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4 I 2011 MEDIENHAUS VERLAG · Postfach 300111 · 51411 Bergisch Gladbach · »Entgelt bezahlt« DOKUMENTENMANAGEMENT DOKUMENTENMANAGEMENT Die Verwaltung der steigenden Die Verwaltung der steigenden Dokumentenflut stellt die Verantwortlichen Dokumentenflut stellt die Verantwortlichen vor immer neue Herausforderungen. vor immer neue Herausforderungen. Standards bieten hier Orientierungshilfe. Standards bieten hier Orientierungshilfe. Detlev Legler, Vice President Sales EMEA Central Europe bei OpenText IM INTERVIEW Deutschland-Chefin für IBM · Schneller Umstieg auf UC · Dell investiert in Rechenzentren G 31227 I WWW.IT-DIRECTOR.DE Für die Zukunft planen Seite 46 RZ-INFRASTRUKTUREN CONTROLLING N O 04 Unternehmen auf Kurs bringen Seite 40 ÖSTERREICH: 4,70 EUR LUXEMBURG: 4,95 EUR SCHWEIZ: 8,40 SFR DEUTSCHLAND: 4,30 EUR FÜR ORIENTIERUNG SORGEN FÜR ORIENTIERUNG SORGEN

IT-DIRECTOR

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IT-DIRECTOR ist das Business-Magazin für IT-Manager und CIOs in Großunternehmen

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011

4 I 2011MEDIENHAUS VERLAG · Postfach 300111 · 51411 Bergisch Gladbach · »Entgelt bezahlt«

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DOKUMENTENMANAGEMENTDOKUMENTENMANAGEMENT

Die Verwaltung der steigenden Die Verwaltung der steigenden Dokumentenflut stellt die Verantwortlichen Dokumentenflut stellt die Verantwortlichen vor immer neue Herausforderungen. vor immer neue Herausforderungen. Standards bieten hier Orientierungshilfe.Standards bieten hier Orientierungshilfe.

Detlev Legler,Vice President Sales EMEA Central Europe bei OpenText

IM INTERVIEW

Deutschland-Chefin für IBM · Schneller Umstieg auf UC · Dell investiert in Rechenzentren

G 31227 I WWW.IT-DIRECTOR.DE

Für die Zukunft planen Seite 46

RZ-INFRASTRUKTUREN CONTROLLING

gev

Leg

ler, V

ic

NO

04

Unternehmen auf Kurs bringen Seite 40

ÖSTERREICH: 4,70 EURLUXEMBURG: 4,95 EUR

SCHWEIZ: 8,40 SFR DEUTSCHLAND: 4,30 EUR

FÜR ORIENTIERUNG SORGENFÜR ORIENTIERUNG SORGEN

»Weniger Kosten und mehr Leistung – dieses Ziel haben wir mit FlexFrame for SAP von Fujitsu umgesetzt. Diese Infrastruktur-lösung ist für uns eine perfekte Plattform für den Betrieb unserer SAP-Systeme. Sie entlastet unser Budget und ermöglicht gleich-zeitig die Erfüllung wesentlich höherer Anforderungen ohne zusätzliches Personal.«

Thomas Schott, Leiter Corporate Service Center IT, REHAU Gruppe

Produkte von REHAU tragen dazu bei, dass Autos und Flugzeuge durch leichtere Werkstoffeweniger Treibstoff und Häuser durch hochwärmedämmende Fenster wie GENEO aus dem Hi-Tech-Werkstoff RAU-FIPRO weniger Energie benötigen: ein »weniger-ist-mehr«-Prinzip, das auch für die IT gilt. Mit dem Einsatz der Infrastrukturlösung FlexFrame for SAP bewältigen die IT-Verantwortlichen der weltweit tätigen Unternehmensgruppe den Spagat zwischen massiven Kostensenkungen und gleichzeitig deutlicher Leistungssteigerung. Warum REHAU beim SAP-Betrieb mit weniger Aufwand viel mehr erreicht, lesen Sie hier: http://de.fujitsu.com/referenzen-in-deutschland

Warum beim SAP-Betrieb weniger viel mehr sein kann ...

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vorwortStandards erwünscht

Warum Standards für das Dokumentenmanagement so wichtig sind

> In fast allen Bereichen der In-formations- und Kommunika-tionstechnologie haben sich in den vergangenen Jahren verschie-denste Standards etabliert. Fest-geschrieben wurden diese bei-spielsweise vom Deutschen Insti-tut für Normung e.V. (DIN) oder der Internationalen Organisa-tion für Normung (ISO). Auch wenn es um Dokumentenmana-gementsysteme (DMS) geht, trifft man auf den einen oder anderen Standard. Ab Seite 12 beleuchten wir näher, welches die wichtigsten Standardformate – beispielsweise für die Archivierung oder die digitale Signatur – sind. Zudem wird aufge-zeigt, warum die IT-Verantwortlichen von Großunternehmen wie der Mediengruppe Pressedruck oder der Gerolsteiner Brunnen GmbH Standards bereits konkret nachfragen.An einer anderen Stelle im Heft nehmen wir die aktuellen Trends im Controlling genauer unter die Lupe. Hier liefert derzeit spezielle Business-Intelligence-Technik wertvolle In-formationen und hilft mit, das Unternehmens-schiff auf den richtigen Kurs zu bringen. Mehr dazu ab Seite 40.

Nicht zuletzt widmet sich diese Ausgabe dem Dauerbrenner „Rechenzentrum“ (ab Seite 46). Gerade im Moment sehen sich viele RZ-Betreiber vor die Her-ausforderung gestellt, den stetig steigenden Datenbestand und die damit verbundene höhere Rechenleistung unter einen Hut zu bringen. Zunehmend kom-men auch moderne High-Den-sity-Installationen – etwa im Rahmen von Konsolidierung

und Virtualisierung – zum Einsatz. Damit steigen allerdings auch die Anforderungen an Stromkapazität, Klimatisierung oder Redun-danz. Ältere, in die Jahre gekommene Systeme werden diese Anforderungen nicht mehr ge-recht und eine Modernisierung tut not. IT- DIRECTOR zeigt auf, worauf die Betreiber bei der Modernisierung oder dem Neubau ihres Rechenzentrums achten sollten. <

Viel Spaß beim Lesen!

von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR

it-director · AusgAbe 4/2011 3

april < 2011

inhaltOrientierung im Dokumentenchaos: Die effiziente Verwaltung von Doku­menten stellt auch Experten immer wieder vor eine Herausforderung.

12 40

Aktuelles > unternehmen

6 Kluger Umstieg

Kurzinterview mit Markus Weisbrod von Microsoft Deutsch-land, über den Umstieg von her-kömmlicher Telefonie auf Unified Communications

7 Der Gründer tritt kürzer

Controlware-Gründer Wörner geht in den Ruhestand und übergibt die Geschäftsleitung an Bernd Schwefing.

8 Gerüstet für das virtuelle

Zeitalter

Rund eine Milliarde US-Dollar will Dell im laufenden Geschäftsjahr in die Entwicklung neuer IT-Lösungen und Services investieren.

10 Wider die Komplexität

Die Komplexität von Data-Ware-house- bzw. Business-Intelligence-Lösungen und der zuge hörigen Datenintegrationsprozesse ist oft-mals nur schwer zu beherrschen.

titelthemA > Dokumenten­mAnAgement

12 Orientierung im Dokumenten-

chaos

Die Zahl und Vielfalt an Doku-menten in Unternehmen nimmt stetig zu. Diese effizient zu ver-walten, stellt auch Experten immer wieder vor eine Herausforderung.

18 Optimierter Workflow im

Studentenwerk

Um die Erfassung handschriftlicher Reparaturaufträge für die Wohn-heime zu optimieren, entschied sich das Kölner Studentenwerk für den Einsatz einer Datenerfassungs-lösung.

20 Klar definierte Strategie

Interview mit Kiumars Farhur, komissarischer Bereichsleiter IT, und Christian Fink, SAP-Teil-projektleiter DMS/ECM bei der BwFuhrparkService GmbH

30 Posteingang direkt integriert

Die automatisierte Verarbeitung eingehender Dokumente sorgt für eine unternehmensweite Daten-konsistenz.

Interview mit Detlev Legler, Vice President Sales EMEA Central Region bei OpenText22

Auf Kurs bringen: Business Intelligence liefert für das Controlling wertvolle Informationen.

it-director · AusgAbe 4/20114

2011 > April

Für die Zukunft planen: Steht die Modernisierung eines Rechen­zentrums an, sollten die Betreiber modernste Technolo gien nutzen.

46 52

softwAre > Controlling

40 Auf Kurs bringen

Für das Controlling liefert Business Intelligence wertvolle Informationen und hilft mit, das Unternehmens-schiff auf den richtigen Kurs zu bringen.

44 Pro & Kontra

Eignet sich Excel zur effizienten und intelligenten Auswertung von Unter-nehmensdaten oder eher nicht? Zwei Software-Experten beleuchten das Für und Wider.

orgAnisAtion > rZ­infrAstrukturen

46 Für die Zukunft planen

Steht der Neubau oder die Moderni-sierung eines Rechenzentrums an, sollten die Betreiber modernste Technologien und Verfahren nutzen sowie den besten Standort suchen.

50 Basis für Cloud-Services

Interview mit Frank J. Zachmann, Director Sales und Marketing bei der Equinix GmbH, über die aktu-elle Nachfrage nach RZ-Services und die Rolle des Cloud Computing

54 Die (R)Evolution der Netzwerke

Gegenüber den markanten Ver-änderungen der Server- und Speicherumgebungen in den letzten zehn Jahren nimmt sich die Weiter-entwicklung der Netzwerke eher statisch aus.

stAnDArDs

3 Vorwort: Standards erwünscht

56 Veranstaltungen: Termine

58 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

Mehr Energie für den Arbeitsplatz: Produktive Mitarbeiter und sinkende IT­Kosten bei den Stadtwerken Herne

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52 Mehr Energie für den

Arbeitsplatz

Produktive Mitarbeiter, sinkende IT-Kosten – dadurch zeichnet sich mittlerweile die IT-Infrastruktur bei den Stadtwerken Herne aus.

it-director · AusgAbe 4/2011 5

April < 2011

-

aktuellesChefin für IBM Deutschland> Vertriebsleiterin Martina Koe­

deritz wurde seit Monaten als

Nachfolgerin von Martin Jetter

(51) an der Spitze von IBM

Deutschland gehandelt – jetzt

wird es Fakt. Am 4. Mai 2011

wird die 47­Jährige offiziell in

die Fußstapfen Jetters treten,

der als neuer Chefstratege in

die Konzernzentrale berufen

wurde. Jetter, der seit Novem­

ber 2006 die hiesigen Geschäf­

te des Konzerns lenkte, über­

IT-DIRECTOR: Herr Weisbrod, welche Funktionen sollten in einer moder-nen UC-Lösung integriert sein?M. Weisbrod: Neben der VoIP-Telefonie bündeln Unified Communications alle Kommunikationskanäle, so-wohl die Echtzeitkommunikation als auch den so genannten asyn-chronen Dialog und Informations-austausch via E-Mail, Voice Mail, Fax oder SMS. Damit sind neben den Präsenzinformationen, dem Chat und Videoconferencing auch Optionen wie „Anrufbeantworter“ oder integrierte Verzeichnisse zent-rale Funktionen einer UC-Lösung. Wichtig ist vor allem, dass die UC-Plattform flexibel ist und die ver-schiedenen Kommunikationsfunk-tionen in jede Art von Geschäftsan-wendung integriert werden können – unabhängig davon, ob es sich um eine virtuelle oder eine On-Premi-se-Lösung handelt.IT-DIRECTOR: Mit welchem Aufwand ist die Umstellung von einer herkömm-lichen TK-Anlage auf UC as a Ser-vice verbunden?M. Weisbrod: Meist ist die Umstellung bzw. Inte-gration einer Telefon-anlage in eine UC-Lö-sung innerhalb weni-ger Tage abgeschlos-sen. Spannend ist vor allem die Frage der Usability und wie schnell sich die An-wender mit der neuen Lösung anfreunden und vertraut machen.

UC eröffnet eine viel intelligentere Art zu kommunizieren und zu in-teragieren als herkömmliche Tele-fonanlagen. Ein simples „Rückruf bei besetzt“ kann dann bereits über die zur Verfügung gestellten Prä-senzinformationen aufgelöst wer-den. Hinzu kommt z.B. die Mög-lichkeit, einen Kontakt zu „taggen“ – d.h. eine Information zu bekom-men, wenn der Ansprechpartner seinen Status ändert. Sobald die Anwender die UC-Funktionen ge-zielt für ihren Arbeitsalltag nutzen, ist der Umstieg auf UC geglückt.IT-DIRECTOR: Was muss sich hinsichtlich der Infrastruktur beim Anwender ändern?M. Weisbrod: Eine UC-Lösung kann die herkömmliche Telefonanlage ablö-sen. Headsets bzw. Softclients er-füllen hier alle Anforderungen und bieten darüber hinaus weitere Funktionalitäten. Über eine UC-Lösung wird der Computer der Mittelpunkt der Kommunikation, somit ermöglicht jeder Internet-

Zugang dem Mitarbei-ter, den Arbeitsplatz an jedem beliebigen Ort zu betreiben. Ge-nau dies unterstützt die immer stärker werdende Forderung nach mehr Mobilität. Gleichzeitig werden Arbeitsmodelle wie etwa Homeoffice oder Teilzeitarbeit besser unterstützt. <

IS

Kluger UmstiegKurzinterview mit Markus Weisbrod, Unified­

Communications­Experte (UC) bei Microsoft Deutsch­land, über den Umstieg von herkömmlicher Telefonie

auf Unified Communications

Markus Weisbrod, UC-Experte bei Microsoft

Martina Koederitz übernimmt im Mai die Führung der IBM in Deutschland.

nimmt in Armonk/USA den va­

kanten Job des „Vice President

Strategy und General Manager

Enterprise Initiatives“ der IBM.

In seiner neuen Rolle soll er die

Weiterentwicklung der gesam­

ten Geschäftsstrategie verant­

worten.

Damit ist Martina Koe deritz die

erste Frau an der Spitze von

IBM Deutschland. Sie arbeitet

schon seit 1987 für Big Blue,

hatte im Mai 2009 das Ge­

schäftsführungsressort Mittel­

stand bei IBM Deutschland

übernommen und war erst im

Oktober zur Vertriebsleiterin

befördert worden. <

we

It-dIrector · AuSgAbe 4/20116

aktuelles > unternehmen

Cancom wächst weiter> Mitte März legte das System­

haus Cancom die Bilanz für

2010 vor – und erwartet nach

dem erneuten Rekordergebnis

auch 2011 ein überdurchschnitt­

liches Wachstum. Die mehr als

2.000 Mitarbeiter starke Can­

com IT Systeme AG, Jettingen­

Scheppach, hat gemäß der end­

> Beim Dietzenbacher Systeminte-grator Controlware zieht sich der CEO, Firmengründer Helmut Wörner, nach über 30 Jahren aus dem Tagesgeschäft zurück und be-gleitet das Unternehmen ab sofort als Vorsitzender des Beirats. Den Vorsitz der Geschäftsleitung über-nimmt jetzt Bernd Schwefing, der bereits seit drei Jahren als COO das operative Geschäft verantwor-tet. Hubert Potthoff, seit Ende 2005 CFO, hat weiterhin die kauf-männische Geschäftsführung inne. In der Position des Beiratsvorsit-zenden löst Wörner Dr. Gert Sie-ger ab. „Der Abschied aus dem operativen Geschäft fällt nach über 30 Jahren natürlich nicht leicht“, resümiert Wörner. „Wir werden auch weiter-hin an den Werten festhalten, für die wir seit der Gründung stehen: Kundenorientierung, höchste tech-nische Kompetenz und vertrauens-

vollen Umgang mit Kunden, Mitar-beitern und Partnern. Ich freue mich darauf, die Entwicklung von Controlware im Beirat weiter zu verfolgen und zu unterstützen.“ Wörner macht aus dem 1980 in Dreieich/Götzenhain gegründeten Ein-Mann-Betrieb den internatio-nal aktiven Komplettanbieter kom-plexer Netzwerk- und Sicherheits-Architekturen, der seit 1990 seine Kompetenz in den Sparten IT-Ma-nagement und „Physical Security“ kontinuierlich ausgebaut hat und heute mit rund 600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 100 Mio. Euro weltweit Unterneh-men bei anspruchsvollen IT-Pro-jekten unterstützt. Erst Mitte Feb-ruar hatte Controlware von IBM einen der begehrten „Beacon Awards“ für außergewöhnlich „smarte“ Service-Management-Lö-sungen erhalten. <Im Internet: www.controlware.de

Der Gründer tritt kürzerControlware­Gründer Wörner geht in den Ruhestand

und übergibt die Geschäftsleitung an Bernd Schwefing.

Bernd Schwefing über-nimmt den Vorsitz der Controlware- Geschäftsleitung.

gültigen Bilanz die vorläufig

gemeldeten Zahlen vom 24.

Januar übertroffen. Der Kon­

zernumsatz wuchs laut Vor­

standsprecher Klaus Weinmann

um 30,0 Prozent auf 549,3 Mio.

Euro, auch aufgrund des Auf­

schwungs der Wirtschaft bei

gleichzeitigem Anziehen der IT­

Nachfrage. 16,4 Prozent des

Wachstums sei organisch gelun­

gen, der Rest durch Zukäufe.

Das Konzern­EBIT sei um 95,7

Prozent von 7,0 Mio. auf 13,7

Mio. Euro gesteigert worden;

das Konzernjahresergebnis lie­

ge bei 7,9 Mio. Euro nach 5,1

Mio. Euro im Jahr 2009. <

Im Internet: www.cancom.de

Klaus Weinmann, Vorstandsvorsitzender von Cancom

It-dIrector · AuSgAbe 4/2011 7

unternehmen < aktuelles

aktuelles

> Dieses Vorhaben kündigte der Konzern auf einer Presseveranstaltung in London an. Neben dem welt-weiten Auf- und Ausbau von Rechenzentren und Solu-tion Centern plant der US-Konzern die Entwicklungen in den Bereichen virtualisierte Infrastrukturen, intelli-gentes Datenmanagement und Services zur Desktop-Virtualisierung intensiv voranzutreiben.

Um Unternehmen den Zugang zu privaten und öf-fentlichen Clouds sowie zu IT-Outsourcing-Möglich-keiten zu erleichtern, will Dell in den nächsten 24 Mo-naten Rechenzentren rund um den Globus aufbauen. Durch die Kombination von Dell-Technologien und Services mit Technologien von Partnern sollen Kunden in die Lage versetzt werden, Modelle wie Infrastruc-ture-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Virtual-Desktop-as-a-Service zu nutzen.

Zudem kündigte man neue Lösungen im Bereich Next Generation Data Center an. Das vStart-Konzept ermöglicht Anwendern durch den Bezug sofort einsatz-bereiter Lösungen einen schnellen und einfachen Auf-bau virtueller Infrastrukturen. Von einer einzigen Ma-nagementumgebung aus können sofort bis zu 200 virtuelle Systeme wie etwa auf Xeon basierende Poweredge Server, Equallogic-Speicherlösungen, Powercon-nect-Switches sowie Deployment-Servi-ces, Virtualisierungs-Software oder not-wendige Virtualisierungsmanagementer-weiterungen gestartet werden. Die Infra-struktur wird Kunden als Rack-Einheit, komplett verkabelt, direkt von Dell gelie-fert. Im Laufe des zweiten Quartals soll vStart in zehn Ländern der EMEA-Regi-on, darunter auch in Deutschland, erhält-lich sein. Gegenwärtig unterstützt vStart die Virtualisierungsplattform VMware. Die Unterstützung weiterer Hypervisor ist laut Dell für die nächsten Quartale ge-

Gerüstet für das virtuelle Zeitalter

Rund eine Milliarde US­Dollar will Dell im laufenden Geschäftsjahr in die Entwicklung neuer IT­Lösungen und Services investieren.

plant. So haben Dell und Microsoft in London eine dreijährige strategische Partnerschaft angekündigt. Gemeinsam entwickelte künftige Lösungen basieren auf Dells Hardware und Managementtechnologien so-wie auf Microsofts Hypervisor und Systemmanage-menttechnologien. Ziel sei es, das Virtualisierungsma-nagement zu vereinfachen, Kosten zu reduzieren und Hürden bei der weiteren Verbreitung von Cloud Com-puting zu beseitigen.

Im Bereich der Endanwenderlösungen setzt Dell auf seine Desktop Virtualization Solutions (DDVS). Dabei handelt es sich um ein umfassendes Lösungsportfolio, das vorgefertigte Services mit konfigurierter und getes-teter Hard- und Software kombiniert. Mit DDVS sollen Unternehmen in die Lage versetzt werden, die Design- und Implementierungskomplexität, die bei der Einfüh-rung der Desktop-Virtualisierung entsteht, zu verrin-gern und zudem flexibler auf die wachsende Mobilität der Mitarbeiter zu reagieren. Durch eine Analyse der bereitgestellten Computerleistungen auf den jeweiligen Endgeräten unterstützt die Lösung Unternehmen darü-

ber hinaus dabei, ihre operativen Kosten zu senken. DDVS ist bereits in den USA verfügbar und soll in der zweiten Jahres-hälfte in weiteren Ländern angeboten werden. „Der technologische Fortschritt oder der Schritt zu neuen IT-Modellen wie dem Cloud Computing verändern das Geschäftsleben fundamental. Hieraus können Unternehmen Vorteile erzielen, etwa mit einer flexibleren Organisations- oder IT-Struktur oder durch Beschleuni-gung von Time-to-Market-Zyklen“, erklärt Steve Schuckenbrock, President von Dell Services. Daher werde Dell sein Engage-ment bei der Entwicklung virtualisierter IT-Strukturen kontinuierlich ausbauen. <

SIegfrIed dAnnehl

Nach den Worten von Steve Schuckenbrock, President von Dell Services, will man weiterhin investieren, um Unternehmen den Schritt in das virtuelle Zeitalter zu er-leichtern.

It-dIrector · AuSgAbe 4/20118

aktuelles > unternehmen

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aktuelles

> Die Gründe dafür liegen z.B. in historisch gewachse-nen Strukturen, einer heterogenen Software-Land-schaft oder der unvollständigen Integration von An-wendungen im Rahmen von Fusionen und Akquisitio-nen. Aus dieser Komplexität heraus ergibt sich häufig ein erheblicher Aufwand hinsichtlich der Wartung und Weiterentwicklung der Lösungen sowie lange Umset-zungszeiten für die Realisierung neuer Anforderungen seitens der Geschäftsbereiche. Überdies wird eine sinn-volle Nutzung der Daten zur Schaffung von geschäftli-chem Mehrwert – etwa zum Heben von Cross-Selling-Potentialen – erschwert oder gar verhindert. Um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, bedarf es eines strukturierten, ganzheitlichen Ansatzes. Dabei hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Zunächst wird die aktuelle Situation im Hinblick auf eine Reihe von Aspekten (z.B. Datenintegration, Datenqualität, Repo-sitories, Data Governance, Analysefunktionalität, Me-tadatenmanagement, Infrastruktur) analysiert. An-schließend werden mit Hilfe von Benchmarks die Schwächen der bestehenden Anwendungen bestimmt. Die z.B. von IBM bei Kunden in der Telekommunikati-onsbranche und im Bankensektor identifizierten Defi-zite (siehe Kasten) können als exemplarisch angesehen werden.Auf der Basis der Analyseergebnisse wird dann ein Katalog von Maßnahmen erarbeitet, welcher die identifizierten Schwächen adressiert. Bei den Kunden der Telekommunikationsbranche und im Bankensek-tor gehörten hierzu u.a.:– Reduzierung und Standardisierung der eingesetzten Softwarekomponenten im Data-Warehouse- bzw. Busi-ness-Intelligence-Umfeld.– Neugestaltung der Datenintegrationsprozesse durch Umstellung auf einen Subject-Area-orientierten Ansatz (im Sinne einer Zusammenfassung bezüglich fachli-cher Kriterien), eine Aufteilung in Komponenten in Hinblick auf die Wiederverwendbarkeit der einzelnen Bestandteile und eine konsequente Parametrisierung der Prozesse.

Wider die KomplexitätFast jedes größere Unternehmen verfügt heute über eine oder mehrere

Data­Warehouse­ bzw. Business­Intelligence­Lösungen. Die Komplexität dieser Lösungen und der zugehörigen Datenintegrationsprozesse ist oftmals nur schwer

zu beherrschen.

– Durchsetzung des Prinzips „einmal extrahieren, mehrfach nutzen“ durch die Einführung eines Datenin-tegrationshubs (d.h. einer zentralen Schicht, die als „Drehscheibe“ für die Daten funktioniert).– Standardisierung der Datenqualitätsmaßnahmen, et-wa durch den Einsatz dedizierter Software, die Auftei-lung in technische und fachliche Datenqualitätsregeln sowie die Verankerung einer „Implementierungs-pflicht“ für Datenqualitätsprozesse in den Architektur-prinzipien.– Implementierung eines umfassenden Metadatenma-nagements, einschließlich einer durchgängigen Data Lineage und eines Business Glossars.

Neben diesen, vor allem auf die Optimierung der Ar-chitektur ausgerichteten Maßnahmen, sind Initiativen relevant, die auf die Realisierung von zusätzlichem Nutzen zielen. Hierzu gehören die Etablierung eines Datenkompetenzzentrums, in dem technische und fachliche Fähigkeiten gebündelt werden, die Schaffung neuer Rollen durch die Zusammenfassung von übli-cherweise verteilten Verantwortlichkeiten – etwa das Einsetzen eines Verantwortlichen für die Datenarchi-tektur und eines Verantwortlichen für das Metadaten-management – sowie die Einführung erweiterter ana-lytischer Funktionalitäten wie etwa statistische Metho-den und vorhersagende Analytik. Letztere gewinnt insbesondere im Hinblick auf die Analyse von Verhal-tensmustern in sozialen Netzwerken an Bedeutung.

Zusätzlichen Nutzen schaffen

Aufgrund der Abhängigkeiten zwischen den einzel-nen Initiativen und wegen der üblicherweise be-schränkten Verfügbarkeit von Ressourcen wird vor der eigentlichen Umsetzung eine Roadmap zur Implemen-tierung der Aktivitäten erstellt. Neben den „klassi-schen“ Zielen wie Kostensenkung, Verringerung der Komplexität und Erhöhung der Qualität spielt bei der Priorisierung vor allem der zusätzlich realisierbare Ge-

It-dIrector · AuSgAbe 4/201110

aktuelles > unternehmen

schäftsnutzen eine ent-scheidende Rolle. Ausge-hend von dem Ziel einer Umsatz- und Gewinnstei-gerung sind folgende Werttreiber relevant: Ver-fügbarkeit einer einheitli-chen Sicht auf den Kun-den, Einsatz analytischer Methoden zur Identifizie-rung von potentiellen Kunden sowie die bessere Abstimmung der Produk-te im Hinblick auf den Kundenbedarf.

Die verbesserte Nutz-barkeit der verfügbaren Daten kann u.a. zur Optimierung von Marketingkam-pagnen, zur verbesserten Kundensegmentierung, einer stärkeren Kundenbindung sowie zu effizienteren Ver-triebsprozessen führen. Nach Erfahrungen von IBM liegt das hierin enthaltene Potential bei großen, auf Privat- und Geschäftskunden orientierten Unterneh-men im dreistelligen Millionenbereich. Andererseits beläuft sich das Sparpotential durch Maßnahmen im Architekturumfeld typischerweise auf bis zu 30 Pro-zent. Bezieht man den Implementierungsaufwand ein, haben ausschließlich auf Kostensenkung ausgerichtete, rein architekturbezogene Ansätze in der Regel lange Amortisierungszeiträume, so dass der Return on In-

vestment teils generell in Frage gestellt wird. Die Hebung der dargestellten Geschäftspotentiale kann dagegen zu sich selbst fi-nanzierenden Program-men, d.h. Amortisie-rungszeiträumen von un-ter einem Jahr, führen.

Für eine erfolgreiche Realisierung hat es sich bewährt, die anvisierten Ziele anhand von Kenn-zahlen zu messen. Dieser Ansatz unterstützt auch innovative kommerzielle Modelle wie das Risk

Reward Sharing zwischen Auftraggeber und Auftrag-nehmer. Hierbei hängt ein erheblicher Teil der Zahlun-gen an den Implementierungspartner − im Extremfall bis zu 100 Prozent − von der Zielerreichung ab. Für die Umsetzung dieser Modelle sind die klassischen Mess-größen wie Realisierung innerhalb des vorgegebenen Budgets und Zeitrahmens nur eingeschränkt geeignet. Daher kommen weitere Kennzahlen, wie Reduzierung der Anzahl an Tabellen im Data Warehouse, Anzahl der Prozesse mit Maßnahmen zur Datenqualitätssiche-rung oder prozentualer Anteil der wiederverwendeten Datenintegrationsprozesse, zum Einsatz. <

dr. uwe Klemt

Schwächen bestehender AnwendungenDie folgenden, bei Kunden in der Telekommunikationsbranche und im Bankensektor identifizierten Defizite von Data-Warehouse-Lösungen können als exemplarisch angesehen werden:

Es existiert keine zentrale, denormalisiert modellierte (und damit für analytische Anwendungen optimierte) Schicht im Data Warehouse. Daher gibt es kein einheitliches, auf Indus-triestandards basierendes und für Anwender nachvollzieh-bares Datenmodell, sondern eine Vielzahl verschiedener, anwendungsspezifischer Modelle.

Es existieren zehntausende Datenintegrationsjobs, die ge-mäß der Zieltabellen und abnehmenden Anwendungen or-ganisiert sind.

Identische Daten werden aus den Quellsystemen mehrfach jeweils gemäß den Anforderungen der einzelnen Abneh-mersysteme extrahiert.

Transformationsregeln sind datenbezogen implementiert, d. h. Änderungen von Ausprägungen erfordern Anpassun-gen der Datenintegrationsprozesse.

Erhebliche Datenqualitätsprobleme, die nicht im Rahmen der Befüllung des Data Warehouse erkannt werden und da-mit die Akzeptanz bei den Anwendern beeinträchtigen und die sinnvolle Nutzung der verfügbaren Daten erschweren.

Quelle: Dr. Uwe Klemt, in der Unternehmensberatung der IBM in der Geschäftseinheit Business Analytics and Optimization (BAO) verantwortlich für den Bereich Enterprise

Information Management

It-dIrector · AuSgAbe 4/2011 11

unternehmen < aktuelles