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Projekte für die Zukunft der Metropole Hamburg voraus INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG WILHELMSBURGER RADWOCHE 2010 Wilhelmsburg auf dem Weg zum Modellstadtteil für einen zukunftsweisenden Radverkehr Rauf auf’s Rad!

INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

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Projekte für die Zukunft der Metropole

Hamburg voraus

INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG

WILHELMSBURGER RADWOCHE 2010

Wilhelmsburg auf dem Weg zum Modellstadtteil für einen zukunftsweisenden Radverkehr

Rauf auf’s Rad!

INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH

AM ZOLLHAFEN 12 | 20539 HAMBURG | TEL. +49(0)40.226227-0 FAX +49(0)40.226 227-315

[email protected] | WWW.IBA-HAMBURG.DE INT

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INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH

AM ZOLLHAFEN 12 | 20539 HAMBURG | TEL. +49(0)40.226227-0 FAX +49(0)40.226 227-315

[email protected] | WWW.IBA-HAMBURG.DE

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Rauf auf‘s Rad in Wilhelmsburg

as fast 200 Jahre alte Fahrrad ist

das erste postfossile Verkehrsmit-

tel im Stadtverkehr. Es erlebt eine

bemerkenswerte Renaissance vor allem dort,

wo die Rahmenbedingungen bei der Fahrrad-

Infra struktur und beim Radverkehrsklima

stimmen. Dort kann man längst im Sattel die

verkehrlichen Vorteile, wie Schnelligkeit und

Bequemlichkeit, erleben, Life Style-Aspekte,

wie Fitness und Unabhängigkeit, spüren und

die finanziellen Auswirkungen erkennen.

Und auch, wenn die Menschen sich selten

wegen des Umweltschutzes für das Fahrrad

entscheiden, ihre Entscheidung ist schluss-

endlich eine Entscheidung für eine nachhal-

tige Entwicklung und ein wichtiges umwelt-

politisches Signal.

Mit den städtebaulichen Leitprojekten des

„Sprung über die Elbe“ der Internationalen

Bauausstellung IBA Hamburg und der inter-

nationalen gartenschau hamburg 2013 (igs

2013) rücken die Elbinseln in den Fokus der

Stadtentwicklung in Hamburg. Damit ist auch

für den Radverkehr eine enorme Chance

verbunden: radfahr-freundliche Entfernun-

gen auf den Inseln, eine flache Topografie,

niedriger Pkw-Bestand bieten gute Voraus-

setzungen für einen Fahrrad-Modellstadt-

teil. Es besteht erkennbar Bedarf nach einer

kosten günstigen Mobilitätsalternative, es fin-

den sich eine fahrradaffine Bewohnerschaft

und Beschäftigungsträger und ein lebendi-

ges Fahrrad-Netzwerk von Aktiven und Ini-

tiativen (insbes. der Arbeitskreis Fahrrad-

stadt Wilhelmsburg) mit unterschiedlichen

Betätigungsfeldern (Umweltschutz, Gesund-

heitsförderung, Beschäftigungsförderung

und Arbeitsplätze) und einem gemeinsamen

Ziel: ein lebendiges Gemeinwesen mit dem

Rad. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und

Innovation, der Bezirk Hamburg-Mitte, die

Hamburg Port Authority sowie IBA Hamburg

und igs 2013 treiben ihrer seits intensiv die

Planungen für den Modell stadtteil voran.

Insofern war es für Elbinseln und Ham-

burg insgesamt ein wichtiges Signal, mit

der Wilhelmsburger Radwoche 2010 Men-

schen „Rauf aufs Rad“ zu bewegen. Eine

bunte Mischung aus Informationsveranstal-

tungen (mit dem IBA LABOR RAD 2010) und

Diskussionsrunden, Radtouren und Radren-

nen, Infozelten und Spielangeboten ließen

das Radfahren in all seinen Dimensionen für

jeden und jede erlebbar werden. Zwischen

Spaßfaktor und sportlicher Herausforderung,

Technik und Kunst, Sicherheit und Umwelt-

politik, Alltag und Beruf konnten sich rad-

interessierte Bürger sowie Akteure aus Ver-

einen, Verwaltung und Politik über mehrere

Tage hinweg dieser Themen annehmen und

Erkenntnisse für das eigene Handeln und für

die Lust am Radfahren gewinnen. Hierfür

gilt ein besonderer Dank Ulrike Saade (Velo-

konzept Saade GmbH) und Margit Bonacker

(konsalt GmbH), die den Prozess inhaltlich

wesentlich mit geprägt haben.

Mit dieser Broschüre möchten wir Sie einla-

den, sich von der Begeisterung für Gesell-

schaftsentwicklung mit dem Rad anstecken

zu lassen, sich den Herausforderungen für

eine zukunftsweisende Mobilität auf dem

Rad zu stellen und die vielfältigen Anregun-

gen der Wilhelmsburger Radwoche 2010 wei-

terzutragen – in ihren Alltag und in ihr beruf-

liches Umfeld. Lassen Sie uns gemeinsam

auf Touren kommen und Etappe für Etappe

und mit dem ein oder anderen Zwischen-

stopp dem Ziel einer „Fahrradstadt Wilhelms-

burg“ entgegen radeln!

Ihre Partner:

IBA Hamburg

internationale gartenschau hamburg 2013

Fahrradstadt Wilhelmsburg e.V.

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Etappe 1 Etappe 2

Mobilität und Stadtentwicklung

Auf Touren kommen

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Bewegtes Leben und Radfahren

Arbeitsplätze durch Radfahren schaffen

Etappe 3 Weiterradeln

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AUF toUREn KoMMEn10

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m Mai und Juni 2010 zog das Fahrrad

alle Aufmerksamkeit der Elbinseln auf

sich und Bürgerinnen und Bürger, leid-

schaftliche Radlerinnen und Radler, Sportle-

rinnen und Sportler und nicht zuletzt auch

engagierte Fachleute in seinen Bann.

Mehrere Tage beherrschte dieses Fortbe-

wegungsmittel in seinen unterschiedlichs-

ten Ausführungen Aktionen und Events,

Vorträge und Diskussionen. Neue Erkennt-

nisse und zukunftsweisende Ideen, Medail-

lien und Auszeichnungen, fit-gemachte und

gepimpte Räder rückten in den Mittelpunkt

des Geschehens und haben bei den vielen

Mitwirkenden und Besucherinnen und Besu-

chern aller Alterklassen bleibende Eindrücke

hinterlassen. Die Radwoche 2010 war eine

umfassende Veranstaltung, bei der Ernsthaf-

tigkeit und Spaß sportlich miteinander ver-

schmolzen und damit Impulse für eine Auf-

bruchstimmung, für eine neue Liebe zum

Zweirad setzten.

Mit dem IBA LABOR RAD 2010, den Fahrrad-

tagen vor Ort vom Arbeitskreis Fahrradstadt

Wilhelmsburg und dem Elbinsel-Radspaß

sowie der internationalen gartenschau ham-

burg (igs 2013 in Kooperation mit dem Rad-

sportVerband Hamburg e.V.), wurde ein breit-

gefächertes Programm geboten. Hinter der

Wilhelmsburger Radwoche 2010 steht ein

umfassendes Netzwerk unterschiedlichster

Akteure und Institutionen. Sie alle verfolgen

das Ziel, das Radfahren als wesentlichen Teil

der Elbinsel-Mobilität in die Köpfe und in die

Praxis zu bringen. Die Besonderheit für alle

Akteure war es, in gleichberechtigtem Mitein-

ander und Vertrauen diese Radwoche zu ent-

wickeln, zu planen und durchzuführen – ver-

bunden mit jeder Menge Spaß.

Nicht zuletzt geht es inhaltlich auch darum,

einen wichtigen Beitrag für einen Lärm- und

CO2-freien Verkehr zu leisten und zu ver-

deutlichen, welchen Stellenwert das Fahrrad

bereits heute in Wilhelmsburg für Beschäfti-

gung und „Self Empowerment“ hat.

die Wilhelmsburger Radwoche 2010Anlass und Einführung

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AUF toUREn KoMMEn2

1,7

Veranstalter der Wilhelmsburger Radwoche 2010

Die Zukunft der Stadt im 21. Jahrhundert

gestalten. Dieser Aufgabe stellt sich die

Internationale Bauausstellung IBA Hamburg

GmbH. In einem siebenjährigen Prozess von

2007 - 2013 zeigt sie, wie die Städte und Met-

ropolen den Herausforderungen der globa-

lisierten Welt begegnen können – und setzt

damit nachhaltige Impulse für die deutsche

Baukultur. Architektur, Freiraumplanung und

Städtebau versteht die IBA Hamburg als inte-

grale Bestandteile des gesellschaftlichen

Wandels: Sie entwirft, fördert und reflek-

tiert beispielhafte Projekte und Programme

sowohl auf der städtebaulichen als auch auf

der stadtgesellschaftlichen Ebene. Bezo-

gen auf das Thema Fahrrad hat die IBA Ham-

burg den „Runden Tisch Rad“ eingerichtet,

an dem folgende Akteure Platz genommen

haben:

• IBA Hamburg (Leitung)

• igs 2013

• AK Fahrradstadt Wilhelmsburg

• Bezirk Mitte

• HPA

• BSU/BWVI

• ADFC Hamburg

• VCD

• Prof. Hartmut Topp

Von April bis Oktober 2013 wird Hamburg

erneut Austragungsort einer Internationa-

len Gartenschau sein. Ziel ist die Erschaf-

fung eines Parks für das 21. Jahrhundert auf

der Elbinsel Wilhelmsburg, Europas größ-

ter bewohnter Flussinsel. Der Standort lässt

schon erahnen, dass die attraktive Hambur-

ger Mischung von Wasser und Grün auch

hier eine tragende Rolle erfährt. Dies wird

mit den aktuellen Themen von Fitness an der

frischen Luft und Erholung und Bewegung

in angenehmer Umgebung verbunden. Wil-

helmsburg ist außer vom nahen Hafen und

dem Wasser von einer internationalen Bevöl-

kerung geprägt. Hierdurch ist das Motto der

igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-

riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-

plätze und ein vielfältiges gastronomisches

Angebot spiegeln die kulturelle Vielfalt der

Elbinsel wider. Ihren Arbeitsradius entfal-

tet die igs 2013 nicht nur in Wilhelmsburg.

Auch in der Metropolregion Hamburg werden

Kooperationsprojekte initiiert.

Der Arbeitskreis Fahrradstadt Wilhelmsburg

hat sich zum Ziel gesetzt, die Elbinsel beson-

ders für einheimische wie auswärtige Rad-

fahrer attraktiv zu gestalten. Er setzt sich für

ein fahrradfreundliches und damit „erlebens-

wertes” und ökologisches Wilhelmsburg ein.

Er setzt sich ein für die Unterstützung

bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und

Beschäftigung durch Förderung der loka-

len Wirtschaft mit Hilfe von Aktivitäten rund

um das Fahrrad. Er wirkt mit an der Ver-

besserung der Lebensqualität und der Ver-

kehrssituation im Stadtteil, an Förderung

der Gesundheit durch körperliche Aktivität

mit dem Fahrrad, lokale Förderung des Wirt-

schaftsbereiches Tourismus, Steigerung der

Mobilität besonders auch von Kindern und

Migranten/innen, und Menschen mit spezifi-

schem Assistenz- und Teilhabebedarf durch

die Steigerung der Attraktivität und Akzep-

tanz des Verkehrsmittels Fahrrad. Nicht

zuletzt fördert er zu deisen Zielen passende

Teilprojekte und Veranstaltungen.

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22,4

In der Behörde für Stadtentwicklung und

Umwelt (BSU) war bis Mai 2011 das Amt für

Verkehr und Straßenwesen zuständig für die

Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstra-

ßen. Hierfür werden entsprechende Baupro-

gramme für den Ausbau und die Instandset-

zung von Radwegen und die Anlagen von

Fahrradstreifen aufgestellt. Außerdem ent-

stehen hier radverkehrsrelevante Konzepte

von hamburgweiter Bedeutung wie zum Bei-

spiel das Veloroutennetzkonzept und das

StadtRAD-Konzept. Das Radverkehrsteam

in der BSU ist Ansprechpartner für alle Fra-

gen rund ums Fahrradfahren in Hamburg.

Seit Mai 2011 wird das Amt für Verkehr

und Straßen wesen in der neu gegründeten

Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innova-

tion (BWVI) angesiedelt.

Der Radsport-Verband Hamburg (RVH) ist

Mitglied im Hamburger Sportbund (HSB)

und im Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Er

integriert als Dachverband mittlerweile 31

Radsportvereine. Diese Vereine offerieren

viele zum Teil höchst unterschiedliche Rad-

sport-Disziplinen. In den letzten Jahren war

eine stetige Steigerung der Mitgliederzah-

len zu verzeichnen; zurzeit hat der Radsport-

verband Hamburg rund 2550 Mitglieder.

Der RVH organisiert z.B. zahlreiche Rad-

Großveranstaltungen. Als besonders vor-

bildlich gelten seit langer Zeit auch bundes-

weit die Hamburger HEW Cyclassics (heute

mit dem Namen „Vattenfall Cyclassics“) –

verbunden mit den Youngclassics und den

Jedermann-Rennen, die der Hamburger Rad-

sport-Verband begleitet. Allein an den Jeder-

mann-Rennen nehmen jedes Jahr über

20 .000 Radsportlerinnen und Radsport-

ler teil. Anliegen des Radsport-Verbandes

und seiner Vereine ist es, Menschen für das

(sportive) Radfahren zu begeistern.

Kooperationspartner

Bei der Hamburg Port Authority (HPA)

befasst sich der Bereich Verkehrsinfrastruk-

tur innerhalb der Unternehmens- und Hafen-

strategie mit der strategischen Ausrichtung

der verschiedenen Verkehrsträger. Aufgrund

der zunehmenden Bedeutung des Radver-

kehrs wurde der aktuelle Masterplan Rad-

verkehr Hafen Hamburg erarbeitet, in dem

sämtliche Belange des Radverkehrs abgear-

beitet werden. Aus dem Masterplan Radver-

kehr hervorgegangen ist die Hafenerlebnis-

route, auf welcher der Hafen vom Fahrrad

aus erlebbar wird. Weitere Maßnahmen wer-

den bereits umgesetzt oder folgen. Ziel ist

eine ebenso sichere, wie interessante Füh-

rung des Radverkehrs im Hafen.

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iBA LABoR RAd 2010

Anhänger

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Berlin

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25,3

27.05.2010 iBA doCK, 28.05.2010 Bürgerhaus Wilhelmsburg

Lokale Ökonomien

Zirkus Willibald

Spaßräder

frankfurt/Main

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iBA LABoR RAd 2010

Themeninseln mit unterschiedlichen Akteuren

HEuTE-Tour

GESTERN-TourMoRGEN-Tour

Thematische Radtouren über die Elbinsel

Vorträge

An den beiden Tagen des IBA LABOR RAD

2010 wurden internationale, nationale und

lokale Beispiele rund um das Radfahren vor-

gestellt. Dabei bildeten drei Themen die

inhaltlichen Schwerpunkte der Veranstal-

tung: „Mobilität und Stadtentwicklung“, ,,Rad

und Arbeiten“ sowie „Selbstbestimmung/Self

Empowerment und Bewegung“.

Gemeinsam mit der Hamburg Port Autho-

rity und der Behörde für Stadtentwicklung

und Umwelt durchgeführt ist das LABOR

ein Veranstaltungformat der IBA Hamburg,

das sich an Fachleute wie an Bürgerinnen

und Bürger richtet. Radtouren, Vorträge,

drei Diskussions-“Arenen“, ein kulturelles

Rahmen programm mit dem Wilhelmsburger

Kinder-Zirkus „Willibald“ und eine Aktionsflä-

che zum Ausprobieren origineller (rad)fahr-

barer Untersätze prägten ein vielfältiges Pro-

gramm für Geist und Körper.

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26,8

27.05.2010 iBA doCK, 28.05.2010 Bürgerhaus Wilhelmsburg

Arena 1: Mobilität und Stadtentwicklung

Arena 2: Bewegtes Leben und Radfahren

Rauf auf‘s Rad! – die Aktion ausprobieren

Arena 3: Arbeitsplätze durch Radfahren schaffen

Podiumsgespräch

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fahrradtage vor ort – Zukunft auf vielen Rädern

Tandemfahren

Geschicklichkeits-parcours

Sicheres fahrrad

Tag der BildungSchüler drehen Kurzfilme

Tag des Verkehrs

Workshop „Einradfahren“

Die „Zukunft auf vielen Rädern“ war das

Motto für die Fahrradtage vor Ort des

Arbeits kreises „Fahrradstadt Wilhelmsburg“.

An insgesamt acht Tagen wurde Rad-Kultur

zum Mitmachen zelebriert. Von der Präsen-

tation der Ideen und Projekte für die Elbin-

sel durch die Erfinder der Fahrradstadt über

die Fahrradschule, Aktionen zum „Sicheren

Fahrrad“ in Kooperation mit der Polizei und

Angebote zum Ausprobieren bis zum mobi-

len Fahrrad-Werkstatt-Service konnten sich

die Interessierten informieren und beraten

lassen. Die Themen-Tage setzte im Laufe der

Woche verschiedene Schwerpunkte: Beim

„Rauf auf‘s Rad“-Tag standen die vielfältigen

Möglichkeiten des Rads und die Erkundung

der Elbinseln im Mittelpunkt, am „Tag der

Religionen und Kulturen“ fand u.a. ein öku-

menischer Gottesdienst statt, der „Tag der

Bildung“ bot z.B. einen Workshop zum Ein-

rad-Fahren, am „Tag der Kunst & Genüsse“

konnte man auf „Krimitour“ gehen. Radarbei-

ter am „Tag der Arbeit“ aus ihrem Arbeitsle-

ben und zeigten filmisch „Gipfelstürmer“ bei

ihrem Mountainbike-Ritt über die Alpen. Der

„Tag des Verkehrs“ endete mit einer Podi-

umsdiskussion über den Radverkehr als Teil

eines Verkehrsgesamtkonzepts, während der

„Tag der Geschichten“ u.a. einen anregen-

den Vortrag über zwei Jahrhunderte Fahr-

radgeschichte bot, bevor am „Tag der Part-

nerschaften“ unterschiedliche Radtouren die

Vielfalt der Elbinseln und des Harburger Bin-

nenhafens zeigten. Beim „Pegelstand Rad“

hat sich schließlich Bodo Hafke, Baudezer-

nent im Bezirk Mitte, offen für Wilhelmsburg

als Modellstadtteil ausgesprochen. Kurzum:

Eine lebendige Woche dank des enormen

Engagements vieler Aktiver!

info-Zelt

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Rad-Kultur-Tage (27.05.-05.06.2010) mit Kunst, Kultur, Action und Geselligkeit

Tag der Religionen und Kulturen

Ökumenischer Gottesdienst

Tag der Partnerschaften

Tag der Kunst & Genüsse

Tag der offenen Türbei fiT fahrrad-insel-Touren

Tag der GeschichtenKrimi-Radtour

Pendeltouren

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Elbinsel-Radspaß

Elbinsel-Radrennen

Radrennen für KinderHobby & Einrad

fahrrad-Sternfahrt

Vorführungen

Das Fahrradfest mit Elbinsel-Radrennen war

ein Riesenspaß! Es war ein Tag für alle Fahr-

radbegeisterten, ganz gleich ob jung oder

alt, ob aktiv oder zuschauend und anfeuernd.

Der Vormittag war beherrscht vom Radren-

nen über die Elbinsel, und wer neben dem

Blick auf den Tachometer noch Muße hatte,

konnte sich bei herrlichem Radsportwetter

von den Besonderheiten Wilhelmsburgs bis

zur Bunthäuser Spitze überraschen lassen.

Parallel holte eine Fahrrad-Sternfahrt Rad-

lerinnen und Radler aus Niendorf, Volksdorf,

Krupunder zur Fahrt auf die Elbinseln „ab“.

Gefeiert wurde den ganzen Tag auf dem

Bertha-Kröger-Platz. Neben den Sieger-

ehrungen bot das Fahrradfest viel Wissens-

und Erprobenswertes rund um das Rad,

Showeinlagen und zum Abschluss das Lied

der Fahrradstadt. Ein buntes Programm und

ein ausgelassener Abschluss einer reichhalti-

gen Radwoche 2010.

27,7

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das fahrradfest mit Elbinsel-Radrennen am 06.06.2010

Rennradcheck und -service

Mitmach-Angebote

Siegerehrung

Buntes Bühnenprogramm

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Elbinsel-Radspaß

Wander-Sternfahrt

inline-Skaten

Schnupperkurs Pimp my Bike-Shirt

28,3

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das fahrradfest mit Elbinsel-Radrennen am 06.06.2010

inline-Skaten

Prämierung „Schönstes Radspaß-fahrrad“

Rennrad-Checkfahrrad-Rikscha

28,7

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29,0

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Raus aus dem Auto, steig auf dein Fahrrad,

so beschütz du die Umwelt und bist ein per-

fekter Fahrer.

Ja das stimmt, denn die Abgase stinken, fahr

lieber Fahrrad, deine Ausgaben sinken. Jeden

Tag Geld gespart, alle haben dich gewarnt,

doch die Konsequenzen habt ihr leider nicht

erkannt.

Also hört mir zu, du du und du, Fahrrad fah-

ren ist cool, yeah yeah yeah.

Ich und mein Fahrrad... (Ref.)

29,5

Fahrradlied „Ich und mein Fahrrad“

von Liedmacher Juan Carllos Padilla Morageschrieben für die Wilhelmsburger Radwoche 2010

Ich und mein Fahrrad bestreiten jeden Weg,

Ich und mein Fahrrad zeigen wie es geht,

Ich und mein Fahrrad, ich und mein Fahrrad,

Ich und mein Fahrrad bestreiten jeden Weg,

Ich und mein Fahrrad zeigen, wie es geht,

Ich und mein Fahrrad, ich und mein Fahrrad.

Ich steig auf mein Fahrrad, der Weg ist zu

weit, doch wir schaffen es, denn wir sind zu

zweit.

Ich fahre mit meinem Fahrrad Tag und Nacht,

auf jedem Weg, wir fahren zu zweit - yeah -

solang es geht.

Ich und mein Fahrrad sind schnell über

alle Berge, wir besuchen sogar die sieben

Zwerge.

Ich und mein Fahrrad fahren immer immer

weiter, immer weiter, immer weiter und wir

werden niemals scheitern.

Ich und mein Fahrrad... (Ref.)

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Etappe 1 Mobilität und Stadtentwicklung

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EtAPPE 1: MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG

32,0

s ist ein stetiger, aber in der öffent-

lichen Wahrnehmung noch wenig

bemerkter Trend – die Renaissance

des Fahrrades. Während in den Niederlan-

den, in Däne mark und auch in vielen Teilen

Deutschlands das Fahrrad schon lange eine

sehr wichtige Rolle im Verkehrsgeschehen

spielt, wurde es in anderen Ländern bislang

nicht ernst genommen.

Mit den großen ökologischen und ökonomi-

schen Herausforderungen, denen sich die

Städte heute stellen müssen, gewinnt auch

die Förderung des Radverkehrs an Bedeu-

tung.

Weltweit stehen die Ballungszentren und

Städte vor der Frage, wie sie sich klimaver-

träglich und nachhaltig entwickeln können.

Und dabei spielt der Verkehr – insbeson-

dere der motorisierte Individualverkehr –

eine zentrale Rolle, denn er nutzt große Flä-

chen, benötigt viel Energie und belastet die

Umwelt durch Lärm und Abgase. Da rüber

hinaus kostet insbesondere der Kraftfahr-

zeugverkehr vielen Menschen das Leben.

Und wer, wie die zahlreichen Akteure in Wil-

helmsburg, Signale für eine moderne Stadt-

entwicklung senden will, der muß dieses

Verkehrsmittel in seine Überlegungen ein-

beziehen. Glücklicherweise gibt es bereits

Städte, die sich der Förderung des Radver-

kehrs mit viel Energie und großem Enthusi-

asmus angenommen haben. Belohnt werden

sie dafür u.a. mit einer höheren Lebensqua-

lität, gesünderen Bürgerinnen und Bürgern

sowie der deutlichen Einsparung von CO2.

Kopenhagen ist eine der Vorbildmetropolen,

deren Erfahrungen Hamburg für die eigene

Entwicklung nutzen sollte. Als Referenten

konnte für das IBA LABOR Niels Tørsløv vom

städtischen Planungsamt gewonnen werden.

Er berichtete, dass in der knapp 530.000 Ein-

wohner großen Stadt täglich um die 1,2 Mio.

Kilometer per Rad zurückgelegt werden. Der

Radverkehrsanteil beträgt ca. 35% (im Ver-

gleich Hamburg: ca. 12%). 60% aller Kopen-

hagener nutzen ihr Rad für alle Fahrten und

37% aller Arbeitnehmer, Schüler und Studen-

ten kommen per Zweirad zur Arbeit, Schule

oder Uni.

Diese hohen Werte sind das Ergebnis einer

langfristig angelegten Planung und einer

finanziellen sowie personellen Ausstattung,

die die notwendige Investition in die Infra-

struktur ermöglicht. Kopenhagen gibt ca.

10 Mio. Euro pro Jahr (ca. 19 Euro/Einwohner)

für den Radverkehr aus. In Hamburg wer-

den zur Zeit ca. 3 Euro/Einwohner und Jahr

investiert.

Ein entscheidendes Ziel ist es, die Durch-

schnittsgeschwindigkeit des Radverkehrs

weiter zu erhöhen. Dazu werden u.a. grüne

Wellen geschaltet, die die direkten Verbin-

dungen zwischen den Stadtteilen ausge-

baut und viele kleine Hindernisse besei-

tigt. Augenmerk wird auch auf den Komfort

gelegt. Besondere Abstellmöglichkeiten

für Transporträder wurden aufgestellt, die

Radwege werden so ausgebaut, dass ohne

Schwierigkeiten nebeneinander gefahren

werden kann und in der Stadt gibt es frei

zugängliche Trinkwasserspender und Luft-

pumpen. Die Hauptmotivation für die Nut-

zung des Rades ist daher bei 54% der Rad-

fahrer die Schnelligkeit und der einfache

Zugang zu ihrem Verkehrsmittel. 19% stei-

gen aufs Rad, um sich fit zu halten, 7% aus

Bequemlichkeit, 6% aus finanziellen Grün-

den und nur 1%, weil sie die Umwelt schüt-

zen wollen.

Ein Fokus ist auch in Kopenhagen die

Erhöhung der Sicherheit der Radfahrer.

Simona Weisleder, iBA HamburgTorsten Prinzlin, Allgemeiner deutscher fahrrad-Club e.V. (AdfC)

Mobilität, Stadtentwicklung und das fahrrad – Eindrücke aus Arena 1 des iBA LABoRS RAd 2010

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EtAPPE 1 – MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG32

,8

mit Überdachung. Fahrradboxen an der Sta-

tion sollen die Pendler motivieren, mit dem

Rad zur Bahn zu fahren.

Die in städtischem Eigentum befindlichen

Wohngebäude wurden ebenfalls mit Fahr-

radboxen ausgestattet, um den Zugang zum

Fahrrad zu vereinfachen und eine diebstahlsi-

chere Aufbewahrung zu ermöglichen. Um die

Veränderungen in der Stadt sichtbar zu kom-

munizieren, wurde 1992 ein Logo mit dem

Claim „Obertshausen fährt Fahrrad“ einge-

führt. 2002 folgte ein Radfahrstadtplan. Für

die touristische Rundroute um die Stadt gibt

es spezielle Flyer und auf den Wegweisern ist

das Logo gut sichtbar. Bemerkenswert ist die

Vorgabe, dass gemeldete Schäden und Ver-

unreinigungen innerhalb einer Woche besei-

tigt werden sollen. Darüber hinaus wird das

gesamte Radwegenetz mindestens viermal

jährlich durch einen Wegewart überprüft.

Während Obertshausen als Kleinstadt sehr

stark auf den Ausbau der Radwege setzte,

wird in der größten deutschen Stadt genau

das Gegenteil erprobt. In Berlin sollen ver-

stärkt Radfahrstreifen auf der Fahrbahn

abmarkiert werden. Dr. Eckhart Heinrichs

vom Planungsbüro LK Argus GmbH stellte

vervierfacht. Grundlage war ein Radverkehrs-

konzept, das in erster Linie die Verbesserung

des Radwegenetzes in Hinblick auf Komfort

und Sicherheit vorsah. Hindernisse wie Trep-

pen oder schmale Brücken wurden nach und

nach radfahrgerecht umgebaut und die Über-

querbarkeit der vierspurigen Bundesstraße

verbessert. Entscheidend war, dass bei allen

Neubauvorhaben der Radverkehr von Anfang

an einen entsprechenden Stellenwert erhielt.

Ein Schwerpunkt war die Erhöhung der

Sicher heit der Radfahrenden. An Kreuzungen

wurden gradlinige Furten auf der Fahrbahn

angelegt und entsprechend markiert, die

Radwege an unübersichtlichen Ausfahrten

rot eingefärbt. Daneben wurde die Beleuch-

tung der Radwege verbessert sowie Bord-

steine abgesenkt, um die Unfallgefahr zu ver-

ringern. Um den Komfort zu erhöhen, erhielt

die Stadt Obertshausen eine Radwegeaus-

schilderung und viele Einbahnstraßen wur-

den für den Radverkehr in Gegenrichtung

geöffnet.

Das Thema Abstellanlagen spielte auch in

Obertshausen eine wichtige Rolle. Der Bahn-

hof und alle wichtigen öffentliche Gebäude

erhielten qualitativ hochwertige Anlagen, z.T.

Regel mäßig werden Unfallschwerpunkte

untersucht und durch bauliche und organisa-

torische Veränderungen entschärft. Das Ziel

für 2015 ist, dass 80% der Radfahrer sich

sicher fühlen.)

Aus Hamburger Sicht unbedingt nachah-

menswert ist die visionäre Zielsetzung, klare

Prioritätenvergabe und ständige Nachsteu-

erung der Maßnahmen in der Kopenhage-

ner Politik und Verwaltung. Wichtig ist auch

der Dialog mit der Bevölkerung, der u.a. per

regelmäßiger Befragung stattfindet. Kopen-

hagen kann sehr gut als Vorbild für Hamburg

herangezogen werden, aber wie kann eine

lokale Radverkehrsförderung für Wilhelms-

burg organisiert werden?

Mit knapp 25.000 Einwohnern ist Oberts-

hausen in der Nähe von Frankfurt zwar nur

halb so groß wie der Hamburger Stadt-

teil, weist aber eine ähnliche Bevölkerungs-

dichte auf. Eine wichtige Analogie ist die vier-

spurige Hauptverkehrsstraße, die den Ort

durchschneidet. Frau Cornelia Holler vom

Planungs amt stellte die Maßnahmen vor, die

die Stadt seit 1993 ergriffen hat, um den Rad-

verkehrsanteil auf nunmehr ca. 10% zu erhö-

hen (Stand 2010). Damit hat er sich seit 2003

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EtAPPE 1 – MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG

34

,1

Außerdem wurden wichtige Ansätze erarbei-

tet, die sich speziell auf die Situation in Wil-

helmsburg bezogen wie z.B. die Frage, an

welchen Stellen es Kräfte zu bündeln und

zu koordinieren gilt, um die Potenziale Wil-

helmsburgs zu nutzen.

Auch wenn die grundsätzlichen Maßnahmen

sich in den meisten Fällen gleichen, so muss

doch jede Stadt und sogar jeder Stadtteil den

eigenen Weg finden, um das Radfahren zu

fördern. Die Erfahrungen aus anderen Städ-

ten aufzugreifen und daraus die richtigen

Lehren zu ziehen, ist ein spannender Pro-

zess, der durch Veranstaltungen wie das IBA

LABOR deutlich befördert wird.

stets im Bewusstsein des Autofahrers ist.

Bei allen Planungen ist aber auch zu beden-

ken, dass es Konflikte um die Flächen gibt

und insbesondere der ruhende sowie Anlie-

ferverkehr in die Überlegungen einbezogen

werden müssen. Daneben gibt es Verdrän-

gungseffekte in Nebenstraßen und für den

öffentlichen Verkehr kommt es evtl. zu einer

Verschlechterung der Verkehrsqualität. Auch

bei Radfahrern treffen Radfahrstreifen nicht

immer auf ungeteilte Zustimmung. Viele von

ihnen fühlen sich dort nicht sicher und wei-

chen dann rechtswidrig auf den Gehweg aus.

Nach eingehender Abwägung aller Vor- und

Nachteile werden in verschiedenen Stra-

ßen Berlins die Radfahrstreifen angelegt

und deren Erfolg evaluiert. Damit folgt auch

die Hauptstadt dem allgemeinen Trend, das

Fahrrad als gleichberechtigtes Verkehrsmit-

tel anzusehen und ihm mehr Platz auf der

Fahrbahn einzuräumen.

Zusammen mit den Vorträgen über den

Master plan Radverkehr der Hamburg Port

Authority und über die Hamburger Radver-

kehrsstrategie (siehe separate Kapitel) ergab

sich ein interessanter Blick auf die vielfäl-

tigen Ansätze zur Radverkehrsförderung.

ein Projekt vor, in dem für drei Straßen die

Abtrennung von Radfahrstreifen umgesetzt

wird. Die Rahmenbedingungen in Berlin sind

recht günstig, weil es nur 358 PKW/1.000

Einwohner gibt (im Vergleich Hamburg: 475

PKW/1.000 Einwohner). Der Anteil des moto-

risierten Individualverkehrs (MIV) bei der

Verkehrsmittelwahl beträgt 32%, der des

Fahrrads 13%. Während das Fahrrad zwi-

schen 1998 und 2008 seinen Anteil von 10%

steigern konnte, sank der des MIV (von 38%).

Damit einher ging die Abnahme des MIV auf

vielen Straßen im Zentrum Berlins.

Um der gestiegenen Bedeutung des Radver-

kehrs Rechnung zu tragen und das Wachs-

tum weiter zu unterstützen, gibt es eine

Angebotsplanung. Damit soll die Infrastruk-

tur so ausgebaut werden, dass auch die

zusätzlichen Fahrradfahrer sicher und kom-

fortabel geführt werden können. Dieses

Angebot wird in erster Linie an den Haupt-

verkehrsstraßen geschaffen.

Es hat sich gezeigt, dass die Führung des

Radverkehrs auf der Fahrbahn in vielen Fäl-

len die sicherste Möglichkeit ist, weil es eine

direkte Sichtbeziehung zwischen den Ver-

kehrsteilnehmern gibt und der Radfahrer

Page 31: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 1: MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG39

,1

Strategie der HPA

Der Masterplan Radverkehr Hamburger

Hafen zeigt die Maßnahmen auf, mit denen

das Ziel einer sicheren und höheren Fahr-

radnutzung im Alltag erreicht werden kann.

Gleichzeitig wird mit der Hafenerlebnisroute

als integraler Bestandteil des Hafennetzes

erstmals ein Angebot für den Freizeitrad-

verkehr geschaffen. Der Masterplan Radver-

kehr versteht Radverkehrsförderung über

die reine Wegeinfrastruktur hinausgehend

als System und bildet damit das Dach über

verschiedene Handlungsfelder und zahlrei-

che Einzelmaßnahmen. Die Anforderungen

des Wirtschaftsverkehrs im Hafen Hamburg

behalten dabei auch weiterhin ihren hohen

Stellenwert.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen berück-

sichtigen und fördern dies, indem sie für die

Führung des Radverkehrs im Straßenraum

sichere und verlässliche Rahmenbedingun-

gen schaffen. Sie gewährleisten damit, dass

die Arbeitnehmer auch mit dem Rad sicher

zur Arbeit kommen können.

Aufbau des Masterplans Radverkehr Hafen Hamburg

Das Fahrrad spielt als Verkehrsträger für die

im Hafen Beschäftigten eine nur unterge-

ordnete Rolle, da zum einen die Erreichbar-

keit des Hafens eher ungünstig erscheint und

zum anderen das Radfahren im Hafen vor

allem durch den hohen Schwerverkehrsan-

teil relativ hohe Risiken in sich birgt. Auf der

anderen Seite bestehen Befürchtungen, ein

zu hoher Radverkehrsanteil im Hafen könnte

zu Lasten der Leistungsfähigkeit des motori-

sierten Wirtschaftsverkehrs gehen.

Demgegenüber verfolgt die im Jahr 2007

politisch beschlossene Radverkehrsstrate-

gie der Freien und Hansestadt Hamburg das

Ziel einer Erhöhung des Radverkehrsanteils

auf etwa 18% bis zum Jahr 2015. Damit soll

ein Beitrag zu den Zielsetzungen des Klima-

und Umweltschutzes und der Verbesserung

der Lebensqualität geleistet werden. Bereits

im Jahr 2008 wurde in Hamburg ein Rad-

ver-kehrsanteil von 13% und damit eine Stei-

gerung um 4% seit 2002 erreicht. Dies zeigt

den zunehmenden Stellenwert des Fahrrads

in Hamburg als Alltagsverkehrsmittel und in

der Freizeit. Allerdings spielte der Hafen als

bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Met-

ropole Hamburg in den Diskussionen und

Aktivitäten zur Förderung des Radverkehrs

in der Stadt bisher nur eine vergleichsweise

geringe Rolle. Die HPA greift mit dem Mas-

terplan Radverkehr diese Ausgangslage auf

mit dem Ziel,

• die Verkehrssicherheit der Radfahrer zu

erhöhen

• die Nutzung des Verkehrsmittels Fahrrad

zu steigern

• durch Marketingmaßnahmen die Poten-

ziale und Angebote für eine Fahrradnut-

zung im Hafen herauszustellen

• den Hafen stärker gegenüber der Bevöl-

kerung Hamburgs und Besuchern der

Stadt zu öffnen.

Der Masterplan Radverkehr Hamburger

Hafen legt aufbauend auf folgenden Aufga-

benstellungen Handlungsstrategien und Maß-

nahmen für eine nachhaltige Weiterentwick-

lung der Fahrradnutzung im Hafenbereich

dar:

• Bewertung der bestehenden Situation

für den Radverkehr

• Entwicklung eines Radverkehrsnetzes für

den Alltags- und Freizeitradverkehr

• Darlegung der erforderlichen Maßnah-

Ralf Schütt, Hamburg Port Authority (HPA)

Masterplan RadverkehrHafen Hamburg

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EtAPPE 1 – MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG

39,5

Verständnis für die verschiedenen Belange

zu gewinnen. Dies hat maßgeblich zur Kon-

sensbildung beigetragen.

Erreichte Ziele

Erste Maßnahmen aus dem Masterplan Rad-

wege setzt die Hamburg Port Authority

bereits um:

• Die gefährliche Situation an der Klütjen-

felder Hochstraße ist mit einem Brücken-

bauwerk inzwischen behoben. Die an die

bestehende Straßenbrücke angebaute

dere Masterplan Straßenverkehr Hafen Ham-

burg) und berücksichtigt die Belange aller

Verkehrsteilnehmer, vor allem die des Wirt-

schaftsverkehrs. Die Bearbeitung wurde

durch einen Arbeitskreis begleitet. Ein brei-

terAustausch wurde auch durch 3 Workshops

erreicht, an denen u. a. Vertreter der angren-

zenden Bezirke, der Unternehmen, des ADFC,

der Hamburger Verkehrsbetriebe, der Ham-

burg Tourismus und von IBA und igs 2013

teilnahmen. Dadurch war es möglich, die zum

Teil sehr unterschiedlichen Sichtweisen kon-

struktiv zu erörtern und ein gegenseitiges

men zur Verbesserung der Wegeinfra-

struktur und der Radverkehrsweg-

weisung sowie der Angebote für das

Fahrradparken unter Berücksichtigung

der besonderen Bedingungen des Hafens

• Aufzeigen von Handlungsempfehlungen

für Öffentlichkeitsarbeit und Service für

den Radverkehr sowie zur Erleichterung

der Fahrradnutzung auf Arbeitswegen

durch Maßnahmen in den Betrieben.

Der Masterplan Radverkehr integriert sich

in den Gesamtrahmen der konzeptionel-

len Hafeninfrastrukturplanung (insbeson-

Page 33: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

39,6

tierungshilfen für diejenigen, die (bisher)

nur selten mit dem Rad im Hafen fahren,

zum anderen weist sie auch Nichtradfah-

rer auf die Routenangebote hin

• Aufstellung von Informationstafeln an

den Aussichtspunkten und Sehenswür-

digkeiten

• Fertigstellung des Radwegs Wilhelmsburg

bis Ende 2011 (v.a. der Weg zum Alten

Elbtunnel)

• Sukzessive Umsetzung des im Master-

plan Radverkehr erarbeiteten Maßnah-

menkatalogs nach Priorität, bei dem die

Sicherheit, der Komfort und die Wegwei-

sung für den Radverkehr erhöht werden.

Fazit

Das IBA LABOR RAD 2010 war für die HPA

eine informative Zusammenkunft der den

Radverkehr fördernden Akteure, die sich

gegenseitig unterstützen und den Bürgern

wertvolle Ein- und Ausblicke in die einzelnen

Planungen und Maßnahmen gaben und einen

Blick in die Zukunft erlaubten. Diese interes-

sante Veranstaltung sollte auch aus Sicht der

HPA zu einer regelmäßigen Einrichtung wer-

den – ganz im Sinne des auch von der HPA

unterstützten Modellstadtteils-Wilhelmsburg.

Konstruktion ist Teil des Radwegs nach

Wilhelmsburg.

• Aus dem Masterplan Radverkehr her-

vorgegangen ist die Hafenerlebnisroute,

die auf rund 45 Kilometern die Faszina-

tion des Hafens vom Fahrrad aus erleb-

bar macht. Die Route durchquert den

gesamten Hafen mit all seinen Facet-

ten wie etwa den immer größer werden-

den Containerschiffen, unzähligen Lkw,

führt über eindrucksvolle Brückenbau-

werke – immer wieder verbunden mit

dem Blick auf die verschiedenen Hafen-

becken. Aber auch überraschende Ruhe-

und Grünflächen begegnen den Radfah-

rern auf der Erlebnistour.

• Veröffentlichung des Flyers Hafenerleb-

nisroute, sowie des dazugehörigen Logos

• Kurzfristige Umsetzung einzelner Maß-

nahmen, um die Sicherheit sowie den

Komfort für den Radverkehr im Hambur-

ger Hafen zu erhöhen.

Angestrebte Ziele

• Umsetzung der Radverkehrswegweisung

im Jahr 2011: Für das Hafennetz besitzt

die Radverkehrswegweisung eine hohe

Bedeutung. Sie bietet zum einen Orien-

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EtAPPE 1: MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG

40

,2

Ausgangssituation

Die Bedingungen zum Radfahren in Hamburg

erfüllen häufig nicht die Anforderungen, die

an ein bedarfsgerechtes Radverkehrssys-

tem zu stellen sind. Hamburg hat zwar das

längste Radwegenetz einer deutschen Stadt

(1.700 km), jedoch ist es an vielen Stellen

strukturell veraltet, da die Radwege in den

1960er bis 1980er Jahren meist auf den Geh-

wegen (zu Lasten der Fußgänger) angelegt

wurden. Die Radwegbreiten und die Führung

an Kreuzungen sind aus heutiger Sicht häu-

fig nicht regelkonform, zudem lässt oft der

Unterhaltungszustand zu wünschen übrig.

Eine Vernachlässigung des Radwegenetzes in

den 1990er Jahren, erhebliche Mittelkürzun-

gen sowie die gestiegenen Anforderungen

haben zu einem großen Ausbau- und Instand-

setzungsbedarf geführt.

Zudem fehlte ein Gesamtkonzept für die Wei-

terentwicklung des Hamburger Radverkehrs-

systems, das neben der Infrastruktur auch

Aussagen zu anderen Bausteinen der Rad-

verkehrsförderung, insbesondere Service

und Kommunikation, trifft.

Fahrradforum

Um eine breite Akzeptanz zu erreichen und

die wichtigsten Akteure der Radverkehrsför-

derung von Anfang an in die Erarbeitung und

Umsetzung einer Radverkehrsstrategie ein-

zubinden, wurde das ca. 20-köpfige Fahrrad-

forum ins Leben gerufen, das mit Hilfe eines

externen Moderators Ziele und Maßnahmen

in den einzelnen Handlungsfeldern des Rad-

verkehrssystems beraten hat. Teilnehmer

sind neben verschiedenen Dienststellen der

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

(BSU) auch Vertreter der Behörde für Inne-

res und Sport, der Polizei, der Behörde für

Schule und Berufsbildung sowie der Bezirke.

Außerdem sind der Hamburger Verkehrsver-

bund, der Landes-Seniorenbeirat sowie die

Verbände ADFC, VCD, Radsportverband und

ADAC vertreten. Um eine Kontinuität über

Legislaturperioden hinaus zu gewährleisten,

wurden die verkehrspolitischen Sprecher der

Bürgerschaftsfraktionen beteiligt.

Strategie

Die Handlungsempfehlungen des Fahrrad-

forums wurden – ergänzt um übergeord-

nete Ziele und Leitlinien – zur Radverkehrs-

strategie zusammengefasst, im September

2007 vom Fahrradforum verabschiedet und

im Januar 2008 vom Senat beschlossen. Zu

den übergeordneten Zielen gehört, dass der

Modal Split (Anteil des Radverkehrs an allen

Wegen) von 9% (Stand 2002) bis zum Jahr

2015 auf 18% verdoppelt werden soll. Dann

soll auch das Netz der stadtteilübergreifen-

den Velorouten durchgängig hindernisfrei

und komfortabel befahrbar sein. Das sind

ehrgeizige Ziele, ebenso wie die angestrebte

Senkung der Unfallzahlen (mit Radfahrerbe-

teiligung) trotz steigenden Radverkehrsauf-

kommens.

Zu den Grundsätzen und Leitlinien gehört,

dass das Fahrrad integrierter Bestandteil des

Gesamtverkehrssystems ist und als vollwerti-

ges Verkehrsmittel anerkannt wird. Die guten

Ausgangsbedingungen fürs Radfahren, wie

die ebene Topografie, die kompakte und ver-

dichtete Innenstadt sowie die eigenständigen

Stadtteilzentren mit Einzugsbereichen im

idealen Entfernungsbereich für den Radver-

kehr sollen ausgeschöpft werden. Der größte

Teil der Radverkehrsstrategie wird durch die

konkreten Empfehlungen des Fahrradforums

gebildet. Diese gliedern sich in sieben Hand-

lungsfelder:

olaf Böhm, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und innovation, freie und Hansestadt Hamburg

Radverkehrsstrategie für Hamburg

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EtAPPE 1 – MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG4

1,6

des Fahrrades als ernstzunehmendes Ver-

kehrsmittel auch in Hamburg stetig zunimmt.

Der Anteil des Radverkehrs am Modal Split

betrug 2008 immerhin 12,2%. Um den Ziel-

wert der Radverkehrsstrategie von 18% im

Jahr 2015 zu erreichen, sind weitere erhebli-

che Anstrengungen erforderlich.

Eine erfolgreiche Umsetzung der Radver-

kehrsstrategie ist jedoch nur möglich, wenn

die Ziele kontinuierlich politisch unterstützt

werden, alle Beteiligten an einem Strang

ziehen sowie die erforderlichen finanziel-

len und personellen Ressourcen zur Verfü-

gung stehen. Aber auch unter günstigen Vor-

aussetzungen lässt sich der Nachholbedarf

nicht innerhalb weniger Jahre beseitigen.

Daher gilt nicht zuletzt: Radverkehrsförde-

rung verlangt von allen Beteiligten einen lan-

gen Atem! Dass man diesen in Wilhelmsburg

längst hat, dokumentieren eindrucksvoll die

Akteure vor Ort.

Die vollständige Radverkehrsstrategie und

der im Januar 2011 erschienene „Fortschritts-

bericht zur Radverkehrsstrategie“ stehen im

Internet unter www.hamburg.de/radverkehrs-

strategie zum Download bereit.

je nach örtlicher Situation beurteilt, wobei

markierte Lösungen grundsätzlich Vorrang

haben. Beim Fahrradparken wurden mit dem

„1.000-Bügel-Programm“ erste Verbesserun-

gen an Orten mit hoher Nachfrage erzielt.

Die wichtigste und öffentlichkeitswirksamste

Maßnahme im Handlungsfeld „Service“ war

die Einführung des öffentlichen Fahrradleih-

systems „StadtRAD Hamburg“. An 71 Stati-

onen (Stand Mai 2010) stehen 1.000 Fahr-

räder zur Ausleihe bereit, wobei die erste

halbe Stunde kostenlos ist. Das StadtRAD

hat auch zum „Sprung über die Elbe“ ange-

setzt: Am S-Bahnhof Veddel ist im Rahmen

der Wilhelms burger Radwoche 2010 die erste

Station auf den Elbinseln entstanden. 2011 ist

eine große Erweiterung mit ca. 50 Stationen

und weiteren 500 Fahrrädern vorgesehen.

Dann sind auch einige zusätzliche Standorte

in Wilhelmsburg vorgesehen.

Erfolgskontrolle

In Hamburg wird jährlich an 38 sogenann-

ten Fahrradpegeln das Radverkehrsaufkom-

men ermittelt. Die seit Jahren ansteigende

Kurve hat 2009 abermals einen Höchststand

erreicht. Dies zeigt, dass der Stellenwert

1 Gute Wege für den Radverkehr

2 Gute Bedingungen zum Fahrradparken

3 Bessere Verknüpfung von Radverkehr

und öffentlichem Verkehr

4 Umweltbewusstes Mobilitätsverhalten

und höhere Verkehrssicherheit

5 Öffentlichkeitsarbeit für ein besseres

Fahrradklima

6 Ausschöpfen der Potenziale im Fahrrad-

tourismus

7 Mehr Service rund ums Rad

Die in jedem Handlungsfeld enthaltenen Ein-

zelmaßnahmen summieren sich insgesamt

auf 80 Stück.

Bisherige Umsetzung

Die Umsetzung der Radverkehrsstrategie

erfolgt schrittweise seit 2008. Auf Grund der

vorhandenen Defizite bei der Infrastruktur

wird ein Schwerpunkt der Tätigkeiten wei-

terhin in diesem Bereich gesetzt. So erfolgen

Verbesserungen im Veloroutennetz sowie

eine verstärkte Anlage von Radfahr- und

Schutzstreifen. Von Bedeutung ist auch wei-

terhin die Anpassung vorhandener Radwege

an den heute gültigen bautechnischen Stan-

dard. Die Frage „Radweg oder Streifen“ wird

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41,9

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EtAPPE 1: MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG4

3,6

erkehr ist mehr als Auto. Straßen-

verkehr findet auf vielfältige Art mit

verschiedensten Verkehrsmitteln

statt. Neben dem motorisierten Individual-

verkehr gibt es den nicht motorisierten, um

den es hier gehen soll. Was darunter zu ver-

stehen ist? Ganz einfach, das zu Fuß gehen,

Fahrrad fahren, skaten, joggen etc., also alle

Arten der Fortbewegung, die wir tagtäg-

lich nutzen und die ohne Motorunterstüt-

zung stattfinden. Genau darum kümmert sich

der Bezirk Hamburg-Mitte zurzeit und setzt

dabei in erster Linie auf die Verbesserung

der Infrastruktur für das Fahrrad. Dies wurde

auch beider Veranstaltung „Pegelstand“

vom Dezernenten für Wirtschaft, Bauen und

Umwelt, Bodo Hafke, bekräftigt und dabei die

Bedeutung der bestehenden Initiativen her-

ausgehoben.

Konkret stehende folgende Projekte an:

• Bau eines multifunktionalen Rundkurses

• Optimierung der Veloroute 11

• Erstellung eines Radverkehrskonzepts

Das Potenzial des Fahrrads als Verkehrsmit-

tel erstreckt sich in erster Linie auf zurück zu

legende Entfernungen bis 5 km. Der Bezirk

Mitte hat erkannt, dass die Elbinsel hierzu

ideale Voraussetzungen bietet und widmet

sich deshalb explizit der Aufgabe, die nötige

Infrastruktur zur Aktivierung dieses Potenzi-

als zu schaffen und damit den Radverkehrs-

anteil am modal Split deutlich zu erhöhen.

Freizeitrundkurs

Der Hamburger Senat beschloss Ende 2008

die Realisierung eines analog zu betrach-

tenden Rundkurses mit überregionaler Aus-

strahlung im Zuge des Projekts „Sprung über

die Elbe“. Für den Stadtteil Wilhelmsburg

wurde vom Bezirk Mitte ein ca. 30 km langer

Verlauf in städtischer und ländlicher Umge-

bung geplant. Hiervon befindet sich ein ers-

ter Abschnitt in der Ausführungsplanung.

Veloroute 11

Als Vorwegmaßnahme zum Radverkehrskon-

zept Wilhelmsburg befindet sich die Velo-

route 11 in Überarbeitung. Sie verläuft, aus-

gehend von der Hamburger City, durch den

alten Elbtunnel über das Gebiet des Hafens

und erreicht über den Reiherstieg Haupt-

deich die Hafenrandstraße und damit das

Wilhelmsburger Stadtgebiet. Über die Fähr-

straße, Mannesallee, Weimarer Straße,

Rotenhäuser Straße, Georg-Wilhelm-Straße,

Gert-Schwämmle-Weg, Unterquerung der

Wilhelmsburger Reichstraße und anschlie-

ßend Hauland verlässt sie das Gebiet der Elb-

insel entlang der Straße König-Georg-Deich

über die alte Harburger Brücke. Der derzei-

tige Verlauf, z. B. im Bereich Stübenplatz, die

unzureichenden Wegebreiten und mangelnde

Qualität (parkende Kfz, Wurzelhebungen,

veraltete Ausstattungselemente etc.) sowie

die Führung in den Knotenpunkten werden

ermittelt, kritisch hinterfragt, optimiert und

den aktuell gültigen gesetzlichen Vorgaben

angepasst.

Die Veloroute wird in einigen Teilen ver-

mutlich einen neuen Streckenverlauf erhal-

ten, mit modernen Führungselementen (z.B.

niveaugleiche und direkte Führung durch

Knotenpunkte, eigene Ampeln samt eigener

Grünphasen, Öffnung von Einbahnstraßen

etc.) ausgestattet und vor allem den neuen

Anforderungen an Wegebreiten und Kontinu-

ität der Elemente angepasst werden. Damit

wird der Wilhelmsburger Bevölkerung erst-

mals für Wege, die kürzer als 5 km sind, eine

moderne, zeitgemäße Alternative zur Nut-

zung des Autos angeboten werden.

ursel Rabeler, Bezirksamt Hamburg-Mitte

Radverkehrskonzept Wilhelmsburg

V

Page 40: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 1 – MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG

43,

8

erarbeitet, das aus Velorouten, Bezirksrou-

ten, Stadtteilrouten, Erschließungsrouten

und Radschnellweg(en) bestehen wird. Rad-

schnellwege sind ca. 5m breite, asphaltierte

Wegeverbindungen, die im Zweirichtungsver-

kehr nutzbar sind. Auf ihnen wird der stadt-

teilübergreifende Radverkehr abgewickelt.

Sie sind auch auf die steigende Nutzung von

E-Bikes ausgelegt. Das Radverkehrskonzept

wird ein umfassender Handlungsleitfaden für

zukünftige Maßnahmen des Bezirks, um den

Wandel zu ressourcenschonender Mobilität in

Wilhelmsburg einzuleiten.

Aus den dargestellten Maßnahmen wird deut-

lich, dass sich das Bezirksamt ausdrücklich

zur Förderung des nichtmotorisierten Indivi-

dualverkehrs bekennt. Die Investitionshöhe

von ca. 5 Mio. € in den Jahren 2010 – 2013

zur Steigerung des Radverkehrsanteils in Wil-

helmsburg unterstreichen das Bekenntnis

nachdrücklich.

Radverkehrskonzept

Die Elbinsel ist sowohl durch ihre geographi-

schen Parameter wie Topografie und Größe,

aber auch durch die kompakten Siedlungs-

strukturen hervorragend für ein Verkehrsmit-

tel wie das Fahrrad geeignet. Die Vorausset-

zungen für dessen Nutzung sind jedoch nicht

flächendeckend gegeben. Deshalb lässt das

Bezirksamt derzeit ein Radverkehrskonzept

erstellen. Hier werden Handlungsempfehlun-

gen für Maßnahmen zur Steigerung des Rad-

verkehrsanteils am Modal Split abgegeben.

Zurzeit wird in Wilhelmsburg eine detaillierte

Bestandsaufnahme der Infrastruktur durch-

geführt. Nach erfolgter Analyse und Bewer-

tung, nach Sichtung und Beurteilung der

Unfallsituation, der zu beachtenden Quellen

und Ziele des Radverkehrs sowie Berücksich-

tigung der regionalen und überregionalen

Radrouten werden Aussagen, Handlungs-

empfehlungen und erste Planungsentwürfe

zur Radverkehrsinfrastruktur abgegeben.

Das bedeutet, dem Bezirk wird erstmals ein

kompletter Handlungsleitfaden mit Erfassung

baulicher, netzrelevanter und sicherheits-

technischer Mängel mit Vorschlägen zu Neu-

konzeptionen vorliegen.

Darüber hinaus wird ein hierarchisches Netz

Page 41: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

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Page 43: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 1: MoBILItät UnD StADtEntWICKLUnG4

8,3

Mobilität und Stadtentwicklung:Vier ThesenSimona Weisleder, Caroline König, iBA HamburgTorsten Prinzlin, Allgemeiner deutscher fahrrad-Club e.V. (AdfC)

2.

Der eingeleitete Strukturwandel in Wilhelmsburg bietet die

Chance, auch beim Radverkehr neue Akzente zu setzen. Der

Stadtteil sollte als Modellregion für ganz Hamburg ausgewählt

werden. Mit einem Sonderetat für Infrastrukturmaßnahmen

und ausreichend Personal können die Prozesse im Sinne der

Radverkehrsstrategie deutlich beschleunigt werden.

1.

Die höchste Priorität muss die Beseitigung der Hindernisse haben! Radfahrer

sollten direkt auf der Fahrbahn fahren. Die restlichen Radwege sind so herzurich-

ten, dass sie den heutigen Standards entsprechen. Radfahrer müssen schneller

Grün erhalten, um die Reisezeit von Tür zu Tür zu verkürzen. Sichere und ausrei-

chende Abstellanlagen u.a. an Bahnhöfen und wichtigen Gebäuden sind ein Muss

für die Radverkehrsförderung. Ein Sonderetat für Wilhelmsburg könnte aufge-

legt werden, um die notwendigen Reparaturen umgehend durchzuführen.

Page 44: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

49

,7

4.

„Weiche“ Faktoren motivieren Menschen zum Umsteigen. Warum

nicht auch Werbung für den Radverkehr? Die Wilhelmsburger Rad-

woche sollte jährlich stattfinden. Die dazu notwendigen ehrenamtlichen

Strukturen im Arbeitskreis Fahrradstadt Wilhelmsburg benötigen aus-

reichend finanzielle und ideelle Unterstützung durch die Stadt.

3.

Nicht zuletzt sollten regelmäßige Befragungen der Radfahren-

den und eine Untersuchung der Wirksamkeit der ergriffenen

Maßnahmen zum Standard werden. Mit diesen und vielen wei-

teren Schritten erreichen Hamburg und der Stadtteil Wihelms-

burg insbesondere das gesteckte Ziel, fahrradfreundlicher zu

werden.

Page 45: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

Etappe 2 Bewegtes Leben und Radfahren

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Page 46: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

53,

1

Beate Wagner-Hauthal, igs 2013Prof. dr. dieter H. Jütting, Münster/Westfalen

Self Empowerment und Bewegungskultur – Eindrücke aus Arena 2 des iBA LABoRS RAd

n der Arena 2 haben wir uns aus ver-

schiedenen Blickwinkeln der Frage

genähert, wie Menschen zum Fahrrad-

fahren motiviert und befähigt werden kön-

nen und welcher Zusammenhang zwischen

Radfahren und alltäglichem Bewegungs-

verhalten besteht. Prof. Dr. Dieter Jütting

ermöglichte einen Blick auf Quantität und

Qualität von Sportaktivitäten sowie verglei-

chend auf die Situationen in den verschie-

denen europäischen Ländern. Beate Wag-

ner-Hauthal beleuchtete Ergebnisse der

aktuellen Sportentwicklungsplanung der

Stadt Hamburg und stellte die Vorhaben für

mehr Bewegung, Sport und auch Radfah-

ren im Zusammenhang der Parkgestaltung

der igs 2013 vor. Wie Menschen effektiv und

mit viel Spaß Fahrradfahren lernen können,

wurden in den Beiträgen der anschließen-

den Referenten deutlich, die sich alle durch

umfangreiche Praxiserfahrungen auszeichne-

ten. Lebendigkeit und Lachen kennzeichnete

der Workshop mit Christian Burmeister von

moveoergosum, in dem alle Teilnehmenden

der Arena 2 nicht nur reden, sondern auch

Ausprobieren konnten.

In seinem Impulsvortrag im Rahmen des IBA

LABORS RAD beschäftigte sich Prof. Dr. Die-

ter Jütting von der Westfälischen Wilhelms-

Universität Münster mit dem Aspekt des

selbstbestimmten Handelns in der Bewe-

gungskultur, mit den gesellschaftlichen Ver-

änderungen und den Unterschieden des

Bewegungshandelns im europäischen Raum.

Self-Empowerment im Sport ist demnach

ein Handeln, das nicht aus Konsumieren

eines vorgesetzten Angebots besteht, son-

dern eigenständiges Sporttreiben bzw. bewe-

gen nach eigenen Zielen und Vorstellungen

ermöglicht. Dieses ist in der gegenwärtigen

Bewegungskultur besonders leicht zu reali-

sieren.

Das Verständnis von Bewegung umfasst

heute von einfacher, alltagsgebundener kör-

perlicher Bewegung bis hin zum Sport eine

breite Palette von Bewegungsformen und

Intensitäten. Dabei besteht mittlerweile eine

Vielfalt von Organisationen/Anbietern, Bewe-

gungsräumen und Gelegenheiten.

Zudem zeichnet sich eine besondere Bewe-

gungskultur in der Stadt ab, die jenseits der

Sportplätze und -hallen den städtischen

Raum als Bewegungsort entdeckt hat. Das,

was bislang über selbst bestimmtes Bewe-

gungshandeln bekannt ist, sind Erkenntnisse

regelmäßig (dunkelgrün), ziemlich regelmäßig (hellgrün), selten (orange), nie (cyan)(Durchschnitt der EU 27-Staaten)

Wie oft treiben Sie Sport?

und Erfahrungen aus Meinungsumfragen,

Freizeit- und Sportverhaltensstudien, Ver-

eins- und Verbandsstatistiken und Beobach-

tungen. Nach ihrem Sportverhalten befragt

gaben EU-weit 4% der Menschen an, regel-

mäßig Sport zu treiben, 31% selten und 39%

nie. Männer treiben dabei häufiger Sport

als Frauen; insbesondere junge Frauen sind

weniger sportlich aktiv als Männer gleichen

Alters.

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EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn5

3,6

Die Häufigkeit sportlicher Aktivitäten nimmt

mit zunehmendem Alter ab. Während bei den

15- bis 24-Jährigen noch 61% sportlich aktiv

sind, sind es bei der Altersgruppe 70+ ledig-

lich 22%.

Insgesamt ist eine starke Korrelation zwi-

schen dem Bildungsstand und der Häufig-

keit der sportlichen Aktivität zu registrie-

ren: 64% der Befragten, die bereits im Alter

von 15 Jahren das Bildungssystem verlassen

haben, geben an, nie Sport zu treiben.

Auch treiben Menschen mit finanziellen

Schwierigkeiten weniger Sport als Menschen,

die finanziell besser gestellt sind. Interessant

sind vergleichende Betrachtungen der euro-

päischen Landschaft: Eine klare Mehrheit der

EU-Bürger (65%) geht mindestens einmal

wöchentlich in irgendeiner Form der körper-

lichen Betätigung nach, aber nur 9% treiben

regelmäßig Sport. Ein Viertel der Befragten

gibt an, sich überhaupt nicht oder kaum kör-

perlich zu betätigen. Es ist festzustellen, dass

in weiten Teilen der Bevölkerung noch kein

Bewusstsein für den Zusammenhang zwi-

schen Gesundheit und körperlicher Fitness

besteht. Darüber hinaus gibt es bisweilen

sogar sehr große Unterschiede zwischen den

Mitgliedsstaaten, wobei die körperlich aktivs-

ten Bürger in den nördlichen Ländern der EU

zu finden sind. Auch in dieser Beziehung gibt

es ein „Nord-Süd-Gefälle“.

Obwohl sich in der gegenwärtigen Bewe-

gungskultur besonders leicht eigenständiges

Sporthandeln realisiert werden kann, haben

viele Menschen bislang keinen Zugang zu

einem bewegten Alltagsleben gefunden. Zur-

zeit existiert eine breite Diskussion darüber,

wie Menschen der verschiedenen Altersstu-

fen, Bildungsstände und Kulturen zu einem

bewegten Leben motiviert werden können.

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Aussage: Die Gegend, in der ich lebe, bietet mir viele Möglichkeiten, mich körperlich zu betätigen.stimme voll und ganz zu + stimme eher zu stimme eher nicht zu + stimme überhaupt nicht zu weiß nicht (27-EU-Staaten)

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EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

53,

8

amit Menschen das Rad nutzen und

mehr Menschen auf das Fahrrad

umsteigen, braucht es mehr als ein

funktionsfähiges Radwegenetz und das Vor-

handensein eines Rades. Es braucht auch

(vor allem?) das Können, Rad zu fahren.

Für viele ist es selbstverständlich, wenn die

Kindheit verspielt und bewegungsreich ver-

bracht wurde und das Fahrradfahren fast

„von selbst“ erlernt werden konnte. Heute

vollzieht sich die Bewegungsentwicklung von

Kindern jedoch häufig nicht so, dass eine

tragfähige Koordinierungs- und Gleichge-

wichtsfähigkeit entwickelt wird, die als Vor-

aussetzung für ein sicheres Radfahren erfor-

derlich ist.

Auch hatten viele Menschen keine Chance,

Radfahren zu lernen. Gerade in einer multi-

kulturellen Stadtgesellschaft wie Hamburg

liegt hier eine wichtige Herausforderung, will

man einen Paradigmenwechsel in der Nut-

zung des Verkehrsmittels im alltäglichen

Handeln. Im Rahmen des IBA LABORS RAD

2010 hat sich die Arena 2 daher intensiv mit

dieser Thematik befasst: Sport und Bewe-

gung in der Stadt - Perspektiven für Ham-

burg und Wilhelmsburg.

Hamburg hat die sportaktivste Bevölkerung

aller deutschen Großstädte und ist bei der

Durchführung von Sportgroßveranstaltun-

gen führend. Darüber hinaus verfügt Hamburg

über hochattraktive Freizeit- und Sportmög-

lichkeiten am Wasser. Elbe und Alster sowie die

zahlreichen Parks der Stadt erfreuen sich bei

der sportaktiven Bevölkerung großer Beliebt-

heit.

Die von der Universität Osnabrück erar-

beitete und im Januar 2011 veröffentlichte

„Sportentwicklungsplanung in der Freien

und Hansestadt Hamburg“ (www.hamburg.

de/sportstadt) macht deutlich, wie sich das

Sportbedürfnis in den letzten Jahren zu

Gunsten des Freizeitsports verändert hat.

Die attraktivsten Sportformen sind dem-

nach: Laufen, Fitness, Radfahren, Schwim-

men, Aerobic/Gymnastik und Walking/Nordic

Walking. Zudem stellt die Sportentwicklungs-

planung dar, welche Sporträume enorm an

Attraktivität gewonnen haben. Als bevor-

zugte Sporträume wurden genannt: Die

Natur (Wald, Park, See, Kanal, Wege) mit

36,5% (w) und 38,8% (m) und die Straße

mit 13,8% (w) und 17,0% (m). Schließlich

gab über die Hälfte (56,5%) der befragten

Erwachsenen an, am liebsten privat organi-

siert Sport zu treiben.

Die Herausforderung in der Sport- und Stadt-

entwicklung liegt demnach in der Schaffung

und Ausweitung von Bewegungsangeboten

mit folgenden Kriterien:

• wohnortnah

• Berücksichtigung der gewünschten

Sportformen

• naturnah/im Grünen

• zur individuellen/selbst organisierten

Nutzung.

Die Planungen der igs 2013 werden die-

sen Anforderungen in vielfältiger Hinsicht

gerecht: In Hamburg-Wilhelmsburg werden

2013 die Internationale Gartenschau Ham-

burg und die Internationale Bauausstellung

Hamburg stattfinden. Die igs 2013 gmbh

gestaltet im Herzen der Insel Wilhelmsburg

einen Park, der nachhaltig für die Wilhelms-

burger Bevölkerung und ganz Hamburg ein

Erholungsort von besonderer Qualität wer-

den wird. Ein Schwerpunkt der Parkge-

staltung ist die Ausrichtung auf den The-

menschwerpunkt Sport, Bewegung und

Gesundheit.

Beate Wagner-Hauthal, igs 2013

Sport und Bewegung in der Stadt

D

Page 49: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

54

,0EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

Dieser wird sowohl für die Ausstellungszeit

charakteristisch sein, als auch dauerhaft

Spiel-, Sport- und Bewegungsmöglichkeiten

für alle Zielgruppen schaffen. Dabei geht es

weniger um leistungssportgerechte Sportan-

lagen, sondern um freizeit- und gesundheits-

sportorientierte Angebote.

Die Planung und Realisierung des Parks wird

begleitet mit einer Reihe von Beteiligungs-

projekten und zahlreichen Dialogen mit Ver-

einen, Institutionen und Stadtteilakteuren.

Im Einzelnen werden hier entstehen: Eine

Schwimmhalle mit Landesleistungszen-

trum Wasserball, eine Sporthalle für die

Insel akademie für Basketball und sportli-

cher Sozialarbeit, eine innovative Kletter-

halle, ein Hochseilgarten, eine Skate-Arena,

eine Kanustrecke, ein Boule-Platz, ein mul-

tifunktionales Spielfeld, Laufstrecken mit

Strecken markierung zur Trainingssteuerung,

verschiedene Gärten mit weiteren Bewe-

gungsangeboten, Bewegungsanlässe entlang

der gesamten Parkwege und verschiedene

Spielplätze.

Im Park wird es zudem einen ca. 6,5 km lan-

gen und 5 m breiten asphaltierten Rundweg

geben, der nach der Gartenschau auch zum

Radfahren zur Verfügung steht und Teil des

Freizeitrundkurses sein wird: Als gemeinsa-

mes Projekt der IBA Hamburg und der igs

2013 wurde ein insgesamt 30 Kilometer lan-

ger Freizeitrundkurs zur Entdeckung der

Vielfältigkeit der Elbinsel Wilhelmsburg kon-

zipiert. Dieses Konzept einer Multi-Sport-Sport- und Bewegung im igs Park

Page 50: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

54

,9

EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

Strecke bietet ein attraktives neues Frei-

zeitangebot mit positiver Wirkung weit über

Wilhelmsburg hinaus. Ziel ist es, eine ca.

28 km lange Rundstrecke rund um die Elbin-

sel zu schaffen, die so sportlich erkundet und

in ihrer Vielfältigkeit erlebt werden kann. Das

vom Büro Schaper+Steffen+Runtsch aus-

gearbeitete Konzept sieht einen besonders

glatten Straßenbelag vor, um den Weg als

Fahrbahn für Radfahrer und Skater attrak-

tiv zu machen. Für den Weg wird eine eigene

breite Trasse geschaffen, die weitestgehend

vom Autoverkehr befreit ist und somit unge-

trübte Aus- und Fernblicke auf die abwechs-

lungsreichen Seiten Wilhelmsburgs ver-

spricht.

In einem ersten Schritt wird bis 2013 der

erste Streckenabschnitt in Anbindung an den

igs-Park bis hin zum S-Bahnhof Veddel und

bis zum Reiherstieg durch den Bezirk Mitte

realisiert. Nach dem Ausstellungsjahr 2013

wird darüber hinaus auch die asphaltierte

Strecke im igs-Park zu nutzen sein.

Durch diese Verbindung entsteht eine ganz

besondere Attraktivität und ein vielfältig

gestaltetes Angebot für eine „bewegte“ Frei-

zeitgestaltung. Damit wird der zukünftige

Wilhelmsburger Inselpark auch im Kanon der

Hamburger Parks eine herausragende Stel-

lung einnehmen und ein innovativer Schritt

im Rahmen der Sportentwicklung und Grün-

planung in der Stadt und darüber hinaus

sein.

Freizeitrundkurs

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55

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EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn6

2,3

Die Konzeption und die damit verbundene

Methodik sind umfassend, interdisziplinär,

wissenschaftlich fundiert und berücksichti-

gen auch die verschiedenen physikalischen

Phänomene des Radfahrens.

Der wesentliche Unterschied zu konventio-

neller und alltäglicher Lehrweise wird durch

den philosophischen Standpunkt offenbar:

Das Rad, die Schwerkraft oder die Geschwin-

digkeit sind die Lehrmeister, parallel verfolgt

moveo·ergo·sum konsequent den natürlichen

Entfaltungsprozess von Wahrnehmen, Bewe-

gen und Handeln. Im Mittelpunkt dieses Pro-

zesses stehen Fragen: „Was will ein Rad, was

will eine Situation von mir?“

Die Initiierung, Gestaltung und Führung

natürlicher Entfaltungsprozesse ist mit einer

Kunst vergleichbar - moveo·ergo·sum-Rad-

fahrenlernen bzw. -entfalten geschieht in

der Schnittmenge körperlicher und geis-

tiger Bewegungen. Es ist bei aller Theorie

erfrischend schlüssig, konkret und einfach

in der Praxis. Die Resonanz der Teilneh-

merinnen und Teilnehmer ist überwältigend:

Abwechslungsreich, hocheffizient, vielschich-

tig, balanciert und angstfrei - so wird der

moveo·ergo·sum-Lernweg beschrieben. Er

Radfahren natürlich entfaltenmoveo·ergo·sum - Wahrnehmen, Bewegen, Handeln

Viele Erwachsene hatten in ihrer Kindheit

niemals Gelegenheit, sich das Radfahren zu

erschließen. Die Gründe hierfür sind vielfältig

- anteilig hoch betroffen sind Frauen mit Mig-

rationshintergrund. Und auch Kinder bekom-

men in unserer modernen Welt immer weni-

ger Möglichkeiten und Gelegenheiten, sich

mit einem Fahrrad vertraut zu machen - der

Bedarf an Radfahrschulungen ist daher in

großem Maße vorhanden.

moveo·ergo·sum - der Ansatz - das Konzept

Souveränes, umsichtiges, erlebnisintensi-

ves und sicheres Radfahren in unserer kom-

plexen Wirklichkeit erfordert vielschichtige

Qualitäten und Kompetenzen. Diese Qualitä-

ten und Kompetenzen bildet moveo·ergo·sum

aus. Philosophischen Erkenntnissen zur

Grundlage wird mit Hilfe von Übungsprinzi-

pien und Übungsbausteinen der natürliche

Entfaltungsprozess des Radfahrens gestaltet.

führt zur Authentizität, integriert, emanzi-

piert und trägt zur Persönlichkeitsentwick-

lung bei - in allen Alters- und Zielgruppen.

Weitere Informationen unter

www.moveoergosum.de

www.radfahrkurse.de

www.radfahrlehrer.de

Siehe auch km 82,6 :

Zwischenstopp „FIT Radfahrschule“

Christian Burmeister, radfahrkurse.de, Hamburg

Entfaltungsräume durch Radfahren

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67,

2

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68

,1EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

ie Maßnahme „Fahrradfahren ler-

nen für Frauen aller Kulturen und

Nationalitäten“ richtet sich an

erwachsene Migrantinnen mit dem Ziel, den

Handlungsspielraum/-radius der Migrantin-

nen zu erweitern, indem sie Radfahren ler-

nen. Das Radfahren erleichtert ihnen viele

alltägliche Tätigkeiten (z. B. Einkaufen) und

fördert gleichzeitig den Aufbau sozialer Kon-

takte über den Stadtteil hinaus. Ferner unter-

stützt es ein gesundheitsbewusste Fortbe-

wegung und körperliche Ertüchtigung. Die

Mobilität der Frauen wird gesteigert und die

Lebensqualität auf diese Weise ein Stück

weit erhöht.

Im Jahr 2006 startete der Hamburger Sport-

bund erstmals in Altona zwei Kompaktkurse

Fahrradfahren lernen für Frauen aller Kul-

turen und Nationalitäten. Die Durchfüh-

rung der Fahrradkurse geschieht nach einem

speziell für Erwachsene entwickelten Kon-

zept, welches es den Frauen auf einfache

und sichere Weise ermöglicht, das Fahrrad-

fahren zu erproben und zu lernen (Konzept

von Christian Burmeister, siehe km 62,3).

Zum Abschluss der Kurse gibt es jeweils län-

gere Fahrradausflüge in der näheren Umge-

bung. Aufgrund des großen Erfolges und der

sehr großen Nachfrage (die immer größer

wird) wurde das Projekt immer weiter ausge-

baut und konnte teilweise bereits in die loka-

len Strukturen der einzelnen Stadtteile ein-

gebunden werden. Auch im kommenden Jahr

soll das Projekt federführend über den Ham-

burger Sportbund in Kooperation mit dem

Radfahrlehrerverband durchgeführt werden

und weiteren Frauen unterschiedlicher Her-

kunft die Möglichkeit geben, ihren Lebens-

raum freier und flexibler zu erfahren.

Denn es hat sich gezeigt, dass Fahrradfah-

ren lernen in besonderer Weise geeignet

ist, Frauen mit Migrationshintergrund den

Zugang und die Teilhabe am Gesellschafts-

system zu erleichtern.

Ebenso ist es ausdrücklich von Frauen mit

Migrationshintergrund gewünscht und hier-

für

• eine überaus große Nachfrage besteht

• einen erheblichen Mobilitätsgewinn für

die Frauen darstellt

• geeignet ist, Bewegung in den Alltag zu

bringen und somit auch der Gesundheits-

förderung dient

• die Methode des entfaltenden Lernens

und das Selbstbewusstsein der Teilneh-

merinnen stärkt und Mut macht für das

Erreichen weiterer selbst gewählter Ziele

(z. B. einen Führerschein zu machen,

Inline-skaten zu lernen etc.)

• zunehmend auch für Anforderungen

im Beruf genutzt wird (z. B. für beruf-

liche Wege in der Altenpflege oder beim

Wäsche ausfahren).

„Übungszeit Fahrradfahren lernen“

Die Erfahrungen der durchgeführten Fahr-

radkurse haben gezeigt, dass es sinnvoll ist,

für die Teilnehmerinnen eine „Nachbetreu-

ung“ zu gewährleisten, d. h. das Gelernte

wieder aufzufrischen und gemeinsam mehr

Fahrsicherheit für den Straßenverkehr und

Alltagsgebrauch zu bekommen. Dies soll über

Fahrradübungszeiten, Seminare, Radtouren,

und Einführungen erreicht werden. Daher

sollen regelmäßige Übungszeiten für diejeni-

gen angeboten werden, die ihre Kenntnisse

vertiefen wollen und sich zunehmend siche-

rer im Straßenverkehr fortbewegen möchten

(siehe Projekt mit TGH „Türkische Gemeinde

Hamburg“ über Heike Bunte, km 75,3).

www.hamburger-sportbund.de

Kristjana Krawinkel, Hamburger Sportbund

fahrradfahren lernen für frauen aller Kulturen

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EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

70,4

m Hamburger Schulgesetz und in den

Bildungsplänen ist die Verkehrserzie-

hung als ein wichtiges Thema curricu-

lar verankert. Sie versteht sich als Mobilitäts-

erziehung, sie ist nicht nur Sicherheits- und

Sozialerziehung, sie ist Umwelterziehung,

Gesundheitserziehung und sie sieht die Mit-

gestaltung der Verkehrssituation als ihre

Aufgabe an. Mit der Förderung der selbst-

ständigen Mobilität leistet sie einen Beitrag

zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder

und Jugendlichen. Ziel ist es, Mobilität nicht

mit Automobilität gleichzusetzen, sondern

Mobilität zu gestalten, zu einem multifunkti-

onalen Verhalten in der Verkehrsmittelwahl

zu gelangen.

Ziele der Mobilitätserziehung

• Selbstständige Mobilität

• Sicheres Verhalten im Verkehr

• Soziales Verhalten im Verkehr

• Umweltbewusste Verkehrsmittelwahl

• Mitgestaltung der Verkehrsumwelt

• Mobilitätskompetenz

Mobilitäts- und Verkehrserziehung ist kein

Fach, sondern fächerübergreifend ange-

legt. Die Umsetzung der Themen findet in

den Fächern, z. B. Geographie, Mathematik,

Naturwissenschaften, Ethik oder in Projek-

ten statt.

Fahrradfreundliche Schule Radfahrausbildung in den Klassen 3 und 4Kinder müssen gut gerüstet sein, um sich

mit dem Rad im Straßenverkehr sicher zu

bewegen. Deshalb findet an allen Grund-

schulen die Radfahrausbildung in Zusam-

menarbeit mit der Polizei statt. Die Kin-

der üben zunächst in der Turnhalle oder auf

dem Schulhof und danach im Straßenver-

kehr. Hierbei lernen die Kinder, schwierige

Situationen zu bewältigen. Wenn die Kin-

der die Radfahrausbildung erfolgreich absol-

viert haben, erhalten sie zum Abschluss den

„Hamburger Radfahrpass“.

Fahrrad-Projekt in den Klassen 5-6

Die Fahrradprojekte für die 11- bis 13-Jährigen

verfolgen das grundlegende Ziel, die selbst-

ständige Mobilität der Schüler als Radfahrer

zu fördern und Maßnahmen zur Sicherung

des Schulweges einzuleiten. Dies beinhal-

tet, sie anzuregen, sich mit dem Verhalten

aller Verkehrsteilnehmer auseinanderzuset-

zen, mit ihnen gemeinsam die Schulweg- und

Stadtteilsituation zu untersuchen, ihre Prob-

leme im Straßenverkehr zu diskutieren, Män-

gel aufzulisten und eigene Vorstellungen

zur Verbesserung der Verkehrssituation im

Stadtteil zu entwickeln.

Ziele des Projektes

• Förderung der selbstständigen Mobilität

• Erhöhung der Verkehrssicherheit

• Übernahme von Mitverantwortung für

einen umwelt- und sozialverträglichen

Verkehr

• Mitgestaltung der Verkehrssituation für

Radfahrer im Stadtteil

In den Klassen 5 und 6 steht das Erforschen

des Straßenverkehrs im Mittelpunkt. Metho-

disch geschieht das durch Forschervorhaben:

Wir nehmen unsere Schul- und Freizeitwege

unter die Lupe!

Die Kinder untersuchen die objektiven Bedin-

gungen (bauliche Voraussetzungen und

Gefahrenpunkte) für Radfahrer und die sub-

Gunter Bleyer, Behörde für Schule und Berufsbildung, freie und Hansestadt Hamburg

Mobilitätserziehung in der Schule

I

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71,8

jektiven Faktoren (das individuelle Verhal-

ten und das Miteinander im Verkehr). Wel-

che Wege sind gut für uns Radfahrer? Wie

verhalte ich mich an bestimmten Gefahren-

punkten? Was müsste in unserem Stadtteil

für Radfahrer getan werden? Dies sind die

Fragen, mit denen die Kinder sich auseinan-

der setzen.

Wir nehmen das Verhalten der Verkehrsteil-

nehmer unter die Lupe!

Die Kinder beobachten das Verhalten von

Autofahrern und Radfahrern an besonde-

ren Gefahrenstationen in ihrem Stadtteil, sie

dokumentieren fremde und eigene Regelver-

letzungen wie das Fahren auf der falschen

Straßenseite, führen Versuche z.B. zum

Toten Winkel durch und diskutieren die Frage:

„Was können Radfahrer tun, um zur eigenen

Sicherheit beizutragen?“

Wir vergleichen das Auto mit dem Fahr-

rad: Welches der beiden Verkehrsmittel ist

umweltfreundlicher?

Weitere Informationen und Unterrichtsma-

terialien stehen im Internet unter folgender

Adresse: http://www.hamburger-bildungsser-

ver.de/verkehrserz/welcome.htm

Projekt Jahrgang 5/6: Wir fahren mit dem Rad

EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

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EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

75,3

Heike Bunte, Arbeitskreis fahrradstadt Wilhelmsburg e.V.

ach der Radwoche ist vor der Radwo-

che! Oder: Die Zukunftsperspektive

von Radfahrkursen für Migrantinnen

und Migranten aller Kulturen für die Elbinsel

Wilhelmsburg!

Perspektive und Ausblick

Die Wilhelmsburger Radwoche 2010 hat nicht

nur die praxisnahe Vielfalt muskelkraftbe-

triebener Bewegung gezeigt, sondern auch,

welche thematische Bandbreite mit die-

sem Thema einhergeht. In diesem Sinne

stand auch das Thema Migration, Integration

und Fahrrad-Mobilität als Topoi auf im Pro-

gramm und gehört als Thematik – auch euro-

paweit – mit zum Regelkreis umweltfreundli-

cher (Nah-)Mobilität. Nach den Erfahrungen

aus der Fahrradwoche (tägliche Radschul-

Schnupperangebote der FIT-Radfahrschule

auf der Aktionsfläche am Bahnhofsvorplatz)

sollte ein Zukunftsziel für die Elb insel die

permanente Verortung von Radfahrlernkur-

sen für Migrantinnen und Migranten aller

Kulturen sein. Die Elbinsel möchte darin nicht

nachstehen und mit einem state-of-the-art-

Konzept überzeugen. Im Sinne einer wei-

ter zu entwickelnden Fahrradförderung soll-

ten die gemachten Anfänge nicht ungenutzt

verstreichen. Was liegt da näher als weitere

Schritte in diese Richtung zu unternehmen?

Demnach liegt die Zukunftsperspektive in

einem Folgeprojekt, das verschiedene Bünd-

nispartner vereint, die über entsprechende

Expertisen verfügen. Inhaltlich und konzep-

tionell kann es nicht mehr nur ausschließlich

darum gehen, das Radfahren zu erlernen,

sondern vor allem, dass Kenntnisse hin-

sichtlich Verkehrsfragen und Fahrradtechnik

erlangt und ökonomische Perspektiven eröff-

net werden, denn der Verkehrsalltag ist kom-

plex. Damit Integration im wahrsten Sinne

des Wortes real „er-fahren“ wird, sollte ein

weiters Ziel sein, den Prozess des Lebenslan-

gen Lernens und Self-Empowerment zu för-

dern. Die im Folgenden beschriebenen Kurs-

module versprechen daher nicht nur einen

systematischen Kursaufbau, sondern sollen

auch als Leuchtturm hinsichtlich eines Fol-

geprojektes verstanden werden, denn es gilt,

sowohl thematisch neue Eckpfeiler zu setzen

als auch Innovationen zu schaffen.

Kursmodul 1: Verkehrsregeln und Radfahren lernen

Unser Verkehrsalltag ist komplex, und eine

daraus nachzuvollziehende Konsequenz ist

es, dass die Wissensvermittlung von Ver-

kehrsregeln ein Kursbestandteil sein sollte.

Denn es reicht nicht mehr nur aus, dass Mig-

rantinnen das Radfahren lernen. Vielmehr

sollten wir als Mehrheitsgesellschaft die Auf-

gabe der Vermittlung von Verkehrsregeln

wahrnehmen. Hierbei geht es darum, dass

anhand von entsprechend aufbereitetem

Lernmaterial zum einen sprachliche Hürden

hinsichtlich des Fachvokabulars überbrückt

und zum anderen Verkehrsregeln und -ver-

halten vermittelt werden. Dass Radfahren

lernen nicht einfach ist, wissen wir noch aus

eigener Erfahrung, und dass denjenigen, die

es im späteren Altersabschnitt lernen, Res-

pekt entgegen zu bringen ist, versteht sich

von selbst. Daher enthält auch dieser Kurs-

abschnitt ein auf Erwachsene zugeschnitte-

nes Lernkonzept, so dass das Radfahren ler-

nen gelingt.

fahrradfahren lernen für Migrantinnen auf der Elbinsel – wie weiter?

n

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75,6

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EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

77,5

Der Anschluss

Ein Antrag für ein Folgeprojekt nach dem

beschriebenen Konzept wurde bereits beim

Bundesverkehrsministerium bzw. dem Natio-

nalen Radverkehrsplan (http://www.nationa-

ler-radverkehrsplan.de bzw. http://www.nati-

onaler-radverkehrsplan.de/foerderung-bund/

foerderung-nrvp) gestellt. Folgende Partner

sind hierzu eingebunden: Hamburger Fahr-

radtouren (HFT mit seinen Radfahrlehrern,

die die Arbeit der SBB (Stiftung Berufliche

Bildung) Kompetenz gGmbH fortführen), der

Arbeitskreis Fahrradstadt Wilhelmsburg e.V.

sowie die TGH (Türkische Gemeinde Ham-

burg).

Bei diesen Trägern sind die notwendigen

Kompetenzen vorhanden. Sei es, dass geeig-

nete Lernräder zur Verfügung stehen oder

eine migrantische Radfahrlehrerin um die

„Zugangscodes“ zu der Zielgruppe weiß,

die notwendig sind, damit eine erfolgreiche

Adressierung gelingt. Darüber hinaus sind

Vernetzungen auf vielfältigen (bundeswei-

ten) Ebenen gegeben, die für einen guten

Projektstart garantieren.

men wird. Das Prinzip ‚Fahrrad-Freundin’

basiert auf gegenseitiger Neugier auf eine

andere Kultur und dem Wunsch das Thema

‚Alltagsbewegung per Rad’ gemeinsam zu

erleben.

Kursmodul 3: „train the trainer“

Ein drittes Ziel ist, dass Radfahrtrainerinnen

und hier idealerweise diejenigen mit Migrati-

onshintergrund ausgebildet werden, die dann

wiederum selbst Radfahrkurse anbieten.

Hierbei werden nicht nur Lebensperspekti-

ven in Hinblick auf eine mögliche berufliche

Selbstständigkeit entworfen, sondern auch

neue Rollenbilder geschaffen. Denn gerade

diese Frauen können nachvollziehen, wie es

ist, „spät“ Radfahren zu lernen und welche

Hemmschwellen damit verbunden sind. Der

Zugang zu den kulturellen Kodierungen fällt

ihnen leichter und gerade Erlerntes motiviert

andere Frauen, wozu das vertauschte Rollen-

bild der Radfahrtrainerin mit Migrationshin-

tergrund einen positiven Beitrag leistet.

Kursmodul 2: Die Fahrrad-Freundin

Die „Fahrrad-Freundin“ basiert auf einer

Patenschafts-Idee, um denjenigen Frauen,

die gerade das Radfahren erlernt haben ein

Stück mehr Sicherheit und Selbstvertrauen

im Alltag zu geben. Es hat sich gezeigt, dass

es gerade für diese Frauen wichtig ist, eine

Zeit lang das Radfahren zusammen mit einer

anderen Frau zu praktizieren, um sicher und

mit Spaß das Alltägliche zu erleben. Die

„Fahrrad-Freundin“ ist aber mehr als bloß ein

sicherer ‚Guide’ durch den Verkehrsalltag.

Es geht nicht nur um die gemeinsame Rad-

tour, sondern der kulturelle Austausch zweier

„Fahrrad-Freundinnen“ aus zwei unterschied-

lichen Kulturen steht im Mittelpunkt.

Dass dabei über das Medium Fahrrad ein

gegenseitiges Verständnis für die unter-

schiedlichen Kulturkreise geschaffen wird, ist

ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Es wer-

den Einblicke in die jeweiligen Lebensweisen

im Alltag ermöglicht. Egal, ob sich die Fahr-

rad-Freundinnen darin unterstützen, dass der

Weg zur Arbeit mit dem Rad sicher gelingt,

oder gezeigt wird, wie der Einkauf mit dem

Rad funktioniert, oder ein gemein samer

Museumsbesuch per Muskelkraft unternom-

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79,6

EtAPPE 2: BEWEGtES LEBEn UnD RADFAHREn

Bewegtes Radlerleben –fünf ThesenBeate Wagner-Hauthal, igs 2013

Kulturelle Perspektive –

Radfahren ist nicht Bestandteil jeder Kultur.

In einer multikulturellen Stadtgesellschaft

und besonders auch in Wilhelmsburg muss

sich mit der Herausforderung befasst werden,

Menschen mit Migrationshintergrund Zugänge

zum Radfahren zu schaffen. Insbesondere

Frauen eröffnet sich hiermit mehr gesell-

schaftliche Teilhabe.

Motorische Perspektive –

Die Ausweitung des städtischen Radverkehrs ist nur dann eine realistische

Perspektive, wenn (mehr) Menschen in der Lage sind, sicher Fahrrad zu fah-

ren. Neben der Bereitstellung einer funktionierenden Rad-Infrastruktur muss

auch vor dem Hintergrund zunehmender motorischer Defizite stets parallel die

Fähigkeit des Radfahrens befördert werden. Gerade in Wilhelmsburg sind die

bestehenden Institutionen sehr gefordert und benötigen für dieses Engage-

ment (auch finanzielle) Unterstützung. 2.

1.

Page 68: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

79,7

Motivationale Perspektive –

Radfahren wird nur dann zur Mobilitäts-

option, wenn es Spaß macht. Es gilt, mög-

lichst viele Menschen zu einem stabilen

bewegten Alltagsleben zu motivieren. Der

Park der igs 2013 sowie die enstehenden

Freizeitrundkurse werden vielfältige Mög-

lichkeiten für eine bewegte und sportive

Freizeitgestaltung eröffnen.

Bildungsperspektive –

Das Radfahren-Lernen bedarf eines Paradig-

menwechsels. Souveränes, erlebnisreiches

und sicheres Radfahren in komplexen (Ver-

kehrs-)Situationen erfordert umfassende

Kompetenzen und braucht ein spielerisches

Bewegungslernen mit dem Rad. Bewegung

von Anfang an (sprich: von frühester Kind-

heit) bildet hierfür ein tragfähiges Fundament!

Verschiedene Wilhelmsburger Akteure (u.a.

Sportvereine) engagieren sich für dieses Ziel

und streben eine noch engere Zusammenar-

beit an.

Gesundheitliche Perspektive –

Radfahren hat ein großes gesundheitsförderndes Potential.

Regelmäßiges Radfahren führt nachweislich u.a. zu einer Stär-

kung des Herz-Kreislauf-Systems. Auch diese Dimension ist für

die Motivation zum bewegten Alltag zu nutzen; Anknüpfungs-

punkte zu Gesundheitsaktionen oder zum Beispiel dem „Pakt

für Prävention“ sind auszuloten.

4.

5.

3.

Page 69: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

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Etappe 3 Arbeitsplätze durch Radfahren schaffen

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn

81,8

ragestellung: Wie kann das Fahrrad

zum Motor für die lokale Wirtschaft

und das Self Empowerment eines

Stadtteils werden? Wie können sich dabei

verschiedene Projekte überregional vernet-

zen und voneinander lernen?!

Die Arena 3 behandelte das Thema der Wil-

helmsburger Beschäftigungsträger, die im

Jahr 2007 durch ihren Zusammenschluss im

Arbeitskreis „Fahrradstadt“ die Beschäfti-

gungswirksamkeit von Fahrradprojekten und

die Frage, wie daraus Arbeitsplätze entste-

hen können, auf die Tagesordnung gesetzt

hat. Für die Arena wurden im Vorfeld 68

weitere Träger und Organisationen in ganz

Deutschland recherchiert, die Fahrrad-Pro-

jekte mit Beschäftigungsrelevanz durchfüh-

ren. Diese Träger wurden eingeladen, um

dem Gedanken einer Netzwerkbildung eine

Grundlage zu geben.

Für die Zusammenfassung der Arena-Ergeb-

nisse ist niemand besser geeignet als die

Moderatorin der Workshopgruppe und Fach-

frau für Fahrrad-Themen: Ulrike Saade,

Geschäftsführerin von velokonzept. In unse-

rer Arena waren drei Teilnehmende von

Beschäftigungs- und Qualifizierungsinitia-

tiven oder -firmen. Es waren einige Vertre-

terinnen und Vertreter aus der Politik und

Verwaltung anwesend und einige Personen,

die sich im Bereich „Fahrrad“ selbstständig

machen wollen.

Wir haben zunächst geschaut, was es alles in

diesem Beschäftigungsbereich gibt:

• Ausbildung zum Fahrradmonteur

• Ausbildung zum Zweiradmechaniker

• Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstätten

• mobiler Werkstattservice

• Aufbau/Verkauf von Gebraucht rädern

• Servicestationen mobil und stationär bei

Großveranstaltungen – zum Beispiel an

Fußballstadien. In Frankfurt Angebot von

bewachtem Fahrradparken, Aufbewah-

rung von Gepäck und Fahrradputzen

• Produktion von Fahrradständern

in Wilhelmsburg

• Lastenräder

• Spaßräder

• Kunst aus Schrott

• Fahrradläden (es werden zunehmend

mehr gegründet)

• Einkaufs-Lieferdienste (z.B. in Mülheim

an der Ruhr: Kooperationen mit Super-

märkten, Einkauf wird per Fahrrad und

Transportrad nach Hause gebracht)

• Ausstattung von Schulen mit Rädern;

(z.B. in Wilhelmsburg und in Frankfurt)

• Angebot von Fahrradtechnikworkshops

für Schulen, Lehrer: Kinder lernen, einen

platten Reifen zu reparieren oder ihre

Räder vor Ausflügen auf Funktionstüch-

tigkeit zu überprüfen

• Kurse für Radfahrer – für Anfänger und

Fortgeschrittene; Verkehrserziehung in

Kooperation mit der Polizei

• Fahrradtage bei Unternehmen werden

betreut – in Frankfurt gibt es tolle Initia-

tiven. Ich war vor einiger Zeit auf einem

Kongress „Bike and Business“ mit Teil-

nehmenden von der Deutschen Bundes-

bank dabei und der Commerzbank, deren

Vorstände die Fahrradförderung unter-

stützen (z. B. Mitarbeiter, die mit dem

Fahrrad zur Arbeit kommen). Da bietet

diese Beschäftigungsinitiative auch Bera-

tung und den Check von Rädern an

• Messebeteiligung

Gorch von Blomberg, Astrid Christen Arbeitskreis fahrradstadt Wilhelmsburg

Arbeitsplätze durch Radfahren schaffen –Eindrücke aus der Arena 3 des iBA LABoRS RAd

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn8

1,9

4. Kanu und Rad. Ebbe und Flut. Mit dem

Kanu bei Ebbe raus und bei Flut rein fah-

ren in Verbindung mit dem Fahrrad.

5. Es gibt konkrete Anknüpfungspunkte

zu igs 2013 und IBA Hamburg: Kann sie

nicht die Besucherströme analysieren

und den Bedarf für konkrete Fahrrad-

dienstleistungen prüfen.

6. Man sollte mit Beschäftigungsinitiati-

ven anfangen, aber dann – das ist eben

aus Mülheim die Erfahrung – den Betrieb

wirtschaftlich umbauen.

In der Gruppe bestand der große Wunsch,

dass der Austausch weitergehen soll. Fahrrad

ist Zukunftsthema und die Beschäftigungsini-

tiativen sind eigentlich erst am Anfang.

Knapp ein Jahr nach der Radwoche ist die

Situation auf den Kopf gestellt: Die Beschäf-

tigungsinitiativen sind am Ende! Allen Trä-

gern mit Fahrrad-Projekten sind die Teil-

nehmerzahlen auf unbedeutende Reste

zusammengestrichen worden. Die Chance

auf den wirtschaftlichen Umbau der Betriebe

wurde damit genommen. Die Träger können

sich nur damit trösten, das Fahrrad-Thema

nachhaltig angestoßen zu haben, so dass es

in Politik und Verwaltung aufgenommen und

weitergetragen wird.

ses Problem verringern wird. Wir sehen, dass

dieser Imagewandel stattfindet: die Besser-

verdienenden fahren mittlerweile mehr Fahr-

rad und die „green jobs“ haben Zukunft.

Wichtig ist bei den Beschäftigungen, dass

diese sinnvoll nachgefragt und nachhaltig

sind. Bei Sozialprojekten ist schon die Quali-

tätssicherung eine große Herausforderung,

weil man mit Menschen arbeitet, die im ers-

ten Arbeitsmarkt noch nicht gut untergekom-

men sind. Es wurden einige konkrete Ideen

entwickelt, insbesondere für Wilhelmsburg:

1. Neue Ausbildungsberufe, z.B.

• Ausbildung für Gästeführungen

• Radfahren lernen: es gibt die ersten

Ausbilder; hier wird auf jeden Fall Poten-

zial gesehen,

• Reiseleiterschulungen

2. Fahrradkulturtourismus: Wie wäre es

denn in Wilhelmsburg mit einer ‚Fatih

Akin Soul Kitchen’-Radtour

3. Park & Ride und Park & Bike im Hafen Es

soll das konkrete Problem geben, dass

die Menschen, die dort arbeiten, eigent-

lich nicht mit dem Fahrrad dorthin kom-

men können. Jedenfalls nicht mit S-Bah-

nen, weil die Fahrradmitnahme verboten

ist.

• Radfahrkurse und Fahrradtouren in Ver-

bindung mit Radtourismus (individuell

und in Gruppen)

• Gästeführerschulungen.

Das war eine große Palette. Bei vielen Initia-

tiven läuft es manchmal gut, manchmal läuft

es nicht so gut, und da ist sehr viel Kommuni-

kation nötig. Es gibt auch Konflikte, dass Bil-

dungs- und Beschäftigungsinitiativen unter-

einander „spinnefeind“ sind. Geld wird nur

einmal verteilt, und da will man immer selbst

der Schnellste sein. Ein großes Problem ist

die Diskontinuität. Die Verantwortlichen der

Projekte wissen oft nicht, wie lange sie geför-

dert werden, und fangen dadurch an, sich mit

sich selbst zu befassen und zu prüfen, wie es

weitergehen kann. Es wurde auch bemängelt,

dass es nur eine kleine Lobby gibt und es

sehr sensibel ist, pro Dienstleistung für das

Fahrrad Geld zu nehmen.

Es wurde darüber diskutiert, ob man einen

Euro für bewachtes Fahrradparken nehmen

kann oder darf man schon zwei Euro neh-

men? Deshalb rechnen sich viele Projekte

auch nicht. Wir sind jetzt bei Beschäftigungs-

initiativen, wo wir – positiv gesehen – erken-

nen, dass ein zunehmender Imagewandel die-

Page 72: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

82

,0

FIT – Fahrrad-Insel-Touren, mit 47 festange-

stellten Mitarbeitern, war das Rückgrat des

Arbeitskreises Fahrradstadt. Der Betrieb

endete zum 31.12.2010, weil die allseits erwar-

tete Verlängerung nicht gewährt wurde (hier

regierte die Bundespolitik in die lokale Ebene

hinein). Einen kleinen Lichtblick erzeugten

jedoch eine Kerngruppe von ehemaligen FIT-

lern, die ihre dort gemachten Erfahrungen in

das Unternehmen „HFT – Hamburger Fahr-

radtouren“ ausgegründet haben. Sie bieten

Tourenangebote in Hamburg und ganz Nord-

deutschland an. Viel Glück und Erfolg an die-

ser Stelle für den mutigen Schritt!

Page 73: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

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83,

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Page 77: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn8

5,4

ie junge Geschichte des zarten

Pflänzchens „Fahrradstadt Wil-

helmsburg“ ist auch die spannende

Geschichte einer Vorgehensweise, die genau

mit den „Zutaten“ arbeitet, die vorhanden

sind – ganz gleich, welche schlimmen Mängel

bestehen mögen oder wie weit wir vom per-

fekten Idealzustand entfernt sind. Tja, und

ein erster Rückblick auf unsere ca. fünf-jäh-

rige Zusammenarbeit zeigt jetzt schon auf,

dass wir ähnlich wie beim Sammeln von

Rabattmarken auch Werte schaffen, und

zwar in Form von vielen „Bezugspunkten“,

die durch neue Kooperationen entstanden

sind und nun unerwartet als Kraftquellen für

weitere Handlungsoptionen kreativen Schaf-

fens bereit stehen.

Unsere ursprüngliche Motivation ist in der

Kernfrage begründet, wie die Strahlkraft

der Großprojekte IBA Hamburg und igs 2013

sich möglichst positiv auf die hier seit Jah-

ren lebenden Menschen der Elbinseln auswir-

ken können. Die hohe Arbeitslosigkeit sowie

ein schwaches Einzelhandels- und Gastrono-

mieangebot im Vergleich zu anderen Ham-

burger Stadtteilen stellen hier schon seit

Jahren ein großes Problem dar. Menschen

jedoch brauchen einen Platz im Leben, an

dem sie arbeiten, lernen, ihr Potential entfal-

ten können, Sinn finden, Erfolge organisie-

ren und sich selbst befähigen können. Des-

halb bildete sich der Arbeitskreis „Wirtschaft

und Beschäftigung“. Die Initiative hierfür

ging von den Beschäftigungsträgern Arbeits-

loseninitiative Wilhelmsburg AIW gGmbH und

SBB – Stiftung berufliche Bildung Kompetenz

gGmbH sowie von anderen Akteuren vor Ort,

wie das Büro für Lokale Wirtschaft LoWi und

Unternehmer ohne Grenzen aus.

Als herzbewegter Antreiber der ersten Stun-

den sei hier Hildebrand Henatsch genannt,

der während seiner vielen Dienstjahre als

Pastor bei der Emmaus Gemeinde die AIW

mit ihren vielen Arbeitsgelegenheiten für

Langzeitarbeitslose und vieles mehr auf-

baute. Ziel des Arbeitskreises ist es, mög-

lichst viele Wilhelmsburger als Arbeitnehmer,

Beschäftigungsträger und Bildungsteilneh-

mer aktiv in die Aufträge rund um IBA/igs

einzubinden. Welch ein großes Fass! Des-

halb wurden von Beginn an themenbezogene

Unterarbeitsgruppen gebildet.

Sehr schnell war‘s klar: Die Elbinsel als Ham-

burgs größter Stadtteil lässt sich in seinem

stadträumlichen Zusammenhang am bes-

ten per Fahrrad erkunden, weil zum einem

die vielseitigen und heterogenen Attrakti-

onen fußläufig zu weit auseinander liegen

und zum anderen die schönsten Wegever-

bindungen im Grünen und entlang der Was-

serkanten mit dem Auto gar nicht zu errei-

chen sind. Radfahren als Motor für die lokale

Wirtschaft und somit als identitätsstiftendes

Mittel für Stolz auf einen sonst so stigmati-

sierten Stadtteil ist daher eine sehr nahe lie-

gende Idee gewesen.

Außerdem konnten wir uns auf vorhandene

Aktivitäten der Beschäftigungsträger stüt-

zen. Hierzu zählen der AIW-Fahrradverleih

und die Werkstatt für Reparatur, Selbsthilfe

und Verkauf gebrauchter Räder sowie das

SBB-Projekt „AKTIV-RAD“ mit dem Touren-

angebot für Schulklassen, den Fahrradspen-

den für Schulen und der Werkstatt, die aus

Fahrradschrott Kunst, Deko-Artikel und Fahr-

radständer zusammenschweißt. Das war der

Beginn der Untergruppe AK Fahrradstadt Wil-

helmsburg.

Geschichte des Arbeitskreises fahrradstadt WilhelmsburgAstrid Christen, Arbeitskreis fahrradstadt Wilhelmsburg e.V.

D

Page 78: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn

85

,8

2009 die erste Phase spürbarer Beschleu-

nigung an: Das Fahrradfest im September

am Autofreien Sonntag und die ersten Vor-

bereitungen für die IBA-Zwischenpräsenta-

tion 2010. Durch das neue arbeitsmarktpoliti-

sche Instrument der §16e-Stellen konnte mit

sagenhaften 51 Stellen das neue Projekt FIT

Fahrrad Insel Touren bei der SBB mit Touren-

angeboten, der Radfahrschule und vielen neu

konstruierten Spass- und Sonderrädern an

den Start gehen.

Endlich wollten wir uns den Menschen in Wil-

helmsburg mit unserem Angebot und unse-

ren Forderungen zeigen und sie zum Radfah-

ren motivieren. Ein Logo, ein Flyer und eine

positive bildliche Aussage mussten zügig kre-

iert werden. Das Bild von einem Kind, das

sich auf einem Deich vor seinem Rad stehend

mit ausgebreiteten Armen wonnig der Sonne

entgegenstreckt symbolisiert für uns, das

wir zum Wohle der nächsten Generation wir-

ken wollen. Dieses passt auch zu dem zuletzt

hinzugekommenen Umweltaspekt inmitten

einer weltweit geführten CO2-Debatte. Hie-

ran konnten wir eine Mini-Kooperation mit

der Klimaleitstelle der Stadt Hamburg bei

der BSU zum Autofreien Sonntag anknüpfen.

Eine Radtour von unserem Fest in Wilhelms-

ter Hoffnungsschimmer: Mit dem IBA LABOR

„Kreative Ökonomien“ 2008 greift sie unser

Anliegen nach einer zu belebenden lokalen

Wirtschaft auf; wenn auch eher im Sinne von

Richard Florida und einer neu anzusiedeln-

den Kreativwirtschaft. Immerhin: Wir konn-

ten unsere Anliegen dort wortstark arti-

kulieren, mit dem wichtigen Ergebnis zwei

weiterer Folgeworkshops, die den Focus auf

die ganz konkreten Möglichkeiten vor Ort

setzten.

Zu diesem Zeitpunkt brauchte AK Fahrrad-

stadt Wilhelmsburg ganz schnell ein Konzept

samt klaren Zielvorstellungen! Ohne den

ehemaligen Bereichsleiter der SBB-Wilhelms-

burg, Frank Elster, der sich den Koordinie-

rungshut aufsetzte und sogar seine Wochen-

enden für die Ausarbeitung und Präsentation

opferte, würden wir wohl heute noch daran

schreiben! Nun erst war für uns der so

genannte 3-Klang unseres Handelns wirk-

lich sichtbar: Neben dem Potential für neue

Arbeitsplätze fördert Fahrrad fahren auch

die Gesundheit und schützt darüber hinaus

die Umwelt.

Nach viel geduldiger Kleinarbeit neben unse-

ren vielen anderen Aktivitäten brach nun

Von diesem Zeitpunkt an brauchten wir wei-

tere aktive Mitstreiter, die sich mit ihren

jeweiligen eigenen Interessen und Anknüp-

fungspunkten bei uns wiederfanden:

Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V. mit sei-

nem Wunsch nach einer Fahrradbrücke samt

Anschluss an den überregionalen Elberad-

weg und den Verbindungen zum Alten Elb-

tunnel, KuBaSta e.V. (kulturelle Interven-

tionen an spannenden Orten) mit seinem

Einsatz für Möglichkeiten zu Existenzgrün-

dungen rund um das Fahrrad. Sehr ermuti-

gend war die frühe regelmäßige Teilnahme

vom VCD an unseren Treffen und berei-

chernd der neu eingerichtete treffpunkt.elb-

insel der alsterdorf assistenz west gGmbH,

die Menschen mit Behinderungen durchs

Radfahren in das Stadtteilleben mit einbezie-

hen möchte.

Zu Beginn des IBA/igs-Prozesses war noch

nicht wirklich deutlich, was diese beiden

Realisierungsgesellschaften wirklich leisten

konnten und wo ihre Grenzen lagen. Erste

informelle Gespräche, auch über den Ver-

bund Wirtschaft und Beschäftigung dien-

ten dazu, den Handlungs- und Forderungs-

spielraum mit der IBA Hamburg GmbH

auszuloten. Ganz schön zäh war das. Ers-

Page 79: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn8

6,0

Wie im richtigen Leben, müssen auch wir uns

Enttäuschungen und Hindernissen stellen.

Das Ende von FIT durch den nur temporären

Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente

war eine sehr schmerzliche „Befreiung“ von

Illusionen, insbesondere für die zum Teil sehr

engagierten FIT-Mitarbeiter, die so schnell

gar nicht wieder zu gewinnen sind. Klar ist

auch, dass wir mit unseren Aktivitäten bes-

tenfalls nur einen fruchtbaren Boden vorbe-

reiten können, auf dem ein Markt irgendwann

entstehen kann – hoffentlich auch wirklich

zum Wohle der Wilhelmsburger.

Es ist aber auch deutlich geworden, dass

unter den harten Bedingungen der Markt-

wirtschaft ein einzelner Existenzgründer

allein noch kein ökonomisches Potential zur

Marktreife führen kann. Dies kann nur durch

Aktivitäten, wie wir sie im Verbund praktizie-

ren, geschehen und nur so kann ein Impuls

für ein blühendes Gemeinwesen gesetzt wer-

den, zumal es sich beim Radfahren um einen

nachhaltigen Lebensstil handelt. Dies ver-

dient unbedingt Akzeptanz, Anerkennung

und Unterstützung in der Wirtschaft und

ihren Gremien, der Wirtschaftsförderung,

den Kammern und Verbänden.

Ein Webauftritt hilft beim Beschleunigen von

Entwicklungsprozessen. Unser ganz grosses

Glück: Die Computerschule Lübeck gestal-

tet und wartet unsere Seite. Noch ein moti-

vierendes Bonbon: Die Präsenz von Fahr-

radstadt Wilhelmsburg auf dem Portal der

Metropolregion Hamburg bei den regionalen

Radtouren. Die Zeit war überreif für die Ver-

einsgründung Fahrradstadt Wilhelmsburg e.V.

Auch zum Prinzip „Fremdwahrnehmung för-

dert die Selbstwahrnehmung“ wurden wir

mit großem Glück beschenkt: So nahm der

renommierte Betriebswirt Prof. Christian

Scholz von der Universität des Saarlands aus

dem Bereich der Hochleistungsforschung

unsere wackeligen Aktivitäten in Augen-

schein und bestätigte auf jeden Fall das hohe

Potential unseres Themas für die Entwick-

lung der lokalen Wirtschaft. Bezüge zur kon-

ventionellen Wirtschaft seien notwendig.

Ausnahmsweise hat die Senatskanzlei diese

Begegnung aus dem Innovationsfond ermög-

licht.

burg zur Eventbühne auf der Moorweide

samt Auftritt und wieder zurück!

Unser inhaltlicher Bezug zur IBA verlagerte

sich hin zum IBA-Leitthema „Stadt im Klima-

wandel“ und zu einer neuen Ansprechpart-

nerin, Projektkoordinatorin Simona Weisle-

der. Schneller als wir ahnten, ergänzte sich

dieser Wandel mit unserem Ziel, 2010 einen

kleinen Fahrradkongress auf die Insel holen

zu wollen. Die IBA ließ sich auf unseren Vor-

schlag ein, so dass das IBA LABOR RAD 2010

in den Startlöchern stand und damit auch

der Kontakt mit den Profis von Velokonzept,

die hierzu eine Machbarkeitsstudie erstellten.

Eher unbeabsichtigt erweiterte sich unser

Blickfeld über den lokalen Tellerrand hinaus

auf bundesweite Aktivitäten, Studien, Strate-

gien, Kampagnen etc. zum Top-Thema „Rad“.

Welch eine Bereicherung! Diese Erfahrung

sollte sich wenig später um ein Vielfaches

verstärken bei der weiteren Zusammenar-

beit zur Wilhelmsburger Radwoche, ergänzt

um die Mitarbeiter von der igs und diversen

anderen Akteuren und Dienstleistern.

Page 80: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn

87,

1

Deshalb scheint uns bei so vielen güns-

tigen Umständen ein Modellprojekt, eine

kluge Kooperation zwischen Wirtschaft, Poli-

tik, Bürgern und Verwaltung von sehr gro-

ßer Bedeutung zu sein. Es geht um trag-

fähige, innovative Strukturen, um einen

über lebens fähigen Übergang von Projekten

der Beschäftigungsträger in eigenständige

Unternehmensformen, evtl. auch von „Sozial-

unternehmen“. Es geht um das gegensei-

tige Stärken, statt um Konkurrenz. Dies geht

nur im Team, mit Unterstützung und einem

Zufluss an Know-How und Ressourcen –

materiell und immateriell. Jeder starke Baum

war einmal so ein zartes Pflänzchen, wie wir

es jetzt sind.

Für uns gilt zunächst, unseren Verbund so zu

stabilisieren, dass wir den Menschen in Wil-

helmsburg so glaubwürdig mit unseren Akti-

vitäten in Berührung bringen können, dass

sie Fahrradstadt Wilhelmsburg als ein Top-

Thema in ihrem Stadtteil wahrnehmen und

selbst radelnd mitmachen!

Page 81: INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG Rauf auf’s Rad! … · igs 2013 „In 80 Gärten um die Welt“ inspi-riert. Gestaltete Gärten, spannende Spiel-plätze und ein vielfältiges

EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn8

8,2

ie erste Fahrrad-Selbsthilfe, eine

Selbsthilfegruppe für Arbeitslose,

wurde 1984 in der Wilhelmsburger

Emmaus-Gemeinde ins Leben gerufen. Ihr

erstes Projekt war eine Fahrradwerkstatt.

1989 wurde der Verein Arbeitsloseninitiative

Wilhelmsburg e.V. gegründet.

Die Arbeit in diesen Projekten wurde bis

Ende 2004 überwiegend von ehrenamtlichen

Helfern geleistet. Seit Dezember 2004 ist der

Verein auch Träger von Arbeitsgelegenhei-

ten. Damit wurde auch das Projekt Fahrrad-

selbsthilfe begonnen. Weitere Projekte wie

bike&byte und der Fahrrad-Service folgten.

Zuletzt eröffnete der Werkhof Industrie-

straße mit einem Fahrradverleih und Fahrrad-

reparaturwerkstatt.

2010 wurde die Zahl der zugewiesenen Aktiv-

Jobber so drastisch reduziert, dass manche

Aktivitäten eingestellt wurden, andere durch

die Ausgründung einer Genossenschaft in

kleinerem Rahmen fortgeführt werden konn-

ten. Bis hierhin wurden über 100 Menschen

durch die Arbeit mit dem Fahrrad qualifiziert

und motiviert.

Aktiv-Rad

Als die SBB Kompetenz gGmbH 2005 das

Pferd der Arbeitsgelegenheiten (1€-Jobs)

bestieg, war nach Analyse der Wilhelmsbur-

ger Situation schnell klar, dass Bewegung

für Kinder ein unterstützenswerter Bereich

sei, der auch im Rahmen der Grenzen von

1€-Jobs erlaubt war. Damals mit 50 neuen

Teilnehmern erst einmal eine betriebliche

Struktur zu erarbeiten, war eine spannende

Herausforderung für alle Beteiligten. Einige

motivierte Teilnehmer nahmen den Ball auf

und entwickelten Radtouren für Schüler-

Klassen. Die Durchführung hatte anfangs

Erfolg.

Schnell tauchte jedoch ein ganz anderes Pro-

blem auf: Wie sollen Schulkinder eine Fahr-

radtour durchführen, wenn weder diese Kin-

der ein Fahrrad besitzen noch die Schulen?

So war die Situation damals, und das rief

die SBB auf den Plan, das Tätigkeitsfeld von

„Aktiv-Rad“ zu erweitern um die Sammlung

von Spendenfahrrädern, die repariert und

gewartet als Spende an die Wilhelmsburger

Schulen und Einrichtungen weitergegeben

werden. Dies läuft seit 2007 so erfolgreich,

dass Aktiv-Rad inzwischen fast 400 Räder

abgeben konnte und manche Schule gerne

immer wieder dieses Angebot nutzt. Nun

könnten ja auch wieder Touren stattfinden

– aber für die Anbieter hat es den Anschein,

dass die Belastung des Lehrpersonals durch

die Hamburger Schulreform, die Wilhelms-

burger soziale Lage und die (lohnende) Mehr-

arbeit für die Bildungsoffensive Elbinseln

eine Ansprache bezüglich „Extra-Touren“ fast

nicht zulässt.

Die Geburtsstunde der „Fahrrad-stadt Wilhelmsburg“

Mit dem Fahrrad-Service für Schulen kam

SBB in Kontakt mit der AIW, einem ande-

ren, langjährigen Träger. Dies hat eine dau-

erhafte intensive Kooperation in Fahrradthe-

men begründet.

Mit einem „Wilhelmsburger Modell“ von

Überführung geförderter Arbeit in soziale

Betriebe wurde der „Arbeitskreis Wirtschaft

und Beschäftigung“ gegründet, dem inzwi-

schen als Gast (und mit Koordinationskraft)

die IBA auch angehört. In diesem Arbeits-

kreis gebildete Unterthemen sind zu Arbeits-

gruppen geworden, von denen sich die AG

Fahrrad geradezu verselbständigt hat und

Gorch von Blomberg, Arbeitskreis fahrradstadt Wilhelmsburg e.V.

Wilhelmsburger Beispiele

D

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn8

8,4

mit etwa 10 Akteuren des „inner circle“ und

70 Personen im regelmäßigen Verteiler ein

wirksames Netzwerk begründet hat. Hier

wurde mit der Prägung des Begriffs „Fahr-

radstadt Wilhelmsburg“ die Nachhaltigkeit

der Aktivitäten begründet. SBB konnte über

die Jahre in ihrem Projekt „Aktiv Rad“ über

400 Teilnehmer betreuen, davon die Hälfte

aus Wilhelmsburg. AIW-Teilnehmer im Fahr-

radbereich waren nicht ganz so zahlreich,

aber auf ihrem Gebiet trotz der arbeitsmarkt-

politischen Ausschläge genauso konsequent

und kontinuierlich tätig.

Beschäftigungsträger erhalten im Wesent-

lichen ihre Aufträge von der „Team.Arbeit.

Hamburg“, die für ALGII-Empfänger die

1€-Jobs verwaltet und zuteilt. Seitens der

Träger ist ein Bewilligungszeitraum über

zwölf Monate schon viel, zur Zeit sind es

sechs Monate. Dabei gerät in Konflikt, dass

der Auftraggeber die Betreuung der „Kun-

den“ im Blick hat, also dass die Arbeitslosen

aus der „Warteposition“ heraus „aktiviert“

werden, der Träger aber hat meist motivie-

rende (und in Wihelmsburg in besonderem

Maße stadtteilwirksame) Projekte angeregt,

die ihre Wirksamkeit nur in der verläßlichen

Kontinuität über Jahre hin entfalten können.

Kein Kooperationspartner setzt auf Pferde,

die einige Wochen später schon nicht mehr

im Rennen sind!

IBA und die Arbeitsmarktpolitik

Die im IBA-Themenkontext „kreative und

lokale Ökonomien“ geführten Diskussionen

der AG Fahrrad führten zu der Erkenntnis,

dass diese Kontinuität und Verlässlichkeit

nur in gemeinsamem Vorgehen zu entwickeln

ist. Ein damals formulierter Projektvorschlag

erhielt erstmals den Namen „Fahrradstadt

Wilhelmsburg“, der die Zukunftsorientiert-

heit und Nachhaltigkeit des Projekt zum Aus-

druck bringen sollte. Damals wie heute zeigt

sich bei den Zuständigkeiten der IBA, welch‘

unterschiedliche Fachbereiche das Thema

„Fahrradstadt“ tangiert: z.B. ist die CO2-freie

Mobilität dem Energiebereich, Fahrradkultur

und Fahrradgestaltung und Jobs den Kreati-

ven Ökonomien zugeordnet.

Fahrradkulturen

2009 konnte der Verein „Kunst-Bauen-Stadt-

entwicklung“ die Chance nutzen, im ehema-

ligen Zollgebäude am alten Elbtunnel einzu-

ziehen. Eine absolut herausragende Location

an der Schnittstelle zum Tourismus (durch

den Tunnel zu den Landungsbrücken) gele-

gen, gleichzeitig immer von Sonne beschie-

nen, gelang es KuBaSta dort eine Wohl-

fühl-Atmosphäre zu schaffen, in der viele

Interessierte, besonders junge Leute, inten-

siv mit dem Radfahren und der Elbinsel in

Kontakt kamen. Aber auch KuBaSta unter-

lag Abhängigkeiten: Hier zwar nicht in perso-

neller Hinsicht, weil im Wesentlichen ehren-

amtliche Tätigkeit realisiert wurde, sondern

raumbezogen, weil der Vermieter plötz-

lich und eindeutig den Auszug forderte.

Selbst vorgeschlagene Alternativen und Zwi-

schenlösungen haben nicht zu Ergebnissen

geführt. So hat eine anerkannt gute, sozial

und fahrradbezogen wirksame Einrichtung

den Todesstoß erhalten – und steht damit in

guter Gesellschaft zu den Projekten, denen

eine Kontinuität trotz geäußerten politischen

Willens, in Wilhelmsburg Nachhaltigkeit zu

erzeugen, nicht gegönnt ist.

FIt

Im Jahre 2009 aber sah die Sache noch gut

aus, denn die SBB konnte ein neues Pro-

jekt in Angriff nehmen, das der Entwick-

lung deutlich Schub und dem Anschein nach

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn

88

,5

kische Mädchen und Jungen erst abends auf

die Straßen gehen ließ).

Fahrrad-Kunst aus Schrott: Kunst Werk Wilhelmsburg

Inzwischen war eine weitere Aktivität heran-

gereift: Die bei der Reparatur der Spenden-

räder anfallenden Schrott-Teile wurden bei

„Aktiv-Rad“ nicht mehr verschrottet, son-

dern zunehmend kreativ zu neuen Kunst-

und Gebrauchsgegenständen zusammenge-

setzt. Daraus entstanden solche Dinge wie

der „Wilhelmsburger Fahrradständer“, der

„Fahrradhocker 2000“, aber auch ganz viele

kleine und große Skulpturen.

Diese kreative Tätigkeit unter 1€-Jobbern

und die zeitgleich stattfindenden Mal-Akti-

onen unter den AIW-Projektteilnehmern im

Sozialkaufhaus „Sammelsurium“ führten

wiederum zu einem Zusammenschluss, näm-

lich dem „KunstWerkWilhelmsburg“, inzwi-

schen ein eingetragener Verein – zur För-

derung der Kreativität unter Bedürftigen

und zur Deutlichmachung, dass Arbeit bzw.

Arbeitslosigkeit nicht alles im Leben ist. So

konnte auch KWW gewonnen werden, auf

dem Fahrradfest umfangreich aktiv zu wer-

Hamburger und den Rest der Welt. Die-

sem Ziel konnte schon im ersten Aufbau-

jahr recht nahe gekommen werden: Nach-

dem die Organisationsstruktur des Betriebes

aufgebaut und eine umfangreiche projektbe-

zogene Qualifizierung auf den Weg gebracht

worden war, gab es schon 2009 ein inhalt-

lich ausgearbeitetes Touren-Programm, das

zunehmend von Einzelpersonen und Grup-

pen genutzt wurde. Auch FIT hatte einen

Werkstatt-Teil, in dem die Motivation der Mit-

arbeiter zur Entwicklung und Realisierung

vieler Fahrrad-Sonderbauten geführt hat.

Neben Transportfahrrädern sind es insbeson-

dere die „Spaßräder“, die dann auch der Wil-

helmsburger Inselöffentlichkeit immer wie-

der zu Gesicht kamen.

Fahrradfest angeschoben

Im Frühsommer 2009, nachdem der AK Fahr-

radstadt zur Erhöhung der Öffentlichkeits-

wirksamkeit der Mitgliedsaktivitäten die Aus-

richtung eines Fahrradfestes beschlossen

hatte, begannen die umfangreichen Vorberei-

tungen dazu. Und das Fest im Herbst wurde

ein voller Erfolg (wenn man davon absieht,

dass unter Nichtbeachtung des Islamischen

Kalenders der Tag des Zuckerfestes viele tür-

auch die nötige Kontinuität gegeben hat:

Bis zu 50 langzeitarbeitslose Menschen, die

schon einmal „erfolglos“ einen 1€-Job hin-

ter gebracht haben, konnten eingestellt wer-

den. Für den Auftraggeber eine Maßnahme

zur Beschäftigung derjenigen, für die er

keine Hoffnung auf Wiedereingliederung in

die Arbeitswelt hegte, entwickelte sich das

Projekt doch deutlich anders. Einen echten

Arbeitsvertrag zu haben – und sei die Entloh-

nung auch noch so schlecht (im Schnitt nicht

besser als ALGII), bedeutet in unserer Gesell-

schaft doch sehr viel. Die Mitarbeiter haben

sich anerkannt fühlen können, sie waren wie-

der Teil der durch Arbeit und Arbeitsplatz

definierten Gesellschaft! Diesem kleinen,

aber wichtigen Umstand ist es zu verdanken,

dass ganz viele der FIT-ler das Projekt als

ihre Firma und die Projektziele als ihre Ziele

begriffen haben und entsprechende Moti-

vation entwickelt haben, ja geradezu einen

Stolz darauf, Dinge entwickelt und realisiert

zu haben.

FIT – der Begriff spricht für sich und bedeu-

tet ausgeschrieben „Fahrrad-Insel-Touren“.

Entsprechend war das Kerngeschäft aus-

gerichtet auf die Entwicklung und Durch-

führung von Radtouren für Wilhelmsburger,

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn8

8,7

Die Erfolge der Radwoche sind unüberseh-

bar – nur an einer Stelle nicht: Bei den Pro-

jektträgern. Wie anfangs gesagt, ist Konti-

nuität alles für solche Projekte. Was aber

geschah, war dann, dass im Herbst die Wei-

chen der Arbeitsmarktpolitik wieder neu

gestellt wurden: Die 1€-Jobs wurden zurück-

gefahren und die Förderung der Fest-Arbeits-

plätze für Langzeitarbeitslose gestrichen mit

dem Erfolg, dass z.B. für die Projekte der AIW

die Teilnehmer komplett wegbrachen – was

die AIW in heldenhafter Art durch die Grün-

dung einer Arbeitsgenossenschaft mit den

bisherigen Maßnahmeteilnehmern zu kom-

pensieren versucht hat. Für FIT kam – trotz

aller Anstrengungen – leider letztlich jede

Hilfe zu spät.

Kontakte siehe km 99,5

den. Es wurde nun immer deutlicher, dass

der Facettenreichtum des Fahrrad-Themas

nur dann nach vorne wirksam sein kann,

wenn die Bündelung in einer Organisations-

form gelingt, die in der Lage ist, gemeinsame

Projektformulierungen und Mittelbeantra-

gung bzw. -verteilung zu leisten. Folgerichtig

wurde im Winterhalbjahr 2009/10 die Grün-

dung des Vereins „Fahrradstadt Wilhelms-

burg“ vorbereitet und noch kurz vor der Rad-

woche 2010 vollzogen.

Aufstieg und niedergang

Nach dem 1. Fahrradfest 2009 und der Wil-

helmsburger Radwoche 2010 war der Höhe-

punkt erreicht. FIT konnte daraufhin sein

Tourenprogramm für den Herbst 2010

wesentlich vergrößern, wurde auf dem Markt

ernstgenommen und die Mitarbeiter konn-

ten eigenaktiv berufliche Erfahrung sam-

meln, die ihnen unter den Umständen der

1€-Jobs wahrscheinlich nicht möglich gewe-

sen wäre. AIW konnte sein Fahrrad-Verleih-

Angebot zum Teil an die IBA binden, indem

die vor dem IBA Dock stehenden Räder von

AIW bewirtschaftet werden.

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn

89

,6

Volker Rapp, Bike-Point, frankfurt/Main

Projekt Bike-Point

junge Menschen in dem Beruf des Fahrrad-

monteurs ausbildet. So können auch junge

Leute, die über ein Praktikum oder eine

Arbeitsgelegenheit (ALG II) in dem Betrieb

beschäftigt sind, bei Eignung und Interesse

in den Ausbildungsgang wechseln. Die Ver-

mittlungsquote nach dem erfolgreichen Aus-

bildungsabschluss beträgt ca. 60%, bis-

her haben alle Azubis die Abschlussprüfung

Handwerkskammer bestanden.

Bike-Point ist inzwischen sowohl in der städ-

tischen Veranstaltungslandschaft wie auch

in der Fahrradszene fest etabliert und aner-

kannt. Als innovatives Projekt hat Bike-Point

Auszeichnungen von der Stadt Frankfurt und

dem Bundesministerium für Jugend, Sozia-

les, Familie und Senioren erhalten.

Kontakt Bike-Point

Ladenlokal und Werkstatt: Autogenstr. 18

Halle und Werkstatt für Gebrauchträder:

Autogenstr. 12

65933 Frankfurt-Griesheim

Tel. 069 - 38 98 12 10 und 39 23 00

E-Mail: [email protected]

Internet: www.ib-bikepoint.de

sich seit Jahren absolut bewährt. Die Bike-

Point Kunden wissen um die sichere Aufbe-

wahrung ihres Fahrrades und können wäh-

rend der Zeit des Stadionbesuches einen

Auftrag zur Reinigung oder Reparatur ihres

Rades erteilen und nach dem Ende des Fuß-

ballspiels wieder mitnehmen. Außerdem bie-

tet Bike-Point Fahrrad-Workshops an Schu-

len und Kindereinrichtungen an. Eine enge

Kooperation gibt es seit einigen Jahren mit

der deutschen Bundesbank. Im Rahmen des

Mobilitätstages der Bundesbank (Bike and

Business) bietet Bike-Point für drei Tage vor

Ort eine mobile Werkstatt für die Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter der Bundesbank an.

Eine besondere Bedeutung kommt inzwi-

schen dem Verkaufsangebot an gebrauch-

ten Rädern zu, da dies sehr stark von Kunden

nachgefragt wird. Die sehr unterschiedli-

chen Arbeitssituationen (Werkstatt, Fahrrad-

Stationen, Verkauf, Workshops) dienen auch

dazu, dass sich die Jugendlichen und jungen

Erwachsenen auf unterschiedliche Situatio-

nen einstellen und soziale und kommunika-

tive Kompetenzen gewinnen. In den vergan-

genen Jahren hat sich das Projekt qualitativ

und quantitativ wesentlich weiterentwickelt:

Bike-Point ist jetzt ein Meisterbetrieb, der

ike-Point ist 1999 entstanden als

niedrigschwelliges Jobeinstiegspro-

jekt für arbeitslose Jugendliche und

junge Erwachsene. Das Jugendbüro Gries-

heim des Internationalen Bundes hat das

Projekt initiiert.

Die Grundidee von Bike-Point ist eine Verbin-

dung zwischen einem ökologisch sinnvollen

und innovativen Dienstleistungsangebot und

der Integration von Jugendlichen und jungen

Erwachsenen in das Arbeitsleben zu fördern.

Dabei wird unter realen Bedingungen eines

Betriebes gearbeitet, was Bike-Point im Ver-

gleich zu anderen überbetrieblichen Ausbil-

dungsgängen wesentlich unterscheidet.

Neben der Werkstattarbeit, die sich nicht von

einem regulären Fahrrad-Fachbetrieb unter-

scheidet, bietet Bike-Point eine Reihe von

Dienstleistungen für Fahrradfahrerin nen

und Fahrradfahrer im Frankfurter Stadtge-

biet an. So werden bei Großveranstaltungen

und Volksfesten bewachte Fahrradstatio-

nen angeboten, die mit einem Pflege- und

Reparaturservice versehen sind. Bike-Point

betreibt bei allen Heimspielen der Frankfur-

ter Eintracht eine feste Fahrradstation an der

Commerzbank-Arena. Dieses Angebot hat

B

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn9

2,0

Astrid Christen beschreibt bereits im ersten

Satz ihrer ‚Geschichte des AK Fahrradstadt‘,

dass die Gegebenheiten und Potenziale des

bereits Vorhandenen wichtige ‚Zutaten‘ für

einen Prozess liefern, der durchaus die Chan-

cen eröffnet, eines Tages ein mehrgängiges

Elbinsel-Menu bieten zu können. Etwas weni-

ger prosaisch formuliert, entwickeln sich die

Potenziale im Stadtteil auch in wirtschaft-

licher Hinsicht, wenn die 750 Mio. € priva-

tes und öffentliches Investment auf der Insel

verbaut und angekommen sind. Dann wer-

den die Bedarfe rund um das Thema Rad

steigen, ein weiterer Fahrradladen (für inzwi-

schen über 50.000 Bewohner) könnte in der

Wilhelmsburger Mitte neben dem bestehen-

den Radladen im Reiherstieg existieren, ohne

eine falsche Konkurrenz zu inszenieren.

Und damit davon lokale Akteure einen mög-

lichst großen Nutzen haben und Arbeits- und

Ausbildungsplätze geschaffen werden kön-

nen, bieten sich neue Kooperationen an. In

diesem Fall durch die in Gründung befindli-

che Firma Hamburger Fahrrad Touren (ehe-

maliger FIT-Mitarbeiter), SBB Kompetenz

gGmbH und alsterarbeit, die gemeinsam mit

den vorhandenen Kompetenzen und Res-

sourcen einen Fahrradladen eröffnen könn-

ten - weitere Dienstleistungsbetriebe rund

um das Thema Fahrrad nicht ausgeschlossen.

An diesem durchaus einfachen Beispiel wird

deutlich, dass die Bündelung von sich ergän-

zenden Kräften neue Chancen eröffnen,

die ein einzelner Akteur vor Ort nicht rea-

lisieren kann. Und dass gleichzeitig mit der

wohlgefälligen Klage aufgeräumt wird, dass

man unter den gegebenen ökonomischen

Rahmen bedingungen auf den Elbinseln (nied-

rige Durchschnittseinkommen, geringes Qua-

lifikationsniveau, hohe Sozialhilfeanhängig-

keit), nichts bewegen kann.

Und das vernetzte Denken und Handeln, das

alle Akteure und Arbeitsgruppen der AG

Wirtschaft und Beschäftigung auszeichnet,

wird zu weiteren Vorhaben, die langfristig

Qualifizierung und Beschäftigung als Brücke

für eine dauerhafte Arbeitsmarktmarktinte-

gration auf den Elbinseln sichern, beitragen.

Dabei sind noch längst nicht alle möglichen

Instrumente und Ansätze in Angriff genom-

men worden, sei es, dass das Instrument

Mikrokredit weiter verbreitet wird, dass der

Weltgewerbehof für die Ansiedlung neuer

Kleinbetriebe baulich realisiert wird, sei es,

dass weitere für das Gemeinwesen wich-

tige Vorhaben wie die Idee für einen Texti-

len Werkhof in kleinen, aber kontinuierlichen

Schritten umgesetzt werden und dass neuar-

tige, Arbeitsplatz schaffende Kooperationen

mit dem neu angesiedelten Betrieb von Rolls

Royce Marinetechnik realisiert werden. Der

lange Atem zählt - nicht nur beim Radfahren!

Der Hinweis auf die Notwendigkeit des lan-

gen Atems bezieht sich gleichzeitig auf meh-

rere Handlungsebenen.

Seit drei Jahren werden von den Netzwerk-

partnern der AG Wirtschaft und Beschäf-

tigung in unterschiedlichen Konstellatio-

nen und Projektzusammenhängen Versuche

unternommen, auf Grundlage der zu erwar-

tenden wirtschaftlichen Entwicklungen auf

den Elbinseln und der Auftragsvergaben

Beschäftigungsimpulse für die ortsansässi-

gen Arbeitssuchenden und Entwicklungsim-

pulse für bestehende Firmen und Geschäfte

zu entwickeln.

Das Selbstverständnis der AG Wirtschaft und

Beschäftigung besteht darin, die Themen-

felder Lokale Ökonomie und Beschäftigung

mit der Stadtteilentwicklung eng zu verknüp-

fen. Beide Momente des inneren Zusammen-

hangs - Stadtteilentwicklung schafft Arbeit

und Arbeit fördert die Stadtteilentwicklung -

die Potenziale des Rades nutzen und weiter fahren!Gottfried Eich, iBA Hamburg

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn

92

,2

sollen in den kommenden Jahren gezielt und

kontinuierlich als permanente Querschnitts-

aufgabe betrieben werden

Damit die oben genannten umfangreichen

Investitionen kurz-, mittel- und langfristig

auch einen direkten Beschäftigungseffekt

für die Bewohner der Elbinsel auslösen kön-

nen, sind neue Konzepte, Absprachen und

Abstimmungen zwischen unterschiedlichsten

Akteuren erforderlich, um eine Wiederholung

des Airbus-Effekts zu vermeiden. Seiner-

zeit ist der Hamburger Senat davon ausge-

gangen, dass die hohen öffentlichen und

privaten Investitionen für den Airbus 380

auch Arbeitsplätze für die Elbinselbewohner

bewirken könnten. Es hat sich herausgestellt,

dass dies keinesfalls im Selbstlauf geschieht

- selbst wenn viele neue Arbeitsplätze in die-

sem Kontext entstanden sind. Zum einen,

weil die erforderlichen individuellen berufli-

chen Qualifikationen der lokalen Bewohner

nicht vorhanden waren oder geschaffen wur-

den, zum anderen, weil keine wirkungsge-

rechte Steuerung in dieser Frage stattgefun-

den hat.

Um Fortschritte im Sinne der genannten

Ziele zu erreichen, sind Kooperationen mit

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EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn9

2,3

aufgrund der umfangreichen privaten und

öffentlichen Investitionen materiell und sys-

temisch möglich erscheint, dann im IBA/igs-

Gebiet. Damit kann die Entwicklung lokaler

Arbeit im Kontext der Stadtteilentwicklung

positive Impulse für eine Aktivierung der

lokalen Potenziale bewirken und einen Bei-

trag dazu leisten, Milieus generationslanger

Sozialhilfeabhängigkeit positiv zu verändern.

Eine derart ausgerichtete Strategie muss an

zwei Polen ansetzen: einerseits eine Beschäf-

tigungsoffensive neuen Typs entwickeln, die

an den bestehenden Kompetenzen der Wohn-

bevölkerung anknüpfend eine Qualifizie-

rungsverbesserung bewirkt und gleichzeitig

innovative, zukunftsfähige lokalökonomische

Ansätze für neue Impulse in Gang setzen.

2011 wird die IBA zu dieser Thematik erstmals

eine Labor-Reihe mit dem Thema „Produk-

tion zurück in die Stadt“ durchführen. Deren

Ziel ist es, die Diskussion um die Potenziale

der lokalen Entwicklungsperspektiven (lokale

Ökonomie, Migrantenökonomie, Kreativwirt-

schaft) mit erweiterten Konzepten und neuen

Ideen zu bereichern und für die spezifische

Situation der Elbinseln neue Entwicklungs-

möglichkeiten aufzuzeigen. Diese sollen mit

Fachleuten und Entscheidern aus Wirtschaft,

Politik und Verwaltung in strategische Bau-

steine, operative Schritte, Instrumente und

geeignete Organisationsformen übersetzt

werden, die auch über den Zeitraum der IBA

hinaus erprobt und umgesetzt werden sollen.

Und hier schließt sich der Kreis: ohne die

Fortsetzung und Ausweitung der begonne-

nen langfristigen Kooperationen verschie-

denster Akteure und ohne eine gesicherte

Koordinierung, können die Chancen, die sich

durch den IBA- und igs-Prozess bieten, nicht

genutzt werden.

verschiedenen Akteuren erforderlich: Agen-

tur für Arbeit, Job Center team.arbeit.

hamburg, lokale Qualifizierungs-, Jugend-

berufshilfe- und Beschäftigungsträger, Ein-

richtungen für Menschen mit Behinderung,

die Handwerkskammer Hamburg und Bera-

tungsdienstleister für Existenzgründer.

In der AG Wirtschaft und Beschäftigung

bemühen sich diese Akteure seit Längerem,

Konzepte für eine systematische Entwicklung

von Qualifizierung, Ausbildung und Beschäf-

tigung für die lokalen Bewohner und Betriebe

zu entwickeln. Viele Ideen und Konzepte lie-

gen vor, aber es fehlt noch eine langfristig

ausgerichtete Strategie - neben der unglaub-

lichen Tatsache, dass angesichts des bevor-

stehenden Fachkräftemangels Menschen

wegen fehlender Qualifikationen auch des-

halb arbeitslos bleiben, weil auf Bundes- und

Landesebene die Mittel für Qualifikations-

maßnahmen und berufliche Eingliederung

drastisch gekürzt wurden.

Es geht darum, die zunehmende soziale Spal-

tung in den Metropolen, die sich prototypisch

auf den Elbinseln zeigt, in spürbar relevan-

tem Maße zu verringern. Wenn es in Ham-

burg derzeit eine Region gibt, in der dies

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,5

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1EtAPPE 3: ARBEItSPLätZE DURCH RADFAHREn SCHAFFEn

fest im Sattel – Arbeitsplätze durch Radfahrendrei ThesenGorch von Blomberg, Astrid Christen, Arbeitskreis fahrradstadt Wilhelmsburg e.V.

Ein Markt lässt sich nur mit vereinten Kräften und durch kluge

Kooperationen mit Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Bürger und

Forschung generieren, so dass er ein fruchtbarer Beitrag für

das notwendige Erblühen einer identitätsstiftenden lokalen

Ökonomie der Elbinseln sein kann.

1.

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2.

Die „wirtschaftliche Grauzone“ braucht Wirtschaftsförderung,

so dass sich Mini-Existenzgründungen durch Finanzierungen,

Coaching, und kluge Kooperationen in ihrer Eigenzeit hier in

der Metropolregion verwurzeln können.

3.

Förderprojekte brauchen langfristig trag fähige Strukturen.

Nur dann können sie ihr Potential für die Gemeinschaft ent-

falten. Dies erfordert Innovationskraft, Ausbildung und Anker-

projekte (z.B. Radstationen Veddel und Wilhelmsburg).

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WEItERRADELn

as war eine spannende und abwechs-

lungsreiche Tour! Jede Etappe hatte

ihren besonderen Reiz, ihre eige-

nen Highlights, bot ihre besonderen Heraus-

forderungen, ihre steilen und ebenen Passa-

gen, ihre sportlichen, aber auch unbequemen

Abschnitte. Wer die Strecke hinter sich

gebracht hat, hat sich mit Wilhelmsburg aus

der Sicht von Radlern vertraut machen kön-

nen und hat anregende Fahrrad-Fans kennen-

gelernt. Und man ist auf großartige Projekte

gestoßen, hat aber auch so manch’ unweg-

sames Gelände passiert. Zugleich kann man

auf eine Tour zurückblicken, die eine Pano-

rama-Sicht über die Stadtgrenzen Hamburgs

hinaus bot und auch inhaltlich einen Blick in

die Ferne, aber hoffentlich nicht allzu ferne

Zukunft für den Radverkehr richtete.

Insgesamt ist dabei eines deutlich gewor-

den: Die ungemein vielfältigen Möglichkeiten

und Dimensionen, die das Radfahren und den

Radverkehr umfassen, können ganz neue

Lebensqualitäten schaffen. Dies ist gleich-

wohl keine neue Erkenntnis, und es ist schon

ein bisschen verwunderlich, dass es offen-

kundig immer noch so viel Aufklärung und

Überzeugungsarbeit für die Benutzung und

die Stärkung des Fortbewegungsmittels Rad

bedarf – nicht nur bei den Nutzern, sondern

auch bei all jenen, die für die Schaffung opti-

maler Rahmenbedingungen in einer Stadt

zuständig sind.

Die Wilhelmsburger Radwoche 2010 hat hier-

für mit all seinen Veranstaltungen und Akteu-

ren ein wichtiges Signal gesetzt. Wilhelms-

burg muss Fahrrad-Modellstadtteil werden!

Wo, wenn nicht in diesem eigenständigen

Gebiet mit so vielen engagierten Menschen,

wo, wenn nicht auf den Elbinseln, auf die sich

dank IBA Hamburg und igs 2013 großer Auf-

merksamkeit nicht nur in Hamburg erfreuen.

Wo, wenn nicht dort, wo das Rad als alltägli-

ches Fortbewegungsmittel kurze Wege noch

kürzer und bequemer machen kann und wo

großartige städtische und landschaftliche

Orte zur Nutzung des Rades in der Freizeit

einladen.

Die zurückgelegte Strecke hat schweißtrei-

bend und erfrischend zugleich unter Beweis

gestellt, welche Prozesse durch das Fahrrad

im Hinblick auf Beschäftigung und Qualifizie-

rung, gesellschaftliche und kulturelle Inte-

gration in Bewegung kommen können. Der

begeisterte Blick auf das bisher Geleistete

wird jedoch nicht ausreichen, um die künfti-

gen Etappen meistern zu können. Dafür exis-

tieren noch viel zu viele Lücken und Mängel

vor allem in der Infrastruktur und Verwal-

tungsebene. Um auf der begonnenen Tour

erfolgreich weiterradeln zu können, ist bei

der Entwicklung der Strukturen in den höchs-

ten Gang zu schalten und ein Gesamtkon-

zept für den Radverkehr für die Elbinseln

auf Basis der Planungen von HPA, BWVI,

Bezirk Hamburg-Mitte, IBA Hamburg bis zur

igs 2013 Etappe für Etappe umzusetzen. Den

genauen Tourenverlauf gilt es, gemeinsam

mit den vielen Rad-Akteuren und Kennern

des Ortes zu planen. Und auch wenn es noch

nicht erreicht ist – das Ziel der Tour ist klar:

Rauf auf’s Rad! und dann im kleinsten Ritzel

gemeinsam dem Modellstadtteil Wilhelms-

burg entgegenradeln.

Ausblick

D

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Übergeordnete Institutionen

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), Freie und Hansestadt Hamburg www.hamburg.de/bsu www.hamburg.de/bwvi

Bezirk Hamburg Mitte www.hamburg.de/mitte

Bezirk Harburg www.hamburg/harburg.de

Fahrradstadt Wilhelmsburg www.fahrradstadt-wilhelmsburg.de

Hamburg Port Authority www.hamburg-port-authority.de

Internationale Bauausstellung IBA Hamburg GmbH (IBA) www.iba-hamburg.de

internationale gartenschau hamburg 2013 gmbh www.igs-hamburg.de

Landesinstitut für Lehreraus- und Fortbildung www.li-hamburg.de

Dauerhaft ansässige Institionen

Alsterdorf Assistenz West gGmbH www.alsterdorf-assistenz-west.de

Arbeitsloseninitiative Wilhelmsburg gGmbH www.ai-w.de

BI Integrationszentrum www.bi-integrationszentrum.de

Interessengemeinschaft Reiherstieg www.ig-reiherstieg.de

FIT: Fahrrad-Insel-Touren (ein Projekt der SBB Kompetenz gGmbH) www.fit-wilhelmsburg.de; daraus gegründet: „Hamburger Fahrrad Tourismus“ www.hft.de

Forum Bildung Wilhelmsburg www.f-b-w.info

KuBaSta Kunst-Bauen-Stadtentwicklung e.V. www.kubasta.de

Kunst Werk Wilhelmsburg www.kunst-werk-wilhelmsburg.de

Lass 1000 Steine rollen www.lass1000steinerollen.de

LoWi: Büro für lokale Wirtschaft www.lokale-wirktschaft.de

Naturschutzverband GÖP (Gesellschaft für ökologische Planung) e.V. www.naturschutzverband-goep.de

Polizeiwache Hamburg-Wilhelmsburg www.hamburg.de/polizei

Radfahrkurse www.radfahrkurse.de

SBB Kompetenz gGmbH www.sbb-hamburg.de

Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V. www.zukunft-elbinsel.de

Außerhalb Hamburgs ansässige Institutionen (nicht verortet)

Aktive Pause, Hamburg www.aktive-pause.de

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, Landesverband Hamburg e.V. www.hamburg.adfc.de

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Fahrradportal www.nationaler-radverkehrsplan.de

European Cyclists‘ Federation www.ecf.com

Hamburger Verkehrsverbund www.hvv.de

HPV Deutschland e.V. (human powered vehicles) www.hpv.org

Interessengemeinschaft Katharinen www.ig-katharinen.de

Velo-City Global 2012 www.velo-city2012.com

Verkehrsclub Deutschland Landesverband Nord: www.vcd.org/83.html

(Rad)Sportorganisationen (nicht verortet)

Hamburger Sportbund www.hamburger-sportbund.de

Radsportgemeinschaft Uni Hamburg www.rg-uni-hamburg.de

Radsport-Verband Hamburg e.V. www.radsport-hh.de

Tandem-Club Weiße Speiche Hamburg e.V. www.tandemclub.de

Kirchliche Institutionen

Ev. luth. Kirchengemeinde Kirchdorf www.kirche-in-kirchdorf.de

Ev. luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost www.kirche-hamburg-ost.de

Kath. Kirchengemeinde St. Bonifatius, http://www.kath-kirche-wilhelmsburg.de

Schulen

Grundschule Rotenhäuser Damm; Wilhelmsburg www.schule-rhd45.hamburg.de

Schule an der Burgweide, Wilhelmsburg www.burgweide.hompage.t-online.de

Schule Fährstraße, Wilhelmsburg www.schulefaehrstrasse.de

Schule Slomanstieg, Veddel www.schule-slomanstieg.de

Stadtteilschule Kirchdorf, Wilhelmsburg www.gskirchdorf.de

Wer radelt wo?

WEItERRADELn

Fahrrad-Akteure in Wilhelmsburg und Hamburg

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internationale gartenschau hamburg 2013 gmbh

Schule Rothenhäuser Damm

KuBaSta

BSU

Hamburg Port Authority

IBA Hamburg

Fahrradstadt Wilhemsburg e.V.

Bezirk Hamburg Mitte

SBB Kompetenz gGmbH

FIT: Fahrrad-Insel-Touren

Fahrradverleih der AIW

Zukunft Elbinsel e.V.

AIW

IG-Reiherstieg

Forum Bildung Wilhelmsburg

Gesellschaft für ökologische Planung e.V.

Kunst Werk Wilhelmsburg

Lass 1000 Steine rollen

BI Integrationszentrum

BI Integrationszentrum

LoWi: Büro für Lokale Wirtschaft

alsterdorf assistenz west

Schule an der Burgweide

Schule Fährstraße

Haus der Jugend Wilhelmsburg

Stadtteilschule Kirchdorf

Schule Slomanstieg

Kath. Gemeinde St. Bonifatius Hamburg

Ev.-luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost

Ev.-luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost

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WEItERRADELn

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Herausgeber:

IBA Hamburg GmbH

Am Zollhafen 12

20539 Hamburg

www.iba-hamburg.de

V.i.S.d.P: Enno Isermann

Auflage: 1.000

Datum: Juni 2011

Konzeption und Gestaltung:

büro luchterhandt

Daniel Luchterhandt, Katharina Trowitzsch

www.luchterhandt.de

Redaktion:

IBA Hamburg:

Simona Weisleder, Caroline König

igs 2013: Beate Wagner-Hauthal

Arbeitskreis Fahrradstadt Wilhelmsburg:

Astrid Christen, Gorch von Blomberg

büro luchterhandt

Daniel Luchterhandt, Katharina Trowitzsch

Corporate Design:

feldmann+schultchen design studios,

www.fsdesign.de

Druck:

Dürmeyer GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-942218-10-8

Abbildungsnachweis:

IBA Hamburg GmbH/Johannes Arlt: Titel; 88,4;

IBA Hamburg GmbH/Jann Wilken: 1,9; 25,0;

25,3; 26,4; 28,8; 29,8; 32,8; 34,1; 82,0; 92,2;

92,5; IBA Hamburg/igs2013/AK Fahrradstadt

Wilhelmsburg: 10,0; 12,5; igs 2013: 26,9; 27,2;

27,7; 27,9; 28,3; 28,7; 29,0/29,5; 54,0; 67,2; Artur

Sobowiec: 26,9; 27,2; 29,0; 60,7/60,9; 82,6;

85,8; 86,0; 87,1; Erich Andres: 29,7; PGV im Auf-

trag der Hamburg Port Authority: 39,5; Ham-

burg Port Authority: 39,6; Behörde für Stadt-

entwicklung und Umwelt: 41,9; Olaf Böhm: 41,9;

Niels Tørsløv: 42,7; GÖP/Angela Schapals: 44,5;

IBA Hamburg/igs 2013: 54,9; d*Ing-Planung:

57,4; Asja Caspari: 63,0; Christian Burmeis-

ter: 63,0; 75,6; 82,9; Gunter Bleyer: 71,8; Henri

Borchert: 78,9; 79,0; Dr. Ulrich Gries: 83,5; IBA

Hamburg/Akademie einer anderen Stadt: 88,3;

IBA Hamburg: 88,7; Hildebrand Henatsch: 88,5;

93,0

impressum

Haftungsausschluss:

Die in dieser Broschüre enthaltenen Informati-

onen sind für die Allgemeinheit bestimmt; sie

erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit

noch auf Richtigkeit. Sie dürfen nicht zur Beur-

teilung von Risiken von Anlage- oder sonstigen

geschäftlichen Entscheidungen in Zusammen-

arbeit mit der IBA Hamburg oder Teilen davon

verwendet werden.

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Projekte für die Zukunft der Metropole

Hamburg voraus

INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG

WILHELMSBURGER RADWOCHE 2010

Wilhelmsburg auf dem Weg zum Modellstadtteil für einen zukunftsweisenden Radverkehr

Rauf auf’s Rad!

INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH

AM ZOLLHAFEN 12 | 20539 HAMBURG | TEL. +49(0)40.226227-0 FAX +49(0)40.226 227-315

[email protected] | WWW.IBA-HAMBURG.DE INT

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INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH

AM ZOLLHAFEN 12 | 20539 HAMBURG | TEL. +49(0)40.226227-0 FAX +49(0)40.226 227-315

[email protected] | WWW.IBA-HAMBURG.DE