Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart 1967, 1968. Band 16. Band 17 by GerhardLeibholzReview by: H.-J. SchlochauerArchiv des Völkerrechts, 14. Bd., 2. H. (August 1969), p. 301Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40797335 .

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Besprechungen 301

kerrecht und internationale Beziehungen weiterentwickeln würden, wenn das ame- rikanische Eingreifen in Süd- und Nord- vietnam als Präzedenzfall betrachtet würde, und wie sich diese Entwicklung gestalten würde, wenn das amerikanische Vorgehen als Völkerrechtsbruch zu brandmarken wäre). Immer wieder kehrt die Argumentation zu einem Gedanken zurück, den Präsident Johnson 1965 in einer Rede ausdrückte: »Wenn die Feinde der Freiheit von nationalen Befreiungs- kriegen sprechen, so hat die alte Unter- scheidung zwischen Bürgerkrieg und in- ternationalem Krieg bereits viel von ih- rer Bedeutung verloren«. Bewußt oder unbewußt ringen fast alle amerikanischen Völkerrechtler, die das Vietnamproblem untersucht haben, mit diesem Satz.

Prof. Dr. Ο. Κ i m m i η i c h , Regensburg

Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart 1967, 1968. Herausgegeben von Gerhard Leib- holz. Band 16. 1967. IV, 647 S.; Band 17. 1968. IV, 690 S. Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). Die beiden Bände enthalten wie-

derum aufschlußreiche und gut doku- mentierte Abhandlungen vor allem zu staatsrechtlichen, aber auch zu verwal- tungsrechtlichen Fragen sowie Berichte über die Verfassungsgerichtsbarkeit in der Bundesrepublik Deutschland und über allgemeine verfassungsrechtliche Entwicklungen im europäischen wie au- ßereuropäischen Raum. Für den inter- nationalen Bereich sind aus Band 17 hervorzuheben die Darstellung von El- ke Suhr über die Verfassungsrechtspre- chung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften (zu den gemeinschafts- rechtlichen Grundnormen, der Struktur der Gemeinschaften und dem Verhältnis der Gemeinschaften zu den Mitglied- staaten) sowie die Abhandlung von Ale- xander Hollerbach über die neuere Ent- wicklung des Konkordatsrechts (zum Zweiten Vatikanischen Konzil von 1965 sowie katholischen Kirchenverträgen mit Staaten Mittel- und Südeuropas, Mittel-

und Südamerikas, den sozialistischen Staaten Europas und mit Tunesien) und die umfangreiche Untersuchung von Hans Reis über Konkordat und Kir- chenvertrag in der Staatsverfassung (und zwar im Grundgesetz und den Verfas- sungen einzelner deutscher Länder, in den Verfassungen u. a. von Italien, Öster- reich, Polen, Portugal, Kolumbien, Pe- ru, Venezuela sowie historisch in kai- serlichen Wahlkapitulationen, im baye- rischen Religionsedikt sowie in den Ver- fassungen Luxemburgs und des Kantons Freiburg - mit reichem Schrifttum).

Schlochauer

Annuaire de l'Institut de Droit International 1967. Volume 52 (Session de Nice). Basel: Verlag für Recht und Gesellschaft. 1968. Tome I: 740 S.; Tome II: XCI, 714 S. Inzwischen liegt der neue recht um-

fangreiche Band betreffend die Instituts- Tagung in Nizza vor, über die im vori- gen Heft des Archivs (vgl. oben S. 60/61) berichtet worden ist. Er enthält die vor- läufigen und endgültigen Rapports von S. Rosenne über das Thema Vertrags- beendigung, zu dem Scelle schon im Jah- re 1948 und dann Giraud (Annuaire Bd. 49, I [1959] S. 5-291) auf der Brüs- seler Tagung 1963 (aaO Bd. 50, II [1963] S. 270 ff.) nur kurz erörterte Vorarbeiten geleistet hatten, von Β. Α. Wortley zu Kapitalinvestitionen in Entwicklungsländern und von R. Mona- co über die testamentarische Erbfolge im internationalen Privatrecht sowie zu diesen Gegenständen die Stellungnah- men von Kommissionsmitgliedern, die Beratungen im Plenum und die von ihm gefaßten Beschlüsse (vgl. Texte im vo- rigen Heft oben S. 96 ff.). Aufgenom- men sind weiterhin Berichte, Bemerkun- gen von Kommissionsmitgliedern und Resolutionsvorschläge zu zwei noch nicht beratenen Materien: »Les effets interna- tionaux des nationalisations« (Bericht- erstatter P. de La Pradelle; 3. Kommis- sion) und »Le problème que pose l'exi- stance des armes de destruction massive

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