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Klinische Ethik Jahresbericht 2016 Foto:© Uwe Schmale

Jahresbericht 2016, klinische ethik RZ - EvKB · 2018-11-14 · 1.2 Ethikkonsile im Jahr 2016 11 2. Das Klinische Ethikkomitee 16 3. Arbeitsgruppen, Ethikvisiten und Liaisondienste

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Klinische EthikJahresbericht 2016

Foto

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erstellt von:

Dr. med. Klaus Kobert und Tanja Löbbing

Klinische Ethik im Evangelischen Klinikum Bethel

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die Klinische Ethik im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), vormals Ev. Krankenhaus Bielefeld,

blickt auf eine lange Entwicklung zurück. Beginnend mit der Gründung der Ethikkommission der v.

Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel 1986 konnten im Verlauf der vergangenen drei Jahrzehnte

viele Projekte angestoßen und etabliert werden, die als Antwort auf aktuelle Entwicklungen im

Gesundheitswesen neue Wege und Möglichkeiten eröffnet haben.

Das Ethikkomitee hat im vergangenen Jahr unter Einbeziehung vieler Disziplinen und Abteilungen

eine Handreichung zur Unterstützung von Mitarbeitenden in schwierigen Lebenslagen erstellt.

Darin sind die bestehenden vielfältigen Angebote, auf die Hilfesuchende bei Bedarf zurückgreifen

können, dargestellt. Bei der Arbeit an dieser Informationsbroschüre zeigte sich eine Lücke im Unter-

stützungsangebot: Gelegentlich treten Situationen auf, die mit einer außergewöhnlichen Belastung

einhergehen und die ein gesamtes Team betreffen. Deshalb wurde das Format der „Teamkon-

ferenz bei außergewöhnlichen Belastungen“, das auf der Basis der Methode des „Refl ecting Team“

arbeitet, aufgebaut. Weiteres zu diesem Thema fi nden Sie im Kapitel 2. Das Klinische Ethikkomitee

und im Anhang.

Außerdem wurde in Kooperation mit dem Medienzentrum und der Rechtsabteilung die Arbeit

an der Handreichung für Mitarbeitende „Hilfestellungen zum Umgang mit sozialen Medien“

abgeschlossen. Fragen zur „Etikette im Netz“ waren in den vergangenen Jahren unserer täglichen

Beratungspraxis immer häufi ger aufgetaucht. Dieses Informationsblatt will den Mitarbeitenden

zu mehr Sicherheit bei der Nutzung Sozialer Netzwerke verhelfen und auch Ansprechpartner für

schwierige Situationen bei der digitalen Kommunikation benennen.

Die Klinische Arbeit wurde fortgesetzt und ausgebaut. Bei den Ethikvisiten, die regelmäßig in acht

Abteilungen durchgeführt werden, wurden den Ethikern 394 Patienten vorgestellt, davon wurden

181 unter einer ethischen Fragestellung refl ektiert.

Mit diesem Jahresbericht wollen wir Ihnen einen guten Einblick in den aktuellen Stand der Angebote

der Klinischen Ethik geben und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

Dr. Rainer Norden Dr. Klaus Kobert

Geschäftsführer Leitender Klinischer Ethiker

Ev. Klinikum Bethel Ev. Klinikum Bethel

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Hinweis zum Gebrauch dieses Jahresberichtes

Der Jahresbericht „Klinische Ethik“ wird regelmäßig seit dem Jahr 2005 herausgegeben. Eine

Redundanz von Jahr zu Jahr ist dabei unvermeidlich. Damit er für jeden Interessierten lesbar bleibt,

ist den zentralen Kapiteln wie „Ethikkonsile“ oder „Das Klinische Ethikkomitee“ ein allgemeiner Teil

mit grundsätzlichen Erläuterungen vorangestellt. Er ist durch eine hellblaue Unterlegung gekenn-

zeichnet.

Aus Lesbarkeitsgründen haben wir auf eine durchgängige Parallelnennung beider Geschlechter

verzichtet. Entsprechend beinhaltet die Verwendung der männlichen Wortform immer auch die

weibliche.

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Inhalt

Hinweis zum Gebrauch dieses Jahresberichtes 4

1. Ethikkonsile 7

1.1 Ethikberatungsdienst 7

1.2 Ethikkonsile im Jahr 2016 11

2. Das Klinische Ethikkomitee 16

3. Arbeitsgruppen, Ethikvisiten und Liaisondienste 20

3.1 Arbeitsgruppen 21

3.2 Ethikvisiten und Ethik-Liaisondienste 21

4. Mitarbeiter der Klinischen Ethik 24

5. Hospizarbeit im Evangelischen Klinikum Bethel 26

6. Patientenverfügung 31

6.1 Beratungsangebote im Klinikum 31

6.2 Orientierungshilfe für Mitarbeiter zum Umgang mit Patientenverfügungen im

Klinikum 33

6.3 Patientenverfügung in einfacher Sprache 34

7. Moderation von Konfl iktgesprächen 36

8. Hans-Joachim-Schwager-Preis für Klinische Ethik 36

9. Inter- und Intranetauftritt 37

10. Mitarbeit in externen Ethikgremien, Kooperationen und Mandate 39

11. Vorträge und öffentliche Veranstaltungen 40

12. Unterrichtseinheiten und Lehraufträge 43

13. Interne Fortbildungsangebote 44

14. Publikationen und wissenschaftliche Aktivitäten 44

15. Teilnahme an Qualifi zierungsprogrammen und Kongressen 45

16. Presseberichte, Medien 46

17. Perspektiven für 2017 47

Anlagen

Anlage 1: Kurze Geschichte der strukturierten Ethikarbeit im EvKB 48

Anlage 2: Zusammensetzung des Klinischen Ethikkomitees des EvKB im Jahr 2016 52

Anlage 3: Veranstaltungsfl yer zur Fortbildungsreihe der Klinischen Ethik 54

Anlage 4: Flyer „Hilfestellungen zum Umgang mit sozialen Medien“

für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 55

Anlage 5: Flyer „Unterstützung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

in belastenden Arbeitssituationen“ 55

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1. Ethikkonsile

Komplexe Dilemmasituationen überfordern häufi g die Kompetenz der einzelnen Personen im

Krankenhaus. Deshalb empfehlen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)1 und die Zentrale

Ethikkommission der Bundesärztekammer die Implementierung von Angeboten der Ethikberatung

in den deutschen Krankenhäusern2. Bei einem ethischen Fallgespräch oder einem „Ethikkonsil“3

handelt es sich um eine kurzfristig herbeizuführende, teambasierte Methode der Entscheidungs-

fi ndung, wie sie im Evangelischen Klinikum Bethel seit vielen Jahren praktiziert wird. An einer

solchen Sitzung nehmen unterschiedliche Berufsgruppen wie Ärzte, gesetzliche Betreuer, Gesund-

heits- und Krankenpfl eger, begleitende Dienste sowie Seelsorger teil. Häufi g sind Patienten und/

oder deren Angehörige einbezogen.

Das Gespräch wird von einem externen Moderator, einem Ethikberater, geleitet. Seine Aufgabe ist

es, einen Raum zu schaffen, in dem alle Beteiligten ihre jeweilige Perspektive einbringen können,

um so eine einvernehmliche Empfehlung im Sinne und zum Wohle des Patienten zu ermöglichen.

Die Entscheidung über die weitere Behandlung verbleibt dabei bei den juristisch verantwortlichen

Personen, nämlich dem behandelnden Arzt und dem Patienten bzw. seinem rechtlichen Stellver-

treter.

Ein Ethikkonsil erfordert einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand. Zu einer Gesprächs-

dauer von durchschnittlich 65 Minuten, wobei im Mittel neun Personen beteiligt sind, kommen die

Zeiten für Dokumentation (Anfertigung eines drei- bis sechsseitigen Protokolls) sowie ein differen-

ziertes Evaluationsverfahren hinzu.

Weniger zeitintensive Formen der Ethikberatung fi nden täglich in vielen Situationen des Klinik-

alltags statt. Beispielhaft sind hier die Gespräche und Diskussionen im Rahmen der Ethik-Liaison-

Dienste und der Ethik-Visiten zu nennen. Darüber hinaus erfolgen Beratungen und Auskünfte oft

auf direkte Nachfrage. Sie werden telefonisch oder im persönlichen Gespräch durchgeführt und

bislang nicht statistisch erfasst.

1.1 EthikberatungsdienstSeit dem Jahr 2005 werden moderierte Fallgespräche durch die Klinische Ethik angeboten.

Patienten, für die diese Art der Unterstützung gewünscht wird, befi nden sich in einer sehr schwie-

rigen Lebenslage, die oftmals keinen Aufschub bezüglich einer Entscheidungsfi ndung erlaubt.

Deshalb bietet der Ethikberatungsdienst im Auftrag des Klinischen Ethikkomitees seit dem 1. Juli

2007 einen Rufdienst zur kurzfristigen Durchführung eines ethischen Fallgespräches an.

Der Rufdienst ist werktags von 8 Uhr bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 0171 | 220 17 58

erreichbar.

1 Vgl. Sterben hat seine Zeit. In: EKD-Texte 2005, Hrsg. Kirchenamt der EKD, 14 Heft 80, Hannover 2005.

2 Vgl. Stellungnahme der Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten (Zentrale Ethikkommission) bei der Bundesärztekammer zur Ethikberatung in der klinischen Medizin vom 24. Januar 2006, Online verfügbar unter http://www.zentrale-ethikkommission.de/downloads/Ethikberatung.pdf.

3 Vgl. Ethische Fallbesprechungen: Das Beste für den Patienten. In: Deutsches Ärzteblatt 2009, Jg. 103, Heft 21: A 1219, vgl. auch Ethik-beratung in der klinischen Medizin. In: Deutsches Ärzteblatt 2006, Jg. 106, Heft 43: A 2142-2146.

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Die Mitglieder des Ethikberatungsdienstes im Jahr 2016

Dr. med. Thomas Boesing Leitender Arzt

Pädiatrische Intensivmedizin, EvKB

Cordula Fach Musiktherapeutin, EvKB und Krankenhaus Mara

Birgit Hahn Sozial- und Milieupädagogin, Stationsleitung

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, EvKB

Eckhard Heesch Fachkrankenpfl eger

Operative Intensivstation AN-01, EvKB

Angela Kessler-Weinrich Pastorin, Krankenhausseelsorgerin

Krankenhausseelsorge, EvKB

Koordinatorin für Ethikberatung im

Gesundheitswesen (AEM)

Stefanie Kleffmann Krankenschwester, Stationsleitung

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,

Abteilung Gerontopsychiatrie, EvKB

Dr. med. Klaus Kobert Leitender Klinischer Ethiker

Klinische Ethik, EvKB

Trainer für Ethikberatung (AEM)

Tanja Löbbing Klinische Ethikerin, Gesundheitswissenschaftlerin

Klinische Ethik, EvKB

Trainerin für Ethikberatung (AEM)

Prof. Dr. rer. medic. Rüdiger Noelle Diakon, Diplom-Pfl egewirt

Fachhochschule der Diakonie, Bethel

Christine Oleksik Krankenschwester, Klinik für Innere Medizin,

Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin

Margarete Pfäffl in Diplom-Psychologin, Referentin

Epilepsie-Zentrum Bethel, Krankenhaus Mara

Trainerin für Ethikberatung (AEM)

Dr. med. Renate Röntgen Ehemals Oberärztin

Urologie, EvKB

Christine Scherb Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin

Psychoonkologie, EvKB

Prof. Dr. rer. medic. habil. Michael Schulz Gesundheitswissenschaftler

Fachhochschule der Diakonie, Bethel

Dr. med. Jörg Stockmann Leitender Oberarzt

Zentrum für Behindertenmedizin, Krankenhaus Mara

Frau Dr. Röntgen ist im Jahr 2014 und Frau Pfäffl in im Verlauf des Jahres 2015 aus dem regulären

Arbeitsleben in den Ruhestand gewechselt. Sie engagieren sich jedoch weiterhin für die Belange

des Ethikberatungsdienstes und übernehmen unter anderem auch die Durchführung von Ethikkon-

silen.

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Qualifi kationenVier Mitglieder des Ethikberatungsdienstes haben einen Masterstudiengang in Medizinethik erfolg-

reich abgeschlossen. Drei weitere sind Absolventen des Fernlehrgangs „Berater/in für Ethik im

Gesundheitswesen“ des CEKIB der Universität Nürnberg. Die Mehrzahl der Ethikberater hat an

Qualifi zierungsprogrammen des Zentrums für Gesundheitsethik in der Ev. Akademie Loccum oder

der Caritas-Akademie Köln-Hohenlind teilgenommen.

Zurzeit verfügen acht der ausgebildeten Ethikberater über die nach internen Standards4 erforder-

liche Fortbildung und praktische Erfahrung, um Ethikkonsile selbstständig durchführen zu können.

Die Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) hat als zuständige Fachgesellschaft für Medizinethik

Empfehlungen erarbeitet, in denen die theoretischen und praktischen Voraussetzungen von

Personen, die in der Ethikberatung tätig sind, defi niert sind. Diese Kompetenzstufen für Ethikbe-

ratung im Gesundheitswesen sind:

1. Ethikberater/in im Gesundheitswesen,

2. Koordinator/in für Ethikberatung im Gesundheitswesen und

3. Trainer/in für Ethikberatung im Gesundheitswesen.

Die Zertifi zierung erfolgt auf freiwilliger Basis nach Prüfung durch zwei unabhängige Gutachter.

Drei Mitglieder des Ethikberatungsdienstes sind als „Trainer/in für Ethikberatung im Gesundheits-

wesen (AEM)“ anerkannt und haben damit die höchste Kompetenzstufe erreicht, ein Mitglied

ist „Koordinatorin für Ethikberatung im Gesundheitswesen (AEM)“. Weitere Mitglieder des Ethik-

beratungsdienstes streben eine Zertifi zierung an.

4 Heesch E., Kobert K. (2011): Das Konzept der dualen Moderation. In: Dialog Ethik (Hrsg.): Praxisordner Ethik, Schabe AG, Basel, 5-1 – 5-6.

Mitglieder des Ethikberatungsdienstes im Gespräch

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Philosophisches Coaching und IntervisionDer Ethikberatungsdienst im EvKB hat stets die Qualitätsverbesserung seiner Arbeit im Blick.

Er steht dazu national und international in regelmäßigem Austausch, z. B. durch die aktive

Beteiligung verschiedener Mitglieder an der International Conference on Clinical Ethics Consultation.

Das im Vorjahr eingeführte Unterstützungsformat, das Philosophische Coaching, wurde auch in

2016 fortgeführt. Wie zuvor erfolgt es unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Ralf Stoecker, Professor

für Praktische Philosophie an der Universität Bielefeld. Das Grundkonzept ist eine Verknüpfung

von Theorie und Praxis der Ethikberatung. Zudem wurden regelmäßig Intervisionstermine durch-

geführt, die dem kollegialen Austausch und der Besprechung organisatorischer Punkte der Ethik-

berater untereinander dienten.

Workshop des EthikberatungsdienstesDer Workshop des Ethikberatungsdienstes fand am 18.02.2016 in Haus Salem statt. Inhaltlich ging

es um den Beratungsprozess in ethischen Fallgesprächen und um Fort- und Weiterbildungsmöglich-

keiten wie die Intervisionen oder das Philosophische Coaching sowie um Fragen der systematischen

Dokumentation der Fallgespräche.

FlyerDie Handreichung zu dem Angebot ethischer Fallberatung liegt an der jeweiligen Information

der verschiedenen Standorte aus. Ebenso steht er auf den Seiten der Klinischen Ethik im Intranet

des Evangelischen Klinikums Bethel sowie im Internet (www.evkb.de/ethik) zur Verfügung. Neue

Mitarbeiter erhalten den Flyer im Rahmen der Einführungstage.

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1.2 Ethikkonsile im Jahr 2016Es wurden 54 moderierte Fallgespräche durchgeführt (die Begriffe „Fallgespräch“, „Ethik-Fallge-

spräch“, „Ethisches Fallgespräch“ und „Ethikkonsil“ werden im Folgenden synonym verwendet).

Der Zeitpunkt, zu dem ein Fallgespräch durchgeführt wurde, entsprach im Jahr 2016 mit einer

Ausnahme stets den Wünschen der anfordernden Abteilungen.

Wie auch in den Vorjahren wurde der Ethikberatungsdienst von einer Vielzahl von Abteilungen

angefordert. Dies wird als Qualitäts- und Akzeptanzmerkmal gewertet5. Aufgrund wiederholter

Nachfragen aus dem ambulanten Bereich und aus stationären Pfl egeeinrichtungen bietet das

EvKB die Moderation von Fallbesprechungen auch dort an. Pfl egeeinrichtungen der v. Bodel-

schwinghschen Stiftungen Bethel sowie niedergelassene Ärzte der Region können deshalb den

Konsildienst seit Anfang 2010 nutzen.

5 Pfäffl in, M., Kobert, K., Reiter-Theil, S.: Evaluating Clinical Ethics Consultation: A European Perspective. Cambridge Quarterly of Healthcare Ethics (2009); 18: 406 – 419.

18,5%

9,3%

5,6%

13,0%

9,3%

1,9%

11,1%

1,9%

1,9%

1,9%

1,9%

7,4%

7,4%

5,6%

1,9%

1,9%

Intensivstationen

Intermediate Care und Wachzimmer

Kinderintensivstationen

Psychiatrie: umliegende Fachkrankenhäuser

Psychiatrie: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Gerontopsychiatrie

Neurologie

Frauenklinik

Gefäßchirurgie

Innere Medizin

Schmerzklinik

Mara II: Allg. Somatik

Behindertenhilfe

Hospiz

Kinderhospiz und Palliativ-Team

Zu Hause

Anfragende Abteilungen/Bereiche in 2016

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- 12 -

Entwicklungen EthikkonsileBei der weiteren Auswertung der Daten zu den durchgeführten Ethik-Fallgesprächen ergaben sich

seit 2006 folgende Entwicklungen:

13 14

27

46 49 48 57

65

52

63 54

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Anzahl der Fallgespräche

Im Vergleich der letzten fünf Jahre zeichnet sich eine Konsolidierung bei einer Anforderungsrate

von durchschnittlich 58 Ethikkonsilen pro Jahr ab.

Der Grund für die Anforderung eines ethischen Konsils war in den meisten Fällen des Berichtsjahres,

wie auch in den Vorjahren, die Frage nach dem Therapieziel (21 von 54, 38,9%). In 16,7% (9 von

54) waren Fragen zu Zwangsbehandlung und -unterbringung Anlass des Ethik-Konsils. In nahezu

jedem Gespräch ging es auch um den Willen des Patienten. Als Ausgangspunkt des Ethikkonsils

wurde der Patientenwille in 5 von 54 ethischen Fallgesprächen (9,3%) explizit benannt.

14,8%

9,3%

13,0%

16,7%

7,4%

38,9%

Sonstiges

Patientenwille

Flüssigkeits-/Kalorienrestriktion

Zwangsbehandlung und Zwangsunterbringung

Therapiegestaltung

Therapieziel

Fragestellung des Ethikkonsils in 2016

In zwei Fällen konnte kein Konsens aller Gesprächsteilnehmer für eine Behandlungsempfehlung als

unmittelbares Resultat des Ethikkonsils erreicht werden.

Fortsetzungskonsile, d.h., erneute Gespräche nach einem bereits stattgefundenen Konsil zu

demselben Patienten, wurden in 11 Fällen (ca. 20,4%) durchgeführt. Dabei handelte es sich

ausnahmslos um Patienten, die an chronischen Erkrankungen litten.

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Teilnehmer bei FallgesprächenDie Einbeziehung von gesetzlichen Vertretern (Eltern minderjähriger Kinder als Sorgebe-

rechtigte, Vormünder, Vorsorgebevollmächtigte, gesetzliche Betreuer) ist im EvKB ausdrücklich

gewünscht. Sie stieg in den ersten vier Jahren der Tätigkeit des Beratungsdienstes kontinuierlich

an. Im Berichtsjahr gelang die unmittelbare Beteiligung eines gesetzlichen Vertreters in ethischen

Fallgesprächen in 77,8% (42 von 54) der Fälle.

22,9% 35,7%

57,1% 61,7% 48,9%

39,6%

56,1% 56,9%

75,0% 73,0% 77,8%

2006 (N=13)

2007 (N=14)

2008 (N=27)

2009 (N=46)

2010 (N=49)

2011 (N=48)

2012 (N=57)

2013 (N=65)

2014 (N=52)

2015 (N=63)

2016 (N=54)

Beteiligung eines gesetzlichen Vertreters des Patienten an ethischen Fallgesprächen

In den 12 (22,2%) Fallgesprächen, bei denen kein gesetzlicher Vertreter des Patienten zugegen war,

war dessen Abwesenheit entweder dadurch begründet, dass sich der Patient selbst vertrat oder

zum Zeitpunkt des Ethik-Konsils noch kein Betreuer bestellt worden war, oder dass dieser nicht

teilnehmen konnte oder wollte.

20,4% 22,2% 29,6% 22,2%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Anteil

Anteil Angehöriger als Betreuer 20,4%

Berufsbetreuer / Vormund 22,2%

Vorsorgebevollmächtigter 29,6%

Eltern minderjähriger Kinder 5,6%

kein gesetzlicher Vertreter 22,2%

Gesetzliche Vertreter Beteiligung an ethischen Fallgesprächen in 2016

Die Frage der aktiven Einbeziehung von Angehörigen in das Fallgespräch wird in Fachkreisen

kontrovers diskutiert.

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Angehörige, als Repräsentanten eines in der Regel nicht mehr

kommunikationsfähigen Patienten, einen wertvollen Beitrag bei der Entscheidungsfi ndung leisten

können.6 Zum einen bringen sie Informationen zur Lebensgeschichte des Patienten ein, die von

keinem anderen Personenkreis beigesteuert werden können. Zum anderen erleben Angehörige

ihre Beteiligung an einem solchen Prozess als entlastend. Voraussetzung dafür ist, den Beteiligten

deutlich zu machen, dass die Verantwortlichkeit für Therapieentscheidungen allein bei den behan-

6 Kobert, K. (2012): Die Rolle der Angehörigen im ethischen Fallgespräch. In: Imago Hominis (2012); 19(3): 169-176.

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delnden Ärzten sowie bei der gesetzlichen Vertretung und nicht per se bei den Angehörigen liegt.

Aus der Beratungspraxis im EvKB heraus lassen sich folgende Gründe, die im Einzelfall gegen eine

Beteiligung von Familienangehörigen sprechen, erkennen:

1. Der Patient oder die Angehörigen wünschen keine Teilnahme.

2. Das moderierte, multidisziplinäre Gespräch ist bislang in der anfordernden Abteilung nicht als

Instrument der Entscheidungsfi ndung etabliert. In diesem Fall kann es ratsam sein, erste Erfah-

rungen mit der Beratungsmethode innerhalb des Behandlungsteams zu ermöglichen.

3. Die Gründe für die Anfrage liegen in einem ungelösten Konfl ikt zwischen verschiedenen Berufs-

gruppen. In diesem Fall wäre eine Einbeziehung der Angehörigen weder der Lösung des Problems

dienlich, noch würde daraus ein Nutzen für die Angehörigen resultieren.

4. Die Mitarbeiter wünschen ausdrücklich die Refl exion einer ethischen Fragestellung innerhalb des

Teams, beispielsweise um sich selbst Klarheit in einer unübersichtlichen Behandlungssituation zu

verschaffen. In diesen Fällen folgt im EvKB in der Regel ein zweites Gespräch mit der Beteiligung

der Angehörigen zu einem späteren Zeitpunkt.

5. Das Fallgespräch muss situationsbedingt ohne zeitlichen Vorlauf durchgeführt werden.

Daher ist es organisatorisch unmöglich, Angehörige dazu einzuladen.

Angehörige ohne gesetzlichen Auftrag waren in 2016 an 63,0% der Gespräche (34 von 54)

beteiligt.

2006 (N=13)

2007 (N=14)

2008 (N=27)

2009 (N=46)

2010 (N=49)

2011 (N=48)

2012 (N=57)

2013 (N=65)

2014 (N=52)

2015 (N=63)

2016 (N=54)

Gesamt (N=488)

Beteiligung 33,3% 50,0% 44,4% 52,2% 61,2% 37,5% 38,6% 44,6% 51,9% 52,4% 63,0% 49,2%

0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

An

teile

Angehörige Beteiligung an ethischen Fallgesprächen

Volljährige Patienten waren im Berichtsjahr bei 15 von 50 (30,0%) Fallgesprächen selbst anwesend.

Dabei fanden zehn Gespräche mit Patientenbeteiligung im Kontext der Psychiatrie und fünf im

Kontext der Somatik statt. Mehrfach waren dabei die Patienten selbst die initial Anfragenden für

ein Ethikkonsil.

2006 (N=12)

2007 (N=12)

2008 (N=21)

2009 (N=29)

2010 (N=39)

2011 (N=42)

2012 (N=47)

2013 (N=60)

2014 (N=46)

2015 (N=49)

2016 (N=50)

Gesamt (N=407)

Beteiligung 0,0% 16,7% 0,0% 3,4% 2,6% 14,3% 14,9% 16,7% 13,0% 14,3% 30,0% 13,5%

0,0%

5,0%

10,0%

15,0%

20,0%

25,0%

30,0%

35,0%

An

teil

Patienten Beteiligung an ethischen Fallgesprächen

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Die multidisziplinären Fallgespräche werden, wenn möglich, von zwei ausgebildeten Ethik-

beratern unterstützend begleitet. Sie sollten nicht an der Behandlung und Versorgung der betrof-

fenen Patienten aktiv mitgewirkt haben und nicht Teil des Hierarchiegefüges der anfordernden

Abteilung sein. Dadurch sind die Voraussetzungen für eine emotional unbelastete und unabhängige

Ethikberatung mit echter Außenperspektive gegeben. Der Moderator konzentriert sich dabei auf

die Aufgabe der Gesprächsstrukturierung und auf die Herausarbeitung der oftmals gegensätz-

lichen Wertvorstellungen und Überzeugungen.

Der Einsatz eines Ko-Moderators hat drei wesentliche Vorteile:

1. Mittels eines Ko-Moderators wird die Anfertigung eines professionellen Protokolls als Anlage

zur Patientenakte ermöglicht. Durch die damit verbundene Transparenz wird Sicherheit für den

Patienten und für das Personal, u. U. auch im Bezug auf eine etwaige juristische Überprüfung,

geschaffen.

2. Eine unmittelbare gemeinsame Refl exion des Gespräches durch die beiden Ethikberater wird

möglich.

3. Diese Vorgehensweise hat Ausbildungsfunktion. Nachdem ein Ko-Moderator mit theoreti-

scher Ausbildung mehrere Male einem erfahrenen Moderator assistiert hat, können die Rollen

getauscht werden. Dadurch wird ein Hineinwachsen in die Aufgabe ermöglicht7.

Die Ethikkonsile wurden in 2016 zu 79,6% (43 von 54) mit Moderator und Ko-Moderator durch-

geführt.

50,0%

86,0%

67,0% 71,0% 65,0%

85,0%

68,0%

86,0% 76,9% 74,6%

79,6% 74,4%

2006 (N=12)

2007 (N=14)

2008 (N=27)

2009 (N=46)

2010 (N=49)

2011 (N=48)

2012 (N=57)

2013 (N=65)

2014 (N=52)

2015 (N=63)

2016 (N=54)

Gesamt (N=488)

Ko-Moderator Beteiligung an ethischen Fallgesprächen

7 Heesch, E., Löbbing, T., Pfäffl in, M., Kobert, K.: Learning by example: The concept of dual advising in ethics consultations in the„Evangelisches Krankenhaus Bielefeld”, A method to improve the practical training of ethics consultants, ICCEC 11th, New York (2015).

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- 16 -

8 Vgl. Deutscher Evangelischer Krankenhausverband und Katholischer Krankenhausverband Deutschlands (Hrsg.): Ethik-Komitee im Krankenhaus 1997. Berlin, Selbstverlag. Ethik-Komitee im Krankenhaus 1997.

9 Nähere Informationen zu dem „Hospital Elder life Program (HELP+) – Ein Plus für ältere Patienten“ fi nden Sie unter http://evkb.de/ueber-das-evkb/help-programm.html.

2. Das Klinische Ethikkomitee

Gegründet 2003

Vorsitz: Dr. med. K. Kobert, Vertreter: Dr. med. J. Stockmann

1997 haben der Deutsche Evangelische Krankenhausverband und der Katholische Krankenhaus-

verband Deutschlands e.V.8 gemeinsam ihre Mitgliedshäuser aufgerufen, Klinische Ethikkomitees

einzurichten. In der Folge wurde im EvKB eine Steuerungsgruppe aufgebaut, aus der im Jahr 2003

das Klinische Ethikkomitee (KEK) hervorging.

Das Klinische Ethikkomitee ist ein offi zielles Gremium des EvKB. Seine Mitglieder werden von der

Geschäftsführung entsprechend seiner Satzung berufen ( siehe www.evkb.de/ethik).

Die Zusammensetzung ist möglichst repräsentativ für die Berufsgruppen und Abteilungen des

Klinikums. Gäste werden bei Bedarf, beispielsweise zur Einbringung ihrer Expertise, eingeladen.

Das Ethikkomitee ist ein beratendes Organ. Es kann von der Geschäftsführung, Abteilungen und

Einzelpersonen in Anspruch genommen werden. Seine Empfehlungen sind für die Anfordernden

nicht bindend, können aber von der zuständigen Hierarchieebene als Leitlinie oder Dienstanweisung

in Kraft gesetzt werden.

Die Arbeitsfelder des KEK sind krankenhaus- und patientenbezogen.

Das Klinische Ethikkomitee hat drei Hauptaufgaben:

Erstens gewährleistet es die Unterstützung der Kliniken und Einzelpersonen bei ethischen Fragestel-

lungen, beispielsweise durch das Angebot von Ethikkonsilen oder Ethikvisiten.

Zweitens ist es für die Erarbeitung interner Empfehlungen und Richtlinien zuständig.

Drittens ermöglicht es die Schulung von Mitarbeitern in Fragen der Klinischen Ethik in der Aus-,

Fort- und Weiterbildung.

Die Bearbeitung wirtschaftsethischer Fragestellungen und die Begutachtung von wissenschaft-

lichen Studienvorhaben gehören nicht zum Aufgabenbereich des KEK.

Seit seiner Gründung konnte vom Klinischen Ethikkomitee eine Vielzahl von Projekten umgesetzt

werden. Beispielhaft sind hier der Ethikberatungsdienst, die Hospizarbeit im Krankenhaus und das

Projekt zur Delirprävention, Help+9, im EvKB zu nennen. Die aktuellen Ergebnisse sind im jeweiligen

Kapitel sowie im Intranet und Internet zu fi nden.

Die Mitgliederzahl des KEK beläuft sich im Berichtsjahr auf 26 Personen

(siehe Anlage 2: Zusammensetzung des Klinischen Ethikkomitees des EvKB).

Die letzte Berufung der Mitglieder in das Ethikkomitee durch die Geschäftsführung erfolgte im

August 2015 für drei Jahre.

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- 17 -

Themen und Ergebnisse der sechs Sitzungen des Klinischen Ethikkomitees im Jahr 2016

• Die Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin fand vom 22. bis 24.09.2016 zum

Thema „Auf Augenhöhe. Zur Bedeutung der Menschenwürde in Medizin und Gesundheits-

wesen.“ in Bielefeld statt. Dabei fungierten das EvKB und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen

als Kooperationspartner der Philosophischen Fakultät der Universität Bielefeld. Die Federführung

lag bei Herrn Prof. Dr. R. Stoecker.

• Die Diskussion um die einheitliche Dokumentation von Reanimationsverzichtsanordnungen

(DNR-Anordnung) im EvKB wurde fortgesetzt. Entsprechend dem Votum des Ethikkomitees aus

dem Vorjahr an die Geschäftsführung wurde standort- und abteilungsübergreifend zu diesem

Zweck eine einheitliche Kennzeichnung an prominenter Stelle in der Patientenkurve eingeführt.

• Das Klinische Ethikkomitee hatte im Jahr 2015 ein Votum an die Geschäftsführung abgegeben,

in der die Erarbeitung von je einer Handlungsempfehlung zum Umgang mit Social Media im

Kontext des Klinikums für Mitarbeitende und für Patienten sowie ihre Angehörigen empfohlen

wurde. Mittlerweile wurde eine Handreichung für Mitarbeiter des EvKB und des Krankenhauses

Mara erarbeitet und veröffentlicht. An der Entwicklung waren das Medienzentrum, die Rechts-

abteilung Bethel, die Mitarbeitervertretung sowie die Klinische Ethik beteiligt.

• Das Klinische Ethikkomitee beschäftigte sich mit dem Beschluss des XII. Zivilsenats des BGH vom

6. Juli 2016 betreffend Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. In jedem Einzelfall sind die

Inhalte der Vorsorgevollmacht und der Patientenverfügung sorgfältig zu prüfen. Im EvKB wird

an der Patientenverfügung und der Vorsorgevollmacht Interessierten geraten, eine fachkundige

Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Patientenverfügung sollte möglichst konkret Situationen

benennen, in denen bestimmte Behandlungen erfolgen oder nicht mehr erfolgen sollen. Von

diesen ausgehend kann dann abgeleitet werden. Hier ist auch der mutmaßliche Wille des

Patienten zu berücksichtigen. Der Beschluss bekräftigte noch einmal, dass es nicht ausreicht,

einen Passus wie „keine lebenserhaltende Maßnahmen“ zu verwenden. Diese Vorgaben müssen

enger umrissen sein. Da die Formulare der „Vorsorgemappe“ des EvKB und der „Patientenver-

fügung in einfacher Sprache“, die durch die v. Bodelschwinghschen Stiftungen und das Klinikum

herausgegeben werden, bereits sehr konkret formuliert sind, wird aktuell kein Änderungsbedarf

in Bezug auf die Formulierungen gesehen. Nach Ansicht des Klinischen Ethikkomitees stellt

eine „Vorsorgevollmacht in einfacher Sprache“, fl ankierend zu der bereits entwickelten und im

deutschsprachigen Raum stark nachgefragten „Patientenverfügung in einfacher Sprache“, eine

sinnvolle Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot dar. Gemeinsam mit Frau B. Schwarz,

Pastorin und Assistenz des Vorstandes der vBS Bethel, wird eine solche konzipiert. Ihre Fertig-

stellung ist für das Jahr 2017 geplant.

• Das Ethikkomitee befasste sich in einer Sitzung mit den Möglichkeiten des Fertilitätserhalts bei

Frauen im Rahmen einer Chemo- oder Strahlentherapie. Die Umsetzung in der Frauenklinik

wurde dabei von Mitgliedern des KEK unterstützend begleitet.

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• Einige Fälle aus der stationären Behandlung wurden auf Wunsch der damit befassten Kliniker im

Gremium refl ektiert. Ein Antrag auf Behandlung eines nicht krankenversicherten Patienten aus

Afrika wurde wegen seiner außergewöhnlichen Komplexizität im Ethikkomitee vor Beschluss-

fassung diskutiert.

• Im EvKB und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gibt es ein breites Unterstützungs-

angebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Arbeitsgruppe des Klinischen Ethikkomitees

hat diese zusammengeführt. Eine Übersicht darüber wurde in einem Flyer gebündelt, der den

Mitarbeitenden seit Frühjahr 2017 zur Verfügung steht.

Teamkonferenz bei außergewöhnlicher Belastung Ergänzend zu den bereits bestehenden Unterstützungsangeboten für Mitarbeiter wurde im

Berichtsjahr die sogenannte „Teamkonferenz bei außergewöhnlicher Belastung (TAB) im EvKB

ins Leben gerufen. Bei außergewöhnlichen erschütternden Ereignissen, welche die Behandlung

betreffen (z. B. Suizid eines Patienten, unerwartet folgenschwere Behandlungsverläufe, schwere

Selbstverletzung) oder dem Tod einer Kollegin oder eines Kollegen besteht die Möglichkeit, kurzfristig

eine TAB einzuberufen. Ziel ist die zeitnahe Unterstützung zur akuten Entlastung der Teams durch

geschulte Mitarbeitende. Es geht dabei um eine einmalige Unterstützung. Bezüglich weitergehender

therapeutischer und supervisorischer Behandlung wird auf andere Angebote verwiesen.

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Möglichkeit der Behandlung nicht krankenversicherter ausländischer Patienten

Viele Mitarbeitende des EvKB nehmen seit Jahren ehrenamtlich an humanitären Einsätzen in

Entwicklungsländern teil. Dort werden sie gelegentlich mit Patienten konfrontiert, deren Erkran-

kungen nicht in ihrem Heimatland, möglicherweise aber in Deutschland behandelt werden können.

Im März 2006 wurde die Richtlinie des Ethikkomitees zur Versorgung nicht krankenversicherter

ausländischer Patienten im EvKB durch Mitglieder des Klinischen Ethikkomitees erstellt und von der

Geschäftsführung in Kraft gesetzt, wodurch die Anforderungen für eine Versorgung von Menschen

ohne Versicherungsstatus aus Entwicklungsländern geregelt werden. Das Klinische Ethikkomitee

wird zu Beginn eines jeden Jahres gebündelt über die Einzelfälle der vergangenen 12 Monate

informiert.

Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass Menschen aus den klassischen Entwicklungsländern nicht

mehr die größte Personengruppe stellten, für die Unterstützung beantragt wurde. Im Berichtsjahr

gab es drei Anfragen zur Behandlung nicht krankenversicherter Patienten. Sie kamen aus Georgien,

Albanien und dem Senegal. Die Anträge wurden unter Beachtung der oben genannten Richtlinie

des Ethikkomitees bearbeitet. In zwei Fällen konnten die Anfragen positiv beschieden werden. Bei

einer Person konnte eine Aufnahme im EvKB nicht angeboten werden, da für ihre Behandlung eine

Abteilung für Plastische Chirurgie federführend benötigt worden wäre.

Im Berichtsjahr kamen darüber hinaus vermehrt Patienten ohne Versicherungsstatus als Notauf-

nahmen zur stationären Behandlung ins Klinikum. Diese Personengruppe wird nicht von der Richt-

linie erfasst, da ihr differenziertes Prüfverfahren vor einer Aufnahme ansetzt.

Fachkundiges Gremium zur Beurteilung von Infektionsrisiken

Im August 2008 wurde vom Ethikkomitee eine Handlungsempfehlung zum Umgang mit infekti-

onsserologischen Untersuchungsergebnissen in Kraft gesetzt. In den letzten Jahren gab es keine

Anfrage bezüglich einer einzelfallbezogenen Empfehlung an das interdisziplinäre fachkundige

Gremium.

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3. Arbeitsgruppen, Ethikvisiten und Liaisondienste

Zur Durchführung rückblickender Fallbesprechungen hat es sich als sinnvoll erwiesen, abteilungsin-

terne Arbeitsgruppen zu gründen. Die Stärke dieser Arbeitsgruppen liegt im offenen und interpro-

fessionellen Austausch. Dadurch werden die ethischen Kompetenzen der Mitarbeiter gestärkt und

es wird eine bessere Zusammenarbeit erreicht, was der Versorgung der Patienten zugutekommt.

In mehreren Kliniken bestanden über viele Jahre derartige offene Gremien. Der Zugang zu den

aktuell existierenden Gruppen, in denen regelmäßig eine strukturierte Auseinandersetzung mit

den Themen der Klinischen Ethik stattfi ndet, ist niedrigschwellig, da jedem Mitarbeiter der betref-

fenden Klinik die Teilnahme an den Sitzungen freisteht.

Im Verlauf der letzten Jahre hat ein Wandel in der Arbeitsstruktur der Ethikberatung stattgefunden.

Der Bedarf an Arbeitsgruppentreffen hat abgenommen. Stattdessen wurden vermehrt Ethikvisiten

und Ethik-Liaison-Dienste10 als Formate der klinischen Ethikberatung nachgefragt.

Bei den Ethikvisiten werden gegebenenfalls aktuelle ethische Probleme direkt in der regulären

Übergabevisite von den Teilnehmern angesprochen. Die Ethiker stehen dabei für Fragen zur

Verfügung, geben aber auch selbst Anregungen.

Der Liaisondienst zeichnet sich dadurch aus, dass in regelmäßigen Abständen eigene Ethikbespre-

chungstermine stattfi nden. Dabei wird das Vorgehen bei ausgewählten Patienten ethisch refl ek-

tiert.

Der Vorteil von Ethikvisiten und Liaisondiensten liegt in ihrer Regelmäßigkeit. Dadurch werden

Probleme erkannt und angegangen, bevor sich schwer lösbare Konstellationen entwickeln. In

diesem Sinne ist die Ethik hier präventiv wirksam.

Zusätzlich zu allen genannten Modellen der Ethikberatung sind die Ethiker auch außerhalb der

Termine für die Stationen und Einzelpersonen erreichbar.

10 Kobert, K.; Löbbing, T.: Erfahrungsbericht zu Ethikvisiten und ethischen Liaisondiensten als Elemente der Ethikberatung. In: F. Steger (Hrsg.) (2013): Klinische Ethikberatung. Grundlagen, Herausforderungen und Erfahrungen. Mentis-Verlag. S. 113-126.

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3.1 ArbeitsgruppenAnders als bei prospektiv ausgerichteten Modellen wie Ethikkonsilen, Ethikvisiten und Liaison-

diensten liegt der Schwerpunkt der offenen Arbeitsgruppen auf retrospektiven Fallbesprechungen.

Zurzeit gibt es zwei aktive Ethikarbeitsgruppen:

Arbeitsgruppe Onkologie-Palliativstation im Johannesstift

Seit 2006

Die Arbeitsgruppe Onkologie-Palliativstation im Johannesstift setzt sich aus Mitarbeitenden

aus der Medizin, Pfl ege, Seelsorge und der Klinischen Ethik zusammen. Am 22.06.2016 fand

eine Informationsveranstaltung mit dem Ärzteteam der Station A3 Onkologie zu den Unter-

stützungsformaten der Klinischen Ethik statt.

Arbeitsgruppe Neurologie Bethel

Seit 2013

Die Arbeitsgruppe Ethik in der Neurologischen Klinik bestand von 1997 bis Ende des Jahres

2009 und von 2013 bis 2015. Für 2017 ist die erneute Aufnahme der interdisziplinären Arbeits-

gruppe geplant.

3.2 Ethikvisiten und Ethik-LiaisondiensteAn den ethischen Visiten im Jahr 2016 waren im Mittel zehn Personen unterschiedlicher Berufs-

gruppen beteiligt (Standardabweichung: 3,2).

Ethische Visite auf der Intensivstation der Medizinischen Klinik/Bethel, M1

Seit 2009

Die Ethikvisiten fi nden in einem vierwöchentlichen Rhythmus statt. Die reguläre Überga-

berunde, an der ärztliche und pfl egerische Mitarbeiter teilnehmen, wird durch die Beteiligung

eines Klinischen Ethikers und des Stationsseelsorgers ergänzt. Bei jedem Patienten wird an

diesen Terminen neben den medizinischen und pfl egerischen Fakten besonders auch nach

aktuellen ethischen Aspekten gefragt, die bei Bedarf diskutiert werden.

Ethische Visite auf der Palliativstation der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin/

Johannesstift

Seit 2011

Die ethische Visite auf der Palliativstation des EvKB fi ndet etwa zweiwöchentlich statt. Ein

Klinischer Ethiker nimmt an der pfl egerischen Patientenübergabe teil, bei der in der Regel

auch der Oberarzt, Mitarbeiter des Psychoonkologischen Dienstes und des Sozialdienstes,

der zuständigen Hospizkoordination, der Physiotherapie und der Seelsorge vertreten sind. So

können aktuelle Fälle besprochen und sowohl allgemeine als auch einzelfallbezogene Vorge-

hensweisen refl ektiert werden.

Ethik-Visite auf der Neonatologischen Intensivstation K2

Seit 2010

Die Durchführung regelmäßiger Ethik-Visiten auf der Neonatologischen Intensivstation pausierte

zwischen 2012 und 2015. Im Berichtsjahr wurde dieses Beratungsformat auf Wunsch des

Behandlungsteams erneut aufgegriffen. Zusätzlich zu den Ethikkonsilen, die auf Anforderung

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zu Einzelfällen über die Jahre durchgängig erfolgt sind, wurden in 2016 sechs Visitentermine

mit Beteiligung der Ethiker wahrgenommen. Dabei wurden in um Seelsorgerin, Psychologin

und Musiktherapeutin erweiterter Runde jeweils alle kleinen Patienten der Station vorgestellt

und Informationen vom Frühdienst an den Spätdienst übergeben. Bei Bedarf wurden dabei

ethische Aspekte erörtert.

Bei den Ethik-Liaisondiensten in 2016 waren im Mittel acht Personen verschiedener Berufs-

gruppen beteiligt (Standardabweichung 5,0).

Ethik-Liaisondienst auf der Intensivstation F1 im Johannesstift

Seit 2008

Die Termine sind in der Regel vierwöchentlich. In der Gruppe, die sich aus wechselnden

Vertretern des ärztlichen, pfl egerischen und seelsorglichen Dienstes zusammensetzt, werden

die ethischen Fragestellungen bei ein bis vier Patienten prospektiv besprochen. Die Fälle werden

von den für die Patienten zuständigen Mitarbeitern vorgestellt, um dann im multidisziplinären

Team diskutiert zu werden. Gelegentlich nehmen an diesen Terminen auch Angehörige der

Betroffenen teil.

Ethik-Liaisondienst auf der Intensivstation K1 der Pädiatrie, Kinderzentrum Bethel

Seit 2011

Auf der Pädiatrischen Intensivstation werden Kinder vom Neugeborenenalter bis hin zu jugend-

lichen Patienten behandelt. Der ethische Liaisondienst erfolgt hier in vierwöchigen Abständen.

Bei den Treffen werden aktuelle Probleme der Patienten im Hinblick auf ethische Fragestel-

lungen besprochen. Es werden auch Situationen des Arbeitsalltags refl ektiert, die die Mitar-

beiter als besonders belastend erleben. Die Visiten haben sich zu einem Termin mit multiprofes-

sioneller Beteiligung entwickelt. Neben Vertretern der Ärzteschaft, Pfl ege und Ethik beteiligen

sich auch Mitarbeiter der Ergotherapie, des Kinder- und Jugendhospizes11, der Musiktherapie,

der Physiotherapie, des SAPV-Teams „Der Weg nach Hause“12 und der Seelsorge.

Ethik-Liaisondienst im Rahmen von „Der Weg nach Hause“ (SAPV-Team) und dem Kinder- und

Jugendhospiz

Seit 2011

Seit 2011 fi ndet ein Ethik-Liaisondienst im Rahmen des Palliativprojektes „Der Weg nach

Hause“ statt. Die Aufgabe des Projektes liegt darin, schwer kranke Kinder und Jugendliche

mit einer begrenzten Lebenserwartung sowie ihre Familien im Alltag umfassend und multi-

professionell zu Hause zu unterstützen. Themen sind neben ethischen Fragestellungen und

Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag der Anwesenden auch rechtliche Aspekte. Seit 2012 sind

an diesen Terminen auch Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhospizes Bethel beteiligt.

Ethik-Liaisondienst auf der Kardiologischen IMC-Station, Gilead I, Bethel

Seit 2014

Auf der Kardiologischen IMC-Station in Gilead I wurde im Jahr 2014 ein Ethik-Liaisondienst

eingerichtet. Er fi ndet vierwöchentlich unter Beteiligung von Ärzten, Pfl egenden, dem Stations-

11 Den Internetauftritt des Kinder- und Jugendhospizes Bethel fi nden Sie unter www.kinderhospiz-bethel.de.

12 Nähere Informationen zu dem Projekt „Der Weg nach Hause“ erhalten Sie unter www.dwnh.de.

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seelsorger und den Klinischen Ethikern statt. Im Vordergrund der Gespräche stehen ethische

Fragestellungen zum Therapieziel und zur Ausgestaltung der Behandlung bei aktuellen

Patienten.

Ethik-Visite und Ethik-Liaisondienst Stationäres Hospiz „Haus Zuversicht“

Seit 2014

Der Ethik-Liasiondienst im Stationären Hospiz „Haus Zuversicht“ fi ndet alle zwei Monate statt.

Im Vordergrund werden gästezentrierte Fragestellungen besprochen. Ausgangslage war stets

entweder die Situation eines gegenwärtigen Gastes oder eine aktuelle öffentliche Debatte

medizinethischer Themen.

Insgesamt waren 87 ethische Visiten- und Ethik-Liaisondiensttermine geplant. Sieben ethische

Visiten (entspricht 8%) fanden nicht statt. Diese wurden durch die einzelnen Stationen wegen

akuter hoher Arbeitsbelastung oder mangels Bedarf abgesagt.

Im Berichtsjahr wurden im Rahmen von Ethikvisiten und Liaisondiensten insgesamt in Gegenwart

der Klinischen Ethiker 394 Patienten besprochen, davon wurden 181 Patienten mit einer ethischen

Fragestellung (Vorjahr 174) refl ektiert.

18,2%

11,6%

2,8%

3,9%

9,4%

13,8%

14,9%

25,4%

Verlauf

Sonstiges

Anregung einer gesetzlichen Betreuung

DNR Order

Konflikte

Therapieintensität

Patientenwille

Therapieziel

Vorrangige Thematik in ethischen Visiten und Ethik-Liaisondiensten im Jahr 2016

Im Mittel nahmen etwa 9 Personen (Standardabweichung 4,4) an den ethischen Liaisondiensten

und Visiten teil (Min. 3, Max. 22).

Vorrangig ging es dabei ähnlich wie im Vorjahr um die Festlegung des Therapieziels bei den Patienten

(25,4%), um Fragen zu dem Patientenwillen (14,9%) und um die Ausgestaltung der Behandlung

(Therapiegestaltung, 13,8%). Unter der Kategorie „Verlauf“ wird über die weitere Entwicklung bei

Patienten berichtet, deren Fall zuvor bereits im Rahmen einer Ethikvisite, eines Ethik-Liaisondienstes

oder eines Ethikkonsils besprochen worden war.

In 12 Fällen wurde im Rahmen der Visite oder des Liaisondienstes ein ethisches Fallgespräch zu dem

Patienten angeregt. Dies zeigte sich auf den Intensivstationen, sowohl für Erwachsene als auch für

Kinder- und Jugendliche. Gelegentlich wurde ein geplanter Termin einer ethischen Visite oder eines

Ethik-Liaisondienstes kurzfristig zur Durchführung eines ethischen Fallgesprächs genutzt.

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4. Mitarbeiter der Klinischen Ethik

Leitender Klinischer Ethiker

Die Position ist seit dem 1. August 2005 mit Herrn Dr. med. K. Kobert besetzt.

Er ist Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin und Master of Bioethics.

Seine Aufgaben sind unter anderem:

• Der Ausbau und die Pfl ege des klinisch ethischen Beratungsangebotes, insbesondere von

Ethik-Visiten und Ethikkonsilen als Methoden der Entscheidungsfi ndung in schwierigen

Behandlungssituationen.

• Die Koordination und Leitung der verschiedenen Ethikgremien. Dazu gehören das Klinische

Ethikkomitee und verschiedene Arbeitsgruppen.

• Die Entwicklung von ethischen Richtlinien für die medizinischen Fachabteilungen.

• Das Halten von Fachvorträgen auf Kongressen.

• Die Organisation und Durchführung von Weiterbildungsangeboten für das Klinikpersonal im

Bereich der Medizinethik.

• Die Vertretung des EvKB nach außen zu Themen seines Fachgebietes gegenüber den Medien

und durch Vorträge und Gremienmitarbeit.

• Die Fachaufsicht über die Koordination der Hospizarbeit im EvKB/Bethel.

• Die Koordination der Umsetzung der Richtlinie zur Behandlung von Patienten aus struktur-

schwachen Ländern. Dabei hat der Ethiker durch Einbringung seines ethischen und medizi-

nischen Wissens eine Schnittstellenfunktion zwischen Geschäftsführung und Klinikleitungen

inne (siehe: 3. Das Klinische Ethikkomitee).

• Die Koordination der Teamkonferenz bei außergewöhnlichen Belastungen (TAB) und die

Mitarbeit im Refl ecting Team.

• Die Begleitforschung zur Klinischen Ethikberatung.

• Die kollegiale Beratung von anfragenden niedergelassenen Ärzten.

Dr. med. Klaus Kobert

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Klinische Ethikerin

Frau T. Löbbing arbeitet seit dem 1. März 2012 als Klinische Ethikerin im EvKB.

Sie ist Gesundheitswissenschaftlerin und Master of Medicine, Ethics and Law.

Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem:

• Die Mitarbeit im Klinischen Ethikkomitee.

• Die Durchführung von ethischen Fallgesprächen.

• Der Aufbau und die Durchführung von ethischen Visiten und Ethik-Liaisondiensten

im Bereich der palliativen und hospizlichen Versorgung.

• Die Dokumentation und Evaluation der Angebote der Ethikberatung,

• Die wissenschaftliche Begleitforschung.

• Das Halten von Fachvorträgen auf Kongressen.

• Die Durchführung von Unterrichtseinheiten.

• Die Unterstützung von Mitarbeitenden bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten

und Vorträgen zu klinisch-ethischen Themen.

• Der Aufbau und die Pfl ege des Intranetauftritts der Klinischen Ethik.

• Die Mitarbeit als Ansprechpartnerin für Social Media- Belange in Zusammenarbeit mit dem

Medienzentrum, der Mitarbeitervertretung und der Rechtsabteilung Bethel.

• Die Koordination der Teamkonferenz bei außergewöhnlichen Belastungen (TAB) und die

Mitarbeit im Refl ecting Team.

Tanja Löbbing

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5. Hospizarbeit im Evangelischen Klinikum Bethel

Die Hospizarbeit umfasst die Begleitung und Betreuung von schwerstkranken und sterbenden

Menschen sowie deren Familien. Auch nach dem Tod eines nahestehenden Menschen macht sie

offene und individuelle Angebote zur Trauerbewältigung. Sie geht damit über eine reine Sterbebe-

gleitung weit hinaus. Diese auf haupt- und ehrenamtlichem Engagement basierende Arbeit ist u.a.

über die Hospizvereine, stationäre Hospize und ambulante Dienste in vielen Bereichen des mensch-

lichen Lebens und Sterbens etabliert.

Die Betroffenen werden zu Hause, im Pfl egeheim oder auch im stationären Hospiz Bethel von den

ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet. Im Krankenhaus selbst fehlen in der Regel solche Hilfsan-

gebote. Deshalb wurde im Jahr 2002 im Johannesstift und in 2007, auf Initiative des Ethikkomitees

hin, auch am EvKB-Standort Bethel eine solche Struktur zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung

aufgebaut.

In Bethel sind darüber hinaus eine Vielzahl von Einrichtungen und Institutionen zur Versorgung

Schwerstkranker und Sterbender vorhanden. Beispielhaft sind hier das stationäre Hospiz „Haus

Zuversicht“ für Erwachsene, die Palliativstation des EvKB, das Palliativprojekt für Kinder „Der Weg

nach Hause“ und das Kinder- und Jugendhospiz zu nennen.

Hospizarbeit am EvKB - BethelIn den Betheler Häusern Gilead und Mara wird der Bereich der Begleitung Schwerstkranker seit

2007 von Frau M. Bögeholz vertreten. Sie ist examinierte Krankenschwester und hat Ausbildungen

in Palliative- und Pediatric Palliative Care sowie als Hospizkoordinatorin abgeschlossen.

Seit dem Jahr 2009 obliegt Frau Bögeholz auch die Koordination der Hospizarbeit im Kinder-

zentrum. Ihr Stellenanteil von 50 Prozent als Hospizkoordinatorin wird aus Spendenmitteln der

v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel mitgetragen. In enger Kooperation mit dem Hospiz e.V.,

Bethel und der Hospizarbeit im Ev. Johanneswerk hat sich eine Vielzahl von Angeboten und Aktivi-

täten entwickelt.

Dieses Kapitel wurde von Frau M. Bögeholz erstellt.

• Im Berichtsjahr begleiteten 14 Damen und Herren schwerstkranke und

sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Ihr besonderes zusätz-

liches Angebot wurde von insgesamt 27 Patienten des EvKB am

Standort Bethel angenommen.

• Weiterhin wird das von der Koordinatorin entwickelte kranken haus-

spezifi sche Ausbildungsmodul regelmäßig in den Vorbereitungskursen

für ehrenamtliche Mitarbeiter eingesetzt. Dazu gehört unter anderem

auch die Durchführung eines Praktikums im Krankenhaus durch die

zukünftigen Begleiter.

• An den regelmäßig von der Seelsorge organisierten Erinnerungsfeiern

in Gilead I nahm die Koordinatorin auch in diesem Jahr gestaltend teil.

Marion Bögeholz

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• Das EvKB-Austauschtreffen der ehrenamtlichen Hospizbegleiter beider Standorte fand am

10. März 2016 statt, dieses Mal am Standort Johannesstift. Dieser regelmäßige Dialog dient dem

Austausch über gemeinsame, aber auch unterschiedliche Strukturen in den Standorten und ist

vor allem für die „neuen“ Hospizbegleiter von besonderem Interesse .

• Die im Jahr 2008 eingerichtete Praxisbegleitgruppe innerhalb des Hospiz e.V., Bethel traf sich

auch in 2016 in monatlichen Abständen.

• Beginnend im November 2016 leitete die Koordinatorin zusammen mit ihren Kolleginnen vom

Hospiz e.V., Bethel, einen neuen Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter mit

vierzehn Teilnehmern. Nach Abschluss der Ausbildung im März 2017 werden die neuen ehren-

amtlichen Hospizbegleiter einsetzbar.

• Das seit dem Frühjahr 2011 im Kinderzentrum eingerichtete Familiencafé (Haus 1, 1. Etage,

neben der Kinderintensivstation K1) wird weiterhin selbstorganisiert von neun ehrenamtlichen

Familienbegleiterinnen geführt und bietet regelmäßig an Samstagen in der Zeit von 14 bis 16 Uhr

neben Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen kleine Beschäftigungsangebote für Kinder an.

Darüber hinaus ist auch immer Gelegenheit für die Familienangehörigen untereinander oder mit

den Familienbegleiterinnen ins Gespräch zu kommen. Diese weiterhin erfreuliche Eigeninitiative

schließt eine Angebotslücke im Kinderzentrum an Wochenenden. Die Ansprechpartnerin des

Hospizvereins für die Ehrenamtlichen ist Frau Pastorin H. Kassebaum.

• Für den würdevollen Abschied der Angehörigen von ihren Verstorbenen stehen im Haus

Gilead I seit 2010 folgende Räume zur Verfügung: ein Aufenthaltsraum für Angehörige, ein

Abschiedsraum, ein Raum für Waschungen. Zudem kann die Krankenhauskapelle genutzt

werden.

• Im Standort und darüber hinaus ist das Prinzip des vernetzten Arbeitens besonders wichtig

geworden. Es entspricht dem Grundsatz der Hospizarbeit im EvKB Bethel, nur auf Wunsch der

Betroffenen oder Angehörigen tätig zu werden. Um für diesen Fall den Kontakt herzustellen ist

es notwendig, dass alle Beteiligten das Angebot kennen und im Bedarfsfall darauf hinweisen

können. Neben der Zusammenarbeit mit dem medizinischen und pfl egerischen Fachpersonal

ist deshalb auch die Netzwerkarbeit mit der Klinischen Ethik, der Krankenhausseelsorge,

dem Sozialdienst und der Psychoonkologin sehr wichtig. Über den Standort hinaus gehören

auch das Stationäre Hospiz, der Hospiz e.V., Bethel, die Hospizarbeit des Johanneswerks, das

Palliativ Netz Bielefeld e.V. sowie das Kinder- und Jugendhospiz Bethel zu den Kooperations-

partnern.

• In der stiftungsübergreifenden AG „Ehrenamt“ beteiligte sich die Koordinatorin regelmäßig,

ebenso am EvKB-Forum „Ehrenamt“.

• Seit Herbst 2015 werden die neu entwickelten Flyer und Poster zur Hospizbegleitung im EvKB,

Standort Bethel, eingesetzt. Diese wurden in Zusammenarbeit der Koordinatorin mit Frau

Löbbing und dem Medienzentrum gestaltet.

• Neben der Kernarbeit in der Familienbegleitung gestaltete die Koordinatorin den Erinnerungstag

für Familien verstorbener Kinder im Kinder- und Jugendhospiz Bethel mit, der am 13. März 2016

stattfand. Hierzu werden alle Familien eingeladen, deren begleitete Kinder inzwischen verstorben

sind. In gleicher Weise unterstützte die Koordinatorin das Team des Kinder- und Jugendhospizes

zusammen mit Ehrenamtlichen beim Tag der offenen Tür am 16. April 2016.

Page 28: Jahresbericht 2016, klinische ethik RZ - EvKB · 2018-11-14 · 1.2 Ethikkonsile im Jahr 2016 11 2. Das Klinische Ethikkomitee 16 3. Arbeitsgruppen, Ethikvisiten und Liaisondienste

- 28 -

Begleitungen im EvKB in Bethel:

Die Begleitung eines Patienten

umfasst in der Regel mehrere

Einsätze, d. h. der betroffene

Patient wird von einem Hospizbe-

gleiter wiederholt aufgesucht. Im

Berichtsjahr wurden 27 Begleitungen

durchgeführt. Davon waren 19

Erwachsenen-Begleitungen und acht

Familienbegleitungen. Aus den insgesamt 27 Begleitungen ergaben sich 378 Einsatzstunden. Diese

Zahl an Einsatzstunden umfasst sowohl die ehrenamtlichen Einsätze im EvKB als auch die sich

daraus ergebenden ambulanten Begleitungen, z. B. Einsätze zu Hause.

Neben den Begleitungen wird

immer häufi ger Beratungsbedarf

beim Umgang mit Sterben,

Tod und Trauer angemeldet.

Angehörige und Mitarbeiter ließen

sich in diesem Zusammenhang in

92 Fällen unterstützen, wobei die

Wahrnehmung mehrerer Termine

pro Fall die Regel ist.

Einsätze im Kinder- und Jugendhospiz Bethel:

Das unter Mitarbeit der Koordinatorin entwickelte Konzept der Kinderhospizarbeit wird inzwischen

im Kinder- und Jugendhospiz Bethel praktisch umgesetzt und weiterentwickelt. 25 Familienbe-

gleiter leisteten 420 Einsätze, d.h. Einzelbesuche an einem Tag, und waren dabei 1730 Stunden vor

Ort. Diese Einsätze fi nden inzwischen in allen Arbeitsbereichen des Hauses und im Rahmen der

Öffentlichkeitsarbeit statt.

Während in zurückliegenden Jahren die Hauptanteile

der Einsätze in den Schulferien lagen (abhängig von der

Auslastung des Kinder- und Jugendhospiz Bethel), verteilen

sie sich inzwischen auf das ganze Jahr, und werden deshalb

mit regelmäßigen Einsatzplänen organisiert.

Erstmals in 2016 konnte für den Kurs der Familienbeglei-

terinnen und -begleiter auch ein Praktikum im Kinder-

und Jugendhospiz Bethel organisiert werden, indem die

Begleitung vor Ort von den erfahrenen Familienbegleitern geleistet wurde. Als ein Element ist

festzuhalten, dass diese Begleitungen von unterschiedlichen Personen und in unterschiedlichen

Situationen stattfanden, um möglichst vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen. Im Rahmen des

Ethik-Liaisondienstes der Klinischen Ethik im Kinder- und Jugendhospiz Bethel ist die Koordinatorin

regelmäßig an den Gesprächsrunden beteiligt.

2

23 31 28 27 25 29 31 32 27

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Begleitung Bethel

3

35

57

86 75 81 81

95 90 92

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Beratung Bethel

22

135 161

280

420

2012 2013 2014 2015 2016

Einsätze im Kinder- und Jugendhospiz Bethel

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- 29 -

Hospizarbeit im JohannesstiftDie Hospizarbeit wird im EvKB | Johannesstift von ehrenamtlichen Mitarbeitern im Ev. Johan-

neswerk e.V. geleistet. Frau C. Eimkemeier leitet, strukturiert und koordiniert seit zehn Jahren dieses

Einsatzfeld. Sie ist Gesundheitswissenschaftlerin, Supervisorin, Trauerbegleiterin sowie Koordinatorin

in der Hospizarbeit.

Dieses Kapitel wurde von Frau C. Eimkemeier erstellt.

• Im Evangelischen Klinikum Bielefeld am Standort Johan-

nesstift wird die Hospizarbeit seit vielen Jahren als

Bestandteil der Klinikstruktur wahrgenommen – die

ehrenamtlich Mitarbeitenden haben ihren festen Platz

vor allem auf der Palliativstation und in der Onkologie,

zudem in weiteren Abteilungen.

• Das hospizliche Angebot an diesem Klinikstandort ist

über viele Jahre kontinuierlich weiterentwickelt worden,

um den Bedürfnissen der Patienten und deren Angehö-

rigen nachzukommen.

• Die Anzahl der im EvKB-Johannesstift kontinuierlich tätigen Hospiz-Ehrenamtlichen lag im Jahr

2016 bei insgesamt 13 Mitarbeitenden, darüber hinaus waren zwei weitere ehrenamtlich Hospiz-

mitarbeitende bei akuten Begleitungsanfragen im Einsatz.

• Nach Abschluss des Vorbereitungskurses für ehrenamtlich Mitarbeitende in der Hospizarbeit

im Juli 2016 haben sich zwei der KursteilnehmerInnen für das ambulante, hämatoonkologische

Therapiezentrum (auch als „HOT“ bezeichnet) als regulären Einsatzort entschieden und sind dort

eingeführt worden. Die Hospiz-Ehrenamtlichen nehmen in dieser Abteilung einen festen Termin

pro Woche wahr und stehen dann jeweils den ganzen Vormittag sowohl den Patienten als auch

deren Begleitpersonen als Ansprechpartner besonders auch für längere, zeitintensive Gespräche

zur Verfügung. Dieser Bereich entspricht von seinen Abläufen her eher einer Praxis oder einer

Art Tagesklinik, da die Patienten nach ihrer Untersuchung oder Therapie-Einheit wieder nach

Hause gehen bzw. gebracht werden. Das „HOT“ ist eng mit den onkologischen Stationen A3

und C1 und auch mit der Palliativstation im EvKB Johannesstift verbunden, so dass die Patienten

bei Bedarf hausintern stationär aufgenommen werden können. Auch dort werden sie von den

Hospiz-Ehrenamtlichen aufgesucht, zu denen im Laufe der Zeit häufi g ein vertrauter Kontakt

entstanden ist.

• Auf den peripheren Stationen haben sich seitens der dort aktiven ehrenamtlichen Hospizhel-

ferInnen in 2016 kaum Änderungen ergeben – es kam in diesem Jahr auch nicht so häufi g zu

Anfragen nach zeitnah erforderlichen, fi nalen Sterbebegleitungen.

• Auf der Palliativstation ist es bei den insgesamt vier Hospiz-Ehrenamtlichen geblieben, die bereits

seit vielen Jahren im regulären Einsatz sind. Sie stehen dort an einem festen Tag pro Woche für

Gespräche und Begleitungen zur Verfügung, außerdem in krisenhaften Situationen und patien-

tenorientiert auch darüber hinaus.

• VertreterInnen aller Berufsgruppen, die auf der Palliativstation in die Versorgung der Patienten

und die Unterstützung ihrer Angehörigen involviert sind, haben sich jeweils montags für eine

interdisziplinäre Übergabe zusammengefunden. Die Informationen, die dort hinsichtlich der

einzelnen Patienten ausgetauscht werden, sind auch für die Begleitung durch die Hospizarbeit

Die Hospizarbeit wird im EvKB | Johannesstift von ehrenamtlichen Mitarbeitern im Ev. Johan-

neswerk e.V. geleistet. Frau C. Eimkemeier leitet, strukturiert und koordiniert seit zehn Jahren dieses

Einsatzfeld. Sie ist Gesundheitswissenschaftlerin, Supervisorin, Trauerbegleiterin sowie Koordinatorin

in der Hospizarbeit.

Corinna Eimkemeier

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- 30 -

bedeutsam und werden von der Koordinatorin, Frau Eimkemeier, im Anschluss gezielt an die

Hospiz-Ehrenamtlichen übermittelt.

• Weiterhin wurden im Jahr 2016 von unseren ehrenamtlichen Hospizhelfern an jedem ersten

Freitag im Monat Waffeln in der Wohnküche der Palliativstation für die Patienten, Angehörigen,

weiteren Besucher und für das Personal gebacken.

• An den insgesamt drei Gedenkgottesdiensten für hinterbliebene Zu- und Angehörige von

Patienten, die im Johannesstift verstorben sind, haben auch im Jahr 2016 wieder einige ehren-

amtliche Hospizmitarbeiterinnen mitgewirkt. Darüber hinaus standen sie den BesucherInnen im

Anschluss an diese Gedenkgottesdienste beim Trauercafé als Gesprächspartner zur Verfügung.

• Bei dem Umfang an Einsätzen von ehrenamtlich Mitarbeitenden der Hospizarbeit im Ev. Johannes-

werk ist für den EvKB Johannesstift im Jahr 2016 eine deutliche Steigerung auf insgesamt

786 Stunden an 434 Terminen zu verzeichnen (2015: 660 Stunden an 381 Terminen).

Begleitungen im EvKB im Johannesstift:

Auf der Palliativstation gab es im Berichtsjahr 18 Begleitkontakte.

Auf anderen Stationen am Standort Johannesstift wurden vier abgeschlossene Begleitungen durch-

geführt. Auffallend ist eine höhere Anzahl von Gesprächen in krisenhaften Situationen mit den

Patienten oder deren Angehörigen bei einer deutlich minimierten Anzahl von abgeschlossenen

Sterbebegleitungen.

63 72 56 60 54

29 20 18

[…] 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Begleitkontakte bzw. Sterbebegleitungen auf der Palliativstation

Johannesstift

21 8

17 13 16 6 12

4

[…] 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Begleitungen auf anderen Stationen Johannesstift

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- 31 -

6. Patientenverfügung

Immer mehr Menschen wünschen sich ein weitgehend selbstbestimmtes Leben und Sterben. Es ist

ihr Wunsch, existenzielle Fragen selbst zu regeln. Sie möchten Entscheidungen treffen für den Fall,

dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Wünsche hinsichtlich ärztlicher Behandlung, Behandlungs-

begrenzung oder Nichtbehandlung zu äußern. Für den Fall der krankheitsbedingten Entscheidungs-

bzw. Einwilligungsunfähigkeit möchten sie auf diesem Wege Vorsorge treffen.

6.1 Beratungsangebote im Klinikum Bei Bedarf werden Patienten unseres Hauses bei der Erstellung von persönlichen Patientenver-

fügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen beraten. Die Beratungsgespräche

werden regelmäßig von geschulten Mitarbeitern der Stationen, der Seelsorge, der Klinischen Ethik

und des Sozialdienstes an allen Standorten durchgeführt.

Dieses Beratungsangebot wird von den Patienten als sehr hilfreich wahrgenommen.

Vordrucke und Erklärungshefte zu

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht

und Betreuungsverfügung sind kranken-

hausintern über das Bestellsystem

„Con-Sense“ sowie in verschiedenen

Bereichen mit Publikumsverkehr wie

Informationen und Ambulanzen

als auch bei Schwester E. Strunk

(Diakonisse und Beraterin für Patienten-

verfügungen) erhältlich. Sie sind auch

auf den Intra- und Internetseiten der

Klinischen Ethik als Download verfügbar.

Immer mehr Menschen wünschen sich ein weitgehend selbstbestimmtes Leben und Sterben. Es ist

ihr Wunsch, existenzielle Fragen selbst zu regeln. Sie möchten Entscheidungen treffen für den Fall,

dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Wünsche hinsichtlich ärztlicher Behandlung, Behandlungs-

begrenzung oder Nichtbehandlung zu äußern. Für den Fall der krankheitsbedingten Entscheidungs-

bzw. Einwilligungsunfähigkeit möchten sie auf diesem Wege Vorsorge treffen.

Bei Bedarf werden Patienten unseres Hauses bei der Erstellung von persönlichen Patientenver-

fügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen beraten. Die Beratungsgespräche

werden regelmäßig von geschulten Mitarbeitern der Stationen, der Seelsorge, der Klinischen Ethik

und des Sozialdienstes an allen Standorten durchgeführt.

Dieses Beratungsangebot wird von den Patienten als sehr hilfreich wahrgenommen.

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- 32 -

Die Patientenverfügung des EvKB ist sehr komplex. Es empfi ehlt sich in jedem Fall, bei der Erstellung

einer persönlichen Ausfertigung professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Erste Informa-

tionen können Interessierte aus dem Erklärungsheft zum Thema erhalten. In dieser Broschüre

werden häufi g gestellte Fragen zu den Themen „Patientenverfügung“ und „Vorsorgevollmacht“

beantwortet. Es komplettiert die Vorsorgemappe des EvKB, die nun aus dieser Handreichung, den

Formularen für die Erstellung von persönlicher Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreu-

ungsverfügung sowie einem Anschreiben besteht.

Die Gesamtaufl age der ausgegebenen Fassung der Patientenverfügung des EvKB beläuft sich

inzwischen auf über 178.500 Exemplare. Darunter sind 144.500 Ausfertigungen des Ratgebers

„Gute Jahre“ der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, 24.000 Mappen zur Vorsorge des EvKB

(Patienten-, Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht sowie weitergehende Informationen) sowie

7.500 Exemplare in der Informationsschrift „Zukunft gestalten“ der Stiftung Deutsche Schlaganfall-

hilfe und zwei Aufl agen von Patientenunterlagen des Valeo Klinikverbundes, bei denen in Absprache

die Vorlagen des EvKB übernommen wurden.

Erklärungsheft Häufi g gestellte Fragenfizu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

menschlich. führend. kompetent.p

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- 33 -

Weitere Bevollmächtigte für persönliche Angelegenheiten (in folgender Reihenfolge)

1.

2. (Name, Vorname, Anschrift, Telefon des/der Bevollmächtigten)

2. Vertretung in Vermögensangelegenheiten

Mein/e Bevollmächtigte/r ist zu meiner Vertretung in Vermögensangelegenheiten bevollmächtigt. Ich bevollmächtige die bereits zu meiner Vertretung in allen persönlichen Angelegenheiten

genannte Person. Ich bevollmächtige folgende Person:

Name, Vorname:

Anschrift:

Telefon:

unbeschränkt beschränkt auf folgende Bereiche: und umfassend. (nachfolgend Zutreffendes bitte ankreuzen und Nichtzutreffendes streichen)

Wahrnehmung von Rechten und Pflichten aus einem eventuellen Mietvertrag einschließlich der Kündigung und Haushaltsauflösung.

Entgegennehmen und Öffnen meiner Post. Alle Regelungen des Post- und Fernmeldeverkehrs

einschließlich des Schließens und Kündigens von Verträgen.

Vertretung gegenüber Behörden, Gerichten, Versiche- rungen, Renten- und Sozialversicherungsträgern.

Verwaltung des Vermögens einschließlich der Befugnis zur Vornahme aller damit einhergehenden Rechtshandlungen. Hinweise: • Banken akzeptieren eine Bevollmächtigung grundsätzlich nur dann, wenn sie selbst die Legitimation des Vollmachtgebers prüfen konnten oder die Vollmacht in notarieller Form erstellt wurde. • Bei Immobiliengeschäften und Handelsgewerben kann die notarielle Form der Voll- macht erforderlich sein. Insbesondere dazu sollten Sie sich gesondert beraten lassen.

Die Wirkung der Vollmacht reicht über den Tod des Vollmachtgebers hinaus:

Ja (sie gilt bis zum Widerruf durch den Erben). Nein (sie erlischt mit dem Zeitpunkt des Todes).

Patientenverfügung

Meine persönliche Patientenverfügung

Name Vorname

geboren am in

Straße Wohnort

Telefon Personalausweisnr. (Personalausweis lag zur Identifikation der/des Verfügenden vor)

Wenn ich selbst nicht mehr für mich entscheiden kann, soll diese Patientenverfügung meinen Willen zumAusdruck bringen. Meine nachfolgend festgelegten Wünsche sollen in schwierigen Lebenslagen verbindlich berücksichtigtwerden. Ja Nein Wenn in einer konkreten Situation Unsicherheiten über meine Behandlungswünsche bestehen, soll diesePatientenverfügung in erster Linie dazu dienen, meinen Vertreter, meine Ärzte und Angehörigen bei einer Entscheidungsfindung, die meinen Vorstellungen von Lebenssinn und Lebensqualität entspricht, zu unter-rrstützen. Ja Nein

6.2 Orientierungshilfe für Mitarbeiter zum Umgang mit Patientenverfügungen im KlinikumUm Mitarbeitende des Krankenhauses beim Umgang mit Patientenverfügungen im Klinikalltag zu

unterstützen, wurde im Jahr 2012 eine Handlungsempfehlung erstellt. Sie dient dazu, Mitarbeiter

bei ihrer Arbeit mit den Patienten zu unterstützen und offene Fragen, z. B. zu der Verbindlichkeit

von Patientenverfügungen, zu klären. Die Handreichung soll Mitarbeitern mehr Sicherheit in Bezug

auf diese Problemstellungen geben. Um diese Empfehlung im Arbeitsalltag besser handhaben zu

können, wurde ein Ablaufschema in Form eines Flussdiagramms erstellt. Dieses wird in weiterfüh-

renden Erläuterungen erklärt.

Die Orientierungshilfe zum Umgang mit Patientenverfügungen ist den Mitarbeitern im Intranet auf

den Seiten der Klinischen Ethik zugänglich.

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- 34 -

6.3 Patientenverfügung in einfacher SpracheIndividuelle Patientenverfügungen sind, bedingt durch die Komplexität der Thematik, für jeden

Menschen schwierig zu erstellen. In den meisten Fällen kann nur durch fachkundige Beratung ein

angemessenes, den individuellen Wünschen des Verfügenden entsprechendes Resultat erreicht

werden. Die bislang zur Verfügung stehenden Formulare sind nicht dazu geeignet, von Menschen

mit kognitiven Einschränkungen, wie beispielsweise Menschen mit Behinderungen oder mit einer

beginnenden dementiellen Entwicklung, verstanden zu werden. Hier fi ndet eine systematische

Benachteiligung dieser Personengruppe statt. Aber auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen

machen sich Gedanken über ihr Lebensende. Sie haben diesbezüglich Wünsche und Vorstellungen,

jedoch auch Ängste vor den ihnen unbekannten hoch technisierten Möglichkeiten der Medizin.

Das Projekt des KEK „Patientenverfügung in einfacher Sprache“ hat unter der Federführung von

Frau Pastorin B. Schwarz, ehemals Krankenhausseelsorgerin am Krankenhaus Mara, jetzt Assis-

tentin des Vorstandsvorsitzenden der vBS Bethel, und Herrn Dr. K. Kobert einen Beitrag zum Thema

„Teilhabe“ geleistet und ein leichter zu verstehendes Dokument geschaffen. Die Arbeitsgruppe

kooperierte eng mit dem Stiftungsbereich Bethel.regional und mit der Rechtsabteilung der v. Bodel-

schwinghschen Stiftungen Bethel.

Es wurde eine Broschüre „Patientenverfügung in einfacher Sprache“ entwickelt. Mit diesem

Angebot steht nun ein Instrument zur Verfügung, das die Selbstbestimmung und Selbstorgani-

sation von Menschen mit kognitiven Einschränkungen ernst nimmt und sie dabei unterstützt, ihren

Werten, Präferenzen und Wünschen Ausdruck zu verleihen.

Das Erstellen der persönlichen Verfügung bedarf

einer intensiven Assistenz, im Idealfall durch zwei

Berater. Eine Person sollte dabei aus dem persön-

lichen Umfeld des Klienten kommen. Die andere

sollte in der Beratung bei der Erstellung von persön-

lichen Patientenverfügungen erfahren und ausge-

bildet sein.

Während einer Pilotphase wurden vorwiegend im

Stiftungsbereich Bethel.regional 11 Beratungsge-

spräche zum Erstellen einer Patientenverfügung in einfacher Sprache durchgeführt. Diese ersten

Erfahrungen im praktischen Einsatz wurden bezüglich der Anwendbarkeit und des Beratungspro-

zesses ausgewertet. Die Vorgehensweise und das Dokument „Patientenverfügung in einfacher

Sprache“ haben sich dabei als praxistauglich erwiesen.

Zu der Patientenverfügung in einfacher Sprache werden Informationsveranstaltungen auf Anfrage

für Mitarbeitende und auch für Bewohner der v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel angeboten.

Außerdem wurden mehrere Beratungen zur Erstellung einer persönlichen „Patientenverfügung in

einfacher Sprache“ einzelner Bewohner der vBS Bethel durchgeführt.

Individuelle Patientenverfügungen sind, bedingt durch die Komplexität der Thematik, für jeden

Menschen schwierig zu erstellen. In den meisten Fällen kann nur durch fachkundige Beratung ein

angemessenes, den individuellen Wünschen des Verfügenden entsprechendes Resultat erreicht

werden. Die bislang zur Verfügung stehenden Formulare sind nicht dazu geeignet, von Menschen

mit kognitiven Einschränkungen, wie beispielsweise Menschen mit Behinderungen oder mit einer

beginnenden dementiellen Entwicklung, verstanden zu werden. Hier fi ndet eine systematische

Benachteiligung dieser Personengruppe statt. Aber auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen

machen sich Gedanken über ihr Lebensende. Sie haben diesbezüglich Wünsche und Vorstellungen,

jedoch auch Ängste vor den ihnen unbekannten hoch technisierten Möglichkeiten der Medizin.

Das Projekt des KEK „Patientenverfügung in einfacher Sprache“ hat unter der Federführung von

Frau Pastorin B. Schwarz, ehemals Krankenhausseelsorgerin am Krankenhaus Mara, jetzt Assis-

tentin des Vorstandsvorsitzenden der vBS Bethel, und Herrn Dr. K. Kobert einen Beitrag zum Thema

„Teilhabe“ geleistet und ein leichter zu verstehendes Dokument geschaffen. Die Arbeitsgruppe

kooperierte eng mit dem Stiftungsbereich Bethel.regional und mit der Rechtsabteilung der v. Bodel-

schwinghschen Stiftungen Bethel.

Es wurde eine Broschüre „Patientenverfügung in einfacher Sprache“ entwickelt. Mit diesem

Angebot steht nun ein Instrument zur Verfügung, das die Selbstbestimmung und Selbstorgani-

sation von Menschen mit kognitiven Einschränkungen ernst nimmt und sie dabei unterstützt, ihren

Werten, Präferenzen und Wünschen Ausdruck zu verleihen.

Das Erstellen der persönlichen Verfügung bedarf

einer intensiven Assistenz, im Idealfall durch zwei

Berater. Eine Person sollte dabei aus dem persön-

lichen Umfeld des Klienten kommen. Die andere

sollte in der Beratung bei der Erstellung von persön-

lichen Patientenverfügungen erfahren und ausge-

bildet sein.

Während einer Pilotphase wurden vorwiegend im

Stiftungsbereich Bethel.regional 11 Beratungsge-

spräche zum Erstellen einer Patientenverfügung in einfacher Sprache durchgeführt. Diese ersten

Erfahrungen im praktischen Einsatz wurden bezüglich der Anwendbarkeit und des Beratungspro-

zesses ausgewertet. Die Vorgehensweise und das Dokument „Patientenverfügung in einfacher

Sprache“ haben sich dabei als praxistauglich erwiesen.

Page 35: Jahresbericht 2016, klinische ethik RZ - EvKB · 2018-11-14 · 1.2 Ethikkonsile im Jahr 2016 11 2. Das Klinische Ethikkomitee 16 3. Arbeitsgruppen, Ethikvisiten und Liaisondienste

- 35 -

Diese Patientenverfügung wird von Einrich-

tungen der v. Bodelschwinghsche Stiftungen

Bethel und auch von anderen Institutionen

des Gesundheitswesens deutschlandweit

nachgefragt. Sie wurde bislang in vier

Aufl agen und einer Gesamtzahl von 18.500

Exemplaren gedruckt.

Sie kann über folgende Abteilung bezogen werden:

Zentrale Öffentlichkeitsarbeit

v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Quellenhofweg 25

33617 Bielefeld

Telefon: 0521 144 3604

Telefax: 0521 144 6083

[email protected]

Die Broschüre ist auch als Download erhältlich unter:

www.evkb.de/ethik

Bislang liegt kein Formular zur Erstellungs einer Vorsorgevollmacht in einfacher Sprache vor. Das

Ethikkomitee hat daher eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen um diese Lücke zu schließen. Ziel ist

es, die Arbeit an dem Schriftstück im nächsten Jahr abzuschließen.

Patienten-Verfügung in einfacher Sprache

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7. Moderation von Konfl iktgesprächen

Im Klinikalltag kommt es gelegentlich zu scheinbar unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten

zwischen verschiedenen Disziplinen und Personengruppen. In solchen Fällen wurden von der Klini-

schen Ethik Gespräche zur Konfl iktlösung unter der Moderation von Dr. med. K. Kobert, T. Löbbing

und C. Scherb durchgeführt.

8. Hans-Joachim-Schwager-Preis für Klinische Ethik

Klinische Ethikberatung ist in Deutschland heute bei ca. 10% der Krankenhäuser eingeführt. In

den USA ist dies bei 100% der Häuser mit mindestens 400 Betten der Fall. In der Aufbauphase

sehen sich die Akteure häufi g Widerständen und Vorbehalten ausgesetzt, sodass ihnen ein hohes

Maß an Überzeugungskraft, Belastbarkeit und Durchhaltevermögen abverlangt wird, ehe Erfolge

zu verzeichnen sind. Um Ethiker oder Einrichtungen, die sich in diesem Zusammenhang besonders

verdient gemacht haben, zu unterstützen und sie für ihr Engagement zu würdigen, wurde von

den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel der Hans-Joachim-Schwager-Preis gestiftet. Er ist mit

5000 € dotiert und wurde erstmals im Rahmen der 9th International Conference on Clinical Ethics

and Consultation (ICCEC) 2013 in München vergeben.

Der Preis ist Prof. Dr. Hans-Joachim Schwager gewidmet. Er wurde am 3. Februar 1929 in Schlesien

geboren und studierte in Erlangen, Heidelberg und Münster Theologie und Philosophie. Nach

Stationen im Schuldienst, als Projektleiter und an einer theologischen Akademie kam er 1973 zu den

v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. Neben seiner berufl ichen Tätigkeit in Bethel engagierte er

sich im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen in Fragen der Ausbildung und

der Epilepsiebehandlung und arbeitete maßgeblich am Aufbau der Fakultät für Gesundheitswissen-

schaften an der Universität Bielefeld mit.

Hans-Joachim Schwager war bis 1993 stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der v. Bodel-

schwinghschen Stiftungen Bethel und bis zu seinem Ruhestand 1994 deren leitender Pädagoge. Er

war sehr engagiert beim Aufbau der Klinischen Ethik in den Krankenanstalten Gilead in Bethel und

gilt als einer der ersten deutschen Förderer auf diesem Gebiet. Bis in sein Pensionsalter hinein wirkte

er als treibende Kraft und beispielhaft für die Entwicklung der Klinischen Ethik in Deutschland und

darüber hinaus. Noch kurz vor seinem Tod intensivierte er die Kooperation zwischen dem Evange-

lischen Klinikum Bethel und den beiden Gründern der internationalen Kongressreihe zur Ethikbe-

ratung (ICCEC) Professor S. Reiter-Theil, damals Universität Freiburg i.Br., seit 2001 Universität Basel,

und Professor G. Agich, damals Cleveland Clinic Foundation, Ohio.

Am 26. März 2004 ist Prof. Dr. Hans-Joachim Schwager im Alter von 75 Jahren verstorben.

Zu Ehren seiner Pionierarbeit haben die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel den Preis für

Klinische Ethik nach ihm benannt. Er soll eine Anerkennung für ein anhaltendes und praxisori-

entiertes Engagement in diesem Feld sein und wird in Zusammenarbeit mit der internationalen

Kongressreihe für Klinische Ethikberatung (ICCEC) vergeben.

Näheres dazu fi nden Sie unter: www.evkb.de/ethik und www.clinical-ethics.org.

Im Jahr 2016 wurde Frau Prof. S. Aleksandrova von der Universität Pleuven, Bulgarien mit dem Preis

ausgezeichnet. Mit erheblichem persönlichen Engagement ist es ihr und ihrem Team gelungen, das

erste Programm zur Klinischen Ethikberatung des Landes aufzubauen und dieses praktisch wirksam

werden zu lassen. Außerdem hat sie das erste Buch zu Medizinethik in bulgarischer Sprache veröf-

fentlicht. Der Preis wird für 2018 erneut ausgeschrieben. Eine Bewerbung ist bis zum 31.Dezember

2017 möglich.

Klinische Ethikberatung ist in Deutschland heute bei ca. 10% der Krankenhäuser eingeführt. In

den USA ist dies bei 100% der Häuser mit mindestens 400 Betten der Fall. In der Aufbauphase

sehen sich die Akteure häufi g Widerständen und Vorbehalten ausgesetzt, sodass ihnen ein hohes

Maß an Überzeugungskraft, Belastbarkeit und Durchhaltevermögen abverlangt wird, ehe Erfolge

zu verzeichnen sind. Um Ethiker oder Einrichtungen, die sich in diesem Zusammenhang besonders

verdient gemacht haben, zu unterstützen und sie für ihr Engagement zu würdigen, wurde von

den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel der Hans-Joachim-Schwager-Preis gestiftet. Er ist mit

5000 € dotiert und wurde erstmals im Rahmen der 9th International Conference on Clinical Ethics

and Consultation (ICCEC) 2013 in München vergeben.

Der Preis ist Prof. Dr. Hans-Joachim Schwager gewidmet. Er wurde am 3. Februar 1929 in Schlesien

geboren und studierte in Erlangen, Heidelberg und Münster Theologie und Philosophie. Nach

Stationen im Schuldienst, als Projektleiter und an einer theologischen Akademie kam er 1973 zu den

v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. Neben seiner berufl ichen Tätigkeit in Bethel engagierte er

sich im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen in Fragen der Ausbildung und

der Epilepsiebehandlung und arbeitete maßgeblich am Aufbau der Fakultät für Gesundheitswissen-

schaften an der Universität Bielefeld mit.

Hans-Joachim Schwager war bis 1993 stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der v. Bodel-

schwinghschen Stiftungen Bethel und bis zu seinem Ruhestand 1994 deren leitender Pädagoge. Er

war sehr engagiert beim Aufbau der Klinischen Ethik in den Krankenanstalten Gilead in Bethel und

gilt als einer der ersten deutschen Förderer auf diesem Gebiet. Bis in sein Pensionsalter hinein wirkte

er als treibende Kraft und beispielhaft für die Entwicklung der Klinischen Ethik in Deutschland und

darüber hinaus. Noch kurz vor seinem Tod intensivierte er die Kooperation zwischen dem Evange-

lischen Klinikum Bethel und den beiden Gründern der internationalen Kongressreihe zur Ethikbe-

ratung (ICCEC) Professor S. Reiter-Theil, damals Universität Freiburg i.Br., seit 2001 Universität Basel,

und Professor G. Agich, damals Cleveland Clinic Foundation, Ohio.

Am 26. März 2004 ist Prof. Dr. Hans-Joachim Schwager im Alter von 75 Jahren verstorben.

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9. Inter- und Intranetauftritt

InternetIn Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsmarketing wird die Darstellung der Klinischen Ethik auf

der Homepage des EvKB fortlaufend aktualisiert.

Der Link für den direkten Zugang lautet:

http://www.evkb.de/ethik

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IntranetDer Intranet-Auftritt der Klinischen Ethik richtet sich an interessierte Mitarbeiter und bietet einen

Überblick über die Strukturen der Ethikarbeit und den Aufgabenbereich der Klinischen Ethik im

EvKB. Neben Informationen zu dem Klinischen Ethikkomitee und dem Einsatzgebiet des Ethikbera-

tungsdienstes informiert die Klinische Ethik an dieser Stelle über die Wege zur Anforderung eines

ethischen Fallgespräches und verweist auch auf den bestehenden Rufdienst. Die im Krankenhaus

entwickelte Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht können als PDF-Datei abgerufen sowie

als Printversionen kostenfrei über das „Con-Sense“ System bestellt werden. Für Mitarbeiter des

Ethikberatungsdienstes stehen Blankoformulare für die Kurz-Dokumentation ethischer Fallbespre-

chungen zur Verfügung. Zudem informiert die Klinische Ethik an dieser Stelle über aktuelle Projekte.

Neben der Klinischen Ethik ist auch die Hospizarbeit in Bethel sowie im Johannesstift in dem

Intranet-Auftritt vertreten. Unter der Rubrik Veröffentlichungen | Presse fi nden sich Publikationen

zu der Ethikarbeit im Evangelischen Klinikum Bethel.

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10. Mitarbeit in externen Ethikgremien, Kooperationen und Mandate

• Mitglied des Referates „Theologie und Ethik“ des Vorstandes des Deutschen Evangelischen Krankenh-

ausverbandes (DEKV): Dr. med. K. Kobert

• Mitglied des Vorstandes des Verbandes Evangelischer Krankenhäuser – Rheinland, Westfalen, Lippe

(VEK-RWL): Dr. med. K. Kobert

• Telefonhotline für kollegiale Beratung „Behindertenmedizin im Krankenhaus“

Eine Initiative des VEK-RWL in Kooperation mit dem Krankenhaus Mara:

Dr. med. J. Stockmann

• Mitglieder der Ethikkommission der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel aus dem EvKB:

Prof. Dr. med. M. Driessen, Dr. med. K. Kobert, Prof. Prof. Dr. med. F. Mertzlufft

• Mitglieder des Kuratoriums der Hospizarbeit im Ev. Johanneswerk:

C. Eimkemeier, Dr. med. K. Kobert

• Mitinitiator und Konsiliarius des palliativmedizinischen Konsiliardienstes für Bielefeld:

Dr. med. H.-J. Flender

• Mitglied des Vorstandes des Palliativnetzes Bielefeld:

Dr. med. H.-J. Flender

• Mitglied der Arbeitsgruppe „Ethikberatung“ der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM):

Dr. med. K. Kobert

• Mitglied der Arbeitsgruppe „Ethik in der Psychiatrie“ der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM):

T. Löbbing, Dr. med. R.-U. Burdinski

• Mitglied des Beirates des Vorstandes der Bundesarbeitsgemeinschaft Ärzte für Menschen mit geistiger

oder mehrfacher Behinderung (BAG) e. V.:

Dr. med. J. Stockmann

• Vorsitz des Ethikbeirates des Johanneswerkes:

Dr. med. K. Kobert

• Arbeitskreis Interprofessionelle Kooperation bei Pränataldiagnostik, Modellprojekt in Bielefeld/Detmold:

A. Kessler-Weinrich

• Mitglied des Beirates „Verein Haus der Stille“, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel:

Dr. med. K. Kobert

• Mitglied des Netzwerkes „Ambulante Kinderhospizdienste OWL“:

M. Bögeholz

• Mitglied des überregionalen Arbeitskreises der Koordinatoren der ambulanten Kinderhospizdienste:

M. Bögeholz

• Stiftungsübergreifende Arbeitsgemeinschaft „Ehrenamt in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen

Bethel“:

M. Bögeholz

• Mitglied des Ethikkomitees „Altenhilfe und Pfl ege NRW“ der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel:

Dr. med. K. Kobert

• Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Projekts „Schulung von Professionellen zum Umgang mit

Todeswünschen von Patienten“,

Zentrum für Palliativmedizin an der Universität Köln:

Dr. med. K. Kobert

• Mitglied der Transfusionskommission des EvKB:

Dr. med. K. Kobert

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11. Vorträge und öffentliche Veranstaltungen

20.01.2016 „Ethische Fragen und Patientenverfügungen in Notsituationen“,

Workshops im Rahmen des 2. Fachtags „Ethik in der Altenhilfe

Bethel“, Hannover

K. Kobert

20.01.2016 „Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Vortrag für

Mitarbeitende von ProWerk

T. Löbbing,

B. Schwarz

24.02.2016 „Die Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Vortrag vor

Ehrenamtlichen des Evangelischen Klinikums Bethel und

der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel

T. Löbbing,

B. Schwarz

25.02.2016 „Patientenverfügungen und immaterielle Vorsorgeregelungen“,

Vortrag mit Beratungsangebot für Freunde und Förderer Bethels,

Neue Schmiede, Bielefeld

Dr. med. K. Kobert,

M. Stockmeier

(Rechtsanwältin und

Mediatorin, Bielefeld),

T. Löbbing,

K. Gottspenn

01.03.2016 „Ethische Unterstützung im palliativen Setting, Vortrag im

Rahmen des Fachtages „Palliativversorgung mit Perspektive“ des

Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes e.V., Hannover

T. Löbbing

04.03.2016 „Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor

Auszubildenden der Krankenpfl egeschulen des EvKB, Bielefeld

T. Löbbing

17.03.2016 „Klinische Ethik und ethische Fallbesprechungen“, Vortrag im „Klinische Ethik und ethische Fallbesprechungen“, Vortrag im

Vorbereitungskurs der ehrenamtlichen Hospizbegleiter, BielefeldVorbereitungskurs der ehrenamtlichen Hospizbegleiter, Bielefeld

T. Löbbing

22.03.2016 „Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

in einfacher Sprache“, Vortrag im Rahmen der Fachweiterbildung

Primary Nurse Psychiatrie und Krankenhaus Mara, Bielefeld

Dr. med. K. Kobert

Dr. med. Klaus Kobert als Referent

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13.04.2016 „Ethische Fallgespräche und ethische Visiten“, Vortrag im Rahmen

der von Bildung & Beratung Bethel und der Ev. Bildungsstätte

für Diakonie und Gemeinde organisierten Veranstaltungsreihe

„Pulsschlag– Theologie für den diakonischen Alltag“, Bielefeld

Dr. med. J.

Stockmann (Leitender

Arzt Krankenhaus

Mara)

21.04.2016 „Ethische Entscheidungen im Alltag der Eingliederungshilfe“,

Vortrag und Podiumsdiskussion im Rahmen des Fachtags „Einglie-

derungshilfe und Ethik“ und „Vorstellung der Patientenverfügung

in einfacher Sprache“, Stephanus-Stiftung und Hoffnungstaler

Stiftung Lobetal, Berlin

K. Kobert

22.04.2016 „Schwierige Entscheidungen auf der Intensivstation aus ethischer

Sicht“, Vortrag Evangelisches Forum Westfalen, Bielefeld

K. Kobert

27.04.2016 „Die Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Vortrag vor Mitar-

beitenden des Unterstützten Wohnens Eckardtsheim, Bielefeld

T. Löbbing

22.06.2016 „Klinische Ethik, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“,

Vortrag vor Ehrenamtlichen des help-Programmes des Evangeli-

schen Klinikums Bethel, Bielefeld

T. Löbbing

23.06.2016 „Klinische Ethikberatung in der Psychiatrie“, Unterrichtseinheit

im Rahmen der Fachweiterbildung Primary Nurse Psychiatrie und

Krankenhaus Mara, Bielefeld

B. Hahn,

E. Heesch,

T. Löbbing

02.08.2016 „Klinische Ethik und Ethikberatung im Evangelischen Klinikum

Bethel“ und „PEG-Sonde und Selbstbestimmungsrecht in Ernäh-

rungsfragen“, Vorträge in der Schule für Diätassistenz, Bielefeld

T. Löbbing

17.08.2016 „Patientenverfügung, Patientenverfügung in einfacher Sprache

und Vorsorgevollmacht – Worauf ist zu achten?“, Vortrag vor den

Grünen Damen des Evangelischen Klinikums Bethel, Bielefeld

T. Löbbing,

B. Schwarz

13.09.2016 „Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor

Auszubildenden der Krankenpfl egeschulen des Evangelischen

Klinikums Bethel, Bielefeld

T. Löbbing

20.09.2016 „Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor

Auszubildenden der Kinderkrankenpfl egeschulen des Evangeli-

schen Klinikums Bethel, Bielefeld

T. Löbbing

27.09.2016 „Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor

Auszubildenden der Krankenpfl egeschulen des Evangelischen

Klinikums Bethel, Bielefeld

T. Löbbing

04.10.2016 „Ethik in der Klinik“, Vortrag im Krankenhaus Salzkotten,

Salzkotten

K. Kobert

19.10.2016 „Klinische Ethik und Ethikberatung“, Vortrag im Rahmen der

Betheljahr Berufsbildungstage 2016, Berufskolleg Bethel, Bielefeld

T. Löbbing

24.10.2016 „Ethische Fallgespräche“, Vortrag im Rahmen des Klausurtages

der Beauftragten für geistliches Leben der vBS Bethel,

Neue Schmiede, Bielefeld

K. Kobert

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02.11.2016 „Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor

Auszubildenden der Krankenpfl egeschulen des Evangelischen

Klinikums Bethel, Bielefeld

T. Löbbing

04. und

05.11.2016

„Patientenverfügungen und Vorsorgeregelungen“, Vorträge

mit Beratungsangebot für Freunde und Förderer Bethels, Haus

Lazarus, Berlin

T. Löbbing,

B. Widmann

(Nachlassabteilung

der vBS Bethel),

C. Müller (Leiterin

der Sozialaberatung,

EvKB)

08.11.2016 „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht - Was gilt es zu

beachten?“, Vortrag vor interessierten Bürgerinnen und Bürgern,

anlässlich des 20 jährigen Bestehens der Hospizarbeit im

Ev. Johanneswerk, Bielefeld

J. Löbbe (Rechts-

anwalt und Notar,

Kanzlei BRANDI),

T. Löbbing

30.11.2016 „Ethische Fallbesprechungen und die Patientenverfügung in

einfacher Sprache“, Vortrag im Rahmen der ehrenamtlichen

Hospizbegleiter-Ausbildung, Bielefeld

T. Löbbing

15.12.2016 „Die Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Vortrag im

Rahmen des Forums 2016, Fortbildung Süd, vor Mitarbeitenden

von Bethel.regional der vBS Bethel, Bielefeld

B. Schwarz,

T. Löbbing

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12. Unterrichtseinheiten und Lehraufträge

„Moderation von Ethik-Fallgesprächen“, Praxisseminar für Mitglieder der Ethik-

Gruppe des Psychiatrischen Zentrums Rickling, 15. und 16.01.2016, Rickling

K. Kobert

T. Löbbing

„Umgang mit ethischen Fragestellungen im Krankenhaus“, Veranstaltung im

St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten, 4. Oktober 2016

K. Kobert

Vermittlung ethischer Inhalte im Rahmen der Kinder- und Krankenpfl ege an

den staatlich anerkannten Pfl egeschulen, Gesundheitsschulen im EvKB

J. Kreuziger (Gesund-

heitsschulen des EvKB),

T. Löbbing,

G. Weihsbach (Gesund-

heitsschulen des EvKB)

„Ethikberatung in der Altenhilfe und Altenheimseelsorge“, Seminar des

Seelsorgeinstituts Bethel, Haus der Stille, 11.-13.04.2016

A. Kessler-Weinrich,

K. Holthoff

Unterricht an der Schule für Diätassistenz, „Ethische Fallbesprechungen im

Krankenhaus“ und „Selbstbestimmung in Ernährungsfragen“, Gesundheits-

schulen im EvKB

T. Löbbing

Lehrauftrag Masterstudiengang „Berufspädagogik“, Bildung und Beratung Bethel

in Kooperation mit der Universität Münster

B. Hahn,

K. Kobert

T. Löbbing

„Hirntod und Organspende“ und „Klinische Ethikberatung“, Seminare am

25.04.2016 und 02.05.2016 im Bachelorstudiengang an der Fachhochschule

Bielefeld im Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit Fachbereich "Pfl ege und

Gesundheit"

E. Heesch

Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter durch den Hospiz e.V.,

Bethel, Beginn November 2016

M. Bögeholz

Fachhochschule der Diakonie: Modul Palliative Care, Sommersemester 2016,

23.06.2016

M. Bögeholz

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13. Interne Fortbildungsangebote

• Die Mitarbeiter der Klinischen Ethik haben für verschiedenen Kliniken und Gremien abteilungs-

interne Vorträge zum Beratungsangebot der Klinischen Ethik, zu Patientenverfügung und Vor-

sorgevollmacht sowie zu aktuellen Projekten des Ethikkomitees gehalten.

• Am 26.11.2016 fand unter der Leitung der externen Referentin Frau Ute Sauerzapf eine Fortbildung

zur „Teamkonferenz bei außergewöhnlicher Belastung“ (s. Themen und Ergebnisse der sechs

Sitzungen des Klinischen Ethikkomitees im Jahr 2016) statt. Dabei ging es um die Vermittlung

von Fähigkeiten zur Teilnahme an einer TAB als Mitglied des sog. Refl ecting Teams. Gleichzeitig

wurde aufgezeigt, welche Aspekte im Umgang mit dem anfragenden Team berücksichtigt werden

müssen. Die Fortbildung diente auch dazu, mehr Sicherheit für die Mitglieder im Refl ecting Team,

aber auch für die jeweils Moderierenden der TAB, zu schaffen

14. Publikationen und wissenschaftliche Aktivitäten

• Jahrestagung der Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpfl egepersonen der Psychiatrie e.V.

(BFLK) 11.04.2016, Göttingen:

„Ethische Werte in der Behandlung von Menschen mit Psychosen - Zwangsunterbringung und

-maßnahmen als Thema in ethischen Fallgesprächen in der Psychiatrie“, Vortrag, Hahn, B.

• Deutscher Anästhesie Kongress (DAC) 14.-16.04.2016, Leipzig:

• „Konfl iktszenarien und Lösungswege aus der Sicht des Ethikberaters” in der Hauptsitzung „…

wer hat das Sagen in der Intensivmedizin?“, Vortrag, Kobert, K.

• Hauptsitzung „Wahrheit am Krankenbett oder barmherzige Lüge…?“, Vorsitz, Kobert, K.

• Sonnenberg, S., Weißinger, F. In medstra Zeitschrift für Medizinstrafrecht 2. Jahrgang, Heft 2:

82-84 „Palliativmedizin – Umhüllende und fürsorgliche Versorgung“

• 12th International Conference on Clinical Ethics and Consultation (ICCEC), 19.-21.05.2016 in

Washington, USA:

• „Falling through the cracks –Patients with both somatic and psychiatric diseases”, Case Study

Vortrag, Löbbing, T., Kobert, K.

• Studiengang Pfl ege (B. Sc.) der Fachhochschule der Diakonie: Modul Palliative Care: Bögeholz, M.

• „5th Forum on Advances in Psychiatry & Clinical Psychology” vom 16. bis 17.06.16 in Peking:

China, „Clinical ethics consultation”, Vortrag Stockmann, J.

• Jubiläumstagung „Ethikberatung in Klinik und Altenpfl egeheim. Zum Stand der Dinge.“

am 18.06.2016, Frankfurt am Main, „Schritt für Schritt – Dokumentation, Evaluation und

Entwicklung von Ethikberatung“, Fachvortrag , Löbbing, T.

• Alumni Conference European and Erasmus Mundus Master of Bioethics, 7.-8. September in

Leuven, Belgien: “The impact of the masterprogram on my professional development”, Vortrag,

Kobert, K.

• Mitglied des Prüfungsausschusses (Hora Est Doctoral Examination Board) zur Promotion von J. de

Groot „Decision making by relatives of eligible brain dead organ donors“, 13. September 2016,

Medizinische Fakultät Radboud Universiteit Nijmegen, Niederlande, Kobert, K.

• Symposium 13. September 2016, Radboud Universiteit Nijmegen, Niederlande, „It takes at least

two to tango – over morele besluitvorming door patiënten en professionals“, Podiumsreferent

Kobert, K.

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• 13. Dreiländerkongresses „Fremdsein überwinden“ vom 22. bis 23. September 2016 in

Bielefeld, „Barrieren des Fremdseins durch ethische Fallgespräche überwinden – Wertediskus-

sionen als ein Element in der Behandlung von Menschen mit Psychosen“, Vortrag, Hahn, B.

• Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin vom 22. bis 24.09.2016 in Bielefeld zum

Thema „Auf Augenhöhe. Zur Bedeutung der Menschenwürde in Medizin und Gesundheits-

wesen.“

• „Und wo bleiben die Profi s? Hat Würde verschiedene Gesichter?“, Workshop, Löbbing, T.,

Kobert, K., Lachetta, R., Stockmann, J.

• „Mit dem Patienten sprechen, nicht über ihn – Ethikberatung in der Psychiatrie“, Vortrag,

Löbbing, T., Kobert, K.

• „Menschenwürde in der Psychiatrie“, Plenumsveranstaltung mit Diskussion, Burdinski, R.-U.,

Driessen, M., Kobert, K., Koch-Stoecker, S., Prestin, E.

• Sektionsvorträge „Alter“, Vorsitz, Kobert, K.

• „Menschenwürde und Gesundheitsversorgung: Können wir uns Menschenwürde im

Krankenhaus leisten?“, Podiumsdiskussion, Boshammer, S., Dutka-Plank, B., Hornberg, C.,

Marckmann, C., Norden, R., Wenker, M.

• Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Projekts „Umgang mit Todeswünschen von

Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung– Erarbeitung einer S3-Leitlinie “

Zentrum für Palliativmedizin an der Universität Köln: Kobert, K

• Boesing, T.; Löbbing, T.; Kretschmer, B.; Hamelmann, E.; Kobert, K.: Ethische Konfl ikte bei

Kindernotfällen. In: Salomon, F. (Hrsg) (2016): Praxisbuch Ethik in der Notfallmedizin 2016

Kindernotfälle. MWV. S. 123-136

15. Teilnahme an Qualifi zierungsprogrammen und Kongressen

• „Verantwortungskultur in der Hospiz- und Palliativarbeit | Jedes Leben ist ein Unikat – jedes

Sterben auch.“, Seminar an der Ev. Akademie Villigst, 22.01.-24.01.2016: M. Bögeholz

• „Ethik und Medizin im hohen Lebensalter“, Tagung des ZfG-Hannover am 11. und 12.05. 2016:

S. Kleffmann

• „Qualifi zierung zur Beraterin zu Vorsorgedokumenten“, Ethikakademie Erfurt am 24. und

25. 06. 2016: B. Lanwehr-Möller, B. Ruprecht – beide Sozialberatung EvKB

• „Medizinethik“, curriculäre Fortbildung der ÄKWL in Münster, Herbst 2016: S. Wiese

• European Association of Centres of Medical Ethics (EACME), Jahrestagung, Leuven, Belgien,

08.-09.10.2016: K. Kobert

• „Todeswünsche unserer Patienten“, Schulung zum Umgang mit Todeswünschen von Patienten

mit palliativem Therapieziel, Zentrum für Palliativmedizin der Universität zu Köln, Teilnahme

am zweitägigen Kolloquium, 12. und 13.04.2016: A. Meier (Palliativstation EvKB) und C. Sall

(Stationäres Hospiz Haus Zuversicht)

• International Conference on Clinical Ethics and Consultation (ICCEC), Washington, USA,

19.-21.5.2016: B. Hahn, T. Löbbing, K. Kobert

• Hospitation am Department of Bioethics, Cleveland Clinic, Cleveland, Ohio, USA und an der

Case Western Reserve University Cleveland, University Hospital, Ohio USA, 23.05.-04.06.2016:

B. Hahn

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16. Presseberichte, Medien

Klinik-Wissen-Managen –

Zeitschrift

04/16, S.12-15

Klinische Ethikberatung in der Praxis. Handeln im Sinne

des Patienten, Unterstützung und Entscheidungshilfe für

die Mitarbeiter

Neue Westfälische

27.06.2016

Hans-Joachim Schwager-Preis vergeben

DER RING,

Zeitschrift der v. Bodelschwingh-

schen Stiftungen Bethel

Ausgabe September 2016

Ethik-Kongress in Washington: Patienten, die durch die

Maschen fallen

edp Landesdienste

22.09.2016

Kongress zur Menschenwürde in Medizin und Gesund-

heitswesen

Westfalen-Blatt

23.09.2016

Wo bleibt die Menschenwürde? 30. Jahrestagung der

Akademie für Ethik in der Medizin in der Universität.

DER RING

Ausgabe November 2016

Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin.

Würdevoller Umgang – schwieriger als MRT-Auswertung

WIR+, Zeitung für Mitarbeitende

Ausgabe 01, Herbst 2016

Klinische Ethik auf Augenhöhe

Referentinnen und Referenten bei der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin

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17. Perspektiven für 2017

Auf Grund der großen Nachfrage soll in 2017 die Fortbildungsreihe der Klinischen Ethik „Palliative

Versorgung im Krankenhaus – Das geht nur gemeinsam“ erneut durchgeführt werden.

Außerdem ist der Abschluss der Erstellung einer „Vorsorgevollmacht in einfacher Sprache“ geplant.

Zudem soll eine Neuaufl age der „Vorsorgemappe des EvKB“ mit Patientenverfügung, Vorsorgevoll-

macht und Erklärungsheft erarbeitet werden.

Die bereits angelaufene Implementierung der „Teamkonferenz bei außergewöhnlichen Belas-

tungen“ soll intensiviert werden. Ziel ist es dabei, das Angebot entsprechend der speziellen Erfor-

dernisse eines Akutkrankenhauses weiterzuentwickeln.

DankDie vielfältigen Angebote und Aktivitäten der Klinischen Ethik konnten nur durch Mitarbeit vieler

Kolleginnen und Kollegen, die trotz hoher Arbeitsbelastung bereit waren, sich nebenberufl ich in

diesen Belangen zu engagieren, realisiert werden. Dabei denke ich besonders an die Mitwirkung

im Rahmen der Angebote der Ethikberatung und innerhalb des Klinischen Ethikkomitees. Auch

möchte ich an dieser Stelle die Beratungen zu den Patientenverfügungen, das wissenschaftliche

Engagement, die umfangreichen Dozententätigkeiten sowie die Mitarbeit in externen Gremien und

viele Aktivitäten, die hier im Einzelnen ungenannt bleiben, erwähnen.

Allen, die sich persönlich für die Aufgaben und Belange der Klinischen Ethik und somit für die

Versorgung unserer Patienten eingesetzt haben, gilt mein herzlichster Dank.

Dr. med. Klaus Kobert

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Anlagen

Anlage 1: Kurze Geschichte der strukturierten Ethikarbeit im EvKBChronologie der strukturierten Ethikarbeit in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und

dem Evangelischen Johanneswerk (EJW) unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der

Klinischen Ethik im Evangelischen Klinikum Bethel:

1986 • Die Ethik-Kommission der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel wird gegründet. Sie hat

die Aufgabe, sich mit ethisch relevanten Themen aus dem Gesamtbereich Bethel zu befassen.

1993 • Der Hospiz e.V., Bethel, wird gegründet.

1996 • Der Verein Hospizarbeit im EJW, wird gegründet.

• Mit der strukturierten Klinischen Ethikarbeit in den Krankenhäusern Gilead und Mara wird

begonnen. Diese befasst sich mit den alltäglichen medizinethischen Fragen bei der Patienten-

versorgung im Krankenhaus.

• Herr Prof. G. Kanoti, führender Bioethiker aus Cleveland/USA, kommt auf Einladung der

Geschäftsführung nach Gilead, um über seine ca. 20jährige Erfahrung in Klinischer Ethik an der

Cleveland Clinic zu referieren. Ein einwöchiges Seminar für Mitarbeiter verschiedener Kliniken

wird angeboten. Die Initiative ging von Herrn Dr. D. Heberhold, damals ärztlicher Direktor, aus.

Die Arbeit wurde von Beginn an von Herrn Prof. H. J. Schwager (Vorstand der v. Bodelschwingh-

schen Stiftungen Bethel) wissenschaftlich begleitet und von Frau H. Czajka-Obst koordiniert.

1997 • Das Kuratorium Hospizarbeit im EJW wird berufen. Den Vorsitz hat Herr Dr. W. Sielemann.

• Herr Prof. H.-M. Sass (Georgetown University Washington D.C., Ruhruniversität Bochum)

führt Trainingsseminare für Mitarbeiter in Bethel durch.

• Die Ethik-Arbeitsgemeinschaften der Kliniken Innere Medizin und Neurologie werden

gegründet.

1998 • Die klinikinterne Arbeitsgemeinschaft der Kinderklinik folgt.

• Das stationäre Hospiz „Haus Zuversicht“ wird in Bethel eröffnet.

1999 • Die Steuerungsgruppe Klinische Ethik der Krankenhäuser Gilead und Mara wird gegründet.

• Frau Prof. S. Reiter-Theil (Basel/Schweiz) unterstützt den Aufbau und begleitet ihn im Verlauf

der kommenden Jahre kontinuierlich.

2000 • Die Ethik-Arbeitsgemeinschaft der Klinik für Anästhesie/Bethel wird gegründet.

• Im Dezember wird die Steuerungsgruppe Klinische Ethik als Vorläufer des Klinischen

Ethikkomitees gegründet.

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2001 • Der Arbeitskreis Ethische Fragen im EJW unter dem Vorsitz von Herrn Prof. U. Laaser wird

berufen. Der Arbeitskreis hat die Aufgabe, sich mit ethisch relevanten Themen aus dem

Gesamtbereich des EJW zu befassen.

• Herr Prof. G. Agich (Cleveland/USA) führt ein einwöchiges Seminar durch.

• Schwester Rosemarie Hopp übernimmt die Koordination der Klinischen Ethik in den Kranken-

häusern Gilead und Mara zusammen mit Herrn Prof. H. Schwager.

2002 • Mitglieder der Steuerungsgruppe besuchen einen Workshop der Universität Basel unter der

Leitung von Frau Prof. S. Reiter-Theil.

• Ethikvisiten auf der Anästhesiologischen Intensivstation, Bethel, werden etabiliert.

2003 • Das Klinische Ethikkomitee (KEK) wird gegründet.

• Mitglieder des KEK halten mehrere Vorträge auf dem 1. internationalen Kongress zur Ethik-

beratung in Cleveland (ICCEC), USA.

2004 • Die Palliativstation im Evangelischen Johannes Krankenhaus (heute EvKB) mit sieben Betten

wird eingerichtet. Es ist die erste Station dieser Art im Großraum Bielefeld.

2005 • Das KEK wird als gemeinsames Gremium der drei Standorte des EvKB (Krankenhaus Gilead,

Ev. Johannes Krankenhaus und Krankenhaus Mara) neu besetzt.

• Herr Dr. med. K. Kobert wird als hauptamtlicher Klinischer Ethiker des EvKB berufen.

• Ethik wird fester Bestandteil des Unterrichtes für Medizinstudenten im Praktischen Jahr.

• Die Ethik-Arbeitsgruppe in der Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie wird gegründet.

• Regelmäßige Ethikvisiten und –gespräche werden angeboten.

2006

• Die Ethik-Arbeitsgruppen in der Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Bethel, auf

der Station für Heimbeatmung, Bethel, und der Klinik für Onkologie und Palliativmedizin,

Johannesstift, werden gegründet.

2007 • Ein krankenhausinterner Wochenendworkshop zur Einrichtung eines Ethikberatungsdienstes

im EvKB fi ndet unter der Mitwirkung von N. Steinkamp, Universität Nimwegen, statt.

• Mehrere Beiträge zum 3. internationalen Kongress (ICCEC) zur Ethikberatung in Toronto,

Kanada von Mitgliedern des KEK werden gehalten.

• Der Ethikberatungsdienst nimmt im Juli mit 13 ausgebildeten Ethikberatern seine Arbeit auf.

• Die Hospizarbeit im EvKB, Bethel, beginnt unter der Koordination von M. Bögeholz.

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2008 • Der zweite Workshop des Ethikberatungsdienstes des EvKB „Philosophische Grundlagen von

ethischen Entscheidungen“ fi ndet unter Mitwirkung von H. Schmidt-Felzmann, Department

of Philosophy & COBRA National University of Ireland, Galway, Irland, statt.

• Mitglieder des KEK leisten mehrere Beiträge zum 4. internationalen Kongress (ICCEC) zur

Ethikberatung in Rijeka, Kroatien.

• Der Ethik-Liaisondienst auf der Operativen Intensivstation im Johannesstift wird implemen-

tiert.

• Die Ethik-Arbeitsgruppe in der Klinik für Neurochirurgie wird eingerichtet.

2009 • Ethikvisiten werden regelmäßig auf der Intensivstation der Medizinischen Klinik, Bethel,

durchgeführt.

• Der dritte Workshop des Ethikberatungsdienstes des EvKB „Ethikberatung in der Psychiatrie“

und „Ethik und Recht“ unter der Mitwirkung von R. Stoecker, Universität Potsdam und W.

Schild, Universität Bielefeld, fi ndet statt.

2010 • Der regelmäßige Ethik-Liaisondienstes auf der Neonatologischen Intensivstation, Bethel,

etabliert sich.

• Mitglieder des KEK leisten einen wissenschaftlicher Beitrag zum 6. internationalen Kongress

zur Ethikberatung (ICCEC) in Portland, USA.

• Der vierte Workshop des Ethikberatungsdienstes des EvKB „Ethik-Fallbesprechungen in der

pädiatrischen Versorgung“ unter der Mitwirkung von G. Rellensmann, Universitätsklinikum

Münster, S. Reiter-Theil, Universität Basel und W. Schild, Universität Bielefeld, fi ndet statt.

2011 • Ethikvisiten werden regelmäßig auf der Palliativstation der Klinik für Hämatologie, Onkologie

und Palliativmedizin/Johannesstift durchgeführt.

• Der Liaisondienstes im Palliativprojekt der Kinderklinik Bethel „Der Weg nach Hause“ wird

aufgebaut.

• Regelmäßige Ethikvisiten werden auf der Pädiatrischen Intensivstation Bethel etabliert.

• Mehrere wissenschaftliche Beiträge zum 7. internationalen Kongress zur Ethikberatung

(ICCEC) in Amsterdam werden geleistet.

• Der fünfte Workshop der Ethikberater des EvKB „Stolpersteine in der Ethikberatung“ mit der

Fokussierung auf kommunikationstheoretischen Grundlagen von Ethikberatung sowie der

Methode des Inneren Teams unter der Mitwirkung von D. Kumbier, Diplom-Psychologin und

Geisteswissenschaftlerin, fi ndet statt.

2012 • Eine zusätzliche Stelle für die Abteilung Klinische Ethik wird eingerichtet. Seit März 2012 hat

T. Löbbing, Klinische Ethikerin im EvKB, diese inne.

• Vorträge im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin zum Thema

„Ethik und Psyche“ werden gehalten.

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2013 • Der Abschluss der Untersuchung „Klinische Ethikberatung in der Psychiatrie aus dem Blickfeld

der Mitarbeitenden - eine quantitative und qualitative Befragung von Mitarbeitern einer

psychiatrischen Klinik vor dem Hintergrund ethischer, rechtlicher und medizinischer Gesichts-

punkte“ im Rahmen der Masterarbeit von Frau T. Löbbing zum Master of Medicine, Ethics

and Law erfolgt. Teilergebnisse werden im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik

in der Medizin präsentiert.

• Mitglieder des KEK leisten einen wissenschaftlicher Beitrag zum 9. internationalen Kongress

zur Ethikberatung (ICCEC) in München.

• Der sechste Workshop der Ethikberater des EvKB „Social Media im Kontext des Kranken-

hauses“ unter Mitwirkung von D. Romberg, Digitalcourage e. V. und Dr. S. Meyer, Kanzlei

Brandi fi ndet statt.

• Die Treffen der Ethik-Arbeitsgruppe „Ethik in der Neurologie“ werden wieder aufgenommen.

• Der Hans-Joachim Schwagerpreis für Klinische Ethik wird erstmals von den v. Bodelschwingh-

schen Stiftungen Bethel und dem ICCEC vergeben. Preisträger war das Children´s Bioethics

Centre des Royal Children´s Hospital Melbourne, Australien.

2014 • Ein wissenschaftlicher Beitrag zum 10. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC)

zum Thema „The Patient´s Voice“ in Paris, Frankreich, wird geleistet.

• Der Hans-Joachim Schwagerpreis für Klinische Ethik wurde zum zweiten Mal von den

v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem ICCEC vergeben. Das Netzwerk Ethik in

der Altenhilfe, Frankfurt a.M., Deutschland, wurde ausgezeichnet.

• Regelmäßige Ethikvisiten werden auf der Kardiologischen IMC-Station und im Stationären

Hospiz, Bethel etabliert.

2015 • Es werden wissenschaftliche Beiträge zum 11. internationalen Kongress zur Ethikberatung

(ICCEC) zum Thema „Improving Quality and Professionalism of Clinical Ethics Education &

Consultation“ in New York, U.S. gehalten.

• Der siebente Workshop der Ethikberater des EvKB mit dem Fokus auf ethischer Fallberatung

im EvKB fi ndet statt.

• Zum dritten Mal fi ndet die interdisziplinäre Fortbildungsreihe der Klinischen Ethik „Palliative

Versorgung im Krankenhaus – Das geht nur gemeinsam!“ an sechs Terminen statt.

2016 • Ein wissenschaftlicher Beitrag zum 12. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC)

zum Thema „The ethically complicated patient“ in Washington D. C., U.S. wird präsentiert.

• Der Hans-Joachim Schwagerpreis für Klinische Ethik wurde zum dritten Mal von den v.

Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem ICCEC vergeben. Frau Prof. S. Aleksandrova

von der Universität Pleuven, Bulgarien, wurde für ihre besonderen Verdienste beim Aufbau

praktischer Ethikberatung ausgezeichnet.

• Die Teamkonferenz für außergewöhnliche Belastungen (TAB) wird ins Leben gerufen.

• Vorträge und ein Workshop im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der

Medizin in Bielefeld zum Thema „Auf Augenhöhe. Zur Bedeutung der Menschenwürde in

Medizin und Gesundheitswesen.“

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Anlage 2: Zusammensetzung des Klinischen Ethikkomitees des EvKB im Jahr 2016

Name Funktion Abteilung/Bereich

Kobert, Klaus

Dr. med. (Vorsitz)

Leitender Klinischer Ethiker Klinische Ethik

Stockmann, Jörg

Dr. med. (stellv. Vorsitz)

Ltd. Arzt Zentrum für Behinderten-

medizin/Innere Medizin,

Krankenhaus Mara

Bach, Friedhelm

Dr. med.

Ltd. Oberarzt Klinische Infektiologie

Balzer, Reinhold Theologischer Direktor Direktorium A

Boesing, Thomas

Dr. med.

Oberarzt Klinik für Kinder- und

Jugendmedizin

Eickholt, Rolf Kaufmännischer Direktor Direktorium A

Eimkemeier, Corinna Koordinatorin Hospizarbeit im

Ev. Johanneswerk

Flender, Hans-Jürgen

Dr. med.

Oberarzt Klinik für Anästhesiologie,

Intensiv-, Notfallmedizin und

Schmerztherapie

Frommann, Nicole

Dr. theol.

Theologische Direktorin Direktorium B

Hahn, Birgit Pfl egerische Stationsleitung

Station A4, Gilead IV

Klinik für Psychiatrie und

Psychotherapie

Heesch, Eckhard Fachkrankenpfl eger Klinik für Anästhesiologie,

Intensiv-, Notfallmedizin und

Schmerztherapie

Hopp-Wörmann, Rosemarie Diakonisse im Ruhestand Bürgervertreterin

Karrer, Susanne Pfl egedirektorin Direktorium B

Kessler-Weinrich, Angela Krankenhausseelsorgerin EvKB und Kinder -und

Jugendhospiz Bethel

Kleffmann, Stefanie Pfl egerische Stationsleitung

Station F2, Gilead III

Klinik für Psychiatrie und

Psychotherapie, Abteilung

Gerontopsychiatrie

Kolloch, Rainer

Prof. Dr. med.

Ehemaliger Chefarzt Klinik für Innere Medizin,

Kardiologie, Nephrologie und

Pneumologie

Kottkamp, Hans-Werner

Dr. med.

Chefarzt Zentrale Notaufnahme

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Kretschmer, Bernhard

Prof. Dr. jur.

Professur für Strafrecht und

Strafprozessrecht

Fachbereich Rechtswissen-

schaft der Justus-Liebig-

Universität Gießen

Löbbing, Tanja Klinische Ethikerin Klinische Ethik

Meier, Angela Gesundheits- und

Krankenpfl egerin

Palliativstation Johannesstift

Mertzlufft, Friedrich-Otto

Prof. Dr. med.

Ärztlicher Direktor

Chefarzt

Direktorium B

Klinik für Anästhesiologie,

Intensiv-, Notfallmedizin und

Schmerztherapie

Rauch, Michael

Dr. med.

Oberarzt Klinik für Neurologie

Scherb, Christine Dipl.- Psychologin,

Psychologische

Psychotherapeutin,

Psychoonkologin

Psychoonkologie

Schild, Wolfgang

Prof. Dr. jur.

Lehrstuhl für Strafrecht,

Strafprozessrecht,

Strafrechtsgeschichte und

Rechtsphilosophie

Fakultät für Rechtswissen-

schaft der Universität Bielefeld

Weißinger, Florian

Prof. Dr. med.

Chefarzt Klinik für Innere Medizin,

Hämatologie/Onkologie und

Palliativmedizin

Weller, Ursula

Dr. med.

Oberärztin Neonatologie, Pädiatrische

Intensivmedizin

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Anlage 3: Veranstaltungsfl yer zur Fortbildungsreihe der Klinischen Ethik

Veranstaltungsort

v. Bodelschwinghsche Stiftungen BethelKinder- und Jugendhospiz Bethel-Mehrzweckraum -Remterweg 5533617 Bielefeld (Bitte nutzen Sie den Seiteneingang /Westeingang, von dem Weg zum Haupteingang rechts abzweigend)

Anmeldungen bitte an:T. LöbbingKlinische EthikBurgsteig 433617 Bielefeld

Tel.: 05 21 | 7 72 - 7 81 [email protected]

Die Zertifizierung (CME) der Fortbildungsreihe bei der Ärztekammer Westfalen/Lippe ist beantragt.

DozentInnen

Marion BögeholzHospizkoordinatorin, Krankenschwester, Palliative und Pediatric Palliative Care | Hospizkoordination EvKB / Standort Bethel, Kinder- und Jugendhospiz Bethel

Holger DiekmannFachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege,Palliative Care-Trainer | Stationäres Hospiz Haus Zuversicht

Dr. med. Hans-Jürgen FlenderOberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Transfusions-, Notfallmedizin und Schmerztherapie (AINS), Facharzt für An-ästhesiologie, DEAA, Spezielle Schmerztherapie, Chirotherapie, Palliativmedizin | Leitung der Schmerzambulanz/ Schmerzklinik

Dr. med. Klaus KobertLeitender Klinischer Ethiker im EvKB,Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Master of Bioethics, | Klinische Ethik im EvKB

Tanja LöbbingKlinische Ethikerin,Gesundheitswissenschaftlerin und Master of Medicine, Ethics and Law | Klinische Ethik im EvKB

Angela MeierFachkrankenschwester für Palliative Care, Pain Nurse | Palliativstation, Johannesstift

Christine ScherbPsychoonkologin, Diplompsychologin, Psychologische Psycho-therapeutin, Psychoonkologischer Dienst im EvKB | Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie und Palliativ-medizin

Prof. Dr. med. Florian WeißingerChefarzt der Klinik für Innere Medizin,Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin des EvKB im Johannesstift

Susanne WestruppKrankenhausseelsorgerin,Pastorin | Krankenhaus Mara und Gilead III

Klinische Ethik Fortbildungsreihe 2015

Palliative Versorgung im Krankenhaus – Das geht nur gemeinsam!

Eine Herausforderung für alle Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter

Programm

Veranstaltungsort: Kinder- und Jugendhospiz BethelZeit: jeweils von 19:00 - 21:00 UhrAusnahme: 21.04.2015 vorgelagert um 18:00 Uhr Möglichkeit einer Führung durch das Kinder- und Jugendhospiz

17.03.2015 Begrüßung K. Kobert

Palliative Care -eine Standortbestimmung F. Weißinger

Schmerztherapie I H.-J. Flender Schmerzleitung, Schmerzverarbeitung WHO-Stufenschema Koanalgetika 24.03.2015 Schmerztherapie II H.-J. Flender Fortsetzung Schmerztherapie I

Palliative Sedierung 21.04.2015 18:00 Uhr Angebot einer Führung durch das Kinder- und Jugendhospiz M. Bögeholz

19:00 Uhr Klinische Ethik K. Kobert | T. Löbbing Ethische Fallgespräche

Hospizarbeit M. Bögeholz Ehrenamtliche Sterbebegleitung im Krankenhaus

Palliative Versorgung im Krankenhaus – Das geht nur gemeinsam!Eine Herausforderung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

In vielen Bereichen des Krankenhauses sehen sich Mitarbeitende regelmäßig mit der Situation konfron-tiert, dass für eine Patientin oder einen Patienten keine Heilung mehr möglich ist. Der Übergang vom kurativen Behandlungsansatz zu einer palliativen Versorgung geht häufig mit Schwierigkeiten einher. Viele Fragen werden aufgeworfen: Was ist jetzt für den Menschen wichtig? Wie spreche ich mit ihm? Welche Möglichkeiten zur Therapie der Symptome wie Schmerz, Übelkeit oder Atemnot habe ich? Was darf ich und was muss ich tun? Was muss ich lassen?

Zielgruppe und Struktur der Fortbildung

Die Fortbildungsreihe richtet sich vor allem an Ärzte und Ärztinnen und Pflegekräfte, aber auch an Interessierte aus anderen Berufsgruppen des Krankenhauses, die sich mit den heutigen Möglichkeiten der Palliativmedizin und -pflege sowie der Begleitung schwerstkranker Menschen ausein-ander setzen wollen. An sechs Abenden wird von ausgewiesenen Experten versucht, in Form von Vorträgen, auf die oben gestellten Fragen Antworten zu geben, oder sie gemeinsam in der Diskussion zu finden. Darüber hinaus ist die interdisziplinäre Besprechung von Fallbeispielen vorgesehen.Die Inhalte der Veranstaltungen sind aufeinander abgestimmt. Deshalb ist eine durchgehende Teilnahme an möglichst allen Terminen sinnvoll. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.

28.04.2015 Symptomkontrolle Umgang mit Luftnot H. Diekmann Gastrointestinale Symptome F. Weißinger 05.05.2015 Kommunikation mit Patienten in einer palliativen Situation (u.a. Gesprächsführung, verbale und nonverbale Kommunikation) aus ärztlicher Perspektive F. Weißinger aus psychoonkologischer Perspektive C. Scherb aus pflegerischer Perspektive A. Meier aus seelsorgerischer Perspektive S. Westrupp

Klärung offener Fragen (gemeinsam) 12.05.2015 Interdisziplinäre/interprofessionelle Fallbesprechungen alle Referenten Diskussion

Übergabe der Teilnahmezertifikate, Evaluationund Abschluss mit allen DozentInnen

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Anlage 4: Flyer „Hilfestellungen zum Umgang mit sozialen Medien“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Anlage 5: Flyer „Unterstützung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in belastenden Arbeitssituationen“

Unterstützung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in belastenden Arbeitssituationen

Hilfestellungen

zum Umgang mit

sozialen Medien

Flyer Social Media Guideline 2017 12seitig.indd 1

04.04.2017 11:21:4404 04 2017 11:2

Hilfestellungen zum Umgang mit sozialen Medien

Flyer Social Media Guideline 2017 12seitig.indd 104.04.2017 11:21:44

Hilfestellungen

zum Umgang mit

sozialen Medien

Flyer Social Media Guideline 2017 12seitig.indd 1

04.04.2017 11:21:4404 2017 11:2

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Klinische Ethik Evangelisches Klinikum Bethel gGmbH

Dr. med. Klaus Kobert Leitender Klinischer EthikerKantensiek 1933617 Bielefeld

Tel.: (+49) 0521 772 - 77072Fax: (+49) 0521 772 - [email protected] evkb.de/ethik