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Internet-Sex-Sucht als Herausforderung in Seelsorge und Beratung

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Internet-Sex-Sucht als Herausforderung in Seelsorge und Beratung. LAN-Party – Lone Addiction. aus Psychologie Heute 6/2004. Die Macht der Sexualität. - PowerPoint PPT Presentation

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Internet-Sex-Sucht

als Herausforderung in Seelsorge und Beratung

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LAN-Party – Lone Addiction

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Die Macht der Sexualität

Keine menschliche Sehnsucht ist mächtiger und schwerer in den Griff zu bekommen. Sex hat eine so starke Brennkraft, dass er das Gewissen, Versprechen, Verpflichtungen gegenüber der Familie, Glaube und alles andere, was ihm im Weg steht, verbrennen kann.

PhilipYancey (Aufatmen 2/2004, S. 48)

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Ein Beispiel zur Einleitung

Die 13-jährige Tochter möchte schnell mit dem Laptop des Vaters ins Internet. Dabei stösst sie auf ein Verzeichnis mit Tausenden von Pornobildern. In ihr bricht eine Welt zusammen. Der bewunderte Vater, der gute Lehrer, der aktive Christ – wie passt das zusammen?! Es kommt zu einem Zusammenbruch, sie weint nur noch, isst nicht mehr, geht nicht mehr zur Schule. Den Laptop wirft sie aus dem dritten Stock. Die ganze Familie ist in einer dramatischen Vertrauenskrise. In dieser Situation erfolgt eine Therapie.

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Beispiel 2

Der Pastor einer grossen Gemeinde setzt sich zusammen mit seiner Frau ganz für die Kirche ein. Immer nur geben, leiten, organisieren, andere beraten – für sie selbst bleibt keine Zeit. An einem Abend will Pastor D. noch schnell seine e-mail checken. Ein freundlicher Text, ein Link, und plötzlich befindet er sich in einer Sex-Website. Er ist angewidert und fasziniert. Bald loggt er sich regelmässig ein, um sich zu entspannen. Zwei Monate später wird er vom Computertechniker der Gemeinde mit einem Ausdruck der Aktivitäten am Computer konfrontiert. In dieser Situation erfolgt eine Therapie.

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Ein Riesen-Geschäft mit vielen Opfern

Die perverse Sucht muss durch immer neue Bilder befriedigt werden.

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Beispiel 3

Eine 32-jährige Frau kommt mit starken Ängsten in die Therapie. Internet-Chatten hat ihr immer wieder geholfen, mit ihrer Einsamkeit umzugehen. Vor einigen Monaten hat sie im Chat-Room einen Mann kennen gelernt – zuerst nur virtuell – man chattet, flirtet, fühlt sich angezogen. Es kommt zu einem Treffen. Die Atmosphäre „knistert“, es kommt zum Sex. Danach ist der Mann nicht mehr so interessiert; der Kontakt verliert sich.Plötzlich die Frage: Könnte ich HIV-infiziert sein?Was ist mit mir geschehen? Wohin hat mich meine Internetsucht gebracht?

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statistische Daten

1,3 Millionen Porno-Websites 260 Millionen Seiten etwa ein Drittel der Internetuser surfen auf

Pornoseiten.

Umsatz: ca. 60 Milliarden Dollar jährlich Einschränkung der Arbeitsproduktivität: 70 % der

Besuche erfolgen während der Arbeit.

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Fünf Bereiche mit Suchtpotential

Internetpornographie

Chat

Online-Spiele

Internet-Glücksspiel

Mobile Daten

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Kinder als Risikogruppe

100’000 websites bieten illegale Kinderpornografie an.

3 Milliarden Dollar Umsatz jährlich 90% der 8-16 Jährigen haben schon Pornoseiten

besucht, meistens, wenn sie Hausaufgaben machen.

Durchschnittliches Alter beim ersten Pornokontakt im Internet: 11 Jahre.

Grösste Konsumentengruppe von Internetpornografie sind Jugendliche.

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www.actioninnocence.org

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Kinder im Chat

97 Prozent aller pädosexuell veranlagten Täter (Kanada) bedienen sich des Internets, um Kontakt zu Kindern aufzunehmen.

48 Prozent aller Jugendlichen sind innert eines Jahres (2005) mindestens einmal durch einen Chatroom gestreift, 31 % chatten exzessiv.

45 Prozent wurden im Cyberspace schon beschimpft oder sexuell belästigt.

Nur 7 Prozent der Eltern wissen, welchen Belästigungen ihre Kinder ausgesetzt sind.

„In manchen Foren herrscht eine Atmosphäre wie auf einem Strassenstrich“ (Spiegel 21 / 2006)

Quelle: Cybersex im Kinderzimmer – Spiegel 21 / 2006, S. 62 - 63

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Social MediaCHAT

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Beispiel Selbstwert

„Sie sagte mir dass sie in ihrem Chat so sein kann wie sie will... Sie ist der Meinung sie sei zu dick und deshalb mag sie keiner... Das ist natürlich totaler Quatsch.Ja, sie ist ein wenig mollig, aber das stört doch niemand, im Gegenteil mir gefällt das beispielsweise...

Im Chat ist sie begehrenswert, jeder denkt sie hätte einen perfekten Körper und sei das schönste Mädchen der Welt...Andererseits denkt sie dass wenn die anderen chatter wüssten wie sie aussieht würden sie sie nicht mehr mögen...“

• Ein Junge über seine Freundin

Quelle: www.onlinesucht.de

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Klinisches Beispiel

Eine 32-jährige Frau kommt mit starken Ängsten in die Therapie. Internet-Chatten hat ihr immer wieder geholfen, mit ihrer Einsamkeit umzugehen. Vor einigen Monaten hat sie im Chat-Room einen Mann kennen gelernt – zuerst nur virtuell – man chattet, flirtet, fühlt sich angezogen. Es kommt zu einem Treffen. Die Atmosphäre „knistert“, es kommt zum Sex. Danach ist der Mann nicht mehr so interessiert; der Kontakt verliert sich.Plötzlich die Frage: Könnte ich HIV-infiziert sein?Was ist mit mir geschehen? Wohin hat mich meine Internetsucht gebracht?

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Quelle: SPIEG

EL 20.06.2011

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Abgründe

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Computer-GamesComputer-Games

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Krieg in der Familie

Innerhalb weniger Wochen entpuppte sich „World of Warcraft“ als ein epidemischer Virus, der das Familienleben ernsthaft gefährdete. Tränen flossen, es wurde gebrüllt, und die Kinder logen, dass sich die Balken bogen, um zu Freunden zum exzessiven Spielen zu verschwinden. Bald erwies sich, dass WoW nicht als Nebenbei-Freizeitvergnügen funktioniert. Die unheimliche Sogwirkung des Spiels machte es praktisch unmöglich, feste Zeitpläne zu vereinbaren. Und wenn wir es schafften, die Spielzeit zu begrenzen, dann ging das Spiel „im Kopf“ weiter und in E-Mails, SMS, am Küchentisch, in der Schule.

www.elternguide.infoMatthias Horx, Psychologie Heute, Dez. 2007, S. 46

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Lernen behindert

Das Spielen am Computer behindert das Lernen Neuaufgenommenes Wissen wird durch starke

emotionale Reize, wie sie durch Computerspiele im Kinderhirn entstehen, überschrieben: Der neue Lernstoff wird nicht im Langzeitgedächtnis gespeichert – die drastischen Computerbilder überlagern und löschen ihn.

» Kriminologische Institut Niedersachsen, Hannover(zitiert im spiegel 20/2007, S. 48)

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Geistige Leistung eingeschränkt

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Warnzeichen

Spiele ich stundenlang ohne zu merken wie die Zeit vergeht?

Vernachlässige ich wichtige Pflichten (Schule, Aufgaben) und Freundschaften wegen des Spiels?

Spiele ich, um meine Aggressionen abzubauen? Erregt ein Computerspiel meine Gefühle? Verursacht es körperliche Reaktionen?

(Angstschweiss, Zittern, Faustschläge Richtung Bildschirm) – Hinweis auf starkes Mitschwingen.

zudem weitere Warnzeichen – vgl. PIG

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Wohlgefühl im virtuellen Raum

„Der Umschlagpunkt ist erreicht, wenn die Betreffenden sich in ihren virtuellen Welten wohler fühlen, als im wahren Leben“

Das Gehirn passt sich an die in Computerspielen gestellten Aufgaben und Belohnungen an, es verändert sich nachweislich.

» Prof. Gerald Hüther, Neurobiologe» (Bergmann / Hüther: Computersüchtig. Kinder im Sog der modernen

Medien, Walther Verlag)

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Machen PC-Spiele Jungs zu Mördern?

Immer wieder gibt es Beispiele, wo Jugendliche in der Schule Amok laufen. Oft waren sie computersüchtig, spielten gewalttätige Spiele oder simulierten ihren Amoklauf zuvor sogar im virtuellen Raum.

Sind die Computerspiele „schuld“?

„Ein Computerspiel macht aus keinem Menschen einen Amokläufer, aber es liefert möglichen Tätern Fantasieen und lässt sie stunden- und jahrelang Gewalttaten in ihrer Vorstellungswelt erleben.

Aber für eine Gewalttat muss mehr zusammenkommen: zerstörte Beziehungen, Einsamkeit, Demütigung und jahrlang angestauter Hass.“

» aus einem Kommentar zum Amoklauf in Emsdetten 2006

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Internet-PornographieInternet-Pornographie

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Werbung

„Nichts ist unmöglich“

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Pornografische Internetangebote

„Weiche Pornografie“ „Harte Pornografie“

• „explizite Darstellung sexueller Aktivitäten, wobei die Geschlechtsorgane während des Geschlechtsverkehrs offen dargestellt werden. Thematisch betonen Hardcore-Produktionen mitunter ausschließlich spezielle sexuelle Vorlieben oder Techniken wie z.B. Outdoor-Sex, Oralverkehr, Analverkehr, Gruppensex, Gangbang (Sex mit extremer männlicher Überzahl), Sex ausschließlich mit Farbigen, Übergewichtigen, Schwangeren oder mit älteren Menschen bis hin zu Sex mit Urin und Exkrementen.

Pädophile Inhalte (oft mit sadistischen Folterungen) Chat mit explizitem Sex-Talk – führt oft zu realen Begegnungen Live-Video Mobiltelefone: wachsende Industrie von Kurzfilmen, Bildern und

eindeutigen Geräuschen.

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Auswirkungen (Zitate)

Pornografie schafft ein Begehren, das nicht erfüllt wird. Das führt zu Frustration, und die Depression ist nur einen Seufzer weit entfernt.

Der Einzelne ist immerwährend mit einer massiven kulturellen Produktion von unerreichbaren Vorbildern konfrontiert.

Wer nur noch mit heruntergelassenen Hosen oder hochgezogenem Rock vor dem Rechner sitzt, hat kein Interesse mehr an Partnerschaft. Die Allgegenwart begehrenswerter Körper und das Wissen, nie so auszusehen, schaffen in paradoxes Geflecht aus Frustration und Begehren.

Quelle: Ariadne v. Schirach, Der Tanz um die Lust. Spiegel 42/2005, S. 194-200

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Muss ich ein Fass aussaufen, um zu wissen,

ob's Wein oder Essig ist?

Geflügeltes Wort

Die Erforschung der Unterwelt

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Cybersex – „just a click away“

leicht verfügbar kostengünstig anonym

Cyber-Psychologe John Suler spricht von „toxischer Enthemmung“

„Du kennst mich nicht.“ „Du kannst mich nicht sehen.“ Die Unsichtbarkeit gibt

Menschen den Mut, Orte aufzusuchen und Dinge zu tun, die sie sonst nicht tun würden. Man braucht sich nicht darum zu kümmern, wie man aussieht oder wirkt.

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Krankheit oder Verhaltensproblem?

Diagnostische Einordnung nach ICD-10 / DSM-IV unklar • Störungen der Sexualpräferenz (Paraphilie)• Zwangsstörung?• Störung der Impulskontrolle?• Suchtverhalten?

Internet addiction disorder – IAD(Ivan Goldberg 1995)

Pathological Internet Use − PIU(Kimberly S. Young)

Pathologischer Internet-Gebrauch − PIG(Zimmerl & Panosch 1998)

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Studie (Zimmerl & Panosch 1998)

Online-Umfrage im beliebtesten deutschsprachigen Chatroom "Metropolis-Chatsystem"

Die Studie ergab, dass 12,7% der 473 Probanden ein suchtartiges Verhalten (bei Zutreffen von mehr als vier der PIG-Kriterien) aufwiesen. Aus dieser Subguppe bejahten 30,8%, rauschähnliche Erlebnisse bei intensivem Chatten zu haben. Und 40,9% dieser Gruppe stuften sich selbst als "süchtig" ein.

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Symptome (nach Zimmerl & Panosch)

Häufiges unüberwindliches Verlangen, ins Internet einzuloggen.

Kontrollverluste (d.h. längeres Verweilen "online" als beabsichtigt) verbunden mit Schuldgefühlen.

Sozial störende Auffälligkeit im engsten Kreis der Bezugspersonen (Freunde, Partner, Familie).

PIG-bedingtes Nachlassen der Arbeitsfähigkeit. Verheimlichung/ Bagatellisierung der

Gebrauchsgewohnheiten. Psychische Irritabilität bei Verhinderung am Internet-

Gebrauch (kann sich auswirken in Form von Nervosität, Reizbarkeit und Depression).

Mehrfach fehlgeschlagene Versuche der Einschränkung.

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Verschiebung des Wertesystems

Onlinesüchtige merken, dass sie die Werte aufgeben, die ihnen einst wichtig waren:• Respekt vor dem sexuellen Gegenüber.• Verabscheuung von Gewalt und Zwang.• Christliche Werte der Reinheit und der

Selbstdisziplin. Es kommt zu einer Umdeutung und

Bagatellisierung:• Es sind nur Bilder!• Ich habe so viel Stress, das entspannt mich!• Andere tun es auch, wieso ich nicht!

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Körperliche Schäden - Dauerstress

Kommt es zu einem chronischen Stadium, dann sind körperliche Schäden oftmals die Folge:

Durch falsche Sitzhaltung können Verspannungen bis hin zu Wirbelsäulen- und Genickschäden auftreten.

Das lange, ununterbrochene Starren auf den Bildschirm kann auf Dauer zu Schädigungen des Sehapparates führen.

Langes Surfen kann zusätzlich Dauerstress verursachen, der sich in Form von Kopfschmerzen, Schlafstörungen bis hin zu Nervenschädigungen ausprägen kann.

Kreislauf- und Gewichtsprobleme können ebenfalls auftreten, sind aber individuell verschieden.

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Weitere Komplikationen

Alkoholismus: Oft wird die innere Nervosität mit Alkohol gedämpft, aber auch der durch das Betrachten der Bilder erzeugte «Rausch» durch Alkohol unterstützt. Es kommt zu einer gegenseitigen Vestärkung der beiden Süchte.

Gebrauch anderer schädlicher Substanzen (von aufputschenden Drogen, wie etwa Kokain, bis zum übermässigen Gebrauch von potenzsteigernden Mitteln wie z.B. Viagra).

Depressive Episoden: ausgelöst durch die negativen psychosozialen Konsequenzen oder das Zerbrechen einer Beziehung

Suizidalität: In der Verzweiflung über die Auswegslosigkeit oder bei sozialen Konsequenzen.

Zwanghaftes Kontrollieren: Online-Süchtige entwickeln z.T. komplexe Rituale, um ihre Sucht zu verheimlichen und sicherzustellen, dass ihre Umgebung nicht in ihren «geheimen Bereich» eindringen kann oder diesen per Zufall entdecken kann.

Paranoides Denken: Die Angst vor Entdeckung und Beschämung führt dazu, dass hinter unbedeutenden Vorgängen eine persönliche Bedrohung vermutet wird. (z.B. wenn ein Polizeiauto vorbeifährt: «Hoffentlich kommen sie nicht zu mir, um meinen Computer zu untersuchen»; z.B. wenn der Arbeitgeber ein Gespräch vereinbart: «Will er mich mit den Spuren meiner Internet-Aktivitäten in der letzten Woche konfrontieren?»)

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Weitere Nachteile

Außerdem können noch folgende Nachteile entstehen: • hohe Telefon- bzw. Online-Kosten. • Realitätsverlust. • Scheitern menschlicher Beziehungen.• soziale Isolation. • Arbeitslosigkeit und Verarmung. • Reale Gefährdung bei Live-Kontakten: allein in

Nürnberg haben innerhalb von 2 Jahren 3 Menschen ihren Mörder durch das Internet kennengelernt.

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Angehörige leiden mit

Die Entdeckung Die Ausreden Die Forderungen und Vorwürfe Das Leiden der Kinder Das Doppelleben Die finanzielle Seite Der Verlust von Arbeit und Ehre

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Männer surfen anders, Frauen auch

MÄNNER • „Kick“ durch visuelle Reize.• Sexuelle Erregung mit Masturbation.• Sammlertrieb.• Neigung zu vermehrter Gewalt / Demütigung.

FRAUEN: • „Kick“ durch Kommunikation (Chat).• Romantische Geschichten und Bilder.• Sexuelle Erregung erst sekundär.

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„Flucht in die Virtualität“

Es geht nicht nur um tabuisierte Sexualität und Gewalt, sondern auch um das Ausleben narzisstischer oder romantischer Phantasien. Die Ausübung von Sexualität und Gewalt gegenüber virtuell erzeugten Erwachsenen und Kindern ohne direkte körperliche Schädigung kann bei dem "Benutzer" psycho-physiologische Empfindungen hervorrufen, die denen einer realen Handlung sehr nahe kommen.

Studie MH Hannover (TeWildt)

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USER-PROFIL der Porno-Abhängigkeit*

nach

Carn

es

20

01

* deskriptiver Moralbegriff

Angepasster

Freizeitgebrauch

Unangepasster

Freizeitgebrauch

Entdeckergruppe Lebenslanges

SexuellesSuchtverhalte

n

GefährdeteGruppe

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Hirnbiologie der Sucht

„Pornographie ist eine Selbstmedikation für unerfüllte Wünsche, Einsamkeit, Spannungen und Zorn.“

„Internetsüchtige sind süchtig auf ihre eigene Hirnbiochemie.“

DREI NEUROTRANSMITTER• A) Körpereigene Opiate durch visuelle / sexuelle Stimulation• B) Dopamin: verstärkt das Wollen und erzeugt eine starke

Erinnerung an den Reiz.• C) Serotonin: als Folge; wirkt „antidepressiv“

Problem: Craving – Dosis-Erhöhung

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1. Visueller Stimulus

2. sexuelle Erregung

3. Dopaminerhöhung – Glücksgefühl

4. Adaptation – Craving nach mehr und stärkeren Reizen

5. Kontroll-Versagen

LimbischesSystem

Stirnhirn

Hirnbiologie der Sexsucht

1 2

34 5

Genitalstimulation

2

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Vgl. K

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Quelle: S. Grüsser, Charité Berlin, www.isfb.org

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Quelle

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Quelle: S. Grüsser, Charité Berlin, www.isfb.org

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Risikofaktoren für suchtartige Sexualität

multifaktoriellLehren aus der Suchtforschung Traumatisierung oder Vernachlässigung in der

Kindheit (sexuell oder emotional) Disposition, mit suchtartigem Verhalten auf

Stimuli zu reagieren. (Award-Dependence). Vorhandensein des schädlichen Agens. (im

Internet nur einen Click entfernt!!) Innere Leere, Einsamkeit emotionaler Burnout und

Vernachlässigung von menschlichen Beziehungen.

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Risikofaktoren II

Verarbeitung von seelischem Schmerz („hidden pain“)

Pathologisches Suchen nach neuer Stimulation. Mangelnde innere Disziplin / Kontrolle des

eigenen Verhaltens. Rationalisierung des Verhaltens: „Das hilft mir

entspannen“ – „Das habe ich mir verdient“ – „Es sind ja nur Bilder“ etc.

Unrealistische Erwartungen an andere, an Sexualpartner / emotionale Unreife.

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Risikofaktoren

H = HungryA = AngryL = LonelyT = Tired

HALT

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Cybersex kann zerstörerisch sein

Internet-Sex-Sucht ist eine weit verbreitete Sucht, die zunehmend als schwerwiegendes Problem in der Psychotherapie und Seelsorge anerkannt wird.

Pathologischer Cybersex zerstört das Leben der betroffenen Person • innerlich (verzerrte Phantasien, ständiges Craving)• in den Beziehungen (Partner, Familie)• in der Arbeitswelt (Risiko von Jobverlust und Verarmung)

Pathologischer Cybersex erfordert konsequente Anwendung von Strategien der Suchttherapie.

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Trieb und Gewissen

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Lernen aus der Suchttherapie

Die unterschiedliche Bewertung sexueller Verhaltensweisen in der Gesellschaft macht den Betroffenen das Leben schwer.

Cybersex-Sucht erfordert die konsequente Anwendung von Strategien der Suchttherapie.

Entgiftung: Vollständiger Entzug Entfernen von Suchtmittel-Zugängen Bearbeitung von unreifen Erwartungen und

Lösungsstrategien. Persönliche Disziplin und Verantwortlichkeit.

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Medikamentöse Behandlung?

Serotonin: wird in komplexer Weise als Nebeneffekt des Suchtgeschehens produziert. Antidepressiva erhöhen ebenfalls den Serotoninspiegel. • Könnte Serotonin das Craving vermindern? Allfällige Gefühle der

Leere und der unterschwelligen Depression vermindern

Dopamin (steigert die Appetenz beim Suchtverhalten). • Hier sind keine medikamentösen Strategien bekannt, die nicht

schwere Nebenwirkungen hätten. Resultate der SPIN-Studie (Mount Sinai Hospital NY, 2004) noch nicht

sehr ermutigend. Schlussfolgerung:

• Medikamente sind (leider) keine Lösung; allenfalls als Unterstützung für Verhaltenstherapie / Seelsorge dort, wo eine Person auch unter Depressionen leidet.

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Beispiel: Auswirkung der Abstinenz

„Im Dezember habe ich dann nach einem exzessiven Surf-Trip in einer Kurzschlussreaktion meinen PC verkauft und den Internetanschluss abbestellt. Ich war fast 6 Monate ohne Anschluss zu Hause (im Geschäft und in der Schule hätte ich ja nie gewagt, nach Pornos zu surfen). In der Zeit ging es mir wirklich bedeutend besser und ich war auch Stolz auf die Pornofreie Zeit. Ich fühlte mich gesünder und auch mein Selbstwertgefühl stieg wieder. Ich hatte seit langer Zeit wieder eine Morgenerektion oder eine Erektion, wenn ich eine schöne Frau auf der Strasse sah.“

Quelle: www.onlinesucht.de

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Beispiel: Freiheit durch Gesetz und Freundin

„Ich weiss nicht, wie lange es noch weitergegangen wäre, ich nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Mit einem grossen Bang ist alles aufgeflogen. Ein entsprechender Schock für mich und meine Freundin. Meine Freundin hat nicht im geringsten etwas davon geahnt. Wir hatten und haben ein gesundes und zufriedenes Sexualleben. Ich brachte immer beides unter einen Hut.

Jetzt wo ich ganz tief unten angekommen bin (und zum Glück eine sehr verständnisvolle Partnerin hab), möchte ich endlich davon loskommen.

Den Computer und den Internetanschluss habe ich von zu Hause verbannt und ich möchte die Sache bei einem Psychologen aufarbeiten. Denn eigentlich weiss ich aus der 6 Monatigen Porno-Freien Zeit, wie schön eine Morgenerektion und die Vorfreude auf Sex ist. Es war fast eine Erleichterung, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist.“ Quelle: www.onlinesucht.de

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Ziel ist eine beziehungsorientierte Therapie

Nicht säkular vs. christlich Aber: individuumszentriert vs. beziehungs-

stabilisierend Kurzfristige Befriedigung vs. Langfristige

Integrität Individuelle Lust vs. Beziehungsökologie (Willi) Doppelmoral vs. Würde, Respekt und Einfühlung. Grenzenlosigkeit ist destruktiv – bewusster

Verzicht erhöht die Genussfähigkeit.

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Lustgefühle im Kontext

Eine Beziehungs-stabilisierende Beratung ist nicht lustfeindlich, aber sie betont eine systemische Sicht, die Lustgefühle in die Gesamtheit der Beziehungsgestaltung einbettet.

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Sucht eingestehenSucht eingestehen

1. Gestehen Sie sich ein, dass Ihre «Gewohnheit» eine SUCHT ist, die entschlossenes Handeln erfordert.

2. Denken Sie an die Schicksale der Frauen und Kinder, die auf den Bildern zu sehen sind. Konsumenten machen sich mitschuldig am modernen Sklavenhandel und lebenslanger Traumatisierung.

Sucht eingestehen

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Zugang erschwerenZugang erschweren

3. Verhindern Sie, dass Sie sich in die Websites einloggen können, die ihre Sucht unterstützen. Installieren Sie eine Filtersoftware und blockieren Sie kostenpflichtige Telefonnummern.

4. Verpflichten Sie sich zur Rechenschaft und unterstützen Sie diese durch entsprechende Software.

Integration

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TransparenzTransparenz

5. Werden Sie transparent: Teilen Sie ihre Sucht Ihrem Ehepartner oder einem Seelsorger mit.

6. Stellen Sie Ihren Computer in einen offen zugänglichen Raum und verzichten Sie bewusst darauf, die Tür zu schließen.

Transparenz

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Verzicht - TherapiegruppeVerzicht - Therapiegruppe

7. Verzichten Sie für einige Monate bewusst auf den Computer («Reiss Dein Auge aus...»).

8. Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe, um zusammen mit anderen Süchtigen zu lernen, wie Sie Ihr Leben neu gestalten können.

Verzicht

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Doppeltes Leiden – doppelte Aufgabe

Doppelt bemüht sich der Vogel, der sich auf die Leimrute gesetzt hatte, nämlich um freizukommen und um die Leimreste wegzuputzen. Und doppelt muss derjenige leiden, der seinem Begehren folgt, nämlich um frei zu werden und um zu entfernen, was hängen blieb.

Johannes vom Kreuz, 16. Jh.

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www.return-mediensucht.de

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Gebet zum Eintritt ins Internet

„Möge es Dein Wille sein, dass wir uns in Frieden ins Internet hineinklicken, in Frieden surfen und die gesuchte Website in Frieden erreichen. Verabschiede uns in Frieden aus dem Internet mit möglichst geringen Kosten und bewahre uns vor Viren und vor allerlei Müllwebseiten, Unzüchtigkeit und Götzendienst, die in der virtuellen Welt existieren. Segne jeden Mausklick und lasse uns Gnade finden vor dem Bildschirm. Höre die Stimme unseres Geldbeutels, denn Du erhörst Gebet und Bitten, und schütze uns vor Zeitverschwendung.“

Verfasser unbekannt. Dieses Gebet sollte laut Rabbinern vor jedem Eintritt ins Internet gebetet werden.

Page 72: Internet-Sex-Sucht als Herausforderung in Seelsorge und Beratung

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