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18 Oesterr. Post AG / Sponsoring Post, GZ 04Z036021 S, Benachrichtigungspostamt 4020, P.b.b., DVR-Nr.: 0977861 38 3 AUG 2014 14 6 FETZENBALL Das Spiel und die Bastelanleitung GENAGELTER FISCH Rookie’s Scout Kitchen DAS WETTER LAUSIG. DAS ESSEN: NAJA! DAS LAGER – GRENZGENIAL. 04 > ALLE SOMMERLAGER DER OBERÖSTERREICHISCHEN GRUPPEN IM IN- UND AUSLAND WETTER

jam no.38

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jam, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen, Ausgabe 38, August 2014

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Oesterr. Post AG / Sponsoring Post, GZ 04Z036021 S, Benachrichtigungspostamt 4020, P.b.b., DVR-Nr.: 0977861

38 3 AUG 2014

146 FETZENBALL

Das Spiel und dieBastelanleitung

GENAGELTERFISCH

Rookie’s Scout Kitchen

DAS WETTER LAUSIG. DAS ESSEN: NAJA!

DAS LAGER – GRENZGENIAL.

04

>ALLESOMMERLAGER

DEROBERÖSTERREICHISCHEN

GRUPPENIMIN-UNDAUSLAND

WETTER

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KLEINE UND GROSSE ABENTEUER

Was das PfadfinderIn sein so einzigartig macht, sind die vielen kleinen

und großen Abenteuer. Ein wirklich gutes Abenteuer ist jenes, über das sich

gute Geschichten erzählen lassen. Das jam sucht diese Geschichten aus eurer

Pfadfindergruppe, um sie den Lesern zu zeigen. Das kann eine aufregende

Heimstunde, ein gelungenes Unternehmen oder ein genialer Lagertag sein.

SO GEHT DAS

Ihr müsst euch nicht um schmissigen Text bemühen, das macht die jam-

Redaktion, wenn es in einer der nächsten Ausgaben erscheinen sollte.

Schickt uns einfach ein E-Mail an [email protected] und erklärt in

kurzen Worten, was los war und was es so besonders gemacht hat.

Wichtig sind dabei aber auch richtig gute Fotos. Auch in eurer Gruppe

gibt es sicher tolle FotografInnen, die es verstehen, die Erlebnisse

der Kinder und Jugendlichen ordentlich in Szene zu setzen.

Einreichen können alle PfadfinderInnen aus Oberösterreich.

Einreichschluss ist der 31. Dezember 2014. Mehr Info und

Teilnahmebedingungen auf:

www.ooe.pfadfinder.at

Hinter der Marke Scouting Crew stehen echtePfadfinder. Den Pfadi Onlinestore findest du unter

www.scoutingcrew.at

übrigens:

JETZTNEUim Programm der Scouting Crew:

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IMPRESSUM: Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen“ Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel.: 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59, E-Mail: [email protected] – Web: www.ooe.pfadfinder.at, ZVR: 750481321Titel: jam, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinder und PfadfinderinnenErscheinung: 4 mal jährichGrundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommuni- kationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

Redaktion: Ulrich Schueler Gestaltung, Satz: Schueler. Projektdesign, Werbeagentur – www.schueler.atHersteller: Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz

Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,–/Jahr (E-Mail: [email protected])Anzeigenannahme: Tel.: 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59, [email protected] (Andreas Stumpf)

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Liebe Leserinnen und Leser,

das jam ist immer das, was die RedakteurInnen draus machen. In den letzen beiden Jahren haben Susi Windischbauer und Flo-rian Sedmak die Redaktion hauptverantwortlich geschaukelt. Sie haben uns viele interessante und amüsante Artikel lesen lassen – über das Pfadfinden an sich, über unseren Planeten und über gute Ideen, die Welt zu einer besseren zu machen. Ich möchte mich hier bei den beiden herzlich bedanken. Leider sind sie ab dieser Ausgabe nicht mehr dabei.

Dieses jam ist daher wieder in einem Alleingang entstanden. Mit ein Grund, warum es später kommt als geplant. Für das nächste jam im Oktober oder November bahnt sich aber wieder ein neues, vielversprechendes Redaktionsteam an. Darauf freue ich mich und darauf können wir uns alle freuen. Bis es soweit ist wünsch ich euch viel Spaß mit dieser Ausgabe, noch einen schönen Sommer und auf wiederlesen.

Uli jam-Redaktion

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Vorwort, Inhalt 3

Das Wetter lausig. 4 Das Essen: naja! Das Lager – grenzgenial.

Fundraising ganz pfadisch. 7

PfadfinderInnen- 8 Technik: Wetter

My Tent Is Your Tent 10 Halb Syrien ist auf der Flucht. Über Mut, Solidarität und Courage?

13 Die Einreichungen

Fetzenball 14 Das Spiel und die Bastelanleitung

Die ungebetenen Gäste 16 auf der Fensterbank Fliege, Mücke, Schmetterling.

Rookie’s Scout Kitchen 18 Genagelter Fisch

Rückblick > RaRo Landesaktion März 2014 20 > Ein WiLa Joint Venture 21 und dessen Folgen > Innviertler GuSp in der Zauberwelt 22 > WIWÖ AUF SCHATZSUCHE 23

Titelfoto: RaRo auf der Landesaktion.

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Die Sommerlagerliste der Ober-österreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder sieht aus, wie eine historische Karte einer Völker-wanderung. Die Wichtel und Wölflinge (7–10 Jahre) bleiben meist in der Nähe ihres Wohn-ortes. Guides und Späher (10–13 Jahre) wagen sich schon weiter fort, während sich Caravelles und Explorer (13–16 Jahre) und Ranger und Rover (16–20 Jahre) die Welt ansehen. Ein paar Lager fehlen in dieser Karte, darüber lag der Redaktion keine Info vor.

Stell dir vor, wie es aussehen wür-de, wenn du eine Sommerlager-Karte von allen PfadfinderInnen-Gruppen aus der ganzen Welt vor dir hättest.

OTTENSHEIM

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LINZ 8

LINZ 2

ROHRBACH/BERG

WELS

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BRAUNAU FREISTADT

ROHRBACH/BERG

LANGHOLZFELD

LEONDING

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LEONDINGLINZ 6

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ROHRBACH/BERG

WELS

WELS

WELSWELS

STEYRTAL

MEHRERE STUFEN EINER GRUPPE

RARO

CAEX

GUSP

WIWÖ

ON TOUR

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DAS WETTER LAUSIG. DAS ESSEN: NAJA!DAS LAGER – GRENZGENIAL.2088 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 119 Sommerlagern, fast 1.000 Programmtage und knapp 50.000 Essensportionen – das ist der ganz normale Wahnsinn eines ganz norma-len oberösterreichischen PfadfinderInnensommers. Von Unannehmlichkeiten lässt sich nie-mand aus der Ruhe bringen, denn für Jammereien bleibt keine Zeit.

SO ODER ANDERSDa bis zum Redaktionsschluss noch wenige Gruppen von ihren Lagern zu-rückgekehrt sind, ist diese Geschichte eine erfundene. So könnte es sich aber zugetragen haben. So funktioniert das Abenteuer Sommerlager. Ein einfaches aber eindrucksvolles Rezept.

„Weg sind sie, meine zwei Pfadfinder-leins … und ich überlege, was ich mit der ganzen Freizeit anstelle“, postet die Mama einer Guide und eines Wölflings. Wer da wohl wen mehr vermissen wird?

Das erste Sommerlager ist oft der al-lererste Urlaub ohne die Eltern. Das ist immer ein spannendes Experiment. Die Kinder habens leichter, wenn die Eltern

auch eine Pfadfindergeschichte haben, denn sie sparen sich beim Packen die Diskussionen darüber, was man auf einem Lager alles NICHT braucht. Die Ausrüstung für die kommenden vier-zehn Tage hat locker in einem Rucksack platz. Das Messer muss geschliffen sein, die Stirnlampe braucht frisch geladene Akkus und gegen Reisefieber ist ohnehin kein Kraut gewachsen. Also alles rein in die Tasche und raus aus der Tür, es wird die letzte sein, die man im Laufe der kommenden beiden Wochen hin-ter sich schließen wird. Es kommt die Zeit des unverwechselbaren Klangs von Reißverschlüssen.

Der Regen auf der Zeltplane ist irgend-wie meditativ. Nebenan liegen Freun-

dinnen oder Freunde und dösen einer nach der anderen schön langsam weg. Der erste Lagertag war anstrengend, aber aufregend. Die Guides und Spä-her (10 bis 13 Jahre) haben begonnen, ihre Kochstelle zu bauen, auf der sie während der nächsten Tage alles selbst kochen wollen. Mit ein bisschen Übung schmeckt es fast wie daheim. Kleinere Niederlagen sind kein Drama, denn Hunger ist der beste Koch.

Wenn noch Zeit bleibt, versucht man sich als Architektin oder als Baumeis-ter. Türme so hoch wie ein aufgestellter Lkw, Brücken, Schaukeln, Liegestühle, Regalsysteme für das ganze Werkzeug, Lagerfeuergruben, Wäscheständer und was einem sonst noch Praktisches in

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KREMSTAL

KREMSTAL

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ENNS KREMSTALKREMSTAL

LANGHOLZFELD

KRONSTORF

FREISTADTPUCHENAU

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LINZ 12

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GMUNDEN

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GALLNEUKIRCHEN/ENGERWITZDORF

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FREISTADT

BRAUNAU

ROHRBACH/BERG

ROHRBACH/BERG

ROHRBACH/BERG

ROHRBACH/BERG

LEONDING

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SCHILDORN

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SCHWANENSTADTVÖCKLABRUCK

VÖCKLABRUCK

STEYRTALFREISTADT

LINZ 2

LINZ 2

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LINZ 8

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LINZ 6

LINZ 6

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LINZ 5

ROHRBACH/BERG

WELS

WELS

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den Sinn kommt. Fertig ist das alles nie und Reparaturen sind an der Ta-gesordnung.

ES DARF GEBLÖDELT WERDEN!Ein Leiter der Wichtel und Wölflinge, die im Haus schlafen, weckt die Aben-teurer in einer unmöglichen Verklei-dung: Er zwängt einen riesigen Bauch in eine blau-weiß gestreifte Hose, am

Kopf ein Helm mit kleinen Hörnchen. Die Leiterin kommt mit roter Hose und schwarzem Shirt und Federn am Helm. Es scheint, als wäre Erwachsenen auf ei-nem Pfadfinderlager gar nichts peinlich. Die Kinder sind jetzt jedenfalls gleich hellwach, was weniger das Verdienst der albernden Leiter ist. Am Lager schläft keiner lange.

Zum Frühstück wird Zaubertrank ser-viert und am Vormittag fertigen alle Kinder selbst Kostüme an: Troubardix, Gutemine, Miraculix, Teefür zweifix … und bereiten sich auf die große nach-mittägliche Keilerei mit den Römern vor, bei der nicht nur Kraft sondern auch viel Geschicklichkeit gefragt ist. Und wenn es dann dämmert, sind die Erwachsenen erledigt, ganz im Gegen-

Für die grimmigen WiWöWikinger von Linz 4 und Linz 6 ist Ziegenmel-ken ein Kinderspiel – wer es kann, braucht auch nur eine Hand.

Die Schwanenstädter GuSp mit ihren Kochstellen aus Ziegeln und Gatsch. Beachtenswert: die inte-grierte Warmwasseraufbereitung!

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satz zu den Kindern und daran wird sich die ganze Woche nichts mehr ändern.

WEIT, WEIT WEGDie Caravelles und Explorer sind heuer auf Auslandslager. Das haben sie sich selbst ausgesucht und es hat fast ein halbes Jahr gedauert, sich auf das Rei-seziel zu einigen. Nach fast zwei Tagen im Zug steigen sie im schwedischen Nirgendwo aus dem Zug und sind erst eimal müde und planlos. Dem Leiter ist das nur scheinbar egal. Er ist es schon gewohnt, dass manches einfach länger dauert. Wenn es sein muss, wartet er bis es dämmert. Kein Problem, denn das Zelt kann man hier überall hin-stellen und die Spaghettivorräte reichen noch für alle. Die Entscheidung ist aber schneller da als erwartet. Die ganze Hor-de fällt in einen kleinen Supermarkt ein. Was es hier zu essen gibt, wissen sie längst: Köttbullar kennt man von IKEA. Welch ein Glück, dass man sich nicht für Polen entschieden hat, man müsste jetzt schon das erste Mal das Lexikon auspacken. Auch sonst sind viele Wör-ter fast gleich wie im Deutschen oder im Englischen. LAX FILÉ versteht man auch noch, das wird aber wohl nicht ins Lagerbudget passen.

Bis zum Kanuverleih sind es zwei Kilo-meter zu Fuß. An den schweren Ruck-sack werden sich die Jugendlichen erst im Laufe der nächsten Tage gewöhnt haben. Außerdem wird er mit jeder Mahlzeit leichter. Jetzt sind aber alle erst einmal richtig k. o. Die Leiterin hilft jetzt aus und organisiert einen ersten

Lagerplatz beim Nachbarbauern. Seine Frau stellt sich gleich hinter den Herd und gibt noch ein paar dicke Waffeln zum Besten – mit selbst gemachter Mar-melade. Zum ersten Mal sind die Ca-ravelles und Explorer beeindruckt von den netten Leuten im fremden Land. Es ist fast Mitternacht und langsam wird es finster, auch eine neue Erfah-rung. Morgen geht das Abenteuer erst richtig los. Die Jugendlichen wissen noch nicht, dass sie in ihren Booten nun tagelang gegen Wind, Mücken und gelegentlichen Regen kämpfen werden. Aber das ist der Stoff aus dem Abenteuer geschnitzt werden.

ZU GAST BEI FREMDEN FREUNDENInternationale Bekanntschaften sind für uns Pfadfinderinnen und Pfadfinder wichtig! Keiner scheut sich davor, auf fremde Scouts und Guides zuzugehen. In keinem Land der Welt ist das anders. Acht Ranger und Rover (16–20 Jahre) sind in Italien unterwegs. Schon vorab haben sie sich um das erste Quartier gekümmert und kurzerhand ein Pfad-finderheim in Bologna reserviert. Das bietet kaum Komfort, kostet aber nicht viel. Die Gruppenleiterin der lokalen Scouts und Guides holt die Partie vom Bahnhof ab. Mit dem Bus gehts quer durch die Stadt. Das Heim liegt etwas außerhalb und dort wartet schon die erste Überraschung: Die „Rover e Scol-te“ der Gruppe (gleich alt wie die noch unbekannten österreichischen Gäste) haben eine Willkommensfete auf die Beine gestellt.

Zwei Österreicher sprechen ein wenig italienisch und die Italiener packen ihr „bestes“ Englisch aus. Im kleinen Gar-ten hinter dem Heim kochen sie ein einfaches Abendessen. Wenn die letzten schlafen gehen, ist es längst wieder hell.

Alle schlafen sich aus und etwas später treffen sich In- und Ausländer wieder in der Innenstadt. Weiter geht es Richtung Florenz, Pisa und Lucca. Zum Schluss möchten die RaRo noch für ein paar Tage einen gemütlichen Strand finden. Wo auch immer das sein wird. Sie sind da flexibel und lassen vieles einfach auf sich zukommen.

ALLES ANDERSGanz gleich, wie alt sie sind, Pfadfinde-rinnen und Pfafinder kommen immer verändert nach Hause und da sprechen wir nicht von dem, was unter den Fin-gernägeln zu finden ist, auch nicht da-von, dass jeder angesichts der Erlebnisse der letzten Wochen schon im Stehen einschlafen könnte.

Die Eltern holen ihren Sohn vom Zug ab. Mitten in der Nacht sind die CaEx von Schweden heimgekehrt. Ein Vater stellt fest, dass sich sein Sohn verän-dert hat, das kenne er schon an der Körpersprache. Nach einer kurzen Be-grüßung lässt der Sohn die Eltern vor dem Bahnhof stehen und will auch die letzen Meter noch zu Fuß nach Hause gehen – mit dem Rucksack, mit dem er jetzt fast zusammengewachsen ist und an dessen Gewicht er sich längst gewöhnt hat.

CAEX Langholzfeld in Frank-reich. In Paris nicht nur bei Pfadfindern sehr beliebt: ein Picknick an der Seine.

CAEX Ried: unterwegs in Slowenien und Kärnten.

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Die vielen Geschichten vom Sommerla-ger werden die Kinder und Jugendlichen erst nach und nach erzählen können. Es dauert ein wenig, bis man alles, was man erlebt hat, richtig einordnen kann. Man hat viel gesehen und hatte viel Spaß. Vergessen sind alle Anstrengun-gen, die man in der Organisation und Durchführung unternommen hat. Ver-gessen ist auch so mancher Streit. Der gehört dazu, wenn man mit anderen Menschen unterweg ist und wenn sich die Interessen nicht immer decken. Und er kann helfen, solange man sich um konstruktive Lösungen bemüht.

NACH DEM LAGER IST VOR DEM LAGERSommerlager kann man nicht zurück-holen, bleiben aber lange in Erinnerung. Trost ist, dass nächstes Jahr wieder eines ansteht. Die älteren wissen jetzt, dass sich ein Jahr Vorbereitung ausgezahlt hat und dass man es beim nächsten Mal noch besser machen kann. Manche von den Kleinen freuen sich darauf, dass sie im kommenden Jahr wie die Großen auch schon im Zelt schlafen dürfen.

FUNDRAISINGGANZ PFADISCHVergleicht man sie mit anderen Urlauben, sind die meisten Pfad-finderlager nicht sehr teuer. Trotzdem muss man sich mit der Fi-nanzierung auseinandersetzen. In verschiedenen Gruppen gibt’s die unterschiedlichsten Ideen, um die Lagerkasse aufzufetten.

Die CaEx von Linz 2 haben unter dem Motto „1001 Nacht“ zum Dinner geladen. Sie haben das Menü selbst ausgewählt und nach brauchbaren Rezepten gesucht. Dann planten sie Werbung, Tickets (á € 29,–) und Deko. Eingeladen waren alle, die sich einen Abend lang mit einem tollen Menü verwöhnen lassen wollten, 45 Gäste sind der Einladung gefolgt.

Linz 4 wäscht Autos, um die Gruppenkassa zu füllen, und das hat schon Tradition – Innenreinigung inklusive. 45 Autos haben sie heuer auf Hochglanz gebracht und die wartenden Besitzer haben sie mit Kuchen, Bosna und Getränken bei Laune gehalten.

Und das Welser Heim braucht ein neues Dach. Dazu hat sich die Gruppe etwas Besonderes einfallen lassen. Sie haben die Pfadfin-derei in die Stadt verlegt. Das nennt man dann „City-Scouting“. Bei vielen Stationen und in einem Schaulager haben sie nicht nur Spiele und Aktivitäten angeboten und Geld gesammelt, sondern auch die Welser Bevölkerung über die PfadfinderInnen informiert. Das eine oder andere Kind hat vielleicht Lust bekommen, im Herbst selbst Pfadfinderin oder Pfadfinder zu werden.

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Diese jam-Seite widmet dir:

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WASISTWETTER?Wetter ist an jedem Punkt der Erde – zu jedem Augen-blick anders. Örtliches Wetter können wir definieren als die Gesamtheit aller atmosphärischen Zustände wie Wind, Windrichtung, Windstärke, Temperatur,Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Niederschlag, etc.

Klima ist dagegen der mittlere Zustand der Atmosphä-re im Verlauf eines Jahres, an einem bestimmten Ort.Somit ist Wetter die stets veränderliche Gesamtheitder atmosphärischen Erscheinungen an einem Ort zu einer bestimmten Zeit.

WOLKENDEFINIERTINDENZEHNGRUNDFORMENMan unterscheidet prinzipiell zwischen drei Wolken-Grundtypen, der Cirrus (Schleierwolke), der Stratus (Schichtwolke) und der Cumulus (Haufenwolke). Diese wiederum sind in drei Stockwerke eingeteilt.

1.CIRRUS (Ci) 7000–13000mCirren sind Eiswolken, die aus winzigen Eiskristallen bestehen. Sie werden auch Federwolken genannt, da sie aus ganz zarten Schleiern bestehen. Oft kündigen sie eine Tiefdrucklage an.

2.CIRROCUMULUS (Cc) 7000–13000mKleine Schäfchenwolken, die entstehen, wenn sich Eiswolken zusammenschieben.

3.CIRROSTRATUS(Cs) 7000–13000mDas Sonnenlicht bricht am Eiskristallschleier, der den ganzen Himmel bedeckt. Man sieht einen leuchtenden Ring um die Sonne.

4.ALTOCUMULUS (Ac) 2000–7000mAuch als Schäfchenwolken bekannt, sie bestehen aus kleinen Wassertröpfchen.

5.ALTOSTRATUS (As) 2000–7000mEine Wolkenart, die den Großteil des Himmels be-deckt und die Sonne verschwinden lässt. Auch sie kündigen schlechtes Wetter an.

6.STRATOCUMULUS (Sc) < 2000mSie kommen bei uns sehr häufig vor und stellen den Übergang von der Schicht- zur Haufenwolke dar. Je dunkler, desto feuchter ist die Luft. Wird die Wolke dunkler, kann sie zur Regenwolke werden.

7.STRATOS (St) < 2000mDas ist die Bewölkung, die wir als Nebel kennen. Diese kann als gehobene Nebelschicht, die sehr tief den Himmel bedeckt, auftreten oder als Bodennebel auf der Erde aufsitzen.

8.NIMBOSTRATUS (Ns) 500–6000mDas „Nimbus“ weist auf eine Wolkenart hin, die Niederschläge bringt. Oft ist diese Wolkenart als dunkler Wolkenbehang zu sehen.

Verschiedene Wolkenformen kommen in den verschiedenen „Stockwerken“ der Atmosphäre vor und sagen einiges darüber aus, welches Wetter dich erwartet.

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WETTERVON THOMAS KNÖDLER

BUCHAUTOR: „EXPEDITION INS FREIE

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Oft bist du im Freien unterwegs und dann macht dir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Gerade heuer haben wir oft das Gefühl, dass wir uns auf den sonst so schönen Sommer nicht richtig verlassen können. Wenn du aber weißt, was auf dich zukommen kann, kannst du dich auf alles vorbereiten und ein paar Tropfen Regen machen dir dann nicht viel aus. Hier gibt es für dich ein kleines Basiswissen. Mehr dazu kannst du im Buch „Expeditionen ins Freie“ nachlesen oder auf der website www.expeditionen.cc

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9.CUMULUS(Cu) Die Haufenwolke, die bei Schönwetter entsteht und bei ihrer Entstehung ständig Form und Größe ändert. Während sie oben von der Sonne beschienen wird und weiß strahlt, wird sie auf der Unterseite beim Wachsen immer dunkler.

10.CUMULONIMBUS(Cb) 1000–13000mDie Cumulonimbus ist eine gewaltige Wolkenerschei-nung. Sie kann sich bis in die obersten Schichten der Troposphäre in 13000m Höhe ausdehnen. Aus-gehend von einer Cumulus saugt sie warmfeuchte Luft an und wächst vertikal in die Höhe. In dieser Wolke herrschen Winde mit bis zu 300km/h, es blitzt ununterbrochen, es wirbelt Regentropfen und Hagelkörner in die Höhe. Je stärker die Thermik in der Wolke ist, umso heftiger können die Gewitter und Unwetter werden.

WETTERVORHERSAGEDie Vorhersage der zukünftigen Wetterentwicklung beschäftigt die Menschheit seit Jahrtausenden und beruht auf Beobachtungen und Forschung auf dem Gebiet der Meteorologie. Wenn man sich nun damit beschäftigt, Informationen über die Entwicklung des

Wetters für die nächsten Tage oder Stunden einzu-holen, stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:

Anzeichen der Natur Wetterkarten Radio/TV Internet/Wetterdienste

Oft, wenn wir das Gefühl haben, der Wetterbericht stimmt wieder einmal überhaupt nicht, gibt es zu beachten, dass es einerseits eine überregionale (also über große Bereiche, z.B. ein Land) sowie regionale Vorhersagen und Wetterverhältnisse gibt. So kann z.B. im Sommer eine Hochdrucklage herrschen, lokal dann aber doch Gewitterzellen entstehen usw.

Da sich das Wetter zu keiner Zeit an keinem Ort der Welt jemals gleich verhält, ist es kein leichtes Unter-fangen, das Wetter genau vorherzusagen. Dennoch verfügen wir heutzutage über sehr gut aufbereitete Wetterinformationen, vor allem im Internet.

Beobachte das Wetter bei dir zu Hause und mach dir Notizen zu Temperatur, Windrichtung und -stärke, der Bewölkung und vielleicht auch den Luftdruck. Dann wirst du selbst immer besser das Wetter vor-aussagen können.

ANZEICHEN FÜR GUTES WETTER SIND, WENN...

die Berge durch Dunst schlecht zu sehen sind. der Morgennebel zu Boden sinkt. sich starker Morgentau gebildet hat. der Frühnebel sich auflöst. die Schwalben hoch fliegen. die Frösche anhaltend quaken. die Wolken abends von unten orange leuchten. die Kondensstreifen von Flugzeugen schnell verschwinden. der Tag heiß und die Nacht kalt ist. die Spinne ein Netz spinnt. beständiger hoher Luftdruck. abends Mückenschwärme in der Luft tanzen. der Rauch vom Lagerfeuer gut empor steigt. die Grillen zirpen. du Fledermäuse beim Abendflug beobachten kannst.

ANZEICHEN FÜR SCHLECHTES WETTER SIND, WENN...

die Berge in großer Entfernung sehr nah scheinen und gut zu sehen sind. im Sommer der Morgentau ausbleibt. wir ein Morgenrot erleben. die Schwalben tief fliegen. die Kondensstreifen von Flugzeugen lange zu sehen sind. die Fische springen. stetig fallender Luftdruck. der Rauch vom Lagerfeuer sehr schlecht

aufsteigt. manche Blumen die Blüten schließen. die Sterne stark flimmern. der Mond einen großen Hof zeigt. Ameisen völlig chaotisch durch die

Gegend laufen.

DIEWETTERAHNUNGFÜRDENNÄCHSTENTAG:

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WIEENTSTEHTEINGEWITTERUNDBLITZE?WASTUNBEIUNWETTERN?WASSAGTMIRDIEWETTERKARTE?WASSINDWARM-UNDKALTFRONTEN,OKKLUSIONENUNDISOBAREN?

Antworten auf diese Fragen und viel wissenswerte Information für deine Outdooruntenehmungen findest du im Buch„EXPEDITIONEN INS FREIE“ von Thomas Knödler:

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Das kleine Land ist heillos überfordert, lokale Res-sourcen sind längst aufgebraucht. Es sind Berichte über Flüchtlingsfamilien zu lesen, die in Lagerräu-men ohne sanitäre Anlagen hausen, in Räumen, die kaum groß genug sind, dass alle einen Platz zum Schlafen finden. Trotzdem sind sie froh, dass sie ein Dach über dem Kopf haben und dass sie hier sind und nicht dort, woher sie gekommen sind und jede Minute Angst um ihr Leben hatten.

GASTFREUNDSCHAFT AUF LIBANESISCHIn der kleinen Gemeinde Halba halten sich mehrere hundert „Gäste“ aus der syrischen Stadt Homs auf. Die Einwohner nennen die Flüchtlinge „Gäste“ und tun, was geht, um ihnen das Gefühl zu vermitteln auch „Gast“ zu sein. Die Schule läuft längst im Zwei-schichtbetrieb – am Vormittag für die libanesischen Kinder, am Abend für die syrischen. Und die lokalen Pfadfinder lassen sich nicht lange bitten. Die „Leba-nese Scouts“ teilen mit den Gästen, was sie entbeh-ren können. „My Tent … Your Tent“ nennen sie ihre

Hilfsaktion und tun das, was sie am besten können. Sie heißen die Familien, deren Väter oft vermisst werden oder tot sind, herzlich willkommen, geben Zelte, Decken, Kleidung und Essen aus und teilen viel Zeit mit ihnen, vor allem für die Kinder. Sie spielen und singen mit ihnen und bereiten ihnen zumindest gelegentlich die eine oder andere sorgenfreie Stun-de. Laut deren eigenen Angaben haben die Lebanese Scouts seit Ausbruch des Konfliktes in Syrien bereits zwei Millionen Stunden Hilfsarbeit für die Flücht-linge geleistet. Im Nachbarland Jordanien haben ein paar engagierte Frauen für die dort untergebrachten Mädchen eine Pfadfinderinnengruppe gegründet, um ihnen mit etwas Programm aus der Tristesse zu helfen.

„Ich bin zutiefst berührt von der Freundlichkeit, der Liebe und Fürsorge, die diese jungen Pfadfinder ih-ren Gästen entgegenbringen“, sagt Siegfried Weiser, Vorsitzender der World Scout Foundation, der die Pfadfindergruppe letzten Winter besucht hat. „Obwohl sie selbst nicht viel haben, sind sie gewillt zu teilen.“

MyTentIsYourTentHalb Syrien ist auf der Flucht. Über Mut, Solidarität und Courage?von Ulrich Schueler

Es ist eine der größten humanitären Katastrophen der letzten Jahrzehnte. In Syrien eskaliert seit drei Jahren ein Bürgerkrieg, der das Land in Schutt und Asche legt. Mehr als 150.000 Menschen sind tot und die Zahl der Menschen, die vor dem Konflikt fliehen, steigt ständig – die Caritas spricht von fast zehn Millionen Flüchtlingen, beinahe die Hälfte der gesamten syrischen Bevölkerung. Etwa drei Millionen sind ins Ausland geflohen, fast zwei Millionen davon in den Libanon, ein Land so groß wie Tirol mit nur 4,5 Millionen Einwohnern.

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HINTER JEDER ZAHL STEHT EIN MENSCHWIE DU UND ICH.Die genannten Zahlen sind nur schwer prüfbar, weil in verschiedenen Quellen unterschiedliche Angaben gemacht werden. Klar ist dennoch, dass das Ausmaß der Katastrophe für uns unvorstellbar ist. Dabei rühmt sich Österreich gerne damit, im Jahr 1956 180.000 Flüchtlinge aus Ungarn, im Jahr 1968 162.000 Flücht-linge aus der damaligen Tschechoslowakei und 1994 60.000 Kriegsvertriebene aus Yugoslawien aufgenom-men zu haben. 2013 wurden in Österreich 17.503 Asylanträge gestellt, positiv erledigt und damit rechts-kräftig anerkannt wurden lediglich 4.133 Anträge (Quelle: bmi.gv.at). Ohne diese Leistung geringzu-schätzen, machen sich diese Zahlen im Vergleich zur aktuellen Entwicklung in Syrien wie Peanuts aus.

WAS KÖNNEN WIR TUN?Krisenherde gibt es in der Welt wie Sand am Meer und jede dieser Krisen stürzt unzählige Menschen ins Unglück, bedroht ihr Leben oder zumindest ihre Le-bensgrundlage. In erster Linie ist es unsere Aufgabe als Pfadfinderinnen und Pfadfinder, nicht wegzuschauen, informiert zu bleiben, eine eigene Meinung und den Mut zu haben, diese auch kund zu tun. Nur wenige Menschen haben solch ein sorgloses Leben wie wir. Wir müssen allen Nörglern zum Trotz anerkennen, was in Europa in den letzten Jahrzehnten geleistet wurde, um dauerhaften Frieden möglich bzw. Kriege nicht einmal vorstellbar zu machen. Wir müssen un-ser Glück schätzen lernen und darüber nachdenken,

wie wir es teilen können. Wir müssen uns selbst sehr anstrengen, gute Gastgeber zu sein. Wenn ich davon höre, dass sich verängstigt Bürgerinitiativen formieren, sobald man vor ihrer Haustür Unterkunft für eine Handvoll Asylwerber sucht, wenn ich in der Zeitung lese, dass Oberösterreich (neben mehreren anderen Bundesländern) Schwierigkeiten hat, seine Quoten für adäquate Quartiere zu erfüllen, dann sind wir davon noch ganz weit entfernt!

Herzlichkeit und Solidarität sieht anders aus und ich schäme mich ein bisschen, weil ich weiß, dass ich selbst nicht genug tue. „Mein Zelt ist dein Zelt“ könnte auch unser Motto sein. Initiativen wie jene von Ute Bock zeigen mit viel Engagement und Auf-opferung vor, wie so etwas gehen kann. Wir können aber damit beginnen, unsere Meinung nicht hinter dem Busch zu halten, das kostet noch gar nichts. Wer etwas in der Geldbörse übrig hat, kann spenden. Wer Zeit hat, kann sich engagieren. Vor allem aber können wir die Sorgen der Flüchtlinge teilen, denn auch unsere größten Sorgen stehen in keinem Verhältnis zu deren Leid. Vielleicht gibt unsere Solidarität den Flüchtlingen und den Helfern zumindest den Mut, durchzuhalten. Nicht vergessen: Der Große schützt den Kleinen!

Das Flüchtlingslager „Za‘atari“ ist mir mehr als 150.000 Menschen binnen zwei Jahren zur viertgrößte Stadt Jordaniens geworden. Und jeden Tag kommen mehr. Mehr als die Hälfte dieser Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche. Auch hier enga-gieren sich Pfadfinderinnen und gründeten eine „informelle“ Pfadfinderinnengruppe. Sie legen wie wir das Versprechen ab, Gott, dem Land und den Mitmenschen zu hel-fen, und träumen von einer besseren Welt.Foto links: commons.wikimedia.org/U.S. Department of State, Foto unten: Nabih Bulos/NPR

Die Bilder aus einem jordanischen Fernsehbeitrag zeigen die PfadfinderInnen aus Halba beim Engagement für die syrischen Flüchtlinge. Das Video gibts hier online: http://youtu.be/LK9IugUfuDU

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SYRIENHoms

Damaskus

Halba

Za‘atari

LIBANON

TÜRKEI

JORDANIEN

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Die umWELTdenker des Landes haben sich heu-er mit dem Wert alter Textilien auseinadergesetzt. Tolle Einreichungen versprechen eine spannende Prämierung auf der Landestagung Ende September.

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Es liegt auf der Hand, dass die Ideen und Projekttei-le zum Thema „Stoffwechsel“ in den verschiedenen Gruppen ähnlich sind. Natürlich geht allem vor-an, Textilien zu sammeln. Was daraus aber gemacht wurde, ist zum Teil schon sehr überraschend und die Projektdokumentationen zeigen, dass viel Ehrgeiz, viel Ausdauer und Engagement notwendig waren.

SPENDEN, BASARE UND FLOHMÄRKTEEs hat keinen Sinn, Kleider, die noch gut in Schuss sind, zu zerschneiden. Diese haben alle teilnehmenden Gruppen entweder direkt gespendet – zum Beispiel nach Rumänien, für die Hochwasseropfern in Kroati-en, Bosnien und Serbien oder für ein Tierheim – oder am Basar und am Flohmarkt verkauft. Völlig legitim ist es auch, dass mit dem Verkauf der selbst herge-stellten Produkte die eine oder andere Gruppenkassa aufgebessert wurde.

UPCYCLINGAus unbrauchbaren Stoffresten sind ganz viele neue Produkte entstanden: Taschen, natürlich Handy- und Tablethüllen, Spieltiere für Kinder und Haustie-re, Seidenseifen, neue Hosen und Kostüme, Polster, Teppiche, Geschirrtücher, Jeanstaschen, Hauben für „Weihnachten im Schuhkarton“, Fetzenbälle, Tür-kränze, Bilderrahmen und Spiegel im Patchwork-Design, Tannenzapfenbäume, Spiele, Pschoadbinkerl, Patrullenwimpel und vieles mehr.

EIN BISSCHEN SPASS MUSS SEINFast alle Gruppen haben sich Kooperationspartner gesucht. Zum Beispiel andere Vereine aus der näheren Umgebung, mit denen gesammelt und gebastelt wur-de, und oft waren an der Umsetzung alle Altersstufen und manchmal sogar die Eltern beteiligt. Auch die inhaltliche Auseinandersetzung hat nicht gefehlt. So haben die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Linz 5 herausgefunden, dass ihre Jeans eine Reise von 60.000 km hinter sich hat und für die Herstellung 8.000 Liter Wasser notwendig waren.

Bei allem Ernst darf natürlich der Spaß nicht zu kurz kommen. So endete zum Beispiel das Projekt der Gruppe Schildorn in einem großen Fetzenball-Turnier.

WIE GEHTS WEITER?Ca. 10 Projektideen wurden eingereicht. Vielen Dank dafür. Nicht alle hat man tatsächlich umgesetzt, die Ergebnisse sind aber wirklich beeindruckend. Die Prä-mierung zu den umWELTdenkern 2014 findet auch heuer wieder Ende September auf der Landestagung der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfad-finder statt. Es ist nicht einfach, die besten Projekte rauszufinden, und es wird spannend, wer heuer das Rennen machen wird.

LINZ 5 – die lange Reise einer JeansLINZ 4 – Spieltiere fürs Tierheim STEYRTAL – Pschoadbinkerl

ROHRBACH/BERG – Teppichweben FREISTADT – Stofftaschen

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10. Dauert der „Kampf“ zu lange, weil sich die

Gegner ebenbürtig sind, pfeift der Spielleiter ab.

9. Es ist erlaubt: um den Ball zu raufen, den Gegner

samt Ball mit ins Tor zu befördern, Weitschüsse ins Tor.

8. Es ist nicht erlaubt: dem anderen weh tun, zwicken, kratzen, beißen, treten, …

7. Man kann auch zwei Nummern aufrufen. (Wobei die Personen

aus der gleichen Mannschaft zusammenarbeiten sollten.)

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FETZENBALLWILD,KÖRPEREINSATZ,STRATEGIE,SPASS

Dir Gruppe Schildorn hat ein umWELTdenker-Projekt eingereicht, das auch gut zum PPÖ-Jahres-thema „Bewegung“ passt: Fetzenball. Eigentlich ist es eine große Rauferei mit wenig Regeln. Hier die Anleitung, wie du den Originalball aus alten Fetzen bastelst, und natürlich die wenigen Spielregeln.

DIEREGELN

6. Die Spielleitung ruft nun eine Nummer auf und diese

zwei sich gegenüber sitzenden Personen stürzen sich auf den

Ball und versuchen diesen in ihr Tor zu befördern.

5. Jedes Team bekommt sein Tor zugewiesen, wobei das Tor auch mit den Beinen eines Leiters gebildet werden kann.

4. JedeR erhält eine Nummer. Der Ball liegt in der Mitte.

3. Idealer Untergrund: Wiese, Turnmatten oder normaler Bodenbelag (kein Beton oder Steinboden)

2. Die Teams setzen sich in zwei Reihen (gut 2 m Platz lassen) gegenüber auf den Boden.

1. Bilde zwei Teams mit ca. 5 bis 10 SpielerInnen (oder mehr)

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WILD,KÖRPEREINSATZ,STRATEGIE,SPASS

Fotos: Lobmaier

DASSPEILFELD

1 1

2 2

3 3

4 4

5 5

6 6

7 7

8 8

TOR

TOR

SOBASTELSTDUDEINENEIGENENFETZENBALL

Das Spiel ist am lustigsten, wenn dabei ein selbst hergestellter, echter, unver-fälschter, original „Fetzenball“ ver-wendet wird. So geht das:

Stoffreste – Baumwolle – werden in ca. 3cm breite Streifen gerissen. Dann wer-den die einzelnen Stoffstrei-fen mit einem „Weberkno-ten“ zusammengeknüpft.

Man wickelt die langen Streifen fest zu einem Ball auf, bis die gewünschte Grö-ße erreicht ist (ca. 20 cm Durchmesser).

Die äußerste Wickelung wird netzartig mit den Streifen untereinander verknüpft.

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DIE UNGEBETENEN GÄSTE AUF DER FENSTERBANK

Eine FLIEGE hat den Kampf am Fensterbrett verloren und eine Spinne ließ sich nicht lange

bitten. Sie hat sich das Insekt zur Beute gemacht, eingewickelt und den Happen für eine spätere Jau-se zur Seite gelegt. Dabei kann man aber eigentlich

nicht von einer Jause sprechen, denn die Spinne spritzt ihren Verdauungssaft in die Fliege und löst

so ihre Beute auf, die sie dann genüsslich „trinkt“.

Pfui Teufel? Ja genau. Was für uns Menschen eklig klingt, scheint aber für die Spinne ein echter

Leckerbissen zu sein. Das ist der Lauf der Natur.

Auf dem Bild sind auch die großen Facettenau-gen der Fliege zu erkennen. Außerdem siehst du,

was wir mit bloßem Auge nicht erkennen: Fliegen haben mehr Haare auf der Brust als man denkt –

und übrigens auch am Hintern.

Nachtfalter heißen so, weil die meisten von ihnen eben nur in der Nacht unterwegs sind. Untertags verstecken sie sich vor

ihren Feinden und versuchen, sich möglichst gut zu tarnen. Solche, die auf Birkenstämmen sitzen, sind grau und weiß

gesprenkelt. Exemplare wie dieses sind braun, weil sie sich ver-mutlich auf braunen Ästen oder dürren Blättern verstecken.

Die dichten Haare gleichen fast dem Fell eines Hamsters. Für einen Streichelzoo ist er im Original aber doch etwas zu klein. Fotos: U. Schueler

Diese jam-Seite widmet dir:

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WAS FINDEST DU AUF DEINER FENSTERBANK?

Jeden Abend im Sommer fühlen sich die Insekten vom Licht angezogen und kommen zu uns ins Haus. Die Fliegen surren uns um die Ohren oder machen es sich auf unserer Haut gemütlich. Die Gelsen stechen uns, weil sie ganz scharf sind auf unser Blut, und Schmetterlinge und Falter umkreisen verwirrt den Lampenschirm. Tags darauf möchten sie wieder ins Freie, stoßen dabei aber wieder und wieder an die Fensterscheibe. Viele von ihnen finden wir dann verendet am Fensterbrett. Das jam hat zwei von ihnen etwas genauer unter die Lupe genommen.

Nimm unter die Lupe, was du auf der eige-nen Fensterbank findest. Insekten sind in der Vergrößerung faszinierende Geschöpfe. Hast du keine Lupe, kannst du auch die Makrofunktion eines Fotoapparats oder ein Smartphone verwenden. Wenn du nahe genug rangehst, wirst du erstaun liche Bilder knipsen. Auch ein Fernglas wird zu einem tollen Vergrößerungsglas, wenn du es verkehrt rum hältst.

Die Makrofunktion ist auf den meisten Kameras mit diesem Symbol gekennzeichnet:

Manche Falter werden nur wenige Tage alt, andere wiederum auch einmal ein paar Wochen oder Monate. Den Großteil ihres

Lebens haben sie als Raupe schon hinter sich. Ihr einziger Zweck ist nun, den Weibchen zu gefallen – oder umgekehrt, sich zu

paaren und Eier abzulegen. Dann ist ihre Aufgabe erfüllt. So ist dieser EULENFALTER auf der Fensterbank vielleicht

sogar einfach an Altersschwäche gestorben.

Hat das Exemplar wie dieses fächerartige Fühler, so haben wir es mit einem Männchen zu tun.

Damit können sie die Lockstoffe der Weibchen besonders gut wahrnehmen. Die Fühler der

Falterdamen sind fadenförmig.

0 5 10 mm

Maßstab

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Geschirrlos kochen ist einfach und macht Spaß, weil auch hand-werkliches Geschick gefragt ist. PATRICIA und PATRICK, CaEx aus Enns haben diesmal Fisch auf ein Holzscheit genagelt und einfach in der Feuergrube vor der Glut gegart. Abgesehen von ein paar läs-tigen Ameisen eine durchaus gelungene Mahlzeit. Du musst nicht unbedingt eine Grube graben, es funktioniert auch im Griller oder in der Feuerschale.simple Hosentaschenrezepte

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Diese Kochmethode eignet sich nicht nur für Fisch. Du kannst auch gerne einmal ein Stück Fleisch oder Gemüse auf das Holzscheit nageln. Die Temperatur kannst du regulieren, indem du die Glut näher oder weiter weg schiebst. Mahlzeit!

genagelter FischZUTATEN

Fisch Salz, Pfeffer Zitrone

AUSRÜSTUNG Holzscheit oder Brett Messer Handbohrer Holznägel

30Minuten

de ihn am Bauch bis zum Schwanz auf. versuche die inneren Gräten vorsichtig vom Fleisch zu trennen und schneide sie heraus ohne den Fisch am Rücken auseinanderzutrennen. Das Rückgrat kannst du gerne drinnen lassen, dann hält’s besser. Nun kannst du ihn auf-klappen und flach auf das Scheit legen.3 Fisch würzen, mit Zitrone beträufeln.

4 Bohre Löcher vor und befestige den Fisch mit drei Holznägeln. Wenn du Kräuter zur Hand hast, kannst du diese zwischen Fisch und Brett legen.

5 Schiebe in der Feuergrube die Glut ein wenig zur Seite. Stell dein Scheit neben die Glut (Tipp: Dickes Ende unten, dann gart der Fisch gleichmäßiger). Mit einem Holzspieß-chen kannst du testen, ob der Fisch durch ist. Geht dieses butterweich rein ist er gar. Je nach Größe des Fisches dauert das etwa 10 bis 15 Minuten.6 Der große Vorteil am Rezept: Du kannst direkt vom Holzscheit essen und sparst dir den Abwasch. Was übrig bleibt wirfst du einfach ins Feuer.

1 Zuerst brauchst du eine Feuer-grube mit ordentlich viel Glut. 2 Wenn du kein Fischfilet verwen-dest, sondern einen ganzen Fisch, musst du ihn etwas vorbereiten. Schnei-

wenn das Feuer schon brennt!

2

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RARO-LANDESAKTION MÄRZ 2014:YOLO! WÜST DU MI VAOASCHN?!

„Vorab: Die Landesaktion war genial!“ (Zitat RaRo 4222) 105 RaRo und BegleiterInnen von 14 Gruppen aus ganz OÖ und ich war eine davon. Am Linzer Hauptbahnhof wurden wir in Gruppen mit klingenden Namen wie Hello Kitty, Hannah Montana, Tokio Hotel oder My little Pony zusam-mengewürfelt. Und dann ging’s los: per Fuß, Bim, Bahn, wurden wir ausgeschickt, um am ersten Ziel (wie z.B. am Pöstlingberg, in Wels, Enns, Ottensheim, Kirchdorf, Amstetten oder St. Valentin…) Aufgaben zu erfüllen, erst dann erhielten wir den nächsten Hinweis. Damit uns ja nicht langweilig werden konnte, sollten wir uns auf den unplugged Songcontest am Sonntag vorbereiten: jede Gruppe hatte auf dem ersten Hinweiszettel eine Youtu-be-URL abgedruckt – wir staunten nicht schlecht, dass der große Welthit z.B. „Sailor Moon Intro“, „Wrecking Ball“ oder „Gangnam Style“ war - das Motto „Wüst du mi vaoaschn?“ spürten wir also schon am eigenen Leib.

Im zweiten Hinweis erfuhren wir endlich, dass uns die Reise über Steyr nach Laussa ins YMCA-Camp führt. Und schon wieder großes Staunen, als uns dort die Vil-lage People mit einer YMCA-Performance begrüßten. „Vaoasch wen aundan“ stand nun am Programm: ein Feuermachwettstreit, bei dem man via Fragen-richtig-beantworten Zündstoff für’s eigene Feuer oder Wasser, um’s gegnerische Feuer auszulöschen, gewinnen konnte. Irgendwie waren wir am Ende alle Verlierer – mit dem Spiel wurden lediglich die „Strafen“ wie Putzaufgaben verteilt.

Um unsere gemeinsame Niederlagen zu feiern, warfen wir uns in die mitgebrachten Verkleidungen für die Motto-Party – und schon wieder fühlten wir uns etwas vaoascht: auf meiner Einladung stand doch Motto „Beach“ darauf – nur die anderen waren in Togas gehüllt oder als Zuhäl-ter, Nutten oder Piraten verkleidet o_O Naja, wenigstens hieß es ja bei der Begrüßung, dass zwischen 2 und 3 Uhr die Getränke gratis sind … Ähm, schon wieder so ein komisches Gefühl, vaoascht zu werden: die Zeitumstel-lung … Also die Stunde zwischen 2 und 3 gab’s ja auch nicht. Hm … Eine Gaudi war’s aber trotzdem – es ging ja

schließlich darum, gemeinsam Spaß zu haben, neue Freunde kennen zu lernen und alte wieder zu treffen.

Am Feuer noch etwas abhängen oder doch schon ins Bett gehen? Das war nun die Frage. Egal wie man sich entschied, die Nacht war wieder einmal viel zu kurz und der Schlaf viel zu wenig. Am Sonntag stand noch der Unplugged Songcon-

SICH TREFFEN

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test am Programm – und ich muss ge-stehen, manche hatten’s einfach nicht leicht: wie soll man den „What does the fox say“ pantomimisch darstellen, ohne selbst in einen Lachkrampf zu verfallen???

Ein erlebnisreiches Wochenende neig-te sich dem Ende zu. Wir gingen nun als Freunde auseinander und konnten endlich wieder den verloren gegangenen Schlaf nachholen, um von einer viel zu kurzen Landesaktion zu träumen.

„PS.: Danke an das YOLO-Team und die Besten der Besten Village-People! Und Klemens, dein Leiberl is schoaf“ (Zitat RaRo Wels)---Simone Wagner aus dem LAK-Team hat Artikel der RaRo 4222, Wels und Schwa-nenstadt verschmolzen. Gekürzt

EIN WILA JOINT VENTURE …

Was machen 22 RaRo mit 4 Begleite-rInnen von 4 verschiedenen Pfadfinder-gruppen 4 Tage lang auf einer Hütte im Reichraminger Hintergebirge? Richtig: viel schlafen, noch mehr essen und alle Fertigkeiten des Kartenspielens präsen-tieren.

Das RaRo WiLa Joint Venture war eine Art soziales Experiment, die verschie-denen Fraktionen der RaRo Vorchdorf, Schwanenstadt, Abtenau und Wels zu fusionieren, weil sich deren Leiter auf Seminaren schätzen und lieben gelernt haben. So wurde im Jänner die Sonn-rißhütte in Kleinreifling reserviert, die nötigsten Gesellschaftsspiele eingepackt und um die Verpflegung hat man sich

auch ausreichend gekümmert. Womit wir auch beim Stichwort sind: Neben Schweinsbraten, Raclette, Apfelstrudel, Grillerei und delikatem Allerlei vom Fisch (= Suppe) war eine Hauptnah-rungsquelle Joghurt, das kistenweise „gedumpstert“ wurde und als Dessert für jede Speise diente (ob man das woll-te oder nicht). In den Verdaupausen wurden Gehirnzellen mit UNO in seiner extremsten Form gefordert.

Es soll nicht so klingen, als wären RaRo-Lager der Inbegriff der Faulheit, das kann man so ja wirklich nicht sa-gen. Schließlich brachen 4 Vorchdorfer Alt-Rover in das endgültige Alter der „vernünftigen“ Erwachsenen auf. Der Gipfel der Bodenwies (1540 m) wurde bestiegen und dabei trotzten wir (un-erwartet) Schnee und Wind.

Zurückblickend können wir nur fest-halten, dass das soziale Experiment geglückt ist und so Bande geknüpft wurden, die sich hoffentlich noch in zukünftigen RaRo-Jahren verstärken. (Eine Wiederholung des Joint Ventures können wir nur befürworten, eine solch nahrhafte und wohlschmeckende Ver-pflegung wurde uns auf keinem Lager davor zu Teil.)---von Isabella Bachleitner (Wels, gekürzt)

… UND DESSEN FOLGEN

Am gemeinsamen RaRo-Winterlager wurde die Idee für einen Erste Hilfe Kurs geboren, der sich genau auf unsere Pfadi-Bedürfnisse konzentriert. Kurz recherchiert – schon wurde der Termin fixiert. RaRo und LeiterInnen aus Vorch-

dorf und Schwanenstadt standen um 8 Uhr vor der Rot-Kreuz-Stelle. Nach einem Willkommenskaffee mit unserem Kursleiter und dem Dienststellenleiter fassten wir das Material aus und schon waren wir wieder draußen unterwegs. An verschiedenen Plätzen lernten wir, wie man sich in heiklen Situation in der Natur richtig verhält, wo die Gefahren-potenziale lauern (und meistens liegt es an der schlechten Vorbereitung vor einem Hike), wie man verletzte 100-kg-Männer am schonendsten aus einem unwegsamen Gelände trägt und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen man wann (richtig) anwendet. Nach den „theo-retischen“ Stationen, an denen wir uns gegenseitig immer wieder verarzteten, versorgten und „Verletzte“ von A nach B trugen, hörten wir plötzlich einen Hilfe-Schrei. Schon sausten wir los und entdeckten eine Frau, die (ganz zufällig in unserer Nähe) vom Jägerstand her-untergefallen war und sich vermutlich „das Bein gebrochen“ hatte.

Die erste und auch die beiden nächsten Learning-by-Doing-Stationen (Unfall beim Laufen, Unfall beim Arbeiten mit einer Motorsäge/Axt) meisterten wir mit vereinten Kräften. Unser Kursleiter zeigte uns gleich, wo wir falsch reagier-ten und wie man’s richtig macht, und coachte uns zu wirklichen Outdoor-Erst-HelferInnen. Was wir von nun an bestimmt immer bei uns tragen werden: Dreieckstuch und Rettungsdecke – wer den Kurs schon mal gemacht hat, weiß warum. Also wir sind für den Notfall gerüstet – die Natur kann kommen!---von Simone Wagner (Schwanenstadt, gekürzt)

DIE LIEBLINGSBESCHÄFTIGUNG DER RARO

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REGIONALABENTEUERBRAUNAU, RIED UND SCHILDORN

„Willkommen im Hogwarts-Express, liebe Zauberschüler. Wir befinden uns am Gleis 9 ¾. Nächste Station Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei.“ Unter der Leitung von Harry Potters bester Freundin Hermine Granger marschierten die Nachwuchszauberer nach Hogwarts (Pfadfinderheim Brau-nau). Auf fliegenden Besen lernten sich die Zauberschüler beim Spiel Quidditch besser kennen. Zwei Mannschaften schießen so lange Bälle durch Reifen bis ein Spieler den

„Schnatz“, einen kleinen goldenen Ball, fängt. „Das ist erst der Anfang“, sagt eine Leiterin und eine Guide meint: „Aber es ist jetzt schon so cool.“

Der sprechende Hut teilte am Abend die Kinder in Grup-pen ein. Bei manchen fiel ihm die Entscheidung leichter als bei anderen: „Eine sehr schwierige Entscheidung. Du hast einen starken Charakter. Ich stecke dich nach Hufflepuff.“ In diesen Gruppen bestritten die Kinder am Sonntag einen Stationenlauf. Die jungen Hexen und Zauberer lösten viele magische und pfadfinderische Aufgaben. Von Zauberspruch-

kunde mit Hermine im Raum der Wünsche, Denkspiele in der Winkelgasse bis Knotenüben in der Heulenden Hütte war alles dabei. Bei Prof. Sprout mussten sie seilspringen, um den Armen der peitschenden Weide auszuweichen, bei Prof. Snape im Kerker einen Zau-bertrank brauen, beim Wildhüter Hagrid durch das Netz einer Riesenspinne klettern oder – passend zum heißen Tag – gemeinsam fünf Liter Wasser trinken. Für jede gelöste Aufgabe bekamen die Kinder einen Teil einer Schatzkarte. Mithilfe der Schatzkarten wurden die sieben Horkruxe gefunden, die nötig waren, um den bösen Zauberer Lord Voldemord zu besiegen. Am Abend wurden die Horkruxe im Lagerfeuer verbrannt und der Abend klang mit Marshmallows gemütlich aus.

Die Reaktionen der Menschen, die sich an diesem Nachmittag am Stadtplatz oder der städtischen Au aufhielten, waren angesichts der seltsamen Gestalten, die umher schlichen, sehr unterschiedlich. Manche warfen den verkleideten Leitern skeptische Blicke zu, andere waren neugierig und fragten, was denn hier los sei. Wieder andere erkannten sofort, dass es sich bei den seltsam gekleideten Personen um Charaktere der Zauberwelt handelte. Im Allgemeinen waren die Kom-mentare positiv, denn „wenn man sich in diesem Alter für die Kinder verkleidet und Harry Potter spielt, dann ist das total positiv“, wie ein Eisverkäufer feststellte.

Montagmittag mussten sich die Kinder von ihren neu gewonnenen Freunden verabschieden. Auch die Leiter der drei Pfadfindergruppen blicken zufrieden auf ein gelungenes Wochenendlager zurück. „Wir bedan-ken uns bei den Braunauern, dass wir bei ihnen sein durften und hoffen auf eine baldige Wiederholung eines gemeinsamen Lagers“ beendet eine Leiterin aus Schildorn den großen Abschlusskreis.---Magdalena Stockhammer (gekürzt)

Zum Geburtstag wünsch ich mir ...die Unterwasserwelt in der Familienoase Biesenfeld

Hast du Lust auf eine tolle Party in deinem Lieblingsschwimm-bad? Dann nichts wie los in die Familienoase Biesenfeld.

Mehr Infos auf www.linzag.at/baeder und in allen Bäder-oasen der LINZ AG.

INNVIERTLER GUSP IN DER ZAUBERWELT

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REGIONALSPIEL 2014 REGION LINZ & LINZ LAND

Im Frühjahr erhielten die Wichtel und Wölflinge der Region Linz und Linz Land spannende Post: die Piraten wollten mit ihrem Schiff in Traun-Oedt anlegen und luden zu einer Abenteuerreise ein. 120 WiWö reisten nach Traun-Oedt und es dauerte nicht lange, da trafen auch schon die Piraten ein – mit einer großen Schatzkarte, doch wie es schien, ohne großen Plan. Plötzlich riss ein Sturm die Piratenflagge vom Mast und dem Kapi-tän die Schatzkarte aus der Hand. Die Piraten waren der Verzweiflung nahe,

doch die Kinder erklärten sich sofort bereit zu helfen, um die Schatzkarte wiederzufinden.

In 23 Rudeln reisten sie von Insel zu Insel. Sie mussten ihre eigenen Schiffe zimmern, beim Grenadier ihre Ziel-genauigkeit unter Beweis stellen und mit den Wesen der Unterwasserwelt singen und tanzen. Der Arzt brauch-te Hilfe beim Versorgen der verletzten Piraten, dem Navigator mussten sie zeigen, wie man auch auf offener See die Orientierung behält, eine neue Pi-ratenflagge musste gestaltet werden, und nicht zuletzt durften sich alle Ru-

del einen eigenen Wimpel gestalten. Zum Schluss gelang es auch noch, die Einzelteile der Schatzkarten wieder zu-sammenzusetzten und den Schatz zu bergen. Natürlich bekamen die Kinder für ihre tolle Hilfe einen Teil des süß schmeckenden Schatzes ab.

Danke den Piraten für ihren Besuch sowie der Gruppe Traun-Oedt und al-len Unterstützerinnen und Unterstüt-zern, die tollen Nachmittag ermöglicht haben!---Peter Mayerhofer (Linz 12 – Urfahr, gekürzt)

WIWÖ AUF SCHATZSUCHE

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Kultur mit Power.Hinter vielen kulturellen Events in Oberösterreich steckt die Power der Energie AG. Denn als größtes Infrastruktur-Unternehmen des Landes unterstützen wir einerseits junge Künstler und andererseits zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen – von kreativen Ausstellungen bis hin zu trendigen Gigs der HipHop-Generation.www.energieag.at

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