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ISSN 1867-5166 Ausgabe 33 Dezember 2016 - Februar 2017 hifi-stars.de Ausgabe 33 Dezember 2016 – Februar 2017 HIFI-STARS Technik – Musik – Lebensart 4 197947 011001 50033 Deutschland € 11 | Österreich € 12,30 | Luxemburg € 13,00 | Schweiz sfr 15,50 ELIXIR | Rio Reiser | Mühle-Glashütte

ISSN 1867-5166 Ausgabe 33 Dezember 2016 – Februar 2017 hi ...connectaudio.com/downloads/hifi_stars_33_nordost... · die LP „Setembro“ von Romero Lubambo auf dem Plat - tenteller

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ISSN 1867-5166

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Nordost Netz- und Interconnectkabel „Red Dawn

Wenn der Preis der Leistung unterliegt

Die Erfahrung lehrt uns, daß sich in jedem HiFi-Kabel-programm ein Preis-/Leistungs-Knaller versteckt, den es zu finden gilt. Möglicherweise ist mir das bei den Kabeln von Nordost gelungen – das „Red Dawn“ aus der „Leif-Serie“ des amerikanischen Herstellers ist jedenfalls ein Top-Kandidat dafür. Die Kabel von Nordost unter-scheiden sich in der Anzahl ihrer Leiter und im Aufbau, so könnte man dies großzügig erklären. Im Grunde ganz einfach – je mehr drin, desto teurer. Allen Nordost-Konstruktionen gemein ist die neutrale Grundausrich-tung: Genau diese trägt bei Hifi-Anlagen enorm zur Klangverbesserung bei.

Konstruktives

Bei den Red-Dawn-Typen kommen jeweils drei Leiter aus hochreinem Kupfer (die jeweils mit 60 Mikrometer

Silber überzogen sind) mit jeweils 0,51 mm Durchmes-ser zum Einsatz. Zur Isolierung verwenden die Ameri-kaner einen sehr reinen Kunststoff namens Perfluor-Ethylen-Propylen (FEP), dem sie weniger Übertragungsverluste beim bekannten Skin-Effekt nachsagen als dem üblicherweise verwendeten Teflon. Da die Kabel der „Leif-Serie“ in ihrer Konstruktion nicht so aufwendig sind wie z.B. die „Norse“- oder sogar die „V2“-Typen, schlägt sich dies positiv im Preis nieder. Während bei den beiden letztgenannten Serien die signalführenden Leiter von einem Faden umsponnen werden und dann erst die eigentliche Isolierung folgt (Nordost nennt dies Monofilar-Technik) liegt bei der „Leif-Serie“ die Isolierung direkt auf dem Leiter, umge-ben von eine einseitig angeschlossenem Geflechtschirm. Besonders gute Werte bei Induktivität (0,035 μH/m) und Kapazität (60,0 pF/m) lassen mich aufhorchen, denn dies

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zeigt den richtigen konstruktiven Ansatz beim Inter-connect-Kabel, welches in RCA/Cinch- und XLR-Ver-sion erhältlich ist. Beim Netzkabel liegen die Werte in oben genannter Reihenfolge bei 10 pF/m und 0,10 μH/m ebenfalls in einer ganz ausgezeichneten Klasse. Ordent-liche Stecker sind allen Nordostkabeln gemein, dies sei nur zur Vollständigkeit erwähnt. Nordost will nicht ständig verschiedene Materialien verwenden und deshalb ist das Steckermaterial durchgängig hochwertig.

Klangliches

Reden wir nicht lange auf der Konstruktion herum, sondern wenden uns viel lieber den klanglichen Meriten der zum Test anstehenden Typen zu. Nachdem die Nordost-Kabel grundsätzlich symmetrisch aufgebaut sind, werden dementsprechend auch die Interconnect-Verbindungen im gerätetechnisch adäquatem Umfeld getestet. Zwei unterschiedliche Längen stehen hier zur Verfügung – eine recht kurze mit 0,6 m und eine 1,5 m lange Strecke. Nachdem der Preisunterschied von 0,6 m zu 1 m mit rund 50 Euro wirklich gering ist, rate ich zu der letztgenannten Länge. Sie ist einfach deutlich prak-tikabler im Verbau zwischen den Gerätschaften. Die Netzkabel von Nordost sind allesamt recht starr und deshalb m.E. in der Konfiguration mit einer Länge von 1,5 m am besten geeignet, um streßfrei die Kontakte zu sichern – so ist es folgerichtig mein Tip, beim Red Dawn mit dieser entspannten Länge zu operieren. Spielerisch könnte man sich Gerät für Gerät vortasten, um anschlie-ßend erstaunt festzustellen, welches Klangpotential in der Anlage versteckt war. Lassen wir die Füße auf dem Boden und bleiben vernünftigerweise in einer entspre-chenden Preisregion (…mehr geht ja immer…). Was

passiert also klanglich beim Einsatz der „Red Dawn“-Verkabelung? Ich starte zuerst mit den Interconnect und wechsle nach dem Hörprogramm zu den Netzkabeln, die am CD-Spieler und an den Endstufen wirken dürfen. Die herstellertypische Offenheit in der Präsentation der Tonsignale ist ab den ersten Tönen vernehmbar. Und nachdem die Kabel eine Einspielzeit von rund 50 Stun-den absolviert haben, wird dies noch umso deutlicher. Besonders fällt es bei der Stimmenwiedergabe auf. Bei Kari Bremnes‘ „E du Nord“ aus der 2012 aufgenomme-nen CD „Og Så Kom Resten Av Livet“ („und dann kommt der Rest des Lebens“) finde ich mich in einem Wechsel-bad der Gefühle wieder. Schwungvoll wie die Wellen des Nordatlantiks klingen die Töne auf und ab; die Stim-me der norwegischen Sängerin (die vor 60 Jahren auf den Lofoten geboren wurde) steht wie festgenagelt mit-ten auf der imaginären Bühne vor mir, während sie die einzelnen Instrumente sauber definiert begleiten. Der klangliche Zustand vor und nach dem Einspielen ist vergleichbar mit der Ausleuchtung ganz hinten auf einer Bühne: während die Anwesenheit von Gegenständen dort zuerst nur zu vermuten war – das Gefühl „da ist doch noch etwas“ beschreibt es vermutlich am besten -, tritt sie nachher klar zutage. Besonders positiv werden die Mitten wiedergeben. In der Tonbearbeitung versteht man hier den Frequenzbereich zwischen etwa 400 und 4000 Hz. Ein Frequenzbereich, den das menschliche Gehör besonders gut wahrnimmt. Und genau aus diesem Grunde startet mein Hörprogramm sehr gerne mit Ton-trägern, die genau in diesem Frequenzbereich anspruchs-volles bieten. Von der immer mit sehr viel Liebe zum Detail produzierten LP-Serie „Edition Longplay“ liegt die LP „Setembro“ von Romero Lubambo auf dem Plat-tenteller. Brasilianische Musik, mit leichtem Hall hin-terlegt und auf einer Akustikgitarre gespielt – dazu ein Glas Rotwein, ein kleines Licht im Raum – das ist Stim-mung pur. Exakt in solchen Momenten spielt die Sau-berkeit in der tonalen Wiedergabe eine große Rolle. Keine Frage daher, daß die LP zuvor ordentlich gewaschen wurde. Der Rest muß dann von der Anlage präsentiert werden können. Bleiben wir im Land und wechseln die Stilrichtung. Mit „Santana IV“ hat sich Carlos Santana einen alten Wunsch erfüllt, denn wie bei den Blues-Brothers hat er die „alte Band“ zusammengeholt. Kom-plexe Klangpassagen sind eine besondere Anforderung an die tonwiedergebende Stereoanlage. Hierbei wird nämlich sofort der kleinste Fehler aufgezeigt. Sei es in der Schnelligkeit oder in der aufgeräumten Präsentati-on der Instrumente/Töne. Bestes Beispiel auf dieser LP hierzu ist „Shake It“, da ist tonal richtig viel los. Eine

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schrill kreischende bis wimmernde E-Gitarre, ein kraft-voller Sänger, viel Orgel hintenherum und ein Schlag-zeuger, der das gesamte Klangspektrum auf der Spur halten muß. Klar wandert hierbei der Lautstärkeregler nach rechts... Spätestens bei „Anywhere You Want To Go“ können die Füße dann nicht mehr stillhalten. Ich achte hier besonders auf die Percussion. „I can‘t see the sunshine“ höre ich gerade als Passage vom Sänger – ich schon, bedeutet doch „Red Dawn“ soviel wie Morgen-röte. Jetzt könnte man der Poesie freien Lauf lassen... bleiben wir sachlich und attestieren nüchtern: für den

aufgerufenen Preis spielt die „Red Dawn“-Serie von Nordost ganz schnell (so ist sie nämlich) weit oben mit. Ich habe keinen Frequenzbereich gefunden, der entwe-der über – oder unterbetont wurde. Und wer auf knak-kig präsentierte Baßklänge „steht“, der sollte sich Stan-ley Clarkes „Live At The Creek“ aus dem Jahre 1994 anhören. Hieraus der Track 7, „School Days“ – über zwanzig Minuten lang tobt da ein singender wie ebenso böse grollender Gibson-Baß … was für ein Fest für die Ohren! Und Billy Cobham als Schlagzeuger sitzt dabei omnipräsent vor mir…

Auf den Punkt gebracht

Gesucht, gefunden! Daß die teuren Kabel von Nordost in meiner Anlage so richtig was entfes-selt haben – das habe ich schon erlebt, ist für mich jedoch preislich unerreichbar. Danach wurde ich neugierig und ging auf die Suche nach dem Preis-Leistungs-Tip dieses Herstellers und fand ihn bei den „Red Dawn“-Typen. Ich bin sicher: Genau dieser Vertreter aus der „Leif-Serie“ von Nordost wird in vielen Anlagen über lange Zeit für eindrückliche Klangerlebnisse sorgen!

InformationNordost Powercord „Red Dawn“: 1 m 439,- Euro, 2 m 589,- EuroNordost Interconnect „Red Dawn“: 1 m 549,- Euro, 1,5 m 659,- Euro

Connect-Audio Vertrieb GmbHZum Hasenberg 435415 PohlheimTel.: +49 (0) 6004 – 91 68 520Fax: +49 (0) 6004 – 91 68 530 [email protected]

Alexander Aschenbrunner

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