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Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll
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Zwei bedeutende Werke der Kirchenmusik sowie eine
nicht minder eindrucksvolle Sinfonie stehen auf dem
Programm des heutigen Abends: Die Vertonung des
„Miserere“ von Jan Dismas Zelenka, die g-Moll-
Sinfonie KV 183 sowie das „Requiem“ KV 626 von
Wolfgang Amadeus Mozart. Während Zelenka den
Bußpsalm „Miserere mei“ gleichsam als Aufschrei der
Reue komponiert hat, steht in Mozarts Requiem die
Fürbitte für die Verstorbenen im Vordergrund. Dass
sich beide Werke trotz ihrer Verschiedenheit
substantiell ergänzen, verdanken sie vor allem jener
zentralen Glaubensaussage, auf die sich beide
Vertonungen beziehen: der Überzeugung nämlich, dass mit der bittenden
Zuwendung zu Gott auch die Hoffnung auf Gnade und Erlösung des Individuums
verbunden sei. Obwohl beide Werke für einen liturgischen Rahmen geschrieben
wurden (Fastenandacht bzw. Totenmesse), gehen sie in ihrer kompositorischen
Gestaltung weit darüber hinaus. Daher vermag uns die höchst individuelle
künstlerische Auseinandersetzung mit den Fragen nach Erlösung, Tod und Ewigkeit
noch heute unmittelbar zu berühren, obwohl wir in einer vollkommen anderen Zeit
und unter völlig anderen gesellschaftlichen Bedingungen leben als Zelenka oder
Mozart.
Das „Miserere“ des böhmischen Komponisten Jan Dismas Zelenka ist ein
kontrastreiches und außergewöhnliches Stück. Den äußeren Rahmen der für die
Karwoche des Jahres 1738 entstandenen Kantate bilden zwei Chorsätze, in denen
nur der Anfangsvers „Miserere mei, Deus“ deklamiert wird. Über drängenden
Rhythmen und dissonanten Klängen entfaltet der Chor dort einen Klagegesang von
großer Eindringlichkeit. Der komplette Text des Psalms selbst erscheint dann im
zweiten der insgesamt fünf Sätze; ihm schließt sich das über zwei Sätze verteilte
„Gloria Patri“ an. Besondere Beachtung verdient dabei Zelenkas Idee, bei der
Komposition des „Miserere“ auf eine rund 100 Jahre alte Vorlage, nämlich auf ein
Orgel-Ricercar von Girolamo Frescobaldi zurückzugreifen.
Es ist kaum zu glauben, dass Mozarts g-Moll-Sinfonie das Werk eines
Siebzehnjährigen ist. Kein Auftrag, keine äußere Verpflichtung stand hinter dieser
Komposition, die geradezu wie ein Naturereignis in die Welt der konventionellen
Gesellschaftskunst einbrach. Vielmehr ging es bei der Arbeit an jener Sinfonie um die
subjektive künstlerische Auseinandersetzung mit der speziellen Lebenssituation,
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wie sie sich dem jungen Komponisten Ende 1773
darbot. Darüber hinaus stellte das Werk aber auch
einen Reflex auf den modernen Zeitstil dar, den
Mozart in Wien kennengelernt hatte. Dort wurden
etliche in Moll gehaltene Sinfonien (Haydn, Vanhal
etc.) aufgeführt, die sich durch einen konsequent
dramatischen Ausdruck auszeichneten und als
Parallele zur literarischen Sturm- und Drangbewegung
gedeutet wurden. Dass Mozart nun seine individuelle
Ausdrucksweise in Gestik, Figuration und dramatischer
Grundstimmung im Geiste des musikalischen Sturm
und Drang erweiterte, hat viele Mozart-Biographen dazu bewogen, in der Sinfonie KV
183 das Schlüsselwerk für die nun zur Vollendung gelangte Meisterschaft des
Komponisten zu sehen.
Sein Requiem KV 626 hat Wolfgang Amadeus Mozarts als Fragment hinterlassen. Die
Vollendung der Partitur lag nach Mozarts Tod im Dezember 1791 vor allem in den
Händen seines Schülers Franz Xaver Süßmayr, der sich freilich auf etliche Skizzen und
Entwürfe Mozarts stützen konnte. Obgleich nicht geklärt werden kann, wie hoch
Süßmayrs kompositorische Eigenleistung war, wird das Requiem dennoch als fertig
ausgeführte Komposition Mozarts wahrgenommen. Für die Neue Mozartausgabe
wurde die Süßmayr-Fassung des Requiems von dem Münchener Musikprofessor
Franz Beyer überarbeitet und mit einer an Mozarts Klangbild orientierten
Instrumentierung 1971 neu herausgegeben. Einerseits kommen hierbei im klanglich
aufgelockerten Bläsersatz vor allem die Posaunen selbstständiger zur Geltung,
andererseits können die Bassethornstimmen alternativ auch durch Klarinetten
ausgeführt werden - in dieser Fassung wird das Requiem am heutigen Abend
aufgeführt. Sowohl die Chorsätze als auch die Solopartien sind überwiegend
kontrapunktisch gearbeitet. Dabei ließ sich Mozart von der kirchenmusikalischen
Tradition des Barock inspirieren und verband im Requiem die Polyphonie der alten
Musik mit modernen sinfonischen Satztechniken. So entstand ein Werk, dessen
Spiritualität und Ausdruckstiefe uns bis heute anrührt. Um es mit E.T.A. Hoffmann
poetisch auszudrücken: „Wer wird nicht von der glühendsten Andacht, von der
heiligsten Verzückung ergriffen, die daraus hervorstrahlt?“
Lorenz Jensen
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Jan D. Zelenka Miserere c-Moll
Der 51. Psalm (nach griechischer Zählung der 50.) gehört in die Reihe der sieben Bußpsalmen. Aufgrund des Anfangs der Miserere mei, Deus (auf deutsch „Gott, sei mir
gnädig“) wird der Psalm oft „Miserere Mei“ oder einfach „Miserere“ genannt.
Miserere I Adagio Miserere mei, Deus! 2. Miserere II Andante ma non troppo Miserere mei Deus secundum magnam misericordiam tuam. Et secundum multitudinem miserationum tuarum dele iniquitatem meam.
Amplius multum lava me ab iniquitate mea et a peccato meo munda me.
Quoniam iniquitatem meam ego cognosco: et peccatum meum contra me est semper.
Tibi soli peccavi et malum coram te feci ut justificeris in sermonibus tuis et vincas cum judicaris.
Ecce enim in iniquitatibus conceptus sum et in peccatis meis concepit me mater mea. Ecce enim veritatem dilexisti. Ecce enim: incerta et occulta sapientiae tuae manifestasti mihi.
*1)
Gott, sei mir gnädig !
Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde; Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.
An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf dass du Recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest.
Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Siehe, dir gefällt Wahrheit, die im Verborgenen liegt, und im Geheimen tust du mir Weisheit kund.
*1 ) Übersetzung: www. die-bibel.de/online-bibeln/luther-bibel-1984/bibeltext
Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll
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Asparges me hysopo et mundabor lavabis me et super nivem dealbabor. Auditui meo dabis gaudium et laetitiam et exsultabunt ossa humiliata. Averte faciem tuam a peccatis meis et omnes iniquitates meas dele. Cor mundum crea in me, Deus et spiritum rectum innova in visceribus meis. Ne projicias me a facie tua et spiritum sanctum tuum ne auferas a me. Redde mihi laetitiam salutaris tui et spiritu principali confirma me.
Docebo iniquos vias tuas et impii ad te convertentur. Libera me de sanguinibus Deus, Deus salutis meae et exsultabit lingua mea justitiam tuam. Domine labia mea aperies et os meum annuntiabit laudem tuam.
Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich schneeweiß werde. Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetat. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren. Errette mich von Blutschuld, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. Herr, tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.
Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll
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Quoniam si voluisses sacrificium, dedissem utique. Holocaustis non delectaberis. Sacrificium Deo spiritus contribulatus: cor contritum et humiliatum Deus non dispicies Benigne fac Domine in bona voluntate tua Sion et aedificentur muri Jerusalem. Tunc acceptabis sacrificium justitiae oblationes et holocausta tunc inponent super altare tuum vitulos 3. Gloria Patri I Larghetto ma non troppo Gloria Patri et filio et spiritui sancto 4. Gloria Patri II largo, adagio 5. Sicut erat andante ma non troppo Sicut erat in principio, et nunc et semper, et in saecula saeculorum. Amen Miserere mei Deus. 6. Miserere III adagio Miserere me, Deus.
Denn Schlachtopfer willst du nicht, ich wollte sie dir sonst geben, und Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Tu wohl an Zion nach deiner Gnade, baue die Mauern zu Jerusalem. Dann werden dir gefallen rechte Opfer, Brandopfer und Ganzopfer; dann wird man Stiere auf deinem Altar opfern.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist
.....
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Gott, sei mir gnädig.
Gott, sei mir gnädig.
Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll
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W.A. Mozart Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183
Allegro con brio Andante
Menuetto Allegro
W.A. Mozart Requiem d-Moll
I. Introitus - Requiem Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Te decet hymnus, Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet - dona eis requiem aeternam. II. Kyrie Kyrie eleison, Christe eleison. III. Sequenz 1. Dies ireae Dies irae dies illa, Solvet saeclum in favilla: Teste David cum Sibylla. Quantus tremor est futurus, Quando iudex est venturus, Cuncta stricte discussurus!
2. Tuba mirum Tuba mirum spargens sonum per sepulcra regionum, coget omnes ante thronum. Mors stupebit et natura, cum resurget creatura, judicanti responsura.
*2) Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr: und das ewige Licht leuchte ihnen. Gott, dir gebührt ein Loblied in Sion, dir erfülle man sein Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet; zu Dir kommt alles Fleisch. Gib ihnen die ewige Ruhe Herr, erbarme Dich unser, Christus, erbarme Dich unser. Tag der Rache, Tag der Sünden, Wird das Weltall sich entzünden, wie Sibyll und David künden. Welch ein Graus wird sein und Zagen, wenn der Richter kommt, mit Fragen Streng zu prüfen alle Klagen!
Laut wird die Posaune klingen, durch der Erde Gräber dringen, alle hin zum Throne zwingen. Schaudernd sehen Tod und Leben sich die Kreatur erheben, Rechenschaft dem Herrn zu geben.
*2) Übersetzung: Klavierauszug von FRANZ BEYER, Edition Kunzelmann.
Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll
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Liber scriptus proferetur, in quo totum continetur, unde mundus judicetur. Judes ergo cum sedebit, quidquid latet apparebit: nil inultum remanebit. Quid sum miser tunc dicturus? Quem patronum rogaturus, cum vix Justus sit securus? 3. Rex traemendae Rex tremendae majestatis, qui salvandos salvas gratis, salva me, fons pietatis. 4. Recordare Recordare Jesu pie, quod sum causa tuae viae: ne me perdas illa die. Quaerens me, sedisti lassus: redemisti crucem passus: Tantus labor non sit cassus. Juste judex ultionis, donum fac remissionis, ante diem rationis. Ingemisco, tamquam reus: Culpa rubet vultus meus: Supplicanti parce Deus. Qui Mariam absolvisti, et latronem exaudisti, mihi quoque spem dedisti. Preces meae non sunt dignae: Sed tu bonus fac benigne, Ne perenni cremer igne. Inter oves locum praesta, et ab haedis me sequestra, statuens in parte dextra.
Und ein Buch wird aufgeschlagen, treu darin ist eingetragen jede Schuld aus Erdentagen. Sitzt der Richter dann zu richten, wird sich das Verborgne lichten: nichts kann vor der Strafe flüchten. Weh, was werd ich Armer sagen, welchen Anwalt mir erfragen, wenn Gerechte selbst verzagen? König schrecklicher Gewalten, Frei ist Deiner Gnade Schalten: Gnadenquell, lass Gnade walten! Milder Jesus, wollst erwägen, dass Du kamest meinetwegen, schleudre mir nicht Fluch entgegen. Bist mich suchend müd gegangen, mir zum Heil am Kreuz gehangen, mög dies Mühn zum Ziel gelangen. Richter Du gerechter Rache, Nachsicht üb in meiner Sache eh ich zum Gericht erwache. Seufzend steh ich schuldbefangen, Schamrot glühen meine Wangen, lass mein Bitten Gnad erlangen. Hast vergeben einst Marien, hast dem Schächer dann verziehen, hast auch Hoffnung mir verliehen. Wenig gilt vor Dir mein Flehen; doch aus Gnade lass geschehen, dass ich mög der Höll entgehen. Bei den Schafen gib mir Weide, von der Böcke Schar mich scheide, stell mich auf die rechte Seite.
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5. Confutatis Confutatis maledictis, flammis acribus addictis, voca me cum benedictis. Oro supplex et acclinis, cor contritum quasi cinis: gere curam mei finis.
6. Lacrimosa Lacrimosa dies illa, qua resurget ex favilla. Judicandus homo reus: Huic ergo parce Deus. Pie Jesu Domine, dona eis requiem. Amen.
IV. Offertorium 1. Domine Jesu O Domine Jesu Christe, rex gloriae, libera animas omnium fidelium defunctorum de poenis inferni, et de profundo lacu, de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus ne cadant in obscurum. Sed signifer sanctus Michael repreaesentet eas in lucem sanctam: Quam olim Abrahae promisisti et semini ejus .
2. Hostias Hostias et preces tibi Domine laudis offerimus; tu suscipe pro animabus illis, quarum hodie memoriam facimus; fac eas, Domine, de morte transire ad vitam: Quam olim Abrahae promisisti et semini eius.
Wird die Hölle ohne Schonung den Verdammten zur Belohnung, ruf mich zu der Sel’gen Wohnung. Schuldgebeugt zu Dir ich schreie, tief zerknirscht in Herzensreue, sel’ges Ende mir verleihe.
Tag der Tränen, Tag der Wehen, da vom Grabe wird erstehen zum Gericht der Mensch voll Sünden; lass ihn, Gott, Erbarmen finden. Milder Jesus, Herrscher du, schenk den Toten ew’ge Ruh. Amen
O Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, bewahre die Seelen aller verstorbenen Gläubigen vor den Qualen der Hölle und vor den Tiefen der Unterwelt und dem Rachen des Löwen, dass die Hölle sie nicht verschlinge, dass sie nicht hinabstürzen in die Finsternis. Sondern geleite sie Sankt Michael, der Bannerträger, in das heilige Licht: das du einst dem Abraham und dessen Nachkommen verheißen hast.
Opfergaben und Gebete bringen wir dir zum Lobe dir dar, Herr; nimm sie an für jene Seelen, derer wir heute gedenken. Gib, Herr, dass sie vom Tode hinübergehen zum Leben, das du einst dem Abraham und dessen Nachkommen verheißen hast.
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V. Sanctus Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis VI. Benedictus Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis. VII. Agnus Dei Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem sempiternam. VIII. Communio, Lux aeterna Lux aeterna luceat eis, Domine, cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es. Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis. Cum Sactis tuis in aeternum: Quia pius es.
Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe. Lamm Gottes, du nimmst hinweg die die Sünden der Welt, gib ihnen Ruhe. Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr, bei deinen Heiligen, in Ewigkeit, denn du bist mild. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen. Bei deinen Heiligen in Ewigkeit: denn du bist mild.
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KS. Heike Wittlieb - Sopran www.wittlieb.de
wurde in Dortmund geboren und studierte Gesang
an der Folkwang Hochschule Essen bei
KS Rita Streich und an der Musikhochschule
Dortmund bei KS Elisabeth Lachmann.
Ihr erstes Engagement führte sie in die Schweiz an
das Stadttheater Luzern. Anschließend war sie fünf
Jahre lang Mitglied des Ensembles der Deutschen
Oper am Rhein Düsseldorf. Seit 1996 ist sie an der
Oper Kiel engagiert. Als lyrische Koloratur-
sopranistin war sie hier in vielen wichtigen Rollen ihres Fachs zu hören und u.a. in
der Uraufführung Die Weisse Fürstin des ungarischen Komponisten Márton Illés
zu erleben. In der Spielzeit 2011/12 begeisterte sie das Kieler Publikum auch als
Titelheldin von Jerry Hermans Hello, Dolly! und konnte sich zudem in Ba- Ba-
Banküberfall und Franz Wittenbrinks Erfolgsrenner Sekretärinnen höchst
erfolgreich von einer ganz anderen Seite präsentieren.
Zahlreiche Gastspiele führten Ks. Heike Wittlieb z.B. an das Aalto-Theater Essen,
das Musiktheater Gelsenkirchen, das Niedersächsische Staatstheater Hannover
und an das Staatstheater Braunschweig. 1999 debütierte sie bei den See-
festspielen Mörbisch als Annina in Eine Nacht in Venedig von Johann Strauß.
Von dieser Produktion ist auch eine CD erschienen.
Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin pflegt die Sopranistin ein vielfältiges
Konzert- und Liedrepertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht. Hierbei gilt
ihre besondere Liebe gleichermaßen dem klassischen Lied wie der Alten Musik –
eine Leidenschaft, die das Gründungsmitglied des Barockensembles
ClarinoBelcanto in den Barockopern Ottone in Villa von Vivaldi und Platée
von Rameau als Caio bzw. Amor/La Folie auch auf der Bühne ausleben durfte.
Im April 2012 wurde ihr von Stadtpräsidentin Cathy Kietzer der Titel
Kammersängerin der Landeshauptstadt Kiel verliehen. In dieser Spielzeit singt sie
in Kiel u.a. die Wellgunde im Rheingold und die Eurydice in Glucks Orpheus und
Eurydike.
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Anne Beke Sontag - Mezzosopran
www.annebekesontag.de Die aus Schleswig-Holstein stammende Altistin studierte als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes Schulmusik und Germanistik. Nach Abschluss des Referendariats für das höhere Lehramt folgte ein Aufbaustudium für Gesang an der Musikhochschule in Lübeck. Während des Studiums bei Prof. Franz-Josef Einhaus nahm sie an zahlreichen Meisterkursen für Solo- und Ensemblegesang teil, die sie unter anderem zu dem Hilliard Ensemble und den King’s Singers nach England führten. In verschiedenen Auswahlensembles erarbeitete Anne-Beke Sontag insbesondere Werke der Alten Musik u.a. an der Musikhochschule in Trossingen unter Richard Wistreich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Ulla Groenewold, von der sie künstlerische Impulse erhält. In ihrer regen Konzerttätigkeit als Solistin hat sich Anne-Beke Sontag ein
umfangreiches Repertoire mit Werken des Frühbarock über die Oratorien von
J. S.Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy bis hin zur Moderne erarbeitet.
Zudem widmet sie sich intensiv dem Liedgesang. Einen Schwerpunkt bilden dabei
derzeit Lieder nach Texten des norddeutschen Dichters Klaus Groth, die sowohl
Kompositionen von Johannes Brahms als auch Vertonungen der niederdeutschen
Texte des Dichters unter anderem von Ernst Pepping und Otto Jahn umfassen.
Anne-Beke Sontag sang im Rahmen verschiedener Festivals, u.a. beim
Internationalen Bachfest in Leipzig unter Ludger Rémy sowie bei Konzerten im
Rahmen des TON:sphären-Festivals im Schwarzwald. CD-Produktionen und
Rundfunkaufnahmen runden ihr künstlerisches Schaffen ab.
Über ihre Konzerttätigkeit als Altistin hinaus hat sich Anne-Beke Sontag auch als
Dirigentin einen Namen gemacht. Die Aufführung der Markuspassion von
J.S.Bach in der Komplettierung von Jörn Boysen (Den Haag) war eines von zahl-
reichen Konzertprojekten. In besonderer Weise verbinden sich für Anne-Beke
Sontag in ihrer Arbeit als Dirigentin ihr stimmbildnerisches Wissen, ihre eigenen
Konzerterfahrungen sowie ihre Freude an außergewöhnlichen Konzertprojekten.
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Martin Post - Tenor www.musicia.de absolvierte ein Gesangsstudium an der Musik-
hochschule Heidelberg - Mannheim bei Gerd Türk.
Kurse bei N. Harnoncourt, Anthony Rooley und
Evelyn Tubb, sowie Studien an der Schola Cantorum
und bei Wolfgang Palm ergänzten die Ausbildung.
Seine sängerische Tätigkeit besteht hauptsächlich in
der solistischen Tätigkeit. Hierbei verfügt er über ein
Repertoire, dass sich vom Mittelalter bis zur Neuen
Musik erstreckt. Schwerpunkte der regen
Konzerttätigkeit im In-und Ausland liegen beim Umgang mit Barockmusik
(insbesondere Evangelisten Partien) und Neuer Musik. Die Mitwirkung bei
verschiedenen Ensembles, wie z.B. Sequentia Köln, Cantus Cölln, Rheinische
Kantorei, Nederlands Kammerchor, Balthasar Neumann Chor und Rias
Kammerchor stellen einen anderen wichtigen Schwerpunkt dar. Als Solist
wirkte er bei verschiedenen Rundfunk-, Fernseh- und CD - Produktionen bei Lajos
Rovatkay, Hermann Max, Musica Antiqua, Weser Renaissance, Camerata Köln,
Cantus Cölln und Balthasar Neumann Chor mit.
Von 1994 bis 2009 hatte er einen Lehrauftrag für Gesang an der Hochschule für
Künste in Bremen.
Ulrich Burdack - Bass www.ulrichburdack.de wurde im holsteinischen Neustadt geboren und
wuchs in Kiel auf, wo er im Kieler Knabenchor seine
erste sängerische Ausbildung erhielt. Nach Beginn
eines musikwissenschaftlichen Studiums in Kiel
wechselte Ulrich Burdack zum Gesangs-studium an
die Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar, wo er
bereits während des Studiums am Deutschen
Nationaltheater Weimar gastierte. Meisterkurse bei
Jacob Stämpfli, Brigitte Fassbaender, Deborah Polaski
u.a. rundeten seine Ausbildung ab.
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Nach ersten Engagements am Tiroler Landestheater Innsbruck und der Oper Kiel
wo er ein breites Spektrum von Barockoper (Agrippina, Radamisto) über Mozart
(Zauberflöte, Don Giovanni) und Puccini (Manon Lescaut, Fanciulla del West,
Tosca) bis zur Moderne (Uraufführung von Christobal Halffters Schachnovelle)
bediente, singt Ulrich Burdack ab der Spielzeit 2013.14 an der Oper Halle. Hier
erweitert er u.a. sein Repertoire im deutschen Fach (Kuno, Fafner, Graf Waldner),
war als Liedsänger mit Schuberts "Winterreise" zu hören und bleibt als
Minotaurus in Henzes Spätwerk "Phaedra" auch der Moderne treu.
Neben der Opernbühne erarbeitet Ulrich Burdack sich ein breites Liedrepertoire,
vornehmlich mit Originalkompositionen für Bass von Franz Schubert, Carl Loewe
und anderen und ersang sich so auch den Förderpreis des Richard-Strauss-
Wettbewerbs 2011 in München.
Auf die Frage von KS Brigitte Fassbaender nach seinen Hobbies für die
Anmoderation eines Meisterkurskonzertes in München mit Schwerpunkt Richard
Strauss antwortete Ulrich Burdack "Essen und Trinken... lieber Bier als Wein!"