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ITJ Internationale Transport Zeitschrift Specials: Breakbulk / Heavylift Beilage Türkei 29 Vernetzt Wie MGI die «Infologistik» über die Meere trägt 16 Verkühlt Die EU verlangt mehr vom temperaturgeführten Strassentransport 23 Versperrt Türkische Transporteure und der Transit in Ägypten 33 45·46 | 7. November 2014 www.transportjournal.com DEUTSCHE AUSGABE (auch in identischer englischer und französischer Version verfügbar)

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ITJInternationaleTransportZeitschrift

Specials:Breakbulk /Heavylift Beilage

Türkei 29

VernetztWie MGI die «Infologistik»über die Meere trägt 16

VerkühltDie EU verlangt mehrvom temperaturgeführtenStrassentransport 23

VersperrtTürkische Transporteure undder Transit in Ägypten 33

45 · 46 | 7. November 2014www.transportjournal.com

DEUTSCHE AUSGABE(auch in identischer englischer und

französischer Version verfügbar)

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Ihre Komplett-Ladungstransporte

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3Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Inhaltsverzeichnis

Breakbulk/Heavylift BeilageTürkei 29

Specials in dieser Ausgabe

Verlorenes Vertrauen 11

Das Ebola-Virus entwickelt sich v.a. für eine Reihevon westafrikanischen Ländern wie Senegal (Bild)zu einem immer dramatischeren Problem. Berichteüber die Auswirkungen auf die Containerschiff-fahrt in diesem Fahrtgebiet sind unterschiedlich.

Neues Vertrauen 17

Der Weltluftfahrtverband Iata erwartet eingenerelles Wiedererstarken der Luftfracht in dennächsten fünf Jahren. Wachstumstreiber sind dieGolfstaaten inklusive des Iran sowie asiatischeund auch afrikanische Schwellenländer.

Gefragtes Vertrauen 24

Das Potenzial der asiatisch-europäischen Schie-nenverbindung und das Interesse an Investitionenim russischen Markt sind ungebrochen – daserfuhr ITJ-Korrespondentin Anitra Green auf demForum zur Schieneninfrastruktur in Sotschi.

Titelbild: Schiffspassage durch den Bosporus Foto: Thinkstock

ITJ

Tatkraft aus Hamburg

Jubiläum, Neueröffnungen

und Generationenwechsel

bei der Coli-Gruppe18

Individuell für Öl&Gas

Geodis setzt mit spziellen IT-

Lösungen neue Massstäbe28

Geballtes Wissen

UTC und Almajdouie

kooperieren und expan-

dieren nach Algerien 30

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45 · 46 | 7. November 2014

www.transportjournal.com

DEUTSCHE AUSGABE

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Jubiläum, NeuerJubiläum, NeuerJubiläum, NeuerJubiläum, NeuerJubiläum, NeuerJubiläum, NeuerJubiläum, Neueröffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungenöffnungen

und Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationeund Generationenwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechselnwechsel

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Geodis setzt miGeodis setzt miGeodis setzt miGeodis setzt miGeodis setzt miGeodis setzt mit spziellen IT-t spziellen IT-t spziellen IT-t spziellen IT-t spziellen IT-t spziellen IT-t spziellen IT-

Lösungen neue MLösungen neue MLösungen neue MLösungen neue MLösungen neue MLösungen neue Massstäbeassstäbeassstäbeassstäbeassstäbeassstäbe282828

Geballtes Wissen

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kooperieren undkooperieren undkooperieren undkooperieren und expan-

dieren nach Algdieren nach Algdieren nach Algdieren nach Algdieren nach Algdieren nach Algdieren nach Algdieren nach Algerienerien 3030

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Die moderne Türkei ist eine Erfolgs-geschichte und die Transportwirtschafthat ihren Anteil daran. Das wirtschaft-liche Volumen des Logistiksektors liegtbei knapp 7 Mrd. USD, die Zahl der Be-schäftigten hat die Grenze von 400000überschritten. Dem grossen Ziel, bis zum100. Jubiläum der Republik im Jahr 2023zu den ersten zehn Volkswirtschaften derWelt zu gehören, nähert sich jedenfallsdie Branche Schritt für Schritt. Nach dem«Logistics Performance Index» der Welt-bank 2014 liegt die Türkei derzeit auf dem30. Platz. 2010 war es noch der 42. Rang.Die Handelswege ebnenDie Dynamik der Türkei ist nicht vomgeografischen Umfeld zu trennen. So hatdas Land unter dem Halbmond von denHandelssanktionen gegenüber dem Iranund dem Wiederaufbau des Iraks profi-

tiert, die zusätzliche Warenströme zwi-schen West und Ost über türkische Hubsgeleitet haben. Man denkt in der Türkeiaber über die natürlichen Anrainer wiedie GUS- und Kaukasus-Staaten hinaus.So ist im Mai 2014 das Freihandelsab-kommen zwischen Malaysia und der Tür-kei in Kraft getreten. 32 weitere Abkom-men sind bereits in Kraft. Mit 13 Ländernlaufen derzeit aktive Verhandlungen. DieBandbreite reicht von Japan über dieGolfstaaten und die Demokratische Re-publik Kongo bis nach Kolumbien undEcuador. Nur ein Abkommen wurde 2011suspendiert – es betraf Syrien.Eine immer wieder aufgegriffene stra-tegische Partnerschaft mit Mexiko, dasgeostrategisch eine ähnliche Position inLateinamerika einnimmt wie die Türkeiin Europa, rückt ebenfalls näher. Aufdem ersten Staatsbesuch eines mexikani-

schen Präsidenten in Ankara hatte PeñaNieto den Willen zu einem Freihandels-abkommen beider Länder betont. DieGespräche sind im Gang.

Risiken nicht unterschätzenDie stürmische Entwicklung am Bospo-rus kennt aber auch Schattenseiten. DieImporte übersteigen die Exporte, was sichauf die Leistungsbilanz und die Paarig-keit von Verkehren auswirkt. Die Lira hat2014 eine sehr volatile Entwicklung ge-nommen. Zudem ist die türkische Wirt-schaft, auch bei bedeutenden Infrastruk-turmassnahmen für den Logistikbereich,auf einen anhaltend hohen Zufluss anausländischem Kapital angewiesen.Das Vertrauen in die Türkei spieltdeswegen auf internationaler Ebene einegrosse Rolle. Da trifft es sich gut, das inIstanbul im Oktober der 52. Weltkon-gress der Fiata vom Verband Utikad aus-gerichtet wurde. Das Selbstbewusstseinder Logistikbranche in der Türkei war aufdem Anlass spürbar.Christian Doepgen

Die Türkei hat sich bis 2023 viel vorgenommen

Kurze Wege und lange Schatten

Foto: Thinkstock

30 Petkim Port 2015 am Start31 Yilport investiert in Oslo33 Barrieren für türkische

Transportunternehmer35 Bruderschaft der Flughäfen37 Neue Ziele für Turkish Cargo39 Hafen-Wettlauf zur Grösse40 Per Fähre nach Triest41 TCDD setzt auf neue Technik

TÜRKEI

In der Türkei profitiert auch der Transport- und Logistiksektor von der dynamischenEntwicklung der Wirtschaft. Langfristig baut man am Bosporus die eigene Position imWelthandel aus. Auf dem Weg zum Gipfel wartet jedoch noch mancher Stein.

5 Editorial

6 Köpfe und Karrieren

8 Kommentar

10 Recht und Versicherung

11 Häfen und Schifffahrt12 Kurzstrecken unter dem Druck der Strasse14 Antwerpen schafft Platz für weiteres Wachstum15 Leichter Rückgang im weltweiten Umschlag

17 Luftverkehr19 LAN Cargo verbindet Basel mit Brasilien19 Azul erneuert ATR-Frachterflotte

20 Logistik und Spedition20 Bessere Margen für Stückgut sind möglich21 Distribution für Klimagerätehersteller22 Britische Logistiker zeigen sich zuversichtlich22 Logistikimmobilien in den russischen Regionen22 US-Automatisierungsunternehmen baut aus

24 Bahn / Binnenschifffahrt / Strasse25 Südostasien entwickelt Binnenschiffahrt

26 Verpackung26 Epal bringt die Halbpalette27 Aufsetzrahmen für den Kuriertransport

28 Fokus Schweiz28 Doppelstrategie der Alpentransversale

43 Aus den Regionen43 Südeuropa44 Südosteuropa45 Mittlerer Osten47 Asien48 Amerika

49 Vermischtes / Impressum

50 Aus dem Leben / Inserentenindex

François Mahé des Portes, MGI 16Wladimir Jakunin, RZD, und Iwao Ohashi, Nomura24Vivien Lau, Hacis 47

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5Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Editorial

Liebe Leserinnen, liebe LeserAuf jeder grossen Veranstaltung ziehen die bekannten Na-

men, die auf dem Programm stehen. Namhafte Firmenlenker

oder operative Entscheidungsträger berichten von ihrer Sicht

der Dinge, die häufig für den Zuhörer aufschlussreich ist.

Jedoch ist seit geraumer Zeit eine Trendwende erkennbar,

wenn es um den Geschäftszweck der Unternehmen geht. So

erlebte ich kürzlich beim BVL-Kongress eine Überraschung,

als Frank Appel von der Deutschen Post DHL in seinem

Vortrag mit Ausblick auf 2025 mehrfach davon sprach, «die

Welt zu einem besseren Planeten zu machen.» Desgleichen

erlebt man auch bei Verladern, so bei Novartis, wo bei An-

sprachen selten der Hinweis fehlt, dass alle Anstrengungen

des Konzerns «dem Interesse des Patienten gelten».

Solche Aussagen von Konzernen, die bei Quartalsergeb-

nissen Erlöse und Ebit-Zahlen nicht vergessen, reizen natür-

lich zur Spottlust. Ein Kollege hingegen verwies mich auf den

Gedanken, dass diese Aussagen auch ein Umfeld brauchen.

Anscheinend gibt es Viele, die das erwerbswirtschaftliche

Prinzip lieber gar nicht hören wollen und stattdessen solche

Botschaften vorziehen. Auch das ist eine Erkenntnis.

Dass sich beide Aspekte berücksichtigen lassen, zeigte

sich auf dem 52. Fiata-Kongress in Istanbul, der kürzlich

über 1000 Spediteure in der Türkei zusammenführte. Neben

einem Fonds gegen die Ausbreitung der Ebola-Seuche, der

spontan begründet wurde, unterzeichnete die Fiata eine

Absichtserklärung mit der Weltbank für künftige Projekte.

Zusätzlich wurden gemeinsame Positionen zu Handelserleich-

terungen, verbesserter logistischer Konnektivität sowie Zoll-

und Abfertigungserleichterungen für Sendungen des

E-Commerce mit überschaubarem Wert formuliert.

Alles in allem ein interessanter Cocktail, der durch

die Ausführungen von leitenden Vertretern

von WTO und WCO darüber hinaus

angereichert wurde.

Wir sind also nach wie vor

ein gutes Stück von der

besten aller möglichen

Welten entfernt. Leisten

wir unseren Beitrag.

Christian DoepgenChefredaktor

85A-18A Elizabetes Str., Riga, LatviaPhone +371 20390529

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Europa

CCO für Europa gekürtMohammed Esa wird künftig für Agilityals neuer CCO für Europa tätig. Er wirdvom regionalen Hauptquartier in Basel,Schweiz, aus alle kaufmännischen Berei-che einschliesslich Verkauf, Marketingund Produktmanagement verantworten. Esa, der seit2004 für Agility arbeitet, hat vorher als regionaler CEOdie Vereinigten Arabischen Emirate, Oman und Bahrainbetreut und war auch als erster Vizepräsident für Verkaufund Marketing im Mittleren Osten und Afrika tätig.

Rochade in Dänemark

Freja mit Stammsitz in Dänemark hat am 1. NovemberPer Olsen zum regionalen Direktor auf Seeland gemacht.Olsen hat u.a. bei DSV als Vorstand für Strassenverkehrin Dänemark und Schweden etliche Jahre die nordischenVerkehre verantwortet. Mit seiner Ernennung rückt Ul-rik Rasmussen, bisher Regionaldirektor Dänemark Ost,zum Geschäftsführer für ganz Dänemark auf.

Innere BerufungAlexis von Hoensbroech ist der neue Vorstand fürProdukt und Vertrieb von Lufthansa Cargo. Derderzeitige Leiter «Commercial Frankfurt» der Luft-hansa Passage war bislang für das Netzmanagement, dieBuchungssteuerung sowie die kaufmännische Leitungdes Passagiergeschäfts am grössten Drehkreuz der Air-line verantwortlich. Hoensbroch tritt zum 1. Dezemberdie Nachfolge von Andreas Otto, der zum 1. Oktoberzum Chief Commercial Officer der Austrian Airlines er-nannt worden war (s. ITJ 39-40/2014, S. 6). Hoensbroechgehört seit 2005 der Deutschen Lufthansa an.

Von Zahlen zu Menschen

Der bisherige CFO von DHL Express,Melanie Kreis, wechselt in den Vorstandder Deutschen Post DHL. Sie übernimmtdas Personalressort, für das sie 2011 bereitsim Gespräch war. Die vormalige Personal-chefin Angela Titzrath, die von Daimlerkam, hatte Anfang Juli aus persönlichenGründen ihr Mandat niedergelegt. CEOFrank Appel hatte die Personalfunktion füreine Übergangszeit in Personalunion mitverantwortet.

Mohammed EsaFoto: Agility

Melanie KreisFoto: DP DHL

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6 Köpfe und Karrieren Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

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Auch eurasischer TransitFrank Annacker hat am 1. November dieLeitung des Verkaufs der Interrail Logisticsin Frankfurt und Berlin übernommen.Sein Tätigkeitsschwerpunkt wird auf derVermarktung der Interrail-Angebote vorallem im europäischen Raum liegen, wozuauch der Transit zwischen China und Eu-ropa, aber auch die bilateralen Aktivitätenzwischen Europa und der GUS gehören.Annacker war zuletzt im multimodalenGüterverkehr für Gebrüder Weiss tätig. Zuvor hat er u.a.für Rhenus im regionalen Vertrieb gearbeitet.

Etihad baut auf Europa

Eszter Ungar heisst die neue Leiterin Corporate Af-fairs von Etihad Airways für Europa. Sie kommt vonBoeing, wo sie als Kommunikationsdirektorin für dieEU, Nordeuropa und Afrika in Brüssel gearbeitet hat.Ungar nimmt ihren Sitz am europäischen Hauptsitz vonEtihad in Berlin ist für den Aufbau und das Managementder Fluglinie in Europa, auch bei den EU-Institutionen,zuständig. Etihad, 2003 begründet, hat seine Präsenz inEuropa in den letzten Jahren vorangetrieben.

Mittlerer Osten

Für Emea und AsienJet Professionals, eine Personalagentur derLuftfracht, hat Neil Engerran zum Verant-wortlichen für die Regionen Emea undAsien ernannt. Engerran ist in Teterboro,New Jersey, domiziliert. Jet Professionals,in den USA 1983 gegründet, ist eine Toch-terfirma von Jet Aviation.

Auf dem PilotensitzFür Royal Jordanian Airlines ist Haitham Misto EndeOktober zum amtierenden Präsidenten und CEO er-nannt worden. Misto war der jordanischen Fluglinie imJahr 1983 als Pilot beigetreten. Zuletzt war er seit De-zember 2013 in Amman als Leiter des Flugbetriebs tätig.Zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Fluggesellschaftwurde Suleiman Al-Hafez gewählt. Sein VorgängerNasser Lozi ist zurückgetreten.

Amerika

Von Ryder zu CevaTom Jones ist für Ceva Logistics künftigals erster Vizepräsident für den BereichAutomobillogistik in Nordamerika tätig.Jones blickt auf eine 25-jährige Karrierebei Ryder zurück, wo er zuletzt als ersterVizepräsident für Lieferkettenlogistik fürAutomotive, Hightech, Einzelhandel undKonsumgüter im Unternehmens zustän-dig war. Sein Standort wird in Southfield,Michigang, sein. Er berichtet direkt an

Steve Gundlach, den Leiter der Kontraktlogistik vonCeva Logistics in Nordamerika.

Vier Neue für Long Beach

Im Hafen Long Beach, Kalifornien, treten vier neue Füh-rungskräfte ihre Tätigkeit an. Betsy Christie, bis 2013CFO der NYK-Terminals, wird neue Finanzdirektorindes Hafens. Duane Kenagy übernimmt den neu ge-schaffenen Posten eines Leiters Investitionsprogramme.Diane Pierson wird zur Direktorin für Projektmanage-ment und -kontrolle ernannt. Für die Leitung vonHafenunterhalt und -wartung wird künftig Fred Grecozuständig sein.

Frank AnnackerFoto: Interrail

Thomas JonesFoto: Ceva Logistics

Neil EngerranFoto: Jet Professionals

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7Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Köpfe und Karrieren

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8 Köpfe und Karrieren Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Wurzeln geschlagenJettainer, der Servicepartner in der Luft-fracht für ausgegliedertes Lademittelma-nagement, hat seine Präsenz in Amerikamit der Gründung der Gesellschaft Jettai-ner Americas Inc. mit Sitz im US-Bundes-staat Delaware ausgebaut. Im September2014 hatte Jettainer die Steuerung undWartung der Lademittel – sogenannterUnit Load Devices (ULDs) – für die Flug-gesellschaft American Airlines weltweitübernommen. Die Fluglinie US Airwaysgehört bereits seit 2005 zum Kundenkreisvon Jettainer. Zusätzlich wurden neue Niederlassungenan mehreren zentralen Standorten in den USA eröffnet,so am Flughafen Dallas/Fort Worth, in Miami, NewYork, Chicago und Los Angeles.

Jettainer Americas Inc.in Delaware gegründet.

Foto: Jettainer

KommentarNicht-Verbindbares verbinden

Die gegenwärtige Stimmung ist nichtgerade aufbauend. Die ernste Lage inSyrien, die etwas kleineren Probleme inanderen mittelöstlichen Ländern, dieEbola-Seuche in Westafrika und dieDifferenzen zwischen Russland und derUkraine sind uns allen bekannte mass-gebliche Gründe dafür.

Die Logistik hat bereits in früherenZeiten diverse Kriege überlebt und nichtselten den Leidtragenden in derartigenAuseinandersetzungen durch ihre Transporte geholfen. Ge-fühle allein genügen aber nicht, und die Branche ist daherbemüht, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen undunmöglich erscheinende Aufgaben unter wirtschaftlichenGesichtspunkten zu realisieren.

So wird beispielsweise in Russland Geld für denAusbau des Schienennetzes, wie die Modernisierung derTranssibirischen Eisenbahn und der Baikal-Amur-Mag-ristrale, in die Hand genommen. Die Türkei wiederumsucht neue Wege für den Verkehr mit ihren derzeit schwie-rigen Handelspartnern in Ländern wie Syrien, Ägyptenusw. Wegen der Hindernisse auf dem Landweg werdenLkw auf diversen Routen teilweise mit RoRo-Dienstenund andere Güter via den Suez-Kanal verschifft.

Dies sind Beispiele aus zwei Ländern, in denen Logis-tiker Schwierigkeiten zu überwinden suchen und dadurchlebensnotwendige Güter in Risiko-Regionen bringenkönnen, oder anders ausgedrückt, angeblich Nicht-Verbindbares (ein von Philosophen um Martin Heideggergeprägter Begriff ) dennoch verbinden.

Und trotz allen wirtschaftlichen Denkens entdeckt mandabei glücklicherweise eine menschliche Komponente.

Jutta Iten,Redaktorin ITJ

Acito Logistics (ehem. Transco Süd in Weil)Rebgartenweg 23DE–79576 Weil am Rhein, DeutschlandTel. +49 7621 422 38 0; Fax: + 49 7621 422 38 57 42Mail: [email protected]; www.acito-logistics.eu

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Adress- und Namensänderungen

Zollagentur Schambeck AGInternationale Transporte, Verzollung & LogistikMühlegasse 18 · CH-6340 Baar · SWITZERLANDTel. +41 41 7661200 · Fax +41 41 7661202 · [email protected]

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10 Recht und Versicherung Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

könne, dass der Ladungsschaden auf-grund eines Feuers ausgelöst wurde.Dassei ihr im vorliegenden Fall gelungen.

Haftung: schuldhaft und rechtswidrigDarüber hinaus stellte das Berufungsge-richt fest, dass der Geschädigte (z.B. derBefrachter, der Empfänger, der rechtmä-ssige Inhaber des Konnossementes, derLadungsversicherer aus übergangenemund abgetretenem Recht sowie der Pfand-gläubiger der Seeladung oder auch derAbtretungsempfänger des Empfängers),Träger eines Rechts sei und die Reedereinach den Massgaben des HVR in An-spruch nehmen könne.

Zu guter Letzt legte das Berufungsge-richt überdies dar, dass die Reederei beiEintritt eines Schadenfalls (Beschädigungoder Verlust von Ladungsgütern) sowohlaus Vertrag wie auch aus Delikt in dieHaftung genommen werden könne. Vo-rauszusetzen sei, dass die Handlung oderdie Unterlassung der Reederei auch ohnedas Vertragsverhältnis schuldhaft undrechtswidrig gewesen wäre. Dann könneder Geschädigte seinen Anspruch entwe-der aus dem Vertrag, aus dem Delikt oderauch auf beide Tatbestände stützen.

Eckhard Boecker

Haftung für Schäden während des Transports

Griechisches FeuerDie Rechtsprechung in Griechenland hat ihre Eigenheiten. So ist eine Reederei nach griechischem Recht grundsätzlich nicht gegenüber

dem Ladungseigentümer verpflichtet, einen Ladungsschaden zu ersetzen, der durch ein Feuer während der Seereise ausgelöst wird. Die

Handlung oder die Unterlassung der Reederei muss hingegen auch ohne das Vertragsverhältnis schuldhaft und rechtswidrig sein.

Flammen löschen – ein Brand auf See kann auchals Versicherungsfall zum Problem werden.Foto: thinkstock

Ladungsschäden während eines Schiffs-transports sind in Griechenland einSonderfall. Im vorliegenden Schadenfallnahm der Ladungseigentümer die beauf-trage Reederei in Anspruch und verklagtesie auf Schadensersatz. Die Reederei hat-te es aussergerichtlich abgelehnt, den La-dungsschaden, der während der Seereiseaufgrund eines Feuers verursacht wordenwar, zu ersetzen. Der folgende Gerichts-entscheid hat manchen Beobachter über-rascht.

Gerichtsentscheid gegen VerladerDer Fall landete beim BerufungsgerichtPiräus – dieses entschied den Rechtsstreitzu Gunsten der beklagten Reederei (AZ:142/2012).

Zunächst einmal stellte das Beru-fungsgericht fest, dass Griechenland dasAbkommen zur internationalen Verein-heitlichung von Regeln über Konnosse-mente aus dem Jahre 1924 durch Artikel1 des Gesetzes Nr. 2107/1992 ratifizierthabe. (Anmerkung des Verfassers: DiesesRechtswerk wird in der Seerechts-praxisals Haag-Visby Regeln (HVR) bezeich-net.) Anzuwenden seien die HVR stetsfür alle Seetransporte, wenn der Ab-gangs- und Bestimmungshafen in zweiverschiedenen Häfen liege. In Griechen-land kommen die HVR auch dann zurAnwendung, wenn nur griechische Häfenangesteuert werden und zwar unabhängigdavon, ob ein Konnossement ausgestelltwurde oder nicht.

Haftungsausschluss bei FeuerschadenDarüber hinaus sei festzustellen, dass dieReederei nach Artikel 4 §§ 1,5 Satz 2 derHVR für Ladungsschäden haftet, die ver-ursacht werden, während die Ladung inihrem Gewahrsam ist.

Jedoch stellte das Berufungsgerichtfest, dass sich die Reederei mit Erfolg aufden Haftungsausschluss nach Artikel 4 §2 HVR berufen könne, wenn die Forde-rung – wie hier geschehen – wegen einesFeuers ausgelöst worden sei. Allerdingshafte die Reederei auch dann gegenüberdem Ladungseigentümer bei Schädendurch Feuer, wenn die Reederei ein ei-genes Verschulden treffe. Darunter seijedoch nicht das schuldhafte Verhaltendes Kapitäns und der Schiffsbesatzungzu verstehen. Vielmehr sei ein persönli-ches Verschulden des Reeders oder derAngestellten einer Reederei erforderlich,die diese «vertreten oder verwalten», for-mulierte das Berufungsgericht in seinerweitergehenden Urteilsbegründung.

Die Reederei sei im vorliegenden Fallvon ihrer Haftung für ein Schadensver-schulden seiner Erfüllungsgehilfen zubefreien. Es bestehe eine «widerlegbareVermutung» zugunsten der Reederei,dass sie für Feuerschäden nicht hafte. DerLadungsinteressent habe weder dargelegtnoch bewiesen, dass der Feuerschadendurch ein eigenes Verschulden der Reede-rei verursacht worden sei. Schlussendlichreiche es nach den Bestimmungen derHVR aus, wenn die Reederei beweisen

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11Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Häfen und Schifffahrt

Der Ausbruch der Ebola-Epidemie domi-niert aufgrund seiner massiven Auswir-kungen auf einige Länder in Westafrikanach wie vor die Schlagzeilen. Unklar istindes, welche Folgen das Virus bislangauf Abläufe in der Containerschifffahrtvon und nach Westafrika hat. Der wö-chentliche Report zur aktuellen Lage derWeltgesundheitsorganisation (WHO):spricht von 13703 Infizierten und 4920Toten (Stand 27.10.2014). Am stärkstenbetroffen sind Liberia, Sierra Leone, Gui-nea, Nigeria, Mali und der Senegal.

Der dänische Analyst Seaintel willbislang «keinen signifikanten Einfluss»feststellen und führt an, dass es vielmehrnach wie vor unzureichende Hinterland-verbindungen und überlastete Häfenseien, die die grössten Probleme für denWarentransport in der Region darstellten.

Andere Bracheninsider sprechen je-doch davon, dass das Ladungsvolumenvon und nach Liberia, Sierra Leone undGuinea um bis zu 40% eingebrochen sei.Für die Volkswirtschaften in den Ländernhat das unter Umständen dramatischeFolgen.

Die Reaktion von Häfen auf Schiffe,die aus den betroffenen Regionen anle-gen wollen, ist unterschiedlich. Nach-dem die Elfenbeinküste kurzfristig sämt-

lichen Schiffen aus Ebola-Gebieten dasEinlaufen untersagt hatte, hatte sich dieSituation bei Redaktionsschluss etwasentspannt. Die Hafenbehörde Abidjanschreibt allerdings eine Gesundheits-kontrolle jeder Person an Bord vor, be-vor es einem Schiff die Genehmigungzum Einlaufen erteilt. Häfen in Ghana,Benin, Togo, Angola, Gabun, Namibia,der Demokratischen Republik Kongo,dem Kongo und dem Senegal verlangenvon der gesamten Besatzung sowie Pas-sagieren einen Gesundheitsfragebogenaus dem hervorgeht, welche betroffenenLänder angelaufen wurden.

Einige Linienreedereien haben ihrenFahrplan angepasst, um auf die Situationzu reagieren. CMA CGM beispielsweisehat Dienste, die nach Sierra Leone, Gui-nea oder Liberia gehen, in einer separa-ten Rundreise zusammengefasst. AuchMaersk Line hat seine Westafrikadienstaufgeteilt und eine separate Rundreisevon Tanger eingeführt, die Monrovia(Liberia), Freetown (Sierra Leone) undConakry (Guinea) bedient.

Dennoch berichten Insider davon,dass es immer öfter zu Situationen kä-me, in denen Mitglieder der Besatzungsich weigerten, in betroffene Regionen zufahren. av

Konsequenzen der Epidemie

Viel UnsicherheitDas Ebola-Virus entwickelt sich vor allem für eine Reihe von Ländern in Westafrika zu

einem immer dramatischeren Problem. Berichte über die Auswirkungen auf die Container-

schifffahrt in diesem Fahrtgebiet sind unterschiedlich.

Reedereien haben Konsequenzen aus dem Ausbruch der Ebola-Epidemie gezogen und ihre Dienste indas Fahrtgebiet Westafrika teilweise neu aufgestellt. Hier der Hafen Dakar (Senegal).

Foto

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Kurz notiertEinschätzung der Lage. Die Klassifizie-rungsgesellschaft Liberian Registry hat of-fiziell die Position der Imo unterstützt, keingenerelles Reiseverbot für vom Ebola-Virusbetroffene Regionen einzuführen. Die Imoempfiehlt indes das die maritime Wirtschaftden Empfehlungen der Weltgesundheitsor-ganisation (WHO) folgt. www.liscr.com

Anstieg der Kosten. Der Analyst MooreStephens geht davon aus, dass die Betriebs-kosten für Handelsschiffe sowohl im laufen-den als auch im kommenden Jahr ansteigenwerden. Das gelte insbesondere für diePosten Personalkosten, Instandhaltung undReparaturen sowie für Prämien verschiede-ner Versicherungen wie z.B. für P&I Clubsoder die Schiffskörper- und Maschinenversi-cherung. www.moorestephens.com

Erhöhung des Volumens. Der HafenRotterdam verzeichnete während der erstenneun Monate des Jahres einen Zuwachs desLadungsvolumens um 0,3% im Vergleichzum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.Im Containerbereich stieg der Umschlag um4%, obwohl es an der Maasvlakte wieder-holt zu Überlastungen kam, aufgrund derereine Reihe von Schiffen auf den Konkurren-ten Antwerpen auswichen.

www.portofrotterdam.com

Ausbau der Kooperation. Der HafenCorpus Christi (Texas, USA) hat zusammenmit den Städten Corpus Christi, Portland undGregory, sowie den Bezirken Nueces undSan Patricio eine Absichtserklärung mit derKommission des Handelsministeriums Tianjin(China) unterschrieben, um künftig stärkerzu kooperieren. Die beiden Regionen wollenvor allem am Austausch von Technologienarbeiten, um die Entwicklung der Industriein den jeweiligen Regionen voranzutreiben.

www.portofcorpuschristi.com

Entscheidung der Namenswahl. Währendder Bau der G4-Schiffe von ACL voranschrei-tet, gab die Muttergesellschaft GrimaldiGroup bekannt, dass die Namen für die alsweltweit grössten RoRo-Containerschiffegehandelten Schiffe feststehen. Die Reedereihatte ihre Angestellten dazu aufgerufen,Vorschläge für die neuen Einheiten zuunterbreiten. Die Wahl fiel auf die Namen«Atlantic Star», «Atlantic Sail», «AtlanticSea», «Atlantic Sky» und «Atlantic Sun».Eingereicht hatte die Vorschläge AndreaCox, die seit September 1996 für ACL tätigist. www.aclcargo.com

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12 Häfen und Schifffahrt Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

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Reeder und Hafenbetreiber an Nord- undOstsee sind besorgt: Mit Inkrafttretender neuen Schwefelemissionsrichtlinie,die deutlich schärfere Grenzwerte fürdie Schifffahrt setzt, könnte in beidenMeeren ab dem 1. Januar mit einemSchlag geschäftlich ein deutlich rauererWind wehen. Auslöser ist die Tatsache,dass Reeder für ihre Passagen in Nord-und Ostsee teures Marine Diesel Oil miteinem Schwefelgehalt von 0,1% tankenmüssen, statt wie bisher Schweröl mit 1%Schwefelgehalt.

«Der Kostenunterschied liegt bei210 USD je Tonne», sagte Hanns Hein-rich Conzen, Geschäftsführer der Lübe-cker Fährreederei TT-Line, auf den ShortSea Shipping Days in Lübeck, die vomdeutschen Short Sea Shipping PromotionCenter (SPC) veranstaltet worden waren.Was sich nach wenig anhört summiert sich

für eine RoRo-Fähre, die auf Passagen mit7 bis 8 Stunden Dauer verkehrt, auf jähr-liche Mehrkosten von 2 bis 3 Mio. EUR.«Das müssen wir an unsere Kunden wei-

tergeben», sagte Conzen, der von Preiser-höhungen in einer Grössenordnung von10 bis 15% ausgeht. «Das wird zu Markt-anteilsverlusten der Schifffahrt führen»,ergänzte Gernot Tesch, Geschäftsführervon Scandlines Deutschland. Besondersbetroffen sind nach Meinung der Exper-ten lange und küstenparallele Schiffsver-bindungen. Die Befürchtung: Ladungkönnte vor allem an die Strasse verlorengehen.

Die Reeder hätten die Mehrkosten fürden Treibstoff vermeiden können, wennsie Entschwefelungsanlagen – so genann-te Scrubber – auf den Schiffen installierthätten. Dies hätte Investitionen bedeutet,die je nach Schiffstyp und -grösse zwi-

schen 1,5 und 7 Mio. EUR gelegen hät-ten. Die Nachrüstung wäre zudem nichtrisikofrei gewesen, denn an Land ist dieTechnik zwar erprobt, aber bislang nochnicht auf See. «Im siebten Jahr der Schiff-fahrtskrise haben wir einfach nicht dasGeld für diese Investitionen», sagte TimmUlrich Niebergall, General Manager beiUnifeeder Germany aus Hamburg, undsprach durchaus für den Grossteil derBranche. Da der Umstieg auf Flüssiggas(LNG) wegen Verfügbarkeitsproblemennoch nicht in Frage kommt, tanken diemeisten Reedereien notgedrungen denteureren Kraftstoff. Ausnahme ist Finn-lines. Die Tochter der Grimaldi-Lineshabe investiert, verriet Uwe Bakosch,Geschäftsführer von Finnlines Deutsch-land. Er rechnet zwar auch mit Kostener-höhungen, aber nicht im selben Umfangwie seine Wettbewerber.

Auch die anderen Reedereien ziehenalle Register, um die Mehrkosten geringzu halten. Dazu sollen auch die Häfenihren Beitrag leisten. Sie sollen kürzereAbfertigungszeiten anbieten. Die einge-sparte Zeit wollen die Reeder zur Redu-zierung der Reisegeschwindigkeit unddamit des Treibstoffverbrauchs nutzen.Ausserdem geht der Trend zu grösse-ren Schiffseinheiten. «Ältere und kleineSchiffe werden ausscheiden», prognosti-zierte Dierk Faust, Geschäftsführer derHans Lehmann KG in Lübeck. Die Fol-ge könnte eine Verschlechterung der Ab-fahrtsfrequenzen und die Konzentrationauf weniger Häfen sein. Björn Helmke

Verliert die Schifffahrt Marktanteile an die Strasse?

Short Sea unter Druck

Von links nach rechts: Gernot Tesch, Frank C. Firnkes, Jürgen Helten, Marco Lütz, MelanieGraf, Hanns Heinrich Conzen, Brigitte Segers, Timm Ulrich Niebergall.

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Ab dem 1. Januar 2015 gelten in Nord- und Ostsee strengere Grenzwerte für Schwefel-

emissionen. Das treibt Kosten für Schiffskraftstoffe. Über die Folgen für den Kurzstrecken-

seeverkehr diskutierten Schifffahrtsexperten bei den Short Sea Shipping Days in Lübeck.

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14 Häfen und Schifffahrt Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Der Hafen Antwerpen kann nach Ab-schluss der ersten neun Monate in 2014bereits auf ein gutes Geschäftsjahr zurück-blicken. Zwischen Januar und Septemberschlug der Hafen insgesamt 143 Mio. tum. Das entspricht einer Steigerung umknapp 4% im Vergleich zur entsprechen-den Vorjahresperiode. Setzt sich dieser

Trend fort, so wird der belgische Hub indiesem Jahr die bisherige Rekordmarkevon knapp 191 Mio. t aus 2013 knacken.

Das Containervolumen lag in den ers-ten neun Monaten 2014 bei 6,7 Mio. Teu,was einem Plus von 6% im Vergleichzum Vorjahr entspricht. Der Umschlagvon konventionellem Stückgut hin-

gegen verzeichnete einen Rückgangum 3,2% auf gesamthaft 7,4 Mio. t.Auf diesen Ergebnissen will sich Ant-werpen allerdings nicht ausruhen, son-dern vielmehr seine Position als Indus-triestandort weiter ausbauen. Insgesamt96 ha im Hafenareal stehen Industrie-und Logistikunternehmen ab sofort füreine Neuansiedlung zur Verfügung. Pri-vate Investoren können seit Oktober imRahmen eines Ausschreibungsverfahrensfür das von General Motors zurückge-kaufte Churchill-Gewerbegebiet bieten.

Insbesondere die trimodale Anbindungder Churchill Industrial Zone sowie die Di-rektverbindung nach Übersee, zum Rheinund dem Albertkanal machen die Flächefür Grossansiedlungen von Industrieun-ternehmen aus Bereichen wie Chemie undAutomotive, aber auch für Logistikfirmeninteressant. Zudem profitiert die Zone vonder Tatsache, dass Schiffe mit einem Tief-gang bis zu 15,24 m im Churchillbeckenkönnen anlegen können. In den grossenHäfen weltweit sind Expansionen inner-halb des bestehenden Geländes eine Sel-tenheit, die meisten Hubs haben vielmehrmit Knappheit zu kämpfen. av

Volumenwachstum und Neuansiedlung

Antwerpen schafft PlatzAus dem belgischen Hafen kommen dieser Tage gleich zwei positive Meldungen: Während

man auf dem besten Weg ist, in diesem Jahr das Rekordvolumen aus 2013 zu überbieten,

steht privaten Investoren neu eine Fläche für Grossansiedlungen zur Verfügung.

Das Churchill-Gewerbegebiet bietet ab sofort Platz für Grossansiedlungen.

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15Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Häfen und Schifffahrt

Die Welthandelsorganisation zeichnet inihrem kürzlich veröffentlichten Ausblickfür den Welthandel ein gemischtes Bild:Zwar sind die Ergebnisse für das laufen-de Jahr aus globaler Perspektive besserals 2013. Die Wirtschaftslage in Europabeeinflusst den Rest der Welt jedoch zu-nehmend negativ.

Der Containerumschlag-Index desRheinisch-Westfälischen Instituts fürWirtschaftsforschung (RWI) und desInstituts für Seeverkehrswirtschaft undLogistik (ISL) für September entsprichtmit einer leichten Verschlechterung von122,2 auf 121,8 Punkte dieser Einschät-zung. Damit schwankt der Index nun-mehr schon seit sechs Monaten leichtum einen in der Grundtendenz unverän-derten Wert. Da der internationale Han-del zu ca. 90% per Seeschiff abgewickeltwird, lassen die ContainerumschlägeRückschlüsse auf den Welthandel zu.

Die Angaben für August wurden gegen-über der vor einem Monat abgegebenenSchnellschätzung leicht um 0,2 Punktenach oben revidiert. Das Ausmass der

Revision liegt damit deutlich unter demlangfristigen Durchschnitt. Die Schnell-schätzung für September stützt sich aufAngaben von 41 Häfen, die mehr als 71%des im Index abgebildeten Containerum-schlags abdecken. Daher sind nur geringeRevisionen des September-Wertes zu er-warten. In den Index gehen die vom ISL

im Rahmen seiner Marktbeobachtungfortlaufend erhobenen Angaben zumContainerumschlag in 75 internationalenHäfen ein, die rund 60% des weltweitenContainerumschlags tätigen. Der Indexgibt einen frühen Einblick in die Ent-wicklung des internationalen Handelsmit verarbeiteten Waren. av

RWI/ISL-Index: Leichter Rückgang im weltweiten Containerumschlag

Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Schätzung nach Angaben für 75 Häfen;September 2014: Schnellschätzung (2008=100).

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16 Häfen und Schifffahrt Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Herr Mahé des Portes, wie hat sich dieZusammenarbeit der Häfen Marseille-Fos und Le Havre im IT-Bereich über dieJahrzehnte dargestellt?Die Kooperation der Häfen reicht bis indie 1990er Jahre zurück. Im Jahr 2000wurde MGI Teil der Sogyp, um mit denKollegen von Le Havre eine neue Ha-fensoftware zu entwickeln. Wir beschlos-sen, etwas komplett Neues zu entwerfen.

Welchen Ansatz haben Sie gewählt?Auf Basis einer strikten Methodologie ha-ben wir eine vollständig neue Analyse desBedarfs durchgeführt. Wichtig waren unshierbei die richtige Priorität, denn für unssteht nicht die Informatik an erster Stelle,sondern die Logistik. Deswegen sprechenwir auch nicht von Informatik, sondernvon «Infologistik».

«Für uns steht nicht die Informatik anerster Stelle, sondern die Logistik.»

Welche der Akteure im Hafenumschlaghaben Sie eingebunden?Wir sprechen von «Cargo CommunitySystems», denn wir wollten sowohl die öf-fentlichen Gesprächspartner von Hafen-und Zollbehörden als auch die Unterneh-men an Bord haben. Vier Arbeitsgruppenhaben letztlich das Gesamtprojekt überdrei Jahre begleitetet.

Es wird in dieser Konstellation nicht oh-ne Widerstände abgegangen sein...Es gab anfangs in der Tat grosse berufli-che und persönliche Vorbehalte bei vie-len Beteiligten, die eine laufende Media-tion nötig gemacht haben. Trotzdem liesssich der Prozess aufsetzen, da die Zieleund Arbeitsbereiche sauber abgestecktund die Verantwortlichkeiten zugeteiltwurden.

Wie lange hat diese Phase gedauert?Wir konnten das trimodale FrachtmodulAP+ am 21. September 2005 erstmals inMarseille in Betrieb nehmen, Le Havre

folgte kurz darauf. Die Zielsetzung, einvielseitiges Produkt zu einem vernünfti-gen Preis für die französischen Häfen zuentwickeln, wurde erfüllt. Das Produktwird natürlich laufend weiterentwickelt.

Welche Häfen haben sich im Anschlussfür diese Lösung entschieden?Praktisch alle französischen Häfen imMutterland und in Übersee haben dasModul übernommen. Eine Lösung in Al-gerien steht kurz vor dem Abschluss undmit Tunesie Trade Net (TTN) stehen wirim Datenaustausch. Gespräche in Syrien,Libyen und Ägypten mussten wir ausset-zen, aber MGI ist weiterhin mit Häfen inIsrael und Jordanien im Austausch.

Die Sicherheit hat seit dem Launch eineweitaus grössere Bedeutung erlangt...Ja, im Im- und im Export. Allein auf dieEU-Gesetzgebung mit dem «Import Con-trol System» (ICS) im Jahre 2009 habenwir mit unseren Modulen ECS und M-customs reagiert. Wir sind ein bisschenstolz darauf, dass M-customs 2010 als ers-tes Kontrollsystem für Importe in Frank-reich unter der Nr. ICS-001 zugelassenwurde. Viele Exporte von Südfrankreichnach Italien und Spanien werden heutedarüber abgewickelt.

Wie läuft der Austausch zwischen deneinzelnen Akteuren?Im Datenfluss hat auch der Aspekt derinneren Sicherheit seine Bedeutung. Hierhaben wir eine nach meinem Dafürhal-ten «revolutionäre» Lösung gefunden,denn sensible Informationen des Spedi-teurs für den Zoll werden gegenüber denanderen Ansprechpartnern chiffriert. Sokann der Unternehmer sicher sein, dassnur der richtige Adressat seine Informa-tionen erhält.

Nach den Spediteuren kommen derenKunden. Wie sieht es in der Lieferkettemit den Verladern aus?Das ist unser aktuellstes Projekt, mitdem wir die letzte Lücke im Angebotschliessen. Ende 2013 haben wir – inAbstimmung mit dem Ministerium fürTransport und der Zolldirektion – einentsprechendes Projekt für Verlader auf-gesetzt, das wir in wenigen Wochen inBetrieb nehmen.

Wer ist am Pilotprojekt beteiligt?30 Unternehmen haben unsere Bedarfs-analyse unterstützt. Konkret startet derPilot zunächst mit Ikea und SEB in Süd-frankreich, während wir im Norden mitRoquette Frères zusammenarbeiten.

Trimodale Softwarelösung für den Warenumschlag im Hafen

Alle Akteure am TischDas Bekenntnis, wie wichtig eine kompatible IT im heutigen Logistikumfeld ist, fällt leicht. Viele Unternehmen zielen aber dennoch auf

individuelle Lösungen ab. Um so bemerkenswerter ist eine hafenübergreifende Zusammenarbeit, wie sie in Marseille und Le Havre seit

Jahrzehnten mit dem Unternehmen MGI betreiben. Mit dessen CEO François Mahé des Portes sprach Christian Doepgen.

Die Software-Entwickler von MGI sitzen im Hafen Marseille-Fos. Im Interview mit dem ITJ: CEO François Mahé des Portes.

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17Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Luftverkehr

«Luftfracht bleibt ein wie eh und je fürdas globale Wirtschaftssystem entschei-dender Faktor», kommentierte der Iata-Generaldirektor und -CEO Tony Tylerdie Zahlen des Verbands. 2014 würdenWaren mit einem Wert von 6,8 Bio. USDmit dem Flugzeug transportiert werden,was 35% des gesamten Welthandels nachWert entspricht. So begrüsste Tyler es um-so mehr, «nach einigen Jahren der Flau-te wieder eine Prognose zu erstellen, dieeine Rückkehr zum Wachstum im Luft-frachtbereich verheisst. Ein durchschnitt-liches Wachstum von mehr als 4% für dienächsten fünf Jahre wäre eine deutlicheVerbesserung gegenüber der Leistung dervergangenen Jahre.» Seit 2011 beispiels-weise lag die Zunahme der Frachttonnenbei gerade einmal 0,63% pro Jahr.»

Gefahren trüben den Blick nichtBei allen positiven Anzeichen blendetdie Iata aber nicht die Gesamtrisikenfür den Ausblick der Wirtschaft – unddamit für die Luftfracht – aus. Es drohtinsbesondere durch den Protektionsimuseine ständige Gefahr: Nach Angaben derWelthandelsorganisation (WTO) wurdenallein in den sechs Monaten zwischenNovember 2013 und Mai 2014 nichtweniger als 112 neue handelshemmendeMassnahmen durch die G20-Regierun-gen der weltgrössten Volkswirtschaftenin Kraft gesetzt.

Des weiteren können auch geopoliti-sche Unsicherheiten, die Volatilität derÖlpreise und der Wettbewerbsdruckdurch andere Verkehrsträger wie Bahnund Schiff, die günstige Vorhersage fürdie Luftfracht beeinträchtigen. «Selbstge-fälligkeit ist in unserer Branche vollkom-men fehl am Platz», warnte Tyler.

Wettbewerbsfähigkeit steigernUm die Wettbewerbsfähigkeit der Luft-fracht zu verbessern, drängt der Verbanddarauf, die durchschnittlichen Laufzeitenbis 2020 auf 48 Stunden zu verringern.Um dieses Ziel zu erreichen, modernisiertdie Luftfrachtt ihre Abläufe, verbessert

ihre Qualität und Zuverlässigkeit underweitert die Palette ihrer angebotenenDienstleistungen.

Ein Schlüssel der Bemühungen ist dasProjekt «e-Freight», das den Luftfracht-versand vom Papier befreien will. Dieerste Etappe, nämlich die branchenwei-te Einführung des elektronischen Luft-frachtbriefs (e-AWB), ist auf gutem Weg:Wie die Iata mitteilt, lag der e-AWB-An-teil im September bei 19,4% und ihr fürdas Jahr angepeilte Ziel von 22% somitin Reichweite.

Wo die Branche wächstVerglichen mit den heutigen Zahlen wer-den die USA und die VAE im Jahr 2018jeweils über 1 Mio. t mehr Luftfracht ge-nerieren. Dubai und Abu Dhabi werdendabei Deutschland vom dritten Platz inder Welt verdrängen (vgl. Abb. 1). Diegrössten Wachstumsmärkte liegen ausser-halb der gesättigten Regionen Nordame-rika und Europa, wenngleich auch diesewieder mit einem kräftigen Aufschwungrechnen dürfen (vgl. Abb. 2).

Unter den Ländern, die heute mehrals 100000 t Luftfracht aufweisen, wirdder Iran mit +7%/Jahr die höchsteWachstumsrate aufweisen. Da sein Aus-gangsniveau recht niedrig ist, bedeutetdie Steigerung in absoluten Zahlen abernur 44000 t mehr und 2018 ein Volu-

men von insgesamt 156000 t. Bei Indienübersetzt sich das vorhergesagte Wachs-tum um jährlich 6,8% in einem Plus von622000 t Luftfracht. Auch die drei fol-genden Wachstumsländer Bangladesch(339000 t), Äthiopien (319000 t) und Ni-geria (276000 t) kommen aus der Grup-pe der Schwellenländer. Eine besondereErwähnung in der Iata-Vorhersage findetnoch Katar: Die jährliche Wachstumsra-te des Emirats von 5,7% entspricht einerZunahme um absolut 361000 t auf insge-samt 1,484 Mio. t im Jahr 2018. ah

Iata veröffentlicht Fünf-Jahres-Prognose für weltweite Luftfracht

Stark verbesserte AussichtenGemäss des «Airline Industry Forecast 2014–2018», den der Internationale Luftfahrtverband Iata Ende Oktober veröffentlichte, werden

sich die internationalen Frachtvolumina in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich mit einer jährlichen Wachstumsrate von 4,1%

erhöhen. Die Schwellenländer, allen voran jene im Nahen Osten und in Afrika, werden die am schnellsten wachsenden Märkte der Welt.

Symbolcharakter: Die nigerianische Arik Air mit Geschäftsführer Chris Ndlulue und Emirates, vertre-ten durch ihren für Planung, luftfahrtpolitische und industrielle Angelegenheiten zuständigen Vizeprä-sidenten Adnan Kazim, vereinbarten im August eine Vertiefung ihrer bestehenden Zusammenarbeit.

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Die zehn grössten Märkte im Jahr 2018

1. USA: 10,054 Mio. t2. China: 5,639 Mio. t3. UAE: 4,974 Mio. t4. Deutschland: 4,763 Mio. t5. Hongkong: 4,648 Mio. t6. Südkorea: 3,437 Mio. t7. Japan: 3,48 Mio. t8. UK: 2,808 Mio. t9. Taiwan: 2,35 Mio. t10. Indien: 2,223 Mio. t

Wachstum in den einzelnen Regionen

1. Mittlerer Osten: +4,7%/Jahr2. Afrika: +4,4%/Jahr3. Asien-Pazifik & Lateinamerika: +3,8%/Jahr5. Europa: +3%/Jahr6. Nordamerika: +2,8%/Jahr

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19Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Luftverkehr

«Heute macht LAN Cargo einen ganzwichtigen Schritt», kommentierte der Eu-ropadirektor der Fluglinie, Guido Henke,die Erstlandung einer B777F mit demStern auf dem Heck und führte gleichmehrere Gründe für diese Einschätzungan: Bei dem einmal wöchentlichen Flugauf der Route Amsterdam – Basel – SãoPaulo – Buenos Aires – Santiago de Chilehandelt es sich um den ersten Vollfrach-ter-Liniendienst zwischen der Schweizund Südamerika. Im Unterschied zu allenbestehenden Verbindungen aus Europabedient LAN Cargo jedoch den Flugha-fen Guarulhos, der näher an der brasili-anischen Wirtschafts- und Finanzmetro-pole liegt als als der eigentliche FrachthubViracopos. «Unsere Kunden werden hiereine bessere Infrastruktur vorfinden»,versprach Henke, der auch auf die Näheder brasilianischen Verlader hinwies.

Einen bestimmten Teil der Industriehat der Dienst besonders im Blickfeld:die Pharmabranche. Henke: «Den tradi-tionell in Basel und im Dreiländereck mitDeutschland und Frankreich bedeuten-den Akteuren wollen wir mit unserem voranderthalb Jahren lancierten ‹Pharma›-Produkt entgegenkommen.» Und gleich-zeitig entkräfte man dem bisher hier undda vernommenen Vorwurf, den Schwei-

zer Markt zu vernachlässigen, meinteHenke mit einem Augenzwinkern.

Grosses EinzugsgebietDie geografisch günstige Lage des neu-en Flugziels ermöglicht es, Ladungen ausden drei exportstarken Ländern zu bün-deln. Aber auch Regionen im Nordenvon Italien und Österreich sollen von derneuen Verbindung profitieren.

Die Frachtgesellschaft der Latam Air-lines Group transportiert Fracht in allenFracht- und Passagiermaschinen der la-teinamerikanischen Unternehmensgrup-pe. Derzeit gibt es tägliche Verbindungender brasilianischen TAM ab Mailand,Paris, Frankfurt/Main, Madrid und Lon-don sowie der chilenischen LAN ab Mad-rid und Frankfurt. Hinzu kommen sechswöchentliche Frachtflugverbindungenmit B777F ab Amsterdam und Frankfurt.

Erster Vollfrachter zwischen der Schweiz und Südamerika

LAN landet in BaselAm 27. Oktober 2014 weihte LAN Cargo, die Frachtfluglinie der Latam Airlines Group, ihren

Vollfrachterdienst von Basel nach Südamerika ein. Erstes Ziel der v.a. für Pharmaprodukte

attraktiven Verbindung ist dort der stadtnahe Flughafen von São Paulo (Brasilien).

Auch der nach ABC und Skycargo dritte Neuling auf dem Flughafen Basel-Mulhouse landete an einemsonnigen Tag. Da die B777F verspätet in Amsterdam abhob, lieferte die Nacht stimmungsvolle Bilder.

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Kurz notiertGeplatzte Ehe. Canadian North und FirstAir, zwei kanadische Fluglinien, die imNorden Kanadas insbesondere Frachtflügedurchführen, haben ihre im Frühjahr ein-geleiteten Fusionsverhandlungen (vgl. ITJ19-20/2014, S. 17) ohne die Angabe vonGründen abgebrochen. Statt eine «NewNorthern Airline» zu gründen, wollen beideaber ihre partnerschaftliche Zusammenarbeitfortsetzen. www.firstair.ca

www.canadiannorth.com

Gescheitertes Projekt I. Der US-Logistik-dienstleister Amerijet aus Fort Lauderdale,FL, der erst im Juni ein landesweites Fracht-system mit zwei Drehkreuzen in Columbus,OH, und Reno, NV, eingerichtet hatte (vgl.ITJ 23-26/2014, S. 47), hat sein Projektschon eingestellt. Das Ladeaufkommen hatsich als zu gering für eine regelmässige RFS-Verteilung erwiesen. www.amerijet.com

Geschützte Frachtlinie. National Air Cargo(NAC), die Frachtdivision der US-amerikani-schen National Airlines, hat sich unter denInsolvenzschutz von Chapter 11 gestellt.NAC, die sich zu Unrecht von der Finanzie-rungsgesellschaft Global BTG verfolgt fühlt,wäre nicht die erste, insbesondere für dasUS-Militär fliegende Firma, die Konkurs an-melden muss. Zuletzt traf es World Airways(vgl. ITJ Daily 1.4.14). www.globalbtg.com

www.nationalaircargo.com

Grössere Frachter. SF Airlines hat beim US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeingeine unveröffentlichte Anzahl von konver-tierten B767-300ER bestellt. Ende Septemberhatte die Tochter des Kurierdienstleisters SFExpress aus Shenzhen (China) ihren 16. Voll-frachter übernommen. Bis jetzt bestand ihreFlotte aus B757 und B737, doch möchte siesich mit der mittelgrossen B767 mehr Anteilean dem jüngst vorhergesagten Frachtwachs-tum im Fernen Osten (vgl. ITJ 43-44/2014, S.15) sichern. www.sf-airlines.com

Gescheitertes Projekt II. Die saudischeFlynas hat ihr im Frühjahr gestartetesLangstreckenexperiment wieder beendet.Die privat geführte Fluglinie, die auch dasFrachtgeschäft aktiv betreibt (vgl. ITJ 45-46/2013, Special S. 19), bediente diesenSommer London-Gatwick (UK) von Jeddahund Riyadh aus. www.flynas.com

Crash. Beim Absturz einer L-410 der kongo-lesischen Biega Airways mit 1,5 t Fracht anBord wurden am 25. Oktober zwei Insassenschwer verletzt. www.aviation-safety.net

Die auf dem Flughafen Viracopos basierteAzul Linhas Aéreas Brasileiras ersetzt die dreidurch die im Frühjahr erfolgte Fusion mit derTrip Linhas Aéreas übernommenen ATR72-Frachter mit drei fabrikneuen Maschinengleichen Typs. Azul ist die einzige Fluglinie,mit ATR72-500 in Frachtkonfiguration. ah

Flottenerneuerung

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20 Logistik und Spedition Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Bei Stückgut und Teilladung sind nach einer

neuen Studie für viele Anbieter bessere

Margen drin – wenn sie sich bemühen.

Eine Studie des deutschen Bundesver-bands Materialwirtschaft, Einkauf undLogistik (BME) bringt es an den Tag:Im Stückgut und im Teilladungsverkehrkönnen noch immer grössere Kostenein-sparungen realisiert werden. Unterneh-men, die auf den Einkauf von Stückgutund Teilladungen wenig Priorität legen,zahlen häufig 30 bis 50 % mehr als ver-gleichbare Unternehmen, die sich dieserAufgabe intensiv widmen.

So ist es im neuen Preisspiegel fürStückgut und Teilladungen zu lesen, dender BME 2014 zum ersten Mal veröffent-licht hat. Insbesondere Stückgüter werdendemnach bei vielen Frachteinkäufern zugering bewertet, um die preislichen Mög-

lichkeiten auszuschöpfen. Es gehören je-doch auch Einblick und Erfahrung dazu,um in diesem Markt zu bestehen.

Spanne von 200 bis 300% UnterschiedDeutlich wird das Potenzial vor allem an-hand der Preisunterschiede, die bei der

Auswertung der Daten von mehr als 70Verladern festgestellt wurden. Bei Stück-gut zahlen Versender in der Spitze dreiMal so viel wie der Kostenführer, beiTeilladungen werden vereinzelt immer-hin noch 200% des günstigsten Preisesin Kauf genommen.

Die grösste Streuung lässt sich beiTransporten auf kürzeren Entfernungenbeobachten. Paradoxerweise haben hoheVolumina nicht immer günstigere Kon-ditionen zur Folge. In vielen Fällen erzie-len selbst Versender mit grossem Fracht-aufkommen nur ein durchschnittlichesPreisniveau. Grund dafür ist, dass sichneben den Mengen vor allem die stra-tegische Ausrichtung des Frachteinkaufsentscheidend auf die Preise auswirkt.

Der neue Preisspiegel «Stückgut & Teil-ladungen» zeigt die Bandbreite der Markt-preise im nationalen Gütertransport aufund ist beim BME zu beziehen. cd

Deutsche Studie zum Preisvergleich bei Stückgut und Teilladungsverkehren

Doppelte und dreifache Preise

Auch Teilladung muss für den Verlader nichtteurer sein als im Marktdurchschnitt.

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21Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Logistik und Spedition

Wie bringt man Klimatisierungsgeräteund Belüftungsanlagen am besten zutausenden weit verteilten Kunden? Vordieser Herausforderung stand der Klima-tisierungsexperte Daikin im Jahr 2010und lud die führenden Logistikanbieterzu einer internationalen Ausschreibungein. Auf Basis ihrer langjährigen Zusam-menarbeit wählte Daikin erneut Gebrü-der Weiss als Logistikpartner. «Entschei-dend dafür waren die Netzabdeckung inder Distribution, kurze Transportlaufzei-ten und der stets aktuelle Online-Status,den Gebrüder Weiss uns bietet», sagtJean Dimanche, Daikin Supply & Logi-stics Manager. Seit vier Jahren führt derLogistikdienstleister die grossflächigeWarenverteilung der Daikin-Geräte inZentral- und Osteuropa durch: 20000Sendungen jährlich in 15 Länder.

Kontinentales Drehkreuz in UngarnUm die komplexe Warenverteilung ab-zuwickeln, bestehen verschiedene Mög-lichkeiten. Man kann sie direkt von Anach B transportieren. Oder man legteinen Zwischenschritt ein, um gemein-same Transportwege zu nutzen. Das Un-ternehmen holt die Waren beim «Strate-gic Distribution Center» ab, das Daikinin Ungarn betreibt, bündelt sie in seineneigenen Hubs in Dunaharaszti und Ma-ria Lanzendorf bei Wien (Österreich)und bringt sie auf Hauptlaufrouten zuden Kunden in 15 zentral- und osteuro-päischen Ländern. So soll gewährleistetwerden, dass die Waren auf dem effizien-testen Weg an ihr Ziel gelangen. Gebrü-der Weiss nutzt dafür seinen Stück- undSammelgutservice «GW proline», dertäglich zu fest definierten Laufzeiten inganz Europa verkehrt. Der Kunde profi-tiert von der hohen Planungssicherheitund einem starken länderübergreifendenTransportnetzwerk.

Wenn es um Daikin-Grossgeräte wieetwa industrielle Anwendungssystemegeht, setzt Gebrüder Weiss zudem aufDirekttransporte von der Fabrik zumZielort. Mit «GW directline» bringt der

Logistikexperte jährlich mehr als 250 in-dividuelle Komplettladungen zu den eu-ropaweiten Geschäftskunden von Daikin.

Stellhebel für die WarenverteilungWas ist einem Auftraggeber wichtig,wenn er seine Waren bei einem Dienst-leister zwischenlagert und sie kilometer-weit durch Europa transportieren lässt?Die Abläufe sollen reibungslos funktio-nieren, schnell und nachvollziehbar seinund in einem Top-Zustand beim Kundenankommen. Daikin setzt hohe Ansprü-che an Zeit, Qualität und Transparenz.«Seit mehr als zehn Jahren arbeiten wirmit Gebrüder Weiss zusammen. UnserePartner kennen das Transportgeschäftin unserem Verkaufsgebiet bestens undschaffen es, unseren sehr hohen Ansprü-chen gerecht zu werden», berichtet Di-manche.

Gebrüder Weiss hat einen «ControlTower» geschaffen, der den Kunden inEchtzeit die Warenströme verfolgenlässt. Dabei treffen die Daten nicht erstnach der Kommissionierung ein, sondern

bereits dann, wenn sie im Daikin-Lagerverfügbar sind. So können beide Unter-nehmen rasch auf mögliche Abweichun-gen reagieren und besser planen. Zudemarbeiten Auftraggeber und Dienstleisterin regelmässigen persönlichen Gesprä-chen daran, ihre gemeinsamen Abläufenoch effizienter zu gestalten. ah

20 000 Sendungen, 15 Länder, ein Dienstleister

Gute VentilationDer internationale Logistikexperte Gebrüder Weiss versorgt Kunden in ganz Europa mit Klimatisierungsgeräten und Belüftungsanlagen

des Herstellers Daikin. Die beiden Unternehmen verbindet eine mehr als 10-jährige Zusammenarbeit. Ihr gemeinsames Bestreben:

Abläufe effizient gestalten.

Jean Dimanche, Daikin: «GW kennt das Transport-geschäft in unserem Verkaufsgebiet und schafft es,unseren hohen Ansprüchen gerecht zu werden.»

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Daikin ist seit 90 Jahren ein Weltführer inder Herstellung von Klimaanlagen für dengewerblichen und privaten Gebrauch. DaikinCentral Europe hat seinen Sitz in Brunn amGebirge unweit von Wien. Das 1999 ge-gründete regionale Stammhaus versorgt 15Länder mittel- und osteuropäische Ländermit seinen Produkten. Rund 180 Mitarbei-tende in sechs Niederlassungen in Brunnam Gebirge, Prag (Tschechien), Bratislava(Slowakei), Budapest (Ungarn), Zagreb (Kro-atien) und Bukarest (Rumänien) kümmernsich um Verkauf und Service aller-Produkte.Im Geschäftsjahr 2013 erzielte Daikin CentralEurope einen Umsatz von 127 Mio. EUR.

Der Verlader

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22 Logistik und Spedition Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Automation Direct (AD) erweitert und

automatisiert Systeme und Abläufe.

Im Frühsommer 2014 beauftragte Au-tomation Direct, ein privat geführtesUnternehmen für Industrieautomation,TGW, einen weltweit tätigen Systeman-bieter von Intralogistiklösungen, mit derErrichtung einer umfangreichen Logis-tikanlage an seinem Hauptsitz in Cum-ming, Georgia (USA). Nun hat die zweiteBauphase begonnen, und TGW erfülltmit der Realisierung eines neuen Hochre-gallagers für mehr als 20000 High-Tech-

Artikel die Wünsche des Kunden. Dazuwird TGW im 12 m hohen AD-Gebäudeeine Shuttle-basierte Ware-zur-Person-Strategie implementieren.

Das automatische System besteht auseiner Shuttle-Gasse, in der die Stingray-Shuttles etwa 5300 Behälter doppelttiefeinlagern. Dazu kommt ein Palettenför-dersystem im Wareneingang, ein zwei-stöckiger Kommissionierbereich, einKarton-Handlingsystem, Kartonförder-technik, die an ein Kommissioniermodulüber drei Ebenen angebunden ist, und einVersandsortiersystem. ah

US-Automatisierungsunternehmen baut aus

Erweiterung mit TGW

Als eins der ersten Unternehmen hatte AD im Internet Erfolg im Verkauf von industriellen Produkten.

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Britische ZuversichtDie Zuversicht im britischen Logistik-sektor bleibt gross, doch die bekanntenHerausforderungen bestehen fort. Dasist die Bilanz des von Barclays und MoreStephens in Auftrag gegebenen zweitenUK Logistics Confidence Index des Jah-res. Demnach waren die Logistiker imSommer um 36% zuversichtlicher alsEnde 2012, jedoch denken nur 48% derBefragten, dass sich das Geschäftsklimaim nächsten Halbjahr weiter verbessert.

Russische ImmobilienWährend die Nachfrage nach neuen La-gern in Moskau zusammenbricht und dasrussische Wirtschaftswachstum gegenNull geht, suchen Logistiker zunehmendihr Glück in den Regionen des Riesenlan-des. Das geht aus einem Bericht der Im-mobilienberatung Jones LaSalle hervor.Zitiert werden zwei Firmen mit französi-schen Wurzeln, FM Logistic und STS Lo-gistics, die namentlich im Wolgabeckenund Sibirien neue Anlagen betreiben.

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In Anwesenheit von 150 Branchenfach-leuten und hochrangigen Vertreternaus Industrie, Politik und Wissenschaftdiskutierten die Teilnehmer der TI-Jah-reshauptversammlung Mitte Oktoberin Brüssel über massgebliche Potenzialeund Herausforderungen im Kühlketten-management und bei den Distributions-prozessen im Pharmabereich. Als regula-torischer Aspekt stand die im November2013 veröffentlichte EU-Verordnung zumVertrieb von für den menschlichen Ge-brauch bestimmten Medizinproduktenund deren Zubehör im Mittelpunkt derGespräche.

«Der Transportsektor entwickelt sichständig weiter. In der Wirtschaftskrise hatsich erwiesen, dass Transportunterneh-

men den Logistikbereich immer stärkerin ihr Serviceangebot integrieren und dasMarktpotenzial in Spezialbereichen dergesamten Wertschöpfungskette erkun-den, um überleben zu können. Pharma isteiner dieser Spezialbereiche, der in ganzEuropa Marktzuwächse zu verzeichnenhat», stellte TI-Präsident Willem Zonne-vijlle fest.

Nischenmärkte eingehender auslotenDer Präsident des Transportunternehmer-forums (FCI) von TI, Didier Michel, fügtewarnend hinzu: «Transportunternehmermüssen besser über die Chancen, Risikenund Anforderungen informiert sein, diemit der Beförderung hochwertiger Frachtwie Medizinprodukte verbunden sind.»

Die neue belgische Ministerin für Mo-bilität, Ehrengast Jacqueline Galant, istsich der Bedeutung des Sektors bewusst:«Europa hat eins der besten Logistiksys-teme der Welt, und doch gibt es nochbeträchtlichen Spielraum für Verbes-serungen, wenn die Transportbranchelangfristig wettbewerbsfähig bleiben undWachstum erzielen soll. Dies wird bei zu-künftigen Gesprächen mit Kollegen ausanderen EU-Ländern eine meiner Priori-täten sein.» ah

Transfrigoroute-Kongress sieht Potenzial bei Medizinprodukten

Gesunder BranchenbereichDie diesjährige Jahreshauptversammlung von Transfrigoroute International (TI), des

unabhängigen Dachverbands des temperaturgeführten Strassentransportsektors, stand

ganz im Zeichen des Themas «Kühlkettenmanagement im Pharmasektor und GDP».

Jacqueline Galant referierte über dieBedeutung der Logistik allgemein.

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23Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Logistik und Spedition

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24 Bahn / Binnenschifffahrt / Strasse Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Ausbau, Innovation und Partnerschaft:das waren die Hauptthemen des jüngsten«Offenen Dialogs» in Sotschi. Die Veran-staltung versammelte rund 200 Delegier-te aus Wirtschaft, Politik und Verwaltungaus 21 Ländern.

Die Wahl war nicht von ungefähr aufSotschi gefallen. Als Austragungsort derXXII. Olympischen Winterspiele standenden Teilnehmern grosse Infrastruktur-projekte vor Augen. Es wurde deutlich,dass die Russen die feste Absicht haben,hieraus Kapital für zukünftige Projek-te zu schlagen. Zudem geht es darum,die russische Wirtschaft zu stimulieren.Nach Experteneinschätzungen hat je-der Rubel, der in solche Projekte inves-

tiert wird, einen Multiplikatoreffekt von1,46 Rubel auf das BIP Russlands. RZDhält 406,6 Mrd. RUB als Jahresbudget fürGrossprojekte dieser Art vor.

Die asiatisch-europäische LandbrückeZu diesen Projekten gehören Moderni-sierungsarbeiten an der TranssibirischenEisenbahn (Transsib) und der Baikal-Amur-Magistrale (BAM) – auch als dieöstlichen Polygon bekannt – im Hinblickauf die Erhöhung ihrer Frachtkapazitätund Umschläge (s. ITJ 35-36/2014, S. 36).

Wladimir Jakunin, Präsident der RZD,unterstrich die Bedeutung dieser Verbin-dung: «Die transeurasische Verbindungist das Hauptprojekt der Zukunft – nicht

des RZD, sondern Russlands,» sagte er.«Wir brauchen diese Art von Projektenebenso wie die Vision, sie auszuführen.»

Den Koordinierungsbedarf themati-sierten mehrere Delegierte auf dem Fo-rum. Iwao Ohashi, Leiter der MoskauerFiliale des Nomura Forschungsinstituts,erinnerte an bislang unausgeschöpfte Po-tenziale Russlands und bezeichnete deneurasischen Korridor als «wichtiger dennIdeologie.» Für ausländische Investorenverwies er auf das in Russland noch rechtjunge Instrument der PPP-Projekte, dieaber vermehrt in Kooperation mit Nach-barländern angeboten werden. Wichtigsei russischerseits vor allem die konkreteAusschreibung von Projekten für auslän-

Internationales Forum zur Schieneninfrastruktur in Sotschi

Vertrauen ist gefragtDas Potenzial der asiatisch-europäischen Schienenverbindung und das Interesse an

Investitionen im russischen Markt sowie an der Zusammenarbeit mit dem RZD sind unge-

brochen – so das Fazit von ITJ-Korrespondentin Anitra Green auf dem Forum in Sotschi. Im offenen Dialog: Wladimir Jakunin vom RZD

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25Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Bahn / Binnenschifffahrt / Strasse

Pläne für Binnenschifffahrt in SüdostasienDie Binnenschifffahrt stellt sich in den südostasiatischen Staaten sehrunterschiedlich dar. Neben Schwellenländern wie Myanmar, in denenbis zu 16000 km an Inland-Wasserstrassen in langer Tradition befahrenwerden, stehen Nationen wie Vietnam, die die Binnenschifffahrt erstdeutlich ausbauen.

Der Masterplan für höhere interregionale Verbindungen, der im Ok-tober 2010 vom Verband südostasiatischer Nationen Asean verabschie-det wurde, hat das Ziel, bis 2015 die Verbindungen der Mitgliedsstaa-ten untereinander zu verbessern, d.h. auch die Binnenschifffahrtswege.Kerngebiet der Anstrengungen sind Lauf und Umfeld des Mekong, derallein sechs Länder durchquert.

Etliche Massnahmen greifen. In Vietnam tritt das Weltbank–Projekt«Mekong Delta Infrastructure» mit einem Volumen von 190 Mio. USDin die zweite Phase. Der Ausbau der Wasserwege auf dem nördlichenTrans-Mekong-Korridor auf 253 km und dem südlichen Küsten-Kor-ridor auf 153 km Länge bilden den ersten Schwerpunkt, der Ausbauder Hinterlandstrassen den zweiten. Ein Parameter stellt angesichts derWitterung die Allwetterfähigkeit der Wasserwege und Strassen dar.

Häfen und Terminals im Überangebot?Auch der Ausbau der Terminals schreitet voran. Saigon Newport, gröss-te Terminalgesellschaft in Vietnam, strebt noch in 2014 die Inbetrieb-nahme der drei ausgebauten Terminals Giao Long (Provinz Ben Tre),Vinh Thai (Provinz Vinh Long) und Cai Cui (Provinz Can Tho) an,die mit den vorhandenen drei Terminals vernetzt und u.a. eine verbes-serte Handelsanbindung Kambodschas über die Flüsse Tien und Hauerreichen soll. Im vietnamesischen Hinterland ist Potenzial vorhan-den. Experten wie Seaport Consultants Asia stellen hingegen bereitsein Überangebot von Hafenterminals an der Küste fest. cd

dische Investoren, um Vertrauen in langfristige Geschäf-te aufzubauen.

Vertrauen bleibt die BasisDie Frage konkreter Konzepte im russischen Markt wur-de in einer Diskussionsrunde zu EPCM (Engineering,Procurement und Construction Management) erörtert.Dietrich Möller, Präsident von Siemens in Russland undZentralasien, unterstrich sein Vertrauen in den russischenMarkt ebenso wie CEO Stefan Knittel von RhombergBahn Consult: «Technische Standards sind das eine, dieEntwicklung einer neuen Beziehung das andere.»

In diesem Zusammenhang war das hohe Interesse derBahnbau-Industrie, ungeachtet der Sanktionen, auf derVeranstaltung bemerkenswert. Jakunin unterstrich: «Keinwestliches Unternehmen hat die Zusammenarbeit mit unseingestellt. Wir erhalten vielmehr zahlreiche Projektvor-schläge.» Er verwies darauf, dass die Absichtserklärungüber den Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischenMoskau und Khasan mit China unterzeichnet wurde. Ineiner künftigen Partnerschaft könne dies der erste Teileiner Hochgeschwindigkeitsstrecke bis Peking werden.

Die Diskussionsrunde zu diesem Thema fand natur-gemäss eine grosse Aufmerksamkeit. Nach aktuellenKostenschätzungen benötigt die Moskau–Khasan–Ver-bindung Investitionen von 1,06 Bio. RUB, die der Staatzu einem Drittel beisteuert. Für die Hochgeschwindig-keitstrasse müssen auch 131 Brücken und unzähligenÜberführungen erneuert werden. Alexander Mischarin,erster Vizepräsident und CEO der HSR bei RZD, sagte:«Wir hoffen, hier von den Erfahrungen unserer europä-ischen Kollegen zu profitieren.» Anitra Green

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den Fingern zu erreichen und zu lösen. Damit ein Kindnicht einfach auf die Idee kommt, die Faltschachtel kur-zerhand aufzureissen, wurde diese beidseitig mit einerrissfesten Laminatschicht überzogen.

Erfolgreiche EntwicklungskooperationDas Konzept eignet sich zur kindersicheren Verpackungverschiedener pharmazeutischer, chemischer und toxi-scher Produkte, sei es in Form von Feststoffen, Pulvernoder Flüssigkeiten. In Kooperation mit Romaco Proma-tic, einem der weltweiten führenden Spezialanbieter vonVerfahrens- und Verpackungstechnik mit Sitz in Karlsru-he (Deutschland) und Bologna (Italien) bietet Ecoblisseine individuelle Verpackungslösung auf Basis des neuenKonzepts. Ron Linssen, Gründer und Geschäftsführerder Ecobliss Holding B.V.: «Dank der bewährten Karto-nierlösungen von Romaco Promatic konnte das Konzeptinnerhalb kürzester Zeit Marktreife erlangen.» ah

Wiederverschliessbare Pharma-Verpackung

Faltschachtel mit«Kindersicherung»Der Bedarf an kindersicheren Verpackungsformen ist gross: Angaben der

European Child Safety Alliance zufolge ereignen sich 90% der jedes Jahr

in Europa verzeichneten 3000 tödlichen Fällen von akuter Vergiftung von

Kindern unter 14 Jahren an akuter Vergiftung in häuslicher Umgebung.

«Locked 4 Kids» ist die erste wiederverschliessbare kindersichere Falt-schachtel zur Verpackung von Pharmazeutika. Zur Produktion setzt derniederländische Hersteller Ecobliss auf eine spezielle Kartonierlösungvon Romaco Promatic. Die neuartigen Faltschachteln werden mit spe-ziellen Blistertrays bestückt, an deren Längsseiten sich kleine Wieder-haken befinden. Dank dieser diagonal angebrachten Haken rastet derTray sicher in der Faltschachtel ein. Um ihn zu entnehmen, muss mandie Arretierung der beiden Haken gleichzeitig lösen. Dies geschiehtdurch gleichmässig festen Druck mit Daumen und Zeigefinger auf dieentsprechend gekennzeichneten Stellen der Faltschachtel. Eine einfa-che Aufgabe für Erwachsene, aber unmöglich für Kinder: Deren kleineHände haben nicht die Spannweite, beide Druckpunkte gleichzeitig mit

Medikamente gehören ausschliesslich in die Hände von Erwachse-nen. Eine neue Methode sorgt für eine kindersichere Verpackung.

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26 Verpackung Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Epal bringt die HalbpaletteDie European Pallet Association e.V. (Epal) hat eineneue dreikufige Epal-Halbpalette eingeführt. Die vonunabhängigen Sachverständigen geprüfte Halbpalettein den Abmessungen 800 x 600 mm wurde unter derVorgabe entwickelt, belastbarer und langlebiger als dieaktuell im Markt verwendete «Düsseldorfer Halbpalette»zu sein. Der neue Ladungsträger entstand im aktivenDialog mit Verwendern aus Handel und Industrie undwurde in der Praxis getestet. Durch die Verwendung desRohstoffs Holz ist der neue Ladungsträger ausserdembesonders nachhaltig.

Wie der Name andeutet, ist die Epal-Halbpalettehalb so gross wie eine Epal-Europalette und lässt sichim weltweit grössten offenen Palettentauschpool unein-geschränkt tauschen. Epal ist es so gelungen, die grösst-mögliche Einfahrbreite auf der 600er-Seite zu verwirkli-chen und damit gute Bedingungen für das Handling mitFlurförderfahrzeugen zu bieten. Zur Produktion werdennur die Werkstoffe Holz und Stahl genutzt. Bei einemEigengewicht von unter 10 kg beträgt das Tragevolumender Halbpalette mehr als 500 kg. Die sieben Deckbrettermessen ebenso wie die sechs Quer- und Bodenbretterjeweils 21 mm. Sechs 3 mm starke Stahlwinkel verleihenzusätzliche Stabilität und schützen die Vierwegepalettevor Beschädigungen im täglichen Einsatz.

Halbpaletten sind besonders in der Getränke- undLebensmittelindustrie sowie bei Discountern und demEinzelhandel gefragt. ah

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27Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Verpackung

Der Logistikdienstleister Hermes hat sichfür Palettenaufsetzrahmen des Herstel-lers Schoeller Allibert entschieden. DieAufsetzrahmen können in Verbindungmit Holz- oder Plastikpaletten verwendetwerden. Dabei ist sowohl die Standard-grösse innerhalb des Vereinigten König-reichs (1200 mm x 1000 mm) als auchdie europäische Norm (1200 x 800 mm)eine Option.

Das Produkt ist an einer Basispalettebefestigt und weist aufklappbare Sei-tenteile auf, wodurch es nach Gebrauchflach zusammengefaltet werden kann.Somit optimiert sich der Rücktransport.Die Aufsetzrahmen sind darauf ausge-legt, einen temporären und dennoch

robusten Schutz für ihren Inhalt zubieten und insbesondere unregelmässiggeformte Produkte einfacher handhab-bar zu machen. Hermes bewegt bis zu200 Mio. Pakete und Päckchen pro Jahrund beschäftigt mehr als 10000 Kuriere.Bislang setzte das Unternehmen grosse,verstärkte Säcke oder Schrumpffolie ein,um Pakete innerhalb des Kuriernetzwerkszu transportieren. Die Verwendung derAufsätze führe zu Zeiteinsparungen undeiner höheren Effizienz beim Umschlagder Ware, so Carl Lyon, Head Operatio-nal Development & Support bei Hermes.Aus diesem Grund habe man der erstenBestellung eine Wiederholung von 15000Einheiten hinzugefügt. av

PET-Verbot IndienIndien hat die Verwendung von Plastik-verpackungen für flüssige Pharmazeu-tika untersagt. Die einheimische Phar-maindustrie hat nun sechs Monate Zeit,um die Bestimmung umzusetzen undentsprechende Verpackungen auf Glasumzustellen. Die Hersteller von Poly-ethylenterephthalat (PET) hatten zuvorvergeblich versucht, das Verbot abzu-wenden. Ihr Argument war, dass selbsthochentwickelte Länder wie das Vereinig-te Königreich, die USA oder Japan PET-Verpackungen verwenden. Das indischeGesundheitsministerium ist indes derAnsicht, dass sich Plastikverpackungennegativ auf den menschlichen Hormon-haushalt auswirken. av

Aufsetzrahmen für den Kuriertransport

Einfach zu handhabenIm Kuriergeschäft kommt es neben Schnelligkeit vor allem auf einfache Umschlag­

prozesse an. Der Kurier­ und Paketdienst Hermes setzt auf Aufsetzrahmen von Schoeller

Allibert, um Kundenware zu schützen und Ware einfacher zu bewegen.

Die Aufsetzrahmen von Schoeller Allibert dienen einem einfachen Handling.

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Beteiligung in den USAMarcato Capital Management LP hatneu Anteile in Höhe von 3,3% an derPackaging Corp. of America übernom-men. Damit will der Fonds die Plänedes Unternehmens, Teile des Geschäftsin eine sogenannte «master limitedpartnership» (MLP) umzuwandeln, un-terstützen. Diese Gesellschaftsform bie-tet der Verpackungsfirma verschiedeneSteuervorteile. av

Verkauf in SüdkoreaDiesüdkoreanischeHyosungCorphat ihreVerpackungssparte an den Finanzdienst-leister Standard Chartered Private Equi-ty für umgerechnet rund 397 Mio. USDverkauft. Hintergrund ist das Bestreben,zusätzliche Finanzmittel in die Kassendes Mischkonzerns, der u.a. in den Be-reichen Chemie, Industriemaschinen, IT,Handel und Bau aktiv ist, fliessen zu las-sen. Darüber hinaus geht mit dem Verkaufeine Restrukturierung einher. av

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Investitionen und Kostensenkungen lie-gen im ewigen Wechselspiel nicht nurin Privatunternehmen. Aus den jüngstenÄusserungen des Schweizer Bundesratslässt sich ablesen, wie aus seiner Sicht diekünftige Strategie in der Alpenquerungaussehen wird. Für den Neat-Basistunnelwird der Verpflichtungskredit erhöht,während die Eisenbahn-Bergstrecke auchnach 2016 weiter betrieben werden soll.

Gesamtkosten unverändert?Der Bundesrat hat Ende Oktober denNeat-Verpflichtungskredit der AchseGotthard um ca. 532 Mio. CHF erhöht.Damit sollt ein Teil der aufgelaufenenTeuerung und der Mehrwertsteuer für dieStrecke finanzierungsseitig aufgefangenwerden. Diese Summe addiert sich zu den23,03 Mrd. CHF, die Parlament und Bun-desrat bereits an Verpflichtungskreditenseit Projektbeginn ausgesprochen haben.

An den realen Baukosten und denbisher kommunizierten Gesamtkostenändert sich nach Aussage des Bundesra-tes nichts: die Neue Eisenbahn-Alpen-transversale soll mit ca. 18,5 Mrd. CHF(Preisstand 1998 exkl. Teuerung, Mehr-wertsteuer und Bauzinsen) an Gesamt-kosten den bewilligten realen Kredit von19,1 Mrd. CHF nicht vollständig aus-

schöpfen. Berücksichtigt man Teuerung,Mehrwertsteuer und Bauzinsen, belaufensich die Neat-Gesamtkosten unverändertauf ca. 24 Mrd. CHF.

Neat: Kostenentwicklung und ZeitplanDer Bundesrat folgt der optimistischenAnsicht im Bericht der Neat-Aufsichts-delegation von März 2014, in der zu lesenist, dass «sich mit dem Projektfortschrittdie Sicherheit bezüglich der Einhaltungvon Terminen und Kosten weiter erhöhthat.» Die Kostenentwicklung seit 1998,die sich auf ein Mehr von 6,3 Mrd. CHFgegenüber dem Anfangsplan beläuft,wird auf Projektänderungen zur Verbes-serung der Sicherheit und Anpassungenan den Stand der Technik zurückgeführt.

Am Zeitplan, der die Inbetriebnahmedes Gotthard Basistunnels auf Dezember2016 terminiert hat, wird festgehalten.

Die Zukunft der EisenbahnstreckeAm 8. Oktober hat der Bundesrat in derAntwort auf ein Postulat von StänderatIsidor Baumann klargemacht, dass auchnach 2016 die Eisenbahn-Bergstreckeerhalten bleibt. Die jährlichen Betriebs-kosten von ca. 50 Mio. CHF sollen abergesenkt und die Nachfrage auf der Streckebis 2025 überprüft werden. cd

Im Dezember 2016 soll der Basistunnel eröffnet werden – im geplanten Kostenrahmen.

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28 Fokus Schweiz Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Doppelstrategie der Alpentransversale

Neat und Gotthard-BergbahnDer Bundesrat hat in jüngsten Verlautbarungen deutlich gemacht, dass zumindest bis 2025 Neat und Gotthard parallel ihren Platz in

der künftigen Strategie zur Alpenquerung haben. Mittel werden für die Neat bereitgestellt, Kostensenkungen sollen hingegen auf der

Gotthard-Strecke erfolgen. Unsicherheit besteht in der Frage des künftigen Bedarfvolumens.

Kurz notiertBangkok-Basel. Transfreight in Basel undLighthouse Logistics Solutions in Bangkokstarten zum 1. November 2014 Sammel-Container-Dienste ab Bangkok nach Basel.Transfreight betreibt für den Partner auchdessen «Euro-Hub» und verteilt die Stückgut-Sendungen in ganz Europa. Die Containerwerden nach Rotterdam oder Hamburg ver-schifft und im Anschluss per Bahn nach Baseltransportiert. Die gesamte Laufzeit beträgtca. 33 Tage.

Gasöl-Zuschlag. Ultra-Brag informiert, dassder Gasölpreis im September 2014 stabilblieb. Der ermittelte CBRB-Preis in Rotter-dam lag im Monat bei 72,35 EUR pro 100 l.Der Gasölzuschlag bleibt somit im November2014 auf Stufe 22 (EUR 70.35 - EUR 72.61).Das gilt für alle Container, welche Ultra-Bragauf dem Rhein transportiert.

Länger geöffnet. Ab dem 1. November2014 profitieren die Priority-Kunden vonSwissterminal von erweiterten Öffnungszei-ten an den Terminals in Frenkendorf(Mo – Fr 7:00 – 17:00), Rekingen (Mo – Frei6:30 – 17:30) und den Rheinterminals inBasel und Birsfelden (Mo – Di 7:00 – 18:00,Mi 7:00 - 18:00, Do 6:00 – 18:00, Fr 6:00 –17:00). Das Angebot gilt exklusiv.

Totalrevision Gütertransportgesetz. Dievier Verbände Astag, Economiesuisse, Sgvund VAP haben ein gemeinsames Thesen-papier «Güterverkehr Schweiz 2030» veröf-fentlicht. Darin fordern sie die Erweiterungder bestehenden Gesetzesvorlage um vierAspekte: das Prinzip der Multimodalität indie Verfassung aufzunehmen, das Strassen-netz ebenso wie die Schiene nachhaltig zuentwickeln, in AgglomerationsprogrammeStrassenprojekte mit aufzunehmen sowie dieRaumplanung für den Güterverkehr zu ver-bessern. So wird die Forderung aufgestellt,in den kantonalen Richtplänen neue Stand-orte der Wirtschaft für verkehrsintensiveNutzungen (Produktions-, Lager-, Logistikbe-triebe und Umschlagterminals) vorzusehenbzw. bestehende Standorte zu sichern. cd

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Die moderne Türkei ist eine Erfolgs-geschichte und die Transportwirtschafthat ihren Anteil daran. Das wirtschaft-liche Volumen des Logistiksektors liegtbei knapp 7 Mrd. USD, die Zahl der Be-schäftigten hat die Grenze von 400000überschritten. Dem grossen Ziel, bis zum100. Jubiläum der Republik im Jahr 2023zu den ersten zehn Volkswirtschaften derWelt zu gehören, nähert sich jedenfallsdie Branche Schritt für Schritt. Nach dem«Logistics Performance Index» der Welt-bank 2014 liegt die Türkei derzeit auf dem30. Platz. 2010 war es noch der 42. Rang.

Die Handelswege ebnenDie Dynamik der Türkei ist nicht vomgeografischen Umfeld zu trennen. So hatdas Land unter dem Halbmond von denHandelssanktionen gegenüber dem Iranund dem Wiederaufbau des Iraks profi-

tiert, die zusätzliche Warenströme zwi-schen West und Ost über türkische Hubsgeleitet haben. Man denkt in der Türkeiaber über die natürlichen Anrainer wiedie GUS- und Kaukasus-Staaten hinaus.

So ist im Mai 2014 das Freihandelsab-kommen zwischen Malaysia und der Tür-kei in Kraft getreten. 32 weitere Abkom-men sind bereits in Kraft. Mit 13 Ländernlaufen derzeit aktive Verhandlungen. DieBandbreite reicht von Japan über dieGolfstaaten und die Demokratische Re-publik Kongo bis nach Kolumbien undEcuador. Nur ein Abkommen wurde 2011suspendiert – es betraf Syrien.

Eine immer wieder aufgegriffene stra-tegische Partnerschaft mit Mexiko, dasgeostrategisch eine ähnliche Position inLateinamerika einnimmt wie die Türkeiin Europa, rückt ebenfalls näher. Aufdem ersten Staatsbesuch eines mexikani-

schen Präsidenten in Ankara hatte PeñaNieto den Willen zu einem Freihandels-abkommen beider Länder betont. DieGespräche sind im Gang.

Risiken nicht unterschätzenDie stürmische Entwicklung am Bospo-rus kennt aber auch Schattenseiten. DieImporte übersteigen die Exporte, was sichauf die Leistungsbilanz und die Paarig-keit von Verkehren auswirkt. Die Lira hat2014 eine sehr volatile Entwicklung ge-nommen. Zudem ist die türkische Wirt-schaft, auch bei bedeutenden Infrastruk-turmassnahmen für den Logistikbereich,auf einen anhaltend hohen Zufluss anausländischem Kapital angewiesen.

Das Vertrauen in die Türkei spieltdeswegen auf internationaler Ebene einegrosse Rolle. Da trifft es sich gut, das inIstanbul im Oktober der 52. Weltkon-gress der Fiata vom Verband Utikad aus-gerichtet wurde. Das Selbstbewusstseinder Logistikbranche in der Türkei war aufdem Anlass spürbar.

Christian Doepgen

Die Türkei hat sich bis 2023 viel vorgenommen

Kurze Wege und lange Schatten

Foto: Thinkstock

30 Petkim Port 2015 am Start

31 Yilport investiert in Oslo

33 Barrieren für türkischeTransportunternehmer

35 Bruderschaft der Flughäfen

37 Neue Ziele für Turkish Cargo

39 Hafen-Wettlauf zur Grösse

40 Per Fähre nach Triest

42 TCDD setzt auf neue Technik

TÜRKEI

In der Türkei profitiert auch der Transport- und Logistiksektor von der dynamischen

Entwicklung der Wirtschaft. Langfristig baut man am Bosporus die eigene Position im

Welthandel aus. Auf dem Weg zum Gipfel wartet jedoch noch mancher Stein.

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30 Special Türkei Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

APM Terminals Izmir, die den neuenContainerterminal Petkim Port in Aliagain der Nähe von Izmir betreiben wird,hat kürzlich die Bestellung der ersten fürdiese Anlage benötigten Krane bekanntgegeben. Es handelt sich dabei um dreiEinheiten (Reichweite: 22 Container) undzehn E-RTGs (Rubber Tired Gantries).Die STS-Krane werden mit der moderns-ten Sicherheitstechnologie ausgestattet,während die RTGs elektrisch betriebenwerden, um die Kohlendioxyd-Emissio-nen bei hoher Produktivität so niedrigwie möglich zu halten. Sie werden derzeitvom chinesischen Kranhersteller ZPMCin Schanghai gebaut und Mitte 2015 aus-geliefert. Die Eröffnung des Terminals istfür das 4. Quartal 2015 geplant.

APMT hat die Auftragssumme nichtöffentlich gemacht. Bekannt hingegenist, dass Petkim, die Besitzerin des Ter-minals und ihrerseits Teil von Socar, derstaatlichen Ölgesellschaft von Azerbaid-schan, einen Betrag von 400 Mio. USDin die Entwicklung der neuen Anlage in-vestieren wird. Petlim, die Hafen-Tochter-gesellschaft von Petkim, ist direkt in diekommenden Aktivitäten in Petkim Portinvolviert und wird als direkter Partnervon APMT agieren.

Zunächst jährlich 1,5 Mio. TeuIn der ersten Phase wird der neue Termi-nal, der grösste und modernste in Izmirund der Westtürkei, eine Kailänge von350 m und eine Abfertigungskapazität

von 1,5 Mio. Teu pro Jahr aufweisen. Beieiner natürlichen Wassertiefe von rund16 m können dann Containerschiffe vonüber 10000 Teu im Verkehr ab Asien,dem Indischen Sukontinent und demMittleren Osten abgefertigt werden. Inder zweiten Phase, die Mitte 2017 abge-schlossen sein soll, werden voraussicht-lich bis zu 3 Mio. TEU pro Jahr geladenund gelöscht werden können, dies miteiner totalen Kailänge von 700 m. Zu-sätzlich soll ein Eisenbahn-Terminal undein Logistikpark mit einer Fläche von45 ha gebaut werden.

Konzession für 28 JahreDie Konzession für den Betrieb der Con-taineranlage durch APMT erstreckt sichauf 28 Jahre mit einer Verlängerungs-Ooption um weitere vier Jahre, das heisstbis 2046. Die global agierende Contai-nerterminalbetreiberin setzt grosse Hoff-nungen auf die geographische Lage vonPetkim Port an der ägäischen Küste derTürkei, die Zugang zu einem «rasch wach-senden Markt» mit über 20 MillionenKonsumenten bietet. Mogens Larsen,Managing Director von APMT Izmir,kommentierte die Auftragserteilung derKrane wie folgt: «Mit dem neuen Equip-ment könen wir einen effizienten, zu-verlässigen und sicheren Betrieb bieten,sowohl für neue Dienste als auch für dengrossen inneuropäischen Verkehr, dersich über Petkim abwickeln wird. Damitwird sich die Rolle von Izmir innerhalbder globalen Logistikkette wandeln.» it

Die ersten Krane für den neuen Containerterminal in Aliaga sind im Auftragsbuch

Petkim Port nimmt Formen anNach dem formellen Abschluss der Verhandlungen zwischen Eigentümer und künftigem Betreiber über die Entwicklung des neuen

Containerterminals bei Izmir geht es jetzt zur Sache. Die Bestellung für die ersten Krane ist in trockenen Tüchern. Sie sollen Mitte 2015

geliefert werden, damit die Eröffnung des Terminals wie geplant im vierten Quartal desselben Jahres erfolgen kann.

Auf diesem Gelände wird der neue Hafen entwickelt.Fo

to:A

PMT

Petkim hat derweil mitgeteilt, dass die US-amerikanische Investitions-Gruppe GoldmanSachs kürzlich ein vorläufiges Abkommenmit der Socar-Tochter Petkim getroffen hat,wonach sie für rund 250 Mio. USD einen An-teil von 30% am Hafen erwerben will. Socarliess dazu verlauten, dass sie mit dem Kapitalden Hafen zum grössten Umschlagplatz fürContainer (und Stückgut) im Ägäischen Raumentwickeln will.

Neuer Aktionär bei Petkim

APM Terminals konnte seinen Gewinn in der ersten Hälfte 2014 von 179 Mio. USD im erstenSemester 2013 auf 223 Mio. USD steigern. Der Ertrag aus investiertem Kapital erhöhte sich von12,8% auf 14,2%. Erweiterte oder neue Terminals trugen dazu bei, dass die abgefertigten Volumi-na sich um 8% 9.8 Teu von 9,1 Mio. Teu auf 9,8 Mio. Teu vermehrten.

Über 80% des Ebitda wurde in Wachstumsmärkten erwirtschaftet, 41 von 66 Terminals befin-den sich in diesen Regionen.Der Umsatz stieg um 6%, das investierte Kapital von 5,6 Mrd. USDauf 6,4 Mrd. USD. Das Unternehmen ist derzeit dabei, sieben Terminals zu bauen und nimmt in 16Terminals Erweiterungs- und Modernisierungsarbeiten vor.

«APM Terminals zeigte im zweiten Quartal und im ganzen ersten Halbjahr 2014 trotz desschwierigen Umfelds eine gute Performance», äusserte sich sein CEO Kim Fejfer zufrieden. it

Wachstum bei APMT

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31Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Special Türkei

Die türkische Yilport Holding wird ei-nen neuen Containerterminal im HafenOslo (Norwegen) betreiben. Das Unter-nehmen unterzeichnete am 15. Oktobereine entsprechende Vereinbarung mit derHafenbehörde.

An der Ausschreibung für die neueEinrichtung im grössten Hafen Norwe-

gens, die die Kapazität für den Contai-nerumschlag bis 2025 verdoppeln soll,nahmen insgesamt vier Unternehmenteil. Der neue Terminal soll eine jährlicheUmschlagkapazität von 450000 Teu auf-weisen. Zum Vergleich: Im vergangenenJahr gingen in Oslo ungefähr 200000 Teuüber die Kaimauern.

Die Vereinbarung ist auf einen Zeitraumvon 20 Jahren ausgelegt, darüber hinauswurde eine Option auf eine Verlängerungvon zehn Jahren geschlossen.

Yilport hat sowohl die Fläche als auchKrane vom Hafen Oslo geleast und istebenfalls verantwortlich für die Beschäf-tigung der Kranführer. Zu diesem Zweckfindet ein Unternehmenstransfer von derHafenbehörde statt. Von der Tatsache, dassdie gesamten Abläufe und Mitarbeitendenvon einem einzigen Betreiber verantwortetwerden, verspricht man sich effizientere Be-triebsabläufe. Die 2005 gegründete YilportHolding ist Teil der Yildirim-Gruppe. Dasfamiliengeführte Unternehmen mit Haupt-sitz in Istanbul ist in den Bereichen Han-del, Schifffahrt, Bergbau, Schiffbau sowieim Hafenbetrieb aktiv. Yilport betreibt dreiTerminals in der Türkei – Gebze, Gemlikund Yarimca – und hält eine 50%-ige Be-teiligung am Malta Freeport Terminal. Seitdem Frühjahr ist der Gävle Container Ter-minal an der Ostküste Schwedens ebenfallszu 80% in der Hand von Yilport. Ab demkommenden Jahr wird zudem ein neuerintermodaler Terminal im Norden Stock-holms in Betrieb gehen. av

Türkischer Terminalbetreiber in Norwegen

Nord und Süd im ProgrammDer Türkei mangelt es in Bezug auf Infrastrukturprojekte bekanntlich nicht gerade an

interessanten Projekten. Die Yilport-Gruppe, Terminalbetreiber aus Istanbul, ist bereits

mit drei Projekten im Land aktiv. Darüber hinaus expandiert sie nach Skandinavien.

Yilport betreibt insgesamt drei Containerterminals in der Türkei, u.a. Gemport.

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33Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Special Türkei

Transit via TURKEY to [email protected]@geneltransport.com.tr

Die Transportrouten rund um die Tür-kei verändern sich. Grund ist zum einender Bürgerkrieg in Syrien. Zum anderenspielen auch diplomatische Beziehungeneine immer wichtigere Rolle. Wie loka-le Medien aus der Türkei und Ägyptenberichten, haben Regierungsvertreter ausÄgypten Ende Oktober kundgetan, dasssie eine Vereinbarung für den Gütertran-sitverkehr zwischen der Türkei und ihremLand nach Ablauf im kommenden Aprilnicht verlängern werden. Grund sei dasVerhältnis zwischen den beiden Ländern.

Einfallstor nach AfrikaDerzeit nehmen türkische Lkw vor allemeine RoRo-Verbindung zwischen Isken-derun und Mersin (Türkei) und Alexan-dria (Ägypten) in Anspruch. Dort nutzensie die Strasse bis zu anderen ägyptischenHäfen am Roten Meer, von aus wiederumRoRo-Verbindungen nach Saudi-Arabienoder Jordanien gehen. Auf diesem Wegbeträgt die Exportzeit aus der Türkeinach Saudi-Arabien in der Regel wenigerals vier Tage. Dazu kommt, dass türkischeExporteure auf diesem Weg einfachenZugang zum afrikanischen Markt finden.

Wäre dieser Transportweg abgeschnit-ten, so bliebe der Suezkanal eine Alter-native. Die Gebühr für dessen Nutzungist für Ägypten eine der wichtigsten

Einnahmequelle für Devisen. Für türki-sche Transporteure würde diese Optionbedeuten, dass ihre Kosten stark in dieHöhe schnellen würden. Eine weitereAlternative besteht dennoch durch eineandere Route zwischen Iskenderun unddem israelischen Hafen Haifa (siehe ITJ43-44/2014, S. 25).

Wie sich die Situation nach Ablaufder geltenden Vereinbarungen tatsächlichdarstellen wird, ist derweil noch unklar.Aus der Türkei war zu vernehmen, dasstürkische Lkw momentan keine Behinde-

rungen im Land erleben. Weiterhin hiesses, dass Ägypten vielmehr Vereinbarun-gen im Zusammenhang mit türkischenInvestitionen im Land beendet hätte,nicht die RoRo-Verbindung an sich.Dabei sei es zudem grundsätzlich frag-lich, ob dies nach internationalem Rechtüberhaupt rechtens wäre.

Angehörige der ägyptischen Regierungwerden indes mit den Worten zitiert, dassdie Entscheidung aus politischen Grün-den gefällt worden sei und darüber hin-aus die Sicherheit im Land erhöhe. av

Handelsrouten für die Türkei

Viele Wege führen zum ZielDie Situation in Syrien beeinträchtigt unter anderem auch den Warenverkehr von und aus dem türkischen Markt. Bislang findet ein gros-

ser Teil der Exporte des Landes seinen Weg auf die Arabische Halbinsel oder nach Nordafrika über Ägypten. Da es um die Handelbezie-

hungen zwischen den beiden Ländern seit einiger Zeit nicht zum Besten steht, könnte sich diese Praxis im kommenden Jahr ändern.

Türkische Transportunternehmen sind direkt von der politischen Situation Syrien betroffen.

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35Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Special Türkei

Der zweite Flughafen von Istanbul kooperiert mit Lüttich

Sabiha Gökçen hat einen belgischen Freund

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Lufthansa Cargo würdigt dentürkischen Markt mit «Merhaba»

Die deutsche Frachtfluglinie Lufthansa Cargo unter-streicht die Bedeutung der Türkei als wichtigen Luft-frachtmarkt und hat kürzlich einen ihrer Vollfrachter aufden Namen «Merhaba Turkey» («Hallo Türkei») getauft.Der neue Name wurde der MD-11F mit der RegistrierungD-ALCE bei einer Zeremonie am 14. Oktober 2014 aufdem Atatürk-Flughafen von Istanbul übertragen.

«Die Türkei hat sich in den vergangenen Jahren zueinem der dynamischsten Luftfrachtmärkte weltweitentwickelt. Wir wollen hier für hohe Qualität stehenund bieten unseren Kunden schnelle Verbindungen vonund zu vier verschiedenen Standorten im Land», erklärteVorstandsmitglied Karl-Rudolf Rupprecht an dem An-lass. Neben Vollfrachern vermittelt Lufthansa CargoKapazitäten in den Bäuchen der Passagiermaschinenvon Lufthansa, Austrian Airlines und Sun Express. SunExpress, zu gleichen Teilen Tochter von Lufthansa undTurkish Airlines, f liegt von Izmir, Antalya und Ankaraaus zu über 20 Zielen in ganz Europa. Austrian Airlinesverbindet ihr Drehkreuz Wien (Österreich) während desSommerflugplans mit dem türkischen Markt. ah

Die «Merhaba Turkey» ist die sechste Maschine, die LH Cargo, inden letzten zwölf Monaten neu getauft hat. Die Namen orientie-ren sich an der Leitidee «Say hello around the world», die als Sie-ger eines offenen Kreativwettbewerbs 2013 hervorgegangen ist.

Die Flughäfen von Lüttich und Istanbul-

Sabiha Gökçen haben eine Freundschafts-

vereinbarung unterzeichnet, die Zusam-

menarbeit und Austausch fördern will.

Die beiden Flughäfen mit den Iata-Kür-zeln LGG und SAW setzen insbesonde-re auf den Frachtmarkt und wollen einemögliche Zusammenarbeit im BereichGeschäftsentwicklung ausloten sowiebestehende und potenzielle Synergienbewerten. «Diese Partnerschaft kann

viel mehr bieten als einfach eine weite-re Verbindung zwischen Europa und derTürkei. Durch unsere geografische Lageund dank kurzer Transitzeiten ist jedeEcke Europas leicht ab Lüttich erreich-bar», erläuterte Flughafenchef Luc Par-toune. Ausserdem sei sein Standort eineinterkontinentale Transitstelle mit hohenVollfrachtfrequenzen im Verkehr mit Af-rika, Amerika und Asien.

Den auf der asiatischen Seite von Istan-bul gelegenen Flughafen Sabiha Gökçenverbindet bereits TNT Airways mit ihrem

belgischen Drehkreuz. Den bisher mitB737-Frachtern geflogenen Tagesservicehat die Fluglinie des Expressdienstleistersam 14. Oktober auf B767F umgestellt, wasdie Kapazität verdoppelt und ein Jahres-volumen von 17500 t ermöglicht.

SAW befindet sich in Nachbarschaftvon Industriegebieten und will mitschnellen Umlaufzeiten für die Frachtattraktiver werden. Sein FrachtmanagerHarun Ay ist denn auch überzeugt, dassdie Kooperation für beide Seiten Vorteilebringen wird. ah

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37Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Special Türkei

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The experience of 30 years in the market,in freight forwarding by land, air and sea.

Distribution in der DentalindustrieDie türkische Landesgesellschaft des LogistikdienstleistersGefco arbeitet künftig mit dem Unternehmen Sirona Dentalzusammen, das als ein Markt- und Technologieführer in derDentalindustrie in über 135 Ländern präsent ist. Gefco Türkeiübernimmt für den Kunden die Lagerung und Lagerverwaltungin einem eigenen Logistikzentrum bei Istanbul. «Wir sind stolzdarauf, von einem Unternehmen ausgewählt worden zu sein,das den gleichen Qualitätsanspruch hat wie wir», betont FulvioVilla, Geschäftsführer von Gefco Türkei und der Region Mitt-lerer Osten für die Gefco-Gruppe. ah

Fluglinie vor GrossorderDie in Antalya beheimatete Atlasjet Airlines will in Kürze ihreaktuelle Flottengrösse auf einen Schlag vervielfachen. Zu denaktuell 21 von ihr betriebenen Einheiten, davon eine von derportugiesischen Euroatlantic Airways geleasten B767-300 undsonst ausschliesslich Airbus, sollen «rund 50» neue Maschinenkommen. Doch so lange die genaue Bestellmenge nicht voll-kommen geklärt sei, werde nicht kommuniziert, welcher Her-steller den Zuschlag erhalte, hiess es Ende Oktober. Seit ihrerGründung 2001 – damals noch nur mit Boeing – bietet die Linieauch die Mitnahme von Fracht an. ah

Turkish Cargo in Seoul, Sotschi, Südukraine und Libyen

Zufriedene Trendsetter

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Turkish Cargo war eine von wenigen auf

dem Luftfrachtforum der Tiaca in Seoul

ausstellenden Fluggesellschaften. Sie hat

ihre Teilnahme nicht bereut und ist schon

wieder zu neuen Ufern unterwegs.

Turkish Cargo bewegt sich dem Trendentgegen: Während manche grosse (undgrössere) Fluglinien dieses Jahr auf demLuftfrachtforum in Seoul fehlten und so-mit zur zwiespältigen Bilanz der Veran-staltung beitrugen (vgl. ITJ 43-44/2014,S. 15), waren die Südosteuropäer sehrpräsent – und prominent besucht: «UnserStand genoss eine hohe Aufmerksamkeit,und wir hatten die Ehre, den südkorea-nischen Minister für Land, Infrastrukturund Transport zu empfangen», teilten unsdie Verantwortlichen mit.

Unterdessen nahm die Fluglinie mitBeginn des Winterflugplans eine Reiheneuer Flugziele ins Programm oder re-aktivierte zwischenzeitlich ausgesetzteDienste. Auch diese Namen klingen nichtunbedingt markttypisch. So fliegt Tur-kish Airlines seit dem 27. Oktober wie-der täglich in die westlibysche Hafenstadt

Misrata. Die internationale Konkurrenzzeigte sich bislang zurückhaltend, waseine Rückkehr in das nordafrikanischeLand betrifft. Nach dem Ausbruch vonKämpfen zwischen verfeindeten Grup-pen vergangenen Juni hatten die meistenBengasi und Tripolis den Rücken ge-kehrt. Der offizielle Hauptstadtflugha-fen mit dem Iata-Code TIP ist seitdemfür den Flugverkehr sogar vollkommengeschlossen (vgl. ITJ 31-34/2014, S. 13)und wird durch Mitiga (MJI) ersetzt.Auch die südukrainische Hafenstadt

Cherson ist für viele andere kein unum-gängliches Ziel: Turkish Airlines fliegtdas bedeutende Zentrum der Werftin-dustrie als einzige ausländische Fluglinieseit dem 15. Oktober viermal wöchent-lich an. Sotschi, eine weitere Destinationder Region, allerdings auf der russischenSeite, kann ab sofort unbegrenzt von tür-kischen Fluglinien bedient werden. Aufeine entsprechende Revision eines beste-henden bilateralen Abkommens einigtensich Anfang Oktober Verantwortlichebeider Länder. ah

Seoung-Hwan Suh, der südkoreanische Transportminister (Mitte), mit einer Tiaca-Delegation umDoug Brittin (3.v.r.) und Enno Osinga (2.v.r.) beim Besuch des ACF-Standes von Turkish Cargo.

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39Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Special Türkei

Auch im östlichen Mittelmeer hat man den

Trend zu grösseren Containerschiffen er-

kannt. Nach der Privatisierung vieler Häfen

schreitet der Ausbau zügig voran.

Der Containerumschlag in der Türkeiwächst. Binnen zehn Jahren hat sich dasVolumen auf zuletzt fast 8 Mio. Teu jähr-lich gesteigert. Für 2014 erwartet man lan-desweit den Umschlag von 8,8 Mio. Teu.Zugleich haben die vielfach erst seit kur-zer Zeit privatisierten Häfen in der TürkeiNachholbedarf in der Ausstattung. DieInvestitionen belegen, dass man sich füreine grosse Zukunft rüstet.

Qualität und QuantitätDer Hafen Mersin, der von bis zu 5000Frachtschiffen im Jahr angelaufen wird,ist ein Paradebeispiel für die neue Ent-wicklung. Im März des Jahres begann einAusbauprojekt mit einem Umfang von160 Mio. USD, das den Hafen für ULCVmit einer Kapazität von bis zu 18000 Teu,einer benötigten Wassertiefe von bis zu16 m und einer Breite von 59 m befahr-bar macht. Zusätzlich werden vier neueKaikrane installiert, die bis zu 23 Reihenvon Containern abfertigen können. Ende2015 soll der Hafen Mersin mit einer Um-schlagkapazität von 2,6 Mio. Teu jährlichder grösste Hafen der Türkei und im öst-

lichen Mittelmeer sein. Der private Be-treiber ist seit 2007 Mersin InternationalPort Inc. (MIP), ein Joint Venture vonPSA International aus Singapur und derAkfen Holding.

Drang nach GrösseDer Terminal Marport in Ambarli, dervon der Arkas Holding betrieben wirdund 2013 2086 Schiffe abgefertigt hat,will seine Containerkapazität von derzeit1,9 Mio. auf 2,4 Mio. Teu erhöhen. Dazuwerden neben 64 km² Land, die teilweiseLimak abgekauft wurden, auch 40 km²

Aufschüttung für den privaten Terminalerschlossen. Schiffe mit 16,5 m Tiefgangwerden künftig mit Super–Postpanamax–Kranen ent- und beladen werden.

Der Hafen Iskenderun baut ebenfallsaus. Die Gesellschaft Limak, seit 2011 pri-vater Betreiber, investiert 100 Mio. USD.Nach Abschluss der laufenden Projektesoll der Hafen, der unweit der Grenze zuSyrien liegt, eine Kapazität von jährlichca. 1,3 Mio. Teu erreichen. Neue Kranesollen bis Ende 2015 ausgeliefert und dasHafenbecken auf insgesamt 15 m Tiefeabgesenkt werden. Christian Doepgen

Die türkischen Häfen machen sich für die ULCV bereit

Welcher wird der grösste Hafen?

Wie Marport und Limakport baut auch der Hafen Mersin seine Kapazitäten signifikant aus.

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40 Special Türkei Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Am Anfang war der Krieg. Als 1994 imdamaligen Jugoslawien der Krieg los-brach, waren die Transportwege von derTürkei nach Europa praktisch über Nachtgekappt. Aus dieser Not entwickelte dertürkische Unternehmer Saffed Ulusoy dieIdee, die Lkw in der Türkei auf Fähren zuverladen und nach Triest zu verschiffen.Begonnen wurde mit zwei gemietetenSchiffen. Ulusoy verstand es, 50 türki-sche Transportunternehmen für das neueAlternativangebot zu begeistern.

Intermodal per Schiff und Bahn«Das Projekt ist gelungen und heute hatdie türkische Reederei U.N.Ro-Ro 240Transportunternehmen auf der Kunden-liste und 12 Fährschiffe deutscher Her-kunft in der Flotte», erzählt Yavuz Kuscu,Europa-Vertreter von U.N.Ro-Ro mit Bü-ro in Wien und Mitinitiator dieses Verla-gerungsprojekts im Gespräch mit der ITJin Wien. Er agiert als Ansprechpartnerfür österreichische Spediteure und Fräch-ter, die ihre Sattelauflieger auf die Schiffebringen, und für die Buchung von Lkw-Stellplätzen auf dem eigenen Ganzzugzwischen Wels und Triest. Seit Mitte Sep-tember 2014 gibt es diesen Zug, für denUN.Ro-Ro die Auslastung übernimmt.Der Transport eines Containers, Wech-selbaus oder Sattelaufliegers kostet proFahrt 420 EUR. Die aktuelle Auslastung

liegt derzeit bei 80%. «Wir bieten einedurchgehende Transportlösung Schiene-Schiff», betont Kuscu.

Von Toulon bis MersinDie Schiffe von U.N.Ro-Ro fahren dietürkischen Häfen Pendik und Tekirdagan, wobei Tekirdag drei Mal wöchentlichim Routing nach Pendik bedient wird.Dieser Hafen, der sechs Mal wöchent-lich mit Triest verbunden ist, wurde mitGrund, Boden und Infrastruktur vonU.N.Ro-Ro erstanden und selbst entwi-ckelt. Von hier aus geht es mit eigenenSchiffen zwei Mal wöchentlich nachMersin, von wo aus in Länder des NahenOstens sowie in den Iran, Irak, aber auchnach Ägypten weitergeleitet wird. ZweiMal wöchentlich sind die Schiffe aberauch im Hafen Toulon zu sehen. «Überdiesen Hafen wickeln wir Transportenach Frankreich, in die Schweiz, Gross-britannien, Spanien und nach Skandina-vien ab», erklärt Kuscu den Hintergrundfür die Route Pendik-Toulon.

Lkw-Fahrer auf FlughöheDie Reise der Schiffe von der RegionIstanbul nach Triest dauert zwischen 12bis 14 h. Die Lkw-Fahrer fahren nicht mit,sondern fliegen zwischen Mersin bzw.Istanbul und Ljubljana und werden mitdem Bus nach Triest gebracht. Hier holen

sie die Trailer vom Schiff ab und fahrenauf die Rollende Landstrasse (RoLa) vonTriest nach Salzburg. So können sie dasösterreichische Strassengenehmigungsre-gime umgehen und kommen erst wiederin Deutschland auf die Strasse. Gleichesgilt in umgekehrter Richtung.

Die RoLa Salzburg–Triest mit21 Waggons rollt einmal täglich, das Aus-lastungsrisiko trägt die Reederei. «DieKombination von Fähre und RoLa istfür die Transportunternehmen attraktiv»,betont Kuscu. Allerdings hat die RoLaan Attraktivität verloren, nachdem RailCargo Group deren Abfertigung aus demHafen Triest in den 20 km vom Hafenentfernten Terminal Fernetti verlegte unddie Lkw neu diese Distanz bis zur Schieneüberwinden müssen. Deswegen sind auchbereits einige Kunden abgesprungen.«Der Fahrplan musste von ursprünglichzwei Abfahrten pro Tag auf eine Abfahrthalbiert werden», bedauert Kuscu.

Josef Müller

Lkw per Schiff, Fahrer per Flugzeug

Fähre, Bahn, Lkw und FliegerDie türkische Reederei U.N.Ro-Ro feiert Jubiläum. Seit 20 Jahren fährt sie mit Ro/Ro-

Schiffen zwischen Triest und der Türkei. Die Lkw-Fahrer fliegen ihren Fahrzeugen hinter-

her, die sich in Italien und Österreich auch der Rollenden Landstrasse bedienen.

Die Fährverbindung Istanbul-Triest mit Anschlussan die RoLa besteht nunmehr seit 20 Jahren.

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Port of Trieste

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42 Special Türkei Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Türkiye Cumhuriyeti Devlet Demiryol-lari (TCDD), die türkische Staatsbahn,hat kürzlich ein neues Logistikzentrummit einer Grösse von ca. 540000 m2 inBetrieb genommen. Für die Versorgungdes modernen Standorts in Hasanbey imNordwesten der Türkei mit den gesamtenSignal- und Telekommunikationsanlagenwar Siemens zuständig. Das neue Logis-tikzentrum ist für einen Durchsatz von1,4 Mio. t Fracht pro Jahr ausgelegt undverfügt über rund 20000 m Umschlag-gleise sowie einen Auf- und Abladebe-reich von rund 6500 m.

Entwicklung erst am AnfangDer 2012 an Siemens erteilte Auftragumfasste die Lieferung, Installationund Inbetriebnahme der Signalanlagen,elektronischen Stellwerke, des Zugerfas-sungssystems sowie der LED-Signale undelektrischen Weichenantriebe. Die Ener-gie- und Verteilungsanlagen sowie dieunterbrechungsfreie Stromversorgungwurden ebenfalls von Siemens geliefert.Die Lage der Türkei am Schnittpunktzwischen Europa, Zentralasien und dem

Nahen Osten macht das Land als regio-nale Drehscheibe für Transport und Lo-gistik auch im Bahnbereich besondersattraktiv.

Das Land an der verkehrsstrate-gisch wichtigen Schnittstelle zwischenEuropa und Asien will bis 2023 rund30 Mrd. EUR in den Ausbau der Flug-und Seehäfen, Wasserwege, Strassenund Schienen investieren. Der Bahn,die derzeit noch ein logistisches Mauer-blümchen ist, soll hierbei eine wichtigeRolle zukommen, denn bis zum Stichjahr

Neben Flughafen- auch Bahntechnik

Siemens macht in der Türkei mobil

TCDD hat die Weichen gestellt – mit brandneu-em Material, das von Siemens verteilt wird.

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Siemens Logistics and Airport Solutions, ein Teilbereich der Siemens Mobility and

Logistics, beteiligt sich derzeit an der ersten Ausbaustufe des Frachtterminals von Turkish

Airlines am Istanbuler Flughafen Atatürk (vgl. ITJ 41-42/2014, S. 19). Aber auch im

türkischen Bahnbereich bringt der weltweit tätige Technologiekonzern Einiges ins Rollen.

Yusen findet Geschäftspartner in InciVom erwarteten Wachstumsschub dertürkischen Transportbranche möch-te Inci Logistics mit einem Partner ausFernost profitieren. Ein entsprechendesAbkommen hat das Unternehmen kürz-lich mit der japanischen Yusen Logisticsgeschlossen. «Es spiegelt den steigendenAussenhandel der Türkei und den Be-darf nach konkurrenzfähigen Lösungen

für den Exportverkehr wider», meintePerihan Inci. Für den Präsidenten derInci Holding sei es eine perfekte Wahl,da Yusen gerade in den wichtigsten tür-kischen Exportmärkten stark sei. «Wirhaben grosse Wachstumspläne für dentürkischen Markt», erwiderte Ian Veitch,der Geschäftsführer von Yusen LogisticsEuropa. ah

will die TCDD elf Logistikzentren nachdem Vorbild von Hasanbey in Betriebnehmen. ah

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rokko) eröffnet. Darüber hinaus wurde in Barcelona und Valencia einSchifffahrtsagenturbüro mit kommerziellem Betrieb eröffnet. Damitwird Garland in der Lage sein, Schifffahrtsagentur- und kommerzielleAktivitäten in allen wichtigen Export- und Import-Industrieregionenvon Spanien und Portugal anzubieten.

Massgeschneiderte DiensteBruce Dawson, Präsident und Chairman der Gruppe, die 2013 mit ei-nem Stab von über 350 Mitarbeitenden einen Umsatz von 82 Mio. EURerwirtschaftete, erkläre: «Unser Ziel als Familienunternehmen ist es,unseren bestehenden und künftigen Kunden dank moderner Anlagenund Technologie Transporte massgeschneidert für ihre Produkte ab Fa-brik an ihre eigenen Standorte anzubieten. Dabei kann es sich je nachBedarf um Land-, See- und Lufttransporte sowie weitere ergänzendeDienstleistungen wie Lagerung, Abholdienste, Auftragsvorbereitung,Distribution und Cross-Trading handeln.» it

Vermehrte Aktivitäten in diversen Logistiksektoren

Über Portugal hinausDie 1776 gegründete Garland-Gruppe mit Wurzeln in

Lissabon, Porto, Aveiro und Marinha Grande umfasst

jetzt elf Gesellschaften. Das Unternehmen erweitert ihren

Radius kontinuierlich, sowohl in geografischer Hinsicht als

auch bezüglich ihrer Aktivitäten.

Die Garland-Gruppe hat in letzter Zeit bedeutend inneue Produkte investiert, um den modernen Anforde-rungen des Marktes gerecht zu werden. Sie versteht sichals Unternehmen, das vor allem der portugiesischenWirtschaft Transport und Logistik-Dienstleistungen of-ferieren möchte.

Noch in diesem Jahr will sie unter anderem ihre Bürosin Lissabon an einem Standort in Aboboda, 15 km vonder portugiesischen Hauptstadt entfernt, zusammenle-gen. Damit wird die Kapazität ihres Lagerhauses in Lis-sabon um über 1000 Paletten-Stellplätze erweitert. Ins-gesamt wird Garland dann in der Lissabon-Porto-Regionüber eine Lagerfläche von 45000 m² verfügen.

Nach ihrer Investition von 8 Mio. EUR in das neuePaletten-Lagerhaus in Maia, Porto, in den Jahren 2012und 2013 hat die Gruppe Büros in Casablanca (Ma-

Administration/Main Board der Garland Group (v.l.n.r.): Bruce Dawson, Präsidentder Gruppe, Peter Dawson. Sitzend (v.l.): Ricardo Costa, Mark Dawson,Margarida Palos, Alberto Silveira.

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43Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Südeuropa

Frische (Export)-Brise in BarcelonaDie Abfertigungsvolumina im Exportsektor des Hafens

Barcelona stiegen im ersten Halbjahr 2014 deutlich an, das

heisst um satte 63% gegenüber dem Vorkrisenjahr 2008.

Der katalanische Hafen Barcelona konnte im erstenHalbjahr vor allem im Frachtsektor punkten. Insgesamtwurden 22,5 Mio. t Güter umgeschlagen. Das entsprichteiner Verbesserung um 7% gegenüber der Vergleichspe-riode des Vorjahres.

Der Präsident der Hafenbehörde von Barcelona, Six-te Cambra, prognostiziert für 2014 ein Rekordjahr fürExporte und Importe seines Hafens.

Erholung der WirtschaftEr betonte, dass diese Statistiken nicht nur die Aktivitä-ten des Hafen widerspiegeln, sondern vielmehr für dieErholung der Wirtschaft und der Unternehmen stehen,die aktiv den Kontakt mit dem Ausland suchen.

Der Containerverkehr habe sich auf 886 040 Teu(+7%) erhöht. Nach wie vor stelle China den wichtigs-ten Handelspartner mit einem Marktanteil von 21%(115000 Teu) dar. Aber auch der Verkehr mit Mexiko,Südkorea, Kolumbien, Thailand und Bangladesch spie-le eine grosse Rolle. Die in Barcelona geladenen undgelöschten Fahrzeuge nahmen um 6% auf 386869 Ein-heiten zu. Davon wurden 230000 Fahrzeuge im Exportabgefertigt, 25% mehr als im Rekordjahr 2008. it

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44 Südosteuropa Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Mit einem neuen Logistikzentrum in der

Nähe von Zagreb stärkt DB Schenker seine

Position am kroatischen Markt. Der neue

Standort mit 6500 m2 Fläche für Lagerlo-

gistik und 1000 m2 Cross-Docking-Fläche

befindet sich im Ort Rugvica.

Das Anfang Oktober bezogene Objektbietet über 12000 Paletten Platz undkann bei Bedarf auf 20000 Paletten-Stell-plätze ausgebaut werden. Von Rugvicaaus bedienen nun über 60 Fahrzeuge dennationalen Markt, wobei DB Schenkerin Kroatien hierbei eine Standardlaufzeitvon maximal 24 Stunden garantiert. Derneue Standort ist voll in das europäischeNetz mit über 700 Stationen integriertund bedient zudem sämtliche Nachbar-länder täglich.

Als erster und einziger Logistikanbie-ter in Kroatien wird DB Schenker auch

Komplettladungen am eigenen Standortverzollen. Die Kunden profitieren von ei-ner enormen Zeitersparnis beim Importund Export, da die Verzollung derartigerTransporte bisher nur direkt bei den Zoll-ämtern möglich war. Der kroatische Zollist gleich im neuen Terminal integriert.

Geschwindigkeit, Grösse, SicherheitSicherheit entlang der gesamten Liefer-kette schreibt DB Schenker auch bei die-sem Projekt gross: Die neue Anlage soll inden nächsten Monaten Zertifizierungenfür TAPA und AEO erhalten und damitein weiteres Alleinstellungsmerkmal auf-weisen.

DB Schenker beschäftigt in Kroatienan fünf Standorten 114 Mitarbeitende.Das Unternehmen bietet umfassendeLeistungen im Bereich Transport undLogistik. Dazu zählen Zolldienste undregelmässige Linienverkehre mit ganzEuropa im Strassen- und Bahntransport

sowie See- und Luftfracht. Regional un-terstellt sind die kroatischen Aktivitätendem Südosteuropa-Sitz des Konzerns inder österreichischen Hauptstadt Wien. Inden 14 an sie angeschlossenen Ländernsind mehr als 5300 Mitarbeitende an 80Standorten beschäftigt, was das Gebiet zueiner der grössten Regionen im weltwei-ten Netz von DB Schenker macht. ah

Logisitikkonzern stellt sich breiter auf dem Balkan auf

Doppelte Kapazitäten in Kroatien

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Der neue Schenker-Standort in Rugvica nahm imOktober seinen Betrieb auf.

Kroatische Fluglinien:Privatisierung und Start

Nach dem Scheitern eines entsprechen-den Vorhabens 2013 unternimmt EU-Neumitglied Kroatien den nächstenVersuch, seinen National Carrier zu ver-kaufen. Eine eigens dazu gebildete Kom-mission wird voraussichtlich im Frühjahr2015 entsprechende Angebote für die 25Jahre alte Croatia Airlines annehmen.EU-Bewerber dürfen wohl auf eine Mehr-heitsbeteiligung hoffen, während anderehöchstens zu 49% einsteigen dürfen.Derweil möchte das Start-up Air Croatiazu Weihnachten den Betrieb aufnehmen.

Air Malta halbiert VerlustIn dem im März 2014 beendeten Ge-schäftsjahr hat Air Malta weniger Verlustgemacht und sieht sich trotz einiger Rück-schläge wie der Stilllegung der libyschenStrecken mit monatlichen Einbussen von1 Mio. EUR und einer verschärften Kon-kurrenz in der Hochsaison auf gutemKurs. Die im Oktober veröffentlichtenZahlen der Fluglinie, die 2014 ihren 40.Geburtstag feierte, weisen ein Minus von16,2 Mio. EUR (2013: –30,9 Mio. EUR)aus. Air Malta, deren Frachtgeschäft un-veränderteEinnahmenvon27,8Mio.EURregistrierte, durchlebt eine Restrukturie-rung und hofft auf schwarze Zahlen 2016.

Cyprus Airways:Noch zwei Bieter übrig

Die zypriotische Regierung liess die grie-chische Aegean Airlines und die irischeRyanair Ende Oktober wissen, dass sie dieletzten verbliebenen Bewerber im Über-nahmeverfahren für Cyprus Airwayssind. Auf der Strecke blieben damit neunandere Fluglinien oder Konsortien. Dochdie Angestellten des National Carrierslehnen beide Angebote als «feindlich»ab. Für die Zukunft der 1947 gegründetenFirma hängt auch viel von der ausstehen-den EU-Bewertung 2012 und 2013 getä-tigter staatlicher Zuwendungen ab. ah

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Danaos in bewegten GewässernDie Athener Reederei Danaos Corporation, die weltweit 59Containerschiffe betreibt und an Linienreedereien verchartert,hat ihre Zahlen für das dritte Quartal 2014 bekanntgegeben.Das an der New Yorker Börse gehandelte Unternehmen büsstebis Ende September gegenüber dem Vorjahr an Ertrag und imEbitda ein, erwirtschaftete aber einen grösseren Nettogewinn.

Im dritten Quartal 2014 wurde mit 139,5 Mio. USD gegen-über dem Vorjahr mit 148,4 Mio. USD ein um 6% niedrigererBetriebsertrag erzielt. Damit setzt sich der Gesamtjahrestrendfort, denn über die ersten drei Quartale 2014 erwirtschafteteDanaos einen Betriebsertrag von 411,4 Mio. USD. 2013 warenes noch 441,1 Mio. USD gewesen, d.h. 6.7% mehr. Im gleichenZeitraum sank das Ebitda sogar um 8% und unter die Marke von300 Mio. USD. 2013 schlugen noch 325,5 Mio. USD zu Buche.

Kostensenkung gegen ErtragsrückgängeDass sich der CEO von Danaos, John Coustas, dennoch zu-frieden zeigte, lag an internen Kostensenkungen. Mit demNettoertrag von 18 Mio. USD im dritten Quartal 2014 machtedas Unternehmen im Vergleich zu 2013 mit 13,4 Mio. USDBoden gut. Über die ersten drei Quartale liegt die Reederei abermit dem Nettoertrag von 36,6 Mio. USD auch gegenüber 2013(39,1 Mio. USD) zurück. Die geringeren Betriebserträge hin-gen u.a. mit der Restruktuierung von Zim zusammen, die sechsSchiffe von Danaos gechartert haben. Das Unternehmen wird2014 nach Plan seine Schulden um 221,5 Mio. USD tilgen. cd

Licht und Schattenin der LuftfrachtDer internationale Flughafen vonAthen (AIA) hat in 2014 bislangeine moderat positive Bilanz inder Luftfracht vorzuweisen. BisEnde August 2014 stehen einemleichten Rückgang im Posttrans-port von 1,3% ein Zuwachs inder Fracht von 2,5% gegenüber.Gesamthaft liegt AIA damit 3% im Frachtaufkommen über demVorjahr. Damit dürfte die Trendwende eingeleitet sein, denn imJahr 2013 ging das Frachtaufkommen noch um insgesamt 2%zurück.

Privatisierung auf dem WegeNoch ist unklar, was aus der Privatisierung der AIA wird. Einchinesisches Konsortium, das sich aus Friedmann Pacific AssetManagement und dem Flughafen Shenzhen zusammensetzt,hatte im Frühjahr 2014 Interesse an einer Übernahme der An-teile von Hochtief und des Managements der AIA geäussert.

Hingegen werden vierzehn Regionalflughäfen in Griechen-land voraussichtlich noch 2014 privatisiert. Der griechischeEntwicklungsfonds für Staatsbesitz (Hradf ) hat die Ausschrei-bungen Ende September veröffentlicht. Die neuen Eigentümererhalten Konzessionen von bis zu 50 Jahren. cd

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45Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Südosteuropa

Arkas mit neuem ReeferdienstArkas bietet ab sofort einen neuen Service für die Ver-schiffung von Kühlcontainern zwischen den HäfenMersin und Limas (Türkei), Haifa und Aschdod (Israel)und Noworossiysk (Russland). Damit hat die türkischeReederei erstmals eine Direktverbindung zwischen denMärkten Israel und Russland im Programm.

Der «Reefer Express Service» (REX) verkehrtwöchentlich unter Einsatz der beiden Schiffe Mi-chigan Trader und Warnow Beluga. Die Einhei-ten weisen jeweils eine Stellplatzkapazität von978 Teu bei einem Containergewicht von 14 tund 390 Kühlanschlüsse auf. Ausgelegt auf den Trans-port von frischen Früchten und anderen landwirtschaft-lichen Produkten, bietet REX eine kurze Transitzeit beiregelmässigen Abfahrten. Die Tatsache, dass Arkas inden beiden israelischen Häfen sowie in Mersin überein bestimmtes Zeitfenster für die Abfertigung verfügt,garantiert nach Aussage des Unternehmens die Pünkt-lichkeit dieses Angebots. Die Arkas Line bietet damitin Kombination mit dem ERS-Dienst, der das östlicheMittelmeer mit Russland verbindet, insgesamt zwei Ser-vices von Mersin nach Russland. Während REX Mersinsamstags verlässt, geht ERS mittwochs gen Russland. DieRotation des neuen Angebots ist Haifa – Aschdod – Li-mas – Noworossijsk– Mersin – Haifa.

Die Flotte der Arkas Container Transport umfasst 33Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 49740 Teu. av

Wird der griechische Himmelzur Privatangelegenheit?

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Häfen, Finanzierung, Brokerage, Logistik, Versicherung,der Versorgung von Ausrüstung sowie anderen relevantenSegmenten voranzutreiben. Dadurch verspricht man sicheinen signifikanten Beitrag zum Wachstum der Volks-wirtschaft in Dubai sowie darüber hinaus einen weiterenAnschub für dessen Wettbewerbsfähigkeit als maritimesZentrum. Antje Veregge

Maritime Wirtschaft im Fokus der VAE

Mit Volldampfin die ZukunftDie maritime Wirtschaft ist für viele Länder im Mittleren Osten einer der

Schlüsselsektoren. Insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate

investieren seit längerer Zeit kräftig in diesen Bereich – die Pläne für die

kommenden Jahre übertreffen dabei sogar die bisherigen Erwartungen.

Die Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) werden innerhalb derkommenden drei Jahre bis zu 66 Mrd. USD in den maritimen Sektorinvestieren, wie Repräsentanten der Industrie während des «Dubai Ma-ritime Summits» Ende Oktober bekanntgaben.

Diese Ankündigung übertrifft die bisherigen Einschätzungen vonExperten, die bislang davon ausgegangen waren, dass sich die VAE mitbis zu 30% an den für den Mittleren Osten avisierten Investitionen imUmfang von insgesamt 170 Mrd. USD beteiligen würden.

Die VAE nehmen eine zentrale Rolle hinsichtlich der maritimen Wirt-schaft innerhalb des Kooperationsrats der Arabischen Golfstaaten ein,denn sie tragen ca. 60% zum Gesamtwert innerhalb der Gemeinschaft bei.Dieses Resultat kommt nicht von ungefähr: Innerhalb der vergangenenJahre haben die VAE hohe Summen in den Ausbau von See- und Flug-häfen, Freihandelszonen und darüber hinaus in verbesserte Angebote imZusammenhang mit Logistik- und Zollabläufen investiert. Hintergrund istdas rasante Wachstum in der Region. So hat sich allein der Aussenhan-del Dubais im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2000 verneunfacht, wieSultan Ahmed bin Sulayem, Chairman der Dubai Maritime Authority, er-läuterte. Insbesondere aus diesem Grund habe man die «Dubai MaritimeSector Strategy» (MSS) ins Leben gerufen. Diese zielt auf die Stärkung deslokalen maritimen Clusters ab und hat sich auf die Fahnen geschrieben,das Angebotsniveau in den Bereichen Sicherheit im maritimen Sektor,

Der maritime Sektor spielt für die wirtschaftliche EntwicklungDubais eine immer wichtigere Rolle.

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Wachstum für DP WorldContainerterminals von dem in Dubai beheimatetenUnternehmen DP World haben innerhalb der erstenneun Monate des Jahres insgesamt 44,8 Mio. Teu umge-schlagen. Dieses Ergebnis entspricht einem Wachstumvon 9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, oder um10%, wenn man die im vergangenen Jahr neu eröffne-ten Hubs London Gateway (England) und Embraport inSantos (Brasilien) einbezieht.

Insgesamt waren Terminals in den Regionen Asien/Pazifik inklusive dem Indischen Subkontinent, in Euro-pa sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)Wachstumstreiber. Einrichtungen innerhalb der VAEschlugen gesamthaft 11,4 Mio. Teu um, 12,6% mehr alswährend der ersten neun Monate im Vorjahr. Das Un-ternehmen betonte, dass die Geschäfte in Europa «viel-versprechend» seien, da hier hohe Volumenzuwächse zubeobachten seien.

«Unsere Investitionen der vergangenen Jahre zahlensich aus», freute sich Chairman Sultan Ahmed Bin Su-layem angesichts dieser Ergebnisse. Das Flaggschiff JebelAli erzielte nach Abschluss des dritten Quartals mit ei-nem Umschlag von 4 Mio. Teu erneut ein Rekordergeb-nis. Mit der am 22. Oktober erfolgten Teileröffnung desneuen Containerterminals 3 stehen in Jebel Ali ab sofortzusätzliche Kapazitäten in Höhe von bis zu 2 Mio. Teujährlich zur Verfügung. Nach Abschluss einer weiterenBauphase sollen bis Mitte des kommenden Jahres weitere2 Mio. hinzukommen, so dass die Gesamtkapazitätdann bei 19 Mio. Teu liegen wird. Damit will man fürdie künftige Entwicklungen Dubais gerüstet sein. av

46 Mittlerer Osten Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

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47Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Asien

Frau Lau, herzlichen Glückwunsch zu Ih-rer Berufung in den Vorstand der Hactl-Gruppe (vgl. ITJ 35-36/2014, S. 8)! Wasbedeutet dieser Schritt für Hacis?Hacis war bis jetzt eine eher kleine Gesell-schaft innerhalb der Hactl-Gruppe, aberein Sitz im Vorstand verdeutlicht, dasswir nun einen grösseren Einfluss haben.Damit einher geht eine strategische Wei-chenstellung: Ich sage immer, Hacis sollder erweiterte Arm von Hactl sein. Undzwar in zwei Richtungen:

Sehen Sie, Hactl selbst wendet sich inerster Linie an die Fluggesellschaften. DieKunden von Hacis aber sind die Kundender Fluglinien, also die Spediteure wieSchenker, Expeditors oder DHL GlobalForwarding. Die andere Stossrichtung istgeografischer Art. Hactl war schon immerin Hongkong, aber mit Hacis gelingt derGruppe der Ausgriff auf Festlandchina:Wir leisten Strassenersatzverkehre undbetreiben sechs Lagerhäuser in China.

Was sind die konkreten Vorteile?Nun, Fracht aus Europa kommt einfa-cher nach China und ist nicht auf direk-te Flüge angewiesen. Ein Beispiel: DieMaster-AWB einer Sendung mag zwar aufShenzhen laufen, aber unser Angebot ist,dass sie auch in Hongkong landen kann.Unser Basismodell bindet das Perlf luss-delta an, aber wir blicken auch auf weitereGelegenheiten über dieses Gebiet hinaus.

Wie entwickelt sich dieses Modell?Wir haben im Jahr 2000 mit den RoadFeeder Services angefangen und seitdemErfahrungen gesammelt, für die wir mitder einen oder anderen Auszeichnung sei-tens der Industrie in Hongkong belohntwurden. Geschätzt wird insbesondereunsere Pionierleistung, denn, wissen Sie,gerade für ausländische Wettbewerber istes eine ziemliche Herausforderung, mitdem chinesischen Zoll zu arbeiten.

In den nächsten Jahren möchten wirunser Netzwerk zweigleisig erweitern.Einmal, indem wir unseren Kundenmehr Wahlmöglichkeiten zwischen ver-

schiedenen RFS oder der Umladung ihrerSendung auf Flugzeuge eröffnen. Die In-betriebnahme weiterer Lager in China istdie zweite Entwicklungsschiene.

Gibt es da geografische Schwerpunkte?In der Region wird gerade die «HongKong–Zhuhai–Macao-Brücke» gebaut,ein grosses Strassenprojekt, das drei wich-tige Zentren des Perlflussdeltas miteinan-der verbinden und die Transitzeiten mitdem Gebiet westlich von Hongkong starkverkürzen wird. In einem grösseren Rah-men hoffen wir, zukünftig mit einer oderzwei eigenen Stationen in Westchina Fussfassen zu können.

«Wir wollen in Westchina expandieren.»

Können Sie die aktuellen Aktivitäten mitein paar Zahlen veranschaulichen?Nun, unser Lager in Hongkong wird miteinem Personal von 300 Mitarbeitendenbetrieben. Unser Kundenstamm umfasstmehr als 200 Namen, darunter die TopTen der hiesigen Spediteure. Im End-effekt ist unser Geschäft in den letztenzwölf Monaten um 50% gewachsen – fürmich eine recht beeindruckende Zahl.

Wie gross sind diese Lagerhäuser?Abgesehen von Hactl, dem grösstenLuftfrachtterminal der Welt, sind dieseLager eigentlich recht einfach. Woraufes vielmehr ankommt, sind die internenAbläufe und die Effizienz, die dahinterstehen. Wir können beispielsweise si-cherstellen, dass der Zoll unsere Frachtnicht aufhält, eventuell vom Kundenerwünschte Mehrwertdienste einbrin-gen oder die Auslieferung der Sendungdurchführen. Dafür haben wir lokalePartner in China.

Wie wichtig sind diese Partnerfür den Erfolg des Luftfrachthubs

Hongkong überhaupt? Und welchen An-teil daran hat Hactl?Als kleiner Markt ist Hongkong für unslediglich das Eingangstor für China. Dieweltweit führende Stellung des Flughafensist zum grössten Teil ein Verdienst dieserSpediteure. Mit einem Marktanteil vonheute 60% ist Hactl der dominierendeTerminal am Standort. Der Abgang vonCathay Pacific wurde vom organischenWachstum anderer Kunden aufgefangen.

Wie ist das jetzige Verhältnis zu diesemfrüheren Hactl-Anteilseigner?Gut. Auch nachdem Cathay Pacific ihreneigenen Terminal bezogen hat, stützt siesich immer noch auf die RFS-Dienste vonHacis. Als alter Kunde weiss die Flugli-nie, dass sie mit dem «Superlink»-ServiceFracht sicher und schnell etwa nachGuangzhou, Shenzhen oder Dongguanbringen kann. Denn als einziger Anbieterunter den drei Terminalbetreibern kön-nen wir unsere Kunden auch vom «QuickPass Mode» profitieren lassen, d.h. Hacis-Lkw müssen nicht stundenlang am Zollwarten, sondern ihre Ladung wird erstnach Ankunft im Lager inspiziert.

Im Gespräch mit Vivien Lau, Managing Director, Hong Kong Air Cargo Industry Services (Hacis)

Luftfracht auf der StrasseSeit Oktober 2012 steht Vivien Lau Hacis vor, dem vor genau 30 Jahren gegründeten Mehwert-Logistikarm des Hong Kong Air Terminals

(Hactl). Vergangenen August ist sie in den Vorstand der Hactl-Gruppe aufgestiegen. ITJ-Redaktor Andreas Haug befragte sie kürzlich in

Seoul (Südkorea) zu ihrem eigenen Werdegang und den Möglichkeiten, die sich nach Überwindung des chinesischen Zolls eröffnen.

Vivien Lau,Managing Director

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48 Amerika Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Der Norden Kanadas ist ein rauher Land-strich, der vor allem vom polaren Klimageprägt ist. Die Ausbeutung von Rohstof-fen steht traditionell im wirtschaftlichenVordergrund, wozu das Fracking-Ver-fahren für Erdgas eine neue Dimensionhinzugefügt hat. Nach Erhebungen derU.S. Geological Survey werden in dergesamten nordkanadischen Region 13%der globalen bislang nicht erschlossenenErdölreserven sowie 30% der weltweitenErdgas-Vorkommen vermutet. Die kana-dische Regierung ebenso wie zahlreicheUnternehmen stossen bei der Erschlies-sung allerdings an die Grenzen des vor-handenen Transportnetzes.

Investitionen in Strassen und FlüsseBei einer kleinen Bevölkerungszahl sinddie Strassenverbindungen spärlich. Alleinin den Nordwest-Territorien kommen zuden ca. 2200 km allwetterfesten Strassenzusätzlich wintertaugliche 1450 km mit75 Brücken. Privatunternehmen unterhal-

ten neben den öffentlichen auch privateStrassen, deren längste nach den Zahlendes kanadischen Transportministeriumsdie 570 km umfassende Verbindung zwi-schen Tibbett und Contwoyto ist.

Das begrenzte Verkehrsnetz verviel-facht die laufenden Kosten der Berg-bauunternehmen. Die Nordwest Terri-torien haben deshalb ein 10-Jahres-Planmit Investitionen in Strassen, Brückenund Häfen in Höhe von 600 Mio. USDangekündigt. Seit 2013 wird u.a. eineAllwetterstrasse entlang des gesamtenMackenzie-Tals nach Süden bis Wrigleyvorangetrieben. 120 Mio. USD werdenallein in dieses Teilstück investiert, umeine bessere Anbindung zu schaffen.

Terminals im AufbauZudem bauen mehrere Unternehmenin der Pazifikprovinz British ColumbiaLNG-Terminals für die Verschiffung desFlüssigerdgases. Ein Konsortium unterder Führung der Apache Corp. stellt der-zeit den Bau eines Terminals in Kitimatfertig. Hier sollen ab Ende 2016 jedenTag ca. 40 Mio. m³ LNG umgeschlagenwerden. Royal Dutch Shell, das den Baueines eigenen Terminals am gleichenStandort erwogen hatte, wird wohl einenRückzieher machen. Verbesserungen sindalso notwendig.

Intermodale Lösungen werden mitdem Zug Richtung Pazifik und in derBinnenschifffahrt auf dem Mackenziebis zu den Peace-, Slave- und Athabasca-Flüssen geplant. Da der Tundra-Bodennur ein begrenztes Schienengewicht tra-gen kann, ist die Flussschifffahrt einemögliche Alternative. Christian Doepgen

Südbrasilien mitStandorten vernetztMit der Eröffnung einer neuen Nieder-lassung in Curitiba verstärkt das dänisch-stämmige Unternehmen DSV seine Prä-senz im industriellen Süden Brasiliens.Die Stadt gilt als der zweitgrösste Auto-mobilstandort des Landes.

Seit Juni 2012 eröffnete DSV sechsbrasilianische Niederlassungen in SãoPaulo, Santos, Campinas, Rio de Janeiro,Porto Alegre und Curitiba. Drei davonentstanden allein in diesem Jahr. Nachdieser schnellen Expansion geht es fürdie insgesamt 60 Mitarbeiter nun darum,die Entwicklung der einzelnen Standor-te zu konsolidieren. «Wachstum bleibtunser klarer Fokus in Brasilien, aber wirwerden uns jetzt darauf konzentrieren,unseren Marktanteil in den sechs vor-handenen Niederlassungen zu stärken»,kommentiert Jorgen Moller, CEO desLuft- und Seefrachtbereichs von DSV, derseine Funktion im März 2015 an CarstenTrolle übergeben wird (s. ITJ Daily vom8. Oktober 2014).

Expansionsmöglichkeiten in CuritibaCuritiba ist die Hauptstadt des Bundes-staats Paraná und gilt als «ökologischeHauptstadt Brasiliens», die für ihre inno-vativen und nachhaltigen Stadtentwik-klungsprojekte bekannt ist. Unter denrund 1,9 Mio. Einwohnern sind auch vie-le europäische Immigranten, die die Stadtin den letzten 30 Jahren durchschnittlichum 7,1 % p.a. wachsen liessen. Auch dasPro-Kopf-Einkommen liegt in Curiti-ba um 66% über dem brasilianischenDurchschnitt.

Die raschwachsendeMetropole istüberden Flughafen Afonso Pena Internationalund den Anschluss an die SchnellstrasseSãoPaulo–RioGrandedoSulgutinBrasili-en angebunden. Wirtschaftlich profitiertdie Stadt zudem von der ortsansässigenAutomobilindustrie sowie von dem ca.90 km entfernten Hafen Paranaguá an derAtlantikküste. cd

Infrastruktur für Erdgas-Gewinnung in Kanada

Engpässe aufbrechenDie Fracking-Methode hat in der Erdgas-Gewinnung eine neue Epoche eingeleitet. Auch

in Nordkanada warten grosse Vorkommen auf ihre Erschliessung, die jedoch ohne ent-

sprechende Infrastruktur nicht möglich ist. Ein staatliches Programm soll Abhilfe schaffen.

Die Zugbelastung hat in Nordkanada Grenzen.

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MANACO INTERNATIONAL FORWARDERS, INC.

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Als Alfons und Hilda Kern 1956 denGrundstein für den heutigen Fuhrbetriebund Baustoffhandel legten, hätten Sie essich nicht träumen lassen, dass das Unter-nehmen fast 60 Jahre später weiterhin festin Familienhand ist: Heute steigt nichtnur ihr Sohn immer noch gerne in dieFahrerkabine, auch ihr Enkel ist neuer-dings als Disponent fest in den Betriebeingebunden. Schliesslich hat RonnyKern nicht nur das das richtige Gespürund Verhandlungsgeschick geerbt, son-dern auch viel Know-how erlernt.

Mit acht eigenen Lkw bedient die KernGmbH & Co. KG hauptsächlich den in-nerdeutschen Fernverkehr und transpor-tiert Ladungen wie Dachziegel, Schüttgutoder Maschinenbauteile. Die Firma ist

sehr gut vernetzt, doch das reicht heutzu-tage nicht mehr aus, meint Ronny Kern:«Früher hat man eine Tour gehabt undist leer zurückgefahren, heute kann sichdas keiner leisten. Für solche Fälle findetman auf Frachtenbörsen wie jener vonTimocom kurzfristig eine Rückladung.»

Dank einer Screenreader-Software undeiner Braille-Zeile kann er trotz eines Seh-vermögens von nur 1% grösstenteils auto-nom am Computer arbeiten. So werdendie visuellen Bildschirminhalte mittelseines Screenreaders in akustische Sig-nale umgesetzt und quasi «vorgelesen».Zusätzlich ist an die USB-Schnittstelledes PC eine spezielle Braille-Tastatur (be-nannt nach dem französischen ErfinderLouis Braille, 1809-1852) angeschlossen,

die Texte in einer per Tastsinn erfühlba-ren Brailleschrift wiedergibt.

Moderne IT-Technik bietet blindenund sehbehinderten Menschen immermehr Möglichkeiten. «Wir versuchengenerell ständig unsere Oberflächen inForm, Farbe und Bedienung zu opti-mieren. Nach unserem nächsten Updatewerden alle Nutzer mit der ‹Tab-Taste›durch die ‹Felder› springen können – so-mit auch durch die Bereiche, die sonstnur per Maus erreichbar waren», kündigtTimocom-Sprecher Marcel Frings an. ah

Disponent Ronny Kern überwindet trotz Sehbehinderung Barrieren

Blindes Verständnis für FrachtMit seinem festen Eintritt als Disponent in die durch seine Grosseltern gegründete Firma

im südwestdeutschen Buchen setzt Ronny Kern die Familientradition fort. Doch statt

einer handelsüblichen Tastatur ist an seinem Computer eine Braille-Zeile angeschlossen.

Ronny Kern bei der Arbeit mit der Braille-Zeile.

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49Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014 Vermischtes

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50 Aus dem Leben / Inserentenindex Internationale Transport Zeitschrift 45-46 2014

Glück oder Genie?«Der Zufall ist ein völlig konfuses mathematisches Konzept.»Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker und Schriftsteller

In einem sind wir uns ja alle einig: Strenggenommen gibt es ihn gar nicht. Dennochhat er häufig derart starke Auswirkungenauf unser Leben, dass es schwer fällt, ihnso ganz zu leugnen. Die Rede ist natürlichvom Zufall, im Falle des Misserfolgs auchPech genannt, im Erfolgsfall aber Talent,Fleiss und Tatkraft.

Wir modernen Rationalisten glaubenja gerne, dass alles einen Grund hat. «Zu-fall ist ein Wort ohne Sinn», sagte schonVoltaire. «Nichts kann ohne Ursacheexistieren.» Doch gleichzeitig sind wir ver-sucht dem Wort von Napoleon Bonapartebeizupflichten: «Der Zufall ist der einziglegitime Herrscher des Universums.»

Der Punkt ist ja der: Mag auch alles eineUrsache haben, was nützt uns das schon?Aus diesem ganzen Gewimmel von Ursa-chen und Wirkungen wird ja doch keinerwirklich klug.

Nehmen wir beispielsweise an, Sieplanen einen Mord. Da ist Ihnen natür-lich sehr daran gelegen, alles genau zubedenken und den Zufall gänzlich auszu-schalten, damit Ihnen nicht dummerweiseeiner drauf kommt. Doch wie Sie in jedem

Kriminalroman nachlesen können, wird Ihnendas nicht gelingen. Denn wenn der Mörderauch noch so raffiniert zu Werke geht undjede Eventualität im Voraus bedenkt, so wirder doch zuletzt durch irgendein dummesDetail entlarvt, das er in keinem Fall voraus-sehen konnte. Begehen Sie also lieber dochkeinen Mord.

Ich finde, eine Metapher der Ewa in Afrikatrifft den Kern der Sache ganz gut: «Einemherumschweifenden Jäger begegnet ein he-rumschweifendes Tier.» Man kann natürlichnie wissen, ob man beim Herumschweifenauf so ein Tier trifft. Reiner Zufall. Aber letzt-lich spricht doch einiges dafür. Besonders,wenn man sehr hartnäckig und ausdauerndherumschweift.

Bliebe man dagegen zuhause und tätenichts, da wäre es schon ein grosser Zufall,wenn einem ein herumschweifendes Tierbegegnet. Also Zufall ist es allemal, insofernman nie wissen kann, was passiert. Aberman kann schon einiges tun, um den günsti-gen Zufällen sozusagen den Weg zu ebnen.

Ob der Zufall eine Bedeutung hat, ent-scheiden ohnehin oft genug wir selbst. Den-ken Sie doch nur an die sogenannte schick-

salhafte Begegnung. Haben wir es dennnicht selbst in der Hand, ob eine Begeg-nung schicksalhaft wird oder nicht? Wirmüssen ja nur zerstreut vorüber laufenund schon war es das mit dem Schicksal.

Oder aber wir sind bereit, die Gele-genheit zu nutzen. Was heisst da Zufall?Ebenso verhält es sich im ungünstigenFall. Wenn man einmal Pech hat, ist dasnatürlich reiner Zufall. Doch sollten sichdiese Zufälle bedenklich häufen, dannist man gut beraten, sich ein paar klugeGedanken darüber zu machen. Möglicher-weise kann man ja doch Abhilfe schaffen.

Also alles in allem ist der Zufall garnicht so schlecht. Wenn er einem auchmanchmal böse in die Quere kommt, lässter sich doch oft zum Positiven beeinflus-sen. Worauf es ankommt, ist die Chancenzu nutzen. Schweifen Sie herum auf derSuche nach der günstigen Gelegenheit.Und wenn Sie dann zufällig gleich aufAnhieb Glück haben, lassen Sie sich IhreVerblüffung nicht anmerken. So haben Siezudem noch die Chance, dass man Sie fürein Genie hält.

Iris Martin

Inserentenindex

Barth+Co Spedition GmbH & Co KG . . . .32

Blue Star Ferries Maritime S.A. & CoJoint Venture . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42

C.H. Robinson Worldwide, INC. . . . . . . . .13

Cargopack Tägi AG . . . . . . . . . . . . . . . . .27

Contship Italia SpA. . . . . . . . . . . . . . . . . .14

D’Alessandro Agent EspaceMéditerranée . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

Delta Express Line . . . . . . . . . . . . . . . . . .38

EHG Ennshafen GmbH . . . . . . . . . . . . . . .25

Emons Spedition GmbH . . . . . . . . . . . . . . .8

Etihad Airways . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

Francesco Parisi SpA EMT - Europa Multi-purpose Terminals - Port of Trieste . . . . . .40

Garland Transitos Lda. . . . . . . . . . . . . . . .22

Gebrüder Weiss-Transport und LogistikGebrüder Weiss GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .6

Genel Transport Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . .33

Global Maritime Agency S.A. . . . . . . . . . . 12

Globelink West Star Shipping LLC . . . . . . .46

Grimaldi Group Grimaldi Cia diNavigazione . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Grupolis Transitarios Lda . . . . . . . . . . . . .37

Hans Künz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41

Hupac Intermodal SA . . . . . . . . . . . . . . . .24

InterRail Holding AG / Tarabari Rail . . . . .45

Intertrans International Transports . . . . . .44

Kifa AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Lamprecht Transport AG . . . . . . . . . . . . . .20

LKW WALTER InternationaleTransportorganisation AG . . . . . . . . . . . . .2

M&M Militzer & Münch InternationalHolding AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35

Manaco, International Forwarders Inc. . . .48

Marinair Cargo Services Ltd. . . . . . . . . . . . 15

Messe Berlin GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . .23

Moor Transport AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

Phoenix Freight Internat. Ltd . . . . . . . . . .41

Port de Barcelona . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34

Prisma Logistics SpA . . . . . . . . . . . . . . . . .32

RS Container Group . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Tarros International S.p.A. . . . . . . . . . . . .39

Trans Otto - Internationale Transport undHandels GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31

TransContainer JSCO . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Transnatur S.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43

Turkish Airlines - Aviation AcademyTurkish Airlines Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

Turkish Airlines Inc. Türk Hava YollariA.O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52

VTG Aktiengesellschaft . . . . . . . . . . . . . .25

Wegmüller AG Holz- und Kartonver-packungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26

Zenit Spedition GmbH & Co KG . . . . . . . .31

Zollagentur Schambeck AG . . . . . . . . . . . .8

Die Ausgabe 47-48/2014 des ITJ, mit den Specials Asien und Italien,erscheint am 21. November 2014 (Inserateschluss: 12. November 2014).

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