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Interkulturelle Kompetenz“ und „interkulturelle Kommunikation“ in der ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen Ober-Ramstadt 18.4.2016 Fortbildung für Ehrenamtliche Modul 2

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„Interkulturelle Kompetenz“ und

„interkulturelle Kommunikation“

in der ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen

Ober-Ramstadt 18.4.2016 Fortbildung für Ehrenamtliche Modul 2

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Ausgangslage Bewältigung der „Humanitären Notlage“

Politik

Fachkräfte

Ehrenamt

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Zielsetzung Integration ….auf Augenhöhe

Politik: Steuerung der Zu- und

Abwanderung Bereitstellung von Geldern für

Integrationsmaßnahmen

Fachkräfte und Institutionen: Interkulturelle Öffnung,

niedrigschwellige Angebote, neue Methoden sozialer Arbeit

Ehrenamt: Kooperation und Vernetzung

mit Hauptamt, Teilnahme an Fortbildungen

und Schulungen

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„Gut gemacht ……oder gut gemeint?“

Anforderungen an Ehrenamtliche in interkulturellen Beziehungskontexten in Hinblick auf den Erwerb von Interkultureller Kompetenz

Integration ….auf Augenhöhe

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Einblick Kommunikation

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Einblick Kommunikation

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Einblick Kommunikation

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Einblick Kultur – und Werte

wieniemandsonst:individuelleInterpretationdereigenenGeschichtez.B.:innovativ,einzigartig,außergewöhnlich,ErfahrungenundGeschichte

wiemanche:kollektiveInterpretationenz.B.:Normen,Werte,Riten,Sprachen,Wirtschafts-undStaatsformen,Familien-undGeschlechterbeziehungen,Zeitwahrnehmung

wiealle:gesellschaftlicheNaturdesMenschenz.B.:Hunger,Durst,Sterben,Sexualität,sozialesWesen,Trauer,Wut,Hoffnung

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„Gut gemacht ……oder gut gemeint?“

Beispiel - Praxisfall

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Praxisfall – Interkulturelle Konfliktvermittlung •  Projekt „Integration braucht

Partnerschaften“ •  Termin mit Ehrenamtlichen

(ehemaliger Lehrer) •  Ehrenamtlicher schildert

Konflikt „seiner“ eritreischen Familie mit Nachbarn

•  Nachbarn beschweren sich über die Familie wegen Lautstärke

•  Zunehmende Eskalation im Haus

•  Sozialer Wohnungsbau

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Praxisfall – Interkulturelle Konfliktvermittlung

•  Kontaktaufnahme zum Migrationsbeauftragten des Polizeipräsidiums Südhessen

•  Gemeinsames Gespräch mit den Nachbarn

•  Gemeinsames Gespräch mit der Familie

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Praxisfall – Interkulturelle Konfliktvermittlung •  Gespräch mit eritreischer

Familie •  Ehepaar hat 2 kleine Kinder •  Mann arbeitet als Hilfsarbeiter •  Mann war Pfarrer im

Herkunftsland •  Mann ist ehrenamtlich Pfarrer

in der eritreischen Gemeinde (christlich) in Darmstadt

•  Bei Einzug gute Atmosphäre mit Nachbarn

•  Beschwerden über Kinderlautstärke in der Wohnung

•  Teppiche ausgelegt •  Zunehmend aggressive

Reaktionen der Nachbarn •  Unverständnis darüber

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Praxisfall – Interkulturelle Konfliktvermittlung •  Gespräch mit deutschen

Nachbarn •  Bei Einzug gute Atmosphäre •  Familie war ihnen sympathisch •  Christliche Werte •  Beschwerden über

Kinderlautstärke in der Wohnung wurden ernst genommen, Teppiche ausgelegt

•  Familie schmeißt regelmäßig viele Vorräte und frisches Essen in die Mülltonne

•  Ehepaar kam als Flüchtlinge •  Nachbarn ärgern sich sehr über

die „Verschwendung“ der Lebensmittel

•  Und die dadurch erkennbare undankbare Haltung der Familie

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Praxisfall – Interkulturelle Konfliktvermittlung •  2. Gespräch mit eritreischer

Familie •  Nachfrage wegen der

Entsorgung von Lebensmitteln •  Ehrenamtlicher (EA) Arbeitet

bei der Darmstädter Tafel •  Gutes Verhältnis zu EA •  EA bringt immer Essen mit •  EA hat nie gefragt, ob die

Familie das möchte •  man möchte nicht unhöflich

und undankbar erscheinen •  Vermeidung durch heimliche

Entsorgung der Lebensmittel

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Fragestellungen zum Praxisfall - Interkulturelle Konfliktvermittlung -

Wie interpretieren Sie das Verhalten des Ehrenamtlichen und der eritreischen Familie in Bezug auf deren:

!  Kommunikationsverständnis !  Wertehaltung

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Handlungsebene

Reflexionsebene

Interkulturelle Kompetenz

Wissensebene

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Handlungsebene

Reflexionsebene

Interkulturelle Kompetenz

Migrationswissen

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• Motive der Einwanderung

• Herkunftsländer

• Aufenthaltsstatus

• Lebensbedingungen

Migrationswissen

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Handlungsebene

Dominanzsensibilität

Interkulturelle Kompetenz

Migrationswissen

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(Selbst-) Reflexionsfähigkeit

•  Bewusstsein eigener (Macht-)Position   - ungleicher rechtlicher und sozialer Status   - Machtassymetrie immer vorhanden nicht aufhebbar

•  Erkennen des Subjekts - Entwicklung entsprechender Strategien in - Ungleichheitsstrukturen

•  Reflexion eigener Fremdbilder   - Gefahr: schnelle Entlastung durch kulturalisierende   Ansätze

•  Empathie für Reaktionen der Unterlegenen - typische Reaktionen bei negativen Kollektiverfahrungen und Diskriminierung: generalisiertes Misstrauen, Rückzug, Aggressivität

Dominanzsensibilität

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Reflexionsebene

Interkulturelle Kompetenz

Wissensebene Handlungsebene

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Handlungsebene

Anerkennung von Integration als wechselseitigem Prozess

•  Förderung statt Fürsorge

•  Inanspruchnahme von fachlicher Hilfe falls notwendig

•  Anerkennung „fremder“ Werte, Normen und Lebenswelten

•  Vermeiden von Bewertungen und Zuschreibungen

•  Akzeptanz von Unsicherheiten in Begegnungen

•  Fähigkeit zum Perspektivwechsel

•  Veränderungsbereitschaft

•  ………..???

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Integration auf Augenhöhe…….

….als große Herausforderung an die deutsche Gesellschaft und

unser persönliches Wachstum!

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Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung!