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blicke Ein- Jahresausstellung Architektur 2014

Jahresausstellung Architektur 2014

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4. bis 21. März 2014, Kornhausforum Bern. Dokumentation der Ausstellung "Einblicke".

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blickeEin-

Jahresausstellung

architektur 2014

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Impressum

Berner FachhochschuleArchitektur, Holz und BauPestalozzistrasse 203400 Burgdorfwww.ahb.bfh.ch

Gestaltung Franziska MaederRedaktion Irene KrauseDruck Witschi & Co Druckerei, NidauDanke an Dozierende, Assistierende, Studierende und Mitarbeiter/-innen, die an diesem Heft mitgewirkt haben

Wir bedanken uns für die Unterstützung bei den FirmenHerzog Bau und Holzbau AGLosinger Marazzi AGImplenia AGItten + Brechbühl AG

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Liebe AusstellungsbesucherinLieber Ausstellungsbesucher

Im Februar 2011 erteilte der Regierungsrat des Kantons Bern in einer Planungserklärung den Auftrag zur Planung des Cam-pus Biel-Bienne. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof sollen die Departemente Technik und Informatik (TI) sowie Archi-tektur, Holz und Bau (AHB) der Berner Fachhochschule BFH in einer Neuanlage zu einem grossen Lehr- und Forschungs-betrieb zusammengefasst werden. In der Zwischenzeit planen verschiedene Gremien mit Hochdruck an diesem Projekt, das ab 2020 in Betrieb genommen werden soll. Doch wie sehen es die Studierenden als Direktbetroffene? Welche Bedürfnisse, welche Ideen und Wünsche formulieren sie für eine neue Lehr- und Lebenswelt?

Dieser Frage ist in der diesjährigen Jahresausstellung des Fachbereichs Architektur viel Raum gewidmet. Die Studieren-den setzten sich in den Projektstudios eingehend mit einer Campusanlage auseinander. Neue Lebenswelten wurden ent-wickelt, in denen ein Tagesablauf (aufstehen, lernen, bewegen, ausruhen, kochen und feiern) zu einem lebendigen, gebauten Organismus verschmilzt. Standort dieser Studien ist einer-seits, das für die Campusanlage vorgesehene Areal in Biel und andererseits Stanfort in Kalifornien und Bangalore in Indien.

In der Auseinandersetzung mit dem Thema wurden zwei Stu-denten mit einer Auszeichnung des internationalen Hawa Student Award 2014 geehrt. Die Jury lobte den innovativen Ansatz für studentisches Wohnen. Nicht nur optimale Lern- und Forschungsbedingungen sind heute relevant für die Wahl des Hochschulstandortes, sondern auch ansprechender und kostengünstiger Wohnraum. Diese Arbeit und weitere Wettbe-werbserfolge von Studierenden finden sich in der Ausstellung und zeugen vom Engagement und Wissen der Verfasserinnen und Verfasser.

Einen Einblick in unsere vielfältigen Tätigkeiten ermöglichen weitere ausgewählte Projekte aus der Lehre und Forschung. Die Ausstellung soll einmal mehr der breiten Öffentlichkeit Auskunft geben über unser Tun. Gerne möchten wir auch in diesem Jahr mit Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, ei-nen Diskurs über Lehre, Forschung und natürlich Architektur führen.

Urs HeimbergFachbereichsleiter Architektur

edItorIal

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Dieser Kurs ist der Höhepunkt des Basic-Gestaltungsmo-duls. Es werden die vorgängig erworbenen Fähigkeiten der visuellen Kommunikation (Bildbearbeitung, 3D-Model-lierung, Bildkonzepte, Typografie) an einer eng geführten Entwurfsaufgabe angewendet.

Nach der «Designthinking» Methode durchlaufen die Studie-renden erstmals einen Entwurfsprozess. Dieser zeichnet sich aus durch: Abfolge von Analyse – Haltung definieren – Proto-typen erstellen – Test als Schlaufe, das heisst Gleichzeitigkeit von Analyse und konzeptioneller Ideenfindung («hermeneu-tischer Zirkel» oder «Ersch am Schluss isch me gschider») – schnelle Entscheide und sofortige Handlung (Lücken werden dank permanenten Rückkoppelungen nach und nach geschlos-sen) – schnellstmögliche Visualisierung in Form von Diagram-men und Modellen als verbindliche Konkretisierung und Kom-munikationsgrundlage.

Burgdorf mit VerdichtungspotenzialDieser Entwurfsprozess wird angewandt auf die Stadt Burg-dorf, die im Äusseren erweitert wird, obwohl sie im Stadt-zentrum über ein grosses Verdichtungspotenzial verfügt. Das Gewerbegebiet Mühlibach/Schlössli, das im Stadtkern – aber hinter den Geleisen – liegt, ist zurzeit nur lose bebaut.Bestehende Gebäudetypen sollen mit neuen Funktionen be-stückt werden. Ein Cluster von Praxis und Forschung mit re-gionalen Firmen aus den Bereichen Handwerk, Technologie, Gastronomie als Partner soll den richtigen Mix aus Bodenstän-digkeit und Innovation garantieren. Aus der Nutzung sollen Raumbedürfnisse abgeleitet und strukturiert werden. Nur das Dach darf neu definiert werden.

Prof. Jaques Wüthrich

PassEREllELeitung

Prof. albin Zellweger

DEsiGnPRoZEssECoachingteam

Prof. Guy lafranchi Prof. Jacques Wüthrich Marcelle Ernst

Für die Zulassung zum architekturstudium an einer schwei-zer Fachhochschule verlangt der Gesetzgeber von absol-vierenden einer gymnasialen Maturität ein einjähriges Berufspraktikum. Mit der Passerelle der BFH wird diese anforderung erfüllt.

Die Ausbildung umfasst einen dreimonatigen Vorkurs und ein neunmonatiges Praktikum. Die Passerelle ist terminlich so ge-setzt, dass das Jahr ab Matur bis Studienbeginn optimal ge-nutzt wird. Die Zeit zwischen Matur und Vorkurs ermöglicht die Organisation des Praktikums. Die jährlich angebotenen Vorkurse beginnen jeweils im August. Der Zeitpunkt des Prak-tikums kann variieren, frühester Beginn ist November.

Zukunftsorientierte PasserelleDen Absolvierenden einer gymnasialen Maturität bietet die Passerelle den praktischen Background für die Zulassung zu einem Fachhochschulstudium in Architektur sowie eine indi-viduell angepasste Unterstützung und Begleitung während des Praktikums.Der Vorkurs umfasst 8 Module à 48 Lektionen. Der Unterricht findet in Form von Präsenzunterricht (Theorievermittlung) und einem begleiteten Selbststudium (Werkstatt und Labor, Prob-lem Based Learning) statt. Entsprechend werden die Module in Halb- und Ganztagesblöcke gegliedert.Die BFH setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Archi-tektur- und Planungsbüros, um auf das Studium abgestimmte Praktikumsstellen bereitzustellen.

passerelle –br�ckenschlag zwIschen gymnasIum und hochschulstudIum

desIgnprozesse

Passerelle, Modellbauwoche

Designprozesse_3D-Modell_Aussenraum

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Am Anfang des Bauvorhabens steht der Wille der Bauherr-schaft. Der Planungsprozess beginnt lange bevor Architektin-nen und Architekten die ersten Ideen zur räumlichen Gestalt des künftigen Bauwerks präsentieren. Erfolg oder Misserfolg des Bauvorhabens resultieren aus frühen Grundsatzentschei-dungen. Die wichtigsten Fragen liegen in der Verantwortung der Bauherrschaft. Welche Bedürfnisse zeigen sich im örtli-chen Immobilienmarkt? Ist der Standort für die vorgesehene Nutzung geeignet? Gibt es eine Nachfrage für das geplante Objekt? Ist das Vorhaben finanziell tragbar? Kann das Projekt zeitgerecht realisiert werden?In frühen Phasen von Bauvorhaben, heute meistens Projekt-entwicklung genannt, sind zunehmend spezialisierte Fachleute tätig. Architektinnen und Architekten müssen diese Prozesse verstehen, damit sie ihre Planungsarbeit zielgerichtet leisten können. Zudem bildet ein Architekturstudium eine gute Grund-lage, um sich im Gebiet der Projektentwicklung zu vertiefen.Im Einführungsmodul «Management und Immobilien» erle-ben die Teilnehmenden anhand einer realen Fallstudie die Planungsschritte von der ersten Investitionsabsicht bis zum Beginn der architektonischen Planung. Es geht inhaltlich um ein altes Hotel in einer rechtlich und planerisch komplizierten Situation, das einer neuen Nutzung zugeführt werden soll. Die Studierenden nehmen dabei die Rolle eines professionellen Projektentwicklers ein. In vierzehn Episoden setzen sie sich intensiv mit den vielfältigen Aspekten der Projektentwicklung auseinander. Dabei lernen sie die Sichtweisen zahlreicher Be-teiligter kennen, von Grundeigentümern und Investoren über Behörden und Nachbarn bis zu Architekten und Fachplanern.Projektentwicklung erfordert ein systematisches Vorgehen. Den Teilnehmenden steht damit ein Übungsfeld zur Verfügung, in dem sie hervorragend methodische Arbeitsweise und effizi-ente Arbeitstechniken trainieren können.Am Ende des Kurses können die Studierenden ihre Planungsar-beit im Rahmen der gesamten Immobilienentwicklung einord-nen und sie kennen die Überlegungen, Abläufe und Anforde-rungen ihrer Partner im Immobilienmarkt.

Prof. Fritz Häubi

Die Wahrnehmung gebauter Räume basiert auf unseren Sin-neswahrnehmungen, die diese Räume bei uns hervorrufen.

So banal dieser Satz zu sein scheint, so zentral und folgen-schwer sind seine Konsequenzen für das architektonische Entwerfen und Gestalten: Wenn eine der Kernaufgaben des Ar-chitekten die Gestaltung von Lebensräumen für den Menschen darstellt, so heisst dies folglich, dass eben diese Lebensräume von uns primär durch unsere Sinne erschlossen werden. Das Entwerfen und die Gestaltung von Räumen und Objekten im Raum sind somit hauptsächlich eine Auseinandersetzung mit den Wirkungen dieser Räume und Objekte auf den Menschen. Soll der Entwurf gezielt durchgeführt werden, müssen wir, analog dem Erlernen einer Sprache, über ein «Grundvoka-bular» architektonischer Möglichkeiten zur Artikulation von architektonischen Räumen verfügen. Wie bei einer Sprache bedürfen wir zusätzlich noch der Kenntnis der entsprechenden «Grammatik» – eines wirkungsorientierten Regelwerks, um sinnvolle und wirkungspräzise Kompositionen und Konstruk-tionen bilden zu können. Wollen wir präzis und kontrolliert architektonische Räume ho-her Qualität entwerfen, müssen wir die wichtigsten Einfluss-faktoren auf unsere Raumwahrnehmung sowie die Art und Weise, wie diese wirken, nicht nur kennen, sondern gezielt beherrschen lernen.

Im Zentrum der Vermittlung in diesem Modul stehen deshalb die Wahrnehmung und Wirkung von architektonischem Raum, die Parameter, die sinnliche Raumwahrnehmung beeinflussen, die Wirkung dieser Parameter und die gezielte und methodisch adäquate Anwendung dieser Elemente im architektonischen Entwurf.

Markus Röthlisberger

aRcHiTEKToniscHER RaUMCoachingteam

Martin Dietrichattila Gygaxsebastian Hurni Prof. charles Job saina nicoletMarkus Röthlisbergersara schiblerProf. Bettina storrer

ManaGEMEnT UnD iMMoBiliEnLeitung

Prof. Fritz HäubiProf. oskar Wyss

management und ImmobIlIenarchItektonIscher raum

Architektonischer Raum, Book House, Ardita Axhami

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DEsiGnCoachingteam

Prof. Jacques Wüthrich Marcelle Ernst andré Marti

aTMosPHäREoBJEKTinsZEniERUnG/ RaUMVERWanDlUnGLeitung

lars Kordetzky

Die studierenden lernen in diesem Modul räumliche Gebil-de analog und digital zu planen und zu beurteilen.

Durch das Kennenlernen einer Vielzahl an Ausführungsme-thoden wird die Fähigkeit verbessert, auch grössere Modelle angemessen zu realisieren. Das Semester ist zweigeteilt. Zu Beginn steht das Kennenlernen von Arbeitsabläufen, die dann in der zweiten Semesterhälfte angewendet werden.

Virtual Prototyping 1Hier steht die Herstellung von Haus- und Landschaftsmodel-len im Zentrum und wird mittels numerisch gesteuerter Aus-gabegeräte wie Printer, Cutter und Miller (Fräser) produziert.Dies bedingt die Beherrschung des räumlichen Zeichnens, der Herstellung von produktionsgerechten Datenmodellen, des Umgangs mit Genauigkeiten und Toleranzen.

arbeitsmodelle/BozzettiUm eine Sprache und eine Haltung zu nicht-abbildenden räum-lichen Konstellationen zu entwickeln, werden analoge Form-gewinnungsverfahren wie Addition, Subtraktion, Konstruktion, Umformen, Anreicherung usw. mit diversen Materialien reali-siert.

Form/Raum analog/digitalAusgehend von einem räumlichen Formprinzip, das sich weder analog noch digital eindeutig fassen lässt, suchen wir nützli-che Anwendungen. Dabei konzentrierte man sich primär auf die mehrfache Helix oder die Spirale.

Prof. Jaques Wüthrich

atmosphäre ist ein Dialog, zum Beispiel zwischen objekt und subjekt, zwischen dem Gebauten und dem Betrach-ter. Die Wirkung einer inszenierung widerspiegelt einen Gesamteindruck und setzt sich aus verschiedenen Ebenen zusammen. Für architekten und architektinnen geht es da-rum, die einzelnen Gestaltungsebenen zu bearbeiten, auf-einander abzustimmen und somit einen Dialog zu eröffnen.

Die Aufgabenstellung orientiert sich an der Designmesse Desi-gners› Saturday in Langenthal und beinhaltet die Inszenierung eines Firmenauftritts unter dem Motto «design is a statement» in der Ruckstuhl Teppich Fabrik. Verschiedene zur Auswahl stehende Firmen, ihre Philosophie und die Eigenheiten der Produkte mussten in einer räumlichen Inszenierung vermittelt werden. Neben dem prozessorientierten Arbeiten mit dem De-sign-Thinking-Prozess und dem Arbeiten mit Varianten stand das digitale, räumliche Entwerfen im Vordergrund.

Die «Gruppe Thut» hat, ausgehend von einer gemeinsamen Analyse und daraus hervorgehender Design Challenge, zwei gegensätzliche Varianten entwickelt: eine modellhafte Stadt, die in ihrem Inneren die Eigenheiten der Thut-Produkte birgt, und ein dynamisches Raumgefüge, erweitert mit erzählten Ge-schichten aus dem Leben der Produkte.

Lars Kordetzky

Atmosphäre_Objektinszenierung und Raumverwandlung_Inszenierung in der Teppich Fabrik Ruckstuhl

Design_Arbeitsmodelle

desIgn

atmosphäreobjektInszenIerung/raumverwandlung

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EnTWURFsTHEoRiECoachingteam

Prof. nandita B. Boger Prof. Dr. claire Bonney William Fuhrer saina nicolet Prof. Dr. Ulrike schröer

FaRBE sysTEMaTiscHLeitung

Prof. Beat löliger

Durch die Unterscheidung in ein Theoriesemester (Hs) und ein Projektsemester (Fs) wird die Entwurfstheorie zeitlich versetzt zum Projekt unterrichtet. Dennoch bleibt der an-spruch erhalten, direkt auf den eigenen Entwurf anwendba-res Wissen und anwendbare Methoden zu vermitteln.

Es werden Grundlagen für die Umsetzung im Projektsemester und auch für die Anwendung in der Berufspraxis geschaffen. Den Vorlesungen thematisch zugeordnete Übungen dienen dem Festigen und Vertiefen des theoretischen Stoffs. Das Vor-gehen in den Übungen ist die Methode, ein komplexes Problem in Teilprobleme zu zerlegen.

BerufsbildIn einem Berufsumfeld, das zunehmend spezialisiert ist, gilt es, das Verständnis für das Gebäude als Gesamtsystem zu för-dern, um isoliertes Fachwissen zu vermeiden. Entwurfstheorie wird verstanden als Kombination von Architekturtheorie, die das Wesen der Architektur untersucht, und Entstehungspro-zessen in der Architektur. Kunst- und Architekturgeschichte sind chronologisch oder themenbezogen in den Unterricht integriert. Die Einbettung in die Geschichte und das Verste-hen der Entwicklung in der Architektur sind Voraussetzung für verantwortliches Handeln in der Praxis.

KohärenzWahrheit als solche gibt es in der Architektur nicht. Um Argu-mente zu gewinnen, die über die persönlichen Vorlieben hi-nausgehen, wird der Begriff Kohärenz eingeführt. Der Aufbau nach einer bestimmten Logik und die Notwendigkeit, Teile zu einem Ganzen zu fügen, sind Sprache und Architektur gemein. Die isolierten Komponenten, die analysiert und interpretiert werden, sind Ort, Kontext, Struktur, Fassade, Funktion, Idee und Raum. Als Abschlussübung planen die Studierenden eine Intervention an einem bestehenden Gebäude. Erst wenn sie das Gebäude als System begreifen, können sie eine kohärente Erweiterung planen.

Prof. Nandita B. Boger

Farbe, Form und Raumals ausgangspunkt für die arbeit mit Farbe, Form und Raum dient ein frei wählbares signifikantes Gemälde mit Farb-kontrasten eines massgebenden Künstlers.

Die Studierenden entwickeln daraus eine räumliche (architek-tonische) abstrakte Situation. Farbe, Komposition und eventu-eller Duktus des Vorbildes fliessen in die Umsetzung ein.Die Studierenden entwickeln ein räumliches Objekt und insze-nieren mit Licht und Farbe wandelnde Stimmungen. Es wird untersucht, welche Möglichkeiten sich im kleinmassstäblichen Raum, in einer Art experimenteller Laborsituation, entwickeln und erfahren lassen. Der Suche und dem Weg, der zu der indi-viduellen Lösung führt, soll eine eigenständige gestalterische Form gegeben werden.

Raum, licht und FarbeDie Studierenden entwickeln ein räumliches Objekt und insze-nieren mit Licht und Farbe sich wandelnde Stimmungen. Es wird untersucht, welche Möglichkeiten sich im kleinmas-stäblichen Raum in einer Art experimenteller Laborsituation entwickeln und erfahren lassen. Der Suche und dem Weg, der zu der individuellen Lösung führt, soll eine eigenständige ge-stalterische Form gegeben werden.

ZeichnenDie Studierenden verwenden verschiedene analoge Techniken gezielt zur Darstellung von Räumen und diversen Kontextele-menten. Die Linie wird dabei als mehrdimensionaler Seismo-graf verstanden. Die Zeichnung als Sehprotokoll, als Kombi-nation von genauer Beobachtung, erworbenen Verfahren und subjektiver Erinnerung.Die Studierenden erarbeiten individuell eine zeichnerische Analyse eines Ortes: Mittels Bildarbeit wird versucht, einen Ort zu erkunden, zu definieren, zu bestimmen, zu erobern. Die Zeichnung als Sehprotokoll: Raumbezüge, Beziehungslinien, Farbe, Durchblicke, Aktivitätszonen.Die Studierenden realisieren in einem zweiten Schritt eine Projektarbeit, in der Bilder einen Ort beeinflussen, verändern, prägnanter machen, Identität stiften, bespielen.

Prof. Beat Löliger

Raum Licht Farbe_Reto Streit

Strukturmodell_Gruppe C4

entwurfstheorIe

farbe systematIsch

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nachhaltigkeit – integraler Bestandteil im EntwurfsprozessDas Baufeld im Lenz in Lenzburg, Kanton AG, ist als Entwick-lung 2000-Watt-Gesellschaft zertifiziert. Trotzdem sind die meisten Gebäude erst im Minergiestandard geplant. Sieben Projekte sollen nun zu Leuchtturmprojekten verbessert resp. optimiert werden. Für die Projekte bedeutet dies, einen Stan-dard von mindestens Minergie P/A oder sogar Plusenergie zu erreichen. Das Spektrum der Optimierungen reicht von technischen Möglichkeiten (Verbesserung der Materialien und Konstruk-tionen mit besseren U- und auch g-Werten) bis hin zu archi-tektonischen Mitteln (Kompaktheit, Volumetrie, Orientierung, Aussenraumgestaltung, Öffnungsgrad, Verschattung, konst-ruktive Überarbeitungen der Wärmebrücken etc.). Auch für die Wärmeerzeugungssysteme wurden innovative Lösungen entwickelt. Die architektonische Integration von Solaranlagen in der Fassade war zudem ein besonderer Schwerpunkt. Alle Projekte wurden auf ihre 2000-Watt-Kompatibilität nach SIA 2040 überprüft.Die Ergebnisse belegen eindrucksvoll, dass sich eine vielfäl-tige, kontextuelle Architektur und Nachhaltigkeit nicht wider-sprechen. Die Losinger-Marazzi AG als Entwickler des Baufel-des stellte freundlicherweise die Baugesuchsunterlagen zur Verfügung und nahm an der Schlussreview teil.

Mehrfamilienhaus «im Grün» (aTF architekten, Zürich)Für das bestehende Projekt wurde eine Neuinterpretation der Loggien in sogenannte «Saisonzimmer» (Raum im Dämmperi-meter, aber unbeheizt) vorgenommen. Eine Glasfaltwand lässt sich im Sommer öffnen und im Winter verschliessen. Dadurch wurden die Kompaktheit und der solare Gewinn entscheidend verbessert. Auf die massiven Brüstungen wurde verzichtet, der Aussenraumbezug für die Wohnräume dadurch gesteigert. Statt der verputzten Kompaktfassade integriert die Eternitfas-sade PV-Elemente. Den Schwerpunkt der Energiegewinnung stellt jedoch das Dach dar, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen.

Bürogebäude «im Fluss» (aTF architekten, Zürich)Das Bürogebäude bekommt einen neuen Ausdruck. Der Öff-nungsanteil der Fenster wurde gesamthaft verringert, was Vor-teile bezüglich des winterlichen wie auch des sommerlichen Wärmeschutzes bringt. Massive Brüstungen und die breiten Pfeiler vergrössern den Wandanteil und verbessern die Möb-lierbarkeit. Damit wurde auch Wandfläche für die Energiege-winnung geschaffen, denn die Fassade ist mit PV-Paneelen ver-kleidet. Um Standardmodule verwenden zu können, wurden Fenster-/Wandanteile den Modulgrössen angepasst. Auch die Frage einer höheren Verdichtung wurde rechnerisch überprüft. Dazu folgte noch eine ökonomische Abschätzung der einzel-nen Verbesserungsmassnahmen.

Prof. Dr. Ulrike Schröer

EnERGiEMEHRFaMiliEnHaUs «iM GRün»Studierende

adrian HeimannMichael Reuteler

BüRoGEBäUDE «iM FlUss»Studierende

Jonas Kissling andreas Zahnd

Coachingteam

Prof. Dr. Ulrike schröer niklaus Hodel Marián Brunzel

energIe

Mehrfamilienhaus «Im Grün» (ATF Architekten, Zürich)_Aussenansicht

Bürogebäude «Im Fluss» (ATF Architekten, Zürich)_Schnitt Fassade

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Werkbundsiedlung BabaZwischen 1927 und 1933 gehörten Bauausstellungen in Europa zu den wichtigsten Veranstaltungen bei der Propa-gierung des neuen Bauens. ausgehend von stuttgart-Weis-senhof folgten die Werkbundsiedlungen in Brno, Breslau, Basel, Zürich neubühl, Wien und schliesslich auch in Prag.

Exemplarisch sollte einer breiten Öffentlichkeit ein neues Woh-nen in industriell hergestellten, typisierten und standardisier-ten Unterkünften schmackhaft gemacht werden. Während den Veranstaltungen in Stuttgart und insbesondere Basel ein klar experimenteller Charakter anhaftete, bewegte sich die Prager Baba-Siedlung bereits im Rahmen des Konventionellen: Statt, wie ursprünglich geplant, ein breites Spektrum an verschiede-nen Wohnformen zu präsentieren, beschränkte man sich auf den Bau von insgesamt 32 Häusern, für die schon von Anfang an ein finanzkräftiger Bauherr gefunden werden konnte. So erstaunt es nicht, dass die Baba-Siedlung von der linken Frak-tion des Neuen Bauens vor dem Hintergrund der verschärften Wohnungsnot zu Beginn der 30er-Jahre scharf kritisiert wurde.

Baba-siedlung neu interpretiertDie Werkbundsiedlung Baba in Prag bildet die Basis für die Modularbeit des Kurses Materialtechnologie. In Gruppenarbei-ten interpretierten die Studierenden die bestehenden Bauten durch jeweils andere Materialien um. Des Weiteren setzten sie sich neben den gestalterischen auch intensiv mit den techni-schen Rahmenbedingungen auseinander. Themen der Nach-haltigkeit wie Herstellung, Rezyklierbarkeit und Dauerhaftig-keit der Materialien spielten bei der Bearbeitung eine zentrale Rolle. Einheitliche Bauten innerhalb einer Gruppe und genaue Layoutvorgaben gewähren den Quervergleich der einzelnen Projekte und verstärken den Lerneffekt bei den Studierenden.

Prof. Daniel Boermann

MaTERial-TEcHnoloGiECoachingteam

Prof. Daniel Boermann Marian Brunzel Prof. René Graf

PRoJEKTFüHRUnGLeitung

Prof. Fritz Häubi

Das Bauwesen hat – trotz seiner langen Tradition in der Pro-jektarbeit – neuere Managementmethoden eher zögerlich übernommen. Das mag teilweise an der langen, erfolgreichen Tradition handwerklich geprägter und von Kleinbetrieben do-minierter Branchen liegen, vor allem aber am Selbst- und Rol-lenverständnis der involvierten Berufsstände. Wir arbeiten und leben heute eng vernetzt und entsprechend vielfältig werden die Anforderungen, denen Bauwerke genü-gen müssen. Finanzierung, Erstellung, Betrieb und Nutzung von Bauten sind oft Aufgabe grosser Organisationen, die nicht immer konsistent agieren und deren Ziele oft widersprüchlich sind. Dieses komplexe Umfeld verlangt nach Ordnung und gestal-tender Koordination. Es fragt sich also, ob die Fähigkeit, ein Bauwerk konzeptionell zu entwerfen auch die Fähigkeit bein-haltet, den Planungs- und Bauprozess zu führen, oder anders gefragt, ob ein guter Architekt automatisch ein guter Projekt-manager sein muss. Der Kurs «Projektführung» vermittelt einen Eindruck davon, welche Methoden und Techniken notwendig sind, um Projekte erfolgreich zu führen. Neben den organisatorischen Fähigkei-ten, die als Grundvoraussetzung zu sehen sind, liegt das Au-genmerk auf den zwischenmenschlichen Beziehungen, denn deren Qualität entscheidet letztlich über Erfolg oder Misser-folg in der Projektarbeit.

Prof. Fritz Häubi

materIaltechnologIe

projektf�hrung

Managementmethode_Prozesswand

Diskussion im Unterricht

Materialtechnologie_Aussenansicht_Marcel Hauert

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TRaGWERKsEnTWURFCoachingteam

Prof. Peter BergerHansruedi Meyerstefan Glaus-stämpfli

DRaMaTURGiE UnD PERFoRMancELeitung

Prof. Beat löliger

interaktive installationen mit Video zum Thema Figure and interaction

Es soll eine Dramaturgie im Raum mit räumlich erzählerischem Gehalt (Narrative Environments) erstellt werden. Dabei gilt es, einen realen Raum, einen virtuellen Raum, einen Bildraum, in dem sich Geschichten entfalten können, zu generieren. Der Handlungsraum, der Erfahrungsraum soll der lokale Ort sein. Es ist zu untersuchen, wie Raum zu einer Handlung, zu einer Choreografie wird. Wie kann sich eine Handlung in den Raum einschreiben.In einer Partnerarbeit wird ein Raum mit einer oder mehre-ren interaktiven Figuren bespielt. Diese Situation gilt es zu erforschen. Mit dem Medium Video werden protokollartige Abbildungen erstellt und inszeniert. Die Präsentation ist eine räumliche Installation, eine exemplarische Performance, mit einem bewegten interaktiven Bild (TV-Monitor, Projektion, Handydisplay etc).

Prof. Beat Löliger

dramaturgIe und performance

Interaktive Installation im Eingangsbereich BFH-AHB

Das Tragwerk spielt eine zentrale Rolle im Lebenszyklus eines Bauwerkes. Mit der Wahl der passenden Baustruktur und deren konsequenter Anwendung können die Qualität des architekto-nischen Entwurfs und die Nutzung über die ganze Lebensdauer hinweg wesentlich beeinflusst werden.Im Modul „Tragwerksentwurf“ wird das Tragwerk als entwurfs-bestimmendes Element eingesetzt. Dabei werden Tragkon-zepte aus unterschiedlichen Materialien entwickelt und über-schlagsmässig die Dimensionen festgelegt. Neben drei Kurzübungen setzen die Studierenden das erarbei-tete Wissen in einer Modularbeit um.

Modularbeit: «Marktdach» Die Entwicklung eines Dachs, das einen Teilbereich des Wai-senhausplatzes in Bern überdeckt, stand im Zentrum der Ar-beit. Der überspannte Bereich muss möglichst flexibel genutzt werden können, für den klassischen Markt, aber auch für klei-ne Events mit einer Bühne, bei einer stützenfreien Nutzfläche von mindestens 100 m und einer minimalen lichten Höhe von 450 cm.Besondere Beachtung galt der möglichst ungehinderten Sicht auf die umliegenden historischen Platzfassaden und derDachaufsicht, die von den umliegenden Bauten her stark wahr-genommen wird.

Prof. Peter Berger

tragwerksentwurf

Tragwerksentwurf_David Bühler, Thomas Jäggi

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Die Gebäudehülle bildet zusammen mit dem Tragwerk eine zentrale Rolle in Gestaltung, Konstruktion und Betrieb ei-nes Bauwerks. sie ist zudem abbild der Gesellschaft zu ei-ner bestimmten Zeitepoche.

Das Modul «Hüllen», mit bautechnischem Schwerpunkt, ver-mittelt, die Gebäudehülle als Element so einzusetzen, dass sie für Gestaltung, Konstruktion und Funktion sinnvoll ist; dabei spielen die bauphysikalischen, akustischen und wirtschaftli-chen Randbedingungen in der Planung wie in der Montage am Bau eine zentrale Rolle. Ausserdem ist eine gute Gestaltungs-qualität im Ganzen wie im Detail wichtig.Neben drei Kurzübungen setzen die Studierenden das erarbei-tete Wissen in einer Modularbeit um.

Hülle und identitätDie Ausgangslage bildete eine Baulücke auf einem Pariser Boulevard, die durch ein Gebäude einer Schweizer Firma ge-schlossen werden soll, um somit ihre Präsenz in Paris auszu-bauen.Das Gebäude soll als Showroom geplant werden und dient den Besuchern zu Dienstleistungs- und Informationszwecken.Zur vorgegebenen Baulücke musste eine Hülle gestaltet und konstruiert werden, die unter Einbezug des städtebaulichen Kontexts die Strassenzeile wieder schliesst. Sie soll die Identi-tät des Nutzers verkörpern, das heisst, sie soll deckungsgleich mit der Einheit der dort untergebrachten Institution sein, ihr entsprechen und ihr Wesen nach aussen wiedergeben.Der Nutzer wurde per Los zugewiesen.

Prof. Peter Berger

Der Kurs «Finanzielle Führung» wird im Rahmen des Mo-duls «Projektführung ii» angeboten und richtet sich an stu-dierende, die sich in Fragen des Managements vertiefen. «Finanzielle Führung» basiert auf dem Kurs «Finanzbuch-haltung», der jeweils ein Jahr früher auf der stufe interme-diate durchgeführt wird.

Im Zentrum des Kurses steht eine vierteilige Fallstudie zu ei-nem kleinen Architekturbüro. In Teil 1 bieten zwei Inhaberin-nen eines Büros einem ehemaligen Studienkollegen an, zu dritt ein gemeinsames Unternehmen zu gründen. Die Studierenden analysieren die finanzielle Lage der beiden Architektinnen an-hand von Kennzahlen aus der Bilanz und der Erfolgsrechnung und geben eine Empfehlung ab, ob der Studienkollege das An-gebot zur gemeinsamen Firmengründung annehmen soll oder nicht.

Nachdem die drei ehemaligen Studierenden beschlossen ha-ben, eine gemeinsame Aktiengesellschaft zu gründen, geht es im zweiten Teil der Fallstudie darum, die Firmenvermögen der drei Beteiligten zusammenzuführen und das neue Unterneh-men über eine realistische Kapitalausstattung angemessen zu finanzieren.

Kleine Architekturbüros bekunden oftmals Mühe, für eine kon-stante Auslastung mit Aufträgen zu sorgen und ein regelmässi-ges Einkommen zu erzielen. Im dritten Teil der Fallstudie geht es um die Funktionsweise einer Mittelflussrechnung sowie um das Einüben einer Liquiditätsplanung zur frühzeitigen Erken-nung von finanziellen Engpässen. Der vierte Teil der Fallstudie widmet sich der Kalkulation von Auftragsofferten auf der Basis von Kostendaten, die mit Hilfe der Erfolgsrechnung ermittelt werden.

Prof. Erich Deschwanden

FinanZiEllE FüHRUnGLeitung

Prof. Erich Deschwanden

GEBäUDEHüllECoachingteam

Prof. Peter BergerJochen christner

fInanzIelle f�hrunggebäudeh�lle

Gebäudehülle_Rolexgebäude_Aussenansicht_Müller Patrick, Stüdi Dominic

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MEDialE RäUMEStudierende

agata suchcickaalyssa cagnonianastassija Tedersophie Geisernoémie HitzRoman Bierisamuel Glatthard

Coachingteam

Prof. Guy lafranchi Prof. Beat löligerMartin lachmannProf. Rolf Fischbacher (HKB)

FaBRiKaTionCoachingteam

Prof. Jacques Wüthrichandré Marti

Die gesamte digitale Kette zu überblicken und produktions-gerechte Datenmodelle zu generieren und am konkreten Beispiel anzuwenden, ist das Ziel des Kurses Fabrikation.

Im ersten Teil des Semesters lernen die Studierenden Arbeits-abläufe kennen, die dann in der zweiten Semesterhälfte ange-wendet werden.

Virtual Prototyping 1Hier stehen das Herstellen von Punktewolken mittels Digitali-sierarm und Scanner, die Rekonstruktion zu Mesh und NURBS sowie die Untersuchung von Abwicklungsgeometrien von dop-pelt gewölbten Flächen am analogen und virtuellen Modell im Vordergrund.

Parametrisches ModellierenIm Zentrum steht das Begreifen einer virtuellen Darstellung als ein System von wirkenden Einflüssen und Abhängigkeiten auf Geometrie, um so deren Simulation zu ermöglichen.Knotenpunkte in bestehenden Netzen zu bestimmen und deren Abhängigkeiten zu erkennen, zu quantifizieren und regelhaft zu formulieren, bezeichnet man als Parametrismus. Neben dem strukturierenden Kurs setzen die Studierenden gezielt das Internet, dessen Blogs und Communities als Lernumfeld ein.

Prof. Jacques Wüthrich

Verschränkte sequenzEntstehen neue Formen, wenn anstelle der Funktion der Pro-duktionsprozess am Anfang steht? Ein Programm für para-metrisches Modellieren (Grasshopper) als Zeichenstift, die Abbundmaschine einer Sägerei als Werkzeug. Kein Einzelteil ist gleich, alle unterliegen einer Regel: Ablängung mit Geh-rungsschnitten. Minimale Modulation im Einzelnen ergibt die Bewegung im Ganzen.

Andreas Hachen

fabrIkatIon

Verschränkte Swquenz_Andreas Hachen

im Zentrum steht die Visualisierung und Erarbeitung eines Konzepts zum Thema inszenierung im öffentlichen Raum.

Die Schützenmatte sowie das Bollwerk sind im Kontext der «Neustadt» ein Gebiet von hohem städteplanerischem, kultu-rellem und sozialem Potenzial – ein «urbaner Transistor». Es geht darum, latente und bestehende Bedeutungen behutsam zu aktivieren und neu zu denken – und so den Raum im Kontext und Interesse der ganzen Stadt attraktiv, lebendig und lebens-wert zu machen.Die Komplexität der Kräfte und die Grösse des Einflussgebiets bewirkten, dass sich der Bezirk seit Jahrzehnten planerischen Visionen und Strategien entzieht. Zudem gilt es, den Team-prozess zu verstehen und die Kompetenzen der verschiedenen Disziplinen abzustimmen und einzusetzen.

architektur und visuelle KommunikationDieser Kurs wird in Zusammenarbeit mit der HKB organisiert. Im Sinne eines Kompetenzaustauschs der AHB und der HKB wird anhand eines Projekts eine Teamarbeit zwischen Archi-tekturstudierenden und Studierenden der HKB (vorwiegend aus dem Bereich Visuelle Kommunikation) durchgeführt.Methodische Grundlage bildet der Designprozess, der im ers-ten Studienjahr vermittelt und während des Studiums in Übun-gen wie auch im Projektstudio angewendet und vertieft wird.

Prof. Guy Lafranchi

medIale räume –InteraktIon

Bild oben und unten_Mediale Räume_Atmosphärisches Modell_Agata Such

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Planen und Bauen, das Handwerk zukünftiger Architektinnen und Architekten, setzt neben gestalterischem und techni-schem Talent organisatorisches Können voraus. Wer effektiv arbeiten will, muss Aufgaben analysieren und Lösungen syste-matisch herbeiführen. Vor allem müssen Planerinnen und Pla-ner wissen, dass sie ihrer Arbeit immer mehr in Netzwerken, das heisst in Teams, nachgehen werden. Erfolgreiche Teamar-beit setzt Sozialkompetenz voraus. Erfolg oder Misserfolg in der Teamarbeit entscheidet sich primär auf der sozialen und nicht auf der fachlichen Ebene.Die Summer School BX 13 stellte die Teamfähigkeit und das Durchhaltevermögen der Teilnehmenden auf die Probe. Inhalt-lich ging es zum einen darum, im Team ein Architekturprojekt in sehr kurzer Zeit zu entwickeln, zum andern erarbeitete die Gruppe gestützt auf die eigenen Erfahrungen einen Leitfaden für die Projektbearbeitung im Studium. Die eigentliche Her-ausforderung lag aber in den Rahmenbedingungen, unter de-nen das Team arbeiten musste. Unsicherheit über den Verlauf der Woche, überraschende Ortswechsel, vielfältige Aufgaben ausserhalb des Fachbereichs, von der Haushaltführung bis zu Trainingseinlagen im Freien, schweissten die Teilnehmenden zusammen und festigten ihre Fähigkeit, auch ungewohnte Auf-gaben rasch, effektiv und teamorientiert zu lösen.

Prof. Fritz Häubi

BX 13Studierende

amandine chappuis carlo Galatioto adrian Heimann Thomas Jäggi Marc Knuchel simon lehmann Jonas Marti Pasquale Pilato Marc schwab Moritz WidmerManuel Wiedmer

Coachingteam

Prof. Fritz HäubiUlrika TromlitzProf. Dr. Ulrike schröer Mirjam strahmstefan GlausDaria BiglerFlorian Haase

HiGHER GRoUnDStudierende

Dominic antenerDavid Bühlernicoleta-Elvira constantinnoémie HitzBâ-ngoc Hoangcéline KuochJohannah laguralara lüthiJavier MarquezKhinchi PankajDóra Trombitáscordova Valencia Damian alexisangela von Dänikensébastien-Felix Weidmann

Coachingteam

Prof. andrew WhitesideProf. Daniel Boermann

climate-resilient development strategies for the Brooklyn navy yard

As recent events have clearly demonstrated, rises in sea level will dramatically affect vast low-lying urban areas. This deve-lopment will continue to intensify and have profound effects on the conception and development of our built environment.

Waterfronts are attractive areas for many uses in New York City and are seen as multifunctional locations for economic, environmental, and social activities on the interface between land and water. Such environments have high potential to al-low complex patterns of use, increase functional flexibility, allocate resource for different scenarios, and address multiple scales simultaneously.

Rather than providing available areas for infrastructure, built fabric and open space as co-dependent interventions, these potentially hybrid zones might be constituted out of multi-functional combinations of all three.

The studio was conceived as an urban laboratory for the docu-mentation, analysis, schematic design, evaluation and commu-nication of contemporary conditions and possible schematic development scenarios at the Brooklyn Navy Yard, a large-sca-le industrial park on Brooklyn’s East River waterfront.

In order to capitalise on the potential of New York City’s wa-terfront as a key development zone, strategies were developed which sought to identify new opportunities while taking cli-mate-based challenges such as rising sea levels and increased risk from severe weather into account.

Prof. Andrew Whiteside

Die eigenen Grenzen erfahren

Brooklyn Navy Yard

bX 13 – management unter erschwerten bedIngungen

hIgher ground

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Nach der Summer School 2012 «Stadt Raum Bern» wandten wir uns in diesem Jahr der Objektdarstellung in der Architek-tur zu. Das Dokumentieren von Bauten mittels Fotografie setzt voraus, dass wir Raum lesen und verstehen sowie die Sinnlich-keit von Materialoberflächen wahrnehmen können. In dieser dreiwöchigen Summer School ging es darum, mit der Kamera als optischem Analyseinstrument die spezifischen Qualitäten eines Gebäudes offenzulegen und die Wirklichkeit in einer stimmigen Bildserie zu verdichten. Es handelte sich also um die Aufgabe einer klassischen Baudokumentation mittels Fo-tografie.Im Rahmen des Kurses wurden aber auch die technischen Grundkenntnisse – von der Aufnahme bis zum Print – sowie Einblicke in die künstlerische Fotografie vermittelt. Die Studie-renden profitierten von der Zusammenarbeit mit dem bekann-ten Architekturfotografen Georg Aerni, der mit ihnen nicht nur sein umfangreiches Fachwissen teilte, sondern sie auch in die digitale Nachbearbeitung einführte.Etliche Aufnahmen aus dem Kurs überraschen durch hohe Qua-lität und aussagestarke Bildauswahl.

Prof. Hans Binder

FoToGRaFiEStudierende

selina BarbettaBolliger saschaDavid BrantschenGlorija cambersvenja Dürrsophie Geiserstefan Gränicherchristian Hauswirthstefan HauswirthDanja Horrerlaetitia KuhmMüller noahlukas PauliMarkus RistoFabienne schmidHischam serageldinenoah Thalmanncatherine TranDominik Tröschlea WältiFabio Zerbo

Coachingteam

Georg aerni Prof. Hans Binder

lETViJa 2013Studierende

larissa amacker Patrick arm simon Pascal Johann Ernst Born David lukas Flückiger stefano Fontanesi sarah Eva Furter Michael Käser arion Katana susanna Maria Köberl christa Marti Michelle Mosimann Michael Reuteler alexandra staudenmann Janic Wuillemin Daniel Zobrist

Coachingteam

Prof. Thomas Krebs Prof. Beat löliger Bettina steuri

letvIja 2013

Eine summer school zwischen Jugendstil und sowjetchar-me. Der Tourismus in lettland steckt noch in den Kinder-schuhen, deshalb ist eine Reise in dieses faszinierende land ein echter Geheimtipp.

Es besteht ein grosser Stadt-Land-Unterschied. Allein rund 700 000 Menschen leben in der Metropole Riga – von insge-samt gut zwei Millionen Gesamtbevölkerung. Auf dem Land sind Unterkünfte nicht allzu zahlreich vorhanden. Im Zentrum der Summer School steht die gestalterische Planung, mit dem Fokus auf der Entwicklung von Tourismus und Infrastruktur, eher ländlicher Regionen sowie der Erarbeitung von Signale-tikkonzepten.Hier reichen die Ergebnisse von wegweisenden Unterkunfts-konzepten wie den Wohnbojen im Wasser und der monolith-ähnlichen Tourismusunterkunft auf Pfählen direkt über dem Wasser im Ort Roja, bis zur Neugestaltung von Türen, Treppen und Gärten sowie des Zentralplatzes in Aizpute Ziel der Reise sind die Bewusstwerdung der individuellen Wahrnehmung, die Analyse von Orientierungsvorgängen sowie das Entwickeln von eigenen konzeptuellen und gestalterischen Lösungen im Kontext von Tourismus und Infrastruktur.

archItektur-fotografIe II

Svenja Dürr

Glorja Camber

Summer School Letvija

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berlIn musIc week 2013

Für die Berlin Music Week 2013 entwickelten die Hoch-schule der populären Künste (HdpK) Berlin und die Berner Fachhochschule BFH in einer gemeinsamen summerschool eine audiovisuelle installation. Diese war vom 4. bis 7. sep-tember in der Berliner Urban spree Galerie zu sehen und zu hören.

Die Berlin Music Week legte 2013 ihren Schwerpunkt auf das Thema «Digital and recorded music». Ausgangspunkt für das Projekt «Sequences» der HdpK und der BFH war das 1964 ent-standene Stück «in C» des Minimal-Komponisten Terry Riley. Zu dieser Vorlage haben die Studierenden eine interaktive In-stallation aus Holz entwickelt, in der die Musik räumlich und visuell erlebbar wird.In der ersten Woche galt es, ein gemeinsames Konzept zu ent-wickeln. Die Aufgabe stellte hohe Anforderungen an das trans-disziplinäre Denken der Studierenden. Unterstützt wurde die disziplinenübergreifende Arbeitsweise durch elop* (environ-ment-focused, learning & operative platform). elop* ist eine Plattform der Berner Fachhochschule, die transdisziplinäre und transkulturelle Problemlösungsprozesse erkundet.Während der zweiten Woche arbeiteten die Studierenden pa-rallel in Biel und Berlin. In Biel wurde an konstruktiven Details gefeilt, bevor die Holzelemente für die Installation produziert und für den Versand verpackt wurden. In Berlin programmier-ten die Studierenden intensiv an der audiovisuellen Insze-nierung, um diese auf den Klangkörper abzustimmen. In der dritten Woche trafen sich alle Teilnehmenden erneut zur ge-meinsamen Weiterarbeit, dieses Mal in Berlin. Sie bauten die Installation «Sequences» in der Urban Spree Galerie auf und fügten Bild, Klang, Form und Raum zu einem Gesamterlebnis zusammen.

BERlin MUsic WEEK 2013Studierende

Michael aeberhard alain Brülisauer andré HellemansTariq Khan Juan David orjuela sebastian Reinicke Jan-Marco Ritter steffen Rummel Matthias schillingMartin Wildberger Raoul Zander

Coachingteam

Prof. Erich Deschwanden Kathrin Merz Prof. christophe sigrist Peter Zock

JaHREsaUssTEllUnG Studierende

Daniel affoltersimone BrönnimannRaphael BurkhalterDavid Gafnernils Gygaxnadine Kilcheranissa KühniPatrick RubinMichel siffertReto streitlukas suterDominik Von aeschnityananda WoodertBettina Wüthrich

Coachingteam

Marcelle Ernst Franziska MaederBlerina shehu

jahresausstellung 2014

Der Fachbereich architektur der Berner Fachhochschule BFH präsentiert alljährlich seine Werkschau im Kornhaus-forum Bern. Gezeigt werden ausgewählte nationale und internationale Projekte.

Während der dreiwöchigen Summer School «Jahresausstellung 2014» planten und konzipierten die Studierenden die diesjäh-rige Ausstellung, dabei galt es, technische, organisatorische und gestalterische Aspekte der Ausstellungsarchitektur zu beachten. Als Inspiration diente in der ersten Woche der Be-such der Biennale in Venedig, in den weiteren Wochen standen Arbeiten am Modell, Ideenfindung/Konzeptentwicklung, reelle Kostenberechnung, Umsetzungsplanung, Brand-Entwicklung, Eventmanagement, Design und Umsetzungsmöglichkeiten im Vordergrund.

Interessierte Architekturstudierende hatten in diesem Inten-sivworkshop die Möglichkeit, eine weitere Sparte der Archi-tektur kennenzulernen.Das Studio wurde als Wettbewerb durchgeführt und eine Jury wählte das stimmigste Projekt aus.

Marcelle Ernst

Aufbau der Musikinstallation in Berlin

Ausstellungskonzept_Innenraum

Besuch der Biennale in Venedig

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Im Fokus der diesjährigen Summer School Atmosphäre stand die Auseinandersetzung mit den räumlich-atmosphärischen Qualitäten im Lötschental. Touristische Erlebnislandschaften wie das Lötschental oder zwei Jahre zuvor das Binntal inte-ressieren uns, weil diese Räume bei Besuchern Sehnsüchte, Erwartungen und Ansprüche produzieren, die erfüllt werden müssen. Den Erhalt und insbesondere die Entwicklung solcher räumlich-atmosphärischen Qualitäten – als eine Basis jener Sehnsüchte – gilt es durch künftige Interventionen zu begüns-tigen.In einer sensiblen Auseinandersetzung mit dem Ort und des-sen unmittelbarer atmosphärischen Wirkung haben wir analo-ge Methoden zur Interpretation undifferenzierter Erfahrungen erarbeitet. Dabei wurden Parameter für räumlich-atmosphäri-schen Qualitäten festgehalten, beurteilt und als Entwurfsvoka-bular für architektonische Interventionen etabliert. In Zusam-menarbeit mit Fachleuten vor Ort, einem Land-Art Künstler und den Einwohnern von Blatten sind auf atmosphärische Qualitäten ausgerichtete, architektonische und künstlerische Interventionen entstanden.

William Fuhrer

atmosphäre 2 –InterventIon Im l�tschental

aTMosPHäRE 2-inTERVEnTion iM lÖTscHEnTalStudierende

Micha Berger Julien Brügger luca Brunori ambica Ganesh Fernando Hinze Hans-Peter lehner Mirko Münger annic Reinhard Marc schweizer Dominic stüdi laura Wyss sandra Wyss

Coachingteam

William FuhrerProf. Urs HeimbergMarkus Röthlisberger Klaus Fromherz

FoKUsWocHE 2013 HolZ TRiFFT aRcHiTEKTURLeitung

Prof. Urs HeimbergJochen christner

Dominic Stüdi

Micha Berger

Eine Bildungsreise hat den anspruch, über den studienall-tag hinaus ergänzende oder komplementäre Dimensionen eines Berufsbildes aufzuzeigen. Was liegt am Departement architektur, Holz und Bau der BFH näher als eine gemeinsa-me Reise mit studierenden aus den studiengängen «Bache-lor Holz» und «Bachelor architektur».

Das berechnende und abmessende Auge trifft das Auge des Entwerfens und des Gestaltens. Die Mischmenge ist dabei weit mehr als die Konstruktion und das Material. Es können wert-volle Kontakte für ein späteres berufliches und privates Netz-werk geknüpft werden und vielleicht sogar Freundschaften.140 Studierende, 20 Dozierende und Assistierende haben in 5 Carreisen gesamthaft über 10000 km zurückgelegt. Dabei wurden Gebäude, Anlagen und Betriebe unter verschiedenen Gesichtspunkten besichtigt und reflektiert. Höhepunkt war die Ligna in Hannover, die weltgrösste Fachmesse im Bereich Holz.Beschäftigt haben uns Themen wie die Wertschöpfungskette des Holzes vom Wald bis zur Montage auf der Baustelle, Ver-bundsysteme, Flächentragwerke, Gitterschalen, innovative Fertigungsmethoden, Erstellungs- und Bauprozesse, der Ver-lauf von Kräften im Gebäude, die Atmosphäre von Räumen und die Qualität von Gebäuden sowie ihren Bezug zum Ort. Im Jahr 2014 entdecken Bachelor- und Masterstudierende des Architekturbereichs gemeinsam, im Rahmen der Fokuswoche, die Stadt Madrid.

Prof. Urs Heimberg

Fokuswoche Hannover

fokuswoche 2013 holz trIfft archItektur

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wohnsIedlung Inurtenen-sch�nb�hl

Vier studierende planen eine nachhaltige grössere Wohn-siedlung in einer ländlichen situation.

Der kontrollierte Entwurfsprozess führte zu einem überzeu-genden Resultat, einem hochwertigen, architektonisch diffe-renzierten Projekt mit gosser Detailtiefe sowohl konstruktiv als auch in der wirtschaftlichen Überprüfung. Zielgruppende-finition und architektonischer Ausdruck stimmen überein. Die Studierenden wissen bis ins Detail, wie ihre Bauten umgesetzt werden können. Aber auch die Darstellung des Projekts wirkt professionell. Sie liefern mit ihrer sehr selbstständigen Arbeit den Beweis, dass klar definierte Prozesse für den in Gruppen entwickelten Entwurf sehr hilfreich und zielführend sind. Mit diesem überdurchschnittlichen Resultat weisen die Verfasser nach, dass vor allem Teamfähigkeit, gegenseitiger Respekt und grosses Engagement jedes Einzelnen zu überdurchschnittli-chen Resultaten in der Architektur führen.

Prof. Hans Binder

FREiEs PRoJEKTURTEnEn scHÖnBüHlStudierende

lorenz Bettschen Daniel BlaserUrs Brotschi andreas von Rohr

Coach

Prof. Hans Binder

BacHEloR THEsisaRBEiTURTEnEn scHÖnBüHlStudent

andreas von Rohr

Coach

Prof. Hans BinderBergacher_Aussenansicht

Bergacher_Visualisierung Park_Andreas von Rohr

Bergacher_Visualisierung Park

Projekt Bergacher – Urtenen-schönbühlDiese Thesisarbeit beschäftigt sich mit dem Holzmodulbau. Durch die Modulbauweise kompletter Räume kann eine hohe Qualität sowohl in der Produktion wie auch in der Montage sichergestellt werden. Die Bauzeit auf dem areal wird stark verkürzt, wodurch die angrenzende Umwelt von weniger lärmimmission und Bodenbelastung profitiert. Die anwendung von Holz als Hauptbaumaterial ist umweltscho-nend in Herstellung, Verarbeitung und Montage.

Mit dem Projekt Bergacher wird in Urtenen-Schönbühl das ers-te Leuchtturmprojekt realisiert.

BauweiseDie Raummodule können bereits zu 95% im Werk vorprodu-ziert und mit einem Schwerlasttransporter auf die Baustelle transportiert werden. Das Nasszellenmodul kann mit kom-pletter Ausstattung in Serie produziert werden. Bei den Zim-mer- und Loggiamodulen wird das Konstruktionssystem seriell gewählt, wodurch der Prozessablauf in der Produktion verein-heitlicht werden kann. Die Serienproduktion ist den Gebäuden durch die freie Form- und Fensterwahl nicht anzusehen.

nachhaltigkeitDem ökologischen Grundgedanken des natürlichen Aussen-raumes folgend, wird die Überbauung nach dem Energielabel Minergie-P-ECO® sowie nach den Richtlinien des SIA-Effizienz-pfades Energie 2040 (2000-Watt-Gesellschaft) erstellt. Damit wird den zukünftigen Bewohnern die Grundlage gegeben, nach den Richtlinien der 2000-Watt-Gesellschaft zu leben. Durch das Label Minergie-ECO® wird die Lebensqualität auf hohem Niveau gewährleistet.

Andreas von Rohr

bachelor thesIs

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Unie VerteIm Zentrum des Projekts «Unie Verte» steht die Verknüpfung der Themen Garten und urbanes Wohnen. Die Familiengärten haben in der Stadt einen hohen Stellenwert, trotzdem fallen sie oft den Grossüberbauungen zum Opfer. Das Ziel der Arbeit bestand darin, eine architektonische Lösung zu erarbeiten, die alle Bedürfnisse und Bedingungen im Zusammenhang mit den Themen Garten und urbanes Wohnen erfüllen kann.

Das Projekt wurde anhand von drei Schwerpunktthemen bear-beitet: Gebäudesystem (Grundrisse, Haustechnik etc.), Gebäu-dehülle sowie Aussenraum und Sondernutzungen. Die Ausei-nandersetzung mit weiteren Themen wie dem Garten, der Familienpolitik oder dem verdichteten urbanen Bauen machte dieses Projekt besonders spannend und anspruchsvoll.

THEsis UniE VERTEStudierende

oliver spangMario Zurbriggensamuel Venzin

Coachingteam

Prof. Ulrich BaierlippProf. Peter BergerProf. Dr. claire BonneyProf. Peter schürch

bachelorthesIs

Modellfoto_Innenhof

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Das IN:CH Studio 2013 beschäftigte sich mit dem Thema CAM-PUS. In Ahmedabad haben die indischen- und schweizeri-schen Studierenden sieben Campus analysiert. Die untersuch-ten Themen, wie Raumstruktur, Nachhaltigkeit, Statikkonzept, Materialisierung usw., wurden in einer übersichtlichen und vergleichbaren Synopsis dargestellt. In Mumbai standen die Themen Architektur und Ernährung im Zentrum. Die Studierenden verfolgten in sechs Gruppen, aufgeteilt nach Früchten, Gemüse und Fisch, sog. Food Routes in Süd-, Mittel- und Nord-Mumbai. Die ungewohnte Art, eine Stadt kennenzulernen, war sehr effizient. In Bangalore konnten die Studierenden an realen Projekten das anwenden, was sie zuvor analysiert, erfahren, gelernt und entdeckt hatten. Es ging um die Entwicklung einer Kunsthoch-schule, eines Industrie-Campus und eines Lehrerseminars für Berufsschullehrer.

Mumbai | Fish Route shrimp Grundsätzlich ging es darum, im urbanen Kontext zu verfolgen, welchen Weg Fisch und Shrimp vom Fischerhafen über den grossen Markt zum kleinen Markt, zum kleinsten Markt, zum grossen Laden, zum kleinen Laden, zur Restaurantküche, zum Restaurant und zum Teller des Verbrauchers zurücklegten. Diese Wege in drei unterschiedlichen Stadtteilen von Mumbai mussten dargestellt, die Prozesse und deren Verbindungen aufgezeigt werden. Konkret hiess das um 3 Uhr im Fischerdorf zu stehen und zu beobachten, wie der Fisch, die Shrimps vom grossen Boot über das kleine Boot an Land kommen und

ihren Weg durch die Stadt beginnen. Ziel war es, die Struktur und den Organismus der Stadt in drei Sektoren zu entdecken und aufzuzeigen. Die Studierenden hatten die Aufgabe, die Prozesse kritisch zu betrachten und Vorschläge im Sinne ei-ner nachhaltigen Transformation zu machen. Das Bilden von Kooperationen der Akteure in der Ernährungskette war eine Anregung, die von indischen Partnern als realistisch aufge-nommen wurde.

Bangalore | campus for skillsonics – a center for Vocational Training – an indian-swiss cooperation Anstelle eines Campus im Konzept einer Dorfstruktur entwi-ckelte das Studierendenteam ein auf den ersten Blick stren-ges Verhalten zweier sich kreuzender Strassen. Wenn man sie genauer betrachtet, entdeckt man, dass die Zwischenzonen mit deren spezifischer Ausgestaltung und Erschliessung der einzelnen Gebäudevolumen wichtig sind. Dies lässt ein indivi-duelles, erlebnisreiches und auch überraschendes Bespiel der Räume zu. Die zur Hauptachse hin geschlossenen Fassaden können Analogien zu indischen, vielleicht sogar schweizeri-schen Regionen aufweisen. Grundsätzlich bestand die Aufgabe darin, Schichtungen von Konzeptionen und einen Nachhaltig-keitszyklus zu entwickeln. Überlegungen bezüglich der Materi-alisierung, der Etappierung, des Energie- und Wasserkonzepts, der Abschattung und Kühlung, der Wirtschaftlichkeit, der Rea-lisierbarkeit mussten angestellt und in einer Dokumentation und einer Präsentation dargestellt und ausgeführt werden.

Prof. Jürg Grunder

MUMBaiStudierende

Gowdhaman amirthalingamDaria Bigleraakarsh cherukuri sophie Geiser

Coachingteam

Dir. Krvia anirudh Paul Prof. ainsley lewis shirisj Joshishweta WaghHussain indorewala Bettina steuriGionatan Vignola

BanGaloREStudierende

Daria Bigler Fernando Hinzenoah Thalmannnicole Wasser

Coachingteam

Prof. Jürg Grunder chitra Vishwanathsaina nicoletPriya Joseph

Aussenansicht BangaloreIN:CH Studio_Klassenfoto

In:ch studIo 2013

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Um einen Beitrag an die laufenden Planungen für den cam-pus in Biel zu leisten, wurde im Fs13 auf stufe Basic das Thema des studentischen Wohnens vertieft behandelt. Die studierenden setzten sich mit der Frage des studentischen Wohnens auseinander, also mit kostengünstigem und be-dürfnisgerechtem Wohnraum für studierende auf dem neu-en campus in Biel.

Der Anspruch an optimale Wohnqualität mit gut durchdach-ten, kleinräumigen und überschaubaren Strukturen war dabei ebenso wichtig wie der dazugehörige attraktive Aussenraum. Nebst den Bedürfnissen der Zielgruppe interessierten die Ziele des Auftraggebers sowie das Potenzial der Stadt Biel für die-sen neuen Campus.

In einem ersten Schritt erarbeiteten die Studierenden eine Vision für das studentische Wohnen am Campus Biel und for-mulierten die Bedürfnisse mit klaren und messbaren Zielen, die ebenfalls die Betrachtung des Betriebs und der Betriebsab-läufe des Wohngebäudes sowie die daraus resultierenden Aus-wirkungen auf die Architektur beinhalteten.Während des ganzen Semesters stand das methodische Mo-dell des «Problemlösungsprozesses» im Mittelpunkt, der als zu trainierende, elementare Entwurfssystematik zu verstehen ist. Coaches und Experten führten die Studierenden in die Me-thoden der Problemerfassung, der Zielformulierung, der Pro-zessplanung, der Datenerfassung, der Analyse, des «morpho-logischen Kastens», des architektonischen und konstruktiven Entwerfens und der Evaluation ein. Die Studierenden lernten in Gruppen, die Entwurfsaufgabe in relevante Teilprobleme zu zerlegen, dazu mögliche Teillösungen zu finden, um diese schliesslich zu optimalen Varianten zusammenzufügen. In ei-nem zweiten Schritt wurde eine Variante als Einzelarbeit zu einem Projekt, einem Studentenwohnheim für rund 40 Studie-rende, ausgearbeitet.Ziel war es, in die Entwurfssystematik einzuführen sowie das Denken in Varianten, das fundierte Begründen von Entschei-den sowie das Zusammenarbeiten zwischen den Disziplinen zu fordern und zu fördern. Entstanden sind eigenständige, zielgruppengerechte, architektonisch und konstruktiv ausfor-mulierte Wohnbauprojekte, die durchaus einen Beitrag an die laufenden Planungen für den Campus Biel leisten.

Prof. Bettina Storrer

cinq sensDas Projekt cinq sens beschäftigte sich intensiv mit den fünf Sinnen «sehen – fühlen – schmecken – hören – riechen» sowie mit der Frage, wie diese fünf Sinne architektonisch, räumlich erlebbar gemacht werden können. Eine Kletterhalle, die parti-ell bis ins oberste Geschoss führt, soll das räumlich- vertikale Erlebnis durch das ganze Studentenwohnheim spürbar ma-chen. Die Kletterhalle als Herzstück ist eng mit der Umgebung des Campus und den Studentenwohngeschossen verknüpft. Von der Kletterhalle werden über verschiedene Kletterrouten und über die verschiedenen Geschosse (sehen und fühlen) spezielle Orte der fünf Sinne erreicht. So befindet sich auf dem 4. Obergeschoss der Kräutergarten (riechen), auf dem 3. Obergeschoss der Kräuterspa (fühlen und hören) und auf dem 1. Obergeschoss die Tee-Bar (schmecken). Der Fokus lag wäh-rend des ganzen Entwurfsprozesses auf der Kletterhalle und den fünf Sinnen. Die Studentenwohnungen, die an den Atrien liegen, sind in ihrer Grunddisposition grundsätzlich interes-sant, unterwerfen sich aber den Regeln der Kletterhalle und sind entsprechend sekundär.Das Projekt zeichnet eine sehr sorgfältige und breite Analyse der Funktion «klettern» und der fünf Sinne «sehen – fühlen – schmecken – hören – riechen» aus. Eine tiefe Beschäftigung mit dem Thema der Atmosphäre, dem Erlebnis ist im ganzen Projekt spürbar. An Modellen in verschiedensten Massstäben wurden räumliche Absichten dargestellt, Entscheide überprüft und schliesslich mit den entsprechenden Details weiterentwi-ckelt. Die Arbeit ist das Resultat eines exemplarisch durchge-führten Prozesses.

Prof. Bettina Storrer

cinq sens_Skizze_Teebar

wohnen campus bIelOrganic Connection_3D-Modell_Aussenansicht

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WoHnEn caMPUs BiEl

cinQ sEnsStudentin

Danja Horrer

Coachingteam

Prof. Bettina storrerJochen christner

BooMERanGStudent

Thomas Jäggi

Coachingteam

Prof. charles Job Jonathan Kunz

oRGanic connEcTionStudent

Javier Marquez

Coachingteam

Prof. nandita B. Bogerstephan Glaus

liVinG THE lUcKy cloVERStudent

lukas Matic

Coachingteam

Jürg BartMirjam strahm

organic connectionDie idee des Projekts ist es, mit den geforderten studen-tenwohnungen einen Beitrag an das Quartier zu leisten.

Der Ort, der am Rande des zukünftigen Campus der Berner Fachhochschule liegt, spricht dafür, eine Begegnungszone zu werden. Der private Charakter der Wohnnutzung jedoch wider-spricht dem Wunsch nach öffentlichem Zugang.

Javier Marquez begegnet diesem Widerspruch, indem er das Gebäude um zwei Geschosse vom Boden abhebt. Ein Sockel-geschoss wird zwischen das Geländeniveau der Strasse und das schwebende Volumen des Wohnkubus geschoben. Diese neue Fläche ist mit einer Rampe direkt an die Umgebung an-gebunden, das Dach des Sockelgeschosses wird zum neuen Stadtraum. Die Fläche senkt sich wellenförmig vom spitzen Winkel an der Aarbergstrasse zur breiten Front der benachbar-ten Seniorenresidenz ab. An das bisher einzige Wohngebäude auf diesem Areal und seinen ebenfalls öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss (ein Restaurant, ein Coiffeur, eine Kinderkrip-pe) kann wie selbstverständlich angeknüpft werden, und ein generationenübergreifender Austausch kann stattfinden.

Die organische Form der Rampe wird mit einem rationellen Wohnungsbau kontrastiert, dessen Strenge jedoch über in die Ecken eingeschnittene Loggien gemildert wird. Die Übergän-ge öffentlich-privat sind sorgfältig bearbeitet. Pro Geschoss sind durch ein zentrales Treppenhaus vier Wohnungen, deren Eingänge durch Lichthöfe akzentuiert sind, erschlossen. Die Wohnungen sind funktional und eine spätere Umnutzung zu Familienwohnungen bleibt offen. Diese geplante Flexibilität der Nutzung zeigt ein Bewusstsein für soziale und wirtschaftli-che Belange des Bauens. Die besondere Nachhaltigkeit dieses Projekts liegt jedoch in seinem Beitrag an die Gemeinschaft auf dem neuen Campus in Biel.

Prof. Nandita B. Boger

living in the lucky cloverDie Gestaltungsrichtlinien des Quartiers schreiben Baulini-en mit Anbaupflicht und Traufhöhen vor. Es soll südlich des Bahnhofs ein Quartier mit erkennbarem Charakter entstehen. Der Autor des Projekts Living in the lucky clover nimmt diese Richtlinien und die städtebaulichen Vorgaben an und sucht, in Anlehnung an die bereits erstellten Bauten (Residenz au Lac, Communications Center und BFB Bildung Formation Biel-Bien-ne), konsequent nach architektonischen Antworten.

Der Autor des Projekts schlägt auf dem durchgehenden Sockel-geschoss vier geschickt zonierte Wohntürme vor, die bei in der Regel guter Belichtung eine sehr hohe Ausnützung erlauben. Die privaten Zimmer der Wohngemeinschaften befinden sich konsequent auf der Strassenseite, die öffentlichen Zimmer auf der Innenseite. Damit wird die Privatsphäre der Studenten ge-wahrt und es entsteht zwischen den Türmen eine urbane Dich-te mit grossem Potenzial.

Jürg Bart

BoomerangDas Projekt Boomerang ist ein etwas anderes Studentenwohn-heim. Auf der schwierigen Parzelle in Biel besticht das Pro-jekt durch die Vision, einen gemeinsamen Begegnungsweg zu schaffen und den Austausch zwischen der Öffentlichkeit und den Studierenden zu fördern.

Ein interessantes Wohnkonzept, bei dem jeder Student sein eigenes Zimmer besitzt, jedoch mit vier bis sechs weiteren Bewohnern eine Küche und ein Wohnzimmer teilt, und über den Erschliessungsgang mit diesen Räumlichkeiten verbun-den ist. Der Erschliessungsweg wird zum Begegnungsweg und zur gemeinschaftlichen Fläche. Den Bewohnern ist es zudem möglich, sich in grossen Gemeinschaftsräumen sowie in klei-nen Aufenthaltsnischen mit Mitbewohnern zu treffen und sich auszutauschen, jedoch auch, im eigenen Zimmer konzentriert zu arbeiten.

Durch das gezielte Hin- und Herspringen des Volumens besitzt das Projekt Boomerang grosse und spannende Aussenraumflä-chen, die geschickt schliess- und umnutzbar sind sowie neue Sichtbezüge mit der Umgebung und den anderen Stockwerken ermöglichen. Richtung Campus öffnet sich das Studenten-wohnheim und lädt zum Verweilen im teilweise geschützten Innenhof ein.

Studentisches Wohnen in Biel. Im Projekt Boomerang wird dies dank innovativen Wohnkonzepten und passenden Fremd-nutzungen zum Erlebnis.

Thomas Jäggi

Living in the Lucky clover_Situation

Boomerang_Aussenansicht

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Die arbeiten zeigen exemplarisch auf, dass durch intensi-ve Bearbeitung eines Projekts in Teamarbeit mehr erreicht werden kann als durch isolierte Einzelarbeiten. Dieser not-wendige interdisziplinäre Dialog wird im studio konkret trainiert. Dabei wird der Entwurfsprozess konsequent re-flektiert, damit alle ihren individuellen Beitrag phasenge-recht leisten können.

Auf der gestalterischen Ebene belegen die Ergebnisse ein-drucksvoll, dass kontextuelle Architektur und vielfältige Nach-haltigkeit kein Widerspruch sind. Innovative Nutzungskonzep-te beschäftigen sich auch mit sozialen und gesellschaftlichen Fragen. So wird die Nachhaltigkeit in ihrer Komplexität ein integraler Teil im Entwurfsprozess.

Prof. Hans Binder

TechnoparkDas Gebäude «Technopark» schafft einen qualitätsvollen Bei-trag an den neuen Campus in Biel. Ein Nutzungsmix verspricht eine spannende Vernetzung von Wohnen und Arbeiten der Studierenden mit Spin-off-Firmen. Das Gebäude bezieht seine architektonische Identität aus Einfachheit und Reduktion. Der klare Baukörper ist mit einer umlaufenden programmatischen Fassade umhüllt, die die gestapelten Technopark- und Bewoh-nergeschosse bezüglich der Fensteröffnungen subtil differen-ziert. Das konsequente Arbeiten am Modell entwickelt und überprüft die wichtigen Fragen der Plastizität. Die leichte, in den opaken Bereichen holzbeplankte Fassade wird durch eine elementierte Betonskelettkonstruktion umgeben, was, nebst Möglichkeiten für den minimalen privaten Aussenbereich, der gesamten Fassade eine räumliche Tiefe verleiht.

Prof. Hans Binder

campus – wIe werden wIr studIeren?

Technopark_Explosivdarstellung_Querschnitt

Page 23: Jahresausstellung Architektur 2014

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WoleDas Volumen überzeugt durch die präzise Setzung des Baukör-pers im städtischen Kontext. Das Projekt bietet einen attrakti-ven Mix an verschiedenen Wohnformen. Der Individualbereich wird bewusst klein gehalten. Die Bewohner/-innen profitieren so von gemeinschaftlichen Wohnbereichen. Die Lichthöfe fun-gieren als Zentren und belichten die Wohnungen im Innen-bereich. Mit dem Modell wurde die Frage der angemessenen Befensterung überzeugend überprüft. Die an den Treppenhäu-sern angegliederten Arbeitsräume sind gut erschlossen und für die Studierenden gut nutzbar. Auch die gewählte Tragstruktur ermöglicht eine grosse Flexibilität in der Grundrisseinteilung.Die Arbeit zeigt eindrücklich, dass ein einfaches Volumen mit einer klaren Rasterstruktur trotzdem spannende und vielfälti-ge Wohn- und Arbeitsräume bietet. Gesamthaft ergibt sich eine wirtschaftliche und auch nachhaltige Lösung.

Prof. Hans Binder

VernetztDas Projekt beruht auf der konsequent entwickelten und überzeugend umgesetzten Leitidee, in einem belebten Um-feld einen Ort relativer Ruhe und Geborgenheit zu schaffen. Die städtebauliche Einbindung orientiert sich konsequent an der bestehenden Bebauung. Eine zurückhaltende Fassadenge-staltung und eine subtile Raumgestaltung in den Innenräumen zusammen mit einer angemessenen schlichten Materialisie-rung setzen die Leitgedanken auf eindrucksvolle Weise um. Die Aussenraumgestaltung in den offenen Erschliessungshöfen erreicht eine differenzierte Abstufung der Raumfolgen von öffentlich bis privat. Die Raumorganisation ist einfach, lässt aber spätere Adaptionen zu. Die insgesamt hohe Qualität der angebotenen Räume und eine optimierte Flächeneffizienz las-sen das Projekt nachhaltig werden, wobei die beiden Innenhö-fe den Anteil der Fassadenfläche zu hoch sein lassen.

Prof. Hans Binder

caMPUs- «WiE WERDEn WiR sTUDiEREn?»

VERnETZTStudierende

noémie Hitz luzia luterbacher Elisabeth Gorr Michael Käser

TEcHnoPaRKStudierende

alain Brülisauer Julien Brügger Jan lauper Matthias schilling

WolEStudierende

David Gafner nils Gygax Michael aeberhard lara lüthi

Studioleitung

Prof. Hans Binder

Coachingteam

Prof. Dr. Ulrike schröer Prof. Fritz Häubi Prof. oskar Wyss Hansjuerg Etter Prof. Ulrich Baierlipp lars Kordetzky William Fuhrer Marian BrunzelWoLe_Aussenansicht

WoLe_Innenansicht

Vernetzt_Modellfoto_Innenansicht

Vernetzt_Fassadenansicht

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Die Wohnungssituation in Tiflis ist für einen Grossteil der Bevölkerung prekär. aus diesem Grund schrieben die stadt Tiflis und die Humanitäre Hilfe der Direktion für Entwick-lung und Zusammenarbeit DEZa einen Wettbewerb zum Thema sozialer Wohnungsbau aus. Drei studierende der Berner Fachhochschule BFH gewannen.

Aufgabe war es, Projekte für den sozialen Wohnungsbau an einem konkreten Bauplatz in Tiflis zu entwerfen. Dem Projekt-team waren die Erhaltung der kulturellen Identität im Land, angemessener Wohnraum sowie die Unterstützung der ärms-ten Schichten durch Arbeitsplatzbeschaffung und Ausbildung wichtig. Deshalb erhielt es Unterstützung durch den Fachbe-reich Soziale Arbeit der BFH, der sich mit einem Dozenten und zwei Masterstudentinnen am Projekt beteiligte.

«Die Erfahrungen, die ich im Rahmen dieses Austauschs ma-chen durfte, haben meinen Horizont in Bezug auf interkulturel-le Zusammenarbeit nachhaltig erweitert …» Michael Matter

Die anonymisierung der gebauten UmweltDas Bebauungsgebiet befindet sich in Vazisubani, einem Vor-ort von Tiflis, der geprägt ist durch den Massenwohnungsbau der Sowjetzeit, mit Scheiben- und Punktbauten mit maximal 15 Stockwerken. «Die Wucht der Bauten anonymisiert nicht nur den öffentlichen Raum, sondern auch halbprivate Zonen wie Treppenhäuser, Installationen und eingebaute Elemente wie z.B. Fenster, die verwüstet und gestohlen werden.» So beschreiben es die Studierenden und kommen zum Schluss, maximal fünf Geschosse zu bauen. Das Erdgeschoss soll für Kleingewerbe und zu Ausbildungszwecken genutzt werden und dient so als Integrationsfaktor im Quartier. In der Bauweise orientiert man sich an der Tradition – dem Mauern, in Kombi-nation mit einer Stützen-Plattenbauweise.

soZialER WoHnUnGsBaU in TiFlisStudierende

Maurus coray Marcel Hauert Michael Matter

Coachingteam

Prof. Dr. Joachim Huber Jürg Bart Prof. Jan Zychlinski Rolf Grossenbacher (atelier G+s/DEZa)

sozIaler wohnungsbau In tIflIs

Sozialer Wohnungsbau in Tiflis_Aussenansicht

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Unter dem Motto «Zuhause auf Zeit» lancierte die Hawa aG zum dritten Mal den internationalen Hawa student award. Gefragt waren innovative Wohnkonzepte für studentisches Wohnen. insgesamt 54 arbeiten wurden eingereicht. alain Brülisauer und Matthias schilling von der BFH überzeugten die Jury mit ihrem Projekt «Woodstock» und erhielten eine auszeichnung.

Haus aus Holz – Holz als struktur Ihr dreigeschossiges Gebäude ist vollständig in Holz konst-ruiert. Das 3,20 m Raster der Primärstatik (Brettschichtholz-träger, BSH) zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Gebäude. Die raumdefinierenden Kuben werden aus dem nachhaltigen Material «Massiv-Holz-Mauer» konstruiert. Bei der Massiv-Holz-Mauer dienen eingefräste Nuten als zusätz-liches Luftpolster und verbessern den Lambdawert. Die dif-fusionsoffene Konstruktion der Massiv-Holz-Mauer hat einen positiven Effekt auf das Wohnklima und gleicht Schwankungen in der Raumluftfeuchtigkeit aus. Der Werkstoff Holz wird im ganzen Gebäude nicht als konkretes Material, sondern viel-mehr als Struktur wahrgenommen.

Modularität auf 3,20 x 3,20 mDie Statik des Holzbaus bedingt ein Primärstrukturraster von 3,20 m. Dem Raster von 3,20 m ordnen sich alle Kuben unter. Die Schlafzimmerstruktur bilden addierte Module à 3,20 x 3,20 m. Erstes und zweites Obergeschoss sind identisch – somit in sich modular.

Raumkontinuum im permanenten WandelDie Bewohner/-innen betreten das Gebäude von der südlich gelegenen Mühlackerstrasse. Das freigespielte Erdgeschoss mit öffentlichen Nutzungen öffnet sich im Innern zu einem grosszügigen Innenhof. Durch zwei durchgehende Kerne sind die Obergeschosse mit Wohn- und Schlafbereichen erschlos-sen. Durch einen umlaufenden generischen Raum lassen sich alle Wohngemeinschaften erschliessen. Wenn sich alle WGs nach aussen öffnen, entsteht ein grosses Raumkontinuum. Ein Minimum an Festlegungen ermöglicht ein Maximum an Nut-zungsmöglichkeiten.

nachhaltigkeit in Planung verankertDas Projekt «Woodstock» setzt sich hohe Ziele bezüglich ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Der Flächenverbrauch pro Student wird im Privatraum auf 9 m2(!) minimiert. Der Holzbau ermöglicht einen hohen Vorfabrikati-onsgrad und führt so zu einem geringen Verbrauch an grauer Energie. Ein besonderes Augenmerk legten die Studierenden auf die soziale Nachhaltigkeit. Das Erdgeschoss ist ein öffentli-cher Raum und kann von allen Bewohnern/-innen genutzt wer-den, während sich die verschiedenen WG‘s individuell schlie-ssen, öffnen und zusammenschalten lassen. Das Befinden des Einzelnen lässt sich also auch durch das Auf- und Zuziehen der Faltwände ablesen.

HaWa sTUDEnT aWaRDStudierende

alain BrülisauerMatthias schilling

hawa student award 2014

HAWA Student Award 2014_Modellfoto_Aussenansicht HAWA Student Award 2014_Modellfoto_Innenansicht

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13 Projekte wurden beim innovationswettbewerb der Wil-lisauer Firma argolite eingereicht. Drei wurden nominiert – darunter auch ein BFH-Projekt. Das Team mit den archi-tekturstudenten der BFH arion Katana, noah Müller und Ja-nic Wuillemin überzeugte die Jury mit dem Projekt «Wave», einer arbeit zu einer interaktiven oberfläche, und belegte den 1. Platz.

Mit dem Argolite-Innovationswettbewerb, den die Argolite AG in Zusammenarbeit mit der BFH im Herbst 2013 lancier-te, waren innovative Ideen für Herstellung, Verarbeitung oder Anwendung des hochwertigen Werkstoffs HPL (high pressure laminate) gefragt.

HPl – ein Werkstoff mit PotenzialHPL ist ein Schichtstoff, der überzeugende formale und techni-sche Eigenschaften in sich vereint. Er eignet sich hervorragend für die Gestaltung von Räumen, Möbeln und Fassaden und generiert mit den kreativen Inputs der Siegerarbeiten einen zusätzlichen Mehrwert.

Zwei Produkte clever kombiniertIn einer digital-interaktiven Welt, die zunehmend von Touch-screens bestimmt wird, reduziert sich im Alltag der Anteil rein mechanisch-physikalischer oder chemisch-interaktiver Tätig-keiten. Die Vorteile dieser nicht elektronischen Interaktion: Sie brauchen keinen Strom, wodurch sie beispielsweise auch in sicherheitskritischen Situationen Verwendung finden kann. Die Jury hebt hervor, dass die Autoren bestehende Produkte clever kombiniert haben. Dadurch ist eine Umsetzung der In-novation auf dem Markt möglich. Sowohl die temperatursensi-tive Farbe als auch HPL sind bereits erfolgreich auf dem Markt positioniert.

FlEX Ply PaVillionProjektteam

Prof. Ulrich Baierlipp corina EbelingProf. charles JobMartin lehmannProf. Frédéric Pichelin Michael Walczak

aRGoliTE- innoVaTions-WETTBEWERB 2013Studierende

arion Katananoah MüllerJanic Wuillemin

Der Flex Ply Pavillion steht für eine niederschwellige, betont einfache Technologie, die hier dazu eingesetzt wird, um mit dem natürlichsten Baumaterial eine denkbar schlichte Logik, Denkweise und somit Raumhülle zu kreieren und dabei mit ge-ringstem architektonischem Aufwand ein Maximum an räum-licher Qualität zu erzielen. Vollständig aus leichtem Sperrholz gefertigt, kombiniert der Pavillion die konstruktiven Qualitä-ten des Holzes mit der «Dukta-Technik» zur Flexibilisierung des Materials und der Schutzfunktion einer atmungsaktiven Textilhaut. Auf diese Weise entsteht, im montierten Zustand, eine gekrümmte selbsttragende Struktur, die sich problemlos mit nur drei Personen innerhalb von drei Stunden auf- und abbauen lässt, durch den flachen demontierten Zustand leicht zu transportieren ist und damit mit geringem Platzbedarf eingelagert werden kann. In kompakte Segmente unterteilt, besteht der Pavillon, bei dem die übliche Trennung zwischen Tragstruktur und Hülle nicht existiert, aus Wandpaneelen und Dachelementen. Beide Komponenten können weitgehend ohne Werkzeuge zusammengefügt werden.

Der Flex Ply Pavillion hat im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs der Organisation CIRECA des französischen De-partements Charente zum Thema Veranstaltungspavillon den 1. Platz gewonnen. Die Produktion an der BFH in Biel ist mitt-lerweile abgeschlossen und wird im Juni der Öffentlichkeit in Frankreich präsentiert. Weiterhin wurde der Pavillon für die Ausstellung Wood 2013 in der Kunsthalle Virserum in Schwe-den ausgewählt sowie für den Design Preis Schweiz 2013 und für den Innopreis Burgdorf nominiert.

argolIte – InnovatIonswettbewerb

fleX ply pavIllIon

Argolite - Innovationswettbewerb_Projekt «Wave»

Sozialer Wohnungsbau in Tiflis_Aussenansicht

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credit suisse award for Best Teaching 2013. Die didaktisch herausragende und innovative lehr- und lernplattform elop* environment-focused learning and ope-rative platform wurde mit dem credit suisse award for Best Teaching 2013 ausgezeichnet. Mit dem jährlich verliehenen award werden herausragende lehrkonzepte an Fachhoch-schulen honoriert.

Im Kontext einer realen Aufgabenstellung führt elop* Studie-rende verschiedener Hochschulen der ganzen Welt in multidis-ziplinären Teams zusammen, um gemeinsam Fragestellungen im Bereich der sozialen und gebauten Umwelt ganzheitlich erfassen zu können und zukunftsweisende Lösungen zu entwi-ckeln. Dabei werden im Sinne von Blended Learning virtuelle wie physische Kollaborations- und Kommunikationsmethoden angewandt.

Die Fachleute von morgen stehen in einer Welt von stets wachsender Komplexität, globaler Vernetzung und sich rasch entwickelnder digitaler Möglichkeiten vor grossen Herausfor-derungen und Chancen. Um diesen gerecht zu werden, sind auch in der Lehre neue methodische Ansätze und Formen der Zusammenarbeit gefordert. Die elop* Plattform bereitet Studierende auf diese neuen Herausforderungen vor. Zentral ist dabei die Aneignung er-weiterter methodischer und vertiefter sozialer Kompetenzen, um später in einem multidisziplinären, multikulturellen und internationalen Kontext transdisziplinäre Lösungsprozesse moderieren zu können.Die kollektive Intelligenz, die durch das Zusammenführen un-terschiedlicher Nationalitäten, Wissenschaftskulturen, Diszi-plinen und Akteure generiert wird, basiert auf einem Netzwerk renommierter internationaler Partnerhochschulen (elop* alli-ance). In regelmässigen Treffen der Dozierenden werden Me-thoden diskutiert, geprüft und weiterentwickelt.

Die Jury bezeichnete elop* als Projekt mit Leuchtturmcharak-ter. Es erfüllt und übertrifft zeitgemässe Kriterien von Hoch-schullehre; dies nicht nur methodisch, sondern auch durch die internationale und die BFH-interne Vernetzung in der Lehre.(Weitere Informationen siehe Schriftenreihe BFH).

Kathrin Merz

aufgabenstellung Bei der Aufgabenstellung für das elop*6 Projekt handelt es sich um die Entwicklung eines Research Parks für das 21. Jahr-hundert. Basierend auf den aktuellen Entwicklungen der Stan-ford University sowie der Stadt Palo Alto, galt es, durch neue Projektvorschläge den Dialog zwischen Universität und Stadt neu zu interpretieren. Dabei mussten folgende Aspekte einbe-zogen werden: die Entwicklung eines innovativen Programms für einen Research Park, basierend auf Recherche und Analyse sowie die Integration der verschiedenen Schnittstellen wie

Funktionsüberschneidungen, Verbindung von Campus und der Stadt sowieWissenstransfer als Beispiel «edutainment» (education and entertainment). Verschiedene städtebauli-che Implementierungen betreffend funktionaler, sozialer und räumlicher Infrastruktur- und Verkehrsfragen mussten ebenso mitberücksichtigt werden. Gegebenheiten so die verschie-denen Akteure (Stadt, Campus, Eisenbahn etc.), Zonenplan, politische und gesellschaftliche Situation waren Teil der Aus-gangslage.

Das elop*6 Projekt basierte wie vorangegangene elop*-Pro-jekte auf virtuellen wie physischen Lernmethoden die laufend weiterentwickelt werden (Blended Learning). Erstmals wurde im Designprozess mit Metaphern gearbeitet, die als tragenden Teil zur Konzeptbildung beigetragen haben.

Team nukak, Projekt «Hybrid»Das Team hat auf Mikro- und Makrolevel eine Systematik ent-wickelt, die auf dem Ansatz des Hybrids aufgebaut ist. Die Metapher für das Projekt bildeten unter anderem der Magnet (Spannungsfeld Palo Alto - Stanford University). Verschiedene Funktionen, die aus den partizipierenden Akteuren definiert sind, bilden neue Paare der Zusammenarbeit und definieren jeweilige Gebäudetypologien (Stadtbehörden, Bewohner, Fir-men, Besucher, Campus, Studenten). Gedacht ist das System als organischer Mechanismus, der sich permanent verändert. Dies hat dann auch Auswirkung auf die strukturelle Typologie, die als modulares System angedacht ist.

Team Tuareg, Projekt «Research Factree»Ausgehend vom Baum als Metapher, bildete das Team einen Research-Mechanismus, bei dem ein kontinuierlicher Aus-tausch von Experiment (Start-Up), Messung (Lab), Replikation («Research Exchange School» und Austausch (Research Mar-ket) stattfindet. Als gesamtes zusammenhängendes System hat jeder dieser Schwerpunkte Anteil an der dynamischen räumli-chen Struktur. Bestehende Infrastruktur wie die Bahnstation wurden neu als aktives Element in das System integriert. Die spezifischen klimatischen Verhältnisse wurden als mitdefinie-rende Komponenten der Struktur integriert (Wind, Sonne). Das Ziel, einen neuen Austausch zwischen Stanford Campus und Palo Alto zu definieren, wurde inhaltlich wie räumlich umge-setzt.

Prof. Guy Lafranchi

elop* wurde unter dem Namen elope 2009 durch ChristophHolliger und Peter Bölsterli an der AHB initiiert und zusammenmit Jeanette Beck und Kathrin Merz aufgebaut. Seit 2012leiten Kathrin Merz und Key Portilla-Kawamura die Plattform und ermöglichen die erfolgreiche Weiterentwicklung der elop* Plattform.

EloP*6 lEHR- UnD lERnPlaTTFoRMLeitung

Kathrin MerzKey Portilla-Kawamura

Coach

Prof. Guy lafranchi

Die elop* alliance Partner:

Berner Fachhochschule Bern (lead) Bangor University (UK)Bauhaus Universität Weimar (D) Fachhochschule Köln (D) Haute Ecole spécialisée de suisse occidentale Genève Politecnico di Milano (i) stanford University (Usa) Tecnológico de Monterrey (MEX)

elop*6 lehr- und lernplattform

elop*6_Lichtstudien_Team Tuareg

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Ein grossstädtisches semester zum Thema Monumentalität und Habitat, das städtebau, architektonische Gestalt, Trag-werk und Tektonik im Zusammenspiel mit der stadt in allen relevanten Massstäben vermittelt.

Logik, Raumsystem und Ausdruck des Wohnhochhauses wer-den erforscht und auf möglichst realistische Bedingungen angepasst. Arbeit mit Modellen (1:200) und vereinheitlichtem Planwerk sowie Bildarbeit über alle Massstäbe (1:2500 bis 1:20). Es geht darum, die Studierenden auf den komplexen Beruf des Architekten vorzubereiten. Handwerk und gestalte-rischer Intellekt werden hierbei zu gleichen Teilen gefördert, vom Städtebau bis zur Konzeption der Detaillierung.

auf das Zusammenspiel kommt es anDie Vielfalt der städtebaulichen Ansätze, die der Lektüre der Stadtmorphologie verpflichtet sind und als Verallgemeinerung geübt wurden, sowie die geduldige und folgerichtige Ausar-beitung der einzelnen Objekte mit Einbezug des präzisen Ein-satzes des Tragwerkkonzepts ergaben jene Mischung aus in-dividuellem Gestaltungswillen der Architektur und rationaler Analyse der Situation. Entsprechend der vielfältigen Herkunft unserer Studierenden (sieben Nationen) sind kulturell geprägte Timbres in die Pro-jekte eingeflossen, die aber gleichzeitig alle der empathischen Eingliederung des neuen Monumentes für Berlin verpflichtet sind. Nicht alle Projekte haben den optimalen Stand erreicht, aber viele sind vielversprechend, einige faszinierend. Wir sind sehr glücklich mit diesem Semester und hoffen auf genauso viele engagierte Studierende für unser nächstes Thema, bei dem wir eine räumlich interessante Kirche/Markthalle in Biel ent-werfen.

Prof. Beat Mathys

andrea soto GonzalezDas Projekt ist eine räumliche Übersetzung der Regeln von Ca-millo Sitte: Freihaltung von Platzmitten, Geschlossenheit von Plätzen, stadträumliche Gliederung durch Aufgänge und Säu-lengänge, räumliche Beziehungen zwischen Platz und Fassa-de. Die volumetrische Idee ist in die Struktur hineingeflossen. Die einzelnen Wohneinheiten profitieren von der stringenten Struktur und das Projekt strahlt eine metropolitanische, schlichte, aber äusserst präzis erarbeitete Eleganz aus.

ondrej HavlinDiese Arbeit markiert als kleine Stadt in der Stadt, gemäss O. M. Ungers, den einfliessenden Fluss in die Spree und ver-weist auf die Bedeutung des Ortes, indem sie zum Park hin eine schmale Figur offenbart, von der Oberbaumbrücke aber einen Triple-Tower auf einem öffentlichen Sockel darstellt. Es ist eine Figur, bei der die Zwischenräume qualitativ gleich wichtig sind wie die Volumetrie. Damit macht das Projekt den Himmel über Berlin zum Kernthema.

Marc KammermannDas Projekt besticht durch seine exponierte, in den Flussraum der Spree hineinragende Lage. Es verbindet die zwei Typologi-en Wohnungsbau und Halle zu einem Anti-skyscraper, der mit dem Antagonismus der beiden Typologien arbeitet und die Be-deutung einer öffentlichen Stadtkrone erforscht, die von weit her erkennbar ist.

studIo smarch – hochhaus berlIn

Wohnhochhaus in Berlin_Andrea Soto Gonzalez

Wohnhochhaus in Berlin_Ondrej Havlin

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sTUDio sMaRcHHocHHaUs BERlinStudierende

Héctor alamar sarah Jane Fourness ondrej Havlin Marc Kammermann Mathilde loiseau Mario Moor Martin Pose Vidal Elisa Prete Patrick Rieder andrea soto Gonzalez Victoria simancas

Coachingteam

Prof. Beat Mathys Prof. Ursula stücheli Markus Zimmermann

URBan THREsHolDs- REaDinG BERlinLeitung

Marcel BächtigerProf. Dr. Tim Kammasch annette spindler Prof. stanislas Zimmermann

Im HS 13 haben die drei Studienstandorte des Joint Master of Architecture (Bern, Genf und Fribourg) ein gemeinsames Pro-jektsemester durchgeführt: Die Wahl fiel auf Berlin – der Fokus auf verschiedene Dimensionen urbanen Wohnens. Das Theo-rieseminar S4, organisiert vom Standort Bern/Burgdorf, über-nahm die Aufgabe, die Studierenden mit der Stadt bekannt zu machen: Während einer Woche (29.9.–5.10.) erhielten die Stu-dierenden durch Vorlesungen von Stadtplanern (Anna Bern-egg, Urban Catalysts und Dieter Hoffmann-Axthelm, Autor des Berliner Planwerks Innenstadt) und dem Stadthistoriker André Deschan (Beuth-Hochschule, Berlin) Einblick in die Geschich-te der städtischen Entwicklung und die aktuellen Problemla-gen. In ihren Stadtlektüren untersuchten die Studierenden 16 verschiedene über ganz Berlin verteilte Perimeter (Plätze, Strassenzüge, Quartiere etc.) und dokumentierten in Texten, Skizzen und Filmaufnahmen, wie sich der urbane Raum durch «Schwellen» gliedert. Von Walter Benjamin als «Zone des Übergangs» definiert, diente die Schwelle den Studierenden zum Aufweis der verschiedensten Gegensätze (öffentlich–pri-vat, schnell–langsam, draussen–drinnen, sakral–profan etc.) die im urbanen Raum aufeinanderprallen bzw. eben durch Schwellen vermittelt werden. Der Künstler Markus Draper und der Architekt und Filmer Marcel Bächtiger (gemeinsam mit Tim Kammasch) führten anhand von Architekturmodellen und Filmbeispielen in die Dramaturgie bzw. die regulative Performanz, der im Alltag meist kaum bewusst wahrgenom-menen Schwellenarten ein. Die von den Studierenden gefer-tigten Filmcollagen geben faszinierendes Zeugnis davon, wie sich der urbane Raum aus einer Vielfalt von durch Schwellen geleisteten Fügungen des Gegenstrebigen aufbaut und was passiert, wenn diese Fügungen fehlen. Veranschaulicht wurde Letzteres auch durch den Veranstaltungsort des Seminars: Das Atelierhaus Flutgraben, war Teil der ehemaligen Grenzanlage zwischen West- und Ostberlin.

urban thresholds –readIng berlIn

Wohnhochhaus in Berlin_Marc Kammermann_Schnitt

Wohnhochhaus in Berlin_Marc Kammermann Urban Thresholdes - Reading Berlin_Teamarbeit

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im Projektstudio «learning from wood» erarbeiteten stu-dierende geeignete Wohnformen für schlecht integrierte stadtteile und für die Peripherie von libreville, der Haupt-stadt von Gabun. Die aufgabe war die Planung eines neuen Quartiers mit 500 vorfabrizierten Wohnhäusern aus Holz, die von den zukünftigen Bewohnern weitgehend in Eigen-bau hergestellt werden können.

Am Projektstudio waren Studierende aus dem Joint Master Architektur und dem Bachelor- und Master- Studiengang Holz beteiligt. Auf dem Gelände für Architekturexperimente in Can-tercel, Südfrankreich, wurden einzelne Bauelemente im Mass-stab 1:1 aufgebaut und getestet.

Vier Arbeitsgruppen haben Vorschläge für die städtebauliche Anordnung des neuen Quartieres erarbeitet. Danach wurden 16 Gebäudetypen bis ins Detail entwickelt.

Gruppe likuala, HUGo alHinHoDas Projekt organisiert eine kleine Häusergruppe entlang von langen Erschliessungspasserellen. Unter den Passerellen wer-den auch die Leitungssysteme geführt. Für die Gebäudefunda-mente werden die gleichen Holzträger und punktuellen Funda-mente wie für die Passerelle verwendet. Die Tragstruktur der Gebäude besteht aus grossen Querrahmen, die das zur Passe-relle orientierte Pultdach tragen. Dieses Ensemble bildet eine flexible Grundstruktur, in die die Wohnräume eingefügt sind.

Gruppe akebe, sTEVE DUcRETDie Projektidee besteht aus einer vorfabrizierten und artiku-lierten Tragstruktur, die nach der Montage selbsttragend ist. Die Struktur steht auf punktuellen Fundamenten und trägt das zur Förderung der Luftzirkulation abgehobene Dach. Die Anordnung der Zimmer zwischen den Querträgern bildet beidseitige Terrassen. Ein Wassergewinnungssystem über-brückt die Unregelmässigkeiten der lokalen Wasserversor-gung. Die Struktur kann an grössere Raumdimensionen von öffentlichen Gebäuden angepasst werden.

Gruppe akebe, FEliX ERBERTDer städtebauliche Vorschlag arbeitet mit den Schwellen zwi-schen öffentlichen und privaten Räumen. Das Projekt bildet als Gegenstück zu den animierten Strassen einen ruhigen und geschützten Raum für die Familien. Die Umfassungsmauer aus Lehm umschliesst den Innenhof und bildet vier Parzellen, die den komplexen Familienstrukturen Gabuns gerecht werden. Ein Eckzimmer, das als Geschäftslokal genutzt wird, ermög-licht die Kommunikation nach aussen.

Gruppe akebe, TRinGE QERETiDas Projekt schlägt eine einfache und effiziente Organisation der Bauvolumen vor, die die Wasserversorgung und den Anbau von Kulturpflanzen berücksichtigt. Von der Erschliessungs-strasse her wird das Bauland in Längsstreifen unterteilt, die je zwei Wohnhäuser zulassen. Die beiden so verbundenen Ge-bäude können gemeinsam oder separat genutzt werden.

lEaRninG FRoM WooDCoachingteam

Prof. Ulrich Baierlippcorina EbelingProf. alain Fidanzaabraham King ouma-rou Mouhanmaou Ma-dola (EMBa BFH Biel) Gervain nguema nlong (EMBa BFH Biel)Prof. christophe sigrist

learnIng from wood: low cost housIng In lIbrevIlle, gabon

Learning from Wood_Modellfoto_Tringe Qereti

Learning from Wood_Modellfoto_Steve Ducret

Learning from Wood_Modellfoto_Hugo Alhinho

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The children in the city – Social AcupunctureThe choice of the Petare district in Caracas was inspired by the contrast between two types of growingurban establishments: The formal and the informal city separa-ted by the highway, where the asphaltroads start to disappear giving the chance for dirt roads to exist. The contrast between those two systems is not only urban but economic and social too, this example is one the most apparent of inequality that exists in Latin America. The question that most drew my attention in Petare was: Is discar-ding people, keeping them behind fences, and collecting “cri-minal considered society” in the same place considered to be the only solution to decrease delinquency? Or can we create a city of possibilities for the inhabitants and above all for their children? The afore mentioned approach in addition to the fact that Caracas is a city that cruelly lacks of green surfaces, as preference is given to automobiles instead. The project came in the form of a linear park that connects the biggest natural reserve of Caracas in the north of Petare with the historical center in the south, the park performs as a zone of encoun-ter between formal and informal cities. The project offers the children new opportunities namely, the new Petare music and arts school, community farmers, rehabilitation of the existing baseball playground, regional vegetation, cultural spaces, and the new teleferic station that arrives to the heart of Petare. The second part of the project comes in the form of social acupunc-ture, which means delicately integrating the interior of Petare by choosing strategic points of intervention like in the image of acupuncture when needles are inserted in certain points to improve the circulation and heal the body.

MASTER THESIS THE cHIldREn In THE cITy – SocIAl AcupuncTuREStudierende

Hector Villacres

Coachingteam

prof. Stephanie Benderprof. dr. Michel SchaerAndrew cusack (External Expert)

MASTER THESISMEMoRIAl pARkStudierende

Mariko okumura

Coachingteam

prof. Stephanie Bender prof. Tim kammasch kathrin Merz nahoko Hara (External Expert)

Memorial park – Rethinking Boundary and humanity of architectureIn 2011, a historic tsunami battered northern Japan. Many ci-ties along the coast were destroyed. This project proposes the reconstruction and planning of Kesennuma city as a landscape project. The focus of the proposal is the new context generated by the tsunami, on one side complete destruction, on the other survival and life. This «tsunami line» runs through the city and connects different communities. It has become a boundary between life and death and ironically tells us of the intrinsic nature of human beings. The project is a «memorial park» with varying sections that follow this tsunami line. At one end in the middle of the city, a community center is proposed. At the other end, a memorial place allows for the commemoration and self-reflection of what has been lost. Through the expe-rience of the memorial park, people can feel the existence of others and of the victims. The proposal recreates the tsunami line as the connection between people and the link between life and death.

master thesis

master thesis

The Children in the City - Social Acupuncture_Modell_Hector Villacres

Memorial Park_Mariko Okumura

Memorial Park_Modell_Mariko Okumura

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Institut für Werkstoffe und Holztechnologie, Institut für Holz-bau, Tragwerke und Architektur und Institut für Siedlungsent-wicklung und Infrastruktur: Mit diesen nach den Betrachtungs-ebenen Werkstoff, Bauwerk und gebaute Umwelt aufgebauten Instituten positioniert sich die Berner Fachhochschule BFH als führende und interdisziplinäre Bildungs- und Forschungsorga-nisation in den Bereichen Architektur, Holz und Bau. Sie trägt damit dem starken Wachstum der Forschung und Entwicklung Rechnung und berücksichtigt die intensive Vernetzung von Lehre und Forschung, insbesondere der Masterstudiengänge in den letzten Jahren.

Die fachübergreifenden Institute werden auf den 1. April 2014 gegründet. Die Institute bauen auf den bestehenden Kompetenzen der rund 120 Forschenden auf und ermöglichen durch neue Verknüpfung und den gezielten Ausbau auch die Erschliessung von bisher nicht abgedeckten Bereichen. Die Neuausrichtung profitiert dabei von der langen Tradition der Forschung und den bestehenden starken Partnerschaften mit Wirtschaftsunternehmen und Universitäten im In- und Aus-land.

institut für Werkstoffe und HolztechnologieDas Institut widmet sich der Werkstoffentwicklung, den Schwerpunkt legen die Forschenden dabei auf nachwachsen-de Rohstoffe, insbesondere auf den Roh-, Werk- und Baustoff Holz. Mit Blick auf einen nachhaltigen Einsatz und ein gesun-des Raumklima entwickeln und optimieren sie holzbasierte Produkte sowie neue multifunktionale Holz- und Holzverbund-werkstoffe.

institut für Holzbau, Tragwerke und architekturDie Forschenden des Instituts untersuchen Fragestellungen des Entwurfs und der Realisierung von Gebäuden, des Bauens im Bestand sowie der Optimierung und Weiterentwicklung der Holz- und Hybridbauweise. Mit Marktforschungen unterstüt-zen sie Unternehmen der Branche, mit ihren Forschungsresul-taten tragen sie zu einer qualitätssicheren, nachhaltigen und energieeffizienten Bauweise bei.

institut für siedlungsentwicklung und infrastrukturMit dem Ziel Lösungen für zukünftige räumliche Entwicklungen zu finden, verbindet das Institut ingenieurwissenschaftliche Ansätze mit architektonischen, sozioökonomischen und pla-nerischen Sichtweisen. Die Forschenden bearbeiten Fragestel-lungen aus den Bereichen Geotechnik, Spezialtiefbau, Natur-gefahren, Strassenbau und Verkehr sowie Urbanität, Mobilität und Siedlungsentwicklung.

GründungsanlassPräsentiert werden die Institute erstmals am 12. März 2014, 18 Uhr anlässlich einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der BFH, der Wirtschaft und der Forschungsförderung zum Thema «Vom Werkstoff zur Siedlungsentwicklung: Institute schaffen neue Möglichkeiten der Interaktion zwischen Lehre, Forschung und Wirtschaft».

Weitere Informationen: www.ahb.bfh.ch/institute

neue InstItute am departement archItektur, holz und bau:neue m�glIchkeIten f�r dIe forschung

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Marktkennzahlen sind wichtige Informationen für Unterneh-men und Entscheidungsträger einer Branche. Die Forschung der Berner Fachhochschule BFH wertet im Bereich Bau- und Marktmonitoring regelmässig Marktdaten zum Schweizer Baumarkt aus. Im Fokus stehen die grundlegenden Trends im Baumarkt sowie die Tendenzen in einzelnen Marktsektoren wie bei Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder bei öffentlichen Bauten. Die Gebäudedatenbank der BFH mit über 400 000 Projekten aus allen Schweizer Baubewilligungen ab dem Jahr 2000 liefert hierzu zusammen mit weiteren Quellen wichtige Informationen. Auf Basis der erteilten Baubewilligun-gen werten die Fachpersonen der BFH beispielsweise aus, wel-che Materialien für Gebäude im Bereich der Tragwerke, Fens-ter und Fassaden eingeplant werden und wie sich dies regional unterscheidet. Die Entscheidungsträger werden über Online-befragungen, schriftliche und mündliche Direkterhebungen zu ihren Entscheidungskriterien und Kennzahlen interviewt. Mit den Ergebnissen unterstützt das interdisziplinäre Team Unter-nehmen und Institutionen mit umsetzungsorientierten Bera-tungen, aussagekräftigen Visualisierungen und Workshops für die Optimierung der Markt- und Kundenorientierung.

Prof. Birgit Neubauer-Letsch

in der Baubranche gibt es heute eine Vielzahl von Pla-nungshilfen zur Einbindung von nachhaltigkeit. Bislang fehlt jedoch die Möglichkeit, nachhaltige Einflussfaktoren durchgängig und methodisch gestützt in Kennziffern zu übersetzen und zur interaktiven steuerung von Bauprozes-sen mittels Prozessmustern zu benutzen. Diese lücke soll das Projekt schliessen.

Gemeinsam mit den Wirtschaftspartnern wurde ein System entwickelt, mit dessen Hilfe die Interaktion verschiedener Fak-toren schon in frühen Projektphasen sichtbar gemacht wird.Ziel ist es, in der Vielzahl der vorhandenen Kriterien der Nach-haltigkeit (u.a. SIA 112/1, DGNB, LEED, …) diejenigen Einfluss-grössen zu erkennen, mit denen die Nachhaltigkeit eines Pro-jekts möglichst wirksam erhöht werden kann.

In den letzten Monaten wurde aus dem System Monitor eine webbasierte Applikation entwickelt, die in den Büros der Wirt-schaftspartner getestet wurde. Ein Schwerpunkt der Entwick-lung lag auf der anwenderfreundlichen Oberfläche der Appli-kation, die die Mitarbeiter animieren soll, dieses Instrument in ihren täglichen Arbeitsabläufen anzuwenden.

Nach geglücktem Prototypbetrieb bei den Wirtschaftspartnern bereiten diese die definitive Einführung in ihren Büros in den kommenden Monaten vor.

Ulrike Franklin-Habermalz

MoniToR – Ein sTEU-ERinsTRUMEnT FüR PlanUnGsPRoZEssEProjektteam

Ulrike Franklin-Haber-malzKlaus Eichenberger

BaUMaRKT: BaU- UnD MaRKTMoniToRinGProjektteam

Prof. Birgit neubauer-letsch Thomas näher christa Gertiser Martin Küng Franziska Maeder Zouhair ouaggag Katrin Tartsch Kaja Zoran

monItor – eIn steuerInstrument f�r planungsprozesse

baumarkt: bau- und marktmonItorIng der bfh

Monitor_Interface

Kunden- und branchenspezifische Marktstudien für den Baumarkt

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spitalimmobilien und DRGseit anfang 2012 hat sich die Finanzierung von spitalleis-tungen aufgrund der Bezahlung nach Fallpauschalen grund-legend verändert. spitalimmobilien rücken durch diese erhöhten anforderungen an die Wirtschaftlichkeit des spi-talbetriebs ins Zentrum: Gut geplante Gebäude können ih-ren Beitrag zu Qualität und Wirtschaftlichkeit leisten.

Das Fallpauschalensystem setzt optimierte Diagnostik-, The-rapie- und Pflegeabläufe voraus, die sich in der Regel nur in adäquaten, auf diese Zwecke hin ausgelegten Immobilien umsetzen lassen. Des Weiteren müssen immobilienbezogene Werte und Investitionen in die Kalkulation der Kosten und Er-löse einbezogen werden.

Um die vielfältigen Fragestellungen zu DRG und Spitalim-mobilien zu beantworten, untersucht das Architekturbüro Itten+Brechbühl AG im Rahmen eines interdisziplinären For-schungsprojekts die Auswirkungen der DRG-Finanzierung auf die Spitalimmobilien. Gemeinsam mit Architektur- und Pflege-forschenden der Berner Fachhochschule (BFH) wird einerseits ein interdisziplinäres Verständnis der aktuellen Situation er-arbeitet und andererseits die Entwicklung von Planungswerk-zeugen vorangetrieben, die den Architekten die Entwicklung von langfristig optimierten Spitalimmobilien ermöglicht.

Das Projekt beginnt mit Interviews mit Experten im Gesund-heitswesen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fliessen in einem Grundlagenkatalog zur Spitalimmobilienlandschaft, mit dessen Hilfe ein breit abgestütztes empirisches Meinungsbild erzielt werden soll. In einer zweiten Phase ist geplant, neue interdisziplinäre Planungswerkzeuge zu evaluieren und zu entwickeln, die die Anforderungen an das DRG-System berück-sichtigen.

spitalagentenDas Entwerfen kosteneffizienter spitalgebäude ist zeitauf-wendig. spitalgebäude haben aufgrund ihrer Gliederung und der daraus resultierenden Form wesentlichen Einfluss auf die organisation des spitalbetriebs.

Ein gut geplantes Spitalgebäude ermöglicht einen betriebskos-teneffizienten Spitalbetrieb. Sobald ein Spitalgebäude eine ef-fiziente Organisation anbietet, hat dies wesentlichen Einfluss auf die Betriebskosten, da einerseits bis zu 70% der Ausgaben Personalkosten sind und andererseits ein angenehmes Gebäu-de die Heilungszeit der Patienten verkürzt.

In diesem Projekt werden innovative Prozesse und halbauto-matische Software entwickelt, die schneller Entwürfe skizzie-ren, die für den Betrieb und die Erstellung kosteneffizient sind. Dadurch nimmt das Projekt direkt Bezug auf die Anforderun-gen der Spitalfinanzierung (Swiss DRG). Von den Projektergeb-nissen profitieren Planer, Betreiber und Investoren.

Das Projekt kombiniert etablierte Werkzeuge wie das SIA-Phasenmodell und sogenannte Softwareagenten, die Planskiz-zen liefern und die dann im Gesamtkontext bewertet werden können. Es sind Werkzeuge, die die bestehenden Prozesse von Architekten, Bauherren und Spitalbetreibern unterstützen.

Als direktes Resultat werden in etwa 10% der üblichen Be-arbeitungszeit einfache 3D-BIM-Modelle für Planer und Be-triebskostenabschätzungen für Betreiber erstellt. Dadurch entstehen interdisziplinäre Entscheidungsgrundlagen.

sPiTaliMMoBiliEn UnD DRGProjektleitung

Prof. Dr. odilo schoch

Projektteam AHB

christian von Büren

Projektteam extern

Prof. Dr. Dirk RichterWirtschaft, Gesundheit, soziale arbeit (WGs)

Projektpartner

itten+Brechbühl aG, Bern

Förderstelle

Dienstleistungsauftrag

Laufzeit

2013–2014

sPiTalaGEnTEnProjektleitung

Prof. Dr. odilo schoch

Projektteam AHB

Michael Walczak stefan sitzmannProf. Dr. Joachim Huberchristian von Büren

Projektteam extern

Prof. Dr. Dirk RichterWirtschaft, Gesundheit, soziale arbeit (WGs)

Projektpartner

itten+Brechbühl aG, Bern

Förderstelle

KTi

Laufzeit

2014

SUVA-Rehabilitationsklinik Sion, Neubau; Architektur: Itten+Brechbühl AG

buIldIng InformatIon modellIng (bIm)

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Die Hälfte der öffentlichen infrastruktur der schweiz ist im Besitz von Gemeinden. Der Wiederbeschaffungswert der kommunalen infrastrukturen wird auf rund 460 Mrd. Franken geschätzt. Ein bedeutender Teil des Bestandes stammt aus den Wachstumsjahren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ist heute am Ende der lebensdauer angelangt. Es wird davon ausgegangen, dass jährlich 20 Mrd. Franken für den Erhalt und 160 Mrd. Franken für die Erweiterung ausgegeben werden muss.

Für die Gemeinden ist die Infrastruktur daher eine wichtige Grösse in der Budgetplanung und macht auch einen erhebli-chen Wertanteil in der Anlagebuchhaltung aus. Heute fehlt in den meisten Gemeinden eine systematische Übersicht über den Zustand und die Werte der Infrastruktur.

Blackbox infrastruktur – Transparenz fördern Um diese Wissenslücken zu schliessen, wird im Rahmen des Projekts „Infrastrukturmanagement in Gemeinden (InfraGem)“ ein Steuerungsinstrument entwickelt, das die kommunale Poli-tik und Verwaltung bei einem ganzheitlichen Infrastrukturma-nagement unterstützt. Das Ziel des Instrumentes ist, die Black-box Infrastruktur transparent zu machen und als strategische Ressource für die Gemeindeentwicklung zu etablieren.

Daten für Finanzplanung und GemeindeentwicklungDas Steuerungsinstrument wird als integraler Teil des heute bereits bestehenden Instruments des Gemeindecockpits des Departements Technik und Informatik der Berner Fachhoch-schule geplant. Im Gemeindecockpit werden die für die Inf-rastruktur relevanten Führungsgrössen und Leistungsprozesse so miteinander verknüpft, dass ein umfassendes Monitoring der Anlagen möglich wird und die Daten für die Finanzplanung und für die Gemeindeentwicklung genutzt werden können.

Erstes Projekt: siedlungsentwässerungDas Projekt InfraGem ist als grösseres Forschungsprogramm geplant, das sich der gesamten kommunalen Infrastruktur annimmt. Aufgrund der Grösse der kommunalen Infrastruktur wird in einem ersten Projekt der Bereich Siedlungsentwässe-rung priorisiert.

Christian von Büren

inFRasTRUKTUR-ManaGEMEnT in GEMEinDEn (inFRaGEM)Projektpartner

BFH, Departement Technik und informatik (Ti)sennhauserWerner & Rauch aGBichsel Bigler Partner aGswissplan.chlisag aGschweizerischer GemeindeverbandFachorganisation Kommunale infrastrukturabwasser Uri aG

Pilotgemeinden

BonaduzMoosseedorfWohlen bei Bern

Projektteam

christian von BürenKlaus Eichenberger

iDEnTiFiKaTion UnDVisUalisiERUnG aTMosPHäRiscHER QUaliTäTEnBFH-Projekt in Zusammen-arbeit mit der HKB Bern, 2013–2014

Projektleitung

Ulrike Franklin-Haber-maltz

Projektmitarbeit

Franziska Mäder, Klaus Eichenberger

Projektpartner

HKB Bern, stadtplanungsamt Basel

Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Berner Fachhoch-schule werden räumliche und atmosphärische Qualitäten im Dreiländereck und in den auf Schweizer Seite anschliessenden Quartieren Kleinhüningen und Klybeck identifiziert und visua-lisiert. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts tragen dazu bei, Planungs- und Evaluierungsprozesse in der Arealentwicklung massgeblich zu verbessern und eine Grundlage für die Kommu-nikation mit Anwohnern und Öffentlichkeit zu schaffen.Die Untersuchung qualitativer Aspekte bei der Gestaltung von Räumen gewinnt stetig an Bedeutung, jedoch fehlen bisher Methoden zur Untersuchung von atmosphärischen, nicht-kog-nitiven Aspekten der Wahrnehmung. Hier setzt das Forschungsprojekt an: Durch die Verbindung von Methoden aus verschiedenen Disziplinen werden räumliche und atmosphärische Qualitäten im Dreiländereck und in den auf Schweizer Seite anschliessenden Quartieren Kleinhünin-gen und Klybeck identifiziert und visualisiert. Dabei geht es darum, länderübergreifende Identitäten und deren Wechsel-wirkungen auf angrenzende Betrachtungsperimeter und die gesamte Entwicklungsvision sichtbar zu machen.

Ulrike Franklin-Habermalz

IdentIfIkatIon und vIsualIsIerung atmosphärIscher qualItäten

Infrastrukturmanagement In gemeInden (Infragem)

Untersuchung atmosphärischer Qualitäten_Massstabssprünge

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Architekten und Planerinnen arbeiten zunehmend mit Pho-tovoltaik (PV), wobei die bisher erlangten Lösungen nur teil-weise zufriedenstellten sind. Um in der Architektur verankerte Energiekonzepte generieren zu können, wird neben einem Leitfaden ein Simulationstool zur optimierten Planung, Be-rechnung und Visualisierung einer effizienteren Nutzung der Gebäudeoberflächen erstellt. Innovativ ist die Koppelung von Ingenieur-Berechnungstools an 3D-Computer-Aided-Architectural-Design Software, um an-hand von dreidimensionalen Gebäudeentwürfen schon in frü-hen Phasen der architektonischen Konzeption erste real-time Rückmeldungen zu energetischen Aspekten wie Energieertrag, Verschattungs-, Wind- und automatisierte Variantenstudien sowie Simulationen für die Optimierung des Entwurfs zu erhal-ten. Das entwickelte Planungstool berechnet und visualisiert anhand von spezifischen Parametern die optimale Ausrich-tung, Lage, Dachform, qualitativ hochwertige Fassadenge-staltung und Rentabilität im Hinblick auf PV, unter spezieller Berücksichtigung aus der Sicht der Architekten. Verändert der Architekt etwas an seinem 3D-Modell, erhält er sofort Feed-back von der energetischen Seite. Weiterhin dient es zur Ver-besserung der Koordination und der Planungsschnittstellen zwischen Ingenieuren, Produktherstellern und Architekten. Es wird ein PV-BIM aus gekoppelten und voneinander abhängigen Softwareclustern generiert, das auch für ein energetisches Le-benszyklusmanagement verwendet werden kann.

MEHRGEscHossiGE HyBRiDBaUTEnProjektverantwortlicher

Birgit neubauer-letsch

Projektteam

Prof. Birgit neubauer-letschThomäs näherKathrin Tartsch

RUnDUM solaR HaUTProjektteam AHB

Prof. Dr. Joachim Huber Maximilian schommer Michael Walczak

TI-Photovoltaiklab

Prof. Urs Muntwyler David Joss

mehrgeschossIge hybrIdbauten

Mehrgeschossige Hybridbauten in der schweiz – Marktent-wicklung und MaterialeinsatzMehrgeschossige Hybridbauten im Wohnungs- und Gewerbe-bau sowie bei öffentlichen Gebäuden gewinnen im Schweizer Baumarkt zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Anlass un-tersuchte die Berner Fachhochschule BFH im Auftrag des Bun-desamtes für Umwelt (BAFU) die aktuelle Marktentwicklung und den Trend im Holzeinsatz in der Tragkonstruktion und in weiteren Gebäudeteilen bis hin zum Innenausbau.

Das interdisziplinäre Team aus den Forschungseinheiten Management und Bauprozesse sowie Holz- und Verbundbau analysierte die Baubewilligungen aller drei- und mehrge-schossigen Gebäude aus vier Jahren, führte über 30 Experten-gespräche zu ausgewählten Projekten und rundete die Infor-mationsbasis mit einer breit angelegten Onlinebefragung bei Planerinnen und Planern in allen Schweizer Regionen ab.

Ein erster Einblick in die Projektergebnisse zeigt folgendes Bild: Im Schweizer Baumarkt liegt die Zahl von mehrgeschos-sigen Bauten mit drei und mehr Etagen aktuell bei über 6000 baubewilligten Gebäuden pro Jahr. Davon wird für rund 400 Gebäude Holz als Material in der Tragkonstruktion gewählt. Rund 80% der Bauten mit Holz werden im Neubau als drei- und viergeschossige Wohn- und Gewerbebauten bewilligt, im An- und Umbau vor allem als dreigeschossige Wohnbauten. Die Expertengespräche mit Planenden, die entsprechende Projekte ausführen, zeigten eine hohe Zufriedenheit mit dem Verlauf der Bauprozesse. Diese wurde auch in der Onlinebe-fragung bestätigt mit Zufriedenheitswerten von über 90% bei den Planenden und bei den ausführenden Unternehmen. Eine weitere Zunahme von Hybridbauten in den nächsten drei bis fünf Jahren wird vor allem im Neubau erwartet. Mit der Etablie-rung des Holz- und Hybridbaus bei fünf- bis sechsgeschossigen Gebäuden sowie bei grösseren An- und Umbauten von Gewer-be- und öffentlichen Bauten ist noch weiteres Wachstumspo-tenzial vorhanden.

Eine Publikation bietet auf 86 Seiten eine umfassende Doku-mentation zum Forschungsprojekt mit aktuellen Kennzahlen, Marktvolumen und Konstruktionsvarianten sowie zahlreichen Praxisbeispielen der Befragungsteilnehmer mit ihren wichtigs-ten Projektinformationen. Download von der Projektseite: www.ahb.bfh.ch/ahb/de/Forschung/projektdatenbank/Hyb-ridbauten.htm

Prof. Birgit Neubauer-Letsch

rundum solar haut

Mehrgeschossige Hybridbauten in der Schweiz

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Die Beziehung zwischen Raumbeschaffenheit und sozialer Partizipation am Beispiel der stadt Bern.

Das interdisziplinäre Projekt geht der Frage nach, welchen stellenwert das Quartierleben im alltag älterer Menschen einnimmt. Dabei wird ein besonderes augenmerk auf den Zusammenhang von sozialem Handeln und öffentlichem Raum gelegt.

Die Forschungstätigkeiten erfolgten in einem dreistufigen Prozess. Mit einer Methodentriangulation von teilnehmender Beobachtung inklusive «tracking» in drei Untersuchungsge-bieten im Raum Bern, Fokusgruppeninterviews mit Personen der quartiersbezogenen Altenarbeit sowie problemzentrierten Interviews und begleiteten Quartierbegehungen mit älteren Anwohnerinnen und Anwohnern der Quartiere Tscharnergut und Länggasse der Stadt Bern sowie in Ostermundigen näherte sich das interdisziplinäre Forschungsteam der Bedeutung des öffentlichen Raums im Leben älterer Menschen an.Aus den gewonnenen Erkenntnissen definierten die Forschen-den Richtlinien zur Ausgestaltung von Wohnquartieren, die einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Lebens-qualität im Alter leisten können.

Ulrike Franklin-Habermalz

alTER UnD ÖFFEnTlicHER RaUMBFH-Projekt in Zusam-menarbeit mit de WGs, institut alter, 2011–2013

Projektteam AHB

Ulrike Franklin-Haber-malz Klaus Eichenberger

cas immobilienbewertungDie Bedeutung von Immobilienbewertungen nimmt zu, da rund 450 Milliarden Franken Hypotheken der Schweizer Ban-ken und der Grossteil von Gesellschafts- und Privatvermögen in Immobilien angelegt sind mit steigender Tendenz. Deshalb befassen sich immer mehr Bau- und Immobilien-fachleute mit diesem Thema. Um damit die angestammten Geschäftsfelder zu erweitern oder die Fachkenntnisse zu ver-tiefen für eine ganzheitliche und wirtschaftliche Betrachtungs-weise von Immobilien. Nach dem CAS in Immobilienbewertung können die Teil-nehmer/-innen Bewertungsgutachten für Wohnimmobilien mit oder ohne Gewerbeanteil verfassen und werden dadurch zur kompetenten Ansprechperson in Bewertungsfragen. Der Studiengang wird seit 2002 durchgeführt. Die Berner Fachhochschule bietet den CAS Immobilienbewertung zusam-men mit dem SIREA, Schweizerisches Institut für Immobilien-bewertung an. Der CAS wird in der vorliegenden Form auch an anderen Schweizer Fachhochschulen angeboten und der Lehrinhalt kann daher als allgemein anerkanntes Fachwissen in der Schweiz bezeichnet werden.

cas Facility Management KBoB, Führen von Betriebsimmo-bilienImmer mehr öffentliche und private Liegenschaftsorgane erkennen den Wert, respektive die Kostenrelevanz ihrer Be-triebsimmobilien. Sie suchen nach Ansätzen und Lösungen zur Optimierung der Steuerung und Bewirtschaftung ihrer Immo-bilien-Portfolios. Anspruchsvolle Technologien in Gebäuden und Anlagen, die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit, höhere Kundenerwar-tungen an professionelle Dienstleistungen und an wirtschaftli-che Leistungserbringung erfordern gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte. Das CAS Facility Management KBOB befasst sich mit strategischen und operativen Fragestellungen des Fa-cility Managements. Aufgrund zunehmenden Wettbewerbsdrucks wächst die Be-deutung der Unternehmensressourcen, zu welchen an ent-scheidender Stelle die Immobilien gehören. Unsere Zeit ist gekennzeichnet durch einen Wechsel der Unternehmenskul-turen. Alle strategischen Massnahmen in Unternehmen sind stringent an der Steigerung des Unternehmenswerts ausge-richtet. In diesem Zusammenhang erfährt auch der Umgang mit Betriebsimmobilien einen entscheidenden Wandel. Wurde bisher das Immobilienmanagement als reine Verwaltungsauf-gabe begriffen, ist es heute erforderlich, das Potenzial der Res-source «Immobilien» maximal auszunutzen. Die Zielsetzung besteht nicht mehr im Verwalten, sondern in der Erhöhung des Geschäftswertes der Unternehmensimmobilien.Der Kurs, der in Kooperation mit der Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentliche Bauherren (KBOB) angeboten wird, bereitet auf eine Führungsfunktion in der Immobilienbewirtschaftung vor.

alter und �ffentlIcher raum

cas ImmobIlIenbewertung cas facIlIty management

Alter und öffentlicher Raum_Mappingkarte_Tracks

Alter und öffentlicher Raum

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Holz kommt im verdichteten Bauen in agglomerationen und städten zunehmend zum Einsatz. Das Potenzial des traditi-onsreichen und zukunftsfähigen Materials ist nicht ausge-schöpft. auch hat sich die Holzbautechnologie in den letz-ten Jahren stark weiterentwickelt. Die nachfrage nach gut ausgebildeten architektinnen, Planenden und Bauingeni-euren mit spezifischen Holzbau-Kompetenzen ist gestiegen.

Im MAS Holzbau der Berner Fachhochschule lernen die Stu-dierenden die Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen kennen – von den Grundlagen bis hin zum aktuellen Stand der Technik. Sie eignen sich das materialtechnische und konstruk-tive Wissen und die Kompetenzen an, die sie für die Umset-zung der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs Holz benötigen.

ZielpublikumArchitektinnen und Bauingenieure, Mitarbeitende von Ingeni-eur- oder Planungsbüros, Projektleiterinnen von Holzbauun-ternehmungen, Fachpersonen aus der Bauwirtschaft.

Weiterführende Informationen: ahb.bfh.ch/masholzbau

cas Holz-TragwerkeZeitgemässe mehrgeschossige Holzbauten sind alltäglich geworden. sie werden höher, grösser, aussergewöhnlicher. Das entsprechende Know-how vermittelt das neue cas Holz-Tragwerke der Berner Fachhochschule.

Die Studierenden kennen die vielfältigen Möglichkeiten des Ingenieurholzbaus und verfügen über das notwendige Wissen für die Konstruktion und Bemessung von Holz-Tragwerken im Bereich der mehrgeschossigen Holz- und Hybridbauten.

Ziele und KompetenzenKenntnisse zu den materialspezifische Eigenschaften des Bau-stoffs Holz sowie Grundlagen für die Konstruktion und Bemes-sung von Holztragwerken − auch im Bereich des mehrgeschos-sigen Holzbaus, der Infrastruktur- und Hybridbauten.

ZielpublikumBauingenieure, Techniker HF Holzbau, Holzbauingenieure, Ar-chitekten.

Mas DEnKMalPFlEGE UnD UMnUTZUnGAbsolvent

Mattias Bögli

Leitung

Prof. Dr. Dieter schnell

Kann eine Reihenhaussiedlung überhaupt geschützt wer-den?Noch vor wenigen Jahrzehnten beschäftigte sich die Denkmal-pflege fast ausschliesslich mit Kirchen, Klöstern, Schlössern und anderen herausragenden historischen Gebäuden. Seit der sogenannten «Erweiterung des Denkmalbegriffs», die ei-gentlich eine Erweiterung des Denkmälerbestandes ist, haben sich die Denkmalpfleger auch mit einfachen und alltäglichen Objekten zu befassen. Darunter fallen auch ganze Siedlungen. Es versteht sich von selbst, dass die Mittel nicht ausreichen, Ensembles mit Dutzenden nahezu identischen Gebäuden kon-servierend zu pflegen und dabei womöglich gar Subventionen zu entrichten. Selbst geschützte Siedlungen müssen sich sel-ber tragen, müssen auf dem Wohnungsmarkt bestehen können. Wenn aber eine konservierende Denkmalpflege unmöglich ist, was dann? Die Alternative könnte man «architektonische Denkmalpflege» nennen: Indem die einzelnen Häuser nach ei-nem geeigneten «Weiterbauen-Konzept» den aktuellen Wohn-bedürfnissen angepasst und so wieder marktfähig gemacht werden, kann die Grundstruktur einer Siedlung, der Charakter erhalten bleiben.

Mattias Bögli hat in seiner Diplomarbeit im MAS Denkmal-pflege und Umnutzung am Beispiel der während des Krieges geplanten Reihenhaussiedlung Bethlehemacker alle Möglich-keiten vom Ersatzneubau über die Aufstockung, den Anbau und Ausbau bis zur Strukturveränderung innerhalb des Beste-henden durchgedacht, gezeichnet, gerechnet und auch bewer-tet und interpretiert. So ist seine Arbeit nicht nur ein Katalog möglicher Vorgehensweisen, sondern enthält Argumente und Wertungen, formuliert Bedenken und zeigt Konsequenzen auf.

mas holzbaumas denkmalpflege und umnutzung

Denkmalpflege und Umnutzung_Situationsplan_Variante Teilersatzneubau Süd_Mattias Bögli

Denkmalpflege und Umnutzung_Modell_Variante Teilersatzneubau Süd_Mattias Bögli

Page 39: Jahresausstellung Architektur 2014

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Page 40: Jahresausstellung Architektur 2014

VERANSTALTUNGEN

4. März 2014 | 18.00 Uhr

Vernissage

10. März 2014 | 18.00 Uhr

Infoabend BFH-AHB18.00 Uhr, Bachelor of Arts in Architektur18.30 Uhr, Joint M

aster of Architecture

11. März 2014 | 19.00 Uhr

Vortrag (franz.)Eric Lapierre, ParisIn Zusam

menarbeit m

it demArchitekturforum

Bern

12. März 2014 | 18.00 Uhr

Podiumsdiskussion

«Vom W

erkstoff zur Siedlungsentwicklung:

Institute schaffen neue Möglichkeiten

der Interaktion zwischen Lehre,

Forschung und Wirtschaft»

13. März 2014 | 18.00 Uhr

Vortrag mit anschliessender Diskussion

CAMPUS: Gegenw

art und Zukunft 14. M

ärz 2014 | 20.20 UhrPecha Kucha Night

21. März 2014 | 18.00

–2.00 UhrM

useumsnacht

AUSSTELLUNGS�bERSichT

1 Passerelle

Bachelor

Basic HS 13/14

2 architektonischer raum

3 Designprozesse

4 M

anagement &

Imm

obilien5

Farbe systematisch

6 Design

Intermediate H

S 13/147

Dramaturgie/Perform

ance8

entwurfstheorie

9 M

aterialtechnologie10

Tragwerksentw

urf11

energie 12

atmosphäre

Advanced HS 13/14

13 Projektführung

14 Gebäudehülle

15 Gebäudetechnik

16 Transform

ation 17

Mediale räum

e

18 Sum

mer School

19 Fokusw

oche

Advanced FS 1320

Finanzielle Führung21

Freies Projekt, c.o.F.22

Freies Projekt, Urtenen-

schönbühl23

Thesis, Urtenen-schönbühl24

Thesis, Unie Verte

Campus

25 Basic studio Fs 13

W

ohnen campus Biel

26 Interm

ediate studio Fs 13

campus – W

ie werden w

ir

studieren?

27 Film

clips zum cam

pus28

stadtmodell Biel

29 Ausgezeichnet

MasTer

30 elop*6

31 learning from

Wood

32 sm

arch-studio

Wohnhochhaus Berlin

33 Thesisarbeiten

34 Urban Thresholds –

reading Berlin

ForschUnG + enTW

IcklUnG35

Institutsbildung36

Monitor

37 Baum

arkt38

BIM

39 Flex Ply Pavillion

40 Binntal

41 M

ehrgeschossige

hybridbauten42

Infrastrukturmanagem

ent43

Visuelle analyse44

alter und öffentlicher raum

45 rundum

solarhaut46

hängebrücke le Pichoux

WeITerBIlDUnG

47 M

as holzbau48

cas Imm

obilienbewertung

cas Facility M

anagement

49 M

as Denkmalpflege und

Um

nutzung

GanG50

Fabrikation (advanced)

FS = Frühlingssemester

HS = H

erbstsemester

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2 4

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6

3

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7

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3941

4240

3738

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2750