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HEIDELBERGER MITTELALTER-MASTER Interdisziplinäres Masterprogramm Sommersemester 2018 Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis

Interdisziplinäres Masterprogramm - uni-heidelberg.de · PD Dr. Tino Licht OS/HS Dichter der Karolingerzeit III: Walahfrid Strabo, Carmina minora 3 Ü Paläographie I: Von den spätantiken

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Page 1: Interdisziplinäres Masterprogramm - uni-heidelberg.de · PD Dr. Tino Licht OS/HS Dichter der Karolingerzeit III: Walahfrid Strabo, Carmina minora 3 Ü Paläographie I: Von den spätantiken

HEIDELBERGER MITTELALTER-MASTER

Interdisziplinäres Masterprogramm

Sommersemester

2018

Kommentiertes

Vorlesungsverzeichnis

Page 2: Interdisziplinäres Masterprogramm - uni-heidelberg.de · PD Dr. Tino Licht OS/HS Dichter der Karolingerzeit III: Walahfrid Strabo, Carmina minora 3 Ü Paläographie I: Von den spätantiken

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Hinweise zum Kommentierten Vorlesungsverzeichnis (KVV)

Das vorliegende Vorlesungsverzeichnis soll den Studierenden des

Masterstudiengangs „Mittelalterstudien“ (Heidelberger Mittelalter Master HMM)

an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Hochschule für Jüdische

Studien Heidelberg einen Überblick über die Veranstaltungen erlauben, die von

den FachvertreterInnen angeboten werden, die am HMM teilnehmen. Über die am

Studiengang als Schwerpunktfächer beteiligten fünf Disziplinen hinaus bemühen

wir uns auch, das für das Mittelalter einschlägige Lehrangebot in weiteren

Bereichen an der Universität Heidelberg zu dokumentieren. Für diesen Bereich

kann im Rahmen des KVV allerdings keine Vollständigkeit angestrebt werden.

Im Sinne eines breiten Studienprogramms über die engeren Disziplingrenzen

hinaus möchten wir daher alle Studierenden des HMM dazu ermuntern, sich auch

eigenständig über die Lehrveranstaltungen in weiteren Fachgebieten zu

orientieren.

Grundsätzlich ist auch zu beachten, dass die hier aufgeführten Veranstaltungen

nur jene Kurse darstellen, die explizit für den M.A.-Bereich ausgeschrieben

sind. Im Rahmen des Wahlbereichs (Interdisziplinäre Kompetenzen), der im

Studienprogramm des HMM vorgesehen ist, kann es aber durchaus angebracht

oder sinnvoll sein, B.A.-Veranstaltungen zur Einführung in eine bestimmte

Disziplin zu besuchen. Sollten Sie sich für eine solche Veranstaltung

interessieren (konsultieren Sie für einen Überblick bitte die KVVs der

betreffenden Fächer), dann setzen Sie sich bitte mit den betreffenden

Dozierenden im Vorfeld in Verbindung, um die Möglichkeit der Teilnahme und

der Anrechnung im Rahmen des HMM abzuklären.

Am HMM sind folgende fünf Fächer als Schwerpunktfächer („Säulen“) beteiligt:

• Germanistische Mediävistik

• Jüdische Studien

• Mittelalterliche Geschichte

• Mittelalterliche Kunstgeschichte

• Mittelalterliche Romanistik

Wichtige Informationen zur Struktur des Masterstudiums, zu Fragen der

Zulassung und zu den Prüfungsleistungen sind auf der Internetpräsentation des

HMM zu finden:

http://www.hmm.uni-hd.de/index.html

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Weitere grundlegende Texte werden über die Internetseiten der Ruprecht-Karls-

Universität bereitgestellt:

Zulassungssatzung:

http://www.uni-

heidelberg.de/md/studium/download/mittelalterstudien_ma.pdf

Prüfungsordnung (Einschreibung bis SoSe 2016):

http://www.uni-heidelberg.de/imperia/md/content/studium/download/

stud_pruef/phil/mittelalter_pr_ma.pdf

Prüfungsordnung (Einschreibung ab WiSe 2016/17):

https://www.uni-

heidelberg.de/md/studium/download/ma_mittelalterstudien_160928.pdf

Für weitere Informationen stehen den Studierenden und den am Studium

Interessierten auch die FachstudienberaterInnen und die beteiligten

FachvertreterInnen zur Verfügung.

Bitte richten Sie Anfragen zunächst an:

Dr. Kirsten Wallenwein, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit,

Tel. +49 (0)6221.54.3028

E-Mail: [email protected]

Nähere Informationen zu den am HMM beteiligten Seminaren und Instituten

finden Sie auf den entsprechenden Homepages:

Germanistisches Seminar

http://www.gs.uni-hd.de/

Hochschule für Jüdische Studien

http://www.hfjs.eu/

Historisches Seminar

http://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/index.html

Institut für Europäische Kunstgeschichte

http://www.iek.uni-hd.de/

Romanisches Seminar

http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak9/rs/

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Lehrangebot „Heidelberger Mittelalter Master“

Sommersemester 2018

Alle Veranstaltungen finden sich im LSF der Universität Heidelberg:

http://lsf.uni-heidelberg.de

(Kurzfristige Raumänderungen u.Ä. werden dort aktualisiert.)

Zusätzlich zu den hier vorgestellten Kursen können weitere Seminare und

Vorlesungen mediävistischer Natur an der Universität Heidelberg belegt werden.

Proseminare können nach Absprache für den Wahlpflichtbereich belegt werden.

ACHTUNG! Zum Wintersemester 2016/17 wurde das neue Modulhandbuch ein-

geführt. Aus diesem Grund werden im KVV zwei verschiedene Anrechnungs-

modalitäten angegeben: an erster Stelle die alte Bepunktung, an zweiter die neue.

Studierende, die sich ab dem Wintersemester 2016/17 eingeschrieben haben,

müssen demnach die neuen Angaben berücksichtigen. Sollten sich hierbei Fra-

gen ergeben, so wenden Sie sich bitte an die FachstudienberaterInnen.

Änderungen vorbehalten.

Die im Vorlesungsverzeichnis verwendeten Abbildungen stammen aus der

Großen Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse). Sie wurden mit

freundlicher Genehmigung der Universitätsbibliothek Heidelberg verwendet.

Der gesamte Codex ist als virtuelles Faksimile auf den Seiten der

Universitätsbibliothek abrufbar.

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MITTELLATEINISCHE PHILOLOGIE ANGEBOTE IM PFLICHTMODUL GRUNDWISSENSCHAFTEN

Dr. Helga Köhler

L Lectura Vulgatae: Tobias 6

PD Dr. Tino Licht

OS/HS Dichter der Karolingerzeit III: Walahfrid Strabo, Carmina minora 3

Ü Paläographie I: Von den spätantiken Majuskelschriften zur karolingischen Minuskel

(für Anfänger) 7

Ü Paläographie III: Von der karolingischen Minuskel zu den gotischen Schriftarten 8

PD Dr. Tino Licht et al.

OS Kirchenväterkolloquium: Claudianus Mamertus, De statu animae 2

Block Sommerkurs Paläographie: Lateinische Schrift 9

Dr. Kirsten Wallenwein

L Einführung in die lateinische Sprache und Literatur der Merowingerzeit 5

Prof. Dr. Hermann Wiegand

OS Der Humanist als Papst: Enea Silvio Piccolomini (1405-1464 – Papst Pius II.)

in seinem Werk 4

GERMANISTISCHE MEDIÄVISTIK

Prof. Dr. Tobias Bulang, Prof. Dr. Ludger Lieb, PD Dr. Stefan Seeber

Kol Forschungskolloquium der germanistischen Mediävistik

(Tradition und Intertextualität) 23

PD Dr. Thordis Hennings

OS/HS Wolfram von Eschenbach: Parzival 13

Ü Einführung in das Althochdeutsche 18

Ü Einführung in die Mediävistik II – Übersetzung und Literaturwissenschaft 25

Prof. Dr. Ludger Lieb

V Literatur und Jahreszeiten im Mittelalter: Lieder und Legenden,

Spiele und Erzählungen (Teil II: Frühling und Sommer) 11

OS/HS Burkard Waldis: Fabeln und Erzählungen im 16. Jahrhundert 14

Dr. Christoph Roth

V Einführung in die Mediävistik I – Grammatik des Mittelhochdeutschen 24

Ü Frühneuhochdeutsch 19

Ü Der ‚Ackermann von Böhmen‘ 20

Ü Einführung in die Mediävistik II – Übersetzung und Literaturwissenschaft 25

PD Dr. Stefan Seeber

V Minnesang 12

OS Später Minnesang 15

OS Nibelungenlied 16

Ü Einführung in die Mediävistik II – Übersetzung und Literaturwissenschaft 25

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Dr. Günther Serfas

Ü Walther von der Vogelweide: Sangspruchdichtung 21

Ricarda Wagner, M.A.

Ü Wolframs ‚Parzival‘ 22

PS Odins Trank und Gislis Traum: Einführung in die altnordische Literatur und Sprache 26

Prof. Dr. Thomas Wilhelmi

OS Handschriften und Drucke aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts 17

HOCHSCHULE FÜR JÜDISCHE STUDIEN

Prof. Dr. Johannes Heil, Dr. Amélie Sagasser

S/Ü Jüdische Gemeinden im Rhein-Neckar Raum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit 29

Prof. Dr. Frederek Musall

V Was ist jüdische Philosophie? Eine Einführung in Themen, Werke und Denktraditionen 28

MITTELALTERLICHE GESCHICHTE

Dr. Harald Drös

Ü Kirchliche Heraldik 44

Prof. Dr. Rolf Große

V Das Reich der Karolinger bis zum Tod Karls des Großen (814) 32

OS/HS Französisch-deutscher Kulturtransfer im hohen und späten Mittelalter 36

Prof. Dr. Johannes Heil, Dr. Amélie Sagasser

S/Ü Jüdische Gemeinden im Rhein-Neckar Raum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit 38

Prof. Dr. Frank Hirschmann

V Die Stadt im Mittelalter 33

OS/HS Christen, Muslime, Juden und „Heiden“ im Mittelalter 37

Kol Examensvorbereitung in mittelalterlicher Geschichte 48

Prof. Dr. Nikolas Jaspert

Kol Forschungskolloquium zur mittelalterlichen Geschichte 49

Aaron Jochim, M.A.

Ü Semiotik und Emblemkunde der höfischen und städtischen Welt 45

PD Dr. Christian Jörg

V Das Reich und Italien im späten Mittelalter. Königtum, regionale Akteure

und europäische Konstellationen 34

OS/HS Konzil, Reich und Region. Die Reformkonzilien des 15. Jahrhunderts

und der deutsche Südwesten 40

Ü Wie versorgte sich eine mittelalterliche Großstadt? Städtische Wirtschaft

und Versorgungspolitik im europäischen Spätmittelalter 46

Kol Kolloquium für Fortgeschrittene: Mittelalterforschung aktuell 50

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Prof. Dr. Bernd Schneidmüller

OS/HS ‚Alternative Fakten‘. Fälschungen und Konstrukte von Geschichte

und Recht im Mittelalter 41

Kol Kolloquium für Fortgeschrittene: Mittelalterforschung aktuell 51

PD Dr. Gerald Schwedler

V Das Zeitalter der Merowinger 35

OS/HS Funktionsträger im frühen und hohen Mittelalter 42

Dr. Uli Steiger

Ü Die Diplomatik der Königs- und Kaiserurkunden im Mittelalter 47

Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann

OS/HS Herrschaft und Untertanen in der ländlichen Gesellschaft des Spätmittelalters 43

und der Frühneuzeit

MITTELALTERLICHE KUNSTGESCHICHTE

PD. Dr. Bernd Carqué

V Bild und Emotion. Wechselbeziehungen im Mittelalter 53

OS Bunt. Erscheinungsformen mittelalterlicher Polychromie 55

Ü Buchmalerei – eine unnahbare Gattung? Reproduktion, Faksimile, Digitalisat 58

Kol Forschungskolloquium 66

Dr. Katinka Häret-Krug

Ü Einführung in die Denkmalpflege 59

Dr. Cornelia Logemann

OS Alexander/Iskandar. Images eines Herrschers vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit 57

Katharina Anders, M.S., Aaron Pattee, M.A.

Ü Structure from Motion (SfM): Aufnahmemethoden für Kunstgeschichte,

Archäologie und Geographie 60

Prof. Dr. Liselotte E. Saurma

Kol Neue Forschungen zur Kunstgeschichte des Mittelalters 67

Stefania Girometti, Dr. Ludwig Tekampe

Ü Arbeitsfeld Museum/Die Welt der Dinge 61

Prof. Dr. Matthias Untermann

V Stadt im Mittelalter 54

OS Köln – Ein mittelalterliches Kunstzentrum (mit Exkursion) 56

Ex Köln – Ein mittelalterliches Kunstzentrum (Exkursion zum Oberseminar) 62

Ex Mittelalterliche Burgen (Exkursion zum Proseminar) 63

Kol Baugeschichte und Bauforschung 65

Dr. Johannes Wilhelm

Ex Einführung in die praktische Denkmalpflege: Kloster Maulbronn und

seine historischen Restaurierungen 64

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MITTELALTERLICHE ROMANISTIK

Dr. Laura Aresi

PS+ Italienische Literaturwissenschaft: Boccaccio e le donne: viaggi intertestuali

da Ovidio e Pasolini 69

Dr. Till Stellino

PS+ Allgemeinromanisch: Die romanischen Sprachen – Entstehung, Ausdifferenzierung,

Gliederung 70

INTERDISZIPLINÄRE KOMPETENZEN

Stefan Ardeleanu, Jon Cosme Cubas Diaz, Prof. Dr. Christian Witschel

MS Grabinschriften und Sepulkralwesen der Spätantike (3.-7. n.Chr.) 72

Prof. Dr. Christian Baldus

V Digestenexegese 77

Dr. Eva Hänßgen

PS Einführung ins Altenglische 74

Prof. Dr. Thomas Meier

V Land und Stadt im Mittelalter 79

Ü Formenkunde Frühmittelalter 80

Prof. Dr. Dorothea Redepenning

V Schriftbild und klingende Gestalt: Zum Verhältnis zwischen Notation und

Aufführung (vom Mittelalter bis in die Gegenwart) 76

Prof. Dr. Henning Sievert

HS Studentenleben und Gelehrtenschicksale an islamischen Bildungseinrichtungen 75

Dr. Roberto Vinco

HS Thomas von Aquin: Vom Wesen der Engel (De substantiis separatis) 78

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MITTELLATEINISCHE PHILOLOGIE ANGEBOTE IM PFLICHTMODUL GRUNDWISSENSCHAFTEN

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Oberseminar

Kirchenväterkolloquium: Claudianus Mamertus, De statu animae (Über den Zustand der Seele)

PD Dr. Tino Licht et al.

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

E‐Mail: [email protected]‐heidelberg.de

Sprechstunde: Freitag 11:00‐12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 18:00-19:30 Uhr

Paläographieraum 027, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Grabengasse 3-5

Beginn: 19. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

4 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

Kommentar:

Die drei Bücher De statu animae sind mit Ausnahme zweier Briefe das einzige erhaltene und sicher

zugewiesene Werk des gallischen Schriftstellers und Priester von Vienne Claudianus Mamertus

(† ca.474). Es handelt sich um die Gegenschrift zu einem Brieftraktat des Bischofs Faustus von Riez, in

dem jener behauptet, Körperlosigkeit gäbe es nur bei Gott, die Seele aber besitze eine gewisse Körper-

lichkeit und sei leidensfähig. Claudianus Mamertus vertritt die Gegenposition, die Körperlosigkeit der

Seele, auf breitem neuplatonischen Fundament und leistet damit einen Hauptbeitrag zur philosophisch

grundierten Theologie des V. Jahrhunderts. Sein an Apuleius und den Autoren des archaischen Lateins

orientierter Stil galt schon den Zeitgenossen als exzeptionell und ist lesenswert. Widmungsempfänger

von De statu animae war der berühmte Briefautor und spätere Bischof von Clermont Sidonius.

Das Kirchenväterkolloquium ist ein Seminarkreis von Vertretern verschiedener historischer und philo-

logischer Disziplinen. Interessierte aller Fächer sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion über

Kirchenschriftsteller der Antike und des Mittelalters konzentriert und zwanglos zu beteiligen.

Literatur:

W. Schmid, Artikel 'Claudianus Mamertus', in: Reallexikon für Antike und Christentum III (1957), col.

169-179.

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Oberseminar/Hauptseminar

Dichter der Karolingerzeit III: Walahfrid Strabo, Carmina minora

PD Dr. Tino Licht

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

E‐Mail: [email protected]‐heidelberg.de

Sprechstunde: Freitag 11:00‐12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 11:15-12:45 Uhr

Paläographieraum 027, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Grabengasse 3-5

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

4 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

Kommentar:

Die karolingischen Dichtungen des späten VIII. und gesamten IX. Jahrhunderts gehören zu den um-

fangreichsten und hochwertigsten poetischen Hinterlassenschaften des lateinischen Mittelalters. Im Se-

minar werden ausgewählte Stücke und Autoren gemeinsam gelesen, übersetzt und interpretiert. Be-

sonderes Augenmerk gilt Fragen der Überlieferung, Sprache, Dichtungsform und des literarischen Hin-

tergrunds.

Walahfrid Strabo († 849), Mönch, Hofdichter und Abt der Reichenau, hat ein Gesamtwerk von hoher

sprachlicher und literarischer Qualität hinterlassen, aus dem die kleineren Dichtungen für diese Veran-

staltung ausgewählt werden sollen. Neben der metrischen und poetischen Vielfalt wird es um die per-

sönliche und politische Dimension der Carmina gehen: Wie spiegeln sich die Erwartungen an den Hof-

dichter, die politischen Auseinandersetzungen und sein 'Exil' in den Gedichten? Wer gehörte zum Kreis

seiner Unterstützer, Widmungsempfänger und Freunde?

Literatur:

Walahfridi Strabi carmina, ed. E.Dümmler, MGH. Poetae II, Berlin 1884, p.259-473.

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Oberseminar

Der Humanist als Papst: Enea Silvio Piccolomini (1405-1464 – Papst Pius II.) in seinem Werk

Prof. Dr. Hermann Wiegand

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 16:00-17:30 Uhr

Paläographieraum 027, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Grabengasse 3-5

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

4 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

Kommentar:

Enea Silvio Piccolomini ist einer der vielseitigsten und bedeutendsten Humanisten des Spätmittelalters.

Der große Kulturhistoriker Jacob Burckhardt sah in ihm die Verkörperung eines Humanisten schlecht-

hin. Seit seiner Studienzeit verfasste Enea, in den letzten sechs Jahren seines Lebens Papst Pius II., Werke

in nahezu allen Bereichen des humanistischen Schrifttums: Gedichte, eine Komödie (Chrysis), histo-

risch-geographische Werke (Europa, Asia, Germania, Austria, Bohemia), Biographien (Kaiser Friedrich

III., De viris illustribus), Schriften zur Geschichte des Basler Konzils, ein Briefcorpus, einen Brieftraktat

an den Sultan Mehmet II., den Eroberer Konstantinopels, eine berühmte Liebesnovelle (Euryalus et Lu-

cretia), Städtebeschreibungen, dazu mit seinen Commentarii eine der wichtigsten Autobiographien des

Spätmittelalters.

Im Seminar wird es darum gehen, einen Einblick in sein Werk anhand ausgewählter Texte in Dichtung

und Prosa zu gewinnen. Ein Schwerpunkt wird auf der Lektüre und Analyse von Partien aus den Com-

mentarii mit bedeutenden Landschaftsschilderungen liegen. Die Texte werden vom Seminarleiter in

Kopie zur Verfügung gestellt.

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Lektüre

Einführung in die lateinische Sprache und Literatur der Merowingerzeit

Dr. Kirsten Wallenwein

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Freitag 10:00-11:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 09:15-10:45 Uhr

Paläographieraum 027, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Grabengasse 3-5

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

4 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

Kommentar:

Eine 'dunkle Epoche', so der italienische Kirchenhistoriker Caesare Baronio, war die Zeit des «Mero-

wingerlateins». Ausgehend von Venantius Fortunatus, Gregor von Tours und Gregor dem Großen wird

v.a. im VII. und VIII. Jahrhundert die Biographie der Heiligen (Vita, Passio, Miracula) zur führenden

Literaturgattung in Gallien, Italien, Spanien, Irland und England.

In der Veranstaltung sollen Passagen aus merowingischen Heiligenleben gelesen und übersetzt, der

Umgang mit mittellateinischer Literatur geübt werden. Die merowingische Biographie dient zusammen

mit weiteren Genera (Epistolographie, Historiographie) der Illustration sprachlicher und stilistischer

Phänomene (sermo humilis bzw. rusticus) sowie literarischer Besonderheiten, die für die Zeit typisch

sind. Nachschlagewerke, Hilfsmittel und einschlägige Studien zur mittellateinischen Literatur- und

Sprachgeschichte werden im Laufe des Semesters vorgestellt, angewandt und diskutiert.

Literatur:

W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter II, Stuttgart 1988.

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Lektüre

Lectura Vulgatae: Tobias

Dr. Helga Köhler

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Montag 11:15-12:45 Uhr

Paläographieraum 027, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Grabengasse 3-5

Beginn: 16. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

4 LP Grundwissenschaften: Lektüre und Interpretation mittellateinischer Texte

Kommentar:

In einem Tag will Hieronymus das Buch Tobias, das er sich von einem des Aramäischen und des Heb-

räischen Kundigen vorlesen ließ, seinem Schreiber in lateinischer Sprache diktiert haben. Die Erzählung

ist wohl in hellenistischer Zeit entstanden, jedoch ist ihr Inhalt in die Zeit des Exils in Assyrien zurück-

versetzt, in eine Situation, in der Tobias und sein gleichnamiger Sohn ihren Glauben und ihre Recht-

schaffenheit bewähren müssen. Schicksalsschläge und Reiseabenteuer sind zu bestehen, doch steht der

Sohn unter himmlischem Schutz, und alles führt zu einem guten Ende.

Im 12. Jahrhundert widmete Matheus von Vendôme dem Buch Tobias eine großangelegte Dichtung in

elegischen Distichen. Der biblische Text wurde versifiziert, mit Auslegungen, die auf dem Kommentar

des Beda Venerabilis beruhen, und mit eigenen Betrachtungen erweitert.

Teile des Gedichtes werden parallel zum Vulgatatext gelesen.

Literatur:

Textgrundlage: Biblia Sacra iuxta Vulgatam versionem, Stuttgart 52007 und Mathei Vindocinensis O-

para II, ed. F.Murani, Rom 1982.

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Übung

Paläographie I: Von den spätantiken Majuskelschriften zur karolingischen Minuskel (für Anfän-

ger)

PD Dr. Tino Licht

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

E‐Mail: [email protected]‐heidelberg.de

Sprechstunde: Freitag 11:00‐12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 09:15‐10:45 Uhr

Paläographieraum 027, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Grabengasse 3-5

Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Lateinische Paläographie des Hoch‐ und Spätmittelalters

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

4 LP Modul Grundwissenschaften, reduziert

2 LP Modul Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

Kommentar:

Die Übung führt in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen spätantiker und frühmittelalterlicher latei-

nischer Schriften anhand von Kopien aus Tafelwerken ein.

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Übung

Paläographie III: Von der karolingischen Minuskel zu den gotischen Schriftarten

PD Dr. Tino Licht

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

E‐Mail: [email protected]‐heidelberg.de

Sprechstunde: Freitag 11:00‐12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 11:15‐12:45 Uhr

Paläographieraum 027, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Grabengasse 3-5

Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung bzw. siehe Kommentar

Zuordnung:

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Lateinische Paläographie des Hoch‐ und Spätmittelalters

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

4 LP Modul Grundwissenschaften, reduziert

2 LP Modul Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

Kommentar:

Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen lateinischer Schriften vom X. bis XIII.

Jahrhundert.

Interessenten ohne Vorkenntnisse möchten sich bitte per E-Mail ([email protected])

anmelden.

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Blockveranstaltung

Sommerkurs Paläographie: Lateinische Schrift

PD Dr. Tino Licht et al.

Historisches Seminar (HIST)/Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit

E‐Mail: [email protected]‐heidelberg.de

Sprechstunde: Freitag 11:00‐12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Blockveranstaltung:

Montag 27. August 2018- Freitag 07. September 2018 09:15-17:45 Uhr

Ü1, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Anmeldung:

per E-Mail bis zum 30. April 2018 an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Lateinische Paläographie des Hoch‐ und Spätmittelalters

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

4 LP Modul Grundwissenschaften, reduziert

2 LP Modul Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

Kommentar:

Gegenstand des Kurses ist die lateinische Schrift (vom Anfang bis ins XX. Jahrhundert) und die Ver-

mittlung ihrer Grundlagen. Fragen zur Schriftgeschichte werden mit traditionellen und modernen An-

sätzen diskutiert. Die Teilnehmer erwerben Datierungs- und Lokalisierungssicherheit und eine Lese-

kompetenz, die zwei Jahrtausende Schriftlichkeit umfasst.

Hauptorganisationsform ist die Übung: Einzelne Schrifttafeln werden gemeinsam gelesen, Ergebnisse

im Plenum gesichert und methodische Ansätze samt Forschungsliteratur besprochen. Flankiert wird

die Übung durch Veranstaltungen, in denen Sonderthemen der Paläographie und neuere Forschungs-

erträge vorgestellt werden.

Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit zweimal 5 LP bzw. zweimal 4 LP zu erwerben.

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GERMANISTISCHE MEDIÄVISTIK

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Vorlesung

Literatur und Jahreszeiten im Mittelalter: Lieder und Legenden, Spiele und Erzählungen

(Teil II: Frühling und Sommer)

Prof. Dr. Ludger Lieb

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 11:00-12:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 14:15-15:45 Uhr

HS 01, Neue Uni, Universitätsplatz 1

Beginn: 19. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

5 LP Intensivmodul

2 LP Grundlagenmodul Germanistik

2 LP Abschlussmodul

Kommentar:

Jahreszeiten spielen für die Kultur des Mittelalters eine herausragende Rolle, weil das Leben der Men-

schen in vielen Bereichen viel enger von den jahreszeitlichen Bedingungen geprägt war als heute. Daher

finden sich auch in der Literatur des Mittelalters zahlreiche Erwähnungen jahreszeitlicher Aspekte, und

vielfach sind auch die literaturbezogenen Praktiken (Singen, Theater, Brauchtum) eng mit den Jahres-

zeiten verbunden. Hinzu kommt die starke Wechselwirkung der jahreszeitlich geprägten kirchlichen

Festtage (Jahreskreis) mit der volkssprachigen Literatur.

Die Vorlesung versucht einen Überblick über die deutsche Literatur des Mittelalters unter dem Fokus

der Jahreszeiten zu geben. Der Schwerpunkt liegt auf der Literatur des 13. bis 16. Jh.

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12

Vorlesung

Minnesang

PD Dr. Stefan Seeber

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 11:15-12:45 Uhr

HS 007, Karlstraße 16

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

5 LP Intensivmodul

2 LP Grundlagenmodul Germanistik

2 LP Anschlussmodul

Kommentar:

Die Vorlesung nimmt die Gattung als Ganzes in den Blick und gibt in ihrem ersten Teil einen chrono-

logischen Überblick über die Entwicklungsstationen des Minnesangs vom donauländischen Sang bis

hin zur Zeit der Aufzeichnung der Manessischen Handschrift. Im Zentrum stehen dabei Fragen nach

der Überlieferung, nach der Formkunst und nach der Poetik der Dichtungen. Im zweiten Teil werden

einzelne Dichter aus dem großen Zusammenhang herausgegriffen und gesondert und detaillierter vor-

gestellt, um die Chronologie mit Leben zu erfüllen. Schwerpunkte liegen auf Morungen, Reinmar,

Walther von der Vogelweide, Neidhart und den späteren Lyrikern, allen voran Hadlaub.

Literatur:

Texte werden online zur Verfügung gestellt. Eine einführende Übersicht zur Gattung bietet Günther

Schweikle: Minnesang. 2., korrigierte Auflage, Stuttgart/Weimar 1995 (Sammlung Metzler 244).

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13

Oberseminar/Hauptseminar

Wolfram von Eschenbach: Parzival

PD Dr. Thordis Hennings

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 12:15-14:15 Uhr und Donnerstag 13:00-14:00 Uhr (Terminliste vor R 134)

Veranstaltungstermine:

Dienstag 14:15–15:45 Uhr

R 122, Palais Boisserée, Hauptstraße 207-209

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik, reduziert

8 LP Intensivmodul Germanistik

Kommentar:

Textgrundlage für dieses Ober-/Hauptseminar ist der mittelhochdeutsche \"Parzival\" Wolframs von

Eschenbach - eine Mischung von Artus- und Gralroman. Beschrieben wird zum einen der Werdegang

Parzivals von seiner Geburt und Jugend, seiner Aufnahme in den Kreis der Artusritter, sein Versagen

auf der Gralsburg (Frageversäumnis), seine langjährige Suche nach dem Gral bis zu seiner Ernennung

zum Gralskonig. Der zweite Hauptheld ist der berühmte Artusritter Gawan und dessen Aventiuren auf

seiner (vergeblichen) Suche nach dem Gral.

Es werden insbesondere die sog. Parzival-Partien, also die Bu cher III-VI, IX und XIV-XVI, ausführlich

behandelt. Wolfram folgt in weiten Teilen seiner altfranzo sischen Vorlage, Chretiens de Troyes »Conte

du Graal« (»Perceval«), bis diese nach Vers 9234 (Buch XIII bei Wolfram) unvollendet abbricht. Hin und

wieder soll im Seminar ein Vergleich mit Wolframs afrz. Vorlage (in Übersetzung) erfolgen.

Literatur:

"Parzival"-Ausgaben (alternativ): Wolfram von Eschenbach, Parzival (2 Bde.). Mittelhochdeutscher Text

nach der 6. Ausgabe von K. Lachmann. Übersetzung und Nachwort von W. Spiewok. Stuttgart

1986/2011 (RUB); Wolfram von Eschenbach, Parzival. Mittelhochdeutscher Text nach der 6. Ausgabe

von K. Lachmann. Übersetzung von P. Knecht. Einführung zum Text von B. Schirok. Berlin/New York

2. Aufl. 2003 (de Gruyter); Wolfram von Eschenbach, Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher

Text nach der 6. Ausgabe von K. Lachmann. Einfu hrung zum Text von B. Schirok. Berlin/New York

1999 (de Gruyter); Wolfram von Eschenbach, Parzival (2 Bde.) nach der 6. Ausgabe von K. Lachmann,

revidiert und kommentiert von E. Nellmann, Übersetzung von D. Ku hn. Frankfurt a.M. 3. Aufl. 2006

(Deutscher Klassiker Verlag).

weitere Literatur: Chretien de Troyes, Perceval. Altfranz./Deutsch, hg. und u bers. von F. Olef-Krafft.

Stuttgart 1991 (RUB 8649); J. Bumke, Wolfram von Eschenbach, 8. vo llig neu bearb. Auflage. Stutt-

gart/Weimar 2004.

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14

Oberseminar/Hauptseminar

Burkard Waldis: Fabeln und Erzählungen im 16. Jahrhundert

Prof. Dr. Ludger Lieb

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 11:00-12:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 11:15-12:45 Uhr

R 137, Palais Boisserée, Hauptstraße 207-209

Beginn: 23. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik, reduziert

8 LP Intensivmodul Germanistik

Kommentar:

Das Oberseminar/Hauptseminar widmet sich einem heute weniger bekannten Autor, von dem die um-

fangreichste deutschsprachige Fabelsammlung des 16. Jh. stammt. Burkard Waldis, der zuerst Franzis-

kanermönch und dann reformatorischer Pfarrer war, dichtete in der Zeit der Reformation 400 Fabeln

und Erzählungen (erschienen 1548). Die äsopischen Fabeln sowie die Schwänke, Anekdoten, Mären etc.

werden im Seminar gemeinsam analysiert und interpretiert. Zum Vergleich herangezogen werden die

meist aus dem Mittelalter und der Antike stammenden Vorlagen sowie die späteren Bearbeitungen die-

ser Stoffe, so dass ein Panorama des (kleinepischen) Erzählens im 16. Jh. entstehen kann. Ein weiterer

Schwerpunkt liegt auf der Rekonstruktion der dominanten Strukturen ethischen Wissens; hierbei ist

auch der Zusammenhang von Fabel und Sprichwort zu klären.

Literatur:

Burkard Waldis, Esopus. 400 Fabeln und Erzählungen nach der Erstausgabe von 1548. Teil 1: Text, Teil

2: Kommentar. Hg. von Ludger Lieb, Jan Mohr und Herfried Vögel. (Frühe Neuzeit 154) Berlin - New

York 2011. (Hiervon gibt es seit 2017 eine Paperback-Ausgabe (für 39,95 €), die als Textgrundlage für

das Seminar verwendet wird und daher von jeder/m Teilnehmer/in angeschafft werden muss.)

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15

Oberseminar

Später Minnesang

PD Dr. Stefan Seeber

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 09:15-10:45 Uhr

SR 004, Karlstraße 2

Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik, reduziert

8 LP Intensivmodul Germanistik

Kommentar:

Das Seminar nimmt die späten Minnesänger in den Blick, die immer noch im Schatten der großen Klas-

siker Reinmar und Walther stehen. Anhand von Einzeltextanalysen erarbeiten wir gemeinsam die Spe-

zifika der jeweiligen Œuvres und erschließen uns Werke, die zwar editorisch erschlossen, aber von der

Forschung kaum berücksichtigt worden sind. Außerdem wird es darum gehen, die großen Entwick-

lungslinien im „zweiten Frühling“ des Minnesangs im 13. Jahrhundert nachzuzeichnen. Schwerpunkte

liegen dabei auf der Formanalyse ebenso wie auf Fragen nach der Minnekonzeption und der Kunstvor-

stellung der Werke. So werden wir das Bild einer literarischen Epoche skizzieren, die erst in jüngster

Zeit die Aufmerksamkeit der Forschung gefunden hat.

Literatur:

Zur Einführung in den Themenkomplex vgl. Gert Hübner: Minnesang im 13. Jahrhundert. Eine Einfüh-

rung, Tübingen 2008.

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16

Hauptseminar/Oberseminar

Nibelungenlied

PD Dr. Stefan Seeber

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 09:15-10:45 Uhr

R 038, Palais Boisserée, Hauptstraße 207–209

Beginn: 19. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik, reduziert

8 LP Intensivmodul Germanistik

Kommentar:

„Ein Wunderwerk der Natur“ hat Schlegel das Nibelungenlied genannt, ein Klassiker der deutschen

Literatur ist es auf jeden Fall. Im Seminar wird es darum gehen, die Struktur des Epos und seine zent-

ralen Themen zu beleuchten, indem wir Textlektüre und Auseinandersetzung mit der neueren For-

schung zum Nibelungenlied miteinander verbinden. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit wird auf der

Rezeption des Nibelungenliedes als „Nationaldichtung“ liegen. Anhand ausgewählter Beispiele soll

diese Rezeption mit der Frage nach dem Mediävalismus in der gegenwärtigen Literatur und Kultur

enggeführt werden, die gerade zentraler Gegenstand vor allem der anglophonen mediävistischen De-

batte ist.

Literatur:

Das Nibelungenlied (Mhd./Nhd.), nach dem Text von Karl Bartsch und Helmut de Boor ins Neuhoch-

deutsche übersetzt und kommentiert von Siegfried Grosse, Stuttgart 1997 (RUB 644).

Einführungen in das Werk bieten z. B. Jan-Dirk Müller: Das Nibelungenlied, Berlin 42015 (ESV Basics,

Klassiker Lektüren 5) oder Nine Miedema: Einführung in das Nibelungenlied, Darmstadt 2011.

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17

Hauptseminar/Oberseminar

Handschriften und Drucke aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts

Prof. Dr. Thomas Wilhelmi

Germanistisches Seminar/Heidelberger Akademie der Wissenschaften

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Bitte Hinweise auf der Seite der Akademie beachten.

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 16:15-17:45 Uhr

R 122, Palais Boisserée, Hauptstraße 207–209

Beginn: 19. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Intensivmodul

5 LP Textkritik und Editionstechnik

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Grundwissenschaften der germanistischen Mediävistik

– Paläographie und Kodikologie

4 LP Grundlagenmodul Germanistik, reduziert

8 LP Intensivmodul Germanistik

Kommentar:

Im Rahmen dieses Seminars soll eine Einführung in die philologisch-historischen Hilfswissenschaften

Kodikologie, Paläographie (Handschriftenkunde) und Druckkunde gegeben werden. Es sollen überlie-

ferungsgeschichtliche und auch editorische Fragen erörtert und ausgewählte Texte in Handschriften

und Drucken (Inkunabeln) aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelesen und besprochen wer-

den. Vorgesehen ist, vorbehaltlich der Mitfinanzierung durch die Universität - eine Exkursion nach Mi-

chelstadt (Stadtbesichtigung, Schlossarchiv, Schlossbibliothek, Kirchenbibliothek) am 31. Mai/1. Juni

2018 mit etwa zehn Teilnehmern durchzuführen. Durch die Teilnahme an dieser Exkursion werden

zwei Sitzungen abgegolten.

Literatur:

Karin Schneider: Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten, Tübingen 1999; Heribert

Sturm: Unsere Schrift. Eine Einführung in die Schriftkunde. Neustadt a.d.A. 1998; Ferdinand Geldner:

Inkunabelkunde. Eine Einführung in die Welt des frühesten Buchdrucks, Wiesbaden 1978.

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18

Übung

Einführung in das Althochdeutsche

PD Dr. Thordis Hennings

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 12:15-14:15 und Donnerstag 13:00-14:00 (Terminliste vor R 134)

Veranstaltungstermine:

Montag 11:15-12:45 Uhr

R 123, Palais Boisseree, Hauptstraße 207–209

Beginn: 16. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik

2 LP Intensivmodul Germanistik

2 LP Abschlussmodul

Kommentar:

Das Althochdeutsche stellt die älteste Sprachstufe des Deutschen dar. Deren Erlernen dürfte mit den in

der »Einführung in die Mediävistik« erworbenen Kenntnissen keinerlei Schwierigkeiten bereiten. Die

dort behandelten Phänomene der Laut und Formenlehre, der Wortbildung, Syntax und Semantik wer-

den nun anhand der ältesten deutschen Bibelübersetzung (dem sog. ahd. Tatian, datiert auf ca. 830)

sowie ggf. anhand von Zaubersprüchen und anderen ahd. Texten vertieft und systematisiert.

Literatur:

Rolf Bergmann, Claudine Moulin, Nikolaus Ruge: Alt und Mittelhochdeutsch. Arbeitsbuch zur Gram-

matik der älteren deutschen Sprachstufen und zur deutschen Sprachgeschichte. 9. Auflage. Göttingen

2015.

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19

Übung

Frühneuhochdeutsch

Dr. Christoph Roth

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch ab 11:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 14:00-15:30 Uhr

R 122, Palais Boisseree, Hauptstraße 207–209

Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik

2 LP Intensivmodul Germanistik

2 LP Abschlussmodul

Kommentar:

Faszinosum Frühneuhochdeutsch: An dieser Sprachstufe, die zeitlich zwischen dem Mittelhochdeut-

schen, (das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer »Einführung« bereits kennen gelernt haben),

und dem Deutsch der Gegenwartssprache angesiedelt ist, lässt sich der Umstand, dass Sprache in be-

ständigem Wandel begriffen ist, besonders sinnfällig nachvollziehen. Die Phänomene der Schreibung,

der Lautung, des Formenbaus, des Wortschatzes und des Satzbaus zeigen die Veränderungen vom Mit-

telhochdeutschen her und zum Neuhochdeutschen hin. Das gegenüber der mittelhochdeutschen Zeit

erweiterte Textspektrum gewährt zudem einen Einblick in die gesellschaftlichen Umbrüche des Spät-

mittelalters und der Frühen Neuzeit. Die noch nicht geregelte Orthographie ermöglicht es uns meist,

die Texte auf Grund ihres Sprachstandes geographisch zu lokalisieren!

Literatur:

Christoph Roth: Kurze Einführung in die Grammatik des Frühneuhochdeutschen. Heidelberg 2007;

F. Hartweg/K.-P. Wegera: Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmit-

telalters und der frühen Neuzeit. 2. Aufl. Tübingen 2005 (Germanistische Arbeitshefte 33); Wilhelm

Schmidt: Geschichte der deutschen Sprache. 8. Aufl. Stuttgart 2000.

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20

Übung

Der ‚Ackermann von Böhmen‘

Dr. Christoph Roth

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch ab 11:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Freitag 11:15-12:45 Uhr

R 122, Palais Boisseree, Hauptstraße 207–209

Beginn: 20. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik

2 LP Intensivmodul Germanistik

2 LP Abschlussmodul

Kommentar:

Gegenstand unserer gemeinsamen Lektüre ist das um 1400 entstandene „einsame Gipfelwerk der böh‐

mischen ‚Frührenaissance‘ und Wunder der spätmittelalterlichen Prosa“ (Wehrli: Geschichte der deut‐

schen Lit. im MA, ³1997): Der Ackermann von Böhmen. Ein Streitdialog zwischen dem „Ackermann“,

der seine geliebte Frau verloren hat und dem Tod, der sich nach der Vorstellung des Klägers dafür zu

rechtfertigen hätte und sich dem Urteil Gottes stellen müsste. Der Witwer verklagt aber nicht nur den

personifizierten Tod, sondern beklagt auch den Verlust seiner geliebten und gepriesenen Gattin. Die

Erwiderung des Beschuldigten wechselt zwischen Schmähung und Beratung des Gegenübers. Wir wer-

den bei der Lektüre mittelalterliche Traditionsstränge und innovative Tendenzen aufzuspüren versu-

chen, dabei auch einen Blick auf die frühe Drucküberlieferung von elf (!) Inkunabelausgaben werfen.

Literatur:

Johannes von Tepl: Der Ackermann, Frühneuhdt./Neuhdt. kommentiert von Christian Kiening, Stutt-

gart 2000.

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21

Übung

Walther von der Vogelweide: Sangspruchdichtung

Dr. Günther Serfas

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 11:15-12:45 Uhr

R 122, Palais Boisseree, Hauptstraße 207–209

Beginn: 19. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik

2 LP Intensivmodul Germanistik

2 LP Abschlussmodul

Kommentar:

Wer ist Walther: abhängiger Lohn- und Auftragsdichter oder gefürchteter Liedermacher von erstem

Rang? Das Bild, das wir uns von ihm machen können, ist nahezu ausschließlich aus den Angaben seiner

Sangsprüche abgeleitet. Deshalb gilt in seinen Texten quer durch alle Töne vor allem den Selbstaussa-

gen große Aufmerksamkeit hinsichtlich der Stilisierung der eigenen Person. Thematisch geht es um

politische und gesellschaftliche Sachverhalte und Wertvorstellungen, so dass Kenntnisse des historisch

gesellschaftlichen Kontexts für ein tiefergehendes Verständnis seiner Spruchaussagen unabdingbar

sind. Die spezifische Ästhetik und die sprachliche Alterität der Texte fordern zu einem besonders in-

tensiven Lesen heraus. Insofern liegt der Schwerpunkt dieser Übung auf dem mündlich gestaltenden

Spruchvortrag, der Übersetzung und der kontextualen Deutung ausgewählter Sangsprüche Walthers

mit dem Ziel, dem Sänger und seiner Sangspruchkunst näher zu kommen.

Literatur:

Günther Schweikle, Walther von der Vogelweide, Werke Bd. 1: Spruchlyrik, 3. verb. u. erw. Auflage

Stuttgart (Reclam) 2009 (verpflichtend); Otfried Ehrismann, Einführung in das Werk Walthers von der

Vogelweide, Darmstadt (WBG) 2008 (empfohlen); Joachim Bumke, Höfische Kultur, 2 Bde., 3. Aufl.,

München 1986 (empfohlen).

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Übung

Wolframs ‚Parzival‘

Ricarda Wagner, M.A.

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Blockveranstaltungen:

21. April 2018 09:00-13:00 Uhr

16. Juni 2018 10:00-19:00 Uhr

07. Juli 2018 10:00-19:00 Uhr

R 123, Palais Boisseree, Hauptstraße 207–209

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

4 LP Grundlagenmodul Germanistik

2 LP Intensivmodul Germanistik

2 LP Abschlussmodul

Kommentar:

Ein Ritter im Narrenkleid, ein verfluchter Fischerkönig, Orientkämpfe, der wundersame heilige Gral,

ein böser Zauberer, Gotteshass, Schuld, Scham, Sühne, endlose Familienverstrickungen und eine Burg,

die man nur finden kann, wenn man sie nicht sucht: Der ›Parzival‹ Wolframs von Eschenbach ist zwei‐

fellos ein wilder Text.

In diesem Lektürekurs wollen wir den mhd. Gralsroman erstens auf seiner Struktur- und Handlungs-

ebene entdecken. Das Innenleben des Titelhelden wird ungewöhnlich detailliert ausgelotet; der Text ist

(auch) eine Art ,Bildungsroman', der Parzival vom naiven Haudegen und Höfling zur Rolle des Heils-

bringer führt. Dabei ist der Erzählverlauf rätselhaft: Abschnittweise wechseln die Protagonisten, Er-

zählelemente werden kunstvoll wiederholt, Identitäten werden erst im Laufe des Textes aufgedeckt

und Figuren ambivalent charakterisiert. Zweitens wollen wir ›Parzival‹ auch auf narratologischer und

poetologischer Ebene untersuchen. Wie passt Wolframs dunkler, unkonventioneller Stil zu seinem po-

etologischen Programm, das er an mehreren Stellen im Text entwirft? Und welche Rollen nimmt sein

Erzähler ein, der im Text prominent Regie führt?

Wie die meisten postmodernen Texte ist Parzival verlockend komplex und dieser Lektürekurs entspre-

chend leseintensiv – beides nichts für zaghafte Geister! Unerschrockene, texthungrige dagegen sind

willkommen.

Literatur:

Wolfram von Eschenbach, Parzival - Studienausgabe. Eingef. von Bernd Schirok, übers. v. Peter

Knecht. Berlin, New York: de Gruyter, 2003.

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Forschungskolloquium

Forschungskolloquium der germanistischen Mediävistik (Tradition und Intertextualität)

Prof. Dr. Ludger Lieb Prof. Dr. Tobias Bulang

Germanistisches Seminar Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 11:00–12:00 Uhr Sprechstunde: Dienstag 11:15–12:15 Uhr

PD Dr. Stefan Seeber

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 18:15-19:45 Uhr

R 133, Palais Boisserée, Hauptstraße 207–209

Beginn: 16. April 2018

Anmeldung:

nicht notwendig

Zuordnung:

10 LP Abschlussmodul

5 LP Abschlussmodul

Kommentar:

Das Kolloquium dient der Zusammenkunft aller Forschenden der germanistischen Mediävistik sowie

aller interessierten Studierenden, die einen Schwerpunkt in der Mediävistik haben oder suchen. Abge-

halten wird das Kolloquium gemeinsam von Prof. Bulang, Prof. Lieb und Prof. Seeber. In diesem Se-

mester wird das Kolloquium in Kooperation mit dem Promotionskolleg „Was ist Tradition?“ veranstal‐

tet und steht unter dem Rahmenthema „Tradition und Intertextualität“. Neben der Lektüre theoreti‐

scher Texte will sich das Kolloquium vor allem mittels konkreter Textarbeit mit diesen literarhistori-

schen Kategorien beschäftigen. Dabei konzentriert sich die Beschäftigung zwar auf vormoderne Kon-

zepte und Texte, schließt jedoch andere Epochen nicht aus.

Literatur:

Assmann, Aleida: Zeit und Tradition. Kulturelle Strategien der Dauer. Köln/Weimar/Wien 1999 (Bei-

träge zur Geschichtskultur, Bd. 15); Barner, Wilfried: Über das Negieren von Tradition. Zur Typologie

literaturprogrammatischer Epochenwenden in Deutschland. In: Reinhart Herzog/Reinhart Koselleck

(Hg.): Epochenschwelle und Epochenbewusstsein. München 1987 (Poetik und Hermeneutik, Bd. 12). S.

3–52; Eikelmann, Manfred und Udo Friedrich (Hrsg.): Praktiken europäischer Traditionsbildung im

Mittelalter. Wissen – Literatur – Mythos. Berlin 2013; Haug, Walter und Burghart Wachinger (Hrsg.):

Traditionswandel und Traditionsverhalten. Berlin/Boston 1991 (=Fortuna vitrea 5); Schmidt, Hans-

Joachim (Hrsg.): Tradition, Innovation, Invention. Fortschrittsverweigerung und Fortschrittsbewusst-

sein im Mittelalter. Berlin 2005 (=Scrinium Friburgense 18).

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Vorlesung/Übung

Einführung in die Mediävistik I und Einführung in die Mediävistik II

Kommentar:

Die dreistündige Einführung in die Mediävistik ist für alle Studierenden in zwei Lehrveranstaltungen

aufgeteilt, die gemeinsam besucht werden müssen: 1. in eine einstündige Vorlesung »Mediävistik I:

Grammatik des Mittelhochdeutschen« und 2. in einen zweistündigen Kurs »Mediävistik II: Überset-

zung und Literaturwissenschaft«. Beide LV sind im selben Semester zu besuchen.

Vorlesung

Einführung in die Mediävistik I – Grammatik des Mittelhochdeutschen

Dr. Christoph Roth

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch ab 11:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 13:10-14:00 Uhr

HS 14, Neue Uni, Universitätsplatz 1

Beginn: 16. April 2018

Anmeldung:

nicht notwendig

Zuordnung:

nur im Wahlbereich anrechenbar (wenn nicht 1./ 2. Fachschwerpunkt)

Kommentar:

Diese einstündige Vorlesung ist obligatorischer Bestandteil der insgesamt dreistündigen Einführung in

die Mediävistik (die Einführung in die Mediävistik I und Mediävistik II müssen also in ein und dem-

selben Semester besucht werden). In dieser Vorlesung Mediävistik I werden zentrale Kapitel der mit-

telhochdeutschen Grammatik (Phonologie, Morphologie, Syntax) ggf. unter Einbeziehung älterer

Sprachstufen (Althochdeutsch, Germanisch, Indogermanisch) behandelt.

Zugrunde gelegt wird das Arbeitsbuch von Thordis Hennings (Einführung in das Mittelhochdeutsche).

Der Stoff der Vorlesung wird in der zentralen 90-minütigen Abschlussklausur zur Einführung in die

Mediävistik abgeprüft.

Literatur:

Thordis Hennings, Einführung in das Mittelhochdeutsche. 3. überarb. Auflage. Berlin/Boston 2012.

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Übung

Einführung in die Mediävistik II – Übersetzung und Literaturwissenschaft

Die Veranstaltung wird fünfmal angeboten:

PD Dr. Thordis Hennings

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 12:15-14:15 und Donnerstag 13:00-14:00 (mit Terminliste)

a) Veranstaltungstermine: b) Veranstaltungstermine:

Montag 14:15-15:45 Uhr Donnerstag 11:15-12:45 Uhr

R 038, Palais Boisserée, Hauptstraße 207-209 R 137, Palais Boisserée, Hauptstraße 207-209

Beginn: 16. April 2018 Beginn: 19. April 2018

Dr. Christoph Roth

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch ab 11:00 Uhr

c) Veranstaltungstermine: d) Veranstaltungstermine:

Mittwoch 09:15–10:45 Uhr Freitag 09:15–10:45 Uhr

R 137, Palais Boisserée, Hauptstraße 207–209 R 137, Palais Boisserée, Hauptstraße 207–209

Beginn: 18. April 2018 Beginn: 20. April 2018

PD Dr. Stefan Seeber e) Veranstaltungstermine:

Germanistisches Seminar Mittwoch 14:15-15:45 Uhr

E-Mail: [email protected] R 137, Palais Boisserée, Hauptstraße 207–209

Sprechstunde: nach Vereinbarung Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Kommentar:

Der zweistündige Kurs verbindet die Nachbereitung des Grammatikstoffs der Vorlesung („Einführung

in die Mediävistik I“) mit einer Einführung in wichtige Grundlagen der mittelalterlichen Literatur- und

Kulturgeschichte. Wir werden mittelhochdeutsche Texte aus unterschiedlichen Gattungszusammen-

hängen ganz oder in Auszügen lesen (Höfischer Roman, Heldenepik, Lyrik, didaktische Literatur, geist-

liche Dichtung). An diesen Texten soll zum einen, ausgehend vom Stoff der Vorlesung, das selbststän-

dige Übersetzen mittelalterlicher deutscher Texte eingeübt werden. Zum anderen werden wir anhand

der gelesenen Texte Gegenstände diskutieren wie das mittelalterliche Welt- und Geschichtsbild, Räume

der Literaturproduktion und -rezeption (Kloster – Hof – Stadt), Gattungen der mittelalterlichen volks-

sprachlichen Literatur, Bildung und Erziehung im Mittelalter, mittelalterliche Hermeneutik, Rhetorik

und Topik der mittelalterlichen Dichtung und anderes. Der Kurs bietet auch eine Einführung in grund-

legende Hilfsmittel und Arbeitstechniken des Fachs „Germanistische Mediävistik“.

Literatur:

Lehrbuch zur Grammatik: Thordis Hennings: Einführung in das Mittelhochdeutsche. 3., überarb. Aufl.

Berlin 2012; Beate Hennig: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 5., durchges. Aufl. Tübingen 2007;

Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. unveränd. Aufl. Stuttgart 1992.

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26

Proseminar

Odins Trank und Gislis Traum: Einführung in die altnordische Literatur und Sprache

Ricarda Wagner, M.A.

Germanistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Blockveranstaltungen:

20. April 2018 14:00-18:00 Uhr

15. Juni 2018 09:00-18:00 Uhr

06. Juli 2018 09:00-18:00 Uhr

R 123, Palais Boisseree, Hauptstraße 207–209

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

nur im Wahlbereich anrechenbar (wenn nicht 1./ 2. Fachschwerpunkt)

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

6 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

Kommentar:

Die altnordische Literatur des mittelalterlichen Islands und Skandinaviens ist in vielerlei Hinsicht ein-

zigartig. Keine andere Kultur Europas produzierte nach Einzug des Christentums so schnell und so

enthusiastisch Texte in der Volkssprache. Auch erzählt die altnordische Literatur bevorzugt von ›ein‐

heimischen‹ Themen wie der Besiedlung Islands und Grönlands, der nordischen Mythologie und den

Abenteuern der norwegischen Könige.

Dieses Seminar bietet eine Einführung in die altnordische Textlandschaft mit einem Schwerpunkt auf

der Saga-Literatur, vor allem der ›Íslendingasögur‹ (Sagas isländischer Helden und Familien) und ›Rid‐

darasögur‹ (‘Ritter-Sagas’, altnordischer Adaptationen europäischer Stoffe). Anhand von Auszügen

verschiedener Texte werden wir einige für die altnordische Literatur zentrale Problemfelder erforschen,

darunter Trolle, Wiedergänger und andere fantastische Wesen, Heimat und Zugehörigkeit, die Bürden

von Herrschaft und das Meer als kulturellen Kontaktraum.

Zur Teilnahme am Seminar sind keinerlei Vorkenntnisse des Altnordischen nötig. Wir werden uns im

Laufe des Semesters parallel zu den Textlektüren die wichtigsten Grundlagen der Sprache aneignen.

Diese grammatische und lexikalische Arbeit wird zwar bei weitem nicht so ausführlich ausfallen wie

die zum Mittelhochdeutschen in der ›Einführung in die Mediävistik‹. Interesse daran, noch eine weitere

mittelalterliche Sprache kennenzulernen, müssen Sie allerdings mitbringen.

Literatur:

Margaret Clunies-Ross, The Cambridge Introduction to the Old Norse-Icelandic Saga, Cambridge

2010; Heather O'Donoghue, Old Norse-Icelandic Literature: A Short Introduction, Oxford 2004; Heiko

Uecker, Geschichte der altnordischen Literatur, Stuttgart 2004 (RUB 17647).

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27

HOCHSCHULE FÜR JÜDISCHE STUDIEN

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Vorlesung

Was ist jüdische Philosophie? Eine Einführung in Themen, Werke und Denktraditionen

Prof. Dr. Frederek Musall

Hochschule für Jüdische Studien

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 10:15-11:45 Uhr

S4, HfJS, Landfriedstraße 12

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul Jüdische Studien

5 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

2 LP Grundlagenmodul Jüdische Studien

2 LP Intensivmodul Jüdische Studien

2 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

Kommentar:

Neben einem Nachspüren in der alles andere als einfach zu beantwortenden Frage, was jüdische Philo-

sophie eigentlich ist, bietet die Überblicksvorlesung eine grundlegende Einführung in die zentralen

Themen, Werke und Denktraditionen jüdischen philosophischen Denkens von der Antike bis in die

Moderne.

Literatur:

Daniel H. Frank (Hrsg.): History of Jewish philosophy. London 1997; Daniel H. Frank (Hrsg.): The Cam-

bridge companion to medieval Jewish philosophy. Cambridge 2003; Julius Guttmann: Die Philosophie

des Judentums. Wiesbaden 1933 (Neudruck: Berlin 1995); Andreas B. Kilcher/Otfried Fraisse/Yossef

Schwartz (Hrsg.): Metzler-Lexikon jüdischer Philosophen. Philosophisches Denken des Judentums von

der Antike bis zur Gegenwart. Stuttgart 2003; Charles Manekin (Hrsg.): Medieval Jewish Philosophical

Writings. Cambridge 2008; Thomas Meyer: Vom Ende der Emanzipation. Jüdische Philosophie und

Theologie nach 1933. Göttingen 2008; Michael L. Morgan u. Peter Eli Gordon (Hrsg.): The Cambridge

companion to modern Jewish philosophy. Cambridge 2007; Dov Schwartz: Central problems of medie-

val Jewish philosophy. Leiden 2005; Colette Sirat: A History of Jewish Philosophy in the Middle Ages.

Cambridge ²1990.

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29

Seminar/Übung

Jüdische Gemeinden im Rhein-Neckar Raum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Johannes Heil

Hochschule für Jüdische Studien

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch 11:00-12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Dr. Amélie Sagasser

Hochschule für Jüdische Studien

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 10:30-12:00 Uhr

S1, HfJS, Landfriedstraße 12

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail bis zum 01. April 2018 an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul Jüdische Studien

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Grundlagen und Grundwissenschaften Jüdische Studien

4 LP Grundlagenmodul Jüdische Studien

2 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

Kommentar:

Während die Städte Mainz, Worms und Speyer als die Zentren jüdischen Lebens seit dem Mittelalter

bekannt sind, ist die jüdische Geschichte kleinerer Orte generell ein Forschungsdesiderat. Allzu häufig

fand das jüdische Leben dieser Orte seit dem Erscheinen der Germania Judaica I (Bd. 1 1917 und Bd. 2

1934) sowie der Germania Judaica II (Bd. 1 1967 und Bd. 2 1968) keine weitere Beachtung. Dies hat zur

Folge, dass die Überarbeitung der Beiträge dringend notwendig wäre.

Die Übung möchte den Spuren der jüdischen Geschichte des Rhein-Neckar-Raums nachgehen. Exemp-

larisch stehen u.a. die Orte Bruchsal, Heidelberg, Schriesheim, Ladenburg, Heilbronn, Michelsstadt,

Weinheim an der Bergstraße im Fokus. In Form von gemeinsamer kritischer Quellenlektüre, gemeinsa-

men Archivbesuchen sowie kleinerer Exkursionen, soll die Geschichte jüdischen Lebens dieser Orte auf

den neusten Forschungsstand gebracht werden. Es bestände die Möglichkeit, die Ergebnisse der Übung

in Form von Lexikonartikel auf der Plattform der Neuen Gallia-Germania Judaica zu veröffentlichen.

Die Übung ist eine Kooperation mit dem Heidelberg Center for Cultural Heritage und dem Lobdengau-

Museum in Ladenburg.

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30

Literatur:

Germania Judaica Bd. 1: Von der ältesten Zeiten bis 1238, hg. v. Ismar Elbogen/Aron Freimann und

Haim Tykocinski, 1917-1934 (ND Tübingen 1963); Germania Judaica Bd II.1. und II.2.: Von 1238 bis zur

Mitte des 14. Jahrhunderts, hg. v. Zvi Avneri, Tübingen 1968; Haverkamp, Alfred (Hg.), Geschichte der

Juden im Mittelalter von der Nordsee bis zu den Alpen, 2 Teile und Kartenwerk, Hannover 2002; Ziwes,

Franz-Josef, Die Juden im mittelalterlichen Heidelberg, in: Geschichte der Juden in Heidelberg, hg. von

Peter Blum, Heidelberg 1996, S. 15-41; Ziwes, Franz-Josef, Studien zur Geschichte der Juden im mittle-

ren Rheingebiet während des hohen und späten Mittelalters, Hannover 2005.

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31

MITTELALTERLICHE GESCHICHTE

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Vorlesung

Das Reich der Karolinger bis zum Tod Karls des Großen (814)

Prof. Dr. Rolf Große

Historisches Seminar (HIST)/DHI Paris

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Montag 09:15-10:45 Uhr (14-tägl.)

Hörsaal, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

nicht anrechenbar

Kommentar:

Das fränkisch-karolingische Großreich, das sich um 800 konstituierte, ist die Wiege der europäischen

Staatenwelt. Schon den Zeitgenossen galt Karl der Große als "pater Europae". Die Vorlesung setzt ein

mit der Ablösung der Merowinger durch die Karolinger (751) und behandelt die politische, kulturelle

und wirtschaftliche Entwicklung des "regnum Francorum" bis zum Tod Karls des Großen (814).

Literatur:

Johannes Fried, Karl der Große. Gewalt und Glaube, München 2013; Stefan Weinfurter, Karl der Große.

Der heilige Barbar, München 2013; Rudolf Schieffer, Die Karolinger, Stuttgart u.a. 52014.

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33

Vorlesung

Die Stadt im Mittelalter

Prof. Dr. Frank Hirschmann

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Montag 11:00-12:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 14:00-15:30 Uhr

Hörsaal, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: 23. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

3 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

2 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte der Städte von der Spätantike bis zur Wende

zur Neuzeit, umfasst also rund 1000 Jahre europäischer Geschichte. Der Schwerpunkt liegt auf den

Städten im Gebiet des römisch-deutschen Reiches, jedoch wird es auch zahlreiche Ausblicke etwa nach

Frankreich, England, Italien und Spanien geben. Dabei wird die Stadt als Spitze der abendländischen

Kultur in all ihrer Komplexität unter topografischen, sozialen, religiösen und wirtschaftlichen Aspekten

behandelt. Angesichts der Tatsache, dass jede Stadt ihre eigene Geschichte hat, werden Vertiefungen

zu einzelnen Städten die jeweiligen Themen veranschaulichen.

Literatur:

André Chédeville/Jacques LeGoff/Jacques Rossiaud: La ville en France au Moyen Age des Carolingiens

à la Renaissance, 1998; Monika Escher/Frank G. Hirschmann, Die urbanen Zentren des hohen und spä-

teren Mittelalters, 2005; Ulrich Fischer, Stadtgestalt im Zeichen der Eroberung. Englische Kathedral-

städte in frühnormannischer Zeit (1066-1135), 2009; Frank G. Hirschmann, Die Anfänge des Städtewe-

sens in Mitteleuropa: Die Bischofssitze des Reiches bis ins 12. Jahrhundert, 3 Bde., Stuttgart 2011/2012;

Ders., Die Stadt im Mittelalter, München 2009. Eberhard Isenmann, Die deutsche Stadt im Mittelalter

1150-1550, 2012; Christine Mazzoli-Guintard, Ciudades de al-Andalus, 2000; D. M. Palliser (Hg.), The

Cambridge Urban History of Britain. 1. 600-1540, 2000.

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34

Vorlesung

Das Reich und Italien im späten Mittelalter. Königtum, regionale Akteure und europäische Kons-

tellationen

PD Dr. Christian Jörg

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Montag 11:15-12:45 Uhr

HS 15, Neue Uni, Universitätsplatz 1

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

3 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

2 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Die Vorlesung widmet sich dem Agieren des Reichsoberhaupts in Nord- und Mittelitalien, das als „Reg‐

num Italiae“ zum Imperium gehörte. Nach dem Untergang des staufischen Hauses waren die Einfluss-

möglichkeiten des Königtums südlich der Alpen zwar deutlich zurückgegangen, doch blieb Italien auf-

grund der möglichen Einkünfte, der Herrschaftslegitimation und des Rombezugs des mittelalterlichen

Kaisertums stets bedeutsam für die Reichsherrschaft. Umgekehrt war auch der Herrscher für die Ak-

teure innerhalb Reichsitaliens aufgrund der dortigen Polyzentrik als Legitimationsgarant eigener Herr-

schaft und Herrschaftsansprüche bedeutsam, wurde teilweise aber auch bekämpft, wenn die Interes-

senkonstellationen gegensätzlich waren. Von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zu den sogenannten

Italienkriegen des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Frühen Neuzeit werden die Rahmen-

bedingungen politischen Handelns in Reichsitalien in den Blick genommen.

Literatur:

Roland Pauler: Die deutschen Könige und Italien im 14. Jahrhundert. Von Heinrich VII. bis Karl IV.,

Darmstadt 1997; Malte Heidemann: Heinrich VII. (1308-1313): Kaiseridee im Spannungsfeld von stauf-

ischer Universalherrschaft und frühneuzeitlicher Partikularautonomie, Warendorf 2008; Ellen Widder:

Itinerar und Politik. Studien zur Reiseherrschaft Karls IV. südlich der Alpen, Köln/Weimar/Wien 1993;

Christian Jörg/Christoph Dartmann (Hgg.): Der „Zug über Berge“ während des Mittelalters. Neue Per-

spektiven der Erforschung mittelalterlicher Romzüge, Trier 2014.

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35

Vorlesung

Das Zeitalter der Merowinger

PD Dr. Gerald Schwedler

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Montag 15:00-16:00

Veranstaltungstermine:

Montag 11:15-12:45 Uhr

HS 8, Neue Uni, Universitätsplatz 1

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

3 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

2 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Es ist Bewegung in die Merowingerforschung gekommen. Seit wenigen Jahren entstehen überdurch-

schnittlich viele deutsche, französische und vor allem anglo-amerikanische Untersuchungen zu jener

Zeit zwischen Spätantike und Mittelalter. Dabei spielen nicht mehr nur Fragen von sozialer, nationaler

und europäischer Identität oder Herrschaftsstrukturen eine Rolle, sondern auch kulturgeschichtliche

Konzepte und neue Erkenntnisinteressen, mit denen das nicht unüberschaubare Quellenmaterial be-

handelt wird. Die Faszination gilt den durch Migration und Persistenz, Konservierung und Kollaps

geformten Lebens- und Gesellschaftsentwürfen. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die bewegte

Entwicklung dieser Epoche, wobei ein Schwerpunkt auf dem Frankenreich liegen wird. Dabei gilt der

Blick nicht nur den Ereignissen und Strukturen, sondern auch den Quellen und Besonderheiten der

methodischen Erschließung. Nicht zuletzt werden diese im Feld der jüngeren Fragestellungen in der

derzeitigen Forschung verankert.

Literatur:

Patrick J. Geary: Die Merowinger, München 1996; Reinhold Kaiser: Das römische Erbe und das Mero-

wingerreich (Enzyklopädie deutscher Geschichte 26), München 2004; Reinhold Kaiser: Die Mittelmeer-

welt und Europa in Spätantike und Frühmittelalter, Frankfurt a. M. 2014; Sebastian Scholz, Die Mero-

winger, Stuttgart 2015.

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36

Oberseminar/Hauptseminar

Französisch-deutscher Kulturtransfer im hohen und späten Mittelalter

Prof. Dr. Rolf Große

Historisches Seminar (HIST)/DHI Paris

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Montag 11:00-14:00 Uhr (14-tägl.)

Ü2, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul, reduziert

10 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte, reduziert

8 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Während die kulturellen Verflechtungen Deutschlands und Frankreichs seit dem 18. Jahrhundert be-

reits gut erforscht sind, verspricht die Behandlung dieses Themas durch den Mediävisten noch reiche

Ernte. Den weiten Begriff der „Kultur“ beschränken wir auf Aspekte von Politik, Kirche, Kunst und

Literatur, wobei zunächst die historischen Ausgangs- und Rezeptionsbedingungen zu berücksichtigen

sind. Wir sprechen von „Transfer“, um zum Ausdruck zu bringen, dass es sich nicht um bloße Über-

nahme, sondern um Verwandlungs- und Anpassungsprozesse handelte, an denen beide Seiten aktiv

beteiligt waren.

Die genauen Termine werden in der ersten Seminarsitzung mitgeteilt.

Literatur:

Michael Werner, Benedicte Zimmermann (Hrsg.), De la comparaison à l’histoire croisee, Paris 2004; Rolf

Große, Vom Frankenreich zu den Ursprüngen der Nationalstaaten, 800-1214, Darmstadt 2005; Jean-Ma-

rie Moeglin, Kaisertum und allerchristlichster König, 1214-1500, Darmstadt 2010.

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37

Oberseminar/Hauptseminar

Christen, Muslime, Juden und „Heiden“ im Mittelalter

Prof. Dr. Frank Hirschmann

Historisches Seminar (HSIT)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Montag 11:00-12:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 12:00-13:30 Uhr

Ü4, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: 23. April 2018

Anmeldung:

unter Angabe der Sprachkenntnisse per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul, reduziert

10 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte, reduziert

8 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Die Beziehungen der verschiedenen Religionen im mittelalterlichen Europa waren überaus vielfältig:

Zeiten friedlichen Zusammenlebens und regen kulturellen Austausches wechselten sich ab mit Kriegen,

Kreuzzügen, Vertreibungen und Pogromen. Thematisiert werden die Eroberungen der Araber, der

Normannen und der Osmanen, die Raubzüge der Wikinger in Westeuropa sowie die Kreuzzüge gegen

die Muslime im Heiligen Land und auf der Iberischen Halbinsel, gegen „Ketzer“ wie die Katharer und

gegen die „heidnischen“ Litauer. Die Grenzen des christlich-lateinischen Abendlandes waren dabei

ständigen Veränderungen unterworfen: Um die Jahrtausendwende waren Ungarn, Polen und Däne-

mark dabei, ein Teil Europas zu werden. Dagegen standen der größte Teil der Iberischen Halbinsel

sowie ganz Sizilien noch unter muslimischer, Süditalien unter byzantinischer Herrschaft. Am Ende des

Mittelalters war die gesamte Iberische Halbinsel christlich, Europa dehnte sich bis weit in die asiatischen

Steppen aus, die Neue Welt geriet in das Blickfeld des Abendlandes, und umgekehrt hatte Byzanz auf-

gehört zu existieren, und der gesamte Balkan stand unter osmanischer Herrschaft. Das Verhältnis Eu-

ropas zu Juden und Muslimen hatte sich grundlegend gewandelt.

Darüber hinaus stehen innere Entwicklungen bei Christen, Muslimen und Juden sowie die kulturellen

Beziehungen der Religionsgemeinschaften untereinander im Mittelpunkt des Seminars.

Literatur:

Christoph Cluse (Hg.): Europas Juden im Mittelalter, 2004; Pedro Damián Cano: Al-Andalus, 2013;

Klaus Herbers/Nikolas Jaspert (Hg.): Integration - Segregation - Vertreibung, 2011; Nikolas Jaspert: Die

Kreuzzüge, 2010; Martin Kaufhold: Europas Norden im Mittelalter, 2001; Tilman Nagel: Die islamische

Welt bis 1500, 1998; Michael North: Europa expandiert. 1250-1500, 2007; Alfred Schlicht: Die Araber und

Europa, Peter Schreiner: Byzanz 565-1453, 2011.

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38

Seminar/Übung

Jüdische Gemeinden im Rhein-Neckar Raum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Johannes Heil

Hochschule für Jüdische Studien

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch 11:00-12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Dr. Amélie Sagasser

Hochschule für Jüdische Studien

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 10:30-12:00 Uhr

S1, HfJS, Landfriedstraße 12

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail bis zum 01. April 2018 an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Während die Städte Mainz, Worms und Speyer als die Zentren jüdischen Lebens seit dem Mittelalter

bekannt sind, ist die jüdische Geschichte kleinerer Orte generell ein Forschungsdesiderat. Allzu häufig

fand das jüdische Leben dieser Orte seit dem Erscheinen der Germania Judaica I (Bd. 1 1917 und Bd. 2

1934) sowie der Germania Judaica II (Bd. 1 1967 und Bd. 2 1968) keine weitere Beachtung. Dies hat zur

Folge, dass die Überarbeitung der Beiträge dringend notwendig wäre.

Die Übung möchte den Spuren der jüdischen Geschichte des Rhein-Neckar-Raums nachgehen. Exemp-

larisch stehen u.a. die Orte Bruchsal, Heidelberg, Schriesheim, Ladenburg, Heilbronn, Michelsstadt,

Weinheim an der Bergstraße im Fokus. In Form von gemeinsamer kritischer Quellenlektüre, gemeinsa-

men Archivbesuchen sowie kleinerer Exkursionen, soll die Geschichte jüdischen Lebens dieser Orte auf

den neusten Forschungsstand gebracht werden. Es bestände die Möglichkeit, die Ergebnisse der Übung

in Form von Lexikonartikel auf der Plattform der Neuen Gallia-Germania Judaica zu veröffentlichen.

Die Übung ist eine Kooperation mit dem Heidelberg Center for Cultural Heritage und dem Lobdengau-

Museum in Ladenburg.

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39

Literatur:

Germania Judaica Bd. 1: Von der ältesten Zeiten bis 1238, hg. v. Ismar Elbogen/Aron Freimann und

Haim Tykocinski, 1917-1934 (ND Tübingen 1963); Germania Judaica Bd II.1. und II.2.: Von 1238 bis zur

Mitte des 14. Jahrhunderts, hg. v. Zvi Avneri, Tübingen 1968; Haverkamp, Alfred (Hg.), Geschichte der

Juden im Mittelalter von der Nordsee bis zu den Alpen, 2 Teile und Kartenwerk, Hannover 2002; Ziwes,

Franz-Josef, Die Juden im mittelalterlichen Heidelberg, in: Geschichte der Juden in Heidelberg, hg. von

Peter Blum, Heidelberg 1996, S. 15-41; Ziwes, Franz-Josef, Studien zur Geschichte der Juden im mittle-

ren Rheingebiet während des hohen und späten Mittelalters, Hannover 2005.

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40

Hauptseminar/Oberseminar

Konzil, Reich und Region. Die Reformkonzilien des 15. Jahrhunderts und der deutsche Südwesten

PD Dr. Christian Jörg

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 14:15-15:45 Uhr

Ü4, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul, reduziert

10 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte, reduziert

8 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

1414 trat in der Kathedralstadt Konstanz am Bodensee eine Versammlung zusammen, die nach der all-

gemeinen Wahrnehmung vor allem das seit 1378 andauernde Große Abendländische Schisma beenden

sollte. Seit dem vorangegangenen Konzil in Pisa, das in dieser Hinsicht 1409 kläglich gescheitert war,

beanspruchten drei Päpste die Nachfolge Petri. Den verschiedenen Initiativen des römisch-deutschen

und ungarischen Königs Sigismund, der damit durchaus eigene politische Interessen verband, war es

maßgeblich zu verdanken, dass jenes Konzil in Konstanz und damit im nordalpinen Reichsgebiet ein-

berufen worden war. Nicht zuletzt dem Engagement Sigismunds war es zudem geschuldet, dass das

Konzil in den folgenden Jahren bis zu seinem Ende im Jahr 1418 zu dem herausragenden Forum der

europäischen Politik wurde. Die reichspolitische Bedeutung des Konzils – von der Verhandlung ver-

schiedenster Konflikte bis hin zu den weitreichenden Initiativen des Reichsoberhaupts, die später als

erste Bemühungen um eine Reichsreform eingeordnet werden sollten – gerät bei der Untersuchung die-

ses spätmittelalterlichen Großereignisses häufig in Vergessenheit. Ganz ähnliche Tendenzen lassen sich

für bestimmte Phasen des Basler Konzils (1431-1449) feststellen.

Literatur:

Walter Brandmüller: Das Konzil von Konstanz 1414-1418, 2 Bände, Paderborn 1991-1997; Ansgar Fren-

ken: Die Erforschung des Konstanzer Konzils (1414-1418) in den letzten 100 Jahren, Paderborn 1993;

Ivan Hlavacek/Alexander Patschovsky (Hgg.): Reform von Kirche und Reich zur Zeit der Konzilien von

Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449). Konstanz-Prager Historisches Kolloquium (11.-17. Oktober

1993), Konstanz 1996; Heribert Müller/Johannes Helmrath (Hgg.): Die Konzilien von Pisa (1409), Kon-

stanz (1414-1418) und Basel (1431-1449). Institutionen und Personen, Sigmaringen 2007; Heribert Mül-

ler: Die kirchliche Krise des Spätmittelalters: Schisma, Konziliarismus und Konzilien, München 2012.

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41

Oberseminar/Hauptseminar

‚Alternative Fakten‘. Fälschungen und Konstrukte von Geschichte und Recht im Mittelalter

Prof. Dr. Bernd Schneidmüller

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 09:15-10:15 Uhr

Veranstaltungstermine:

Dienstag 11:00-12:30 Uhr

Ü1, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: 24. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul, reduziert

10 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte, reduziert

8 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Das Prinzip der Wahrheit war und ist ein hohes Gut. Nicht nur mittelalterliche Beispiele belegen aber,

dass Menschen aus konkreten Motiven ‚Wahrheit‘ konstruierten oder durch Weglassen bzw. Hinzufü-

gen nützlicher machten. Solche ‚Alternative Fakten‘ formten das mittelalterliche Geschichtswissen und

Anspruchsdenken. Fälschungen oder Konstruktionen entstanden vielfach als ‚fromme Lüge‘ (pia fraus),

welche eine geglaubte, aber historisch nicht verbürgte Wirklichkeit absicherte: ‚Die Welt will betrogen

werden‘ (mundus vult decipi). – Im Seminar werden berühmte mittelalterliche Fälschungskomplexe

(Constitutum Constantini, Privilegium Maius, Gründungsfälschungen mittelalterlicher Universitäten)

und Konstruktionen einer idealen Vergangenheit (Ursprungsmythen europäischer Völker und Dynas-

tien) behandelt.

Literatur:

Horst Fuhrmann, „Mundus vult decipi“. Über den Wunsch des Menschen, betrogen zu werden, in:

Historische Zeitschrift 241, 1985, S. 529-541; Bernd Schneidmüller, Würde – Form – Anspruch. Rituali-

sierungen, Konstrukte und Fälschungen im 14. Jahrhundert (erscheint 2018; wird als pdf bereitgestellt).

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42

Oberseminar/Hauptseminar

Funktionsträger im frühen und hohen Mittelalter

PD Dr. Gerald Schwedler

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Montag 15:00-16:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 16:15-17:45 Uhr

Ü2, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

per Email an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul, reduziert

10 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte, reduziert

8 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Wie funktioniert eigentlich die vermeintliche „Anwesenheitsgesellschaft“ des frühen und hohen Mit-

telalters? Im Kurs geht es um die intensive Lektüre von Texten über Funktionsträger im früheren Mit-

telalter aus gesellschaftsgeschichtlicher Perspektive. Im Mittelpunkt steht die Organisation von Gesell-

schaft in den unterschiedlichen Segmenten Adel, Stadt und Kirche. Bei der Quellendiskussion gilt der

Blick einerseits synchronen Aspekten wie die Bedeutung von Stand und Gruppe, Zentrum und Peri-

pherie oder auch der Konstruktion von gesellschaftlichem Zusammenhalt. Aus diachroner Perspektive

stehen Phänomene wie gesellschaftlicher Wandel, Bevölkerungsverschiebungen, Integration von Eliten,

Änderung von Kompetenzen, Rekrutierungsmechanismen sowie auch Amtsauffassungen und –ver-

zichte im Blickfeld. Zugleich geht es um die Auseinandersetzung mit moderner Forschungsliteratur

und der Frage nach mittelalterlicher Staatlichkeit.

Literatur:

Althoff, Gerd, Die Ottonen, Stuttgart 2000; Weinfurter, Stefan, Das Jahrhundert der Salier (1024 -1125),

Ostfildern 2004.

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43

Oberseminar/Hauptseminar

Herrschaft und Untertanen in der ländlichen Gesellschaft des Spätmittelalters und der Frühneuzeit

Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann

Historisches Seminar (HIST)/Generallandesarchiv Karlsruhe

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 16:15-17:45 Uhr

Ü1, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul, reduziert

10 LP Intensivmodul

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte, reduziert

8 LP Intensivmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Die Lebenswirklichkeiten der ländlichen Bevölkerung des Spätmittelalters und der Frühneuzeit wur-

den in vielfältiger Form durch obrigkeitliche Regelungen geprägt. Herrschaft definierte sich im Ver-

ständnis der Zeit als „Herrschaft über Land und Leute“. Unter dem Schlagwort der „guten Policey“

erhob der frühmoderne Staat den Anspruch, weite Bereiche des Alltags zu normieren. Herrschaftliche

Abhängigkeiten umschrieben sehr eng die wirtschaftlichen Handlungsmöglichkeiten der agrarischen

Welt des Dorfes.

In dem Seminar soll das Thema zum einen über die Lektüre und Diskussion der relevanten Forschungs-

literatur erarbeitet werden. Zum anderen weist die Veranstaltung einen Schwerpunkt im Bereich der

Quellenarbeit aus. Zentrale Typen des Schriftguts (z.B. Weistümer, Urbare) werden untersucht. Die

Teilnehmer/innen haben somit die Möglichkeit, Qualifikationen im Bereich der Grundwissenschaften

zu erwerben. Fester Teil der Veranstaltung ist eine Kompaktsitzung im Generallandesarchiv Karlsruhe

(Terminvereinbarung in der ersten Sitzung des Sommersemesters).

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44

Übung

Kirchliche Heraldik

Dr. Harald Drös

Historisches Seminar (HIST)/Heidelberger Akademie der Wissenschaften

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Montag 18:15-19:45 Uhr

Hörsaal, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

4 LP Modul Grundwissenschaften, reduziert

2 LP Modul Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

Kommentar:

Das Wappenwesen, dessen Anfänge im 12. Jh. liegen, ist militärischen Ursprungs, wie schon die Ver-

wandtschaft der Begriffe „Waffen“ und „Wappen“ deutlich macht. Eine gewichtige Rolle scheint von

Beginn an das Turnierwesen gespielt zu haben. Wappenführer waren daher zunächst diejenigen Perso-

nengruppen, die auch waffenfähig waren. Doch weitet sich die Führung von Wappen rasch auf weitere

Bevölkerungskreise aus. Vereinzelt seit dem 13. Jh. und verstärkt seit dem 14. Jh. ist der Wappenge-

brauch durch Geistliche und durch geistliche Institutionen zu beobachten. Neben der persönlichen

Wappenführung durch Kleriker bilden sich eigene heraldische Symbole der Hochstifte, Ritterorden,

Klöster und Stifte heraus. Schließlich nahmen sogar die Mönchsorden eigene Wappen an.

Ziel der Übung ist es, einen Einblick in das weite Feld der kirchlichen Heraldik vom Mittelalter bis in

die Gegenwart zu geben und die Besonderheiten des kirchlichen Wappenwesens herauszuarbeiten. Es

werden die Wappen der Päpste, der Hochstifte (vorwiegend) des Heiligen Römischen Reichs, der wich-

tigsten Klöster und Stifte, einzelner Domkapitel sowie der Ritter- und Mönchsorden in den Blick ge-

nommen, außerdem wird die kirchliche „Amtsheraldik“ eingehend gewürdigt. In den Bereich der

Phantasiewappen führt schließlich ein Exkurs zu den Wappen von Heiligen und biblischen Personen.

Literatur:

Galbreath, Donald L./Léon Jéquier, Lehrbuch der Heraldik. München 1978 (NDr. 1989 unter dem Titel

„Handbuch der Heraldik“); Heim, Bruno B., Heraldry in the Catholic Church. Its origin, customs, and

laws, Gerrards Cross 1978; Bleisteiner, Claus D., Kirchliche Heraldik in Bayern. Die Wappen der Erzbi-

schöfe und Bischöfe seit 1817, Neustadt a. d. Aisch 21986; Die Wappen der Hochstifte, Bistümer und

Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich 1648–1803, unter Mitw. von Clemens Brodkorb hg. von

Erwin Gatz, Regensburg 2007.

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45

Übung

Semiotik und Emblemkunde der höfischen und städtischen Welt

Aaron Jochim, M.A.

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch 11:00-12:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 09:15-10:45 Uhr

Ü2, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

4 LP Modul Grundwissenschaften, reduziert

2 LP Modul Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

Kommentar:

Hof und Stadt des späten Mittelalters waren Innovationszentren neuer emblematischer Ausdrucksfor-

men, die die Möglichkeiten der Repräsentation geradezu revolutionierten: Heraldik, Bild- und Wortde-

visen, Hausmarken, Handwerkerzeichen und das (moderne) Porträt nehmen hier ihre entscheidende

Entwicklung. Die Übung behandelt die höfische und städtische Welt als Räume emblematischer Kon-

kurrenz und Koexistenz, in welchen symbolische Zeichen, Bild und Sprache komplexe Symbiosen ein-

gehen und in zuvor ungekannter Weise miteinander in Beziehungen gesetzt werden.

Neue Forschungsergebnisse sollen dabei in einen Dialog mit theoretischen Grundlagentexten aus der

Semiotik, Bildwissenschaft und visuellen Anthropologie gebracht werden.

Grundlegende Kompetenzen im passiven Leseverständnis französischer Texte werden vorausgesetzt.

Literatur:

La création artistique en France autour de 1400, hg. von Élisabeth Taburet-Delahaye (Rencontres de

l‘École du Louvre 19), Paris 2006; Der Hof und die Stadt. Konfrontation, Koexistenz und Integration im

Verhältnis von Hof und Stadt in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, hg. von Werner Paravicini und

Jörg Wettlaufer (Residenzenforschung 20), Ostfildern 2006; Michel Pastoureau, L‘Art heraldique au

Moyen Âge, Paris 2009; Heraldic Artists and Painters in the Middle Ages and Early Modern Times, hg.

von Torsten Hiltmann und Laurent Hablot (Heraldic Studies 1), Ostfildern 2018.

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Übung

Wie versorgte sich eine mittelalterliche Großstadt? Städtische Wirtschaft und Versorgungspolitik

im europäischen Spätmittelalter

PD Dr. Christian Jörg

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 16:15-17:45 Uhr

Ü2, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Engpässe der Getreideversorgung und die damit verknüpften Preisanstiege auf dem städtischen Ge-

treidemarkt bedrohten besonders die ärmeren Bevölkerungsgruppen. Für die Führungsgremien der

Städte des späten und ausgehenden Mittelalters machte dies ein Eingreifen notwendig, da das Hungern

weiter Bevölkerungsteile den Stadtfrieden bedrohte und auch für die Herrschaftslegitimation des Rates

Gefahren barg. Die Übung geht den Bedingungen des städtischen Lebensmittelmarktes, den regionalen

Bezugsgebieten und den Grundlagen des überregionalen Getreidehandels nach. Dabei werden neben

dem nordalpinen Reichsgebiet mit Italien und der Iberischen Halbinsel auch Beispiele aus der mediter-

ranen Welt behandelt werden.

Literatur:

Christian Jörg: Teure, Hunger, Großes Sterben. Hungersnöte und Versorgungskrisen in den Städten des

Reiches während des 15. Jahrhunderts, Stuttgart 2008; Hans-Jürgen Hübner: „Quia bonum sit anticipare

tempus“. Die kommunale Versorgung Venedigs mit Brot und Getreide vom späten 12. bis ins 15. Jahr-

hundert, Frankfurt am Main 1998; British Institute in Paris (Hg.): Structure d’approvisionnement à Paris

et Londres au Moyen Âge, London 1995; Christina Link: Der preußische Getreidehandel im 15. Jahr-

hundert: Eine Studie zur nordeuropäischen Wirtschaftsgeschichte, Köln 2013; Piet J. van Cruyningen

(Hgg.): Food supply, demand and trade, Turnhout 2012.

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47

Übung

Die Diplomatik der Königs- und Kaiserurkunden im Mittelalter

Dr. Uli Steiger

Historisches Seminar (HIST)/Universitätsbibliothek Heidelberg

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 12:15-13:45 Uhr

Ü3, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: 26. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Grundlagenmodul

5 LP Kanon Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

4 LP Grundlagenmodul Mittelalterliche Geschichte

2 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

4 LP Modul Grundwissenschaften, reduziert

2 LP Modul Grundwissenschaften: Historische Grundwissenschaften

Kommentar:

Unter den Quellen des Mittelalters nehmen die Urkunden eine herausragende Stellung ein; für viele

Themen der mittelalterlichen Geschichte sind sie unverzichtbar. Bereits im 17. Jahrhundert entstanden

erste systematische Arbeiten zur Diplomatik – ausgehend von der Frage nach der Echtheit der Stücke.

Die Übung will die Teilnehmer mit den wichtigsten Facetten der Urkundenlehre vertraut machen: Im

Fokus der Betrachtung stehen die Königs- und Kaiserurkunden. Die Entwicklung ihrer äußeren (Be-

schreibstoff, Schrift, Siegel etc.) und inneren (Sprache, formaler Aufbau, Rechtsinhalt) Merkmale vom

Frühmittelalter bis zum Beginn der Neuzeit sowie der Beurkundungsvorgang, aber auch die Kanzlei-

praxis, die Urkundenfälschungen, die Überlieferungsformen und Aufbewahrung der Diplome werden

thematisiert. Mit Hilfe von Kopien soll darüber hinaus die praktische Arbeit mit Urkunden geübt wer-

den.

Literatur:

Harry Bresslau, Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland und Italien, 2 Bde., Berlin 41968/69; Wil-

helm Erben, Die Kaiser- und Königsurkunden des Mittelalters in Deutschland, Frankreich und Italien

(Handbuch der mittelalterlichen und neueren Geschichte IV.1), München/Berlin 1907 (ND Darmstadt

1967); Olivier Guyotjennanin (u.a.), Diplomatique medievale (L’atelier du medieviste 2), Turnhout 1993;

Digital diplomatics. The computer as a tool for the diplomatist? (Archiv für Diplomatik. Beiheft 14), hg.

von Antonella Ambrosio u.a., Köln/Wien/Weimar 2014; Thomas Vogtherr, Urkundenlehre. Basiswissen

(Hahnsche Historische Hilfswissenschaften 3), Hannover 2008.

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Kolloquium

Examensvorbereitung in mittelalterlicher Geschichte

Prof. Dr. Frank Hirschmann

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Montag 11:00-12:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 11:00-12:00 Uhr sowie 15:30-16:00 Uhr

R 222, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: 23. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

5 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Das Kolloquium dient der gruppenbezogenen und individuellen Vorbereitung mündlicher und schrift-

licher Abschlussprüfungen (M.A., Magister, Lehramt/Gymnasien) sowie der individuellen Vorberei-

tung und Betreuung von Abschlussarbeiten (Lehramt, Bachelor, Master und Magister) in Mittelalterli-

cher Geschichte. Für den Besuch der Gruppentermine ist eine Anmeldung nicht nötig.

Für die Einzelgespräche wird um Anmeldung gebeten.

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49

Kolloquium

Forschungskolloquium zur mittelalterlichen Geschichte

Prof. Dr. Nikolas Jaspert

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag ab 11:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Dienstag 16:15-17:45 Uhr

R 227, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

5 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Für Studierende, die eine Examensarbeit oder Dissertation im Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte

schreiben (Lehramt, Magister, MA, Promotionsstudium) und in den laufenden Forschungsprojekten

des Lehrstuhls engagiert sind.

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Kolloquium

Kolloquium für Fortgeschrittene: Mittelalterforschung aktuell

PD Dr. Christian Jörg

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 16:15-17:45 Uhr

Ü1, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: 25. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

5 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Im Forschungskolloquium werden aktuelle Projekte der Mittelalterforschung präsentiert und disku-

tiert. Fortgeschrittene Studierende, Doktorandinnen/Doktoranden und Habilitanden mit einem Ar-

beitsschwerpunkt in der mittelalterlichen Geschichte (geplante oder laufende Examensarbeit/Disserta-

tion in der mittelalterlichen Geschichte) sind herzlich willkommen.

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51

Kolloquium

Kolloquium für Fortgeschrittene: Mittelalterforschung aktuell

Prof. Dr. Bernd Schneidmüller

Historisches Seminar (HIST)

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 09:15-10:15 Uhr

Veranstaltungstermine:

Dienstag 16:15-17:45 Uhr

Ü1, Historisches Seminar, Grabengasse 3-5

Beginn: 24. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Abschluss-/Vertiefungsmodul

5 LP Abschlussmodul Mittelalterliche Geschichte

Kommentar:

Im Forschungskolloquium werden aktuelle Projekte der Mittelalterforschung präsentiert und disku-

tiert. Fortgeschrittene Studierende, Doktorandinnen/Doktoranden und Habilitanden mit einem Ar-

beitsschwerpunkt in der mittelalterlichen Geschichte (geplante oder laufende Examensarbeit/Disserta-

tion in der mittelalterlichen Geschichte) sind herzlich willkommen.

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MITTELALTERLICHE KUNSTGESCHICHTE

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53

Vorlesung

Bild und Emotion. Wechselbeziehungen im Mittelalter

PD. Dr. Bernd Carqué

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 14:00-16:00 Uhr (mit Bitte um Voranmeldung)

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 16:15-17:45 Uhr

Heuscheuer I, Mantelgasse 2

Beginn: 19. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Mittelalterliche Bildkünste

2 LP Mittelalterliche Bildkünste

Kommentar:

Ob Freude, Trauer oder Wut – Emotionen und Bilder unterhalten vielförmige Wechselbeziehungen.

Kunstwerke führen Gefühlszustände vor Augen, sollen beim Betrachter Gefühlsregungen hervorrufen

und werden ihrerseits zu Adressaten von Gefühlsäußerungen. Die visuelle Repräsentation von Gefühls-

zuständen in Mimik, Gestik und Interaktion zählt zum motivischen Grundbestand der mittelalterlichen

Bildkunst. Darüber hinaus wird dem christlichen Bild in Anlehnung an die antike Rhetorik mit dem

movere eine emotionale Wirkungsfunktion zugeschrieben, die namentlich im Blick auf das Passionsge-

schehen zu gesteigerter Anteilnahme und zum Mit-Erleiden – zur compassio – anhalten soll. Schließlich

ziehen Bilder als materielle Objekte Gefühlsäußerungen auf sich, die von der Statuenliebe bis zum Bil-

dersturm reichen.

Dieses breite Spektrum emotionaler Verflechtungen erschließt die Vorlesung anhand von Fallstudien,

bei denen sie sich von Kernfragen leiten lässt, die Problemfelder der Historischen Emotionsforschung

kunsthistorisch zuspitzen: Welche visuellen Codierungen erfahren Gefühle? Welchen historischen

Wandlungen unterliegen diese Bildformeln? In welchem Verhältnis stehen sie zu außerbildlichen Er-

scheinungsformen etwa der rituellen Emotion? Auf welche Weise stellen Bilder den geforderten affek-

tiven Betrachterbezug her und wie entfalten sie ihre spezifische Wirkmacht? Wodurch werden sie zum

Zielobjekt positiver wie negativer Affekte?

Literatur:

Klaus Herding/Antje Krause-Wahl (Hg.): Wie sich Gefühle Ausdruck verschaffen. Emotionen in Nah-

sicht, Taunusstein 22008; Klaus Herding/Bernhard Stumpfhaus (Hg.): Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emo-

tionen in den Künsten, Berlin/New York 2004; Jan Plamper: Geschichte und Gefühl. Grundlagen der

Emotionsgeschichte, München 2012; Rüdiger Schnell: Haben Gefühle eine Geschichte? Aporien einer

History of emotions, Göttingen 2015.

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Vorlesung

Stadt im Mittelalter

Prof. Dr. Matthias Untermann

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 14:15-16:15 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 18:15-19:45 Uhr

HS 14, Neue Uni

Beginn: 23. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Mittelalterliche Baukunst

2 LP Mittelalterliche Baukunst

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Oberseminar

Bunt. Erscheinungsformen mittelalterlicher Polychromie

PD. Dr. Bernd Carqué

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 14:00-16:00 Uhr (mit Bitte um Voranmeldung)

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 11:15-12:45 Uhr

R 001, IEK, Seminarstraße 4

Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Mittelalterliche Bildkünste

8 LP Mittelalterliche Bildkünste

Kommentar:

Die Frage nach der Farbigkeit ihrer Objekte darf durchaus noch als Herausforderung an die mediävis-

tische Kunstgeschichte gelten. Zwar ist von den Antworten kein grundstürzender Paradigmenwechsel

zu erwarten, wie ihn die Archäologie mit dem Polychromiestreit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

erlebt hat, der das klassizistisch bestimmte Bild einer ‚weißen Antike’ hinfällig werden ließ. Doch ist die

Farbe noch weit davon entfernt, selbstverständlich als elementare Dimension der mittelalterlichen Bau-

und Bildkünste in Betracht gezogen zu werden. Mit technisch verbesserten Untersuchungsmethoden

konnte die restauratorisch fundierte Forschung der letzten Jahre umfassender und detaillierter denn je

Befunde erheben und Rekonstruktionsvorschläge unterbreiten. Dem stehen die vor allem aus Textquel-

len erschlossenen allegorischen Farbenbedeutungen und Farbsysteme etwa der Liturgie und Heraldik

gegenüber. Dieses Spannungsfeld von kunsttechnologischen und zeichenhaft-symbolischen Aspekten,

Befunden und Deutungsansätzen durchmisst das Seminar anhand von exemplarischen Fällen der Ar-

chitektur, Skulptur, Malerei und des Kunsthandwerks. Außerdem richtet es sein Augenmerk auf über-

greifende koloritgeschichtliche Zusammenhänge, auf thematische Aspekte wie das Inkarnat oder auf

Grenzphänomene der Polychromie: auf Reduktionsformen der Buntfarbigkeit von der Monochromie

bis hin zum Farbverzicht und zur Materialsichtigkeit.

Die Referatvergabe erfolgt in Moodle im Zeitraum vom 03. April bis zum 13. April.

Literatur:

Ingrid Bennewitz/Andrea Schindler (Hg.): Farbe im Mittelalter. Materialität – Medialität – Semantik,

Berlin 2011; Thomas Danzl/Christoph Herm (Hg.): Polychrome Steinskulptur des 13. Jahrhunderts, Gör-

litz/Zittau 2012; Hermann Kühn/Heinz Roosen-Runge u.a.: Farbmittel, Buchmalerei, Tafel- und Lein-

wandmalerei (Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken I), Stuttgart 1984 u.ö.; Jürgen Pursche

(Hg.): Historische Architekturoberflächen, München 2003; Ernst Strauss: Koloritgeschichtliche Unter-

suchungen zur Malerei seit Giotto und andere Studien, München 21983; Johannes Taubert: Farbige

Skulpturen. Bedeutung, Fassung, Restaurierung, München 2015; Denis Verret/Delphine Steyaert (Hg.):

La couleur et la pierre. Polychromie des portails gothiques, Paris 2002.

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Oberseminar

Köln – Ein mittelalterliches Kunstzentrum (mit Exkursion)

Prof. Dr. Matthias Untermann

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 14:15-16:15 Uhr

Veranstaltungstermine:

Dienstag 09:15-10:45 Uhr

R 002, IEK, Seminarstraße 4

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Mittelalterliche Baukünste

5 LP Mittelalterliche Bildkünste

8 LP Mittelalterliche Baukunst

8 LP Mittelalterliche Bildkünste

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Oberseminar

Alexander/Iskandar. Images eines Herrschers vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit

Dr. Cornelia Logemann

Institut für Europäische Kunstgeschichte/Transkulturelle Studien

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Einführungsveranstaltung:

Montag 16. April 2018 16:00-18:00 Uhr

R 003, IEK, Seminarstraße 4

Blockveranstaltung:

Der Termin wird noch bekanntgegeben.

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Mittelalterliche Bildkünste

8 LP Mittelalterliche Bildkünste

Kommentar:

Kaum ein Herrscherruhm hat sich über mehr Grenzen und Zeiten hinweg verbreitet als jener Alexand-

ers des Großen. Die fiktiven und historischen Abenteuer des Herrschers sind vom Mittelalter bis in die

Frühe Neuzeit hinein in großer Varianz überliefert worden, und die transkulturellen Verflechtungen

der Textüberlieferung wurden in jüngster Zeit mehrfach untersucht. Doch stellen die zahlreichen Adap-

tationen der Alexandergeschichte im Bild eine bisher unterschätzte Möglichkeit dar, die visuelle Insze-

nierung eines Helden bzw. eines Anti-Helden zu untersuchen. Die reichen Bildzyklen, die etwa in per-

sischen Handschriften des Schāhnāme von Firdausī aber auch in anderen Varianten der Alexanderle‐

gende zu finden sind, setzen mit ganz anderen bildnerischen Mitteln ihre Akzente zwischen Held und

Anti-Held Bilderzählungen westeuropäischer Provenienz. Auch in anderen Bereichen formten sich

Bildtraditionen, byzantinische Interpretationen der Alexanderlegende sind bisher ebenso wenig in den

Blick geraten wie hebräische Adaptationen des Alexanderromans und erweitern das Bild des Herr-

schers um wichtige Facetten.

Die visual history um Alexander den Großen muss verschiedenste Medien einbeziehen – neben Haupt-

beispielen persischer Buchkunst, Emaillearbeiten u.Ä. werden auch Objekte wie das Fußbodenmosaik

in Otranto, die Alexanderschlacht Albrecht Altdorfers oder Tapisserien an den Burgunderhöfen zur

Diskussion stehen.

Literatur:

Wird über einen Dropbox-Account bereitgestellt

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58

Übung

Buchmalerei – eine unnahbare Gattung? Reproduktion, Faksimile, Digitalisat

PD. Dr. Bernd Carqué

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 14:00-16:00 Uhr (mit Bitte um Voranmeldung)

Veranstaltungstermine:

Dienstag 14:15-15:45 Uhr

R 002, IEK, Seminarstraße 4

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Kunsthistorische Praxis

4 LP Kunsthistorische Praxis

Kommentar:

Ohne die Buchmalerei würde unser Bild der mittelalterlichen Kunst erhebliche Fehlstellen aufweisen.

In keiner anderen Gattung ist das farbliche Erscheinungsbild der Malerei besser erhalten, hat das Er-

zählen in Bildern umfangreichere Szenenfolgen hervorgebracht, können Text-Bild-Bezüge eingehender

untersucht werden.

Der überragenden Bedeutung der Gattung steht die erschwerte Zugänglichkeit ihrer Objekte gegen-

über. Am Anfang jedweder Erschließung steht der physische Kontakt zur Handschrift: Das Buch muss

aus dem Regal genommen und aufgeschlagen werden, Textbestand und Bilderfolgen erschließen sich

nur im Durchblättern, eine dauerhafte museale Präsentation ist aus konservatorischen Gründen kaum

möglich usf. Zugang und Nutzung unterliegen also vielfältigen Einschränkungen.

Von den Anfängen der Handschriftenforschung im ausgehenden 16. Jahrhundert bis heute wurden da-

her verschiedene ‚Ersatzmedien’ entwickelt: zunächst druckgraphische Reproduktionen insbesondere

der Miniaturen, sodann Faksimiles, die alle Dimensionen des Originals vom Einband über Texte und

Bilder bis hin zum Buchschmuck authentisch wiedergeben sollen, schließlich Digitalisate, die neue

Möglichkeiten der Erschließung eröffnen. Mit diesen sekundären Erscheinungsformen der Buchmalerei

setzt sich die Übung an den Beständen von UB und IB auseinander.

Die Referatvergabe erfolgt in Moodle im Zeitraum vom 03. April bis zum 13. April.

Literatur:

Michaela Braesel: Buchmalerei in der Kunstgeschichte, Köln/Weimar/Wien 2009; Christine Jakobi-Mir-

wald: Das mittelalterliche Buch. Funktion und Ausstattung, Stuttgart 2004; Christine Jakobi-Mirwald:

Buchmalerei. Terminologie in der Kunstgeschichte, Berlin 42015; Otto Pächt: Buchmalerei des Mittelal-

ters, München 31989; Ernst Rebel: Druckgrafik. Geschichte und Fachbegriffe, Stuttgart 22009; Ingo F.

Walther: Codices illustres, Köln 2001; Norbert Wolf: Buchmalerei verstehen, Darmstadt 2012.

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59

Übung

Einführung in die Denkmalpflege

Dr. Katinka Häret-Krug

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Freitag 16:00-18:00 Uhr (14-tägl.) sowie zwei Tagesexkursionen an Sonnabenden

R 002, IEK, Seminarstraße 4

Beginn: 20. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Kunsthistorische Praxis

4 LP Kunsthistorische Praxis

Kommentar:

Das Jahr 2018 wurde von der Europäischen Union in Erinnerung an das europäische Denkmalschutz-

jahr 1975 zum Europäischen Kulturerbejahr erklärt. Vor diesem Hintergrund bietet die Veranstaltung

einen Überblick über die Geschichte der Denkmalpflege, beleuchtet die verschiedenen denkmalpflege-

rischen Fachgebiete und wird einen Einblick in die rechtlichen Grundlagen geben sowie die verschie-

denen Denkmalpflegeinstitutionen vorstellen.

Während der Exkursionen werden die im Kurs angesprochenen Fragestellungen vertieft und an den

Bauten vor Ort konkretisiert werden.

Die Referatvergabe erfolgt in Moodle.

Literatur:

Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz (Hg.), Texte zum Denkmalschutz und zur Denkmal-

pflege, Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Bd. 52, 4. erg. und bearb.

Auflage, Bonn 2007; Eberl, Wolfgang/Bruckmeier, Gerhard/Hartl, Reinhard/Hörtnagl, Robert, Kultur-

güter: Gesetzlicher Rahmen zum Umgang mit Denkmälern und Kunstwerken einschließlich Steuer-

recht, Stuttgart 2016; Hubel, Achim, Denkmalpflege: Geschichte – Themen – Aufgaben. Eine Einfüh-

rung, 2., durchges. und aktualisierte Aufl., Stuttgart 2011; Martin, Dieter J./Krautzberger, Michael,

Handbuch Denkmalschutz und Denkmalpflege, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, München

2017; Scheuermann, Ingrid (Hg.), Zeitschichten Erkennen und Erhalten – Denkmalpflege in Deutsch-

land. 100 Jahre Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von Georg Dehio, Katalog der Ausstellung,

München-Berlin 2005; Schmidt, Leo, Einführung in die Denkmalpflege, Stuttgart 2008.

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60

Übung

Structure from Motion (SfM): Aufnahmemethoden für Kunstgeschichte, Archäologie und Geogra-

phie

Aaron Pattee, M.A.

Institut für Europäische Kunstgeschichte/Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftl. Rechnen

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Katharina Anders, M.S.

Geographisches Institut/Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftl. Rechnen

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Vorbesprechung:

Freitag 04. Mai 2018 09:30-11:30 Uhr

SR 10, Mathematikon, INF 205

Blockveranstaltung:

Freitag 01. Juni 2018-Sonntag 03. Juni 2018 09:00-17:00 Uhr

SR 10, Mathematikon, INF 205

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Kunsthistorische Praxis

4 LP Kunsthistorische Praxis

Kommentar:

The primary objective of the course is to provide an introduction to the method known as Structure

from Motion (SfM), in which 3D models can be generated from 2D Photos. The application of SfM is

incredibly diverse and is very cost effective compared to other 3D recording methods (e.g. Laserscan-

ning and Structured Light Scanning). However, a clear line must be drawn between artistic and scien-

tific models generated through the implementation of SfM. This course will focus upon establishing the

necessary workflow and technological settings in order to record a scientific 3D model for documenta-

tion purposes in art history, archaeology, and geography. Though the focus group is oriented towards

the three aforementioned disciplines, students from all disciplines with related research topics may par-

ticipate in the course.

Literatur:

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0305440316000042

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61

Übung

Arbeitsfeld Museum/Die Welt der Dinge

Dr. Ludwig Tekampe

Institut für Europäische Kunstgeschichte/Historisches Museum der Pfalz

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Stefania Girometti

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 14:15-15:45 Uhr

Sammlungszentrum Historisches Museum der Pfalz, An der Baumwollspinnerei 2, 67346 Speyer

Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Kunsthistorische Praxis

4 LP Kunsthistorische Praxis

Kommentar:

Wir sind von einer schier endlos erscheinenden Zahl von Dingen umgeben. Die dingliche Überlieferung

prägt unser Bild der Vergangenheit mit. Museen wiederum sammeln und bewahren nicht nur Dinge,

sondern auch das Wissen über sie. Museen agieren insofern als Dingagenturen. Die Kuratorinnen und

Kuratoren in den Museen nehmen für sich in Anspruch, Dinge zu sammeln, die relevant sind für das

Verständnis der Geschichte und/oder relevant sind für das Bild, welches wir uns von kulturellen Leis-

tungen und Zusammenhängen machen. Wir fragen in der Übung nach den Möglichkeiten des Muse-

ums in der scheinbar unübersehbaren Welt der Dinge, Übersicht zu schaffen und eine intersubjektiv

nachprüfbare Auswahl zu treffen. Vorab erkunden wir Dingwelten, wie sie sich in einem Museumsde-

pot zeigen. Die Übung soll u.a. Kenntnisse vermitteln, wie sie typischerweise in einem kulturhistori-

schen Museum erwartet werden: anhand von Dingen Geschichte erfahrbar machen.

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Exkursion

Köln – Ein mittelalterliches Kunstzentrum (Exkursion zum Oberseminar)

Prof. Dr. Matthias Untermann

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 14:15-16:15 Uhr

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

5 LP Kunsthistorische Praxis

5 LP Kunsthistorische Praxis (4-tägige Exkursion)

Kommentar:

5 Tage, Termin wird noch bekanntgegeben, Köln und Aachen

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63

Exkursion

Mittelalterliche Burgen (Exkursion zum Proseminar)

Prof. Dr. Matthias Untermann

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 14:15-16:15 Uhr

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

nicht anrechenbar

1 LP Kunsthistorische Praxis (Tagesexkursion)

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64

Exkursion

Einführung in die praktische Denkmalpflege: Kloster Maulbronn und seine historischen Restau-

rierungen

Dr. Johannes Wilhelm

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Vorbesprechung:

Freitag 27. April 2018 14:00-16:00 Uhr

R 016, IEK, Seminarstraße 4

Exkursion Maulbronn:

Sonnabend 26. Mai 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

nicht anrechenbar

1 LP Kunsthistorische Praxis (Tagesexkursion)

Kommentar:

Bei der Exkursion werden die Spuren der Renovierungen seit dem 16. Jahrhundert in der Klosterkirche

und in den Räumen der Klausur aufgesucht und beobachtet. In Gruppen werden in praktischen Übun-

gen diese erschlossen und gegebenenfalls daraus zu ziehende Ergebnisse diskutiert.

Daneben werden (soweit zum Zeitpunkt möglich und mit der Teilnehmerzahl vertretbar) die laufenden

Bauarbeiten im Klosterbereich besucht).

Ziel der Übung ist die Beobachtung am originalen Baubestand zu erfahren, einzuordnen und zu bewer-

ten.

Literatur:

Eduard Paulus, Die Cisterzienser-Abtei Maulbronn, Stuttgart 1890; Peter Anstett, Kloster Maulbronn,

München-Berlin 1987; Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hg), Maulbronn – zur 850jährigen Ge-

schichte des Zisterzienserklosters, Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Ba-

den-Württemberg, Bd. 7, Stuttgart 1997; Peter Rückert, Dieter Planck (Hg), Anfänge der Zisterzienser

in Südwestdeutschland, Politik, Kunst und Liturgie im Umfeld des Klosters Maulbronn, Oberrheinische

Studien Bd. 16, Stuttgart 1999; Carla Müller, Karin Stober, Kloster Maulbronn, München-Berlin 2006.

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Kolloquium

Baugeschichte und Bauforschung

Prof. Dr. Matthias Untermann

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 14:15-16:15 Uhr

Veranstaltungstermine:

Dienstag 18:15-19:45 Uhr

R 002, IEK, Seminarstraße 4

Beginn: 24. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

nicht anrechenbar

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66

Kolloquium

Forschungskolloquium

PD. Dr. Bernd Carqué

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 14:00-16:00 Uhr (mit Bitte um Voranmeldung)

Veranstaltungstermine:

Mittwoch 14:15-15:45 Uhr (14-tägl.)

R 003, IEK, Seminarstraße 4

Beginn: 18. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

nicht anrechenbar

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Kolloquium

Neue Forschungen zur Kunstgeschichte des Mittelalters

Prof. Dr. Liselotte E. Saurma

Institut für Europäische Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 11:00-12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung (mit Bitte um Voranmeldung)

Veranstaltungstermine:

Blockveranstaltungen:

Sonnabend 26. Mai 2018 11:00-18:00 Uhr

Sonnabend 07. Juli 11:00-18:00 Uhr

weitere n.V.

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

nicht anrechenbar

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MITTELALTERLICHE ROMANISTIK

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69

Proseminar+

Italienische Literaturwissenschaft: Boccaccio e le donne: viaggi intertestuali da Ovidio e Pasolini

Dr. Laura Aresi

Romanisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Montag 13:45-14:45 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 16:15-17:45 Uhr

RS 016, Romanisches Seminar, Seminarstraße 3

Beginn: 16. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

nur im Wahlbereich anrechenbar

5 LP Grundlagenmodul Romanistik

4 LP Intensivmodul Romanistik

Kommentar:

Boccaccio può essere considerato il primo autore della letteratura italiana che si pone “dal punto di

vista” delle donne. Non solo, nell’Elegia di Madonna Fiammetta, immagina, sul modello delle Heroides

ovidiane, che sia una donna a raccontare le sue sofferenze d’amore, ma il Decameron è dedicato alle

donne e le mostra all’azione in molte novelle come spregiudicate e indipendenti. Si tratta di un’imma‐

gine piuttosto diversa da quella della donna angelicata della tradizione stilnovistica e petrarchesca, che

trova la sua origine, ancora una volta, in Ovidio e nella sua Ars amatoria. Obiettivo del corso sarà quello

di analizzare alcune delle figure femminile boccacciane e di individuarne i rapporti di dipendenza (e

indipendenza) nei confronti della tradizione precedente, da Ovidio a Petrarca. L’ultima parte del corso

sarà dedicata alla fortuna delle “donne di Boccaccio” nel Novecento e in particolare alla trasposizione

cinematografica del Decameron di Pasolini.

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Proseminar+

Allgemeinromanisch: Die romanischen Sprachen – Entstehung, Ausdifferenzierung, Gliederung

Dr. Till Stellino

Romanisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Donnerstag 12:00-13:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Dienstag 11:15-12:45 Uhr

RS 117, Romanisches Seminar, Seminarstraße 3

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

per E-Mail an [email protected]

Zuordnung:

nur im Wahlbereich anrechenbar

5 LP Grundlagenmodul Romanistik

4 LP Intensivmodul Romanistik

Kommentar:

In diesem Proseminar beschäftigen wir uns mit der Frage des Ursprungs der romanischen Sprachen

und ihrer progressiven Emanzipation vom (Vulgär-)lateinischen. Schwerpunkt hierbei werden die ex-

terne Sprachgeschichte und die entscheidenden historischen und sozialen Faktoren sein, die die Aus-

gliederung ermöglichen bzw. begünstigen. Dabei wird auch die Frage nach der Heterogenität des La-

teinischen als Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung diskutiert werden. In einem weiteren Teil

des Seminars wollen wir uns mit verschiedenen Modellen zur Gliederung der romanischen Sprachen

befassen.

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INTERDISZIPLINÄRE KOMPETENZEN

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BYZANTINISCHE ARCHÄOLOGIE UND KUNSTGESCHICHTE

Mittelseminar

Grabinschriften und Sepulkralwesen der Spätantike (3.-7. n.Chr.)

Prof. Dr. Christian Witschel Stefan Ardeleanu

Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Dienstag 13:30-15:00 Uhr Sprechstunde: nach Vereinbarung

Jon Cosme Cubas Diaz

Institut für Byzantinische Archäologie und Kunstgeschichte

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 14:15-15:45 Uhr

Inschriftenzimmer, Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik, Marstallhof 2/4

Beginn: 19. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

6 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

Kommentar:

Der Umgang mit dem Tod war ein äußerst bedeutsames sozial- und religionsgeschichtliches Themen-

feld in allen Epochen der Antike. Folgerichtig stellen Funde aus dem Kontext von Gräbern ein zentrales

wissenschaftliches Betätigungsfeld der altertumswissenschaftlichen Disziplinen dar. Die Epoche der

Spätantike markiert dabei in vielfacher Form eine wichtige Umbruchsituation im antiken Grabwesen,

nicht nur aufgrund des Großprozesses der Christianisierung und der damit einhergehenden Verände-

rung bei Grabsitten und Bestattungsräumen, sondern auch in Bezug auf die Markierung der Gräber

durch Inschriften.

Die Lehrveranstaltung baut auf aktuellen Forschungen des SFB 933 „Materiale Textkulturen“ auf und

wird sich daher dem Material mit einem kombinierten epigraphischen und archäologischen Ansatz

widmen. Dabei soll in gemeinsamer Diskussion der Quellen ein Überblick zu den spätantiken Grabty-

pen, den Grabriten, zur Grabsymbolik und zum epigraphic habit gewonnen werden. Neben diesen allge-

meinen Themen werden einzelne regionale Beispiele aus der gesamten Mittelmeerwelt behandelt, um

einen möglichst repräsentativen Gesamteindruck zum spätantiken Bestattungswesen und zur grie-

chisch-lateinischen Funerärepigraphik zu erhalten.

Literatur:

R. Galvao-Sobrinho, Funerary Epigraphy and the Spread of Christianity in the West, Athenaeum 83,

1995, 431-462; H. Galinié –E. Zadora-Rio (Hrsg.), Archéologie du cimitière chrétien, Tours 1996; M.A.

Handley, Death, Socie-ty and Culture: Inscriptions and Epitaphs in Gaul and Spain, AD 300–750, Oxford

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2003; E. Rebillard, The Care of the Dead in Late Antiquity, Ithaca –London 2009; A.M. Yasin, Saints and

Church Spaces in the Late Antique Mediterranean. Architecture, Cult, and Community, Cambridge

2009; L. Clemens –H. Merten –C. Schäfer (Hrsg.), Frühchristliche Grabinschriften im Westen des Römi-

schen Reiches, Trier 2015.

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74

MITTELALTERLICHE ANGLISTIK

Proseminar

Einführung ins Altenglische

Dr. Eva Hänßgen

Anglistisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch 14:15-16:15 Uhr

Veranstaltungstermine:

Montag 11:15-12:45 Uhr

R 116, Anglistisches Seminar, Kettengasse 12

Beginn: 23. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

6 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

Kommentar:

Das Proseminar hat das Altenglische des 9.-11. Jahrhunderts zum Gegenstand, eine altgermanische

Sprache, die sich grundlegend vom heutigen Englisch unterscheidet und innerhalb eines Semesters nur

mit großem Interesse und Fleiß zu erlernen ist.

Neben der Übersetzung einfacher altenglischer Texte werden ausgewählte Probleme der Sprachge-

schichte anhand des Altenglischen exemplarisch behandelt.

Der Stoff wird von den Teilnehmenden zunächst häuslich erarbeitet und dann in der Seminarsitzung

erörtert und vertieft. Im Kurs werden wir auch englische Terminologie der historischen Linguistik er-

arbeiten.

Literatur:

Kursbuch: Weimann, Klaus. 31995. Einführung ins Altenglische. Uni-Taschenbücher, 1210. Heidelberg;

Wiesbaden: Quelle & Meyer. (s. Lehrbuchsammlung und Reader in der Seminarbibliothek)

Lektüreempfehlung: Baugh, Albert C., und Thomas Cable. 62013. A History of the English Language.

London: Routledge. 14-121.

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MITTELALTERLICHE ISLAMWISSENSCHAFT

Hauptseminar

Studentenleben und Gelehrtenschicksale an islamischen Bildungseinrichtungen

Prof. Dr. Henning Sievert

Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Mittwoch 12:00-13:00 (mit Bitte um Voranmeldung im Sekretariat)

Veranstaltungstermine:

Dienstag 15:15-17:45 Uhr

SR1, SSKVO, Albert-Ueberle-Straße 3-5

Beginn: 17. April 2018

Anmeldung:

in der ersten Sitzung

Zuordnung:

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

6-7,5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

Kommentar:

Viele Schriften islamischer Gelehrter (ulema) v.a. des Mittelalters spielen bis heute eine wichtige Rolle.

Aber wie wurde man ein Gelehrter? Was zeichnete Gelehrte aus, und was wissen wir über ihr Studium?

Diesen und anderen Fragen werden wir uns am Beispiel von bemerkenswerten Einzelpersonen des

Mittelalters und der Frühen Neuzeit nähern, und zwar - je nach Teilnehmerkreis – anhand von Quel-

lentexten auf Arabisch und/oder Osmanisch.

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MITTELALTERLICHE MUSIKWISSENSCHAFT

Vorlesung

Schriftbild und klingende Gestalt: Zum Verhältnis zwischen Notation und Aufführung (vom Mit-

telalter bis in die Gegenwart)

Prof. Dr. Dorothea Redepenning

Musikwissenschaftliches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: Montag 14:00-16:00 Uhr

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 11:15-12:45 Uhr

Hörsaal, Musikwissenschaftliches Seminar, Augustinergasse 7

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

1-3 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

Kommentar:

Täglich beschäftigen wir uns mit Noten, mit in Schrift fixierter Musik und ergänzen dabei, ganz selbst-

verständlich und ohne darüber nachzudenken, alles, was nicht in Partituren erfasst werden kann. Aus

historischer und kultureller Perspektive ist das Aufschreiben von Musik keineswegs erforderlich. Erst

im Zuge der größeren Verbreitung und der Theoriebildung ging die europäische Musik nach und nach

zur Verschriftlichung über. Tradierbarkeit und historisches Bewusstsein ließen es zunehmend erforder-

lich scheinen, Musik in schriftlicher Form festzuhalten. Stets ist dabei klar, dass es sich um eine Abs-

traktion handelt, von der man weiß, wie sie in klingende Gestalt umzuwandeln ist. Fehlt dieses Wissen

oder geht es im Laufe der Zeit verloren, ist die Niederschrift streng genommen nicht mehr zu verstehen.

Theoretische Abhandlungen, Spielanweisungen, ausführliche Vorworte sind dazu gedacht, diese Lücke

zu überbrücken, was von Lehrbüchern zum richtigen Vortrag (z.B. Johann Joachim Quantz und C.Ph.

E. Bach) bis zu den langen Erläuterungen neuer Musik (etwa in Partituren von Heiz Holliger oder fran-

zösischen Spektralisten) gilt.

Die Vorlesung geht davon aus, dass die schriftliche Fassung ein Musikwerk nur unvollkommen reprä-

sentiert, und wird das Spannungsfeld zwischen Schriftbild und klingender Gestalt in einem histori-

schen Längsschnitt herausarbeiten. Dabei sollen unterschiedlichste Herangehensweisen an das Verhält-

nis von Notation und Klang zur Sprache kommen.

Literatur:

Manfred Hermann Schmid: Notationskunde. Schrift und Komposition 900 – 1900, Kassel 2012 (UB Lehr-

buchsammlung); Erhard Karkoschka: Das Schriftbild der Neuen Musik, Celle 1966 (E 1784).

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MITTELALTERLICHE RECHTSGESCHICHTE

Vorlesung

Digestenexegese

Prof. Dr. Christian Baldus

Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Blockveranstaltungen:

Donnerstag 19. April 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 26. April 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 03. Mai 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 17. Mai 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 24. Mai 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 07. Juni 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 14. Juni 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 21. Juni 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

Donnerstag 26. Juli 2018 11:00-14:00 Uhr sowie 16:00-19:00 Uhr

R016, Juristische Fakultät, Friedrich-Ebert-Platz 2

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

2 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

Kommentar:

Die Exegese ist Anleitung zu methodischer Lektüre einzelner (zivilrechtlicher) Quellentexte. Im Vor-

dergrund stehen dieses Semester – nach einer technischen und wissenschaftsgeschichtlichen Einfüh-

rung – erbrechtliche Texte aus den libri ad Vitellium des Paulus. Deren Rekonstruktion ist Gegenstand

eines laufenden internationalen Projekts, das die TeilnehmerInnen so kennenlernen können. Mitwir-

kung: Prof. Dr. J.M. Blanch Nougués, Madrid; Notar Dr. R. Böhr, Köln.

Es besteht Gelegenheit zur Anfertigung einer Studienarbeit (ab August) sowie zu einem Übungsvortrag

(Ende Juli), der zugleich als Seminarvortrag oder als Erasmus-Prüfungsleistung gehalten werden kann.

Literatur:

Wesel, Die Hausarbeit in der Digestenexegese, 3. Aufl. Berlin 1989; Liebs, Wenn Fachliteratur Gesetz

wird. Inwieweit wurden römische Juristenschriften im Lauf der Jahrhunderte überarbeitet?, in: SZ 135

(2018) 395-473; Babusiaux, Wege zur Rechtsgeschichte: Römisches Erbrecht (Köln u.a. 2015); Kaser/Knü-

tel/Lohsse, Römisches Privatrecht, 21. Aufl. München 2016; weitere in der Vorlesung.

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MITTELALTERLICHE PHILOSOPHIE

Hauptseminar

Thomas von Aquin: Vom Wesen der Engel (De substantiis separatis)

Dr. Roberto Vinco

Philosophisches Seminar

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Donnerstag 09:15-10:45 Uhr

Kantsaal, Philosophisches Seminar, Schulgasse 6

Beginn: in der ersten Woche

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

5-10 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

Kommentar:

Der Text "De substantiis separatis" ist eine kurze Abhandlung, die Thomas gegen 1271 verfasst hat.

Hauptthema des Werkes ist die Natur der Egel (der immateriellen/abgetrennten Substanzen). Die Be-

handlung dieser Thematik wird von Thomas in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil setzt er sich mit der

Engelauffassung der Alten (insbesondere Platon und Aristoteles) auseinander. Im zweiten Teil stellt er

die katholische Angelologie dar.

Auch wenn das fundamentale Anliegen dieses Werkes theologischer Natur ist, ist es gleichzeitig philo-

sophisch sehr interessant und anspruchsvoll. Denn Thomas bringt, in Auseinandersetzung mit der phi-

losophischen Tradition, verschiedene Aspekte seines Denkens zum Ausdruck. Im Seminar wollen wir

gerade diese philosophischen Themen besprechen und evaluieren. Dabei werden wir uns vor allem auf

die thomasischen Analysen im Bereich der Metaphysik, natürlichen Theologie und Philosophie des

Geistes konzentrieren.

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UR- UND FRÜHGESCHICHTE

Vorlesung

Land und Stadt im Mittelalter

Prof. Dr. Thomas Meier

Institut für Ur- und Frühgeschichte/Vorderasiatische Archäologie

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Dienstag 11:15-12:45 Uhr

Seminar P 18, Grabengasse 14-18

Beginn: 24. April 2018

Anmeldung:

persönlich

Zuordnung:

5 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

2 LP Interdisziplinäre Kompetenzen

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Übung

Formenkunde Frühmittelalter

Prof. Dr. Thomas Meier

Institut für Ur- und Frühgeschichte/Vorderasiatische Archäologie

E-Mail: [email protected]

Sprechstunde: nach Vereinbarung

Veranstaltungstermine:

Bitte Aushang beachten.

Kommentar:

Die Übung wird in Kooperation mit dem REM Mannheim geplant. Der Termin ist noch festzulegen.