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Interkulturelles Gesamtkonzept Solingen Vision 2020 Fortschrittsbericht 2014 Stadt Solingen Der Oberbürgermeister Stadtdienst Integration

Interkulturelles Gesamtkonzept Solingen · 2016-07-14 · Gipsy Jazz Interkulturelle Ausrichtung der Museen Interkulturelle Tanzgruppen Generationensportfest Stadtfest – "Leben

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Page 1: Interkulturelles Gesamtkonzept Solingen · 2016-07-14 · Gipsy Jazz Interkulturelle Ausrichtung der Museen Interkulturelle Tanzgruppen Generationensportfest Stadtfest – "Leben

Interkulturelles Gesamtkonzept Solingen

Vision 2020

Fortschrittsbericht 2014

Stadt SolingenDer OberbürgermeisterStadtdienst Integration

Page 2: Interkulturelles Gesamtkonzept Solingen · 2016-07-14 · Gipsy Jazz Interkulturelle Ausrichtung der Museen Interkulturelle Tanzgruppen Generationensportfest Stadtfest – "Leben

Herausgeber:

Stadt SolingenDer Oberbürgermeister

Stadtdienst IntegrationRathausplatz 1, 42651 Solingen

Druck Stadt Solingen, Druckerei

Fachliche Begleitung:

context – interkulturelle kommunikation und bildung GbRwww.context-bildung.de

IK Gesamtkonzept'Vision 2020‘

11. Sport

Verbreitung des Integrationskonzeptes für den SportErgebnispräsentation beim Kommunalen Integrationskongress

Sportkurse

Seminar Vereinsmanagement für Migrantenvereine

"Vielseitigkeits-AG's" an Schulen

Einstieg in den organisierten SportSoziales Sponsoring der Vereinsmitgliedschaft

Fortsetzung "Runder Tisch Fußball"

Integrationsbeauftragte in den Vereinen

Seminar "Vereinsmanagement für Migrationssportvereine, -manschaften, - Mitarbeit im Bereich "Fußball"

Solinger Jugend bewegt 2014/15

"Kids aktiv" ߊchendeckend

Lenkungsgruppe Integration und Sport

Senioren-Turngruppe

8. Gleichstellung / Antidiskriminierung

Antidiskriminierungsarbeit

Koordinierung der Antidiskriminierungsarbeit

Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage (SoR-SmC)

Erinnerungskultur

AG jüdischer FriedhofAntidiskriminierung im Wohnbereich

Förderung von interkulturellem und interreligiösem Austausch unter Jugendlichen

9. Engagement / Umwelt

Zukunftsfaktor Bürgerengagement (Projekt des Landes NRW zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements auf kommunaler Ebene)

Freiwilligen- oder Ehrenamtsbörse für Jugendliche

UN-Dekade ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’

Youth Changemaker City Solingen

Aktionsprogramm „Nachhaltige Entwicklung in Solingen“ – Fortschreibung 2013

Informationskampagne zu Möglichkeiten des Engagements (mehrsprachig)Vereinsgründungen

Klimapartnerschaft zwischen Solingen und Thiès (Senegal) im Rahmen des Projektes "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2020" von BMZ (Engagement Global)

Fortbildungen ‚Grundlagen der Kommunikation’

Projekt "Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte", Zusammenarbeit zw. Solingen und Jinotega (Nicaragua) - gefördert such BMZ/ Engagement Global

10. Wohnen / Stadtentwicklung

Möglichkeiten der Wohnraumförderung

Stadtteilfrauen

Qualitätsoffensive Wohnungsbau

JUSTiQ - JUGEND STÄRKEN im Quartier

Mitwirkung bei Stadtentwicklungsprozessen

Förderung von generationengerechtem und integrativem Wohnen

Umsetzung energieeffizientes Wohnen

Antidiskriminierung im Wohnbereich

Stärkung des Quartiers Nordstadt durch Stadtteilmesse

6. Klima / Kommuni-kation

Plakataktion - „Vielfalt Made in Solingen“

Tag des Dialogs

EinbŸrgerungsÞlm

Ehrenamtliche/ interkulturelle Peer-Mediatoreninnen und Peer-Mediatoren

Einbürgerungsempfang

Fotowettbewerb

Jahresempfang

Verfügungsfond "Wir für die Nordstadt"

Stadtteilzeitung Nordstadt

Scharfe Gärten - Urban Gardening Projekt

7. Politische Teilhabe

Interkulturelle Diskussionsforen

Fortbildung - "Die Politik in unserer Stadt neu gestalten"

Bürgersprechstunde ZUWI

QualiÞzierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund für die aktive Partizipation an Gesellschaft und Politik

Migrantenorganisationstreffen mit dem Oberbürgermeister

Podiumsdiskussion

Information zu Integrationsratswahlen

3. Kultur / Interkulturalität

3.2 Religiöse Vielfalt

Christlich-Islamischer Gesprächskreis

Förderung von interkulturellem und interreligiösem Austausch unter Jugendlichen

Interreligiöses Jugendprojekt

Besondere Veranstaltungen innerhalb der interkulturellen Woche

Gemeinsames Iftar (Fastenbrechen)

Interreligiöse Stadtrundfahrt

3.1 Kulturelle Vielfalt

Theater und Musik

"Nordstadtfest - Nordstadt (er)leben"Stadtteilmesse Nordstadt

Gipsy JazzInterkulturelle Ausrichtung der Museen

Interkulturelle Tanzgruppen

Generationensportfest

Stadtfest – "Leben braucht Vielfalt"

2. Wirtschaft / Arbeit / Beschäftigung

2.1 NetzwerkarbeitProgram KAOA "Kein Abschluss ohne Anschluss""AK Jugendsozialarbeit"

Ausbau des bestehenden Netzwerks

2.2 Arbeitsmarkt-integration und Beschäftigung

Arbeitsmarktstrategie Stadt SolingenAngebote zur Förderung von Fachkräften und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Sozialraumarbeit – ArbeitsqualiÞzierungs – (Re)Integrationsangebote – ‚Aquaris'

Unterstützung der Arbeitsmarktintegration – ‚Interkulturelle Arbeitsmarktlotsen'

Vermittlung von Flüchtlingen und Bleibeberechtigten in Arbeit – ‚Partizipation Plus’

2.3 Beratung / Berufs-orientierung

Persönliche Beratung für Jugendliche ohne AusbildungsstelleProjekt âDie Zukunft der Pßege ist buntÕ

Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen

‚Jobcafé'

Unterstützende Angebote bei der Berufsorientierung

Interkulturelle Öffnung des Jobcenters: Ausbau der interkulturellen Kompetenz der Beraterinnen und Berater

Interkulturelle Öffnung der Agentur für Arbeit: Interkulturelle Schulung

5. Gesundheit5.2 Beratung und Hilfe

Förderung des Zugangs zum medizinischen Regelversorgungssystem und Verbesserung des Durchimpfungsgrades bei Flüchtlingen

Praxis ohne GrenzenMediMobil

Arbeitskreis Häusliche GewaltAngebote für Frauen in Krisensituationen

Projekt "EVA"

Medizinische Basishilfe

Durchführung der Einschulungsuntersuchung bei den Schulseiteneinsteigern

Vermittlung von Klientinnen und Klienten an Fachleute

Gewaltpräventionsseminare

5.4 Begleitung im Krankenhaus und Hospiz

Interkulturelle QualiÞzierung des FachpersonalsHospiz

Muslimische Notfallbegleitung

5.3 Information und Verständigung

Dolmetscherangebote in Krankenhäusern

Informationen über Präventionsprogramme - mehrsprachig

Mobiler Übersetzungsdienst

Flyer zum Thema Sucht - russischsprachig

Elternbriefe in Arztpraxen

5.1 Sport und ErnährungErnährungskurse in Kitas und Grundschulen

Sportangebot für FrauenGesundheitsangebote transparenter machen

Stadtteilspaziergänge

1. Sprache/Bildung

1.5 Sprachbildung für Erwachsene

Konversationskurs für Frauen (2x)

Jugendintegrationskurse

Alphabetisierungskurse für Frauen der ersten Generation

Internationale Förderklassen

Deutsch-Konversationskurse für Mütter

Allgemeine Integrationskurse

Projekt ‚Mamica'

1.4. Elternbildung, Eltern-Kind-Kurse, Elternseminare

Angebote für Väter - ’Väter aktiv’

Elternbriefe (mehrsprachig)Erziehungsberatung: Sprechstunde vor OrtKooperation einer Erziehungsberatungsstelle mit dem Alevitischen Kulturverein

Vater – Kind Spieltage

Eltern und MedienEltern-Kind-Kurse und Elternseminare

Netzwerk Nordstadt

Fortbildung zur Missbrauchsprävention

Unterstützung von Eltern bei Sprach- und Bildungsangeboten

Angebote des türkischen Elternvereins

1.2. Schule - Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

1.2.1 Schulische Förderung

Wahlmöglichkeiten der Herkunftssprache in Grundschulen und SEK I

Förderangebote im offenen Ganztag

Werteerziehung im Schulalltag – Lernmethode ‚Werteerziehung’

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

Mehrsprachiges Vorlesen

Schulisches Angebot für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche – schulische Seiteneinsteiger

Ergänzender Sprachunterricht – ‚Fit in der Schule’

1.2.2 Außer-schulische Förderung

Angebote in den Quartieren

Ausߟge mit Kindern aus †bergangsheimenLeihomaprojektMaßnahme zur Förderung der Bildungs- und Integrationschancen von Kindern mit Flüchtlingsgeschichte in Solingen-Ohligs

Informationen zur Hausaufgabenhilfe

Individuelle Betreuung – ‚Zeit für ein Kind’

Hausaufgabenbetreuung außerhalb des offenen Ganztages

Ferienaktionen des Solinger Ferien(s)pass

Ergänzende Sprachförderung für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche – schulische Seiteneinsteiger

Angebote für Kinder und Jugendliche im MehrgenerationenhausIndividuelle Betreuung – ‚Mentor’

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

1.2.3 Quali-Þzierung

"Deutsch fŸr den Schulstart" - QualiÞzierung von Lehrerinnen und Lehrern

QualiÞzierung von Lehrerinnen und Lehrern zur Vermittlung der Herkunftssprache

Ausbau des Schulsportes als Integrationsförderer

Fortbildungen zur interkulturellen Öffnung in Schulen

Fortbildung – ‚Vielfalt ist unsere Stärke’

Projekt ‚Nachbar machbar’

Zweisprachige Elternabende

1.3 Übergang Schule - Beruf Berufsberatung

Projekt ‚Perspektiwa'Berufsinformationsmesse "Forum Beruf"

Ausbildungsberufe bei der Stadt Solingen

Standardelemente aufbauen

Informationen über das Ausbildungssystem

Kein Abschluss ohne Anschluss (KAOA)

Mentoring für Schülerinnen der Entlassklassen

1.6 Informations-vermittlung und Beratung

Kommunikation der AngeboteWillkommenspakete des Standesamtes

Beratungsangebote für Familien im Quartier

1.1. Elementar-erziehung - Kinder bis 6 Jahre

Wohnortnaher Kitaplatz bzw. Platz in der Tagespßege

‚Rucksack’

QualiÞzierung von Erzieherinnen und Erzieher

Projekt ‚Familien stark für die Zukunft'‚Nordstadtkrokodile’

Sprachförderkonzept Stadt Solingen

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten

‚Griffbereit’

4. Interkulturelle Öffnung

4.1 Interkulturelle Verwaltungund Willkommenskultur

Mehrsprachige Beratung im Ausländer- und Integrationsbüro

Handlungsfelder des verbandsinternen Fachteams "Interkulturelle Öffnung"

Befragung der Mitarbeiterschaft in der Solinger Stadtverwaltung zum Migrationshintergrund

Interkulturelle Öffnung als Erfolgsfaktor

Willkommenskultur verstärken

Interne Sensibilisierung für Prozesse der Interkulturellen Öffnung

Interkulturelle Öffnung der Erziehungsberatung der Caritas

4.4 Interkulturelle Identitätund Demokratie

Interkulturelle Begegnung in der AltenhilfeInterkulturelle Treffen in der Altenhilfe

Fortbildung interkultureller Kompetenz, Fortbildung Anti-Diskriminierungstraining

Interkulturelle Elternarbeit – ‚Fit für Vielfalt‘Fortbildung von Migrantinnen und Migranten zu Ombudsleuten erweitern

Pßege / UnterstŸtzung von Seniorinnen und SeniorenVielfalt als Ressource

Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe

Schulung von Migrantinnen und Migranten zu wichtigen Themen der Kommunalpolitik

Internationale Seniorenfrauengruppe

Interkulturelle Fortbildungen und Sensibilisierung

4.2 Veranstaltungen

Stärkung von Interkulturellen Diskussions-Foren

Kommunale Integrationskonferenz

Landesintegrationskongress

Kultursensible Ausrichtung von Veranstaltungen

4.3 Abbau bestehender Zugangsbarrieren

Muttersprachliche Informationen und Angebote bei Bedarf – Mobiler Übersetzungsdienst (MÜD)Ausführliche Beratung

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IK Gesamtkonzept'Vision 2020‘

11. Sport

Verbreitung des Integrationskonzeptes für den SportErgebnispräsentation beim Kommunalen Integrationskongress

Sportkurse

Seminar Vereinsmanagement für Migrantenvereine

"Vielseitigkeits-AG's" an Schulen

Einstieg in den organisierten SportSoziales Sponsoring der Vereinsmitgliedschaft

Fortsetzung "Runder Tisch Fußball"

Integrationsbeauftragte in den Vereinen

Seminar "Vereinsmanagement für Migrationssportvereine, -manschaften, - Mitarbeit im Bereich "Fußball"

Solinger Jugend bewegt 2014/15

"Kids aktiv" ߊchendeckend

Lenkungsgruppe Integration und Sport

Senioren-Turngruppe

8. Gleichstellung / Antidiskriminierung

Antidiskriminierungsarbeit

Koordinierung der Antidiskriminierungsarbeit

Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage (SoR-SmC)

Erinnerungskultur

AG jüdischer FriedhofAntidiskriminierung im Wohnbereich

Förderung von interkulturellem und interreligiösem Austausch unter Jugendlichen

9. Engagement / Umwelt

Zukunftsfaktor Bürgerengagement (Projekt des Landes NRW zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements auf kommunaler Ebene)

Freiwilligen- oder Ehrenamtsbörse für Jugendliche

UN-Dekade ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’

Youth Changemaker City Solingen

Aktionsprogramm „Nachhaltige Entwicklung in Solingen“ – Fortschreibung 2013

Informationskampagne zu Möglichkeiten des Engagements (mehrsprachig)Vereinsgründungen

Klimapartnerschaft zwischen Solingen und Thiès (Senegal) im Rahmen des Projektes "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2020" von BMZ (Engagement Global)

Fortbildungen ‚Grundlagen der Kommunikation’

Projekt "Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte", Zusammenarbeit zw. Solingen und Jinotega (Nicaragua) - gefördert such BMZ/ Engagement Global

10. Wohnen / Stadtentwicklung

Möglichkeiten der Wohnraumförderung

Stadtteilfrauen

Qualitätsoffensive Wohnungsbau

JUSTiQ - JUGEND STÄRKEN im Quartier

Mitwirkung bei Stadtentwicklungsprozessen

Förderung von generationengerechtem und integrativem Wohnen

Umsetzung energieeffizientes Wohnen

Antidiskriminierung im Wohnbereich

Stärkung des Quartiers Nordstadt durch Stadtteilmesse

6. Klima / Kommuni-kation

Plakataktion - „Vielfalt Made in Solingen“

Tag des Dialogs

EinbŸrgerungsÞlm

Ehrenamtliche/ interkulturelle Peer-Mediatoreninnen und Peer-Mediatoren

Einbürgerungsempfang

Fotowettbewerb

Jahresempfang

Verfügungsfond "Wir für die Nordstadt"

Stadtteilzeitung Nordstadt

Scharfe Gärten - Urban Gardening Projekt

7. Politische Teilhabe

Interkulturelle Diskussionsforen

Fortbildung - "Die Politik in unserer Stadt neu gestalten"

Bürgersprechstunde ZUWI

QualiÞzierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund für die aktive Partizipation an Gesellschaft und Politik

Migrantenorganisationstreffen mit dem Oberbürgermeister

Podiumsdiskussion

Information zu Integrationsratswahlen

3. Kultur / Interkulturalität

3.2 Religiöse Vielfalt

Christlich-Islamischer Gesprächskreis

Förderung von interkulturellem und interreligiösem Austausch unter Jugendlichen

Interreligiöses Jugendprojekt

Besondere Veranstaltungen innerhalb der interkulturellen Woche

Gemeinsames Iftar (Fastenbrechen)

Interreligiöse Stadtrundfahrt

3.1 Kulturelle Vielfalt

Theater und Musik

"Nordstadtfest - Nordstadt (er)leben"Stadtteilmesse Nordstadt

Gipsy JazzInterkulturelle Ausrichtung der Museen

Interkulturelle Tanzgruppen

Generationensportfest

Stadtfest – "Leben braucht Vielfalt"

2. Wirtschaft / Arbeit / Beschäftigung

2.1 NetzwerkarbeitProgram KAOA "Kein Abschluss ohne Anschluss""AK Jugendsozialarbeit"

Ausbau des bestehenden Netzwerks

2.2 Arbeitsmarkt-integration und Beschäftigung

Arbeitsmarktstrategie Stadt SolingenAngebote zur Förderung von Fachkräften und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Sozialraumarbeit – ArbeitsqualiÞzierungs – (Re)Integrationsangebote – ‚Aquaris'

Unterstützung der Arbeitsmarktintegration – ‚Interkulturelle Arbeitsmarktlotsen'

Vermittlung von Flüchtlingen und Bleibeberechtigten in Arbeit – ‚Partizipation Plus’

2.3 Beratung / Berufs-orientierung

Persönliche Beratung für Jugendliche ohne AusbildungsstelleProjekt âDie Zukunft der Pßege ist buntÕ

Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen

‚Jobcafé'

Unterstützende Angebote bei der Berufsorientierung

Interkulturelle Öffnung des Jobcenters: Ausbau der interkulturellen Kompetenz der Beraterinnen und Berater

Interkulturelle Öffnung der Agentur für Arbeit: Interkulturelle Schulung

5. Gesundheit5.2 Beratung und Hilfe

Förderung des Zugangs zum medizinischen Regelversorgungssystem und Verbesserung des Durchimpfungsgrades bei Flüchtlingen

Praxis ohne GrenzenMediMobil

Arbeitskreis Häusliche GewaltAngebote für Frauen in Krisensituationen

Projekt "EVA"

Medizinische Basishilfe

Durchführung der Einschulungsuntersuchung bei den Schulseiteneinsteigern

Vermittlung von Klientinnen und Klienten an Fachleute

Gewaltpräventionsseminare

5.4 Begleitung im Krankenhaus und Hospiz

Interkulturelle QualiÞzierung des FachpersonalsHospiz

Muslimische Notfallbegleitung

5.3 Information und Verständigung

Dolmetscherangebote in Krankenhäusern

Informationen über Präventionsprogramme - mehrsprachig

Mobiler Übersetzungsdienst

Flyer zum Thema Sucht - russischsprachig

Elternbriefe in Arztpraxen

5.1 Sport und ErnährungErnährungskurse in Kitas und Grundschulen

Sportangebot für FrauenGesundheitsangebote transparenter machen

Stadtteilspaziergänge

1. Sprache/Bildung

1.5 Sprachbildung für Erwachsene

Konversationskurs für Frauen (2x)

Jugendintegrationskurse

Alphabetisierungskurse für Frauen der ersten Generation

Internationale Förderklassen

Deutsch-Konversationskurse für Mütter

Allgemeine Integrationskurse

Projekt ‚Mamica'

1.4. Elternbildung, Eltern-Kind-Kurse, Elternseminare

Angebote für Väter - ’Väter aktiv’

Elternbriefe (mehrsprachig)Erziehungsberatung: Sprechstunde vor OrtKooperation einer Erziehungsberatungsstelle mit dem Alevitischen Kulturverein

Vater – Kind Spieltage

Eltern und MedienEltern-Kind-Kurse und Elternseminare

Netzwerk Nordstadt

Fortbildung zur Missbrauchsprävention

Unterstützung von Eltern bei Sprach- und Bildungsangeboten

Angebote des türkischen Elternvereins

1.2. Schule - Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

1.2.1 Schulische Förderung

Wahlmöglichkeiten der Herkunftssprache in Grundschulen und SEK I

Förderangebote im offenen Ganztag

Werteerziehung im Schulalltag – Lernmethode ‚Werteerziehung’

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

Mehrsprachiges Vorlesen

Schulisches Angebot für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche – schulische Seiteneinsteiger

Ergänzender Sprachunterricht – ‚Fit in der Schule’

1.2.2 Außer-schulische Förderung

Angebote in den Quartieren

Ausߟge mit Kindern aus †bergangsheimenLeihomaprojektMaßnahme zur Förderung der Bildungs- und Integrationschancen von Kindern mit Flüchtlingsgeschichte in Solingen-Ohligs

Informationen zur Hausaufgabenhilfe

Individuelle Betreuung – ‚Zeit für ein Kind’

Hausaufgabenbetreuung außerhalb des offenen Ganztages

Ferienaktionen des Solinger Ferien(s)pass

Ergänzende Sprachförderung für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche – schulische Seiteneinsteiger

Angebote für Kinder und Jugendliche im MehrgenerationenhausIndividuelle Betreuung – ‚Mentor’

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

1.2.3 Quali-Þzierung

"Deutsch fŸr den Schulstart" - QualiÞzierung von Lehrerinnen und Lehrern

QualiÞzierung von Lehrerinnen und Lehrern zur Vermittlung der Herkunftssprache

Ausbau des Schulsportes als Integrationsförderer

Fortbildungen zur interkulturellen Öffnung in Schulen

Fortbildung – ‚Vielfalt ist unsere Stärke’

Projekt ‚Nachbar machbar’

Zweisprachige Elternabende

1.3 Übergang Schule - Beruf Berufsberatung

Projekt ‚Perspektiwa'Berufsinformationsmesse "Forum Beruf"

Ausbildungsberufe bei der Stadt Solingen

Standardelemente aufbauen

Informationen über das Ausbildungssystem

Kein Abschluss ohne Anschluss (KAOA)

Mentoring für Schülerinnen der Entlassklassen

1.6 Informations-vermittlung und Beratung

Kommunikation der AngeboteWillkommenspakete des Standesamtes

Beratungsangebote für Familien im Quartier

1.1. Elementar-erziehung - Kinder bis 6 Jahre

Wohnortnaher Kitaplatz bzw. Platz in der Tagespßege

‚Rucksack’

QualiÞzierung von Erzieherinnen und Erzieher

Projekt ‚Familien stark für die Zukunft'‚Nordstadtkrokodile’

Sprachförderkonzept Stadt Solingen

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten

‚Griffbereit’

4. Interkulturelle Öffnung

4.1 Interkulturelle Verwaltungund Willkommenskultur

Mehrsprachige Beratung im Ausländer- und Integrationsbüro

Handlungsfelder des verbandsinternen Fachteams "Interkulturelle Öffnung"

Befragung der Mitarbeiterschaft in der Solinger Stadtverwaltung zum Migrationshintergrund

Interkulturelle Öffnung als Erfolgsfaktor

Willkommenskultur verstärken

Interne Sensibilisierung für Prozesse der Interkulturellen Öffnung

Interkulturelle Öffnung der Erziehungsberatung der Caritas

4.4 Interkulturelle Identitätund Demokratie

Interkulturelle Begegnung in der AltenhilfeInterkulturelle Treffen in der Altenhilfe

Fortbildung interkultureller Kompetenz, Fortbildung Anti-Diskriminierungstraining

Interkulturelle Elternarbeit – ‚Fit für Vielfalt‘Fortbildung von Migrantinnen und Migranten zu Ombudsleuten erweitern

Pßege / UnterstŸtzung von Seniorinnen und SeniorenVielfalt als Ressource

Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe

Schulung von Migrantinnen und Migranten zu wichtigen Themen der Kommunalpolitik

Internationale Seniorenfrauengruppe

Interkulturelle Fortbildungen und Sensibilisierung

4.2 Veranstaltungen

Stärkung von Interkulturellen Diskussions-Foren

Kommunale Integrationskonferenz

Landesintegrationskongress

Kultursensible Ausrichtung von Veranstaltungen

4.3 Abbau bestehender Zugangsbarrieren

Muttersprachliche Informationen und Angebote bei Bedarf – Mobiler Übersetzungsdienst (MÜD)Ausführliche Beratung

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Stadt Solingen Interkulturelles Gesamtkonzept ‚Vision 2020’ Fortschrittsbericht 2014

27.07.2015 09:35:00

2/55

context interkulturelle kommunikation und bildung

GbR

2

Gliederung Gliederung ................................................................................................................................ 2Vorwort des Oberbürgermeisters ............................................................................................. 3Einleitung .................................................................................................................................. 4

Übergreifende Herausforderungen ....................................................................................... 5Daten und Fakten Solingen 2014 ......................................................................................... 6Steuerung ............................................................................................................................. 8Zur Entstehung der Fortschrittsberichtes .............................................................................. 9Lesehilfe ............................................................................................................................. 11

Fortschritt in den Handlungsfeldern ....................................................................................... 131 Sprache / Bildung ............................................................................................................ 14

1.1 Elementarerziehung .................................................................................................. 151.2 Schule ....................................................................................................................... 161.3 Übergang Schule – Beruf .......................................................................................... 191.4 Elternbildung, Eltern- Kindkurse, Elternseminare ..................................................... 201.5 Sprachbildung für Erwachsene ................................................................................. 201.6 Informationsvermittlung und Beratung ...................................................................... 21

2 Wirtschaft / Arbeit / Beschäftigung ................................................................................... 223 Kultur / Interkulturalität ..................................................................................................... 244 Interkulturelle Öffnung ..................................................................................................... 265 Gesundheit ...................................................................................................................... 286 Klima, Kommunikation ..................................................................................................... 317 Politische Teilhabe ........................................................................................................... 328 Gleichstellung / Antidiskriminierung ................................................................................. 349 Engagement / Umwelt ..................................................................................................... 3610 Wohnen / Stadtentwicklung ........................................................................................... 3811 Sport .............................................................................................................................. 40

Anhang 2 ................................................................................................................................ 43Auflösung des ehemaligen Handlungfeldes „Kinder/ Jugend/ Familie/ Generationen“ ...... 43Integrationskonferenz am 21.02.2015: Worldcafédiskussionen ......................................... 44Akteurs- und Abkürzungsverzeichnis ................................................................................. 51

Allgemeine Abkürzungen ....................................................................................................... 55

2

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Stadt Solingen Interkulturelles Gesamtkonzept ‚Vision 2020’ Fortschrittsbericht 2014

27.07.2015 09:35:00

3/55

context interkulturelle kommunikation und bildung

GbR

3

Vorwort des Oberbürgermeisters Die Zuwanderung ist in den letzten Wochen und Monaten zu einem beherrschenden Thema der täglichen Nachrichten geworden. Die Pegida-Bewegung, islamistischer Terror, Flüchtlin-ge in überfüllten, seeuntüchtigen Booten, mit deren Leid organisierte Schlepperbanden Ge-schäfte machen. Ein israelischer Ministerpräsident, der die Jüdinnen und Juden Europas zur Emigration auffordert. Ein zunehmender Extremismus-Generalverdacht gegenüber friedli-chen Muslimen. Je komplexer die Fragen werden, umso einfacher werden die Antworten, zu denen sich manche Menschen hingezogen fühlen. Aber einfache Antworten auf komplizierte Fragen sind immer verdächtig. Freiheit und Demokratie, dieser Wert und diese beste aller Staatsformen, bedeuten Einsatz, geistiges Ringen, den Austausch von Argumenten und sie setzen Bildung voraus. Davon bin ich überzeugt. Sie vor allem ist es, die Menschen fernhält von einfachen, gefährlichen Antworten. Von dem Prinzip: Wir sind richtig. Die anderen sind falsch. Einem Prinzip, das über Jahrtausende Leid über die Menschheit gebracht hat. Wir brauchen das so und das so, das dies und das ande-re. Kurz: wir brauchen Vielfalt und Akzeptanz, Achtung vor der Würde des anderen. Egal ob alt oder jung, männlich oder weiblich, schwarz oder weiß, Christ, Buddhistin, Hindu oder Muslima.

Und es gibt nur einen Weg, in der Weltpolitik wie im kleinen Solingen: Wir müssen uns be-gegnen, wir müssen uns achten und wir müssen eine Gemeinschaft bilden, die sich stark gegen das stemmt, was sie bedroht. Von innen wie von außen. Wir brauchen Solidarität, Mitgefühl und Gemeinschaftsgeist statt Gier, Neid und Angst vor Verlust.

Welch ein Segen, dass wir in den vergangenen Jahren ein Netzwerk in Solingen aufgebaut haben, das seine Funktionsfähigkeit immer wieder unter Beweis stellt.

Ein Baustein dieses Netzwerks sind die Kommunalen Integrationskonferenzen. Mit ihrem Start im Jahr 2009 sind sie längst zur guten Gewohnheit geworden. In diesem Jahr ging es darum festzustellen, was sich in Sachen Integration in unserer Stadt getan hat, zu erfahren, wo wir stehen mit unserem Integrationskonzept „Vision 2020“, und zu erkennen, wo wir wei-ter machen müssen.

In den vergangenen Jahren haben wir thematische Schwerpunkte gesetzt. Es ging um Spra-che, Bildung, Arbeit und Beschäftigung, Wohnen, Gesundheit und Alter. Durch diesen Be-richt folgt die aktuelle Zusammenschau: Wo stehen wir jetzt? Wie ist der Stand in den eben genannten traditionell großen Handlungsfeldern, aber auch in Kultur und Interkulturalität, Interkultureller Öffnung, Klima und Kommunikation, Politischer Teilhabe, Gleichstellung und Antidiskriminierung, Stadtentwicklung und Sport.

Rund 200 Einzelmaßnahmen von all den Einrichtungen, die an der Integrationsarbeit beteiligt sind, wurden aufgelistet und zusammengefasst. Die Diskussionsergebnisse der Konferenz sind in diesen Bericht eingearbeitet worden, um eine Gesamtschau zum Umsetzungsstand des Integrationskonzeptes zu erstellen.

Ziel des Konzeptes ist es, das Zusammenwachsen unserer vielgestaltigen Stadtgesellschaft zu fördern, in der alle Menschen – unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen oder nationa-len Herkunft – gleichberechtigt ihre Chancen haben und ihre individuellen Fähigkeiten und Kräfte ausbilden und nutzen können.

Die Herausforderungen für die nächste Zukunft in Solingen sind bunt, vielfältig und bieten der gesamten Stadtgesellschaft viele Chancen.

3

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Stadt Solingen Interkulturelles Gesamtkonzept ‚Vision 2020’ Fortschrittsbericht 2014

27.07.2015 09:35:00

4/55

context interkulturelle kommunikation und bildung

GbR

4

Einleitung Der vorliegende Fortschrittsbericht 2014 stellt insgesamt 196 Maßnahmen dar, die sich auf elf thematische Handlungsfelder aufteilen. Das größte Handlungsfeld ‚Sprache/ Bildung’ um-fasst 31% der Maßnahmen, mit Abstand gefolgt von den Handlungsfeldern ‚Interkulturelle Öffnung’ (12% der Maßnahmen), ‚Wirtschaft, Arbeit, Beschäftigung’ (9% der Maßnahmen) und ‚Kultur/ Interkulturalität’ sowie ‚Sport’ mit jeweils 7% der Maßnahmen. Diese Reihenfolge entspricht auch der Ad-hoc-Priorisierung bei der Erstellung des Gesamtkonzeptes im Jahr 2011. Jedoch sollte dies nicht überbewertet werden, da die ‚Größe’ oder soziale Auswirkung einer einzelnen Maßnahme sehr unterschiedlich sein kann. Den Schwerpunkt bildet also weiterhin die Bemühung, das Bildungssystem so auszubauen, dass auch Menschen mit Mig-rationsgeschichte auf Grundlage der unterschiedlichsten Voraussetzungen sowohl in Bezug auf Sprache als auch im Sinne des lebenslangen Lernens teilhaben können. Dabei ist es genauso nötig, die Regelangebote entsprechend auszurichten, wie situativ zielgruppenorien-tierte Zusatzangebote zu schaffen.

Die meisten Maßnahmen verbinden inhaltlich mehrere Handlungsfelder, was zeigt, dass Vernetzung in der Integrationsarbeit auch thematisch funktioniert. Der Übersicht halber ist ein- und dieselbe Maßnahme jedoch in den meisten Fällen nur in jenem Handlungsfeld ge-nannt, in dem ihr Schwerpunkt liegt. Ebenfalls zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wur-den die Maßnahmen und Ziele des im Gesamtkonzept 2020 genannten Handlungsfeldes ‚Kinder/ Jugend/ Familie/ Generationen’ auf andere Handlungsfelder aufgeteilt. Diese Auftei-lung ist inhaltlich sinnvoll, weil dies das einzige an Zielgruppen orientierte Handlungsfeld war, die sich jedoch in allen anderen Bereichen wieder finden. Selbstverständlich sind bei der Neustrukturierung sämtliche Ziele und Maßnahmen beibehalten worden.

Insgesamt sind mehr als 200 einzelne Einrichtungen, Vereine und Organisationen an der Integrationsarbeit beteiligt. Am Beispiel des Entwicklungsprozesses ‚Interkulturelle Orientie-rung der Altenhilfe’ in den Jahren 2011/12 wird eine Stärke der gesamten Integrationsarbeit deutlich: In Solingen existiert ein tragfähiges und lebendiges Netzwerk, in dem sich die je-weils relevanten Akteure zusammen finden, um zielgerichtet bestimmte Fragestellungen der Interkulturellen Öffnung, bzw. der Integrationsarbeit voran zu bringen. Zu nennen sind insbe-sondere der Zuwanderer- und Integrationsrat (ZUWI), die Organisationen der Migrantinnen und Migranten (MO) sowie das Netzwerk der MO, die Wohlfahrtsverbände mit ihren weitrei-chenden Strukturen und Einrichtungen, die verschiedenen Stadtdienste (SD), insbesondere der SD Integration und das Kommunale Integrationszentrum (KI) sowie das Büro des Ober-bürgermeisters. Über die etablierten Strukturen hinaus gibt es einige Vereine, Initiativen und viele engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für das gute Zusammenleben aller Men-schen in Solingen einsetzen.

Eine bedeutende Rolle für die Förderung der Integration in Solingen spielt die soziale Arbeit in den fünf Quartieren Fuhr, Haaner Straße, Hasseldelle, Nordstadt und Zietenstraße. Hier werden auf Grund der besonderen Situationen laufend Innovationen hervorgebracht, die oft auf Dauer für die gesamte Stadtgesellschaft wegweisend sein können. Durch eine gute Ver-netzung verschiedenster Akteure werden kontinuierlich viele Maßnahmen durchgeführt und verstetigt, die in allen Handlungsfeldern maßgeblich dazu beitragen, die gesteckten Ziele zu erreichen.

In der Gesamtübersicht macht die Spannbreite der Handlungsfelder und Akteure deutlich, dass die Herausforderung der Integration als Querschnittsarbeit angenommen wird. Dies ist u.a. daran zu erkennen, dass von Seiten der Stadtverwaltung nicht nur der zentrale SD In-tegration und das Kommunale Integrationszentrum Maßnahmen verantworten, sondern auch viele andere Stadtdienste und das Büro des Oberbürgermeisters. Auch in den Wohlfahrts-verbänden ist in vielen Einrichtungen Integration und Interkulturelle Öffnung ein zentrales Thema und wird nicht mehr nur den ‚Spezialistinnen und Spezialisten’ oder ‚Besonderen Einrichtungen’ überlassen. Ebenso spricht die Beteiligung von Vereinen und Organisationen,

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die nicht originär ‚Migrationshintergrund’ haben, dafür, dass das Thema des vielfältigen Zu-sammenlebens zunehmend von allen gesellschaftlichen Akteuren verantwortet wird.

Übergreifende Herausforderungen Über die Analysen in den einzelnen Handlungsfeldern hinweg wurden folgende aktuelle Her-ausforderungen identifiziert, denen es durch die Gesamtheit der Integrationsmaßnahmen zu begegnen gilt:

Die seit dem Jahr 2014 schnell wachsende Zuwanderung durch Flüchtlinge aus den verschiedenen Krisengebieten einerseits, aber auch die EU-Binnenmigration andererseits verlangt den bestehenden Unterstützungs- und Verwaltungssystemen eine zusätzliche Anstrengung ab. Dabei entstehen Bedarfe, die nicht durch das eingespielte Regelsystem abgedeckt werden können. Hier sind zusätzliche Ressourcen und weiteres Engagement gefragt.

Auch weiterhin besteht die Prognose, dass in den kommenden Jahrzehnten ein erhebli-cher Fachkräftemangel eintreten wird. Bis zum Jahr 2030 werden in Solingen ca. 8.000 Facharbeitskräfte fehlen. Der Bereich ‚Potenzialgruppe (Neu-)Zugewanderte’ der Ar-beitsmarktstrategie für die Klingenstadt Solingen nimmt hierauf Bezug und schlägt ein Maßnahmenbündel vor mit dem Ziel, den aufgrund der rückläufigen Bevölkerungszahl drohenden Mangel durch Migrantinnen und Migranten zu kompensieren.

Obwohl die Bevölkerung mit Migrationshintergrund insgesamt wesentlich jünger ist als die Gesamtbevölkerung, altert natürlich auch diese hier lebende Bevölkerungsgruppe und ist damit Teil des demographischen Wandels. Durch diese Entwicklung kommen neue Herausforderungen auf die Einrichtungen und Dienstleister der Altenhilfe zu, wie im Pro-jekt „Interkulturelle Orientierung der Altenhilfe“ bereits analysiert wurde. Eine Verbreitung dieser Erkenntnis in den Querschnitt ist hier vonnöten.

Bei allen Bemühungen um ein friedliches Miteinander gilt es insbesondere, schlüssige Handlungskonzepte zu verfolgen, die gewaltbereitem Salafismus und Extremismus in jeder Form entgegenzusetzen sind.

Angesichts weltweiter kriegerischer Auseinandersetzungen und der welt-, europa- und deutschlandweiten terroristischen Anschläge, die Integrationskrisen hervorrufen sollen, ist es umso wichtiger, gerade auf kommunaler Ebene beständig daran zu arbeiten, ein posi-tives Integrationsklima und eine Verständigung zwischen unterschiedlichsten Bevölke-rungsgruppen zu schaffen, die extremistischem und gewaltbereitem Handeln jeglichen Nährboden entziehen. Es gilt, der drohenden Resignation durch solche globalisierten Ka-tastrophen zu widerstehen und umso mehr das tägliche Miteinander in Anerkennung der Vielfalt zu stärken.

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Daten und Fakten Solingen 2014

Einwohner nach Migrationshintergrund in Solingen zum 31.12.2014

männlich weiblichEinwohner mit MH 15,7% 15,5% 31,2%Einwohner ohne MH 33,0% 35,9% 68,8%Gesamt 48,6% 51,4% 100,0%

Ausländer Eingebürgerte AussiedlerSolingen Mitte 5,2% 3,5% 2,1% 10,8% 89,2%Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid 3,4% 2,3% 1,3% 7,0% 93,0%Wald 2,3% 1,6% 1,2% 5,1% 94,9%Burg/Höhscheid 1,9% 1,7% 1,4% 5,0% 95,0%Gräfrath 1,3% 1,1% 0,9% 3,3% 96,7%Gesamt 14,1% 10,1% 7,0% 31,2% 68,8%

Indikatoren des Politikfeldes "Integration" für Solingen

Solingen 2014

Solingen 2013

Solingen 2012

Solingen 2011

Solingen 2010

Bevölkerungszahl 160.081 159.048 158.596 158.513 158.658Ausländische Bevölkerung (Anzahl) 22.502 21.335 20.759 20.260 20.059Ausländeranteile (%) 14,1% 13,4% 13,1% 12,8% 12,6%Ausländeranteil unter 15-Jährige (%) 1,0% 1,0% 1,0% 1,1% 1,1%Ausländeranteil 15- bis 24-Jährige (%) 1,8% 1,8% 1,8% 1,8% 1,8%Ausländeranteil 25- bis 64-Jährige (%) 9,6% 9,2% 8,9% 8,6% 8,5%Ausländeranteil ab 65-Jährige (%) 1,6% 1,5% 1,4% 1,3% 1,3%Anteil Eingebürgerte im Jahr (%) 10,1% 9,8% 9,6% 9,1% 7,4%Quelle: Stadt Solingen - Statistik

Quelle: Stadt Solingen - Statistik

Statistischer Stadtbezirk

Anteil der Personen mit MH

Migrationshintergrund

Einwohner mit MH gesamt %

Einwohner ohne MH

gesamt %

Quelle: Stadt Solingen - Statistik

GesamtGeschlecht

Einwohner nach Migrationshintergrund in Solingen zum 31.12.2014

männlich weiblichEinwohner mit MH 15,7% 15,5% 31,2%Einwohner ohne MH 33,0% 35,9% 68,8%Gesamt 48,6% 51,4% 100,0%

Ausländer Eingebürgerte AussiedlerSolingen Mitte 5,2% 3,5% 2,1% 10,8% 89,2%Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid 3,4% 2,3% 1,3% 7,0% 93,0%Wald 2,3% 1,6% 1,2% 5,1% 94,9%Burg/Höhscheid 1,9% 1,7% 1,4% 5,0% 95,0%Gräfrath 1,3% 1,1% 0,9% 3,3% 96,7%Gesamt 14,1% 10,1% 7,0% 31,2% 68,8%

Indikatoren des Politikfeldes "Integration" für Solingen

Solingen 2014

Solingen 2013

Solingen 2012

Solingen 2011

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Bevölkerungszahl 160.081 159.048 158.596 158.513 158.658Ausländische Bevölkerung (Anzahl) 22.502 21.335 20.759 20.260 20.059Ausländeranteile (%) 14,1% 13,4% 13,1% 12,8% 12,6%Ausländeranteil unter 15-Jährige (%) 1,0% 1,0% 1,0% 1,1% 1,1%Ausländeranteil 15- bis 24-Jährige (%) 1,8% 1,8% 1,8% 1,8% 1,8%Ausländeranteil 25- bis 64-Jährige (%) 9,6% 9,2% 8,9% 8,6% 8,5%Ausländeranteil ab 65-Jährige (%) 1,6% 1,5% 1,4% 1,3% 1,3%Anteil Eingebürgerte im Jahr (%) 10,1% 9,8% 9,6% 9,1% 7,4%Quelle: Stadt Solingen - Statistik

Quelle: Stadt Solingen - Statistik

Statistischer Stadtbezirk

Anteil der Personen mit MH

Migrationshintergrund

Einwohner mit MH gesamt %

Einwohner ohne MH

gesamt %

Quelle: Stadt Solingen - Statistik

GesamtGeschlechtEinwohner nach Migrationshintergrund in Solingen zum 31.12.2014

männlich weiblichEinwohner mit MH 15,7% 15,5% 31,2%Einwohner ohne MH 33,0% 35,9% 68,8%Gesamt 48,6% 51,4% 100,0%

Ausländer Eingebürgerte AussiedlerSolingen Mitte 5,2% 3,5% 2,1% 10,8% 89,2%Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid 3,4% 2,3% 1,3% 7,0% 93,0%Wald 2,3% 1,6% 1,2% 5,1% 94,9%Burg/Höhscheid 1,9% 1,7% 1,4% 5,0% 95,0%Gräfrath 1,3% 1,1% 0,9% 3,3% 96,7%Gesamt 14,1% 10,1% 7,0% 31,2% 68,8%

Indikatoren des Politikfeldes "Integration" für Solingen

Solingen 2014

Solingen 2013

Solingen 2012

Solingen 2011

Solingen 2010

Bevölkerungszahl 160.081 159.048 158.596 158.513 158.658Ausländische Bevölkerung (Anzahl) 22.502 21.335 20.759 20.260 20.059Ausländeranteile (%) 14,1% 13,4% 13,1% 12,8% 12,6%Ausländeranteil unter 15-Jährige (%) 1,0% 1,0% 1,0% 1,1% 1,1%Ausländeranteil 15- bis 24-Jährige (%) 1,8% 1,8% 1,8% 1,8% 1,8%Ausländeranteil 25- bis 64-Jährige (%) 9,6% 9,2% 8,9% 8,6% 8,5%Ausländeranteil ab 65-Jährige (%) 1,6% 1,5% 1,4% 1,3% 1,3%Anteil Eingebürgerte im Jahr (%) 10,1% 9,8% 9,6% 9,1% 7,4%Quelle: Stadt Solingen - Statistik

Quelle: Stadt Solingen - Statistik

Statistischer Stadtbezirk

Anteil der Personen mit MH

Migrationshintergrund

Einwohner mit MH gesamt %

Einwohner ohne MH

gesamt %

Quelle: Stadt Solingen - Statistik

GesamtGeschlecht

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k.A. = keine Angaben bei fehlender Verfügbarkeit, aufgrund von Gebietsstandsänderungen bzw. aus methodischen undinhaltlichen Gründen; weitere Detailinformationen finden Sie auf der Seite Methodik.Quelle: Statistische Ämter der Länder, ZEFIR, eigene Berechnungen, Bundesagentur für Arbeit

Kommunale Daten - Sozioökonomische IntegrationAlle Indikatoren

Datum: 22.07.2015

Indikatoren Solingen2011

Solingen2012

Solingen2013

Bevölkerung (Anzahl) 155.080 155.316 155.7683-Jährige mit Migrationshintergrund inTageseinrichtungen (%)

41,7 44,2 41,2

Kinder mit Migrationshintergrund inTageseinrichtungen (%)

42,4 44,4 44,2

Ausländische Förderschüler (%) 15,2 19,8 17,6Abiturienten - Ausländer (%) 16,8 21,7 21,6Abiturienten - gesamt (%) 35,5 38,0 48,5Ausländische Schulabgänger ohne Abschluss (%) 5,7 4,3 1,9Schulabgänger ohne Abschluss - gesamt (%) 3,6 2,4 2,0Ausländische Auszubildende an denausländischen SvB (%)

5,8 5,2 4,8

Auszubildende an den SvB (%) 5,9 5,8 5,6Arbeitslose Ausländer an der ausländischenBevölkerung (%)

11,3 11,8 12,4

Arbeitslose an der Gesamtbevölkerung (%) 6,5 6,8 7,3Arbeitslose ausländische Jugendliche an derausländischen Bevölkerung 15 bis 24 Jahre (%)

5,5 6,7 6,9

Arbeitslose Jugendliche an der Bevölkerung 15bis 24 Jahre (%)

3,9 4,2 4,6

SGB II-Quote - Ausländer (%) 22,3 22,2 22,7SGB II-Quote - gesamt (%) 11,3 11,9 12,0Kinderarmut - Ausländer (%) 42,0 40,2 39,9Kinderarmut - gesamt (%) 17,2 18,5 18,8Altersarmut - Ausländer (%) 11,3 12,2 12,3Altersarmut - gesamt (%) 3,0 3,2 3,6Abiturienten Berufsbildende Schulen - Ausländer(%)

0,6 0,6 1,9

Abiturienten Berufsbildende Schulen - gesamt (%) 1,5 1,0 1,4

Quelle: wegweiser-kommune.de

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Steuerung Das Netzwerk der Integrationsarbeit ist, wie oben beschrieben, durch die verschiedenen Strukturebenen von Verwaltung, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen und Initiativen hindurch organisiert. Auf dieser Grundlage ist eine ausschließlich hierarchisch angelegte Steuerung sämtlicher Maßnahmen oder ein klassisches Monitoring wie in einem weisungsbasierten Unternehmen weder möglich noch sinnvoll. Auf der einen Seite steht das Bestreben, Ziele zu setzen, die von einer breiten Basis getragen werden, klar formuliert sind und aufeinander aufbauen, wie es im Interkulturellen Gesamtkonzept ‚Vision 2020’, in Abschnitt 6 erläutert ist. Die Maßnahmen sollen so entwickelt und durchgeführt werden, dass diese Ziele erreicht werden. Auf der anderen Seite steht die erwähnte Vielfalt der Integrationsakteure, die in ihre jeweiligen Steuerungsstrukturen eingebunden sind. Jeder Stadtdienst, Wohlfahrtsverband, Verein, jede Initiative und erst recht jedes Individuum verfolgt eigene Ziele, die häufig mit denen des Integrationskonzeptes kompatibel sind, sich aber natürlich nicht ausschließlich hieraus speisen.

Mit dem Interkulturellen Gesamtkonzept ‚Vision 2020’ ist ein Anlauf unternommen worden, sowohl Leitziele für die gesamte Integrationsarbeit, als auch Handlungsziele für jedes Hand-lungsfeld zu erarbeiten. Die Formulierung von einzelnen Maßnahmenzielen und die Verknüp-fung dieser Zielebenen im Sinne der vorgeschlagenen Zielpyramide auch mit den einzelnen Maßnahmen blieb jedoch äußerst vage. Einer Reihe von Handlungszielen wurde eine Sammlung von Maßnahmenideen angehängt, deren jeweiliger Umsetzungsstand ad hoc notiert wurde.

Mit dem vorliegenden Fortschrittsbericht kommt der SD Integration seiner zentralen Aufgabe nach, einen inhaltlich gut strukturierten Überblick zu Zielen und realisierten Maßnahmen aller Akteure in allen Handlungsfeldern zu geben. Ein Mehrwert des Fortschrittsberichtes ist, dass von der Umsetzungsgruppe für die meisten der 196 Maßnahmen festgestellt wurde, wel-chem einzelnen Handlungsziel sie zuträglich ist und ob diese Maßnahme ein einmaliges Pro-jekt oder eine kontinuierlich durchgeführte Maßnahme ist. Die Maßnahmen werden damit viel stärker mit den Zielen in Verbindung gebracht und damit steuerbarer.

Im Entwicklungsprozess des Fortschrittsberichtes wurde auch deutlich, dass sehr viel Wis-sen um die einzelnen Integrationsaktivitäten bei der Integrationsbeauftragten und ihren Mit-arbeiterinnen implizit vorhanden ist, die Menge an Aktivitäten und Zielen aber letztlich viel zu groß ist, um von wenigen Personen allein im Blick behalten und gesteuert zu werden. Für die einzelnen Handlungsfelder sollten verantwortliche Mitglieder der Umsetzungsgruppe und assoziierte Personen benannt werden, die für ihren Bereich im Auftrag des SD Integration möglichst selbständig die relevanten Steuerungsfragen verfolgen: Stellt die aktuelle Maß-nahmenübersicht die Situation angemessen dar? Wo stehen wir? Was haben wir erreicht? Welche Ziele sind wie weit erfüllt? Was fehlt noch? Welche Maßnahmen sind geeignet, die Ziele zu erreichen? Welche Ziele müssen angepasst/ weggelassen/ hinzugefügt werden? Im Zuge der Erstellung dieses Fortschrittsberichtes ist hier ein guter Anfang gemacht worden: Mit intensiver Unterstützung des SD Integration haben kleine Teams der Umsetzungsgruppe die Maßnahmen ihres jeweiligen Handlungsfeldes sortiert, revidiert, redaktionell bearbeitet, mit einer ‚Zielzuordnung’ versehen und bei der Integrationskonferenz 2015 zur Diskussion gestellt.

Die von Politik und Verwaltung verantworteten Gremien haben mit dem vorliegenden Fort-schrittsbericht 2014 eine stark verbesserte Grundlage, um einen kontinuierlichen Überblick über die Entwicklung von ganzen Handlungsfeldern, aber auch Teilbereichen bis hin zu ein-zelnen Maßnahmen zu behalten. Dies ist der Kern der Idee des ‚Monitoring’. In regelmäßi-gen Abständen sollten Bewertungsrunden durchgeführt werden, die auf Grundlage einer sachlichen Analyse der Entwicklungen, z.B. im Soll-Ist-Abgleich und Maßnahmen-Ziel-Abgleich, die jeweiligen Herausforderungen und Entwicklungsrichtungen der Integrationsar-beit beschreiben. Ein wiederum auf breiter Beteiligung angelegter Schritt ist bei der Integrati-

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onskonferenz 2015 gemacht worden. Zu jedem Handlungsfeld wurden von den Diskussions-gruppen aktuelle Stärken und zukünftige Herausforderungen identifiziert, die in diesem Be-richt jeweils zum Schluss des Handlungsfeldes wiedergegeben werden.

Zusätzlich zum regelmäßigen zentralen Monitoring sollen sich alle Akteure verpflichtet füh-len, ihre Arbeit selbständig an den gemeinsam vereinbarten Zielen auszurichten und zu do-kumentieren, wie die entwickelten Maßnahmen zur Zielerreichung beitragen.

Zur zielgerichteten Entwicklung der Integrationsarbeit ist das Spannungsfeld zwischen viel-fältig selbstgesteuerten Aktivitäten und Prozessen und der gemeinsamen, partnerschaftli-chen und dadurch zentralen Richtungsbestimmung auszuhalten. Dabei muss die Balance zwischen zentralen Steuerungsimpulsen, dem ‚Blick auf das Ganze’ und der positiven Ent-wicklung durch Eigenaktivitäten auf Handlungsziel- und Maßnahmenebene kontinuierlich gewahrt werden. Die vielfältigen Initiativen, der Prozess der breiten Beteiligung und die Ver-netzung der verschiedenen Strukturen werden dabei als zentrale Stärke der Integrationsar-beit angesehen. Aufgabe des SD Integration ist es dabei, zu fördern, zu vernetzen, Überblick zu schaffen und ggf. wegweisende Impulse zu setzen.

Zur Entstehung der Fortschrittsberichtes Der Fortschrittsbericht als ein zentrales Instrument der Qualitätssicherung in der Integrati-onsarbeit basiert auf dem im Jahr 2011 erstellten Interkulturellen Gesamtkonzept ‚Vision 2020’ der Stadt Solingen. Darüber hinaus sind jedoch weitere Qualitätsprozesse zu nennen, die kontinuierlich stattfinden bzw. für einen bestimmten Zeitraum einzelne Handlungsfelder stärker in den Blick nehmen. In der folgenden tabellarischen Übersicht werden diese ein- bzw. ausgerückt dargestellt, während die Hauptzeilen die wesentlichen Entwicklungsschritte des Fortschrittsberichtes erläutern. Eine textliche Beschreibung folgt im Anschluss.

Kontinuierlich jährliches Monitoring der RAA / des KI für seine Maßnahmen Arbeit der Umsetzungsgruppe Steuerungs- und Berichtswesen der einzelnen Träger/ Stadtdienste

2009/10 Konzept für IKÖ im Sport

2011/12 Interkulturelle Ausrichtung der Altenhilfe

Jan 2011 IK Gesamtkonzept Vision 2020: Handlungsfelder, Bündel von Zielen, Maßnahmenideen, Umsetzungs-stand

Stadtteilkonferenzen: Januar / Februar 2012 Stadtteilkonferenzen: Januar / Februar 2013

Okt 2013 Erste telefonische Abfrage des Sachstandes zu den vereinbarten Maß-nahmen durch SD Integration

Mai 2014 Dokumentenanalyse + Befragung der Akteure Auswertung

Juni 2014 Präsentation der Maßnahmenübersicht in der Umsetzungsgruppe Einarbeitung der Rückmeldungen:

Ergänzung und Überarbeitung der Maßnahmenübersicht Neustrukturierung der Handlungsfelder Überarbeitung der Ziele Erstellung des mindmaps

Nov 2014 Präsentation der stark strukturierten Maßnahmenübersicht bis Jan 2015 Formulierung von Stärken & Herausforderungen

durch den SD Integration und die Umsetzungsgruppe

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Seit der Verabschiedung des Interkulturellen Gesamtkonzeptes Vision 2020 im Jahr 2011, das die Referenz für den Fortschrittsbericht ist, sind zahlreiche Maßnahmen zur Umsetzung der dort beschriebenen Handlungsziele und Maßnahmenideen entwickelt und durchgeführt worden. Hierbei spielten u.a. die vier Stadtteilkonferenzen eine Rolle, die in den Jahren 2012 und 2013 stattgefunden haben und die lokale Umsetzung des Konzeptes zum Thema hatten.

Um einen ersten Überblick zu erhalten hat, im Oktober 2013 eine Mitarbeiterin des SD In-tegration diejenigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner kontaktiert, die in den Do-kumentationen der Stadtteilkonferenzen genannt waren und sie zum Umsetzungsstand der vereinbarten Maßnahmen befragt. Hierbei wurde deutlich, dass auf diese Weise kein voll-ständiges Bild über den aktuellen Stand der Integrationsarbeit in Solingen zu erhalten ist. Deswegen wurde das Beratungsunternehmen „context - interkulturelle kommunikation und bildung“ mit der externen Durchführung einer Befragung aller Akteure und der darauf basie-renden Erstellung eines Fortschrittsberichtes beauftragt.

Bis Mai 2014 wurden die zur Verfügung stehenden Berichte, Zusammenstellungen und Do-kumente gesichtet und analysiert. Aus den im Gesamtkonzept genannten Maßnahmenideen wurde durch den SD Integration herausgelesen, welche Träger, bzw. Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartner jeweils zuständig sein könnten. Im Mai 2014 wurden diese durch ei-nen elektronisch versandten individualisierten Fragebogen gebeten, den aktuellen Stand der in den Jahren 2011 bis 2013 angekündigten ‚Maßnahmen’ darzulegen, sowie ihre Planungen zu beschreiben. Ingesamt antworteten 82,5% der befragten Personen, zu 74% der Maß-nahmen wurde Stellung genommen. Zusätzlich wurden 38 weitere Maßnahmen (= 15% der Angefragten) genannt, so dass insgesamt 258 Einzelmaßnahmen erfasst werden konnten.

Diese wurden nach Handlungsfeldern sortiert, mit Zwischenüberschriften versehen und für die Bewertung jeder einzelnen Maßnahme durch die Umsetzungsgruppe für das Interkultu-relle Gesamtkonzept Ende Juni 2014 vorbereitet. Durch die intensive Beschäftigung mit den einzelnen Maßnahmen, ihren Zusammenhängen und der Struktur durch den SD Integration und der Umsetzungsgruppe wurde deutlich, dass eine Überarbeitung der Titel, Zusammen-fassungen und Neusortierungen angezeigt waren.

Als Ergebnis dieses Überarbeitungsprozesses liegt nun erstmals eine stark strukturierte Übersicht über die Maßnahmen der Integrationsarbeit vor. Zusätzlich sind ca. zwei Drittel der Maßnahmen den im Gesamtkonzept beschriebenen Zielen zugeordnet und ihr Beitrag zur Zielerreichung sowie ihre soziale Folgewirkung durch die Umsetzungsgruppe eingeschätzt worden. Um einen Gesamtüberblick zu schaffen, wurde ein Mindmap mit sämtlichen Hand-lungsfeldern, Unterbereichen und Maßnahmentitel erstellt, das als ‚analoges’ Inhaltsver-zeichnis dient und visuelle Orientierung bietet.

In der Vorbereitung der Integrationskonferenz erarbeiteten der SD Integration und weitere Mitglieder der Umsetzungsgruppe bis Januar 2015 auf Grundlage der neustrukturierten In-formationen aktuelle Stärken, Herausforderungen und beispielhafte Maßnahmen für jedes Handlungsfeld. Anhand dieser Analysen wurde ein Entwurf des Fortschrittsberichtes ver-

Berichtsentwurf Feb 2015 Integrationskonferenz:

Interaktive Präsentation der Gesamtübersicht und beispielhafter Maßnahmen

Würdigung der vielfältigen Maßnahmen und des Engagements Diskussion der Handlungsfelder im Worldcafé Herausarbeiten von Herausforderungen und Reaktionen

Mai 2015 Endfassung des Fortschrittsberichtes

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fasst, der auf der Integrationskonferenz am 21. Februar 2015 in einer interaktiven Präsenta-tion vorgestellt wurde.

Während der Konferenz konnten alle Teilnehmenden durch die Methode des „Worldcafés“ miteinander in konstruktive Gespräche kommen und Bilanz ziehen, wie die Integrationsarbeit in Solingen verläuft. Auch sie formulierten Herausforderungen und Ansätze, wie diesen Her-ausforderungen begegnet werden kann. Dieses Feedback wurde abschließend in den Be-richt eingearbeitet.

Lesehilfe

Mindmap zu Beginn des Berichtes Sämtliche Maßnahmentitel aller Handlungsfelder können auf einen Blick im Mindmap erfasst werden, das in den Umschlagseiten dieses Berichtes zu finden ist. Es stellt gleichzeitig ein ‚analoges’ Inhaltsverzeichnis dar, das den bunten Strauß der Maßnahmenvielfalt symboli-siert.

Zusätzlich sind die Handlungsfelder nummeriert. Große Handlungsfelder sind in einzelne Abschnitte und Unterabschnitte unterteilt.

Fortschritt in den Handlungsfeldern Im Bericht wird jedes Handlungsfeld in der gleichen Struktur dargestellt:

Ziele des Handlungsfeldes Zur besseren Übersicht sind die Ziele des Interkulturellen Gesamtkonzept ‚Vision 2020’ erneut dargestellt. Die Ziele des ehemaligen Handlungsfeldes ‚Kinder/ Jugend/ Familie/ Generationen’ wurden dabei überwiegend dem Handlungsfeld ‚Sprache/ Bildung’ zuge-ordnet und redaktionell überarbeitet.

Maßnahmen Ausschnitt aus der Inhaltsübersicht (Mindmap)

Zusammenfassung Hier werden die Stärken und Herausforderungen für das jeweilige Thema beschrieben und beispielhaft Maßnahmen genannt, ohne die Wichtigkeit aller vorhandenen Maßnah-men zu schmälern.

Feedback aus der Integrationskonferenz Darstellung von Herausforderungen, die von den Diskussionsgruppen der Integrations-konferenz am 21.02.2015 für das Jahr 2015 identifiziert und präsentiert worden sind, so-wie Ansätze, diesen Herausforderungen zu begegnen.

Anhang 1: Maßnahmenübersicht Sämtliche Maßnahmen, die bei der Entwicklung des Fortschrittsberichtes zusammengetra-gen wurden, werden sortiert, klar strukturiert und einheitlich im Tabellenanhang dargestellt. Jede Maßnahme hat einen klaren Titel und eine eindeutige Nummer, die zusammengesetzt ist aus der Nummer des Handlungsfeldes (ggf. mit Unterkapitel etwa ‚1.3.2’) und einer fort-laufenden Maßnahmennummer. Auf diese Weise ist eine eindeutige Identifizierung der Maß-nahmen und spätere Ergänzungen innerhalb des jeweiligen Kapitels möglich. Maßnahme „1.1-4“ ist also die vierte Maßnahme im Handlungsfeld 1, Abschnitt 1.

Unter ‚Fortschritt’ ist der Stand der Entwicklung angegeben, der durch die schriftliche Befra-gung im Mai 2014 und darauffolgende Überarbeitungen und Ergänzungen festgestellt wurde. Die Angabe der Planungen basieren ebenfalls auf diesen Erhebungen.

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Eine vollständige Liste sämtlicher Träger und Kooperationspartner, die in den entsprechen-den Spalten z.T. durch Abkürzungen benannt sind, findet sich im Anhang.

In der Spalte „ZZ“ sind die Nummern der Ziele des jeweiligen Handlungsfeldes genannt, zu deren Erreichung die jeweilige Maßnahme hauptsächlich beiträgt.

In der letzten Spalte ist schließlich festgehalten, ob es sich um eine projektorientierte Maß-nahme mit klar definiertem Anfang und Ende und entsprechenden Projektzielen handelt (P), oder ob es sich um eine bereits etablierte, sich kontinuierlich wiederholende Maßnahme (K) handelt.

Anhang 2:

Verteilung der Ziele und Maßnahmen des ehemaligen Handlungsfeldes “Kinder/ Jugend/ Familie/ Generationen” (S. 43) Da dies das einzige Handlungsfeld war, das sich an Zielgruppen orientierte, wurde es zu Gunsten einer klareren Struktur aufgelöst und inhaltlich in die anderen Handlungs-felder überführt. Der Anhang macht diesen Schritt nachvollziehbar.

Ergebnisse der Integrationskonferenz am 21.02.2015: Worldcafédiskussion (S. 44)

Verzeichnis der Organisationen/ Institutionen (S. 51)

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Fortschritt in den Handlungsfeldern

1 Sprache / Bildung ............................................................................................................. 132 Wirtschaft / Arbeit / Beschäftigung ................................................................................... 223 Kultur / Interkulturalität ..................................................................................................... 244 Interkulturelle Öffnung ...................................................................................................... 265 Gesundheit ....................................................................................................................... 286 Klima, Kommunikation ...................................................................................................... 317 Politische Teilhabe ........................................................................................................... 328 Gleichstellung / Antidiskriminierung ................................................................................. 349 Engagement / Umwelt ...................................................................................................... 3610 Wohnen / Stadtentwicklung ............................................................................................ 3811 Sport ............................................................................................................................... 40

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1 Sprache / Bildung

Ziele 1. Solingen bietet allen zugewanderten und zuwandernden Menschen die Möglichkeit, die

deutsche Sprache zu erlernen, damit die Kommunikation miteinander gelingt und die Zu-gänge zu Bildung, Arbeit und politischer Teilhabe nachhaltig ermöglicht werden.

2. Die Mehrsprachigkeit wird als Ressource für eine global aufgestellte Stadt wahrgenom-men und unterstützt. Ebenso wird die Inklusion von Menschen mit Behinderungen aktiv umgesetzt.

3. Solingen fördert die Potenziale von Menschen aller Generationen und Kulturen durch lebenslange Bildung.

a. Solingen kann auf ein differenziertes und passgenaues Angebot im Bereich früh-kindlicher Bildung, Schule, Ausbildung und Beruf sowie in den jeweiligen Über-gängen zugreifen.

b. Solingen bietet für alle gleichermaßen chancenorientierte Zugänge zu den Bil-dungsangeboten.

c. Solingen erkennt die Potenziale der Kinder und Jugendlichen so früh wie möglich [Erläuterung: biografisch und sobald sie zugezogen sind] und fördert sie gezielt.

d. Solingen legt einen Schwerpunkt in der frühkindlichen Bildung und Entwicklung. e. Die Unterbringung in den entsprechenden Einrichtungen wird 2020 beitragsfrei

organisiert. f. Solingen stärkt die Eltern in ihren Möglichkeiten, die Bildungschancen für ihre

Kinder rechtzeitig zu fördern und zu begleiten. g. Solingen sorgt aktiv dafür, dass alle Heranwachsenden einen qualifizierten

Schulabschluss erreichen. h. Solingen verfügt über ein qualifiziertes Betreuungsangebot, damit den Eltern Zu-

gang zu Bildung und Arbeit chancengerecht ermöglicht wird. i. Solingen fördert die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in den Bildungs-

strukturen durch geeignete Angebote in den Bereichen Ernährung, Bewegung und soziale Kompetenz.

4. Solingen wirkt einer Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund beim Zu-gang zu weiterführenden Schulformen entgegen.

Zusammenfassung Das Handlungsfeld ‚Sprache / Bildung’ ist weit gefächert. Bildung ist weit mehr als Sprachbil-dung und Sprache hat mehr Aspekte als Bildung. Die ersten drei Leitziele in diesem Hand-lungsfeld haben eine entsprechende Ausrichtung:

1. Alle zugewanderten Menschen bekommen die Möglichkeit, Deutsch zu lernen, um Zugänge zu Bildung, Arbeit und politischer Teilhabe zu verbessern. (Sprachbildung1/ Bildungssprache)

2. Mehrsprachigkeit als Ressource (Sprachen)

3. Lebenslange Bildung für alle in allen Bereichen (Bildung)

Das vierte Leitziel dient der Vermeidung von Diskriminierung beim Übergang in weiterfüh-rende Schulformen und könnte auch dem Handlungsfeld ‚8 Gleichstellung / Antidiskriminie-rung’ zugeordnet werden. Aber wegen der großen Bedeutung im Bildungsbereich ist es hier explizit genannt.

1 Konzepte und Ziele der Sprachbildung erläutert das Solinger Rahmenkonzept Sprachbildung sehr anschaulich.

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Die große Anzahl der Maßnahmen im Handlungsfeld ‚Sprache / Bildung’, aber mehr noch ihre Vielfalt, Qualität und langfristige Implementierung zeigen, dass Solingen in diesem Schlüsselthema der Integration gut aufgestellt ist.

Das Handlungsfeld ‚Sprache / Bildung’ umfasst ca. ein Drittel der insgesamt 196 in diesem Bericht erfassten Maßnahmen und ist zur besseren Übersicht in sechs Abschnitte gegliedert, die sich an der Bildungsbiographie orientieren. Wegen seiner Größe ist der Bereich Schule zusätzlich gegliedert in Elementarerziehung, Schulische Förderung und Außerschulische Förderung.

1.1 Elementarerziehung

Maßnahmen

Zusammenfassung Im Bereich der Bildung von Kindern von der Geburt bis zum Schulalter finden sich Maßnah-men, die auf teilweise sehr umfassende und bewährte Konzepte wie ‚Rucksack’ oder ‚Griff-bereit’ zurück gehen, die seit vielen Jahren in Kitas erfolgreich umgesetzt werden.

Ein Meilenstein auf stadtweiter Ebene ist das im August 2013 verabschiedete ‚Solinger Rahmenkonzept Sprachbildung für Kindertagesstätten und Familienzentren’. Es wurde ge-meinsam von den Fachberatungen, dem SD Jugend und dem Kommunalen Integrations-zentrum (KI) im SD Integration unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters erstellt und mit Vertreterinnen und Vertretern der Kindertageseinrichtungen weiterentwickelt. Es bildet den Rahmen für die Einrichtungen, ihre eigenen Konzepte zur Sprachbildung zu erstellen. In verschiedenen Foren, wie z.B. den Stadtteilkonferenzen der Jugendhilfe oder eigenen Netz-werken von Schulen und Kitas gibt es einen regen Austausch über die jeweiligen Sprachför-derangebote. Die jährlichen Fortbildungen zu „Deutsch für den Schulstart“ werden von den pädagogischen Fachkräften gut angenommen.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass – koordiniert vom SD Jugend – gesamtstädtisch allen Fami-lien wohnortnahe Kitaplätze angeboten werden. Hier gilt es, den Bedarf auch unter Berück-sichtigung der aktuellen Zuwanderungen laufend zu erfassen und das Angebot an Kitaplät-zen entsprechend zu steuern.

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1.2 Schule

1.2.1 Schulische Förderung

Maßnahmen

Zusammenfassung Die Schule ist der lebensprägende Lernort für Kinder und Jugendliche, gerade in Bezug auf Sprache, Schlüsselkompetenzen, Allgemeinbildung und soziales Lernen. Um den in ihren kognitiven, sozialen und kulturellen Vorerfahrungen sehr vielfältigen Schülerinnen und Schü-lern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen, unternehmen die Akteure im ‚System Schule’ - also Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen, Schulaufsicht und SD Schule - große Anstren-gungen. Ebenso bemühen sich in Solingen viele außerschulische Akteure durch Angebote wie Hausaufgabenhilfe, Mentoring oder Vorleseprojekte, die Fähigkeiten von allen Kindern und Jugendlichen zu stärken und damit letztlich auch ihre Chancen im Regelsystem Schule zu verbessern. In beiden Bereichen spielt die Qualifizierung des eingesetzten Personals eine herausragende Rolle. Diese erfolgt in vielfältiger Form unter anderem durch das Kommunale Integrationszentrum im SD Integration (Nachfolgeorganisation der RAA - Regionale Arbeits-stelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien).

Angesichts der aktuell gestiegenen Zuwanderungen ist die Aufnahme von Kindern und Ju-gendlichen eine Herausforderung für ein Schulsystem, das im Grunde nur auf den „Normal-fall“ der durchgehenden und pflichtgemäßen Beschulung ausgerichtet ist. In Solingen stellen sich Grundschulen dieser Herausforderung, indem sie durchgehend allen neu hinzukom-menden Kindern Plätze in den Regelklassen ihrer Schulen verschaffen, statt wie bisher so-genannte ‚Auffangklassen’ in einzelnen Schulen gesondert einzurichten. Bei diesem Vorge-hen ist die positive Haltung der Grundschulleitungen besonders hilfreich. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Kinder können im Sozialraum bleiben. Neben dem Lernen der deutschen Sprache und fachlichen Inhalten entsteht so eine wortwörtlich alltägliche Möglichkeit der wechselseitigen Integration. Auch die weiterführenden Schulen integrieren Seiteneinsteiger-gruppen in ihre Klassen, haben aber auch Seiteneinsteiger bzw. Vorbereitungsklassen ein-gerichtet, weil bei den älteren Kindern das Erlernen der Sprache vor der stofflichen Vermitt-lung erfolgen sollte.

Im Bereich der schulischen Förderung haben viele Schulen ihre Maßnahmen zur individuel-len Förderung der Schülerinnen und Schüler ausgebaut, z.B. durch DaZ (Deutsch als Zweit-sprache)-Förderstunden, Förderband oder Lernstudios. Die Schulen haben sich auch den Rahmenbedingungen des Lernens gewidmet und Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung entwickelt, wie z.B. eine positive Willkommenskultur. Hierzu kann in Zukunft noch stärker gehören, die Mehrsprachigkeit von Kindern und Jugendlichen zu würdigen und zu nutzen. Die Herausforderung für die Schulen besteht darin, ihre eigenen Konzepte zur interkulturel-len Öffnung und durchgängigen Sprachförderung zu entwickeln. Das Kompetenzteam der Bezirksregierung Düsseldorf will Schulen darin unterstützen. Im nicht-sprachlichen Bildungs-

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bereich sollte angestrebt werden, Projekte zur Werteerziehung in allen weiterführenden Schulen zu implementieren.

Besonders in weiterführenden Schulen sollten der DaZ-Förderunterricht und die Unterstüt-zungsangebote im Offenen Ganztag noch ausgebaut werden. Eine Herausforderung für alle Schulen bleibt es, die Entwicklung der Bildungssprache im Sinne einer ‚durchgängigen Sprachförderung’ in den Fachunterricht zu integrieren.

1.2.2 Außerschulische Förderung

Maßnahmen

Zusammenfassung In diesem Abschnitt sind Maßnahmen genannt, die nicht in der Schule stattfinden oder von der Schule getragen werden, aber einen schulischen Bezug haben.

Die sozialraumorientierte Arbeit in den Quartieren Fuhr, Haaner Straße, Hasseldelle, Nord-stadt und Zietenstraße übernimmt kontinuierlich Verantwortung für die außerschulische För-derung von Kindern und Jugendlichen, besonders mit Migrationshintergrund.

Die kontinuierlichen Angebote der Hausaufgabenbetreuung haben eine dauerhaft hohe Nachfrage. Sie unterstützen jene Kinder besonders, die weder im Elternhaus noch in der Schule ausreichend Unterstützung für ihre Lernbedarfe finden können. Das Kommunale In-tegrationszentrum im SD Integration hat eine Broschüre erstellt, in der die Angebote zur Hausaufgabenhilfe in ganz Solingen übersichtlich dargestellt sind.

Durch die vielfältigen Angebote in den Quartieren lernen die Jugendlichen darüber hinaus in nicht-formalen Lernprozessen mehr Deutsch im Alltag. Gleichzeitig steigern alle Angebote

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die Bildungschancen der Zielgruppe, indem Schlüsselqualifikationen wie Lernkompetenz, Selbstorganisation, Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie aktive Teilhabe gefördert werden. Die Bandbreite der Projekte und Angebote in den verschiedenen Quartieren ist be-zogen auf die Altersgruppen sehr differenziert und umfasst z.B. in der Zietenstraße eine of-fene Tür für Mädchen und Jungen ab zwölf bzw. 14 Jahren; einen Spieletreff für Kinder ab sechs Jahren; einen Mädchentreff für Mädchen ab zehn Jahren; Sommerfeste; Fußballtur-niere; einen Mädchenraum in der Zietenstraßenbibliothek; aber auch Deutschkurse, Konver-sationskurse oder einen selbstorganisierten Frühstückstreff für Frauen mit dem Titel „Deutsch im Alltag“.

In einer innovativen Maßnahme organisierte das Kommunale Integrationszentrum im SD Integration in den Jahren 2013/14 in zwei Durchgängen eine Fördermaßnahme für neu ein-gereiste Kinder und Jugendliche (Seiteneinsteiger), die auf einen Platz in einer internationa-len Vorbereitungsklasse warten. In Kooperation mit dem Internationalen Bund (IB) wird ein jährlicher, zweieinhalbwöchiger Sommerdeutschkurs für diese Zielgruppe angeboten. Hier wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass Sprach- und Integrationsförderung umso wirk-samer ist, je früher sie beginnt. Die Rückmeldungen der Schulen zu diesem Projekt waren sehr positiv. Auch zukünftig soll das Einladungsschreiben zu diesen Maßnahmen mehrspra-chig vorgelegt werden.

An 14 Schulen werden durch das Projekt ‚MENTOR – die Leselernhelfer’ mittlerweile 200 Kinder durch wöchentliche, ehrenamtliche, persönliche Betreuung darin begleitet, lesen zu lernen. Diese individuelle Förderung unterstützt das allgemeine Sprachverstehen und die Ausdrucksfähigkeit der Teilnehmenden besonders intensiv.

Auch die ‚Mehrsprachigen Vorlesepatinnen und Vorlesepaten’ widmen sich der Sprachkom-petenz, allerdings mit mehrsprachiger und interkultureller Perspektive. Es sind sowohl Er-wachsene, die für Gruppen von Kindern und Jugendlichen in Kitas, Schulen und der Stadt-bibliothek vorlesen, aber auch Schülerinnen und Schüler, die im Altenheim vorlesen. Jährlich werden ca. 20 neue Vorlesepatinnen und Vorlesepaten ausgebildet, die bereits aktiven kon-tinuierlich begleitet und weiterqualifiziert.

1.2.3 Qualifizierung

Maßnahmen

Zusammenfassung Um den Zielgruppen und der Situation angemessen handeln zu können, ist eine kontinuierli-che Qualifizierung des pädagogischen Personals notwendig.

Die jährliche Fortbildung zum Förderprogramm ‚Deutsch für den Schulstart’ unterstützt pä-dagogische Fachkräfte darin, Kinder beim Übergang von der Kita in die Grundschule besser im Sprachlernen zu begleiten. Auch für die Begleitung der sogenannten ‚Seiteneinsteigerin-nen und Seiteneinsteiger’ erhalten Lehrende eine Fortbildung, die von den Kommunalen Integrationszentren im Bergischen Städtedreieck unter dem Titel ‚Vielfalt ist unsere Stärke’ angeboten wird. In fünf Modulen wird ein breites Themenfeld abgedeckt – von aufenthalts-

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rechtlichen Fragestellungen bis zur Einführung in Didaktik und Methodik von Deutsch als Fremdsprache (DaF).

Auch die Herkunftssprachen der Kinder und Jugendlichen werden gefördert: Die Lehrerinnen und Lehrer für Herkunftssprachlichen Unterricht (HSU) haben nach ihrer Einstellung die Möglichkeit, ihr Vorwissen mit Hilfe einer Qualifizierungserweiterung zu vergrößern und zu festigen. Besprochen werden u.a. Themen zum Bereich Didaktik und Methodik. Ihr Wissen erweitern sie mit Hilfe von unterrichtpraktischen Beispielen, beim Erfahrungsaustausch und durch Anregungen für den eigenen Unterricht. In der Hauptschule Höhscheid findet ein ange-leiteter Arbeitskreis für die HSU-Lehrkräfte statt.

1.3 Übergang Schule – Beruf

Maßnahmen

Zusammenfassung Um Jugendlichen aller Herkünfte einen guten Übergang von der Schule in die Berufsausbil-dung zu ermöglichen, braucht es angemessene Information, Beratung und Qualifizierung.

Im Projekt ‚Kein Abschluss ohne Anschluss (KAOA)’ des Landes NRW arbeiten Solinger Schulen an diversen Standardelementen - wie Portfolioanalyse, Berufsumfelderkundungen, Praktika und Praxiskurse - die in Abstimmung mit dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales umgesetzt werden sollen. Das Projekt wird vom SD Schulen, dem Übergangsma-nagement Schule/ Beruf in Kooperation mit vielen relevanten Akteuren durchgeführt.

Besonders erfolgreich ist auch die jährlich stattfindende Informationsmesse ‚Forum Beruf’, die zuletzt im September 2014 stattfand. Eine anschließende Evaluierung stellt die Pla-nungsgrundlage für das Jahr 2015 dar.

Um gerade Jugendlichen mit Migrationshintergrund Berufsbilder in der Stadtverwaltung nä-her zu bringen, wurden verschiedene Informationsveranstaltungen in Migrantenorganisatio-nen durchgeführt. Hierdurch wird nachhaltig ein Kernziel von Interkultureller Öffnung der Stadtverwaltung gefördert, das darin besteht, in der Mitarbeiterschaft die soziale Vielfalt der Bevölkerung abzubilden (siehe auch Kapitel ‚4 Interkulturelle Öffnung, S. 26’).

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1.4 Elternbildung, Eltern- Kindkurse, Elternseminare

Maßnahmen

Zusammenfassung Die Angebote der Elternbildung, inkl. derer, die Kinder einbeziehen, werden insgesamt sehr gut angenommen. Verschiedene Akteure, wie die Bergische VHS, die AWO, das Kommuna-le Integrationszentrum im SD Integration und der Türkische Elternverein bieten viele Mög-lichkeiten für Eltern, sich zu qualifizieren, zu informieren und Beratung in Anspruch zu neh-men. Das Spektrum reicht von Frauenkursen wie ‚Mama weiß Bescheid’, über einen wö-chentlichen Treff ‚Väter aktiv’ bis zur Erziehungsberatung vor Ort. Allein der Türkische El-ternverein organisiert mehrere Projekte, wie die Workshops für Mütter zur Konfliktbearbei-tung, Elterncafés an Grundschulen in türkischer Sprache oder die aktive Vorbereitung von Migrantinnen und Migranten auf Ausbildungsberufe in der Verwaltung.

1.5 Sprachbildung für Erwachsene

Maßnahmen

Zusammenfassung Eine Stärke besteht in Solingen in der guten Kooperation und Vernetzung der unterschiedli-chen Sprachkursanbieter, durch die das Gesamtspektrum der Kurse auf spezifische Ziel-gruppen hin abgestimmt werden kann. So gibt es viele allgemeine Integrationskurse (600 Stunden Unterricht im Sprachkurs und 60 Stunden Orientierungskurs), aber auch solche, die sich gezielt an Berufstätige, Eltern, Jugendliche oder noch nicht alphabetisierte Menschen

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richten. Die Sprachkursanbieter verbinden die Nachfrage der Zuwanderer und Zuwanderin-nen mit der Möglichkeit, einen entsprechenden Abschluss zu erwerben. In besonderen Kon-versationskursen erhalten vor allem Frauen die Möglichkeit, ihre in den Integrationskursen erworbenen Deutschkenntnisse alltagspraktisch zu vertiefen.

Auch die niederschwelligen Deutschkurse, die z.B. in Kitas angeboten werden und an denen Eltern wöchentlich teilnehmen, tragen zur Erschließung von Alltagskompetenzen und weite-ren Bildungschancen bei.

Eine Herausforderung für die Zukunft besteht darin, Sprachkursangebote mit passenden Strukturen für weitere Zielgruppen wie Alleinerziehende, Seniorinnen und Senioren oder Flüchtlinge ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus einzurichten. Bisher fehlt auch noch ein An-gebot zur Erreichung eines B2-Abschlusses, der Voraussetzung für eine Berufsausbildung ist.

1.6 Informationsvermittlung und Beratung

Maßnahmen

In der Migrationsarbeit ist es Erfolg versprechend, Informationen nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich über ‚vertraute Kanäle’ weiterzugeben. In Solingen spielen hier die Bera-tungsangebote von Familien im Quartier und das Netzwerk der ‚Stadtteilfrauen’ eine beson-dere Rolle. Ihr Wissen um Möglichkeiten der Beratung und Bildung geben sie laufend auf kurzem Wege in die Communities vor Ort weiter.

Schließlich unterstützt eine große Anzahl an Übersichten und Verzeichnissen die Kommuni-kation aller Angebote, wie z.B. der Integrationsleitfaden der Stadt Solingen, der neben Deutsch auch in den am häufigsten nachgefragten Sprachen (Türkisch, Russisch und Italie-nisch) vorliegt, Flyer des Zuwanderer- und Integrationsrates, der Integrationsagenturen, des Mehrgenerationenhauses, einer Broschüre des MSO-Netzwerkes, und die Facebookseite des SD Integration mit dem Kommunalen Integrationszentrum.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Seiteneinsteigerklassen zu groß, max. 15 Schüler / 2 Lehrkräfte bzw. ehrenamtl. Unter-

stützung dazu Vielfalt braucht Mehrsprachigkeit Freizeitangebote für Flüchtlingskinder + Jugendliche Verbesserung d. psych. Betreuung für traumatisierte Kinder Sprachkurse für Flüchtlinge / Asylbewerber möglichst von Beginn an Wie kann der Alltag von Asylbewerbern (in den Heimen) strukturiert werden? Anpassung der Lehrwerke DaF an die Anforderungen, die Migration, Integration, Berufs-

orientierung etc. an die Lernenden stellen

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Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Multikulturelle, mehrsprachige Lehrerkollegien Alltagsbewältigung „Ich weiß Bescheid“ für junge Männer in Flüchtlingsheimen (in der

Muttersprache) Checkliste für Asylbewerber

2 Wirtschaft / Arbeit / Beschäftigung

Ziele 1. Solingen fördert die Ausbildungsreife und Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten

sowie die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen. Ziel ist einerseits, den Anteil der Migrantinnen und Migranten bei den Arbeitslosen sowie den Anteil der Beziehenden von sozialen Transferleistungen zu verringern und andererseits die Zahl der selbstständigen Unternehmerinnen und Unternehmer mit Zuwanderungsgeschichte zu erhöhen.

2. Solingen wertschätzt die Potenziale aller Menschen. Sie werden individuell gefördert und genutzt. Solingen unterstützt sie, ihre im Ausland erworbenen Bildungsabschlüsse im Rahmen der geltenden Gesetze - so schnell und unbürokratisch wie möglich - anerkannt zu bekommen.

3. Solingen wertschätzt das Engagement von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in den beruflichen bzw. wirtschaftlichen Kammern, Verbänden und Gewerkschaften.

4. Solingen sorgt mit den zuständigen Akteuren dafür, dass die Wiedereingliederung von Männern und Frauen nach Familienphasen, Phasen der Arbeitslosigkeit oder Umschu-lungen oder anderen biographischen Phasen gelingen kann.

5. Solingen fördert und setzt sich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten dafür ein, dass Flüchtlinge Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten.

Maßnahmen

Zusammenfassung Eine wichtige Maßnahme in diesem Handlungsfeld ist das Netzwerk ‚Partizipation Plus’, das vom Diakonischen Werk Wuppertal im Verbund mit den Integrationsbüros in den Städten Remscheid, Solingen und Wuppertal installiert wurde und in Solingen vom Caritasverband und dem Ausländer- und Integrationsbüro umgesetzt wird. Das Projekt unterstützt Bleibebe-rechtigte und Flüchtlinge darin, eine ihren Fähigkeiten entsprechende Arbeitsstelle oder ei-nen entsprechenden Ausbildungsplatz zu finden. Damit werden Potenziale von neu zuge-

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wanderten Flüchtlingen genutzt, die sonst vielfach brach liegen, weil ihre formalen und nicht-formalen Qualifikationen bei der Berufsberatung und Arbeitsvermittlung oft nicht ausreichend berücksichtig werden. In diesem Zusammenhang werden auch die passenden Qualifizie-rungsmöglichkeiten - insbesondere Sprachkurse - systematisch erfasst. Mit dieser Maßnah-me wird also eine möglichst frühe Arbeitsmarktintegration gerade bei einer Personengruppe gefördert, die üblicherweise als ‚arbeitsmarktfern’ gilt.

Die Investitionen in dieses Projekt zahlen sich mehrfach aus, da eine Reduktion der Trans-ferleistungen erreicht wird. Die wirtschaftliche Integration und Unabhängigkeit dieser Perso-nengruppe bedeutet aber auch eine starke Unterstützung der sozialen und sprachlichen In-tegration und ist insofern auch ein weiterer Schritt zu einem friedlichen Zusammenleben. Aufgrund der Erfolgserlebnisse mit ‚Partizipation Plus’ wurde ein Folgeprojekt beantragt.

Eine weitere Maßnahme zur Unterstützung der Arbeitsmarktintegration ist das Projekt ‚Inter-kulturelle Arbeitsmarktlotsen’, das in Kooperation zwischen dem Kommunalen Integrations-zentrum im SD Integration und der Mozaik gGmbh im März 2014 startete. In diesem Projekt werden Brücken zwischen Migrantenorganisationen (MO) und dem Arbeitsmarkt geschlagen, in dem Vertreterinnen und Vertreter der MO als interkulturelle Arbeitsmarktlotsinnen und Ar-beitsmarktlotsen qualifiziert werden, um Migrantinnen und Migranten persönlich bei der In-tegration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen, indem sie z.B. auf bestehende Förderinstru-mente hinweisen.

Um Schülerinnen und Schülern aller Herkünfte einen guten Übergang von der Schule in den Beruf bieten zu können, schauen zum einen die Schulen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern auf deren Leistungen und begleiten sie im Übergang zur Berufsausbildung, zum anderen gibt es unterstützende Angebote bei der Berufsorientierung von verschiedenen Einrichtungen wie z.B. der Industrie- und Handelskammer NRW, dem Kolping Bildungswerk, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, oder dem Kommunalen Integrationszentrum im SD Integration.

Bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen sind Landes- und Bundesbehörden für die Bearbeitung zuständig. Diese Bearbeitung mit dem Ziel der Aner-kennung bestehender Abschlüsse dauert häufig länger, als alle Beteiligten es sich wün-schen. In Solingen wird jedoch von den verschiedenen zuständigen Beratungsstellen ver-sucht, zeitnahe Unterstützungen im Sinne der Betroffenen zu leisten.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Möglichkeiten der beruflichen Anerkennung transparenter machen Ausbildungssystem attraktiver darstellen Unternehmernetzwerk schaffen/ Unterstützung und Begleitung von Migrantenunterneh-

men

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Akteure der Beratungsarbeit vernetzen und qualifizieren Alternative Wege und aufsuchender Ansatz/ niedrigschwellige Informationsangebote für

Eltern, Jugendliche unter Beteiligung aller Akteure Servicestelle

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3 Kultur / Interkulturalität

Ziele 1. Solingen versteht kulturelle Vielfalt als Bereicherung und Gewinn füreinander. Toleranz,

Respekt und Akzeptanz der Unterschiede sind Eckpfeiler des Alltags. 2. Solingen spiegelt die kulturelle Vielfalt in seinem Alltag und seinem Kulturleben wider. 3. Solingen lebt den interreligiösen und weltanschaulichen Dialog, zu dem die gemeinsam

identifizierten Werte von Frieden, Toleranz und Gemeinschaft verpflichten.

Maßnahmen

Zusammenfassung Die großen Leitziele, die kulturelle Vielfalt der Stadt als Bereicherung zu verstehen, den in-terreligiösen und weltanschaulichen Dialog, sowie Toleranz, Respekt und Akzeptanz zu för-dern, lassen sich nur durch tausendfache persönliche Begegnungen von Menschen in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten erreichen. Das Stadtbild von Solingen wird geprägt von einer großen Zahl regelmäßiger und vielfältiger Anlässe, die solche Begegnungen ermöglichen und geeignet sind, Gefühle von Fremdheit, Ängsten und Vorurteilen abzubauen. Dabei sind sowohl verschiedene soziale Gruppierungen, als auch die Stadtgesellschaft als Ganzes an-gesprochen, denn es geht immer darum, Gemeinsamkeiten zu erkennen und das Verbin-dende zwischen unterschiedlichen Gruppen zu stärken, bei gleichzeitig wertschätzender Anerkennung der Unterschiede. Eine Stärke in Solingen ist, dass es sowohl weitreichende Angebote in der Breite gibt, durch die viele Menschen erreicht und in ersten Kontakt ge-bracht werden, als auch Projekte, die bestimmte Gruppen in einen vertieften Dialog mitei-nander bringen.

Das jährliche stadtweite Fest ‚Leben braucht Vielfalt’ hat sich als zentrale öffentliche Begeg-nungsfläche zwischen Menschen jeglicher Herkunft in Solingen etabliert. Hier präsentieren sich viele Organisationen, die von Menschen mit Migrationshintergrund getragen werden, ebenso wie soziale Akteure, Wirtschaft, Bildungsorganisationen, Umweltschutzvereine und die Stadtverwaltung: Alle laden zum lockeren Dialog ein. Es ist ein Fest, bei dem die gesam-te Bandbreite der Stadtgesellschaft die Bereicherung durch die kulturelle Vielfalt feiert.

Als regelmäßige interkulturelle Gesprächsanlässe sind besonders auch die Stadtteilfeste zu nennen, die in verschiedenen Solinger Stadtteilen durchgeführt werden, häufig vom jeweili-

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gen Quartiersmanagement oder vom Stadtteilverein organisiert2: Denn persönliche Begeg-nung ‚passiert’ vor allem in den Quartieren. Hier laufen die Menschen sich über den Weg, lernen ihre Nachbarschaft kennen, schätzen und entwickeln ein nachbarschaftliches Mitei-nander. Auch viele Schulfeste, die häufig interkulturelle Aspekte einbeziehen, tragen auf Ebene der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und auch der Eltern zu wertschätzen-den Beziehungen bei.

Als Kontrast könnte das jährliche Gedenken an den Solinger Brandanschlag am 29. Mai und an die sog. ‚Reichsprogromnacht’ am 09. November aufgefasst werden. Jedoch steht auch hier die Begegnung von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung im Vordergrund. Bei diesen Veranstaltungen, unter der Federführung des Bündnisses für Tole-ranz und Zivilcourage, wird durch die jährliche regelmäßige Beteiligung von Schulen und Jugendgruppen mit immer wieder anderen Jugendlichen maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das Gedenken nicht in einer gewissen Routine ‚abnutzt’. Die aktive Auseinandersetzung immer neuer Generationen von Jugendlichen führt zu einer breiten Sensibilisierung gegen-über Phänomenen von Rassismus und Fremdenhass. Die Beteiligten setzen durch aktives Mittun immer wieder neue Schwerpunkte in der Reflexion, Präsentation und Ableitung der Handlungskonsequenzen für die Zukunft.

Im Bereich von Kunst und Theater bemühen sich Migrantenorganisationen und das Kul-turmanagement der Stadt, jährlich mehrere Stücke ‚aus aller Welt’ und in unterschiedlichen Sprachen auf die große Bühne des Theater- und Konzerthauses zu bringen. Damit werden kulturelle Bedürfnisse von sprachlichen Minderheiten aufgegriffen und öffentlich anerkannt. Menschen, die sonst vielleicht nicht kommen würden, bekommen neue Zugänge zu Konzert und Theater. Die Eigeninitiative von Migrantinnen und Migranten in diesem Bereich wächst, wie z.B. das Engagement der Gruppe ‚Sanat’ zeigt, die sich um türkisch-deutsche Kulturver-anstaltungen bemüht.

Die interreligiöse Begegnung wird deutlich und beispielhaft durch das Jugendprojekt mit dem Untertitel „Nicht gegeneinander die Klingen wetzen, sondern miteinander einschneidend gute Erfahrungen machen“ gefördert. Es wird von der Evangelischen Jugendbildungsstätte Hack-hauser Hof in Kooperation mit der DITIB-Merkez Moscheegemeinde Solingen-Mitte und der Ev. Kirchengemeinde Solingen-Wald durchgeführt und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert. Hier begegnen sich Jugendliche bei Wochenendseminaren zu religiösen Feiertagen, einer gemeinsamen Juleica-Schulung oder gemeinsam geplanten Kinderferienaktionen. Auf Initiative der Jugendlichen wurden zusätzlich auch abendliche Treffen organisiert. Besonders beachtet wurde das - bei einem gemeinsamen Probewochen-ende entwickelte - Theaterstück des Projektes, das zweimal im Kulturzentrum ‚Cobra’ aufge-führt wurde. Bei allen Aktivitäten verbindet sich die Erfahrung, gemeinsam etwas auf die Bei-ne gestellt zu haben, mit dem gegenseitigen Kennenlernen von kultureller und religiöser Pra-xis.

Auch bei den ‚interreligiösen Stadtrundfahrten’, an denen - auf Initiative der Leiterin des Christlich-islamischen Gesprächskreises - jährlich die Religions- und Philosophiekurse der 10. Klassen des Humboldt-Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Ohligs teilnehmen, werden zuverlässig Generationen von Jugendlichen erreicht und für das Thema der multireligiösen Gesellschaft sensibilisiert.

Gerade vor dem Hintergrund besorgniserregender Entwicklungen in vielen deutschen Städ-ten, bei denen Ressentiments und Stimmungen gegen Zugewanderte und eine sozial vielfäl-tige Gesellschaft öffentlich zur Schau getragen werden, nimmt Solingen die Herausforderung an, kontinuierlich ‚am Ball’ zu bleiben, wenn es darum geht, die Werte von Toleranz, Frieden und Gemeinschaft durch vielfältige wertschätzende Begegnungen mit Leben zu füllen. Immer

2 zur Rolle der Sozialarbeit in den Quartieren, siehe auch Einleitung.

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neue Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden erreicht und sensibili-siert durch den selbstverständlichen, wertschätzenden Kontakt miteinander. Der Kreis derer, die sich aktiv für Verständigung und gegen Ausgrenzung einsetzen, soll noch erweitert wer-den, um jeglichem Rassismus den Boden zu entziehen. Hier ist die gesamte Stadtgesell-schaft in der Verantwortung, die Pflanzen der Toleranz und Mitmenschlichkeit zu pflegen und zu hegen als eine Aufgabe, die voraussichtlich nie ganz abgeschlossen sein wird, die aber durch regelmäßige Dialogveranstaltungen positiv unterstützt wird.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Es kommen oft nur die, die immer kommen „Hochkultur“ - z.B. im Theater - wird von Migranten weniger besucht; es fehlt die jeweilige

Kultur dort

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen große Aktion in ganz Solingen durchführen Kultur vor der Haustür

4 Interkulturelle Öffnung

Ziele 1. Solingen stellt seine Verwaltung interkulturell auf. Im Konzern Stadt sollen 25 Prozent

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte auf allen Ebenen repräsentiert sein. 2. Solingen wertschätzt die zugewanderten und die zuwandernden Menschen als gleichbe-

rechtigten Teil der Solinger Gesellschaft, der seine kulturelle Identität leben und pflegen darf.

3. Solingen wird in seinen demokratischen Gremien, Parteien, Verbänden und Vereinen durch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte - möglichst entsprechend ihres Bevölke-rungsanteiles - vertreten sein.

4. Die Solinger Vereine und Verbände der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit haben sich bereits durch eine hohe Anzahl an Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund dieser Ver-antwortung gestellt und ihre konzeptionelle Arbeit entsprechend ausgerichtet.

5. Solingen setzt sich für einen Abbau bestehender Zugangsbarrieren zu den kommunalen Regeldiensten ein.

6. Die Ausländerbehörde in Solingen nutzt ihren Ermessensspielraum zugunsten der Auf-enthaltsverfestigung von Zuwanderinnen und Zuwanderern.

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Maßnahmen

Zusammenfassung Wichtige Informationen über die Zusammensetzung der Stadtverwaltung im Hinblick auf Mig-rationserfahrungen konnten durch eine Befragung gewonnen werden, die von Studierenden der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW im Rahmen der Projektarbeit „Toleranz, Vielfalt, Verantwortung“ im Jahr 2013 durchgeführt wurde. Demnach haben 20,15% aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Migrationshintergrund – eine Zahl, die weit höher liegt als erwartet. Demgegenüber zitiert die Projektarbeit Studien, nach denen im Öffentlichen Dienst der Bundesrepublik lediglich 9,9% der Mitarbeitenden einen Migrationshintergrund haben, in den obersten Landesbehörden von NRW 12,1%. Die Zahlen für Solingen konnten aus Datenschutzgründen leider nur nach der Zugehörigkeit zu den Technischen Betrieben und der Kernverwaltung differenziert werden, nicht jedoch nach den Hierarchieebenen in der Verwaltung. Es ist selbstverständlich anzustreben, dass Menschen mit Zuwanderungsge-schichte auch Führungspositionen in der Stadtverwaltung einnehmen.

Ein Meilenstein im Berichtszeitraum ist die Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Interkultu-rellen Öffnung der Stadtverwaltung zwischen dem Oberbürgermeister und dem Integrati-onsminister des Landes, die zeigt, welch hohen Stellenwert das Ziel der Interkulturellen Öff-nung in der Stadtspitze hat. Mit der Vereinbarung ist die Stadt Solingen eine Selbstverpflich-tung über zwei Leitziele und entsprechende Maßnahmen eingegangen, die jährlich überprüft werden.

Das erste große Ziel ist die Entwicklung von Interkultureller Kompetenz auf den verschiede-nen Ebenen: bei Führungskräften, im Rahmen des offenen Fortbildungsprogramms, in Teamfortbildungsprozessen, bei Sensibilisierungsprozessen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht nur bei der Auswahl von Auszubildenden, sondern bei allen Neubesetzun-gen von Stellen in der Stadtverwaltung wird Interkulturelle Kompetenz nun als Soll angese-hen.

Der zweite große Bereich der Interkulturellen Öffnung in der Verwaltung bezieht sich auf die Personalentwicklung: Imageanzeigen und Ausschreibungen werden so gestaltet, dass sich Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen angesprochen fühlen, z.B. durch den Zusatz „Wir heißen Mitarbeitende aller Nationen willkommen.“

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Auch bei den Wohlfahrtsverbänden spielen Prozesse der Interkulturellen Öffnung eine Rolle: Die Caritas z.B. richtet ihre Angebote im Bereich der Jugendhilfe interkulturell aus. Genauso verfolgen auch die Arbeiterwohlfahrt und das Diakonische Werk schon seit vielen Jahren den Ansatz, sich bewusst offen an die gesamte Bandbreite der Gesellschaft zu richten und hier z.B. durch mehrsprachige Beratungsangebote Signale zu setzen.

Ein weiterer Fortschritt ist durch das Projekt „Interkulturelle Orientierung in der Altenhilfe“ erzielt worden, welches von September 2011 bis Februar 2012 durchgeführt und mit der kommunalen Integrationskonferenz abgeschlossen wurde. Begleitet von einer Steuerungs-gruppe, in der Vertretungen der Stadtverwaltung, des Zuwanderer- und Integrationsrates, des Netzwerkes der Migrantenorganisationen, und der Wohlfahrtsverbände vertreten waren, haben vier Netzwerktreffen mit mehreren hundert Teilnehmenden stattgefunden. Die Orte für diese Treffen wurden bewusst so gewählt, dass hier schon direkt ‚interkulturelle Begegnung’ stattfinden konnte. Parallel dazu wurde eine breit angelegte Bestandserhebung durchgeführt, indem alle relevanten Einrichtungen zu dem Thema befragt wurden, Telefoninterviews mit Expertinnen und Experten erfolgten, drei Fokusgruppen von Pflegefachkräften sich mit dem Thema auseinandersetzten und mehrere Mitglieder aus drei zugewanderten Familien inter-viewt wurden. Die Ergebnisse wurden auf der kommunalen Integrationskonferenz vorgestellt. Daraus abgeleitet wurden detaillierte Ziele für die zukünftige Ausrichtung der Altenhilfe im Hinblick auf Menschen mit Migrationshintergrund erarbeitet. Einige der beteiligten Einrich-tungen entwickeln aufbauend auf dem Projekt Maßnahmen, wie z.B. die ‚Interkulturelle Tref-fen in der Altenhilfe’ oder eine ‚Internationale Seniorenfrauengruppe’. Die Akteure z.B. in Senioreneinrichtungen in Gräfrath, Wald und Mitte führen auf diese Weise das Projekt in Eigenregie weiter.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Umgang mit (traumatisierten) Flüchtlingen Flüchtlinge in Interkulturelle Öffnung einbeziehen (Willkommenskultur Kompetenzprofiling)

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Einsatz von Sprach- und Kulturmittlern ( als „professionalisierter“ Mobiler Überset-

zungsdienst) Ehrenamtliche Kräfte bündeln

5 Gesundheit

Ziele 1. Solingen engagiert sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, des Klimas

und der Gesundheit der Menschen. Gesundheitsprävention und Gesundheitsinforma-tion sind Bestandteil des öffentlichen Diskurses bei allen kommunalen Akteuren.

2. Solingen verfügt über eine Stadtgesellschaft, die sich – unabhängig von Alter und Herkunft – gesund ernährt und sportlich aktiv ist.

3. Solingen verfügt über Gesundheitsangebote, die auch bei den Menschen mit Zuwan-derungsgeschichte bekannt sind und im Bedarfsfall quartiersnah wahrgenommen werden.

4. Solingen vernetzt die unterschiedlichen Akteure kooperativ im Gesundheitsbereich und sorgt so für eine Stärkung der Gesundheit in allen Generationen bis ins hohe Al-ter und für eine Förderung eines selbstbestimmten Lebens für Menschen mit Behin-derungen sowie für ältere Menschen durch ein bedarfsgerechtes (Wohn-) Angebot.

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Die gesundheitlichen Dienstleister verfügen über kultursensibles Fachpersonal, ins-besondere in den Bereichen „Pflege“ und „Psychische Erkrankungen“.

5. Solingen knüpft ein Netz, das die Menschen von der Geburt bis zum Tod in gesund-heitlichen Fragen begleitet und berät. So werden z. B. die Sportangebote in Solingen von Menschen jeden Alters in ihren unterschiedlichen Facetten genutzt.

Maßnahmen

Zusammenfassung Das Handlungsfeld Gesundheit hat eine zentrale Bedeutung, weil es alle Aspekte des menschlichen Wohlbefindens über die ganze Lebensspanne hinweg anspricht. Die vier Themenbereiche Sport und Ernährung, Beratung und Hilfe, Information und Verständigung, sowie Begleitung im Krankenhaus und Hospiz reflektieren auch die - im Gesamtkonzept ge-nannten - Ziele für dieses Handlungsfeld. Sie umfassen insgesamt siebzehn verschiedene Maßnahmen. Die Stärke liegt darin, dass einige Akteure eine große Eigeninitiative darin zei-gen, sich interkulturell zu öffnen und gleichzeitig ein tragfähiges Netzwerk im Gesundheits-wesen entstanden ist, das sich an entscheidenden Stellen mit anderen Netzwerken zum Thema Migration und Verständigung verknüpft. Nachfolgend werden beispielhafte Maßnah-men aus dem Bereich Gesundheit erläutert:

Die Bergische VHS hat im Jahr 2012 fünf Ernährungskurse für Eltern in verschiedenen Kitas angeboten, 2013 waren es schon zwölf Kurse, 2014 ist dieses Angebot fortgeführt worden. Über den Zugang durch die Kinder erreicht die VHS ganze Familien und kann die Teilneh-menden auch auf weitere Angebote der Erwachsenenbildung aufmerksam machen. Bei Be-darf können weitere Koch- und Ernährungskurse angeboten werden.

Eine innovative Maßnahme des SD Gesundheit ist die aufsuchende Impfberatung der Be-wohnerinnen und Bewohner der Solinger Asylbewerberunterkünfte, mit dem Ziel, den ‚Durch-impfungsgrad’ bei Flüchtlingen zu verbessern und ihnen gleichzeitig den Zugang zum medi-

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zinischen Regelversorgungssystems zu erleichtern. Hierzu werden alle neu nach Solingen kommenden Flüchtlinge zur Impfberatung in den SD Gesundheit eingeladen. In der Beratung erhalten sie eine Impfempfehlung. Die Impfungen können bei niedergelassenen Kassenärz-tinnen und Kassenärzten durchgeführt werden.

Eine weitere - im Oktober 2014 neu eingeführte - Maßnahme des SD Gesundheit ist die Schuleingangsuntersuchung von neu zugezogenen Kindern und Jugendlichen, der sog. ‚schulischen Seiteneinsteiger’. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, bei neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen, ebenso wie bei ‚einheimischen’ Schulanfängerinnen und Schul-anfängern, gesundheitliche Beeinträchtigungen frühzeitig und standardisiert zu erkennen und entsprechende Gesundheitsförderungsmaßnahmen anzubieten.

Ebenfalls an Flüchtlinge, wie auch an andere Menschen in besonderen Lebenslagen, die nicht krankenversichert sind und daher den Zugang zum Gesundheitsregelsystem nicht nut-zen (können), richtet sich die ‚Praxis ohne Grenzen’ des Ärztenetzwerkes ‚solimed’ in Koope-ration mit der Solinger Tafel. In einem stationären Behandlungsraum in der Hansastr. 54a und in einem mobilen Behandlungsraum, dem ‚Medimobil’, behandeln und beraten Solinger Ärztinnen und Ärzte bedürftige Menschen ehrenamtlich und unentgeltlich.

Verschiedene Maßnahmen dienen dazu, auch die zugewanderten Solingerinnen und Solin-ger umfassend über Gesundheitsangebote zu informieren und zur Verständigung im Kontext der Prävention und Behandlung beizutragen. Überdurchschnittlich häufig arbeitet im Pflege- und Gesundheitsbereich schon mehrsprachiges Fachpersonal, das zur Unterstützung der sprachlichen und kulturellen Verständigung eingesetzt wird. Darüber hinaus wird auch der vom SD Integration koordinierte Mobile Übersetzungsdienst (MÜD) herangezogen, in dem sich ehrenamtliche Übersetzerinnen und Dolmetscher bedarfsgerecht zur Verfügung stellen. Durch das große ehrenamtliche Engagement vieler Menschen und Organisationen ist es möglich, den Bedarf an Sprach- und Kulturmittlung im Gesundheitsbereich und darüber hin-aus abzudecken. Gleichzeitig machen sich einige Gesundheitseinrichtungen auf den Weg, die relevanten Informationen schriftlich und mündlich zielgruppengerecht aufzubereiten, wie z.B. Flyer in russisch und türkisch, mehrsprachige Infos über Präventionsprogramme, mehr-sprachige Elternbriefe in Arztpraxen oder regelmäßige Veranstaltungen auf türkisch und rus-sisch z. B. zu den Themen ‚psychische Erkrankungen’ und ‚Hilfesysteme’.

Beispielhaft sind auch die fünf ausgebildeten muslimischen Notfallbegleiterinnen und Notfall-begleiter zu erwähnen, die der Notfallseelsorge, Polizei, Feuerwehr und dem Mobilen Über-setzungsdienst namentlich bekannt sind und im Krisenfall ihre Dienstleistung ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Die Initiative hierfür ging von der Synodalbeauftragten für die christ-lich-islamische Begegnung im evangelischen Kirchenkreis Solingen aus.

Der Aspekt ‚Gesundheit durch Bewegung’ wird insbesondere im Handlungsfeld ‚11 Sport’ beleuchtet.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Flüchtlinge brauchen mehrere persönliche Ansprechpartner, die über die Informations-

systeme gebündelt aufklären (Kurzversion) Niederschwelliger Zugang zu Fachärzten mit geringeren Wartezeiten Ausbau der Dolmetscherqualifikation

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Erstellung einer Broschüre, die in den Unterkünften ausgehändigt und erklärt wird Ausbau der fachärztlichen Versorgung (mehr niedergel. Psychiater + Psychotherapeu-

ten)

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Einrichtung eines psychosozialen Zentrums im Berg. Städtedreieck für Flüchtlinge Einstellung von Sprach- und Kulturvermittlern Zusätzliche alternative Finanzierungsmöglichkeiten schaffen (Sponsoren, öffentliche

Gelder)

6 Klima, Kommunikation

Ziele 1. Solingen ist eine Stadt, in der jede und jeder akzeptiert wird und sich wohl fühlt. Da-

her engagieren sich die Einwohnerinnen und Einwohner auch gern in Solingen. 2. Solingen definiert sich durch Vielfalt und Interkulturalität. 3. Solingen lebt eine Willkommenskultur. 4. Solingen wendet sich gegen jede Form von Rassismus.

Maßnahmen

Zusammenfassung Ein zentrales Ziel dieses Handlungsfeldes ist es, allen, die in Solingen leben, zu vermitteln, dass sie willkommen sind, also eine überall spürbare Willkommenskultur zu etablieren. Dies ist umso wichtiger, je stärker rassistischen Tendenzen entgegengewirkt werden soll – auch ein Ziel aus diesem Handlungsfeld.

Ein starkes Netzwerk von überdurchschnittlich vielen Akteuren setzt sich spürbar für das Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen ein. Damit sich jedoch eine posi-tive Haltung zu dieser Thematik über den ‚Kreis der Engagierten’ hinaus in der ganzen Be-völkerung verbreitet, wurden Maßnahmen ergriffen, um bei den Solingerinnen und Solingern ein positives Integrationsklima zu befördern. Hierfür wurde die Kommunikation durch Mas-senmedien genutzt, aber auch ein neues Veranstaltungsformat, das zu intensivem Dialog einlud.

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Der Fotowettbewerb des Oberbürgermeisters in Kooperation mit dem Zuwanderer- und In-tegrationsrat (ZUWI), der Solinger Morgenpost und dem Solinger Tageblatt, fand sehr gro-ßen Anklang bei den Bürgerinnen und Bürgern. Aus den prämierten Fotos wurde ein interkul-tureller Kalender für das Jahr 2013 mit einer Auflage von 1.000 Stück erstellt, die sehr schnell vergriffen war.

Großen Zuspruch erfuhr ebenfalls die Plakataktion ‚Vielfalt made in Solingen’ / ‚Vielfältig bunt Solingen – Für Freundschaft und Dialog’. Die Plakate waren an neun Tagen an vierzig Standorten in der Stadt zu sehen.

Ein voller Erfolg war auch ein Filmprojekt des Jugendstadtrats, mit dem für die Einbürgerung geworben wurde. Dieser Film wurde auf CD produziert und an Schulen verbreitet.

Beispielhaft für interkulturelle Begegnung ist insbesondere der ‚Tag des Dialogs’, der vom Kommunalen Integrationszentrum im SD Integration organisiert wurde. Erstmals im Frühjahr 2013 trafen sich ca. 80 Teilnehmende, um sich zum Thema „Vielfalt, Toleranz und Verant-wortung – wie kann Zusammenleben gelingen“ auszutauschen. Im August 2014 fand die Veranstaltung erneut statt, bei der diesmal noch mehr Teilnehmende gemeinsam zum The-ma „Wo bin ich zu Hause und warum?“ diskutierten.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Zugänge zu anderen Zielgruppen Ablehnende Haltung zur Zuwanderung der Vielfalt (auch bei Migranten, auch Politik) Optimierung bereits bestehender Maßnahmen (z.B. Einbürgerungsempfang)

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Tag des Dialogs in den Quartieren anhand Biographien Weil ich dich mag (Fotowettbewerb) Interkulturelles Musikfestival „Mull up maken“ Sommerfest an allen Schulen mit interkulturellem Schwerpunkt

7 Politische Teilhabe

Ziele 1. Solingen bietet allen Einwohnerinnen und Einwohnern - im vorgegebenen gesetzli-

chen Rahmen – unabhängig von ihrer Herkunft die Möglichkeit, sich gleichberechtigt und aktiv an den gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Entscheidungen mit ihren jeweiligen Potenzialen zu beteiligen. Ihre Mitwirkung wird gefördert, gewollt und wertgeschätzt.

2. Solingen setzt sich dafür ein, dass die formalen Mitwirkungsrechte von Migrantinnen und Migranten gestärkt werden.

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Maßnahmen

Zusammenfassung Politische Prozesse können auf verschiedenen Ebenen gestalten werden: Indem formale Mitwirkungsrechte wahrgenommen werden, etwa durch aktive und passive Teilnahme an Wahlen oder im nicht-formalen Bereich durch Bildung, Teilnahme am öffentlichen Diskurs und aktive Gestaltung des Gemeinwesens.

Die Wahlen zum Zuwanderer- und Integrationsrat (ZUWI) wurden vom SD Einwohnerwesen und dem SD Integration im Jahr 2014 durch mehrere aktivierende Maßnahmen begleitet. Angebunden an die Werbung für die gleichzeitig stattfindende Kommunalwahl sind Informa-tionen zur Wahl des ZUWI breit gestreut worden, z.B. durch eine Aufkleberaktion und die Verwendung von QR-Codes auf Plakaten. Außerdem konnten Briefwahlunterlagen für die ZUWI-Wahl (entsprechend der Modalitäten für die Kommunalwahl) erstmals online beantragt werden. Des Weiteren fand eine Informationsveranstaltung der Migrantenorganisationen mit dem Oberbürgermeister im Mehrgenerationenhaus statt - neben weiteren Veranstaltungen zu den ZUWI-Wahlen. Durch diese Maßnahmen konnten wesentlich mehr Kandidatinnen und Kandidaten für die ZUWI-Wahlen aktiviert werden als bisher. Gleichzeitig war die Stadt Solingen bezüglich der Höhe der Wahlbeteiligung unter den ersten zehn Kommunen in NRW.

Im Bereich der nicht-formalen Mitwirkung sind z.B. durch die Projekte ‚M&M – Mitreden und mitgestalten’ oder ‚Changemaker City’ Jugendliche qualifiziert worden, sich aktiv zu beteili-gen. Träger ist die ‚JUMP-IN’ Außenstelle der AWO Arbeit & Qualifizierung gGmbH Solingen. Weitere Maßnahmen waren die Jugendforen Solingen in den Jahren 2013 und 2014, ju-gendpolitische Bildungsreisen zu bundesweiten Jugendkongressen oder die Qualifizierung Jugendlicher für soziale und politische Ehrenämter. Das Projekt ‚Changemaker City’ war unter den 20 besten Projekten, die am 01.07.14 mit dem Preis ‚Soziale Stadt 2014’ ausge-zeichnet wurden. Am 18.11.2014 folgte die Auszeichnung mit dem Jugenddemokratiepreis der Bundeszentrale für politische Bildung.

Eine besonders intensive Maßnahme war die sechstägige Fortbildung ‚Die Politik in unserer Stadt neu gestalten’, die von der Bergischen VHS von Herbst 2013 bis Februar 2014 durch-geführt wurde.

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Auch in diesem Handlungsfeld zeigt sich die Stärke, dass Maßnahmen mit Breitenwirkung - wie die Aktivierung zur Teilnahme an den ZUWI-Wahlen - durch Maßnahmen mit Tiefenwir-kung - wie die verschiedenen Qualifizierungen - ergänzt werden. Eine Herausforderung wird sein, die Wahlbeteiligung weiter zu steigern und einen erweiterten Kreis von Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationserfahrung zur aktiven Gestaltung ihres (politischen) Leben-sumfeldes zu ermutigen.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Stadt-/ Gesamtgesellschaft interkulturell sensibilisieren Bekämpfung aller rassistischen Gruppierungen Öffentlichkeitsarbeit des ZUWI stärken

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Bildungsangebote, z.B. Seminar: Wie begegne ich Stammtischparolen? Ausschluss von öffentlichen Veranstaltungen „bessere“ (zentrale) Geschäftsstelle für ZUWI. Budget für Öffentlichkeitsarbeit z.B. ZUWI-

Zeitung Aufsuchende Informationsvermittlung

8 Gleichstellung / Antidiskriminierung

Ziele 1. Solingen trägt dafür Sorge, dass die Einwohnerinnen und Einwohner unabhängig von

ihrer Herkunft, ihrem Aufenthaltsstatus, ihrem Geschlecht, ihrer Hautfarbe, ihrer Reli-gion und ihrer sozialen Lebenssituation gerechte, Chancen ermöglichende sowie in-dividuelle Potenziale fördernde Zugänge zu Bildung, Arbeit, Gesundheit und Wohnen erhalten.

2. Solingen ermutigt Frauen und Männer, ihre kommunalpolitischen Mitwirkungsmög-lichkeiten zu nutzen. Ziel ist es, beide Geschlechter anteilsgleich repräsentiert zu wissen.

3. Solingen fördert eine aktive Antidiskriminierungsarbeit auf allen Ebenen.

Maßnahmen

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Zusammenfassung Das vorliegende Handlungsfeld muss in starker Verbindung mit allen anderen Handlungsfel-dern gesehen werden, da der Aspekt der Gleichstellung im Sinne einer durchgängigen inter-kulturellen Orientierung und Vermeidung von unmittelbarer oder mittelbarer Benachteiligung Querschnittsaufgabe in allen Bereichen ist. Viele der in allen Handlungsfeldern dargestellten Maßnahmen sind geeignet, Diskriminierung zu vermindern und Zugang zu den unterschiedli-chen Feldern der sozialen Integration wie Gesundheit, Arbeit, Bildung und Wohnen zu er-möglichen. Diese Perspektive entspricht auch der Zielformulierung des Gesamtkonzeptes zu diesem Handlungsfeld.

Für die Koordinierung der Antidiskriminierungsarbeit in Solingen ist es ein großer Gewinn, dass im Rahmen der Anerkennung als Kommunales Integrationszentrum eine entsprechen-de Stelle im SD Integration geschaffen wurde. Dadurch können mehr Veranstaltungen in diesem Bereich durchgeführt werden und die vorhandenen positiven Aktivitäten der ver-schiedenen Einrichtungen gebündelt und dauerhaft miteinander vernetzt werden.

Eine langfristig angelegte Maßnahme des Bundes und des Landes NRW ist `Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage’ (SoR – SmC), an der sich bislang vier Schulen in Solingen beteiligen. Zwei weitere planen, sich dem landesweiten Projekt anzuschließen. Hierdurch kann eine große Zahl von Schülerinnen und Schülern sensibilisiert werden.

Auch die mehr als 100 Veranstaltungen zum 20jährigen Gedenken an den Brandanschlag im Jahr 2013 zeigen, dass die Abwehr von Rassismus und Diskriminierung den verschiedenen sozialen Gruppen der Gesamtbevölkerung, Jungen und Alten, Einheimischen und Zugewan-derten, Menschen verschiedener Religionen und Atheisten wichtig ist.

Die Verleihung des ‚Silbernen Schuhs’, dem Solinger Preis für mutiges Eintreten gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage, ist ein weithin anerkanntes Zeichen, dass Einzelpersonen und Gruppen würdigt, die sich in die-sem Bereich besonders engagieren.

Im Nachgang zu einer Stadtteilkonferenz zur Umsetzung des Gesamtkonzeptes hat im Feb-ruar 2012 ein Workshop zur Antidiskriminierung im Wohnbereich stattgefunden, an dem ver-schiedene relevante Akteure beteiligt waren. Hier wurde diskutiert, wie die Beteiligung von Zuwanderinnen und Zuwanderern bei planerischen Prozessen gefördert und wie Segregati-onstendenzen vermieden und bezahlbarer Wohnraum in allen Stadtteilen gesichert werden kann.

Auch nach Abschluss des Projektes ‚Steh’ auf, bewege dich’ zum Thema Jugendpartizipati-on im Jahr 2013, das in Trägerschaft der AWO Arbeit & Qualifizierung gGmbH durchgeführt wurde, konnte das Thema Antirassismus durch die Nachfolgeprojekte ‚Nachbar machbar’ und ‚Changemaker City’ fortgeführt werden. Zahlreiche Gruppen realisierten Projekte zum Abbau von Vorurteilen, zur Verbesserung des interkulturellen Zusammenlebens, zum inter-kulturellen Dialog, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die das persönliche Enga-gement von vielen Einzelnen fördern.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Diskriminierung aufschlüsseln – unterschiedliche Arten von Diskriminierung erkennen,

darstellen, abschaffen Herausforderung Inklusion – Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen/ auf allen Ebenen Maßnahmen für alte Menschen, Wiedereinsteigerinnen, Jungen und Menschen mit Be-

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Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Spezifische Hilfen: Angebote für alte Menschen, Stadtteilfrauen, Jungenarbeit u.a. Mehr Integrationsangebote für Roma Qualifizierung für Migrantinnen ohne Berufsabschluss

9 Engagement / Umwelt

Ziele 1. Solingen misst dem gesellschaftlichen Engagement einen hohen Stellenwert bei und

fördert sowie würdigt es entsprechend.

2. Solingen schafft ein Klima, in dem freiwilliges Engagement als sinnstiftend und selbstverständlich angesehen wird.

3. Solingen sorgt dafür, dass die Einwohnerinnen und Einwohner über das Wissen ver-fügen, wie sie persönlich zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen und dieses Wissen aktiv nutzen können.

Maßnahmen

Zusammenfassung In vielen Teilen der Solinger Bevölkerung besteht eine hohe Engagementbereitschaft, die sich in zahlreichen Vereinen und Initiativen zeigt. Organisationen und Einzelpersonen wirken an Prozessen mit, die sich auch auf interkulturelle Entwicklung und Integration beziehen.

Eins von sechs Handlungsfeldern im ‚Aktionsprogramm Nachhaltige Entwicklung in Solingen’ heißt „Integration und kulturelle Teilhabe“. Das Aktionsprogramm wurde kontinuierlich fortge-schrieben. Damit setzt Solingen im Rahmen der „Dekade der Vereinten Nationen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ als eine von bundesweit 21 Kommunen einen langjährigen zukunftsorientierten Prozess fort. Weitere Informationen finden sich unter www.solingen.de/aktionsprogramm.

Bei der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung liegt in Solingen derzeit der Schwerpunkt auf drei Teilbereichen: 1. Umwelt- und Naturerfahrung, 2. soziales und interkulturelles Ler-

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nen sowie 3. globales Lernen und entwicklungspolitische Bildung. Ende 2014 wurde das Portal „Heute für Morgen in Solingen!“ neu eingerichtet, auf dem die Vielfalt der Angebote und Anbieter deutlich wird: www.bne-solingen.de.

Bei den unterschiedlichen Stadtdiensten gibt es Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die das bürgerschaftliche Engagement unterstützen und fördern. Die seit dem Jahr 2013 bestehende verwaltungsinterne Arbeitsgruppe „Freiwilliges Engagement“ arbeitet daran, das freiwillige Engagement weiter zu fördern, z.B. durch die Einführung der Ehrenamtskarte, mit der die Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement ausgedrückt wird.

Seit zehn Jahren hat Solingen eine ehrenamtlich arbeitende Freiwilligen-Agentur. Sie vermit-telt ehrenamtliche Tätigkeiten an Menschen, die sich engagieren möchten, auch im Bereich von Sprachförderung, und Interkulturalität z.B. Lesepatinnen und Lesepaten an Schulen, interkulturelle Leseförderung, Projekt Stadtteilfrauen etc. Die Beratungsangebote wurden (auch räumlich) weiter ausgebaut, so dass alle Teile der Bevölkerung besser erreichbar wer-den.

Solingen arbeitet auch im Landesprojekt ‚Zukunftsfaktor Bürgerengagement’ mit, das sich der strategischen Engagementförderung widmet.

Seit über 20 Jahren besteht ein Jugendstadtrat, der über die politische Teilhabe von Jugend-lichen wesentlich zur Engagementförderung beiträgt. Zudem wurden inzwischen spezifische Projekte etabliert, z.B. die Freiwilligen- oder Ehrenamtsbörse für Jugendliche sowie Youth Changemaker City, die das Engagement Jugendlicher erfolgreich fördern.

In Solingen gibt es zahlreiche Vereine und Initiativen, die sich entwicklungspolitisch engagie-ren – dabei sei z.B. auf die Städtefreundschaften mit Jinotega (Nicaragua) und Thiès (Sene-gal) verwiesen, die mit großem bürgerschaftlichen Engagement weiter entwickelt werden. Derzeit baut Solingen mit Hilfe von Fördermitteln die Zusammenarbeit mit Thiès und Jinote-ga in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltiger Kommunalentwicklung weiter aus. Dar-über hinaus besteht eine Zusammenarbeit mit weiteren Städten in Ländern des Südens und des Ostens, sowie Städtepartnerschaften mit Kommunen in Europa.

Die Weiterarbeit an der strategischen Ausrichtung der Engagementförderung ist trotz perso-nell sehr begrenzter Ressourcen sicherzustellen. Dies sollte eng mit Angeboten zur Beteili-gung von Bürgerinnen und Bürgern an der Stadtentwicklung verknüpft werden. Dabei sind jeweils zielgruppenspezifische Bedarfe z.B. von Menschen unterschiedlichen Alters und un-terschiedlicher Herkunft zu berücksichtigen.

Bei der nachhaltigen Stadtentwicklung kann insbesondere bei den Themen Engagementför-derung sowie Umweltentwicklung die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen und Menschen mit Migrationshintergrund weiter wachsen.

Besondere Erfahrungen von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen lassen sich noch besser nutzen, um Aktivitäten auf einzelne Zielgruppen deutlicher zuzuschneiden und damit auch diese Bevölkerungsgruppen besser zu erreichen.

Zentral ist der Ausbau der Engagementförderung von Jugendlichen – aufbauend auf der Erkenntnis, dass Menschen, die sich als Jugendliche oder junge Erwachsene engagieren, dies zu großen Anteilen auch im weiteren Leben fortsetzen.

Der Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen zu den Themen ‚Engagementförderung’ und ‚nachhaltige Entwicklung’ sollte genutzt werden. Auch hier sollte weiter diskutiert wer-den, wie noch mehr Menschen mit Migrationshintergrund in die Bearbeitung der Themen einbezogen werden können.

Die Zusammenarbeit mit Kommunen des Südens (Jinotega in Nicaragua und Thiès im Se-negal) bietet viele Potenziale, um die Dringlichkeit eines ressourcenschonenden und sozial fairen Handelns in den Ländern des Nordens anschaulich zu machen. Diese Kooperationen können im Sinne der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung noch stärker genutzt werden.

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Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Begonnene Projekte im Bereich Engagement & Umwelt kontinuierlich begleiten, reflektie-

ren, neu justieren und breiter streuen Werteerziehung breiter verankern Mehr/ Neue Solingerinnen und Solinger für konkretes Handeln zum Schutz des Klimas

und einer nachhaltigen Entwicklung gewinnen (z.B. als Mitglied in der Bürger Energie So-lingen eG.)

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Möglichkeiten schaffen für primäre Erfahrungen durch gemeinsames Tun/ Handeln Medien gewinnen für eine positive Berichterstattung (Workshop „Verantwortlicher Jour-

nalismus“) Tugend-Projekt als Angebot (UN-Projekt) Projekt auflegen „Each one teach one“

10 Wohnen / Stadtentwicklung

Ziele 1. Solingen positioniert sich als attraktiver Standort für Familien. 2. Solingen fördert ein generationengerechtes und integratives Wohnen. 3. Solingen unterstützt ein energieeffizientes Wohnen. 4. Solingen stärkt die Innenstadt, die Stadtteilzentren und die Quartiere zur Attraktivie-

rung des Wohnstandortes. 5. Solingen mobilisiert bestehende Wohnbaulandflächen. 6. Solingen startet eine Qualitätsoffensive im Wohnungsbau. 7. Solingen bietet zahlreiche Mitwirkungsmöglichkeiten bei Stadtentwicklungsprozessen,

die von den Menschen auch unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer sozialen Lebenswirklichkeit genutzt werden.

8. Solingen stärkt die Quartiere und wirkt einer unfreiwilligen Segregation entgegen. 9. Solingen strebt an, den Flüchtlingen, die dies wünschen, zu ermöglichen, auf dem

allgemeinen Wohnungsmarkt eine Wohnung zu beziehen.

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Maßnahmen

Zusammenfassung Die Qualität von Wohnung und Wohnumfeld bestimmt wesentlich die Lebenszufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger. Eine weitreichende Einbindung von unterschiedlichen Bevölke-rungsgruppen in Stadtteil, Nachbarschaft und Stadtgesellschaft stärkt die Verbindungen un-tereinander und die Stadtgesellschaft als Ganzes.

Solingen will ein attraktiver Standort für Familien sein, in dem integratives Wohnen gefördert und durch die Stärkung der Quartiere unfreiwillige Segregation vermieden wird. Solingen strebt an, Flüchtlingen auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Zur Planung, Steuerung und stetigen Verbesserung der Stadtteile leistet das Quar-tiersmanagement in den vier Quartieren Hasseldelle, Fuhr, Zietenstraße und Nordstadt her-vorragende Arbeit, indem es den Überblick behält, aktuelle Entwicklungen beobachtet und darauf angemessen reagiert, den Kontakt zu den Menschen vor Ort herstellt und die Vernet-zung der Akteure aus verschiedenen Bereichen kontinuierlich unterstützt. Die Projekte mit den Menschen vor Ort zu machen, bedeutet dabei gelebte Partizipation auch im Integrati-onsbereich.

Bei den Stadtentwicklungsprozessen wirken Migrantenorganisationen schon jetzt aktiv mit. Die Einbindung von Gruppen mit Migrationshintergrund soll jedoch noch verstärkt werden. Ein Schritt in diese Richtung ist mit dem Projekt ‚Stadtteilfrauen’ getan. Durch dieses Projekt werden Frauen verschiedener Herkunft angesprochen, motiviert und qualifiziert, so dass sie eine aktive Rolle im Stadtteil übernehmen können. Ein Antrag zur Qualifizierung und Auswei-tung des Projektes wurde beim Land gestellt und bewilligt.

Im Sommer 2014 hat sich ein Trägerverbund aus Internationalem Bund (IB), SD Stadtent-wicklung und verschiedenen Verbänden um eine Förderung aus dem EU-Programm ‚JUS-TiQ – JUGEND STÄRKEN im Quartier’ beworben. Mit diesem Programm soll ab 2015 das Angebot für benachteiligte junge Menschen, wie z.B. neu Zugewanderte mit besonderem Integrationsbedarf im Übergang von der Schule ins Berufsleben ausgebaut werden. Die Zu-sammenarbeit unterschiedlicher Sozialleistungsträger vor Ort sowie die Jugendsozialarbeit

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soll gestärkt werden. Mit niederschwelligen Mikroprojekten sollen die Kompetenzen und die Persönlichkeit der jungen Menschen aktiviert und gestärkt werden. Gleichzeitig soll ein Mehrwert für die Quartiere geschaffen werden, indem die jungen Menschen sich mit eigenen Projektideen einbringen.

Die weltweiten Krisen führen dazu, dass die Anzahl der Menschen, die Schutz suchen, steigt. Voraussichtlich wird in den nächsten Jahren die Zahl der Flüchtlinge weiter zunehmen und somit auch die damit verbundenen Herausforderungen im Wohnbereich. Solingen stellt sich dieser Aufgabe und strebt weiterhin an, Flüchtlinge dezentral unterzubringen.

Für eine optimale Wohnraumbeschaffung ist deshalb eine Verbesserung der Vernetzung von Akteuren aus der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft erforderlich. Um den Neuankömmlin-gen das Ankommen in der neuen Umgebung zu erleichtern, sollen verstärkt Aufenthalts- und Begegnungsräume im öffentlichen Raum genutzt werden.

Um die soziale Zusammensetzung in den Quartieren besser beobachten und auf Verände-rungen reagieren zu können, sollen die statistischen Grundlagen verbessert werden.

Eine Maßnahme, die auch im Handlungsfeld ‚8 Gleichstellung/ Antidiskriminierung’ erwähnt ist, ist ein Workshop zur ‚Antidiskriminierung im Wohnbereich’, der im Februar 2012 statt-fand. Unter Beteiligung verschiedener Akteure wurde u.a. diskutiert, wie die Beteiligung von Zuwanderinnen und Zuwanderern bei planerischen Prozessen gefördert werden kann, wie ein Leben in Vielfalt in der Stadt unterstützt werden kann und wie bezahlbarer Wohnraum in allen Stadtteilen gesichert und Segregationstendenzen entgegengewirkt werden kann.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Große Zuwanderung Vorurteile gegenüber Neuzuwanderern Zustand in Flüchtlingsheimen (Ausstattung, Belegung, Freizeitangebote)

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Dezentrale Unterbringung wichtig (soziale Durchmischung) Begegnungsräume schaffen (Partnerschaften aufbauen)

11 Sport

Ziele 1. Solingen begreift Integration als Querschnittsaufgabe im Sport. 2. Solingen unterstützt die Zuwanderinnen und Zuwanderer darin, aktiv in den Sportver-

einen und sportlichen Netzwerken mitzuwirken und setzt sich dafür ein, (u. a. ökono-mische) Zugangsbarrieren abzubauen.

3. Solingen fördert und wertschätzt das freiwillige Engagement der Zuwanderinnen und Zuwanderer und aktiviert und verstärkt es qualifiziert für Aufgaben und Tätigkeiten im organisierten Sport.

4. Solingen fördert die interkulturelle Öffnung bei traditionellen und eigenethnischen Sportvereinen und Fachverbänden.

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Maßnahmen

Zusammenfassung Gemeinsam Sport zu treiben ist besonders geeignet, die gegenseitige Toleranz und die ge-sellschaftliche Integration von Zugewanderten zu fördern. Daher begreift auch Solingen die Integration im und durch den Sport als einen sehr wirksamen Handlungsansatz.

Im Oktober 2013 wurde die strukturell breit aufgestellte Lenkungsgruppe „Integration durch Sport“ gegründet, die nun das zuvor erarbeitete Konzept „Sport und Integration in der Stadt Solingen“ entsprechend seiner Leitziele umsetzen will. Die Koordination der Lenkungsgruppe liegt beim SD Integration. Beteiligte Akteure sind der Fußballkreis, der SD Freizeit und Sport, der Solinger Sportbund (SSB), der Sportausschuss und der Zuwanderer- und Integrationsrat (ZUWI). Die Mitglieder treffen sich regelmäßig im Turnus von ca. acht Wochen. Das Integra-tionskonzept für den Sport wurde dem ZUWI und dem Sportausschuss vorgestellt sowie auf dem Fest ‚Leben braucht Vielfalt’ und der Sport- und Freizeitmesse einer breiten Öffentlich-keit zugänglich gemacht. Im Jahr 2015 soll im Zuwanderer- und Integrationsrat ein eigen-ständiger Sachstandsbericht präsentiert werden.

Erstes konkretes Ergebnis der Lenkungsgruppe ist die Wiederbelebung der Veranstaltung ‚Runder Tisch Fußball’. Hiermit soll die interkulturelle Öffnung bei traditionellen und eigen-ethnischen Sportvereinen gefördert und so der Integrations- und Verständigungsprozess von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterstützt werden. Im Oktober 2014 fand ein erfolgreicher Auftakt statt. Im Jahr 2015 sollen zwei Runde Tische folgen. Die Kooperation zwischen Fußballkreis, Kommune und dem Zuwanderer- und Integrationsrat ist sehr gut.

Auch im Bildungsbereich ist der SSB im Bereich der Integration aktiv. In Kooperation mit dem Landessportbund NRW (LSB-NRW), dem SD Integration und dem ZUWI bietet der SSB ein Seminar zum Thema ‚Vereinsmanagement für Migrantenvereine’ an, in dem es um sportpolitische Strukturen, Interessenvertretung und Netzwerke kommunaler Integrationsräte geht. Damit soll der genannten Zielgruppe eine Hilfestellung bei ihrer Vereinsarbeit und -führung gegeben werden. Zudem ist geplant, an einem Programm des LSB teilzunehmen, in

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dem der SSB und der SD Integration die Ausbildung eines Multiplikators mit Migrationshin-tergrund zur Vereinsberaterin bzw. zum Vereinsberater unterstützen.

In Solingen gibt es eine hohe Motivation, Flüchtlinge und Neuzugewanderte zu unterstützen und in den Sport einzubinden. Auf Initiative des SSB und des Fußballkreises sollen alle So-linger Sportvereine die Kontaktdaten von bereits benannten Integrationsbeauftragten in den Vereinen mitteilen bzw. eine Integrationsbeauftragte oder einen Integrationsbeauftragten benennen. Über sie sollen Informationen im Querschnitt „Integration und Sport“ in die Verei-ne getragen werden.

Eine beispielhafte Maßnahme ist, dass der SSB in Zusammenarbeit mit dem Verein ‚Kids Aktiv’ Zweitklässlerinnen und Zweitklässler an Solinger Grundschulen auf ihre motorischen Fähigkeiten hin testet. Für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund mit motorischen Schwächen bestehen gegenwärtig rund zehn Bewegungs- und Sportkurse.

Dass Bewegung körperlich und geistig fit hält, wissen auch die aus verschiedenen Nationen stammenden Besucherinnen und Besucher der Senioren-Turngruppe, die das Quartiersma-nagement Fuhr in Kooperation mit der Bergischen VHS anbietet.

Grundsätzlich ist im Sport eine große Bereitschaft für ein Engagement im Bereich der In-tegration spürbar. Dabei sollen gute Wege gefunden werden, auch mit konflikthaften Themen umzugehen. Alle Akteure einzubeziehen, die bestehende Motivation zu erhalten und in ge-lingende und sinnvolle Initiativen und Projekte zu führen, ist die zukünftige Aufgabe in die-sem Handlungsfeld. Dazu muss diskutiert werden, wie das Engagement und die Ideen ver-schiedener Akteure in die Strukturen der Sportvereine und –verbände gebracht werden kön-nen.

Feedback aus der Integrationskonferenz am 21.02.2015

Herausforderungen für 2015 Aufnahme von Flüchtlingen in die Vereine! Fortführung „Runder Tisch Fußball“ Integrationsbeauftragte in den Vereinen Gewinnung und Fortbildung von Migrantinnen und Migranten zur Vereinsarbeit

Ansätze, den Herausforderungen zu begegnen Wir sind offen, wir informieren, wir machen Angebote. Wir vermitteln in die Vereine. Wir führen Veranstaltungen durch und treffen Vereinbarungen. Wir bieten auf Migrantinnen und Migranten zugeschnittene Fortbildungsangebote an.

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Anhang 2 Auflösung des ehemaligen Handlungfeldes „Kinder/ Jugend/ Familie/ Generationen“ Aufgrund der Auflösung des ehemaligen Handlungfeldes „Kinder/ Jugend/ Familie/ Generati-onen“ sind die bestehenden Maßnahmen in folgende Handlungsfelder verschoben worden:

1.2 Schule – Kinder, Jugendliche 6-18 Jahre 1.2.1 Schulische Förderung - Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

1.2 Schule – Kinder, Jugendliche 6-18 Jahre 1.2.2 Außerschulische Förderung - Angebote für Kinder und Jugendliche im Mehrgenerationenhaus - Angebote in den Quartieren - Ferienaktionen des Solinger Ferien(s)pass - Ausflüge mit Kindern aus Übergangsheimen - Leihomaprojekt - Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

1.6 Informationsvermittlung und Beratung - - Beratungsangebote für Familien im Quartier

4 Interkulturelle Öffnung 4.4 Interkulturelle Identität und Demokratie - Pflege / Unterstützung von Seniorinnen und Senioren - Interkulturelle Begegnung in der Altenhilfe - Internationale Seniorenfrauengruppe

10 Wohnen / Stadtentwicklung - Stadtteilfrauen

11 Sport - Senioren-Turngruppe

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Integrationskonferenz am 21.02.2015: Worldcafédiskussionen Während des Worldcafés der Integrationskonferenz wurde diskutiert, was die Herausforde-rungen in diesem Jahr sind und wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann.

Handlungsfeld 1 Sprache / Bildung 1.1 Elementarerziehung – Kinder bis 6 Jahre 1.4 Elternbildung, Eltern-Kind-Kurse, Elternseminare 1.5 Sprachbildung für Erwachsene 1.6 Informationsvermittlung und Beratung

Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Check-Liste(n) für die monatliche Verwendung d. Sozialhilfe ‐ Sprachkurse für Erwachsene (volljährig), z.B. Französisch, Spanisch ‐ Alltagsbewältigung „Ich weiß Bescheid“-Kurs für junge Männer ab 18 Jahre in Flücht-

lingsheimen (i.d. Muttersprache) ‐ Wie kann der Alltag von Asylbewerbern strukturiert werden? ‐ Sprachkurse für Flüchtlinge und Asylbewerber von Beginn an ‐ Lernwerke Deutsch als Fremdsprache sind für Förderung der Integration, Alltagsein-

gliederung nicht geeignet! ‐ Erstellen von „Lernwerken“, die die konkreten Gegebenheiten berücksichtigen ‐ Erstellen von Lesetexten zwecks Ergänzung zu den Unterrichtsinhalten!

1.2 Schule – Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre 1.3 Übergang Schule - Beruf

Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Notwendig: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche (Flüchtlinge) ‐ Integration von Kindern und Jugendliche in bestehende Gruppen ‐ Verbesserung der psychischen Betreuung für traumatisierte Kinder und Jugendliche ‐ Fest „Leben braucht Vielfalt“ – Vielfalt braucht Begegnung der Menschen, der Kultu-

ren, Sprachen, usw. ‐ Erfolgserlebnisse steigern Selbstwertgefühl und Selbstständigkeit ‐ Erwachsenentreffen anbieten, um Deutsch zu üben ‐ Begleitung und vorschulische Sprachbildung insbesondere der Romafamilien! ‐ Vielfalt bedeutet Mehrsprachigkeit zu fördern ‐ Die Muttersprache fördern, als zusätzliche Kompetenz für das Berufsleben (2x) ‐ Herkunftssprache als Zweitsprache / Fremdsprache anerkennen ‐ Es gibt multikulturelle und mehrsprachige Lehrkräfte (2x) ‐ Es gibt zu viele (unnütze) Hürden beim Einstieg in das deutsche Schulwesen ‐ Seiteneinsteigerklassen mit mindestens 2 Kolleginnen und Kollegen und auch Anzahl

der Schülerinnen und Schüler beschränken / max. 15 Schülerinnen und Schüler (2x) ‐ Unterbringung von Flüchtlingsfamilien mit anderen Sprachfamilien verteilen ‐ Gleichwertigkeit aller Sprachen!

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Handlungsfeld 2 Wirtschaft / Arbeit / Beschäftigung Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Migranten-Unternehmerinnen und - Unternehmer müssen unterstützt werden! ‐ Aufbau eines „Unternehmer-Netzes“ ‐ Netzwerk zu den „Bergischen Ausbildungspaten“ ‐ Jobcenter muss die Unterstützung bei Anträgen und Formularen verbessern ‐ Das ursprünglich im Nordstadt-Konzept vorgesehene Projekt und der Einrichtung ei-

nes Büros für die Förderung von (migrantischen) Existenzgründern und kleinen Selbstständigen an der Konrad-Adenauer-Straße sollte wieder aufgegriffen und end-lich umgesetzt werden, um das starke Engagement von Migrantinnen und Migranten im Bereich Selbstständigkeit aufzugreifen und dazu beizutragen, dass es erfolgreich wird.

‐ Eltern sollen mit ins Boot geholt werden, Elternarbeit und -information ‐ Eltern, Migrantenselbstorganisationen und Unternehmen müssen den Wert einer

Ausbildung vermitteln ‐ Neue Formen von Informationen und Veranstaltungen sind notwendig ‐ Informationen zur Ausbildung in Deutschland und einem Studium in anderen Ländern ‐ Arbeitsmarktstrategie: Potential von (Neu)Zugewanderten in der Zusammenfassung

berücksichtigen ‐ Informationen müssen an die „Betroffenen“ weitergegeben werden, z.B. Anerkennung

ausländischer Abschlüsse/Qualifikationen ‐ Möglichkeiten der Anerkennung ausländischer Abschlüsse/Qualifikationen transpa-

renter machen (2x) ‐ Der Weg von einer Beschäftigung bei einer Zeitarbeitsfirma zur normalen Einstellung

ist lang und der Lohn ist niedriger. Handlungsfeld 3 Kultur / Interkulturalität Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Transparenz ‐ Öffentlichkeitsarbeit über Solingens Grenzen hinaus! ‐ Informationen an Presse und Radio ‐ Das Festival „Leben braucht Vielfalt“ ist super (2x) ‐ Die Vielfalt bereichert! ‐ Kultur verbindet ‐ Ein SuperKulturFestival für Solingen (2x) ‐ Plakate zeigen Dich, Mich, Uns! ‐ Wir sind eine Welt (2x) ‐ Es soll eine Art Kulturhaus (zur Begegnung) geschaffen werden, womit sich alle iden-

tifizieren (3x) ‐ Mehrgenerationenhaus ‐ Woran liegt es, dass viele Vereine so wenig miteinander kooperieren, kommunizie-

ren, mitwirken? ‐ Kulturelles und religiöses Miteinander und miteinander reden (3x) ‐ Kulturbüro! ‐ Projektarbeit ‐ Menschen interessiert euch füreinander (3x)

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‐ Unsere Kinder sind UNSERE Zukunft! ‐ Toleranz und Vielfalt muss schon in Kita anfangen ‐ Visionen müssen realisiert werden ‐ Interkultur ‐ Gewinn füreinander ‐ Es fehlt Öffnung der großen Kulturbetriebe ‐ Idee: Veranstaltungen von Migrantenorganisationen in das Programm (Kultur) von

der Stadt aufnehmen, „Hochkultur“ Kulturangebote interkulturell öffnen ‐ Politiker machen uns das Konkurrenzdenken vor ‐ Musikhaus ‐ Problem: Alle sollen kommen! Nicht nur mein Verein, oder meine Freunde oder die

Üblichen ‐ Proberaum in der Nordstadt ist im Aufbau ‐ Musik bewegt und führt zueinander ‐ Afrikanisches Trommeln im Altenheim (Therapie und Spaß und Gedächtnis) ‐ Herausforderung: miteinander / zueinander teilen: nicht konkurrieren ‐ Festival der Kulturen und Musik große Aktion unbürokratisch von unten ‐ Programm:

o Alle Ebenen o Alle Nationen o Karneval vor der Haustür o Umsonst o Menschen, nicht Gruppen oder Schubladen o Raus aus der Nische

Handlungsfeld 4 Interkulturelle Öffnung Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen ‐ Profilierung des Mobilen Übersetzungsdienstes (Sprach-/ Kulturmittler) ‐ Stärkung der Motivation von Migrantinnen und Migranten ‐ Ehrenamtsbündelung ‐ Kompetenztest für Migrantinnen und Migranten

Handlungsfeld 5 Gesundheit Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Unterversorgung der Flüchtlinge, direkter Zugang zum Hausarzt nur bei schweren Schmerzen oder Notfall (3x)

‐ Ärztliche Versorgung für Flüchtlinge ist in Notfällen umständlich: erst Termin, dann Krankenschein, dann Arztbesuch, dort Überweisung an Facharzt, damit zum Sozial-amt, dort entscheidet medizinischer Dienst, ob Behandlung nötig ist. Lange Wartezei-ten. (4x)

‐ Verbesserter Zugang für Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten zum Gesund-heitssystem – speziell im Bereich

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o Fachärztliche Behandlung o Dolmetscher/Qualifizieren o Finanzierung (2x) o (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung)

‐ Politische Förderung nach Bereitstellung von finanziellen Mittel – Krankenkassen und Kommune

o Bedarf an Sprach- und Kulturmittlern integriert in den Stadtdienst Gesundheit o Einstellung von Kolleginnen mit Migrationshintergrund – aus anderen Kulturen

mit Sprachkenntnissen o Kreis der Stadtteilfrauen bekannter machen, besser bezahlen und ausbilden

(2x) ‐ Gesetze ‐ Mithilfe für Übersetzungsdienste

o Wie können Flüchtlinge über die Informationssysteme informiert werden? o PSZ Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge o Therapeutische Begleitung ist notwendig o Atteste

Umsetzung : o Schwellenabbau zum psychosozialen und med. Hilfesystem o Persönliche Kontaktmöglichkeiten in den Heimen und Wohnungen

Handlungsfeld 6 Klima / Kommunikation Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Familien ansprechen! Gezieltes Ansprechen! (2x) ‐ Wie bekommen die Bürger die Aktionen mit? Wie bekommt man Zugang zu anderen

Gruppen: Mit welchen Methoden können wir „Menschen draußen“ aktivieren? (3x) ‐ Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind meistens die selben! Mit dem Tag des Dia-

logs gezielt neue Zielgruppen suchen, mit ausreichenden gemeinsamen Themen: z.B. „Wertedialog“ anhand der eigenen Biographie

‐ Erfolgreiche Integration ‐ Sommerfest (in allen Schulen mit interkulturellen Schwerpunkt) ‐ Modell Mettmann (Schulbesuch durch Dialogkurs) ‐ Übergreifendes miteinander von Quartieren ‐ Andere Länder wie „Polen“, „Russland“, etc. fallen bei den Veranstaltungen weg. Die

werden nicht berücksichtig! ‐ Identifikation mit der Stadt schaffen, z.B. erzählen Bürgerinnen und Bürger, was

ihnen an Solingen gefällt. ‐ Serie in der Zeitung „Ich bin Solinger durch eine Einbürgerung“ ‐ Optimierung Einbürgerungsempfang: Die Fleischangaben sollten ausgeschildert wer-

den, damit die Teilnehmenden nicht nachfragen müssen, sondern sich in ihren be-sonderen Bedürfnissen ernst genommen fühlen.

‐ Niedrigschwelliges Angebot ‐ Mehr Migrantinnen und Migranten als Vorgesetze auch in der Stadtverwaltung – nicht

nur als Reinigungskräfte, Grünpfleger, MVA-Mitarbeiter. Gezielt Migrantinnen und Migranten für Führungsaufgaben einstellen – auch als Vorbild für junge Menschen.

‐ Schluss der offenen Diskriminierung von Minderheiten durch die Vertreter von Politik und Institutionen. Schluss mit der Agitation gegen „Scheinasylanten“ wie diese jetzt schon wieder gegen die Roma oder die Kosovo-Albaner geführt wird.

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‐ Bei der Solinger-Messe und ähnlichen Veranstaltungen die Stärke Solingens, Wirt-schaftskontakte über die hier lebenden Migrantinnen und Migranten in alle Welt ent-wickeln zu können, mehr unterstützen und ausspielen. Dazu gehören auch gegensei-tige Besuche von Akteuren. Die Wirtschaftsförderung sollte in dieser Richtung mehr unternehmen.

‐ Es sollte ein interkulturelles Musikfestival, z.B. „Mull upmaken“ (analog zu „Arsch huh“ in Köln), eingeführt werden (2x)

‐ Ein internationaler Markt sollte veranstaltet werden ‐ Veranstaltung im Klingenmuseum und anderen kulturellen Einrichtungen ‐ Solingen verbindet ‐ Die Plakataktion „Vielfalt made in Solingen“ habe ich nicht wahrgenommen! ‐ Weil ich dich mag (Fotowettbewerb) ‐ Ausbau interreligiöser Dialog (Besuch Moscheen, Kirchen, Synagogen) ‐ Es gibt gute sowie schlechte Zuwanderung. Ablehnende Haltung zur Zuwanderung

Migrantinnen und Migranten sind nichts besonderes (nicht überbewerten)

Handlungsfeld 7 Politische Teilhabe Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Kurse/ Seminare politische Bildung anbieten! ‐ Training / Seminar zum Umgang mit Stammtischparolen (rassistische, diskriminieren-

de, usw. Parolen gegen Migrantinnen und Migranten) ‐ Keine Teilnahme von rassistischen Migrationsgruppen an Stadtfesten wie das Nord-

stadtfest und „Leben braucht Vielfalt“ (2x) ‐ Stellung gegen jeglichen Rassismus, auch gegen „Graue Wölfe“, nehmen (2x) ‐ Rassismus + Rechtsextremismus sowie Islamismus müssen auch dann benannt +

kritisiert werden, wenn sie von Organisationen mit Menschen mit Migrationshinter-grund ausgesprochen werden. Das gehört auch zum Ernstnehmen der Migrantinnen und Migranten im politischen Diskurs.

‐ Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger bei ZUWI, eigene Räumlichkeiten ‐ Beteiligung des ZUWI an wichtigen Fragen der Kommunalpolitik, in dem die Verwal-

tung Themen wie 4. Gesamtschule, das Konzept Wohnen, die künftige Arbeit der Wirtschaftsförderung usw. in den ZUWI einbringen

‐ ZUWI eigene Öffentlichkeitsarbeit o Begegnung: Finanzielle Mittel zur Verfügung stellen

‐ Mehr Kontakte mit Vereinen aufnehmen und politische Möglichkeiten aufzeigen ‐ Mehrsprachigkeit bei Informationsmaterialien zu wichtigen kommunalpolitischen Fra-

gen ‐ Kommunales Wahlrecht für Migrantinnen und Migranten ‐ Die Stadt sollte die Forderung nach kommunalem Wahlrecht viel offensiver vertreten.

Es ist seltsam, dass der Oberbürgermeister im Rat dagegen stimmte. ‐ Aufsuchende Beteiligung und Haustürgespräche bei städtebaulichen Planungen /

Rahmenplanungen wie – als positives Einzelbeispiel – beim Rahmenplan Nordstadt, bei dem die Verwaltung die Vereine vor Ort mit Plänen aufsuchte und Vorschläge / Kritik aufnahm

‐ Beteiligung der Migrantenselbstorganisationen an der neuen Steuerungsgruppe zur Integration

‐ Die Kommunikation, Teilnahme usw. sollen auf Augenhöhe stattfinden kein Pater-nalismus

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‐ Neue Wege gehen, damit Migrantinnen und Migranten zur politischen Beteiligung er-mutigt werden.

‐ Überwindung einer passiven Opfermentalität durch aktive gleichberechtigte organi-sierte Beteiligung von Migrantinnen und Migranten an kommunaler politischen Orga-nisationen, Bürgerinitiativen, politische Bewegungen usw. Überwindung einer Stell-vertretermentalität von beiden Seiten.

Handlungsfeld 8 Gleichstellung / Antidiskriminierung Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu: ‐ Es muss einen freien Zugang („Barrierefreiheit“) zu allen Gebäuden, Veranstaltungen

und Broschüren geben ‐ Es muss eine aktive Antidiskriminierungsarbeit und eine bessere Integration für Men-

schen mit Behinderungen sowie für Volksgruppe wie Roma und Afrikaner geschaffen werden. Vorurteile müssen abgebaut werden. (3x)

‐ Förderung des Bleibens von Solinger Roma statt Abschiebungen. ‐ Einsatz der Stadt für ein „Kontingent“ für Roma, die Deutschland aus historischer

Verantwortung (Mord an den europäischen Sinti und Roma) ähnlich den jüdischen Kontigentflüchtlingen aufnimmt Ratsresolution

‐ Unterstützung von Frauen und Männern beim Wiedereinstieg nach der Familienpau-se! Spezifische Hilfe für Alleinerziehende.

‐ Diskriminierung auf Grund des Alterns ‐ Diskriminierung in der Schule (durch Lehr-/Fachkräfte – durch Mitschüler). Es werden

gebraucht: Beratungsangebote, mehr Schulsozialarbeit, Training/ Schulung von Lehr-/ Fachkräfte, mehr interkulturelle Öffnung

‐ Angebote zu Beratungen und Veranstaltungen zu Diskriminierung/Rassismus im Be-reich Wohnungssuche und im Arbeitsleben

‐ Da Antidiskriminierung alle betrifft, braucht dieses Thema mehr Öffentlichkeitsarbeit. Mehr Menschen müssen sensibilisiert werden.

‐ Unterscheidung nach Geschlecht bei allen Themen (unterschiedliche Bedürfnisse von Frauen und Männern, Jungen und Mädchen)

‐ Frauen aus EU-Ländern, die Gewalt erfahren und sich trennen ohne Einkommen Abschieberisiko Minijobs werden gebraucht bis „richtige Arbeit“ gefunden Mi-nijobpool!

‐ Jungenförderung!

Handlungsfeld 9 Engagement / Umwelt Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Aktion saubere Stadt: gegen Verschandelung durch Kaugummis, Zigarettenkippen, Müll, Hundehaufen etc.

‐ Echo zur Baumaktion Thiés: Wie geht es weiter? (2x) ‐ Wie sieht es mit den Bemühungen um die Fair Trade Town aus? ‐ Medien sollen gewonnen werden für eine positive Berichterstattung. Workshop „Ver-

antwortlicher Journalismus“

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‐ Kommunikationstraining ‐ Solingen als Stadt der Wertevermittlung ‐ Werteerziehung – Werte in der Stadt attraktiv für Kinder, Jugendliche und Erwach-

sene vermitteln ‐ Möglichkeiten schaffen, dass primäre/ authentische Erfahrungen gemacht werden

durch gemeinsames Tun, z.B. Pflanzung eines Friedensbaumes, Weihnachten im Schuhkarton, Weitergabe von Kleidung/etc. an Flüchtlinge

‐ Tugend-Projekt der Vereine & Nationen (Mehrgenerationenhaus am 26.3.2015) als Angebot

‐ Es gibt Klimapartnerschaften & Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung: Weiter-arbeit, Menschen aus Solingen dazu mitnehmen, kontinuierliche Begleitung durch Fortschritte

‐ Alle Bürger müssen lernen, auch in Umweltfragen selbst aktiv zu werden im Kampf für den Erhalt und Ausbau lebensfreundlicher Bedingungen – gegen eine Mentalität sich hier auf andere zu verlassen! Es geht um die Zukunft der Menschheit!

‐ Energiewende Stammtisch in Solingen Bürgerenergie Solingen eG

Handlungsfeld 10 Wohnen / Stadtentwicklung Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Neuzuwanderer dezentralisiert unterbringen (soz. Durchmischung) statt Ghettobil-dung (stößt auf Widerstände). Ängste abbauen durch Bekanntmachung (2x)

‐ Sozialwohnungen in Stadtteilen bauen, in denen Zuwanderer bisher wenige Woh-nungsangebote finden

‐ Begegnungsräume schaffen! ‐ Ressentiments gegen Hasseldelle abbauen ‐ Macht Stadtdienst Soziales bei Asylbewerbern genügend bekannt welche Angebote/

Anbindungen es gibt?

Handlungsfeld 11 Sport Herausforderungen in diesem Jahr?! Wie wir diesen Herausforderungen begegnen?

Stellungnahmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu:

‐ Tischdecke war nicht beschrieben

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Akteurs- und Abkürzungsverzeichnis

Akteure Abkürzung Name AWO – JUMP IN „Jump In“ – Projekt der Arbeiterwohlfahrt AA Agentur für Arbeit Aktion Courage e.V. Alevitischer Verein ‚Frauengruppe’ ASD Allgemeiner Sozialer Dienst Anlaufstelle SG Anlaufstelle Solingen Antifa-Gruppe AWO Arbeiterwohlfahrt ACK Solingen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Solingen AG Flüchtlinge Arbeitsgemeinschaft Flüchtlinge AG Jugendsozialarbeit Arbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit AG Gesundheit Nord-stadt

Arbeitsgemeinschaft Gesundheit Nordstadt

AG Sanat Arbeitsgruppe Sanat AG Migration/ Woh-nen/ Stadtentwicklung

Arbeitsgruppe Migration/ Wohnen/ Stadtentwicklung

BnE-AK Arbeitskreis Bildung für nachhaltige Entwicklung AK Frauen, Migration, Gesundheit

Arbeitskreis Frauen, Migration, Gesundheit

AIB Ausländer- und Integrationsbüro AWO Arbeit & Qualifizierung gGmbH Solingen Beirat Schule und Beruf Beratungsagenturen Berg. VHS Bergische Volkshochschule Bergischer Handball-Club BerEB Berufseinstiegsbegleitung des Kolping Bildungswerkes und des

InBIT-Institutes BIZ Berufsinformationszentrum Berufskollegs Bezirksregierung Düsseldorf Bezirksschülervertretung BV Mitte Bezirksvertretung Mitte BDKJ Bund Deutscher Katholischer Jugend BAMF Bundesamt für Migration und Flüchtlinge SPRint Bundesweites Netzwerk Sprach- und Integrationsmittlung (der

Diakonie Wuppertal) Bündnis für Toleranz und Zivilcourage Bürgerverein Rund um die Zietenstraße e.V. Büro OB Büro des Oberbürgermeisters CV Caritasverband CV WSG e.V. Caritasverband Wuppertal Solingen e.V. Fachdienst für Integration

und Migration CIG Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. Christlich-Islamischer Gesprächskreis Clearingstelle Cobra DPWV Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband

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Deutsches Klingenmuseum Diakonie RWL Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe DW Diakonisches Werk DiCV Diözesan Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. DITIB Moscheegemeinde Solingen Wald DITIB-Merkez Moscheegemeinde Solingen Mitte Elternnetzwerk NRW Elternnetzwerk Nordrhein-Westfalen AWO - Erziehungsbe-ratung

Erziehungsberatung der Arbeiterwohlfahrt

Ev. Altenhilfe Evangelische Altenhilfe Ev. Jugendbildungs-stätte Hackhauser Hof e.V.

Evangelische Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof e.V.

Ev. Kirchengemeinde Solingen Wald

Evangelische Kirchengemeinde Solingen Wald

Ev. Kirchenkreis So-lingen

Evangelischer Kirchenkreis Solingen

Ev. Altencentrum Evangelisches Altencentrum Cronenbergerstr. FIM Fachdienst für Integration und Migration Fachdienst für Integration und Migration des Caritasverbandes

Wuppertal / Solingen e.V. FH für öffentliche Verwaltung NRW

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW

Familienbüro Familienzentrum Feuerwehr Flexible Jugendhilfe Förderverein KI Förderverein des Kommunalen Integrationszentrums Fortbildungsinstitute Frauen helfen Frauen e.V. Frauenberatungsstellen Frauenhaus e.V. Freundeskreis der Stadtbibliothek Solingen e.V. FALS Friedrich-Albert-Lange-Gesamtschule, NRW Sportschule Fuhr Gemeinschaft e.V. Fußballkreis Gesamtschule Wupperstraße Geschäftsstelle Lokale Agenda 21 Gleichstellungsstelle Griech.orthox. Ge-meinde

Griechisch orthodoxe Gemeinde

Handballschule Chrischa Hannawald-Sport Haus der Jugend Hauspflegeverein Solingen e.V. IHK Industrie- und Handelskammer LVR Industriemuseum Industriemuseum des Landschaftsverbandes Rheinland Initiativkreis Stolpersteine InBIT-Institut Institut für Betriebsorganisation und Informations-Technik IA Integrationsagentur Integrationsagentur der Diakonie in Solingen IB Internationaler Bund IFZ Internationales Frauenzentrum e.V.

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Islamisches Zentrum e.V. Solingen JC Jobcenter Jüdische Kultusgemeinde / Bergische Synagoge Jugendförderung der Stadt Solingen JMD IB Jugendmigrationsdienst des Internationalen Bundes Jugendstadtrat Kammern KJA Katholische Jugendagentur Katholisches Bildungswerk Kita Kindertagesstätte Klimaschutzmanagement der Stadt Solingen Kolping Bildungswerk KIs im bergischen Städtedreieck

Kommunale Integrationszentren Solingen, Wuppertal und Rem-scheid

KI im SD Integration Kommunales Integrationszentrum im Stadtdienst Integration KJC Kommunales Jobcenter Kompass gGmbH Kulturmanagement der Stadt Solingen Land NRW Land Nordrhein-Westfalen Landesintegrationsrat NRW Landesjugendring LSB Landessportbund Landesverband der VHS NRW

Landesverband der Volkshochschulen NRW

LaKi Landesweite Koordinierungsstelle der Kommunalen Integrations-zentren

LVR Landschaftsverband Rheinland Lenkungsgruppe Integration und Sport LVR Klinik Langenfeld Mädchentreff MGH Mehrgenerationenhaus MENTOR – Die Leselernhelfer Solingen MO Migrantinnen- und Migranten- Organisationen Mig.beratungsstelle Migrationsberatungsstelle MAIS Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nord-

rhein-Westfalen Mozaik gGmbH Natur- und Umweltschutzakademie MO-Netzwerk Netzwerk der Migrantenorganisationen Nutzerorganisationen PHOS e.V. Palliatives Hospiz Solingen e.V. Personalwirtschaft Polizei pro familia e.V. PTV Psychosozialer Trägerverein Solingen e.V. PSZ Psychosoziales Zentrum QM Quartiersmanagement aller vier Quartiere QM Fuhr Quartiersmanagement Fuhr Haaner Str. Quartiersmanagement Haaner Straße QM Hasseldelle Quartiersmanagement Hasseldelle QM Nordstadt Quartiersmanagement Nordstadt QM Zietenstraße Quartiersmanagement Zietenstraße, Bürgerverein „Rund um die

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Zietenstraße e.V.“ Rollhaus e.V. Schulaufsicht Schulen Seniorenbeirat SES Seniorenservicestelle Servicecenter SSB Solingen Sportbund e.V. SALZ Solinger Arbeitslosenzentrum Solinger Bündnis für Familien Solinger Freiwilligenagentur e.V. SBV Solinger Spar- und Bauverein Solinger Sportvereine Solinger Tafel Solinger Tageblatt Sportausschuss Sportjugend des SSB Sportjugend des Solinger Sportbundes Stadt Solingen Stadtbibliothek SD Einwohnerwesen Stadtdienst Einwohnerwesen SD Gesundheit Stadtdienst Gesundheit SD Integration Stadtdienst Integration SD Jugend Stadtdienst Jugend SD Natur und Umwelt Stadtdienst Natur und Umwelt SD Personal und Or-ganisation

Stadtdienst Personal und Organisation

SD Schulen Stadtdienst Schulen SD Soziales Stadtdienst Soziales SD Sport Stadtdienst Sport SD Stadtentwicklung Stadtdienst Stadtentwicklung SD Wohnen Stadtdienst Wohnen Förderverein Städtefreundschaft mit Jinotega e.V. Verein Freundschaftsverein mit Thiès e.V. Städtische Altenzentren Stadtjugendring Solingen Stadtrat Stadtschulpflegschaft Stadtsparkasse Solingen Stadtteilbüro Nordstadt Stadtverwaltungen Wuppertal und Remscheid Stadtwerke Solingen Standesamt Stiftung zur Förderung von Kindern, Jugendlichen, und jungen

Familien e.V. Synodaler Fachausschuss Zuwanderung, Integration, Flüchtlinge TABS Taschengeldbörse Solingen TBS Technische Betriebe Solingen Therapiezentrum Bergisch-Land DITIB Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. Türkische Gemeinde Deutschland Türkischer Elternverein e.V. Übergangsmanagement Schule / Beruf

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Universitäten Unterstützkreis Stolpersteine Verbraucherzentrale NRW Verein Akazoza Keza e.V. Verein Almanya Aksarylilar dernegi e.V. Verein Easy Verein Kids aktiv Weißer Ring Werteinitiative für die Plurale Gesellschaft Willy Könen Bildungswerk Wir in der Hasseldelle e.V. Wifö Wirtschaftsförderung Solingen GmbH & Co KG Wirtschaftsjunioren Wohnungsvermietungsgesellschaften ZIB Zentrum für Integration und Bildung GmbH ZUWI Zuwanderer- und Integrationsrat Solingen

Allgemeine Abkürzungen ADB Antidiskriminierungsberaterin, Antidiskriminierungsberater AG Arbeitsgemeinschaft AK Arbeitskreis BnE Bildung für nachhaltige Entwicklung BuT Bildungs- und Teilhabepaket Ev. Evangelisch Kath. Katholisch LBV „Leben braucht Vielfalt“ - Stadtfest MÜD Mobiler Übersetzungsdienst OGS Offene Ganztagsschule RWL Rheinland-Westfalen-Lippe SD Stadtdienst SG Solingen SoR-SmC Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage Zdu-BeST-PRgoramm

Das Bergische Schul-Technikum (zdi-Zentrum BeST) ist Teil einer großen Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch Innovation.NRW (zdi)“

WSG Wuppertal / Solingen W-RS-SG Wuppertal, Remscheid, Solingen

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IK Gesamtkonzept'Vision 2020‘

11. Sport

Verbreitung des Integrationskonzeptes für den SportErgebnispräsentation beim Kommunalen Integrationskongress

Sportkurse

Seminar Vereinsmanagement für Migrantenvereine

"Vielseitigkeits-AG's" an Schulen

Einstieg in den organisierten SportSoziales Sponsoring der Vereinsmitgliedschaft

Fortsetzung "Runder Tisch Fußball"

Integrationsbeauftragte in den Vereinen

Seminar "Vereinsmanagement für Migrationssportvereine, -manschaften, - Mitarbeit im Bereich "Fußball"

Solinger Jugend bewegt 2014/15

"Kids aktiv" ߊchendeckend

Lenkungsgruppe Integration und Sport

Senioren-Turngruppe

8. Gleichstellung / Antidiskriminierung

Antidiskriminierungsarbeit

Koordinierung der Antidiskriminierungsarbeit

Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage (SoR-SmC)

Erinnerungskultur

AG jüdischer FriedhofAntidiskriminierung im Wohnbereich

Förderung von interkulturellem und interreligiösem Austausch unter Jugendlichen

9. Engagement / Umwelt

Zukunftsfaktor Bürgerengagement (Projekt des Landes NRW zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements auf kommunaler Ebene)

Freiwilligen- oder Ehrenamtsbörse für Jugendliche

UN-Dekade ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’

Youth Changemaker City Solingen

Aktionsprogramm „Nachhaltige Entwicklung in Solingen“ – Fortschreibung 2013

Informationskampagne zu Möglichkeiten des Engagements (mehrsprachig)Vereinsgründungen

Klimapartnerschaft zwischen Solingen und Thiès (Senegal) im Rahmen des Projektes "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2020" von BMZ (Engagement Global)

Fortbildungen ‚Grundlagen der Kommunikation’

Projekt "Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte", Zusammenarbeit zw. Solingen und Jinotega (Nicaragua) - gefördert such BMZ/ Engagement Global

10. Wohnen / Stadtentwicklung

Möglichkeiten der Wohnraumförderung

Stadtteilfrauen

Qualitätsoffensive Wohnungsbau

JUSTiQ - JUGEND STÄRKEN im Quartier

Mitwirkung bei Stadtentwicklungsprozessen

Förderung von generationengerechtem und integrativem Wohnen

Umsetzung energieeffizientes Wohnen

Antidiskriminierung im Wohnbereich

Stärkung des Quartiers Nordstadt durch Stadtteilmesse

6. Klima / Kommuni-kation

Plakataktion - „Vielfalt Made in Solingen“

Tag des Dialogs

EinbŸrgerungsÞlm

Ehrenamtliche/ interkulturelle Peer-Mediatoreninnen und Peer-Mediatoren

Einbürgerungsempfang

Fotowettbewerb

Jahresempfang

Verfügungsfond "Wir für die Nordstadt"

Stadtteilzeitung Nordstadt

Scharfe Gärten - Urban Gardening Projekt

7. Politische Teilhabe

Interkulturelle Diskussionsforen

Fortbildung - "Die Politik in unserer Stadt neu gestalten"

Bürgersprechstunde ZUWI

QualiÞzierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund für die aktive Partizipation an Gesellschaft und Politik

Migrantenorganisationstreffen mit dem Oberbürgermeister

Podiumsdiskussion

Information zu Integrationsratswahlen

3. Kultur / Interkulturalität

3.2 Religiöse Vielfalt

Christlich-Islamischer Gesprächskreis

Förderung von interkulturellem und interreligiösem Austausch unter Jugendlichen

Interreligiöses Jugendprojekt

Besondere Veranstaltungen innerhalb der interkulturellen Woche

Gemeinsames Iftar (Fastenbrechen)

Interreligiöse Stadtrundfahrt

3.1 Kulturelle Vielfalt

Theater und Musik

"Nordstadtfest - Nordstadt (er)leben"Stadtteilmesse Nordstadt

Gipsy JazzInterkulturelle Ausrichtung der Museen

Interkulturelle Tanzgruppen

Generationensportfest

Stadtfest – "Leben braucht Vielfalt"

2. Wirtschaft / Arbeit / Beschäftigung

2.1 NetzwerkarbeitProgram KAOA "Kein Abschluss ohne Anschluss""AK Jugendsozialarbeit"

Ausbau des bestehenden Netzwerks

2.2 Arbeitsmarkt-integration und Beschäftigung

Arbeitsmarktstrategie Stadt SolingenAngebote zur Förderung von Fachkräften und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

Sozialraumarbeit – ArbeitsqualiÞzierungs – (Re)Integrationsangebote – ‚Aquaris'

Unterstützung der Arbeitsmarktintegration – ‚Interkulturelle Arbeitsmarktlotsen'

Vermittlung von Flüchtlingen und Bleibeberechtigten in Arbeit – ‚Partizipation Plus’

2.3 Beratung / Berufs-orientierung

Persönliche Beratung für Jugendliche ohne AusbildungsstelleProjekt âDie Zukunft der Pßege ist buntÕ

Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen

‚Jobcafé'

Unterstützende Angebote bei der Berufsorientierung

Interkulturelle Öffnung des Jobcenters: Ausbau der interkulturellen Kompetenz der Beraterinnen und Berater

Interkulturelle Öffnung der Agentur für Arbeit: Interkulturelle Schulung

5. Gesundheit5.2 Beratung und Hilfe

Förderung des Zugangs zum medizinischen Regelversorgungssystem und Verbesserung des Durchimpfungsgrades bei Flüchtlingen

Praxis ohne GrenzenMediMobil

Arbeitskreis Häusliche GewaltAngebote für Frauen in Krisensituationen

Projekt "EVA"

Medizinische Basishilfe

Durchführung der Einschulungsuntersuchung bei den Schulseiteneinsteigern

Vermittlung von Klientinnen und Klienten an Fachleute

Gewaltpräventionsseminare

5.4 Begleitung im Krankenhaus und Hospiz

Interkulturelle QualiÞzierung des FachpersonalsHospiz

Muslimische Notfallbegleitung

5.3 Information und Verständigung

Dolmetscherangebote in Krankenhäusern

Informationen über Präventionsprogramme - mehrsprachig

Mobiler Übersetzungsdienst

Flyer zum Thema Sucht - russischsprachig

Elternbriefe in Arztpraxen

5.1 Sport und ErnährungErnährungskurse in Kitas und Grundschulen

Sportangebot für FrauenGesundheitsangebote transparenter machen

Stadtteilspaziergänge

1. Sprache/Bildung

1.5 Sprachbildung für Erwachsene

Konversationskurs für Frauen (2x)

Jugendintegrationskurse

Alphabetisierungskurse für Frauen der ersten Generation

Internationale Förderklassen

Deutsch-Konversationskurse für Mütter

Allgemeine Integrationskurse

Projekt ‚Mamica'

1.4. Elternbildung, Eltern-Kind-Kurse, Elternseminare

Angebote für Väter - ’Väter aktiv’

Elternbriefe (mehrsprachig)Erziehungsberatung: Sprechstunde vor OrtKooperation einer Erziehungsberatungsstelle mit dem Alevitischen Kulturverein

Vater – Kind Spieltage

Eltern und MedienEltern-Kind-Kurse und Elternseminare

Netzwerk Nordstadt

Fortbildung zur Missbrauchsprävention

Unterstützung von Eltern bei Sprach- und Bildungsangeboten

Angebote des türkischen Elternvereins

1.2. Schule - Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

1.2.1 Schulische Förderung

Wahlmöglichkeiten der Herkunftssprache in Grundschulen und SEK I

Förderangebote im offenen Ganztag

Werteerziehung im Schulalltag – Lernmethode ‚Werteerziehung’

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

Mehrsprachiges Vorlesen

Schulisches Angebot für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche – schulische Seiteneinsteiger

Ergänzender Sprachunterricht – ‚Fit in der Schule’

1.2.2 Außer-schulische Förderung

Angebote in den Quartieren

Ausߟge mit Kindern aus †bergangsheimenLeihomaprojektMaßnahme zur Förderung der Bildungs- und Integrationschancen von Kindern mit Flüchtlingsgeschichte in Solingen-Ohligs

Informationen zur Hausaufgabenhilfe

Individuelle Betreuung – ‚Zeit für ein Kind’

Hausaufgabenbetreuung außerhalb des offenen Ganztages

Ferienaktionen des Solinger Ferien(s)pass

Ergänzende Sprachförderung für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche – schulische Seiteneinsteiger

Angebote für Kinder und Jugendliche im MehrgenerationenhausIndividuelle Betreuung – ‚Mentor’

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten für Seniorinnen und Senioren

1.2.3 Quali-Þzierung

"Deutsch fŸr den Schulstart" - QualiÞzierung von Lehrerinnen und Lehrern

QualiÞzierung von Lehrerinnen und Lehrern zur Vermittlung der Herkunftssprache

Ausbau des Schulsportes als Integrationsförderer

Fortbildungen zur interkulturellen Öffnung in Schulen

Fortbildung – ‚Vielfalt ist unsere Stärke’

Projekt ‚Nachbar machbar’

Zweisprachige Elternabende

1.3 Übergang Schule - Beruf Berufsberatung

Projekt ‚Perspektiwa'Berufsinformationsmesse "Forum Beruf"

Ausbildungsberufe bei der Stadt Solingen

Standardelemente aufbauen

Informationen über das Ausbildungssystem

Kein Abschluss ohne Anschluss (KAOA)

Mentoring für Schülerinnen der Entlassklassen

1.6 Informations-vermittlung und Beratung

Kommunikation der AngeboteWillkommenspakete des Standesamtes

Beratungsangebote für Familien im Quartier

1.1. Elementar-erziehung - Kinder bis 6 Jahre

Wohnortnaher Kitaplatz bzw. Platz in der Tagespßege

‚Rucksack’

QualiÞzierung von Erzieherinnen und Erzieher

Projekt ‚Familien stark für die Zukunft'‚Nordstadtkrokodile’

Sprachförderkonzept Stadt Solingen

Mehrsprachige Vorlesepatinnen und Vorlesepaten

‚Griffbereit’

4. Interkulturelle Öffnung

4.1 Interkulturelle Verwaltungund Willkommenskultur

Mehrsprachige Beratung im Ausländer- und Integrationsbüro

Handlungsfelder des verbandsinternen Fachteams "Interkulturelle Öffnung"

Befragung der Mitarbeiterschaft in der Solinger Stadtverwaltung zum Migrationshintergrund

Interkulturelle Öffnung als Erfolgsfaktor

Willkommenskultur verstärken

Interne Sensibilisierung für Prozesse der Interkulturellen Öffnung

Interkulturelle Öffnung der Erziehungsberatung der Caritas

4.4 Interkulturelle Identitätund Demokratie

Interkulturelle Begegnung in der AltenhilfeInterkulturelle Treffen in der Altenhilfe

Fortbildung interkultureller Kompetenz, Fortbildung Anti-Diskriminierungstraining

Interkulturelle Elternarbeit – ‚Fit für Vielfalt‘Fortbildung von Migrantinnen und Migranten zu Ombudsleuten erweitern

Pßege / UnterstŸtzung von Seniorinnen und SeniorenVielfalt als Ressource

Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe

Schulung von Migrantinnen und Migranten zu wichtigen Themen der Kommunalpolitik

Internationale Seniorenfrauengruppe

Interkulturelle Fortbildungen und Sensibilisierung

4.2 Veranstaltungen

Stärkung von Interkulturellen Diskussions-Foren

Kommunale Integrationskonferenz

Landesintegrationskongress

Kultursensible Ausrichtung von Veranstaltungen

4.3 Abbau bestehender Zugangsbarrieren

Muttersprachliche Informationen und Angebote bei Bedarf – Mobiler Übersetzungsdienst (MÜD)Ausführliche Beratung

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interkulturellekommunikation & bildung