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Netzwerksicherheit • Virtualisierte Infrastrukturen: Schwachstelle Hypervisor

• Fake-Hardware: Außen Netzteil, innen Datendieb

• WLAN-Hotspots: Nicht ohne mein VPN

Events und Trends • a-i3/BSI Symposium: Sicherheit vs. Freiheit?

• Digitale Welt: gläsern und unsicher? • Cloud-Security: Paradigmenwechsel mit Azure?

Test und Technik • Virtueller Schutzwall: Cloud vs. Appliances

• Industrie 4.0: Sicherer M2M-Talk • Test: PowerControls für SQL 8.0 von Kroll Ontrack

49187

3/2015 Februar April Juni August Oktober DezemberEinzelheftpreis € 15,-

„IP-Migration braucht maßgeschneiderte Lösungen!”Im Interview: Bernd Mitternacht, Geschäftsführer der ITENOS GmbH

9IT-SICHERHEIT [3/2015]

TITEL-INTERVIEW

Interview mit Bernd Mitternacht, Geschäftsführer der ITENOS GmbH

„IP-Migration braucht maßgeschneiderte Lösungen!“

10 IT-SICHERHEIT [3/2015]

TITEL-INTERVIEW

ITS: All-IP ist im Moment ein großes Thema. Als Telekom-Tochter ist ITENOS ja sehr nahe an den Ereignissen. Welche Folgen hat die Um-stellung auf das Internetprotokoll für die ITENOS und ihre Kunden?Mitternacht: Im Rahmen der IP-Transformation wird die gesamte Infrastruktur der Deutschen Telekom sukzessive für alle Kundenseg-mente auf IP migriert. Das hat zur Folge, dass künftig verschiedene Produkte und Services wie ISDN oder Datex-P nicht mehr weiterge-führt werden. Für uns und unsere Kunden bedeutet das, dass wir die einzelnen Kundennetze auf „IP-Fähigkeit“ überprü-fen und geeignete Maßnahmen zur Vorbereitung der IP-Migration planen und umsetzen. So kann am Tag der eigentlichen Umstellung alles reibungslos ablaufen. Als Telekom-Tochter sind wir in die wich-tigsten Gremien rund um All-IP eingebunden und können so unsere Geschäftskunden frühzeitig auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereiten und bei der Migration begleiten.

ITS: Die Umrüstung auf IP-Technologie soll ja bis 2018 weitgehend abgeschlossen sein. Wie weit sind Ihre Kunden denn bei der Umstellung?Mitternacht: Je nach Anschlussart und Rou-ter-Technik vor Ort sind unterschiedliche Maßnah-men notwendig. Einige unserer Kundennetze sind bereits für die Migration vorbereitet. Hier wird es am Tag der Netzumstellung nur zu einer kurzen Un-terbrechung kommen. Danach läuft die Kommuni-kation wie gehabt weiter. In anderen Kundennetzen ist es erforderlich, vor der eigentlichen Migration ein Software-Update auf den Endstellen-Routern durchzuführen. Dies wird in Abstimmung mit unse-ren Kunden durch das Betriebsteam der ITENOS re-mote erfolgen.

Bei manchen Kunden ist es notwendig, die vorhan-denen Router durch neue zu ersetzen. Den Kunden, die bisher ISDN als Backup-Weg für die Standort-vernetzung genutzt haben, bieten wir die Umstel-lung auf Mobilfunk an. Vor allem bei kleineren Un-ternehmensstandorten wird ISDN gerne auch noch für die klassische Telefonie genutzt. Auch hier un-terstützen wir unsere Kunden bei der Entwicklung und Realisierung von zukunftsfähigen Lösungen.

ITS: Bei Geräten wie Brandmeldern oder Alarman-lagen ist die kontinuierliche Übertragung von Sig-nalen erforderlich. Kann es da bei der Umstellung der Kommunikation auf IP nicht Probleme geben?

Mitternacht: Tatsächlich sind viele Gefahrenmel-deanlagen heute noch über Datex P oder ISDN an-gebunden. Hier ist zunächst zu prüfen, ob die Über-tragungseinrichtungen der Anlagen für den Einsatz mit IP geeignet sind. Verfügt die Anlage über ISDN-Backup, muss auch hier geprüft werden, ob und mit welchem Aufwand sie etwa für Mobilfunk umgerüstet werden kann. Außerdem muss bei den

Leitstellen ebenfalls geprüft werden, ob diese bereits für die IP-Übertragung geeignet sind. Ist dies der Fall, wird die Umstellung von uns durchgeführt.

Neben der Umstellung auf IP steht die Sicherheitsbranche auch durch die Überarbeitung der Normen vor Herausforderungen. Auch wir haben diese Anforderungen genau im Blick – schließlich ist un-sere ProtectService-Plattform gemäß den einschlägigen Normen

Mit All-IP wird das Telekommunikationsnetz derzeit fit für die Zukunft gemacht, so dass es den gestiegenen Ansprüchen an die Bandbreite und neuen Services gewachsen ist. In unserem Interview beschreibt Bernd Mitternacht, Geschäftsführer der ITENOS GmbH, welche Heraus-forderungen die IP-Umstellung für sein Unternehmen und dessen Kun-den bedeuten.

11IT-SICHERHEIT [3/2015]

TITEL-INTERVIEW

zertifiziert. ITENOS blickt auf eine lange Erfahrung bei der Übertra-gung von sensiblen Informationen zurück. Mit diesem Know-how unterstützen wir unsere Kunden bei der Erarbeitung und Umsetzung von maßgeschneiderten Lösungsansätzen.

ITS: Sicherheit ist ein wichtiges Thema in Unternehmen. Welche Se-curity-Optionen rund um IP wie beispielsweise Verschlüsselung ha-ben Sie im Portfolio?Mitternacht: Zum einen setzen wir beim Betrieb unserer Kommu-nikationslösungen auf sehr hohe Sicherheits- und Qualitätsstan-dards. Der Betrieb unserer Plattformen ist gemäß ISO 27001 zertifi-ziert. Darüber hinaus setzen wir die strengen Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien des Konzerns um.

Zum anderen bieten wir verschiedene technische Möglichkeiten, Kommunikationsnetze sicher zu betreiben. Mit ProtectService bie-ten wir die Realisierung von autonomen Unternehmensnetzen. Wir betreiben hierzu ein eigenes Backbone-Netz. Sofern es unsere Kun-den wünschen, setzen wir zusätzlich Verschlüsselungstechniken wie IPSec oder GetVPN ein.

ITS: Auf welche Weise unterstützen Sie Ihre Kunden mit All-IP bei der Digitalisierung ihres Business oder beim Einstieg in Themen wie Industrie 4.0?Mitternacht: Unter dem Titel ‚Industrie4.0 – Deutschland als Vor-reiter der digitalisierten Vernetzung von Produkten und Produktions-prozessen‘ hat der BITKOM-Verband eine Reihe von Handlungsfel-dern identifiziert. Mit unseren IT- und Kommunikationslösungen besetzen wir zwei wichtige Felder – ‚hochleistungsfähige Kommuni-kation‘ und ‚IT-Sicherheit und Datenschutz‘. Wir bieten unseren Kun-den eine hohe Ausfall- und Zugriffssicherheit in der Unternehmens-kommunikation. Dabei setzen wir breitbandige, IP-fähige Übertragungstechnik wie ADSL Annex J, VDSL oder LTE ein. Skalier-barkeit und Flexibilität stehen bei der Realisierung von Kundenlösun-gen im Fokus. Die Lösung wächst mit den Anforderungen der Kunden.

ITS: Wo sehen Sie bei ihren IP-Lösungen die größten Vorteile für Unternehmen?Mitternacht: Durch die zunehmende Digitalisierung von Prozes-sen und den Einsatz von Apps im Business-Umfeld wächst der Be-darf an Bandbreite bei der Standortvernetzung rapide. Auf Basis der neuen IP-fähigen Anschlüsse wie ADSL Annex J oder VDSL 100 bie-ten wir dies in nahezu allen Filialstandorten an.

Viele Kunden werten ihre Filialservices beispielsweise durch die In-tegration von Tablet-Lösungen auf. Auch in der Sicherheitsbranche ermöglichen die höheren Bandbreiten neue Services. So können hier unter anderem Lösungen für die hochauflösende Videoüberwa-chung realisiert werden. Durch die bessere Bildqualität und schnel-lere Datenübertragung lassen sich Gefahrensituationen frühzeitig erkennen und verhindern.

ITS: Bis wann müssen Unternehmen reagieren? Was empfehlen Sie für die Umstellung auf IP?

Mitternacht: Die Migration der Kommunikationsnetze auf IP-Technik ist bereits in vollem Gange. Privatkunden werden bereits seit einiger Zeit umgestellt. Für unsere Geschäftskunden beginnt die ADSL- und VDSL-Migration in diesem Jahr. Das Ziel, bis Ende 2018 den Großteil der alten Anschlusstechnik durch neue Anschlüsse zu ersetzen, ist gut erreichbar.

Unternehmen sollten daher jetzt eine genaue Bestandsaufnahme der aktuellen Standortvernetzung sowie der damit verbundenen Anwendungen machen. Wir analysieren mit dem Kunden die erfor-derlichen Maßnahmen und entwickeln auf Basis dieser Erkenntnisse ein IP-fähiges Kommunikationskonzept. Danach begleiten wir den Kunden bei der Umsetzung und stellen auf Wunsch auch den En-de-zu-Ende-Betrieb der Lösung sicher.

ITS: Und wie wird es weitergehen? Wie wird sich das Produktport-folio von ITENOS an die neue IP-Welt anpassen, wie weit sind Sie schon damit?Mitternacht: Wir richten unsere ProtectService-Plattform konse-quent auf die Anforderungen unserer Kunden und die Möglichkeiten der neuen IP-Welt aus. So führen wir noch in diesem Jahr das Leis-tungsmerkmal Quality-of-Service ein. Die Plattform ist grundsätzlich dafür vorbereitet. Des Weiteren werden wir unsere Services im Be-reich Voice-Integration erweitern. Durch den Wegfall von ISDN wird die Sprachübertragung im Datennetz immer öfter nachgefragt. Auch wir als ITENOS nutzen die ProtectService-Plattform zur Integration von Daten und Sprache bei unseren Mitarbeitern in Home-Offices.

ITS: Welche Themen stehen für dieses Jahr noch auf Ihrer Agenda?Mitternacht: Unsere Mitarbeiter fokussieren sich auf die Anfor-derungen der Kunden und ermöglichen durch den intensiven Aus-tausch und intensive Beratung die ideale Lösung für jede Aufgaben-stellung. Neben den Infrastruktur-Themen legen wir sehr großen Wert darauf, die Business-Anwendungen unsere Kunden zu verste-hen. Daher wird unsere Agenda sehr stark von den Kundenbedürf-nissen zur Schaffung von Mehrwerten getrieben.

Darüber hinaus stehen dieses Jahr die Sprachintegration und die Vielfälligkeiten der Anschaltemöglichkeiten im Fokus. Wir ergänzen die unterschiedlichen Technologieren (ADSL, VDSL oder LTE) mit ei-ner Multi-Carrier-Strategie, um für jeden Ort die optimale Anbin-dung zu realisieren.

ITS: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Stefan Mutschler, stellvertretender Chefredak-teur IT-SICHERHEIT