Upload
dothu
View
218
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Inwertsetzung von
Ökosystemdienstleistungen
- Eine objektive Bewertung auf lokaler Ebene -
- Remscheid -
Eine Studie im Auftrag der
Waldgenossenschaft Remscheid eG
Oktober 2014
Lukas Sieberth (Forstreferendar)
Falkenberg 1
42859 Remscheid
I
Danksagung
Die Studie wurde im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung der Waldgenossenschaft
Remscheid eG ausgeführt.
Bei Herrn Dr. Norbert Asche vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Lehr- und
Versuchsforstamt Arnsberg, Forstliche Standortserkundung, bedanke ich mich für die
Diskussionen und die Bereitstellung der benötigten Flächendaten sowie für die Erstellung der
im Anhang hinterlegten Grafiken.
Für die Mithilfe bei der Zusammenstellung der Waldbesuchsdaten bedanke ich mich bei
Herrn Christoph Schwarz, Student der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung an der
Hochschule OWL.
Für Unterstützung im Rahme der Literaturrecherche bedanke ich mich bei Frau Linn Tunger,
Forstreferendarin in Niedersachsen.
II
Inhaltsverzeichnis
A. Abbildungsverzeichnis ................................................................................................III
B. Tabellenverzeichnis ................................................................................................... IV
1. Einführung .......................................................................................................................1
2. Stand des Wissens ..........................................................................................................4
3. Methodik .......................................................................................................................10
4. Ergebnisse ....................................................................................................................11
4.1 Holznutzung ...........................................................................................................11
4.2 Wasser ...................................................................................................................12
4.2.1 Wasser: Nitratfilterung .....................................................................................15
4.2.2 Wasser: Retention ...........................................................................................19
4.3 Erosionsschutz .......................................................................................................21
4.4 CO2-Adsorption ......................................................................................................22
4.5 O2-Produktion .........................................................................................................23
4.6 Lärmschutz.............................................................................................................24
4.7 Staubfilterleistung ...................................................................................................26
4.8 Luftbefeuchtung .....................................................................................................27
4.10 Kleinklimatische Wirkungen des Waldes auf landwirtschaftliche Flächen ...............28
4.11 Wald und Siedlungswert .........................................................................................29
4.12 Erholung .................................................................................................................29
4.12.1 Erholungswert .....................................................................................................29
4.12.2 Erholungseinrichtungen ......................................................................................34
4.13 Gesundheitsförderung ............................................................................................35
4.14 Artenschutz / Biodiversität ......................................................................................38
4.15 Waldkultur ..............................................................................................................42
4.16 Wildbret ..................................................................................................................43
4.17 Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................................................44
5. Schlussfolgerung und Ausblick ......................................................................................46
6. Zusammenfassung ........................................................................................................48
7. Quellen ..........................................................................................................................49
8. Anhang ............................................................................................................................. i
III
A. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Auszug aus der Biodiversitätsstrategie der EU bis 2020.............................................1
Abb. 2: Verbindungen zwischen Ökosystemdienstleistungen und menschlichem
Wohlbefinden ........................................................................................................................2
Abb. 3: Jahresniederschlagsmengen in Remscheid (2006-2013) .........................................18
Abb. 4: Starkniederschläge in Remscheid (2006-2014) ........................................................20
IV
B. Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Neuberechnung der von DAS (1979) abgeleiteten ökologischen und sozialen
Leistungen eines Baumes in 50 Jahren Wachstum ................................................................4
Tab. 2: Wert der Ökosystemleistungen in der Schweiz ...........................................................5
Tab. 3: Globaler Mehrwert der Forst- und Holzwirtschaft und deren Abgeltung ......................5
Tab. 4: Was ist Ihnen ein Hektar Wald wert? ..........................................................................6
Tab. 5: Die forstliche Produktlücke .........................................................................................8
Tab. 6: Verwendete Umrechnungsfaktoren für Währungen ..................................................10
Tab. 7: Berechnung des Wertes der Holznutzung ................................................................11
Tab. 8: Zahlung für Wasserleistungen an Waldbesitzer ........................................................14
Tab. 9: Mehraufwand für Wasserschutzmaßnahmen............................................................15
Tab. 10: Verfahrenskosten für die Nitratfilterung aus Trinkwasser ........................................17
Tab. 11: Niederschlag in Remscheid und Nitratfilterleistung .................................................19
Tab. 12: Berechnung der Wasserretentionsleistung .............................................................21
Tab. 13: Berechnung der Erosionsschutzleistung .................................................................21
Tab. 14: Senkenleistung .......................................................................................................22
Tab. 15: CO2-Senkenleistung ...............................................................................................22
Tab. 16: Berechnung der Sauerstoffproduktion eines Hektar Waldes ...................................23
Tab. 17: Berechnung des Waldwerts für den Lärmschutz .....................................................25
Tab. 18: Berechnung der Staubfilterleistung .........................................................................26
Tab. 19: Berechnung des Wertes von Wald mit Wirkung auf den Siedlungswert ..................29
Tab. 20: Besuchshäufigkeiten für Remscheid .......................................................................31
Tab. 21: Erholungswert in € je Besucher pro Jahr ................................................................32
Tab. 22: Erholungswert in € pro Besucher pro Besuchstag ..................................................33
Tab. 23: Berechnung des Erholungswertes für Remscheid ..................................................34
Tab. 24: Berechnung des Wertes des Wegenetzes ..............................................................35
Tab. 25: Zahlungsbereitschaft für Artenschutz und Biodiversität...........................................41
Tab. 26: Berechnung der Artenschutz/Biodiversitätsleistung ................................................42
Tab. 28: Zusammenstellung der Ergebnisse der Inwertsetzung der Ökosystemleistungen der
Wälder Remscheids .............................................................................................................44
1
1. Einführung
Die hier durchgeführte Inwertsetzung von Ökosystemdienstleistungen1 basiert auf der
Biodiversitätsstrategie der EU bis 2020 (EUROPÄISCHE UNION 2011). Darin wird im Ziel 2
(Abb. 1), Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen und
Ökosystemdienstleistungen sowie verstärkter Einsatz von „Grünen Infrastrukturen2“
gefordert. Maßnahme 5 der Strategie verlangt, dass alle Mitgliedsstaaten der EU in ihrem
nationalen Hoheitsgebiet bis 2014 Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen kartieren
und bewerten. Der wirtschaftliche Wert derartiger Dienstleistungen soll geprüft werden
(EUROPÄISCHE UNION 2011). Darüber hinaus sollen diese Werte bis 2020 in die
Rechnungslegungs- und Berichterstattungssysteme auf EU- und nationaler Ebene integriert
werden. Somit bildet diese Vorgabe der EU die rechtliche Verpflichtung in der sich diese
Arbeit begründet.
Abb. 1: Auszug aus der Biodiversitätsstrategie der EU bis 2020 (EUROPÄISCHE UNION 2011)
Eine zusätzliche Forderung zur Bewertung der Wälder ergibt sich desweiteren aus der
Schlüsselaktion 3 des EU-Forstaktionsplans (EUROPÄISCHE UNION 2006). Diese sagt aus,
dass der Gesamtwert der Wälder und ihrer Funktionen bemessen und entsprechende
1 im Folgenden wird der Begriff Ökosystemleistung analog zu Ökosystemdienstleistung verwendet
2 Grüne Infrastruktur: Nutzung von durch die Natur gegebenen bzw. durch die Natur bereitstellbare
„Leistungen“, anstatt der Nutzung von grauer Infrastruktur durch Bauwerke und technische Lösungen (EUROPÄISCHE UNION 2013)
2
Instrumente geschaffen und angewandt werden sollten, um den Wert der nicht vermarkteten
[vermarktbaren] Waren und Dienstleistungen auszugleichen.
Desweiteren soll diese Arbeit ein Bewusstsein in der Bevölkerung für die
Ökosystemleistungen der Wälder bewirken. Dabei sollen zusätzlich die Leistungen der
Forstwirtschaft als Bereitsteller dieser Ökosystemdienstleistungen anerkannt werden. Das
Bewusstsein, dass sich die Forstwirtschaft nur auf die Holznutzung bezieht, soll relativiert
werden, da die Holznutzung nur einen geringen Teil aller Leistungen des Ökosystems „Wald“
ausmacht und dazu beiträgt viele andere Ökosystemleistungen erst zu ermöglichen.
Wälder sind multifunktional. Sie tragen zur Lebensqualität bei, indem sie einen angenehmen
Lebensraum, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten bieten und gleichzeitig für Umweltschutz
und ökologische Werte stehen. Wälder sollten das spirituelle und kulturelle Erbe bewahren.
(EUROPÄISCHE UNION 2006; Abb. 2)
Wälder bzw. Bäume produzieren durch Photosynthese Sauerstoff und organisches Material,
sie liefern Holz, durch Wasserfilterung und Speicherung erhalten wir trinkbares Wasser und
vielfach natürlichen Schutz gegen Hochwasser und Lawinen. Weiterhin ist Wald ein Ziel für
Erholungssuchende und ein wertvoller Baustein für die Umweltbildung (HANSJÜRGENS ET AL.
2012)
Abb. 2: Verbindungen zwischen Ökosystemdienstleistungen und menschlichem
Wohlbefinden (MASR 2005, übersetzt durch BFN 2012)
Durch diese Studie wird auch eine Grundlage geschaffen, um relevante Interessensgruppen
(Forstwirtschaft, Umweltverbände, Wasserversorger, Tourismus, etc.) zusammenzuführen,
deren Diskussion zu einer gemeinsamen Bewertung der Ökosystemleistungen führen soll.
3
Die Zusammenstellung und Anwendung der in der Literatur aufgeführten Beispiele auf ein
lokales Gebiet ermöglicht die Ermittlung des theoretischen Wertes der Wälder. Analog zu
den Forderungen aus dem TEEB-Prozess (TEEB 2009) beziehungsweise dessen deutschen
Umsetzung „Naturkapital Deutschland“ (NATURKAPITAL DEUTSCHLAND 2012) sollen dabei
vorhandene Methoden und Wissen genutzt werden, um die Werte der „Grünen Infrastruktur“
festzustellen.
Eine ökonomische Sicht auf die Natur ist sinnvoll, obwohl Leistungen der Natur meist keinen
Preis haben, sondern ganz selbstverständlich kostenlos genutzt werden. Vielfalt schützen
kostet weniger als Zerstörung zulassen. (HANSJÜRGENS ET AL. 2012)
Eine charakteristische Eigenschaft der [grünen] Infrastrukturleistungen des Waldes ist das
Fehlen eines Marktwertes, da es für Güter mit hohem Öffentlichkeitsgrad keine
funktionstüchtigen Märkte gibt (DIETER ET AL. 2010). Folglich fehlt es auch an
aussagekräftigen Marktpreisen für diese Güter. Der Wald und die Forstwirtschaft erbringen
somit im Zuge gesellschaftlicher Bedürfnisbefriedigung mehr Leistungen und erfüllen mehr
Funktionen, als über die Holzproduktion ökonomisch erfasst und monetär bewertet werden.
Aus dieser Situation resultiert für die Forstwirtschaft eine Reihe von Problemen. Aus
einzelbetrieblicher Sicht beispielsweise die Überprüfung des Betriebserfolgs und
Entscheidungen bei interner Funktionskonkurrenz, aus gesamtgesellschaftlicher Sicht
Entscheidungen bei Raumnutzungskonkurrenz. (SCHÄFER 1989)
Die Forstwirtschaft muss stärker in die Wahrnehmung der Bevölkerung treten und auf ihre
meist unentgeltlich erbrachten Leistungen hinweisen (ROJAS BRIALES 2014). Es ist zu hoffen,
dass so zumindest eine Honorierung3 erreicht werden kann.
Ziel dieser Arbeit ist es nicht ein „Nutzungsentgelt für Wälder“ zu erheben, sondern ein
Bewusstsein über die erbrachten Ökosystemleistungen und angemessene Honorierung der
forstwirtschaftlichen Leistungen zu erzeugen.
„Die besondere Bedeutung des Waldes in dieser Zeit macht eine
wirtschaftliche Neubewertung des Waldes dringend erforderlich. Die
Forstwirtschaft muss hier die methodischen Vorgaben bestimmen, damit
die gesetzlichen Bestimmungen der neuen Bedeutung des Waldes gerecht
werden können.“
Rita Süssmuth (Präsidentin des deutschen Bundestages 1991): Grußwort
zum Symposium: Monetäre Bewertung der Landeskulturellen Leistungen der
Forstwirtschaft in Göttingen 22-24.05.1991; (BERGEN 1993)
3 Honorierung hier als Anerkennung oder Würdigung, nicht als Bezahlung oder Entlohnung
4
2. Stand des Wissens
Die Bewertung von Ökosystemleistungen ist bislang eher ein theoretisches
Gedankenkonstrukt. In der Literatur finden sich viele Theorien mit zum Teil „nebulösen“ und
nicht nachvollziehbaren Berechnungen. Die Inwertsetzung gestaltet sich schwierig und wird
auch immer Bestandteil von umfangreichen Diskussionen bleiben, da Marktwerte für derzeit
nicht handelbare bzw. marktfähige Leistungen erzeugt werden müssen. Auch BERGEN (1991)
stellt fest, dass es bisher an flächendecken Bewertungen der Sozialfunktionen4 fehlt und
hofft zugleich, dass sich dies in der Zukunft ändern könnte.
Schon 1979 versuchte Biologie Professor DAS (1979) der Universität Kalkutta die Leistungen
eines Baumes abzuschätzen. Dazu verglich er die Leistungen eines Baumes mit technisch
erbrachten Lösungen, ähnlich wie es heute auch die EU mit der Förderung der „Grünen
Infrastruktur“ vorschlägt. Er ermittelte, dass der Wert eines Baumes rund $ 196.000 (~
141.000 €) betrage (Tab. 1). Bei einer Überarbeitung seines Ansatzes in 2011/12 wurden die
durch DAS (1979) angewandten Werte mit aktualisierten Kosten und Preisen berechnet. Es
wurde ein rund 3,6-mal höherer Wert von $ 710.000 (~ 513.000 €) ermittelt.
Tab. 1: Neuberechnung der von DAS (1979) abgeleiteten ökologischen und sozialen
Leistungen eines Baumes in 50 Jahren Wachstum (GEA 2014, übersetzt)
Während 50-jährigem Wachstum Original
(1979)
Überarbeitet
(2011 - 12)
1. Sauerstoffproduktion $ 31,250 $ 10,500
2. Umsatz in tierische Masse $ 3,000 $ 3,000
3. Erosionsschutz und Bodenfruchtbarkeit $ 31,250 $ 10,000
4. Regelung Luftfeuchtigkeit, Temperatur und
Wasserhaushalt (Reinigung, Retention, etc.) $ 37,500 $ 154,560
5. Lebensraum für Vögel, Eichhörnchen und Insekten $ 31,250 $ 129,700
6. Staub- CO2-, SO2- Bindung $ 62,000 $ 402,500
Gesamt $ 196,250 $ 710,260
Auch in Deutschland bemühte sich FREDERIC VESTER (1985) die Leistungen eines Baumes
sowie die Leistungen eines Waldes ökonomisch zu bewerten. Sein Ziel war es ebenfalls, die
bedeutenden Leistungen des Ökosystems Wald darzustellen und der breiten Öffentlichkeit
nahezubringen. Ebenso wie DAS (1979) verglich er die Leistungen eines Baumes mit
technisch erbrachten Lösungen. Er ermittelte, dass der Wert des Ökosystems Wald rund
2000-mal höher liegt als der Erlös, welcher durch den Holzverkauf realisiert werden kann.
4 hier als Synonym für Ökosystemdienstleistungen verstanden
5
Eine weitere Berechnung (SCHLITTE 2003) sagt aus, dass der volkswirtschaftliche Wert eines
hundertjährigen Baumes bis zu 255.650 € beträgt. In dieser Berechnung ist der gesamte
ökologische Wert, von Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, Stabilisierung des
Wasserhaushaltes, die Produktion von Sauerstoff und Schutzfunktion gegen Wind, Lärm und
Erosion berücksichtigt.
Viele weitere Untersuchungen dieser Thematik kommen aus dem Schweizer Raum. So
stellte beispielsweise KISSLING-NÄF (1995) fest, dass der Wert der Ökosystemleistungen in
der Schweiz einen jährlichen Wert von 7,375 Mrd. € habe (Tab. 2).
Tab. 2: Wert der Ökosystemleistungen in der Schweiz
Wert
(Mrd. / € / Jahr)
Leistung / Funktion Quelle
0,369 Holzerlös
KISSLING – NÄF 1995
0,008 Verkauf von Waldprodukten
1,311-1,639 Erholungswert
3,196-4,015 Schutzfunktion
2,294 Artenvielfalt
7,375 Gesamter Nutzen des Schweizer Waldes pro Jahr
Global stellt die FAO5 fest, dass die europäische Forst- und Holzwirtschaft einen jährlichen
Mehrwert von 151 Mrd. $/Jahr bzw. 770 $/ha/Jahr erzeugt (ROJAS BRIALES 2014, Tab. 3).
Dabei jedoch eine Abgeltung (Einnahme) von nur 2 $/ha/Jahr erhält.
Tab. 3: Globaler Mehrwert der Forst- und Holzwirtschaft und deren Abgeltung
Mehrwert (Umweltleistung) der Forst und Holzwirtschaft
Abgeltung von Umweltleistungen (PES)
Mehrwert (Mrd. $)
Waldfläche (Mio. ha)
Mehrwert ($/ha)
(Mrd. $) ($/ha)
Afrika 15 674 22 24 35,61
Asien/Pazifik 243 865 281 1181 1365,32
Europa ohne Russland
151 196 770 2 1,99
Russland 14 809 17
Nordamerika 128 679 189 1027 1512,52
Lateinamerika/Karibik
61 890 69 164 184,27
Global 612 4033 152 2399 594,84
5 Food and Agriculture Organization of the United Nations
6
In Remscheid wurde zum Thema „Waldwert“ im Jahr 2013 eine Befragung durchgeführt
(FISCHER UND WILLERT 2013). In der nicht-repräsentativen Umfrage an der Remscheider
Eschbachtalsperre wurden Passanten gefragt ihre persönliche Werteinschätzung pro Hektar
Wald abzugeben (Tab. 4). Dabei wurden einige Größenordnungen vorgegeben und die
Befragten gebeten intuitiv zu antworten. Auffällig ist, dass jeder Besucher spontan eine
Werteinschätzung treffen konnte. Ebenfalls fällt auf, dass der Wert eher im oberen Bereich
der vorgeschlagenen Kategorien angesetzt wurde. Es wurde ein Mittelwert von 53.388 €/ha
ermittelt.
Tab. 4: Was ist Ihnen ein Hektar Wald wert? (FISCHER UND WILLERT 2013)
N=101 500 € 5.000 € 50.000 €
mehr als
100.000 € weiß nicht
Mittel (ohne
„weiß nicht“)
Frauen 4 15 15 16 3 48.540 €
Männer 3 8 15 18 4 58.898 €
Mittel (ohne
weiß nicht) 53.388 €
Neben den vorhandenen monetären Darstellungen sind auch inwertsetzungsbeeinflussende
Rahmenbedingungen beschrieben.
Unter anderem ist die Gemeinwohlorientierung der Forstwirtschaft ein Handlungsgebot,
dessen Wurzel weit in die Geschichte zurückreichen. RUPPERT (2004) stellt die Frage, wie
und in welchem Umfang dieser „freiwilligen“ Verpflichtung in der Praxis nachgekommen
werden soll und kann. Viele Waldeigentümer und forstliche Gremien merken immer wieder
an, dass im Namen des Gemeinwohls geforderte Leistungen in Bereichen der Schutz- und
Erholungsfunktion die Verfügungsrechte der Eigentümer über ihren Wald immer weiter
einschränken.
„Im Waldbild der Bevölkerung gibt es keine Waldbesitzer. Der Wald ist
einfach da, es stellt sich nicht die Frage, wem er gehört.“
SUDA 2003
In diesem Zusammenhang muss der Artikel 14, Absatz 2 des Grundgesetzes genannt
werden, nach dem Eigentum verpflichtet und sein Gebrauch auch zugleich dem Wohle der
Allgemeinheit dienen soll. In Absatz 3 desselben Artikels steht weiterhin, dass eine
Enteignung nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig ist […] und eine Entschädigung unter
gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und deren Beteiligten zu bestimmen
ist. Zu diesem Spannungsfeld trägt weiterhin die fehlende Vergütung der
Ökosystemleistungen der Forstwirtschaft im Rahmen der Schutz und Erholungsfunktion bei.
7
Dies wird meist mit der Sozialpflichtigkeit des Eigentums begründet und in neuester Zeit
auch mit der Umweltpflichtigkeit nach Artikel 20a des Grundgesetzes. Hierbei wird ein
starkes Defizit der Grenzziehung zwischen Sozialpflichtigkeit und Enteignung gesehen.
(RUPPERT 2004)
Nach §14 Bundeswaldgesetz und den Landeswaldgesetzten ist das Betreten des Waldes
zum Zwecke der Erholung gestattet. Dies bedeutet eine Eingrenzung der Dispositionsfreiheit
des Waldbesitzers, da er dazu verpflichtet wird, die Nutzung des Waldes zu
Erholungszwecken zu dulden. Nicht zum Erholungszweck dienen jedoch organisierte
Veranstaltungen mit kommerziellem Hintergrund oder zu sportlich dominierten Zwecken. Der
Zutritt zum Wald ist grundsätzlich unentgeltlich. Bei Nutzungen die nicht vom freien
Betretungsrecht gedeckt sind, ist eine Erlaubnis des Waldbesitzers bzw. der Forstbehörde
einzuholen. Bei zusätzlich gestattetem Nutzen des Waldes ist der Waldbesitzer befugt ein
zusätzliches Entgelt zu erheben. (MALZBURG 2001b)
„Wenngleich das Betretungsrecht der Vermarktung von
Erholungsprodukten nicht grundsätzlich entgegensteht, so können sich in
der Praxis doch gewisse Probleme oder Unsicherheiten bezüglich des
Umfangs der Verfügungsrechte des Waldbesitzers auf der einen Seite und
den Nutzungsrechten der Waldbesucher auf der anderen ergeben. Um die
Vermarktung von Erholungsprodukten zu erleichtern wäre es deshalb von
Vorteil wenn der Gesetzgeber die Rechte der Waldbesitzer klarer zum
Ausdruck bringen würde. Er könnte hierzu ausdrücklich vorsehen, dass
stets eine Zustimmung des Waldbesitzers erforderlich ist, wenn eine
Waldbenutzung über den Erholungszweck hinausgeht. Zudem sollte
klargestellt werden, dass der Waldbesitzer für eine derartige Nutzung auch
ein Entgelt erheben darf.“
MALZBURG 2001b
MANTAU (2001b) stellte hierzu fest, dass es viele Funktionen6 der Forstwirtschaft gibt, jedoch
nur wenige marktfähige Produkte. Dies nennt er forstliche Produktlücke (Tab. 5). Zugleich
stellt er fest, dass die Frage „Wer bezahlt das von uns allen verursachte Problem?“ zu wenig
berücksichtigt wird. Seiner Meinung nach überlegen sich stattdessen weite Teile der
Forstwirtschaft, wie sich dieses Problem in die Nachhaltigkeit integrieren lässt. „Damit hat
man es geschafft, die gesellschaftlichen Kosten, die dort zu internalisieren wären, wo sie
entstehen bei sich selbst zu internalisieren“. (MANTAU 2001b)
6 hier verstanden als Leistungen
8
Tab. 5: Die forstliche Produktlücke (aus MANTAU 2001b)
Funktion (Leistung) Produkt
Holzproduktion Holzsortimente
Jagd Jagdpachten
Fläche ---
Erholung ---
Freizeit ---
Schutz Vertragsnaturschutz
Klima ---
Luftfilter ---
Lärm ---
Landschaft ---
Naturdenkmal ---
Kulturdenkmal ---
Biotope ---
Artenschutz ---
Wasserhaushalt ---
Dies führt dazu, dass niemand anderes mehr gesucht werden muss, da es ja jemanden gibt
der die Kosten trägt. Eine Kernforderung von MANTAU (2001) ist, dass aus Funktionen und
Leistungen marktfähige Produkte gemacht werden sollten.
Das grundsätzliche Problem, dass Ökosystemdienstleistungen meist nicht marktfähige
Produkte sind, hat auch schon die EU erkannt (EUROPÄISCHE UNION 2013b).
Interessanterweise spricht die EU allerdings explizit nur von der Unterstützung der
Landwirte, wenn es um die Förderung der grünen Infrastruktur geht:
„Die Bewirtschaftung von Flächen für land- und forstwirtschaftlichen
Zwecke hat erhebliche Auswirkungen auf den Zustand des europäischen
Naturkapitals. Die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und die Politik zur
Entwicklung des ländlichen Raums erkennen diesen Zusammenhang an
und halten Instrumente und Maßnahmen bereit, die grüne Infrastruktur
fördern und ländliche Gebiete von hohem Naturschutzwert aufwerten
sollen. Dies soll durch die breit angelegte Unterstützung von Landwirten
[…] bewerkstelligt werden.“
Es ist keine Rede von der Forstwirtschaft, bzw. Waldbesitzern. Die Forstwirtschaft wird nur
insofern erwähnt, als das die anstehende neue Forststrategie „anderen Umweltbelangen“
Rechnung tragen wird. Es ist nicht die Rede von Unterstützung in finanzieller Hinsicht.
Die Zwangslage der Forstwirtschaft trotz fehlender finanzieller Mittel möglichst die breite
Palette an Ökosystemdienstleistungen bereitzustellen, führt dazu, dass ihr von einigen
Interessengruppen die Kernkompetenz in Wald und Waldökosystem abgesprochen wird. Es
wird versucht die Leitung selbst in die Hand zu bekommen. SUDA UND SCHÄFFER (2013)
9
stellen hierzu fest, dass die Gretchenfrage um die Art der richtigen Waldbehandlung
mittlerweile zu zwei stabilen Akteurskonstellationen geführt hat. „Während die
Forstwirtschaftskoalition darauf setzt, den Wald durch Bewirtschaftung zu erhalten, will die
Naturschutzkoalition dem Schutz vor Bewirtschaftung und menschlicher Einflußnahme
verstärkt zum Durchbruch verhelfen“.
ROJAS BRIALES (2014), stellvertretender Generaldirektor der FAO, erläuterte anlässlich des
Freiburger Winterkolloquiums 2014, dass die Biodiversitätserhaltung objektiver gestaltet
werden muss. Dies würde erlauben festzustellen, dass eine sanfte nachhaltige
Bewirtschaftung […] wie in Mitteleuropa viel erfolgreicher in dessen Erhaltung ist und viel
resilientere Ökosysteme sichern kann. Weiterhin stellt er fest, dass sich die Forstwirtschaft in
der Erhaltung des Kulturgutes Wald auf einen über 200 jährigen Erfahrungsschatz berufen
kann.
Die vielfach seit den 1990-Jahren unternommenen Versuche, die nicht-marktfähigen Preise
von Ökosystemleistungen festzustellen (BERGEN 1993, BERGEN ET AL. 1995, OESTEN, UND
ROEDER 1994), konnten bislang noch keinen wesentlichen Durchbruch erzielen. Oftmals
wurden zwar konkrete Beispiele anhand einer ausgewählten Ökosystemleistung und eines
eng umfassten Bereiches vorgestellt, aber eine umfassende Umsetzung fehlt. Vor allem der
Erholungswert wurde schwerpunktmäßig bewertet, während eine Monetarisierung anderer
Leistungen bislang kaum stattfand (MOSER 2009).
Nach einer Untersuchung von SEINTSCH ET AL. (2013) ist ein Mehraufwand für die Erbringung
von Schutz und Erholungsleistungen durch die Forstwirtschaft nicht nachweisbar. Sie
ermittelten, dass im Staatswald im Mittel 58 €/ha/Jahr, im Kommunalwald 21 €/ha/Jahr sowie
im Privatwald 3 €/ha/Jahr ausgegeben werden (vgl. auch LIPICKI 1991). Diese Ergebnisse
lassen nach SEINTSCH ET AL. (2013) keinen signifikanten Nachweis des Anstiegs des
Aufwandes aufgrund von wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen im Schutz- und
Erholungsbereich zu. Allerdings geben die Autoren zu bedenken, dass die betrachteten
Betriebe eventuell Mehraufwendungen in ihrem Selbstverständnis als multifunktional
wirtschaftende Forstbetriebe dem Produktbereich 1 (Holz und andere Erzeugnisse)
zuschlagen, da forstliche Maßnahmen oftmals dem Nutz-, Schutz- und Erholungszielen
gemeinsam dienen. Weiterhin äußern die Autoren der Studie die Vermutung, dass
wachsende gesellschaftliche Ansprüche gegebenenfalls nicht durch Mehraufwand, sondern
durch Verzicht von Realisierung von Erträgen im Produktbereich 1 (Minderertrag) erbracht
werden. In einer Folgeuntersuchung 2014 (DÖG ET AL. unveröffentlicht) wurde der oben
genannte Minderertrag untersucht. Dabei wurde ermittelt, dass im Staatswald ungefähr
45 €/ha/Jahr als Minderertrag zum Tragen kommen. Nimmt man beide Untersuchungen
zusammen, so kann man im Staatswald von etwa 103 €/ha/a an Kosten für die Bereitstellung
der Schutz- und Erholungsleistungen ausgehen.
10
3. Methodik
Zur Inwertsetzung der Ökosystemleistungen wird zunächst eine umfangreiche Literaturstudie
durchgeführt. Dabei wird sämtliche aufzufindende Literatur7 analysiert und auf
Verwendbarkeit für diese Studie geprüft. Dabei festgestellte Werte werden den einzelnen
Ökosystemleistungen zugeordnet und systematisch erfasst. Die Herstellung der lokalen
Bezüge erfolgte über die Flächenermittlung für die jeweilige Ökosystemdienstleistung mithilfe
von GIS-Flächendaten, die durch Herrn Dr. Asche bereitgestellt wurden (Anhang 8a).
Die Ergebnisse wurden zum Vergleich alle auf Euro je Hektar und Jahr bezogen.
Literaturwerte aus anderen Ländern werden mit den entsprechenden Umrechnungsfaktoren
(Tab. 6) umgerechnet. Bei älteren Quellen erfolgt keine Inflationsbereinigung, daher müssen
diese Werte im jeweiligen Kontext betrachtet werden. Aufgrund der Umrechnung aus
anderen Währungen und der Berechnung der Flächen aus GIS-Daten mit mehreren
Nachkommastellen, kann es geringfügige Rundungsunterschiede geben.
Tab. 6: Verwendete Umrechnungsfaktoren für Währungen (DEUTSCHE BUNDESBANK)
Währung Umrechnungsfaktor
DM Euro (Stand: Dezember 1998) 1,95583
CHFEuro (Stand: Mai 2014) 1,2204
GBPEuro (Stand: Mai 2014) 0,81535
SEKEuro (Stand: Mai 2014) 9,0298
USDEuro (Stand: Mai 2014) 1,3732
Nicht alle gefundenen Literaturstellen können in dieser Arbeit verwendet werden, da
Informationen fehlen oder eine „geringere“ Relevanz zum Thema besteht. Trotzdem werden
diese Quellen mit in der Literaturliste aufgeführt.
Jede betrachtete Ökosystemleistung wird kurz erläutert, diskutiert und im Rahmen einer
alternativen Lösung bewertet.
Teilweise können keine monetären Werte für einzelne Leistungen genannt werden, dennoch
wird zumindest kurz die Bedeutung der jeweiligen Ökosystemleistung erläutert.
Auf die Wiedergabe von Werten aus dem Bereich der Entwicklungshilfe wurde gezielt
verzichtet, da der Autor davon ausgeht, dass aufgrund der anderen Rahmenbedingungen in
diesem Bereich keine Vergleichbarkeit der Werte zur Inwertsetzung von
Ökosystemleistungen in Deutschland gegeben ist. Dies gilt auch, obwohl in dem Bereich der
Entwicklungshilfe deutlich größere Fortschritte in der Abgeltung von Ökosystemleistungen
vorhanden sind, als in Mitteleuropa (vgl. PES -, REDD -, REDD+- Projekte).
7 vgl. Literaturverzeichnis
11
4. Ergebnisse
Die Fläche des gesamten Stadtgebiets Remscheids beträgt knapp 75 km². Davon sind rund
ein Drittel Wald (22,54 km² = 2.253,6 ha). Dieser erbringt Ökosystemleistungen, die die
Fläche zum Teil mehrfach überlagern können (Beispiel Eschbachtalsperre: Erholungsnutzen,
Wasserschutz und Trinkwassergewinnung, Holznutzung, CO2-Senke, O2-Produktion, etc.).
Im Folgenden sollen die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt werden.
4.1 Holznutzung
Auf den Bereich der Holznutzung soll an dieser Stelle nur kurz eingegangen werden. Die
klassische Holzproduktion rangiert in der Wahrnehmung der urbanen Bevölkerung weit hinter
den sozialen und ökologischen Dimensionen des Waldes (KLEINHÜCKELKOTTEN UND
WIPPERMANN 2006). So kommt es bei anstehenden oder durchgeführten Durchforstungen
oftmals zu umfangreichen Diskussionen („Schlachthausparadoxon“; PAULI ET AL 1998, ROJAS
BRIALES 2014). Jeder weiß den Wert des Holzes zu schätzen, sei es als Möbelstück,
Bestandteil des Hausbaus oder immer weiter zunehmend zur energetischen Nutzung.
Jedoch möchte keiner hierzu die Ernte eines Baumes in Kauf nehmen. Zugleich stellt die
Holzproduktion im Wald eine der wenigen tatsächlich „inwertsetzbaren“ Leistung von
Wäldern dar. Diese stellen die primären Erlöse eines Forstbetriebes dar. Es gibt einen Markt
für Holzprodukte, folglich können durch den Verkauf von (Roh-) Holz Erlöse erzielt werden.
Etwas überraschend ist, dass bei einer Befragung von Waldbesuchern nur 25 % der
Befragten äußerten, dass ihnen die Holznutzung als Funktion des Waldes wichtig sei
(DUNKEL ET AL 1995).
Berechnung:
Im Stadtforstamt Remscheid werden pro Jahr im Durchschnitt 10.000 fm8 Holz verkauft. Bei
einem durchschnittlich erzielten Erlös von 70 €/fm errechnet sich ein Wert von 700.000 €/a
(Tab. 7). Auf den Hektar bezogen entspricht dies rund 310 €/ha/a.
Tab. 7: Berechnung des Wertes der Holznutzung
Menge Erlös Quelle Fläche in
Remscheid
Ergebnis
gesamt
Ergebnis
Hektar
10.000 fm/a ~ 70,00 €/fm TBR 2014 2.253,6 ha 700.000 €/a 310,61 €/ha/a
8 fm (forstlich) = m³
12
4.2 Wasser
Wald hat vielfältigste Wirkungen auf den Bereich „Wasser“. GUTOW UND SCHRÖDER (2000)
unterscheiden diese in quantitative und qualitative Wirkungen des Waldes auf das
Grundwasser. Zu den quantitativen Wirkungen zählen sie:
- höherer Interzeptionsverdunstung. Diese liegt im Vergleich zum Freilandniederschlag
bei 30-40 % (wintergrüne Nadelbäume) bzw. 10-35 % (sommergrüne Laubbäume)
- verringerter Oberflächenabfluss durch höhere Infiltrationskapazität
- wesentlich geringere Evaporation vom Boden, da dieser durch die Bäume beschattet
wird. Dadurch geringerer Wasserverlust an heißen Tagen
- die Transpiration ist, aufgrund der deutlich höheren Blattoberflächen, gegenüber dem
Acker deutlich erhöht
- geringerer Sickerwasserabfluss durch die permanente Bestockung. Dies kann sowohl
positive als auch negative Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung haben
- Vorratsänderung: durch die Humusschichten ergibt sich eine höhere kurzfristige
Speicherfähigkeit der Böden (es kann mehr Wasser aufgenommen werden). Dieses
kann ebenfalls gleichmäßiger abgegeben werden. Dies wirkt sich positiv auf die
quantitative Wasserentnahmemöglichkeit in Trockenperioden aus. Dies gilt sowohl für
die Trinkwassergewinnung als auch für die Wasserversorgung der Bäume selbst.
Bestes Beispiel hierfür sind Bäche im Wald, welche meist auch im Hochsommer noch
wasserführend sind, während Bäche im Freiland längst trocken liegen
Als qualitative Wirkungen des Waldes auf das Grundwasser zählen GUTOW UND SCHRÖDER
(2000):
- geminderter Nitratgehalt im Wasser, begründet durch:
kein Düngemitteleinsatz im Wald; höhere Interzeption und Transpiration sowie
ganzjährig vorhandene Vegetation und starke Durchwurzelung des
Waldbodens führt zu einer längeren Verweildauer des Nitrats im Boden.
Weiterhin sorgen ausgeglichene Temperaturverhältnisse am Waldboden für
eine gleichmäßigere Mineralisation organisch gebundenen Stickstoffs.
Dadurch bedingt kann auch eine höhere Aufnahme von Stickstoff durch die
Pflanzen erfolgen
- keine Pflanzenschutzmittelwirkstoffe im Grundwasser. Da in der Forstwirtschaft keine
bzw. kaum Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, ist mit keiner Beeinträchtigung
der Wasserqualität zu rechnen. Weiterhin kommt die längere Verweildauer des
Wassers im Waldboden den Abbauprozessen zugute, so dass ein vollständigerer
Abbau erreicht werden kann
13
- geringe mikrobiologische Verunreinigungen. Da in der Forstwirtschaft keine Gülle
oder Klärschlämme ausgebracht werden, ist kein Eintrag von mikrobiellen
Verschmutzungen anzunehmen
- pH-Wert und Aluminiumkonzentration sind im Grundwasser unter Wald potentiell
erhöht, da diese durch die Depositionen9 aus der Luft gefördert werden
Insgesamt zeigt sich, dass sich die längere Verweilzeit des Niederschlagswassers im
Waldboden positiv auf die Qualität und die Quantität (Vermeidung von Überschwemmung,
gleichmäßigere Wasserabgabe) auswirkt (vgl. auch HEGG ET AL 2004). Besondere
Bedeutung kommt den Grenzwerten in Trinkwasser von Nitrat (50 mg/l),
Pflanzenschutzmitteln (0,1-0,2 µg/l bzw. 0,5 µ/l in Summe), dem Aluminiumgehalt (0,2 µg/l)
zu. Darüber hinaus beeinflusst Wald auch den pH-Wert des Wassers, welcher in
Trinkwasser zwischen 6,5 und 9,5 liegen sollte. (RÄTZ 1996)
In Baden-Württemberg wird die Wasserschutzleistung des Waldes mit einem Betrag von
mindestens 35 €/ha/Jahr beziffert (MLR 2001).
Aufgrund von regionalen Gegebenheiten wurden unter anderem die in Tab. 8 aufgeführten
Zahlungen geleistet.
9 Ablagerungen
14
Tab. 8: Zahlung für Wasserleistungen an Waldbesitzer
Wert Gegenleistung Ort Quelle
20 €/ha/Jahr
Verzicht auf Düngung
Kaufering
In: Moser et al. (2008)
15 €/ha/Jahr
Verzicht auf Einsatz PSM und Biozid
95/110 €/ha/Jahr
Einschränkung BA Wahl (Verzicht auf Stickstoffsammler-Baumarten Erle/Robinie; Verwendung von Edellaubholz Ahorn/Esche/Kirsche; Max 5% Fichtenanteil)
15/45 €/ha/Jahr
Ausformung großkroniger Einzelbaumstrukturen (vorzeitiger Kronenausbau; Absenkung Bestockungsgrad; intensive/dauerhafte Kronenauflichtung)
85 €/ha/Jahr
Dauerwaldartige Bewirtschaftung (Verzicht auf flächige Endnutzung; Einzelbaumnutzung; Seilwindenunterstützte Ernteverfahren; Stehend Entastung großkronigen Laubholzes)
80 €/ha/einmalig
Aussaat konkurrenzschwacher Begleitvegetation bei Erst/Wiederaufforstungen
120 €/ha/einmalig
Beschränkung der Unkrautentfernung auf mechanische Verfahren
50 €/ha/einmalig
Beschränkung der Mäusebekämpfung auf biologische Verfahren
1800 €/ha
Umwandlung von Nadel zu Laubwäldern durch den stadtwerkeeigenen Forstbetrieb, kultursichernde Maßnahmen müssen vom WB übernommen werden
Hannover
1500 €/Jahr
Mehrkosten für sofortigen Abtransport des geschlagenen Holzes aus dem Wasserschutzgebiet, um keine Konservierungsmittel anwenden zu müssen
Klein Kinzig
800 €/ha Zahlung eines Mineralwasserproduzenten für eine 63ha große Waldfläche über einen Zeitraum von 30 Jahren. Gegenstand der forstlichen Vertragsleistung ist einerseits der Verzicht auf Düngung, auf die Ausbringung von Klärschlamm und Holzasche. Andererseits die ausschließliche Verwendung von biologisch abbaubaren Schmier- und Hydraulikölen sowie die Berücksichtigung einer Erhöhung des Laubwaldanteiles im Falle von waldbaulichen Verjüngungsmaßnahmen
Niedersachsen
MERKER 2010
1.500 €/ha Einmaliger Aufforstungsbeitrag eines Wasserversorgers zu einer Buchen/Douglasien-mischung von 60:40. Verzicht auf einen höheren Douglasienanteil
150-750 €/ha/Jahr
Zahlungen von regionalen Wasserversorgen für die höhere Sickerwasserspende unter Laub- statt Nadelwald
Demgegenüber steht ein Mehraufwand für Wasserschutzmaßnahmen (Tab. 9, vgl. RÄTZ
1996, BLATTERT ET AL. 2012, vgl. auch Tab. 8).
15
Tab. 9: Mehraufwand für Wasserschutzmaßnahmen
Kosten Aufwand Ort Quelle
150
€/ha/Jahr
Verzicht auf Douglasie zugunsten der Buche für
höhere Sickerwasserspende
SPELLMANN
2003
bis zu 295
€/ha/Jahr
Gesetzliche Auflagen und Empfehlungen für den
Trinkwasserschutz
Schweiz BÜRGI UND
SPJEVAK 2009
Im Folgenden sollen besonders die Nitratfilterleistung sowie die im Bergischen Land wichtige
Retentionsleistung genauer betrachtet werden.
4.2.1 Wasser: Nitratfilterung
Trinkwasser ist das wichtigste Nahrungsgut und ist das am besten kontrollierteste
Lebensmittel. Nach EU-Vorgaben darf der Nitratgehalt in Trinkwasser nicht über 50mg/l
betragen. Durch Nitrateinträge aus der Landwirtschaft, kann dieser Wert schnell
überschritten werden. Nach dem Grundwasserbericht des Landesamtes für Wasserwirtschaft
Rheinland Pfalz (LANDESAMTES FÜR WASSERWIRTSCHAFT RP 1992) ist unzweifelhaft der hohe
Düngemitteleinsatz der Landwirtschaft als wichtigste Ursache der Nitratbelastung des
Grundwassers zu nennen. Dies kann dazu führen, dass unter ungünstigen hydrologischen
Verhältnissen Nitratspitzenwerte von mehreren hundert mg/l im Grundwasser erreicht
werden. Daher wird Wasser aus Gebieten mit hohem landwirtschaftlichen Einfluss meist mit
Wasser, welches unter Wäldern gewonnen wird verschnitten (MERKER 2010), bis die
zulässigen Grenzwerte unterschritten werden. Wasser aus dem Wald hält meist die
gesetzlichen Grenzwerte ein, da der Wald Nitrate aus dem Oberflächenwasser herausfiltert.
Diese Leistung des Waldes wird von Wasserwerken gerne genutzt, ohne dass diese
Leistung honoriert wird. Solange hoheitliche Ausweisung von Wasserschutzgebieten jedoch
die Wasserversorger bevorzugt, wird sich ein Markt nur schwer entwickeln lassen.
"Wasser unter Wald ist das Beste was wir haben.
Das unternehmerische Interesse der Wasserversorgungsunternehmen an
einer wasserwirtschaftlich ausgerichteten waldbaulichen Behandlung
unserer Wälder bestätigt die Bedeutung dieser Art des Wasserschutztes.
Allerdings ist ein Umdenken und die Bereitschaft unserer Gesellschaft
nötig, durch geeignete rechtliche Normen Wasserbereitstellung und
Wasserreinigung durch den Wald als besondere Leistung anzuerkennen.
Waldbesitzer können in Zukunft nicht mehr darauf verwiesen werden, dass
Wasser als Ausdruck der Sozialpflichtigkeit des Eigentums unentgeltlich
zur Verfügung zu stellen sei“
Hans Heinrich Sander (Umweltminister in Niedersachsen 2003-2008 bzw, 2012)
16
Waldbauliche Maßnahmen können jedoch als Vorleistung in der Wertschöpfungskette zur
Produktion von Trinkwasser gewertet werden, insbesondere wenn sie unter Kosteneinsatz
oder Inkaufnahme von Ertragseinbußen explizit auf den Schutz der Wasserqualität oder die
Beeinflussung der Abflussmenge freiwillig oder aufgrund einer Verpflichtung erbracht
werden. Damit sind sie einem Nutzer dienlich. Somit geht es um eine Honorierung einer
erbrachten Leistung im freien Markt und nicht um die Finanzierung eines öffentlichen Gutes.
Daher steht es auch im Interesse des Wasserversorgungsunternehmens mit den
Flächeneigentümern zu kooperieren. (MERKER 2010)
Auffällig war, dass die für diese Studie befragten Wasserwerke10 in der Region keine
Angaben zu ungefähren Kosten für eine Nitratfilterung angeben konnten, obwohl diese
Verfahren zumindest bekannt waren. Dies zeigt wie „normal“ die Nutzung von kostenfrei
bereitgestelltem, nitratarmen Waldwasser geworden ist.
Dem „Nitratverursacher“ Landwirtschaft wird hingegen durch Zahlungen aus dem Topf des
„Wassergroschens“ (in NRW: 0,045 €/m³ Wasser), welcher jeder Wasserverbraucher anteilig
zu zahlen hat, eine „nitratärmere“ Bewirtschaftung seiner Felder nahegelegt.
Im Gegensatz zu diesen Zahlungen steht Artikel 20a des Grundgesetzes. Dieser verfolgt seit
1994 das Ziel, dass Umweltgüter nicht länger als freie Güter betrachtet werden, die
kostenlos bereitgestellt oder deren Kosten auf die nachfolgenden Generationen verlagert
werden dürfen. Weiterhin soll der Unterschied zwischen einzelwirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Kosten beseitigt werden, indem die bei der Nutzung freier Güter
verursachten externen Kosten den Verursachern zugerechnet werden (HANDMANN 1998).
Die Umsetzung der EU Wasserrahmenrichtline, die ebenfalls das Verursacher- und
Kostendeckungsprinzip festschreibt sollte zu einer Änderung der Rahmenbedingungen
führen (HOELZEL 2004).
Eine technische Filterung des Nitrats aus dem Trinkwasser ist eine kostspielige Sache. Dazu
gibt es verschiedene Verfahren, wie das Ionenaustausch-, Membran- oder biologische
Verfahren. OLSCHEWSKI (1997) und ZWINTZ (1986) ermittelten für die verschiedenen
Verfahren Kosten von 0,08 bis zu 0,82 €/m³ (Tab. 10).
10
Alle befragten Wasserwerke/Unternehmen erreichen nach eigener Angabe die Nitratgrenzwerte ohne eine technische Filterung, geben zum Teil aber an Wasser unterschiedlicher Herkunft zu mischen.
17
Tab. 10: Verfahrenskosten für die Nitratfilterung aus Trinkwasser
Verfahren Kosten (€/m³) Quelle
Elektrolytische Nitratreduktion 0,08 €/m³ Olschewski 1997 und 1999
Ionenaustauschverfahren 0,28 - 0,65 €/m³ Olschewski 1997
Membranverfahren 0,28 - 0,62 €/m³ Olschewski 1997
Biologische Verfahren 0,10 – 0,51 €/m³ Olschewski 1997
verschiedene 0,15 – 0,82 €/m³ Zwintz 1986
Bei einem Vergleich einer technischen Nitratreduktionsanlage mit der alternativen
Aufforstung von ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen ermittelte OLSCHEWSKI (1997)
einen Kostenvorteil für die Aufforstung von mindestens 255.500 €. Durch diese
Aufforstungsmaßnahme konnte ein monetärer Nachteil in Höhe von 295.490,35 €/a bzw.
1.476,79 €/ha/a für die Konsumenten des Trinkwasser vermieden werden.
Bei einer Besucherbefragung im Pfälzerwald gaben 85% der Befragten an, dass der Wald in
ihren Augen eine wichtige Trinkwasserschutzfunktion darstellt (DUNKEL ET AL. 1994). Daraus
kann geschlossen werden, dass einem hohen Anteil der Waldbesucher bewusst ist, dass der
Wald diese wichtige Funktion hat.
Im Oktober 2013 leitete die EU-Kommission ein Verfahren gegen die Bundesrepublik
Deutschland ein11, da diese neben Malta die höchsten Nitratkonzentrationen im
Grundwasser aufweist und aus Sicht der EU nicht genügend zur Senkung dieser
Konzentrationen unternimmt.
Berechnung:
Zur Berechnung der Filterleistung ist es zunächst notwendig Niederschlagsdaten für die
betreffende Region zu ermitteln. Diese wurden in dieser Studie durch den Wupperverband
(Abb. 3) bereitgestellt. Dabei wurden im Mittel der vergangenen Jahre Niederschläge von
1.255 mm/Jahr (WWJ 2006 bis 2013) festgestellt. Extremjahre wie 2007 mit knapp 1.600
mm kommen jedoch auch vor. Diese Daten decken sich ebenfalls mit den Angaben aus dem
FORSTEINRICHTUNGSWERK (2005) mit Jahresniederschlägen von 900mm bis 1.400mm.
11
http://www.vku.de/wasser/umwelt/gewaesserschutz/bericht-der-eu-kommission-zur-umsetzung-der-nitratrichtlinie-deutschland-mit-hoechsten-nitratkonzentrationen.html (Abruf 25.05.2014)
18
Abb. 3: Jahresniederschlagsmengen in Remscheid (2006-2013) (WUPPERVERBAND 2014)
Niederschlagsdaten alleine geben jedoch noch keine Auskunft darüber wie viel Trinkwasser
daraus entstehen kann. Die Werte müssen mit der direkten Verdunstung während (nach)
dem Regen, dem Eigenverbrauch und Transpiration der Bäume und dem direkten
Wasserabfluss korrigiert werden. Zur Vereinfachung wird für Remscheid angenommen, dass
dieser Wert um die 500 mm beträgt. Somit werden für die Berechnung der Nitratfilterleistung
nur 755 mm der Jahresniederschlagsmenge angesetzt (Tab. 11). Auf den Hektar
umgerechnet sind dies 7,55 Mio. l Wasser oder 7.550 m³. Unter der Annahme des
niedrigsten Wertes für die Filterleistung (elektrolytische Nitratreduktion, OLSCHEWSKI 1997
und 1999) von 0,08 €/m³ kann so ein ökonomischer Wert von 603,97 €/ha/a errechnet
werden. Dies entspricht bezogen auf die Remscheider Trinkwasserschutzgebiete (213,5 ha)
einem Gesamtwert von rund 129.000 €/a.
Für die Trinkwasserschutzgebiete wird der Gesamtwert der errechneten Filterleistung
übernommen. Für die restliche Waldfläche wird ein um 90 % reduzierter Schätzwert
angesetzt, da Wasser, selbst wenn es nicht vor Ort genutzt wird, im weiteren Verlauf von
Bächen und Flüssen als Trinkwasser genutzt werden könnte. Beispielsweise werden 60 bis
80 % des Düsseldorfer Trinkwassers12 durch Rhein-Uferfiltrat gewonnen. Somit trägt eine
12
https://www.duesseldorf.de/gesundheitsamt/gesundheitsschutz/wasserueberwachung/stadtwerke .shtml (Stand 25.05.2014)
19
Nitratfilterleistung in Remscheid zu einem geringen Teil dazu bei, dass in Düsseldorf leichter
die Grenzwerte für Trinkwasser eingehalten werden können. Werden die verbliebenen
2.040 ha der Waldfläche mit dem reduzierten Wert verrechnet, erhält man für Remscheid
einen Wert von knapp 123.000 €/a. Daraus ergibt sich eine Gesamtsumme von rund
252.000 €/a für die Nitratfilterleistung des Remscheider Waldes.
Tab. 11: Niederschlag in Remscheid und Nitratfilterleistung
Niederschlag Verlust Korrigierter Niederschlag
1.255 mm/a 500 mm/a 755 mm/a 755 l/m²/a
Umrechnungsfaktor auf Hektar Hektarwert Umrechnungsfaktor
auf m³
Hektarwert
10.000 7,55
Mio. l/ha/a
1.000 7.550 m³/ha/a
Preise Quelle
0,08 €/m³ OLSCHEWSKI 1997 / 1999
Trinkwasserschutzgebiet
in Remscheid
Hektarwert Preis Ergebnis Ergebnis/ha
213,5 ha 7.550 m³/ha/a 0,08 €/m³ 128.947,03 €/a 603,97 €/ha
Sonstige Waldfläche Preis Reduktion Ergebnis Ergebnis/ha
2.040,1 ha 0,08 €/m³ 90 % 123.221,30 €/a 60,40 €/ha
Anzumerken ist, dass jetzt nur die tatsächlich auf dem Wald niedergegangene
Niederschlagsmenge für die Berechnung genutzt wurde. Unberücksichtigt bleiben
ungewünschte Wasserzuleitungen, beispielsweise über Straßen- und Wegeablauf. Damit
dürfte der tatsächliche Wert der Nitratfilterleistung höher als die ermittelten Werte liegen.
4.2.2 Wasser: Retention
Die Wasserretention spielt in niederschlagsreichen und hügeligen Regionen eine besondere
Bedeutung. Ohne Wasserrückhalt durch den Wald würde es in den Tallagen nach jedem
Niederschlagsereignis zu Überschwemmungen kommen. Dies gilt insbesondere für
Starkniederschläge. Abflussverzögernd wirken sich hier hohe Anteile von Wald aus (BASTIAN
UND SCHREIBER 1999, HEEG ET AL. 2004). Die Leistung der Wälder besteht darin,
Überschwemmungen zu vermeiden, indem Niederschlagswasser im Boden aufgenommen,
im geringeren Maße in der Krone gehalten und somit nur verlangsamt freigegeben wird.
Gleichzeitig führt die langsame Abgabe von Wasser durch die Waldböden zu einer
20
gleichmäßigeren Wasserversorgung von Bächen und Flüssen. Dies ist vor allem im Sommer
feststellbar, wenn nach langen Trockenperioden Bäche im Wald meist noch Wasser führen.
Eine Alternative zu der Leistung des Waldes stellen Regenrückhalte- oder
Hochwasserschutzbecken dar, welche so konzipiert sein müssen, dass der gesamte
Niederschlag aufgefangen werden kann. Dabei sind die Errichtungs- sowie die
Instandhaltungskosten der Anlagen zu berücksichtigen.
Bei einem mittleren Starkniederschlagswert von 16,1 l/m²/h (Abb. 4) würden allein auf die
Waldfläche Remscheids eine Menge von unvorstellbaren 363 Mio. l Wasser pro Stunde bzw.
363.000 m³ fallen. Erinnert man sich als Remscheider darüber hinaus an den Sommer 2007
und 2013 in dem das Freibad komplett überschwemmt wurde13 (Niederschlag 52,9 l/h bzw.
54,7 l/h) so würde dies einer Niederschlagsmenge von 1,2 Mrd. Liter Wasser auf den
Waldflächen Remscheids bedeuten. Damit könnte die Eschbachtalsperre bei einem
Speicherraum von 1,05 Mio.m²14 zu rund 88 % mit einem solchen Regenschauer gefüllt
werden. Dies kann kein Hochwasserschutzbecken leisten. Dieses Beispiel zeigt gleichzeitig,
dass auch Wald nicht unbegrenzt Speicherkapazität für Wasser hat.
Abb. 4: Starkniederschläge in Remscheid (2006-2014) (WUPPERVERBAND 2014)
13
http://www.rga-online.de/rga_100_110554391-2-_Freibad-Eschbachtal-Regenrueckhaltebecken-soll-Flut-stoppen.html (Abruf 25.05.2014) 14
http://de.wikipedia.org/wiki/Eschbachtalsperre (Abruf 24.08.2014)
21
Berechnung:
Leider wurden von den regionalen Bauträgern für Regenrückhaltemaßnahmen und
Hochwasserschutz keine Kostenwerte pro m³ Rückhalteraum zur Verfügung gestellt. Daher
werden für die Berechnung die Literaturwerten von 1.378,44 €/ha/a für die Konstruktion von
Erosionsschutzwänden (vgl. 4.3 Erosionsschutz, MOOG UND PÜTTMANN 1986) verwendet
(Tab. 12). Somit erhält man für Remscheid einen Wert von 3,1 Mio. €/a.
Tab. 12: Berechnung der Wasserretentionsleistung
Literaturwert Quelle Fläche in Remscheid Ergebnis
1.378,44 €/ha MOOG UND PÜTTMANN
(1986) 2.253,6 ha 3.106.452,38 €/a
4.3 Erosionsschutz
Erosion kann durch Wind oder Wasser hervorgerufen werden. Im Hügelland spielt vor allem
die Erosion durch Wasser eine wichtige Rolle. Sind Flächen unbestockt so kann es zu
Hangrutschungen kommen. Wald vermindert den Austrag von Bodenmaterial durch die
ständige Bestockung der Fläche. Weiterhin senkt er erheblich die Gefahr von
Erdrutschungen durch die Durchwurzelung des Bodens.
Erosionsschutz kann auch durch technische Hangverbauung erfolgen, welcher Kosten und
wartungsintensiv ist. Bekannte Beispiele hierfür sind Lawinenverbaue in den Alpen.
In Remscheid mussten vor einigen Jahren Teile der Eschbachtalstraße gesperrt werden, da
ein Hang oberhalb der Straße teilweise abgerutscht ist.
Berechnung:
Für die Berechnung der Erosionsschutzleistung des Waldes wird der Literaturwert von
MOOG UND PÜTTMANN (1986) angesetzt (Tab. 13). Diese hatten als Alternative zu einem
Schutzwald die Kosten eines technischen Hangverbaus zum Schutz einer Straße im
Sauerland bewertet. Dabei errechneten die Autoren einen Wert von 1.378,44 €/ha/a. Dieser
Wert wird für die Berechnungen für Remscheid auf Waldflächen mit einer Neigung von über
27 % bezogen, da solche als besonders erosionsgefährdet gelten. In Remscheid sind knapp
40 % (865,3 ha) der Waldfläche dieser oder einer höheren Neigung zuzuordnen. Die
dadurch erzeugte jährliche Wertleistung beträgt 1,2 Mio. €.
Tab. 13: Berechnung der Erosionsschutzleistung
Literaturwert Quelle Fläche in Remscheid Ergebnis
1.378,44 €/ha MOOG UND PÜTTMANN
(1986) 865,3 ha 1.192.716,97 €/a
22
4.4 CO2-Adsorption
Bei der anhaltenden Klimadiskussion spielt auch das CO2 eine gewichtige Rolle. Der Anstieg
des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre wird hauptverantwortlich für die Klimaveränderung
gemacht. In diesem Kontext können Wälder einen wirksamen Beitrag zur Senkung der
Konzentration leisten. Je nach Literaturangabe kann eine Senkenleistung zwischen 2,3 und
7,4 t/ha/a abgeleitet werden (Tab. 14).
Tab. 14: Senkenleistung
Senkenleistung (t/ha/a) Quelle
2,3 TEEB 2014b
5,2 BRANDL 2002
5,5 HOFFMANN ET. AL. 2002
7,4 FORSTEINRICHTUNGSWERK 2005
Zuwachs aus Forsteinrichtung
5,1 Mittelwert
Berechnung:
Als Grundlage für die Berechnung des Wertes der CO2- Senkenleistung der Wälder wird der
Börsenhandelspreis für CO2 (EUA15) genutzt (Tab. 15). Dieser lag zum Stichtag 30.04.2014
bei 5,43 €/t16. Bei einer durchschnittlichen Senkenleistung von 5,1 t/ha/a erhält man einen
Wert von 27,69 €/ha/a. Für das Stadtgebiet Remscheid entspricht dies einem Gesamtwert
von 62.408,28 € pro Jahr.
Tab. 15: CO2-Senkenleistung
Wert Quelle Fläche in
Remscheid Ergebnis Ergebnis/ha
5,43 €/t EUA 2014 2.253,6 ha 62.408,28 €/a 27,69 €/ha/a
15
EUA: European Allowance; Unternehmen, welche am CO2-Zertifikatehandel teilnehmen, müssen ihre Emissionsberechtigungen zum überwiegenden Teil aus EUA-Zertifikaten decken. 16
http://www.co2-handel.de/article58_21988.html (Abruf 30.04.2014)
23
4.5 O2-Produktion
Die Sauerstoffproduktion der Wälder trägt wesentlich zur Erhaltung des menschlichen
Lebens auf der Erde bei. Als Alternative zur biologischen Herstellung von Sauerstoff wird für
die Bewertung dieser Leistung die technische Produktion von Sauerstoff herangezogen. Zu
Berücksichtigen bleibt jedoch, dass auch die meist verwendete technische Methode der
Rektifikation von Luft17 voraussetzt, dass Sauerstoff ein Bestandteil der Luft ist.
Berechnung:
Zur Berechnung der Sauerstoffproduktion sind einige Umrechnungen notwendig (Tab. 16).
Ausgehend vom absorbierten CO2 (vgl. 4.4 CO2-Adsorption) wurde über die
stöchiometrische Berechnung der Photosynthesegleichung ein Wert von 3,71 t O2 als
Äquivalent für 5,1 t CO2 ermittelt. Da Sauerstoff in Kubikmeter gehandelt wird ist eine
Umrechnung von kg auf m³ notwendig. Der Umrechnungsfaktor beträgt 1,337 kg/m³. Somit
werden pro Hektar Wald 2.775,08 m³ Sauerstoff pro Jahr produziert.
Bei Ansatz des geringsten Preises für technisch hergestellten Sauerstoff von 0,15 €/m³ wird
ein Wert von 416,26 €/ha ermittelt. Dies bedeutet für die Wälder Remscheids einen Wert von
rund 940.000 €/a. Die weitere Alternative der Gewinnung von Sauerstoff durch Elektrolyse
von Wasser ist teuer und zeitintensiv, würde daher zu noch höheren Kosten führen.
Tab. 16: Berechnung der Sauerstoffproduktion eines Hektar Waldes
Ausgangswert
(CO2)
Stöchometrische
Umformung
Hektarwert
(kg O2)
Umrechnungs-
faktor auf m³
Hektarwert
(m³ O2)
5.100 kg/ha/a 3.710 kg/ha/a 1,337 kg/m³ 2.775,08 m³/ha/a
Preise Quelle Abfragedatum Bemerkung
0,76 €/m³ Industrieller
Großverbraucher
(Kunde, Chemie)
(02.04.14) Ankaufspreis
0,15-0,20 €/m³ Airliquide
(Hersteller)
(02.04.14) Verkaufspreis (Herstellungskosten +
Gewinn)
Fläche Hektarwert Preis (angesetzt) Ergebnis Ergebnis/ha
2.253,6 ha 2.775,08 m³/ha/a 0,15 €/m³ 938.078,11 € 416,26 €/ha
17
auch bekannt als „Lindeverfahren“, entwickelt von Herrn Carl von Linde 1902 und später verfeinert durch Herrn Georges Claude; wikipedia.de (Abruf: 05.05.2014)
24
Neben der Umrechnung des gebunden CO2 müsste im Rahmen der laufenden
Photosynthese CO2 auch als „durchlaufender“ Posten berücksichtigt werden. Dadurch
resultiert theoretisch auch ein höherer O2-Anteil. In der Literatur kann ein Wert von 4.600 kg
O2/Jahr für eine 100 Jahre alte Buche gefunden werden (SDW bzw. Holzabsatzfonds,
NABU (n.a.)). Bei etwa 100 Bäumen pro Hektar entspricht dies einem Wert von
460.000 kg O2/ha und Jahr bzw. 344.080 m³. Der Ansatz dieses Wertes würde zu einer
„Explosion“ der Werte für diese Leistung führen (51.612 €/ha bzw. ca. 116 Mio. € Remscheid
gesamt)). Die Reduktion dieses Wertes durch den Eigenverbrauch der Bäume selbst
(beispielsweise nachts) ist dabei noch nicht berücksichtigt. Festzuhalten bleibt, dass der
Wert für die Ökosystemleistung „O2-Produktion von Wäldern“ eher im niedrigen Bereich
angesiedelt worden ist. Insgesamt ist mit einem deutlich höheren Wert zu rechnen.
4.6 Lärmschutz
Lärmschutz stellt ein zunehmend wichtiges Thema dar. Entlang viel befahrener Straßen ist
zunehmend die Wiedervermietung von Wohnungen erschwert. Auch kommt es zunehmend
zu Beschwerden bei starken Lärmereignissen (Sportevents, Kulturelle Veranstaltungen,
etc.). Die Weltgesundheitsorganisation ermittelte Lärm in einer Studie 201118 als
zweitgrößten Umweltfaktor nach der Luftverschmutzung, welcher die Krankheitslast erhöht.
Nach einem Vortrag von Ulrich Förstner19, Professor an der Technischen Universität
Hamburg-Harburg, hat Lärm auch Auswirkungen auf das menschliche Verhalten. In seinem
Vortrag erläutert er, dass
- bereits bei 45 dB(A) eine entspannte Konversation erschwert ist
- bei 50 dB(A) Betroffene die Stimme anheben
- bei 60 dB(A) Betroffene laut sprechen müssen
- bei mehr als 65 dB(A) Außenbelastung Anwohner die Fenster geschlossen halten
und Balkone nicht mehr nutzen
Folglich wirkt sich Lärm im Umfeld auch mittelbar auf das Leben der Menschen aus.
Wald kann eine Möglichkeit zur Verringerung der Ausbreitung von Schallwellen bieten und
somit zur Lärmminderung beitragen. Das Institut für Lärmschutz in Düsseldorf hat im Auftrag
des Verteidigungsministeriums eine Studie durchgeführt und die lärmdämpfende Wirkung
des Waldes erstmalig wissenschaftlich nachgewiesen (NIANN UND REIT 2013). Bei der
Bundeswehr nutzt man Wald sowohl als taktisches Element zur Kulissenbildung, aber auch
als Lärmschutz. Insbesondere bei Schießmanövern sowie bei Fahrzeuglärm kann Wald
18
http://www.euro.who.int/de/media-centre/sections/press-releases/2011/03/new-evidence-from-who-on-health-effects-of-traffic-related-noise-in-europe (Stand: 08.07.2014) 19
Vorlesung „Umweltschutztechnik“ von Prof. Dr. Ulrich Förstner an der Technischen Universität Hamburg-Harburg
25
aufgrund seiner Flächengröße und Beschaffenheit wesentlich zum (Lärm-) Schutz des zivilen
Umfelds beitragen. Untersuchungen haben gezeigt, dass hoch- und mittelfrequenter Lärm
gut durch Bäume mit maximalem Blattflächenindex effektiv reduziert wird. Dabei reichen
auch schon kleine Waldstreifen aus. (NIANN UND REIT 2013).
BERGEN UND PFISTER (1995) konnten nachweisen, dass eine Aufforstungsfläche gegenüber
dem Freiland zu einer Senkung der Lärmbelastung um 11 dB(A) führt. Dies bedeutet eine
Minderung des Lärms auf ein Viertel der Ausgangsstärke (je 5 dB(A) Minderung des Lärms
um 50 %). Gleichzeitig wird der Wohnwert der betroffenen Wohngebiete erhöht. BORJANS
(1983) stellte hierzu fest, dass je Einheit dB(A) eine Wertsteigerung von 0,5 % zu
verzeichnen ist. Auf die Studie von BERGEN UND PFISTER (1995) bezogen bedeutet dies eine
Wohnwertsteigerung von 5,5 %. Umgerechnet auf die beobachtete Aufforstungsfläche
ermittelten sie so einen Wert für die Lärmminderung durch Wald von 71,27 €/ha/a.
Berechnung:
Die Bewertung des Lärmschutzes durch den Wald erfolgt in zwei Kategorien. Dazu wurde
zunächst um die Grenzbereiche zwischen Wald, Lärmquellen und Siedlungsbereiche ein
Pufferbereich gelegt. Diese Zone wird im Folgenden als Zone mit hoher Lärmschutzfunktion
(Tab. 17) bezeichnet. Alle anderen Waldflächen werden als Flächen mit niedrigerer
Lärmschutzfunktion betrachtet. Der Literaturwert von BERGEN UND PFISTER (1995) wird für die
Flächen mit hoher Lärmschutzfunktion übernommen. Für Flächen mit niedrigerer
Lärmschutzfunktion wird ein um 50 % reduzierter Wert festgesetzt, da trotz der Entfernung
zu einem Schutzgut dennoch eine weitere Lärmminderung erfolgt. Diese trägt zwar nicht
unmittelbar zu einer Erhöhung des Wohnwertes bei, allerdings zu einem erhöhten
Wohlbefinden aufgrund der „höheren“ Ruhe in diesen Bereichen.
Tab. 17: Berechnung des Waldwerts für den Lärmschutz
Variante Wert Faktor Quellen Fläche (ha) Ergebnis
€/a Gesamt €/a €/ha/a
Hohe
Lärmschutz-
funktion 71,27
€/ha/a
1 BERGEN
UND
PFISTERER
1995
1.470,6 104.809,66
132.711,87 58,89 Niedrigere
Lärmschutz-
funktion
0,5 783,0 27.902,21
Die Berechnung des Lärmschutzwertes ergab, dass für das Stadtgebiet Remscheid ungefähr
ein Wert von 133.000 €/a zu erwarten ist. Umgerechnet auf die gesamte Waldfläche ergibt
dies einen Wert von 58,89 €/ha/a.
26
4.7 Staubfilterleistung
Die Staubfilterleistung von Bäumen stellt für den urbanen Raum eine wichtige Funktion dar.
Bedingt durch die große Oberfläche der Kronen filtern die Bäume beträchtliche Mengen an
Staubpartikeln und gasförmigen Luftschadstoffen aus, die von den Blättern und Nadeln
teilweise direkt aufgenommen werden (BUWAL 2005b).
Feinstaub ist gesundheitsschädlich und kann zu Krebs führen. Für Feinstaub sind durch die
EUROPÄISCHE UNION (2008) Grenzwerte festgelegt worden, welche nicht überschritten
werden dürfen. Dies dient der Verbesserung der Luftqualität sowie zum Schutz der
Gesundheit der Bevölkerung. Werden zu viele Überschreitungen festgestellt, so sind die
Städte und Kommunen verpflichtet Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ein Mittel sind
sogenannte Umweltzonen, die bestimmen welche Fahrzeuge in ein bestimmtes Gebiet
einfahren dürfen. In der Untersuchungsregion war bis zum 30. Juni 2014 eine Einfahrt in die
existierenden Umweltzonen mit gelben und grünen Plaketten möglich. Dennoch wurden die
Grenzwerte zu häufig überschritten, so dass seit dem 01. Juli 2014 eine Verschärfung
festgesetzt wurde. Seitdem dürfen nur noch Fahrzeuge mit grünen Plaketten diese
Umweltzonen befahren. Trotzdem ist auch für das Jahr 2014 schon eine Überschreitung der
Grenzwerte absehbar.
Bäume und Wälder können in diesem Zusammenhang zu einer Senkung der Staubbelastung
führen. Nach BADE (2008) kann ein Baum Schätzungen zufolge pro Jahr 100 g Feinstaub
aufnehmen, beziehungsweise aus der Luft herausfiltern. Damit tragen Bäume, Parks und
insbesondere Wälder zu einer deutlichen Luftverbesserung bei. Neben der Filterung von
Feststoffen können durch Bäume auch gasförmige Schadstoffe absorbiert werden
(EUROPÄISCHE UNION 2012).
Berechnung:
Wird davon ausgegangen, dass pro Hektar ungefähr 100 bis 150 alte Bäume stehen, so
kann pro Jahr und Hektar eine Filterleistung von 10 - 15 kg Feinstaub erzielt werden.
Werden die Kosten für die Filterung oder Reduzierung der Feinstaubemission berechnet, so
kann man von einem Wert von etwa 2 €/Baum/Jahr annehmen (BADE 2008). Bei 100 bis 150
Bäumen pro Hektar bedeutet dies einen Wert von 200 - 300 €/ha/Jahr (Tab. 18). Für die
gesamte Waldfläche Remscheids bedeutet dies einen Gegenwert von rund 560.000 € pro
Jahr.
Tab. 18: Berechnung der Staubfilterleistung
Menge Wert Quelle Hektarwert (100 –
150 Bäume/ha) Fläche
Ergebnis
gesamt
10 – 15
kg/ha/Jahr
2
€/Baum/Jahr
BADE
2008
250 €/ha/Jahr (200 –
300 €/ha/Jahr) 2.253,6 ha 563.394,04 €/a
27
4.8 Luftbefeuchtung
Städtische Gebiete sind meist geprägt von Betonbauten und versiegelten Böden. Dadurch
kann sich insbesondere im Hochsommer die Luft extrem aufheizen. Zusammen mit einer
geringen Luftfeuchtigkeit führt dies, besonders bei älteren und chronisch kranken Menschen,
zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit.
Die Wirkung von Wäldern als Luftbefeuchter macht das Klima in Ballungsgebieten deutlich
lebensfreundlicher. Durch die Abgabe von Wasser während der Photosynthese, wird die
überhitzte Luft abgekühlt und führt zu einer insgesamt angenehmeren Atmosphäre. Eine
Berücksichtigung grüner Infrastruktur im Städtebau führt daher zu einer Erhöhung der
Lebensqualität in der Stadt.
Aus einem Bericht der EUROPÄISCHEN UNION (2012) geht hervor, dass die Versiegelung
eines Hektar Bodens zu einem erheblichen Verlust der Evapotranspirationsleistung führt. Die
Energie, die für den Ausgleich dieses Verlustes notwendig wäre, entspricht dem
Jahresverbrauch von 9.000 Kühlgeräten (ca. 2,5 Mio.kWh). Somit kann ein Hektar
versiegelte Bodenfläche bei einem angenommen Strompreis von 0,20 €/kWh aufgrund des
höheren Energiebedarfs einen jährlichen Verlust von etwa 500.000 € verursachen
(EUROPÄISCHE UNION 2012). Inwieweit berücksichtigt wurde, dass bei der versiegelten Fläche
durch Sonneneinstrahlung und Hitzespeicherung des Untergrundes ein Großteil dieser
Energie eingespart werden kann, ist nicht nachvollziehbar.
Berechnung:
Eine Bewertung dieser Leistung ist noch nicht erfolgt, da nicht nachvollzogen werden kann,
inwiefern die oben genannten Aspekte der Hitzespeicherung im versiegelten Untergrund in
der Quelle berücksichtigt wurden. Anzunehmen ist, dass eine künstliche Luftbefeuchtung
schon sehr teuer sein dürfte, jedoch ist unklar in welcher Größenordnung. Würde der Wert
von 500.000 €/ha/Jahr angesetzt so würde dies einen Wert für die Waldflächen Remscheids
von 1,1 Mrd. € bedeuten.
4.9 Weihnachtsbäume / Schnittgrün
Jedes Jahr werden traditionell Weihnachtsbäume gekauft und in den Wohnzimmern der
Bevölkerung aufgestellt. Der weitaus größte Teil davon kommt von speziellen
Weihnachtsbaumkulturen, welche extra für diesen Zweck angelegt werden. Diese sind vor
allem aus dem Sauerland und Dänemark bekannt. Aber auch aus den Remscheider Wäldern
werden, vor allem für öffentliche Grundstücke und Gebäude, Weihnachtsbäume
bereitgestellt. Ebenfalls erwerben einige Floristen jedes Jahr die Erlaubnis Schnittgrün im
Wald zu werben.
28
Auch für die Bevölkerung Remscheids gab es bis Weihnachten 2005 die Möglichkeit
Weihnachtsbäume aus dem Remscheider Wald zu erwerben, allerdings musste dieses mit
der Erweiterung des Gewerbegebietes Überfeld im Jahre 2006 eingestellt werden. Aktuell
gibt es kleinere Splitterflächen, welche mit dem Gedanken an eine zukünftige Nutzung als
Weihnachtsbaumkultur angepflanzt werden. Allerdings dauert es gut acht bis zwölf Jahre bis
daraus ein stattlicher Weihnachtsbaum geworden ist.
Somit spielen der Verkauf von Weihnachtbäumen und der gelegentliche Verkauf von
Schnittgrün aktuell keine bedeutende Rolle und werden daher nicht in die Bewertung mit
einbezogen.
Bewertung:
Aktuell keine Bewertung.
4.10 Kleinklimatische Wirkungen des Waldes auf landwirtschaftliche Flächen
Die kleinklimatischen Verhältnisse des Waldes wirken sich auf die angrenzende Umgebung
aus. Dabei spielen vor allem die erhöhte Luftfeuchtigkeit und die Vermeidung von
Witterungsextremen (Frost) eine wichtige positive Rolle. Es sollte jedoch nicht verschwiegen
werden, dass auch negative Effekte wie Beschattung und Wasserkonkurrenz auftreten
können.
Dennoch ermittelte BERGEN (1991) einen Mehrwert durch die Veränderung der
kleinklimatischen Verhältnisse durch Wald für angrenzende landwirtschaftliche Flächen von
bis zu 50,62 €/ha/Jahr. Auch LÖWENSTEIN (2010) hat untersucht, wie Wald sich auf die
kleinklimatischen Verhältnisse angrenzender Weinbauanlagen auswirkt. Dazu simulierte er
die Sortimentsverschiebung (Verschlechterung) mit und ohne Wald und stellte dabei fest,
dass Waldflächen zur Qualitätssicherung bei Weinbaubetrieben beitragen können. Sie
bewahren vor Kaltlufteinbrüchen und damit einhergehenden Umsatzeinbrüchen. LÖWENSTEIN
(2010) ermittelte, dass Wald einen Umsatzrückgang von bis zu 18 % pro Jahr (120.680 €)
verhindern kann, da Qualitätseinbußen von bis zu 4,48° Oechsle vermieden werden. Einen
mengenmäßigen Mehrertrag konnte er nicht feststellen. Leider gibt es in der erwähnten
Studie keinen Flächenbezug, so dass dieser Wert nicht in die Berechnungen für die
Ökosystemleistung einfließen kann.
Berechnung:
Eine Berechnung der kleinklimatischen Wirkungen des Waldes auf landwirtschaftliche
Flächen erfolgte in dieser Studie nicht, da nicht zweifelsfrei ermittelt werden konnte, wie viel
Grenzfläche zwischen Wald und landwirtschaftlicher Fläche in der Untersuchungsregion
vorliegt. Es ist davon auszugehen, dass die Höhe aufgrund der geringen Bedeutung der
Landwirtschaft in dieser Region nicht sehr deutlich ins Gewicht fallen würde.
29
4.11 Wald und Siedlungswert
Wald beeinflusst den Wert eines Hauses. Dabei spielen neben ästhetischen Aspekten, wie
Natur in der Nähe und Landschaftsbild auch kleinklimatische Veränderungen wie
Luftbefeuchtung oder Windberuhigung eine Rolle.
BERGEN und PFISTER (1995) stellten in einer Untersuchung fest, dass der Bodenwert von
einer durch Aufforstung betroffenen bebauten / bebaubaren Grundstücks um 1,03 €/m²
steigt. Umgelegt auf den Wald bedeutet dies einem Mehrwert von bis zu 392,67 €/ha/Jahr.
Schwierigkeit bei der Ermittlung des gesteigerten Wohnwertes ist die Abgrenzung zu
anderen wertbeeinflussenden Faktoren, wie Verkehrsanbindung, Nähe zu
Einkaufsmöglichkeiten, Entfernung zu Industrie und Gewerbegebieten, Milieu und vieles
Weitere.
Berechnung:
Zur Ermittlung der Waldflächen mit Wirkung auf den Siedlungswert, wurde digital ein Puffer
um Siedlungsflächen gelegt. Waldflächen, die innerhalb dieser Pufferzone liegen kommen
als „Siedlungswert-steigernd“ infrage. Von der Grenze zwischen Siedlung und Wald wurde
ein „wertsteigernder“ Puffer von 300 m angenommen. Weiterhin wurde der Literaturwert von
BERGEN UND PFISTERER (1995) verwendet. Sie ermittelten, dass die Veränderung der
kleinklimatischen Verhältnisse sich auch auf Wohnflächen und das Landschaftsbild
auswirken und hier einen Mehrwert von bis zu 392,67 €/ha/Jahr erzeugen können. Bei der
Berechnung wurde für Remscheid ein Wert von rund 577.500 €/Jahr ermittelt (Tab. 19).
Tab. 19: Berechnung des Wertes von Wald mit Wirkung auf den Siedlungswert
Wert Quelle Fläche in
Remscheid Ergebnis Ergebnis/ha
392,67 €/ha/a BERGEN und
PFISTERER 1995 1.470,6 ha 577.451,03 €/a 392,67 €/ha/a
4.12 Erholung
4.12.1 Erholungswert
Die Erholungsnutzung des Waldes ist von der Wahrnehmung der Bevölkerung die wichtigste
Funktion von Wäldern. Sie stellt zugleich die am häufigsten bewertete Leistung des Waldes
dar (INGOLD UND MOSER 2009). Der Waldbesucher geht gerne in den Wald um dort spazieren
zu gehen, Sport zu treiben, die Natur zu beobachten oder einfach Mal nur die Seele baumeln
zu lassen. In einer Untersuchung des BUNDESAMTS FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT DER
SCHWEIZ (BUWAL 2005a) wurde eine durchschnittliche Aufenthaltszeit von 106 Minuten pro
Besuch ermittelt. Folglich hält man sich auch gerne längere Zeit im Wald auf.
30
SCHWATLO (1994) schätzt den Wert des Mühlheimer Stadtwaldes in seiner Studie auf
629,40 €/ha/a. ELSASSER (2001) gibt die Spanne der regionalen Zahlungsbereitschaften (und
damit Erholungswerte) mit 25 bis zu 35.000 €/ha/Jahr an.
Doch wie bewertet man den Erholungsnutzen? Dazu gibt es bereits umfangreiche
Untersuchungen (KLEIBER 2006, BERNASCONI 2003, ELSASSER 1996, BERGEN UND
LÖWENSTEIN 1995, LÖWENSTEIN 1994, POUTA 1990 und weitere) aus verschiedenen Ländern.
Bei der Berechnung der Kosten kommen meist zwei verschiedene Methoden zum Einsatz.
Zum Einen die Reisekostenmethode, welche ermittelt wie hoch die Aufwendungen für den
Besucher waren, um in den Wald zu gelangen und zum Anderen die Kontingente
Bewertungsmethode, welche die hypothetische Zahlungsbereitschaft der Besucher abfragt.
Eine weitere Methode, die gelegentlich zur Anwendung kommt ist die Ermittlung der
Bereitstellungskosten. Bei dieser sehr aufwendigen Methode werden die Kosten berechnet,
die nötig sind um die Erholung im Wald zu ermöglichen. Auch die Anwendung von
sogenannten „Choice Experimenten“ kommt gelegentlich zum Einsatz, bei denen den
Befragten zwei oder mehr Szenarien (Paketlösungen) vorgestellt werden, deren Zielrichtung
und Kosten verschieden sind. An dieser Stelle wird auf alle Methoden nicht näher
eingegangen sondern auf das Literaturverzeichnis verwiesen (Bsp.: BUWAL 2005a, FISCHER
UND WILLERT 2013).
Meist werden die Daten über eine Besucherbefragung erhoben. Dabei bestehen mehrere
Probleme. Zunächst einmal wird bei der theoretischen Abfrage eine Werteinschätzung des
Waldbesuchs abgefragt, welche aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen (freies
Betretungsrecht der Wälder) tatsächlich nicht realisierbar ist. Es ist zweifelhaft ob die durch
die Befragten angegebenen Werte auch bei einer Änderung der rechtlichen Gegebenheiten
zugunsten einer „Waldabgabe“ durchsetzbar wären. Durch diese Art der Abfrage kommen
vermutlich zu hohe Werte zustande.
Weiterhin besteht bei der Feststellung der Besuchshäufigkeit das Problem, dass tägliche
Besucher eine höhere Befragungswahrscheinlichkeit als seltenere Besucher haben
(ELSASSER 1996).
Ebenso ist es notwendig den Ort einer Befragung sinnvoll zu wählen. Wählt man einen Ort
im Wald so werden eher diejenigen in die Befragung einbezogen, die eh schon in den Wald
gehen. Somit würde die Gruppe der Personen die den Wald nicht besuchen deutlich
unterrepräsentiert sein. Das umgekehrte Problem besteht ebenso bei einer Befragung im
Stadtzentrum.
Berechnung 1:
Zur Berechnung der Erholungsleistung ist es zunächst notwendig die Anzahl der
Waldbesuche(r) festzustellen. Dazu wurden die Bevölkerungszahlen, welche anlässlich des
31
ZENSUS (2011a+b) erhoben wurden, zugrunde gelegt. Durch die Zuhilfenahme von
verschiedenen Studien zur Waldbesuchshäufigkeit (vgl. Tab. 20, Anhang 8b) wurden die
Gesamtwaldbesuche(r) für das Untersuchungsgebiet ermittelt. Bei allen Annahmen wird
davon ausgegangen, dass der Anteil an Personen die beispielsweise in nur einer
benachbarten Kommune spazieren gehen gleich dem Anteil der Personen ist, die aus
umliegenden Kommunen ins Untersuchungsgebiet für einen Waldspaziergang kommen.
WIPPERMANN UND WIPPERMANN (2010) stellen in ihrer Befragung zur Waldbesuchshäufigkeit
bei Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren Unterschiede im Besuchsverhalten gegenüber
Erwachsenen fest.
Tab. 20: Besuchshäufigkeiten für Remscheid
Gesamtbesuche
Germany 4.193.619
France 2.510.857
Poland 4.211.332
Sweden 5.570.827
Europa 4.121.659
8.849.998
6.070.562
3.046.684
7.108.118
7.866.910
6.189.315
102.488
60
110.708
8.220
Besucher/Jahr (Ø)
Personen ohne Waldbesuch (Ø)
Besuche je Waldbesucher pro Jahr
Einwohner (Zensus 2011)
* Bevölkerung ab 20 Jahre
Besuche/Jahr (Ø)
Husqvarna Group (2013)
Quelle
Wippermann und Wippermann (2010)*
Gasser (1997)
BAFU und WSL (2013)
Rink und Arndt (2011)
BUWAL (2005)
Insgesamt wurde ermittelt, dass von den 110.708 Einwohnern Remscheids 102.488
mindestens einmal im Jahr den Wald besuchen. Diese besuchen den Wald insgesamt rund
6,2 Mio. Mal pro Jahr. Bezogen auf alle Waldbesucher bedeutet dies rund 60 Waldbesuche
pro Bewohner pro Jahr.
Nach der Feststellung dieser Grunddaten ist es möglich diese Zahlen mit den recherchierten
Daten zum Erholungswert zu verrechnen. Zunächst werden zwei Erholungswerte berechnet:
Einmal über die Angabe des arithmetischen Mittelwertes pro Besucher pro Jahr
(„Jahreskarte“, Tab. 21) und einmal über den Mittelwelt pro Besuch („Tageskarte“, Tab. 22).
Eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen Erhebungsmethoden findet nicht statt.
Weiterhin sind Extremwerte (vgl. BERNASCONI ET AL. 2013, NIELSEN 1992) nicht berücksichtigt
worden. Für die „Jahreskarte“ wurde ein Wert von 168,03 € und für die „Tageskarte“ ein Wert
von 2,66 € ermittelt.
32
Tab. 21: Erholungswert in € je Besucher pro Jahr
Wertspanne
(€/Besucher/
Jahr)
Wertansatz
(€/Besucher/
Jahr)
Methode Quelle Anmerkung
12,29 12,29 CVM Kleiber
2006
32,76 32,76 TCM Kleiber
2006
12,29 – 81,9 47,1 CVM Bauer et al.
2003
Schweiz
43,41 43,41 CVM Bernasconi
et al. 2003
Schweiz
155,61 –
3.251,43
als Ausreißer
nicht
berücksichtigt
Wieder-
herstell-
ungs-kosten
Bernasconi
et al. 2003
Schweiz
51,51 - 58,29 54,9 CVM Elsasser
1996
Zahlungsbereitschaft Tagesgäste
(Hamburg bzw. Pfälzerwald)
14,57
€/Besucher/
Besuch
nicht
berücksichtigt;
gilt nur für die
Urlaubszeit
CVM Elsasser
1996
Zahlungsbereitschaft Feriengäste
Pfälzerwald pro Besuch
323,97 323,97 Bergen und
Löwenstein
1995
51,1 51,1 Klein 1994 Haardtwald/Ruhrgebiet
2.866,50 als Ausreißer
nicht
berücksichtigt
TCM Nielsen
1992
40,97 – 59,7
7
50,37 CVM Bishop
1992
Großbritannien
352,17 352,17 CVM Schelbert
et al. 1988
Schweiz
307,13 307,13 TCM Schelbert
et al. 1988
Schweiz
327,6 327,6 Schelbert
1988
Schweiz
Mittelwert 168,03
33
Tab. 22: Erholungswert in € pro Besucher pro Besuchstag
Wert-
spanne
(€/Besuch)
Wertansatz
(€/Besuch)
Methode Quelle Anmerkung
2,16 / 2,19 2,18 (TCM) Fischer und
Willert
(2013)
Nicht repräsentative Umfrage an der
Eschbachtalsperre Remscheid (Männer/Frauen)
4,89 4,89 CVM Zimmerman
n 1999
Schweiz
0,73 0,73 CVM/TC
M
Getzner
1998
4,08 nicht
berücksichtigt;
gilt nur für die
Urlaubszeit
CVM Elsasser
1996
Zahlungsbereitschaft Feriengäste Pfälzerwald
pro Tag
0,99 0,99 CVM Kosz 1995 /
Getzner
1998
0,58 0,58 Schüssele
1995
Ohne Reisekosten
2,04 2,04 Schüssele
1995
Mit Reisekosten
1,14 1,14 Schüssele
1995
Ohne Revisonsmöglichkeit der Antwort
1,72 1,72 Schüssele
1995
Mit Revisionsmöglichkeit
1,54 1,54 Uflacker
1995
Ohne Reisekosten
9,25 9,25 Uflacker
1995
Mit Reisekosten
1,54 1,54 Uflacker
1995
Ohne Revisonsmöglichkeit der Antwort
2,61 2,61 Uflacker
1995
Mit Revisionsmöglichkeit
1,16 – 4,48 2,82 TCM Löwenstein
1994
2,33 2,33 CVM Löwenstein
1994
1,17 1,17 Schwatlo
1994
Mit Extremwerten
0,79 0,79 Schwatlo
1994
Ohne Extremwerte
2,15 – 2,96 2,56 CVM Bishop 1992 Großbritannien
2,85 – 7,04 4,95 TCM Willis 1991 Großbritannien
2,58 – 5,16 3,87 CVM Pouta 1990 /
Sievänen et
al. 1991
Finnland
5,16 5,16 TCM Pouta 1990 /
Sievänen et
al. 1991
Finnland
0,92 – 1,56 1,24 CVM Willis und
Benson
1989
Großbritannien
2,46 2,46 Schelbert
1988
Schweiz
Mittelwert 2,66
34
Anschließend wurden die Besuchshäufigkeiten und die ermittelten Erholungswerte
verrechnet (Tab. 23).
Tab. 23: Berechnung des Erholungswertes für Remscheid
Variante Wert
(€) Quelle
Besucher
Quelle Ergebnis
(€/a)
Fläche in
Remscheid
Ergebnis
je Hektar Besuche
„Jahreskarte“ 168,03 Tab. 21 102.488
Tab. 20
17.221.058,64 2.253,6
ha
7.641,58
€/ha/Jahr
„Tageskarte“ 2,66 Tab. 22 6.189.315 16.463.577,90 7.305,46
€/ha/Jahr
Je nach Variante wird so ein Wert von ca. 17,2 bzw. 16,5 Mio. €/a ermittelt. Auf die
Waldfläche Remscheids bezogen bedeutet dies einen jährlichen Erholungswert von rund
7.640 bzw. 7.300 €/ha. Für die Gesamtbilanz wird aufgrund der vorsichtigen
Herangehensweise nur der geringere Wert einbezogen.
Es wird an dieser Stelle nochmals klargestellt, dass es in Deutschland das freie
Betretungsrecht nach §14 Bundeswaldgesetz gibt und das dem Autor auch keine
Bestrebungen bekannt sind dieses zu ändern. Die Bezeichnung „Jahreskarte“ und
„Tageskarte“ sind daher nur für das bessere Verständnis der beiden Herangehensweisen an
diese Erholungswertbewertung gemacht worden.
4.12.2 Erholungseinrichtungen
Neben der Erfassung der Waldbesucher zur Ermittlung des Erholungswertes kann darüber
hinaus auch der Wert der vorhandenen Erholungseinrichtungen (Bänke, Schutzhütten,
Treppen, Pfade, etc.) ermittelt werden. Allein in Remscheid gibt es ca. 300 Sitzbänke, drei
Schutzpilze, zwei Schutzhütten und acht Schaukästen. Auch die Markierung von
Wanderwegen kann dazu gezählt werden. In Remscheid gibt es rund 293 km Wanderwege,
wovon ca. 196 km im Wald verlaufen. Davon wiederum sind rund 173 km markiert. Laut dem
Sauerländischen Gebirgsverein, Abteilung Remscheid (SGV; FISCHER UND WILLERT 2013)
werden zur Markierung von Wanderwegen pauschal 4,50 € pro Kilometer angenommen.
Nimmt man weiterhin eine Haltbarkeit einer solchen Markierung von zehn Jahren bis zu einer
erneuten Markierung bzw. dem Überstreichen alter Wegehinweise an, so bedeutet dies rund
0,45 €/km/Jahr. Zusätzlich entstehen Kosten für die jährlichen Pflege und Instandhaltung von
Wegen und Erholungseinrichtungen, welche von den Forstrevieren übernommen werden.
Diese Kosten werden laut TBR (2014) auf ca. 10.000 €/a angesetzt. Unberücksichtigt bleibt,
dass die Wege über die forstlichen Anforderungen hinaus für Erholungssuchende sehr fein
geschottert sind.
35
Berechnung 2:
Zur Berechnung (Tab. 24) des Wertes des Wegenetzes wird die Wegelänge der markierten
Wege mit den pauschalen Kostenansätzen des Sauerländischen Gebirgsvereins verrechnet.
Dazu werden die jährlichen Pflege- und Instandhaltungskosten addiert. Die rund 23
Kilometer unmarkierte Wege werden nur im Rahmen der Pflege- und Instandhaltungskosten
berücksichtigt. Der bessere Ausbau der Wege, als forstwirtschaftlich notwendig wird
ebenfalls nicht bewertet.
Tab. 24: Berechnung des Wertes des Wegenetzes
Wegelänge Kosten
Markierung Quelle
Ergebnis
gesamt
zzgl.
Pflege+
Instand-
haltung
Ergebnis
gesamt
Fläche in
Remscheid
Ergebnis
je Hektar
173,397 km 0,45
€/km/Jahr
FISCHER
UND
WILLERT
2013
78,03
€/a
10.000
€/Jahr
10.078,03
€/a
2.253,6
ha
4,47
€/ha/Jahr
Die Ermittlung des Waldwegewertes ergab einen Wert von rund 10.080 € pro Jahr bzw.
4,47 €/ha/Jahr. Zu beachten ist, dass die Kosten für die Markierung durch den
Sauerländischen Gebirgsverein getragen werden.
4.13 Gesundheitsförderung
Wald ist gesundheitsfördernd. Die Farbe Grün wirkt beruhigend und harmonisierend. Jeder
Waldbesucher kennt das Gefühl nach der Arbeit oder einer Diskussion aufgeregt und
gestresst in den Wald zu gehen. Nach dem Spaziergang ist man zumeist wieder ruhiger und
ausgeglichener. Auch wissenschaftliche Untersuchungen (BARTON UND PRETTY 2010,
BARTON ET AL. 2012) haben gezeigt, dass Personen, die in einer grünen Umwelt leben
physisch und psychisch gesünder sind. Der Psychologe KOPP-WICHMANN (2012) stellt dazu
fest, dass selbst ein kurzer Spaziergang beruhigt und entschleunigt. Zwei Drittel seiner
Patienten berichten wie positiv sich eine halbe Stunde Spaziergang auf ihre Stimmung und
ihr Selbstwertgefühl ausgewirkt haben. In einer nicht-repräsentativen Befragung im
Untersuchungsgebiet (FISCHER UND WILLERT 2013) gaben alle Befragten an, dass sie
glauben, dass der Aufenthalt im Wald ihre Gesundheit fördert. Die Autorinnen kommen
aufgrund der intuitiven Antworten zu dem Schluss, dass dies für eine besonders überzeugte
Meinung spricht und die Befragten somit von ihrer Position durchweg überzeugt sind. Somit
ist zumindest der psychologische Faktor, das Wald die Gesundheit fördere bestätigt.
36
Nach BAUM (2013) wird der Aufenthalt in der Natur von 61 % der Menschen als besonders
förderlich für Glück und Wohlbefinden bewertet. Damit liegt der Aufenthalt in der Natur weit
vor Arbeit (33 %), Sex (32 %) oder Geld (30 %). Er zitiert eine Umfrage, nach der der
Aufenthalt im Grünen „effektiv“ oder „sehr effektiv“ gegen Konzentrationsprobleme (67 %)
sowie Stress- und/oder Angstzustände (81 %) hilft.
Dies hat man auch in Mecklenburg Vorpommern erkannt, wo es seit der Novelle des
Landeswaldgesetzes 2011 für die Forstbehörde möglich ist Kur- und Heilwälder
auszuweisen. Damit hat der Gesundheitsaspekt das erste Mal Eingang in die
Waldgesetzgebung in Deutschland gefunden.
Nach BAUM (2013) kann man die Gesundheitsleistung von Wäldern in drei verschiedenen
Ebenen unterscheiden. Er definiert Ebene 1 mit „Wald als Apotheke“, worunter die Nutzung
von Pflanzen, Pilzen und Tieren des Waldes zu pharmazeutischen Zwecken verstanden
werden soll. Ebene 2 ist definiert mit „Wald als Behandlungsraum“. Dabei sollen gezielt die
medizinischen Wirkungen bestimmter Waldeigenschaften zunutze gemacht werden. „Wald
als Lebensraum“ wird als Ebene 3 bezeichnet. Darunter versteht er die allgemeine Nutzung
der Eigenschaften der Wälder zur Schaffung einer gesunden Umwelt.
Ebene 1 spielt vor allem in tropischen Ländern eine gewichtige Rolle. In den deutschen
Wäldern ist die bisherige Bedeutung eher als gering aufzufassen. Ebene 3 geht auf die
Eigenschaften und Leistungen der Wälder ein, welche schon in anderen Kapiteln dieser
Arbeit (vgl. 4.6, 4.7, 4.8 und weitere) genannt wurden.
Ebene 2 setzt den Wald als Behandlungsinstrument ein. Untersuchungen hierzu hat es in
Europa bislang wenige gegeben. Die vorhandenen Untersuchungen stammen vor allem aus
dem asiatisch-japanischen-Raum.
Zugang zu grünen Räumen ist wichtig für die mentale Gesundheit und wird mit Langlebigkeit
und gesenktem Risiko für Erkrankungen in Japan in Verbindung gebracht (TAKANO ET AL.
2012). LI ET AL. (2008) stellte einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem
Bewaldungsprozent der japanischen Präfekturen und den Todesfällen durch bestimmte
Krebsarten fest. Im Ergebnis dieser Untersuchung führt ein höheres Bewaldungsprozent zu
einer geringeren krebsbedingten Sterblichkeit.
Auch in Skandinavien und den Niederlanden wird die grüne Umwelt als Garant für die
Gesundheit gesehen (GRAHN 2003, DE VRIES ET AL. 2003).
KRAFT (2013) und SCHUH (2013) stellten in einer Auswertung verschiedener Studien zu Wald
als Gesundheitsmittel fest:
- Immunologische Wirkungen: Nachweis, dass von iterativen oder länger andauernden
Waldbesuchen gesunde Menschen nachhaltig profitieren
- Blutdruckeffekt: Ein Waldbesuch hat akut blutdrucksenkende Effekte, allerdings keine
langfristige blutdruckregulierende Wirkung
37
- Gedächtnis und Aufmerksamkeitsleistung: Die kognitiven Fähigkeiten und die
Aufmerksamkeit werden bereits durch einen einzigen Waldspaziergang nachweislich
verbessert
- Diabetes mellitus: Eine Pilotstudie zeigt positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel
- Depression: Untersuchungen belegen ein antidepressives Potential von
Waldtherapien
- Schlafqualität: Ein Waldspaziergang insbesondere am Nachmittag hat signifikant
positive Auswirkungen auf die Kriterien Schlafdauer, Schlaftiefe, Schlafqualität und
nächtliche Bewegung/Unruhe
- ADHS: Untersuchungen belegen, dass der Aufenthalt im Grünen im Vergleich zur
städtischen oder häuslichen Umgebung bessernd wirkt. Eine spezifische Anwendung
einer Waldtherapie wurde bislang nicht geprüft, erscheint aber vielversprechend.
KEBBEL (2014) sieht in Wald ebenfalls ein gutes Hilfsmittel bei verschiedenen ADHS-
Therapieformen. Kinder würden sich durch Waldbesuche eher beruhigen und sind somit für
weitere Therapien zugänglicher.
Ergänzend hat ULRICH (1984) die gesundheits- und heilungsfördernde Wirkung von Wald
ausführlich untersucht. Er stellte fest, dass:
- sich Patienten eines Krankenhauses mit Blick auf Laubbäume deutlich schneller und
besser erholen, als Patienten mit Blick auf eine Ziegelmauer
- Gefängnisinsassen und Büroarbeiter insgesamt weniger über Kopfschmerzen klagen
und seltener krank waren, wenn sie von ihrem Fenster auf ein Stück Natur sehen
konnten
- Knochenmarksentnahmen oder Bronchoskopien weniger schmerzhaft sind, wenn
man dabei auf große Bilder von Wald und Bergen schaut und ggf. Vogelgezwitscher
vom Band hört
- letztendlich sogar das virtuelle Abbild der Natur auf dem Bildschirm ausreicht, um
gesundheitsfördernd zu sein.
Die Frage, ob Förster sich vorstellen können eine Kooperation zwischen ihnen und
Medizinern mit dem gemeinsamen Ziel der Gesundheitsförderung einzugehen,
beantworteten 70 % der Befragten positiv (MEYER 2013).
Alle oben genannten Indizien sprechen dafür, dass Wald eine gesundheitsfördernde Wirkung
und allein die Nähe zum Wald schon positive Effekte für die Gesundheit hat. Die Bewertung
der Gesundheitsleistung des Waldes ist daher höchst aktuell. BAUM (2013) stellt dazu fest,
dass der sprunghafte Anstieg von Burn-Out-Diagnosen in Deutschland zu einem
volkswirtschaftlichen Schaden von rund 6,5 Mrd. € geführt hat. Die Behandlungskosten
werden mit ca. 3 Mrd. € beziffert. Nimmt man nun die beruhigende, erholsame und
38
entspannende Wirkung des Waldes (BARTON UND PRETTY 2010), so könnte der Wald als
kostengünstiges „Medikament“ wirken.
Weiterhin könnte die Erhebung einer Kurtaxe eine Möglichkeit sein, die Waldleistung
„Gesundheit“ zu honorieren (FISCHER UND WILLERT 2013). Diese wird beispielsweise im
Sauerland mit 1,25 – 1,70 €/Tag angesetzt. Ferner möglich wäre die Verrechnung mit den
Leistungen einer Krankenkasse. Diese bieten beispielsweise Versicherten an, pro Jahr 120 €
(AOK, KRANKENKASSENINFO 2014) bis 150 € (BARMER 2013) für Gesundheitsleistungen bzw.
Präventionsprogramme zu investieren. Ein Teil dieses Geldes könnte in Investitionen zum
weiteren Ausbau der Gesundheitsleistungen der Wälder genutzt werden.
„Waldklima ist Heilklima“
NABU
Bewertung:
Wie aus dem Vorgenannten ersichtlich ist, hat der Wald einen Wert für die Gesundheit durch
Senkung der Krankenzahlen, kürzere Krankenhausaufenthalte durch schnellere Heilung
sowie einer besseren physisch und psychischen Verfassung. Allerdings gibt es zurzeit
keinen Ansatz für eine sinnvolle Bewertung. Der Ökosystemwert „Gesundheitsförderung“ ist
sehr breit gefächert (Prävention, Heilung, Nachsorge). Belastbares Zahlenmaterial zur
Inwertsetzung dieser Waldleistung müsste durch gesundheitspolitische Gremien festgelegt
werden.
Obwohl an dieser Stelle keine Bewertung der Gesundheitsleistung stattfindet, ergibt sich
zwangsläufig, dass Städte mit einem hohen Bewaldungsanteil Städte mit einer hohen
Lebensqualität sind. Im Rahmen des Städtemarketings könnten daher die
Gesundheitsvorzüge als „Grüne Stadt“ hervorgehoben werden.
4.14 Artenschutz / Biodiversität
In einer Befragung des BMUB UND BFN (2014) wurde die Bedeutung des Begriffs
„Biodiversität“ hinterfragt. 95 % der Befragten verstehen darunter die Vielfalt von Tieren und
Pflanzenarten, 70 % Vielfalt von Ökosystemen und Lebensräumen, und 41 % Vielfalt von
Genen, Erbinformation und Erbgut (Mehrfachnennungen möglich).
Artenschutz und Biodiversität betrachtet die Seltenheit von Pflanzengesellschaften und
Tierarten und deren Repräsentanz in einem Biotopverbundsystem. Weitere Faktoren sind
Flächengröße, Länge, Artenvielfalt, Gefährdungsgrad, Natürlichkeitsgrad des Biotops und
Grad der Ersetzbarkeit. Diese stellen auch eine Bewertungsgrundlage für
Kompensationsmaßnahmen dar. (ADAM ET AL. 1987)
39
Im Gegensatz zur landwirtschaftlichen Nutzung einer Fläche zeichnet sich die
forstwirtschaftliche Nutzung dadurch aus, dass keine regelmäßige Bodenbearbeitung und
Düngung vorgenommen wird und Eingriffe (Holzernte) nur in großen zeitlichen Abständen
erfolgen (GUTOW UND SCHRÖDER 2000). Somit wird es Tierarten ermöglicht ihren
Lebensraum zu festigen. Weiterhin trägt die flächenmäßig begrenzte Auswirkung von
Holzerntemaßnahmen dazu bei, dass Ausweichquartiere für die meisten Arten vorhanden
sind und diese sich dorthin zurückziehen können.
Für viele Biotope im Wald gilt, dass zu ihrer Erhaltung aktive Maßnahmen notwendig sind
(GUTOW UND SCHRÖDER 2000). Beispielsweise ist es nicht möglich Eichenwälder langfristig
sich selbst zu überlassen, da in unseren Breiten die Buche als Klimaxbaumart20 der Eiche zu
viel Konkurrenz machen würde. Weiterhin können viele Lebensräume nur unter
Aufrechterhaltung der historischen Bewirtschaftungsweisen gesichert werden und so der
Nachwelt erhalten bleiben (Beispiel: Niederwald21).
Nach SCHAICH (2013) können Bewirtschaftungseinschränkungen von Waldbesitzern in
Natura-2000 Gebieten mit 40 bis 200 €/ha kompensiert werden. Über die „Umweltzulage
Wald“ können Waldbesitzer mit 20-40 €/ha gefördert werden, wenn ihr Wald nach
Waldfunktionenkartierung in einer schutzbedürftigen Zone liegen und damit bestimmten
Bewirtschaftungsweisen unterliegen.
Der Deutsche Städte und Gemeinde Bund (DSG-Bund)22 stellte fest das sich die
Mindereinnahmen, bzw. der finanzielle Mehraufwand für einen Forstbetrieb durch FFH sich
in einer Größenordnung bis zu 234 €/ha/a bewegen können. Darüber hinaus können
Forstbetriebe durch die Umsetzung von FFH-Maßnahmenplanungen einen
Ertragswertverlust erfahren. Dieser lag beispielsweise in den untersuchten Forstbetrieben
mit Buchen-Lebensraumtypen bei rund 2.500 €/ha, da ein Anbau von fremdländischen
Baumarten (Douglasie) untersagt wurde. Der DSG-Bund fordert von den Bundesländern,
dass FFH-belastete, kommunale Forstbetriebe eine finanzielle Entschädigung für ihren
Mehraufwand und insbesondere für die Mindererträge durch Bewirtschaftungs-
beschränkungen und den Verlust von Produktionsfläche erhalten. Nach dem Bericht, warnen
Wissenschaftler davor, dass in diesen Betrieben sogar die Aufrechterhaltung ihrer, im
Vergleich zum Privatwald höheren Schutz- und Erholungsleistungen durch FFH-Maßnahmen
gefährdet werde.
20
Klimaxbaumart: Baumart, welche durch die natürliche Sukzession von Wäldern am Ende übrig bleiben bzw. dominant vorkommen würde. 21
Niederwald: diente früher als Brennholzquelle, indem der Wald nach einigen Jahren immer komplett genutzt wurde und aus den Baumstümpfen wieder austrieb, um so in einigen Jahren wieder zu Brennholzstärke heranzuwachsen. Klassische Niederwald Baumart ist die Hainbuche 22
http://www.dstgb.de/dstgb/Home/Pressemeldungen/Archiv%202012/Waldnutzung%20in%20FFH-Waldgebieten%20klimagerecht%20umsetzen/
40
Die FFH-Managementpläne haben zumeist keine unmittelbare Wirkung auf den Eigentümer,
durch das Verschlechterungs- und Störungsverbot gemäß §33 Abs. 1 BNatSchG jedoch
mittelbar. Daher ist immer eine Einzelfallprüfung erforderlich, um den Einfluss eines solchen
Managementplans abschätzen zu können. Ein wesentliches Element des Konzeptes ist es,
dass Ausgleichszahlungen für Nutzungsausfälle und die Einhaltung von Schutzregeln von
Privatwaldbesitzern vorgesehen sind. Die Kosten werden vom Land und nicht vom Kreis
getragen. Anzumerken ist allerdings, dass der Waldeigentümer den Anspruch auf Ausgleich
verliert, wenn er die belastende Maßnahme klaglos hinnimmt (PASCHKE 2013).
Verschiedene Autoren sehen bei freiwilligen Naturschutzleistungen die Verpflichtung zur
finanziellen Entschädigung (KRUG UND HÖLTERMANN 2013, PASCHKE 2013, NABU (na.)).
MÜHLENBERG UND SLOWIK (1997) stellen fest, dass der Wert der Naturschutzleistungen 1,5 -
3,8 Mrd. € gegenüber den entstehenden Kosten von rund 1 Mrd. € beträgt. Somit wäre
Naturschutz bezahlbar.
In FFH-Gebieten ist mit erhöhten Holzerntekosten durch zusätzliche
Arbeitssicherheitsmaßnahmen (1-6 €/Efm) und gesteigerten Verwaltungskosten für den
Betriebsvollzug (0,50 – 15,00 €/ha/a) zu rechnen (SEINTSCH ET AL. 2012, 2013). Auch
Mischwuchsregulierung nicht lebensraumtypischer Baumarten (Neophyten) kann Kosten von
50-1000 €/ha bedeuten. Ebenfalls kann die Beschränkung bei der Baumartenwahl zu einem
Minderertrag führen. Douglasien weisen gegenüber Buchen ca. 100-200 €/ha höhere
Annuitäten auf (MÖHRING UND RÜPING 2006).
Der Aufwand in Nationalparken wird im Mittel mit 466 € (MÖHRING 2011 aus: SEINTSCH 2013)
bzw. 616 €/ha/a (PWC 2013, aus: SEINTSCH 2013) beziffert.
Den gesellschaftlichen Kosten stehen gesellschaftliche Nutzen gegenüber, deren Höhe aber
unbekannt ist. Die Gefahr den Nutzen nicht adäquat zu berücksichtigen, gilt besonders für
die Waldleistung „Artenschutz und Biodiversität“, da diese schwer fass- und messbar sind
(BADE ET AL. 2011).
Ergebnisse von Studien zeigen eine Zahlungsbereitschaft für Artenschutz und Biodiversität
(Tab. 25). Diese werden im Folgenden auch für die Bewertung dieser Leistung verwendet.
In einer Untersuchung in der Schweiz (BADE ET AL. 2011, vgl. Tab. 25 Sonderfälle) wurde
durch eine breit angelegte Haushaltsbefragung festgestellt, dass die Schweizer Bevölkerung
grundsätzlich bereit wäre für einen Zeitraum von 10 Jahren eine Erhöhung der kantonalen
Abgaben (Steuern), Investitionen zur Förderung der Biodiversität zu unterstützen. Die
ermittelt Zahlungsbereitschaft beträgt zwischen 32,78 und 65,55 €/Haushalt/a (für 10 Jahre).
Zur Auswahl standen verschiedene Paketlösungen welche sich auf die Förderung eines
bestimmten Teilbereiches beziehen. Auffällig war, dass die Bereitschaft zur Zahlung für die
Förderung von genetischer Vielfalt nur ein negativen Wert von im Mittel 18,03 €/Haushalt/a
beträgt.
41
Tab. 25: Zahlungsbereitschaft für Artenschutz und Biodiversität
1,29 – 2,71 2 Zahlungsbereitschaft für lokalen
Naturschutz
Degenhardt et al. 1998
8,16 – 12,75 10,46 Errichtung von 15% der Fläche
Schleswig-Holsteins als
Naturschutzgebiet (Nichtwald)
v. Alvensleben und
Schleyerbach 1994
4,70 – 16,80 10,75 Zahlungsbereitschaft für Arten und
Biotopschutz
Hampicke et al. 1991
10,20 – 16,84 13,52 Schutz der Tier- und Pflanzenarten
(bundesweite Haushaltsbefragung)
Hampicke et al. 1991
8,22 8,22 Verhinderung des Artensterbens in
Deutschland
Holm-Müller et al. 1991
Mittelwert 8,99
48 48 Erhaltung / Förderung der biologischen
Vielfalt der Wälder
Küpker et al. 2005
28,64 28,64 Erhalt des Landschaftsbildes Jung 1996
39,56 39,56 Verbesserung des Landschaftsbildes Jung 1996
50,34 50,34 Artenschutz Jung 1996
64,72 64,72 Arten und Biotopschutz in Westberlin
(Nichtwald)
Schweppe-Kraft et al.
1989
Mittelwert 46,25
Sonderfälle:
32,78 - 65,55
€/Jahr/Haushalt
49,17 Förderung der Waldbiodiversität:
Bereitschaft der Schweizer über eine
Erhöhung der kantonalen
Einkommenssteuer für Investitionen
zur Förderung der Biodiversität über
10 Jahre beizutragen
Bade et al. 2011
9,83 - 28,68
€/Jahr/Haushalt
19,03 Förderung bedrohter Tierarten Bade et al. 2011
8,19 - 20,48
€/Jahr/Haushalt
14,34 Förderung der Naturbelassenheit von
Wäldern
Bade et al. 2011
4,10 - 16,39
€/Jahr/Haushalt
10,25 Förderung der Waldartenvielfalt Bade et al. 2011
- 9,01 - -27,04
€/Jahr/Haushalt
-18,03 Förderung der Genetischen Vielfalt Bade et al. 2011
48,84 €/Haushalt 48,84 Einmalige Zahlungsbereitschaft für den
Erhalt einer bedrohten Tierart
Fredman (1995)
Zahlung pro Jahr/Haushalt in €
Zahlung pro Monat/Haushalt in €
42
Berechnung:
Da alle Daten für die Werte von Artenschutz und Biodiversität als €/Haushalt vorliegen, muss
zunächst ermittelt werden, wie viele Haushalte existieren. Leider gibt der ZENSUS 2011
darüber keine Auskunft und die Daten werden auch nicht in der Statistikstelle der
Stadtverwaltung erhoben. Allgemein kann angenommen werden, dass etwa zwei Personen
einem Haushalt23 zuzurechnen sind. Somit ist bei 110.708 Einwohnern (ZENSUS 2011b)
davon auszugehen, dass es circa 55.354 Haushalte in Remscheid gibt. Legt man nun die
Daten aus der Literaturrecherche zugrunde (ohne Sonderfälle), so kann über die
Multiplikation der Haushalte der Gesamtwert pro Jahr ermittelt werden (Tab. 26).
Tab. 26: Berechnung der Artenschutz/Biodiversitätsleistung
Variante Wert Faktor
(Jahr) Quellen Haushalte Ergebnis
1.€/Haushalt/Monat 8,99 €/Haushalt/
Monat 12
vgl. Tab. 25 55.354
5.971.589,52 €/a
2. €/Haushalt/Jahr 46,25
€/Haushalt/Jahr 1 2.560.122,50 €/a
Variante Ergebnis Fläche in Remscheid Ergebnis/ha
1. €/Haushalt/Monat 5.971.589,52 €/a 2.253,6 ha
2.649,80 €/ha/a
2. €/Haushalt/Jahr 2.560.122,50 €/a 1,136,01 €/ha/a
Diese liegen bei einer monatlichen Variante bei knapp 6 Mio. €, während die jährliche
Variante bei rund 2,5 Mio. € liegt. Auf Hektar bezogen bedeutet dies 2.649,80 €/ha/a bzw.
1.136,01 €/ha/a. Für die Gesamtbilanz wird aufgrund der vorsichtigen Herangehensweise
nur der geringere Wert einbezogen.
4.15 Waldkultur
Der Wald als Kulturobjekt soll an dieser Stelle nur kurz erwähnt werden. Der Wald in
Deutschland ist vom Menschen über Jahrhunderte geprägt worden. Es gibt in Deutschland
keine „echten“ Urwälder mehr. Damit spiegelt der Wald auch unsere kulturelle Entwicklung
wieder. Neben historischen Elementen der Waldbewirtschaftung, wie Hutewald-
bewirtschaftung24, Nieder- und Mittelwald25, dient der Wald auch anderen kulturellen
Zwecken. Beispielsweise führen christliche Fernwanderwege (Jakobsweg) durch die Wälder.
Auch gibt es immer wieder kulturelle Veranstaltungen im Wald wie beispielsweise im
23
telefonische Auskunft: Statistikstelle der Stadt Remscheid (07.2014) 24
Hutewaldbewirtschaftung: Nutzung von Waldflächen, um Weidetiere mit den Früchten der Bäume zu ernähren. Dafür wurden vor allem Eichen genutzt. 25
Mittelwald ist ähnlich wie Niederwald zu verstehen, allerdings wurde immer ein Teil der Bäume auf der Fläche belassen und nur die Zwischenfelder komplett geerntet.
43
Brückenpark in Müngsten oder Volksläufe (Röntgenlauf). Auch an anderer Stelle findet man
Kunstinstallationen im Wald wieder (z.B.: Eschbachtal). Der Wald stellt damit vor allem eine
Kulisse für Kultur zur Verfügung. Neben dem Freihalten von Installationen werden auch
Flächen freigehalten und gepflegt, um die Sicht auf zum Beispiel kulturhistorische Objekte
offenzuhalten. Gute Beispiele hierfür sind die Sichtachsen auf die Müngstener Brücke und
Schloss Burg. Diese durch den Forstbetrieb zusätzlich durchgeführten Maßnahmen sind
kostenintensiv. Trotzdem erfolgt oftmals keine Honorierung dieser Leistung durch die
Gesellschaft.
Bewertung:
Eine Bewertung dieser Leistung erfolgt nicht, da die Kosten für die Pflege des Waldes als
Kulturobjekt nicht gesondert erfasst werden.
4.16 Wildbret
Als Wildbret wird das Fleisch von Wildtieren bezeichnet. Dieses kann als besonders
biologisch erzeugtes Fleisch gesehen werden, da Wildtiere nicht gefüttert werden, sondern
sich nur von den Erzeugnissen (Früchte, Pflanzen(-teile)) der Natur ernähren. Sie sind
keinem menschlich induzierten Medikamenteneinfluss ausgesetzt. Das Wildfleisch ist durch
diese Ernährungsweise und dem Leben in freier Natur weit entfernt von allen negativen
Aspekten der Nutztierhaltung (Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft). Gleichzeitig wirkt sich die
natürliche Nahrung positiv auf den Geschmack aus (DJV 1994). Darüber hinaus leben
Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung und können sich frei bewegen. Bei einer
sachgerechten Jagdausübung kann das Tier vollkommen stressfrei in seinem natürlichen
Lebensraum erlegt werden, ohne dass zuvor Transporte zu einem Schlachter notwendig
wären. Zusammengefasst weist Wildbret sogar deutlich mehr positive Merkmale als
biozertifiziertes Fleisch auf. Allerdings ist die Quantität zu einer flächendeckenden
Versorgung mit Wildbret zu gering, so dass Wildbret eher als seltene Delikatesse gesehen
werden sollte. Aktuell spielt Wildbret keine nennenswerte Rolle auf dem Speiseplan der
Gesamtbevölkerung (EFSA 2010).
Bewertung:
Nach Auskunft der Technischen Betriebe Remscheid, Geschäftsbereich Forst Remscheid
werden jedes Jahr ca. 120 kg Rehwild und eine wechselnde Menge Schwarzwild vermarktet.
Dies ist nur Fleisch aus den durch die TBR bewirtschafteten Flächen. Durchschnittlich wird
ein Preis von 4,60 €/kg Rehwild und 4,00 €/kg Schwarzwild erzielt. Für das Rehwild bedeutet
dies einen ungefähren Wert von 552 €/Jahr. Die Bewertung des Wildbrets von Schwarzwild
war nicht möglich.
Daher wird an dieser Stelle auf eine weitergehende Bewertung verzichtet.
44
4.17 Zusammenfassung der Ergebnisse
Tab. 27: Zusammenstellung der Ergebnisse der Inwertsetzung der Ökosystemleistungen der Wälder Remscheids
Nutzung Erläuterung Fläche
(ha) Wertansatz Wert/a
Wert/ha/a
Gesamtwald-
fläche
Prozentualer
Anteil
Stadtgebiet gesamte Fläche 7.456,4
Waldfläche (ATKIS) gesamter Wald (im Stadtgebiet) 2.253,6
Holznutzung Holzernte pro Jahr 2.253,6 10.000 fm zu 70 €/fm 700.000,00 € 310,61 € 2,64%
Wasserschutz1 (Nitratfilterung) ausgewiesene Wasserschutzgebiete im Wald 213,5 0,08 €/m³ 128.947,03 € 603,97 € 0,49%
Wasserschutz2 (Nitratfilterung) sonstige Waldfläche (Gewichtung 10%) 2.040,1 0,08 €/m³ 123.221,30 € 60,40 € 0,46%
Wasserschutz 2.253,6 252.168,33 € 111,90 € 0,95%
Wasserretention Rückhalt besonders von Starkniederschlägen 2.253,6 1.378,44 €/ha 3.106.452,38 € 1.378,44 € 11,70%
Erosionsschutz Hänge mit Neigung >27% 865,3 1.378,44 €/ha 1.192.716,97 € 529,25 € 4,49%
CO2-Adsorption Senkenleistung des Waldes 2.253,6 5,43 €/t 62.408,28 € 27,69 € 0,23%
O2-Produktion Sauerstoffproduktion des Waldes 2.253,6 0,15 €/m³ 938.078,11 € 416,26 € 3,53%
Lärmschutz1 hohe Lärmschutzfunktion 1.470,6 71,27 €/ha 104.809,66 € 71,27 € 0,39%
Lärmschutz2 niedrigere Lärmschutzfunktion (Gewichtung 50%) 783,0 71,27 €/ha 27.902,21 € 35,64 € 0,11%
Lärmschutz 2.253,6 132.711,87 € 58,89 € 0,50%
Staubfilterleistung Aufnahme von Feinstaub 2.253,6 2,00 €/Baum/a 563.394,04 € 250,00 € 2,12%
Luftbefeuchtung Erhöhung der allgemeinen Luftfeuchte 2.253,6 - € - € - € 0,00%
Weihnachtsbäume / Schnittgrün - - € - € - € 0,00%
Kleinklimatische Wirkungen Wirkungen auf landwirtschaftliche Flächen - - € - € - € 0,00%
Siedlungswert Wertbeeinflussung durch Wald 1.470,6 392,67 €/ha/a 577.451,03 € 256,23 € 2,17%
Erholungswert "Tageskarte" 2.253,6 2,66 €/Besuch 16.463.577,90 € 7.305,46 € 61,99%
Erholungseinrichtungen Erholungseinrichtungen im Wald 173,397* 0,45 €/km/Jahr+10.000 € 10.078,03 € 4,47 € 0,04%
Erholung 2.253,6 16.473.655,93 € 7.309,93 € 62,02%
Gesundheitsförderung Gesundheitsfördernde Aspekte des Waldes - - € - € - € 0,00%
Artenschutz/Biodiversität Schutzfunktion des Waldes 2.253,6 46,25 €/Haushalt/Jahr 2.560.122,50 € 1.136,01 € 9,64%
Waldkultur Kulturelle Eigenschaft des Waldes - - € - € - € 0,00%
Wildbret Verkauf von Wildbret aus dem Wald 2.253,6 4,60 €/kg Rehwild 552,00 € 0,24 € 0,00%
*Weglänge 26.559.711,44 € 11.785,46 € 100%
45
Die Ergebnisse weisen einen Wert von 26,6 Mio. €/a für die Waldflächen Remscheids aus.
Umgerechnet auf den Hektar bedeutet dies einen Wert von 11.785 €/ha/a (Tab. 27). Dies
bedeutet bezogen auf die bisher inwertgesetzte Leistung „Holznutzung“ einen um Faktor 38
höheren Wert für die weiteren Ökosystemleistungen.
Sicherlich sagt diese Zahl zunächst einmal nichts über den Wert eines einzelnen Hektars
aus, allerdings kann man davon ausgehen, dass neben einigen „geringer“-wertigeren
Flächen auch viele „höherwertige“ Flächen aufzufinden sind. Gerade Flächen, welche mit
einer Vielzahl von Funktionen und Leistungen in Verbindung gebracht werden können
dürften einen erheblich höheren Wert aufweisen.
Herausstechend sind die Leistungen für Erholung (62 %), Wasserretention (12 %) und
Artenschutz/Biodiversität (10 %), welche insgesamt 84 % des Gesamtwertes der Wälder
ausmachen.
46
5. Schlussfolgerung und Ausblick
Die vorliegende Studie hat einen Wert von 11.785 €/ha/a, bzw. insgesamt 26,6 Mio. € für die
Wälder Remscheids ermittelt. Diese Werte zeigen, dass der Wert der durch den Holzverkauf
erbrachten Erlöse (700.000 €/Jahr) nur etwa 2,6 % des Gesamtwertes der
Ökosystemleistungen der Wälder bedeutet. Somit zeigt sich, analog zu BERGEN (1991), dass
die aktuelle Bedeutung des Waldes gemessen an seiner Nettowertschöpfung eher gering ist.
Die Inwertsetzung von Ökosystemleistungen führt zu einer enormen Wertsteigerung.
Neben den nicht bewerteten Ökosystemleistungen sind darüber hinaus sicherlich auch nicht
alle möglichen weiteren Ökosystemleistungen erfasst worden. Weiterhin ist davon
auszugehen, dass sämtliche Ökosystemleistungen einem ständigen (Werte-) Wandel
unterliegen. Auch ist der festgestellte Wert nicht als absoluter Wert aufzufassen, sondern
kann nur eine mögliche Größenordnung aufzeigen. Dies liegt zum Einen an der individuell
unterschiedlichen Wertschätzung der verschiedenen Ökosystemleistungen, aber auch an der
im zeitlichen Sinne unterschiedlichen Wertschätzung jeder einzelnen Leistung26. Darüber
hinaus kann es sein, dass beim Vergleich mit technischen Lösungen, diese über die Zeit
effektiver und/oder kostengünstiger werden (vgl. Tab. 1, S.4). Es bleibt festzuhalten, dass die
klassische Waldbewertung immer nur den monetären Holz- und Bodenwert eines Waldes
ermitteln kann, aber jedoch nicht den von den Menschen individuell erwarteten Wert.
Die festgestellten Ergebnisse stellen eine Grundlage dar, um in tiefergehende fachliche
Diskussionen mit allen Prozessbeteiligten eintreten zu können. Die Aggregation von
bekanntem Wissen in Kombination mit neuen Ansätzen kann zur Erfüllung der Forderungen
der EU (vgl. 1 Einführung) beitragen.
Bislang werden die wirtschaftlich nicht erfassbaren, meist ideellen Werte in den
Berechnungssystemen kaum berücksichtigt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit diesen
ideellen Werten einen monetären Wert als gemeinsame Grundlage zuzuordnen.
Das daraus folgende Preis – Leistungsverhältnis gewährleistet damit eine Vergleichbarkeit.
Bewertungssysteme wie Ökopunkte, Zielzuständen und Weitere sind für viele Menschen zu
abstrakt und werden daher nur unzureichend wahrgenommen.
Durch den modularen Aufbau dieser Studie, kann sie beliebig erweitert und in einzelnen
Punkten verfeinert werden. Damit wird gewährleistet, dass beispielsweise Experten einzelner
Themenschwerpunkte, diese aufgreifen, bearbeiten und die vorliegende Studie mit neuen
Ergebnissen ergänzen können.
26
Beispiel: Klimawandeldiskussion: CO2-Senkenleistung von Wäldern erst seit einigen Jahren wichtiges Thema
47
Waldleistungen sind nicht kostenfrei obwohl der Ottonormalverbraucher dies oftmals denkt.
Tatsächlich bezuschusst die Stadt – und damit jeder Steuerzahler - den Remscheider Wald
mit umgerechnet 3,50 €/Jahr (TBR 2014). Die restlichen Kosten werden über den
Holzverkauf abgedeckt.
Am wichtigsten ist und bleibt die Kommunikation nach Außen. Der forstliche Fachbereich
mag sich noch so oft unverstanden fühlen. Nur durch einen konsequenten und dauerhaften
Dialog mit der Öffentlichkeit ist es möglich zukünftig konfliktfreier zu wirtschaften und den
Wert der Waldleistungen honoriert zu bekommen. Dabei ist es wichtig, dass in öffentlichen
Wäldern (Kommunalwald/Landeswald/Staatswald) der Wille des Eigentümers, nämlich der
gesamten Bevölkerung beachtet wird. Jedoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass
für ein Mehr an Leistungen auch zusätzliche Investitionen notwendig sind. Eine nachhaltige
und umweltgerechte Forstwirtschaft ohne die Inwertsetzung ihrer ökologischen Funktionen
kann langfristig nicht funktionieren (PEARCE 2001).
Natürlich wäre es aus Sicht der Forstwirtschaft wünschenswert, wenn diese Studie dazu
beiträgt eine Zahlungsbereitschaft für Ökosystemleistungen auszulösen. Allerdings glaubt
der Autor dieser Studie, dass auch die von BURSCHEL (1994) genannten Ziele, dass die
Leistungen und Erfolge der Forstwirtschaft anerkannt und mit Respekt begegnet werden
müssten, einen Teilerfolg darstellen würden. Am ehesten, schnellsten und
einvernehmlichsten werden Fortschritte dort erzielt, wo die Ausgangsbedingungen einen
Interessensausgleich auf Augenhöhe ermöglichen. Dies wird auch schon von MERKER (2010)
postuliert.
48
6. Zusammenfassung
Wald ist nicht mehr nur Holzproduzent. Die vorliegende Studie hat zahlreiche weitere und vor
allem wichtigere Leistungen von Wäldern vorgestellt. Diese sind zum Teil für uns alle wichtig
und werden durch jeden von uns genutzt. Daher ist es wichtig unsere Wälder zu schützen.
Allerdings fehlt dem Wald die Wertschätzung. Das Grundproblem der Forstwirtschaft ist,
dass der Wald gesetzlich (und aus gutem Grund) geschützt ist und nicht ohne Weiteres in
eine rentablere Nutzungsform umgewandelt werden kann. Das Fehlen dieses Druckmittels
unterscheidet den Wald von landwirtschaftlichen Flächen, wo eine größere Flexibilität
gegeben ist und bei Bedarf (oder sinkenden Verkaufspreisen) einfach die Bestellung des
Feldes geändert werden kann. Dies erschwert es den Wert des Waldes der Bevölkerung
näherzubringen und eine bessere Wertschätzung zu erzielen. „Der Wald ist ja schließlich
vorhanden“. Auch das Aufbauen einer Akzeptanz gegenüber der Haltung der Besitzer ist
somit erschwert, da oftmals davon ausgegangen wird, dass der Wald allen gehört. Weiterhin
gibt es Diskrepanzen zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz, was „Schutz“ bedeutet. Die
Forstwirtschaft sieht eine nachhaltige Nutzung als Weg zum Schutz von Wäldern,
Ökosystemen und Arten an, während der Naturschutz häufig eine komplette Stilllegung
fordert.
Dennoch besteht die Hoffnung, dass die Wertschätzung für den Wald und dessen
Bewirtschafter mit dieser Studie gesteigert werden kann. Bei zukünftigen Diskussionen über
Geld für die Waldbewirtschaftung, sollten die Zahlen und Werte diese Studie Anwendung
finden, da sie zeigt, welche Gegenwerte mit Wald erbracht werden können bzw. welcher
Wert bei der Umwandlung von Wald verloren gehen. Zur weiteren Analyse kann dazu auch
das umfangreiche Literaturverzeichnis dieser Studie beitragen.
Die Erfüllung der EU-Vorgaben stellt somit eine Grundlage für weitere Diskussionen zur
Anerkennung der forstbetrieblichen Leistungen dar.
49
7. Quellen
verwendete Abkürzungen:
BFN Bundesamt für Naturschutz
BMUB Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
GEA Green Earth Appeal
BUWAL Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Schweiz)
AFZ Allgemeine Forstzeitschrift für Waldwirtschaft und Umweltvorsorge
DJV Deutscher Jagdverband
EFSA Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
ESF Europäischer Sozialfonds
SWD Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
COM Europäische Kommission
COST European Cooperation in Science and Research
UFZ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
TEEB The Economics of Ecosystems and Biodiversity
WBH Wirtschaftsbetrieb Hagen
ADAM, K. ET AL. (1987): Bewertungsgrundlagen für Kompensationsmaßnahmen bei Eingriff in
Natur und Landschaft. Ministerium für Umwelt, Raumplanung und Landwirtschaft NRW,
Düsseldorf.
AICHER, C., BERGHÖFER, U. (2012): TEEB-Ansatz in Großstadtwäldern in NRW - Der Nutzen
von Ökonomie und Ökosystemleistungen für die Naturschutzpraxis; Workshop III: Wälder.
Internationale Naturschutzakademie, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Vilm.
ALVENSLEBEN, V. R., SCHLEYERBACH, K. (1994): Präferenzen und Zahlungsbereitschaft der
Bevölkerung. Naturschutz- und Landschaftspflegeleistungen der Landwirtschaft. Berichte über
Landwirtschaft 72 (4): S.524-532.
ARCADIS (2014): Implementation of 2020 Eu Biodiversity Strategy: Priorities for the
restauration of ecosystems and their services in the EU. Final Report, January 2014, Gent,
Belgien.
ASCHE, N. (2013a): Waldprodukte und Waldleistungen – Versuch einer Bewertung am Beispiel
der Stadt Remscheid. LB Wald und Holz, Nordrhein-Westfalen und Hochschule OWL, Höxter.
ASCHE, N. (2013b): Waldprodukte und Waldleistungen – Versuch einer Bewertung am Beispiel
der Stadt Remscheid. LB Wald und Holz, Nordrhein-Westfalen und Hochschule OWL, Höxter.
ASCHE, N. (2014): Waldprodukte und Waldleistungen – Versuch einer Bewertung am Beispiel
der Stadt Remscheid. LB Wald und Holz, Nordrhein-Westfalen und Hochschule OWL, Höxter.
BADE, S. ET AL. (2011): Zahlungsbereitschaft für Massnahmen zur Förderung der Biodiversität
im Wald. In: Schweiz Z Forstwes, Heft 162 (2011) 11, S. 382–388.
BADE, T. (2008): De kroon op het werk. Werken aan het juiste klimaat voor mensen en bomen.
Triple E produktions (zitiert in Technische commissie bodem. 2010).
50
BAFU UND WSL (Hrsg.) (2013): Die Schweizer Bevölkerung und ihr Wald. Bericht zur zweiten
Bevölkerungsumfrage Waldmonitoring soziokulturell (WaMos 2). Umwelt-Wissen, Nr. 1307,
Bundesamt für Umwelt, Bern und Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft,
Birmensdorf, Schweiz.
BARMER (2013): Das Barmer GEK Gesundheitskonto. Barmer GEK.
BARTON, J. ET AL. (2012): Exercise-, nature- and socially interactive-based initiatives improve
mood and self-esteem in the clinical population. Perspectives in Public Health l March 2012
Vol 132 No 2, S. 89-96.
BARTON, J., PRETTY, I. (2010): What is the best dose of nature and green excercise for
improving mental health. Environmental Science & Technology, 44(10), pp. 3947-3955.
BASTIAN, O., SCHREIBER, F. K. (1999): Analyse und ökologische Bewertung der Landschaft. 2.,
neubearb. Aufl., Spektrum Akad. Verl., Heidelberg, Berlin.
BAUM, M. (2013): Die Gesundheitsfunktion des Waldes – Neue Wertschöpfungsmöglichkeiten
im Zuge des Nutzungswandels. Pro Wald, Juli/September 2013, S. 4 – 7.
BAUR, M. ET AL. (2003): Freizeitaktivitäten im Baselbieter Wald. Ökologische Auswirkungen
und ökonomische Folgen. Liestal. Schweiz.
BECK, S. ET AL. (2006): Die Relevanz des Millennium Ecosystem Assessment für Deutschland.
UFZ-Bericht 02/2006, Leipzig-Halle.
BECKER, RÄTZ (1994): Die Kosten der Infrastrukturleistungen im Pfälzerwald, untersucht am
Beispiel dreier Forstbetriebe für das Jahr 1991 nach der Methode Kroth/Bartelheimer. In:
OESTEN, G., ROEDER, A. (Hrsg.) (1994): Zur Wertschätzung der Infrastrukturleistungen des
Pfälzerwaldes. Mitteilungen aus der Forstlichen Versuchsanstalt Rheinland-Pflanz, Reihe 27,
Forstliche Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz, Trippstadt.
BECKHAM, N. (1992): Trees: finding their true value, Australian Horticulture 08/91, Australien.
BELSER, E. J. (2003): Wald im Dienste des Wassers. WALD UND HOLZ, Heft 12/03, S. 44f.
BERGEN, V. (1991): Der Wald als Wirtschaftsfaktor. AFZ – Der Wald, Heft 1/1991, S. 17-19.
BERGEN, V. ET AL. (1995): Studien zur monetären Bewertung von externen Effekten der Forst-
und Holzwirtschaft. Schriften zur Forstökonomie, Reihe 2, 2., überarb. und neu erw. Aufl.,
Sauerländer, Frankfurt am Main.
BERGEN, V., LÖWENSTEIN, W. (1995): Die Monetäre Bewertung der Fernerholung im Südharz.
In: BERGEN, V. ET AL. (1995): Studien zur monetären Bewertung von externen Effekten der
Forst- und Holzwirtschaft. Schriften zur Forstökonomie, Reihe 2, 2., überarb. und neu erw.
Aufl., Sauerländer, Frankfurt am Main.
BERGEN, V., PFISTER, G. (1995): Die monetäre Bewertung von Umweltwirkungen einer
Aufforstung im Landkreis Göttigen. In: BERGEN, V. ET AL. (1995): Studien zur monetären
Bewertung von externen Effekten der Forst- und Holzwirtschaft. Schriften zur Forstökonomie,
Reihe 2, 2., überarb. und neu erw. Aufl., Sauerländer, Frankfurt am Main.
BERGEN, V. (1993): Beiträge zum Symposium Monetäre Bewertung der landeskulturellen
Leistungen der Forstwirtschaft. Schriften zur Forstökonomie, Reihe 1, 2. Aufl., Sauerländer,
Frankfurt am Main.
51
BERGEN, V. ET AL. (2000): Ökonomische Analysen von Schutz-, Erholungs- und
Rohholzleistungen des Waldes in Rheinland-Pfalz. Mitteilungen der Landesforstverwaltung
Rheinland-Pfalz, Reihe 17, Ministerium für Umwelt und Forsten, Mainz.
BERGHÖFER, U., WITTMER, H. (2012): Bewertung der ökonomischen Bedeutung von urbanen
Waldökosystemen und von waldbezogenen Sozialfunktionen urbaner Wälder in Nordrhein-
Westfalen mit besonderem Fokus auf den Wäldern der Ruhr-Rhein-Metropolen und unter
Berücksichtigung der Methodiken der TEEB-Studie. Auszug aus den Ergebnissen der
Machbarkeitsstudie, Department Ökonomie und Department Umweltpolitik, HELMHOLTZ-
Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ), Leipzig.
BERNASCONI, A. ET AL. (2003): Erholung und Walddynamik: Herleitung von Grundlagen zur
Kostenermittlung im Erholungswald am Fallbeispiel Region Bern. Arbeitsgemeinschaft für den
Wald, Bern, Schweiz.
BFN (2012): Kapitel: Gesellschaftliche und ökonomische Aspekte des Naturschutzes. Daten
zur Natur 2012. Bonn.
BISHOP, K. (1992): Assessing the benefits of Community Forests. An Evaluation of the
Recreational Use Benefit of two Urban Fringe Woodlands. Journal of Environmental Planning
and Management, 35(1), 63-76.
BLATTERT, C. ET AL. (2012): Berechnung von Mehraufwand und Minderertrag infolge des
Trinkwasserschutzes im Wald. In: Schweiz Z Forstwes 163 (2012) 11: 437–444.
BLUM, A. ET AL. (1996): Wirkungen des Waldes und Leistungen der Forstwirtschaft. In: AFZ-
Der Wald, Heft 1/1996, S. 22-26.
BMUB UND BFN (HRSG.) (2014): Naturbewusstsein 2013 – Bevölkerungsumfrage zu Natur und
biologischer Vielfalt. Publikation.
BORJANS, R. (1983): Immobilienpreise als Indikator der Umweltbelastungen durch den
städtischen Kraftverkehr. In: Buchreihe des Instituts für Verkehrswissenschaften an der Uni
Köln, Nr.44, Düsseldorf.
BRANDL, H. (2002): CO2-Handel - Eine Option für die deutsche Forstwirtschaft?. In:
Wissenstransfer in Praxis und Gesellschaft, Schriftenreihe Freiburger Forstliche Forschung,
Bd. 18, S. 227 – 240.
BRIALES, W.R. (2014): Vortrag beim 34. Winterkolloquium in Freiburg, Freiburg.
BUNDESFORSCHUNGSANSTALT FÜR FORST- UND HOLZWIRTSCHAFT (1997): Jahresbericht
/Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft - Bundesforschungsanstalt für Forst-
und Holzwirtschaft Jf 309-1997, BFH, Hamburg.
BÜRGER-ARNDT, R. (2012): Waldfunktionen und Ökosystemleistungen im Kontext aktueller
wissenschaftlicher und politischer Diskurse. Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege,
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie, Georg-August Universität Göttingen,
Göttingen.
BÜRGER-ARNDT, R. (2014): Zum Konzept der Ökosystemdienstleistungen und seiner Relevanz
im Hinblick auf Bedeutung, Nutzen und Bewirtschaftung von Wäldern. Abteilung Naturschutz
52
und Landschaftspflege, Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie, Georg-August
Universität Göttingen, Göttingen.
BÜRGER-ARNDT, R. ET AL. (2012): Ökosystemleistungen von Wäldern - Workshopbericht. BfN
Skripten 320, BMUB-Druckerei, Bonn-Bad Godesberg.
BÜRGI, AN., SPJEVAK, S. (2009): Untersuchung der WSL zeigt: Grundwasserschutz im Wald
kostet! In: WALD UND HOLZ, Heft 2/09, S. 30-33.
BURSCHEL, P. (1994): Holzproduktion als ökologische Rechtfertigung des Forstberufes. In:
AFZ-Der Wald, Heft 12/1994, S. 622-631.
BUWAL (Hrsg.) (2005a): Der monetäre Erholungswert des Waldes. Umwelt-Materialien Nr.
193. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern, Schweiz.
BUWAL (Hrsg.) (2005b): Waldbewirtschaftung und Grundwasserschutz. Merkblatt Vollzug
Umwelt, Bern, Schweiz.
DALSKI, U. (2013): Zum Thema Kur- und Heilwälder. Pro Wald, Juli/September 2013, S. 9.
DAS, T.M. (1979): The value of a tree. In: Indian Biologist, Vol. XI, No.1-2, pp 73-79.
DE VRIES, S. ET AL. (2003): Natural environments – healthy environments? An exploratory
analysis od the relationship between greenspace and health. In: Environment and Planning
2003, 35, pp.1717-1731.
DEGENHARDT, S. ET AL. (1998): Zahlungsbereitschaft für Naturschutzprogramme – Potential
und Mobilisierungsmöglichkeiten am Beispiel von drei Regionen; Endbericht des F&E-
Vorhabens Nr. 10101121 im Auftrag des BfN Bonn. In: Angewandte Landschaftsökologie,
Reihe 25, BfN-Schriftenvertrieb im Landwirtschaftsverl., Münster.
DEPENHEUER, O., MÖHRING, B. (Hrsg.) (2010): Waldeigentum – Dimensionen und
Perspektiven. Springer Verlag, Berlin.
DIETER, M. ET AL. (2010): Ökonomischer Wert und gesellschaftliche Leistungen der Wälder. In:
DEPENHEUER, O., MÖHRING, B. (Hrsg.) (2010): Waldeigentum – Dimensionen und
Perspektiven. Springer Verlag, Berlin, S. 117 - 138.
DEUTSCHE BUNDESBANK (2014): Euro-Referenzkurse der Europäischen Zentralbank.
http://www.bundesbank.de, Abruf: 30.06.2014.
DJV (1994): Wild, Jagd und Jäger in der Bundesrepublik Deutschland. Informationsflyer DJV,
Bonn.
DÖG, M. ET AL. (unveröffentlicht): Belastungen der Forstwirtschaft aus der Schutz- und
Erholungsfunktion des Waldes. Vortrag auf der Forstwissenschaftlichen Tagung 2014,
Tharandt.
DUBBEL, V. ET AL. (2011): Leistungen und Wirkungen urbaner Wälder bürgernah vermitteln. In:
AFZ-Der Wald, 18/2011, S. 14f.
DUNKEL ET AL. (1994): Wertschätzung des Waldes aus Sicht der Waldbesucher - Ergebnisse
einer Zielgebietsbefragung im Pfälzerwald. In: OESTEN, G., ROEDER, A. (Hrsg.) (1994): Zur
Wertschätzung der Infrastrukturleistungen des Pfälzerwaldes. Mitteilungen aus der Forstlichen
Versuchsanstalt Rheinland-Pflanz, Reihe 27, Forstliche Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz,
Trippstadt.
53
EFSA (2010): EFSA Panel on contaminants in the food chain (CONTAM). EFSA Journal 2010,
8(4), European food safety authority, Parma, Italien.
ELSASSER, P. (1996): Der Erholungswert des Waldes – monetäre Bewertung der
Erholungsleistung ausgewählter Wälder in Deutschland. In: Schriften zur Forstökonomie,
Reihe 11, Sauerländer, Frankfurt am Main.
ELSASSER, P. (2011): Der ökonomische Wert der Wälder in Deutschland für die Naherholung.
Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht 24, 3, S. 417 – 442.
ELSASSER, P. (2011): Wald-Ökosystemdienstleistungen: Umweltökonomische Bewertungs-
ansätze. BfN-Workshop „Ökosystemdienstleistungen von Wäldern, Institut für Ökonomie der
Forst- und Holzwirtschaft, Johann Heinricht von Thünen-Institut, Insel Vilm.
ESF (2013): Öko? Logisch! Sachsen forscht nachhaltig – Projekte aus Hochschule und
Forschung – gefördert aus dem Europäischen Sozialfonds. Broschüre.
EUROPÄISCHE UNION (2006): Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament über
einen EU-Forstaktionsplan. Europäische Kommission, KOM(2006), Brüssel, Belgien.
EUROPÄISCHE UNION (2008): Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa, Amtsblatt der
Europäischen Union, 11.6.2008, Brüssel, Belgien.
EUROPÄISCHE UNION (2010): Grüne Infrastruktur. Amt für Veröffentlichungen, Europäische
Kommission, Brüssel, Belgien.
EUROPÄISCHE UNION (2011): Die Biodiversitätsstrategie der EU bis 2020. Europäische
Kommission, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg.
EUROPÄISCHE UNION (2012):Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen – Leitlinien für
bewährte Praktiken zur Begrenzung, Milderung und Kompensierung der Bodenversiegelung.
Europäische Kommission, SWD (2012), Brüssel, Belgien.
EUROPÄISCHE UNION (2013a): Communication from the commission to the European
parliament, the council, the European economic and social committee and the committee of
the regions - A new EU Forest Strategy: for forests and the forest-based sector. Europäische
Kommission, SWD (2013), Brüssel, Belgien.
EUROPÄISCHE UNION (2013b): Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den
Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen
Grüne Infrastruktur (GI) — Aufwertung des europäischen Naturkapitals. Europäische
Kommission, COM (2013), Brüssel, Belgien.
FISCHER, M., WILLERT, M. (2013): Identifizierung von Waldfunktionen bzw. –leistungen als Teil
der grünen Infrastruktur und ihre ökonomische Bewertung – Fallbeispiel: Wald im Stadtgebiet
Remscheid. Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Hochschule Ostwestfalen-Lippe,
Lemgo.
FORSTEINRICHTUNGSWERK (2005): Forsteinrichtungswerk mit Stichtag 01.01.2002, Herausgabe
2005, erstellt durch greenhorn- Büro für zukunftsorientierte Landnutzung und Naturschutz,
Hattingen.
54
FRANZ, T. (2010): Betretensrecht und Verkehrssicherung. In: DEPENHEUER, O., MÖHRING, B.
(Hrsg.) (2010): Waldeigentum – Dimensionen und Perspektiven. Springer Verlag, Berlin,
S. 215 – 227.
FREDMAN, P. (1995): Endangered Species - Benefit Estimation and Policy Implications.
Institutionen för Skogsekonomie, Rapport 109, Umea, Schweden.
FURRER, R., WOLF, B. (2013): Arbeitsgemeinschaft für den Wald. Jahresbericht 2012, Möriken,
Bitsch, Schweiz.
GASSER, G. (1997): Aktivitäten der städtischen Forstverwaltung Liestal (BL) in der
Wahrnehmung von Waldbesucherinnen und Waldbesuchern. Diplomarbeit, Professur
Forstpolitik und Forstökonomie, ETH Zürich, Schweiz.
GEA (2014): Revaluation of services of a tree in 2012 – What is the value of a tree. Green
Earth Appeal, http://www.greenearthappeal.org/homepage/blog/what-is-the-value-of-a-tree,
übersetzt, Abruf 13.07.2014.
GETZNER, M. (1998): On-site cv. Distant Questioning. Some empirical Evidence from Valuing
recreational functions of city-near forests. Workingpaper 9801, Institut für
Wirtschaftswissenschaften, Klagenfurt, Österreich.
GIOS, G., RIZIO, D. (2013): Payment for forest enviromental services: a meta-Analysis of
successful elements. In: iForest – Biogeosciences and Forestry, Heft 6, S. 141-149.
GRAHN, P. (2003): Landscape planning and stress. In: Urban Forestry & Urban greening, 2,
pp.1-18.
GRUNEWALD, K., BASTIAN, O. (2010): Ökosystemdienstleistungen analysieren – Begrifflicher
und konzeptioneller Rahmen aus landschaftsökologischer Sicht. In: GEOÖKO, Band XXXI, S.
50-82.
GUTOW S., SCHRÖDER H. (2000): Zur Monetären Bewertung des Arten und Biotopschutzes des
Waldes. In: BERGEN, V. ET AL. (2000): Ökonomische Analysen von Schutz-, Erholungs- und
Rohholzleistungen des Waldes in Rheinland-Pfalz. Mitteilungen der Landesforstverwaltung
Rheinland-Pfalz, Reihe 17, Ministerium für Umwelt und Forsten, Mainz, S.59-84.
HABER, W. (2014): Ökosystemleistungen – strapaziertes Modewort oder neues
Naturverständnis? In: Natur und Landschaft, 89. Jahrgang, Heft 2, S. 50-55.
HALLETT, R. A. (2013): Bewertungssysteme liefern Argumente für Bäume in der Stadt – Vom
Wert eines urbanen Waldes. In: AFZ-DerWald, 20/2013, S. 22-24.
HAMPICKE, U. (1996): Perspektiven umweltökonomischer Instrumente in der Forstwirtschaft
insbesondere zur Honorierung ökologischer Leistungen. Materialen zur Umweltforschung 27,
Stuttgart.
HAMPICKE, U. ET AL. (1991): Kosten und Wertschätzung des Arten und Biotopschutzes.
Berichte 3/91 des Umweltbundesamtes, Berlin.
HANEMANN, W. M. (2014): Willingness to Pay and Willingness to Accept: How Much Can They
Differ? In: American Economic Association, The American Economic Review, Vol. 81, No. 3,
S. 635-647.
55
HANSJÜRGENS, B., HERKLE, S. (2012): Der Nutzen von Ökonomie und Ökosystemleistungen für
die Naturschutzpraxis – Workshop II: Gewässer, Auen und Moore. Bundesamt für
Naturschutz, BfN-Skripten 319, BMUB-Druckerei, Bonn-Bad Godesberg.
HANSJÜRGENS, B. (2012): Ende der Selbstbedienung – Eine ökonomische Perspektive auf die
Natur ist sinnvoll und notwendig – auch in Deutschland. In: UMWELT AKTUELL, Heft 3.2012, S.
4-5.
HANSJÜRGENS, B. (2014): Ökosystemleistungen und ihre ökonomische Bewertung im Visier
von Politik und Forschung in Deutschland. In: Natur und Landschaft, 89. Jahrgang, Heft 2, S.
56-60.
HANSJÜRGENS, B. ET AL. (2012): Der Nutzen von Ökonomie und Ökosystemleistungen für die
Naturschutzpraxis – Workshop I: Einführung und Grundlagen. BfN-Skripten 318, BMUB-
Druckerei, Bonn-Bad Godesberg.
HÄRTEL, I. (2010): Eigentumsgarantie und Waldrecht. In: DEPENHEUER, O., MÖHRING, B. (Hrsg.)
(2010): Waldeigentum – Dimensionen und Perspektiven. Springer Verlag, Berlin, S. 165 –
196.
HEGG, C. ET AL. (2004): Wald und Trinkwasser – Eine Literaturstudie. Eidg. Forschungsanstalt
WSL, Birmensdorf, Schweiz.
HOFFMANN, G. ET AL. (2002): Kohlenstoffpotentiale mitteleuropäischer Wälder. AFZ – der Wald
Nr. 12 S.605-607.
HOFMANN, M. (2010): Urbane Wildnis aus Sicht der Nutzer – Wahrnehmung und Bewertung
vegetationsbestandener städtischer Brachflächen. Dissertation, Mathematisch-
Wissenschaftliche Fakultät II, Humboldt-Universität, Berlin.
HOLM-MÜLLER, K. ET AL. (1991): Die Nachfrage nach Umweltqualität in der Bundesrepublik
Deutschland. Berichte 4/91 des Umweltbundesamtes, Berlin.
Hoelzel, M. (2004): Wasser aus dem Wald- wie lange noch zum Nulltarif?.
www.waldwasser.de, Abruf: 23.03.2014.
HUSQVARNA GROUP (2013): Global green space report – Exploring our relationship to forests,
parks and gardens around the globe. Stockholm, Huskvarna, Schweden.
INGOLD, K., MOSER, T. (2009): Ökosystemleistungen des Waldes – Realistische Inwertsetzung
statt Abgeltungen von Kosten. In: Ökologisches Wirtschaften, Heft 2.2009, S. 43-46.
JORDI, B. (2005): Grundwasserschutz im Wald. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL); Amt des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
(UVEK), Dokumentation, Bern, Schweiz.
JUNG, M. (1996): Präferenzen und Zahlungsbereitschaft für eine verbesserte Umweltqualität
im Agrarbereich, Frankfurt.
KEBBEL, M. (2014): 10 Jahre Waldpädagogisches Forum NRW – Jubiläumsveranstaltung mit
dem Thema “Wald statt Ritalin”. In: NUA. Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, Nr. 52,
Jg.17, März 2014.
KETTUNEN, M. ET AL. (2009): Assessing socio-economic benefits of NATURA 2000 - A Toolkit
for Practitioners. In: Financing NATURA 2000: Cost estimate and benefits of NATURA 2000
56
(Contract No.: 070307/2007/484403/MAR/B2). Institute for European Environmental Policy
(IEEP), Brussels, Belgium.
KISSLING-NÄF, I. (1999): Großer Wert und wenig Geld? Über die Hornorierung von
Waldleistungen. In: Schweiz.Z.Forstwesen, Heft 750(1999)2, S. 41-48.
KISSLING-NÄF, I. (2012): Finanzierung von Ökosystemleistungen im Wald – Schlussbericht.
Bundesamt für Umwelt, Ernst Basler + Partner AG, Zollikon, Schweiz.
KLEIBER, O. (2006): Monetäre Bewertung von Erholungsnutzen und Nutzerkonflikten in
stadtnahen Wäldern – Konzeption und empirische Prüfung am Beispiel des Allschwiler
Waldes. Dissertation, Tectum-Verl., Marburg, Lüneburg.
KLEIN, C. (2002): Die monetäre Bewertung der Walderholung mittels der Contingent-Valuation-
Method – Eine kritische Analyse theoretischer und anwendungsbezogener
Bewertungsaspekte. Dissertation, Institut für Forstökonomie, Universität Freiburg, Freiburg im
Breisgau.
KLEIN, C. (1994): Strategisches Antwortverhalten am Beispiel der Contigent Valuation Method.
Freiburg: Forstwissenschaftliche Fakulät (unveröffentlichte Diplomarbeit).
KLEINHÜCKELKOTTEN, S. WIPPERMANN, C. (2006): Anschlussfähigkeit des Leitbilds Nachhaltige
Waldwirtschaft in der Bevölkerung. Deutsche Gesellschaft für Soziologie, Kongressband
2006, S.3770-3780.
KLINKMANN, H. (2013): Waldgesundheit als Chance?. Pro Wald, Juli/September 2013, S. 8.
KNORRING, V. E. (2002): Ökologische Leistungshonorierung anhand eines Ökopunkte-Systems
mit Bieterverfahren. Volkswirt, Uni Augsburg 223, S. 1 – 18.
KOCHLI, D. A. (2006): Gewichtung der Ansprüche der Gesellschaft an den Wald. In: Schweiz.
Z. Forstwesen, Heft 157 (2006) 2, S. 37–44.
KOPP-WICHMANN, R. (2012): Wieso fünf Minuten im Wald spazieren Ihre seelische Gesundheit
enorm stärken. Online verfügbar unter: http://www.persoenlichekeits-blog.de/, zuletzt geprüft
am 29.04.2014.
KORN, H. ET AL. (2013): Biodiversität und Klima – Vernetzung der Akteure in Deutschland IX –
Ergebnisse und Dokumentation des 9. Workshops. BfN-Skripten 332, BMUB-Druckerei, Bonn-
Bad Godesberg.
KOSZ, M. (1995): Der Erlebniswert stadtnaher Erholungslandschaften am Beispiel des
Wienerwaldes. Forschungsprojekt im Auftrag der Magistratsabteilung 49 (Forstamt) mit der
Magistratsabteilung 18 (Stadtforschung), Wien, Österreich.
KRAFT, K. (2013): Analyse und Evaluation von Publikationen zur Waldtherapie hinsichtlich ihrer
Relevanz für Besonderheiten des deutschen Gesundheitswesens (therapeutischer bzw.
präventiver Ansatz) unter besonderer Berücksichtigung der Interessen von Mecklenburg-
Vorpommern. Universität Rostock, unveröffentlicht.
KRANKENKASSENINFO (2014): AOK-Prämienprogramm. http://www.krankenkasseninfo.de/
krankenkassen/aok-nordwest/aok-nordwest-wahltarif-aok-praemienprogramm.html, Abruf am
07.07.2014.
57
KRUG, A., HÖLTERMANN, A. (2013): Integrativer Naturschutz im Wald – Beitrag zur
Weiterentwicklung der Multifunktionalität. Bundesamt für Naturschutz, Abteilung Integrativer
Naturschutz und nachhaltige Nutzung, Gentechnik.
KÜCHLI, C., MEYLAN, B. (2002): Wälder liefern das beste Trinkwasser – Eine wertvolle
Waldfunktion. In: Wald und Holz, Heft 10/02, S. 51-54.
KÜPKER, M. ET AL. (2005): Sozioökonomische Bewertung von Maßnahmen zur Erhaltung und
Förderung der biologischen Vielfalt der Wälder. Arbeitsbericht des Instituts für Ökonomie
2005/1, Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg, Hamburg.
LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT RHEINLAND-PFALZ (1993): Grundwasserbericht 1992. LfW
– Bericht Nr. 225/93.
LI, Q. ET AL. (2008): Relationship between percentage of forest coverage and standardized
mortality rations of Cancers in all prefectures in Japan. The open public health journal, 2008
/1, pp. 1 – 7.
LIPICKI, C. (1991): Monetäre Bewertung der landeskulturellen Leistungen der Forstbetriebe. In:
AFZ-Der Wald, Heft 18/1991, S. 932-934.
LÖWENSTEIN, W. (1994): Die Reisekostenmethode und die bedingte Bewertungsmethode als
Instrumente zur monetären Bewertung der Erholungsfunktion des Waldes – ein ökonomischer
und ökonometrischer Vergleich. In: Schriften zur Forstökonomie, Reihe 6, Sauerländer,
Frankfurt am Main.
LÖWENSTEIN, W. (2000): Monetäre Bewertung kleinklimatischer Wirkungen des Waldes auf
angrenzende Weinbauanlagen. In: BERGEN, V. ET AL. (2000): Ökonomische Analysen von
Schutz-, Erholungs- und Rohholzleistungen des Waldes in Rheinland-Pfalz. Mitteilungen der
Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz, Reihe 17, Ministerium für Umwelt und Forsten,
Mainz, S. 1-28.
MALZBURG, B. (2001a): Grundrechtliche Aspekte der Vermarktung von Erholungsprodukten
des Waldes. In: MANTAU, U. (2001a): Beiträge zur Vermarktung der Umwelt- und
Erholungsleistungen des Waldes. In: Sonderveröffentlichung AFZ – Der Wald, in
Zusammenarbeit mit Universität Hamburg, Dt. Landwirtschaftsverl., München.
MALZBURG, B. (2001b): Vermarktung von Erholungsprodukten des Waldes und das
Betretungsrecht. In: MANTAU, U. (2001a): Beiträge zur Vermarktung der Umwelt- und
Erholungsleistungen des Waldes. In: Sonderveröffentlichung AFZ – Der Wald, in
Zusammenarbeit mit Universität Hamburg, Dt. Landwirtschaftsverl., München.
MANTAU, U. (2001a): Beiträge zur Vermarktung der Umwelt- und Erholungsleistungen des
Waldes. In: Sonderveröffentlichung AFZ – Der Wald, in Zusammenarbeit mit Universität
Hamburg, Dt. Landwirtschaftsverl., München.
MANTAU, U. (2001b): Die forstliche Produktlücke. In: MANTAU, U. (2001): Beiträge zur
Vermarktung der Umwelt- und Erholungsleistungen des Waldes. In: Sonderveröffentlichung
AFZ – DerWald, in Zusammenarbeit mit Universität Hamburg, Dt. Landwirtschaftsverl.,
München.
MARZELLI, S. ET AL. (2014): Die Erfassung von Ökosystemdienstleistungen. In: Natur und
Landschaft, 89. Jahrgang, Heft 2, S. 66 - 73.
58
MASR 2005: Millennium Ecosystem Assessment Synthesis Report. Washington DC: Island
Press, USA.
MERKER, K. (2003): Die Wertschöpfungskette Wasser – Neue Chancen für eine Wald-Wasser-
Kooperation? In: Forst und Holz, 58. Jahrgang, Nr. 18, S. 531-535.
MERKER, K. (2010): Entwicklung von Märkten – Unternehmerische Umsetzung am Beispiel
Trinkwasser in Niedersachsen. In: Schweiz Z Forstwes, Heft 161 (2010) 9, S. 368–373.
MEYER, K. (2013): Zu den gesundheitsfördernden Wirkungen des Waldes. Pro Wald,
Juli/September 2013, S. 10 – 11.
MLR MINISTERIUM LÄNDLICHER RÄUME (2001): Waldprogram Baden-Württemberg. Stuttgart.
MOOG, M., PÜTTMANN, F. (1986): Überlegungen zur Bewertung von Minderung der
Bodenschutzleistung des Waldes mit praktischem Beispiel. Der Forst und Holzwirt, Jg.41, Heft
6.
MOSER, T. A. ET AL. (2008): Inwertsetzung von Waldwerten und Waldleistungen –
Ergänzungsbeitrag zu COST Aktion E45. Professur Umweltpolitik und Umweltökonomie – IED
– ETH, Forschungsanstalt WSL, Schweiz.
MÜHLENBERG, M., SLOWIK, J. (1997): Kulturlandschaft als Lebensraum, Quelle & Meyer,
Wiesbaden.
NABU (Hrsg.) (n.a.): Lebensraum Wald. Broschüre, Berlin.
NATURKAPITAL DEUTSCHLAND - TEEB DE (2012): Der Wert der Natur für Wirtschaft und
Gesellschaft – Eine Einführung. München, ifuplan, Leipzig, Helmholtz-Zentrum für
Umweltforschung – UFZ, Bundesamt für Naturschutz, Leipzig.
NATURKAPITAL DEUTSCHLAND – TEEB DE (2013): Ökosystemleistungen und Entwicklung
ländlicher Räume. Bericht von TEEB DE, Leibnitz-Universität Hannover, Hannover
NEIDLEIN, H.-C., WALSER, M. (2005): Natur ist Mehr-Wert – Ökonomische Argumente zum
Schutz der Natur. BfN Skripte 154, BMUB-Druckerei, Bonn-Bad Godesberg.
NIANN, P., REIT, G. (2013): Forstliche Funktionsräume auf Liegenschaften der Bundeswehr. In:
AFZ-Der Wald, 19/2013, S. 9-10.
NIELSEN, C. (1992): Der Wert stadtnaher Wälder als Erholungsraum. Rüegger, Chur, Schweiz.
OESTEN, G., ROEDER, A. (Hrsg.) (1994): Zur Wertschätzung der Infrastrukturleistungen des
Pfälzerwaldes. Mitteilungen aus der Forstlichen Versuchsanstalt Rheinland-Pflanz, Reihe 27,
Forstliche Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz, Trippstadt.
ÖKOLOG (2007): Klima – Klimafaktor Wald 6.1. Bundesministeriums für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und Bundesministeriums für Bildung und
Frauen, Projektträger: Umweltdachverband gemn. GesmbH, ÖkoLog Ordnerbox des Landes
Niederösterreich, Österreich.
OLSCHEWSKI, R. (1997): Nutzen-Kosten-Analyse des Wasserschutzes durch eine Aufforstung.
In: Schriften zur Forstökonomie, Reihe 15, Sauerländer, Frankfurt am Main.
OLSCHEWSKI, R. (1999): Nutzen-Kosten-Analyse des Wasserschutzes durch eine Aufforstung.
In: Forst Holz Heft 54 S.408-410.
59
OLSCHEWSKI, R., THEES, O. (2011): 6. Waldökonomisches Seminar: Vermarktung von
Waldleistungen – „Öffentliche Leistungen“ – private Vermarktung? In: WALD UND HOLZ, Heft
3/11, S. 42-44.
PASCHKE, M. (2013): Bewertung von Naturschutzleistungen im Wald – Rechtliche Bewertung
behördlicher Unterschutzstellungen. Fakultät für Rechtswissenschaft, Universität Hamburg,
Hamburg.
PAULI, B. ET AL. (1998): Das Schlachthausparadox oder das Dilemma der forstlichen
Öffentlichkeitsarbeit. In: LWF Aktuell, Heft Nr. 13/1998, S. 10-14.
PEARCE, D.W. (2001): The economic value of forest ecosystems. Ecosystem Health 7, pp. 284
– 296.
PISTORIUS, T. ET AL. (2006): Untersuchungen zur Rolle des Waldes und der Forstwirtschaft im
Kohlenstoffhaushalt des Landes Baden-Württemberg. Forstliche Versuchs- und
Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Institut für Forstökonomie, Freiburg.
PISTORIUS, T. ET AL. (2012): Lessons for REDDplus: A comparative analysis of the German
discourse on forest functions and the global ecosystem services debate. In: Forest Policy and
Economics, Heft 18 (2012), S. 4–12.
PLIENINGER, T. ET AL. (2010): Ökosystemleistungen in Kulturlandschaften – Konzept und
Anwendung am Beispiel der Biosphärenreservate Oberlausitz und Schwäbische Alb. In: Natur
und Landschaft, 85. Jahrgang (2010), Heft 5, S. 187-192.
PLIENINGER, T. ET AL. (2013): Exploring Futures of Ecosystem Services in Cultural Landscapes
through Participatory Scenario Development in the Swabian Alb, Germandy. In: Ecology an
Society, Heft 18(3): 39.
POUTA, E. (1990): Ulkoilualueen virkistyshötyjen taloudellinen arviointi (Economic evaluation of
recreational benefits. Department of social economics of forestry, University Helsinki, Helsinki,
Finnland.
RÄTZ, T. (1996): Trinkwasser aus Waldgebieten – wohlfahrtökonomische Analyse am Beispiel
des Pfälzerwaldes. In: Schriften aus dem Institut für Forstökonomie der Universität Freiburg,
Reihe 6, Institut für Forstökonomie, Freiburg.
REGIONALFORSTAMT RHEIN-SIEG-ERFT (unbekannt): Heimisches Wild aus dem
Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, Wildbret direkt vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft.
Informationsflyer, Bonn.
REWITZER, S. ET AL. (2014): Das Konzept der Ökosystemleistungen aus Sicht der deutschen
Umweltverbände. In: Natur und Landschaft, 89. Jahrgang, Heft 2, S. 61 -65.
RINK, D., ARNDT, T. (2011): Urbane Wälder: Ökologische Stadterneuerung durch Anlage
urbaner Waldflächen auf innerstädtischen Flächen im Nutzungswandel – Ein Beitrag zur
Stadtentwicklung in Leipzig. In: UFZ-Bericht, Heft 0 3/2011.
ROJAS BRIALES, E. (2014): Zukunftsaussichten der Mitteleuropäischen Forstwirtschaft aus der
globalen Sicht. Vortrag, Winterkolloquium, Universität Freiburg, Freiburg.
ROLOFF, A. (2013): Welcher Baum auf welchen Platz? Professur für Forstbotanik, Fakultät für
Umweltwissenschaften, Technische Universität Dresden PRINTPRINZ GmbH, Dresden.
60
RÖÖSLI, B., LANDOLT-PAROLINI, D. (2013): Nachhaltige Waldentwicklung – Herausforderungen
aus Sicht des Bundes (Essay). In: Schweiz Z Forstwes, Heft 164 (2013) 8, S. 216–219.
RUPPERT, C. (2004): Gemeinwohlverpflichtung öffentlicher Forstbetriebe – eine theoretische
Problemdarstellung mit Bezug zur Praxis. In: Arbeitsbericht, Institut für Forstökonomie, Reihe
38, Institut für Forstökonomie, Freiburg im Breisgau.
SCHÄFER, N.H., FRÖHLINGSDORF, H. (2013): Forstlicher Fachbeitrag zum Regionalplan
Planungsregion Düsseldorf. Landesbetrieb Wald und Holz.
SCHÄFER, S. (1989): Die Infrastrukturleistungen des Waldes aus ökonomischer Sicht. In:
Mitteilungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Abteilung
Betriebswirtschaft, 2, S. 143.
SCHAICH, H. ET AL. (2010): Linking Ecosystem Services with Cultural Landscape Research. In:
GAIA, Heft 19/4, S. 269-277.
SCHAICH, H., KONOLD, W. (2012): Honorierung ökologischer Leistungen der Forstwirtschaft –
Neue Wege für Kompensationsmaßnahmen im Wald? In: Naturschutz und
Landschaftsplanung, Heft 44 (1), S. 5-13.
SCHAICH, H., PLIENINGER, T. (2013): Land ownership drives stand structure and carbon storage
of deciduous temperate forests. In: Forest Ecology and Management, Heft 305 (2013), S.
146–157.
SCHAICH, H. (2013): Instrumente des Waldnaturschutzes und die Rolle von
Ökosystemleistungen. In: RING, I. (2013): Der Nutzen von Ökonomie und
Ökosystemleistungen für die Naturschutzpraxis – Workshop III: Wälder. BfN-Skripten 334.
Bonn-Bad Godesberg, Bundesamt für Naturschutz, S. 44-55.
SCHAICH, H. (2014): Teilprojekt 2.3: Ökosystemleistungen von Wäldern unterschiedlicher
Besitzart und –struktur. Online verfügbar unter: http://www.oekosystemleistungen.de/, zuletzt
geprüft am 29.04.2014.
SCHELBERT, H. ET AL. (1988): Wertvolle Umwelt. Ein wissenschaftlicher Beitrag zur
Umwelteinschätzung in der Stadt und Agglomeration Zürich. Züricher Kantonalbank, Zürich,
Schweiz.
SCHLITTE, H. (2003): Vom Wert der Bäume. In: Naturschutz in Hamburg, 3/03, Hamburg.
SCHRAML, U. (2012): Was wollen wir? Waldnutzung nach ökologischen , sozialen oder
kulturellen Standards?. In: MÜLLER, C.M., HIRSCHMANN, M. (Hrsg) (2012): Wald – Mehr als
Holz. Evangelische Akademie Loccum, Rehberg-Loccum, S. 155 -176.
SCHRÖDER, H. (1997): Die Bewertung der Erholungsfunktion des Waldes – Vorstellung dreier
Fallstudien. In: Forst und Holz, 53. Jahrgang, Nr. 5, S. 121-124.
SCHUH, A. (2013): Kur- und Heilwald in Mecklenburg-Vorpommern, Evaluation,
zusammenfassender Bericht und wissenschaftliche Expertise, München, unveröffentlicht.
SCHÜSSELE, J. (1995): Bewertung der Erholungsfunktion des Waldes um den Kneipp- und
Luftkurort Ziegenhagen. Diplomarbeit, Göttingen.
SCHWATLO, J. (1994): Neuplanung und Bewertung der Infrastruktur am Beispiel des
Stadtwaldes Mülheim an der Ruhr. Diplomarbeit, Göttingen.
61
SCHWEPPE-KRAFT, B. ET AL. (1989): Ökonomische Bewertung von Eingriffen in Natur und
Landschaft am Beispiel Industriegebiet Schichauweg. TU Berlin, Landschaftsentwicklung mit
Umweltforschung 60, Berlin.
SDW (2014): Was leistet der Wald für uns? Online verfügbar unter: http://www.sdw.de/, zuletzt
geprüft am 29.04.2014.
SEELAND, K. ET AL. (2006): Forest products and services in Switzerland – Criteria to assess
their economic importance. In: Issues affecting enterprise Development in the forest sector in
Europe, Fakultät der Forstwissenschaft, University of Joensuu, Joensuu, Finnland.
SEINTSCH, B. ET AL. (2012): FFH-Impact: Teil 2: Auswirkungen von FFH-
Maßnahmenplanungen auf Forstbetriebe. vTI, Arbeitsbericht des Instituts für Ökonomie der
Forst und Holzwirtschaft 2012/05, Hamburg.
SEINTSCH, B. (2013): Nutz und Kosten von Naturschutz im Wald – Bewertung von
Naturschutzleistungen im bewirtschafteten Wald. Arbeitsgemeinschaft naturgemäße
Waldwirtschaft (ANW), Landesgruppe NRW, Thünen-Institut für internationale Waldwirtschaft
und Forstökonomie, Schmallenberg.
SEINTSCH, B. ET AL. (2013): Ist ein Mehraufwand durch Schutz- und Erholungsleistungen
nachweisbar?. AFZ-Der Wald, H.23/2013, S.10-13.
SIEVÄNEN, T. ET AL (1991): Problems of measuring recreation value given everyman’s right.
Scandinavian Forest Economics, Gausdal, Norwegen.
SPELLMANN, H. (2003): Entscheidungshilfen zur Durchforstung der Douglasie.
unveröffentlichtes Manuskript.
SPERBER, L. ET AL. (1996): Über den Erholungswert verschiedener Waldbesitzarten. Forst und
Holz, Jg.51, S. 673 – 675.
STIFTUNG UNTERNEHMEN WALD (2014): DAS ÖKOSYSTEM WALD. Online verfügbar unter:
http://www.wald.de/, zuletzt geprüft am 29.04.2014.
Suda, M. (2003): Wald – Objekt der Begierden. AFZ – Der Wald 17/2003, S. 879 – 881.
SUDA, M., SCHAFFNER, S. (2013): Das Phänomen meinungs- und mehrheitsbildender
Bevölkerungsumfragen als Instrument zur Legitimierung von Interessen im politischen Raum –
Sozialempirische Befragungstechnik zwischen Stimmungsmache und Erkenntnisgewinn.
Forstarchiv 84, Heft 5 (2013), S. 152-161.
SUKHDEV, P. ET AL. (2009): TEEB Climate Issues Update. TEEB Report.
TAKANO, T. ET AL (2002): Urban residential environments and senior citizens longevity in
megacity areas: The importance of walkable green spaces. Journal of Epidemiology and
Community Health 2002, 56: pp.913-918.
TBR (2014): Technische Betriebe Remscheid, Geschäftsbereich Forst: Diverse Auskünfte,
Remscheid.
TECHNISCHE COMMISSIE BODEM (2010): Advisory report on general conditions for soil sealing in
urban areas. TCB A063, Den Haag, Niederlande.
TEEB (2009): The Economics of Ecosystems and Biodiversity for National and International
Policy Makers.
62
TEEB (2010a): Die Ökonomie von Ökosystemen und Biodiversität: Die ökonomische
Bedeutung der Natur in Entscheidungsprozesse integrieren – Ansatz, Schlussfolgerungen und
Empfehlungen von TEEB – Eine Synthese. The Economics of Ecosystems and Biodiversity:
Mainstreaming the Economics of Nature.
TEEB (2010b): Die Ökonomie von Ökosystemen und Biodiversität: Kurzleitfaden: TEEB für
lokale und regionale Entscheidungsträger. The Economics of Ecosystems and Biodiversity:
Mainstreaming the Economics of Nature.
TEEB (2010c): TEEB for Local and Regional Policy Makers. TEEB Report , Progress Press,
Malta.
TEEB (2014a): Naturkapital und Klimapolitik – Synergien und Konflikte. Naturkapital
Deutschland – TEEB DE.
TEEB (2014b): Naturkapital und Klimapolitik – Synergien und Konflikte. Kurzbericht für
Entscheidungsträger. Technische Universität Berlin, Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung
– UFZ, Leipzig.
UFLACKER, J. (1995): Bewertung der Erholungsfunktion verschiedener Waldbesitzarten im
Kaufunger Wald. Diplomarbeit, Göttingen.
ULRICH, R.S. (1984): How design impacts wellness. Healthcare Forum Journal, 20, pp. 20 –
25.
ULRICH, R.S. (1984): View through a window may influence recovery from surgery. Science,
224, pp. 420 – 421.
UPM (2014): Wirtschaftswälder bieten vielfältige Ökosystemleistungen. Online verfügbar
unter: http://www.upm.com/, zuletzt geprüft am 29.04.2014.
USSAT, M. (2003): Von der Erholungsfunktion zu marktfähigen Dienstleistungen. Diplomarbeit,
Fachhochschule Rottenburg, Rottenburg.
VESTER, F. (1986): Ein Baum ist mehr als ein Baum / Ein Fensterbuch. 2. Aufl., Kösel,
München.
WALDWASSER (2004): Wasser aus dem Wald – wie lange noch zum Nulltarif? Online verfügbar
unter: http://www.waldwasser.de/, zuletzt geprüft am 29.04.2014.
WBH (2014): Unser Hagener Stadtwald. Broschüre, Wirtschaftbetriebe Hagen, Hagen.
WEHRLI, U. (2012): Finanzierung von Waldleistungen. In: WALD und HOLZ, Heft 6/12, S. 17.
WILLIS, K. G. (1991): The recreational value of the forestry commission estate in Great Britain.
Scottish Journal of political economy, 38 (1) S.58-75.
WILLIS, K.G., BENSON, J.F. (1989): Valueas of user benefits of forest recreation. Some further
site surveys. Department of Town and County planning, University of Newcastle upon Tyne,
Edinburgh, England.
WIPPERMANN, C., WIPPERMANN, K. (2010): Mensch und Wald – Einstellungen der Deutschen
zum Wald und zur nachhaltigen Waldwirtschaft. Bertelsmann Verlag, Bielefeld.
WUPPERVERBAND (2014): Informationen zu Jahresniederschlägen 2006-2013 und
Starkniederschlägen 2006-2014. Auskunft von A. Löcke, Wupperverband, Wuppertal.
63
WURSTER, M. ET AL. (2012): Dann ist Ruh – Sichtweisen zum Thema Wald und Gesundheit. In:
Bauer, N. et al. (2012): Landscape and health: Effects, Potential and Strategies. International
Conference, Jan. 24-25.2012, WSL, Birmensdorf, Schweiz, S. 65 – 66.
ZENSUS (2011a): Bevölkerung kreisfreie Stadt Hagen am 9. Mai 2011. Information und
Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik, Düsseldorf.
ZENSUS (2011b): Bevölkerung kreisfreie Stadt Remscheid am 9. Mai 2011. Information und
Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik, Düsseldorf.
ZWINTZ, R. (1986): Zur monetären Bewertung volkswirtschaftlicher Kosten durch die
Grundwasserverschmutzung. In: UMWELTBUNDESAMT (Hrsg.) (1986): Berichte 7/86: Kosten der
Umweltverschmutzung. Tagungsband zum Symposium im Bundesministerium des Inneren
am 12. und 13.Sept. 1985. S.253-271.
i
8. Anhang
a. Grafiken der Untersuchungsregion zu einzelnen Bereichen der betrachteten
Ökosystemleistungen .......................................................................................................... ii
b. Berechnungsvarianten Besucherhäufigkeit ................................................................. xi
ii
a. Grafiken der Untersuchungsregion zu einzelnen Bereichen der betrachteten Ökosystemleistungen
iii
iv
v
vi
vii
viii
ix
x
xi
b. Berechnungsvarianten Besucherhäufigkeit
Zusammenfassung:
Gesamtbesuche
Germany 4.193.619
France 2.510.857
Poland 4.211.332
Sweden 5.570.827
Europa 4.121.659
8.849.998
6.070.562
3.046.684
7.108.118
7.866.910
6.189.315
102.488
60
110.708
8.220
Besuche/Jahr (Ø)
Husqvarna Group (2013)
Quelle
Wippermann und Wippermann (2010)*
Gasser (1997)
BAFU und WSL (2013)
Rink und Arndt (2011)
BUWAL (2005)
Besucher/Jahr (Ø)
Personen ohne Waldbesuch (Ø)
Besuche je Waldbesucher pro Jahr
Einwohner (Zensus 2011)
* Bevölkerung ab 20 Jahre
Personen, die nicht den Wald besuchen:
Gesamtbesuche
Germany 4.428 *
France 15.499
Poland 3.321
Sweden 5.535
Europa 7.196
6.642 **
NA
17.713
4.096 **
NA
8.220
110.708 * Angabe nicht in den Wald zu gehen zzgl . die Häl fe der Angabe
"Don't Know"
**Annahme, dass die gleichen Leute, die im Sommer nicht in den
Wald gehen auch im Winter dort nicht hingehen
BUWAL (2005)
Gasser (1997)
Personen ohne Waldbesuch/Jahr (Ø)
Bewohner (Zensus 2011)
Quelle
Husqvarna Group (2013)
BAFU und WSL (2013)
Rink und Arndt (2011)
Wippermann und Wippermann (2010)
xii
Berechnungen:
HUSQVARNA GROUP (2013):
BAFU/WSL (2013):
Bewohnerzahl
110.708
Besuche 3 1 1 1 0 4
How often do people visit Parks/Forests 156 52 12 4 0 4
Germany Several times a week Once a week Once a month Once during the last quarter or less Never Don't know
16.606 21.035 28.784 36.534 4.428 4.428
Prozent 15 19 26 33 4 4
4.193.619 Gesamtbesuche/Jahr 2.590.567 1.093.795 345.409 146.135 - 17.713
France Several times a week Once a week Once a month Once during the last quarter or less Never Don't know
7.750 15.499 25.463 43.176 15.499 4.428
Prozent 7 14 23 39 14 4
2.510.857 Gesamtbesuche 1208931,36 805954,24 305554,08 172704,48 0 17713,28
Poland Several times a week Once a week Once a month Once during the last quarter or less Never Don't know
15.499 24.356 32.105 33.212 3.321 2.214
Prozent 14 22 29 30 3 2
4.211.332 Gesamtbesuche 2417862,72 1266499,52 385263,84 132849,6 0 8.857
Russia Several times a week Once a week Once a month Once during the last quarter or less Never Don't know
8.857 11.071 26.570 49.819 8.857 5.535
Prozent 8 10,00 24,00 45,00 8,00 5,00
2.497.572 Gesamtbesuche 1381635,84 575681,60 318839,04 199274,40 0,00 22141,60
Sweden Several times a week Once a week Once a month Once during the last quarter or less Never Don't know
26.570 18.820 25.463 30.998 5.535 4.428
Prozent 24 17 23 28 5 4
5.570.827 Gesamtbesuche 4144908 978659 305554 123993 0 17713
Einwohnerzahl Antworten von 2010 Besuche/Einheit Besuche pro Halbjahr
110.708 fast täglich 5 130
1-2 mal pro Woche 1,5 39
1-2 mal pro Monat 1,5 9
< 1 mal pro Monat 0,5 3
nie 0 0
Gesamtbesuche
8.849.998 Sommer Prozent (Sommer) Besuche Sommer
fast täglich 13.285 12 1.727.045
1-2 mal pro Woche 46.497 42 1.813.397
1-2 mal pro Monat 30.998 28 278.984
< 1 mal pro Monat 13.285 12 39.855
nie 6.642 6 -
3.859.281
Winter Prozent (Winter) Besuche Winter
fast täglich 8.857 8 1.151.363
1-2 mal pro Woche 30.998 28 1.208.931
1-2 mal pro Monat 28.784 26 2.510.857
< 1 mal pro Monat 23.249 21 119.565
nie 19.927 18 -
4.990.717
xiii
RINK UND ARNDT (2011):
WIPPERMANN UND WIPPERMANN (2010):
BUWAL (2005a):
GASSER (1997):
Bewohnerzahl Besuchshäufigkeit von Stadtwald
110.708 regelmäßig ab und zu eher selten fast nie
3/Woche(156/Jahr) 1/Woche(52/Jahr) 1/Monat(12/Jahr) 2/Jahr
Prozent 17,10% 48,70% 21,50% 12,70%
Gesamtbesuche Anteil 18.931 53.915 23.802 14.060
6.070.562 Besuche 2.953.247 2.803.569 285.627 28.120
Bewohnerzahl Wippermann 2010: Besuchshäufigkeit von Stadtwald
110.708 mehrmals pro Woche Einmal pro Woche einmal alle 14 Tage einmal Pro Monat Seltener Gar nicht
3/Woche(156/Jahr) 1/Woche(52/Jahr) 1/14Tage (26/Jahr) 1/Monat(12/Jahr) 2/Jahr 0
Prozent 10,00% 13,00% 11,00% 13,00% 37,00% 16,00%
Gesamtbesuche Anteil 11.071 14.392 12.178 14.392 40.962 17.713
3.046.684 Besuche 1.727.045 748.386 316.625 172.704 81.924 -
Bewohnerzahl Häufigkeit eines Waldbesuchs für Schweizer Bevölkerung
110.708 Häufigkeit Waldbesuch (2005) Besuche/Einheit Besuche/Halbjahr
Fast täglich 5 130
1-2x/Woche 1,5 39
1-2x/Monat 1,5 9
<1x/Monat 0,5 3
Gesamtbesuche/ Jahr)nie 0 0
7.108.118
Häufigkeit Anteil im SommerBesuche(Sommer) Prozent (Sommer)
Fast täglich 14.946 1.942.925 13,5
1-2x/Woche 49.044 1.912.702 44,3
1-2x/Monat 32.327 290.941 29,2
<1x/Monat 10.185 30.555 9,2
nie 4.096 - 3,7
4.177.124
Häufigkeit Anteil im Winter Besuche(Winter) Prozent (Winter)
Fast täglich 9.964 1.295.284 9
1-2x/Woche 31.995 1.247.790 28,9
1-2x/Monat 37.087 333.785 33,5
<1x/Monat 18.045 54.136 16,3
nie 13.506 - 12,2
2.930.994
Bewohnerzahl
110.708 (Gasser 1997) Waldbesuchshäufigkeit
Sehr häufig Häufig Selten Sehr selten
3/Woche(156/Jahr) 1/Woche(52/Jahr) 1/Monat(12/Jahr) 2/Jahr
Prozent 29 45 19 7
Gesamtbesuche Anteil 32.105 49.819 21.035 7.750
7.866.910 Besuche 5.008.430 2.590.567 252.414 15.499