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IT-DIRECTOR 10/12

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IT-DIRECTOR ist das Business-Magazin für IT-Manager und CIOs in Großunternehmen.

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EIZO • IT-Director• Motiv: Post it • Bundzugabe: 1 mm links • DU: 21.09.12 • ET: 08.10.12

Viel Spaß bei der Arbeit! Vor einem der fünf neuen EcoView-LCDs von EIZO gibt es dafür viele gute Gründe:

Hohe Blickwinkelstabilität für klare Farben und Kontraste aus jeder Sehrichtung Bildschirmdiagonalen von 23, 24 und 27 Zoll für augenfreundliches,

ermüdungsfreies Arbeiten Energieeffiziente EcoView-Funktionen sorgen stets für die richtige Helligkeit Helle, energiesparende LED-Backlights für weniger Abwärme im Büro Display Port, DVI-D, DSub und USB-Hub für flexibles Arbeiten mit Zusatzgeräten

Weitere Infos unter www.eizo.de/ecoview

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Verbrecherjagd im Cyberspace

Intelligente Tools der IT-Forensik können Cyber- kriminellen den Garaus machen.

> Für IT-Verantwortliche ist das Thema Sicherheit ein Dauerbrenner. Doch oftmals nutzen alle ergriffenen Schutzmaßnahmen nichts und ein Angriff erfolgt. In einem solchen Fall reagieren die Verantwortlichen zumeist schnell, schließen die undichten Stellen in ihrer IT und hoffen auf das Beste, nämlich dass Einfallstore für Datenklau, Manipulation und Schadsoftware bestenfalls auf Dauer geschlossen wurden. Doch den Angreifern selbst stellen sie nicht nach.

Dabei sollten virtuelle Angriffe wie jede Form von Verbrechen strafrechtlich verfolgt werden. Allerdings gestaltet sich die Jagd auf die Übeltäter im Cyberspace um einiges schwieriger als in der realen Welt. Denn viel einfacher können diese ihre digitalen Spuren verwischen und in der anonymen Welt des Netzes untertauchen. Generell sollte man Cyberkriminelle mit ihren Machenschaften jedoch auf keinen Fall so leicht davon kom-men lassen. Möglichkeiten, den Verbrechern

auf die Spur zu kommen, bieten beispielsweise zahlreiche Soft- und Hardwarewerkzeuge der IT-Forensik. Während sich diese in staatlichen Institutionen wie den Kriminalämtern oder dem Bundesamt für Sicher-heit in der Informationstechnik (BSI) seit langem im Einsatz befinden, nimmt die Verbreitung innerhalb von Großunternehmen und Konzer-nen erst allmählich zu. Eine positive Entwicklung, denn mit den richti-gen Maßnahmen im direkten Anschluss an kriminelle Handlungen in-nerhalb der eigenen Unternehmens-IT kann der eine oder andere Täter gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden. Mehr über IT-Forensik und aktuelle Sicherheitsthemen erfahren Sie ab Seite 36. <

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!

von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR

EIZO • IT-Director• Motiv: Post it • Bundzugabe: 1 mm links • DU: 21.09.12 • ET: 08.10.12

Viel Spaß bei der Arbeit! Vor einem der fünf neuen EcoView-LCDs von EIZO gibt es dafür viele gute Gründe:

Hohe Blickwinkelstabilität für klare Farben und Kontraste aus jeder Sehrichtung Bildschirmdiagonalen von 23, 24 und 27 Zoll für augenfreundliches,

ermüdungsfreies Arbeiten Energieeffiziente EcoView-Funktionen sorgen stets für die richtige Helligkeit Helle, energiesparende LED-Backlights für weniger Abwärme im Büro Display Port, DVI-D, DSub und USB-Hub für flexibles Arbeiten mit Zusatzgeräten

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it-director · AusgAbe 10/2012 3

vorwortoktober < 2012

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23.-25.10.2012 in Stuttgart

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Inhalt16 36

Aktuelles > unternehmen

7 Neuer CEO für Comparex

Hansjörg Egger übernahm zum 1. September 2012 den Vorsitz des Vorstands der Comparex AG.

8 Gesamtleistung deutlich

gesteigert

Unter dem Namen zEnterprise EC12 hat IBM eine neue Groß­rechnergeneration angekündigt.

10 Nächster logischer Schritt

Interview mit Jürgen Hernichel, Vorstandsmitglied bei Colt Technology Services

12 Business-IT fürs Filmgeschäft

Beim Visual­Effects­Spezialisten Pixomondo befinden sich die Technologien von Dell im perma­nenten Härtetest.

14 Die Masse macht’s

Interview mit Philipp Benkler, einer der Geschäftsführer und Gründer von Testbirds

Interview mit Henning Ohlsson, Geschäftsführer der Epson Deutschland GmbH

22

Mehr als ein Modetrend: Managed Print Services dominieren den Output­Markt.

InfrAstruktur > sIcherheIt

36 Bösewichten auf der Spur

Nur wenige Verantwortliche haben hierzulande die IT­Forensik auf dem Schirm.

42 Biometrie kommt nur langsam

in die Gänge

Interview mit Gereon Tillenburg, Geschäftsführer der Twinsoft Biometrics GmbH

44 Bedrohungen effektiver

begegnen

HP hat eine Reihe neuer Sicher­heitslösungen und Dienstleistungen angekündigt.

46 Kronjuwelen sichern

Interview mit Philipp Müller, verantwortlich für das Produkt­management Rimatrix bei Rittal in Herborn

tItelthemA > Dokumenten­mAnAgement

16 Mehr als ein Modetrend

Welche Themen dominieren den Markt für Output­Geräte? Vor allem Energieeffizienz und Managed Print Services erweisen sich als Dauerbrenner.

30 Heilsame Trennung

LVM hat die Dokumentenerstellung und Distribution voneinander getrennt und profitiert seitdem von einer höheren Leistungsfähigkeit im Output­Management.

34 Das Papier verbannt

Die RAG entschied sich dazu, ihre Unternehmensbereiche sukzessive auf eine elektronische Arbeitsweise umzustellen.

Bösewichten auf der Spur: Mit IT­Forensik Cyberkriminelle entlarven

it-director · AusgAbe 10/20124

2012 > oktober

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52 58

58 Ist die Zeit reif für Open

Source?

Inzwischen gibt es eine große Band­breite von Open­Source­Lösungen. Doch sind sie eine gute Alternative zu Produkten etablierter Hersteller?

PrAxIs > geschäftsProzesse

64 Hinter den Kulissen

Eine BPM­Software hilft Sky Deutschland, die Geschäftsprozesse zu verwalten.

68 Ausbau der Payment Factory

Der Zahlungsverkehr der Deutschen Post DHL ist durch eine Vielzahl von Bankverbindungen und Zahlungsformaten geprägt.

strAtegIe > hochverfügbArkeIt

70 Bessere Redundanz im Backup

Im Gespräch mit Olaf Dany, EMEA Channel Account Executive bei dem Online­Anbieter Mozy

stAnDArDs

3 Vorwort: Verbrecherjagd im Cyberspace

72 Veranstaltungen: Termine

74 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

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Kein Cloud Computing ohne Benchmarking: Wer seine Daten in eine Cloud gibt, darf nicht nur die Vorteile und Risiken abwägen.

Ist die Zeit reif für Open Source? Inzwischen gibt es eine große Bandbreite von Open­Source­Lösungen.

60 Spagat zwischen Kostensen-

kung und Qualitätsverbesserung

Interview mit Rudolf Kergaßner, Managing Director bei IPsoft

62 An einem Strang ziehen

Durch eine weitsichtige Sourcing­Strategie können Sparkassen die Verantwortung für den kompletten IT­Betrieb auslagern.

48 Sicher durch die Wolken

„Cloud“ heißt „Wolke“ – und ähnlich nebulös ist für viele Unter­nehmen immer noch das Thema Cloud Computing, insbesondere wenn es um Sicherheitsfragen geht.

50 Mit Sicherheit gesund

Verschiedene Modernisierungsmaß­nahmen steigern beim Klinikum Frankfurt Höchst nicht nur die Effizienz der IT, sondern sorgen auch für Datensicherheit.

orgAnIsAtIon > It­DIenstleIstungen

52 Kein Cloud Computing ohne

Benchmarking

Wer seine Daten in eine Cloud gibt und dort verarbeiten lässt, darf nicht nur die Vorteile und Risiken ab­ wägen.

56 Lifestyle in allen Facetten

Bei der Wartung der IT­Systeme vertraut Puma einem spezialisierten IT­Service­Unternehmen.

it-director · AusgAbe 10/2012 5

oktober < 2012

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aktuellesKnow-how kombinieren> Runtime und Yaveon kooperie-

ren künftig bei Sharepoint-Pro-

jekten und Cloud-Lösungen. Da

immer mehr Sharepoint- und

ERP-Projekte hybride Lösungen

aus On-Premise- und Cloud-An-

teilen sind, wollen die beiden

Firmen ihr Know-how in diesen

zwei Bereichen kombinieren

und ihren Kunden jeweils als

Gesamtleistung anbieten.

> Infor übergibt seinem Regional Vice President DACH, Nedzad Fa-jic, zusätzlich die Leitung der Channel-Geschäfte in der Region Zentral- und Osteuropa (CEE). In der neuen Rolle ist Fajic nun für Deutschland, Österreich, die Schweiz, Osteuropa, das Baltikum und den Balkan zuständig und ver-antwortet zudem ein erweitertes Lösungsportfolio. Er berichtet di-rekt an Jean Philippe Pommel, Vice President EMEA Channels bei Infor.

Als Regional Vice President DACH & CEE soll Nedzad Fajic den ver-stärkten Fokus auf zwei Wachs-tumsfelder in Osteuropa – den Ausbau des Geschäfts mit den Lö-sungen M3 und Syteline – unter-stützen. In Deutschland, Öster-reich und der Schweiz wird er laut Anbieter zusätzlich den Vertrieb von Supply-Chain-Management-Lösungen (SCM) als Erweiterung des bestehenden ERP-Geschäfts vorantreiben und sich um den in-direkten Vertrieb der Finanz- und Personalsoftware Varial kümmern.Bevor Fajic 2011 zum Unterneh-men kam, war er Vice President Indirect Channel für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei SAP. In seiner Zeit dort leitete er den Partnervertrieb des gesamten Portfolios. Zuvor arbeitete Nedzad Fajic in verschiedenen Manage-mentpositionen bei Siemens und der Deutschen Telekom. <Im Internet: www.infor.de

Position erweitert

> Die Deutsche Telekom plant den Ausbau ihres Konzerngeschäfts-felds Gesundheit. Gemeinsam mit der Hausärztlichen Vertragsge-meinschaft AG (HÄVG AG) will der Anbieter ein Rechenzentrum gründen. Das neue Unternehmen mit Sitz in Köln soll Versorgungs-verträge u.a. zwischen Hausärzten und Krankenkassen IT-gestützt ab-rechnen. Dabei soll die Telekom im Gemeinschaftsunternehmen

die Mehrheit übernehmen und die HÄVG AG eine Minderheitsbeteili-gung erhalten. Allerdings muss das Bundeskartellamt über das Vorha-ben noch entscheiden.Dr. Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesund-heit der Bonner, erläutert: „Ein we-sentliches Ziel ist es, dass die Ge-sundheitsbranche Daten sicher di-gital austauscht.“ <Im Internet: www.telekom.com

Neues RechenzentrumDie Deutsche Telekom und der Hausärzteverband wollen

ein gemeinsames IT-Unternehmen gründen.

Nedzad Fajic leitet bei Infor nun auch die Channel-Geschäfte in der Region Zentral- und Osteuropa (CEE).

Rainer Weissenberger, Vorstand bei Yaveon

Synergien sehen die Anbieter in

Projekten, die Anteile wie Sto-

rage, Webservices oder Anwen-

dungen wie Sharepoint in der

Cloud nutzen. Das als Gesamtlö-

sung bereitgestellte Szenario

liege darüber hinaus ganz im

Sinne der Microsoft-Cloud-Stra-

tegie, die On-Premise-Lösungen

in einem Cloud Operating Sys-

tem integriert. „Wir bieten ein

Portfolio aus Geschäftsprozess-

management, BI- und ERP-Lö-

sungen an. Sharepoint dient da-

bei als Dashboard für applikati-

onsübergreifendes Prozess- und

Informationsmanagement“, er-

klärt Rainer Weissenberger,

Vorstand bei Yaveon. <

Im Internet: www.runtime.de www.yaveon.de

it-director · AusgAbe 10/20126

aktuelles > unternehmen

Mit den Retarus Managed E-Mail Services schützen Sie Ihr Unternehmen nicht nur zuverlässig vor Spam,Viren und allen anderen Gefahren der E-Mail-Kommunikation. Die neuen Compliance- und Management-Funktionen machen E-Mail wieder effi zient. Sie benötigen dafür weder Hardware noch Software undprofi tieren von allen Vorteilen, die ein Enterprise Managed Service zu bieten hat – 24/7 Support und BDSG-konforme Diensterbringung inklusive. Das entlastet Ihre IT-Infrastruktur und Ihre Mitarbeiter,erhöht die Produktivität und senkt die Kosten.

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> In seiner neuen Funktion soll er durch die Konzentration auf die Stärken des Unternehmens ein nachhaltiges Wachstum vorantrei-ben und auf die Leistungen seines Vorgängers Dr. Klaus Elsbacher aufbauen. Dieser habe durch eine erfolgreiche Reorganisations- und Expansionsstrategie die Weichen für die positive Entwicklung der Unternehmensgruppe gestellt und verlässt nun – nach Abschluss die-ser Aufbauphase – das Unterneh-men, heißt es in einer Pressemel-dung.Künftig wird Egger als CEO ge-meinsam mit Dr. Thomas Reich als CFO die AG leiten. Beide sind be-reits seit 2009 Mitglieder des Vor-stands. Hansjörg Egger verfügt über mehr als 30 Jahre Manage-ment- und Vertriebserfahrung im

ITK-Umfeld. Dr. Thomas Reich ist seit 2009 als Chief Financial Of-ficer tätig und bringt Wissen aus verschiedenen internationalen Karrierestationen im Finanzbe-

Neuer CEO für ComparexWechsel an der Vorstandsspitze bei Comparex: Hansjörg Egger übernahm zum

1. September 2012 den Vorsitz des Vorstands (Chief Executive Officer) der Comparex AG. Bereits seit 2009 verantwortet er als COO (Chief Operating Officer)

das operative Geschäft des IT-Dienstleistungsunternehmens.

Hansjörg Egger ist neuer CEO bei Comparex.

reich ein. Beide Manager sollen den eingeschlagenen Kurs mit Fo-kus auf nachhaltiges Wachstum fortführen. <Im Internet: www.comparex-group.com

it-director · AusgAbe 10/2012 7

unternehmen < aktuelles

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aktuelles> Das jüngste Highend-System der Mainframe-Klasse verspricht im Vergleich zu seinem Vorgänger „50 Prozent mehr Gesamtleistung“, be-richtet Andreas Wodtke, Vice Presi-dent Systems & Technology Group, kürzlich vor der Presse in Mün-chen. Über eine Mrd. Dollar habe man in Forschung und Entwick-lung investiert, um das „bisher leis-tungsfähigste und technologisch am weitesten entwickelte Groß-rechnersystem von Big Blue“ auf den Markt zu bringen. Der „6-Core-Prozessorchip“ ist laut Roland Trauner, Brand Manager für das System z, der „weltweit schnellste kommerziell verfügbare Chip“. Er taktet mit 5,5 Gigahertz. „Bis zu 25 Prozent mehr Leistung“ sei pro Core geboten, erklärte Trauner, au-ßerdem habe man auf den Chip „noch mehr Cache draufgepackt“.

Um der Kundschaft den Umstieg von den beiden letzten Modellen zu erleichtern, hat der Hersteller die Leistungsaufnahme nicht erhöht. Somit lässt sich bereits verfügbare Peripherie auch bei einem Umstieg auf den neuen Großrechner nutzen. Ein „doppelter Boden“ im Rechen-zentrum ist zur Verkabelung und Kühlung nicht mehr erforderlich, der leistungsfähige Mainframe lässt sich erstmals von oben verkabeln, was gemäß Herstellerangaben den Interessen von Weltregionen mit heftigen Erdbeben sowie Schwel-lenländern entspricht.

Unter der Bezeichnung „Flash Express“ haben die IBM-Ingenieure in einer eigenen Schicht zwischen

Gesamtleistung deutlich gesteigertUnter dem Namen zEnterprise EC12 hat IBM eine neue

Großrechnergeneration angekündigt.

Prozessor-Cache und Hauptspei-cher erstmals einen „nicht flüchti-gen Speicher“ in Gestalt eines Solid State Drive (SSD) angeordnet. Mit diesem „Memory“ lassen sich Last-spitzen besser bewältigen, z.B. ext-reme Lastspitzen an Systemaktivi-tät bei der Eröffnung von Finanz-märkten. Mit einem „manipulati-onsresistenten kryptografischen Koprozessor“ („Crypto Express4S“) hat der Hersteller zudem ein Werk-zeug entwickelt, um Transaktionen und sensible Daten abzusichern. Der Kryptoprozessor soll künftig im Zusammenhang mit der Einfüh-rung hochwertiger digitaler Signa-turen und intelligenter Ausweise sowie bei Onlinerechtsgeschäften eine gewichtige Rolle spielen.

Im Vergleich zum Vorgängermo-dell verträgt der zEC12 eine um 30 Prozent gesteigerte Leistung bei Analytik-Workloads. So können

Der zEnterprise EC12 – neben Leistungs-steigerungen und anderen Neuerungen zeigt das System ein ungewöhnliches Design.

Anwender gleichzeitig komplexe Geschäfts- und Systembetriebsana-lytik laufen lassen. Die Technologie für eine „annähernde Echtzeitsicht auf den Systembetrieb“ heißt zAware. Diese Software lernt von Systembotschaften, erkennt Mus-ter, vermerkt Abweichungen und identifiziert ungewöhnliches Sys-temverhalten. Das System bietet Operatoren rechtzeitig alle Infor-mationen, die notwendig sind, um präventive Maßnahmen ergreifen zu können.

Neben Banken und Börsen hat Big Blue weitere Branchen im Fo-kus. Dazu gehören vor allem Groß-städte, Versicherungen und Kran-kenkassen. Auch Energieversorger, die aufgrund von „Smart Metering“ kontinuierlich mit einer giganti-schen Datenmenge konfrontiert sind, sollen laut Andreas Wodtke bei dem Anbieter den passenden Großrechner finden.

Unabhängig von Branchen soll das neue System sowohl das reine Cloud Computing als auch das Hy-brid Computing optimieren. Ein einzelnes zEC12-System weist die Kapazität eines Multiplattformre-chenzentrums auf und eignet sich daher für Linux- und Windows-Konsolidierungsprojekte. Für das neue Modell gibt es keinen Listen-preis und die Preise variieren je nach individueller Ausstattung. Ne-ben Setup- und Migrationsservices unterbreitet der Hersteller aber „maßgeschneiderte Finanzierungs-angebote“. <

JohAnnes Kelch

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aktuelles > unternehmen

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unternehmen < aktuelles

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IntervIew> Themen wie „Consumerisation of IT“ und „Bring your own device“ sind in aller Munde und werden insbesondere mit Blick auf Sicherheit und Umsetzung dis-kutiert. Der IT- und Telekommunikati-onsdienstleister Colt setzte ein solches Konzept bereits im eigenen Unternehmen um. Seit einem Pilotprojekt im Jahr 2009 können immer mehr Mitarbeiter wählen, ob sie firmeneigene oder ihre persönli-chen Geräte für die Arbeit nutzen.IT-DIRECTOR: Herr Hernichel, was hat sich für Ihre Mitarbeiter mit der Einführung von „Bring your own device“ verändert? J. Hernichel: Unser primäres Ziel war eine IT-Umstruktu-rierung im Rahmen einer effizienten Unified-Commu-nications-Strategie (UC), mit der wir die Zusammenar-beit verbessern und unseren Mitarbeitern die Wahl lassen können: über Arbeitsplatz und Arbeitszeit, und eben auch über die Arbeitsgeräte. Als Basis diente da-für die Einführung von Virtual Desktops, über die sie orts- und zeitunabhängig auf Firmendaten zugreifen können. Die Möglichkeit, auch private Geräte für die Arbeit zuzulassen, war dabei der nächste logische Schritt.

Nächster logischer SchrittInterview mit Jürgen Hernichel, Vorstandsmitglied bei Colt Technology Services,

über die praktische Umsetzung von „Bring your own device“ (BYOD)

IT-DIRECTOR: Was mussten Sie bei der Projekt-umsetzung berücksichtigen?J. Hernichel: Wir haben uns eine Reihe von Optionen angesehen. Letztlich fiel die Entscheidung zugunsten von Virtual Desktops. Diese bilden nun auch den Kern unserer BYOD-Strategie. Der Mitar-beiter testet lediglich, ob sein Gerät den Zugang reibungslos gewährleistet, und schon kann es losgehen. Da wir alles über eine Plattform abwickeln, haben wir gleichzeitig alle Fragen des Netzwerkzu-griffs sowie der Datensicherheit im Griff.

IT-DIRECTOR: Was planen Sie für die Zukunft?J. Hernichel: Die nächste technische Herausforderung ist die Integration der IP-Telefonie in den Virtual Desktop. Dies wird mit der kommenden Version der von uns ge-nutzten Software VMware möglich sein und die Zu-sammenarbeit hoffentlich noch weiter vereinfachen. Auch möchten wir, dass alle weltweit etwa 5.000 Mit-arbeiter BYOD nutzen können. Bis Jahresende werden weit über die Hälfte unserer Mitarbeiter über virtuelle Desktops arbeiten können. Anfang 2013 erfolgt dann die Umstellung auf Network Access Control. <

MAtthiAs WoWtscherK

Colt-Vorstandsmitglied Jürgen Hernichel

Das Gerät der Wahl> Nur wenige Monate nach der Deutschlandpremiere

des Blustar 8000i Desktop Media Phone, einer Hard-

ware für spontane Videokonferenzen in HD-Qualität,

erweitert Aastra die Produktfamilie um Softwarever-

sionen für den PC, für das iPad sowie iPhone.

Damit werde die Videokommunikation mobil

und Nutzer können nun mit dem Gerät ihrer

Wahl auch von unterwegs Gespräche in Bild

und Ton führen.

Die neuen Clients sollen über eine einheit-

liche Nutzeroberfläche verfügen. Ein Klick

genügt und schon soll sich eine Videoverbindung zum

Gesprächspartner aufbauen. Alle Funktionen stehen

auch außerhalb eines Unternehmensnetzwerkes zur

Verfügung. Zudem ermöglichen die iOS-Clients Blustar

for iPad bzw. for iPhone zusätzliche Bewegungsfrei-

heit: Für Videogespräche benötigt der Nutzer allein

eine Netzwerkverbindung über WLAN. Der Client

könne dann sowohl im Hoch- als auch im Querformat

verwendet werden. <

Im Internet: www.aastra.de

Videotelefonie über den Blustar-Software-Client

it-director · AusgAbe 10/201210

aktuelles > unternehmen

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it-director · AusgAbe 10/2012 11

unternehmen < aktuelles

Advanced Patch Management für FrontRange DSM 7

Mit dem Release 7.2 der DSM-Software von Front Range wird das Verwalten von Patches noch einfa-cher und wirkungsvoller. Jetzt wer-den Verwundbarkeiten in allen Cli-ents automatisch erkannt. Es gibt ein neues Add-On als Alternative zur bisherigen nur für Microsoft verfügbaren Patch Management Option. DSM 7.2 lädt automatisch Patches herunter und packetiert sie. Patches mit hoher Priorität werden automatisch eingespielt. Adminis-tratoren erhalten eine umfassen-de Übersicht über den Status der Patches und Berichte über offene Angriffsfl ächen.

Unterstützung für Windows 8

Out of the Box arbeitet DSM 7.2 mit dem Windows 8 Operating System Deployment (OSD) zusam-men. Die Windows 8 Quelldateien werden identi� ziert. Es gibt Unter-stützung für das Windows Preinstal-lation Environment 4.0 (PE), das als Minimalvariante von Windows 8 für Aufgaben des Systemmanagements gedacht ist. Windows 8 Clients werden von DSM 7.2 mit zusätzlichen Funkti-onen erweitert. Plug N Play (PNP)

wird unterstützt. Es gibt eine Service Interaktion mit der neuen Windows 8 Benutzerober� äche. Der Anwen-der wird mittels des Windows 8 Noti� cation Systems über Pop-up Messages und Shell Tray Icon Mes-sages informiert. Zudem wird Win-dows Server 2012 als Managed Cli-ent Platform unterstützt.

Enterprise Skalierbarkeit > 100.000 Clients

Auch große Unternehmen mit mehr als 100.000 Arbeitsplätzen kön-nen jetzt mit dem Release 7.2 der FrontRange DSM-Software pro-blemlos alle Verwaltungsaufgaben lösen. Zusätzliche Funktionen sind das Load-Balancing und die Feh-ler toleranz für alle Web Services

Zugangsmodule, im Einzelnen die Konsole, den Business Logic Proxy Server (BLP), die Relay Pro-xies und die DSM Clients. Neu sind preferred Server Einstellungen für die Konsole und den Business Logic Proxy Server (BLP). Es gibt jetzt eine Priorisierung im Verhält-nis 80:20 zwischen aktiven Servern und Stand by Servern, die rein für Disaster Recovery (DR) vorgesehen sind.

Das Release steht für Partner des Un-ternehmens und DSM-Kunden mit Service-Verträgen zum Download auf der FrontRange-Website bereit: www.frontrange.com/de/Weitere Informationen � nden Sie zudem auf www.frontrange.com/itam/testdsm.

FrontRange: Desktop & Server Management-Lösung bereit für Windows 8FrontRange, Weltmarktführer bei Softwarelösungen für das hybride IT-Servicemanagement

(ITSM) für Unternehmen jeder Größe mit Lösungen für On-Premise- und Cloud-Betrieb,

bringt jetzt die neue Version von Desktop & Server Management 7 (DSM 7.2) auf den

Markt: Das Release 7.2 unterstützt Unternehmen auf dem Weg zu Microsoft Windows 8,

bietet erhöhte Skalierbarkeit und fortschrittliche Patch-Verwaltung.

FrontRange ist Weltmarktführer bei Softwarelösungen für das hybride IT-Service management (ITSM) für Un-ternehmen jeder Größe. Mit seiner HEAT-Suite ist FrontRange der einzi-ge ITSM-Anbieter weltweit, der über Servicemanagement-Software mit voll integrierter Sprachautomation und Client-Verwaltungsfunktionalität lokal und in der Cloud verfügt. HEAT verwaltet Millionen von Servicedialogen am Tag bei über 15.000 führenden Unternehmen.

Mit HEAT erreichen unsere Kunden mehr betriebliche Effi zienz und reduzieren Kosten und Komplexität. FrontRange hat seinen Sitz in Pleasanton (Kalifornien). Im Internet fi ndet man Front Range unter

www.frontrange.com.

Über FrontRange:

FrontRange DSM 7.2

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Page 12: IT-DIRECTOR 10/12

aktuelles> Spätestens seit dem Gewinn des Oscars in der Kategorie „Beste vi-suelle Effekte“ in der Kinoproduk-tion „Hugo Cabret“ ist der Name Pixomondo auch vielen Menschen außerhalb der Filmbranche ein Be-griff. Denn der Award ist eben auch ein Beleg für die hohe Kunst, die Pixomondo beherrscht: die Re-alisierung von Bildwelten, in denen eine für den Betrachter kaum mehr wahrzunehmende Symbiose von digital konstruierter und real ge-filmter Welt gelingt. Rund 50 Mio. Euro setzt der Frankfurter Visual-Effects-Spezialist (VFX) mit sol-chen Produktionen für Kino und TV, aber auch für Werbespots und Live-Media-Inszenierungen bedeu-tender Markenunternehmen um.Gemeinsam mit seinem IT-Liefe-

Business-IT fürs FilmgeschäftBeim Visual-Effects-Spezialisten Pixomondo befinden sich die Technologien von Dell

im permanenten Härtetest.

Schanghai begonnenen Job arbei-ten Mitarbeiter in Frankfurt und danach in Los Angeles weiter. Zweiter Vorteil: Pixomondo kann für jedes Projekt die jeweils geeig-netsten Kreativ- und Effektspezia-listen weltweit leichter einbinden. Von diesem Netzwerk hat auch „Hugo Cabret“ profitiert: 480 Pixo-mondo-Mitarbeiter haben dafür an neun Standorten mitgewirkt. Ins-gesamt 854 Einstellungen wurden berechnet. Informationstechnisch stecken dahinter der Transfer von über 3.000 Terabyte an Daten zwi-schen den Studios sowie die Be-rechnung von über 300 Mrd. Pixel und vier Mio. Einzelbildern. Für das Rendering, also die Erzeugung der Filmsequenzen aus Rohdaten und digitalen Modellen, wurden

ranten Dell erläuterte Pixomondo im Rahmen eines Pressegesprächs im Juli 2012 die Hintergründe des VFX-Geschäfts und die Anforde-rungen an die IT. Pixomondo-COO Christian Vogt betonte zu-nächst das Alleinstellungsmerkmal des mehr als 670 Mitarbeiter zäh-lenden Unternehmens. Es ist die Fähigkeit, dank weltweiter Präsenz an 14 Standorten in fünf Ländern auf drei Kontinenten rund ums Jahr einen 24x7-Produktionspro-zess bieten zu können. Die Bear-beitung einzelner Projekte kann damit über Zeitzonen hinweg auf verschiedene Standorte verteilt werden. Erster Vorteil: Der Tag hat wirklich 24 Stunden, selbst enge Terminvorgaben können damit eingehalten werden: An einem in

Der Frankfurter Visual-Effects-Spezialist Pixomondo realisiert Produktionen für Kino und TV, aber auch für Werbespots oder Live-Media-Inszenierungen.

it-director · AusgAbe 10/201212

aktuelles > unternehmen

Page 13: IT-DIRECTOR 10/12

Aktueller IT-Outsourcing-Markt> Das Auslagern von IT-Dienst-

leistungen hat sich als probates

Managementwerkzeug in den

Unternehmen etabliert. Dabei

zeigen sich die Anwender auch

aktuellen Trends gegenüber

sehr aufgeschlossen. Indes sind

die Unternehmen mit dem Be-

richtswesen ihrer Outsourcing-

Anbieter nicht immer zufrieden.

Die Studie „Aktuelle IT-Sour-

cing-Perspektiven erkennen

und nutzen“ der Wirtschafts-

prüfungs- und Beratungsgesell-

schaft Pricewaterhouse Coo-

pers zeigt, dass der Trend zum

Multi-Vendor-Sourcing anhält.

Unternehmen, die auf Outsour-

cing setzen, bevorzugen dabei

eher Spezialisten als Generalis-

ten. Damit ist der Trend unge-

brochen. Durch dieses Modell

soll allerdings der Steuerungs-

aufwand in den Unternehmen

steigen, um dieses Konglomerat

adäquat zu managen.

Bei der Auswahl des Dienstleis-

ters steht dessen Qualität im

Vordergrund, noch vor dem

Preis. An dritter Stelle steht die

kulturelle Übereinstimmung

zwischen Anbieter und Kunde,

der so genannte „Cultural Fit“.

Generell schätzt die überwie-

gende Mehrheit der Befragten

die grundsätzliche Qualität der

Dienstleistungsunternehmen

positiv ein: 80 Prozent sind

demnach zufrieden oder gar

sehr zufrieden. <

Im Internet: www.pwc.de

354.000 Tage Rechenzeit benötigt; ein einzelner Computer wäre da-mit fast 970 Jahre beschäftigt ge-wesen. Tatsächlich konnte Pixo-mondo diese Aufgaben auch dank massiver Rechenpower in einer Produktionszeit von 432 Tagen be-wältigen.

Bewältigung der Daten

Und die Anforderungen an die IT im VFX-Geschäft steigen laut Vogt ständig weiter an. Schon die Ent-scheidung Scorseses, „Hugo Ca-bret“ als seinen ersten 3D-Film zu produzieren, bedeutete wegen der zwei Kameraperspektiven pro Ein-stellung schon eine Verdopplung der Datenmenge. Und es gibt noch andere Parameter, die das Datenvo-lumen in die Höhe treiben können: Bestimmte vom Kunden gewünsch-te Datenformate, die Erhöhung der Bildauflösung oder der Bildfre-quenz. Neben den anfallenden Da-tenmengen nannte Vogt eine weite-re Herausforderung: Energieeffizi-enz. So beginnt „Hugo Cabret“ mit einer für Scorsese typischen langen Kamerafahrt: Anflug über das alte, digital rekonstruierte Paris hinein in den damaligen Gare Montpar-nasse. Stromkosten für die Berech-nung dieser 45-sekündigen Se-quenz: 35.000 US-Dollar. Trotz der besonderen Anforderun-gen des VFX-Geschäfts setzt Pixo-mondo nicht auf Spezialhardware, sondern einheitlich in allen Stand-orten auf zwar hochgerüstete, aber standardisierte und damit einfach

und schnell zu administrierende Technologien von Dell. Angefan-gen bei (3D-)Monitoren über Desk-tops und Workstations bis hin zu den Server- und Speichersystemen, die in den Rechenzentren der ein-zelnen Standorte betrieben wer-den. Doch die Leistungsfähigkeit der Technik ist nur ein Aspekt. Vogt schätzt vor allem den Sup-port. In Uwe Wiest, Advanced So-lution Group Director bei Dell, hat er einen zentralen Ansprechpart-ner für Pixomondos weltweite IT-Infrastruktur. So können auch kurzfristige Anforderungen im hektischen Filmgeschäft schnell gelöst werden. Und Tests und Ein-satzplanungen für neue Dell-Tech-nologien koordiniert Wiest zentral in Deutschland. Gegenwärtig prüfen die beiden die Chancen, die sich für Pixomondo durch das Cloud Computing in ei-nem Dell-Rechenzentrum ergeben könnten. Die Vorteile – Verringe-rung der lokal vorgehaltenen Ser-verressourcen etwa oder eine leich-tere Administration der heute noch täglich zu synchronisieren-den dezentralen Datenbestände – leuchten zwar ein. Gelöst werden muss aber noch die Frage der Ver-bindungskosten. Denn laut Vogt müssten zu den Standorten schon mindestens zehn teure Gigabit-Lei-tungen aufgebaut werden. Insofern wollten sich Vogt und Wiest noch nicht auf einen Termin für die Cloud-Einführung festlegen lassen. Fest stand dagegen schon ein ande-rer Termin: die Verleihung der Emmy-Awards am 23. September. Und rechtzeitig zum Redaktions-schluss traf die Nachricht ein, dass Pixomondo den Preis für die visu-ellen Effekte in der US-amerikani-schen TV-Serie „Game of Thrones“ gewonnen hat. <

eKKehArd schucK

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unternehmen < aktuelles

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IntervIew

IT-DIRECTOR: Herr Benkler, wie funktioniert das Testen von Software im Rahmen des so gennanten „Crowdsourcing“?P. Benkler: Prinzipiell kann jeder Tester wer-den. Man benötigt lediglich einen Com-puter, ein Smartphone oder ein Tablet. Nach der Anmeldung müssen neue Tester allerdings einen Qualifikationstest durch-laufen. Aus Sicht des Kunden werden da-durch sämtliche Endgeräte und System-kombinationen sowie spezielle Nutzer-gruppen bereits während der Entwick-lung verfügbar. Für die nötige Qualität sorgt der zuständige Projektmanager aus unserem Team, der Birdmaster.IT-DIRECTOR: Welchen Ansporn haben private Nutzer, sich in ihrer Freizeit als Softwaretester zu betätigen?P. Benkler: Apps und Webseiten sind Teil unseres Alltags. Umso ärgerlicher ist es, wenn Fehler auftreten oder die Benutzerführung enttäuscht. Als Softwaretester hat man die Möglichkeit, direkt und aktiv für bessere Er-

Die Masse macht’sInterview mit Philipp Benkler, einem der Geschäftsführer und Gründer der

Testbirds GmbH, über das erfolgreiche Zusammenspiel von Hobbytestern und Software-Experten bei der Fehlersuche in Webapplikationen

gebnisse zu sorgen. Jeder Tester erhält ei-ne fixe Vergütung pro Test. Dadurch geht niemand leer aus und wer zusätzlich viele Bugs findet, kann seinen Gewinn noch-mals steigern.IT-DIRECTOR: Welche Applikationen sind be-sonders für ein Testverfahren geeignet?P. Benkler: Eigentlich alle, die über das Inter-net erreichbar sind. Dazu gehören mobile Apps, Games, E-Commerce-Shops, Face-book-Apps, Portale und vieles mehr. Das Testen im Unternehmensumfeld erfordert eine etwas andere Herangehensweise.

Durch speziell entwickelte Sicherheitsmaßnahmen bie-ten wir aber auch hier praktikable Möglichkeiten.IT-DIRECTOR: Welche Funktionalitäten bzw. Programmspra-chen können getestet werden?P. Benkler: Die Anwendungen werden aus Sicht der Nutzer getestet. Daher ist die Art der Programmierung erst einmal zweitrangig. Es stehen vielmehr zwei Bereiche im Vordergrund: Usability und Funktionalität. Dabei

Philipp Benkler, Geschäfts-führer bei Testbirds

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geben spezifische Zielgruppen Feedback zur Benutzer-freundlichkeit und finden Bugs auf unterschiedlichsten Plattformen. Dabei reicht die Testerfahrung vom Neu-ling bis hin zum hauptberuflichen Qualitätsexperten.IT-DIRECTOR: Welche Fehler sind am häufigsten?P. Benkler: Grundsätzlich klassifizieren unsere Projektma-nager die meisten Bugs mit dem Schweregrad „Mittel“. Bei Onlineshops sind beispielsweise Probleme mit der Suchfunktion an der Tagesordnung. Kritische Fehler, z.B. beim Check-Out-Prozess, treten glücklicherweise seltener auf, sind dafür aber umso gravierender.IT-DIRECTOR: Ist ein Fehler gefunden, muss dieser auch be-hoben werden – wie läuft diese Korrektur ab?P. Benkler: Die Umsetzung der Ergebnisse, also die Fehler-behebung sowie eventuelle Anpassungen hinsichtlich der Usability, erledigt der Kunde selbst. Letzteres un-terstützen wir durch konstruktive Handlungsempfeh-

lungen in Form eines ausführlichen Abschlussberichts. Bugs werden von den Testern akribisch dokumentiert und stehen dem Entwickler zum Export in das jeweili-ge System zur Verfügung. Genaue Beschreibungen so-wie Screenshots oder Screencasts gewährleisten hier-bei die notwendige Nachvollziehbarkeit. Als weiteres Qualitätsmerkmal haben wir das Testbirds-Bug-Appro-val-Tool entwickelt. Dabei überprüfen alle Tester die gefundenen Bugs ihrer Kollegen auf den eigenen Gerä-ten. Somit lässt sich erkennen, ob ein bestimmter Bug systemspezifisch oder aber systemübergreifend auftritt.IT-DIRECTOR: Was passiert, wenn der Kunde für seine Appli-kation einmal keine Resonanz seitens der Tester erhal-ten sollte?P. Benkler: Bisher haben die Nutzer und Spezialisten in je-der Applikation mindestens eine zweistellige Anzahl an Bugs gefunden. Zudem erstellt jeder Tester einen Bericht. Dieser dient der Kontrolle und enthält ein spe-zifisches Feedback in Anlehnung an die Testbeschrei-bung. Auch negative Aspekte hinsichtlich der Benut-zerführung oder fehlender Funktionen werden dort vermerkt. Oftmals mit hoher Übereinstimmung.IT-DIRECTOR: Wie teuer ist der Service? Gibt es spezielle Pa-ketpreise?P. Benkler: Die Tests variieren stark hinsichtlich Umfang, Inhalt und Anforderungen, wobei wir auch auf spezifi-sche Kundenanforderungen eingehen. Paketpreise gibt es daher nicht. Bei Interesse machen wir im Anschluss an ein kurzes Gespräch ein individuelles Kennenlern-angebot. <

inA schlücKer

Definition CrowdsourcingBeim Crowdsourcing handelt es sich um eine spezielle Form des Outscourcing von Unternehmensaufgaben. Firmen oder andere Institutionen rufen z.B. über elektronische Medien die Masse (Crowd) der Internetnutzer dazu auf, an einer bestimm-ten Problemstellung mitzuarbeiten. Dies kann z.B. im Bereich der Produktinnovation oder der Ideengenerierung geschehen. Einer der Bereiche, in denen ein Crowdsourcing erfolgreiche Ergebnisse erzielen kann, ist das Testen von Apps, Online-shops oder Webseiten. Hier spricht man in der Regel von ei-nem so genannten Crowdtesting. <

Quelle: www.itwissen.info

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