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03 · 2017 gesund ! LEBEN IN BERLIN FÜR SIE ZUM MITNEHMEN ALTERSFORSCHUNG WIE LANGE LEBEN WIR? ADHS WELCHE THERAPIE IST DIE RICHTIGE? STRATEGIE GEGEN RESISTENZEN TITELTHEMA ANTIBIOTIKA

IST DIE RICHTIGE? - vivantes.de · die Mut macht. WIE LANGE LEBEN WIR? Die Gesellschaft muss sich darauf einstellen: Die Menschen werden immer älter. Woran liegt das? Können wir

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03·2017

gesund!LEBEN IN BERLIN FÜR SIE ZUM MITNEHMEN

ALTERSFORSCHUNG

WIE LANGE LEBEN WIR?

ADHS

WELCHE THERAPIE IST DIE RICHTIGE?

STRATEGIE GEGEN

RESISTENZEN

TITELTHEMA ANTIBIOTIKA

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Vivantes Klinikum im FriedrichshainLandsberger Allee 49, 10249 BerlinTel. 030 130 23 2215Kinder- und Jugendmedizin -Perinatalzentrum (Level 1)Tel. 030 130 23 1178

Vivantes Klinikum Am UrbanDieffenbachstraße 1, 10967 BerlinTel. 030 130 22 5630

Vivantes Klinikum KaulsdorfMyslowitzer Straße 45, 12621 BerlinTel. 030 130 17 2171

Vivantes Klinikum NeuköllnRudower Straße 48, 12351 BerlinTel. 030 130 14 8430Kinder- und Jugendmedizin - Perinatalzentrum (Level 1)Tel. 030 130 14 8269Kinder- und Neugeborenenchirurgie, KinderurologieTel. 030 130 14 3551

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vivantes

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EDITORIAL

Zeitvertreib24 RÄTSELN UND GEWINNEN!

30 KULTUR Was uns verändert

Vivantes26 VIVANTES KINDER-REPORTER-CLUB

NEUE SERIE: Junior-Reporter schauen hinter die Kulissen – die Rettungsstelle

31 BRIEFKASTEN/IMPRESSUM

32 KAMPAGNE Vivantes sucht neue Mitarbeiter

Berlin21 MEDIZIN Vorträge: Wissen für alle

29 TIPPS & TERMINE Berlin unterwegs

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INHALTKörper & Seele04 KURZ & KNAPP News

06 ANTIBIOTIKA So viel wie nötig, so wenig wie möglich

09 AIDS Die Anzahl der Neuinfektionen stagniert – Schutz ist weiterhin nötig

10 NEURO-REHABILITATION Mit multiprofessioneller Betreuung zurück ins Leben

12 ADHS Welche Therapie ist die richtige?

14 PSYCHISCHE STÖRUNGEN Kinder finden Hilfe in der neuen Klinik in Treptow-Köpenick

16 MUTMACHER Sven Marx hat einen Gehirntumor und war an Hautkrebs erkrankt – jetzt ist er auf Weltreise

18 VERHÜTUNG MIT HORMONEN Pille und Spirale – gibt es Risiken?

20 KOMPAKT Meldungen

22 LEBENSZEIT Wie alt können wir werden?

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gewinnen! Was?

Wie?

Seite 25!

DR. ANNE HINRICHSbegrüßt Sie im Magazin „gesund!“

Liebe Patientin, lieber Patient, liebe Angehörige und Freunde!

S eit ihrer Entdeckung Anfang des 20. Jahrhunderts haben Antibio-tika die Gesundheitsversorgung

revolutioniert. Weltweit konnten mit ih-rer Hilfe Millionen von Menschenleben gerettet werden. Tuberkulose, Blut- und Wundinfektionen, Lungenentzündung und schwere Geschlechtskrankheiten beispielsweise werden wirksam be-handelt, mögliche Infektionen während Operationen verhindert. Viele sehen Antibiotika als Selbstverständlichkeit – das führt zu unsachgemäßem und übermäßigem Einsatz, auch in der Tier-zucht. So gelingt es Bakterien sich an-zupassen, und Antibiotika werden zu-nehmend unwirksam. In diesen Fällen spricht man von einer Antibiotikaresis-tenz, und die wird für uns immer mehr zu einer Bedrohung. Hinzu kommt, dass kaum noch neue Antibiotika entwickelt werden, die nicht mehr wirksamen kön-nen daher nicht einfach durch neue er-setzt werden. Vivantes tritt dieser Entwicklung mit einer eigenen Resistenzstrategie entge-gen. Entwickelt und begleitet von einem multiprofessionellen Team unter dem Motto ‚Antibiotic Stewardship‘ wurden standortübergreifend Maßnahmen eingeführt. Das Ergebnis: Um sechs Prozent konnten wir den Antibiotika-verbrauch reduzieren! Lesen Sie dazu auch den Bericht auf den Seiten 6 bis 8.

Ihre Dr. Anne Hinrichs, Abteilungsleite-rin Medizinmanagement, Organisation und Katastrophenschutz bei Vivantes

16 MIT DEM RAD AUF WELTREISENach schweren Krankheiten stellt sich Sven Marx großen Heraus­forderungen: Er reist mit dem Fahrrad um die Welt und setzt sich ein für Inklusion. Eine Geschichte, die Mut macht.

WIE LANGE LEBEN WIR?

Die Gesellschaft muss sich darauf einstellen: Die Menschen werden immer älter. Woran liegt das? Können wir es selbst beeinflussen? Und ist ein hohes Lebensalter überhaupt erstrebenswert?

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VIRTUELL UND ONLINE

Wie sieht’s im Kreißsaal aus?

BUNT UND POLITISCH

CSD: Vivantes war dabei!

WISSEN UND ERFAHRUNG

MEHR KREBSBEHANDLUNGEN

Die Geburtsmedizin im Vivantes Klinikum im Friedrichshain zählt zu den größten Geburts­kliniken in Berlin und auch in Deutschland. Mehr als 3.300 Babys kommen hier jedes Jahr zur Welt. Um die werdenden Eltern auf das große Ereignis der Geburt ihres Kindes bestens vorzubereiten, können diese jetzt von zu Hause aus bequem einen virtuellen Rundgang durch die Räumlichkeiten unter­nehmen. Hochmoderne und trotzdem per­sönliche Kreißsäle mit vers tecktem Hightech, gut ausgestattete P atientenzimmer, alle relevanten Bereiche liegen Tür an Tür und auf einer Ebene: Ambulanzen, Kreißsaal, der

e igene Kreiß­ und Operationssaal ebenso wie die neonatologische Intensivstation mit direk­tem Anschluss an die geburtshilfliche und die gynäkologische Station. Als Perinatalzentrum Level 1 der höchsten Versorgungsstufe können hier auch sehr kleine Frühgeborene optimal versorgt werden. Im Vivantes Auguste­Viktoria­ Klinikum werden jährlich rund 1.500 Baby s g eboren, Mutter und Kind sind hier eben­falls optimal versorgt. Auch zum AVK bietet Vivantes einen virtuellen Einblick. www.vivantes.de/kfh/perinatalzentrum/rundgangwww.vivantes.de/avk/geburt/rundgang

„Mehr von uns – jede Stimme gegen rechts“, so lautete das diesjährige Mot­to des 39. Christopher Street Days am 22. Juli. Vivantes war mit einem eigenen Truck bei der Parade dabei. Tausende Menschen gehen jährlich am CSD für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transgendern, Inter­ und Bisexuellen auf die Straße.

2016 wurden bei Vivantes 11.025 Krebspati­enten stationär versorgt, das sind 7,7 Prozent mehr als 2015. Jeder vierte Krebsfall in Berlin wird bei Vivantes behandelt, bei den urolo­gischen Tumoren sogar etwa jeder zweite. Gegenüber 2005 stieg die Anzahl der onko­logischen Patienten bei Vivantes um rund

36 Prozent. Dr. Andrea Grebe, Vorsitzende der Geschäftsführung, sagt dazu: „Menschen mit Krebserkrankung brauchen jemanden, der ihnen hilft, die bestmögliche Therapie zu finden. Das Vivantes Tumorzentrum bün­delt Wissen und Erfahrungen aller Kliniken, v ermittelt schnellstmöglich spezialisierte

Versorgung auf höchstem Niveau, egal zu wel­chem Klinikstandort ein Patient zuerst kommt. Dies e i nterdisziplinäre und fachübergreifende Z usammenarbeit hat sich bewährt.“

Mehr infos dazu unter: www.vivantes-turmorzentrum.de

Wenn ein Baby unterwegs ist, möchte man auf alles gut vorbereitet sein. Da ist es beruhigend, kann man sich die Örtlich-keiten bereits vor der Entbindung in Ruhe anschauen. Das geht jetzt auch bequem von zu Hause aus: Das Vivantes Klinikum im Friedrichshain und das Vivantes Augus-te-Viktoria-Klinikum haben jeweils einen virtuellen Rundgang durch ihre Räumlich-keiten ins Internet gestellt.

69.000 Liter Händedesinfektionsmittel

wurden 2016 bei Vivantes verbraucht. Und 133 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter aus dem Pflegebereich arbeiten bei Vivantes als

Hygienebeauftragte.

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vivantes KURZ & KNAPP

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ENERGIESPAREND UND RAUCHFREI

Vivantes Klinikum Neukölln ausgezeichnet

IDENTITÄT UND ZUHAUSE

AUSSTELLUNG: VON KINDERN FÜR KINDER

Zwei Auszeichnungen hat das Klinikum Neukölln in diesem Jahr bereits entge­gennehmen dürfen. Für die Reduzierung seines Energieverbrauchs gab es im Mai den „2020 Healthcare C limate Challen­ge Award“ in Gold, für sein langjähriges Engagement zur Rauchfreiheit bereits zum zweiten Mal das Silber Zertifikat nach internatio nalen Standards. An der Verbesserung seiner Klimabilanz arbeitet das Klinikum seit über zehn Jah­ren – mit Erfolg. 2014 betrug der Ener­gieverbrauch nur noch 60 Prozent von dem im Jahr 2003. Christian Dreißig­acker, Geschäftsführender Direktor: „Die Auszeichnung spornt uns an, den Weg weiterzugehen, denn es geht nicht ausschließlich nur um technische Fra­gen, sondern um einen umfassenden Ansatz in Sachen Nachhaltigkeit.“ Das langjährige Engagement der AG Rauchfreies Krankenhaus und die an­sprechende Kommunikation und Be­teiligung der Mitarbeiter haben erreicht, dass sich die Erhebung und Dokumen­

tation des Rauchstatus bei Patientinnen und Patienten im Klinikum Neukölln in den letzten Jahren verdreifacht hat. Mehr Rauchende konnten so in die Be­ratung und Tabakentwöhnung vermittelt werden. Auch im Bezirk engagiert sich das Klinikum aktiv in der Tabakpräven­tion. Das Silber Zertifikat wird verlie­hen vom Deutschen Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrich­tungen DNRfK e. V. Das Klinikum Neukölln ist ein Kran­kenhaus der Maximalversorgung mit 23 medizinischen Fachabteilungen, zwei Rettungsstellen und mehr als 1.100 Betten. Pro Jahr werden etwa 125.000 Patienten behandelt, davon etwa 78.000 ambulant, rund 47.000 stationär. An die 2.200 Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter sind hier beschäf­tigt, davon 520 im ärztlichen und gut 1.000 im pflegerischen Bereich. Mehr als 3.500 Babys kommen jährlich in der Geburtsklinik des Klinikums Neukölln zur Welt.

Im Vivantes MVZ Prenzlauer Berg für Kinder und Jugendliche ist noch bis Oktober eine interessante Ausstellung zu sehen. Eine „Willkommensklasse“ der Grundschule im Hofgarten mit elf Kindern aus Ländern wie Syrien, Irak und Afghanistan, zwischen 9 und 12 Jahren, mit wenig Deutschkenntnissen, be­suchte monatelang kulturelle Einrichtungen in der Umgebung. Unter Anleitung der Künstlerin Katharina Grantner malten, zeichneten und druckten die Kinder beispielsweise zum Thema „Stadt – Zeichnen wie Käthe Kollwitz und Drucken wie Alois Senefelder“. Der Chefarzt für Kinderchirurgie und Ärztliche Leiter des MVZ Prenzlauer Berg, Prof. Dr. Bernd Tillig, freute sich über die Ausstellung in seinen Räumlichkeiten: „So wird in unserem MVZ erlebbar, wie den Kindern durch die Projektarbeit mit Katharina Grantner neue Türen geöffnet werden, durch die sie nun allein gehen können. Es ist schön zu sehen, wie ihnen Techniken und Mittel an die Hand gegeben wurden, um ihre Gefühle in den Bildern auszudrücken.“

Seit Jahren engagiert sich das Vivantes Klinikum Neukölln im Bereich der Tabakentwöhnung. Nach 2014 gab es nun das Silber Zertifikat zum zweiten Mal.

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vivantesKURZ & KNAPP

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SO VIEL WIE NÖTIG, SO WENIG WIE MÖGLICH

Vivantes setzt auf sachgerechten Einsatz von Antibiotika, um der zunehmenden Ausbreitung von Resistenzen entgegenzuwirken.

Der schottische Bak­teriologe Sir Alexander Fleming (1881–1955) gilt als Entdecker des Antibiotikums Peni­cillin. 1945 erhielt er dafür den Nobelpreis.

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vivantes MEDIZIN

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Das Kräftegleichgewicht im Kampf des Men-schen gegen bakterielle Infektionskrank-heiten begann sich zu unseren Gunsten zu

verschieben, nachdem Paul Ehrlich 1909 mit „Salvar-san“ das erste spezifische Antibiotikum entwickelt hatte. Mit der Entdeckung des Penicillins durch Alex-ander Fleming schien der Kampf endgültig entschie-den. Der Mikrobiologe fand auf einer Bakterienkultur einen Schimmelpilz und bemerkte, dass in dessen Umgebung die Bakterien abgestorben waren. Der Pilz „Penicillium notatum“ wurde isoliert, seine ab-tötende Wirkung auf Bakterien überprüft – weitere Forschung führte dann zum Antibiotikum Penicil-lin. Heute ist der Kampf wieder aufgeflammt, denn Antibiotika verlieren zunehmend ihre Wirksamkeit, weil sich vermehrt resistente Bakterien ausbreiten. Die Medizin muss sich darauf einstellen – Vivantes hat eine entsprechende Strategie entwickelt und sie erfolgreich in die Praxis umgesetzt.

Wunderwaffe und Bakterienkiller„Antibiotika gehören zu den wichtigsten Errun-genschaften der Menschheit, sie stellen die Basis der modernen Medizin dar. Nun könnte uns der Schatz wieder abhanden kommen“, so deutlich benennt Dr. Hartmut Stocker, Oberarzt in der In-fektiologie – Zentrum für Infektiologie im Vivante s Auguste- Viktoria-Klinikum, die Gefahr. Dass Anti-biotika immer weniger wirken, lässt sich unter an-derem so erklären: Durch Teilung vermehren sich Bakterien extrem schnell, dabei kommt es immer wieder mal zu Genveränderungen (Mutationen). Bestimmte Mutationen können dazu führen, dass ein Bakterium plötzlich gegenüber einem Antibioti-kum resistent ist. Wird es weiter in der Behandlung eines Patienten eingesetzt, werden zwar alle Bak-terien abgetötet, die diese Mutation nicht haben. Das mutierte Bakterium aber überlebt und breitet sich weiter aus, es gibt seine genetischen Informa-tionen weiter, alle seine Nachkommen sind also

ebenfalls vor diesem Antibiotikum sicher. Hinzu kommt: Bakterien können Resistenzen nicht nur an ihre direkten Nachkömmlinge weitergeben, son-dern auch an „Freunde und Bekannte“. Ein Dilem-ma, das sich zunehmend verschärft. Denn je mehr Antibiotika eingesetzt werden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich resistente Bakterien ausbreiten und Infektionen verursachen.

Massiver VerbrauchDer globale Verbrauch von Antibiotika ist inner-halb eines Jahrzehnts um 30 Prozent gestiegen, weltweit gehören sie zu den am meisten verschrie-benen Medikamenten. In einigen Ländern sind sie noch immer ohne Rezept erhältlich. Teilweise werden sie nicht vorschriftsmäßig eingenommen, oder die Patienten schlucken sie umsonst, gegen Krankheiten, bei denen sie unwirksam sind. Ein Beispiel: Die Techniker Krankenkasse ermittel-te, dass 27 Prozent der Beschäftigten, die 2016 wegen einer Erkältung krankgeschrieben wurden, Antibiotika verschrieben wurden. Dabei helfen die nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren. Ein weiteres Problem: Verstärkt gelangen sie auch in den Nahrungskreislauf – in der Tierzucht werden weitaus mehr Antibiotika verbraucht als in der Humanmedizin. So können sich multiresistente Bakterien in der Tierwelt ausbreiten, erreichen über die Lebensmittel den Menschen und besie-deln seine Därme. Wie kann nun die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen eingedämmt werden?

Verantwortungsvoller UmgangNur ein sachgemäßer, zurückhaltender Einsatz von Antibiotika kann verhindern, dass sich resis-tente Mikroorganismen zunehmend vermehren. Beispielsweise sollten Antibiotika nur gegen bak-terielle Infektionen eingesetzt werden. Ärzte und Tierärzte müssen passgenau dosieren, Patienten und beispielsweise Bauern dafür sorgen, dass die Therapie korrekt durchgeführt wird. Dr. Anne Hinrichs ist Abteilungsleiterin Medizinmanagement, Organsiation und Katastrophenschutz bei Vivan-tes. Unter der Überschrift „Antibiotic Stewardship“ hat sie im Rahmen einer interdisziplinären Zusam-menarbeit unter anderem mit Dr. Hartmut Stocker

„Das Vivantes Projekt ‚Antibiotic Stewardship‘ verlangt von allen

Beteiligten viel Einsatz und Zeit. Aber es lohnt sich!“

Dr. Anne Hinrichs

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vivantesMEDIZIN

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und der stellvertretenden Apothekenleiterin bei Vivantes, der Fachapothekerin für klinische Phar-mazie, Andrea Erbguth, eine mehrstufige Strategie entwickelt. Das Projekt hat bei Dr. Anne Hinrichs und ihren Kollegen einen hohen Stellenwert: „Die Resis-tenzentwicklung muss verlangsamt werden. Denn auch kommenden Generationen sollen Antibiotika mit hoher Wirksamkeit zur Verfügung stehen.“

Vier Maßnahmenschritte wurden deshalb bei V ivantes eingeführt. Mit Erfolg, denn um insgesamt sechs Prozent konnte der Antibiotikaverbrauch an den Vivantes Klinikstandorten reduziert werden.

Schritt 1: Alle Verbräuche werden erfasst. Welche Antibiotika werden wann und in welchen Mengen eingesetzt? Diese Transparenz ermöglicht wich-tige Vergleiche. Zum Beispiel: Warum bevorzugt Abteilung A das Antibiotikum X, Abteilung B aber das Antibiotikum Y? Warum verbrauchen ähnliche Bereiche unterschiedliche Mengen?

Schritt 2: Die Resistenzen werden dokumentiert, also systematisch erfasst und auch veröffentlicht. Um Antibiotika wirksam einsetzen zu können, müs-sen die jeweiligen örtlichen Resistenzverhältnisse bekannt sein. Die Experten – die Ärzte auf der Sta-tion oder die Niedergelassenen – können sich so jederzeit über den neuesten Stand informieren.

Schritt 3: Wenn eine antibiotische Therapie schnell begonnen werden muss, also bevor Erreger und mögliche Resistenzen bekannt sind, sollte trotzdem eine möglichst begründete Wahl getroffen werden. Das speziell für die Vivantes Kliniken entwickelte Handbuch „Empfehlungen für die kalkulierte Anti-biotikatherapie bei häufigen Infektionskrankheiten“ unterstützt die behandelnden Ärzte dabei.

Schritt 4: In Bereichen, die besonders viel mit Antibiotika arbeiten, zum Beispiel Intensivstati-onen, werden sogenannte „infektiologische Visi-ten“ durchgeführt. Experten aus der Apotheke, der Infektiologie und der klinischen Mikrobiologie führen dabei all ihr Fachwissen zusammen, um die Therapie noch zielgenauer auszurichten.

Die stellvertretende Apothekenleiterin Andrea Erbguth schätzt an der Projektarbeit der Anti-biotikastrategie bei Vivantes besonders die „gute multidisziplinäre Atmosphäre“: „Wir haben in der Arbeit miteinander viel voneinander gelernt und uns gut ergänzt.“ Davon profitieren die Patienten bei Vivantes. Sie können sich sicher sein, dass an allen Klinikstandorten eine Behandlung mit An-tibiotika ausschließlich verantwortungsvoll und sachgerecht erfolgt.

Bakterienkiller Antibiotika (griechisch anti=gegen und biotikos=zum Leben gehörig)

Ursprünglich galten nur solche Stoffe als Anti-biotika, die von Bakterien oder Schimmel pilzen

gebildet wurden und auf andere Mikro organismen toxisch (giftig) wirken. Heute werden die meisten Antibiotika teilweise oder vollständig synthetisch

hergestellt, sie schließen auch Stoffe ein, die in erster Linie zwar antibakteriell wirken, im weiteren

Sinne aber auch Mittel gegen Protozoen (Urtier-chen: einzellige Lebewesen, die zu den einfachsten

Organismen gehören), Pilze oder Viren umfassen. Man unterscheidet bakterios tatische Antibiotika

(hemmen das Wachstum von Bakterien) und bakterizide Antibiotika (töten die Erreger ab).

Antibiotika werden nach ihrer chemischen Struktur und ihrem Wirkungs spektrum in Gruppen

eingeteilt: Schmalspektrum und Breitspektrum. Verabreicht werden sie als Saft, Tabletten, Tropfen

oder Kapseln sowie als Infusion.

Dr. Hartmut Stocker, Oberarzt Infektiologie –

Zentrum für Infek­tiologie im Auguste­

Viktoria­Klinikum

Andrea Erbguth, Stellvertretende

Apothekenleiterin, Fachapothekerin für klinische Pharmazie

Dr. Anne Hinrichs, Abteilungsleiterin

Medizinmanagement, Organisation und

Katastrophenschutz

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vivantes MEDIZIN

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3.200 Menschen haben sich i n D e u t s c h l a n d i m Jahr 2015 neu mit HIV

infiziert, so Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Im Vergleich zu den Vorjahren bleibt die Zahl der Neuinfektionen damit konstant. Zwar ist die Nachricht im weltweiten Vergleich positiv zu bewerten, dennoch betrachten Experten Aids nach wie vor als ein Ge-sundheitsrisiko für Deutschland. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Aids nicht nur eine Erkrankung von homosexuellen Männern ist – auch bei heterosexu-ellem Geschlechtsverkehr kann man sich mit HIV in-fizieren, ebenso wie bei der Benutzung verunreinigter Nadeln beim Drogenkonsum.

Bluttest verringert RisikoAids tritt infolge einer Infektion mit dem HI-Virus auf. Das Virus befällt die Zellen des menschlichen Immun-systems, vermehrt sich in ihnen und zerstört sie. Auf eigentlich harmlose Infekte kann das geschwächte Immunsystem dann nicht mehr angemessen reagie-ren. Der Körper bildet zunehmend schwer verlaufende Infektionen oder Krebserkrankungen aus, die häufig

zum Tod führen. Es sind inzwischen zahlreiche sehr gute Medikamente zur Behandlung der HIV-Infektion auf dem Markt. Damit steigt zwar die Lebenserwartung der Patienten, das Virus kann damit aber nicht aus dem Körper entfernt werden.

Nach aktuellsten Schätzungen lebten Ende 2015 rund 84.700 Menschen mit HIV in Deutschland, 12.600 von ihnen wussten nichts von ihrer Infektion. Um nicht unbeabsichtigt das Virus weiterzutragen, sollte jeder vor beziehungsweise nach ungeschütztem Sex sein Blut auf Antikörper testen lassen. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass der Test erst nach Ab-lauf von drei Monaten nach einem Ansteckungsrisiko sicher eine HIV-Infektion ausschließen kann.

Nutzt Kondome!Nach wie vor sind Kondome eines der wichtigsten Mit-tel zur Prävention. Sie schützen beim Sex vor einer Ansteckung. Wichtig: nur Qualitäts-Kondome verwen-den, deren Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist. Und bei Latex-Kondomen nur fettfreie Gleitmittel einsetzen.

Weitere Infos zu HIV/Aids gibt

es hier:Die Bundeszentrale für

gesundheitliche Aufklärung (BZgA) berät online über

www.aidsberatung.de

Das Portal Liebesleben bietet online wie auch telefonisch

Beratung zu HIV und weiteren sexuell übertrag-

baren Infektionen an: www.liebesleben.de,

Telefon 01805 555 444.

Die Deutsche AIDS-Hilfe berät online und telefonisch

unter www.aidshilfe.de, Telefon 0180 33 19 411.

BLEIBT WICHTIG!Schutz�vor�Aids

Immer noch stecken sich jedes Jahr in Deutschland Menschen mit HIV an. Allein in Berlin leben laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts aktuell knapp 16.500 Menschen mit dem Virus. Nach wie vor sind Kondome eine der w ichtigsten Maßnahmen zur Prävention.

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Manchmal schlägt das Schicksal zu: Ein Unglück geschieht, plötzlich und

blitzschnell, oder eine Krankheit, mit der keiner gerechnet hat, beispielsweise

nach einem Schlaganfall oder einem Unfall. Dann ist nichts mehr, wie es vorher war.

KontaktBettina Quentin, Multiprofessionelle

Therapeutische Leitung Vivantes Klinikum Spandau und

Vivantes Humboldt-Klinikum

Vivantes Klinikum SpandauNeue Bergstraße 6

13585 Berlin

Tel.: (030) 130 13 1601www.vivantes.de

Betroffene sind in solchen Fällen auf eine hochwertige und innova-tive Spitzenmedizin angewiesen.

Im Vivantes Klinikum Spandau können Menschen, deren Nervensystem schwer geschädigt wurde, mithilfe einer indivi-duell ausgerichteten multiprofessionel-len Neurorehabilitation wieder zurück in ein selbstbestimmtes Leben finden. Hochspezialisierte Neurologen und

Neurochirurgen garantieren eine perso-nalisierte Diagnostik, Akutbehandlung und spezifische moderne Neurore-habilitation auf höchstem nationalem und internationalem Niveau – und das aus einer Hand. Ärzte und Therapeuten sind eng miteinander vernetzt. Thera-peuten aller Fachbereiche (Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Musik- und Kunsttherapeuten, Neuropsycho-logen, Ernährungsberater) ermöglichen die beste Therapie bei Störungen der Motorik, der Sprache, beim Schlucken und bei kognitiven Einschränkungen. Speziell geschulte Pflegefachkräfte betreuen die Patienten hochprofes-sionell und serviceorientiert rund um die Uhr, dabei werden die Angehörigen miteinbezogen. Sozialarbeiter erar-beiten vorbereitend für den Patienten und seine Angehörigen gemeinsam mit den Kostenträgern den Weg zurück ins Leben – außerhalb der Klinik. Interna-tionale Patienten werden durch hoch-qualifizierte, interkulturell geschulte

„Casemanager“ und Patientenbetreuer muttersprachlich be gleitet und bera-ten, sie sind ein wichtiger Bestandteil des multiprofessionellen Teams.

Im Mittelpunkt: der PatientBei allem geht es immer um das Wohl des Patienten, die Unterstützung seiner Gesundheit und seiner persönlichen Ziele sowie seine individuelle Förde-rung. Die medizinische Struktur am Klinikum Spandau ist so ausgerichtet, dass von Intensiv- und Akutstationen bis hin zur spezialisierten neurologi-schen Frührehabilitation sämtliche Behandlungen bereitgehalten wer-den, auch ambulante Therapien. Das Behandlungsangebot basiert auf der Zusammenarbeit dreier spezialisierter Departments der Neurowissenschaf-ten: der Neurologie mit Stroke Unit, der Neurologischen Rehabilitation und Physikalischen Therapie sowie dem Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirn-Verletzte.

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• Parkinson-Erkrankung• Ataxie-Syndromen• Neuro- und Myopathien• juveniler Zerebralparese• chronischen Schmerzen

Roboter unterstützen Das multiprofessionelle Behand-lungsteam kombiniert unterschiedliche modernste Therapieverfahren, abge-stimmt auf die individuellen Rehabili-tationsziele des jeweiligen Patienten. Ein Beispiel: Therapieroboter neues-ter Generation, wie Gangroboter und -maschinen, nutzen im Rahmen der Gangtherapie die Veränderungsbereit-schaft des Gehirns und das Rehabilitati-onspotenzial. Besonders in den frühen Phasen der Neurorehabilitation ist eine hohe Wiederholungsrate von Schritt-zyklen in der Stehposition entschei-

dend. Das Vivantes Klinikum Spandau bietet hier deutschlandweit einzigartig nicht nur eine stationäre, sondern auch eine ambulante Therapie an. Marcel Böhme konnte davon profitie-ren. Seit einem Arbeitsunfall vor acht Jahren ist der 40-jährige Berliner quer-schnittgelähmt. Inzwischen wurde er Vater, konnte mit seiner Freundin ein ei-genes Haus beziehen. Zusätzlich zu sei-ner Berufstätigkeit berät Marcel Böhme Patienten unter anderem zur roboter-gestützten Therapie in Kombination mit anderen Therapien. Er trainiert aktiv mit den Patienten und hält Vorträge. Wäh-

rend seiner Rehabilitation stand ihm die Therapeutische Leiterin Bettina Quen-tin zur Seite. „Solch eine positive Ent-wicklung ist das Ergebnis langjähriger multiprofessioneller Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegern, Therapeu-ten, Neuropsychologen, Sozialarbeitern und Patientenbetreuern sowie dem Pa-tienten und seinen Angehörigen“, so die erfahrene Therapeutin. Lesen Sie in der kommenden Ausgabe unseres Patienmagazins „gesund!“ über die besondere Beziehung zwi-schen Mensch und Tier, die sich auch in der therapeutischen Arbeit bewährt.

vivantesNEURO-REHABILITATION

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Sie sind unkonzentriert, hyperaktiv und extrem impulsiv: Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS)

ecken häufig an und haben oft Schwierigkeiten, ein geregeltes Leben zu führen. Eine Belastung für sie selbst, aber auch für ihr Umfeld. Mit der richtigen Therapie lässt

sich ADHS jedoch gut ins Leben integrieren.

Der Rummelplatz IM KOPF

KontaktDr. med. Rainer Stiff

Zentrum für Sozial pädiatrie und

Neuro pädiatrie (DBZ)

Vivantes Klinikum Neukölln, Rudower

Straße 48, 12351 Berlin

Tel.: (030) 130 14 [email protected]

www.vivantes.de

12� gesund! 03.2017

vivantes ENTWICKLUNGSNEUROLOGIE

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Es gibt ruhige wie auch impulsive Kinder, die einen können sich stun-denlang konzentrieren, die anderen

sind hibbelig oder Tagträumer. Und auch unter Erwachsenen gibt es die Emotio-nalen, die Gelassenen, die Hektiker und viele Charaktertypen mehr. Wir Menschen sind verschieden. Ob jemand mit seinem Verhalten auffällt, „aus der Reihe fällt“, hat auch mit gesellschaftlichen Normen zu tun, damit, welche Tugenden eine Ge-sellschaft als gut und richtig für ein funk-tionierendes Miteinander definiert: Bei uns werden zum Beispiel Selbstdisziplin, Besonnenheit, Tischmanieren, Pünkt-lichkeit oder Stillsitzen groß geschrieben. Menschen, die sich nicht in dieses Sche-ma der Gleichförmigkeit zwängen lassen, fallen auf – etwa Menschen mit ADHS.

Was ist ADHS?ADS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Menschen mit ADHS, also mit einem zusätzlichen „H“ in der Abkürzung, sind zusätzlich hyperaktiv. Sie sind stän-dig in Bewegung, zappeln häufig herum, können sich selten ruhig auf eine Sache konzentrieren, sind extrem ungeduldig und impulsiv, sie haben Schwierigkeiten damit, etwas zu organisieren oder eine Aufgabe zu Ende zu führen, sie können schlecht Ordnung halten und haben Pro-bleme, Beziehungen aufzubauen. ADS ohne Hyperaktivität ist weitaus seltener und äußert sich durch träumerisches, ab-wesendes Verhalten, die Betroffenen tun sich schwer, sich etwas zu merken, und lesen oder schreiben langsam. Meist nimmt ADHS seinen Verlauf im Kindes- und Jugendalter und setzt sich bis ins Erwachsenenleben fort. „ADHS ist eine entwicklungsneurologische Stö-rung, bei der sich das Gehirn verzögert entwickelt und ein Ungleichgewicht des Neurotransmitterstoffwechsels vorliegt. Neurotransmitter sind die Botenstoffe im Gehirn, die es ermöglichen, dass sich Milliarden von Hirnnervenzellen unterei-nander austauschen und somit Wahr-nehmungen und Gedanken verarbeiten und speichern“, erklärt Dr. Rainer Stiff die Vorgänge im Gehirn der Betroffenen. Was passiert, wenn der beschriebene Prozess gestört ist und unzählige Reize ungefiltert ins Gehirn strömen, beschreibt auch Au-torin Mina Teichert in ihrem Buch über ihre

erst im Erwachsenenalter entdeckte ADHS- Erkrankung. „In meinem Kopf habe ich einen Rummelplatz“, sagte sie in Interviews. Häu-fig haben Menschen mit ADHS zugleich vie-le positive Eigenschaften: Sie sind neugierig, bieten originelle Problemlösungen, legen ungewöhnliche Verhaltens weisen an den Tag und sind oft sehr kreativ. Es gibt einige Beispiele berühmter Menschen, die mit einer ADHS-Diagnose ein erfolgreiches Le-ben führten und führen: Winston Churchill etwa, Bill Gates oder Wolf-gang Amadeus Mozart.

Strukturieren lernenDie meisten von uns sind aber weder Mozarts noch Churchills, sie müssen zur Schule gehen, im Beruf bestehen, Geld verdienen, pünktlich aufstehen, die Herd-platten nach Gebrauch ausschalten oder rechtzeitig Benzin tanken. ADHS ist keine Krankheit, die sich eindeutig nachweisen oder ausschließen lässt. Eher ist das Syn-drom Übergewicht ähnlich und erst dann behandlungsbedürftig, wenn es deutlich das eigene Leben behindert. Bei wem es nur leicht ausgeprägt ist, der sieht die Welt möglicherweise lediglich aus ande-rer Sicht und reagiert anders auf sie. Wenn ADHS aber das Leben so beeinträchtigt, dass sich der Alltag kaum bewältigen lässt, Betroffene sich extrem wertlos fühlen und Sucht, Aggressivität und Depression be-stimmend werden, dann sollte man sich Hilfe suchen. Wer besonders reizoffen ist, seine Impulse nicht im Griff hat, der kann lernen, sich zu strukturieren und zu steu-ern. Autorin Mina Teichert hatte schon Gehirnerschütterungen, verursachte durch Unachtsamkeit Brände und Auto-unfälle, verletzte sich selbst – und lebt trotz ADHS ein normales Leben mit Mann und Kind. Wecker, Haftnotizen, strenge Rituale helfen ihr, den Alltag zu organisie-ren. Verhaltenstherapie, kreatives Coa-ching, Aufmerksamkeitstraining, Sport und Bewegung, aber auch Medikamente unterstützen Menschen mit ADHS dabei, mit der Flut an Reizen umzugehen. Durch passende Berufs- oder Schulwahl können sie ein erfülltes Leben führen. Wichtig sind Geduld und der Blick auf eigene Stärken. Dabei hilft das Umfeld maßgeblich mit, i ndem es Andersartigkeit nicht stigmati-siert und mit Verständnis unterstützt.

Welcher Arzt ist der rich­tige Ansprech partner bei

einem Verdacht auf ADHS?Da es sich um eine frühkindliche entwicklungsneurologische Störung handelt, wird in der Regel dem Kin-derarzt das über der Norm liegende hyperaktiv-unaufmerksame Ver-halten des Kindes auffallen. Für eine Diagnose werden dann auch Spezi-alisten wie Entwicklungsneurologen, Psychologen und Therapeuten in sozialpädiatrischen Zentren sowie kinder- und jugendpsychiatrische Fachärzte herangezogen. Im Er-wachsenenalter sind insbesondere Psychiater oder Psychiatrie-Ambu-lanzen in Kliniken Ansprechpartner. Welche Behandlungsmöglich­keiten gibt es?Besonders wichtig ist die Psychoedu-kation, das heißt die kontinuierliche therapeutische Begleitung und Be-ratung der Eltern sowie der Kinder und Jugendlichen. ADHS mit leichter Ausprägung muss nicht primär medi-kamentös behandelt werden. Erst bei mittlerer bis schwerer Symptomatik und deutlichen schulischen Pro-blemen sollten Medikamente in die T herapie integriert werden.

Wie sollten Angehörige und Eltern mit der Diagnose umgehen?Bedeutsam im Umgang mit einem Kind ist der wertschätzende Blick der Eltern und der Geschwister, deren Verständnis und Geduld. Sie sollten die Kreativi tät und den Ideenreich-tum der Kinder loben und fördern und ihnen so e inen Raum für Ent-faltung und E rfahrung ermöglichen.

EXPERTEN­

INTERVIEW

Fragen an Dr. med. Rainer Stiff aus dem Zentrum für Sozial-

pädiatrie und Neuro-pädiatrie im

Vivantes Klini-kum Neukölln

gesund! 03.2017� 13

vivantesENTWICKLUNGSNEUROLOGIE

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PSYCHISCHE

Depressionen, Angstzustände, Essstörungen – immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter psychischen Erkrankungen. Fachkundige Hilfe finden Eltern und ihre Kinder jetzt auch im Bezirk Treptow-Köpenick. Vivantes eröffnete im Juli an der Wuhlheide eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Störungen bei Kindern

Psychiatrische Institutsambulanz PIAKlinik für Kinder- und Jugend-psychiatrie Tagesklinik An der Wuhlheide 232A12459 Berlin

Angeboten wird kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik für 6–18 Jahre alte Kinder und Jugend-liche. Ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologen, Fachtherapeu-ten und Sozialarbeitern behandelt mit Psychotherapie und Beratung, Pharmakologischer Therapie,

Logopädie, Ergo- und Kunsttherapie, Sozialpädagogischer Beratung und Hilfeplanung. Neben der Einzelbe-handlung gibt es Gruppen für Kinder, Jugendliche und Eltern. Vorgehalten werden umfassende teil- und voll- stationäre kinder- und jugend- psychiatrische Behandlungsmög-lichkeiten. Während des Klinikaufent-haltes besuchen die Patienten die Klinikschule. Vor einem stationären Aufenthalt werden die Patienten mit Diagnostik und Motivationsaufbau

begleitet, ebenfalls erfolgt eine poststationäre Nachsorge und Betreuung. Ziel der Behandlung in der PIA ist es, stationäre Aufenthalte zu verhindern oder zu verkürzen.

SprechzeitenMontag bis Freitag, 8 bis 16 UhrVorherige Terminvereinbarung:Tel.: (030) 130 14 4805Notfall Mobil: 0151 1260 8412E-Mail: [email protected]

14 gesund! 03.2017

vivantes PSYCHOLOGIE

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Gemeinsamfür die besteVersorgung

38-mal in Berlin, Brandenburgund bei Ihnen vor Ort.

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Sanitätsfachgeschäft und Orthopädische Werkstätten Berlin-MarzahnOTB GmbHMeeraner Straße 7, 12681 BerlinMo-Mi 8.30 – 16.00 Uhr Do 8.30 – 18.00 UhrFr 8.30 – 15.00 Uhr

GesundHeitsGmbH Deutschland

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Die Diagnose psychischer Erkrankungen bei jungen Menschen ist in den vergangenen 20 Jahren rasant angestiegen. Jedes fünfte Kind ist inzwischen stark

gefährdet oder bereits erkrankt. Experten vermuten sogar, dass die psychischen und psychosomatischen Erkrankun-gen im Kindesalter bis 2020 weltweit um mehr als 50 Pro-zent zunehmen werden. Heute schon ist der Suizid eine der häufigsten Todesursachen bei Jugendlichen.

Herausforderungen bewältigenSeelische Gesundheit ist ein fortlaufender Entwicklungs-prozess. Mit jeder neuen Herausforderung oder Aufgabe muss das Gleichgewicht zwischen Anforderung und Mitteln, diese zu bewältigen, neu gefunden und ausgelotet werden. Das betrifft die Bereiche Kita, Schule, Freundschaften und Familie – vor allem dann, wenn Konflikte auftreten. Häufig sind Kinder damit überfordert, sie müssen für sich erst ein-mal herausfinden, wie man mit etwas am besten umgeht. Sei es durch Nachahmen oder Ausprobieren, durch Versuch oder Irrtum, möglichst immer unterstützt von den Eltern und anderen Bezugspersonen. Nicht allen gelingt das gleich gut, einige finden über Umwege den für sie richtigen Weg, andere reagieren mit psychischen Symptomen wie Ängsten, Wut, Aggressi-vität oder Traurigkeit. Daraus können sich schwerwiegende psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Die zu erkennen, ist nicht immer einfach. Nicht jedes auffällige oder störende Verhalten ist gleich eine „Störung“. Was die einen Eltern beispielsweise als „normal“ betrachten, kann für andere bereits ein großes Problem darstellen. J edes

Kind, jeder Jugendliche hat genau wie ein Erwachsener mal gute und auch mal schlechte Tage. Treten bestimm-te Verhaltens weisen und Stimmungen, wie beispielsweise Niedergeschlagenheit, Traurig- und Schlaflosigkeit, Wut und Aggressivität jedoch häufiger oder sogar dauerhaft auf, führt das vermehrt zu Problemen in Kita und Schule, und machen sich Eltern anhaltend Sorgen um ihr Kind, dann sollte man fachkundigen Rat einholen. Eine rechtzeitige g eeignete B ehandlung ist wichtig, denn etwa die Hälfte der psychi-schen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter nimmt einen chronischen Verlauf. Je früher professionelle Hilfe gesucht wird, umso besser ist die Prognose.

Lebensweg wird beeinflusstWarum eine Behandlung von psychischen Störungen gerade in jungen Jahren so wichtig ist, erklärt Vivantes Chefärztin Dr. Yonca Izat: „In den sensiblen Entwicklungsphasen von

Kindheit und Jugend bedeuten psychi-sche Erkrankungen besonderes Leid bei den Betroffenen und ihren Familien. Denn sie können die sozialen Beziehungen, den Bildungserfolg, die beruflichen Mög-lich keiten und den gesamten Lebensweg negativ beeinflussen.“ Vivantes stellt mit drei Standorten in Fried-richshain, Neukölln und nun auch in Trep-tow-Köpenick die größte Kinder- und Ju-gendpsychiatrie Berlins. Seit 2009 wurden insgesamt mehr als 3.000 Patientinnen und

Patienten behandelt. Für die Versorgungsregionen Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Treptow-Köpenick sind die Kliniken von Vivantes für sämtliche kinder- und jugendpsychiatrischen Fragestellungen zuständig.

Seelische Störungen

b etreffen das Denken, Fühlen

und Handeln.

vivantesPSYCHOLOGIE

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Das Leben von Sven Marx war bunt und abwechslungsreich – Dachdeckerlehre, Teilhaber

einer Dachdeckerei, Motorradfahrer, Tauchlehrer, Globetrotter. Bis im Jahr 2009 ein lebensbedrohlicher Tumor in seinem Kopf festgestellt wurde, direkt am Hirnstamm. Nur drei Prozent aller Menschen weltweit erkranken daran. Es folgte eine neunstündige Operatio n in der Neurochirurgie im Vivantes Kli-nikum im Friedrichshain, in der man Sven drei Mal wiederbeleben musst e. Dabei konnte nur die Hälfte des T umors entfernt werden. Zwei T age später kam es zu einer Einblutung. Die Folge n: dreimonatiger Aufenthalt auf der In-tensivstation, halbseitige Lähmung, künstliche Beatmung, künstliche Er-nährung, Sven war ein medizinischer Pflegefall. In einer Reha-Einrichtung lernte er drei Monate lang mühevoll wieder das Laufen, Sitzen und Essen. Danach wurde erst einmal geheiratet,

Der Steh-auf-Mann

Sven Marx (50) ist ein wasch-echter Berliner. Und er hat die

„Jetzt-erst-recht-Mentalität“, die den Menschen in unserer Stadt immer wieder zugesprochen wird.

Die hat ihm geholfen, als er lebens-bedrohlich erkrankte. Lesen Sie einen Bericht über einen Mann,

der nicht aufgibt.

Freundin Annett stand b ereits seit 1996 an Svens Seit e. 2011 dann die nächste Schockdiagnose: schwarzer Hautkrebs. In einer Operation wurde ein malignes Melanom entfernt. Soweit die Eckdaten der Krankengeschichte.

Radfahren als Therapie Bereits 2009 hatte Sven mit dem Radfahren begonnen, um sich in „ein normales Leben zurückzukämpfen“, wie er sagt. Rückschläge hat er wegge-steckt. Langsam kam er wieder zu Kräf-ten, baute im Training seine Muskulatur auf, arbeitete konsequent an seiner

Motorik – eine starke Willensleistung! Unglaubliche 35.000 Kilometer legte er in der Zeit zwischen 2009 und 2013 zurück, weit über 20 Länder bereiste er auf diese Weise. 2014 ging’s dann auf die Route 66 in die USA, 2015 unter an-derem nach Japan. Seine Bilanz bis En-de 2016: insgesamt 49.000 Kilometer auf vier Kontinenten durch 29 Länder und 20 Hauptstädte.

Engagement für Inklusion Auf all diesen Wegen sind ihm interes-sante Menschen begegnet und hat er neue Kontakte geschlossen. D araus

16 gesund! 03.2017

vivantes MEDIZIN

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Vision und Verantwortung „Neurochirurgen sind selten: Unter 1.000 Ärzten treffen Sie allenfalls einen, in manchen Ländern gibt es überhaupt keinen – wie etwa in Sierra Leone. Einen Neurochirurgen suchen Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems auf, und sie fragen: ‚Wird mein Leben günstiger verlaufen, wenn Sie mich operieren?‘ Oft geht es dabei um Eingriffe in der Nähe der Individualität und an der stofflichen Grundlage eines möglichen Ich-Empfindens. Hierzu bedarf es dann einer ärztlichen Konzeption, bisweilen auch einer Vision, die fein-handwerklich umzusetzen und persönlich zu verantworten ist. Man mag in diesem Sinne fragen: ‚Was ist Wirklichkeit? Gehören auch Ideen zur Realität?‘ Wer hierzu ‚ja‘ sagt, braucht im Übrigen auch die Frage nach der Existenz Gottes nicht mehr zu stellen. Sven Marx lebt eine der möglichen Antworten.“

haben sich spannende Projekte ent-wickelt: eine Zusammenarbeit mit „Inklusion braucht Aktion“, einer Initiati-ve des Health Media g. e. V. Eine weitere mit dem Netzwerk Inklusion Deutsch-land, für die Sven als Projektpate die Inklusionsfackel gemeinsam mit dem ebenfalls gehandicapten Karl Grandt über die Alpen trug und anschließend Papst Franziskus im Rahmen einer Pri-vataudienz übergab. Die Fackel wurde 2016 weiter nach Rio zu den Paralym-pischen Spielen transportiert – Sven war bei der Übergabe an das deutsche Team dabei. Auch in diesem Jahr gibt es

neue Projekte, immer gemeinsam mit Vereinen, die sich für Menschen mit Behinderungen engagieren, für 2018 sind weitere Aktionen geplant. Seit April ist Sven Marx wieder unterwegs – auf Fahrrad-Weltreise. 18 Monate wird er unterwegs sein und dabei in jedem Land, das er durchradelt, die Deutsche Botschaft besuchen. Im Gepäck: die Inklusionsfackel. Die soll in Japan das Königshaus schon mal auf die Paralym-pischen Spiele 2020 einstimmen.

Eiserner WilleWie schafft Sven das alles? Wie beein-trächtigt ist er nach seinen schweren Erkrankungen? „Die Untersuchungen zum Hautkrebs sind derzeit halbjähr-lich, vor der Sonne muss ich mich natürlich schützen. Ich habe noch einen etwa 1 cm3 großen Tumor am Hirnstamm. Er wurde bestrahlt und wächst derzeit nicht. Jährlich muss ich zum MRT (Magnetresonanzthera-pie) zum Nachschauen, ob der Tumor seine Größe verändert hat. Die Beein-trächtigungen: Doppelbilder in 100 Prozent meines Sichtfeldes. Ich habe auch kein räumliches Sehen und leide unter Gleichgewichts- und Schluck-reflexproblemen.“ Und trotzdem kann er Fahrradfahren, wie funktioniert das? „Ganz einfach“, antwortet Sven, „beim

Laufen muss man jeden Schritt neu ausbalancieren. Beim Radfahren treibt man das Rad einmal an und dann be-wegt es sich geradeaus. Balancieren ist für mich s omit viel einfacher, weil kleine Unebenheiten nicht dazu führen, dass ich ins Stolpern komme.“

MutmacherSeine Erfahrungen teilt Sven Marx, der sich selbst als „Mutmacher“ sieht, mit anderen: Seit 2014 hält er Vorträge über seinen „Weg zurück ins Leben“.

Einen Teil seiner Einnahmen daraus spendet er für Projekte und Initiati-ven, die sozial schwache Kinder und alte Menschen unterstützen – zum Beispiel den DID e. V. Auch ein Buch hat er inzwischen veröffentlicht. Was treibt ihn an? „Ich möchte Menschen, behindert oder nicht, Hoffnung ver-mitteln und sie ermutigen, sich in die weite Welt aufzumachen. Der Körper kann nur das machen, was der Kopf will. Und so treibt mein Geist meinen Körper an, immer weiterzumachen und mich aus der Diagnose Pflegefall weiter und weiter zu befreien. Ich lerne täglich dazu und solange dies so ist, stehe ich nicht umsonst auf, und das Leben hat einen Sinn.“ Sven Marx hat eine informative Web-site, auf der man alles über ihn und sein Engagement nachlesen, viele Fotos anschauen und ihn auf den einzelnen Stationen seiner Reise begleiten kann. Und er freut sich über Kontakte! www.sven-globetrotter.com

Prof. Dr. Dag Moskopp ist Neurochirurg und hat Sven Marx 2009 am Gehirn operiert. Er leitet die Neuro­chirurgie – Zentrum für Schädelbasis­ und Wirbelsäulenchirurgie am Vivantes Klinikum im Friedrichshain.

Von hier aus startete Sven Marx per Fahrrad in die Welt – im Hintergrund das Brandenbur­ger Tor in seiner Heimatstadt.

„Der Körper kann nur das machen,

was der Kopf will.“Sven Marx

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vivantesMEDIZIN

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Freie Liebe, freier Sex! Die Anti­babypille steht symbolisch für eine neue, selbstbestimmte

Generation von Frauen und Partner­schaften. Statt an den heimischen Herd zogen Ende der 1960er­Jahre immer mehr Frauen an die Univer­sität und ins Berufsleben. Sexualität und Fort pflanzung waren nicht mehr zwangsweise miteinander verknüpft. Zum ersten Mal konnten Frauen unge­wollte Schwangerschaften verlässlich verhindern. Der Beginn einer sexuellen Revolution! Doch der Anfang war voller Widerständ e: Als 1961 in der Bundesre­publik die Antibaby pille auf den Markt kam, gab es viele Gegner; sie befürch­teten den Niedergang von Anstand und Moral. Beworben wurde die Pille daher zunächst nur als Medi kament gegen Menstruations beschwerden. Anders in der Deutschen Demokrati­schen Republik, wo sie vier Jahre spä­ter unter dem Namen „Wunschkind­pille“ eingeführt wurde. Heute nehmen etwa 55 Prozent der 18­ bis 49­jähri­gen Frauen in Deutschland die Pille und 11 Prozent nutzen eine Spirale als Verhütungsmittel (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). Bei jungen Frauen ist der Anteil sogar noch höher: In der Grupp e der 19­Jährigen nehmen

ALLES UNTER KONTROLLE?Verhütung bedeutet Freiheit. Klein, praktisch und so einfach: Am häufigsten wird in Deutschland mit Anti babypille oder Spirale verhütet. Doch welchen Einfluss haben die Hormone auf Körper und Psyche?

So funktioniert’sDie Antibabypille wird oral

verabreicht. Sie besteht aus künstlich hergestellten

Geschlechtshormonen und erzeugt einen Hormon­

Überschuss. Der Östrogen­Überschuss verhindert den

Eisprung. Der Gestagen­Über­schuss verdickt den Mutter­

mundschleim, wodurch Spermien und Eizellen den

Weg zur Gebärmutter nicht mehr passieren können.

Mikropillen bestehen aus einer Kombination aus Östrogen

und Gestagen, Minipillen enthalten nur Gestagen.

Seit Einführung der Pille wurde sie stetig weiterentwickelt, um

die Gefahr von Venen­thrombosen und Lungen­

embolien zu senken. Bisher gibt es insgesamt vier

Generationen an Pillen.

Die Hormon- und auch die Kupferspirale werden in die Gebärmutter eingelegt. Dort

gibt Erstgenannte je nach Größe über drei bis fünf Jahre

das Hormon Gestagen ab. Wie bei der Antibabypille wird der

Muttermundschleim durch den Gestagen­Überschuss

dickflüssiger und verhindert das Vordringen von Spermien zum Muttermund, außerdem bildet sich die Gebärmutter­schleimhaut zurück. Sollten vereinzelte Spermien doch

eine Eizelle befruchten, kann diese sich dadurch nicht in die

Gebärmutter einnisten. Die Kupferspirale wirkt hormonfrei.

74 Prozent die Pille (Pillenreport 2015). Doch die hormonell gesteuerte Ver­hütung verläuft nicht bei allen Frauen ohne Nebenwirkungen.

Risiken und NebenwirkungenJe nach Zusammensetzung der Pille e rhöht sich das Risiko einer Throm bose – das Entstehen eines Blutgerinnsels, das schlimmstenfalls lebenswichtige Organe verstopfen kann. Weitere mög­liche Nebenwirkungen hormoneller Verhütung sind beispielswiese Unwohl­sein oder eine verminderte Libido. „Die große Mehrheit der Frauen verträgt die hormonelle Verhütung aber sehr gut“, beruhigt Priv.­Doz. Dr. Uwe Torsten, Chefarzt der Gynäkologie am Vivantes Klinikum Neukölln. „gesund!“ befragte ihn zu Chancen und Risiken der hormo­nellen Verhütung.

Familienplanung –

„Die große Mehrheit der Frauen verträgt die hormonelle Verhütung sehr gut“, berichtet Priv.­Doz. Dr. Uwe Torsten, Chefarzt der Gynäkologie am Vivantes Klinikum Neukölln.

18 gesund! 03.2017

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Herr Priv.-Doz. Dr. Torsten, in letzter Zeit ma-chen die Hormonspirale und die Antibabypil-

le immer wieder negative Schlagzeilen. Frauen berichten von Nebenwirkungen wie beeinträch-

tigtem Wohlbefinden bis hin zu Lungenembolien, sie sind verunsichert. Zu Recht?Es gibt einige Ausnahmeregelungen, bei denen die Pille nicht verabreicht werden soll: bei einem angeborenen erhöhten Thromboserisiko, einer Störung des Feststoff-wechsels und wenn in der Familie vermehrt Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Thrombosen vor dem 50. Lebensjahr aufgetreten sind. Auch wenn der Blutdruck zu hoch ist oder bei Raucherinnen ab dem 35. Lebensjahr sollte eine Beratung erfolgen. Die Hormonspirale sollte dazu nicht von Frauen mit einem hormonabhängigen, bösartigen Tumor oder starker Migräne verwendet werden.

Laut Europäischer Arzneimittelbehörde (EMA) weisen Mikropillen mit neuen Gestagenen, wie zum Beispiel Drospirenon, ein höheres Risiko für eine Venenthrom-bose auf, als ihre Vorgängerprodukte. Viele Frauen nehmen diese Pillen. Sollten sie wechseln?Im Deutschen Ärzteblatt wurde bereits im Jahre 2011 das Thema der neuen Gestagene diskutiert. Vier Studien fanden ein erhöhtes Risiko für eine Venenthrombose bei drospirenonhaltigen Pillen. Mittlerweile geht die EMA davon aus, dass das Risiko dem der sogenannten dritten Pillengeneration entspricht, also bei bis zu 40 Fällen pro 100.000 Frauen pro Jahr liegt und damit als selten gilt. Bei Pillen der zweiten Generation liegt das Risiko bei bis zu 20 Fällen pro 100.000 Frauen jährlich. Im Vergleich: Bei Frauen, die keine Pille einnehmen, liegt das Risiko bei bis 5 bis 10 Fällen pro 100.000 Frauen pro Jahr. Es gibt vor diesem Hintergrund keine Empfehlung von Seiten des Bundesinstituts für Arzneimittel (BfArM). Man könn-te höchstens darauf achten, dass bei der erstmaligen Einnahme der Pille ein Empfängnisverhütungsmittel der zweiten Generation genommen wird.

Wenn man sich gegen hormonelle Verhütung entschei-det, welche alternativen Methoden empfehlen Sie? Alternativen sind das Scheidendiaphragma, eine Gum-mikappe, die in die Scheide eingelegt wird, die Knaus-Ogino-Methode, bei der man die fruchtbaren Tage berechnet, oder ein Kondom. Letzteres schützt zusätz-lich vor sexuell übertragbaren Erkrankungen wie zum Beispiel Hepatitis. Aber: Das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft ist bei allen drei Methoden höher als bei der Pille.

EXPERTEN­

INTERVIEW

vivantesMEDIZIN

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Nicht immer ist ein Treppenlift

die richtige Lösung. Verfügen

Senioren noch über Muskelkraft,

sollten sie diese trainieren. Zum

Beispiel mit einer federnden Trep-

penhilfe.

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Forscher der Missouri University of Science and Technology in den USA haben eine federnde Treppenhilfe entwickelt. Die neuartigen Stufen sollen vor allem Senioren unterstützen, mit ge-ringem Kraftaufwand eine Treppe hochzusteigen. „Aufzüge und Treppenlifte ersetzen den Treppen-aufstieg komplett, selbst wenn die Nutzer dazu körperlich noch in der Lage wären“, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Studie. Die Folge ist: Die eigene Körperkraft lässt nach, weil die Muskeln schwinden. Mit der motorischen Hilfe durch den federnden Treppenaufsatz bleiben die Menschen in Bewegung. So funktioniert’s: Eine Konstruktion aus Stufen in einem Aluminiumrahmen wird auf die bestehende Treppe aufgesetzt. Unter den Stufen sind Metallfedern installiert, die oberste

Stufe ist ebenerdig mit dem Etagenboden. Steigt man die Treppe hinab, werden die Stufen nach unten gedrückt und rasten auf Höhe der ursprüng-lichen Stufe ein. Ein elektromagnetischer Riegel hält sie dabei unten. Die Energie, die durch das Auftreten auf die Stufen abgegeben wurde, wird gespeichert – die Federn sind also gespannt. Läuft man die Treppe wieder hoch, wird die gespeicher-te Energie freigesetzt. Der elektromagnetische Riegel gibt eine Stufe immer dann frei, wenn der erste Fuß die nächsthöhere Stufe betritt. In die-sem Moment ziehen die Federn das Trittbrett nach oben und unterstützen den Treppensteiger beim Schritt. Marktreif ist die geniale Treppenhilfe leider noch nicht – der Prototyp wird noch weiterent-wickelt. trurn.it/treppenhilfe

Eine von idyllischen Wäldern umgebene Kleinstadt in der Pfalz: Pirmasens. Keiner ahnt: Nirgendwo in Deutschland sterben die Menschen so jung wie dort – mehr als fünf Jahre früher als der Bundesdurch-schnitt. Wie lange ein heute in Deutschland geborenes Kind leben wird, hängt auch von sei-nem Wohnort ab. Die höchste Lebenserwartung haben Neuge-borene in Baden-Württemberg. Zwischen 2013 und 2015 ge-

borene Mädchen werden dort durchschnittlich 83 Jahre und 11 Monate alt, Jungen 79 Jahre und 6 Monate. Damit werden sie älter als alle ihre Altersgenossen aus den anderen Bundesländern. Allerdings handelt es sich nur um Durchschnittswerte – 100 Jahre alt können Sie überall werden. Die regionalen Gefälle liegen nicht etwa an beispielsweise ge-sünderer Luft, sondern an sozio-ökonomischen Unterschieden. Einfluss haben zum Beispiel die

Arbeits- und Lebensbedingun-gen, sie sind in strukturschwa-chen Gegenden oft schlechter. Auch Bildung, Einkommen, Er-nährung, Bewegung und Rau-chen beeinflussen die Lebenser-wartung. Zwei gute Nachrichten: Die bundesweiten Unterschiede bezüglich der Lebenserwartung sind in den letzten Jahren deut-lich zurückgegangen. Und: Die Lebenserwartung in Berlin liegt nur 0,04 Jahre unter dem Bun-desdurchschnitt!

vivantes KOMPAKT

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ALLE VORTRÄGE UND VERANSTAL-TUNGEN können kostenlos besucht werden, eine An-meldung ist nicht erforderlich. Infos zu diesen und weiteren Termine n finden Sie im I nternet unter www.vivantes.de

Medizin: WISSEN für alleVivantes informiert ganzjährig über Gesundheitsvorsorge

und die Behandlung von Krankheiten.

Aktionstag ReanimationIm Rahmen der Woche der Wiederbelebung vom 18. bis 24. September lädt das Vivantes Klinikum im Friedrichshain ein zu einem Nachmittag zum Thema Reanimation. Auch Familien sind herzlich eingeladen, denn die meisten Fälle von beispielsweise Herzstillstand ereignen sich zu Hause oder bei Aktivitäten im Freundeskreis. Lernen Sie, Leben zu retten! Am 21. September von 15 bis 19 Uhr im KFH, Prenzlauer Berg, Hauptfoyer, Landsberger Allee 49, 10249 Berlin

Rund ums Herz„Vorbeugen ist besser als heilen“ – unter dem Motto steht die Veranstaltungsreihe im Vivantes Klinikum Spandau. Um das Herz als Hochleistungsmotor unseres Körpers und wie man seine Leistungsfähigkeit erhalten kann – darum geht es in einem Vortrag von Prof. Dr. med Steffen Behrens, Chefarzt Kardiologie und konservative Intensivmedizin. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu erörtern.Am 8. November von 17 bis 19 Uhr im Klinikum Spandau, Haus 26, Personalkasino, Neue Bergstraße 6, 13585 Berlin

Auf der Suche nach LebenszielenWas macht das Leben aus? Und wie möchte ich es gestal-ten? Die Ärztin Bettina Gaertner referiert im Rahmen der 18. Psychiatrischen Themenabende 2017 in Kooperation mit dem Auguste-Viktoria-Klinikum und KommRum e. V.Am 12. Oktober von 19 bis 21 Uhr, KommRum e. V., Schnackenburgstraße 4, 12159 Berlin-Friedenau

vivantesBERLIN

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So alt, wie man sich fühltDas biografische Alter ist die zeitliche Spanne, die seit der Geburt vergangen ist, es misst die Zeit. Das biologische Alter bezieht sich auf den Gesundheits­zustand im Vergleich zum Durchschnitt der Altersgruppe – und ist beeinflussbar. Die Lunge und das Herz lassen sich zum Beispiel durch regelmäßigen Ausdauer­sport jung halten. So ist der Zustand des Herzens eines gut trainierten Sportlers in der Regel jünger als sein biografisches Alter. Aufgrund der starken Belastung verschleißen die Gelenke jedoch stärker – ihr Zustand ist älter als in der Vergleichsgruppe. Neben Sport haben auch eine gesunde Lebensweise und Ernährung Einfluss auf das biologische Alter. Letztlich ist die Geschwindigkeit des Alterns aber immer eine Kombina­tion aus äußeren Faktoren und ange­borenen Voraussetzungen.

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vivantes MEDIZIN

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Eines haben alle Menschen gemeinsam: Sie al­tern! Der Altersvorgang ist ein biologischer Pro­zess, der mit dem ersten Atemzug beginnt. Die

Lebenserwartung in Deutschland hat sich dabei in den letzten 150 Jahren mehr als verdoppelt. 1871 lag sie bei 42 Jahren für Frauen und 39 Jahren für Männer. In die­sem Jahr geborene Mädchen haben laut Berechnun­gen des Max­Planck­Instituts für demografische Forschung (MPIDR) eine durchschnitt­liche Lebenserwartung von 92,8 Jahren, die der Jungen liegt bei 87,8 Jahren. 7 Prozent der neugeborenen Jungen und 28 Prozent der Mädchen wer­den laut der Berechnungen mindestens 100 Jahre alt. Als offiziell ältester Mensch, der je gelebt hat, gilt die Französin Jeanne Calment: 1 87 5 g e b o r e n u n d 1 9 97 verstorben, kam sie auf eine Lebensspanne von 122 Jahren. In Indonesien bestätigten die Behörden kürzlich das Alter von Mbah Gotho: Ganze 146 Jahre alt soll er geworden sein.

Mehr LebenszeitWarum leben wir heute so viel länger? „Dazu tragen eine bessere Gesundheitsversorgung und gesünde­re Lebensstile bei. Deshalb sterben Menschen et­wa immer seltener und immer später an Herz­ und Kreislauferkankungen“, berichtet Sebastian Klüsener, Wissenschaftler am MPIDR. Anfang des 20. Jahrhun­derts beeinflusste das erfolgreiche Bekämpfen der Säuglingssterblichkeit die durchschnittliche Lebens­wahrscheinlichkeit positiv. Heute ist es insbesondere die verringerte Sterblichkeit der über 65­Jährigen: So hat sich die Chance, einen Herzinfarkt zu über­leben, innerhalb von 40 Jahren verfünffacht. Auch das Bewusstsein für eine gesunde Lebensführung ist

gewachsen: Die Deutschen essen mehr Obst und Ge­müse und konsumieren weniger Fleisch, Alkohol und Zigaretten. Dazu kommen gute Arbeitsbedingungen, verbesserte Hygiene, Bildung und Wohlstand. „Die Vereinten Nationen und die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die positiven Tendenzen bei der Sterblichkeitsentwicklung auch in der Zukunft

weiter fortsetzen werden“, so Sebastian Klüsener. „Wenn sich das bestätigt, können viele Menschen mit deutlich mehr Lebenszeit rechnen.“

Fit und gesundDie hinzugewonnene Lebens­zeit nutzen die Senioren aus: Sie sind heute so aktiv wie noch nie. Fast jeder fünfte in der Altersgruppe der über 60­Jährigen ist Mitglied in einem Sportverein. Auch das

Durchschnittsalter in den Fitnessstudios steigt stetig. Die Menschen werden somit nicht nur älter, sondern sie bleiben auch länger fit. „Der Anstieg der Lebenserwar­tung geht nicht einher mit einer längeren Krankheits­phase. Die Menschen bleiben zugleich immer länger gesund“, resümiert Roland Rau, Demograf am MPIDR.

Sorgen und versorgenAuch wenn es vielen Menschen gesundheitlich lange Zeit gut geht, steigt mit dem Alter der durch­schnittliche Bedarf an Unterstützung. Sozialhilfe­ und Gesundheitssysteme müssen daher gestärkt, alternative Pflegemodelle entwickelt werden. Doch alte Menschen müssen nicht nur versorgt werden, sondern können auch sorgen: Sie haben in ihrem Leben viel Erfahrung und Wissen gesammelt – und sie verfügen über Zeit. Ein gutes Praxisbeispiel: Mehrge­nerationenhäuser, in denen sich Alt und Jung gegen­seitig unterstützen.

„Supercentenarians“ nennen Wissenschaftler

Menschen wie Jeanne Calment, die 110 und

älter sind. Weltweit gibt es knapp 700 davon –

90 Prozent sind weiblich.(ZEIT ONLINE: trurn.it/lebensdauer)

100�Jahre�und�mehr?Unsere Lebenserwartung steigt seit Jahrzehnten. Noch in den 1980er­Jahren ging man davon aus, dass die natürliche Grenze des menschlichen Lebens bei 85 Jahren liegt. Inzwischen ist es

ungewiss, ob es überhaupt eine natürliche Altersgrenze gibt.

LEBENSZEIT –

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Wie Sie beim Gewinnspiel mitmachen, lesen Sie auf Seite 25!

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Hart-schalen-frucht

auf derStelle,sofort

VornameZolas† 1902

enthalt-samerLebens-stil

griechi-scheGöttinder Jagd

argeLage

Enterich

wissen

Nischen

Vornamed. Schau-spielerinSommer

italie-nischeSpezia-lität

kurz für:eine

betagt

BrudervonGretel

Leid,Schmerz

chine-sischerPoliti-ker †

unbe-schädigt

baumge-säumteStraße

giftigesLösungs-mittel

altnord.Schick-sals-göttin

eineZitaten-samm-lung

Schuh-macher-pfriem

eh. sow-jetischerGeheim-dienst

deutscheAirline(Abk.)

Gems-büffel

Rhein-hafen-stadt

Be-zahlung,Lohn

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griech.Vorsilbe:gut,wohl

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Mitmachen und GEWINNEN!

21 3 4Lösungswort:

ANLEITUNG SUDOKUDie Ziffern 1 bis 9 müssen in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem Block genau einmal vorkommen. Die Summe aller blauen Kästchen ergibt die Lösungszahl.

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Wer das Kreuzworträtsel oder das Sudoku knackt, kann gewinnen! Schicken Sie dazu einfach das Lösungswort oder die Lösungszahl an:

Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Interne Kommunikation & Marketing, Stichwort „gesund! Rätsel“Aroser Allee 72–7613407 Berlin

Oder mailen Sie an: [email protected]

Einsendeschluss: 5. November 2017

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sammeleinsendungen bleiben unbe- rücksichtigt.

Wellness in der Wasserwelt der Sinne! Im Herbst sehnen sich Geist wie auch Körper wieder nach Wärme. Die findet man im Liquidrom. Herzstück ist die große Kuppelhalle mit dem warmen Salzwasser-Pool. Wenn das Mondlicht durch das runde Fenster scheint, ein farbiges Lichtspiel stimmungsvolle Akzente setzt, man sogar unter Wasser klassische oder elektro-nische Musik genießt – dann ist perfekte Entspannung angesagt. Verschiedene Saunen überraschen mit duftenden Aufgüssen, eine Massage bringt Körper und Geist wieder in perfekten Einklang. Hört sich das nicht gut an? Erleben Sie im Li-quidrom, in der „Wasserwelt der Sinne“, einen Tag voller Ruhe und Entspannung. Wir verlosen einen Gutschein für zwei Personen. Darin enthalten sind der Tagesaufenthalt, ein Wäschepaket (Bademantel, Handtücher, Badebe­kleidung) und eine 25­minütige Massage. www.liquidrom­berlin.de

Tolle Preise 1. PREIS

Max tickt anders Die Autorin Anna Maria Sanders ist Mutter von zwei Teen-agern, von denen der jüngere Sohn Max ADHS hat. In diesem Tagebuch lässt Max sich auf unterhaltsame Weise über all die kleinen und großen Katastrophen aus, die er tagtäglich verursacht. Aber auch seine Mitmenschen schreiben sich ihre liebe Not mit dem Energiebündel von der Seele. Das macht dieses Buch besonders. Die Leser erleben so eine Situation aus zwei Blickwinkeln – und das ist mitunter brüllend komisch. Anna Maria Sanders Buch gewährt einen tiefen und humorvollen Einblick in die Seelenwelt der Betroffenen und Mitleidenden. Beide Seiten sind danach besser zu verstehen. 304 Seiten, Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3579086330. Wir verlosen drei Bücher.

Wer ist der Mörder?Elektrisierende Spannung, fesselnde Storys mit überraschenden Wendungen, mörderisch gute Unterhaltung, tolle Darsteller. Das Berliner Kriminal Theater, das Schauspielhaus der besonderen Art, garantiert mit seinen Inszenierungen von Krimi-Klassikern und Gegenwartsstücken auf- und anregende Theaterkul-tur. Ob mit Gift, Pistole oder Messer, ein Mord geschieht fast immer. Aber wer ist der Täter? Jedes Ver brechen hat ein Motiv, aber nicht jeder Verbrecher ein Alibi. Und man merke: Nicht immer ist der Mörder der Gärtner! Wir verlosen 2 � 2 Karten. Die Vorstellung können Sie sich aussuchen. Termine unter www.kriminaltheater.de

2. PREIS

3. PREIS

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ZEITVERTREIB

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JUNGE REPORTER SCHAUEN HINTER DIE KULISSENTexte und Bilder: 10 Kinder, 2 Betreuer, 1 Fotograf und 1 Kamerateam

Der Ansturm war groß, als Vivantes im Juli zum ersten Kinder-Reporter-Club einlud – exklusiv für den Nachwuchs von Mitarbeitern des Unterneh-mens. Die Junior-Journalisten erkundeten die Rettungsstelle des Vivantes Wenckebach-Klinikums und lernten ein Wochenende lang das Reporter-handwerk. Das Ergebnis finden Sie auf diesen drei Seiten.

„Ich fand es sehr spaßig, weil es spannend ist, als Reporter zu arbeiten.

Ich fand es auch interessant, einen Krankenwagen von innen zu sehen.“

Emily, 10 Jahre

„Mir hat es gefallen, weil es sehr interessant war für mich. Ich fand es toll,

als Reporter zu arbeiten.“Isabella, 11 Jahre

„Mir hat es gefallen, weil ich mal sehen konnte, wie es in einer Rettungsstelle

aussah. Ich fand es auch interessant, als Reporter zu arbeiten.“

Connor, 8 Jahre

Wie hat den Nachwuchs-Reportern ihr erster Einsatz gefallen?Das Feedback wurde eingeholt von: Vincent, Zoe und Isabella

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vivantes KINDER-REPORTER-CLUB

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Hallo, Herr Albers, wir kommen vom Vi-vantes Kinder-Reporter-Club. Wir möch-ten Ihnen ein paar Fragen zu Ihrem Beruf stellen. War Arzt schon i mmer Ihr Traumberuf? Peter Albers: Mein erster Traumberuf war Lokomotivführer, da ich in der Nähe von einem Güterbahnhof groß geworden bin. Als es aber keine Dampflokomotiven mehr gab, wollte ich etwas mit Medizin machen.

Wie lange arbeiten Sie schon hier im Vivantes W enckebach-Klinikum? Ich arbeite hier seit 1993, also seit 24 Jahren.

Was macht Ihnen an Ihrem Beruf Spaß und welche Herausforderungen sehen Sie?Spaß macht es mir, in der Lage zu sein, Menschen, denen es sehr schlecht geht, zu helfen. Keinen Spaß macht es mir, zu sehen, wie lässig viele Menschen mit ih-rer Gesundheit umgehen. Was ich als He-rausforderung sehe, ist, dass ich trotz der schlechten finanziellen Unterstützung

der Regierung und der Kommunen eine gute medizinische Versorgung umsetzen muss und will.

Was meinen Sie mit „dass die Men-schen zu lässig mit ihrer Gesundheit umgehen“? Ich meine damit, dass die Menschen ihrer Gesundheit schaden, obwohl sie es besser wissen sollten. Sie essen zu viel, trinken Alkohol, rauchen und nehmen im Sommer zu wenig Flüssigkeit zu sich. Außerdem können sie sich nicht mehr selbst versorgen. Sie kommen wegen j eder Kleinigkeit ins Krankenhaus.

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Arzt? Es gibt viele schöne Erlebnisse als Arzt, aber eines hat mich besonders bewegt: Als ein zu früh geborenes Baby in un-ser Krankenhaus eingeliefert wurde. Da wir keine Frühchen-Station haben, mussten wir es in ein anderes Kranken-haus b ringen. Alle haben mitgeholfen, das Baby am Leben zu h alten, bis eine K inderärztin kam.

Wie viele Patienten versorgen Sie durchschnittlich in einer Schicht? Durchschnittlich 30 bis 35 Patienten .

Was passiert mit verstorbenen Patienten? Die verstorbenen Patienten werden noch einmal vollständig untersucht. Es gibt auch Menschen, die vermeintlich tot sind, aber eigentlich noch leben. Wenn das Messgerät über 20 Minuten durch-gehend eine Nulllinie anzeigt, kann man sagen, dieser Mensch ist tot.

Und was passiert dann mit dem Men-schen? Vorher war es ein Mensch, dann ist es ein Körper. Dieser wird dann „zurecht-gemacht“, das bedeutet: Es werden die Hände zusammengefaltet, das Kinn nach oben gerichtet, die Augen geschlossen. Dann wird die Person in den Kühlraum der Pathologie gebracht.

Wir bedanken uns für das interessante Interview und wünschen Ihnen noch e inen schönen Tag. Auf Wiedersehen!

„Vorher war es ein Mensch, dann ist es ein Körper.“ Der Vivantes Kinder-Reporter-Club besuchte

Peter Albers, den Ärztlichen Leiter der Rettungsstelle am Vivantes Wenckebach-Klinikum.

Die Rettungsstelle IDie Fragen wurden von Nia (11), David (10) und Emily (11) gestellt.

Begehrter Interviewpartner: Rettungsstellen-Leiter Peter Albers. Vivantes Chefin Dr. Andrea Grebe (u.) hatte die Idee zum Kinder-Reporter-Club, hier gibt sie den Junior-Journa-listen Recherchetipps.

vivantesKINDER-REPORTER-CLUB

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Die Reporter durften alles genau anschauen und sogar selbst erleben, wie man sich

als Patient fühlt.

Es gab einen Gipsraum – da haben wir einen Gips bekommen und da gab es auch Krücken. Da war ein Schockraum. Wir haben eine Trageliege gesehen, aber die wurde gerade weggebracht. Wir haben ganz viele Geräte gesehen und durften sogar in den Krankenwagen gucken. Wir durften harten Gips anfassen, es war cool. Dort haben wir gelernt: Gips wird sehr schnell trocken!

Rettungswagen wird mit RTW abgekürzt. Der RTW hat eine hochmoderne Technik. In einem RTW fahren immer zwei Personen mit, meistens ein Notfallsanitäter und ein Rettungsassistent. Der RTW fährt bis zu 190 km/h pro Stunde. Das Fahrzeug hat alle nötigen Dinge an Bord, um Patienten zuerst zu ver-sorgen – von Pflastern bis Atemluftgerät. Außerdem kann man die Krankenliege

nach oben fahren. So kann bei einer Fahrt der Patient abgefedert werden, damit zum Beispiel eine schwan-gere Frau gut geschützt ist. Das Martinshorn ist 105 Phon laut – also sehr laut. Man kann das Licht im RTW patientengerecht verstellen: von weiß zu blau (in der Nacht). In der Regel soll ein RTW maximal 200.000 Ki-lometer fahren, bis er still-gelegt wird.

Der RettungswagenAutoren: David (11), Lukas (11), Connor (8)

Wir haben beim Besuch in der Rettungs-stelle auch einen Rettungswagen besucht. Der wurde von Herrn Christopher Grosse

gefahren, der uns vieles erklärt hat.

Die Rettungsstelle IIAutoren: Sophia (9) und Johanna (9)

Was haben wir bei unserem Besuch in der Rettungsstelle alles gesehen?

VIVANTES KINDER-REPORTER-CLUB Dabei waren: 10 Kinder, 2 Betreuer, 1 Fotograf und 1

Kamerateam. Die Kinder gehören zu Eltern, die bei Vivantes arbeiten. Sie haben viel über Artikel, Recherche, Interviews,

Medien und Reporter gelernt. Es gab kostenlose Versor-gung mit Essen und Trinken. Einige Kinder durften als

Reporter Interviews führen. Alle Kinder durften einmal einen Einsatz live erleben.

Text: Vincent (11), Zoe (10) und Isabella (11)

Den nächsten Bericht des Kinder-Reporter-Clubs finden Sie in der kom-menden Ausgabe unseres Patientenmagazins. Den Film sowie weitere

Informationen gibt es unter: www.vivantes.de/kinderreporter

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vivantes KINDER-REPORTER-CLUB

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BERLIN unterwegs

7. Familiennacht 2017 Einmal im Jahr stehen die Familien in Berlin im Mittelpunkt: Die „Familiennacht“ organisiert ein buntes Angebot von Veranstaltungen. Kin-der, Jugendliche, Mütter, Väter, Großeltern, Patchwork- oder Regenbogenfamilien, für alle bietet das Programm Spaß, Abenteuer und Kre-ativität. Vereine, öffentliche Einrichtungen, Ini- tiativen, Schulen und Betriebe stellen sich mit Aktionen und Veranstaltungen vor, die eigens für die Familiennacht entwickelt wurden und so gut wie nichts kosten. Ganz Berlin macht mit, alle Bezirke und sogar das Umland. Also: unbedingt hingehen! Verantwortlich für das tol-le Projekt: die AG Familiennacht des Berliner Bündnisses für Familie in Kooperation mit der JugendKulturService gGmbH, die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin, der Berli-ner Beirat für Familienfragen, der Verband für sozial-kulturelle Arbeit, das FEZ Berlin und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wis-senschaft.Samstag, 7. Oktober in Berlin und im Umland; http://familiennacht.de

Impression aus der 6. Familien-nacht: Bühne 3 im THEATER AN DER PARKAUE – Jun-ges Staatstheater Berlin / Christian Brachwitz (Lich-tenberg), „Betti-na bummelt in die Nacht hinein.“

13. Festival of Lights Im Oktober wird Berlin alljährlich zur Stadt der Lichtkunst. Die Lichtinszenierungen auf den Wahrzeichen, Monumenten, Gebäuden und Plätzen machen das FESTIVAL OF LIGHTS zu einem der aufwendigsten und populärsten Lichtkunstfestivals der Welt. Nationale und internationale Künstler zeigen Installationen im öffentlichen Raum, sie verwandeln die Hauptstadt in eine einzige große Bühne. Mit ihrer Lichtkunst erzählen sie Geschichten, len-ken den Blick auf Verborgenes, stellen Kulturen und Künste vor, transportieren Botschaften. 6. bis 15. Oktober; ab 29. September gibt es bereits ein Vorprogramm; http://festival-of-lights.de

O’zapft is – Oktoberfeste in Berlin Auch Berlin kann Oktoberfest! In Neukölln, am Hauptbahnhof, in Marzahn und in Spandau wird zu unterschiedlichen Zeiten in der Zeit vom 8. September bis 28. Oktober das große „Festzelt der Hauptstadt“ aufgebaut. Echte Wiesn-Stimmung mit zünftiger bayerischer

Unterhaltung findet im Löwenbräu-Festzelt mit 1.000 Sitzplätzen statt. Dazu gehören Livemu-sik mit der original bayerischen Oktoberfest-Band und jeder Menge abwechslungsreicher, typisch bayerischer Schmankerln – von der Haxn über Weißwürste, Leberknödelsuppe, Obatzden, Brezn bis hin zu Apfelstrudel und Kaiserschmarrn. Und natürlich fehlt auch die original Löwenbräu-Maß nicht! Empfohlen wird eine rechtzeitige Reservierung. Termine und Adressen unter www.oktoberfest-bb.de

Ausstellung Jeanne MammenDie Zeichnerin und Malerin Jeanne Mammen (1890–1976) ist eine der sperrigsten und schillerndsten Figuren der jüngeren Kunstge-schichte. Die Berliner Künstlerin durchlebte zwei Kriege, Zerstörung, Armut und den Wie-deraufbau auf ihre sehr eigene und produktive Weise. Als Einzelgängerin und scharfsinnige Beobachterin entwickelte Mammen sich zu ei-ner kraftvollen Persönlichkeit. Dabei vertrat sie eine klare Botschaft: Distanz schafft Nähe. Um dem nachzugehen, scheute sie kein Milieu und keine Erfahrung. Sie porträtierte glamouröse Zeitgenossen, den neuen Typus der selbstbe-wussten Frau ebenso wie das frivole Nachtle-ben oder Figuren am Rande der Gesellschaft.Dabei entstanden unverwechselbare Ikonen der „Goldenen Zwanziger“. Nach 1945 wurde ihr Werk komplett abstrakt. Jeanne Mammens Schaffen ist einer breiten Öffentlichkeit bisher wenig bekannt. Sie war eine verschlossene Künstlerin – keine Tage-bücher, ausführliche Korrespondenz oder Lebenspartner konnten nach ihrem Tod einen Zugang zu ihrer Person ermöglichen. Auch aus diesem Grund widmet die Berlini-sche Galerie Jeanne Mammen eine umfang-reiche Retrospektive. Das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architek-tur zeigt 170 Arbeiten aus über 60 Schaffens-jahren. Den Schwerpunkt bilden dabei rund 50 Gemälde. Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124, 10969 Berlin; 6. Oktober 2017 bis 15. Januar 2018; www.berlinischegalerie.de

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BERLIN

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Liebe und Wahrhaftigkeit

Mit zwölf Jahren kam Arun Gandhi aus Südaf-rika nach Indien, um dort bei seinem berühmten Großvater zu leben – in dessen Ashram. Was er von ihm lernte, hat sein Leben geprägt. Seine Erinnerungen erzählen

davon: von kleinen Erlebnissen mit seinem Großvater und von Gesprächen mit ihm, die er nie vergessen hat. Immer wieder stellt sich der Enkel, längst über 80 Jahre alt, selbst die Frage: Was würde der geliebte Bapuji zu den Zuständen in der Welt heute sagen, zu Wut, Hass, Unrecht, Krieg, Ressourcenverschwen-dung? Er wäre traurig, aber nicht verzweifelt, ist Arun Gandhi überzeugt. Ein Buch, das an das Wesen des Mahatma Gandhi ebenso erinnert wie an seine Weisheiten.

Wut ist ein Geschenk. Das Vermächtnis meines Großvaters Mahatma Gandhi. Von Arun Gandhi, DuMont, 228 Seiten, 20 Euro. ISBN: 978-3832198664

Wendezeiten

Ihre Brille zerbricht, und Lisa, studierende Mut-ter, fühlt Glück in sich aufsteigen: Sie kann die Termine im Kalender nicht mehr lesen. Ein Zei-chen? So viel Hast im Berlin der Nachwende-zeit: „Wir halten uns nur mit Mühe auf unserer Umlaufbahn.“ Dem Takt dieser Jahre spürt der Roman der gebürtigen Ost-Berlinerin Manuela Fuelle nach: der Anstrengung, Entscheidungen zu treffen und Gewissheiten zu finden, die Halt geben. Im Mittelpunkt der zwölf Episoden ste-

hen Begegnungen der Ich-Erzählerin mit Menschen, die ihr einmal nahe waren. Die skurrilen Nischen, die diese Großstädter bewohnen, ge-trieben von der Sehnsucht nach einem natürlichen Leben, beschreibt Lisa mit sanfter Ironie. Und sie erin-

nert sich an das, was früher einmal war. Luft-baden – vielleicht nützt es ja was.

Luftbad Oberspree. Episoden-Roman, von Manuela Fuelle, Derk Janßen, 179 Seiten, 15 Euro. ISBN: 978-3938871140

Gemischte Gefühle

Die Rollen scheinen klar verteilt: Sera ist hübsch und beliebt, der übergewichtige Ni-ko das Mobbingopfer Nummer eins. Wie alle anderen schaut Sera weg, wenn er schikaniert wird. Doch als Niko sie auf der Klassenfahrt vor einer fiesen Grapscherei rettet, gerät etwas in Bewegung: Sera fordert ihn in der

Klassendisco zum Tan-zen auf. Und Niko tanzt toll und fühlt sich gar nicht schwabbelig an! Als beide einander näherkommen, wird nun Sera gemobbt, sogar von ihrer besten Freundin. Und sie weiß nicht: Ist Niko jemand sehr

Besonderes für sie oder doch zuallererst „der Dicke“? Auch Niko erlebt Seras Nähe mit ge-mischten Gefühlen. Sie rüttelt an der inneren Welt, in der er sich verborgen hält. Feinfühlig, humorvoll, erzählt aus zwei Perspektiven.

Tanz der Tiefseequalle. Von Stefanie Höfler, Beltz & Gelbert, 192 Seiten, 24 Euro. Ab 12 Jahre. ISBN: 978-3407822154

Eine Entdeckung

NEUGIERIG G EWORDEN?

Einfach den QR-Code scannen (etwa mit den

kostenlosen Apps „QR Droid“ oder „ScanLife“) und

reinhören.

Mit 17 Jahren hatte Jade Jackson schon 300 Songs geschrieben, in einem kali-fornischen Elternhaus ohne Fernsehen und Internet, dafür mit einer elterlichen Plattensammlung mit Country-Schwerge-wicht. So sei sie zur Musik gekommen, hat die 24-Jährige einmal erzählt. Die Songs auf ihrem Debütalbum sind eine Melange aus Country, Indie-Folk, Rock und Punk. Elf Lieder, die Jade Jackson mit leicht rauer Stimme und einem großen Schuss Melan-

cholie und Lässigkeit singt. Dass da gerade ein Stern aufgeht am Musikhimmel, meinen gleich mehrere große Musikzeitschriften zu wissen. Der „Rolling Stone“ zählt die Sänge-rin zu den zehn neuen Country-Musikern, die man in diesem Jahr kennenlernen sollte. Ob man sollte oder nicht: Sie zu hören ist einfach schön.

Jade Jackson: Gilded. Anti, CD: 11,99 Euro, MP3-Download: 8,99 Euro

Hier kommen SIE zu Wort!Über Begegnungen – mit anderen und mit uns selbst

VERÄNDERTWas uns

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vivantes KULTUR

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Hier kommen SIE zu Wort!

Schreiben Sie uns, gerne mit Foto, unter dem Stichwort „Danke“ an:

Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Interne Kommunikation & Marketing, Aroser Allee 72–76, 13 407 Berlin. Oder mailen Sie an: [email protected] Wir freuen uns auf Post von Ihnen!

Und wie haben Sie Vivantes erlebt?Fühlen Sie sich nach einem Besuch oder einem Aufenthalt bei uns gut behan-delt, dann fühlen auch wir uns wohl. Unsere Mitarbeiter schätzen es, wenn auch die Patienten anerkennen, dass gute Arbeit geleistet wird! Aber auch Kri-tik ist willkommen. Denn dann wissen wir, was wir besser machen sollten. Was haben Sie bei uns erlebt? Wie ist es Ihnen ergangen? Schicken Sie uns auch gerne Vorschläge für Themen. Was interessiert Sie, worüber wollen Sie lesen? Welche Fragen können Ihnen die Ärzte oder andere Experten von Vivantes beantworten?

IMPRESSUMHerausgeber Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Aroser Allee 72–76, 13407 Berlin, Tel.: (030) 130 10, [email protected] V.i.S.d.P. Sophie Lehmann, Leiterin Ressort Konzernkommunikation Projektmanagerin Nadine Gadewoltz Redaktion Kerstin Weber (Ltg.), Juliane Gringer, Maike Petersen, Tanja Siggelkow, Sara Spilker, Andrea Melichar (Ass.) Anzeigen HEADLINE Werbung, Wunsiedeler Weg 19, 12247 Berlin; Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH Realisation Kerstin Weber, trurnit Hamburg GmbH, Friesenweg 5/1, 22763 Hamburg Verlag trurnit GmbH, 85521 Ottobrunn Layout Diana Enoiu, trurnit Publishers GmbH, 85521 Ottobrunn Fotos Vivantes (Kontakte Ärzte), Monique Wüstenhagen (S. 4, 10, 11, ), Werner Popp (S. 3, 8), Andreas Stenzel/BikeBlogBerlin(S. 2, 16, 17), Florian von Ploetz (S. 8, 26, 27, 28), Junges Staatstheater Berlin/Christian Brachwitz (S. 29), iStock (S. 1, 3, 4, 6, 7, 9, 12, 14 , 19, 10, 21), Pascal Parrot/ Getty Images (S. 2, 22), fotolia.com (S. 24, 25, 30) Druck Motiv Offset Druckerei, Prinzessinnenstraße 26, 10969 Berlin

Lob an alle!Ich möchte grundsätzlich mal was Gutes sagen. Wenn man Bewertun-gen liest oder sich umhört: Immer wird gemeckert. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass man eher seine negativen Erfahrungen wei-tergeben will als seine positiven. Vor allem an den Krankenhäusern und dem Personal, das dort arbeitet, wird kritisiert. Ich habe das oft auch anders erlebt. Im Klinikum Am Ur-ban zum Beispiel. Wegen wieder-holter Herzrhythmusstörungen war ich bereits das dritte Mal dort. Je-des Mal fühlte ich mich gut behan-delt, erst genommen und gut be-treut. Dass das Essen nicht so schmeckt wie Zuhause, ist doch auch klar. Aber es schmeckte und der Nachtisch war immer okay. Die Ärzte erklären geduldig, was sie un-ternehmen, damit es einem besser gehen soll. Und die Pflegerinnen be-mühen sich, auch mal Zeit zu haben für eine kleine Bitte. Deshalb: Man muss auch mal ein Lob spenden! Silke F., Online-Kommentar

Trotz Stress immer freundlichIm Juni bin ich in Friedrichshain von einem Auto angefahren worden. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und das Auto kam aus einer Ausfahrt raus. Der Fahrer hat mich schlichtweg übersehen. Ich bin gestürzt und habe mir viele Prellungen und Schür-fungen zugezogen. Um aber sicher zu ge-hen, dass ich mir nichts gebrochen habe, bin ich in die Vivantes Rettungsstelle im Friedrichshain gegangen. Ich habe 8 Stun-den gewartet, bin aber immer wieder von Ärzten und Pflegern mit Schmerzmitteln und Kühlpacks versorgt worden. Gott sei Dank habe ich mir nichts gebrochen. Ich wollte mich bei dem Team der Rettungs-stelle bedanken, die trotz Stress und Hek-tik immer freundlich und hilfsbereit waren. Freundliche Grüße, H. Burghardt

Danke, danke, danke Sehr geehrte Damen und Herren, ich war vom 3.5. bis 6.5.2017 bei Ihnen zu Gast im Vivantes Klinikum Spandau für einen Magenbypass. Ich sage bewusst GAST, weil ich mir keine Sekunde wie ein kranker Pati-ent vorkam. Im Gegenteil, ich war der Gast und wurde wunderbar empfangen. Aus diesem Grunde möchte ich mich von Herzen be-danken für: Ihre Gastfreundlichkeit, die tolle OP, die herzliche Pflege, das leckere Essen, die Hygiene, das medizinische Fachwissen und, und, und. DANKE an alle Ärzte , alle Kran-kenschwestern, die Reinigungskräf-te, Krankenpfleger und die Damen aus der Küche. Ein Riesendanke-schön geht an die Intensivstation. Vielen, vielen Dank an Herrn Crees (ich hoffe richtig geschrieben). Weiter so, tolle Klinik. MIt freundlichen Grüßen, Gökhan Kazan

gesund! 03.2017 31

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Page 32: IST DIE RICHTIGE? - vivantes.de · die Mut macht. WIE LANGE LEBEN WIR? Die Gesellschaft muss sich darauf einstellen: Die Menschen werden immer älter. Woran liegt das? Können wir

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