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Ines Blacha, Friedhelm Jaeger, Mechthild Freitag Interstitielle Nephritis bei Mast- und Wildschweinen

Interstitielle Nephritis bei Mast- und Wildschweinen · akut, subakut oder chronisch sein. Histologisch dominiert eine Infiltration mit Lympho- und Histiozyten bzw. Makrophagen. Auch

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Ines Blacha, Friedhelm Jaeger, Mechthild Freitag

Interstitielle Nephritis

bei Mast- und Wildschweinen

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© Prof. Dr. Mechthild Freitag

Fachhochschule Südwestfalen 2013

Die AutorInnen danken

den Schweinehaltern, dem Schlachthof Tönnies in Rheda-Wiedenbrück und Herrn Hartmut Röver, Wulfelade, für die Bereitstellung der Schweinenieren, Prof. Dr. med. vet. Wolfgang Baumgärtner, Ph.D., Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover für die Durch-führung der Analysen und die Diskussionen zur Bewertung der Ergebnisse gefördert durch

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AutorInnen

Korrespondenz:

Prof. Dr. Mechthild Freitag

Professur für Tierproduktion

Fachbereich Agrarwirtschaft

Fachhochschule Südwestfalen

Lübecker Ring 2

59494 Soest

Frau Ines Blacha

Tierärztin

Pertzstraße 5

30625 Hannover

Prof. Dr. Friedhelm Jaeger

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und

Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

Schwannstraße 3

40476 Düsseldorf

Interstitielle Nephritis

bei Mast- und Wildschweinen

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Inhaltsverzeichnis

Seite

Verzeichnis der Abkürzungen ............................................................ II

1 Einleitung .................................................................................. 1

2 Interstitielle Nephritis ................................................................ 3

2.1 Formen der interstitiellen Nephritis ........................................... 3

2.2 Ursachen für die Entstehung der interstitiellen Nephritis ......... 6

2.2.1 Bakterien ................................................................................... 6

2.2.2 Viren ........................................................................................ 12

2.2.3 Parasiten ................................................................................. 20

2.2.4 Intoxikationen .......................................................................... 22

2.2.5 Spontane Nephritis ................................................................. 28

3 Eigene Untersuchungen ......................................................... 29

3.1 Tiere und landwirtschaftliche Betriebe ................................... 29

3.2 Analysen ................................................................................. 30

3.3 Ergebnisse .............................................................................. 31

3.3.1 Betrieb A: Mast nach Bio-Richtlinien (Bioland)....................... 31

3.3.2 Betrieb B: Mast nach Bio-Richtlinien ...................................... 33

3.3.3 Betrieb C: Mast nach Bio-Richtlinien ...................................... 34

3.3.4 Betrieb D: Konventionelle Schweinemast .............................. 35

3.3.5 Betrieb E: Konventionelle Schweinemast ............................... 37

3.3.6 Betrieb F: Konventionelle Schweinemast ............................... 38

3.3.7 Betrieb E: Konventionelle Schweinemast ............................... 40

3.3.6 Wildschweine .......................................................................... 41

4 Diskussion ............................................................................... 43

5 Zusammenfassung ................................................................. 47

Literatur …….. .................................................................................. 47

Anhang…………………… ................................................................ 57

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Verzeichnis der Abkürzungen

BKF bösartiges Katarrhalfieber

HE Hämatoxylin-Eosin Färbung

ICH Immunhistochemie

IF Immunfluoreszens

L Leptospira

MAT Mikroagglutinationstest

MFIN multifokale interstitelle Nephritis

PCR Polymerasekettenreaktion

PDNS Porcine Dermatitis and Nephropathy Syndrome

PMWS Postweaning Multisystemic Wasting Syndrome

PPV Porcines Parvovirus

PRRSV Procine Reproductive and Respiratory Syndrome Virus

TTV Torque Teno Virus

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1 Einleitung

Bei der interstitiellen Nephritis handelt es sich um ein

pathologisches Geschehen, bei dem die entzündlichen Prozesse

vor allem im Bereich des Nierenstromas lokalisiert sind. Dabei

kann es sich sowohl um ein primäres Geschehen innerhalb des

Nierenstromas als auch um ein sekundäres Geschehen,

ausgehend von anderen Strukturen der Niere wie zum Beispiel

dem Gefäßapparat oder den Nierentubuli, handeln (Dahme und

Weiß, 2007). Generell bei allen Haussäugetieren in

unterschiedlichen Ausprägungsgraden auftretend und auch beim

Wildschwein vorkommend, tritt die interstitielle Nephritis beim

Hausschwein mit zum Teil sehr hoher Prävalenz auf (Drolet et al.,

2002, Dahme und Weiß, 2007).

Die interstitielle Nephritis ist geographisch weit verbreitet. Sie tritt

sowohl in Deutschland (Hülsmann et al., 1991; Jansen et al.,

2007) als auch in vielen Ländern des europäischen und

außereuropäischen Auslandes auf wie beispielsweise Indien,

Kanada, Spanien, Dänemark oder Nordamerika. (Chauhan et al.,

1971; Jansen et al., 1992; Gonzáles et al., 2009, Drolet et al.,

2002). Obwohl es sich um ein lange bekanntes

Krankheitsgeschehen handelt und sich erste Berichte über die

interstitielle Nephritis beim Hausschwein bereits 1951 (Larsen und

Tondering, 1954) finden, gibt es nur sehr wenige Publikationen,

die sich ausschließlich mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Auch in den letzten Jahren wird über Fälle berichtet, die allerdings

meist als Nebenbefund Beachtung finden (López et al., 2009).

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Betrachtet man die zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten des

Auftretens der interstitiellen Nephritis wird weiterhin deutlich, dass

das Krankheitsgeschehen weder einer spezifischen Haltung bzw.

einem spezifischen Haltungssystem allein zugeordnet werden

kann. Es handelt sich um ein Phänomen, das sowohl bei

intensiver als auch extensiver Schweinehaltung auftritt und auch

bei frei lebenden Schweinen nachgewiesen wurde (Jansen et al.,

1992). Dabei sind die aufgeführten Krankheitsfälle weder auf eine

Geschlechter- noch eine Altersstruktur beschränkt, sowohl Eber,

Sauen als auch Ferkel sind betroffen (Joo et al., 1977, López et

al., 2009, Caspari et al., 2011).

Ätiologisch scheint es sich um ein multikausales Geschehen zu

handeln, da sowohl bakterielle, virale und parasitäre Ursachen als

auch toxische Prozesse diskutiert werden, wobei die Gewichtung

der Faktoren uneinheitlich ist. Besonders häufig werden die

Porcine Circovirus Infektion des Typ 2 (PCV-2) und die

Leptospireninfektion als Ursache genannt (Ellis et al., 1999, Drolet

et al., 2002, Filho et al., 2012).

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über mögliche Ursachen

der interstitiellen Nephritis beim Hausschwein zu geben. Weiterhin

wurden Nieren von Schlachtschweinen verschiedener

Haltungssysteme histologisch auf interstitielle Entzündung und

den PCV-2 Status der Betriebe untersucht, um die Bedeutung der

PCV-2 Erkrankung als Ursache der interstitiellen Nephritis zu

klären.

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2 Interstitielle Nephritis

2.1 Formen der interstitiellen Nephritis

(nach Dahme und Weiß, 2007 und Baumgärtner 2007)

Bei der interstitiellen Nephritis können mehrere Unterformen

unterschieden werden. Eine gröbere Unterteilung kann

vorgenommen werden, in dem die Erkrankung wie folgt

differenziert wird:

a) diffuse nichteitrige interstitielle Nephritis

b) herdförmige nichteitrige interstitielle Nephritis

c) herdförmig embolisch-eitrige interstitielle Nephritis

d) Pyelonephritis

e) Granulomatöse Nephritis

Während es sich bei Letzterer um eine vor allem bei Tuberkulose

und feliner infektiöser Peritonitis auftretende Form handelt, auf die

nicht näher eingegangen werden soll, weil sie für die

Hausschweinepopulation von untergeordneter Relevanz ist,

handelt es sich bei der Pyelonephritis um eine Entzündung des

Nierenbeckens und des Interstitiums. Diese wird durchweg durch

bakterielle Infektionen verursacht, die entweder hämatogen oder

urinogen in die Niere gelangen. Da der Fokus dieser Studie vor

allem auf die nicht eitrigen Entzündungsformen der Niere gelegt

werden soll, wird auch auf diese Form der interstitiellen Nephritis

ebenfalls nicht näher eingegangen. Da auch der embolisch-

eitrigen interstitiellen Nephritis eine hämatogene Absiedlung von

Bakterien vorausgeht, wird auch diese unberücksichtigt gelassen.

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Bei der diffusen und auch bei der herdförmigen nichteitrigen

interstitiellen Nephritis handelt es sich hingegen um

Entzündungsformen, bei denen es nicht zu einer Absiedlung von

pyogenen Bakterien in der Niere kommt. Die beiden

Entzündungsformen sind insofern von Bedeutung, als dass es

sich hierbei um Folgeerscheinungen von Endotoxinen,

Virusinfektionen oder autoimmunen Prozessen handeln könnte.

Die beiden Formen unterscheiden sich hinsichtlich ihres

Verteilungsmusters innerhalb der Niere. Die räumlich nicht klar

begrenzte diffuse interstitielle Nephritis kommt selten beim

Hausschwein vor. Sie tritt doppelseitig auf und ihr Verlauf kann

akut, subakut oder chronisch sein. Histologisch dominiert eine

Infiltration mit Lympho- und Histiozyten bzw. Makrophagen. Auch

Plasmazellen und Granulozyten können auftreten, wobei letztere

nur vereinzelt vorkommen. Die herdförmige nichteitrige

interstitielle Nephritis kommt bei allen Haussäugetieren in

unterschiedlich starker Ausprägung vor und tritt meist doppelseitig

auf.

Neben dieser groben Einteilung der interstitiellen

Nierenentzündungen kann die histopathologische Diagnose noch

präzisiert werden, indem man das Verteilungsmuster genauer

beschreibt, den Grad der Entzündung ergänzt und die am

Entzündungsgeschehen beteiligten Zellen näher differenziert.

Die am Entzündungsgeschehen beteiligten Zellen können sowohl

Hinweise auf das Alter als auch auf die Ursache des

Entzündungsgeschehens geben. Während bei akuten

Entzündungen neutrophile Granulozyten vorherrschen, sind bei

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chronischen Prozessen vermehrt mononukleäre Zellen wie

Makrophagen, Lymphozyten und Plasmazellen zu finden. Zum

Verständnis der später folgenden Untersuchungsergebnisse soll

hier kurz erwähnt werden, dass die Makrophagen auch als

Histiozyten betitelt werden können. Die zur Gruppe der

Leukozyten gehörenden neutrophilen, eosinophilen und

basophilen Granulozyten können mit ihrem Auftreten Hinweise

geben, um welche Art der Entzündung es sich handelt.

Während neutrophile Granulozyten für die Produktion von eitrigem

Exsudat in der Frühphase der Entzündung verantwortlich sind und

somit häufig die Immunantwort auf ein bakterielles und

mykotisches Geschehen darstellen, ist das Vorkommen von

eosinophilen Granulozyten eher ein Hinweis auf ein parasitäres

Geschehen oder eine Überempfindlichkeitsreaktion des Typ I. Die

basophilen Granulozyten spielen vor allen Dingen bei allergischen

und Überempfindlichkeitsreaktionen eine Rolle, während die

Lymphozyten für eine humorale (Antikörperbildung)

beziehungsweise zellvermittelte Immunantwort zuständig sind.

Plasmazellen synthetisieren spezifische Antikörper und sind so für

die humorale Immunantwort verantwortlich. Makrophagen treten

vor allem bei chronischen Entzündungen auf und werden durch

eine Vielzahl von Stimuli aktiviert, unter anderem von

Bakterientoxinen. Mastzellen spielen eine wichtige Rolle bei der

Typ I Überempfindlichkeitsreaktion (Anaphylaxie) und bei

Parasitosen.

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2.2 Ursachen für die Entstehung der interstitiellen Nephritis

Die in der Literatur aufgeführten Ursachen der interstitiellen

Nephritis können in mehrere Untergruppen unterteilt werden.

Neben bakteriellen und viralen werden auch parasitäre und

toxische Auslöser genannt. Da der Befund der interstitiellen

Nephritis allerdings häufig als Nebenbefund eingestuft wird, ist es

schwierig abzuschätzen, inwiefern es sich bei den genannten

Faktoren um relevante Ätiologien handelt.

2.2.1 Bakterien

Bei den bakteriellen Ursachen ist die Gattung Leptospira die am

häufigsten mit interstitieller Nephritis in Verbindung gebrachte,

während anderen bakteriellen Ursachen kaum Bedeutung

zukommt. Leptospiren sind korkenzieherförmige Bakterien, die

beim Schwein klinisch durch Fruchtbarkeitsstörungen wie

Fetopathie und Trächtigkeitsabbrüche in Erscheinung treten

können (Waldmann und Wendt, 2001). Bei der Leptospirose des

Schweins handelt es sich um eine Zoonose, die in Deutschland

momentan der Meldepflicht unterliegt (Bundesministerium für

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, 2001).

Die Ergebnisse bezüglich des Zusammenhangs zwischen der

Leptospireninfektion und interstitieller Nephritis sind sehr

heterogen und stark abhängig von der gewählten

Nachweismethode. Baker et al. (1988), die an einem kanadischen

Schlachthof zufällig 197 Nieren von Schlachtschweinen

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auswählten, konnten bei 4,6% der Nieren serologisch positive

Befunde gegen L. pomona und bei 32% gegen L. bratislava

ermitteln. In der vorliegenden Studie gab es sowohl eine hohe

Assoziation zwischen multifokaler interstitieller Nephritis (MFIN)

und Leptospirennachweis durch Immunfluoreszenz (IF) (p =

0,037) als auch zwischen dem serologisch positivem Nachweis

von L. pomona und MFIN (Fisher´s Exact p = 0,031). Hingegen

konnte diese positive signifikante Assoziation zwischen L.

bratislava und MFIN nicht gefunden werden (Fischer`s Exact p =

0,071). Abschließend wird in der diskutierten Studie eine positive

Assoziation zwischen Leptospireninfektion und dem Auftreten von

MFIN als wahrscheinlich angegeben. Scanziani et al. (1989) und

Carpenter et al. (2006) sehen ebenfalls einen positiven

Zusammenhang zwischen interstitieller Nephritis und

Leptospireninfektion. Pezzolato et al. (2012), die fünf Fälle von

interstitieller Nephritis mit makroskopischen Veränderungen

untersuchten, konnten in allen Fällen eine Immunreaktion gegen

Leptospirenantigen feststellen. Dies gelang in den Kontrollnieren

in keinem Fall. Jansen et al. (2007), die Untersuchungen an 141

Wildschweinen in Berlin durchführten, fanden bei 18% der Tiere

Antikörper gegen Leptospiren nach Anwendung eines

Mikroagglutinationstest (MAT) gegen 12 verschieden

Leptospirenserovare (p = 0.01). L. pomona und L. bratislava

traten am häufigsten auf. Zudem war die Seropositivität positiv mit

dem Alter korreliert. Des Weiteren wurden 29 Nieren histologisch

untersucht, 17 von seropositiven und 12 von seronegativen

Tieren. Von ersteren wiesen 88% eine moderat-ausgeprägte

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lymphoplasmazytäre interstitielle Entzündung der Niere auf, von

den seronegativen nur 42% (p = 0.01).

In Veröffentlichungen, in denen verschiedene Nachweisverfahren

angewandt wurden um eine Leptospireninfektion nachzuweisen,

konnte oft kein eindeutiges Fazit gezogen werden. Martínez et al.

(2006) wählten an einem spanischen Schlachthof 29 Nieren aus,

die makroskopisch weiße Foki aufwiesen und 15 Kontrollnieren,

die makroskopisch ohne Befund waren. Von den 15 Kontrollnieren

wiesen 14 histologisch interstitielle Nephritis auf, von den

makroskopisch veränderten 27. Es handelte sich in den

beschriebenen Fällen um multifokale follikuläre Nephritis. Die

Untersuchung auf Leptospiren erfolgte sowohl durch Warthin

Starry Silberfärbung, durch Immunhistochemie (IHC), Kultur,

direkte IF, als auch durch einen MAT. Während der Nachweis von

Leptospiren durch die ersten drei Methoden nicht erbracht werden

konnte, wurde durch die direkte IF eine Infektion mit Leptospiren

in zwei Fällen bestätigt und durch den MAT wurden 28 Tiere

positiv auf das Serovar Bratislava gestestet, wobei sich keine

Antikörper gegen das Serovar Pomona fanden. Radaelli et al.

(2009) wählten aus einer Gruppe mit einer hohen Prävalenz an

„white spotted kidneys“ zufällig 20 Tiere aus und aus einer

Gruppe, die frei von makroskopischen Nierenveränderungen war,

sechs Kontrolltiere. Alle Kontrolltiere waren histologisch frei von

interstitieller Nephritis, wohingegen die makroskopisch

veränderten Nieren in allen Fällen interstitielle Nephritis

aufwiesen. Von allen Tieren wurden Blutproben genommen.

Bezüglich der Untersuchung auf Leptospiren durch PCR

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(Polymerasekettenreaktion), IHC und Serologie wiesen alle

Kontrollnieren ein negatives Ergebnis auf. Hingegen wiesen die

veränderten Nieren in 14 Fällen ein positives PCR Ergebnis auf,

in 15 Fällen ein positives IHC Ergebnis und/oder in 19 Fällen ein

positives serologisches Ergebnis. In einer Studie mit einer hohen

Stichprobenanzahl von 342 Nieren von 252 Schweinen aus

Malaysia fanden Sheikh-Omar et al. (1985) in 39,2% der Fälle

histologisch eine nicht-eitrige interstitielle Nephritis und in 4,7%

der Fälle eine chronische interstitielle Nephritis. Während durch

kulturelle Anzüchtung keine Leptospiren nachgewiesen werden

konnten, ergab der MAT in 19,6% der Fälle ein positives

Ergebnis. Mit 13,5% war das Serovar Pomona das am häufigsten

auftretende.

Im Unterschied zu vorausgehend beschriebenen

Zusammenhängen kann in einigen Veröffentlichungen keine

Verbindung zwischen Leptospiren und interstitieller Nephritis

nachgewiesen werden, entweder da mit den angewandten

Methoden keine Leptospireninfektion befundet werden konnte

oder weil kein signifikanter Zusammenhang zwischen

Leptospirennachweis und interstitieller Nephritis bestand. Boqvist

et al. (2003), die den Zusammenhang zwischen makroskopisch

veränderten Nieren („white spots“), histologisch befundeter MFIN

und der mittels IF befundeter Leptospireninfektion untersuchten,

konnten weder einen statistisch signifikanten Zusammenhang

zwischen Leptospirose und MFIN noch zwischen Leptospiren und

„white spots“ feststellen. Leptospiren befanden sich in der

Mehrzahl der Nieren mit und ohne „white spots“. Des Weiteren

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fanden sich in 75% der Nieren mit MFIN Leptospiren, aber auch in

50% der Nieren, in denen keine MFIN nachgewiesen wurde.

Chauhan et al. (1971), die in Indien Untersuchungen an 946

Karkassen durchführten und in Formalin fixierte Nierenpräparate

einer Hämatoxylin-Eosin (HE) Färbung unterzogen, fanden in acht

der betroffenen Nieren eine akute interstitielle Nephritis mit

vorrangiger Beteiligung von Lymphozyten, Makrophagen und

wenigen Plasmazellen und in 15 Proben eine chronische

interstitielle Nephritis, in einigen Fällen unter Beteiligung von

Lymphozyten. Sie konnten allerdings keine Beteiligung von

Leptospiren nach Untersuchung durch Dunkelfeldmikroskopie und

Levaditifärbung beobachten und sehen eher irritierende

Substanzen im Futter als potentielle Ursache an. Drolet et al.

(2002), die die Nieren von 100 Schlachtschweinen eines

Schlachthofes in Kanada untersuchten, fanden in 50% der Nieren

makroskopische Veränderungen und bei der mikroskopischen

Untersuchung ausnahmslos zumindest kleine entzündliche Herde.

Kulturell wurden keine Leptospiren nachgewiesen, was auch in

der Studie von Filho et al. (2012) nicht gelang.

Bezüglich anderer bakterieller Erreger, die von Bedeutung im

Rahmen der interstitiellen Nephritis sein können, ist in der

gegenwärtigen Literatur nur sehr wenig Information verfügbar.

Zwar beschreiben Isling et al. (2011) multifokale interstitielle

Infiltrationen im Zusammenhang mit einer Escherichia coli

Infektion, allerdings handelt es sich in den beschriebenen Fällen

fast ausschließlich um eine Pyelonephritis mit suppurativem

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Charakter. Martínez et al. (2006) untersuchten 44 Nieren, von

denen 29 als „white spotted kidneys“ makroskopisch identifiziert

wurden und 15 als Kontrollnieren ohne Veränderungen

ausgewählt wurden. Sie befundeten 11 positive Bakteriologien bei

den makroskopisch veränderten und 2 bei den Kontrollnieren,

allerdings traten durchweg pyogene Bakterien in Erscheinung.

Pors et al. (2011), welche die systemische Streuung bei durch

Pasteurella multocida (P. multocida) Infektion verursachter

Bronchopneumonie untersuchten, fanden generell einen sehr

hohen Anteil an lymphohistiozytärer Nephritis. Sie konnten in 114

von 148 Fällen P. multocida aus den an Bronchopneumonie

erkrankten Lungen kultivieren. Allerdings traten histologische

Nierenveränderungen in 81% der Tiere mit Bronchopneumonie

auf und in 90% der Kontrolltiere. Weiterhin konnten keine

signifikanten Unterschiede festgestellt werden zwischen

histologischen Nierenveränderungen bei Tieren, bei denen in

Herz und/oder Niere P. multocida kultiviert werden konnte und

den Tieren bei den P. multocida ausschließlich aus der Lunge

kultiviert werden konnte. Demnach scheint es laut der

vorliegenden Veröffentlichung problematisch, auf einen

Zusammenhang zwischen der P. multocida Infektion und daraus

resultierender interstitieller Nephritis rückzuschließen. Larsen und

Tondering (1954) berichten von 18 Fällen der leukolymphozytären

interstitiellen Nephritis beim Schwein. In einer Untersuchung von

101.668 Nieren waren 0,18‰ der Tiere von diesem Leiden

betroffen. Die Nieren wiesen eine sehr unregelmäßige

Ausbreitung der Prozesse auf, bei stark betroffenen Nieren waren

allerdings die Veränderungen an den Nierenpolen am massivsten.

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Histologisch wurde festgestellt, dass die Entzündung von den

Interstitien und nicht von den Glomeruli ihren Ausgang nahm. Bei

der bakteriologischen Untersuchung wurde in fümf Fällen eine

Infektion mit Escherichia coli und in zwei Fällen mit

anhämolytischen Staphylokokken festgestellt. Die Art der

detektierten Bakterien ist laut der Autoren ein Hinweis darauf,

dass Dünger und Schmutz als Ursprungsort für dieselben in Frage

kommen. Die Verfasser ziehen weiterhin die Schlussfolgerung,

dass höchstwahrscheinlich eine urogene Infektion, assoziiert mit

primärer Zystitis und anschließender Weiterverbreitung in die

Nieren, verantwortlich für das beschriebene Geschehen ist.

2.2.2 Viren

Ein weiteres Spektrum von in Frage kommenden Ursachen findet

sich unter den viralen Erregern. Hier kommt die Hauptbedeutung

der PCV-2 Infektion zu. Beim Porcinen Circovirus unterscheidet

man zwischen den Typen 1 und 2, wobei ersterem auf Grund

seiner Apathogenität im Zusammenhang mit interstitieller

Nephritis keine Bedeutung zukommt. Der Typ 2 wird für das

Auftreten von mehreren Krankheitsbildern verantwortlich gemacht.

Zum einen wird das „Postweaning Multisystemic Wasting

Syndrome“ (PMWS) mit ihm in Zusammenhang gebracht, welches

unter Anderem durch Kümmern, Durchfall, Dyspnoe und Ikterus

bei Absetz- und Mastschweinen in Erscheinung tritt. Zum anderen

wird das Virus mit dem „Porcine Dermatitis and Nephropathy

Syndrome“ (PDNS) in Zusammenhang gebracht, das klinisch

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durch massive Hautblutungen und Inappetenz in Erscheinung tritt.

Das Virus hat besondere Affinität zu lymphatischen Organen und

steht dadurch im Verdacht, durch Immunsuppression

Sekundärinfektionen zu begünstigen (Waldmann und Wendt,

2001).

Drolet et al. (2002), die in Kanada 50 „white spotted kidneys“ als

makroskopisch bezüglich interstitieller Nephritis verändert und 50

Kontrollnieren untersuchten, befundeten histologisch bei allen

Nieren zumindest geringgradig interstitielle Nephritis. Während die

Nieren unspezifisch bezüglich bakteriellen Befalls und negativ

bezüglich Leptospiren und „Porcine reproducitve and respiratory

syndrome Virus“ (PRRSV) getestet wurden, wurden PCV-2 und

Porcines Parvovirus (PPV) vermehrt mittels PCR nachgewiesen.

Sie wurden zwar sowohl in der Kontroll- als auch in der

Befallsgruppe nachgewiesen, signifikant häufiger allerdings bei

Nieren mit Läsionen der interstitiellen Nephritis. Die Chance auf

Detektion von makroskopischen Läsionen war 3,4-mal häufiger,

wenn PCV-2 nachgewiesen wurde, 7,5-mal höher, wenn PPV

nachgewiesen wurde und bei Nachweis von beiden Erregern lag

die Odds Ratio bei 22,7. Allerdings wurden alle Unterstichproben

negativ auf PPV und PCV-2 mittels IHC getestet. Drolet et al.

(2002) vermuten, dass die Befunde der interstitiellen Nephritis

nicht unbedingt charakteristisch für ein spezifisches Agens sein

müssen, sondern möglicherweise im Rahmen einer nicht

spezifischen immunologischen Antwort auf eine längere

Antigenstimulation entstanden sein könnten. Dennoch empfehlen

sie weitere Untersuchungen bezüglich des PCV-2 und PPV sowie

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deren gepaartem Auftreten. Ellis et al. (1999), die gnotobiotische

Ferkel mit Inokula PMWS erkrankter Schweine infizierten, konnten

zu einem späteren Zeitpunkt bei diesen Antikörper gegen PCV-2

nachweisen, in den Kontrolltieren war dies nicht möglich.

Histologisch zeigten alle inokulierten Schweine eine minimale-

milde multifokale interstitielle Nephritis, die Kontrolltiere waren

ohne histologische Läsionen. Per Hämagglutinationstest konnten

allerdings auch in den infizierten Tieren PPV Antikörper detektiert

werden, vermutlich, weil im Inokulum eine minimale Menge PPV

enthalten war. Außerdem konnte aus allen inokulierten Tieren das

Circovirus aus der Niere isoliert werden. Filho et. al. (2012)

untersuchten 400 brasilianische Schlachtschweine und konnten

bei 81% der Proben histologische eine interstitielle Nephritis

befunden. Mit 77,5% war die mononukleäre interstitielle Nephritis

die am häufigsten vertretene. Per PCR wurden 27,5% aller Nieren

positiv auf PCV-2, 28,5% positiv auf PPV, 94% positiv auf das

Torque Teno Virus (TTV) 1 und 87,5% positiv auf TTV 2 getestet.

Leptospiren wurden durch IF nicht detektiert. Es konnte eine

signifikante Assoziation (p<0,008) zwischen PCV-2 Nachweis und

histologischen Läsionen festgestellt werden, allerdings zeigten im

Unterschied zu Martínez et al. (2006) bei der vorliegenden Studie

19% der makroskopisch veränderten Nieren histologisch keine

interstitielle Nephritis. Huang et al. (2008) sehen ebenfalls die

interstitielle Nephritis als ein Hauptsymptom vom PMWS. Rosell

et al. (1999) untersuchten die Nieren von 15 Schweinen, die alle

klinisch Symptome von PMWS zeigten. Sie wiesen interstitielle

Nephritis in 50% der Fälle nach, wobei es sich um eine milde-

intensive multifokale interstitielle Nephritis mit lymphohistiozytären

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Infiltraten vor allen Dingen in der Nierenrinde handelte. Sie wiesen

PCV-2 Antigen in allen Tieren nach und PCV-2 Nukleinsäure in 14

von 15 Fällen. Letztere befand sich in der Niere vor allem im

Zytoplasma der Makrophagen, im tubulären Epithel und in

endothelialen Zellen. Die zusätzliche immunhistologische

Untersuchung der Tiere auf PRRSV Antigen ergab in nur einem

Fall einen positiven Befund. Opriessnig und Langohr (2013),

welche die Symptome der PCV-2 Infektion erläutern, sprechen

vom Auftreten der interstitiellen lymphohistiozytären, der

tubulointerstitiellen lymphoplasma-zytären und der interstitiellen

granulomatösen Nephritis bei PCV-2 Infektion. Sie stellen fest,

dass Nierenveränderungen häufig ein Hinweis auf Chronizität der

Infektion sind und häufig auch der einzige Hinweis, dass eine

PCV-2 Infektion stattgefunden hat. Sie treten vor allen Dingen ab

Tag 35 nach Infektion auf, allerdings wurden sie bei Studien, die

am Tag 69 beziehungsweise 140 post infectionem

Untersuchungen durchführten, nicht mehr festgestellt, so dass

auch eine eventuelle Rückbildung der Läsionen nicht

ausgeschlossen werden kann. Auch Imai et al. (2006) konnten bei

einem Yorkshire Schwein mit Vorliegen einer histiozytären

tubulointerstitiellen Nephritis eine PCV-2 Infektion nachweisen.

Gresham et al. (2006) vermuten, dass es durch Ochratoxine im

Futter zu einer Immunsuppression kommen könnte, die wiederum

das Auftreten von PMWS und PDNS fördern könnte. Kennedy et

al. (2000) führten Untersuchungen zu PMWS an

kolostrumdeprivierten Schweinen durch. Sie infizierten Schweine

mit PCV-2 allein, mit PPV allein und einer Kombination aus

beiden Erregern. Sowohl bei der reinen PCV-2 Infektion als auch

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16

bei der reinen PPV Infektion traten milde interstitielle Nephritiden

mit fokalen lymphohistiozytären Infiltraten auf. Dabei war die Art

der ausgelösten Läsionen in den verschieden Gruppen nicht

voneinander zu unterscheiden. Bei der Kombination der Infektion

mit beiden Viren traten ausgeprägtere Läsionen mit großen

multifokalen lymphohistiozytären Infiltraten auf.

Zusammenfassend stellen die Autoren dar, dass eine Infektion mit

PCV-2 ausreicht, um die für PMWS typischen Läsionen

auszulösen, allerdings wird das Bild der Krankheit durch eine

Coinfektion mit PPV verstärkt. Segalés et al. (2003) beschreiben

bei 6 Schweinen das Auftreten von Aujeszkyscher Krankheit.

Eines der untersuchten Schweine wies eine multifokale,

mononukleäre interstitielle Nephritis auf. Im Rahmen der

Untersuchungen wurde auch eine Testung auf PCV-2

vorgenommen, bei der alle sechs Schweine positive

Testergebnisse erbrachten. Daher wurde auch der Befund der

interstitiellen Nephritis mit dem PCV-2 Genomnachweis in

Verbindung gebracht.

Auch andere virale Erreger werden in der Literatur diskutiert. So

befundeten Cooper et al. (1997) bei 10 mit PRRSV infizierten

SPF-Schweinen sowohl 14 als auch 42 Tage nach Infektion eine

moderate-deutliche lymphohistiozytäre interstitielle Nephritis,

wohingegen die Kontrollschweine keine Nierenläsionen

aufwiesen. Joo et al. (1977) infizierten fünf Sauen mit PPV und

untersuchten jeweils zwei Föten der Sauen. Dabei zeigten vier

von 10 Föten eine interstitielle Nephritis, die gekennzeichnet war

durch mononukleäre Zellansammlungen im interstitiellen Gewebe

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17

oder um die Glomeruli der Nieren. Die histologischen

Veränderungen traten bei einem von zwei Schweinen auf, die am

28. und 56. Tag infiziert wurde. Bei den Schweinen, die am 49.

Trächtigkeitstag infiziert wurden, zeigten beide Föten

Veränderungen. Die zuvor genannten Schweine wurden ab dem

90. Tag der Trächtigkeit untersucht. Hingegen waren bei den früh

infizierten (Tag 27 und 42), die auch früh untersucht wurden (Tag

62 und 63) keine Veränderungen vorhanden. Daraus folgern die

Autoren, dass die histologischen Veränderungen ausgeprägter

nach Erlangung der Immunkompetenz sind. Agungpriyono et al.

(1997) befundeten bei 12 von 19 mit Hämophilus parasuis

infizierten Schweinen zufällig auch eine Adenvirus Typ 4 Infektion.

Es fanden sich intranukleäre Einschlusskörperchen entweder im

Dünndarm, und/oder in den Nieren, den Lymphknoten, im

Dickdarm beziehungsweise der nasalen Mukosa. Diese

Einschlusskörperchen waren unter anderem mit interstitieller

Nephritis assoziiert. Allerdings konnte bei 10 von 12 infizierten

Schweinen eine Coinfektion mit Kryptosporidien diagnostiziert

werden, die laut den Autoren aber weder zu morphologischen

noch zu klinischen Veränderungen führte. Auch Nietfield und

Leslie-Steen (1993) betonen, dass die Adenovirus Typ 4 Infektion

als ursächliche Differentialdiagnose bei interstitieller Nephritis

berücksichtigt werden sollte und fanden in vier von ihnen

untersuchten und mit Adenovirus Typ 4 infizierten Schweinen

multifokale Akkumulationen von Lymphozyten und Plasmazellen

im Bindegewebe der Tubuli. Kelly (1967) infizierte 47 Schweine

mit einem Inokulum, das nasale Mukosa mit

Einschlusskörperchen der Einschlusskörperchenrhinitis enthielt.

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Er untersuchte die Schweine zwischen Tag 10 und Tag 44 nach

der Inokulation. Bei 12 der Schweine stellte er renale Einschlüsse

fest, die alle mit interstitieller Nephritis verbunden waren. Bei den

auftretenden Zellen handelte es sich vornehmlich um

Lymphozyten, Histiozyten und Retikulumzellen. Allerdings traten

auch bei Schweinen ohne Einschlusskörpchen dieselben

histologischen Veränderungen der interstitiellen Nephritis auf.

Außerdem beobachtete er zu einem späteren Zeitpunkt nach

Inokulation, bei dem keine Einschlusskörperchen und keine

Zytomegalie in der Niere mehr vorhanden war, immer noch fokale

interstitielle Zellansammlungen. Wessels et al. (2011) berichten

über zwei Fälle von Bösartigem Katarrhalfieber (BKF) bei zwei

Kune Kune Schweinen, die im Rahmen einer Art „Wanderzirkus“

mit anderen Tieren wie Ziegen, Schafen und Geflügel auf

engerem Raum gehalten wurden. Die Tiere zeigten Symptome

von Keratitis und neurologische Störungen. Histologisch konnte

eine multifokale, lymphohistiozytäre und plasmazytäre interstitielle

Nephritis befundet werden. Das für BKF verantwortliche Ovine

Herpesvirus-2 wurde durch PCR detektiert und bestätigt. Auf den

Befund der interstitiellen Nephritis wird in der Publikation

allerdings nicht näher eingegangen.

Filho et al. (2012), deren Publikation schon in einem vorherigen

Textabschnitt genannt wurde, und die 400 brasilianische

Schweine auf interstitielle Nephritis untersuchten, beschäftigten

sich auch mit dem Torque Teno Virus 1 und 2 (TTV-1/2). Virales

Antigen des Typs TTV 1 wurde in 94% der Nieren detektiert, das

des Typ 2 in 87,5% der Nieren. Insgesamt wurden histologische

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19

Läsionen der interstitiellen Nephritis in 81% der untersuchten

Nieren detektiert. Es gab weiterhin eine signifikante Assoziation

zwischen dem Auftreten von TTV-1 und Glomerulitis und

zwischen TTV-2 und dem vorhanden sein von tubulärem Protein

bzw. tubulärer Degeneration. Eine TTV-2 Infektion trat weiterhin

mit 7,31-facher Wahrscheinlichkeit auf, wenn das Tiere zuvor mit

TTV-1 infiziert war, so dass Coinfektionen sehr häufig vorkamen.

Somit schlussfolgern Filho et al. (2012), dass auch dass TTV als

Agens zur Auslösung der interstitiellen Nephritis beim Schwein

berücksichtigt werden sollte. Im Bezug auf das Torque Teno Virus

gibt es auch in Deutschland relativ hohe Nachweiszahlen. So

untersuchten Gallei et al. (2009) 203 Serumproben von

Schweinen und konnten per real time PCR TTV-1 in 32% der

Proben nachweisen, TTV-2 in 17% der Proben und eine

Coinfektion mit TTV-1 und TTV-2 in 32% der Fällen.

Betrachtet man also die möglichen viralen Ursachen

zusammenfassend, stellt sich das PCV-2 als eines der am

häufigsten erhobenen Ursachen dar. Allerdings wird von der

Mehrzahl der Autoren PCV-2 nicht als alleinige Ursache der

Veränderungen dargestellt, sondern häufig wird auch eine

multifaktorielle Ursache vermutet, beziehungsweise eine

Verstärkung durch eine Coinfektion. Des Weiteren kommt neben

PCV-2 durchaus anderen Erregern Bedeutung zu, wie

beispielsweise der Parvovirusinfektion oder der Infektion mit dem

Torque Teno Virus.

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20

2.2.3 Parasiten

Neben bakteriellen und viralen Ursachen gibt es auch einige

Publikationen, die das Auftreten der interstitiellen Nephritis mit

parasitären Ursachen in Verbindung bringen. Auf diese Art der

Ursache soll im Folgenden näher eingegangen werden.

Caspari et al. (2011) berichten von einem Erkrankungsfall eines

zwei Jahre alten Ebers der Rasse „Large White“ aus der Schweiz.

Das besagte Tier wies Anorexie, ein gestörtes Allgemeinbefinden

und Fieber auf. Trotz antibiotischer und antiinflammatorischer

Therapie trat zusätzlich Dyspnoe und Zyanose auf und das Tier

verstarb. Während keine makroskopischen Veränderungen

auftraten, konnte histologisch eine multifokale Degeneration und

Nekrose der myokardialen Fasern sowie ein interstitielles Ödem

befundet werden. Des Weiteren wies das Tier eine multifokale

nicht-eitrige Myokarditis und Hepatitis sowie eine nicht-eitrige

interstitielle Nephritis auf. In den untersuchten Proben des

Herzens wurden Tachyzoiten nachgewiesen und in einer

Sequenzanalyse zeigte der Erreger 100% Übereinstimmung mit

Sarcocystis miescheriana. Andere pathologische Agenzien

wurden nicht gefunden. Bekannte Symptome einer Sarcocystis

miescheriana Infektion beim Schwein sind verringerte Zunahmen,

Muskelzittern, Aborte, Dyspnoe Thrombozytopenie, Purpura der

Haut und disseminierte intravasale Gerinnung. Je nach

Ausprägungsgrad kann die Infektion sowohl zum Tod des Tieres

führen oder aber nur subklinisch verlaufen. Interstitielle Nephritis

wurde nach experimenteller Infektion im akuten Stadium der

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Infektion auch von anderen Autoren beobachtet (Daugschies et

al., 2006). Büngener und Mehlitz (1984) beschäftigten sich mit

dem Auftreten von histologischen Veränderungen in mit

verschiedenen Stämmen von Trypanosoma brucei infizierten

Minischweinen. Sie infizierten die Tiere mit Trypanosoma brucei

gambiense, einem Trypanosoma brucei brucei Stamm von der

Elfenbeinküste (TbbI) und einem Trypanosoma brucei brucei

(TbbII) Stamm der Serengeti, wobei bei letzterem nochmals

zwischen einem Typ A und E unterschieden wurde. Die Tiere, die

mit Trypanosoma brucei gambiense infiziert wurden, zeigten keine

histologischen Läsionen, ebenso die mit TbbI bzw. TbbI und

Trypanosoma brucei gambiese gemeinsam infizierten. Ein

anderes Bild zeigte sich bei den mit TbbII Typ A und E infizierten

Schweinen. Beide mit Typ A infizierten Schweine zeigten

interstitielle Nephritis. Das eine wies in einigen kleinen Regionen

der Nierenrinde eine Infiltration mit Trypanosomen und

Makrophagen auf. Das andere Schwein hingegen zeigte dichte

Rundzellinfiltrationen bestehend aus Lymphozyten, Plasmazellen

und Makrophagen, sowie neutrophilen und eosinophilen

Granulozyten. In einigen Bereichen wurden Trypanosomen-

infiltrationen entdeckt, die üblicherweise mit einigen Makro-

phagenvorkommen assoziiert waren. In dem Schwein, welches

mit dem Typ E des TbbII Stamms infiziert wurde, war die Leber

makroskopisch vergrößert, blass und fleckig mit roten Bereichen

und kleinen gelblich-weißen Foki. Histologisch fanden sich

ausgeprägte interstitielle Rundzellinfiltrationen. Außerdem wurde

eine hohe Anzahl an Trypanosomen detektiert. Abschließend

erwähnen die Autoren, dass es zwar wenige Studien zur

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Trypanosoma brucei brucei Infektion beim Schwein gibt, dass

aber Veränderungen im interstitiellen Gewebe auch von anderen

Autoren bei anderen Tierspezies beobachtet wurden. Dyková

(1977) beobachtete bei 261 Schweinen natürliche Infektionen mit

Stephanurus dentatus diesing. Neben Leberveränderungen waren

die Nierenveränderungen eine der Hauptläsionen und die Nieren

zeigten sich vergrößert und in Form und Farbe verändert. Es

fanden sich Parasiteneier in unterschiedlichen Entwicklungs-

stadien. In Bezug auf die Nierenentzündung befundeten sie eine

extrakapilläre subakute-chronische Glomerulonephritis. Verände-

rungen im Nierenstroma zeigten sich durch lymphoplasma-

zelluläre Infiltrate, so dass der Gesamtprozess als nichteitrige

interstitielle Nephritis beschrieben wurde.

2.2.4 Intoxikationen

Als letzter spezifischer Themenkomplex, unter dem Ursachen der

interstitiellen Nephritis zusammengefasst werden können, sind die

toxischen Ursachen zu nennen. Hülsmann et al. (1991) berichten

über zwei Fälle einer Vitamin-D-Intoxikation beim Schwein. Die

beschriebenen Symptome reichen von Anorexie über Polydipsie

und Polyurie bis hin zu Vomitus. Aus den Blut- und Harnbefunden

konnte eine Kalzinose sowie eine überwiegend tubuläre

Nephropathie diagnostiziert werden. Bei der pathologisch-

histologischen Untersuchung konnte eine hochgradige chronische

interstitielle Nephritis befundet werden sowie eine

Glomerulonephritis. Alle acht untersuchten Schweine hatten

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23

außerdem mittel- hochgradige Tubulusepithelzell-degenerationen

und –nekrosen. Markante Verkalkungen fanden sich unter

anderem subepi- und endothelial und an den Glomerula entlang

der Bowman-Kapsel. Bei der Mischfutteruntersuchung konnten

154.000 beziehungsweise 158.000 IE Vitamin D3 pro Kilogramm

Futter nachgewiesen werden. Erlaubt sind 2000 IE/kg Futter.

Zwar scheint also das Bild der Vitamin-D-Intoxikation durchaus

mit dem Auftreten interstitieller Nephritiden in Zusammenhang zu

stehen, allerdings scheint es von vielen markanten

Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Verkalkungen und

Zelldegradationen begleitet zu sein. Gabrielson et al. (1996)

untersuchten zwei Hampshire-Duroc Schweine, die mit einer

100% parenteralen Ernährungslösung versorgt wurden. Diese Art

der Ernährung hat Einfluss auf den Zinkstoffwechsel, indem sie

die Absorption von Zink beeinflusst und dessen pankreale

Sekretion reduziert, wodurch es zu einer Akkumulation von Zink

im Gewebe kommt. Neben einer moderaten interstitiellen Fibrose

war bei einem der zwei Schweine eine milde tubulointerstitielle

Nephritis zu beobachten, während das zweite Schwein keine

Läsionen einer interstitiellen Nephritis aufwies. In einer Publikation

die sich mit der Vergiftung von Schweinen durch Melamin und

dessen Derivate beschäftigt (Gonzáles et al., 2009), werden als

Symptome der 300-400 erkrankten Tiere Anorexie, Polydipsie und

Lethargie beschrieben. Durch das kontaminierte Protein-

konzentrat erkrankten 40-60% der betroffenen Tiere bei einer

Mortalität von 20-40% der Gesamtpopulation der Absatzferkel. Bei

den neun untersuchten Ferkeln zeigten sich die Nieren

vergrößert, mit leicht abziehbarer Kapsel und einer Vielzahl an

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gelblichen Foki von ca. 0,5 mm Durchmesser, die mikroskopisch

eine Akkumulation von Kristallen im Lumen dilatierter distaler

Tubuli darstellten. Diese führte zur Abflachung von renalen

Epithelzellen. Es fanden sich multinukleäre Riesenzellen, eine

interstitielle Fibrose und Hinweise auf eine chronische

entzündliche Reaktion. Bei der toxikologischen Untersuchung

wurden Melamin, Ammelin, Ammelid und Zyansäure

nachgewiesen. In allen Fällen war eine moderate-ausgeprägte,

diffuse, chronische interstitielle Nephritis präsent, die eine

Beteiligung von mononukleären Zellen zeigte. Auch Lee et al.

(2011) die in ihrer Publikation Melaminvergiftung von Schweinen

behandeln, beschreiben veränderte, vergrößerte, gelbliche, derbe

Nieren mit geschrumpelter Oberfläche, räumen aber auch ein,

dass die interstitielle Nephritis nur als Nebenbefund auftreten

könnte. Izzo et al. (1982), untersuchten die Wirkung von

intravenöser 10% Lipidemulsionsgabe. Diese dient in den

Vereinigten Staaten von Amerika als diätetische

Supplementierung bei unzureichender Futteraufnahme und als

parenterales Ernährungsprogramm für ernsthaft kranke

Individuen. In der Studie wurden Minischweine untersucht. Zwar

fanden sich in fast allen behandelten Tieren Zeichen interstitieller

Nephritis, allerdings war dies auch in den mit physiologischer

Kochsalzlösung behandelten Kontrolltieren der Fall, so dass keine

Gewichtung der Relevanz des Mittels im Bezug auf die Ursachen

von interstitieller Nephritis getroffen werden kann. Im Bezug auf

Mykotoxine und interstitielle Nephritis gibt es Untersuchungen von

Gresham et al. (2006). Sie untersuchten 1000 Nieren von

Schweinen, um einen möglichen Zusammenhang zwischen

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makroskopischen Nierenveränderungen, histologischen

Nierenveränderungen und dem Ochratoxingehalt herauszustellen.

250 Nieren mit makroskopischen Veränderungen im Hinblick auf

Nephrose/Nephritis wurden ausgewählt (blass oder mit weißen

Läsionen der Rinde). Von diesen zeigten 213 (85,2%) nicht-eitrige

tubulointerstitielle Nephritis mit Degeneration und Fibrose der

renalen Tubuli - gleiche Läsionen, wie sie auch bei PMWS

beziehungsweise PDNS auftreten. Eine signifikant höhere

Konzentration an Ochratoxin war positiv assoziiert mit

multifokalen, blassen, kortikalen Läsionen, allerdings gab es keine

signifikante Korrelation zwischen histologischen Läsionen und der

Ochratoxinkonzentration. Laut den Autoren könnte dies daran

liegen, dass die gleichen Läsionen auch durch andere Agenzien

hervorgerufen werden. Ebenso gehen sie davon aus, dass auch

im vorliegenden Fall ein Zusammenspiel mehrerer Agenzien zu

den beschriebenen Veränderungen führte. Gatenbeck et al.

(1977) untersuchten Schweinenieren auf deren Ochratoxin A

Gehalt. Die Nieren wurden makroskopisch anhand von

Veränderungen in Farbe, Konsistenz und/oder Größe ausgewählt.

Von den 100 untersuchten Nieren zeigten 57 eine fibrinöse

interstitielle Nephritis. Diese Art der Nephritis war auch bei den

Nieren mit den höchsten fünf Ochratoxinleveln zu befunden und

wurde von den Autoren als eine der klassischen Läsionen bei

Ochratoxinexposition eingestuft. Auch Jansen und Nordstoga

(1992), die 668 Nieren norwegischer Schlachtschweine auf

interstitielle Nephritis untersuchten, fanden bei 21,4% interstitielle

Fibrose und stuften dies somit als häufige Beobachtung ein. Die

Läsion wies ein diffuses Verteilungsmuster innerhalb der Niere auf

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und war mit proliferativen Glomerulumveränderungen assoziiert.

Allerdings war diese Art der Fibrose nicht mit einer interstitiellen

entzündlichen Reaktion verbunden. Zwar nennen auch diese

Autoren Ochratoxin A Kontamination als mögliche Ursache für

interstitielle Nephritis, schränken aber ein, dass diese eher mit

tubulärer Degeneration und Nekrose einhergeht.

Drommer et al. (1983) untersuchten die Bedeutung wiederholter

schockbedingter Zirkulationsstörungen für chronische Organ-

erkrankungen beim Tier. Hierbei konzentrierten sie sich auf das

protrahierte Schockgeschehen unter Einfluss des Neurotoxins

eines E.coli Stammes. Der pathogenetische Ablauf dieser

Alterationen kann laut den Autoren auch mit

Spontanerkrankungen in Zusammenhang stehen, wobei sie unter

anderem die interstitielle Nephritis bei Hund und Ratte erwähnen.

Außerdem könnten aufgrund von Permeabilitätsstörungen in der

protrahierten Schockphase vor allen Dingen beim Schwein

Bindegewebsveränderungen auftreten. In ihrem Versuch an

Ratten wurde das Neurotoxin im Abstand von 6-14 Tagen bis zu

8-mal injiziert. Zwei bis vier Tage nach Neurotoxingabe traten

Ödeme im Interstitium der Niere auf, gefolgt von einer Hypoxie

der Tubulusepithelzellen. Fünf bis 20 Tage nach der ersten

Neurotoxininjektion kam es im Bereich der Ödeme zu einer

starken Zellvermehrung, die perivaskulär begann. Bei dem

größten Teil dieser interstitiellen Zellen handelte es sich um

rekrutierte mononukleäre Zellen des Blutes. Die Niere zeigte

während der Untersuchung die ausgeprägtesten Veränderungen

und Zellinfiltrate waren vielfach diffus verteilt. Auch Leber,

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Nebennieren, Lunge und Submukosa von Darm und Magen

zeigten deutliche Veränderungen auf zellulärer Ebene. 30-50

Tage nach der ersten Neurotoxininjektion fanden sich an der

Niere herdförmige Fibrosen und Glomerulumalterationen. Da die

beschriebenen Veränderungen erst nach der zweiten und dritten

Applikation des Neurotoxins auftraten und sich auch nach

Monaten nicht wieder zurückbildeten, schließen die Autoren auf

eine Beteiligung von immunologischen Prozessen.

Immunkomplexe konnten während der Untersuchung allerdings

nicht festgestellt werden. Zusammenfassend folgern die Autoren

aus den vorliegenden Untersuchungsergebnissen, dass ein

protrahiert über Wochen ablaufendes Schockgeschehen das Bild

einer interstitiellen Entzündung hervorrufen kann. Auch im

Zusammenhang mit chronischen Organerkrankungen sehen die

Autoren die Schocksituation als beeinflussenden Faktor auf die

Entwicklung der Bindegewebsproliferation bis hin zur Fibrose.

Als weitere Ursachen zum Thema interstitielle Nephritis sind im

Folgenden noch zwei weitere Publikationen zu nennen. So fanden

Lopéz et al. (2009) bei ihrer Untersuchungen zum Bild des

„Porcinen Ulzerativen Dermatitis Syndrom“ bei beiden von ihnen

untersuchten Sauen histologisch das Bild einer milden,

multifokalen lymphoplasmazytären interstitiellen Nephritis vor. Bei

der Virusisolation aus dem Serum zeigte sich eine schwach

positive Reaktion auf PRRSV, wohingegen der PCV-2 Nachweis

negativ war. Die Virusisolation aus Haut, Milz, Lunge und

Lymphknoten war für beide Erreger negativ. Serologisch zeigte

sich für beide Parameter eine schwachpositive Reaktion. Ein

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möglicher Zusammenhang zwischen Porcinem Ulzerativem

Dermatitis Syndrom und der interstitiellen Nephritis wird nicht

weiter diskutiert.

2.2.5 Spontane Nephritis

Im Bezug auf andere Tierarten wird vom Auftreten einer

spontanen Nephritis berichtet. So berichten Lucke und Hunt

(1965) von sechs Fällen bei Katzen. Die Nieren in diesen Fällen

wiesen eine gestreifte Kapsel auf und auf ihrer Oberfläche fanden

sich Knötchen mit einem Durchmesser von bis zu 0,5 cm.

Histologisch fanden sich in Gebieten mit intertublärer Fibrose

Lymphozytenansammlungen. Ebenso wurde amorphes

eosinophiles Material gefunden und eine Papillennekrose

beobachtet. In anderen Organen gab es keine Ansammlung von

amorphem Gewebe. Bei den Katzen wurden Proben für die

kulturelle Anzucht von Bakterien aus Niere und Blase genommen,

die sowohl aerob als auch anaerob bebrütet wurden. Alle diese

Proben waren negativ. Bei dem angewendeten Antikörpertest

zeigte nur eine Katze positive Reaktion auf L. bratislava mit einem

Titer von 1:1000. Die Autoren sehen Parallelen zur auch beim

Menschen auftretenden chronischen Pyelonephritis. Zwar stellen

sie die Nephritis abschließend als eine spontan auftretende Form

dar, allerdings können sie auch eine in der Vergangenheit statt

gefundene bakterielle Infektion, im Sinne einer chronischen

bakteriellen Pyelonephritis, nicht ausschließen.

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3. Eigene Untersuchungen

3.1 Tiere und landwirtschaftliche Betriebe

Im Rahmen des Projektes wurden von 169 Schweinen aus

insgesamt sieben Betrieben Proben bezogen. Dabei handelte es

sich um drei Biobetriebe mit Betrieb A: 17 Nieren, Betrieb B: 17

Nieren und Betrieb C: 17 Nieren und vier Betriebe mit

konventioneller Haltung von denen zwei als seronegativ gegen

PCV-2, sowie zwei als seropositiv gegen PCV-2 getestet galten.

Die beiden seronegativen Betriebe waren Betrieb D mit 30 Nieren,

und Betrieb E mit 30 Nieren. Die beiden seropositiven Betriebe

waren Betrieb F mit 28 Nieren und Betrieb G mit 30 Nieren.

Um abzuklären, ob eventuell auftretende Nierenveränderungen

weniger von Haltungsbedingungen abhängen sondern vielmehr

für Schweine typisch sind, wurden zum Vergleich Nieren von fünf

frisch geschossenen Wildschweinen untersucht. Davon stammte

ein Wildschwein aus Niedersachsen und vier aus Brandenburg.

Somit entstammten die Wildschweine zwei unterschiedlichen

Wildschwein-Populationen ohne physischen Kontakt.

3.2 Analysen

Die Nieren wurden direkt nach der Schlachtung entnommen und

es wurden jeweils zwei zufällig ausgewählte 0,5-1 cm dicke

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Querschnittsscheiben aus jeder Niere entnommen, so dass die

Schnitte sowohl den Rinden- als auch den Markbereich der Niere

umfassten. Es wurde jeweils nur eine Niere pro Schwein

verwendet. Direkt nach der Entnahme wurden die Scheiben in

10%igem Formalin fixiert und in das Institut für Pathologie der

Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht, wo die weiteren

Untersuchungen durchgeführt wurden.

Es wurde eine histopathologische Diagnosestellung im Hinblick

auf interstitielle Nephritis vorgenommen und die Nieren wurden

immunhistologisch auf porcines Circovirus 2 (PCV-2) untersucht.

Zum immunhistologischen Nachweis wurde der PCV-2-

spezifische Maus-monoklonale Antikörper 36A9, der biotinylierte

Ziege-anti-Maus-IgG-Brückenantikörper und die ABC-Methode

(Vectastain Elite ABC-Kit) angewendet. Um eine abschließende

Interpretation über eine mögliche PCV-2 Infektion durchführen zu

können, wurden dieselben Proben ergänzend mittels einer in situ-

Hybridisierung bezüglich PCV-2 analysiert, bei der PCV-2

spezifische DNS nachgewiesen wird. Die Ergebnisse beider

Untersuchungsverfahren wurden mittels desselben Schemas

näher unterteilt:

- = negativ, keine PCV 2 positiven Zellen nachweisbar;

+ = einzelne zytoplasmatische positive Zellen, teils sehr

schwaches Signal

+ - ++ = einzelne bis mittelgradige Anzahl zytoplasmatisch

positiver Zellen

++ = mittelgradige Anzahl zytoplasmatisch postiver Zellen

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Auf diese Unterteilung wird allerdings aufgrund der recht

eindeutigen Untersuchungsergebnisse im Folgenden kein Bezug

mehr genommen, da die Ergebnisse der vorliegenden Studie in

positiv (+) und negativ (-) eingeteilt werden können.

Zur umfassenderen Auswertung der Ergebnisse wurden die am

Projekt beteiligten Betriebe noch mit Hilfe eines Fragebogens

(siehe Anhang) befragt.

3.3 Ergebnisse

Im Folgenden wird zuerst eine separate Auswertung jedes Betrie-

bes vorgenommen, bevor abschließend die Ergebnisse zusam-

mengefasst werden und eine Schlussfolgerung gezogen wird.

3.3.1 Betrieb A: Mast nach Bio-Richtlinien (Bioland)

Bei Betrieb A handelt es sich um einen ausschließlichen

Mastbetrieb mit 180 Plätzen. Die Tiere werden in Biohaltung laut

Bioland-Richtlinien gehalten. Die durchschnittlichen Tageszunah-

men betragen ca. 660 g. Bei der Mutterlinie handelt es sich um

Large White, bei der Vaterrasse um einen Duroc-Pietrain

Hybriden. Die Ferkel werden von einem Ferkelerzeuger bezogen,

der gegen Porcines Circovirus 2, Mykoplasmen und PRRSV impft.

Leptospiren- und PCV-2 Status des Betriebes sind unbekannt.

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Den Schweinen wird ein Raufutter zur Verfügung gestellt, so dass

sie die Möglichkeit des Wühlens haben.

Zur Häufigkeit des Schwanzbeißens im Betrieb wurden folgende

Angaben gemacht: es trete selten auf, denn bisher seien in den

letzten sechs Jahren nur zwei beißende Schweine aufgefallen. In

den 40er Partien wiesen dann jeweils ca. 25 % der Schweine

Schwanzläsionen auf. Ansonsten tritt im Bestand das Phänomen

des Schwanzbeißens nicht auf. Weitere Bestandsprobleme

betreffend wurden Nabelbrüche und teilweises Kümmern genannt.

Die persönlichen Vermutungen des Landwirtes bezüglich des

Auftretens von Schwanzbeißen sind Reizarmut, Platzmangel und

Bewegungsarmut mit daraus resultierendem Stress. Des Weiteren

räumt er eine gewisse Rassedisposition ein.

Alle untersuchten Schweinenieren des Betriebes wiesen ein

multifokales Entzündungsgeschehen auf, das in zwei Fällen

geringgradig war, in 14 Fällen geringgradig-mittelgradig und in

einem Fall mittelgradig war. Mit elfmaligem Auftreten war die

lymphoplasmahistiozytäre interstitielle Nephritis die am häufigsten

auftretende Form, gefolgt von sechs Fällen mit ausschließlicher

Beteiligung von Lymphozyten und Histiozyten. In fünf Fällen

waren außerdem eosinophile Granulozyten am Entzündungs-

geschehen beteiligt, in einem Fall neutrophile Granulozyten.

Bei der immunhistologischen Untersuchung erwiesen sich alle

untersuchten Nieren als negativ in Bezug auf PCV-2. Dieses

Ergebnis wurde auch durch die in situ-Hybridisierung bestätigt.

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33

3.3.2 Betrieb B: Mast nach Bio-Richtlinien

Der Landwirt B bewirtschaftet ebenfalls einen Biobetrieb. Bei ihm

ist Ferkelerzeugung mit 600 Plätzen kombiniert mit einer Mast mit

ebenfalls 600 Plätzen. Er kann ungefähr 27,8 abgesetzte Ferkel

pro Jahr verzeichnen und die Schweine haben circa 730 g

durchschnittliche Tageszunahmen. Die verwendete Genetik ist

German Hybrid. Bei den Ferkeln werden Impfungen gegen PCV-2

und die Mykoplasmeninfektion durchgeführt, die Sauen werden

gegen PRRS und Parvovirose/Rotlauf geimpft. Der Betrieb hat

einen positiven Status in Bezug auf PCV-2 sowie einen

unbekannten Leptospirosestatus. Bisher war das Geschehen des

Schwanzbeißens im Bestand nicht bekannt, jedoch traten in der

letzten Zeit drei betroffene Gruppen auf. Bei diesen Gruppen

waren innerhalb eines Tages >50% der Tiere der Gruppe

betroffen. Allerdings konnte während des einen Auftretens eine

hohe Umgebungstemperaturschwankung beobachtet werden. Im

Betrieb stellen weiterhin Streptokokken während der

Ferkelaufzucht und die Escherichia coli bzw. Clostridieninfektion

innerhalb des Abferkelbereiches relevante Krankheits-

erscheinungen dar. Persönlich sieht der Landwirt eine

multifaktorielle Ursache als Grund der Schwanzbeißproblematik

an, bei der Genetik, Fütterung und die Lüftung eine zentrale Rolle

spielen.

Alle 17 untersuchten Schweinenieren wiesen auch in diesem Fall

ein multifokales Entzündungsgeschehen auf. Dies war in vier

Fällen geringgradig ausgeprägt, sowie in 13 Fällen geringgradig-

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mittelgradig. Es findet in 10 Fällen unter Beteiligung von

Lymphozyten und Histiozyten statt, in weiteren sieben Fällen

zusätzlich unter der Beteiligung von Plasmazellen. Zwei der

Nierenentzündungen sind fokal akzentuiert. Bei der

immunhistologischen Untersuchung auf PCV-2 waren in keiner

der Nieren PCV-2 positive Zellen nachweisbar (-), die Nieren

gelten somit als PCV-2 negativ, wobei auch die anschließende in

situ-Hybridisierung dieses Ergebnis bestätigt.

3.3.3 Betrieb C: Mast nach Bio-Richtlinien

Der Landwirt C besitzt einen Mastbetrieb mit 320 Plätzen und

circa 650 g durchschnittlichen Tageszunahmen und betreibt

ebenfalls einen Biobetrieb. Die Muttersauen sind dänischen

Ursprungs, Pietrain ist die Vaterrasse. Im Ferkelerzeugerbetrieb

wird gegen PCV-2 geimpft. Der Leptospirosestatus ist unbekannt.

Im Betrieb tritt die Problematik des Schwanzbeißens selten auf,

mit circa ein bis zwei Fällen pro Jahr. Der Landwirt bezieht

monatlich 50-75 Schweine, von denen beim Auftreten des

Schwanzbeißens dann ca. 5-10% betroffen sind. In einem Fall

hatten die Ferkel auf dem Transport vom Erzeuger zum Mäster

mit dem Ankauen der Schwänze begonnen, dieses setzte sich

dann noch weitere 10 Tage in der Mast fort und führte laut dem

Landwirt zu verworfenen Schinken. Ein weiteres im Bestand

auftretendes Problemfeld ist Husten, der sich schon beim

Ferkelerzeuger manifestiert. Die Ferkel zeigen initial einen

trockenen Husten, der sich zum Teil bis zum Mastende fortsetzt.

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35

Persönlich hält der Landwirt Stress, ausgelöst durch Platzmangel,

und schlechte Vorbedingungen wie kontaminiertes Futter (z.B.

durch Mykotoxine), Umstallen, verschimmelte Getreide-partien

oder häufiges Umtreiben als Auslöser von Schwanzbeißen für

möglich.

Von den 17 untersuchten zeigte eine Niere eine geringgradige

Ausprägung der multifokalen interstitiellen Nephritis, 16 zeigen

eine geringgradige-mittelgradige Ausprägung und eine der Nieren

wurde hinsichtlich ihres Ausprägungsgrades nicht näher

klassifiziert. Des Weiteren zeigten 13 der Nieren eine

lymphoplasmahistiozytäre Entzündung und bei vier Nieren

handelte es sich um eine lymphohistiozytäre Entzündung. Bei

insgesamt vier Nieren waren zusätzlich Granulozyten beteiligt, in

einem Fall eosinophile Granulozyten, in einem Fall neutrophile

Granulozyten und in zwei Fällen wurden die Granulozyten nicht

näher definiert. Außerdem war das Entzündungsgeschehen in vier

Fällen fokal akzentuiert.

Hinsichtlich des PCV-2 Status wurden alle Nieren

immunhistologisch als PCV-2 negativ eingestuft. Dieses Ergebnis

wird auch durch die in situ-Hybridisierung gestützt.

3.3.4 Betrieb D: Konventionelle Schweinemast

Landwirt D bewirtschaftet einen konventionellen Betrieb mit 1780

Mastplätzen und circa 810 g durchschnittlichen Tageszunahmen.

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Die verwendeten Genetiken sind Topigs und Danzucht.

Impfungen erfolgen gegen PCV-2, PRRS, Mykoplasmen und

Parvovirus/Rotlauf. Der PCV-2 Nachweis war im Rahmen der

letzten Untersuchung negativ, wohingegen der Leptospirosestatus

unbekannt ist. Das Problem des Schwanzbeißens tritt im Bestand

selten auf, mit circa einer Partie pro Jahr. In dieser sind dann

allerdings bis zu 50% der Schweine betroffen. Weitere

Bestandsprobleme sind im Moment nicht vorhanden. Der Landwirt

selbst geht davon aus, dass dem Phänomen des Schwanz-

beißens eine multifaktorielle Ursache zu Grunde liegt, mit einer

Beteiligung von Einflussfaktoren wie dem Futter, unterschwel-

ligem Krankheitsgeschehen oder Klimafaktoren sowie der

Genetik.

Von den 30 untersuchten Schweinenieren dieses Betriebes

wiesen alle ein multifokales Entzündungsgeschehen auf. Dreizehn

Nieren zeigen dabei eine geringgradige Ausprägung des

Geschehens und 17 eine geringgradige-mittelgradige

Ausprägung. In 27 Fällen sind Lymphozyten, Plasmazellen und

Histiozyten am Entzündungsgeschehen beteiligt, in drei Fällen

Lymphozyten und Histiozyten, jedoch keine Plasmazellen.

Zusätzlich treten bei sieben Nieren eosinophile Granulozyten auf,

in vier Fällen hingegen neutrophile Granulozyten. Eine follikuläre

Ausprägung des Entzündungsgeschehens findet sich in 13 der

untersuchten Nieren. Eine Niere weist zudem eine multifokale,

teils follikuläre, geringgradige-mittelgradige proliferative

Glomerulonephritis auf.

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In Bezug auf den PCV-2 Status erwiesen sich alle untersuchten

Nieren als negativ, sowohl bei der immunhistologischen

Untersuchung als auch bei der in situ-Hybridisierung.

3.3.5 Betrieb E: Konventionelle Schweinemast

Landwirt E hält seine Schweine ebenfalls in einem

konventionellen Haltungssystem. Er besitzt 1800 Mastplätze und

kann circa 806 g durchschnittliche Tageszunahmen verzeichnen.

Als Genetik verwendet er Tiere der Danzucht. Der Ferkelerzeuger

impft seine Tiere gegen PRRS, Porcines Circovirus 2 und

Parvovirose/Rotlauf. Der Betrieb gilt als negativ auf PCV-2

getestet, wohingegen der Leptospirosestatus des Betriebes

unbekannt ist. Im Betrieb tritt das Phänomen des

Schwanzbeißens häufig auf, in jeder Partie sind circa 1-2 Buchten

vollständig betroffen. Weitere Gesundheitsprobleme treten im

Bestand nicht auf, die Schwanzbeißerproblematik existiert seit

etwa zweieinhalb Jahren. Persönlich hat der Landwirt den

Verdacht, dass die Genetik die wesentliche Ursache für das

Schwanzbeißen in seinem Stall ist.

Bei der histologischen Untersuchung der 30 Nieren trat die

interstitielle Nephritis in 11 Fällen als multifokale, geringgradige,

lymphoplasma-histiozytäre Form in Erscheinung, in 16 Fällen mit

derselben Zellbeteiligung als geringgradige-mittelgradige Form, in

zwei Fällen als geringgradige Form mit ausschließlicher

Beteiligung von Lymphozyten und Histiozyten und in einem Fall

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als geringgradige-mittelgradige Form mit ausschließlicher

Beteiligung von Lymphozyten und Histiozyten. In einem Fall war

ein follikulärer Charakter der Entzündung vorhanden, eosinophile

Granulozyten waren in einem Fall beteiligt, neutrophile

Granulozyten in vier Fällen, in einem Fall waren Granulozyten

beteiligt, die nicht näher definiert wurden. Der immunhistologische

Nachweis ergab, ebenso wie die in situ-Hybridisierung, bezüglich

PCV-2 ein negatives Ergebnis.

3.3.6 Betrieb F: Konventionelle Mast

Landwirt F bewirtschaftet ebenfalls einen konventionellen

Mastbetrieb mit 1800 Plätzen und circa 807 g durchschnittlichen

Tageszunahmen. Die Tiere werden auf Vollspaltenboden gehalten

und per Sensorfütterung versorgt. Genetisch kombiniert er JSR-

Sauen mit Pietrainebern. Impfungen werden durchgeführt gegen

Mykoplasmen, Circovirose und Parvovirus/Rotlauf. Der Betrieb

hat laut der letzten durchgeführten Untersuchung einen positiven

PCV-2 Status, wohingegen der Leptospirosestatus bisher nicht

bestimmt wurde. Die Häufigkeit des Auftretens des

Schwanzbeißens wurde als selten eingestuft: In den letzten zwei

Jahren trat das Phänomen insgesamt zweimal in jeweils einer

Bucht auf, in diesen waren dann jedoch 90-100 % der Tiere

betroffen. Krankheitstechnisch beschäftigen den Landwirt in

seinem Betrieb weiterhin selten Influenza, häufiger die Porcine

intestinale Adenomatose. Bezüglich der ursächlichen Faktoren für

das Schwanzbeißen vermutet der Landwirt Temperaturstürze,

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falsche Lüftung des Stalles, sowie Stress, beispielsweise durch

Futterentzug oder verdorbenes Getreide. Auch eine

Rassedisposition beeinflusst nach Aussage des Landwirts das

Phänomen. Als weitere Besonderheit wurde angemerkt, dass sich

beide Buchten der vom Schwanzbeißen betroffenen Gruppen

seines Betriebes jeweils unter dem Lüftungsschacht befinden.

Auch bei den 28 Schweinenieren, die aus dem oben

beschriebenen Betrieb untersucht wurden, wurde ausnahmslos

ein multifokales Entzündungsgeschehen befundet. Dieses ist in

13 Fällen geringgradig ausgeprägt und in 15 Fällen geringgradig-

mittelgradig. Die Zellbeteiligung ist in 25 Fällen lymphoplasma-

histiozytär, in drei Fällen lymphohistiozytär. In zwei Fällen treten

zusätzlich neutrophile Granulozyten auf, zwei Geschehen sind

follikulärer Art. In einem Fall sind außerdem dilatierte Gefäße zu

finden, in einem weiteren sowohl dilatierte Gefäße als auch

dilatierte Tubuli.

In Bezug auf die immunhistologischen PCV-2 Nachweise zeigten

27 Schweinenieren keine immunhistologische Reaktion, die auf

eine PCV-2 Infektion schließen lässt, eine Niere zeigte hingegen

eine zweifelsfrei positive Reaktion der Epithelzellen. Während

auch durch die in situ-Hybridisierung in 27 Nieren ein negatives

Ergebnis vorliegt, liegt bei derselben auffälligen Niere der

Immunhistologie auch bei der in situ-Hybridisierung eine positive

Reaktion in den Epithelzellen (+) vor, so dass dieses Tier

zweifelsfrei als positiv hinsichtlich PCV-2 eingestuft werden kann

und somit eine entsprechende PCV-2 Infektion vorliegt. Bei dem

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entsprechenden Tier fanden sich PCV-2-spezfische DNS-Signale

in den Tubulusepithelien.

3.3.7 Betrieb G: Konventionelle Mast

Beim Betrieb des Landwirts G handelt es sich um einen

konventionellen Mastbetrieb mit insgesamt 2300 Plätzen und

800 g durchschnittlichen Tageszunahmen. Genetisch kombiniert

er PIG und Pietrain. Die durchgeführten Impfungen sind zum

einen die Mykoplasmen und PRRS Impfung, zum anderen die

Impfung der Sauen gegen Parvovirose und Rotlauf. Bei der

letzten Untersuchung wurde bei einem Antikörpernachweis ein

positiver Status bezüglich PCV-2 nachgewiesen. Der Lepto-

spirosestatus des Betriebes ist unbekannt. In dem Bestand tritt die

Problematik des Schwanzbeißens selten auf, mit circa ein bis

zwei Buchten pro Jahr, in denen beim Auftreten aber fast alle

Schweine vom Schwanzbeißen betroffen sind. Außer seltenem

Husten bestehen keine weiteren Krankheitsproblematiken im

Betrieb. Die Ursache des Schwanzbeißens sieht der Landwirt vor

allen Dingen in der Fütterung. Bei ihm trat das Geschehen

hauptsächlich auf, wenn der von ihm normalerweise verfütterte

Biertreber nicht zur Verfügung stand und dies, obwohl er die

fehlende Rohfaser durch Gerste ausglich. Als Gegenmaßnahme

hat sich der Einsatz von Blutplasma in den schwanzbeißenden

Gruppen bewährt.

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Von den 30 untersuchten Nieren aus dem oben genannten

Bestand wiesen alle ein multifokales Entzündungsgeschehen auf.

Dieses war in 15 Fällen geringgradig und in 15 geringgradig-

mittelgradig ausgeprägt. In 27 Fällen fand es unter der Beteiligung

von Lymphozyten, Plasmazellen und Histiozyten statt, in drei der

Fälle waren ausschließlich Lymphozyten und Histiozyten beteiligt.

In insgesamt acht Fällen zeigte das Geschehen eine follikuläre

Ausprägung und in zwei beziehungsweise drei Fällen waren

eosinophile und neutrophile Granulozyten am Entzündungs-

geschehen beteiligt.

Ein PCV-2 Nachweis mittels immunhistologischem Verfahren

konnte in keinem der Fälle erbracht werden. Auch mittels in situ-

Hybridisierung konnten keine PCV-2 positiven Zellen detektiert

werden, so dass von einer nicht bestehenden Infektion mit dem

PCV-2 Virus ausgegangen werden kann.

3.3.8 Wildschweine

Die Nieren der vier Wildschweine aus Brandenburg wiesen alle

eine multifokal geringgradige interstitielle Entzündung unter

Beteiligung von Lymphozyten und Histiozyten auf. In einem Fall

waren zusätzlich Plasmazellen beteiligt. Die Niere des

niedersächsischen Wildschweins wies ebenfalls eine interstitielle

Entzündung auf. Diese war multifokal gering- bis mittelgradig,

unter Beteiligung von Lymphozyten und Histiozyten. Die

Entzündungen bestanden bereits länger, waren jedoch sehr

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unauffällig und von untergeordneter klinischer Bedeutung. Damit

waren die Entzündungserscheinungen mit denen der

Hausschweine vergleichbar.

Eine PCV-2 Infektion konnte mittels in situ Hybridisierung nicht

festgestellt werden.

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43

4 Diskussion

Die Untersuchung der 169 Nieren von Haus- und fünf Nieren von

Wildschweinen ergab, dass in allen Schweinenieren ausnahmslos

aller beprobten Tiere Anzeichen einer interstitiellen

Entzündungsreaktion zu finden waren. Wie bereits in der Literatur

dargestellt, scheint es sich beim Auftreten der interstitiellen

Nephritis um ein weit verbreitetes Geschehen bei Schweinen zu

handeln. Die Häufigkeit des Auftretens (100 % aller untersuchten

Nieren von sieben landwirtschaftlichen Betrieben und fünf

Wildschweinen aus räumlich getrennten Wildschwein-

populationen) überschreitet jedoch die in der Literatur

angegebenen Zahlen deutlich.

Die nachgewiesene Zellpopulation, die am Entzündungs-

geschehen beteiligt ist, ist relativ homogen. In den meisten Fällen

handelt es sich um Lymphozyten, Plasmazellen und Histiozyten,

nur bei Betrieb B überwiegt die Infiltration mit Lymphozyten und

Histiozyten, während die Plasmazellpopulation bei der Mehrzahl

der Nieren vernachlässigt werden kann. Allerdings treten bei allen

Betrieben und bei den Wildschweinen sowohl Entzündungsformen

mit und ohne Beteiligung von Plasmazellen auf. Bei einzelnen

Nieren sind außerdem im histologischen Bild eosinophile

Granulozyten sowie vereinzelt neutrophile Granulozyten zu

finden. Ausnahmslos konnte bei allen der untersuchten

Schweinenieren eine zumindest geringgradige Ausprägung der

interstitiellen Nephritis befundet werden, die zum Teil bereits

länger bestand. Diese ist zwar aufgrund der zuvor erwähnten

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häufig nur geringgradigen Ausprägung von untergeordneter

klinischer Bedeutung, stellt aber dennoch ein pathologisches

Geschehen dar und sollte deshalb nicht unberücksichtigt bleiben.

Die vielfach auftretenden mononukleären Zellen weisen auf ein

tendenziell eher chronisches Geschehen hin (Makrophagen,

Lymphozyten und Plasmazellen). Die neutrophilen Granulozyten

geben Hinweise auf einen resorptiven Prozess oder ein in

Abheilung befindliches bakterielles Geschehen, sind insgesamt

aber weniger vertreten. Die vereinzelt auftretenden eosinophilen

Granulozyten können als Hinweis auf ein ablaufendes parasitäres

Geschehen gedeutet werden, dazu müssten aber noch weitere

Untersuchungen erfolgen. Granulozyten wurden bei den

Wildschweinenieren nicht nachgewiesen.

Mit einer Ausnahme waren alle Nieren negativ in Bezug auf eine

PCV-2 Infektion. Hinsichtlich der Histologie besteht kein auffälliger

Zusammenhang mit der Haltungsform des Betriebes (biologische

oder konventionelle Haltung) oder dem serologischen PCV-2

Status sowie den immunhistologischen PCV-2 Nachweisen oder

den Ergebnissen der in situ-Hybridisierung. Auch kann kein

Zusammenhang gesehen werden zwischen der Haltungsform

oder dem vorgetesteten Status auf PCV-2 und den Ergebnissen

der Immunhistologie beziehungsweise in situ-Hybridisierung. Das

einzelne infizierte Schwein des Betriebes F muss als Ausnahme

gewertet werden. Sowohl die im Vorfeld PCV-2 positiv als auch

die negativ getesteten Betriebe wiesen im Allgemeinen keine

zytoplasmatisch positiven Zellen auf.

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45

Die immunhistologischen PCV-2 Antigennachweise zeigen

ebenfalls ein homogenes Bild, nur in einer der Nieren konnte eine

zweifelsfrei positive Reaktion festgestellt werden. Dasselbe Bild

zeigte sich auch bei der Untersuchung mittels in situ-

Hybridisierung, das einzige positive Untersuchungsergebnis liegt

bei derselben Niere vor, die auch mittels Immunhistologie als

positiv eingestuft wurde.

Der Nachweis des PCV-2 Antigens beziehungsweise der PCV-2

DNS konnte nur in einem der 174 untersuchten Fälle erbracht

werden. Somit kommen primär andere Ursachen als die PCV-2

Infektion in Frage, die zu den histologischen Veränderungen

geführt haben. Dies steht in einem deutlichen Widerspruch zu den

Untersuchungsergebnissen anderer AutorInnen (Kennedy et al.,

2000; Segalés et al., 2003; Huang et al., 2008; Filho et al., 2012;

Opriessnig und Langohr, 2013). Im Hinblick auf die Ergebnisse

anderer Arbeitsgruppen sollte man differentialdiagnostisch vor

allem eine Leptospireninfektion sowie parasitäre Ursachen

berücksichtigen. Auch scheint die Frage nicht abschließend

geklärt, inwiefern generelle Antigenstimulationen, unabhängig

vom jeweiligen Agens, zu interstitiellen Nephritiden führen

können.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass somit die Ursache

für die in den Nierenproben nachweisbaren Entzündungs-

reaktionen ätiologisch unklar bleibt und nicht auf eine PCV-2

Infektion zurückzuführen ist. Um einen ursächlichen

Zusammenhang zwischen den hier auftretenden Fällen der

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interstitiellen Nephritis und anderen Auslösern als der PCV-2

Infektion bilden zu können, wäre der Ausschluss oder die

Bestätigung weiterer potentieller Ursachen nötig, wie zum Beispiel

der der Leptospireninfektion und anderer viraler und

toxikologischer Ursachen. Eine Beteiligung von Bakterientoxinen

aus dem Darm ist in den untersuchten Fällen unwahrscheinlich.

Sie wäre nur in Kombination mit dem Auftreten von Nekrosen

(nekrotisierende Vaskulitis), Vaskulopathie und Glomerulo-

nephritis als Ursache der Nierenveränderungen anzunehmen

(Baumgärtner 2013, pers. Mitteilung).

Abschließend kann gesagt werden, dass es sich beim Phänomen

der interstitiellen Nephritis um ein beim Schwein sehr häufig

auftretendes Krankheitsgeschehen zu handeln scheint, das

sowohl Haus- als auch Wildschweine betrifft Weitere

Untersuchungen sind erforderlich, um mögliche Ursachen näher

einzugrenzen und die Tiergesundheit damit zu verbessern.

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Zusammenfassung

Die interstitielle Nephritis des Schweins ist ein in der Literatur

häufig beschriebenes Phänomen, bei dem bakterielle, virale,

toxische und parasitäre Ätiologien diskutiert werden. Infektionen

mit Leptospiren und PCV-2 sind dabei von besonderer

Bedeutung. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz

der interstitiellen Nephritis in der Haus- und Wildschwein-

population zu untersuchen und den in der Literatur diskutierten

Zusammenhang zu einer PCV-2-Infektion zu analysieren. Dazu

wurden Nieren von insgesamt 169 Hausschweinen aus

konventioneller und biologischer Haltung und fünf Wildschweinen

histologisch auf interstitielle Nephritis untersucht und der PCV-2

Status durch immunhistologische Untersuchungen und in situ-

Hybridisation ermittelt.

Alle untersuchten Nieren zeigten histologisch gering- bis

mittelgradige Entzündungsreaktionen in Form einer interstitiellen

Nephritis unter hauptsächlicher Beteiligung von Lymphozyten,

Histiozyten und Plasmazellen. Jedoch wies nur eine Niere eine

PCV-2-Infektion auf.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die vorliegende

Untersuchung ein sehr häufiges Auftreten der interstitiellen

Nephritis beim Haus- und Wildschwein bestätigt, als dessen

Ursache die PCV-2 Infektion hier ausgeschlossen werden kann.

Für eine Eingrenzung der Ätiologie sind weitere Untersuchungen

erforderlich.

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Anhang

Fragebogen zur Auswertung der Nierenentzündung beim Schwein

Name: ___________________

Telefonnummer: ___________________

Tierarzt: ________________________

Betriebsart: (zutreffendes bitte ankreuzen):

Ferkelerzeugung □ mit _______ Plätzen und

____________ abgesetzten Ferkeln / Jahr

Mast □ mit ________Plätzen und

____________g durchschnittlichen Tageszunahmen

□ konventionelle Haltung

□ Biohaltung

Genetik: __________________________________________

Durchgeführte Impfungen, v.a. Porcines Circovirus 2 (PCV-2):

(soweit bekannt; wenn möglich inklusive den beim Ferkelerzeuger

durchgeführten und Impfstoffnamen)

Der PCV-2 (Porcines Circovirus 2) Status meines Betriebes ist:

□ positiv auf PCV-2 getestet durch _____________________

(Antikörpernachweis, PCR….)

□ negativ auf PCV- gestestet durch _____________________

(Antikörpernachweis, PCR….)

□ unbekannt

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Der Leptospirose-Status meines Betriebes ist:

□ positiv auf Leptospiren getestet durch ___________________

(Antikörpernachweis, PCR….)

□ negativ auf Leptospiren gestestet durch __________________

(Antikörpernachweis, PCR….)

□ unbekannt

Dürfen wir, falls Sie die drei oberen Fragen nicht vollständig selbst

beantworten können, ihren Tierarzt zur Beantwortung

kontaktieren?

Ja □ Nein □

Tritt bei Ihnen im Bestand das Problem des Schwanzbeißens auf?

□ nie □ selten mit ca. _______ Partien pro Jahr □ häufig

mit ca. _______ Partien pro Jahr □ immer

Wenn es auftritt sind ca. wie viel Prozent der Schweine betroffen

(geschätzt): ____ % - ____ %

Diese Krankheiten/Bestandsprobleme beschäftigen mich im

Betrieb schon seit Längerem:

Meine persönliche Vermutung bezüglich der Ursachen von

Schwanzbeißen:

Vielen Dank!