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L A T E X Tik Zposter Interaktive zu Fraktalen konvergierende Bildsequenzen Aaron Montag & Prof. Dr. Dr. J ¨ urgen Richter-Gebert Lehrstuhl f ¨ ur Geometrie und Visualisierung Interaktive zu Fraktalen konvergierende Bildsequenzen Aaron Montag & Prof. Dr. Dr. J ¨ urgen Richter-Gebert Lehrstuhl f ¨ ur Geometrie und Visualisierung Grundidee Iteriere eine einfacheDeformation auf einem beliebigen Bild, um schließlich in Konvergenz ein bestimmtes Fraktal zu erreichen. F¨ ur eine effektive interaktive Visualisierungsumgebung k¨ onnen diese Bilddeformationen auf der Grafikkarte berechnet werden. Mathematische Grundlage f ¨ ur eine Klasse von Fraktalen: Iterierte Funktionen Systeme Sei (X, d) ein metrischer Raum. Definiere den Raum H(X ) := {C X |C kompakt und C 6= } und f¨ ur A, B ∈H(X ) definiere Hausdorff-Metrik h(A, B ) := inf { R >0 : A B B A } . Theorem: (X, d) vollst¨ andig (H(X ),h) vollst¨ andig. Seien w 1 ,w 2 ,...w n : X X Kontraktionen. Dann ist der Hutchinson Operator W : H(X ) →H(X ) C 7n [ i=0 w i (C ) eine Kontraktion auf (H(X ),h). Beispiel: Sierpinski Dreieck X = C w i : C C i ∈{1, 2, 3} w 1 : z 71 2 z w 2 : z 71 2 z +1 w 3 : z 71 2 z + e πi 3 , Sierpinski-Dreieck mit Ecken (0, 1,e πi 3 ) ist ein- deutiger Fixpunkt von W , da W ( )= w 1 ( ) w 2 ( ) w 3 ( ) =( ) ( ) ( )= . W 3 (C ), wobei C ausgef¨ ullte Kreiss- cheibe. Herausforderungen Rechne mit Bildern statt mit Mengen. Wandle obige Erzeugungsmethode ab. 2 verschiedene Ans¨ atze : Fluchtzeit-Algorithmen Pixelhelligkeit indiziert Fluchtzeit f¨ ur inverses IFS. Darstellung von Maßen statt Mengen. Berechne iterativ Wahrscheinlichkeitsmaß f¨ ur zuf ¨ alliges IFS. Limesmengen von Kleinschen Gruppen Definition: Eine Kleinsche Gruppe G ist eine diskrete Gruppe von M¨ obius-Transformationen. G operiert auf ˆ C = C ∪ {∞}. Die Limesmenge von G ist definiert als Λ(G) := {z ˆ C | Es gibt ein w ˆ C und eine Folge (g n ) nN von paarweise verschiedenen g n G mit lim n→∞ g n w = z } Λ(G) Hauptresultat meiner Bachelorarbeit Sei G eine endlich erzeugte Kleinsche Gruppe, C 6= eine kompakte Menge, die Λ(G) nicht schneidet, dann gilt lim n→∞ [ g G Σ,n g C = Λ(G) , wobei Σ G eine unter Inversion abgeschlossene Erzeugermenge und G Σ,n die Menge der Gruppenelemente ist, deren k¨ urzeste Darstellung als String ¨ uber Σ genau n Buchstaben hat. Wie berechnet man S g G Σ,n+1 g (C ) aus S g G Σ,n g (C )? Theorem: Die Sprache der Geod¨ atischen einer Kleinschen Gruppe ist regul ¨ ar. Betrachte Automat zur geod¨ atischen Sprache einer gegebenen Kleinschen Gruppe . . . q 0 q a q b q A q B start a b A B a b B a b A b A B a A B . . . und codiere Zust¨ ande des Automatens durch Farben im Bild. Wende Transformatio- nen unter Ber¨ ucksichtigung der Farben an. Was k ¨ onnte noch gemacht werden? H¨ oherdimensionale Fraktale Dynamische Aufl¨ osung (Repr¨ asentation der Texturen als Quadtree bzw. Octree) Interaktive Software mit KondensationsbildZuf ¨ allige Fraktale Referenzen 1. Aaron Montag. Interactive Image Sequences Converging to Fractals, Bachelor’s Thesis, 2014, online verf¨ ugbar unter http://aaron.montag.info/ba/ 2. Michael F. Barnsley. Fractals everywhere. Courier Dover Publications, 2012. 3. David Mumford, Caroline Series, and David Wright. Indra’s Pearls: the Vision of Felix Klein. Cambridge University Press, 2002. 4. David B. A. Epstein, M. S. Paterson, J. W. Cannon, D. F. Holt, S. V. Levy, and W. P. Thurston. Word Processing in Groups. A. K. Peters, Ltd., Natick, MA, USA, 1992. Folgerung mit Banachs Fixpunktsatz: Es gibt einen eindeutigen Fixpunkt Λ von W und f ¨ ur jeden Startwert C ∈H(X ) gilt lim n→∞ W n C . Resultat einer maßbasierten Abwandlung:

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LATEX TikZposter

Interaktive zu Fraktalen konvergierende BildsequenzenAaron Montag & Prof. Dr. Dr. Jurgen Richter-Gebert

Lehrstuhl fur Geometrie und Visualisierung

Interaktive zu Fraktalen konvergierende BildsequenzenAaron Montag & Prof. Dr. Dr. Jurgen Richter-Gebert

Lehrstuhl fur Geometrie und Visualisierung

Grundidee

Iteriere eine “einfache” Deformation auf einem beliebigen Bild, um schließlich in Konvergenz ein bestimmtes Fraktal zu erreichen. Fur eine effektive interaktive Visualisierungsumgebung konnendiese Bilddeformationen auf der Grafikkarte berechnet werden.

Mathematische Grundlage fur eine Klasse vonFraktalen: Iterierte Funktionen Systeme

Sei (X, d) ein metrischer Raum. Definiere den Raum

H(X) := {C ⊂ X|C kompakt und C 6= ∅}und fur A,B ∈ H(X) definiere Hausdorff-Metrik

h(A,B) := inf{ε ∈ R>0 : A ⊂ Bε ∧B ⊂ Aε} .Theorem: (X, d) vollstandig ⇔ (H(X), h) vollstandig.Seien w1, w2, . . . wn : X → X Kontraktionen. Dann ist der Hutchinson Operator

W : H(X)→ H(X)

C 7→n⋃i=0

wi(C)

eine Kontraktion auf (H(X), h).

Beispiel: Sierpinski Dreieck

X = Cwi : C→ C ∀i ∈ {1, 2, 3}

w1 : z 7→ 1

2z

w2 : z 7→ 1

2z + 1

w3 : z 7→ 1

2z + e

πi3 ,

Sierpinski-Dreieck mit Ecken (0, 1, eπi3 ) ist ein-

deutiger Fixpunkt von W , da

W ( ) = w1( ) ∪ w2( ) ∪ w3( )

= ( ) ∪ ( ) ∪ ( ) = . W 3(C), wobei C ausgefullte Kreiss-cheibe.

Herausforderungen

Rechne mit Bildern statt mit Mengen. Wandle obige Erzeugungsmethode ab.2 verschiedene Ansatze

:Fluchtzeit-Algorithmen

Pixelhelligkeit indiziert Fluchtzeit furinverses IFS.

Darstellung von Maßenstatt Mengen.

Berechne iterativ Wahrscheinlichkeitsmaßfur zufalliges IFS.

Limesmengen von Kleinschen Gruppen

Definition: Eine Kleinsche Gruppe G ist eine diskrete Gruppe vonMobius-Transformationen.G operiert auf C = C ∪ {∞}.Die Limesmenge von G ist definiert als

Λ(G) := {z ∈ C | Es gibt ein w ∈ C und eine Folge (gn)n∈Nvon paarweise verschiedenen gn ∈ Gmit lim

n→∞gnw = z}

Λ(G)

Hauptresultat meiner Bachelorarbeit

Sei G eine endlich erzeugte Kleinsche Gruppe, C 6= ∅ eine kompakte Menge, die Λ(G) nichtschneidet, dann gilt

limn→∞

⋃g∈GΣ,n

gC = Λ(G) ,

wobei Σ ⊂ G eine unter Inversion abgeschlossene Erzeugermenge und GΣ,n die Menge derGruppenelemente ist, deren kurzeste Darstellung als String uber Σ genau n Buchstaben hat.

Wie berechnet man⋃g∈GΣ,n+1

g(C) aus⋃g∈GΣ,n

g(C)?

Theorem: Die Sprache der Geodatischen einer Kleinschen Gruppe ist regular.

Betrachte Automat zur geodatischen Spracheeiner gegebenen Kleinschen Gruppe . . .

q0 qa

qb

qA

qB

start a

b

A

B

a

b

B

a

b

A

b

A

B

aA

B

. . . und codiere Zustande des Automatensdurch Farben im Bild. Wende Transformatio-nen unter Berucksichtigung der Farben an.

Was konnte nochgemacht werden?

•Hoherdimensionale Fraktale

•Dynamische Auflosung (Reprasentation der Texturen alsQuadtree bzw. Octree)

• Interaktive Software mit “Kondensationsbild”

•Zufallige Fraktale

Referenzen

1. Aaron Montag. Interactive Image Sequences Converging to Fractals, Bachelor’s Thesis,2014, online verfugbar unter http://aaron.montag.info/ba/

2. Michael F. Barnsley. Fractals everywhere. Courier Dover Publications, 2012.

3. David Mumford, Caroline Series, and David Wright. Indra’s Pearls: the Vision of Felix Klein.Cambridge University Press, 2002.

4. David B. A. Epstein, M. S. Paterson, J. W. Cannon, D. F. Holt, S. V. Levy, and W. P.Thurston. Word Processing in Groups. A. K. Peters, Ltd., Natick, MA, USA, 1992.

Folgerung mit Banachs Fixpunktsatz: Es

gibt einen eindeutigen Fixpunkt Λ von W und

fur jeden Startwert C ∈ H(X) gilt

limn→∞

WnC = Λ .

Resultat einer maßbasierten Abwandlung: