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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung Kapitel 1 Zeit: "Mitte der siebziger Jahre" (1875) in der Woche nach Pfingsten und gegen Abend Ort: in einer kleinen Mietwohnung in Berlin am Schnittpunkt von Kurfürstendamm und Kurfürstenstraße (in der Nähe des zoologischen Gartens) Frau Nimptsch wärmt sich am Herd als Frau Dörr eintritt. Frau Nimptsch wird als alt und ärmlich dargestellt, Frau Dörr wird als robust, stattlich, gütig, zuverlässig und beschränkt wirkend beschrieben. Die beiden Frauen sprechen über die Beziehung Lenes (Pflegetochter von Frau Nimptsch) zu dem Adligen Botho. Frau Dörr erwähnt, dass auch sie einmal eine Beziehung zu einem Grafen hatte, heute aber mit Herrn Dörr verheiratet ist. Lene verabschiedet sich vor dem Fenster der Wohnung von Botho und kommt dann herein. Zu Beginn des Kapitels werden der Ort des Geschehens und die Zeit, zu der der Roman anfängt, erläutert. Die Zeit ist 1875 kurz nach Pfingsten, wobei das Jahr in diesem Kapitel nur als "Mitte der siebziger Jahre" angegeben wird. Die Szene spielt am Abend. Der Ort ist Berlin am Schnittpunkt von Kurfürstendamm und Kurfürstenstraße, was in der Nähe des zoologischen Gartens liegt. Diese Gegend ist zwar heute eine der exklusivsten Berlins, war es aber zum Zeitpunkt der Industrialisierung noch nicht. Das Gebäude, das der erste Schauplatz des Romans ist, ist daher auch eine einfache Mietwohnung. Diese befindet sich auf dem Gelände einer Gärtnerei und ist "versteckt" hinter einem dreifenstrigem Haus und einem rot und grün gestrichenem Holzturm mit einer Uhr. In dieser Mietwohnung sitzt Frau Nimptsch vor einem Herd und wärmt sich daran. Frau Dörr tritt ein und wird als "robust", "stattlich aussehend" und vom Wirken her als gütig und zuverlässig, aber auch als beschränkt beschrieben. Sie erklärt, dass ihr Mann - Herr Dörr - zum Kegeln gegangen sei. Frau Nimptsch meint zunächst, dass der Hut von Herrn Dörr langsam erneuert werden müsste. Das Thema wechselt aber kurz darauf zu Lene, welche die Pflegetochter von Frau Nimptsch ist. Frau Dörr beschreibt Lene als "propper" und "fleißig" und als eine, die für die Ordnung und für das Reelle steht (S. 6, Z.18f). Die beiden Frauen unterhalten sich außerdem über Lenes Beziehung zu dem Adligen Botho von Rienäcker, der gewöhnlich kurz Botho genannt wird. Sie haben beide Angst davor, dass Lene sich mehr von der Beziehung zu Botho erhofft, als sie je tatsächlich erhalten wird (Lene selbst ist nicht adlig). Frau Dörr erwähnt, dass sie in ihrer Jugendzeit bereits eine Beziehung mit einem deutlich älteren Grafen hatte, sich aber später gegen diesen und für ihren jetzigen Mann Herrn Dörr entschied. Lene kommt daraufhin von einem Spaziergang mit Botho zurück, welcher sie in Richtung Wilmersdorf geführt hatte. Frau Dörr beobachtet vom Fenster aus, wie sich die beiden liebevoll voneinander verabschieden. Danach kommt Lene in die Wohnung und grüßt die beiden Frauen .

Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung · Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung macht sich dabei über die inhaltsleeren Gespräche der Adeligen lustig, was entsprechend alle

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

Kapitel 1

Zeit: "Mitte der siebziger Jahre" (1875) in der Woche nach Pfingsten und gegen

Abend

Ort: in einer kleinen Mietwohnung in Berlin am Schnittpunkt von Kurfürstendamm und

Kurfürstenstraße (in der Nähe des zoologischen Gartens)

Frau Nimptsch wärmt sich am Herd als Frau Dörr eintritt.

Frau Nimptsch wird als alt und ärmlich dargestellt, Frau Dörr wird als robust, stattlich,

gütig, zuverlässig und beschränkt wirkend beschrieben.

Die beiden Frauen sprechen über die Beziehung Lenes (Pflegetochter von Frau

Nimptsch) zu dem Adligen Botho.

Frau Dörr erwähnt, dass auch sie einmal eine Beziehung zu einem Grafen hatte,

heute aber mit Herrn Dörr verheiratet ist.

Lene verabschiedet sich vor dem Fenster der Wohnung von Botho und kommt dann

herein.

Zu Beginn des Kapitels werden der Ort des Geschehens und die Zeit, zu der der Roman

anfängt, erläutert. Die Zeit ist 1875 kurz nach Pfingsten, wobei das Jahr in diesem Kapitel

nur als "Mitte der siebziger Jahre" angegeben wird. Die Szene spielt am Abend. Der Ort ist

Berlin am Schnittpunkt von Kurfürstendamm und Kurfürstenstraße, was in der Nähe des

zoologischen Gartens liegt. Diese Gegend ist zwar heute eine der exklusivsten Berlins, war

es aber zum Zeitpunkt der Industrialisierung noch nicht. Das Gebäude, das der erste

Schauplatz des Romans ist, ist daher auch eine einfache Mietwohnung. Diese befindet sich

auf dem Gelände einer Gärtnerei und ist "versteckt" hinter einem dreifenstrigem Haus und

einem rot und grün gestrichenem Holzturm mit einer Uhr.

In dieser Mietwohnung sitzt Frau Nimptsch vor einem Herd und wärmt sich daran. Frau Dörr

tritt ein und wird als "robust", "stattlich aussehend" und vom Wirken her als gütig und

zuverlässig, aber auch als beschränkt beschrieben. Sie erklärt, dass ihr Mann - Herr Dörr -

zum Kegeln gegangen sei.

Frau Nimptsch meint zunächst, dass der Hut von Herrn Dörr langsam erneuert werden

müsste. Das Thema wechselt aber kurz darauf zu Lene, welche die Pflegetochter von Frau

Nimptsch ist. Frau Dörr beschreibt Lene als "propper" und "fleißig" und als eine, die für die

Ordnung und für das Reelle steht (S. 6, Z.18f). Die beiden Frauen unterhalten sich

außerdem über Lenes Beziehung zu dem Adligen Botho von Rienäcker, der gewöhnlich

kurz Botho genannt wird. Sie haben beide Angst davor, dass Lene sich mehr von der

Beziehung zu Botho erhofft, als sie je tatsächlich erhalten wird (Lene selbst ist nicht adlig).

Frau Dörr erwähnt, dass sie in ihrer Jugendzeit bereits eine Beziehung mit einem deutlich

älteren Grafen hatte, sich aber später gegen diesen und für ihren jetzigen Mann Herrn Dörr

entschied. Lene kommt daraufhin von einem Spaziergang mit Botho zurück, welcher sie in

Richtung Wilmersdorf geführt hatte. Frau Dörr beobachtet vom Fenster aus, wie sich die

beiden liebevoll voneinander verabschieden. Danach kommt Lene in die Wohnung und grüßt

die beiden Frauen .

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Kapitel 2

Vormittag des nächsten Tages (nach Kapitel 1)

Herr Dörr arbeitet im Hof der Gärtnerei und gerät in tiefe Wut, da der Nachbarshund

seine Hühner verängstigt.

Die Dörrs wohnen im Sommer im "Schloss" (Haus mit Turm), im Winter in einem der

Treibhäuser

Herr Dörr hat aus erster Ehe einen zwanzigjährigen, etwas geistesschwachen Sohn.

Er ist in zweiter Ehe mit Frau Dörr verheiratet, eine Neigungsheirat aufgrund ihrer

Attraktivität.

Er ist mager, mittelgroß, hat fünf graue Haarsträhnen, eine braune Pocke zwischen

Augenwinkel und linker Schläfe und trägt immer einen Hut.

Er stört sich nicht daran, was andere über ihn sagen, bildet selbstständige

Anschauungen und hält das Gewöhnlichste für das Vorteilhafteste.

Zu Anfang des Kapitels wird in erster Linie die Wohnsituation der Dörrs beschrieben.

Zunächst wird dazu erwähnt, dass das Haus mit dem Turm, das im ersten Kapitel noch

"Schloss" genannt wurde, in Wirklichkeit nur ein "jämmerlicher Holzkasten" (S.7,Z.17f) sei. In

diesem Haus wohnen die Dörrs während des Sommers, da es zu dieser Zeit dort recht kühl

ist. Im Winter (November bis März) allerdings ziehen sie in eines der Treibhäuser, da die

Kälte im "Schloss" unerträglich wäre.

Das Kapitel beschäftigt sich zu einem wesentlichen Teil mit Herrn Dörr. Dieser, so wird

gesagt, war bereits vor seiner jetzigen Frau verheiratet. Seine damalige Ehefrau ist

allerdings verstorben. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, der mittlerweile 20 Jahre alt und

"etwas geistesschwach" (vgl. S.8, Z.7) ist. Herr Dörr ist mittlerweile wieder mit der jetzigen

Frau Dörr verheiratet. Nach seiner Aussage war es eine Neigungsheirat, also eine Heirat aus

Zuneigung, was zu dieser Zeit nicht unbedingt üblich war. Er ist der Meinung, dass seine

Frau zum Zeitpunkt der Heirat von einer "besondren Schönheit" (S.9, Z.4f) war und ihre

ehemalige Beziehung zu einem Grafen ihre Attraktivität und Unwiderstehlichkeit noch

zusätzlich unterstrich.

Herr Dörr selbst wird als "mager" und "mittelgroß" beschrieben und hat "fünf graue

Haarsträhnen über Kopf und Stirn" (vgl. S.9, Z.13f). Das einzige Ungewöhnliche an seinem

Aussehen ist nur eine braune Pocke, die zwischen Augenwinkel und linker Schläfe sitzt (S.9,

Z.16f). Er trägt außerdem regelmäßig eine große Leinwandmütze mit Schirm, die er

gewöhnlich tief ins Gesicht zieht und die daher einen Großteil des Gesichts verdeckt.

Herr Dörr hat weiterhin "keinen Sinn für Ordnung" (S.8, Z.25), eine "große Hühnerpassion"

(S.8, Z.26) und empfindet das Gewöhnlichste als das Vorteilhafteste (vgl. S.8, Z.31). Er stört

sich nicht an dem, was andere über ihn sagen (vgl. S.9, Z.1f) und hat "selbstständige

Anschauungen" (S.9, Z.1), bildet sich also auch eigene Meinungen zu Themen. Auffällig ist,

dass Herr Dörr scheinbar Spaß daran hat, auf dem Markt seine Kunden über den Tisch zu

ziehen, indem er ihnen Ware minderer Qualität zu überhöhten Preisen anbietet und sich

scheinbar im Preis etwas herunterhandeln lässt - in Wirklichkeit aber eben trotzdem viel zu

teuer verkauft.

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Kapitel 3

Herr und Frau Dörr streiten sich über Frau Dörrs Fähigkeit, Spargel zu ernten.

Frau Dörr setzt sich zu Lene, die zu diesem Zeitpunkt bügelt und beginnt ein

Gespräch mit ihr.

Frau Dörr lenkt das Gesprächsthema auf Lenes Freund Botho.

Lene berichtet, dass sie Botho bei einer Bootsfahrt kennengelernt hat.

Ohne die Hilfe Bothos und seiner Begleiter hätte ein Dampfschiff das Boot, in dem

Lene saß, überfahren (er hat ihr also das Leben gerettet).

Botho besuchte Lene danach immer regelmäßiger - es entstand eine

Liebesbeziehung.

Ein Postbote bringt einen Brief, in welchem Botho einen Besuch für den nächsten

Tag ankündigt.

Zu Beginn des Kapitels kommt Frau Dörr vom Spargelernten zurück. Sie begegnet ihrem

Mann und beide fangen bald darauf einen milden Streit an. In diesem Streit bemängelt Herr

Dörr Frau Dörrs Fähigkeit Spargel zu ernten - seiner Meinung nach hat sie einfach "keine

Spargelaugen" (S.12, Z.12f). Nach kurzem Wortwechsel trennen sich die beiden wieder,

während sich Frau Dörr zusätzlich innerlich über Herrn Dörrs Geiz aufregt. Als sie sich

hinsetzen will, um die gesammelten Spargel zusammenzubinden, bemerkt sie Lene im Haus

der Nimptschs. Lene ist zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung mit dem Bügeln von Wäsche

beschäftigt. Über ein offenes Fenster vor dem Lene arbeitet können sich die beiden aber

ohne Probleme sehen und unterhalten.

Die gesprächige Frau Dörr setzt sich natürlich ebenfalls sogleich nah an das Fenster heran

um besser ein Gespräch mit Lene in Gang zu bringen. Sie reicht Lene die bereits

zusammengebunden Spargelstangen und regt sich dabei einmal mehr über den Geiz ihres

Mannes auf. Sie beschreibt, dass Herr Dörr häufig von ihr verlangt, schlechten Spargel mit

gutem zusammenzubinden. Das ganze zusammen verkauft er dann auf dem Wochenmarkt

als wären es nur gute Spargel - und zieht so seine Käufer über den Tisch. Komplett negativ

ist sie aber auch nicht - immerhin soll Herr Dörr ihrer Meinung nach "zärtlich" (S.14, Z.24)

sein.

Frau Dörr wechselt aber schon kurz darauf das Thema zu etwas was sie wesentlich mehr

interessiert. Von ihrem Mann, Herrn Dörr, wechselt sie nämlich zu Lenes Freund Botho.

Neugierig versucht sie herauszufinden, wie sich Lene und Botho kennengelernt haben. Lene

reagiert darauf zunächst etwas überrascht (die Frage scheint ihr peinlich zu sein), fasst sich

aber schnell und erzählt Frau Dörr die gesamte Geschichte ihres etwas ungewöhnlichen

Aufeinandertreffens.

Laut Lene lernten sie sich am zweiten Ostertag in Stralau (Halbinsel in Berlin) kennen.

Zusammen mit einer Freundin (Lina) und deren Bruder (Rudolf) war sie auf dem dortigen

See mit einem Boot unterwegs. Leider war Rudolf offensichtlich als Steuermann keine große

Leuchte - als sich ein Dampfschiff näherte, fuhr dieser panikartig nur im Kreis. Zu ihrem

Glück lockte das Geschrei der beiden Frauen ein Boot mit Herren an, denen sie zuvor aus

Spaß zugewunken hatten. Im letzten Moment schafften diese es, das Boot von Lene mit

Hilfe eines Boothakens an ihrem festzumachen und aus dem Gefahrenbereich zu

"schleppen".

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Später begleiteten die Herren die Frauen nicht nur aus dem Boot, sondern auch nach Hause,

wobei sich Lene und Botho schließlich kennenlernten. Botho besuchte Lene daraufhin immer

öfter und eine Beziehung entwickelte sich. Frau Dörr reagiert zunächst etwas skeptisch was

die Beziehung angeht und sagt, dass das Einbilden schlimm sei. Woraufhin Lene

ihr versichert, dass sie sich nichts einbildet. Sie sagt, sie liebt Botho und will weiter nichts

von ihm, was vermutlich auf den Unterschied der Stände bezogen ist.

Der Postbote erscheint danach und überbringt einen Brief von Botho in welchem dieser

ankündigt, am nächsten Tag zu Besuch zu kommen.

Kapitel 4

Nächster Abend in Frau Nimptschs Wohnung

Frau Nimptsch, Lene und die Dörrs sind bereits anwesend, Botho kommt bald darauf

hinzu.

Botho ist bereits etwas angetrunken (Klubwette), schmeichelt Herrn Dörr und Frau

Nimptsch und sorgt schnell für Stimmung.

Botho hat einige Knallbonbons mitgebracht. Zwei werden verwendet und beinhalten

jeweils eine kurzen Reim über die Liebe.

Daraufhin ist Musik aus der Ferne zu hören. Botho animiert alle zum tanzen (Frau

Nimptsch tanzt nicht mit, Herr Dörr schlägt den Takt).

Am darauffolgenden Abend (nach Kapitel 3) sitzen die kompletten Dörrs (also mit Sohn) vor

dem Herd in der Wohnung von Frau Nimptsch, die ebenfalls anwesend ist. Frau Dörr strickt,

Herr Dörr raucht, der Sohn schläft im Sessel und Frau Nimptsch wärmt sich am Herd. Lene

läuft indes im Vorgarten sehnsüchtig auf und ab, denn Botho hat seinen Besuch angekündigt

(siehe Kapitel 3 gegen Ende).

Dieser erscheint auch bald darauf und ist aufgrund einer Klubwette bereits etwas

angetrunken. Daher platzt er auch fast schon übermütig in die Runde, grüßt alle und

versucht mit Herrn Dörr ins Gespräch zu kommen indem er ihm etwas schmeichelt und über

das schöne Wetter philosophiert. Eine Reaktion kommt von Herrn Dörr aber nicht.

Da Botho zu diesem Zeitpunkt noch immer steht, versucht Frau Dörr einen Sitzplatz für ihn

zu organisieren. Ihrer Meinung nach muss Botho sogar den besten Platz bekommen, da er ja

adelig ist. Daher weckt sie ihren Sohn auf und versucht diesen vom großen Sessel zu

scheuchen. Botho aber erklärt, dass er viel lieber auf der gleichen Art Stuhl wie Herr Dörr

säße. Der beste Platz sei außerdem neben Frau Nimptsch.

Der geschmeichelten Frau Nimptsch berichtet er anschließend, dass er großen Respekt vor

den kleinen Leuten habe erzählt ihr von einem Schriftsteller, der einmal ein Gedicht über

seine Waschfrau geschrieben habe.

Lene erscheint danach mit etwas Wasser und Apfelwein. Botho sagt ihr, dass er sich schon

seit dem Vortag auf seinen Besuch gefreut habe. Als Zeichen seiner Vorfreude habe er ihr

ein Geschenk mitgebracht: Eine Tüte mit Knallbonbons. Lene und Frau Dörr ziehen sogleich

jeweils an einem Knallbonbon. Beide enthalten einen kurzen Reim über die Liebe (siehe

Zitate weiter unten).

Das Thema wechselt anschließend und Botho berichtet darüber, wie man sich in

Adelskreisen mit fremden Personen unterhält. Dazu stellt er eine Unterhaltung mit Lene und

Frau Dörr als Adelige nach, bei der er u.a. die Themen Wetter und Reisen verwendet. Er

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macht sich dabei über die inhaltsleeren Gespräche der Adeligen lustig, was entsprechend

alle Anwesenden sehr erheiternd finden und die Stimmung weiter verbessert.

Während Botho noch weiter über die Adelskreise berichtet erklingt Musik von einem nahen

Konzert. Begeistert versucht Botho sofort alle zum Tanzen zu animieren. Frau Nimptsch und

Herr Dörr lehnen aber ab (Herr Dörr schlägt nur den Takt). So tanzt zunächst Lene mit dem

Sohn der Dörrs und Botho mit Frau Dörr, später dann nur noch Lene mit Botho.

Gegen Ende des Kapitels wird noch etwas Kirschwasser serviert, Herr Dörr drängt aber

darauf, nach Hause zu gehen. Er befürchtet, dass sich seine Frau etwas zu viel von dem

Kirschwasser gönnen könnte.

Auf dem Weg nach Hause werden sie von Botho und Lene begleitet. Frau Nimptsch bleibt

alleine in ihrer Wohnung.

Kapitel 5

Lene und Botho gehen in den Garten der Dörrs.

Es herrscht eine romantische Atmosphäre.

Lene und Botho reden etwas über die Dörrs.

Die Beiden necken, umarmen und küssen sich.

Lene äußert sich sehr pessimistisch und desillusioniert über ihre Beziehung: Sie glaubt, dass

sie Botho bald verlieren wird (da Botho adlig ist und sie nicht).

Nachdem Botho und Lene die Dörrs nach Hause begleitet haben (siehe Kapitel 4), fragen sie

noch, ob sie noch für 30 Minuten durch den Garten der Dörrs spazieren könnten. Sie

erhalten die Erlaubnis und machen sich sofort auf den Weg.

Im Garten herrscht eine äußerst romantische Atmosphäre: Die vielen Blumen duften

angenehm, einige Leuchtkäfer fliegen umher und der Mond wirft sanftes Silberlicht (S.31,

Z.21) auf die Erde.

So gehen die Beiden Arm in Arm durch den Garten und tratschen zunächst etwas über die

Dörrs. Beide stellen fest, dass Herr Dörr zwar intelligenter ist als seine Frau, in der

Beziehung aber trotzdem weniger Macht hat. Lene meint, dass dies an seinem Geiz und an

seiner Hartherzigkeit läge, die ihn kontrollierbar machen. Sie erwähnt aber auch, dass

zumindest Herr Dörr noch immer Liebe für seine Frau empfinden würde.

Im Anschluss gehen sie weiter durch den Garten. Es wird kurz etwas herzlicher; sie necken,

umarmen und küssen sich schließlich.

Dann kommen sie noch einmal auf Frau Dörr zu sprechen. Lene erwähnt, dass Frau Dörr

zwar grundsätzlich gut sei, aber sehr häufig Zweideutigkeiten verwende (vermutlich

unabsichtlich). Sie erzählt von Frau Dörrs Vergangenheit und dass diese eine Beziehung mit

einem Grafen hatte. Frau Dörr störte sich nicht an den Vorwürfen, die andere ihr wegen der

Beziehung machten (der Graf war adlig - sie nicht), sondern sie betrachtete die Beziehung

scheinbar als eine Art Pflichterfüllung gegenüber dem Adligen.

Nach einer kurzen Pause in der sie den Mond betrachten, kommen sie auf Bothos

Vergangenheit zu sprechen. Er erinnert sich an den schönen Garten des Schlosses, in dem

er seine Kindheit verbrachte. Er beschreibt fasziniert die Pflanzen und Bäume, die dort

wuchsen und dass er ab und zu bei der Gartenarbeit mithelfen durfte - aber auch, dass seine

Mutter ihn schnell bestrafte wenn er sich einen Fehler erlaubte.

Sie wechseln wieder das Thema und fangen an, über ihre Beziehung zu sprechen. Lene

äußert sich sehr pessimistisch und desillusioniert. Sie ist fest davon überzeugt, dass die

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Beziehung zu Botho nicht lange halten wird. Ihrer Meinung nach wird er sich früher oder

später seiner Familie beugen und eine Adlige heiraten müssen.

Ein Feuerwerk beginnt und beide schauen es sich wortlos an. Als es vorbei ist, beschreibt

Lene noch einmal die Unmöglichkeit einer wirklichen Beziehung zwischen ihnen.

Danach verlassen sie stumm den Garten.

Kapitel 6

Zeitpunkt: eine Woche später (nach Kapitel 5)

Ort: In Bothos Wohnung in Berlin

Die Wohnung wird als luxuriös und für Botho eigentlich zu teuer beschrieben. Überall hängen

Gemälde.

Botho erhält drei Briefe: Einen nutzlosen (Werbung), einen von seinem Onkel Kurt Anton von

Osten und einen von Lene.

Brief Onkel Osten: Sein Onkel weist ihn an, sich unter anderem mit ihm um ein Uhr im

Restaurant Hiller auf ein Gespräch zu treffen.

Brief Lene: Lene sorgt sich, da er sie schon länger nicht mehr besucht hat und da Lene ihn

beim Reiten mit einer Blondine (Käthe) gesehen hat. Lene bittet ihn, sie zu besuchen.

Botho freut sich über die Rechtschreibfehler in Lenes Brief (sie machen den Brief laut Botho

reizender).

Die Wohnung Bothos wird als äußerst luxuriös beschrieben. Durch die elegante Einrichtung

und die vielen Gemälde übersteigt sie im Preis eigentlich deutlich das, was sich Botho leisten

kann. Seine Kunstliebe hatte entstand durch eine Lotterie: Bei dieser gewann er das

Gemälde "Seesturm" von Andreas Achenbacher. Das Gemälde gefiel ihm so sehr, dass er

sich mehrere weitere Bilder des Malers kaufte. Später kamen auch die Bilder anderer Maler

hinzu.

Es wird im Folgenden beschrieben, dass Botho einen Kanarienvogel besitzt und dass er

offensichtlich gerne Klatschpresse liest - am liebsten Artikel, die frei erfunden sind.

Danach tritt sein Diener ein und übergibt ihm drei Briefe. Einer ist ein Werbebrief, einer von

Lene und einer von seinem Onkel "Kurt Anton von Osten". Den Werbebrief legt er direkt

beiseite. Er beschließt, den Brief seines Onkels zuerst zu lesen. Den Brief von Lene will er

sich bis zuletzt aufsparen.

Brief von Onkel Kurt Anton von Osten:

Anhand des Poststempels erkennt er, dass sein Onkel bereits in Berlin eingetroffen ist. Noch

vor dem Lesen überlegt er, was sein Onkel von ihm wollen könnte: Gemeinsam frühstücken,

einen Sattel kaufen und später ins Restaurant gehen. In der Tat verlangt sein Onkel auch

genau diese drei Dinge, was Botho zum lachen bringt.

Brief von Lene:

Er beginnt danach, den Brief von Lene zu lesen. Lene beklagt sich darüber, dass Botho sie

nun schon seit fünf Tagen nicht mehr besucht habe. Sie beschreibt ihre Angst davor, dass

sie ihn möglicherweise gar nicht mehr wiedersehen werde. Lene gibt auch zu, während der

fünf Tage ihn einmal heimlich beim Reiten beobachtet zu haben und fragt, wer die Blondine

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(Käthe) gewesen sei, die zusammen mit ihm ritt.

Sie bittet ihn, sie so bald wie möglich wieder zu besuchen und sie zu beruhigen.

Nach dem Lesen des Briefes überkommen Botho verschiedene Gefühle: "Liebe, Sorge,

Furcht" (S.37, Z.34). Er freut sich außerdem über die verschiedenen Rechtschreibfehler, die

Lene gemacht hat. Seiner Meinung nach machen diese Fehler den Brief nur "noch reizender"

(S.38, Z.10).

Botho überdenkt daraufhin beide Briefe und befürchtet, dass sein Onkel Kurt Anton ihn Pläne

überbringt, die er zu erfüllen habe. Botho ahnt, wie diese aussehen werden: Trennung von

Lene und Heirat mit Käthe, da der Wohlstand von Käthe ihn und seine Familie finanziell

retten würde. Enttäuscht stellt er fest, dass der Ostermontag in diesem Jahr besser

ausgefallen wäre, sodass er und Lene sich nie getroffen hätten.

Danach geht er los in die Kaserne (Botho ist Offizier), bevor er später seinen Onkel treffen

wird. Er gibt seinen Diener verschiedene Anweisungen, die dieser während Bothos

Abwesenheit ausführen soll und verlässt das Haus.

Kapitel 7

Botho verlässt die Kaserne; trifft kurz darauf auf Leutnant von Wedell.

Botho bringt Wedell mit zu dem Treffen mit Onkel Osten. Onkel Osten ist erfreut, da

Wedell ein entfernter Verwandter ist und im selben Regiment wie einst Onkel Osten

dient.

Onkel Osten redet über seine Zeit beim Regiment, über Politik und regt sich über

Bismarck auf.

Onkel Osten drängt Botho dazu, einer Heirat mit Käthe von Sellenthin zuzustimmen.

Botho verlässt die Kaserne um zwölf Uhr und geht daraufhin noch einige Zeit durch

verschiedene Kunstläden (erst um 13 Uhr hat er eine Verabredung mit Onkel Osten). Kurz

vor dem Treffen mit seinem Onkel begegnet er Leutnant von Wedell und lädt diesen ein

mitzukommen.

Eine Minute nach eins treffen die beiden beim Restaurant Hiller ein. Der Onkel wartet bereits

ungeduldig und regt sich scheinbar nur aufgrund von Wedells Anwesenheit nicht über die

Verspätung auf. Als er dessen Namen hört ist er hoch erfreut darüber, dass Botho ihn

mitgebracht hat, denn die Familie Wedells ist verwandt mit der Familie des Onkels. Hinzu

kommt, dass der Leutnant die typische Kleidung des Dragoner-Regiments trägt, in dem er

dient. Genau in diesem Regiment diente einst auch Onkel Kurt Anton von Osten.

Die drei setzen sich nach der Begrüßung an einen freien Tisch. Von Osten bestellt etwas

Hummer, Burgunder und Wasser. Der Onkel beginnt daraufhin lange Reden zu halten (im

gesamten Kapitel kommt fast nur er zu Wort). Zunächst redet er begeistert über seine alte

Zeit bei den Dragonern. Danach schwenkt er über zu politischen Themen und regt sich

tödlich über Bismarck auf, den er für inkompetent hält und als Feind seiner Familie

bezeichnet.

Erst zuletzt kommt das Gespräch auf das Thema, das der Onkel vermutlich schon die ganze

Zeit besprechen wollte - und wegen dem er wahrscheinlich auch nach Berlin gereist ist:

Botho soll Käthe von Sellenthin heiraten. Dies sagt der Onkel auch ziemlich direkt zu Botho.

Da Wedell anwesend ist, ist Botho das ganze ziemlich peinlich. Der Onkel aber freut sich, so

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direkt auf das Thema gekommen zu sein. Er ist der Meinung, dass es Botho nicht peinlich

sein müsse, da ohnehin schon jeder davon wüsste und Botho bereits so gut wie verheiratet

sei. Er ist der Ansicht, dass Botho auch kaum eine Bessere finden könne und zählt die

Vorteile Käthes auf: Blond, weiße Zähne, immer am Lachen.

Wedell versucht dem wehrlosen Botho zu Hilfe zu kommen und erwähnt, dass Käthe

genauso wie ihre Schwester zwar liebenswürdig sei, ihre Schwester insgesamt aber

trotzdem die bessere Wahl wäre.

Der Hilfeversuch schlägt aber fehl: Onkel Osten schlägt Wedell vor, die Schwester Käthes

zur Frau zu nehmen und freut sich schon mal vorab über eine Doppelhochzeit.

Kurz danach kommt der Onkel auf den eigentlichen Vorzug Käthes zu sprechen: Sie gehört

zur Familie der Sellenthins - und diese Familie ist äußerst reich. Bothos Familie könnte

dementsprechend alle ihre finanziellen Probleme durch die Heirat lösen. Dazu beschreibt der

Onkel auch, dass Bothos Vater einst sein Land aufgeteilt und an Bauern verkauft habe. Das

daraus gewonnene Geld sei aber längst ausgegeben - und weder Botho noch seine Mutter

gehörten zu den sparsamen Menschen.

Der Onkel drängt Botho noch einmal dazu, der Heirat zuzustimmen und erwähnt wieder,

dass die Heirat bereits zwischen den Eltern ausgemacht sei - jetzt müsste Botho nur noch

zustimmen.

Das Kapitel schließt ab indem der Onkel beim Kellner einen Heidsieck bestellt - natürlich

beste Marke. Offensichtlich liegt Sparsamkeit nicht in der Familie.

Kapitel 8

Wedell kommt in den Klub und trifft dort auf Serge und Pitt.

Wedell erzählt von Baron Ostens Wille, dass Botho Käthe heiraten soll.

Pitt lobt Käthe (vor allem ihr Aussehen) außerordentlich.

Wedell und Pitt streiten darüber, ob sich Botho für Käthe oder Lene entscheiden wird.

Im Klub sitzen Pitt und Serge - zwei Adlige - beim Skatspielen. Wedell kommt hinzu und

nennt den Grund für seine Abwesenheit: Er war bei einem Treffen mit Baron Osten und

Botho (siehe Kapitel 7).

Er erzählt von dem Treffen und davon, dass Botho nach den Willen seiner Familie Käthe

heiraten soll. Da Wedell diese Heirat als "Ecke" (also in etwa als Gefahr für Botho)

bezeichnet, erwähnt Pitt die finanzielle Situation Bothos: Er gibt jährlich 12000 aus, nimmt

aber nur 9000 ein. Macht ein Minus von 3000. Käthes Familie aber besitzt mehrere Güter

und ist dementsprechend äußerst reich. Daher ist Pitt der Ansicht, dass die Heirat für Botho

keine Gefahr, sondern viel mehr die "Rettung" sei.

Genauso wie Baron Osten fängt auch Pitt kurz darauf an, von Käthes Schönheit zu erzählen:

"Wundervolle Flachsblondine mit Vergissmeinnichtaugen (...), weniger Mond als Sonne"

(S.52, Z.1ff). Er erwähnt außerdem, dass Käthe aufgrund ihres Aussehens bereits mit 14

Jahren allgemein umworben wurde.

Wedell spricht die Beziehung Bothos mit Lene an und ist der Meinung, dass sich Botho

möglicherweise doch für Lene entscheiden könnte. Pitt widerspricht dem aber entschieden.

Er glaubt, dass Botho gar keine andere Wahl mehr habe, als Käthe zu heiraten. Das werde

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für Botho möglicherweise schmerzvoll sein, er werde sich davon aber bald wieder erholen.

Kapitel 9

Botho besucht Lene am nächsten Tag (nach Kapitel 7 und 8)

Botho, Lene und Frau Dörr gehen spazieren auf einem ruhigen Feldweg.

Sie kommen u.a. an Gerüsten zum Teppichausklopfen und am Schutthaufen eines

Bildhauers vorbei.

Sie setzen sich auf einen kleinen Hügel und können von dort aus die nahe Kegelbahn

hören.

Lene errät die Treffer zweier Kugeln anhand des Aufprallgeräuschs der Kugeln auf

der Kegelbahn.

Bei Sonnenuntergang gehen sie zurück; auf dem Rückweg spielen Lene und Botho

fangen; später singen alle drei gemeinsam Lieder.

Botho besucht am Tag nach seinem Gespräch mit Onkel Kurt Anton von Osten Lene in ihrer

Wohnung. Lene ermuntert Botho und Frau Dörr, gemeinsam mit ihr spazieren zu gehen. Sie

beschließen, in Richtung Wilmersdorf zu gehen (aus der selben Richtung kamen Botho und

Lene auch in Kapitel 1). Bevor sie losziehen holt Frau Dörr noch schnell einen teuren Hut,

den sie von ihrem Mann geschenkt bekommen hat. Dann verlassen alle drei das Haus durch

ein verstecktes Seitenpförtchen.

Lene wählt den genauen Weg, den die drei gehen. Sie entscheidet sich für den Weg, den sie

als den hübschesten und einsamsten betrachtet, sodass sie während ihres Spaziergangs

niemanden begegnen werden.

Kurz darauf kommen sie an einigen Gerüsten vorbei, an denen Teppiche und Decken

ausgeklopft werden. Wenig später sehen sie den Schutthaufen einer Bildhauerwekstatt in

dem noch mehrere Engelsköpfe liegen.

Im weiteren Verlauf des Kapitels passieren sie außerdem noch einige Frösche, Störche,

blühende Pappelweiden, sowie verschiedene Korn- und Rapsfelder.

Erst danach steigen sie einen kleinen Abhang hinauf und setzen sich dort auf einen

Unkrauthaufen. Von der Erhöhung aus können sie weit in die Landschaft und bis nach

Wilmersdorf schauen. Außerdem hören die drei von dort aus eine nahe Kegelbahn und Lene

erwähnt, dass sie in ihrer Kindheit in der Umgebung einer Kegelbahn aufgewachsen ist.

Lene wettet daraufhin, dass sie die Treffer einer Kugel anhand ihres Aufprallgeräuschs

voraussagen kann, noch bevor der Kegeljunge das Ergebnis ausrufen kann. In der Tat liegt

sie auch zweimal richtig: einmal null Treffer und einmal alle neune.

Als die Sonne schließlich untergeht und es langsam kälter wird, beschließen sie wieder

zurückzugehen. Auf dem Rückweg spielen Lene und Botho kurz fangen. Lene meint, dass

Botho es nicht schaffen werde sie zu kriegen. Für einige Zeit gelingt es ihm auch tatsächlich

nicht. Als er es schließlich schafft und sie küsst protestiert Lene, dass dies gegen die Regeln

wäre (Anspielungen auf Bothos und Lenes Beziehung).

Sie kommen kurz auf Frau Dörrs ehemaligen Geliebten zu sprechen. Frau Dörr meint, dass

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

am Ende jeder Adlige gleich sei. Damit keine schlechte Stimmung aufkommt, verleitet Lene

alle zum Singen. Es hilft aber alles nichts, die gute Stimmung von Botho und Lene ist am

Ende des Kapitels verflogen.

Kapitel 10

Nach dem Spaziergang bleiben Botho, Lene und Frau Dörr noch etwas bei Frau

Nimptsch.

Lene fragt u.a. woher die Namen Serge, Pitt und Gaston kommen.

Botho erläutert u.a., dass Gaston der "Mann mit der eisernen Maske" sei und er

diesen Spitznamen habe.

Die alte Frau Nimptsch erläutert ihren Lebensunwillen.

Botho verspricht ihr, einen Immortellenkranz auf ihr Grab zu legen, sollte er hören,

dass sie gestorben sei.

Der Schauplatz des Kapitels ist die Wohnung von Frau Nimptsch, direkt nach dem

Spaziergang (Kapitel 9). Botho, Lene und Frau Dörr bleiben dort noch etwas zusammen mit

Frau Nimptsch, nachdem sich die Stimmung von Botho und Lene wieder verbessert hat.

Lene holt bald nachdem sie die Wohnung betreten haben ein kleines Buch, in dem einige für

sie wichtige Fragen stehen. Einige daraus liest sie vor und will unter anderem wissen, wer

die beiden Frauen waren, mit denen sie Botho vor kurzem gesehen hat (siehe Kapitel 6,

Lenes Brief). Sie ahnt, dass eine von den beiden von Bothos Familie ausgewählt wurde, um

seine Frau zu werden und fragt daher auch, welche von den beiden es werden soll.

Außerdem will sie wissen, was die Namen "Pitt", "Serge" und "Gaston" bedeuten.

Aus Zeitgründen will Botho nicht alle Fragen beantworten und so muss er schließlich nur zur

dritten Frage Auskunft geben. Er erläutert, dass alle drei Namen nur Spitznamen seien, die

er und seine Freunde sich gegeben hätten. Pitt sei ursprünglich der Name eines englischen

Staatsmannes gewesen, Serge ein russischer Vorname, den häufig Fürsten tragen. Gaston

kennt Lene bereits aus dem Stück "Der Mann mit der eisernen Maske", wobei der Mann mit

der Maske diesen Namen trägt. Botho erklärt ihr, dass er diesen Spitznamen (Gaston) habe,

worauf Lene aber nicht überrascht reagiert. Sie ist der Meinung, dass Botho ohnehin eine

Maske tragen würde und der Name daher zu ihm passte.

Frau Dörr, die kurz weg war kommt zurück und rechtfertigt ihre Abwesenheit damit, dass sie

noch kurz einen Begräbniskranz für Kunden fertigen musste. Das bringt Frau Nimptsch auf

das Thema Begräbnis und Tod. Sie schildert, dass sie keinen rechten Lebenswillen mehr

habe und ohnehin bald sterben werde (sie ist schon älter). Sie wünscht sich, dass man ihr

nach ihrem Tod keinen Begräbniskranz aus Efeu und Azalien anfertigen soll (wie es Frau

Dörr soeben für die Kunden gemacht hat). Stattdessen will sie lieber einen Kranz aus

Immortellen haben. Botho verspricht ihr, ihr so schnell wie möglich einen Immortellenkranz

auf ihr Grab zu legen, sollte er einmal hören, dass sie gestorben sei (das tut er später auch

tatsächlich).

Frau Nimptschs Stimmung hellt sich daraufhin wieder etwas auf und sie weist Lene an, für

alle noch etwas zu trinken zu holen. Botho und Frau Dörr tratschen noch etwas über Frau

Dörrs teuren Hut und über Herrn Dörr.

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Kurze Zeit später verabschiedet sich Botho. Frau Dörr versucht ihn noch daran zu erinnern,

dass er und Lene das Vielliebchen vergessen haben (kommt einer Art Spiel für Verliebte

gleich); Botho scheint dies aber absichtlich zu überhören.

Kapitel 11

Botho und Lene fahren nach Hankels Ablage (einige Wochen nach Kapitel 10).

Beide genießen sofort die Abgeschiedenheit/Ruhe des Ortes.

Sie mieten eine kleine Wohnung in einem Gasthaus.

Sie fahren mit einem Boot auf einem nahen Fluss und landen in der Nähe einer

Schiffswerft.

Lene pflückt einige Blumen für einen Strauß für Botho.

Wie Botho es sich wünscht bindet sie die Blumen mit einem ihrer Haare zusammen.

Es wird kälter und sie fahren zurück.

Das Kapitel findet einige Wochen nach dem Ende von Kapitel 10 statt. Nach längerem Hin

und Her hat man sich schließlich für "Hankels Ablage" entschieden, ein sehr abgeschiedenes

und ruhiges Plätzchen mit viel Natur. Frau Dörr aber haben Lene und Botho nicht

mitgenommen. Lene befürchtete, dass Frau Dörr in Gegenwart des Wirtes oder anderer

Personen zu peinliche Sachen sagen könnte. Außerdem wollte sie die Tage ganz allein mit

Botho verbringen.

Bereits auf der Hinfahrt mit dem Zug können die beiden Abstand vom Rest der Gesellschaft

nehmen, denn sie sind in ihrem Abteil die einzigen und damit ungestört. Auch am Bahnhof

für Hankels Ablage sind sie zu ihrer Freude die einzigen, die dort aussteigen.

Nach der Ankunft machen sie sich auf dem Weg zu einem Gasthaus, wo sie sich zunächst

unter einem offenen Vorbau setzen. Besonders Lene genießt sofort die schöne Natur und

die Abgeschiedenheit.

Der Wirt erscheint und empfängt sie freundlich. Die beiden mieten ein kleines Zimmer direkt

unterm Dach mit einem großartigen Ausblick über die Umgebung.

Bald darauf erblickt Lene zwei Boote und fordert Botho sofort auf mit ihr über den nahen

Fluss zu fahren. Botho überhört sie zunächst ganz bewusst. Dann erinnert er sie schließlich

an das letzte Mal als sie Boot gefahren ist: In Stralau wäre sie dabei fast ums Leben

gekommen (siehe Kapitel 3). Lene kontert damit, dass sie sich dafür erst durch diesen

beinahe-Unfall kennengelernt haben. Botho gibt nach und lässt Lene wählen, welches Boot

sie fahren möchte: Die "Hoffnung", oder die "Forelle". Lene entscheidet sich für die "Forelle".

Mit der "Hoffnung" könnten sie ohnehin nichts anfangen, meint Lene etwas pessimistisch.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Forellen teilweise auch gegen den Strom schwimmen,

ganz ähnlich wie Lachse. Die Forelle repräsentiert also ideal Lenes und Bothos Beziehung,

die entgegen aller gesellschaftlichen Regeln stattfindet.

Nachdem sie einige Zeit über den Fluss gefahren sind landen sie schließlich auf einer Wiese

und in der Nähe einer Schiffswerft. Sie gehen über die Wiese und in Richtung eines

Kiefernwaldes, der von der bereits tiefstehenden Sonne in ein romantisches rötliches Licht

gehüllt wird. Botho kommt auf die Idee, einen Strauß Blumen zu pflücken. Da er aber keine

Blumen findet, hilft ihm Lene dabei. Sobald sie damit fertig ist, setzen sie sich auf ein kleines

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umgedrehtes Boot und Botho erläutert, was Lene alles gefunden hat: Ranunkeln,

Butterblumen und falsches Vergissmeinnicht (Mäuseohr). Lene passt diese Aufzählung gar

nicht, weshalb sie den Spieß umdreht. Sie denkt sich einige Blumen aus, die sie angeblich

gefunden habe und zwingt Botho zuzustimmen: (echtes) Vergissmeinnicht,

Ehrenpreis Teufelsabbiss und Immortellen.

Botho verlangt kurz darauf, dass Lene den Strauß mit einem ihrer Haare zusammenbinden

soll. Lene sträubt sich dagegen, da Botho ihrer Ansicht nach in diesem Fall fest an sie

gebunden wäre. Sie leitet das vom Sprichwort "Haar bindet" ab.

Botho kann sich aber durchsetzen und Lene verwendet eines ihrer Haare. Trotzdem scheint

sie im Hinterkopf zu haben, dass die Realität anders aussieht und dass Botho keinesfalls an

sie gebunden ist. Danach wird sie nämlich ruhiger und ernster. Zeitgleich verschwindet auch

langsam die Sonne (es ist schon Abend), wodurch es kälter wird. Aufgrund der Kälte

entscheiden sich schließlich beide, den Rückweg anzutreten.

Kapitel 12

Bald darauf landen Botho und Lene am Steg des Gasthauses; es ist bereits dunkel.

Lene ist nicht wohl, daher geht sie aufs Zimmer. Die Wirtin denkt, sie sei schwanger

und bringt ihr Melissentee.

Botho setzt sich an einen Tisch, lässt sich Fisch und Wein bringen und plaudert mit

dem Wirt.

Sie reden über den Namen "Hankels Ablage", über die Jagdmöglichkeiten in der

Umgebung und über die Besucherzahlen zu verschiedenen

Gelegenheiten/Jahreszeiten.

Lene ist wieder munterer geworden, betrachtet im Zimmer einige Bilder und ist

enttäuscht, dass sie deren Untertitel nicht lesen kann (Botho könnte es).

Als Botho kommt setzen sie sich ans Fenster und genießen den herrlichen Ausblick

und die Ruhe.

Das zwölfte Kapitel spielt direkt im Anschluss an das elfte. Es ist noch derselbe Abend, aber

bereits dunkel geworden, als Botho und Lene mit ihrem Boot am Steg des Gasthauses

anlegen.

Botho bietet Lene etwas zu trinken an - verschiedene Weine - Lene lehnt aber ab. Sie fühlt

sich nicht gut und will daher lieber auf ihr Zimmer gehen (vermutlich rein psychische

Nachwirkungen des Haar-Problems aus Kapitel 11 gegen Ende). Die Wirtin befürchtet, dass

Lene schwanger sei und bietet ihr daher einen Melissentee an. Nach den Erfahrungen der

Wirtin (sie war schon fleißig im Kinderkriegen) soll das in solchen Fällen helfen. Lene nimmt

den Tee dankend an und verkneift es sich, die Wirtin in ihrer Schwangerschaftsvermutung zu

berichtigen.

Unterdessen hat sich Botho draussen an einen Tisch gesetzt und sich ein Fischgericht und

etwas Wein bestellt. Den Wirt hat er eingeladen sich dazuzusetzen und etwas mit ihm zu

plaudern.

Neugierig fragt Botho zunächst, woher eigentlich der Name "Hankels Ablage" käme. Der Wirt

berichtet, dass der Ort früher einmal der Hafen und das Ablagegebiet für die Güter von etwa

30 umliegenden Dörfern gewesen sei. Da in der Nähe ein Fischer mit Namen Hankel

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wohnte, hat sich der Name "Hankels Ablage" eingebürgert.

Danach erläutert der Wirt, dass das Gebiet um "Hankels Ablage" prächtig zum Jagen

geeignet sei.

Botho erinnert daraufhin an die derzeitige Ruhe und Einsamkeit und fragt, ob es bei "Hankels

Ablage" immer so angenehm zugehe. Er bezeichnet das hiesige Leben als sehr angenehm

und vorteilhaft (Idylle, Ruhe, Jagen). Übersieht aber die harteArbeit, die dem Wirt diese Idylle

und Ruhe nimmt. Wie schon bereits am Anfang des Romans (Beschreibung des Lebens der

Dörrs wie im "Paradies") betrachtet Botho das bürgeliche Leben nur einseitig; eben von der

Seite, welche die Arbeit nicht beachtet. Sein Bild des Bürgertums ist durch idealistische

Vorstellungen verzerrt.

Der Wirt verneint entschieden Bothos Frage und erzählt davon, wie ab März die Berliner

hierher kämen (und zumeist mit Sonnenbrand und Lungenentzündung wieder gingen). Ab

Juli würde es dann richtig schlimm werden. In dieser Zeit legten sehr häufig am Morgen

große Dampfschiffe mit mehr als 200 Passagieren an. Über die Mittagszeit gingen diese

noch durch Wald und Wiesen, am Abend wollten sie aber bewirtet werden. Danach tanzten

sie im Ballsaal und führen erst um 11 ab. Erst dann könne er den Saal wieder für das Schiff

am nächsten Tag vorbereiten.

An den restlichen Feiertagen des Jahres kämen außerdem aus den umliegenden Dörfern

viele Besucher, die aber sehr streitsüchtig seien. Und das ganze Jahr über würden ab und

an kleinere Segler und Ruderer anlegen.

Trotzdem sei er dankbar, denn die ganzen Besucher spielten ihm eine Menge Geld in die

Kasse (vor allem die großen Dampfschiffe). Dafür kostete ihn der Stress aber auch jedes mal

etwas Lebenszeit.

Botho verabschiedet sich danach vom Wirt und geht aufs Zimmer.

Unterdessen hat sich Lene wieder etwas erholt. Während Botho noch im Gespräch mit dem

Wirt war, hat sie sich bereits etwas im Zimmer umgesehen. Ihrer Meinung nach sei dieses

geschmackvoll eingerichtet. Unter anderem hat das Zimmer ein sehr großes Fenster mit

schönem Ausblick, und einen eleganten Toilettentisch (kleiner Tisch mit Spiegel zum

Schönmachen; in erster Linie für Frauen).

Außerdem bemerkt sie drei Bilder an der Wand, die vermutlich ersteigert sind. Jedes der

Bilder hat eine Bildunterschrift: "Washington crossing the Delaware", "The last hour at

Trafalgar", "Si jeunesse savait". Lene ist etwas enttäuscht bei dem Gedanken, dass sie diese

Bildunterschriften nicht versteht, während Botho dies könnte. Sie fühlt dadurch eine Kluft zu

ihm, was ihre Bildung angeht.

Während sie noch so enttäuscht ist, macht sie das Fenster auf. Sie genießt die abendliche

Luft und den schönen Ausblick. Dann setzt sie sich an den Tisch und macht ihr Haar.

Botho erscheint daraufhin und ist erfreut, dass sie noch wach ist und sich wieder besser

fühlt. Lene zeigt ihm den Ausblick aus dem Fenster und lehnt sich voller Glück an ihn.

Kapitel 13

Am Morgen nach Kapitel 12 genießen Botho und Lene zunächst ein gutes Frühstück.

Als sie das Boot bepacken für einen Ausflug tauchen Serge, Pitt und Balafre mit drei

Damen (Isabeau, Johanna, Margot) als Begleitung auf.

Die drei Damen gehen mit Lene zum Wirt und bestellen ein ausgiebiges und

elegantes Mittagessen, danach gehen sie weiter in den Wald.

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Während die Damen durch den Wald laufen lästert Isabeau vor Lene über Johanna

und Johanna ihrerseits vor Margot über Isabeau.

Isabeau deutet im Gespräch mit Lene an, dass sie nichts für Balafre (ihr Begleiter)

übrig hat, sondern ihn nur verwöhnt um später Geld dafür zu bekommen.

Das Kapitel findet am Morgen des nächsten Tages (nach Kapitel 12) statt.

Der Tag beginnt angenehm: Die Sonne geht langsam auf, es liegt leichter Nebel in der Luft

und Lene fühlt sich glücklich, befreit von allen Sorgen. Botho und Lene entscheiden sich, ihr

Frühstück unter einem nahen Baum einzunehmen. Während dieses noch vom Wirt

zubereitet wird, gehen die beiden noch etwas spazieren. Als sie zurückkommen, ist der Wirt

gerade mit dem Frühstück fertig. Botho findet, dass das Essen mehr englischer als

deutscher Art ist (Tee, Eier, Fleisch). Trotzdem kann auch er sich dafür begeistern und findet

den Tag bis dahin himmlisch. Nur eine Köchin trübt die Stimmung etwas. Diese steht an

einem Steg in Sichtweite und wäscht fleißig Geschirr, was Lene als ein Zeichen für ihre

Zukunft wahrnimmt und blass wird. Sie gewinnt aber schnell wieder an Fassung und geht

kurz auf ihr Zimmer, um sich neu einzukleiden. Währenddessen schlägt der Wirt Botho einen

ausgiebigen Ausflug mit Bootsfahrt, Spazierengehen und Schlossbesichtigung vor. Botho

stimmt zu und auch Lene kann sich dafür begeistern, sodass sie schon bald dabei sind, ein

Boot zu beladen.

Während des Beladens des Bootes können Lene und Botho aber bereits die Stimmen von

anderen Besuchern hören. Sie versuchen sich zu beeilen, um so der Begegnung mit

anderen Menschen aus dem Weg zu gehen. Ihre ungestörte Ruhe und Abgeschiedenheit

von der Gesellschaft ist ihnen inzwischen zu sehr ans Herz gewachsen. Es hilft aber nichts,

die Besucher erscheinen schon kurze Zeit später und sind ausgerechnet auch noch

Bekannte Bothos: Serge, Pitt und Balafré zusammen mit jeweils einer Dame als Begleitung.

Die Damen stellen sie mit den Fantasienamen "Isabeau", "Johanna" und "Margot" vor. Botho

springt auf den Zug auf und gibt Lene vor den anderen den Namen "Agnes Sorel" (alle vier

Namen stammen aus Schillers "Die Jungfrau von Orleans"). Nachdem die drei Bekannten

Bothos erläutert haben, wie sie nach Hankels Ablage gekommen sind, gehen alle

gemeinsam in Richtung Gasthaus und setzen sich dort an einen Tisch.

Der geplante Ausflug von Botho und Lene ist ab dann Vergangenheit und stattdessen wird in

der größeren Gruppe die weitere Tagesplanung durchgegangen. Serge schlägt einen

Spaziergang bei Nacht vor und Balafré bis dahin eine Bootsfahrt. Isabeau protestiert, da sie

für diesen Tag genug vom Wasser hat. Nach einigem Hin und Her einigt man sich schließlich

darauf, dass die Herren etwas Karten spielen wollen ("Jeu"), während die Damen spazieren

gehen. Um 12 Uhr will man sich dann wieder zum Essen treffen. Isabeau geht daraufhin los,

mit den drei anderen Damen im Schlepptau (Lene, Johanna, Margot). Beim Wirt bestellt sie

schon mal das Essen für zwölf Uhr: Bitte drei bis vier Gänge, Rehrücken mit Bohnen, Gurken

und Rapunzeln, danach Süßspeise mit Schlagsahne und danach Butterbrot mit Käse. Dazu

Rheinwein, Mosel und Champagner - aber nur die guten Marken.

Nachdem die Essensfrage geklärt wurde, machen sich die vier auf in den Wald. Es bilden

sich zwei Zweiergruppen: Vorne Lene und Isabeau, hinten Johanna und Margot. Isabeau

fragt an die hintere Gruppe, welchen Weg man gehen solle. Es kommt von Johanna der

Vorschlag, man könne in Richtung eines nahen Dorfes gehen (Zeuthen), da dieses

romantisch und melancholisch sei und man auf dem Weg an einem schönen Friedhof

vorbeikäme. Ohne Gegenvorschlag wird dies von Isabeau verworfen. Stattdessen fängt

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Isabeau gegenüber Lene an, über Johanna zu lästern. Sie habe keinen guten Ruf und

keinen Anstand, sei eine Gans und könne ohnehin nicht umgänglich sein, da sie ja von

kleinen Leuten käme.

Johanna lästert ihrerseits weiter hinten, dass Isabeau dick und egoistisch sei und so laufe,

wie eine fette Ente watschelte.

Lene will daraufhin von Isabeau wissen, was es mit den Spitznamen (Serge, Pitt, Gaston,

Balafré) auf sich hat, da sie bis dahin nichts aussagekräftiges von Botho gehört hat. Isabeau

spricht auch zunächst mehr in Rätseln: Sie würden diese Namen nur aus Ziererei und damit

keiner etwas merke verwenden. Dabei wäre das unnötig, denn es würde eh keinen

interessieren und letztlich hätten sie sich ja nichts vorzuwerfen, da eh alle gleich seien.

Erst danach wird das ganze etwas klarer, denn dann erzählt Isabeau indirekt etwas über ihre

Beziehung zu Balafré. Sie erzählt dazu zuerst über die Adelsschicht, die sie als nur am

Anfang interessant und später eher langweilig einschätzt. Sie war also scheinbar vor ihrer

Beziehung Teil der nicht-adligen Gesellschaftsschicht. Isabeau kann es sogar gar nicht

abwarten, endlich wieder aus der Adelsschicht herauszukommen (also die Beziehung zu

beenden), um sich danach eine Destillation zu kaufen und einen Mann zu heiraten. Das Geld

dafür würde sie nach ihrer Aussage kriegen - als Leser kann man annehmen, dass ihr

adliger Freund der "Spender" wäre (die Heirat will sie erst nach dem Kauf durchführen). Die

ganze Beziehung ist für sie also scheinbar nur dafür da, um Geld zu erhalten - und um an

das Geld zu kommen, wird sie vermutlich auch eine Gegenleistung erbringen müssen.

Mit anderen Worten: Sie ist in etwa eine Prostituierte und die Namen sind nur dafür da, dass

nicht jeder weiß, welcher adlige sich mit welcher Prostituierten vergnügt.

Lene ist von dieser Einstellung zu Beziehungen zutiefst geschockt und wird blass, als sie die

Ausführungen hört.

Die vier Damen erreichen kurz darauf einen moosbewachsenen Grabenrand, auf den sie

sich setzen. Sehr lang bleiben sie aber nicht - gegen halb 12 verkündet Isabeau, dass sie

jetzt endlich genug Natur gesehen hätten und sich auf den Rückweg machen könnten.

Kapitel 14

Botho und Lene fahren nachdenklich und bedrückt nach Hause.

Nächsten Morgen: Botho erhält einen Brief von seiner Mutter.

Brief:

Mutter bekommt zunehmend Druck von Onkel Osten und Käthes Familie,

Käthes Familie wütend über Bothos Verhalten (Botho trifft keine klare Entscheidung),

Geld von Bothos Familie wird immer weniger,

Botho soll jetzt endlich eine Entscheidung treffen (ob Heirat mit Käthe oder nicht)

Botho reitet aus um alles zu durchdenken.

Er kommt am Grab eines Adligen vorbei, der in einem Duell gestorben ist.

Botho stellt fest, dass die soziale Herkunft das Leben von jedem bestimmt.

Nimmt sich einfache Leute als Vorbild: Diese heiraten nicht aus Liebe, sondern um

Ordnung zu haben.

Kurz nach dem Spaziergang von Lene und den anderen Damen (Kapitel 13) trennen sich

Botho und Lene von den anderen. Wie auch schon auf der Hinfahrt, so sitzen sie auch auf

der Rückfahrt im Zug in einem leeren Waggon. Im Gegensatz zur Hinfahrt ist die Stimmung

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allerdings nicht gut, sondern bedrückt. Botho und Lene fühlen sich beide niedergeschlagen.

Alle Heiterkeit, die sie zeitweise in Hankels Ablage spürten, ist endgültig verflogen. Nach

einiger Zugfahrt kommen sie am Görlitzer Bahnhof in Berlin an.

Lene verlangt von dort aus alleine nach Hause zu laufen, was Botho aber nicht zulässt.

Stattdessen bestellt er eine Droschke. Die Fahrt scheint daraufhin ewig zu dauern, vorbei an

einem Kanal und nur geprägt von einigen kleineren Zwangsunterhaltungen.

Nachdem sie angekommen sind, stellt Lene fest, dass keiner daran schuld gewesen sei,

dass der Ausflug ein eher trauriges Ende

genommen hätte. Es sei eben einfach der Lauf der Dinge. Sie spürt deutlich, dass sich ihre

Beziehung nun dem Ende zuneigt. Trotzdem ist sie dankbar für die schöne Zeit, die sie in

diesem Sommer erleben durfte.

Am nächsten Tag sitzt Botho in einem Schaukelstuhl in seiner Wohnung. Während er raucht

kommt immer wieder ein "dicker Brummer" durch eines der Fenster rein und fliegt um seinen

Kopf herum. Genervt versucht er ihn mehrere Male wegzuscheuchen, doch es ist

hoffnungslos, er kommt einfach immer wieder durch eines der Fenster herein. Nach einiger

Zeit gibt Botho enttäuscht auf und scheucht den Brummer nicht mehr weg. Er stellt fest, dass

Ergebung scheinbar überhaupt das Beste sei.

Aus seinen Gedankengängen wird er vom Postboten herausgerissen. Dieser überbringt ihm

einen Brief von seiner Mutter und schon vor dem Öffnen ahnt Botho, dass der Inhalt für Lene

sehr negativ ausfallen wird.

(Brief)

In dem Brief beschreibt seine Mutter, dass die finanzielle Lage der Familie zunehmend

angespannter wird. Seine Mutter traut sich zudem kaum noch, Onkel Osten um Geld zu

bitten. Dieser hinterfragt immer öfter, wieso Bothos Mutter nach Geld verlangt, wenn man

sich ohne Probleme selbst helfen könnte - Botho müsste nur die reiche Käthe von Sellenthin

heiraten. Auch die Sellenthins werden zunehmend gereizter. Sie haben genug von Bothos

Abneigung, endlich eine endgültige Entscheidung zu treffen. Sie verlangen, dass er nun

Auskunft darüber geben soll, ob er Käthe heiraten wird oder nicht. Die Sellenthins sorgen

sich zudem, dass die Leute anfangen könnten, über ihre Tochter zu lästern. Das wird umso

brisanter, da die jährlichen Zinsen vom Vermögen der Sellenthins schon fast höher sind, als

das gesamte Vermögen von Bothos Familie.

Auch Bothos Mutter drängt nun direkt darauf, dass er endlich eine Entscheidung treffen solle,

egal welche. Sie weist ihn aber darauf hin, dass das Wohl der gesamten Familie von dieser

Heirat mit Käthe abhänge.

Nach dem Lesen des Briefes schießen Botho viele Gedanken durch den Kopf. Auch er weiß

bereits, dass das Vermögen seiner Familie zur Neige geht. Trotzdem fragt er sich, ob er

überhaupt eine andere Möglichkeit hat, sich zu entscheiden (eine andere als Käthe zu

heiraten). Wie für einen Adligen zu erwarten, stellt er schnell fest, dass er nahezu nichts

kann. Er könnte Kunstreiter werden oder Oberkellner. Auch Karten spielen und Karten

austeilen beherrscht er, was für ein Spielkasino vielleicht reichen würde. Zur Fremdenlegion

könnte er auch noch gehen. Letztlich sind das aber alles keine realistische Möglichkeiten,

um eine Beziehung mit Lene zu haben und gleichzeitig seine gesamte Familie finanziell zu

unterstützen.

Botho entscheidet sich, seine Gedanken bei einem Ausritt zu sammeln. Während des

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Reitens fragt er sich, wieso es ihm so schwer fällt, sich für die Heirat mit Käthe zu

entscheiden, obwohl alle (auch Lene) von ihm genau diesen Schritt erwarten. Seine Antwort

darauf ist recht einfach: Weil er Lene liebt, nicht Käthe. Lene zeichnet sich für ihn durch

Einfachheit, Wahrheit und Natürlichkeit aus. Das sind Eigenschaften, die er im gesamten

Adelsstand und somit auch bei Käthe vermisst. Er will aber trotzdem nicht gegen die ganze

Welt und alle ihre Regeln kämpfen.

Während er nachdenkt, läuft sein Pferd weiter und bringt ihn schließlich an das Grab eines

Adligen: Ludwig von Hinckeldey. Er erinnert sich an die Geschichte, dass dieser Mann in

einem Duell gestorben war, vor dem ihn jeder gewarnt hatte. Somit gab er sich einer

Standesmarotte hin und starb zwar dadurch - sein Tod war aber ehrenwert (nach Vorstellung

seines Standes). Botho stellt dadurch fest, dass das Herkommen das Tun bestimmt (die

soziale Herkunft eines Menschen bestimmt also sein gesamtes Leben). Er ist der

Auffassung, dass es besser sei, zugrunde zu gehen, während man die Standesregeln einhält

als dadurch zugrunde zu gehen, dass man gegen sie ankämpft.

Botho reitet weiter und beobachtet einige einfachere Leute. Er denkt über deren Leben nach

und darüber, dass sie nicht aus Liebe heiraten, sondern um Ordnung in ihrem Leben zu

schaffen. Ordnung ist seiner Meinung nach gleichzusetzen mit Ehe.

Langsam verfestigt sich in ihm die Entscheidung, Käthe zu heiraten - entsprechend seines

Standes. Er denkt an Lene und daran, dass sie ihm vermutlich zustimmen würde, da auch

sie die Ordnung schätzt. Trotzdem fällt es ihm schwer sich zu entscheiden und seine

Stimmung ist weiter niedergeschlagen, während er schließlich wieder nach Hause reitet.

Kapitel 15

Botho entscheidet sich, seine Beziehung mit Lene zu beenden.

Am nächsten Tag teilt er dies Lene in einem Brief mit.

Gegen Abend besucht er sie noch ein letztes Mal.

Lene macht ihm keine Vorwürfe und freut sich, dass er nochmal kommt, empfindet

aber trotzdem tiefen Schmerz.

Lene ist dankbar für die schönen Tage.

Botho verabschiedet sich noch von Frau Nimptsch und geht dann.

Botho hat sich schließlich entschlossen, die Beziehung mit Lene endgültig zu beenden. Erst

am nächsten Tag fühlt er sich aber im Stande dazu, ihr dies mitzuteilen. In einem kurzen

Brief schreibt er ihr, dass sie für immer voneinander Abschied nehmen müssten. Noch ein

letztes Mal will er sie am Abend desselben Tages besuchen.

Als er am Abend zu ihr geht, wird er freundlich empfangen. Lene, die bereits spürte, dass die

Beziehung zu Ende ging, macht ihm allerdings keinerlei Vorwürfe. Stattdessen freut sie sich

darüber, dass er sie noch ein letztes Mal besuchen kommt. Nur zu zweit gehen sie in den

Garten und setzen sich auf eine Bank zwischen Himbeerbüschen. Lene beschreibt, dass sie

tiefen Schmerz darüber empfindet, dass ihre Beziehung nun ihr Ende erreicht. Sie zeigt zu

den Sternen hinauf und äußert, dass sie nun gerne dort oben wäre und die Ruhe genießen

könnte. Dem erschrockenen Botho schildert sie aber auch, dass er sich keine Sorgen

machen müsse. Sie habe genügend Geduld darauf, um darauf warten zu können, bis sie auf

natürliche Weise sterbe.

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

Sie gehen noch einmal den Feldweg in Richtung Wilmersdorf entlang und beide erinnern

sich an den schönen Abend, den sie hier schon einmal genießen konnten (Kapitel 9). Lene

freut sich darüber, dass sie genügend Erinnerungen an gute Tage sammeln konnte. Sie fühlt

sich, als sei sie nun aus einem schönen Traum aufgewacht, ist aber auch fest davon

überzeugt, dass Botho eines Tages wieder glücklich werden wird - und sie möglicherweise

auch.

Im Anschluss daran gehen sie zurück damit sich Botho noch von Frau Nimptsch

verabschieden kann. Laut Lene habe diese bereits den ganzen Tag über zig mal gesagt,

dass die Trennung das Beste für alle sei. Freundlich verabschiedet sich Botho von Frau

Nimptsch und dankt ihr für alles.

Danach gehen Botho und Lene zur Gartentür. Sie verabschieden sich voneinander und

küssen sich ein letztes Mal. Lene wünscht ihm noch viel Glück, dann geht Botho.

Kapitel 16

Botho und Käthe haben inzwischen geheiratet.

Lene hat davon durch eine Zeitungsanzeige erfahren (Anzeige wurde ihr anonym per

Post zugesendet).

Botho und Käthe fahren nach Hochzeit für 14 Tage nach Dresden.

Botho während der Fahrt enttäuscht, dass Käthe nur an kleinen und komischen

Dingen interessiert ist.

Nach Rückfahrt ziehen sie in neue Wohnung ein, nahe Lenes Wohnung.

Kurz darauf läuft Lene Botho und Käthe über den Weg. Paar ist in Gespräch vertieft,

sodass Lene nicht bemerkt wird.

Lene wird kurz ohnmächtig, geht dann benommen nach Hause.

Frau Nimptsch holt erschrocken Frau Dörr zu Hilfe. Frau Dörr bringt Lene ins Bett.

Beide sicher, dass sie Botho gesehen hat.

Einige Zeit ist vergangen, seit sich Botho und Lene getrennt haben (Kapitel 15). Mitte

September hat Botho schließlich Käthe geheiratet. Die Stimmung bei der Heirat war gut und

Bothos Familie begeistert. Auch in der Berliner Kreuzzeitung stand unter den

Familienanzeigen ein kurzer Hinweis auf die Heirat. Lene liest die Zeitung zwar nicht, erhielt

aber den Ausschnitt per Post von einem anonymen Absender. Ihre Niedergeschlagenheit

über die Heirat verschwindet aber schnell wieder. Insbesondere hilft ihr die Tatsache, dass

der Absender des Briefes vermutlich weiblich und eine Konkurrentin von ihr war, die sich

über ihr Leid freut.

Direkt nach der Hochzeit sind Botho und Käthe für 14 Tage nach Dresden gefahren -

sozusagen als Flitterwochen. Während dieses Urlaubs beglückwünscht sich Botho immer

wieder selbst, dass Käthe eine gute Wahl für ihn gewesen sei. Käthe selbst ist in der Tat so,

wie sie Onkel Osten beschrieben hatte: Optimistisch und immer fröhlich und heiter. Genau

das ist es aber auch, was Botho an Käthe negativ auffällt. Er ist etwas enttäuscht darüber,

dass sie nur an kleinen und komischen Dingen interessiert ist und nie wirklich ernste

Gespräche führen kann.

Auf der Rückfahrt von Dresden fragt er sie, was ihr dort am besten gefallen habe. Käthe

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zählt nacheinander auf: Eine Konditorei mit leckeren Speisen, ein Theaterstück (das sie

komisch im Sinne von lustig fand) und zwei Kunstwerke, die sie auch komisch fand.

Kurz danach hält der Zug, und Käthe will von Botho wissen, wo sie sind. Botho glaubt, dass

sie bei einem Vergnügungsort namens "Kötzschenbroda" halt gemacht haben. Auch diesen

Namen findet Käthe komisch.

Während Botho und Käthe in Dresden waren, haben ihre Eltern bereits für sie eine Wohnung

in Berlin eingerichtet. Bei der Begutachtung der Wohnung ist Käthe begeistert und klatscht

vor Freude in die Hände. Auch vom Balkon aus ist die Aussicht schön, und Käthe merkt

sofort an, dass der Turm in Sichtweite ihrer Meinung nach komisch wäre. Nur Botho findet

ihn gar nicht komisch: Es ist der Turm von Wilmersdorf.

Er erinnert sich an die vielen Spaziergänge, die er mit Lene in Richtung des Turmes

unternommen hat.

Sein Erinnerungsvermögen wird auch dadurch gestärkt, dass Lene ganz und gar nicht weit

entfernt ist. Der Weg von der Wohnung in der Landgrafenstrasse zu Lenes Wohnung ist

gerademal etwa ein Kilometer. So kommt es auch, wie es kommen muss:

Gegen Ende Oktober muss Lene an einem warmen Tag beruflich weg und will danach noch

eine Bekannte besuchen. Auf dem Rückweg läuft sie Botho und Käthe über den Weg. Diese

sind noch in ein Gespräch vertieft und schauen sich dabei an. Lene stellt sich an ein

Schaufenster, bis das Pärchen an ihr vorbeigelaufen ist, ohne sie bemerkt zu haben. Obwohl

Lene von der Heirat wusste, ist sie trotzdem tief getroffen. Sie geht noch einige Meter weiter

und setzt sich auf eine kleine Treppe in einem Vorgarten - dann wird sie ohnmächtig.

Als sie erwacht, schauen sie ein kleines Kind und eine Dienerin verwundert an. Lene verlässt

schnell den Garten und nimmt einen menschenleeren Weg auf dem Weg nach Hause. Noch

ganz benommen kommt sie dort an und jagt mit ihrem Gesichtsausdruck der alten Frau

Nimptsch einen tiefen Schrecken ein. Diese holt sofort Frau Dörr zu Hilfe. Frau Dörr bringt

Lene zu Bett, will aber keinen Arzt rufen. Beide Frauen ahnen bereits, dass Lene Botho

gesehen hat.

Kapitel 17

eineinhalb Jahre vergangen seit Kapitel 16

Botho und Käthe noch immer heiter, Botho aber ab und zu enttäuscht da Käthe

häufig oberflächlich und albern ist.

An einem Abend tanzen Botho und Käthe zu Musik, die vom zoologischen Garten

aus kommt.

Käthe äußert sich besorgter über Beziehungen, die längst vergangen sind, als über

Beziehungen in der Gegenwart, die hinter ihrem Rücken laufen.

Lene und Frau Nimptsch sind inzwischen umgezogen (Lene drängte dazu).

Beide fühlen sich in der neuen Wohnung wohl.

Ein Herr ist in der Nachbarwohnung eingezogen: nett, freundlich, ordentlich, war in

Amerika, jetzt Manager einer Fabrik.

Alles deutet auf eine Heirat zwischen ihm und Lene hin.

Frau Dörr/Frau Nimptsch aber besorgt, dass Lene zu viel über ihre Vergangenheit

ausplaudern könnte.

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

Seit Lenes Begegnung mit Botho und ihrer Ohnmacht in Kapitel 16 sind nunmehr eineinhalb

Jahre vergangen. Die Heiterkeit von Botho und Käthe, die sich nach ihrem Ausflug nach

Dresden eingestellt hatte, ist bisher nicht verflogen. Vor allem Käthe ist auch nicht enttäuscht

darüber, dass das Paar bisher nur ein Paar blieb und noch keinen Nachwuchs bekommen

hat. Botho sieht das etwas anders und hätte doch gerne Kinder, aber auch er bleibt recht

gelassen. Enttäuscht ist er nur ab und zu über Käthe, die ihm noch immer als teilweise

oberflächlich und albern auffällt. Es scheint ihm, als könne sie nicht zwischen wichtig und

unwichtig unterscheiden. Käthe stört sich aber nicht an dieser Meinung und sieht stattdessen

ihre Art als einen Vorteil an.

Botho erinnert sich inzwischen nur noch recht selten an Lene. So sitzt er einmal an einem

Abend mit Käthe auf dem Balkon und liest ihr aus der Zeitung vor. Käthe stört sich an den

vielen Zahlen im Artikel und hört kaum noch zu. Da ist es für sie sehr willkommen, dass

plötzlich vom zoologischen Garten aus Walzermusik zu hören ist. Käthe ist begeistert und

fordert Botho zum Tanzen auf. Ohne seine Antwort abzuwarten, zieht sie ihn aus dem Stuhl

und fängt an zu tanzen. Nach einiger Zeit beschreibt sie, dass sie noch nie so schön getanzt

habe. Nicht einmal ihr erster Tanz sei so schön gewesen, obwohl sie bei diesem noch nicht

konfirmiert war (war scheinbar damals unüblich vor der Konfirmation zu tanzen) - und dabei

sei das Verbotene doch stets das Interessanteste, meint sie. Botho sagt nichts,

möglicherweise, weil er sich noch an den Abend mit Lene bei den Dörrs erinnert, bei dem sie

auch zu Musik vom zoologischen Garten aus tanzten (Kapitel 4). Käthe aber deutet sein

Schweigen als Zeichen dafür, dass sie ihn durch die Aussprache, die verbotene Frucht sei

die schönste, ertappt habe. Sie vermutet, dass er ein Auge auf ihre jüngere Schwester Ine

geworfen habe, ist aber nicht sonderlich bedrückt deshalb. Käthe meint, dass sie solch eine

Liebelei wenigstens unter Kontrolle halten könne. Viel mehr Sorgen mache sie sich um

vergangene Beziehungen, denn die Erinnerungen an diese könne sie nicht kontrollieren.

Aufgrund solcher Ereignisse fragt sich Botho ab und zu, wieso er selbst Lene noch nicht

gesehen habe, trotz der Nähe ihrer Wohnungen. Weder ahnt er, dass Lene ihm bereits

begegnet (Kapitel 16), noch, dass sie mittlerweile weggezogen ist.

Nachdem Lene Botho begegnet war, wusste sie, dass er ganz in der Nähe wohnen musste.

Sie litt daraufhin unter einer ständigen Angst, ihm (und seiner neuen Frau) zu begegnen.

Lene drängte daraufhin Frau Nimptsch dazu umzuziehen. Die alte Frau Nimptsch war

zunächst gar nicht erfreut über diesen Wunsch. Sie befürchtete, dadurch in eine Wohnung

zu kommen, in der kein großer, warmer Herd mehr stehen würde. Lene aber beruhigte sie

damit, dass sie genügend Geld gespart habe, um den Herd auch in der neuen Wohnung

wieder aufstellen zu lassen. Frau Nimptsch war daraufhin überzeugt, und Frau Dörr wurde

informiert. Frau Dörr äußerte sich traurig über den Umzug, da sie nun nur noch Herrn Dörr,

den Hund Sultan und ihren Sohn hatte. Sie sah aber keine vertraglichen Probleme im Umzug

(Lene und Frau Nimptsch gehörte die Wohnung nicht, sie mieteten sie nur).

So war der Umzug auf Ostern angesetzt und lief auch reibungslos ab - Lene hatte sogar

noch Geld, einige neue Möbel zu kaufen. Ihre neue Wohnung liegt von da an in der Nähe der

Michaelskirche am Luisenufer. Das ist nicht nur weit genug von Bothos Wohnung entfernt,

sondern auch eine Gegend in der gewöhnlich keine Adligen unterwegs waren. Beiden -

sowohl Lene als auch Frau Nimptsch - tut der Umzug sichtlich wohl. Lene braucht keine

Angst mehr zu haben, Botho zu begegnen, und Frau Nimptsch sitzt in der neuen Wohnung

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

auch öfter mal am Fenster und genießt den Ausblick. Auch Frau Dörr schaut mindestens

einmal pro Woche vorbei - am langen Fußweg stört sie sich nicht.

Bald darauf zieht in der Nachbarwohnung ein Mann mit Nachnamen "Franke" ein. Er wird als

ordentlich, gebildet und freundlich beschrieben, hat keine feinen aber trotzdem anständige

Manieren und ist ein guter Unterhalter. Er spricht gerne über städtischen Angelegenheiten,

z.B. über die Schulen oder über das Straßenbahnnetz, aber auch über seine Reisen.

Zwischenzeitlich soll er in Amerika gewesen sein und dort als Schlosser oder Klempner

gearbeitet haben. Später reiste er als Doktor und Prediger durch das Land. Inzwischen ist er

zurück und ist scheinbar gut verdienender Manager einer Fabrik geworden, die Röhren,

Brenner und Hähne herstellt. Nach einiger Zeit kommt der Herr jeden Abend zu Lene und

Frau Nimptsch.

Die Beziehung zwischen ihm und Lene scheint sich zu entwickeln, und auch eine Heirat ist

offensichtlich nicht mehr weit entfernt. Frau Dörr und Frau Nimptsch sorgen sich aber darum,

dass Lene ihm zu viel aus ihrer Vergangenheit erzählen könnte. Die Frauen denken, dass

das den Herrn verschrecken könnte.

Kapitel 18

Käthe bekommt von einem Arzt eine vierwöchige Kur in "Schlangenbad" verordnet.

Käthe organisiert vorher eine kleine Feier.

Sie ist auf der Feier äußerst redselig spricht vor allem von ihrem bevorstehenden

Kuraufenthalt.

Botho ist das andauernde Gerede etwas peinlich, die Gäste sind aber hocherfreut

darüber.

Etwa einen Monat später (nach Kapitel 17) haben Botho und Käthe Besuch von ihren beiden

Müttern. Die beiden Elternteile bleiben für einige Zeit und übertreffen sich währenddessen

gegenseitig darin, Anzeichen für Krankheiten bei Käthe zu sehen. Käthe sei blass und matt

und brauche auf jeden Fall dringend medizinische Hilfe. Daher lässt man kurz darauf einen

teuren Arzt kommen. Dieser empfiehlt, dass Käthe eine vierwöchige Kur in der Stadt

"Schlangenbad" machen solle.

Die zunächst nicht sehr erfreute Käthe findet sich bald nicht nur mit dieser Kur ab, sondern

auch gefallen an den Reisevorbereitungen. Diese bestehen nämlich in erster Linie aus

Shopping.

Gegen Ende desselben Monats (Juni) steht die Abreise für Käthe an.

Einen Tag vorher lädt sie noch einmal einige Gäste für eine kleine Feier ein. Auf der Party

beherrscht sie es gekonnt, trotz langem Reden nahezu nichts auszusagen. Unter anderem

beschreibt sie, dass sie keine Angst vor Langeweile während des Kuraufenthalts habe. Zum

einen, da Botho ihr reichlich Bücher mitgegeben habe, zum anderen, da bereits eine

Bekannte am Kurort sei und eine andere wahrscheinlich ebenfalls dorthin gehen würden.

Käthe beschreibt lange und ausführlich, wie sie sich einen typischen Tagesaufenthalt dort

vorstellt. Spazierengehen, essen, baden und Briefe lesen sind nur einige der Punkte, die sie

dabei aufzählt.

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

Botho ist das andauernde Gerede seiner Frau etwas peinlich und er versucht ihr mit

Unterbrechungen Einhalt zu gebieten. Die anderen Gäste sehen das aber sehr viel anders.

Sie scheinen hocherfreut über das sinnlose Geschwafel von Käthe zu sein und beschweren

sich stattdessen über Bothos Verhalten. Insbesondere Balafré ist entzückt von Käthe und

bedauert es anschließend, dass sie keine unverheiratete Schwester mehr habe. Käthe

kündigt bei der Gelegenheit öffentlich an, Botho auf ihrer Hinreise zum Kurort gleich mehrere

Briefe zu schreiben. Sie erwartet aber gleichzeitig auch, dass Botho ihr an jedem Tag der

vier Wochen einen Brief zusendet. Kurz darauf präsentiert sich Käthe vor den Gästen in

ihren Reiseklamotten, was diese (und vor allem Balafré) sehr reizend finden.

Botho, Käthe und die Gäste verlassen daraufhin das Haus. Bis zu einer Brücke laufen sie

noch gemeinsam, dann gehen Pitt, Serge und Balafré getrennt von ihnen weiter. Serge

bemerkt, dass Käthe äußerst reizend sei und sich Botho in ihrer Gegenwart schlimm

anstelle. Seiner Meinung nach sei Käthe in Wirklichkeit klüger als er. Pitt klärt auf, was Botho

an Käthe stört: Sie ist ihm häufig zu albern.

Kapitel 19

Frau Nimptsch liegt auf ihrem Bett, hat schwere Beschwerden, Lene neben ihr

Lene sagt, dass sie und Gideon wohl heiraten werden.

Frau Nimptsch erinnert sich daran, wie ihre Mutter starb.

Frau Dörr erscheint und verordnet Frau Nimptsch die doppelte Portion Fingerhut.

Kurz darauf stirbt Frau Nimptsch.

Kapitel 19 spielt nur kurz nach Kapitel 18. Der Schauplatz ist die Wohnung der Nimptschs.

Die alte Frau Nimptsch liegt auf ihrem Bett. Sie fühlt sich nicht wohl und hat starke

asthmatische Beschwerden, nebendran sitzt Lene und hält ihre Hand. Der Kamin ist zuerst

aus, da Frau Nimptsch aber immer wieder sehnsüchtig auf ihn schaut, macht Lene ihn

schließlich an - trotz des heißen Wetters. Frau Nimptsch meint, wenn das Feuer im Kamin

aus sei, dann habe sie das Gefühl, dass alles aus sei. Mit siebzig könnte man eben jederzeit

sterben. Kurz danach fällt Frau Nimptsch auf, dass das Feuer, das gerade erst angemacht

wurde, schon kaum noch mehr als Rauch ist. Lene klärt sie auf, dass dies am Wetter und an

der starken Sonne liege.

Frau Nimptsch will wissen, ob Gideon Franke schon da gewesen sei. Lene sagt ihr, dass er

am Morgen vorbeigeschaut und sich nach ihr erkundigt habe. Auf Nachfrage Frau Nimptschs

meint Lene auch, dass er sich bereits nach einer möglichen Heirat erkundigt hätte. Sie habe

zugestimmt, ihm aber auch von ihren zwei Beziehungen in der Vergangenheit erzählt (die sie

geführt hatte, ohne mit den Herren verheiratet gewesen zu sein). Obwohl Lene ihr auch

erzählt, dass Gideon deshalb nicht böse gewesen wäre, reagiert Frau Nimptsch traurig.

Direkt darauf wird Frau Nimptsch unruhig und bekommt Angst - sie hat schwere Atemnot.

Sie bittet Lene, das alte Gesangsbuch zu holen und unter sie zu legen, damit sie etwas

höher liegt. Frau Nimptsch erinnert sich an ihre Vergangenheit: Bereits als Kind musste sie

miterleben, wie ihre Mutter mit nur etwa 50 Jahren starb. Sie weiß noch, dass es ganz

ähnlich wie jetzt ablief und auch sie damals das Gesangsbuch holen musste und die

ängstlichen Augen ihrer Mutter sah. Sie beschreibt, dass sie gar keine Angst vor dem Tod

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habe, dafür aber vor dem Sterben.

Spätestens jetzt wird Lene äußerst besorgt und leicht panisch. Sie lässt Frau Dörr holen und

diese erscheint bald darauf laut und mit großem Getrampel (wie es ihre Art ist). Frau Dörr mit

ihrem medizinischen Halbwissen hat sofort die Lösung parat: Frau Nimptsch müsse einfach

von den Fingerhuttropfen die doppelte Portion nehmen, dann wäre sie schnell wieder

gesund. Dies tut Frau Nimptsch auch, worauf Lene erhebliche Angst bekommt (zurecht,

denn Fingerhut ist in zu großen Portionen ein Gift). Lene zieht los um einen Doktor zu holen

und Frau Dörr, die sonst nichts von Ärzten hält, hindert sie nicht daran.

Während Lenes Abwesenheit erläutert Frau Nimptsch Frau Dörr, wo sie begraben werden

will und wie der Sarg ausgestattet werden soll. Dann betet Frau Nimptsch noch einmal für

Lene, die ihrer Meinung nach ein gutes Herz habe. Kurz darauf stirbt sie.

Als Lene zurückkommt und informiert, dass bald ein Doktor käme, äußert Frau Dörr nur

noch, dass das ja typisch für die Ärzte sei - rechtzeitig kommen sie eben nie.

Kapitel 20

Käthe schickt von ihrer Reise zum Kurort drei Briefe an Botho.

Käthe schildert Reisebegleitung: Freundliche Frau Salinger, ihre schlecht erzogene

Tochter Sarah

Später (während Kur) fängt Käthe an, über Frau Salinger zu lästern, schätzt Tochter

bald mehr

ca. 3 Wochen nach Anfang von Käthes Kur bekommt Botho Besuch von Gideon

Franke

Gideon will von ihm mehr über Lene erfahren.

Botho erzählt, wie er und Lene sich kennengelernt haben.

Botho lobt Lene in höchsten Tönen: Ehrlich, natürlich, starkes Empfinden für Recht,

Pflicht u. Ordnung, verfolgt auch eigenen Willen, schwatzt nicht sinnlos (spricht nicht

redensartlich)

Gideon stimmt zu, auch wenn Lene sechstes Gebot missachtet hat.

Botho erfährt, dass Frau Nimptsch gestorben sei.

Käthe schickt zusammen drei Briefe an Botho, die sie während ihrer Reise geschrieben hat.

In diesen Briefen redet sie von einer Frau Salinger, die sie im Zug kennengelernt hat und die

zum selben Kurort wie Käthe fährt. Außerdem hat Frau Salinger eine kleine Tochter mit

Namen "Sarah", die noch sehr jung und schlecht erzogen sei. Durch ihr beständiges

Rumturnen ist so z.B. Käthes Sonnenschirm kaputt gegangen. Außerdem ist Sarah ständig

am Naschen und verdirbt sich so später den Magen. Käthe ist der Auffassung, dass hier in

erster Linie die Mutter in der Erziehung versagt habe und charakterlich zu schwach sei. Sie

glaubt, dass jedes Glück beständig kontrolliert werden müsse.

Botho stellt nach dem Lesen der Briefe fest, dass Käthe sehr viel redet und er daher über die

Briefe erfreut sein müsste. Das, was Käthe sagt, ist Botho aber zu oberflächlich. Er hofft,

dass sich Käthe vielleicht etwas ändert, wenn sie einmal Kinder haben sollten.

In der folgenden Zeit schreibt Käthe nur noch zwei Mal wöchentlich an Botho. In den

weiteren Briefen schreibt sie noch einiges von Frau Salinger und deren Tochter. Die kleine

Sarah hat sie nach einiger Zeit recht lieb gewonnen. Sie sei sehr natürlich und würde

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manchmal auch freudig auf sie zustürmen. Nur mit dem Naschen von Süßigkeiten kann sie

nicht aufhören. Über ihre Mutter lästert Käthe noch etwas. Sie würde sich viel zu viel

schminken und fein machen. Das findet Käthe unangebracht, da kaum Männer anwesend

seien. Käthe schreibt Botho außerdem, dass sie etwas früher wieder nach Hause fahren

wolle. Auf diese Weise könne sie zusammen mit einer Bekannten reisen.

Botho findet die Briefe von Käthe recht reizend, vor allem die Tatsache, dass Käthe nahezu

nie über die Kur redet. Botho vermutet, dass sie selbst nach Wochen kaum ein einziges Bad

genossen hat (obwohl diese eigentlich verordnet waren).

Etwa drei Wochen nachdem Käthe zur Kur gefahren war, liest Botho an einem Morgen einen

weiteren Brief von Käthe. Als er mit diesem fertig ist, beschließt er bis zwölf in die Kaserne

zu gehen. Kurz nach zwölf ist er wieder zu Hause und nimmt noch einen kleinen Imbiss ein.

Der Bursche kündigt daraufhin einen Besucher namens "Gideon Franke" an, der Botho zu

sprechen wünscht (Gideon ist der neue Nachbar der Nimptschs). Botho ist etwas

verwundert, da ihm der Name nichts sagt. Trotzdem lässt er Gideon eintreten und bietet ihm

freundlich an, seine Fragen zu beantworten. Gideon erläutert, dass er wegen Lene komme.

Botho erschreckt daraufhin, lässt ihn aber weitersprechen. Gideon schildert außerdem, dass

er bewusst die Abwesenheit Käthes genutzt habe, damit Botho keine Peinlichkeiten

gegenüber Käthe entstünden. Er erklärt, dass er gekommen sei, um mehr über Lene zu

erfahren, auch wenn Lene meinte, Botho würde vermutlich zu gut über sie sprechen.

Botho erkennt schnell, dass Gideon ein guter Mensch ist, der das Glück Lenes will. Er

erzählt ihm daher darüber, wie er und Lene sich kennengelernt haben. Botho beschreibt, wie

er ihr in Stralau das Leben gerettet und sie später nach Hause begleitet hat. Er lässt auch

nicht die Eigenschaften von Lene aus, die er so sehr an ihr schätzt: Sie sei nachdenklich,

ernst und einfach, bildet sich ihre eigenen Urteile und hat keine Furcht der Meinung anderer

Leute über sie. Außerdem würde sie nicht "redensartlich" sprechen, also keine völlig

inhaltslosen Gesprächen führen, wie es sonst im Adel üblich war. Zusätzlich könne sie nicht

lügen, sondern würde immer direkt sagen, was sie denkt und meint. Lene hat, laut Botho,

ihren eigenen Willen und verfolgt diesen streng, was aber mehr Charakter als

Selbstgefälligkeit sei. Sie würde außerdem für Pflicht, Recht und Ordnung stehen.

Botho meint, dass sie einen wunderschönen Sommer gehabt hätten, sie dann aber vom

Ernst des Lebens eingeholt worden wären. Aufgrund seiner guten Erinnerungen empfiehlt er

Gideon Lene ganz entschieden.

Gideon ergreift dann das Wort und stimmt Botho grundsätzlich zu. Er meint, dass Lene ein

guter Mensch sei. Sie habe zwar das sechste Gebot missachtet, würde dafür aber die

anderen vollends erfüllen (das sechste Gebot: Du sollst nicht Ehe brechen, häufig

umgedichtet in kein Sex vor der Ehe). Auch Gideon schätzt an Lene die Werte Wahrheit,

Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, was ähnlich zu Botho ist.

Bald darauf gehen sie zur Tür und verabschieden sich freundlich voneinander. Botho lässt

schöne Grüße ausstellen. Dabei erfährt er, dass die Nimptschs umgezogen sind und dass

Frau Nimptsch inzwischen gestorben ist und vor etwa 3 Wochen beerdigt wurde.

Kapitel 21

Botho erinnert sich an sein Versprechen gegenüber Frau Nimptsch: Er würde einen

Immortellenkranz auf ihr Grab legen.

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

Botho macht sich auf den Weg in Richtung Friedhof, nimmt unterwegs Droschke,

plaudert etwas mit Kutscher.

Kauft unterwegs in einem Laden einen Kranz mit weißen Rosen und einen mit gelben

Immortellen.

Fahren an Läden, Lokalen, Bildhauern, Steinmetzen vorbei.

Kommen an Musikanten vorbei. Diese singen das Lied, das er einst mit Frau Dörr

und Lene gesungen hat (Spaziergang, Kapitel 9).

Nachdem Gideon gegangen ist, ist Botho allein und noch recht benommen von dem, was er

gehört hat. Er stellt fest, dass sich inzwischen vieles verändert hat. Schnell erinnert er sich

auch an das Versprechen, das er einst Frau Nimptsch gegeben hat: Sollte er hören, dass sie

gestorben sei, würde er schnellstmöglich loseilen und einen Immortellenkranz auf ihr Grab

legen.

Botho beschließt das Versprechen einzulösen und geht los. Ein Stückchen des Weges geht

er zu Fuß, dann nimmt er eine Droschke für den Rest des Weges. Während der Fahrt redet

er mit dem Kutscher über verschiedenes. So z.B. wie es dem Kutscher geht bzw. wie es mit

seinem Geschäft läuft. Kurze Zeit später halten sie an einem Laden, der Kränze verkauft.

Botho kauft dort einen Kranz mit weißen Rosen und einen mit gelben Immortellen. Beim

Weiterfahren überlegt er für einen Moment, die Kränze dem Kutscher zu geben. Auf dem

Sitz liegen sie Botho recht offen und es könnten von Bekannten lästige Nachfragen kommen,

zu wessen Grab er wohl fährt. Botho meint aber nach kurzem Überlegen, dass er das

Versprechen gegeben habe und nun auch dazu stehen müsse.

Bald darauf kommen sie in einen anderen Straßenteil. Dieser wirkt auf Botho sehr bunt,

teilweise grotesk und zeichnet sich durch verschiedene Buden und Lokale aus. Außerdem

kann er Bildhauer und Steinmetze sehen (woran man erkennen kann, dass sie dem Friedhof

näher kommen).

Nach zweimaligen Abbiegen und weiterer Fahrt kommen sie in einen kurzen Stau. Vor ihnen

sieht Botho einen Wagen mit einem großen Haufen Glasscherben. Obwohl Scherben

abergläubisch eher mit Glück verbunden werden, wird Botho trotzdem vom zerbrochenen

Glas eher unruhig. Nach einiger Zeit erreichen sie den alten und überfüllten Jakobikirchhof

(sie müssen zum neuen Jakobikirchhof). In der Nähe fahren sie an zwei Musikanten vorbei.

Durch den ungünstigen Wind kann Botho erst sehr spät hören, was sie singen. Als er es hört

dreht er sich aber sofort zu den Musikanten um: Sie singen das Lied, das auch er, Lene und

Frau Dörr gesungen haben, als sie auf dem Rückweg von ihrem Spaziergang in Richtung

Wilmersdorf waren. Botho erinnert sich an den Abend und wird traurig.

Sobald sie schließlich am neuen Jakobikirchhof angekommen sind, weist er den Kutscher

an, in der Nähe der Musikanten zu warten. Er gibt ihm außerdem noch etwas Geld für die

arme Frau mit (eine der Musikanten).

Kapitel 22

Botho lässt sich von einem Alten zum Grab von Frau Nimptsch führen.

Der Alte schildert die Beerdigung und dass Lene ab und an kommt, um das Grab zu

pflegen.

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

Botho hängt den Immortellenkranz an einen, den Lene bereits hingehangen hat.

Fährt wieder nach Hause, ist nachdenklich.

Beschließt, die alten Liebesbriefe und den Blumenstrauß von Lene endlich zu

verbrennen.

Liest noch einmal einen alten Brief von Lene, ist entzückt von den Schreibfehlern und

Lenes Charakter (Brief aus Kapitel 6).

Verbrennt die Briefe einzeln, dann den Blumenstrauß.

Fühlt sich trotzdem nicht wirklich frei.

Von einem alten Herrn lässt er sich am Friedhof zum Grab von Frau Nimptsch führen. Das

Grab findet Botho gut gepflegt vor und auch Lene hatte an Frau Nimptschs Wunsch gedacht:

Ein Immortellenkranz hängt bereits am Grab. Der Alte redet von der Beerdigung. Er sagt,

dass Frau Dörr da gewesen sei und viel geweint habe. Lene sei ebenfalls gekommen - und

kommt jetzt auch noch ab und an, um das Grab von Frau Nimptsch zu pflegen.

Botho hängt seinen Immortellenkranz an den von Lene und legt den Kranz mit weißen

Rosen um einen Topf. Dann denkt er einige Zeit an Frau Nimptsch und betrachtet das Grab

bevor er schließlich geht.

Der Alte wundert sich währenddessen, was ein Adliger auf einem Friedhof für einfache Leute

zu suchen habe.

Eine Stunde später kommt Botho zu Hause an und gibt dem Kutscher etwas mehr Geld als

üblich, da die Fahrt sehr lange gedauert hat. Botho stellt fest, dass er alleine im Haus ist. Er

ärgert sich über das Personal, das eigentlich da sein sollte (und nur weg ist, weil Botho zu

der Zeit gewöhnlich nicht im Haus ist). Er freut sich aber gleichzeitig auch darüber, alleine zu

sein. Botho setzt sich auf den Balkon und blickt von dort aus nachdenklich in die Umgebung.

Er denkt über Käthe nach, darüber wie sie ist und wie sie aussieht und meint, dass er

eigentlich glücklich sein müsste. Trotzdem hofft er, dass Käthe an diesem Tag nicht von ihrer

Kur zurückkommt (sie hatte schon länger nicht geschrieben, daher befürchtet Botho, sie

könnte versuchen, ihn zu überraschen).

Botho erinnert sich an längst vergangene Dinge. An die Dörrsche Gärtnerei, an den

Spaziergang mit Lene und Frau Dörr in Richtung Wilmersdorf und an den Ausflug mit Lene

nach Hankels Ablage. Er erinnert sich, wie Lene dort einen Blumenstrauß gepflückt, mit

ihrem Haar zusammengebunden und am Ende gemeint hat, nun sei er gebunden. Botho

stellt fest, dass er noch immer diesen Blumenstrauß mit Lenes Haar hat, genauso wie die

Liebesbriefe, die sie ihm zuschickte. Er beschließt aber, nun ein Ende mit diesen Dingen zu

machen.

Botho geht in sein Arbeitszimmer und holt den gut versteckten Strauß und die Briefe hervor.

Den obersten Brief aus dem Stapel nimmt und liest er. Lene sendete ihm diesen kurz vor

dem Spaziergang mit Frau Dörr zu (Kapitel 6). Gerührt schaut er sich noch einmal ihre

kleinen Schreibfehler an und erinnert sich an Lenes Charakter und an ihr Gemüt.

Botho überlegt erst kurz, alle Briefe nacheinander durchzulesen. Er stellt aber schnell fest,

dass er damit nur wiederbelebte, was längst vergangen sei. Daher geht er schließlich zum

Kamin, wirft die Briefe nacheinander in das Feuer und zuletzt den Blumenstrauß hinterher.

Für einen Augenblick hatte er noch überlegt, die Blumen aus dem Strauß einzeln zu

betrachten, aber dafür hätte er das Haar lösen müssen.

Aber auch nachdem er alles verbrannt hat fühlt er sich nicht wirklich frei.

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Kapitel 23

Botho wirft einen letzten Blick auf das Aschehäufchen und geht dann durchs Haus.

Köchin und Hausmädchen kommen gerade zurück. Botho beschließt den wütenden

Hausherrn zu spielen, um für Ordnung zu sorgen (->unerlaubtes Entfernen

vom Arbeitsplatz).

Nächster Morgen: Botho erhält einen Brief in welchem Käthe schreibt, dass sie in drei

Tagen zurückkäme.

Botho gibt Anweisung, dass Haus sauber zu machen, geht dann in die Kaserne und

danach reiten.

Er erinnert sich beim Reiten an seinen letzten Ausritt in der Gegend (vor drei Jahren

kurz vor der Trennung von Lene).

Er trifft zwei junge Männer aus seinem Regiment, einer der beiden reitet mit ihm

weiter.

Der neue Begleiter (mit Namen "Bozel") beschreibt ihm, dass er eine nicht-adlige

Frau liebe.

Er schätze an der Frau ähnliche Werte wie Botho auch an Lene schätzte:

Natürlichkeit, Schlichtheit.

Bozel fragt Botho um Rat, ob er die Beziehung fortführen solle - und wenn ja, dann

wie.

Botho rät ihm, die Beziehung möglichst schnell zu beenden. Auf gar keinen Fall solle

er einen Mittelweg wählen (dauerhafte Beziehung ohne Ehe).

Botho warnt ihn vor den späteren Erinnerungen an die Beziehung, die ihn immer

verfolgen würden (und mehr würden, je länger er die Beziehung führe).

Nachdem Botho die Briefe und den Blumenstrauß verbrannt hat (Kapitel 22), wirft er noch

einen letzten Blick in die Asche. Dann geht er durchs Haus und trifft auf die Köchin und das

Hausmädchen, die von einem Spaziergang zurückgekommen sind. Beide reagieren

ängstlich und verlegen, da sie eigentlich nicht das Haus hätten verlassen dürfen (sie

dachten, Botho sei nicht da). Botho ist von ihren Reaktionen gerührt, will aber auch

verhindern, dass es in Zukunft wieder zu solch einem Verhalten kommt. Er spielt daher den

wütenden Hausherrn und erinnert sie daran, dass Käthe nun jederzeit überraschend

zurückkommen könnte. Die Hausherrin dürfte in diesem Fall kein Haus außer Rand und

Band vorfinden und das Verhalten der beiden verstoße gegen alle Regeln der Ordnung und

gegen die gute Sitte. Nach dem gespielten Wutanfall amüsiert er sich etwas darüber - vor

allem, da er sich selbst kaum an "Ordnung" und "gute Sitten" hält.

Er geht danach auf den Balkon und bestellt den Burschen her. Zunächst verlangt er nach

etwas zu Essen. An der Reaktion des Burschen erkennt er aber, dass offensichtlich nichts im

Haus ist. Daher weist er ihn an, etwas Tee, einige Schnitten Brot zu bringen und die

Zeitungen. Er liest den Teil für Heirats- und Geburtenanzeigen, ignoriert aber lieber die

Sterbeanzeigen. Er fühlt sich etwas nervös, da Käthe jederzeit überraschend kommen

könnte.

Am nächsten Morgen bekommt er einen Brief von Käthe, der besagt, dass sie in drei Tagen

mit Frau Salinger zurückreisen wolle. Botho freut sich darüber, bald seine Frau

wiederzusehen. Eine alberne Frau ist seiner Meinung nach immer noch besser als gar keine

Frau.

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Er informiert daraufhin das Personal, dass Käthe bald zurück ist und gibt Anweisung, bis

dahin das Haus sauber gemacht zu haben. Er selbst plant danach, erst einmal in die

Kaserne zu gehen, dann etwas zu reiten und zuletzt noch dem Klub einen Besuch

abzustatten.

Um zwölf Uhr ist Botho mit seinem Dienst in der Kaserne fertig und reitet aus. Er erinnert

sich an den Tag kurz nach Hankels Ablage, an dem er ebenfalls ausritt (Kapitel 14,

mittlerweile 3 Jahre her). Damals tat er dies, um seine Gedanken zu sammeln und Mut für

die Trennung von Lene zu bekommen. Botho stellt fest, dass er seitdem zwar viel Freude

hatte, diese Freude aber nicht wirklich erfüllend war.

Er trifft daraufhin auf zwei andere Reitende, die in seinem Regiment sind. Einer der beiden,

der mit Bozel angeredet wird, reitet mit Botho weiter, da er etwas besprechen will. Er fängt

erst etwas ungenau an zu reden und erzählt ihm von Verhältnissen und Beziehungen. Etwas

spöttisch merkt Botho an, dass er am besten zu Balafré gehen solle, der kenne sich damit

am besten aus. Bozel aber lässt nicht locker und erzählt, dass er eine Frau namens

Henriette liebe. Er habe das Gefühl, dass er ohne diese Frau nicht mehr leben könne und

würde sie am liebsten heiraten. Er schätzt an ihr die Natürlichkeit, die Schlichtheit und die

wirkliche Liebe. Auch ganz allgemein bewertet er Ehrlichkeit, Liebe und Freiheit sehr wichtig.

Das Problem ist nur, dass diese Frau nicht aus Adelskreisen stammt und eine Heirat mit ihr

daher schwierig wäre. Er denkt daher darüber nach, einen Mittelweg zwischen Beziehung

mit Heirat und keine Beziehung, keine Heirat zu wählen. Er will es also mit einer festen

Beziehung ohne Ehe versuchen.

Botho fühlt sich dabei sehr an seine Vergangenheit erinnert und ist daher schnell ernst

geworden. Nach einigem Überlegen und längerem Zuhören erläutert er schließlich seine

Sicht der Dinge. Er warnt den Bekannten aus seinem Regiment entschieden davor, einen

solchen Mittelweg zu wählen. Stattdessen empfiehlt er ihm, die Beziehung so schnell wie

möglich zu beenden. Das begründet er damit, dass der Mittelweg auf Dauer

keine Lösung sei, er müsse sich also früher oder später zwischen Heirat oder komplett keine

Beziehung entscheiden. Würde er seine Geliebte heiraten, dann würde er von seinem Stand

geächtet werden und würde alles verlieren, was er jetzt habe. Damit wäre es nur eine Frage

der Zeit, bis er zugrunde gehen würde. Würde er sich stattdessen erst dann dafür

entscheiden, sie nicht zu heiraten und die Beziehung aufzugeben, dann würden ihn für den

Rest seines Lebens Erinnerungen "verfolgen". Erinnerungen an seine Geliebte und an die

schönen Tage, die sie gemeinsam verbracht haben.

Daher meint Botho, dass es das Beste sei, die Beziehung lieber gleich zu beenden. So

würden ihm zumindest die Erinnerungen erspart bleiben.

Kapitel 24

Gegen Abend holt Botho Käthe vom Bahnhof ab, lernt dabei Frau Salinger kennen;

Botho u. Käthe fahren dann mit Kutsche zurück

Käthe freut sich, wieder in Berlin zu sein. Botho schwankt zwischen Freude und

Verstimmung.

Käthe erzählt von einem Herrn Armstrong, der ein reizender Kavalier war.

Kommen am Haus an; an der Tür hängt Willkommens-Schild mit einem "l", Käthe

amüsiert sich drüber.

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Irrungen Wirrungen Kapitelzusammenfassung

Gegen Abend kommt Käthe am Bahnhof an. Da sie ihre Ankunft bereits in einem Telegramm

angekündigt hatte, wartet dort schon Botho auf sie. Botho wird Frau Salinger vorgestellt, die

ihn sogleich beglückwünscht für seine faszinierende Frau. Frau Salinger lädt die beiden ein,

mal nach Wien zu kommen, wo sie selbst wohnt. Dann steigen Botho und Käthe in eine

Kutsche und geben Anweisung, das Gepäck hinterherzuschicken.

Käthe ist froh wieder in Berlin zu sein. Während sie mit der Kutsche durch die Straßen fahren

redet Käthe vor sich hin, das meiste von dem was sie sagt, sind aber nur kurze und

unwichtige Gedankengänge. Botho ist sich nicht ganz sicher, ob er nun glücklich oder

verstimmt darüber sein soll, dass Käthe wieder da ist. Er bemerkt, dass er keine

Veränderung an ihr feststellen könne und Käthe zeigt sich trotz der Kur nicht verwundert

darüber.

Käthe redet etwas über die Kur und über einen Herrn Armstrong, den sie dort kennengelernt

hat. Er sei ein komischer Kavalier gewesen und habe einen Verwandten in einem Dragoner-

Regiment, der Botho bekannt sei.

Kurz darauf hält der Wagen vor der Wohnung. An der Tür hängt eine Girlande mit einem

Willkommens-Schild, auf dem aber ein "L" fehlt. Käthe amüsiert sich über das fehlende "L"

und grüßt dann das Personal. Mit dem Dienstmädchen und Botho geht sie ins Schlafzimmer.

Sie zieht ihren Hut und ihren Mantel aus und gibt dann Anweisung, den Tisch auf dem

Balkon zu decken und etwas Essen zuzubereiten.

Nachdem das Dienstmädchen den Raum verlassen hat, umarmt Botho sie und sie necken

sich etwas.

Kapitel 25

Botho will am nächsten Morgen mehr über Käthes Kur erfahren.

Käthe erzählt von Armstrong: Gentleman, Offizier in einem schottischen Regiment

Käthe schwärmt von seiner Art zu reden: redet viel, ist ausführlich, wechselt häufig

das Thema, verliert sich in Details

Käthe verlangt, dass Botho mehr wie Armstrong reden solle, Botho gelobt Besserung

Käthe und Botho machen Ausflug nach Schloss Charlottenburg

Botho erzählt von König Friedrich Wilhelm II., den eine Liebe krank machte und dem

nicht geholfen werden konnte.

Am nächsten Morgen (nach Kapitel 24) sitzen Botho und Käthe auf dem Balkon. Da Botho

am Vorabend nicht die Gelegenheit dazu hatte, verlangt er jetzt von Käthe, dass sie ihm

mehr über ihre Kur erzählen müsse. Käthe weiß erst nicht recht, was sie erzählen soll und

Botho fragt sie nach Herrn Armstrong.

Von diesem erzählt Käthe nur in den höchsten Tönen. Herr Armstrong wäre ein Gentleman

und ein Offizier in einem schottischen Regiment. Außerdem ginge er nur mit Sonnenschirm

nach draußen und seine Frau wäre sehr häufig verlegen gewesen, was Käthe nicht

verstehen konnte.

Armstrongs Familie habe außerdem insgesamt 133 Mitglieder in Kriegen verloren, die

meisten davon wären aber wegen Viehraub oder Pferdediebstahl gehängt worden. Diese Art

von Kriminalität war zu dieser Zeit anscheinend die typische Weise, mit der die Schotten

gegen die Engländer kämpften.

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Käthe schwärmt außerdem ganz außerordentlich von Armstrongs Art zu reden, die scheinbar

ganz ähnlich war wie die von Käthe. Er hätte sehr viel geredet, wäre immer sehr ausführlich

gewesen, hätte aber auch ständig das Thema gewechselt und sich gleichzeitig oft in Details

verloren. Botho bemerkt die Ähnlichkeit zu Käthes Art zu Reden und stichelt sie etwas damit.

Käthe entgegnet aber, dass sie sich wünscht, dass Botho mehr so wie Armstrong reden soll:

Nicht mehr so gründlich, sondern mehr verschiedene Themen und insgesamt schneller

reden. Er sollte außerdem öfter einfach harmlos dahinreden - auch über unwichtige Themen.

Botho akzeptiert Käthes Wunsch und gelobt Besserung.

Dann macht Käthe noch einige Anmerkungen zu anderen Personen und Orten und kommt

zuletzt auf die Idee, dass sie unbedingt einen Ausflug machen müssten, da sie die Landluft

auf der Kur lieb gewonnen habe.

Botho erzählt ihr eine alte Geschichte: Im Park habe ein General die Geister von Kaisern und

Kurfürsten erscheinen lassen, um mit deren Hilfe König Friedrich Wilhelm II. zu heilen.

Dieser litt nämlich unter Lethargie bzw. war in seiner Liebe gefangen, was ja dasselbe wäre,

wie Botho anmerkt.

Kapitel 26

Botho und Käthe gegen Abend zurück, gehen in Bothos Zimmer.

Käthe will Feuer im Kamin anmachen, sieht Aschehäufchen

Käthe fragt Botho ob er Liebesbriefe verbrannt hat, Botho gibt es zu, Käthe amüsiert

sich darüber und zündet Feuer an

Drei Wochen später heiraten Lene und Gideon Franke.

Käthe sieht die Heiratsanzeige von Lene u. Gideon und lacht über die Namen.

Botho meint, dass "Gideon" besser sei als "Botho".

Bei Sonnenuntergang sind Botho und Käthe wieder zu Hause. Sie setzen sich beide in

Bothos Arbeitszimmer. Kurz darauf muss Botho allerdings für ein paar Minuten dienstlich

weg. Käthe ist inzwischen etwas kalt geworden, daher beschließt sie ein Feuer im Kamin

anzuzünden. Sie lässt Holz bringen und macht den Kaminschirm auf. Daraufhin sieht sie das

kleine Aschehäufchen, das übrig geblieben ist, nachdem Botho Lenes Briefe verbrannt hat

(Kapitel 22). Als Botho wiederkommt, sieht er, wie Käthe vor dem offenen Kamin steht und

erschreckt. Käthe fragt ihn sofort neugierig, ob es Liebesbriefe gewesen wären, und Botho

stimmt zu. Käthe ist allerdings nicht böse, sondern glücklich darüber, dass er sie verbrannt

hat. Sie beschließt, die Briefe lieber noch ein zweites Mal zu verbrennen (von Asche zu

Rauch), legt etwas Holz in den Kamin und zündet ein Feuer an. Sie wärmt sich etwas an

dem Feuer und erzählt Botho von einer Russin, die auch auf der Kur war. Laut Käthe wäre

diese Russin jeden Tag außerhalb des Kurortes unterwegs gewesen - immer mit

wechselnder Begleitung. Der nächste Schauplatz ist drei Wochen später die Jakobikirche.

Hier fährt zunächst eine Kutsche vor, und Herr und Frau Dörr steigen aus. Die neugierigen

Passanten machen daraufhin einige Witze über Frau Dörrs Aussehen. Danach kommt eine

zweite Kutsche an mit Lene und Gideon Franke, die nach dem Aussteigen in die Kirche

gehen, um zu heiraten. Am nächsten Morgen sitzen Botho und Käthe beim Frühstück in

Bothos Arbeitszimmer. Käthe ist in die Zeitung vertieft und fängt nach einiger Zeit an zu

lachen. Auf Nachfragen Bothos schwärmt sie von den lustigen Namen in den

Heiratsanzeigen und liest ihm die Namen Magdalene Nimptsch und Gideon Franke vor.

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Besonders "Nimptsch" findet Käthe äußerst komisch.