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Jenaer Kinder- und Ju- gendstudie 2011 Ines Morgenstern und Kerstin Fieber-Martin unter Mitwirkung von Matthias Hempel, Edelgard Vollmann und Clau- dia Werner Oktober 2011

Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011 · Alkohol- und Nikotinkonsum (ab Klasse 8). Die Befragung wurde an allen staatlichen Schulen mit Regelschulteil und an fast allen Gymnasien (außer

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Jenaer Kinder- und Ju-gendstudie 2011

Ines Morgenstern und Kerstin Fieber-Martin unter Mitwirkung von Matthias Hempel, Edelgard Vollmann und Clau-dia Werner Oktober 2011

2 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

I N H A L T 1 Stichprobe ............................................................................................................. 4

2 Lebenslagen .......................................................................................................... 9

2.1 Geschwisterzahl ............................................................................................. 9

2.2 Arbeitslosigkeit ............................................................................................ 10

2.3 Migration ...................................................................................................... 12

2.4 Wohnen ........................................................................................................ 15

2.5 Taschengeld ................................................................................................. 16

2.6 Zusätzliche Einnahmequellen ...................................................................... 21

2.7 Monatliche Einnahmen gesamt .................................................................... 23

2.8 Ausgaben ..................................................................................................... 24

2.9 Finanzielle Situation der Familie .................................................................. 26

2.10 Lebenszufriedenheit .................................................................................... 31

3 Freizeitangebote ................................................................................................. 35

3.1 Freizeitgestaltung ........................................................................................ 35

3.2 Faktoren der Nutzung der Freizeitangebote ................................................ 41

3.3 Freizeit und Mobilität ................................................................................... 47

3.4 Vereinsaktivität ............................................................................................ 51

3.5 Nutzung von Sportangeboten ...................................................................... 53

3.6 Freizeit und Schule ....................................................................................... 58

3.7 Ferien ........................................................................................................... 64

3.8 Bildungseinrichtungen und -angebote ......................................................... 66

3.9 Einschätzung des Bedarfs an Freizeitangebote und -möglichkeiten ............ 72

3.9.1 Bedarfseinschätzung für die eigene Schule ........................................... 72

3.9.2 Bedarfseinschätzung für den eigenen Stadtteil ..................................... 78

3.9.3 Bedarfseinschätzung für die ganze Stadt Jena ...................................... 90

4 Berufliche Zukunft ............................................................................................... 93

4.1 Wunschberuf ................................................................................................ 93

4.2 Sicherheit über die berufliche Zukunft ......................................................... 96

4.3 Pläne für die berufliche Zukunft ................................................................... 98

4.4 Kommunikation über berufliche Zukunft ................................................... 102

4.5 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation .................................... 104

4.6 Bereitschaft zur Mobilität ........................................................................... 108

5 Erziehung und Unterstützung ............................................................................ 111

3 Stichprobe

5.1 Psychosoziale Befindlichkeit ....................................................................... 111

5.2 Sorgen und Probleme ................................................................................. 114

5.3 Rat und Unterstützung ............................................................................... 119

6 Schule ................................................................................................................ 124

7 Alkohol, Nikotin und andere Drogen ................................................................. 132

7.1 Alkohol ....................................................................................................... 132

7.2 Nikotin ....................................................................................................... 138

7.3 Andere Drogen ........................................................................................... 139

8 Politische Orientierung ...................................................................................... 142

8.1 Demokratieorientierung ............................................................................. 143

8.2 Interesse an Politik und politische Selbstkategorisierung ........................... 146

8.3 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ................................................. 148

9 Mediennutzung ................................................................................................. 152

10 Sprachen ........................................................................................................ 158

4 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

1 S T I C H P R O B E Hiermit wird bereits zum neunten Mal die im Auftrag der Stadt Jena erstellte Jenaer Kinder- und Jugendstudie vorgelegt. Wir möchten uns an dieser Stelle vor allem beim Schulamt Jena/Stadtroda, bei den Schulleitungen, den Schulsozialarbeitern/innen und allen beteiligten Kindern und Jugendlichen für ihre Unterstützung bei der Durchfüh-rung dieser Studie bedanken.

Ziel der Studie ist es, eine ständig aktualisierte Grundlage für die Jugendhilfeplanung in Jena zu haben. Die Basis zur Durchführung der Jenaer Kinder- und Jugendstudie stellt die Anfang des Jahres 2011 durch den Stadtrat verabschiedete Satzung über die Erhebung von Daten zur Jenaer Kinder- und Jugendstudie dar. Zum ersten Mal fand eine Erweiterung der Zielgruppen für die Befragung statt. Alle Kinder und Jugendlichen ab der Klasse 5 hatten die Möglichkeit an der Befragung teil-zunehmen. Eine ausschließliche Befragung der 6., 8. und 10. Klassen, wie in den ver-gangenen Jahren, wurde aufgehoben. Zusätzlich fand eine Beteiligung der 4. Klassen der Grundschulen statt. Die Ergebnisse aus dieser Erhebung werden jedoch in einem gesonderten Bericht dargestellt. Um die altersspezifischen Entwicklungen der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen, wurden insgesamt drei Fragebögen entwickelt. Ein Fragebogen (zwei Seiten) für die Kinder der 4. Klassen; ein Fragebogen (6 Seiten) für die 5. bis 7. Klassen und ein Fragebogen (8 Seiten) für die Schüler/innen ab der 8. Klasse. Hierbei wurden auf die Frageschwerpunkte der vergangenen Jahre aufbauend einige beibehalten, andere weiterentwickelt und neue ergänzt. Die Instrumente enthielten größtenteils skalierte Fragestellungen mit teilweise offe-nen Antwortmöglichkeiten. Die Fragebögen beinhalteten u.a. folgende Themenkomplexe:

Lebenslagen (ab Klasse 4),

Freizeitinteressen (ab Klasse 4),

Kultur (ab Klasse 5),

berufliche Orientierung (ausführlich nur ab Klasse 8),

Erziehung und Unterstützung (ab Klasse 5),

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (ab Klasse 8),

Ernährungsverhalten (ab Klasse 5),

Alkohol- und Nikotinkonsum (ab Klasse 8). Die Befragung wurde an allen staatlichen Schulen mit Regelschulteil und an fast allen Gymnasien (außer Sportgymnasium) sowie an fast allen Jenaer Grundschulen durch-geführt. Da ein hoher Anteil der Schüler/innen des Sportgymnasiums nicht aus Jena stammt, fand dort keine Befragung statt. Insgesamt wurde die Befragung an 24 Schu-len (inkl. Grundschulen) durchgeführt. An die zum Untersuchungszeitpunkt 4.912 Schüler/innen der Klassen 5 bis 12 gingen insgesamt 3.988 Fragebögen. Damit wurden über 80% der Schüler/innen der Grund-

5 Stichprobe

21,7

20,6

19,9

16,0

12,1

9,8

Gemeinden Jena-WestLobeda Jena-NordWinzerla Jena-Ost

gesamtheit befragt. In die Auswertung flossen 2.342 verwertbare Fragebögen ein. Dies entspricht einem Rücklauf von 47,7%. Die Teilnahme an dieser Befragung war für die Schüler/innen freiwillig. In der Auswertung findet unter anderem eine differenzierte Betrachtung der verschie-denen Themengebiete nach Planungsräumen statt. Die Verteilung des Rücklaufs nach den Planungsräumen Jenas ist in der nachfolgenden Grafik dargestellt. Der größte Rücklauf, ähnlich wie 2009, ist aus den umliegenden Gemeinden Jenas

(21,7%; entspricht in absoluten Zah-len: N=489) zu verzeichnen. Danach folgen Jena-West (20,6%) und Lo-beda (19,9%). Der geringste Teil der Befragten kommt aus Jena-Ost (9,8%). Im Vergleich zur Studie im Jahr 2009 ist ein leichter Anstieg des Rücklaufs für Jena-West (von 15,5% auf 20,6%) zu verzeichnen. Der Rücklauf verringerte sich für Jena-Ost (15,4% auf 9,8%).

Die Verteilung in der Grundgesamtheit (alle Kinder und Jugendlichen Jenas zwischen 10 und 18 Jahren) und der Stichprobe (tatsächlich Befragte) weisen auch in diesem Jahr mittlere Unterschiede auf. Die Gruppe der Befragten aus Jena-Ost ist leicht un-terrepräsentiert, während die Befragten aus den Gemeinden überrepräsentiert sind.

Planungsräume Grundgesamtheit (10 bis 18-Jährige

Stichprobe Differenz

N in % N in %

Jena-Nord 902 17,34 361 16,00 -1,19

Jena-Ost 834 16,03 222 9,80 -5,89

Jena-West/Zentrum

1.034 19,88 464 20,60 0,24

Winzerla 696 13,38 272 12,10 -1,21

Lobeda 1.119 21,51 449 19,90 -1,64

Gemeinden 617 11,86 489 21,70 9,65

Gesamt 5.202 100,00 2.257 100,00 Tabelle 1 Repräsentativität der Stichprobe nach Planungsräumen

Die Altersverteilung reicht von 10 bis 18 Jahre. In die Auswertung gingen außerdem eine 9-Jährige und jeweils eine 19- und 20-jährige Person ein. 48,8% der Befragten sind zwischen 10 und 13 Jahre alt und 40,1% zwischen 14 und 19 Jahre alt1. Der Alters-

1 Im Folgenden werden unter dem Begriff „jüngere Befragte“ die Altersgruppe der unter 13-Jährigen und unter dem Begriff „älte-re Befragte“ die Befragten ab 14 Jahre subsumiert.

Abb. 1 Verteilung des Rücklaufs nach Planungsräumen

6 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

HS RS Gym

6,9

28,5

64,6

3,1

32,6

64,3

3,5

31,1

65,4

in P

roze

nt

2011 2009 2006

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

in P

roze

nt

2011 2009 2006

durchschnitt beträgt 13,0 Jahre und hat sich damit nur geringfügig zu 2009 und 2006 verändert (-0,9%).

Von den befragten Kindern und Jugendlichen waren 51,2% weiblich und 48,8% männ-lich. Das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen ist ähnlich wie in den Studien 2006 (männlich: 48,0%; weiblich: 52,0%) und 2004 (männlich und weiblich jeweils 50,0%) annähernd gleich verteilt. Auch in dieser Studie wurden die Kinder und Jugendlichen wieder nach dem ange-strebten Schulabschluss gefragt, um ihre weiteren Aussagen danach differenzieren zu

können. Daraus ergab sich, dass 64,6% der Befragten einen gym-nasialen Abschluss, 28,5% einen Realschul-abschluss und 6,9% einen Hauptschulab-schluss erreichen wol-len. Im Vergleich zu den Studien von 2009 und 2006 sind die Wer-te für den angestrebten

Hauptschulabschluss gestiegen (2011 zu

2009: +3,8%; 2011 zu 2006: +3,4%) und für den Realschulabschluss gesunken (2009 zu 2011: -4,1%; 2006 zu 2011: -2,6%). Die Ergebnisse für den gymnasialen Abschluss sind im Wesentlichen unverändert geblieben (2009: 64,3%), auch im Vergleich zu 2006 (65,4%).Vergleicht man die Angaben der Befragten mit den Absolventenzahlen des Schuljahres 2009/2010 (aktuellere Daten waren leider zum Berichtszeitpunkt nicht verfügbar), so ist festzustellen, dass die angestrebten Abschlüsse den tatsächlichen im Grunde entsprechen. Im genannten Schuljahr verließen 5,3% der Schüler/innen die

Abb. 3 Verteilung nach angestrebtem Schulabschluss

Abb. 2 Verteilung nach Alter

7 Stichprobe

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

6,9 4,4 4,4 9,5

12,1

4,6

24,4 19,2 17,6

40,3

46,5

25,4

68,8

76,4 78,0

50,2

41,4

69,9

in P

roze

nt

HS RS Gym

Schule ohne Schulabschluss, 10,6% mit einem Hauptschulabschluss, 27,5% erreichten einen Realschulabschluss und 56,4% die Hochschulreife. Demnach kann von einem repräsentativen Querschnitt der Kinder und Jugendlichen in dieser Studie ausgegan-gen werden. Betrachtet man die Aussagen zum angestrebten Schulabschluss differenziert nach Planungsräumen, so ist festzustellen, dass außer in Lobeda überall am häufigsten der gymnasiale Abschluss angestrebt wird. An erster Stelle liegen Jena-West (78,0%) und Jena-Ost (76,4%). Die Lobedaer Schüler/innen streben häufiger einen Realschulab-schluss (46,5%) an. Mit einem Anteil von 12,1% streben Befragte aus Lobeda wesent-lich zahlreicher einen Hauptschulabschluss an, gefolgt von Winzerla (9,5%). Die Ein-zeldaten sind im untenstehenden Diagramm abgebildet.

Das folgende Diagramm stellt dar, aus welchen Schulen wie viele Kinder und Jugend-liche an der Befragung teilgenommen haben. Mit 96% ist der Anteil der teilnehmen-den Schüler/innen in der Regelschule Winzerla am höchsten. Sehr hohen Anklang fand die Befragung auch in der Ganztagsschule „Maria Montessori“ mit 91,6% der Schü-ler/innen, in der Janisschule mit 84,0% und in der Lobdeburgschule mit 82,1%. Leider war die Resonanz bei den Schüler/innen des Angergymnasiums in diesem Jahr nicht so hoch.

Abb. 4 Angestrebter Schulabschluss nach Planungsräumen

8 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Ein differenziertes Bild ergibt sich, wenn man die Beteiligung nach den einzelnen Schulen sowie den Planungsräumen vergleicht. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, sind in der nachfolgend aufgeführten Übersicht absolute Häufigkeiten angegeben. Es ist zu erkennen, dass die Schüler/innen vorwiegend in den Planungsräumen zur Schule gehen, in denen sie auch wohnhaft sind. Beispielsweise besuchen N=98 von N=361 Befragten aus Jena-Nord die Regelschule „Maria Montessori“ oder N=202 von N=449 Schüler/innen aus Lobeda die Lobdeburgschule. Dies trifft auch für die Janis-Schule zu. Dort kommen die meisten Schüler/innen aus Lobeda (21 Angaben). Eine relativ gleiche Verteilung auf alle Planungsräume kann die Gesamtschule „Adolf Reichwein“ verzeichnen. Aus dem Carl-Zeiss Gymnasium beantworteten 2011 Kinder und Jugendliche aus allen Planungsräumen, während 2009 nur drei Befragte aus den Gemeinden einbezogen werden konnten.

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Ganztagsschule "Maria Montessori"

RS "Lobdeburgschule"

Ganztagsschule Winzerla

RS "Alfred Brehm"

Jenaplan-Schule

Janisschule

Integrierte Gesamtschule "Grete Unrein"

Gymnasium "Adolf Reichwein"

Gymnasium "Otto Schott"

Gymnasium "Ernst Abbe"

Gymnasium "Carl Zeiss"

Gymnasium "Am Anger"

Christliches Gymnasium

91,6

82,1

96,0

30,6

61,5

84,0

63,9

67,9

22,8

43,0

52,0

1,8

74,5

in Prozent

Abb. 5 Anteil der teilnehmenden Schüler/innen je Schule

9 Lebenslagen

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

keine 1 2 3 undmehr

14,6

42,9

22,8 19,7 18,6

39,3

21,5 20,7 21,1

43,5

19,4 16,0

in P

roze

nt

2011 2009 2006

2 L E B E N S L A G E N

2.1 Geschwisterzahl

Die Anzahl der Geschwister der befragten Kinder und Jugendlichen reicht von keinem bis zu drei und mehr Geschwistern. Der Mittelwert liegt bei 1,48. Demnach liegt der Durchschnitt der Kinderanzahl in den Familien bei 2,482. Im Vergleich zu den Studien von 2009 (M=2,64) hat sich die Kinderanzahl verringert und im Vergleich zu 2006 (M=2,4) leicht erhöht.

Das Diagramm zeigt, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die keine Geschwister haben, im Ver-gleich zu 2009 und 2006 gesunken ist (14,6%). Bei denjenigen, die ein Geschwister besitzen, ist der Wert leicht angestiegen (39,3% in 2009 zu 42,9% in 2011). Ähnliches gilt für Kinder und Jugendliche mit zwei Geschwistern. Dort ist ein Anstieg von 0,3% im Vergleich zu 2009 zu verzeichnen.

2 Der Mittelwert der Geschwisterkinder bezieht die Befragten selbst nicht ein, deshalb muss bei der Kinderzahl pro Familie der/die Befragte hinzugenommen werden. Der Mittelwert beträgt demnach 2,48.

Schulen Planungsräume

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla Lobeda Gemeinden

Ganztagsschule „Maria Montessori“

98 12 10 4 5 43

Lobdeburgschule 10 16 23 19 202 89

Ganztagsschule Winzerla 5 5 20 114 24 15

Regelschule „Alfred Brehm“

1 0 2 0 26 0

Jenaplan-Schule 5 19 30 5 1 9

KGS „Adolf Reichwein“ 29 39 43 18 85 76

IGS „Grete Unrein“ 50 43 106 24 35 77

Gymnasium „Otto Schott“ 2 2 10 1 28 12

Gymnasium „Ernst Abbe“ 7 5 55 68 6 35

Gymnasium „Carl Zeiss“ 56 30 48 6 11 53

Angergymnasium 0 2 0 0 2 6

Christliches Gymnasium 93 48 108 6 5 76

Janis-Schule 5 1 5 7 21 2 Tabelle 2 Einzugsgebiete der befragten Schulen in Häufigkeiten

Abb. 6 Anzahl der Geschwister

10 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

keine 1 2 3 und mehr

27,8

18,8

24,6

46,2

in P

roze

nt

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0

ja, beide

nur mein Vater

nein

nur meine Mutter

79,3

10,3

5,8

4,6

in Prozent

Eine Differenzierung nach Planungsräumen ergibt, dass die geschwisterlosen Kinder und Jugendlichen am häufigsten in Winzerla zu finden sind (18,8%). In den Ge-meinden kommt ein Geschwisterteil am häufigsten vor (46,2%), in Jena-Ost sind es zwei (27,8%). Diejenigen Kinder und Jugendlichen, die drei und mehr Geschwis-ter haben wohnen am häufigsten in Lobeda (24,6%).

2.2 Arbeitslosigkeit

Zum Thema Arbeitslosigkeit der Eltern sollten die Befragten angeben, ob die Eltern erwerbstätig sind. Bei 79,3% der befragten Kinder und Jugendlichen haben beide El-tern eine Arbeit („ja, beide“). 2009 waren es 82,0% und 2006 79,0%. Im Diagramm ist zu erkennen, dass häufiger nur der Vater eine Arbeit hat („nur mein Vater“: 10,3%) als nur die Mutter („nur meine Mutter“: 4,6%). Bei 5,8% der Befragten haben die Eltern keine Arbeit („nein“).

Abb. 7 Geschwisteranzahl nach Planungsräumen

Abb. 8 Erwerbsarbeitsstatus der Eltern (Haben deine Eltern einen Job?)

11 Lebenslagen

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

80,5 82,0 83,5 78,8

66,5

84,9

4,0 4,0 4,1 6,4 11,6

3,8 5,3 2,5 3,9 4,2

8,5 2,1

10,2 11,5 8,5 10,6 13,4 9,2

in P

roze

nt

ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

ja, beide

nein

nur meine Mutter

nur mein Vater

64,6

17,7

10,0

7,7

74,4

7,1

6,4

12,0

83,7

3,6

3,3

9,5

in Prozent

Gymnasium Realschule Hauptschule

Das folgende Diagramm zeigt, dass Eltern von Kindern, die einen gymnasialen Ab-schluss anstreben, signifikant am meisten berufstätig (83,7%) sind. Bei den Realschü-ler/innen hat am meisten der Vater einen Job (12,0%). Signifikant höher (17,7%) ist der Anteil der Arbeitslosen bei den Befragten, die einen Hauptschulabschluss anstreben.

Zwischen der Berufstätigkeit und den Planungsräumen lässt sich auch ein signifikan-ter Zusammenhang feststellen. Bei Betrachtung der Ergebnisse liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen, bei denen beide Eltern eine Arbeit haben, in den Gemeinden am höchsten (84,9%) und in Lobeda am niedrigsten (66,5%). In Lobeda hat außerdem am häufigsten der Vater einen Job (13,4%).

Abb. 10 Erwerbsarbeitsstatus der Eltern nach Planungsraum

Auch zwischen der Arbeitslosigkeit der Eltern und der Geschwisteranzahl kann ein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. Bei mehr als drei Geschwistern sind

Abb. 9 Erwerbsarbeitsstatus der Eltern nach Schulabschluss

12 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

beide inDeutschland

beide im Ausland ein Elternteil imAusland

86,6

5,8 7,6

87,0

5,5 7,5

89,2

4,6 6,0

in P

roze

nt

2011 2009 2006

am häufigsten beide Elternteile arbeitslos (41,0%). Im Vergleich dazu liegt der Wert bei nicht-arbeitslosen Eltern bei 16,1%. In den Familien, in denen keiner arbeitslos ist, geben die befragten Kinder und Jugendlichen am häufigsten an, ein Geschwisterteil zu haben (47,1%).

2.3 Migration

85,1 % der befragten Kinder und Jugendlichen sind in Deutschland geboren, 14,9% außerhalb von Deutschland. Im Vergleich zu 2009 und 2006 ist der Anteil der in Deutschland Geborenen gesunken (2009: 86,8%; 2006: 95,0%). Im Durchschnitt leben die Befragten 8,3 Jahre in Deutschland. Die Angaben reichen von einem Jahr bis zu 17 Jahre.

Gefragt danach, wo die Eltern der Kinder und Jugendlichen geboren wurden, geben 5,8% an, dass beide Eltern-teile im Ausland gebo-ren sind. Im Vergleich zu den Vorjahresstu-dien sind die Werte fast gleich (2009: 5,5%; 2006: 4,6%). Auch bei den Befragten, bei de-nen ein Elternteil im Ausland geboren ist, gibt es kaum eine Ver-änderung: der Wert beträgt 2011 7,6%, im Jahr 2009 7,5% und 2006 6,0%. Bei der Differenzierung nach Elternteilen sind 10,2% der Väter und 8,6% der Mütter in einem anderen Land geboren

Insgesamt liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Studie 2011 bei 15,4%, was N=300 Befragte betrifft. 2009 lag der Anteil der Be-fragten mit Migrationshintergrund bei 21,1% (N=100 Befragte; Nicht-Migranten/innen: 78,9%, N=375 Befragte). Bei der Berechnung des Anteils der Befragten mit Migrationshintergrund wurden so-wohl all diejenigen berücksichtigt, die selbst außerhalb Deutschlands geboren wurden als auch Befragte, bei denen mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde.

Bei der Differenzierung nach Planungsräumen lässt sich ein signifikanter Zusammen-hang feststellen.

Abb. 11 Geburtsland der Eltern

13 Lebenslagen

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

13,0 12,6 16,0 15,9

29,8

5,6

14,5

4,4 6,0 9,6

36,0

4,1 9,3 9,6 8,0 8,2

23,9

5,7

in P

roze

nt

2011 2009 2006

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

20

112

00

92

00

6

10,9

5,8

3,6

2,4

5,4

3,3

32,5

26,8

37,5

30,5

31,5

30,4

56,6

67,5

58,9

67,1

63,1

66,3

in Prozent

HS RS Gym

Im Vergleich zu 2009 ist der Anteil der Migranten/innen in Jena-Ost, Jena-West, Win-zerla und den Gemeinden gestiegen. Beispielsweise wohnten 2009 in Jena-West le-diglich 6,0% Migranten/innen, so sind es 2011 16,0%. Gleichzeitig geht der Anteil der Migranten/innen in Lobeda um ca. 6% zurück (2011: 29,8%; 2009: 36,0%). Auch in Jena-Nord ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen (2011: 13,0%; 2009: 14,5%).

Für den Zusammenhang von Migrationshintergrund und Schulabschluss lässt sich ebenfalls ein signifikanter Unterschied nachweisen. Demnach streben Migran-ten/innen signifikant häufiger einen Haupt- bzw. Realschulabschluss und seltener das Abitur an als Nicht-Migranten/innen. Das Diagramm zeigt, dass die Zahl der Migran-ten/innen, die einen gymnasialen Abschluss anstreben im Vergleich zu den Vorjahren erneut abgenommen hat (2011: 56,6%; 2009: 58,9%; 2006: 63,1%). Bei den Nicht-Migranten/innen hat sich der Wert kaum verändert. Jedoch ist im Vergleich zu 2009 der Anteil der Nicht-Migranten/innen gesunken, die einen Realschulabschluss anstre-ben (2009: 30,5%; 2011: 26,8%). Bei beiden Gruppen stieg im Vergleich zu 2009 der Hauptschulanteil.

Abb. 12 Migration nach Planungsraum

Abb. 13 Migration nach Schulabschluss im Vergleich

14 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 50,0 100,0

Ich würde gern dauerhaft in meinHeimatland zurückkehren

Als Migrant/in fühle ich mich oft nichtverstanden

Ich werde als Migrant/in genauso ernstgenommen, wie meine deutschen

Mitschüler/innen

19,8

17,8

53,2

34,4

24,8

31,7

45,8

57,4

15,1

in Prozent

stimme zu weiß nicht stimme nicht zu

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Ich habe gute Freunde anderer Nationalitäten

Ich fühle mich oft als Außenseiter/in

Ich wünschte, ich würde nicht in Deutschland leben

Ich komme mit meinen Mitschülern/innen andererNationalitäten nicht zu recht

Ich fühle mich als Deutsche/r

Deutschland ist mein zu Hause

Ich will mit Menschen anderer Nationalität nichts zuzun haben

48,5

7,7

9,2

7,4

81,9

84,8

2,8

71,8

12,1

18,6

10,8

49,3

59,3

6,4

in Prozent

Nicht-Migranten/innen Migranten/innen

Zum Thema Migration wurde den Befragten ab Klasse 8 ein Set mit 10 Aussagen vor-gelegt, bei dem sie zwischen „stimme zu“, „weiß nicht“ und „stimme nicht zu“ wählen konnten. Bezüglich der Zustimmung zu diesen Aussagen sind einige signifikante Un-terschiede zwischen den Befragten mit und ohne Migrationshintergrund zu erkennen. Signifikant häufiger haben Migranten/innen gute Freunde anderer Nationalitäten (71,8%) und wünschen sich ebenfalls häufiger, nicht in Deutschland zu leben (18,6%). Demgegenüber fühlen sich mehr Nicht-Migranten/innen als Deutsche/r (81,9%) und bezeichnen Deutschland als ihr zu Hause (84,8%).

Die folgenden Aussagen wurden nur nach den Mig-ranten/innen differenziert dargestellt. 53,2% geben an, als Migranten/innen genauso ernst genommen zu werden wie ihre deut-schen Mitschüler/innen. Dagegen meinen 17,8%, dass sie sich als Migrant/in nicht verstanden fühlen. Weiterhin würden 19,8% gern dauerhaft in ihr Hei-matland zurückkehren.

Abb. 14 Akzeptanz der Migranten/innen

Abb. 15 Zustimmung zu den Migrationsaussagen nach Migrationshintergrund

15 Lebenslagen

64,9

32,2

2,9

nicht alleinerziehend alleinerziehend anderes

2.4 Wohnen

Um herauszufinden, wie die Wohnverhältnisse der Kinder und Jugendlichen sind, wurden sie nach den Personen gefragt, mit denen sie zusammen in einem Haushalt leben. Mehrfachangaben waren hierbei möglich.

82,6% der Befragten gaben an, mit der Mutter zusammenzuleben. Danach folgen der Vater (61,1%) sowie die Geschwister (60,5%). Darüber hinaus teilen sich 12,0% mit dem/der Lebensgefährten/in der Mutter bzw. des Vaters eine Wohnung. Bei 7,6% le-ben die Großeltern mit im Haushalt und bei 5,8% die Stiefeltern. Ebenfalls geben 5,1% „andere“ Mitbewohner/innen an. Dabei werden von den Kindern und Jugendlichen am häufigsten Haustiere (50 Nennungen), Freunde und Onkel/Tanten (jeweils 12 Nen-nungen) sowie die Freunde der anderen Familienmitglieder (8 Nennungen) aufge-zählt.

Bei dem Vergleich dieser Ergebnisse mit den letzten Jugendstudien fällt auf, dass we-niger Kinder und Jugendliche angeben, bei der Mutter zu leben (2009: 94,0%; 2006: 95,0%). 2009 leben zwar mehr Kinder und Jugendliche bei ihrem Vater als 2006, je-doch sinkt der Wert in 2011 wieder (2006: 68,0%; 2009: 70,5%). Eine ähnliche Tendenz lässt sich bei Betrachtung der Geschwister verzeichnen. Dort steigt der Wert 2009 von 64,0% (2006) auf 69,2% und verringert sich 2011 auf 60,5%. Kinder und Jugendliche leben 2011 vermehrt bei ihren Großeltern (2011: 7,6%; 2009: 6,4%; 2006: 6,0%) und bei ihren Stiefeltern (2011: 5,8%; 2009: 3,1%; 2006: 3,0%).

Kreuzt man das Zusammenleben bei Mutter und Vater so kann festgestellt werden, dass 64,9% der Kinder und Jugendlichen mit beiden Elternteilen bzw. 32,2% mit ei-nem Elternteil zusammen leben und 2,9% in einer anderen Familienkonstellation.

Bei einem Vergleich mit den Jahren 2009 und 2006 wird deutlich, dass Kinder und Ju-gendliche wieder häufiger bei nur einem Elternteil leben (2009: 30,8%; 2006: 33,0%).

Stellt man einen Bezug zwischen dem Leben bei Alleinerziehenden und den Planungs-räumen her, so ist festzustellen, dass die meisten bei Alleinerziehenden Wohnenden in Lobeda leben (44,7%). An zweiter Stelle folgt Jena-Nord mit 37,8%. Den dritten Rang nimmt Winzerla mit 36,7% Alleinerziehender ein.

Abb. 16 Wohnsituation

16 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

37,8

29,0 27,7

36,7

44,7

20,9

33,3

24,7 24,7

40,3 44,9

20,0

34,8 28,7 27,7

35,3 37,5

21,2

in P

roze

nt

2011 2009 2006

71,7%

18,9%

9,5%

ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein

Bei der Betrachtung der Wohnverhältnisse im Zusammenhang mit dem Migrations-hintergrund lässt sich feststellen, dass der Anteil nicht alleinerziehender Familien un-ter den Migranten/innen geringer ist, als bei den Nicht-Migranten/innen (Migran-ten/innen: 62,8%; Nicht-Migranten/innen: 66,1%). Dementsprechend lässt sich für alleinerziehende Elternteile ein umgekehrtes Verhältnis feststellen (Migranten/innen: 32,6%; Nicht-Migranten/innen: 31,8%).

2.5 Taschengeld

In einem weiteren Fragenkomplex wurden die Kinder und Jugendli-chen gefragt, ob sie monatlich Taschengeld erhalten. 71,7% ge-ben an, regelmäßig Taschengeld zu bekommen. Im Vergleich zu den Jugendstudien 2009 und 2006 lässt sich hier eine abfallende Tendenz erkennen (2009: 72,1%, 2006: 76,0%).

Die Prozentzahl der Kinder und Jugendlichen, die gelegentlich Taschengeld bekom-men, ist jedoch gestiegen: 18,9% erhalten 2011 gelegentlich Taschengeld, 2009 waren dies 17,2% und 2006 14,0%. Auch geben weniger Kinder und Jugendliche an, kein Ta-schengeld zu erhalten (2011: 9,5%; 2009 und 2006: 10,7%).

Betrachtet man den Zusammenhang zwischen Taschengeld und angestrebten Schul-abschluss, so ergeben sich signifikante Unterschiede. Demnach erhalten die Gymnasi-asten/innen am „regelmäßigsten“ Taschengeld (77,3%), Realschüler/innen vermehrt

Abb. 17 Alleinerziehende nach Planungsräumen im Vergleich

Abb. 18 Taschengelderhalt

17 Lebenslagen

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein

63,0

18,1 18,8

62,3

28,2

9,5

77,3

15,0 7,7

in P

roze

nt

HS RS Gym

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater

74,3

56,8 61,7

65,6

17,4 25,4 20,2 24,4

8,3

17,8 18,1 10,0

in P

roze

nt

ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein

gelegentlich (28,2%). Schüler/innen, die einen Hauptschulabschluss anstreben, erhal-ten häufiger kein Taschengeld als andere (18,8%).

Weiterhin ist ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Frage, ob die Eltern er-werbstätig sind und dem Taschengeld festzustellen. Das folgende Diagramm liefert dazu einen Überblick.

In denjenigen Familien, in denen beide Elternteile erwerbstätig sind, erhalten die Kin-der und Jugendlichen am regelmäßigsten Taschengeld (74,3%). Weiterhin erhalten jene Befragte, bei denen nur der Vater einen Job hat, regelmäßiger Taschengeld, als diejenigen, bei denen nur die Mutter erwerbstätig ist (nur mein Vater: 65,6%; nur mei-ne Mutter: 61,7%).

Abb. 19 Taschengelderhalt nach angestrebten Schulabschluss

Abb. 20 Taschengelderhalt nach Erwerbstätigkeit der Eltern

18 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

71,9 76,4 78,6

64,4 65,5 73,0

21,1 15,8 14,7

23,7 23,5 15,4

7,0 7,9 6,7 11,9 11,0 11,6

in P

roze

nt

ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein

21,47

21,28

23,50

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

80,00

90,00

HS RS Gym

Mit

telw

ert

in E

uro

2011 2009 2006

In allen Planungsräumen bekommen mehr als die Hälfte der Befragten regelmäßig Taschengeld. Signifikant am häufigsten erhalten die Kinder und Jugendlichen in Jena-West regelmäßig Taschengeld (78,6%), gefolgt von Jena-Ost (76,4%). Gelegentlich erhalten die Befragten aus Winzerla (23,7%) und Lobeda (23,5%) am meisten Ta-schengeld. Kinder und Jugendliche aus Winzerla und aus den Gemeinden erhalten häufig kein Taschengeld (Winzerla: 11,9%; Gemeinden: 11,6%)

Der Mittelwert des monatlich zur Verfügung stehenden Taschengeldes aller Kinder und Jugendlichen liegt bei 22,46 Euro. Jungen erhalten im Durchschnitt 22,00 Euro, Mädchen 23,41 Euro. Vergleicht man diese Ergebnisse mit jenen aus der Jugendstudie 2009, so zeigt sich, dass Mädchen 2011 mehr und Jungen weniger Taschengeld be-kommen (Jungen 2009: 25,59 Euro; Mädchen 2009: 19,88 Euro). Differenziert be-trachtet nach Altersgruppen erhalten die 9 bis 13-Jährigen im Durchschnitt 14,86 Euro und die 14 bis 20-Jährigen 32,60 Euro pro Monat.

Des Weiteren sind Unterschiede zwischen dem durchschnittlich verfügbaren Ta-schengeld und dem angestrebten Schulabschluss zu verzeichnen. Schüler/innen, die einen gymnasialen Abschluss anstreben, haben das meiste zur Verfügung stehende Taschengeld (23,50 Euro), gefolgt von Hauptschülern/innen (21,47 Euro). Es ist zu er-kennen, dass das durchschnittliche Taschengeld der Hauptschüler/innen im Vergleich

zu 2009 gestiegen ist (2009: 15,73 Euro), während das zur Verfügung stehende Ta-schengeld der Realschüler/innen

leicht sank (2009: 21,91 Euro).

Abb. 21 Taschengelderhalt nach Planungsraum

Abb. 22 Mittelwert Taschengeld und angestrebter Schulabschluss im Vergleich

19 Lebenslagen

20,00

13,89

12,86

14,65

17,64

25,43

27,99

36,73

51,10

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

80,00

90,00

9 10 11 12 13 14 15 16 über 16

Mit

telw

ert

in E

uro

Alter der Befragten

2011 2009 2006

22,90

21,02

24,31

21,30

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

80,00

90,00

ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater

Mit

telw

ert

in E

uro

2011 2009 2006

Durch die Erweiterung der Befragtengruppe in 2011 liegen im Gegensatz zu den Ju-gendstudien 2009 und 2006 auch für die 9- und 10-Jährigen Daten zum Taschengeld vor. Es zeigt sich, dass auch 2011 wieder die Summe des durchschnittlich zur Verfü-gung stehenden Geldes im Monat mit zunehmendem Alter signifikant steigt. „Ausrei-ßer“ sind die drei 9-Jährigen, die 20,00 Euro zur Verfügung haben. 11-Jährige erhalten im Durchschnitt 12,86 Euro im Monat, 13-Jährige schon 17,64 Euro. Ungefähr zehn Euro mehr erhalten 15-Jährige (27,99 Euro) und die über 16-Jährigen haben 51,10 Euro zur Verfügung.

Betrachtet man den Zusammenhang zwischen dem durchschnittlichen Taschengeld und den Umstand, ob die Eltern erwerbstätig sind, so zeigt sich, dass diejenigen Kin-der und Jugendlichen am meisten zur Verfügung haben, wenn nur die Mutter erwerbs-tätig ist (24,31 Euro). Allerdings muss hier bedacht werden, dass die Anzahl der Be-fragten bei denen nur die Mutter erwerbstätig ist, im Vergleich zu den anderen Aus-prägungen eher gering ausfällt (N=75). In den Familien, in denen beide erwerbstätig sind, erhalten die Kinder durchschnittlich 22,90 Euro.

Abb. 24 Mittelwert Taschengeld nach Alter im Vergleich

Abb. 23 Mittelwert Taschengeld nach Erwerbstätigkeit der Eltern im Vergleich

20 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0

gar nicht

weniger

teilweise

überwiegend

sehr

6,9

6,5

16,7

26,1

43,9

in Prozent

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

HS RS Gym

52,6

37,3

45,6

20,3 25,6 26,8

12,0

21,5 15,6

4,5 8,0 6,1

10,5 7,6 5,9

in P

roze

nt

sehr überwiegend teilweise weniger gar nicht

Weiterhin wurde in der Jugendstudie 2011 gefragt, ob die Kinder und Jugendlichen zufrieden mit der Höhe ihres Taschengeldes sind.

Der größte Teil der Befrag-ten ist sehr zufrieden (43,9%) und überwiegend zufrieden (26,1%) mit dem zur Verfügung stehenden Taschengeld. Lediglich 6,5% sind weniger und 6,9% gar nicht zufrieden.

Es besteht ein signifikanter Zusammenhang bei der Betrachtung der Zufriedenheit und dem angestrebten Schulabschluss der Kinder und Jugendlichen. Demnach sind die Hauptschüler/innen häufiger sehr zufrieden (52,6%), aber auch am häufigsten gar nicht zufrieden (10,5%). Hier muss bedacht werden, dass diese Gruppe am wenigsten vertreten ist (N=133). Eine überwiegende Zufriedenheit herrscht bei den Gymnasias-ten/innen (26,8%), gefolgt von den Realschülern/innen (25,6%).

Signifikante Zusammenhänge bestehen außerdem zwischen der Zufriedenheit und dem Alter der Befragten. So sind die 9-13-Jährigen signifikant am häufigsten mit ih-rem Taschengeld zufrieden (49,2%).

Abb. 25 Zufriedenheit über Taschengeld

Abb. 26 Zufriedenheit über Taschengeld nach Schulabschluss

21 Lebenslagen

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

ja, regelmäßig ja,gelegentlich

nein

16,4

38,9 44,7

16,1

45,3 38,6 in

Pro

zen

t

2011 2009

25,58

16,51

18,54

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

80,00

90,00

HS RS Gym

Mit

telw

ert

in E

uro

2011 2009

2.6 Zusätzliche Einnahmequellen

Analog zu 2009 wurden die Kinder und Jugendlichen wieder nach zusätzlichen Ein-nahmequellen gefragt. Im folgenden Diagramm werden die Antworten von 2011 und 2009 gegenübergestellt. Zu der Studie 2006 kann kein Vergleich stattfinden, da die Frage 2009 zum ersten Mal aufgenommen wurde.

Die Prozentwerte der Kinder und Jugendlichen, die regel-mäßige Einnahmequellen be-sitzen, unterscheiden sich zwi-schen den beiden Jahren nur gering (2011: 16,4%; 2009: 16,1%). Jedoch steht 2011 we-niger Befragten eine gelegent-liche Einnahmequelle zur Ver-fügung. Ebenfalls geben mehr Kinder und Jugendliche an, kei-ne Zusatzeinnahmen zu haben (2011: 44,7%; 2009: 38,6%).

Je älter die Kinder und Jugend-

lichen sind, desto häufiger ha-ben sie regelmäßige Einnahmequellen (ausgenommen sind diejenigen Personen, die jeweils ein Alter von 20 und 22 angegeben haben).

Die zusätzlichen Einnahmen betragen im Durchschnitt 18,07 Euro. Im Vergleich zu 2009 liegt somit eine Steigerung von ca. 5,00 Euro vor (2009: 13,18 Euro). Eine Diffe-

renzierung nach dem angestrebten Schulab-schluss ergibt, dass

Hauptschüler/innen 2011 durchschnittlich am meisten zur Verfü-gung haben (25,58 Eu-ro). Dabei ist zu be-denken, dass dieser Schulabschluss die niedrigste Anzahl an Befragten aufweist (N=85). Gymnasias-ten/innen besitzen 2011 durchschnittlich mehr zusätzliches Geld (2011: 18,54 Euro; 2009: 12,86 Euro).

Auch Realschüler/innen erlebten eine leichte Erhöhung (2011: 18,54 Euro; 2009: 14,62 Euro).

Abb. 27 Zusätzliche Einnahmen im Vergleich

Abb. 28 Durchschnittliche Zusatzeinnahmen nach angestrebten Schulabschluss im Vergleich

22 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

2,5 4,43 6,54 11,73

14,31 18,72 20,98

34,28

75,86

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

80,00

90,00

9 10 11 12 13 14 15 16 über 16

Mit

telw

ert

in E

uro

Alter der Befragten

2011 2009

16,53

47,65

18,14 17,69

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

80,00

90,00

ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater

Mit

telw

ert

in E

uro

2011 2009

Im folgenden Diagramm ist zu erkennen, dass die durchschnittlichen zusätzlichen Einnahmen mit zunehmendem Alter signifikant steigen. Dies gilt sowohl für 2009 auch als für 2011. 11-Jährige haben 6,54 Euro zusätzlich, 13-Jährige ca. den doppelten Betrag (14,31 Euro). 15-Jährige verfügen 2011 über durchschnittlich ähnlich viel wie 2009 (2011: 20,98 Euro; 2009: 20,11 Euro). Über 16-Jährige haben aber entschieden mehr zusätzliche Einnahmen als noch 2009 (2011: 75,86 Euro; 2009: 47,75 Euro).

Betrachtet man den Zusammenhang zwischen der Erwerbstätigkeit der Eltern und den durchschnittlichen zusätzlichen Einnahmen, so zeigt sich, dass die Einnahmen am höchsten sind, wenn beide Elternteile erwerbstätig sind (47,65 Euro). Jedoch ist die Anzahl der arbeitslosen Elternteile sehr niedrig (N=75). Generell steigen die Zusatz-einnahmen bei jenen Kindern und Jugendlichen, bei denen beide Elternteile eine Ar-beit haben (2011: 16,53 Euro; 2009: 12,62 Euro). Die restlichen Werte unterscheiden sich kaum von denen im Jahr 2009 erhobenen Daten.

Abb. 30 Durchschnittliche Zusatzeinnahmen nach Alter im Vergleich

Abb. 29 Durchschnittliche Zusatzeinnahmen nach Erwerbstätigkeit der Eltern im Vergleich

23 Lebenslagen

0,00

20,00

40,00

60,00

80,00

100,00

120,00

140,00

9 10 11 12 13 14 15 16 über 16

20,00 13,89 12,86 14,65 17,64 25,43 27,99 36,73 51,10 2,50

4,43 6,54 11,73 14,31 18,72 20,98

34,28

75,86

in E

uro

Alter der Befragten

Taschengeld zusätzlich. Einnahmen

Außerdem wurden die Kinder und Jugendlichen dazu befragt, über welche zusätzli-chen Einnahmequellen sie verfügen.

An erster Stelle stehen dabei die Großeltern mit 420 Angaben. Eine zweite wichtige zusätzliche Einnahmequelle der Kinder und Jugendlichen ist eine bezahlte Tätigkeit. Dabei wurde am häufigsten die Verteilung von Zeitungen und Prospekten genannt (78 Angaben), Babysitting bzw. Kinderbetreuung (47 Angaben) oder die Trainer/innen-Tätigkeit (13 Angaben). Weiterhin erhalten die Befragten Geldgeschenke zu besonde-ren Anlässen (138 Angaben). Schließlich folgen Eltern (118 Angaben) und die weitere Verwandtschaft (104 Angaben).

Einnahmequelle Angaben

Großeltern 420

Jobben 240

Geldgeschenke zu besonderen Anlässen (z. B. Geburtstage) 138

Eltern 118

Verwandtschaft (Tante, Onkel) 104

Geld für schulische Leistungen 83

Flaschenpfand 51

Wettbewerbs-/kampfgewinne 17 Tabelle 3 Zusätzliche Einnahmequellen

2.7 Monatliche Einnahmen gesamt

Die nachfolgende Grafik zeigt die gesamten durchschnittlichen Einnahmen der Be-fragten pro Monat. Es wird deutlich, dass mit zunehmenden Alter die Kinder und Ju-gendlichen sowohl mehr Taschengeld als auch über mehr zusätzliche Einnahmen ver-fügen (mit Ausnahme der Aussage des/der 9-Jährigen). Während 12-jährige Befragte durchschnittlich 26,37 Euro zur Verfügung haben, sind es bei den 16-Jährigen bereits 71,01 Euro und bei den über 16-Jährigen 126,96 Euro. Bis zu einem Alter von 16 Jahren übersteigt die Höhe des Taschengeldes den Betrag der zusätzlichen Einnahmen.

Abb. 31 Durchschnitt gesamtmonatliche Einnahmen nach Alter

24 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

ja, beide nein nur meineMutter

nur meinVater

22,90 21,02 24,31 21,30

16,53

47,65

18,14 17,69 in

Eu

ro

Taschengeld zusätzlich. Einnahmen

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0

Fahrrad/ Moped/ Auto

Zeitschriften

Computerspiele

CDs/ DVDs

Handy

Disco/ Kneipen

Bücher

anderes

Kosmetik

Kino

Kleidung

8,6

19,6

20,0

22,1

22,2

23,3

25,0

28,3

30,6

37,8

53,2

in Prozent

Die Differenzierung des gesamtmonatlichen Verfügungsrahmens nach der Erwerbstä-tigkeit der Eltern ergibt folgende Verteilung. Wenn beide Eltern ohne Arbeit sind, ist das monatliche Zusatz-einkommen der Befrag-ten am höchsten (Ge-samtbetrag=68,67 Euro). Bei dieser Erwerbskons-tellation ist das Ta-schengeld mit durch-schnittlich 21,02 Euro am geringsten.

Besitzt nur die Mutter eine Erwerbsarbeit, so ist das gesamte Einkom-men höher im Vergleich

zu der alleinigen Erwerbs-tätigkeit des Vaters (42,45 Euro versus 38,99 Euro).

2.8 Ausgaben

Ein neuer Fragenkomplex der Kinder- und Jugendstudie Jena beinhaltete Fragen zum Thema Ausgaben. Aus diesem Grund können keine Vergleiche zu den Vorjahresstu-dien angestellt werden.

Es wurde die Schüler/innen aus den 8. bis 12. Klassen gefragt, für welche Dinge sie ihr Geld ausgeben. Das folgende Diagramm gibt einen Überblick.

Abb. 32 Durchschnitt gesamtmonatliche Einnahmen nach Erwerbstätigkeit der Eltern

Abb. 33 Ausgaben

25 Lebenslagen

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Kleidung

Kosmetik

Computerspiele

CDs/ DVDs

Fahrrad/ Moped/ Auto

Bücher

Zeitschriften

Kino

38,3

5,5

40,0

29,0

15,9

19,5

15,9

31,0

71,2

55,4

4,4

18,5

2,7

31,6

25,0

47,4

in Prozent männlich weiblich

Zu erkennen ist, dass mehr als die Hälfte der befragten älteren Jugendlichen ihr Geld für Kleidung ausgeben (53,2%). Danach folgen Kino (37,8%) und Kosmetik (30,8%). Für ihre Fahrzeuge geben die wenigsten Jugendlichen Geld aus (8,6%).

Im Fragebogen bestand die Möglichkeit, auch andere bzw. weitere Ausgaben zu be-nennen. Die Tabelle zeigt, welche Angaben die Befragten dazu machten (in absoluten Zahlen).

Ausgaben Nennungen

Nahrungsmittel 71

Musik 15

Zigaretten 14

Sparen 11

Elektronik/Technik 11

Café/Restaurants 10

Getränke 8 Tabelle 4 Sonstige Ausgaben

Bei einer Differenzierung der Ausgaben nach dem Geschlecht ergeben sich bei einigen Ausprägungen signifikante Zusammenhänge. Diese sind im folgenden Diagramm dargestellt.

Abb. 34 Ausgaben nach Geschlecht

Während die weiblichen Befragten ihr Geld häufiger für Kleidung (71,2%), Kosmetik (55,4%) und Kino (47,4%) ausgeben, bevorzugen Jungen Computerspiele (40%), sowie ebenfalls Kleidung (38,3%).

Bezüglich der Handyausgaben wurden alle Kinder und Jugendlichen (also auch die 5. bis 7. Klassen) befragt, wie viel sie im Durchschnitt monatlich für ihr Handy ausgeben. 700 Befragte machten dazu Angaben. Die Werte reichen von 0,10 bis 300,00 Euro. Der

26 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

25,1

42,5

25,0

5,1

2,2

sehr gut gut mittelmäßig schlecht sehr schlecht

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

keiner arbeitslos

einer arbeitslos

beide arbeitslos

26,8

18,3

21,6

46,2

33,9

26,5

22,3

33,9

28,4

1,4

4,7

6,9

in Prozent

sehr gut gut mittelmäßig schlecht sehr schlecht

Durchschnitt liegt bei 14,91 Euro pro Monat. Ungefähr die Hälfte der Befragten (46,5%) gibt an, dass die Kosten von ihren Eltern übernommen werden.

2.9 Finanzielle Situation der Familie

In der Studie 2011 wurde zum ersten Mal nach der finanziellen Situation der Familie gefragt. Zunächst sollten die Kinder und Jugendlichen die finanzielle Si-tuation ihrer Familie einschätzen. Nebenstehendes Diagramm gibt einen Überblick dazu. 25,1% der Be-fragten schätzen die finanzielle Situ-ation der Familie sehr gut ein, 42,5% als gut. Nur wenige Kinder und Ju-gendliche geben an, dass die Situa-

tion schlecht (5,1%) bzw. sehr schlecht (2,2%) sei.

Wenn beide Elternteile erwerbstätig sind, wird die finanzielle Situation der Familie im Vergleich signifikant besser (sehr gut 26,8%) bzw. (gut 46,2%) eingeschätzt. Am schlechtesten wird die Situation von Kinder und Jugendlichen eingeschätzt, wenn beide Elternteile arbeitslos sind (16,7%).

Abb. 35 Einschätzung der finanziellen Situation in den Familien

Abb. 36 Einschätzung der finanziellen Situation nach Erwerbsarbeitsstaus der Eltern

27 Lebenslagen

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Meine Familie kommt gut mit dem vorhandenen Geld aus

Ich muss aus finanziellen Gründen auf Ausflüge in derSchule verzichten

Ich muss aus finanziellen Gründen auf kostenpflichtigeFreizeitaktivitäten verzichten

Ich kann mir mehr leisten als meine Freunde

Mit Menschen die arm sind, will ich nichts zu tun haben

Bei uns zu Hause gibt es oft Streit ums Geld

Ich kann mir die "angesagten" Sachen nicht leisten

Ich schäme mich, weil wir nur wenig Geld haben

Ich muss aus finanziellen Gründen auf notwendigeNachhilfe verzichten

54,8

1,4

2,8

5,6

3,3

2,3

3,3

1,4

1,8

25,4

2,1

4,2

12,3

3,7

4,3

6,9

1,9

1,2

14,4

4,6

8,1

35,0

11,8

9,3

16,5

5,4

4,4

3,8

7,1

11,1

20,9

19,0

20,2

22,5

10,1

5,7

1,6

84,8

73,8

26,2

62,2

63,8

50,8

81,1

86,8

in Prozent

trifft voll und ganz zu trifft zu teilsteils trifft weniger zu trifft nie zu

Um abbilden zu können, welche Auswirkungen die finanzielle Situation der Familien auf den Alltag der Kinder und Jugendlichen hat, wurden den Befragten verschiedene Aussagen vorgelegt, die sie bewerten sollten, inwieweit diese auf sie zutreffen.

Mehr als der Hälfte der Kinder und Jugendlichen geben an, dass ihre Familien gut mit dem vorhandenen Geld auskommen (54,8%). Die darauffolgenden Aussagen werden von den Befragten größtenteils mit „trifft nie zu“ bewertet. Demnach trifft es bei 86,8% nie zu, dass sie aus finanziellen Gründen auf notwendige Nachhilfe verzichten müssen. 84,8% müssen nicht auf Ausflüge in der Schule verzichten. Ebenfalls schä-men sich 81,1% nicht, weil sie wenig Geld haben. Lediglich bei der Aussage „Ich kann mir mehr leisten als meine Freunde“ ergibt sich ein anderes Bild. Knapp ein Drittel (35,0%) gibt an, dass diese Aussage nur teilweise zutrifft.

Abb. 37 Aussagen zur finanziellen Situation

28 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Meine Familie kommt gut mit dem vorhandenen Geld aus

Ich muss aus finanziellen Gründen auf Ausflüge in derSchule verzichten

Ich muss aus finanziellen Gründen auf kostenpflichtigeFreizeitaktivitäten verzichten

Bei uns zu Hause gibt es oft Streit ums Geld

Ich kann mir die "angesagten" Sachen nicht leisten

Ich schäme mich, weil wir nur wenig Geld haben

Ich muss aus finanziellen Gründen auf notwendigeNachhilfe verzichten

84,2

2,4

5,0

5,2

7,7

1,6

1,8

68,9

4,1

11,9

10,1

16,8

6,8

4,5

60,2

11,8

22,9

15,5

27,4

16,4

17,0

in Prozent trifft voll und ganz zu/ trifft zu

keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos

Differenziert man diese Aussagen nach der Erwerbstätigkeit der Eltern, so ergibt sich ein signifikanter Zusammenhang bei sieben von neun Aussagen. Im folgenden Dia-gramm werden die Ergebnisse dargestellt. Dabei wurden die Aussagen „trifft voll und ganz zu/ trifft zu“ zusammengezogen.

Haben beide Eltern eine Erwerbsarbeit, so trifft es bei 84,2% der Befragten zu, dass ihre Familien gut mit dem vorhandenen Geld auskommen. Am meisten müssen die Befragte, deren Eltern beide arbeitslos sind, auf kostenpflichtige Freizeitangebote (22,9%) und Nachhilfe (17,0%) verzichten. Jedoch kommen auch 60,2% der arbeitslo-sen Eltern nach Angabe der Kinder und Jugendlichen gut mit dem vorhandenen Geld aus.

Zudem gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Aussage „Ich schäme mich, weil wir nur wenig Geld haben“ und den Planungsräumen. Diese Aussage trifft am meisten für die Befragten aus Lobeda (trifft voll und ganz zu/trifft zu: 5,7%) und aus Winzerla (trifft voll und ganz zu/trifft zu: 5,4%) zu.

Weiterhin wurde erhoben, in welchen Bereichen sich die Kinder und Jugendlichen wie stark von der finanziellen Situation der Familie beeinträchtigt fühlen.

Abb. 38 Aussagen zur finanziellen Situation nach Erwerbsarbeitsstatus der Eltern

29 Lebenslagen

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Schule/Bildung

Freizeitgestaltung/Hobbys

Freundschaft

Familie

körperliche Gesundheit

seelische Gesundheit

8,7

11,8

12,5

12,2

12,0

11,2

9,0

10,3

7,1

8,0

7,9

7,9

14,4

15,3

11,1

11,7

9,7

11,7

8,9

11,7

6,1

8,5

5,9

8,0

59,1

50,9

63,2

59,7

64,5

61,2

in Prozent

sehr stark stark teilweise kaum überhaupt nicht

Im Diagramm ist zu erkennen dass die Antwortmöglichkeit „überhaupt nicht“ über-wiegt. Dies deutet auf eine niedrige Beeinträchtigung der Kinder und Jugendlichen durch die finanzielle Situation der Familie hin. Falls es zu Beeinträchtigungen kommt fühlen sich die Befragten in ihren Freundschaften sehr stark beeinträchtigt (12,5%). An zweiter Stelle kommt die Familie (12,2%).

Bei einer Differenzierung nach Planungsräumen ist festzustellen, dass sich die Befrag-ten aus Lobeda signifikant stärker in allen Bereichen beeinträchtigt fühlen. An erster Stelle steht die Familie (32,4%), gefolgt von der körperlichen Gesundheit (31,0%). Auch die Kinder und Jugendlichen aus Winzerla weisen eine stärkere Beeinträchtigung auf. Sie fühlen sich insbesondere in ihrer Freizeitgestaltung beeinträchtigt (26,7%).

Abb. 39 Beeinträchtigungen durch die finanzielle Situation

30 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Schule/Bildung

Freizeitgestaltung/ Hobbys

Freundschaft

Familie

körperliche Gesundheit

seelische Gesundheit

15,4

16,7

15,4

15,0

15,7

13,8

15,6

18,0

17,0

14,1

16,2

11,8

15,0

21,4

19,2

17,4

16,3

17,6

19,3

26,7

20,6

24,8

23,9

23,7

25,3

30,2

29,2

32,4

31,0

29,5

14,5

18,9

14,6

16,3

16,3

15,4

sehr stark bzw. stark in Prozent

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

Ebenfalls besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Beeinträchtigungen und dem Erwerbsstatus der Eltern, ausgenommen den Bereich Schule/Bildung. Auch hier wurden wieder die Ausprägungen „sehr stark“ und „stark“ zusammen genom-men.

Abb. 40 Beeinträchtigungen nach Planungsraum

31 Lebenslagen

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland

der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena

deinen möglichen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt

den Freizeitmöglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen

deiner familiären Situation

dir und deinem Leben

27,4

41,1

54,4

66,8

70,4

67,7

41,2

41,2

29,4

21,2

18,4

20,6

31,3

17,6

16,2

12,0

11,2

11,8

in Prozent

sehr zufrieden/zufrieden teils/teils unzufrieden/sehr unzufrieden

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0

Freizeitgestaltung/ Hobbys

Freundschaft

Familie

körperliche Gesundheit

seelische Gesundheit

20,0

16,5

17,6

17,3

16,6

25,8

26,4

24,7

25,5

23,9

30,5

27,1

23,6

26,9

29,8

sehr stark/stark in Prozent

keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos

Am häufigsten fühlen sich diejenigen Kinder und Jugendlichen im Bereich Freizeitge-staltung beeinträchtigt, deren Eltern beide erwerbslos sind (30,5%).

2.10 Lebenszufriedenheit

In einem weiteren Fragekomplex wurde analog zu den Vorjahresstudien nach der Le-benszufriedenheit in verschiedenen Facetten gefragt. Zu den letzten drei Aussagen konnten nur Schüler/innen der 8.-12. Klassen Angaben machen.

Abb. 42 Lebenszufriedenheit

Abb. 41 Beeinträchtigungen nach Erwerbsstatus der Eltern

32 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

1997 1999 2000 2001 2002 2004 2006 2009 2011

seh

r zu

frie

den

/zu

frie

den

in P

roze

nt

mit dir selbst und deinemLeben?

mit deiner familiären Situation

mit den Freizeitmöglichkeiten,die dir zur Verfügung stehen?

mit deinen möglichen Chancenauf dem Ausbildungsmarkt?

mit der wirtschaftlichenEntwicklung in der Region Jena?

mit der gesellschaftlichenEntwicklung in Deutschland?

Mehr als zwei Drittel der Befragten sind mit ihrem Leben (67,7%), ihrer familiären Si-tuation (70,4%), sowie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Freizeitmöglichkeiten (66,8%) sehr zufrieden bzw. zufrieden. Die gesellschaftliche Entwicklung in Deutsch-land verursacht dagegen die meiste Unzufriedenheit unter den Kindern und Jugendli-chen (unzufrieden/sehr unzufrieden: 31,3%).

Vergleicht man die Ergebnisse mit allen Vorjahresstudien, so zeichnet sich eine Erhö-hung der Zufriedenheit in allen Kategorien ab. Der Anstieg liegt bei den Freizeitmög-lichkeiten im Vergleich zu 2009 bei ungefähr 15,0% (2009: 49,2%; 2011: 66,8%) und erreicht damit die höchste Zustimmung überhaupt. Die Zufriedenheit über die gesell-schaftliche Entwicklung ist zwar immer noch am geringsten, aber im Vergleich zu 2006 fast doppelt hoch (2011: 27,4%; 2006: 12,0%).

Alle Schüler/innen der achten bis zwölften Klassen sind 2011 signifikant zufriedener mit den Chancen auf den Arbeitsmarkt als in den Vorjahresstudien. Beispielsweise waren 2009 52,8% der Gymnasiasten/innen damit sehr zufrieden, bzw. zufrieden, 2011 sind es 57,4%.

Ein Vergleich der Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, der familiären Situation und den Freizeitmöglichkeiten nach dem Alter zeigt, dass die Jüngeren (9-13 Jahre) in allen drei Punkten deutlich zufriedener sind, als die älteren Befragten (ab 14 Jahre). Die Zu-friedenheit der Befragten mit den möglichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt, der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena und der gesellschaftlichen Entwick-lung wurden nur den älteren Befragten (ab Klasse 8) zur Bewertung vorgelegt. Die Ergebnisse zu den drei Aussagen für diese Befragtengruppe sind der Abb. 43 zu ent-nehmen.

Abb. 43 Zufriedenheit im Vergleich

33 Lebenslagen

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

20

112

00

92

00

6

45,0

51,4

57,4

7,7

43,0

52,8

21,0

30,0

34,0

30,0

28,7

28,7

61,5

30,8

28,4

21,0

37,0

37,0

25,0

19,9

13,9

30,8

27,5

18,8

58,0

43,0

29,0

in Prozent

sehr zufrieden/zufrieden teils/teils unzufrieden/sehr unzufrieden

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

de

ine

rfa

mili

ären

Sit

uat

ion

de

n F

reiz

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glic

hke

iten

,d

ie d

ir z

ur

Ver

füg

un

gst

eh

end

ir u

nd

de

inem

Leb

en

45,7

32,3

43,6

29,7

36,6

25,3

31,0

32,7

30,1

29,8

37,6

36,1

15,4

20,4

17,1

26,4

16,7

24,1

4,8

8,4

4,2

9,0

5,7

9,2

3,1

6,2

5,0

5,0

3,5

5,2

in Prozent

sehr zufrieden zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden

Bei der Betrachtung der 2011er Ergebnisse zeigen sich auch signifikante Zusammen-hänge zwischen dem Schulabschluss und der Zufriedenheit über die wirtschaftliche Entwicklung der Region Jenas. Demnach sind die Gymnasiasten/innen signifikant häu-figer sehr zufrieden bzw. zufrieden (43,9%). Ebenfalls sind Schüler/innen mit diesem angestrebten Schulabschluss signifikant zufriedener mit den ihnen zur Verfügung ste-henden Freizeitmöglichkeiten (70,9%). Abb. 46 zeigt die Zufriedenheit mit den mögli-chen Chancen auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu den angestrebten Schulab-schlüssen.

Abb. 45 Zufriedenheit mit den möglichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt nach Schulabschluss im Vergleich

Abb. 44 Lebenszufriedenheit nach dem Alter

34 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

dir und deinem Leben

deiner familiären Situation

den Freizeitmöglichkeiten, die dir zur Verfügungstehen

deinen möglichen Chancen auf demAusbildungsmarkt

der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena

73,1

74,3

66,9

67,8

49,0

68,3

71,5

68,7

49,8

36,3

48,6

49,7

50,6

30,0

34,1

sehr zufrieden bzw. zufrieden in Prozent

vorderes Leistungsdrittel mittleres Leistungsdrittel hinteres Leistungsdrittel

0 20 40 60 80 100

dir und deinem Leben

deiner familiären Situation

den Freizeitmöglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen

deinen möglichen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt

der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena

der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland

59,0

58,2

57,3

42,7

39,7

28,3

70,5

73,4

68,7

57,1

42,4

27,8

in Prozent sehr zufrieden und zufrieden

mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund

Differenziert man die Aussagen nach den Angaben, in welchem Leistungsstand sich die Befragten innerhalb ihrer Klasse einordnen, so ergeben sich bei fast allen Aussa-gen signifikante Zusammenhänge. Dabei wurden die Ausprägungen „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ zusammengenommen. Mit ihrem Leben (73,1%) und mit ihrer Familie (74,3%) sind am meisten die Kinder und Jugendlichen zufrieden, die sich im vorderen Leistungsdrittel einordnen. Dies trifft auch für die Zufriedenheit mit den möglichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu (67,8%). Mit den zur Verfügung stehenden Frei-zeitmöglichkeiten sind diejenigen Schüler/innen am meisten zufrieden, die sich im mittleren Leistungsdrittel einordnen (68,7%). Diejenigen, die sich im hinteren Leis-tungsdrittel verorten, sind signifikant am unzufriedensten.

Ebenfalls lassen sich bei der Betrachtung des Geschlechtes signifikante Unterschiede feststellen. Demnach sind die männlichen Befragten zufriedener mit ihrem Leben (73,0%), ihrer familiären Situation (73,9%), sowie der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena (45,9%).

Befragte mit Migrationshintergrund sind bei allen Aussagen zurückhaltender außer bei der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland.

Abb. 46 Zufriedenheit nach Leistungsstand in der Klasse

Abb. 47 Zufriedenheit und Migrationshintergrund

35 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Musik hören

Freunde treffen

Sport treiben

Fernsehen/ Videos oder DVDs anschauen

Am Computer sitzen

Mit der Familie etwas unternehmen

In der Stadt bummeln

Schlafen

In der Natur aufhalten

Musik machen (ein Instrument spielen; singen,Chor)

Für die Schule lernen/ arbeiten

Shoppen/ einkaufen

Mit Tieren beschäftigen

Lesen

Im Haushalt helfen

Spielekonsole spielen (z.B. Wii, DS, PS)

Kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

78,0

76,9

56,2

45,0

42,7

42,2

40,8

40,0

39,9

39,9

38,7

38,5

38,3

37,4

35,6

35,6

24,6

13,6

15,9

24,4

35,4

30,5

35,2

28,3

31,1

30,7

13,6

39,7

27,3

19,8

25,5

38,8

20,2

18,7

8,4

7,1

19,4

19,7

26,8

24,6

31,0

28,9

29,4

46,5

21,7

34,2

41,9

37,1

25,6

44,2

56,7

in Prozent

sehr oft/oft manchmal selten/nie

3 F R E I Z E I T A N G E B O T E

3.1 Freizeitgestaltung

Im Rahmen dieses Komplexes wurden die Kinder und Jugendlichen darum gebeten, Angaben zu ihrer Freizeitgestaltung zu machen. Es wurden ihnen verschiedene Aktivi-täten vorgelegt, die sie hinsichtlich der Häufigkeit ihrer Durchführung bewerten soll-ten. Die Skala für die Beantwortung reicht von „sehr oft“ bis „nie“.

Am liebsten beschäftigen sich die Kinder und Jugendlichen mit Musik hören (78,0%), Freunde treffen (76,9%) und Sport treiben (56,2%). Mittlere Zustimmungswerte errei-chen Tätigkeiten wie Fernsehen/Videos/DVDs schauen (45,0%), am Computer sitzen (42,7%), mit der Familie etwas unternehmen (42,2%) oder in der Stadt bummeln (40,8%).

Abb. 48 Häufigkeit von Freizeitaktivitäten I

36 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Auf dem Spielplatz/ Bolzplatz spielen

Allein abhängen

Langeweile haben

Ins Kino gehen

Schreiben (Gedichte, Geschichten, Tagebuch)

In die Kneipe gehen

In die Disco gehen

Kulturelle Veranstaltungen besuchen (z.B.Konzerte, Festivals, Theater)

Andere Sprachen lernen

Skaten/ borden

In einem Jugendverband engagieren, und zwar

Jobben

Theater spielen

Ehrenamtlich engagieren

Politisch engagieren

Radio machen

24,2

23,5

21,8

18,0

15,6

14,1

12,8

12,4

12,1

11,8

11,5

7,7

7,2

6,4

4,4

3,3

18,6

32,0

23,3

38,1

16,0

11,1

9,6

22,1

22,3

11,7

7,7

11,6

7,2

10,1

5,5

5,1

57,2

44,5

54,9

43,9

68,4

74,8

77,5

65,4

65,7

76,5

80,7

80,7

85,5

83,5

90,1

91,6

in Prozent

sehr oft/oft manchmal selten/nie

Mit 11,5% geben eher wenige Jugendliche an, sich „sehr oft“ bis „oft“ in einem Ju-gendverband zu engagieren. Ähnlich niedrige Werte erreichen auch das Jobben (7,7%), Theater spielen (7,2%), ehrenamtliches Engagement (6,4%), politisches Enga-gement (4,4%) und Radio machen mit 3,3%.

Die Kinder und Jugendlichen, die in einem Jugendverband tätig sind, wurden weiter-hin gebeten anzugeben, welcher dies ist. Es ergaben sich folgende Antworten: 126 Befragte sind Mitglied in einem Sportverein, 29 engagieren sich in einem kirchlichen Verein und 13 sind Mitglied in einem Feuerwehrverein.

Abb. 49 Häufigkeit von Freizeitaktivitäten II

37 Freizeitangebote

Zusätzlich hatten die Befragten die Möglichkeit, in einer offenen Antwortkategorie weitere Freizeitaktivitäten anzugeben. Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick zu den häufigsten Nennungen.

Aktivität Anzahl Nennungen

Tanzen 50

Fahrrad fahren 43

Reiten 32

Schwimmen 20

Computerspiele spielen 15

BMX fahren 12

Alkohol trinken 9

Schach spielen 7

Ins Café gehen 7

Cheerleading 5

Fotografieren 5 Tabelle 5 Offene Antworten zu Freizeitaktivitäten

Um ein genaueres Bild über die Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen zu bekommen, würde eine Faktorenanalyse durchgeführt. Mit diesem Analyseverfahren kann herausgefunden werden, welche Freizeitaktivitäten am ehesten zusammenhän-gen. Die Prozentwerte in Klammern stellen dar, wie häufig diese Freizeitbereiche von den Kindern und Jugendlichen benannt wurden. Heraus kristallisiert haben sich neun voneinander unabhängige Faktoren, welche im Folgenden dargestellt werden.

38 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Tabelle 6 Faktorenanalyse zu Freizeitaktivitäten

Betrachtet man die verschiedenen Freizeitfaktoren differenziert nach dem Ge-schlecht, so sind signifikante Unterschiede erkennbar. Während die Faktoren 1, 2 und 4 stark weiblich dominiert sind, werden die Freizeitaktivitäten der Faktoren 5 und 6 eher von den Jungen nachgefragt.

Faktor 1 unterwegs sein (43,5%) Der erste Bereich beinhaltet folgende Beschäftigungen: Freunde treffen, in der Stadt bummeln, ins Kino gehen und shoppen/einkaufen gehen. Die Aussagen wurden bis auf „ins Kino gehen“ signifikant häufiger von älteren weibli-chen Befragten mit sehr oft/oft angegeben.

Faktor 2 kreativ sein (21,8%) Im zweiten Bereich sind die Variablen: kreativ betätigen (z.B. malern, töpfern, sprayen), Musik machen (ein Instrument spielen, Singen im Chor), Schreiben (Gedichte, Geschich-ten, Tagebuch) und Theater spielen. Jüngere weibliche Schülerinnen, welche den gymnasialen Ab-schluss anstreben, kreuzten diese Aussagen signifikant öfter an.

Faktor 3 Veranstaltungen be-suchen (13,1%) Faktor 3 beinhaltet kulturelle Veranstaltungen besuchen, in die Disco gehen und in die Knei-pe gehen. Geschlechtsspezifisch erkennt man kaum Unterschiede, dafür sind es jedoch ältere Befragte, welche diesen Tätigkeiten signi-fikant häufiger nachgehen.

Faktor 4 sich bilden (29,4%) Im vierten Bereich sind fol-gende Aussagen einbegriffen: andere Sprachen lernen, für die Schule lernen/arbeiten und lesen. Weibliche Befragte beschäfti-gen sich öfter mit diesen Din-gen in ihrer Freizeit als männ-liche Befragte. Zudem sind es Kinder und Jugendliche aus Gymnasien, sowie aus Jena- West, welche signifikant häu-figer den Aussagen zustimm-ten.

Faktor 5 Zuhause beschäftigen (34,8%) Faktor 5 beinhaltet die meisten Variablen: allein abhängen, am Computer sitzen, Fernsehen/ Videos oder DVDs schauen, Langeweile haben, schlafen und Spielekonsole spielen. Schüler/innen die den Haupt-schulabschluss anstreben, be-antworteten die letzten 4 Aus-sagen häufiger mit oft/sehr oft. Geschlechtsspezifisch erkennt man kaum Unterschiede.

Faktor 6 sportlich betätigen (30,7%) Hauptsächlich jüngere männli-che Schüler finden sich im sechsten Bereich wieder. Hierzu gehören: Auf dem Spiel-platz/Bolzplatz spielen, Ska-ten/borden und Sport treiben. Dabei werden die ersten beiden Aussagen signifikant häufiger von Hauptschülern genannt und die letzte von Gymnasiasten.

Faktor 7 Familie/Natur (38,5%) In Faktor 7 befinden sich: im Haushalt helfen, in der Natur aufhalten, mit Tieren be-schäftigen und mit der Fami-lie etwas unternehmen. Junge Mädchen und Haupt-schüler/innen machten hier am häufigsten positiven Aus-sagen.

Faktor 8 Engagement (7,5%) Die drei Variablen zum Faktor Engagement sind: ehrenamtlich engagieren, in einem Jugend-verband engagieren und poli-tisch engagieren.

Faktor 9 Medien (40,7%) Im letzten Faktor sind 2 Variab-len vertreten: Musik hören und Radio machen. Während ältere weibliche Be-fragten eher Musik hören, sind es junge männliche Kinder, wel-che ihre Freizeit eher mit Radio machen verbringen.

39 Freizeitangebote

Abb. 50 Freizeitaktivitäten differenziert nach Faktoren und Geschlecht

Ebenfalls sind deutliche Unterschiede bezüglich des Alters der Befragten festzustel-len. Jüngere interessieren sich deutlich mehr für die Freizeitaktivitäten der Faktoren 2, 6 und 7.

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Freunde treffen

in der Stadt bummeln

ins Kino gehen

Shoppen/einkaufen

kreativ betätigen

Musik machen

Schreiben

Theater spielen

kulturelle Veranstaltungen besuchen

in die Disco gehen

in die Kneipe gehen

andere Sprachen lernen

Für die Schule lernen/arbeiten

Lesen

alleine abhängen

am Computer sitzen

Fernsehen/Videos oder DVD's schauen

Langeweile haben

Schlafen

Spielekonsole spielen

Auf dem Spielplatz/Bolzplatz spielen

Skaten/borden

Sport treiben

im Haushalt helfen

in der Natur aufhalten

mit Tieren beschäftigen

mit der Familie etwas unternehmen

ehrenamtlich engagieren

in einem Jugendverband engagieren

politisch engagieren

Musik hören

Radio machen

Fak

tor

1F

akto

r 2

Fak

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3F

akto

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Fak

tor

5F

akto

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Fak

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Fak

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9 73,2

29,8

16,9

25,0

16,5

31,1

8,5

3,4

11,5

12,4

16,3

9,5

33,7

30,7

25,8

51,8

48,2

21,9

42,4

48,3

33,0

15,1

61,1

31,6

36,8

33,4

39,8

6,1

13,4

5,6

72,7

3,9

80,9

51,4

19,7

51,0

33,4

49,1

23,3

11,6

13,4

13,3

12,9

15,0

44,6

45,1

21,0

34,6

41,2

21,2

36,9

22,7

14,3

8,4

50,4

39,9

42,8

42,3

41,8

6,5

10,7

3,5

83,2

3,1

sehr oft/ oft in Prozent, nach Geschlecht

männlich weiblich

40 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Freunde treffen

in der Stadt bummeln

ins Kino gehen

Shoppen/einkaufen

kreativ betätigen

Musik machen

Schreiben

Theater spielen

kulturelle Veranstaltungen besuchen

in die Disco gehen

in die Kneipe gehen

andere Sprachen lernen

Für die Schule lernen/arbeiten

Lesen

alleine abhängen

am Computer sitzen

Fernsehen/Videos oder DVD's schauen

Langeweile haben

Schlafen

Spielekonsole spielen

Auf dem Spielplatz/Bolzplatz spielen

Skaten/borden

Sport treiben

im Haushalt helfen

in der Natur aufhalten

mit Tieren beschäftigen

mit der Familie etwas unternehmen

ehrenamtlich engagieren

in einem Jugendverband engagieren

politisch engagieren

Musik hören

Radio machen

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9 72,9

32,3

20,3

34,6

28,7

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17,3

8,6

10,1

7,2

3,1

12,8

41,6

43,7

22,0

32,8

44,1

24,6

35,8

41,7

28,5

14,5

59,5

37,0

46,6

46,4

48,4

5,7

11,1

2,8

72,8

4,1

82,3

51,2

16,2

43,5

21,0

35,7

15,2

5,8

15,4

13,5

15,4

11,7

36,5

32,1

25,1

55,2

45,7

18,4

44,3

27,0

18,0

7,8

51,7

35,2

32,1

27,7

32,2

6,8

12,7

6,1

84,5

2,3

sehr oft/ oft in Prozent, altersspezifisch

Jüngere Ältere

Abb. 51 Freizeitaktivitäten differenziert nach Faktoren und Alter

41 Freizeitangebote

3.2 Faktoren der Nutzung der Freizeitangebote

Die Kinder und Jugendlichen sollten in diesem Komplex angeben, wie wichtig ihnen bestimmte Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten sind. Hierfür konnten die vorgegebenen Items auf einer Fünfer-Skala von „sehr wichtig“ bis „unwichtig“ bewer-ten werden. Im Folgenden sind die Angaben von „sehr wichtig“ und „wichtig“ im Text zusammengefasst.

Die größte Bedeutung für die Nutzung bestimmter Angebote besteht, wie auch schon 2009, in der Möglichkeit dort Freunde zu treffen (83,7%). Dieser folgen eine gute Er-reichbarkeit (78,4%) und die Bezahlbarkeit (75,4%). Im Vergleich zu 2009 haben sich die Plätze zwei und drei abgewechselt. Eine gute Ausstattung mit Spielen hat für die Befragten erneut die geringste Relevanz. In der offenen Antwortkategorie „sonstiges“ wurden noch genannt: „Spaß machen“ (14 Angaben), „gute Atmosphä-re/Freundlichkeit“ (elf Angaben), „dem Interesse entsprechen“ (sechs Angaben), „nicht gestresst werden“ (fünf Angaben), „preiswert sein“ (drei Angaben), „gute Räumlichkeiten“ beziehungsweise „Internetzugang haben“ und „Tierangebote/Tiere mitbringen können“ (je zwei Angaben). Darüber hinaus gab es noch viele Einzelnen-nungen, wie z.B. „Altersbegrenzung“, „Möglichkeit zum Selbstengagement“, „Öff-nungszeiten am Wochenende“ und „viel Teamarbeit“.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Rangliste der Gründe für die Nut-zung von Angeboten im Vergleich zu den Vorjahresplatzierungen.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen

gut erreichbar sein

bezahlbar sein

gute Räumlichkeiten haben

die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen

attraktive Öffnungszeiten haben

"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben

interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten

in einer attraktiven Umgebung liegen

gut mit Spielen ausgestattet sein

47,8

43,6

52,5

34,2

30,1

34,2

29,1

24,1

20,6

16,3

35,9

34,8

22,9

38,2

39,5

34,2

34,0

28,0

30,4

21,1

11,4

16,4

13,0

19,2

19,3

20,7

20,0

25,4

25,2

25,8

2,7

3,5

4,8

5,2

7,5

6,4

9,4

14,1

15,6

20,9

2,2

1,7

6,8

3,2

3,6

4,5

7,5

8,4

8,3

15,8

in Prozent

sehr wichtig wichtig teilweise weniger wichtig unwichtig

Abb. 52 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten

42 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Gründe 2011 2009 2006 2004

Freunde treffen können 1 1 2 1

gut erreichbar sein 2 3 3 5

bezahlbar sein 3 2 1 2

gute Räumlichkeiten 4 5 5 4

neue Leute kennen lernen können

5 6 7 3

attraktive Öffnungszeiten haben

6 4 6 7

„fitte“ Mitarbeiter/innen 7 7 8 10

interessante Kurse, Projekte, Fahrten

8 9 10 6

attraktive Umgebung 9 11 12 9

gute Ausstattung mit Spielen 10 12 11 8 Tabelle 7 Rangliste der Gründe für die Nutzung von Freizeiteinrichtungen im Vergleich

Für beide Altersgruppen sind das Treffen von Freunden, die gute Erreichbarkeit, die Bezahlbarkeit des Angebotes, die guten Räumlichkeiten, attraktive Öffnungszeiten und „fitte“ Mitarbeiter/innen wichtige Faktoren bei der Auswahl der Freizeitangebote. Vor allem den 14 bis 20-Jährigen sind diese Merkmale „sehr wichtig/wichtig“. Im Ver-gleich mit den anderen Aspekten ist eine „gute“ Ausstattung mit Spielen für beide Befragtengruppen mit 38,2% beziehungsweise 34,7% wenig ausschlaggebend.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen

gut erreichbar sein

bezahlbar sein

gute Räumlichkeiten haben

die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen

attraktive Öffnungszeiten haben

"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben

interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten

in einer attraktiven Umgebung liegen

gut mit Spielen ausgestattet sein

81,1

74,0

72,9

72,6

58,3

63,9

62,5

44,8

53,1

34,7

84,1

79,5

77,2

72,6

71,7

69,6

63,6

54,5

51,1

38,2

sehr wichtig/wichtig in Prozent

9-13 Jahre 14-20 Jahre

Abb. 53 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Alter

43 Freizeitangebote

Bei den Mädchen spielt, wie auch schon in der Studie von 2009 festgestellt, die Mög-lichkeit Freunde zu treffen (89,1%) die größte Rolle in der Freizeitgestaltung, gefolgt von der Bezahlbarkeit des Freizeitangebotes (81,5%) und der guten Erreichbarkeit (79,7%). Die Jungen wollen in erster Line ebenfalls Freunde treffen (78,1%), das Frei-zeitangebot gut erreichen können (76,9%) und gute Räumlichkeiten vorfinden (70,9%). Im Vergleich mit den Ergebnissen von 2009 fällt auf, dass heute fast alle Items von den Mädchen deutlich häufiger mit sehr wichtig/wichtig bewertet werden als von den Jungen, wodurch der prozentuale Unterschied zu den Angaben der Jungen angestiegen ist. Lediglich die Ausstattung mit guten Spielen ist den Jungen noch im-mer signifikant wichtiger als den Mädchen.

Allen Schülern/innen, unabhängig davon welchen Abschluss sie anstreben, ist die Möglichkeit Freunde treffen zu können am wichtigsten. Für die Hauptschüler/innen sind darüber hinaus eine gute Erreichbarkeit und die Bezahlbarkeit des Angebotes entscheidend. Die Realschüler/innen legen auch großen Wert auf die Erreichbarkeit und erwarten zudem gute Räumlichkeiten. Den Gymnasiasten/innen sind ebenfalls die Bezahlbarkeit und die Erreichbarkeit bei der Nutzung von Angeboten wichtig. Zudem legen sie signifikant größeren Wert auf interessante Kurse/Projekte/Fahrten, während den Realschülern/innen eine gute Ausstattung mit Spielen signifikant wichtiger ist.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen

gut erreichbar sein

bezahlbar sein

gute Räumlichkeiten haben

die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen

attraktive Öffnungszeiten haben

"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben

interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten

in einer attraktiven Umgebung liegen

gut mit Spielen ausgestattet sein

78,1

76,9

69,8

70,9

60,1

63,9

60,1

42,3

47,2

51,0

89,1

79,7

81,5

72,9

78,4

71,6

65,9

62,0

53,0

25,9

sehr wichtig/wichtig in Prozent

männlich weiblich

Abb. 54 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Geschlecht

44 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen

gut erreichbar sein

bezahlbar sein

attraktive Öffnungszeiten haben

gute Räumlichkeiten haben

"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben

die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen

interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten

in einer attraktiven Umgebung liegen

gut mit Spielen ausgestattet sein

76,9

75,6

69,2

62,5

55,0

47,5

62,5

35,0

43,6

35,0

83,7

82,8

72,3

67,0

73,0

62,3

67,8

45,3

54,4

47,9

85,3

77,1

78,7

69,9

73,5

64,0

72,4

58,1

49,6

32,9

sehr wichtig/wichtig in Prozent

HS RS Gym

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

die

glic

hke

it b

iete

nF

reu

nd

e zu

tre

ffen

gu

t er

reic

hb

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ein

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die

glic

hke

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au

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tatt

etse

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83,1 77,7 74,7

72,2 69,5

66,5 61,4

52,2 49,5 37,6

88,4 82,8

81,6 71,3 75,0 76,0

71,2 59,7

54,0

35,6

78,9 76,0 71,6 74,7 68,1 66,7 69,4

54,2 57,5

41,9

seh

r w

ich

tig

/wic

hti

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Pro

zen

t

keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos

Eine Differenzierung der Ergebnisse nach Arbeitslosigkeit der Eltern ist im folgenden Diagramm dargestellt: Signifikante Ergebnisse lassen sich wie folgt ausmachen: Den Befragten mit einem arbeitslosen Elternteil sind die Möglichkeiten ihre Freunde zu treffen und neue Leute kennen zu lernen wichtiger als den anderen Befragten. Für Kinder und Jugendliche mit keinem arbeitslosen Elternteil sind „fitte“ Mitarbei-ter/innen und Betreuer/innen nicht so bedeutsam wie für Kinder und Jugendliche mit mindestens einem arbeitslosen Elternteil.

Abb. 55 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Schulabschluss

Abb. 56 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Arbeitslosigkeit

45 Freizeitangebote

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

die

glic

hke

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tre

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trak

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en

gu

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it S

pie

len

au

sges

tatt

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ein

83,7 78,7 78,8

73,8 71,2 70,5 64,1

53,2 50,7

38,2

81,8

71,5 63,2 62,0 66,2

57,1 62,4

50,7 47,5

35,5

seh

r w

ich

tig

/wic

hti

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Pro

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t

Nicht-Migranten/innen Migranten/innen

Die Ergebnisse nach Migrationshintergrund differenziert, zeigt folgendes Diagramm:

In der aktuellen Befragung bewerten die Migranten/innen keinen der aufgezählten Aspekte wichtiger als die Nicht-Migranten/innen. Sowohl für die Befragten mit Migra-tionshintergrund als auch ohne einen solchen, ist die Möglichkeit Freunde zu treffen das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Freizeitangeboten. Des Weiteren sind für die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine gute Erreichbarkeit und die Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen von entscheidender Bedeutung. Die Nicht-Migranten/innen legen ebenfalls Wert auf eine gute Erreichbarkeit, wobei es ihnen zudem auf die Bezahlbarkeit der Angebote ankommt.

Der Aspekt Freunde zu treffen wird in allen Planungsräumen fast gleich stark als wich-tig empfunden. Dass die Freizeitangebote gut erreichbar und bezahlbar sind, ist vor allem für die Kinder aus den Gemeinden, Winzerla und Jena-West entscheidend. Die Befragten aus Jena-Nord, Winzerla und Lobeda legen hingegen starken Wert auf die Ausstattung der Freizeitangebote mit Spielen.

Abb. 57 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Migrationshintergrund

46 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen

gut erreichbar sein

bezahlbar sein

gute Räumlichkeiten haben

die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen

attraktive Öffnungszeiten haben

"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben

interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten

in einer attraktiven Umgebung liegen

gut mit Spielen ausgestattet sein

82,7

68,5

76,9

68,9

73,0

70,6

65,4

49,4

49,7

44,7

84,4

76,5

75,8

70,4

72,9

66,3

63,8

57,3

55,2

30,5

85,3

79,6

78,7

76,4

72,2

67,6

67,6

55,3

48,9

29,5

83,2

83,3

79,2

76,8

72,0

70,2

68,3

48,8

48,8

41,6

84,4

77,7

69,7

69,4

63,2

70,5

60,4

48,9

55,0

43,1

84,5

83,3

75,6

73,8

68,6

68,0

58,1

54,4

51,1

36,3

sehr wichtig/wichtig in Prozent

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

Abb. 58 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Planungsraum

47 Freizeitangebote

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

wo ich wohne wo meineFreundewohnen

wo meineSchule ist

woanders

60,7

15,6

3,5

20,2

62,4

12,5

4,5

20,6

54,1

19,4

6,1

20,4

59,3

17,6

4,2

18,9

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

3.3 Freizeit und Mobilität

Dieser Fragenkomplex beschäftigt sich unter anderem mit dem Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen.

60,7% der Befragten verbringen ihre Freizeit in dem Stadtteil in dem sie wohnen. Dies entspricht einem Rückgang von 1,7% im Vergleich zu 2009 und einem Anstieg von

6,6% im Vergleich zu 2006. In der of-fenen Antwort-kategorie wurden außerdem genannt:

„Stadtzentrum“ (159 Angaben), „zu Hause“ (70 Anga-ben), im Dorf/Wohnort“ (26 Angaben), „unter-schiedlich“ (15 An-gaben) und „bei Freunden“ (9 Anga-ben).

Differenziert nach den Planungsräumen ergeben sich signifikante Unterschiede. So verbringen die Kinder und Jugendlichen aus Jena-West mit 67,1% ihre Freizeit signifi-kant am häufigsten in dem Stadtteil, in dem sie wohnen. Im Vergleich dazu geben dies nur 45,6% der Befragten aus den Gemeinden an. Gleichzeitig verbringen mit 36,6% die Kinder und Jugendlichen aus den Gemeinden ihre Freizeit signifikant häufiger wo-anders. Dahingegen sind die Befragten aus Lobeda mit 21,2% signifikant am häufigs-ten dort wo ihre Freunde wohnen. Den niedrigsten Wert in dieser Kategorie erreicht Jena-Ost mit 11,4%.

Die nachfolgende Abbildung gibt noch einmal einen detaillierten Überblick zum Frei-zeitverhalten.

Abb. 59 Aufenthaltsorte in der Freizeit im Vergleich

48 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

65,4 64,9 67,1 65,5 61,0

45,6

15,8 11,4 13,2 16,9

21,2 14,3

3,9 4,3 2,0 3,5 4,8 3,5

14,9 19,4 17,7

14,1 12,9

36,6

in P

roze

nt

Im Stadtteil in dem ich wohne Im Stadtteil, in dem meine Freunde wohnen

Im Stadtteil in dem meine Schule liegt woanders

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

vorderesLeistungsdrittel

mittleresLeistungsdrittel

hinteresLeistungsdrittel

64,9 57,6 56,1

12,6 17,8 18,3

2,8 4,0 4,9

19,6 20,7 20,7

in P

roze

nt

woanders

Im Stadtteil in dem meine Schule liegt

Im Stadtteil, in dem meine Freunde wohnen

Im Stadtteil in dem ich wohne

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Frage, inwiefern der Ort an dem die Freizeit verbracht wird nach der eigenen Einschätzung des schulischen Leistungsstan-des differiert. Es ergibt sich folgendes Bild: Schüler/innen die sich in das vordere Leis-tungsdrittel einordnen, verbringen ihre Freizeit mit 64,9% signifikant am häufigsten in dem Stadtteil, in dem sie wohnen und am seltensten in dem Stadtteil, in dem ihre Schule liegt (2,8%). Die Schüler/innen aus dem hin-teren Leis-tungsdrittel geben signifi-kant am häu-figsten (4,9%) an ihre Frei-zeit in dem Stadtteil zu verbringen, in welchem auch ihre Schule liegt.

Auf die Frage, wie die Kinder und Jugendlichen an den Ort ihrer Freizeitgestaltung kommen, antworteten sie wie folgt: Die meisten benutzen den Bus oder die Straßen-bahn (56,0%), um in andere Stadtteile zu gelangen. Dies entspricht einem Anstieg von 4% im Vergleich zu 2009. Weitere 17,1% (25,6% 2009) nutzen das eigene Fahrrad und 14,8% (9,5% 2009) lassen sich von ihren Eltern fahren. Nur ein sehr geringer Anteil der Befragten (0,5%; 1,4% 2009) nutzen ein Moped, um in andere Stadtteile zu gelangen.

Abb. 61 Aufenthaltsorte in der Freizeit nach Leistungsstand

Abb. 60 Aufenthaltsorte in der Freizeit nach Planungsräumen

49 Freizeitangebote

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

mit dem Bus/der

Straßenbahn

mit demFahrrad

zu Fuß meine Elternfahren mich mit

dem Auto

mit demMoped

74,7

9,6 5,9

9,7

0,1

56,0

17,1 14,8 11,6

0,5

in P

roze

nt

Besitz von Monatskarte/Jahreskarte alle Befragten

In diesem Zusammenhang erfolgt eine differenzierte Betrachtung zwischen Schü-ler/innen, die eine Monatskarte/Jahreskarte besitzen (42,4%) und allen Befragten. Es zeigt sich, dass 74,7% der Gruppe mit Monatskarte/Jahreskarte diese nutzen und häu-figer mit dem Bus oder der Straßenbahn fahren. Im Vergleich dazu geben von allen Befragten nur 56,0% an Bus oder Straßenbahn zu nutzen.

Signifikante Unterschiede ergeben sich auch hinsichtlich des Alters der Kinder und Jugendlichen. So nutzen die 14-20-Jährigen mit 65,2% signifikant häufiger Bus/Bahn als die 9-13-Jährigen (49,7%). Zudem werden die 9-13-Jährigen mit 21,0% signifikant häufiger von ihren Eltern gefahren als die 14-20-Jährigen (6,1%).

Geschlechterspezifische Unterschiede sind folgendermaßen zu verzeichnen: Die Mäd-chen fahren signifikant häufiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (62,7% versus

0

20

40

60

80

100

Bus /Straßenbahn

Fahrrad durch Eltern zu Fuß Moped

56,0

17,1 14,8 11,6

0,5

52,0

25,6

9,5 11,5 1,4

55,1

23,7

6,4 11,6

3,2

51,1

22,1

4,9

20,5

1,4

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

Abb. 62 Hinkommen zu den Freizeitorten im Vergleich

Abb. 63 Vergleich zwischen allen Befragten und denen mit Monatskarte/Jahreskarte bezüglich des Hinkommens zu Freizeitorten

50 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Ja, ich würde öfter meine Freizeit in anderenStadtteilen verbringen.

Ich würde auch weiterhin im Stadtteil in dem ichwohne bleiben wollen.

Ich nutze bereits jetzt die Angebote in anderenStadtteilen.

sonstiges

34,0

30,8

28,9

6,4

in Prozent

0

20

40

60

80

100

mit dem Bus/der

Straßenbahn

mit demFahrrad

zu Fuß meine Elternfahren mich mit

dem Auto

mit dem Moped

50,1

22,9

12,2 13,8

1,0

62,7

11,1 10,8 15,2

0,1

in P

roze

nt

männlich weiblich

50,1%), die Jungen dagegen eher mit dem Fahrrad (22,9% versus 11,1%). Auch werden die Mädchen signifikant häufiger von ihren Eltern gefahren als die Jungen (15,2% ver-sus 13,8%).

Ebenfalls Bestandteil dieses Komplexes war die Frage danach, ob die Kinder und Ju-gendlichen öfter Freizeitmöglichkeiten in anderen Stadtteilen nutzen würden, wenn sie eine Monats-bzw. Jahreskarte hätten. Darauf antworteten 34,0% mit ja, 30,8% gaben an, auch weiterhin ihre Freizeit in dem Stadtteil, in dem sie wohnen verbringen zu wollen und 28,9% nutzen bereits Angebote in anderen Stadtteilen.

Zusätzlich gaben neun Befragte an, keine Zeit zu haben, um Freizeitangebote zu nut-zen, je sechs Befragte wollen in ihrem Dorf bleiben bzw. würden gerne in eine andere Stadt fahren. Fünf Personen würden häufiger Freunde besuchen und vier bleiben lie-ber zu Hause.

Abb. 64 Vergleich zwischen Jungen und Mädchen hinsichtlich des Hinkommens zu Freizeitorten

Abb. 65 Nutzung von Freizeitmöglichkeiten in anderen Stadtteilen im Falle des Besitzes einer Monatskar-te/Jahreskarte

51 Freizeitangebote

52,3%

14,8%

32,8%

ja, zurzeit ja, früher nein

3.4 Vereinsaktivität

Die Befragten wurden gebeten, Aussagen zu ihrer Vereinstätigkeit zu treffen. Hier gaben 52,3% an, zurzeit in einem Verein tätig zu sein, weitere 32,8% sind nicht Mit-glieder in einem Verein und 14,8% gaben an früher einmal Vereinsmitglied gewesen zu sein.

Weiterhin wurden die Kinder und Ju-gendlichen in zwei offenen Antwortka-tegorien darum ersucht, die Vereine anzugeben, in denen sie Mitglied sind beziehungsweise einmal waren. Nach-folgende Tabellen geben eine Über-sicht zu den häufigsten Antworten.

Aktuelle Vereinsmitgliedschaft

Verein Nennungen Verein Nennungen

Fußballverein 148 Ladybaskets Jena e.V. 16

USV Jena 89 Volleyballverein 16

Tanzverein 58 Karnevalsverein 15

TuS Jena 56 Cheerleadingverein 15

Reitsportverein 48 Fechtverein 15

Kampfsportverein 43 Showballet Formel 1 14

Hockeyverein 39 Akrobatik-und Artistik-vereine

12

Handballverein 35 Deutsche Lebensrettungsgesell-schaft

12

Schwimmverein 29 SV Guths Muths Jena 12

SV Schott Jena 23 Basketballverein 11

Tischtennisverein 23 Jenaer Hanfrieds E.V 11

Feuerwehrverein 17 Radsportverein 11

Tanztheater Jena e.V. 17 Bewegungsküche e.V. 10 Tabelle 8 Aktuelle Vereinsmitgliedschaft

Frühere Vereinsmitgliedschaft

Verein Nennungen Verein Nennungen

Fußballverein 43 Handballverein 14

Tanzverein 40 Reitsportverein 14

TuS Jena 38 Kampfsportverein 11

USV Jena 18 Tischtennisverein 11

Schwimmverein 17 SV Schott Jena 10

SV Lobeda 77 15 Tabelle 9 Frühere Vereinsmitgliedschaft

Abb. 66 Vereinsmitgliedschaft

52 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0

20

40

60

80

100

ja, zurzeit ja, früher nein

54,2

14,7

31,2

46,1

13,8

40,1 in P

roze

nt

Nicht-Migranten/innen Migranten/innen

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Frage, inwiefern Unterschiede zwi-schen Migranten/innen und Nicht-Migranten/innen bezüglich der Vereinsmitglied-schaft bestehen. Es ergeben sich zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Grup-pen. So sind 54,2% der Nicht-Migranten/innen aktuell in einem Verein wohingegen in der Gruppe der Migranten/innen 46,1% Mitglied sind.

Weiterhin wurde den Befragten die Frage gestellt, wie oft sie sich in den letzten zwölf Monaten in bestimmten Vereinigungen engagiert haben. Das Antwortspektrum lag zwischen „mindestens einmal in der Woche“ und „nie“. Die Auswertung ergibt folgen-des Bild: der größte Teil der Befragten (42,0%) gab an, sich mindestens einmal pro Woche in einem Sportverein einzubringen, weitere 5,5% gaben an dies mindestens einmal im Monat zu tun. In einem Kulturverein engagieren sich 8,7% der Kinder und Jugendlichen mindestens einmal pro Woche und 7,4% gehen regelmäßig in einen Ju-gendclub. Lediglich 1,4% gaben an, mindestens einmal pro Woche in einer politischen Partei/Organisation tätig zu sein.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

In einem Sportverein

In einem Kulturverein

In einem Jugendclub

In einem kirchlichen/ religiösen Verein

In einer Gruppe/ einem Verein, die/ dersich sozial engagiert

In einer politischen Partei/ Organisation

42,0

8,7

7,4

6,8

4,9

1,4

5,5

3,1

6,5

7,4

4,8

2,6

9,6

3,7

7,6

5,1

6,6

1,6

7,2

9,5

13,2

7,1

12,5

4,9

35,7

75,0

65,3

73,6

71,1

89,4

in Prozent Mindestens einmal in der Woche Mindestens einmal im Monat Mehrmals Ein- oder zweimal Nie

Abb. 67 Engagement

Abb. 68 Vergleich Vereinsmitgliedschaft zwischen Migranten/innen und Nicht-Migranten/innen

53 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

In e

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In d

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gen

dcl

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31,8

32,4

30,3

42,6

29,9

35,9

13,1

14,7

8,2

12,6

3,1

14,1

16,6

13,9

32,4

27,2

32,4

33,1

32,3

8,8

13,1

3,2

6,0

8,4

8,7

15,8

23,8

22,9

38,3

38,1

8,9

11,7

5,9

5,2

5,3

1,3

0,9

12,9

7,0

11,4

10,9

9,9

9,7

7,7

42,9

37,3

45,9

8,3

6,1

1,8

4,2

4,0

64,1

52,9

80,2

in Prozent

sehr häufig häufig manchmal selten nie

3.5 Nutzung von Sportangeboten

Fragen zur Nutzung von Sportangeboten waren auch im Befragungsjahr 2011 wieder Bestandteil der Kinder- und Jugendstudie. Dabei sollten die Mädchen und Jungen u.a. angeben wo und wie häufig sie Sport treiben.

Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, treiben 31,8% der Jugendlichen am häufigsten im Sportverein und 29,9% in der Freizeit Sport. 30,3% der Befragten gehen sportli-chen Aktivitäten in anderen Kontexten, als den genannten nach. Dabei wurden ge-nannt „Zuhause“ (40 Nennungen), „mit Freunden“ (16 Nennungen), „Fitnessstudio“,

Abb. 69 Sport treiben im Vergleich

54 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

In d

er S

chu

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ein

em

Ve

rein

In e

ine

mJu

gen

dcl

ub

In d

er F

reiz

eit

51,5

49,8

43,2

36,0

32,6

52,0

11,4

10,1

3,7

64,4

53,6

46,1

32,6

35,4

40,8

4,8

6,1

6,2

8,1

7,4

4,4

18,7

25,6

31,1

15,9

14,8

16,0

59,2

61,3

41,8

80,5

82,5

91,9

16,9

20,8

22,8

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

„Tanzen“ (jeweils 6 Nennungen) und „mit der Familie“ (5 Nennungen). Darüber hinaus gab es noch einen Reihe von Einzelnennungen.

Im Vergleich mit dem Jahr 2009 zeigen sich differierende Ergebnisse. Generell sind alle abgefragten Kategorien prozentual gesunken, wobei sich auch die Reihenfolge geändert hat.

In der Schule (61,0% vs. 52,5%), in Vereinen (49,9% vs. 41,0%) und in Jugendclubs (8,7% vs. 3,7%) engagieren sich die Jungen geringfügig häufiger sportlich als die Mäd-chen.

Die jüngeren Befragten sind häufiger als die älteren in der Schule (50,6% vs. 40,7%), in einer AG (21,9% vs. 11,0%) und in anderen Kontexten (52,7% vs. 33,7%) sportlich aktiv.

Im Gegensatz zu Hauptschüler/innen, die häufiger als die Schüler/innen der anderen Schulformen in der Schule (51,5%), in einem Jugendclub (11,4%) oder in ihrer Freizeit (63,4%) Sport treiben, sind Gymnasiasten/innen häufiger in Sportvereinen organisiert.

Differenziert man nach Planungsräumen gibt es signifikante Unterschiede im Hinblick auf die sportliche Aktivität in Vereinen und in Jugendclubs. So sind Kinder und Ju-gendliche aus Jena-West und Jena-Ost häufiger als Befragte aus anderen Stadtteilen in Vereinen organisiert. Dagegen betätigen sich die Mädchen und Jungen aus Lobeda häufiger in Jugendclubs sportlich.

Abb. 70 Sport treiben nach Schulabschluss

55 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

Lobeda

Gemeinden

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

Lobeda

Gemeinden

In e

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ein

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Ju

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b41,9

51,0

54,6

38,8

37,3

48,9

4,9

5,2

4,4

8,0

10,9

4,2

5,2

8,7

6,0

6,1

5,0

6,4

5,8

2,6

5,1

8,0

9,0

4,4

52,9

40,3

39,4

55,1

57,7

44,7

89,3

92,2

90,5

84,0

80,1

91,3

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

41,9

51,0 54,6

38,8 37,3

48,9 47,3

55,6 53,5

34,5

44,0

53,3

44,4

54,4

47,4 46,3

39,8

57,0

in P

roze

nt

2011 2009 2006

Der städtische Durchschnitt bei der Sportnutzung im Verein liegt 2011 bei 45% (2009: 48%). Ein planungsräumlicher Vergleich (Nutzung sehr oft/oft) innerhalb der letzten Jahre zeigt beispielsweise, dass in Lobeda ein deutlicher Rückgang der sportlichen Vereinsnutzung zu verzeichnen ist (2009: 44,0%; 2011: 37,3%). Auch in den Gemein-den, Jena-Ost und Jena-Nord ist das Sporttreiben im Verein rückläufig.

Abb. 71 Sport treiben nach Planungsräumen

Abb. 72 Sportnutzung im Verein nach Planungsräumen im Vergleich

56 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Hinzugekommen in dieser Studie ist auch die Frage „Welchen Sport treibst du wie häufig?“. Dabei wurde den Kindern und Jugendlichen eine Liste mit verschiedenen Sportarten vorgegeben, zu denen sie jeweils angeben sollten wie häufig sie diesen Sport ausüben. Außerdem gab es wieder eine offene Antwortkategorie, in der die Befragten selbst etwas eintragen konnten.

Am häufigsten üben die Befragten Fahrrad fahren/Mountainbike (50,8%), Fuß-ball/Streetsoccer (31,1%), Schwimmen/Tauchen (29,7%) und Joggen/Laufen (28,5%) aus. Am wenigsten genutzt werden Rudern/Kajak/Kanu (4,5%) und Fechten (2,8%).

In der offenen Antwortkategorie wurden genannt: Reiten (86 Nennungen), Kampf-sport (64 Nennungen), Cheerleading (18 Nennungen), Krafttraining (15 Nennungen), Kegeln/Bowling (14 Nennungen), Wintersport (12 Nennungen), Bogenschießen (9 Nennungen).

Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.

In der Unterscheidung nach Geschlecht ergeben sich „Jungen- und Mädchensportar-ten“. So bevorzugen Mädchen die Sportarten Aerobic/Gymnastik/Turnen, Einrad fah-ren/Akrobatik, Inline skaten/Skaten/Rollschuh, Joggen/Laufen und Tan-zen/Jazzdance/Ballett. Die Jungen begeistern sich dagegen häufiger für Basket-ball/Streetball, Fahrrad fahren/Mountainbike, Fußball/Streetsoccer, Hockey und Tischtennis.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0

Fahrrad fahren, Mountainbike

Fußball, Streetsoccer

Schwimmen, Tauchen

Joggen, Laufen

Tischtennis

Inline-Skaten, Skaten, Rollschuh

Tanzen, Jazzdance, Ballett

Basketball, Streetball

Handball, Volleyball

Klettern

Aerobic, Gymnastik, Turnen

Tennis, Badminton

Leichtathletik

Einrad fahren/ Akrobatik

Hockey

Rudern, Kajak, Kanu

Fechten

50,8

31,1

29,7

28,5

23,2

22,5

21,7

17,4

16,5

16,0

14,2

11,2

10,0

7,9

6,2

4,5

2,8

25,5

13,6

27,8

24,1

18,5

16,6

8,8

17,9

19,4

16,5

13,2

12,1

12,2

6,2

6,7

6,2

2,5

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal

Abb. 73 Sportarten

57 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

weiblich

männlich

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Aer

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24,3

10,2

3,2

12,0

55,5

45,7

48,1

14,0

8,4

3,3

14,3

29,0

26,8

31,1

9,1

34,0

32,5

14,0

9,1

16,2

20,6

15,1

3,6

8,5

22,4

29,3

15,4

12,0

9,1

4,5

12,7

19,9

20,3

27,0

3,6

13,2

18,5

17,3

83,4

63,3

55,1

74,7

93,2

79,4

22,1

25,0

36,5

73,9

82,5

92,2

73,0

51,1

52,8

41,9

87,3

52,8

49,0

68,6

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

Abb. 74 Sportarten nach Geschlecht

58 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Die jüngeren Befragten gaben signifikant häufiger als die Älteren an, die in der nach-folgenden Abbildung aufgeführten Sportarten auszuüben. Die restlichen acht der vor-gegebenen Sportarten waren in beiden Altersgruppen etwa gleich verteilt.

3.6 Freizeit und Schule

In diesem Jahr wurden die Kinder und Jugendlichen erstmals gefragt bis wann sie normalerweise in der Schule bleiben, inklusive der dort genutzten Freizeitangebote. Für jeden Wochentag sollten die Befragten die Uhrzeit angeben, zu der sie die Schule verlassen.

Die meisten Kinder und Jugendlichen halten sich von Montag bis Donnerstag in der Regel bis 14 Uhr beziehungsweise 15 Uhr in der Schule auf. Am Freitag verlässt die überwiegende Mehrheit der Befragten bis 14 Uhr das Schulgelände. Nur wenige Schü-ler/innen gaben an, die Schule vor 13 Uhr zu verlassen beziehungsweise auch nach 18 Uhr noch in der Schule zu bleiben. Die detaillierten Ergebnisse zeigt die folgende Ta-belle:

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

Ein

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11,0

54,9

3,3

29,4 22,6

13,6

35,5

12,7

30,4

4,1

45,6

1,9

13,3 7,8 5,9

23,3

8,7 14,5

seh

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äufi

g

in P

roze

nt

9-13 Jahre 14-20 Jahre

Abb. 75 Sportarten nach Alter

59 Freizeitangebote

Uhrzeiten Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

10 Uhr 2 1

11 Uhr 1 1 1

12 Uhr 19 3 38 17 88

13 Uhr 159 95 241 134 346

14 Uhr 741 572 862 626 1106

15 Uhr 550 773 661 768 357

16 Uhr 571 599 236 459 126

17 Uhr 83 76 70 85 74

18 Uhr 18 28 27 42 22

19 Uhr 8 4 6 4 10

20 Uhr 1 2 4 2 Tabelle 10 Verlassen der Schule nach Uhrzeit und Wochentag in absoluten Angaben

Die Teilnahme an den Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Schule war auch in die-sem Jahr wieder Thema. Hierzu sollten die Befragten Auskunft geben, an wie vielen AGs sie teilnehmen und um welche Arten von AGs es sich handelt. Wie bereits in der Studie von 2009 festgestellt, sinkt die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die min-destens an einer AG teilnehmen. Während damals 50,0% der Befragten mindestens eine AG besuchten (2006: 53,9%), trifft dies heute noch auf 40,4% der Schüler/innen zu. Davon sind 25,4% (2009: 33,5%; 2006: 33,8%) der Kinder und Jugendlichen in einer AG aktiv, 10,6% (2009: 9,3%; 2006: 12,2%) in zwei und 4,4% (2009: 7,2%; 2006: 8,0%) in mehr als zwei AGs. Bis auf die Aktivitäten in zwei AGs sind alle anderen Werte er-neut zurückgegangen.

Signifikante Unter-schiede gibt es in diesem Zusammen-hang in Bezug auf das Geschlecht. Wie auch schon 2009 festgestellt, nehmen die Mädchen signifi-kant häufiger an AGs teil als die Jungen (41,7% versus 39,6%).

Zudem konnten in diesem Jahr signifi-kante Ergebnisse bei

der Betrachtung nach dem angestrebten Schulabschluss, der Schule und dem Pla-nungsraum nachgewiesen werden. So nehmen die Realschüler/innen signifikant häu-figer an keiner AG teil als die Gymnasiasten/innen und die Hauptschüler/innen. Wäh-rend die Gymnasiasten/innen des Öfteren zwei AGs besuchen als die anderen Schü-ler/innen.

Die Befragten aus Winzerla sind signifikant seltener in mindestens einer AG aktiv (27,7%) als die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda (37,3%), den Gemeinden (40,8%), Jena-West (40,9), Jena-Ost (46,5%) und Jena-Nord (47,7%).

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Realschule

Gymnasium

Hauptschule

67,1

57,0

54,5

23,1

25,1

31,5

5,9

13,5

9,8

3,9

4,4

4,2

in Prozent

an keiner an einer an zweien an mehr als zwei

Abb. 76 Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften nach Schulabschluss

60 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Das Alter der Befragten hat in diesem Setting keinen Einfluss auf die AG-Nutzung. 2009 bestand dieser Zusammenhang noch.

Die Kinder und Jugendlichen sollten auch angeben, welche AGs sie besuchen. Am häufigsten wurden der Schulchor, die Fußball-AG beziehungsweise Volleyball-AG und die Theater-AG genannt. Die beliebtesten AGs zeigt die folgende Tabelle:

Besuchte AGs Nennungen Besuchte AGs Nennungen

Schulchor 84 Musical AG 9

Fußball AG 57 Schülerband 9

Volleyball AG 42 Schülerradio 9

Theater AG 39 Englisches Theater AG 8

Mädchenzeit 35 Hausaufgabenzeit 8

Schach AG 28 Keramik AG 8

Mathematik AG 18 Kreativwerkstatt 8

Sport AG 17 Robotik AG 8

Töpfer AG 17 Basketball AG 7

Biologie AG 16 Breakdance AG 7

Computer AG 16 Chemie AG 7

Zirkus AG 16 Englisch AG 6

Gitarren AG 15 Holz AG 6

Physik AG 15 Keimzeit AG 6

Tischtennis AG 14 Klavier AG 6

Koch AG 12 Modellbau AG 6

Kunst AG 12 Druck AG 6

Schulzoo 11 Badminton AG 5

Schülercafe´ 10 Mode AG 5

Schülerfirma 10 Schreibmaschinenkurs 5

Fitness AG 9 Streitschlichten 5

Jungsclub 9 Tabelle 11 Besuchte AGs

Des Weiteren wurden einige AGs mit weniger als fünf Nennungen angegeben. Zu die-sen gehören unter anderem die Web AG und Perlenzauber (je vier Nennungen), Grü-ner Daumen, Kopfrechnen und Schülerzeitung (je drei Nennungen), Eigenverantwort-liches Lernen, Girlslab und Yoga (je zwei Nennungen) sowie Airbrush, Mathe-Physik-AG und Orchester (je eine Nennung).

In diesem Kontext wurden die Schüler/innen der Klassen acht bis zwölf danach ge-fragt, was ihnen bei der Nutzung von Freizeitangeboten in der Schule wichtig ist. Die Jugendlichen legen demnach vor allem Wert auf interessante Angebote (80,5%), Kos-tenfreiheit (76,1%), die Möglichkeit dort ihre Freunde zu treffen (73,7%) und auf gute Räumlichkeiten (71,4%). Dass die Angebote zusammen mit Lehrern/innen bezie-hungsweise für Jungen und Mädchen getrennt stattfinden, ist ihnen hingegen weniger wichtig/unwichtig.

61 Freizeitangebote

Den Mädchen ist es signifikant wichtiger, dass die Angebote interessant sind (87,6% versus 74,8%), dass sie die Möglichkeit bieten neue Leute kennen zu lernen (75,4% versus 61,1%) und dass die Angebote von den Schüler/innen inhaltlich mitbestimmt werden können (71,2% versus 61,5%).

Gefragt nach der Zufriedenheit mit den Freizeitangeboten ergibt sich folgendes Bild: am zufriedensten ist die Gruppe der männlichen Befragten. Von diesen gaben 22,0% an „sehr zufrieden“ zu sein.

Nicht-Migranten/innen sind mit 20,9% häufiger sehr zufrieden mit den Freizeitange-boten in der Schule, als Migranten/innen (17,0%).

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

interessante Angebote haben

kostenlos sind

die Möglichkeit bieten, meine Freunde zu treffen

gute Räumlichkeiten haben

die Möglichkeit bieten neue Leute kennen zu lernen

von den Schüler/innen inhaltlich mitbestimmt werdenkönnen

"fitte" Betreuer haben

am Nachmittag stattfinden

einen guten Ruf bei meinen Mitschüler/innen haben

mit anderen Personen als Lehrer/innen stattfinden

für jüngere und ältere Schüler getrennt stattfinden

über einen separaten Zugang erreichbar sind

zusammen mit Lehrer/innen stattfinden

für Jungen und Mädchen getrennt stattfinden

80,5

76,1

73,7

71,4

68,5

66,5

62,8

52,3

41,4

41,3

36,9

32,4

14,2

9,1

12,7

14,7

16,5

18,7

19,3

23,0

24,0

24,3

30,2

32,6

20,0

32,9

26,2

13,5

6,7

9,3

9,8

10,0

12,2

10,5

13,2

23,4

28,4

26,1

43,2

34,7

59,5

77,4

in Prozent

sehr wichtig/wichtig teilweise weniger wichtig/unwichtig

Abb. 77 Wichtige Aspekte bei Freizeitangeboten in der Schule

62 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0 20 40 60 80 100

alle Befragten

männlich

weiblich

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

20,1

22,0

18,6

20,9

17,0

26,8

24,9

28,3

26,9

26,6

33,7

32,1

35,3

33,4

33,9

11,3

11,2

11,6

11,8

10,7

8,1

9,7

6,2

6,9

11,8

in Prozent sehr zufrieden zufrieden teilsteils unzufrieden sehr unzufrieden

Die Schüler/innen wurden weiterhin gebeten darzulegen, was für sie wichtig wäre um mehr Freizeit in der Schule zu verbringen. Die Antworten wurden in diesem Fall quali-tativ mit folgenden Ergebnissen ausgewertet.

Faktoren um mehr Freizeit in der Schule zu verbringen

besser ausgebaute Schule und attraktive-res Schulgelände

mehr Sport AG´s: Basketball, Fußball, Klettern, Tischtennis, Schwimmen

bessere AG-Zeiten: besser über Tag und Woche verteilt

attraktivere Angebote

Angebote nicht nur von Lehrern, sondern auch von Externen

Möglichkeit Billard zu spielen

längere Öffnungszeiten der Bibliothek freie und durchgängige Nutzung der PCs auch zum Spielen

Angebote auch direkt nach dem Unterricht wenn mehr Freunde die Angebote wahrneh-men würden

gemütliches Schulcafé mit längeren Öff-nungszeiten

Vorhandensein eines Spielplatzes, den alle nutzen dürfen

mehr Theater AGs mehr Tanzangebote

mehr Skaterangebote vor allem Freizeitangebote die Spaß machen

mehr Kreativangebote die Angebote sollten billiger sein

wenn bei den Angeboten Spaß im Vorder-grund steht und nicht die perfekte Erfül-lung der Aufgaben

wenn die AGs besser bekannt gemacht werden würden

mehr Informatikangebote es sollten Konsolenspiele vorhanden sein

Lehrer sollten nicht so streng, sondern lockerer und freundlicher sein

es sollte frei zugängliches WLan für alle geben

es sollten Übungsräume für Bands vorhan-den sein

Schüler sollten bei der Angebotserstellung und auch in den AGs größeres Mitspracherecht haben

Tabelle 12 Faktoren, um mehr Freizeit in der Schule zu verbringen

Abb. 78 Zufriedenheit mit den Freizeitangeboten in der Schule

63 Freizeitangebote

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

Kre

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12,5

24,9 15,2 12,4 14,0

6,3 6,1

27,2

13,6 22,1 20,4

9,6 14,4 7,5

19,6 19,1 18,4 16,1 11,5 10,0 6,6

in P

roze

nt

männlich weiblich alle Befragten

Auf die Frage „Welche Freizeitangebote wünschst du dir in deiner Schule?“ wurde von den Befragten folgendermaßen geantwortet: bei allen Befragten ist mit 34,9% der Wunsch nach einem Internetcafé/Schülercafé am stärksten ausgeprägt. Es ergeben sich sehr geringe Abweichungen zwischen männlichen und weiblichen Befragten. Weitere 32,2% wünschen sich Konsolenspiele, wobei hier mehr männliche (46,3%) als weibliche (19,1%) Befragte diesen Wunsch äußern. Die geringste Nachfrage innerhalb der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten zeigt sich nach einem Schulchor (10,0%) und einem Lesezirkel (6,6%). Nachfolgende Abbildungen geben einen differenzierten Überblick zu den gewünschten Angeboten.

0,0

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40,0

60,0

80,0

100,0

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19,1 17,4 12,9

36,8

14,7 12,1

34,9 32,2 27,4 25,9 21,8 21,5 20,4 in P

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männlich weiblich alle Befragten

Abb. 80 Wunsch nach Freizeitangeboten II

Abb. 79 Wunsch nach Freizeitangeboten I

64 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

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35,0

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50,0

0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen

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23,5 20,7

17,6

6,1 6,3 8,2

11,2

17,9 20,9

16,4 13,1 12,3

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11,5

17,3

24,0 in P

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keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos

0,0

10,0

20,0

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0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen

10,0

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21,4 20,6

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21,5 22,4

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18,3 20,6 21,6

7,7 10,7 10,0

10,0

21,0 21,0 21,0

8,0 9,0

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

3.7 Ferien Wie schon in den letzten Jugendstudien wurden die Kinder und Jugendlichen auch dieses Mal wieder gefragt, wie viele Wochen sie in den letzten Sommerferien in Jena verbracht haben. Die Quote derjenigen, die die gesamte Zeit in Jena waren, ist von 10,6% in 2009 auf 8,7% gesunken. 21,4% und somit die meisten Befragten waren zwei von sechs Ferienwochen in Jena

Betrachtet man in diesem Zusammenhang die Arbeitssituation der Eltern, so ist fest-zustellen, dass Schüler/innen deren Eltern beide erwerbstätig sind, signifikant weniger Ferienwochen in Jena verbringen, als die Kinder und Jugendlichen, mit einem oder zwei arbeitslosen Elternteilen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Abbildung darge-stellt.

Von den älteren Kindern und Jugendlichen halten sich in den Sommerferien 61,0% drei und mehr Wochen in Jena auf. Bei den Jüngeren sind es nur 48,4% auf die dies zutrifft.

Abb. 82 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen nach Arbeitssituation der Eltern

Abb. 81 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen im Vergleich

65 Freizeitangebote

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

6,9 5,2 7,3 4,7 3,6

22,8 16,8 16,7 15,7

9,5 7,0

20,6 22,3 27,1 24,2

18,5 18,3

19,9 20,0

26,6 24,4

22,0

18,1

16,0 18,4

11,5 17,9

23,7

19,4

12,1 8,5 4,7

6,0

7,8

15,0

5,8 7,2 8,3 4,5 13,8

18,6

2,7

in P

roze

nt

0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen

Auch die Art des angestrebten Schulabschlusses hat einen signifikanten Effekt auf die Anzahl der Ferienwochen die in Jena verbracht werden. So sind Gymnasiasten/innen wesentlich häufiger, als Schüler/innen der anderen Schulformen, in den Ferien außer-halb Jenas anzutreffen. Von ihnen halten sich nur 47,4% drei Wochen und mehr in Je-na auf, während es bei den Realschüler/innen 66,7% und bei den Hauptschüler/innen 64,0% sind.

Differenziert nach Planungsraum ergibt sich folgendes Bild: Befragte aus den Pla-nungsräumen Jena-Nord (22,3% bzw. 20,0%), Jena-Ost (27,1% bzw. 26,6%) und Jena West (24,2% bzw. 24,4%) gaben häufiger an zwei bzw. drei Wochen in Jena zu ver-bringen, als die Kinder und Jugendlichen aus anderen Planungsräumen. Die Mädchen und Jungen aus Winzerla sind am häufigsten vier der sechs Wochen in Jena (23,7%), diejenigen aus den Gemeinden halten sich am wenigsten während der Ferien in Jena auf.

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen

10,5 8,8

16,7 12,3 13,2

15,8

22,8

8,1 9,8

15,4

20,4 20,6

11,0 14,8

10,2

17,6

24,9 22,0

15,9

5,8 3,6

in P

roze

nt

HS RS Gym

Abb. 83 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen nach Schulabschluss

Abb. 84 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen nach Planungsraum

66 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

3.8 Bildungseinrichtungen und -angebote In einem weiteren Komplex sollten die Befragten angeben, welche außerschulischen Bildungseinrichtungen bzw. -angebote sie außerdem wie häufig nutzen. Dazu wurde ihnen eine Liste mit elf Einrichtungen bzw. Angeboten vorgelegt und darüber hinaus eine offene Antwortmöglichkeit gegeben. Im Rahmen der folgenden Betrachtungen werden immer die Werte der Ausprägungen regelmäßig bis selten zusammengefasst.

Am häufigsten wird die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus mit 61,9% (2009: 64,5%) genutzt, gefolgt vom Planetarium mit 58,9% (2009: 57,2%) und den Jenaer Museen mit 51,4% (2009: 44,2%). Darauf folgen die Imaginata (2011: 49,7%; 2009: 46,4%) und der Botanische Garten (2011: 46,1%; 2009: 50,8%). An sechster Stelle der Nutzungs-häufigkeit stehen „andere“ Bildungsangebote. Dazu gehören Sport (25 Nennungen), der Freizeitladen, das Kino und die ThULB (je 4 Nennungen). Außerdem wurden auf-geführt: Kulturveranstaltungen (3 Nennungen), Bewegungsküche (2 Nennungen), Kinder-Uni (2 Nennungen), Kinderbüro (2 Nennungen), Vereine (2 Nennungen).

Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen. Am seltensten werden Nachhilfeangebote (2011: 22,5%; 2009: 20%) und die Volkshochschule (2011: 15,2%; 2009: 8,8%) genutzt. Insgesamt liegen jedoch fast alle Nutzungshäufigkeiten der ein-zelnen Angebote über den Werten von 2009. Im Unterschied zu den vergangenen Kindern- und Jugendstudien wurden dieses Mal die Kategorien Musikschulen und pri-vater Musikunterricht zusammengefasst, sodass kein direkter Vergleich in der Grafik möglich ist. Die Musikschulen wurden 2009 von 5,8% der Kindern und Jugendlichen sehr oft, von 4,9% oft, von 1,8% teilweise und von 3,3% selten genutzt. Beim privaten Musikunterricht sah die Verteilung 2009 wie folgt aus: 6,1% sehr oft, 3,9% oft, 1,8% teilweise und 2,7% selten.

67 Freizeitangebote

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

2011

2009

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2,9

27,2

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26,5

24,7

10,5

5,1

7,8

3,5

30,4

32,2

6,9

8,7

9,3

7,3

4,2

in Prozent

regelmäßig häufig manchmal selten

Abb. 85 Nutzung von Bildungseinrichtungen im Vergleich

68 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Insgesamt 30,2% der Befragten geben an, noch nie eine der genannten öffentlichen Bibliotheken (Ernst-Abbe-Bibliothek; Bildungslücke, Stadtteilbibliothek Lobeda) ge-nutzt zu haben.

Eine Differenzierung nach Geschlecht zeigt, dass die Mädchen die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus (29,1%) und die Jenaer Musik-und Kunstschule (22,9%) signi-fikant häufiger nutzen als dies die Jungen (19,3% bzw. 14,7%) tun.

Die jüngeren Befragten nutzen die Bildungslücke, den botanischen Garten, die Imagi-nata, Jenaer Museen und das Planetarium signifikant häufiger als ältere Befragte. Die Ergebnisse im Detail können der folgenden Abbildung entnommen werden.

Signifikante Unterschiede gibt es auch in der Unterscheidung nach der Arbeitssituati-on der Eltern. So nutzen Kinder und Jugendliche, deren Eltern beide erwerbstätig sind, die Imaginata häufiger (53,2%), als Befragte mit nur einem (37,3%) oder keinem (37,6%) erwerbstätigen Elternteil. Umgekehrt verhält es sich mit der Stadtteilbiblio-thek Lobeda. Diese wird von Befragten, mit einem erwerbstätigen Elternteil häufiger besucht (34,0%).

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

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26,0

28,9

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30,4

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in Prozent

regelmäßig häufig manchmal selten

Abb. 86 Nutzung von Bildungseinrichtungen und-angebote nach Alter

69 Freizeitangebote

0,0 50,0 100,0

Botanischer Garten

Ernst -Abbe-Bibliothek imVolkshaus

Imaginata

Jenaer Museen

Jenaer Musik- und Kunstschule

Planetarium

Privater Musikunterricht/private Musikschulen

50,6

71,6

53,9

57,6

43,4

63,2

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36,3

45,0

41,2

39,4

26,2

51,6

22,0

45,2

46,5

48,4

45,6

31,5

53,6

25,0

regelmäßig bis selten in Prozent

HS RS Gym

Ein Einfluss des Migrationshintergrundes findet sich bei der Nutzung der Stadtteilbib-liothek Lobeda (Migranten/innen: 41,8%; Nicht-Migranten/innen: 26,7%) und der In-anspruchnahme von professionellen Nachhilfeangeboten (Migranten/innen: 32,2%; Nicht-Migranten/innen: 20,0%). Beides wird von Befragten mit Migrationshintergrund häufiger genutzt.

Einen entscheidenden Ein-fluss auf die Nutzung außer-schulischer Bildungs-angebote hat der ange-strebte Schulabschluss der Kinder und Jugendlichen. Dabei ergaben sich signifi-kante Ergebnisse in Bezug auf den Botanischen Garten, die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus, die Imagina-ta, die Jenaer Museen, die Jenaer Musik- und Kunst-schule, das Planetarium und den privaten Musikunter-richt/private Musikschulen. Alle sieben Angebote wer-den, wie aus der Abbildung ersichtlich ist, von Gymnasi-asten/innen signifikant häu-figer frequentiert.

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0

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22,0

8,9

6,8

14,7

in Prozent

regelmäßig häufig manchmal selten

Abb. 87 Nutzung von Bildungseinrichtungen und -angebote nach Arbeitssituation der Eltern

Abb. 88 Bildungseinrichtungen und -angebote nach Schulabschluss

70 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Ein differenzierteres Bild ergibt sich in der Unterscheidung nach dem Leistungsstand. Während Schüler/innen im vorderen Leistungsdrittel häufiger die Jenaer Musik- und Kunstschule sowie privaten Musikunterricht besuchen, werden die Nachhilfeangebote eher von Befragten im hinteren Leistungsdrittel genutzt.

Das Wohnen in einem bestimmten Planungsraum hat einen signifikanten Einfluss auf die Nutzung bestimmter außerschulischer Bildungsangebote. So besuchen die Be-fragten aus Jena-West häufiger, als diejenigen aus anderen Planungsräumen, den Bo-tanischen Garten (57,9%) und die Jenaer Musik- und Kunstschule (51,1%). Die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus und das Planetarium wird von den Mädchen und Jun-gen aus Jena-Ost (79,4% bzw. 65,0%) und aus Jena-West (79,3% bzw. 65,6%) am häu-figsten frequentiert. Während Befragte aus Jena-Nord die Imaginata mit 58,5% signi-fikant öfter besuchen, werden die Jenaer Museen von den Befragten aus Jena-Ost häufiger genutzt (62,1%). Die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda besuchen ihre Stadtteilbibliothek häufiger (57,6%) als jene aus anderen Planungsräumen.

Die Ergebnisse für die Bildungslücke, die Volkshochschule, den privaten Musikunter-richt, die Nachhilfeangebote und die Kategorie „anderes“ waren nicht signifikant, werden aber der Vollständigkeit halber in der Abbildung dargestellt.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

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11,5

10,2

4,4

9,5

9,6

4,4

8,0

11,0

in Prozent regelmäßig häufig manchmal selten

Abb. 89 Nutzung von Bildungseinrichtungen und -angebote nach Leistungsstand

71 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Bildungslücke (inkl. Bibliothek Winzerla)

Botanischer Garten

Ernst -Abbe-Bibliothek im Volkshaus

Imaginata

Jenaer Museen

Jenaer Musik- und Kunstschule

Nachhilfeangebote professionell/ Schülerselbsthilfe

Planetarium

Privater Musikunterricht/ private Musikschulen

Stadtteilbibliothek Lobeda

Volkshochschule

anderes

29,3

50,0

63,8

58,5

55,5

37,1

22,1

61,7

32,6

19,1

17,0

64,3

33,0

54,8

79,4

57,1

62,1

49,2

20,7

65,0

28,1

22,1

13,4

36,8

29,8

57,9

79,3

57,1

59,1

51,1

22,8

65,6

33,7

19,6

17,5

48,9

25,6

38,2

48,5

40,2

45,5

27,2

20,3

50,6

22,5

21,5

12,5

26,3

32,5

38,8

51,3

37,0

41,8

30,9

27,2

52,8

26,3

57,6

17,1

28,6

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39,4

53,1

50,1

49,7

32,6

20,5

58,4

27,6

22,5

12,8

36,8

in Prozent

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

Abb. 90 Nutzung von Bildungseinrichtungen und -angebote nach Planungsraum

72 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Erlebnisaktivitäten

sich mit Tieren beschäftigen

skaten/ borden

Disco/ tanzen

Erste Hilfe Kurse

Spielplatz/ Bolzplatz

Feste/ feierliche Veranstaltungen

kulturelle Veranstaltungen

sich für den Naturschutz einsetzen

kreativ betätigen

Bibliothek/ Lesecafé

Tätigkeiten am Computer

Radio machen

Spiele/ Wettkämpfe

Zirkus/ Artistik

Sport treiben

sich politisch engagieren

handwerklich/ technisch betätigen

Theater spielen

Musik machen

sich beruflich orientieren

andere Sprachen lernen

sich ehrenamtlich engagieren

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

46,5

34,9

32,2

32,0

30,4

28,3

28,2

28,1

25,0

22,2

20,2

20,0

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18,8

18,7

17,8

17,7

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16,4

16,4

16,3

14,7

13,1

10,0

10,9

23,1

9,5

10,7

10,8

41,8

39,5

30,4

18,8

39,9

59,0

47,7

16,1

40,3

20,6

58,4

11,6

35,1

32,3

52,5

44,1

65,0

20,0

62,0

1,8

4,0

2,9

2,1

1,7

3,3

3,9

3,3

2,8

4,6

2,9

6,3

2,4

4,6

3,4

5,9

3,2

3,8

4,1

4,7

5,3

5,7

3,2

6,7

40,8

38,1

55,3

55,1

57,1

26,7

28,4

38,2

53,3

33,4

17,9

26,0

61,7

36,3

57,2

17,9

67,4

44,2

47,2

26,5

34,4

14,6

63,7

21,3

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel weiß nicht

3.9 Einschätzung des Bedarfs an Freizeitangebote und -möglichkeiten

Erstmals wurden in diesem Jahr die Kindern und Jugendlichen gebeten, in drei Dimen-sionen einzuschätzen, welche Angebote und Freizeitmöglichkeiten in Jena wie ausrei-chend zur Verfügung stehen. Als Dimensionen wurden die eigene Schule, der eigene Stadtteil und die gesamte Stadt Jena gewählt. In den folgenden Abschnitten sollen nun die Vorstellungen der Befragten zum Bedarf dargestellt werden. Dabei erfolgt zunächst in jeder Dimension eine Darstellung aller vier bei dieser Frage möglichen Ausprägungen („zu wenig“, „genau richtig“ „zu viel“ und „weiß nicht“) als Diagramm. Zur besseren Lesbarkeit wird im jeweils zweiten Diagramm die Kategorie „weiß nicht“ entfernt und die prozentuale Verteilung der anderen drei Ausprägungen neu berech-net. Durch diesen Schritt kann der von den Kindern und Jugendlichen benannte Be-darf deutlicher abgelesen werden.

3.9.1 Bedarfseinschätzung für die eigene Schule

Im schulischen Bereich ist ein Großteil der Befragten mit den Freizeitangeboten und Möglichkeiten zufrieden („genau richtig“).

Abb. 91 Freizeitangebote in der Schule I

73 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

skaten/ borden

Disco/ tanzen

Erste Hilfe Kurse

sich mit Tieren beschäftigen

sich politisch engagieren

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

Radio machen

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

Zirkus/ Artistik

Feste/ feierliche Veranstaltungen

Spielplatz/ Bolzplatz in

sich ehrenamtlich engagieren

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

Theater spielen

sich handwerklich/ technisch betätigen

Spiele/ Wettkämpfe

Tätigkeiten am Computer

sich beruflich orientieren

Bibliothek/ Lesecafé

Musik machen (singen, Instrument spielen)

Sport treiben

andere Sprachen lernen

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

78,5

72,1

71,3

70,9

56,3

54,4

53,6

51,8

45,5

43,8

39,4

38,5

36,0

33,3

31,1

30,3

29,5

27,0

24,8

24,6

22,3

21,7

17,2

12,7

18,4

21,4

23,9

25,1

37,3

35,7

40,4

41,9

49,1

48,2

55,1

57,0

55,1

59,8

61,1

62,9

63,3

64,5

67,1

71,9

71,4

71,1

76,1

78,8

3,1

6,5

4,7

4,1

6,5

9,9

6,1

6,3

5,4

8,1

5,5

4,4

8,9

6,9

7,7

6,8

7,2

8,5

8,1

3,5

6,3

7,2

6,7

8,6

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Vor allem die schultypischen Angebote wie beispielsweise Sprachen lernen, Sport treiben, Tätigkeiten am Computer und Musik machen werden von der Mehrheit als „genau richtig“ bewertet. Jedoch vermisst auch über ein Drittel der Schüler/innen ei-nige Aktivitäten. Zu diesen zählen neben Erlebnisaktivitäten wie zum Beispiel Klettern und Boot fahren, die Beschäftigung mit Tieren, Skaten/Borden und Disco/Tanzen („zu wenig“).

Das folgende Diagramm zeigt die Einschätzung der Befragten ohne die Kategorie „weiß nicht“. Somit wurden nur diejenigen berücksichtigt, die eine konkrete Bewer-tung im Sinne von „zu wenig“; „genau richtig“ oder „zu viel“ vorgenommen haben.

Abb. 92 Freizeitangebote in der Schule II

74 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

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79,1

79,5

73,7

68,7

69,2

75,8

72,6

57,9

50,8

51,7

62,2

51,0

52,9

49,4

60,7

40,9

49,8

2,9

2,6

3,8

3,4

7,5

5,2

4,6

11,9

7,6

4,6

7,6

7,2

5,4

5,7

5,9

5,9

5,1

in Prozent

zu wenig zu viel

Bei der Betrachtung des Alters und der Bewertung der Freizeitangebote ergeben sich zum Teil deutliche Unterschiede. Zur besseren Übersicht wurde auf die Ausprägungen „genau richtig“ verzichtet. Beispielsweise gibt es aus Sicht der älteren Befragten im Vergleich mit den Jüngeren zu wenig Möglichkeiten, um sich mit Tieren zu beschäfti-gen (62,2% vs. 51,7%) oder kulturelle Veranstaltungen (49,8% vs. 40,9%) zu besuchen. Das Item „Disco/tanzen“ wurde nur den Befragten ab 14 Jahren zur Bewertung vorge-legt.

Abb. 93 Freizeitaktivitäten in der Schule nach Alter I

75 Freizeitangebote

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

9-13 Jahre

14-20 Jahre

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40,1

49,0

37,8

40,6

34,0

46,3

33,5

36,6

30,3

39,2

28,5

30,9

27,8

33,8

27,8

26,9

27,8

35,3

25,5

20,2

28,9

19,7

27,1

17,0

28,0

12,0

23,0

9,9

15,3

8,5

6,2

4,1

4,3

5,3

5,8

11,0

7,1

6,8

6,5

7,8

6,0

7,5

6,0

9,9

7,2

7,1

8,2

8,3

4,4

2,4

7,0

5,2

8,8

5,2

7,5

5,2

8,5

8,0

in Prozent zu wenig zu viel

Abb. 94 Freizeitaktivitäten in der Schule nach Alter II

76 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Die Möglichkeiten für Feste/feierliche Veranstaltungen werden von den Älteren mit 46,3% als zu wenig eingeschätzt (im Vergleich die Jüngeren: 34,0%). Angebote zum Erlernen von Sprachen oder eine Bibliothek/Lesecafe bzw. die Möglichkeiten zum Theater spielen, vermissen eher die älteren Befragten.

Eine Differenzierung dieser Frage nach dem Geschlecht zeigt nachfolgende Tabelle. Auch hier wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit auf „genau richtig“ als Kategorie in der Darstellung verzichtet. Zwischen den Geschlechtern und der Bewertung nach aus-reichenden Freizeitaktivitäten in der Schule zeigen sich deutliche Unterschiede. Die Nutzungsmöglichkeiten von Erlebnisaktivitäten sind aus Sicht der Mädchen (84,0%) zu wenig vorhanden. 73,6% der Jungen sehen dies ebenfalls so. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Mädchen für fast alle Freizeitaktivitäten im Vergleich zu den Jungen angeben, dass diese „zu wenig“ vorhanden sind (außer Erste-Hilfe –Kurse und Musik machen).

Freizeitaktivitäten Geschlecht "zu wenig" "zu viel"

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

männlich 73,6 4,4

weiblich 84,0 1,8

Erste Hilfe Kurse männlich 71,0 4,6

weiblich 71,0 2,9

skaten/ borden männlich 64,2 8,6

weiblich 77,7 4,8

Disco/ tanzen männlich 63,5 6,1

weiblich 77,6 3,7

sich politisch engagieren männlich 51,6 13,9

weiblich 56,4 4,7

Radio machen männlich 50,2 9,7

weiblich 54,2 3,2

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

männlich 50,0 9,3

weiblich 57,5 2,8

sich mit Tieren beschäftigen männlich 50,0 7,7

weiblich 60,3 4,9

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater, Festivals, Kon-zerte)

männlich 43,6 8,6

weiblich 46,8 3,0

Zirkus/ Artistik männlich 42,8 15,2

weiblich 43,6 3,5

Spielplatz/ Bolzplatz männlich 37,9 6,3

weiblich 40,0 2,5

77 Freizeitangebote

Freizeitaktivitäten Geschlecht "zu wenig" "zu viel"

Feste/ feierliche Veranstaltun-gen

männlich 37,2 7,7

weiblich 42,0 3,7

sich ehrenamtlich engagieren männlich 34,4 12,2

weiblich 36,5 5,7

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

männlich 33,6 10,9

weiblich 34,1 3,4

Tätigkeiten am Computer männlich 31,0 9,4

weiblich 23,8 8,0

sich handwerklich/ technisch betätigen

männlich 29,7 9,4

weiblich 30,7 4,2

Spiele/ Wettkämpfe männlich 29,3 8,5

weiblich 29,7 5,8

Theater spielen männlich 26,5 14,6

weiblich 33,2 3,4

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

männlich 23,2 10,1

weiblich 22,8 3,8

Bibliothek/ Lesecafé männlich 22,7 5,2

weiblich 25,8 1,8

sich beruflich orientieren männlich 21,0 12,9

weiblich 27,3 4,0

Sport treiben männlich 20,4 8,5

weiblich 23,2 6,3

andere Sprachen lernen männlich 13,2 9,9

weiblich 20,0 3,7

mit anderen Menschen in Kon-takt kommen

männlich 11,9 10,8

weiblich 13,4 6,1

Tabelle 13 Freizeitaktivitäten nach Geschlecht in Prozent

78 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

3.9.2 Bedarfseinschätzung für den eigenen Stadtteil

Betrachtet man die Bewertung der Freizeitangebote im jeweiligen Stadtteil, ergibt sich folgendes Bild.

Spielplätze bzw. Bolzplätze sind nach Angaben der Kinder und Jugendlichen in genau der richtigen Anzahl vorhanden (54,1%). Dazu gehören auch die Möglichkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen (48,9%) oder Sport zu treiben (48,1%). Am meisten fehlen den Befragten Erlebnisaktivitäten (34,9%), Bibliothek/Lesecafé (29,8%) sowie kulturelle Veranstaltungen (26,9%).

Das folgende Diagramm zeigt wiederum die Einschätzung der Befragten ohne die Kategorie „weiß nicht“. Somit wurden nur diejenigen berücksichtigt, die eine konkre-te Bewertung im Sinne von „zu wenig“; „genau richtig“ oder „zu viel“ vorgenommen haben.

Abb. 95 Freizeitangebote im Stadtteil I

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Erlebnisaktivitäten

Bibliothek/ Lesecafé

kulturelle Veranstaltungen

Disco/ tanzen

sich mit Tieren beschäftigen

Feste/ feierliche Veranstaltungen

andere Sprachen lernen

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

kreativ betätigen

Spiele/ Wettkämpfe

Erste Hilfe Kurse

Musik machen

sich beruflich orientieren

skaten/ borden

Zirkus/ Artistik

Theater spielen

Sport treiben

Radio machen

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

sich handwerklich/ technisch betätigen

Spielplatz/ Bolzplatz

Tätigkeiten am Computer

sich politisch engagieren

sich ehrenamtlich engagieren

34,8

29,8

26,9

26,8

24,1

22,9

22,6

21,9

20,5

19,9

19,5

19,4

19,1

18,8

18,6

17,7

16,9

16,6

16,4

16,1

16,0

15,2

13,5

12,3

16,4

32,0

21,6

17,3

22,6

34,7

10,3

16,8

23,8

28,0

9,3

29,8

23,1

26,4

9,2

11,3

48,1

8,9

48,9

19,4

54,1

31,7

9,2

16,3

2,1

2,5

3,8

2,5

3,4

3,6

1,9

2,2

3,0

3,1

2,0

3,5

2,9

4,7

3,0

3,2

4,7

1,6

4,5

3,4

4,7

5,5

2,9

2,4

46,8

35,7

47,7

53,4

49,9

38,8

65,1

59,1

52,7

49,1

69,2

47,4

54,9

50,0

69,2

67,8

30,3

73,0

30,2

61,1

25,2

47,6

74,4

69,0

in Prozent zu wenig genau richtig zu viel weiß nicht

79 Freizeitangebote

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

andere Sprachen lernen

Erste Hilfe Kurse

Radio machen

Zirkus/ Artistik

Disco/ tanzen

Theater spielen

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

sich politisch engagieren

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

sich mit Tieren beschäftigen

Bibliothek/ Lesecafé

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

sich beruflich orientieren

sich handwerklich/ technisch betätigen

sich ehrenamtlich engagieren

Spiele/ Wettkämpfe

skaten/ borden

Feste/ feierliche Veranstaltungen

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

Tätigkeiten am Computer

Sport treiben

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

Spielplatz/ Bolzplatz

65,3

64,8

63,4

61,3

60,3

57,5

55,1

53,5

52,8

51,5

48,2

46,4

43,4

42,5

41,4

39,7

39,0

37,6

37,3

36,9

29,0

24,2

23,5

21,4

30,8

29,5

30,1

32,8

30,0

37,2

35,0

41,1

35,9

41,3

45,1

49,7

50,3

51,2

49,9

52,7

54,9

52,9

56,7

56,6

60,5

69,1

70,1

72,3

4,0

5,5

6,5

5,9

9,7

5,3

9,9

5,4

11,3

7,2

6,7

3,9

6,3

6,3

8,7

7,6

6,1

9,5

5,9

6,6

10,5

6,8

6,4

6,3

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Erlebnisaktivitäten und Möglichkeiten zum Erlernen einer anderen Sprache bzw. Ers-te-Hilfe-Kurse werden hier am häufigsten als zu wenig vorhanden eingeschätzt.

Neben der allgemeinen Übersicht zu den Aktivitäten im Stadtteil (Abb. 96) erfolgt nun die Darstellung für jeden einzelnen Planungsraum gesondert: Abb. 97 zeigt zunächst die Einschätzung der Befragten aus Jena-Nord. Hier wird vor allem angegeben, dass die Möglichkeiten des Erlernens einer neuen Sprache oder „Radio machen“ zu wenig vorhanden sind. Angebote zum Sport treiben und mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, scheint nach der Mehrzahl der Befragten genau richtig zu sein.

Abb. 96 Freizeitaktivitäten im Stadtteil

80 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

andere Sprachen lernen

Radio machen

Erste Hilfe Kurse

Bibliothek/ Lesecafé

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

sich mit Tieren beschäftigen

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

Disco/ tanzen

skaten/ borden

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

Theater spielen

sich politisch engagieren

Zirkus/ Artistik

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

Spiele/ Wettkämpfe

sich ehrenamtlich engagieren

sich handwerklich/ technisch betätigen

sich beruflich orientieren

Feste/ feierliche Veranstaltungen

Tätigkeiten am Computer

Spielplatz/ Bolzplatz

Sport treiben

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

66,7

61,3

60,9

59,2

57,3

54,3

53,2

51,7

50,0

49,4

46,7

46,4

41,0

40,3

39,9

38,1

37,3

35,7

33,9

33,7

31,4

29,9

27,7

21,9

29,3

32,3

33,3

39,1

38,8

40,2

45

41,4

43,8

42,9

42,4

42,0

47,4

55,2

54,6

56,0

56,0

57,1

54,2

63,3

58,8

64,0

64,1

73,8

4,0

6,5

5,7

1,6

3,9

5,5

1,8

6,9

6,2

7,8

10,9

11,6

11,5

4,5

5,5

6,0

6,7

7,1

11,9

3

9,8

6,1

8,3

4,3

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Abb. 97 Freizeitaktivitäten im Stadtteil Jena-Nord

81 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Disco/ tanzen

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

Erste Hilfe Kurse

Zirkus/ Artistik

Bibliothek/ Lesecafé

andere Sprachen lernen

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

Theater spielen

sich ehrenamtlich engagieren

sich beruflich orientieren

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater, Festivals,…

sich politisch engagieren

Spiele/ Wettkämpfe

sich mit Tieren beschäftigen

sich handwerklich/ technisch betätigen

Feste/ feierliche Veranstaltungen

Radio machen

skaten/ borden

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

Tätigkeiten am Computer

Sport treiben

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

Spielplatz/ Bolzplatz

71,4

70,3

68,3

67,3

61,7

60,0

56,2

54,1

53,8

50,0

50,0

48,7

46,4

43,8

43,5

41,7

39,7

38,0

36,7

29,8

25,0

24,1

24,1

16,2

22,9

28,6

27,0

21,8

37,4

34,5

35,6

36,1

40,4

37,5

44,0

33,3

46,4

53,8

49,3

49,6

55,6

56,3

57,1

61,9

68,5

70,5

73,7

80,9

5,7

1,1

4,8

10,9

0,9

5,5

8,2

9,8

5,8

12,5

6,0

17,9

7,1

2,5

7,2

8,7

4,8

5,6

6,1

8,3

6,5

5,4

2,3

2,9

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

In Jena-Ost empfinden die meisten jungen Menschen die Anzahl an Spielplätzen als genau richtig (80,9%) – ebenso wie das Freizeitangebot im Musikbereich. Jedoch feh-len dort 61,7% der Befragten eine Bibliothek bzw. ein Lesecafé.

Abb. 98 Angebote im Stadtteil Jena-Ost

82 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

andere Sprachen lernen

Erste Hilfe Kurse

Zirkus/ Artistik

Radio machen

Theater spielen

sich politisch engagieren

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

sich mit Tieren beschäftigen

Disco/ tanzen

sich handwerklich/ technisch betätigen

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

sich beruflich orientieren

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

sich ehrenamtlich engagieren

Feste/ feierliche Veranstaltungen

Spiele/ Wettkämpfe

skaten/ borden

Bibliothek/ Lesecafé

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

Sport treiben

Tätigkeiten am Computer

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

Spielplatz/ Bolzplatz

67,3

64,8

64,0

60,0

59,6

56,8

56,2

55,0

52,3

49,5

46,2

45,1

44,6

43,0

41,5

40,1

38,7

38,0

34,0

32,2

26,5

26,3

25,0

19,4

29,3

32,8

28,8

30,8

34,9

36,0

36,2

38,9

42,0

42,9

46,2

47,9

52,2

51,8

55,9

54,2

55,8

52,9

63,0

62,0

69,2

66,1

70,5

76,8

3,4

2,3

7,2

9,2

5,5

7,2

7,6

6,0

5,7

7,7

7,6

7,0

3,3

5,2

2,5

5,7

5,5

9,1

3,1

5,8

4,3

7,5

4,5

3,9

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Für den Planungsraum Jena-West ergeben sich folgende Ergebnisse: Spielplät-ze/Bolzplätze sind nach der Mehrzahl der Befragten in Jena-West ausreichend vor-handen (76,8%); ebenso die Möglichkeiten, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.

Abb. 99 Freizeitaktivitäten in Jena-West

83 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

andere Sprachen lernen

Zirkus/ Artistik

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

Radio machen

Erste Hilfe Kurse

Theater spielen

Disco/ tanzen

sich mit Tieren beschäftigen

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

sich politisch engagieren

Bibliothek/ Lesecafé

sich handwerklich/ technisch betätigen

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

Feste/ feierliche Veranstaltungen

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

Tätigkeiten am Computer

sich beruflich orientieren

sich ehrenamtlich engagieren

Spiele/ Wettkämpfe

skaten/ borden

Sport treiben

Spielplatz/ Bolzplatz

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

64,6

63,6

61,6

59,0

57,9

55,6

54,5

54,5

51,4

49,4

47,1

46,7

42,7

38,7

36,8

35,1

34,3

33,3

30,9

29,3

27,4

21,7

17,9

17,9

29,1

34,5

33,0

33,0

35,1

36,5

38,2

45,5

41,9

48,2

47,1

48,9

49,3

53,8

56,8

54,3

55,6

64,3

67,3

61,6

64,6

70,3

75,5

71,5

6,3

1,8

5,4

8,0

7,0

7,9

7,3

0,0

6,7

2,4

5,9

4,4

8,0

7,5

6,4

10,6

10,2

2,4

1,8

9,1

8,0

8,0

6,6

10,6

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Für den Planungsraum Winzerla zeigen sich u.a. folgende Daten: Angebote zum Spra-chen erlernen und Angebote für Zirkus/Artistik sind den meisten der Befragten aus Winzerla zu wenig vorhanden. Chancen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen bzw. Möglichkeiten zum Sport treiben sind für über 70% der Winzerla-er/innen ausreichend.

Abb. 100 Freizeitaktivitäten in Winzerla

84 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0100,0

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

Radio machen

Disco/ tanzen

Erste Hilfe Kurse

Zirkus/ Artistik

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

sich mit Tieren beschäftigen

andere Sprachen lernen

sich politisch engagieren

Theater spielen

Feste/ feierliche Veranstaltungen

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

sich beruflich orientieren

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

sich handwerklich/ technisch betätigen

Spiele/ Wettkämpfe

Bibliothek/ Lesecafé

skaten/ borden

sich ehrenamtlich engagieren

Tätigkeiten am Computer

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

Sport treiben

Spielplatz/ Bolzplatz

63,3

63,1

59,5

57,8

56,6

53,9

53,0

51,9

50,4

50,0

49,5

42,8

41,0

40,5

37,0

36,2

33,0

31,5

31,3

28,4

24,5

21,6

21,3

17,3

30,3

29,8

33,8

33,0

26,5

39,6

37,5

41,2

36,9

33,3

32,3

48,9

50,3

54,1

55,8

48,9

58,9

63,3

51,7

54,1

61,0

70,2

70,2

71,5

6,4

7,1

6,8

9,2

16,8

6,5

9,5

7,0

12,8

16,7

18,2

8,3

8,7

5,4

7,2

14,9

8,1

5,2

17,1

17,4

14,5

8,2

8,5

11,3

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Folgende Ergebnisse für den Planungsraum Lobeda werden deutlich:

Abb. 101 Freizeitaktivitäten in Lobeda

85 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

andere Sprachen lernen

Radio machen

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

Zirkus/ Artistik

Erste Hilfe Kurse

Theater spielen

Disco/ tanzen

sich politisch engagieren

Bibliothek/ Lesecafé

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

sich beruflich orientieren

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

Spiele/ Wettkämpfe

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

sich ehrenamtlich engagieren

sich handwerklich/ technisch betätigen

skaten/ borden

sich mit Tieren beschäftigen

Tätigkeiten am Computer

Feste/ feierliche Veranstaltungen

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

Spielplatz/ Bolzplatz

Sport treiben

81,7

76,0

73,8

71,9

71,8

67,7

67,1

63,8

58,8

56,8

56,0

51,4

49,7

48,7

48,2

46,2

44,8

42,2

37,4

31,9

30,8

28,7

25,0

21,8

16,0

18,0

20,9

22,8

23,4

24,6

29,3

27,7

34,3

37,7

38,5

41,9

44,7

48,1

44,6

46,9

48,7

52,4

52,6

56,5

65,0

63,6

69,7

72,6

2,3

6,0

5,2

5,3

4,8

7,7

3,7

8,5

6,9

5,6

5,5

6,8

5,7

3,2

7,3

6,9

6,5

5,4

10,0

11,5

4,2

7,7

5,3

5,6

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Der Bedarf an Angeboten zum Sprache lernen ist bei den Befragten aus den Gemein-den am ausgeprägtesten. 81,7% geben hier an, das dafür zu wenig Angebote im Stadtteil vorhanden sind; gefolgt von den Möglichkeiten zum „Radio machen“. Ähn-lich wie in den anderen Planungsräumen sind die Angebote an Spiel-/Bolzplätzen und zum Sport treiben ausreichend.

Abb. 102 Freizeitaktivitäten in den Gemeinden

86 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Eine differenzierte Betrachtung der Freizeitmöglichkeiten nach Geschlecht sowie den Planungsräumen zeigt folgende Tabelle:

Freizeit-aktivitäten

Bewer-tung

Ge-schlecht

Jena- Nord

Jena- Ost

Jena-West

Winzerla Lobeda Gemeinden

Erlebnisak-tivitäten

"zu viel" männlich 2,2 0,0 2,4 7,7 9,9 6,2

weiblich 0,0 2,2 2,8 3,6 2,2 5,2

"zu wenig" männlich 50,0 63,4 68,3 61,5 59,3 75,3

weiblich 58,2 73,9 68,8 61,8 65,6 73,2

andere Sprachen lernen

"zu viel" männlich 4,4 3,8 4,2 5,0 16,1 3,6

weiblich 3,9 7,4 1,4 7,9 10,4 1,5

"zu wenig" männlich 57,8 69,2 64,6 62,5 48,4 72,7

weiblich 74,5 55,6 65,2 65,8 55,2 89,6

Erste Hilfe Kurse

"zu viel" männlich 8,7 0,0 6,8 6,3 16,7 5,5

weiblich 3,0 8,1 3,4 10,0 4,9 1,6

"zu wenig" männlich 58,7 73,9 59,1 53,1 54,8 70,9

weiblich 63,6 67,6 69,0 56,7 60,7 75,0

Radio ma-chen

"zu viel" männlich 5,9 10,7 4,0 8 11,6 9,1

weiblich 7,7 0,0 8,0 6,9 2,9 2,1

"zu wenig" männlich 61,8 42,9 60,0 60 65,1 75

weiblich 65,4 38,2 58,0 62,1 62,9 78,7

Zirkus/ Ar-tistik

"zu viel" männlich 20,7 17,4 13,3 5,3 27,1 7,1

weiblich 4,5 3,6 4,5 0 5,2 3,2

"zu wenig" männlich 27,6 73,9 46,7 57,9 54,2 69,0

weiblich 47,7 67,9 72,7 65,7 62,1 74,6

Disco/ tan-zen

"zu viel" männlich 3,7 8,3 2,7 0,0 3,8 3,6

weiblich 7,4 0,0 8,2 0,0 4,9 4,0

"zu wenig" männlich 40,7 75,0 40,5 64,7 65,4 57,1

weiblich 63,0 70,0 59,2 41,7 58,5 70,0

Theater spielen

"zu viel" männlich 19,0 22,7 13,3 14,3 32,6 12,2

weiblich 2,2 2,7 1,4 2,9 6,1 4,3

"zu wenig" männlich 38,1 40,9 51,1 42,9 41,9 57,1

weiblich 56,5 62,2 60,8 61,8 57,1 72,9

sich für den Natur-schutz/ die Umwelt einsetzen

"zu viel" männlich 5,3 16,7 6,0 5,3 11,5 9,2

weiblich 2,4 0,0 5,8 0,0 2,6 2,4

"zu wenig" männlich 59,6 43,3 50 52,6 45,9 50,8

weiblich 53,7 67,5 58,1 46,3 63,6 48,2

sich poli-tisch enga-gieren

"zu viel" männlich 12,8 25 14,0 12,5 19,5 8,7

weiblich 7,7 5,9 2,2 0,0 10,0 9,1

"zu wenig" männlich 43,6 50,0 46,0 41,7 48,8 58,7

weiblich 50,0 52,9 65,2 53,8 46,7 65,9

kulturelle Veranstal-tungen

"zu viel" männlich 13,3 2,3 8,8 13,6 13,2 5,3

weiblich 2,9 7,7 4,1 4,0 6,9 5,6

"zu wenig" männlich 41,3 55,8 42,5 59,1 50,0 61,8

weiblich 58,6 46,2 48 60,0 52,9 50,9

87 Freizeitangebote

Freizeit-aktivitäten

Bewer-tung

Ge-schlecht

Jena- Nord

Jena- Ost

Jena-West

Winzerla Lobeda Gemeinden

Bibliothek/ Lesecafé

"zu viel" männlich 2,2 2,0 6,5 4,9 3,1 7,7

weiblich 1,2 0,0 1,3 4,3 6,9 5,4

"zu wenig" männlich 55,9 56 29,0 49,2 34,7 58,2

weiblich 65,4 68,3 35,3 42,0 32,3 58,6

kreativ be-tätigen

"zu viel" männlich 5,9 8,6 4,2 12,5 10,6 6,6

weiblich 2,7 3,4 4,6 4,3 6,5 5,2

"zu wenig" männlich 37,3 31,4 45,8 27,5 39,4 54,1

weiblich 45,2 42,4 41,3 44,7 44,6 58,3

sich beruf-lich orien-tieren

"zu viel" männlich 6,7 30,8 5,4 4,8 6,9 9,4

weiblich 16,7 0,0 2,0 0,0 2,6 5,3

"zu wenig" männlich 33,3 38,5 32,4 33,3 37,9 43,8

weiblich 33,3 52,9 55,1 36,8 43,6 55,3

sich hand-werklich/ technisch betätigen

"zu viel" männlich 9,4 9,1 8,5 10,8 20,5 5,1

weiblich 5,1 6,1 5,3 5,7 8,6 5,8

"zu wenig" männlich 32,1 36,4 35,6 29,7 35,6 46,2

weiblich 41 51,5 53,3 57,1 39,7 44,9

sich ehren-amtlich engagieren

"zu viel" männlich 7,1 11,1 4,9 5,6 28,1 9,8

weiblich 6,7 0,0 0,0 0,0 4,5 4,5

"zu wenig" männlich 26,2 48,1 34,1 33,3 29,8 49,2

weiblich 50,0 58,3 48,5 28,1 27,3 40,9

Spiele/ Wettkämp-fe

"zu viel" männlich 2,6 12,5 3,8 9,1 8,1 2,6

weiblich 7,8 0,0 4,4 10 7,5 3,0

"zu wenig" männlich 34,2 50,0 30,8 31,8 36,4 51,3

weiblich 45,1 44,7 44,4 26,0 30,1 46,5

skaten/ bor-den

"zu viel" männlich 6,3 6,7 10,8 13,0 18,5 5,9

weiblich 5,4 5,3 8,0 4,8 15,8 4,6

"zu wenig" männlich 46,9 30,0 25,7 21,7 30,4 45,6

weiblich 50,0 47,4 47,0 33,9 27,7 39,1

Feste/ feier-liche Veran-staltungen

"zu viel" männlich 2,2 15,2 7,7 9,6 10,3 3,4

weiblich 2,9 3,1 3,3 3,1 7,1 4,5

"zu wenig" männlich 31,5 41,3 37,4 28,8 44,3 34,1

weiblich 39,1 40,6 41,8 42,2 38,1 29,1

Musik ma-chen

"zu viel" männlich 5,2 8,9 4,2 15,2 12,2 8,2

weiblich 5,3 3,1 5,0 6,8 1,1 5,6

"zu wenig" männlich 39 20,0 30,6 30,4 47,3 46,6

weiblich 45,3 25,0 34,2 40,9 29,5 49,1

Tätigkeiten am Compu-ter

"zu viel" männlich 6,7 5,0 9,5 14,3 17,0 14,1

weiblich 14,5 13,9 5,4 6,3 10,3 8,3

"zu wenig" männlich 39,3 37,5 20,2 32,1 24,0 34,1

weiblich 21,8 22,2 31,2 35,4 25,3 32,3

Sport trei-ben

"zu viel" männlich 8,8 10,9 6,2 9,8 11,9 6,9

weiblich 6,5 1,6 2,9 7,2 5,0 5,1

"zu wenig" männlich 25,5 18,2 20,6 23,0 22,9 22,8

88 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Freizeit-aktivitäten

Bewer-tung

Ge-schlecht

Jena- Nord

Jena- Ost

Jena-West

Winzerla Lobeda Gemeinden

weiblich 31,5 33,3 26,1 21,7 19,2 22,1

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

"zu viel" männlich 5,6 3,8 3,1 11,1 10,6 9,5

weiblich 2,2 0,0 3,9 9,9 7,1 6,1

"zu wenig" männlich 19,6 21,2 14,4 13,9 23,9 29,8

weiblich 27,5 24,7 30,3 19,7 18,9 27,9

Spielplatz/ Bolzplatz

"zu viel" männlich 8,7 1,8 6,4 7,1 15,0 7,0

weiblich 1,2 1,4 1,9 5,4 8,0 3,9

"zu wenig" männlich 28,7 16,1 14,5 21,4 19,7 29,0

weiblich 30,2 16,7 21,7 16,2 15,3 21,1

sich mit Tieren be-schäftigen

"zu viel" männlich 5,1 3,7 4,9 6,4 10,1 7,8

weiblich 3,3 0,0 2,9 7,7 3,3 11,6

"zu wenig" männlich 49,2 33,3 49,2 53,2 46,8 41,6

weiblich 61,7 51,1 55,3 50 58,2 32,2 Tabelle 14 Freizeitaktivitäten nach Geschlecht und Planungsraum in Prozent

So geben beispielsweise 61,7% der Mädchen aus Jena-Nord an, dass es zu wenige An-gebote gibt, um sich mit Tieren zu beschäftigen. 49,2% der Jungen aus diesem Pla-nungsraum sehen das ebenfalls so.

Im Folgenden werden nur die Befragten nach dem Alter und dem Planungsraum dar-gestellt, die die Freizeitaktivitäten mit „zu wenig“ vorhanden eingeschätzt haben.

Freizeitaktivitäten Alter Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

Erlebnisaktivitäten 9 bis 13 55,4 66,1 64,3 57,8 61,0 69,2

14 bis 20 50,0 74,1 71,0 67,4 67,1 81,1

andere Sprachen lernen

9 bis 13 63,9 61,5 62,0 60,0 47,9 86,4

14 bis 20 67,7 65,4 65,2 68,3 56,9 78,6

Erste Hilfe Kurse 9 bis 13 65,3 79,4 74,0 52,8 58,6 74,6

14 bis 20 51,7 57,7 54,7 57,7 56,8 72,5

Radio machen 9 bis 13 68,3 47,4 61,5 65,6 60,4 77,8

14 bis 20 47,1 29,2 54,2 54,5 67,7 81,8

Zirkus/ Artistik 9 bis 13 42,6 71,4 67,7 62,1 62,9 70,5

14 bis 20 39,1 68,8 54,3 64,0 48,6 74,5

Disco/ tanzen 9 bis 13 0,0 0,0 0,0 33,3 55,6 80,0

14 bis 20 53,8 80,0 50,6 52,6 60 64,7

Theater spielen 9 bis 13 48,1 51,4 58,3 50 53,6 70,3

14 bis 20 48,5 58,3 56,4 59,3 44,4 65,5

sich für den Natur-schutz/ die Umwelt einsetzen

9 bis 13 54,5 60,4 60,9 45,8 57,6 46,5

14 bis 20 55,6 44,4 45,8 54,8 50,0 52,3

sich politisch en-gagieren

9 bis 13 45,7 52,4 61,9 40 48,8 65,1

14 bis 20 42,9 53,3 50 53,3 42,9 61,2

kulturelle Veran-staltungen

9 bis 13 47,4 43,1 40,8 53,7 47,6 45,5

14 bis 20 50,0 59,0 49,5 67,5 55,6 69,5

Bibliot./ Lesecafé 9 bis 13 58,7 54,8 30,8 34,8 32,8 58,0

89 Freizeitangebote

Freizeitaktivitäten Alter Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

14 bis 20 62,1 70,8 34,9 54,1 33,3 60,7

kreativ betätigen 9 bis 13 42,0 34,5 41,5 36,0 45,7 58,4

14 bis 20 40,5 43,2 47,0 37,8 37,3 57,6

sich beruflich ori-entieren

9 bis 13 0,0 0,0 0,0 0,0 16,7 57,1

14 bis 20 36,5 60,0 45,6 38,9 42,2 51,6

sich handwerklich/ technisch betäti-gen

9 bis 13 36,8 40,0 43,6 48,8 39,7 49,4

14 bis 20 33,3 50,0 46,4 34,5 32,7 41,8

sich ehrenamtlich engagieren

9 bis 13 10,5 60,0 47,3 31,8 28,1 43,9

14 bis 20 25 40,0 37,7 28,6 28,9 46,7

Spiele/ Wettkämp-fe

9 bis 13 40,3 47,2 36,8 26,9 31,2 45,1

14 bis 20 36,5 44,4 41,4 31,0 35,7 55,3

skaten/ borden 9 bis 13 45,6 34,9 26,1 29,3 33,0 40,5

14 bis 20 52,0 46,2 48,1 28,0 25,9 44,4

Feste/ feierliche Veranstaltungen

9 bis 13 27,5 37,3 32,7 37,5 45,8 27,0

14 bis 20 43,9 43,2 47,7 34,6 35,2 37,1

Musik machen 9 bis 13 40,2 19,4 30,6 33,3 38,7 44,3

14 bis 20 43,9 28,6 36,0 38,5 35,7 54,9

Tätigkeiten am Computer

9 bis 13 26,8 17,0 29,8 31,5 26,2 32,0

14 bis 20 38,6 48,4 21,8 36,0 22,6 34,2

Sport treiben 9 bis 13 24,3 20,3 17,9 25,0 21,1 18,5

14 bis 20 34,1 35,6 30,5 19,0 21,0 26,9

mit anderen Men-schen in Kontakt kommen

9 bis 13 19,6 20,0 19,7 17,6 18,5 23,3

14 bis 20 28,0 26,4 29,0 15,9 23,9 35,6

Spielplatz/ Bolz-platz

9 bis 13 28,2 16,5 13,5 22,7 20,4 19,8

14 bis 20 30,2 14,0 25,2 14,5 13,7 30,1

sich mit Tieren beschäftigen

9 bis 13 51,9 40,4 52,3 47,5 48,0 31,0

14 bis 20 63,2 52,2 55,4 57,5 58,9 43,7 Tabelle 15 "zu wenige" Freizeitaktivitäten nach Alter und Planungsraum in Prozent

90 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

sich mit Tieren beschäftigen

Erlebnisaktivitäten

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

Disco/ tanzen

Spielplatz/ Bolzplatz

kulturelle Veranstaltungen

Feste/ feierliche Veranstaltungen

Zirkus/ Artistik

Erste Hilfe Kurse

Spiele/ Wettkämpfe

sich beruflich orientieren

skaten/ borden

sich handwerklich/ technisch betätigen

Radio machen

kreativ betätigen

Bibliothek/ Lesecafé

Tätigkeiten am Computer

Theater spielen

sich politisch engagieren

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

Sport treiben

Musik machen

andere Sprachen lernen

sich ehrenamtlich engagieren

21,1

20,6

18,6

16,7

13,9

13,5

13,5

13,2

12,8

12,3

11,7

10,9

10,9

10,8

10,7

10,4

10,1

9,9

9,6

9,2

9,1

8,4

8,4

8,0

24,3

34,4

19,9

34,9

49,2

41,8

43,2

17,5

19,3

37,8

41,0

38,4

24,0

18,1

37,0

56,9

33,4

23,2

16,5

52,3

55,7

44,4

29,1

20,0

3,1

3,0

2,2

4,7

6,5

5,6

5,5

3,8

2,6

4,7

5,3

5,8

3,9

2,4

4,0

5,6

5,9

4,0

4,0

6,3

6,3

5,1

3,3

3,2

51,5

42,0

59,4

43,8

30,4

39,0

37,7

65,4

65,3

45,2

42,0

44,8

61,2

68,7

48,3

27,1

50,6

62,9

69,8

32,3

28,9

42,1

59,2

68,8

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel weiß nicht

3.9.3 Bedarfseinschätzung für die ganze Stadt Jena

Zuletzt sollten die Kinder und Jugendliche die Angebote in Jena insgesamt bewerten. Als genau richtig empfinden die Befragten die Angebote Bibliothek/Lesecafé (56,9%), Sport treiben (55,7%) sowie „mit anderen Menschen in Kontakt kommen“ (52,3%). 21,1% fehlen Möglichkeiten, sich mit Tieren zu beschäftigen, bzw. 20,6% sind die Er-lebnisaktivitäten zu wenig.

Abb. 103 Freizeitangebote in Jena I

91 Freizeitangebote

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen

sich mit Tieren beschäftigen

Zirkus/ Artistik

Erste Hilfe Kurse

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

Radio machen

sich politisch engagieren

Disco/ tanzen

sich handwerklich/ technisch betätigen

Theater spielen

sich ehrenamtlich engagieren

Spiele/ Wettkämpfe

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)

Feste/ feierliche Veranstaltungen

kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)

andere Sprachen lernen

Tätigkeiten am Computer

sich beruflich orientieren

Spielplatz/ Bolzplatz

skaten/ borden

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument…

Bibliothek/ Lesecafé

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

Sport treiben

45,7

43,4

38,3

36,9

35,5

34,5

31,9

29,7

28,0

26,6

25,5

22,4

22,2

21,7

20,8

20,7

20,4

20,2

20,0

19,8

14,6

14,3

13,5

12,8

48,9

50,1

50,7

55,7

59,2

57,7

54,8

62,0

61,9

62,6

64,3

68,9

68,6

69,4

71,5

71,3

67,6

70,6

70,7

69,7

76,6

78,0

77,2

78,4

5,3

6,4

11,0

7,4

5,2

7,7

13,4

8,3

10,1

10,8

10,2

8,6

9,3

8,9

7,7

8,1

12,0

9,1

9,3

10,5

8,9

7,7

9,3

8,8

in Prozent

zu wenig genau richtig zu viel

Das folgende Diagramm zeigt wiederum die Einschätzung der Befragten für die ge-samte Stadt ohne die Kategorie „weiß nicht“. Somit wurden nur diejenigen berück-sichtigt, die eine konkrete Bewertung im Sinne von „zu wenig“; „genau richtig“ oder „zu viel“ vorgenommen haben.

Abb. 104 Freizeitangebote in Jena II

92 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Die Veränderungen im Antwortverhalten in Bezug auf die Geschlechterverteilung zeigt die nachfolgende Tabelle:

Freizeitaktivitäten Geschlecht zu wenig zu viel

sich für den Naturschutz/ die Um-welt einsetzen

männlich 42,6 6,9

weiblich 48,8 2,6

sich mit Tieren beschäftigen männlich 41,1 7,5

weiblich 45,1 4,4

Erste Hilfe Kurse männlich 38,4 8,2

weiblich 36,1 5,6

Radio machen männlich 35,2 10,3

weiblich 33,5 4,8

Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)

männlich 35,1 7,3

weiblich 36,5 2,7

Zirkus/ Artistik männlich 32,8 18,5

weiblich 41,9 5,3

sich politisch engagieren männlich 30,3 17,3

weiblich 32,2 8,0

Disco/ tanzen männlich 28,8 9,2

weiblich 30,6 6,3

sich handwerklich/ technisch betä-tigen

männlich 28,3 13,3

weiblich 27,0 6,0

Theater spielen männlich 23,0 19,4

weiblich 27,9 5,8

sich ehrenamtlich engagieren männlich 22,7 14,1

weiblich 26,6 5,3

Tätigkeiten am Computer männlich 22,0 11,7

weiblich 18,0 12,2

kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater, Festivals, Konzerte)

männlich 21,8 13,7

weiblich 22,8 5,6

andere Sprachen lernen männlich 21,6 9,7

weiblich 18,7 7,1

kreativ betätigen (z.B. malen, töp-fern, sprayen)

männlich 20,9 12,1

weiblich 20,6 4,6

Feste/ feierliche Veranstaltungen männlich 20,8 11,5

weiblich 21,4 6,4

Spielplatz/ Bolzplatz männlich 20,6 11,6

weiblich 19,0 6,7

Spiele/ Wettkämpfe männlich 20,4 9,6

weiblich 23,8 7,3

sich beruflich orientieren in Jena männlich 18,5 11,3

weiblich 21,0 7,0

skaten/ borden männlich 17,6 13,0

weiblich 19,5 8,4

93 Berufliche Zukunft

Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)

männlich 16,2 12,6

weiblich 13,2 5,7

Bibliothek/ Lesecafé männlich 15,5 9,4

weiblich 13,5 6,1

mit anderen Menschen in Kontakt kommen

männlich 13,3 10,8

weiblich 13,3 7,8

Sport treiben männlich 12,1 11,0

weiblich 13,3 6,8 Tabelle 16 Freizeitaktivitäten für die gesamte Stadt Jena nach Geschlecht

Bei der Differenzierung nach Alter ergeben sich bei einigen Aussagen signifikante Zu-sammenhänge. Auch hier wurden wiederum nur die Ausprägungen „genau richtig“ und „zu wenig“ berücksichtigt. Bei einem Vergleich der Alterskategorien fällt auf, dass hauptsächlich die Älteren (14-20 Jahre) die dargestellten Angebote als genau richtig empfinden. Ausgenommen ist die Kategorie „sich für den Naturschutz/die Umwelt“ engagieren. Am höchsten liegt bei dieser Altersgruppe der Prozentwert bei „mit ande-ren Menschen in Kontakt kommen“ (58,3%). Den Älteren fehlen allerdings am meisten kulturelle Veranstaltungen (16,3%).

4 B E R U F L I C H E Z U K U N F T

Nachdem im Abschnitt zur Lebenszufriedenheit kurz auf die Frage eingegangen wur-de, wie zufrieden die Jugendlichen mit ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind, soll es im Folgenden darum gehen, ihre berufliche Zukunft detaillierter zu betrachten.

4.1 Wunschberuf

Zunächst wurden die Kinder und Jugendlichen gebeten anzugeben, ob sie einen Wunschberuf haben. Dies bejahten 71,1%, wobei hier eine leichte Steigerung gegen-über 2009 (68,0%) zu erkennen ist. Differenziert man nach dem angestrebten Schul-abschluss, ergibt sich, dass sowohl die Hauptschüler/innen (75,7%) als auch die Real-schüler/innen (75,1%) häufiger einen konkreten Wunschberuf haben, als dies bei Gymnasiasten/innen (69,3%) der Fall ist. Somit ergibt sich ein ähnliches Bild wie schon 2004 (Hauptschüler/innen: 83,3%, Realschüler/innen: 82,5% und Gymnasiasten/innen: 73,1%). Wie in der Abbildung ersichtlich ist, setzt sich damit der Trend, das Gymnasi-asten/innen gegenüber den beiden anderen Schulformen eher unschlüssig in Bezug auf ihre spätere Berufswahl sind, fort.

94 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

ja nein ja nein ja nein ja nein

2011 2009 2006 2004

75,7

24,3

71,4

28,6

83,3

16,7

83,3

16,7

75,1

24,9

78,6

21,4

88,2

11,8

82,5

17,5

69,3

30,7

62,0

38,0

69,2

30,8

73,1

26,9

in P

roze

nt

HS RS Gym

Zusätzlich zum Vorhandensein eines Berufswunsches wurden die Kinder und Jugend-lichen nach ihrem konkreten Wunschberuf gefragt. Die folgende Tabelle zeigt die zehn am häufigsten genannten Berufe. Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.

Weiterhin wurde danach gefragt, ob die Kinder und Jugendlichen der Meinung sind, dass sich ihr Berufswunsch mit ihrem angestrebten Schulabschluss realisieren lässt. Im Folgenden sind nur diejenigen dargestellt, die einen konkreten Berufswunsch ha-ben (N=1.513). 68,1% der Befragten sind sich diesbezüglich sicher, 4,5% sind nicht der Ansicht, dass sie ihren Berufswunsch mit ihrem angestrebten Schulabschluss verwirk-lichen können und 27,4% wissen es noch nicht. In der Studie von 2009 waren sich noch 83% der Kinder und Jugendlichen sicher, mit ihrem angestrebten Schulabschluss ihren Berufswunsch erreichen zu können, während nur 13,7% diesbezüglich unsicher waren und 3,3% die Frage verneinten.

Wunschberuf Anzahl der Nennungen in Prozent

Arzt/Ärztin 108 4,6

Erzieher/in 74 3,2

Lehrer/in 68 2,9

Sportler/in 60 2,6

kaufmännische Berufe 54 2,3

Tierarzt/Tierärztin 50 2,1

Polizist/in 49 2,1

Architekt/in 47 2,0

Musiker/in 43 1,8

Informatiker/in 37 1,6

Tabelle 17 Wunschberufe

Abb. 105 Wunschberuf und Schulabschluss im Vergleich

95 Berufliche Zukunft

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

Ist

dei

nW

un

sch

ber

uf

mit

de

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m je

tzig

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un

sch

ber

uf

mit

de

ine

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Sch

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alis

ierb

ar?

34,7

38,3

53,7

34,0

58,1

78,3

18,8

18,1

13,7

18,4

6,2

2,1

46,5

43,6

32,6

47,6

35,8

19,6

in Prozent

ja nein weiß nicht

Neu in dieser Jugendstudie ist die Frage, ob sich der Berufswunsch der Schüler/innen mit ihrem aktuellen Notendurchschnitt erfüllen lässt. 47,1% bejahen dies, 37,7% sind sich diesbezüglich nicht sicher und 15,1% wissen, dass sie mit ihrem jetzigen Noten-durchschnitt ihren Berufswunsch nicht erfüllen können.

In der folgenden Abbildung sind die Ergebnisse zu den im Vorangegangenem be-schriebenen zwei Fragen differenziert nach der Art des angestrebten Schulabschlus-ses dargestellt. Kinder und Jugendliche, die ein Gymnasium besuchen, sind sich so-wohl in Bezug auf ihren Schulabschluss (78,3%) als auch hinsichtlich ihres Noten-durchschnittes (53,7%) signifikant sicherer, was die Realisierbarkeit ihres Berufswun-sches angeht, als Schüler/innen der beiden anderen Schulformen (Realschüler/innen: 58,1% bzw. 38,3%; Hauptschüler/innen: 34,0% bzw. 34,7%).

Fragt man die Kinder und Jugendlichen wie sie ihr Leistungsniveau innerhalb der Klas-se einschätzen und setzt dies in Relation zu der Frage, ob sie ihren Berufswunsch mit dem angestrebten Schulabschluss bzw. dem jetzigen Notendurchschnitt verwirkli-chen können, ergibt sich folgendes Bild. Hinsichtlich beider Bereiche lässt sich fest-stellen, dass Schüler/innen, die sich im vorderen Leistungsdrittel sehen, ihre Chancen signifikant besser einschätzen, als Schüler/innen im mittleren oder hinteren Leis-tungsdrittel.

Abb. 106 Realisierbarkeit des Wunschberufes und Schulabschluss

96 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

4.2 Sicherheit über die berufliche Zukunft

Unabhängig vom Berufswunsch wurden die Jugendlichen weiterhin gefragt, wie sicher sie sich bereits über ihre berufliche Zukunft sind.

Im Vergleich mit den Jahren 2009 und 2006 fällt auf, dass sowohl der Anteil derer die sich sehr sicher sind (14,1%; 2009: 20,7%; 2006: 16,0%), als auch der Anteil der Ju-gendlichen, die sich unsicher (14,3%; 2009: 16,9%; 2006: 16,2%) bzw. sehr unsicher sind (10,3%; 2009: 12,0%; 2006: 8,2%) abgenommen hat. Der Anteil derer die sich sicher (29,8%) bzw. teilweise sicher (31,5%) sind hat hingegen zugenommen.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

hinteres Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

vorderes LeistungsdrittelIs

t d

ein

Wu

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itd

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sch

luss

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?

11,2

38,0

72,4

48,0

62,6

84,3

38,4

16,2

7,6

12,6

5,3

1,0

50,4

45,8

20,0

39,4

32,1

14,7

in Prozent

ja nein weiß nicht

Abb. 107 Realisierbarkeit des Wunschberufes und Leistungsniveau

97 Berufliche Zukunft

Differenziert man nach dem Geschlecht der Jugendlichen, sind sich die männlichen Befragten signifikant sicherer über ihre berufliche Zukunft, als die weiblichen Befrag-ten.

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

sehr sicher sicher teilweise sicher unsicher sehr unsicher

14,1

29,8 31,5

14,3 10,3

20,7 24,4 25,9

16,9 12,0 16,0

28,5 31,1

16,2 8,2

in P

roze

nt

2011 2009 2006

Abb. 108 Sicherheit über berufliche Zukunft im Vergleich

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

männlich

weiblich

Ges

chle

cht

51,4

37,6

27,9

34,1

20,7

28,3

in Prozent

sehr sicher/sicher teilweise sicher unsicher/sehr unsicher

Abb. 109 Sicherheit über berufliche Zukunft nach Geschlecht

98 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Jugendliche, die sich selbst eher im vorderen Leistungsdrittel (54,9%) sehen, sind sich wesentlich sicherer, was ihre berufliche Zukunft angeht als Jugendliche, die sich in das mittlere (38,5%) oder hintere Drittel (24,7%) einordnen.

Außerdem liefert die Unterscheidung nach Schulabschluss interessante Ergebnisse, die aber nicht signifikant sind. So sind sich die Jugendlichen, die einen Realschulab-schluss anstreben (47%) am sichersten im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft, gefolgt von den Gymnasiasten/innen (43,0%). Die Jugendlichen mit Ambitionen für einen Hauptschulabschluss sind sich dagegen weniger sicher (31,4%).

4.3 Pläne für die berufliche Zukunft

Neu in dieser Studie ist die Frage, welche Pläne die Jugendlichen für die Zeit nach der Schule haben. Dazu enthielt der Fragebogen eine Liste mit verschiedenen Alternati-ven, aus der die Befragten auswählen konnten. Weiterhin hatten die Befragten die Möglichkeit in einer offenen Antwortkategorie selbst etwas einzutragen.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

hinteres Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

Sch

ätze

bit

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ein

enL

eist

un

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tan

d in

ner

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ein

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24,7

38,5

54,9

30,3

37,3

23,5

44,9

24,2

21,6

in Prozent

sehr sicher/sicher teilweise sicher unsicher/sehr unsicher

Abb. 110 Sicherheit berufliche Zukunft nach Leistungsniveau

99 Berufliche Zukunft

Andere Pläne Nennungen

Auslandsjahr 15

Sonstiges 10

Au Pair 7

Abitur 6

Bundeswehr 3 Abb. 112 andere Zukunftspläne

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Studium beginnen

Ausbildung/ Lehre machen

Etwas anderes

Praktikum beginnen

Weiterführende Schule besuchen

Erst einmal arbeiten/ jobben, um Geld zu verdienen

Freiwilliges soziales/ökologisches/kulturelles Jahrdurchführen/ Freiwilligendienst

Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) oder ähnlichesabsolvieren

59,2

47,8

43,6

34,1

30,7

27,1

26,6

20,3

16,3

18,6

27,1

26,5

20,5

26,5

22,2

23,0

24,5

33,6

29,3

39,4

48,8

46,4

51,2

56,7

in Prozent

sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich

59,2% der Jugendlichen streben nach ihrem Schulabschluss ein Studium an, gefolgt von der Gruppe Befragter, die eine Ausbildung bzw. Lehre beginnen möchten.

43,6% der Befragten gaben an, dass sie nach ihrem Schulabschluss etwas anderes als die vorgegebenen Antwortalternativen machen möchten. 51 Befragte von ihnen haben die Möglichkeit genutzt, dies wei-ter auszuführen. Die folgende Tabelle stellt die häu-figsten Antworten dar, darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.

Insgesamt kann man feststellen, dass die Jugendli-chen eine relativ klare Vorstellung davon haben, wie ihre Zukunft aussehen soll, denn nur 26,0% haben ihr Kreuz bei dem Item „Weiß noch nicht“ gesetzt.

Betrachtet man die Frage getrennt nach Schulabschlüssen, so ergibt sich folgendes Diagramm.

Abb. 111 Pläne für die Zeit nach der Schule

100 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

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62,2

77,8

32,0

42,9

28,0

15,2

17,6

14,5

80,8

20,6

17,5

31,2

47,1

34,0

22,5

18,9

14,7

19,8

14,3

30,4

19,6

8,8

25,5

11,9

14,7

21,4

22,3

23,5

25,5

26,5

18,9

7,5

48,2

42,9

41,6

65,2

73,5

60,0

7,3

64,7

61,1

46,5

29,4

40,5

51,0

in Prozent

sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich

Während bei den Gymnasiasten/innen der Wunsch zu studieren (80,8%) deutlich überwiegt, planen sowohl die Realschüler/innen (77,8%), als auch die Hauptschü-ler/innen (62,2%) eher eine Ausbildung/Lehre nach der Schule zu beginnen.

Abb. 113 Zukunftspläne getrennt nach Schulabschlüssen

101 Berufliche Zukunft

Jugendliche deren Eltern beide arbeitslos sind wollen signifikant häufiger eine weiter-führende Schule besuchen (43,8%), als Jugendliche bei denen nur ein Elternteil ar-beitslos ist (35,7%) oder beide Eltern arbeiten (28,4%).

Unterscheidet man nach dem Leistungsstand, dem sich die Jugendlichen innerhalb der Klasse zuordnen, ist auffällig, dass Jugendliche, die sich dem hinteren Leistungs-drittel zuordnen signifikant weniger ein Studium (40,0%; gegenüber: mittleren: 53,4% und vorderen Leistungsdrittel: 73,1%) aufnehmen wollen. Dafür streben sie häufiger eine Ausbildung/Lehre an (56,8%) bzw. wollen, bevor sie sich endgültig festlegen erst einmal arbeiten bzw. jobben gehen (40,5%), um Geld zu verdienen.

0,010,020,030,040,050,060,070,080,090,0

100,0

keiner arbeitsloseiner arbeitslosbeide arbeitslos

Weiterführende Schule besuchen

28,4 35,7 43,8

20,9 19,3 10,9

50,7 45,0 45,3

in P

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sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich

Abb. 114 Zukunftspläne nach Arbeitsstatus der Eltern

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

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17,3

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52,5

17,5

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42,4

54,8

43,0

36,9

in Prozent

sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich

Abb. 115 Zukunftspläne nach Leistungsstand

102 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

4.4 Kommunikation über berufliche Zukunft

Es interessierte ebenfalls, wie häufig die Jugendlichen mit bestimmten Personen über ihre berufliche Zukunft sprechen. Dazu wurde ihnen eine Liste von Personen zur Aus-wahl vorgegeben. Weiterhin hatten die Befragten in einer offenen Antwortkategorie die Möglichkeit selbst etwas einzutragen. Am häufigsten dienen die Eltern (sehr häufig: 33,1%; häufig: 34,9%) den Jugendlichen als Ansprechpartner, gefolgt von den Freunden (sehr häufig: 20,3%; häufig: 34,6%). Am wenigsten nutzen die Befragten Freizeitpädagogen/innen als Ansprechpart-ner/innen im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft. In der offenen Antwortkategorie wurden außerdem noch genannt: Geschwister (sechs Angaben), Familie (vier Anga-ben), Trainer (eine Angabe) und Nachhilfe (eine Angabe).

Im Vergleich zu 2009 haben die Eltern und die Freunde deutlich als Ansprechpart-ner/innen zugenommen. Alle anderen Ansprechpartner/innen sind in der Gunst der Befragten zurückgegangen.

Unterscheidet man hinsichtlich Migration, Geschlecht, Arbeitssituation der Eltern und Schulabschluss, so zeigt sich ein etwas differenzierteres Bild.

Während Migranten/innen signifikant häufiger mit Berufsberater/innen, Schulsozial-arbeiter/innen und Freizeitpädagogen/innen über ihre berufliche Zukunft sprechen, ist dies bei Nicht-Migrantinnen eher weniger der Fall.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Freizeitpädagogen/innen

Schulsozialarbeiter/innen

Berufsberater/innen

Lehrer/innen

andere

Freunde

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0,5

1,1

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20,3

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34,9

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20,3

9,9

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10,7

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77,5

62,8

35,9

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7,5

4,9

in Prozent

sehr häufig häufig manchmal selten nie

Abb. 116 Ansprechpartner/innen berufliche Zukunft

103 Berufliche Zukunft

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

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73,0

83,0

79,4

91,5

85,4

93,8

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

Betrachtet man die Frage getrennt nach Geschlechtern, so ergibt sich, dass die weibli-chen Befragten häufiger mit Freunden (sehr häufig/häufig: 60,2%) über dieses Thema sprechen, als das die männlichen Befragten (48,0%) tun.

Jugendliche, deren Eltern beide arbeitslos sind, sprechen signifikant weniger mit ihren Eltern oder Freunden (Eltern: 58,1% und Freunde: 39,7%), als Jugendliche, bei denen kein Elternteil (Eltern: 69,6% und Freunde: 56,0%) oder nur ein Elternteil keine Arbeit hat (Eltern: 65,1% und Freunde: 54,0%).

Differenziert man nach Schulabschluss ergibt sich folgende Abbildung. Danach nutzen Gymnasiasten/innen diese Gesprächsangebote deutlich weniger, als Jugendliche an-derer Schulformen.

Abb. 117 Kommunikation über berufliche Zukunft und Migration

104 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

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Gym

HS

RS

Gym

HS

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HS

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Gym

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10,8

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24,3

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16,2

22,8

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3,6

2,7

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2,3

54,1

48,9

71,8

73,0

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91,0

81,1

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86,5

87,3

95,4

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

4.5 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation

Die Frage nach der Nutzung von Einrichtungen, um sich über verschiedene Berufe zu informieren, brachte folgende Ergebnisse. Wie auch im Jahr 2009 wird sich „Zuhause“ immer noch mit insgesamt 53,1% am häufigsten informiert. Allerdings lässt sich fest-stellen, dass der prozentuale Anteil derjenigen, die „Zuhause“ als Hauptinformations-quelle nutzen, seit 2006 sinkt (2009: 58,3%; 2006: 65,0%). Im Vergleich der Informati-onsquellen, die sowohl in den vergangenen Jahren, als auch 2011 abgefragt wurden, wird deutlich, dass bis auf „Zuhause“ alle anderen Informationsquellen stetig an Be-deutung gewonnen haben.

Abb. 118 Kommunikation über berufliche Zukunft und Schulabschluss

105 Berufliche Zukunft

Auch wenn die Kategorie „andere“ relativ häufig genannt wurde, wurden selten Aus-führungen dazu gemacht. Die wenigen, die etwas dazu geschrieben haben, gaben Informationsmaterial von Firmen und das Buch „BERUF AKTUELL“ als weitere Infor-mationsquellen an.

Differenziert man nach Planungsräumen gibt es signifikante Unterschiede im Hinblick auf die Nutzung von Lehrstellen- bzw. Jobbörsen und von Praktika. Befragte aus Lo-beda nutzen Lehrstellen- bzw. Jobbörsen (13,9%) und Praktika (34,5%) häufiger als alle anderen. Einen detaillierteren Überblick gibt die folgende Abbildung.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Zuhause (Eltern, Internet)

Schule

andere

Praktika

Zeitschriften

TV/ Radio

BIZ - Agentur für Arbeit

Schnuppertage (Hochschulen, Firmen usw.)

Berufsinformationsmarkt (BIM)

Berufsmessen

Freizeiteinrichtungen

Lehrstellen-/ Jobbbörsen

27,2

12,5

9,7

7,7

6,4

5,0

4,9

4,7

4,2

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2,3

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25,9

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13,7

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10,5

6,5

6,3

6,0

4,5

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25,6

24,0

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18,3

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15,1

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16,0

14,3

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57,8

60,5

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67,8

in Prozent

sehr häufig häufig manchmal selten nie

Abb. 119 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation

106 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Wie in der Grafik ersicht-lich, nutzen weibliche Be-fragte die Schule (36,9%) häufiger als Informations-quelle als männliche Be-fragte (28,9%).

Die Mehrzahl der abge-fragten Berufsinformati-onsangebote werden von Haupt- und Realschü-ler/innen signifikant häufi-ger genutzt, als von Gym-nasiasten/innen. Dies fällt insbesondere bei der Nut-zung von Praktika auf, welche 33,5% der Realschüler/innen, 33,3% der Hauptschüler/innen und 17,4% der Gymnasiasten/innen für die Berufsorientierung nutzen.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

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Gemeinden

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

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in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

Abb. 120 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation nach Planungsräumen

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

männlich weiblich

Schule

28,9 36,9

24,1 26,7

47,0 36,5

in P

roze

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sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

Abb. 121 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation nach Geschlecht

107 Berufliche Zukunft

Die Jugendlichen wurden außerdem explizit danach gefragt, ob sie schon mal ein Praktikum absolviert haben. Hierzu gaben 26% der Befragten an, ein Praktikum in ihrem Wunschberuf abgeleistet zu haben, 51% haben ein anderes Praktikum absol-viert und 19,6% haben noch nie eines gemacht. Im Folgenden wird als Berechnungs-grundlage nur noch unterschieden, ob die Jugendlichen überhaupt schon mal ein Praktikum absolviert haben (79,6%) oder nicht (20,4%).

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

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Gym

HS

RS

Gym

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HS

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HS

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8,8

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10,6

15,2

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60,1

81,2

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66,7

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29,6

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38,7

61,2

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

Abb. 122 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation nach Schulabschluss

108 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Signifikante Unterschiede ergeben sich in der Differenzierung nach Planungsraum und angestrebten Schulabschluss. Demnach machen Jugendliche aus Lobeda (96,3%) am häufigsten ein Praktikum, gefolgt von Befragten aus Winzerla (85,3%). Haupt- und Realschüler/innen nutzen die Möglichkeit eines Praktikums wesentlich öfter (Haupt-schüler/innen 92,1% und Realschüler/innen 92,7%), als Gymnasiasten/innen (73,0%).

4.6 Bereitschaft zur Mobilität

Wie schon in den letzten Jugendstudien sollten die Jugendlichen auch diesmal ange-ben, welche Region sie für einen Ausbildungs-/Studien- oder Arbeitsplatz bevorzugen

würden. 34,6% ga-ben an, dass sie in Jena bleiben wol-len. Ins Ausland wollen 11,6% der Befragten gehen, 13,5% ist die Regi-on egal und 11,4% wissen es noch nicht.

Wie die nachfol-gende Abbildung

zeigt, ist der

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

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Gemeinden

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23,3

7,9

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in Prozent

Praktikum absolviert kein Praktikum absolviert

34,6%

7,3% 9,2%

2,9%

9,4%

11,6%

13,5%

11,4%

Jena Nähere UmgebungThüringen Ostdeutschland (außer Thüringen)Westdeutschland AuslandIst mir egal Weiß nicht

Abb. 124 Bereitschaft zur Mobilität

Abb. 123 Durchführung von Praktika nach Planungsraum und Schulabschluss

109 Berufliche Zukunft

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

HS RS Gym

35,5

52,1

26,8

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7,0 3,2 1,3 3,3

6,5 4,7 11,6

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6,5 8,5

16,1 19,4

5,5

13,9

in P

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Jena Nähere UmgebungThüringen Ostdeutschland (außer Thüringen)Westdeutschland AuslandIst mir egal Weiß nicht

Wunsch nach der Schule in Jena zu bleiben über alle drei Schulabschlüsse am häufigs-ten. Jedoch wollen Realschüler/innen (52,1%) dies signifikant häufiger, als Hauptschü-ler/innen (35,5%) oder Gymnasiasten/innen (26,8%). Betrachtet man vor allem die Kategorien „Westdeutschland“, „Ausland“ und „Ist mir egal.“ wird deutlich, dass Gymnasiasten/innen insgesamt eine höhere Mobilität aufweisen, als die Befragten der anderen Schulformen.

Nach Planungsraum differenziert fällt auf, dass Jugendliche aus Lobeda (47,1%) und Winzerla (41,4%) am häufigsten den Wunsch hegen, später in Jena zu bleiben, wäh-rend sich die Befragten aus Jena-West (24,6%) dies weniger planen. Letztere haben gegenüber den Befragten aus den anderen Planungsräumen dafür signifikant häufiger den Wunsch ins Ausland zu gehen (17,1%).

Abb. 125 Mobilität nach Schulabschluss

110 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

Lobeda

Gemeinden

Pla

nu

ng

srau

m37,3

38,7

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41,4

47,1

27,5

3,5

6,7

9,7

12,1

5,0

7,9

10,6

6,7

4,6

10,1

6,4

14,8

4,2

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14,3

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10,1

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10,1

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16,2

12,1

13,2

16,2

12,0

10,9

6,1

9,3

13,2

in Prozent

Jena Nähere Umgebung

Thüringen Ostdeutschland (außer Thüringen)

Westdeutschland Ausland

Ist mir egal Weiß nicht

Abb. 126 Mobilität nach Planungsraum

111 Erziehung und Unterstützung

5 E R Z I E H U N G U N D U N T E R S T Ü T Z U N G

Zum wiederholten Mal erfolgte die Erhebung der Sorgen und Probleme der Kinder und Jugendlichen und den dafür zur Verfügung stehenden Ansprechpartner/innen. Außerdem interessierte die psychosoziale Befindlichkeit.

5.1 Psychosoziale Befindlichkeit

Die persönliche Situation der Kinder und Jugendlichen wurde bereits 2009 und 2006 erhoben, allerdings wurde der Abfragemodus dahin gehend verändert, dass einige Items entfielen und „Die Schultage sind so anstrengend, dass ich davon oft müde und erschöpft bin.“ als neues Item hinzukam. An den Stellen, an denen es mög-lich ist, wird ein Vergleich zu den vergangenen Jah-ren gezogen. Die Anzahl der Befragten, die ange-ben, sie sind oft nervös bzw. haben Kopfschmer-zen, hat sich im Vergleich zu 2009 nicht wesentlich verändert (2011: 25,7% und 2009: 25,8%). Wo-hingegen die Zahl derer, die angeben sich in ihrer Klasse manchmal als Au-

ßenseiter zu fühlen 2011 (15,6%) gegenüber 2009 (17,3%) leicht gesunken ist. Für 45,5% sind die Schultage sehr anstrengend.

Differenziert man hierbei nach Geschlecht, so ergibt sich folgendes Bild:

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

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Abb. 127 Psychosoziale Befindlichkeit

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

männlich weiblich männlich weiblich

Ich bin oft nervös oder habeKopfschmerzen, weil zu viel auf mich

einströmt

Die Schultage sind so anstrengend,dass ich davon oft müde und erschöpft

bin

21,8 28,8 43,3 47,8

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53,4 45,0 34,1 26,5

in P

roze

nt

stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab

Abb. 128 Psychosoziale Befindlichkeit und Geschlecht

112 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

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Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

Ich

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oft

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26,4

23,0

21,6

16,5

12,4

34,8

47,3

51,4

21,9

26,8

32,1

51,5

65,4

74,2

in Prozent

stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab

Weibliche Befragte geben sowohl etwas häufiger an, nervös zu sein und an Kopf-schmerzen zu leiden (28,8%), als auch aufgrund anstrengender Schultage öfter er-schöpft zu sein (47,8%), als männliche Befragte (21,8% bzw. 43,3%).

Bei allen drei Aussagen geben Hauptschüler/innen, gefolgt von Realschüler/innen, häufiger an, betroffen zu sein als Gymnasiasten/innen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Betrachtung nach dem Leistungsstand. Auch hier

zeigt sich bei allen drei Aussagen ein einheitliches Muster, nach dem Schüler/innen,

die sich selbst in das hintere Leistungsdrittel einordnen, signifikant häufiger diesen

zustimmen. Besonders auffällig ist hierbei der Unterschied bei der Aussage „Die

Schultage sind so anstrengend, dass ich davon oft müde und erschöpft bin.“ zwischen

den Befragten im hinteren Leistungsdrittel (67,6%) und den anderen beiden Leis-

tungsbereichen (vorderes Leistungsdrittel: 42,4% und mittleres Leistungsdrittel:

45,1%)

Abb. 129 Psychosoziale Befindlichkeit und Schulabschluss

113 Erziehung und Unterstützung

Das Alter der Befragten und die Arbeitslosigkeit der Eltern scheinen ebenfalls Indika-

toren für die Befindlichkeit der Kinder und Jugendlichen zu sein. Die jüngeren Kinder

(9-13 Jahre) sind signifikant öfter nervös/haben Kopfschmerzen und fühlen sich in ih-

rer Klasse als Außenseiter. Dies war auch schon 2009 der Fall, wobei sich die Prozent-

zahl der Betroffenen gegenüber 2009 nicht wesentlich verändert hat (2011: 26,7%

bzw. 19,2% und 2009: 27,0% bzw. 19,9%).

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

9-13 Jahre 14-20 Jahre 9-13 Jahre 14-20 Jahre

Ich bin oft nervös oder habeKopfschmerzen, weil zu viel auf mich

einströmt

Ich fühle mich in meiner Klassemanchmal als Außenseiter

26,7 23,9 19,2 12,1

28,7 21,6

16,7 11,4

44,7 54,5

64,1 76,5

in P

roze

nt

stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab

Abb. 131 Psychosoziale Befindlichkeit und Alter

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

vorderes Leistungsdrittel

mittleres Leistungsdrittel

hinteres Leistungsdrittel

Ich

bin

oft

ner

vös

od

er

hab

eK

op

fsch

me

rzen

,w

eil

zu v

iel a

uf

mic

h e

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ersc

pft

bin

Ich

hle

mic

h in

me

ine

r K

lass

em

anch

mal

als

Au

ße

nse

iter

21,5

26,0

42,4

42,4

45,1

67,6

13,1

15,5

28,8

22,3

27,0

22,9

20,7

26,6

17,1

10,2

16,0

18,2

56,2

47,0

34,7

36,9

28,2

15,3

76,7

68,5

52,9

in Prozent

stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab

Abb. 130 Psychosoziale Befindlichkeit und Leistungsstatus

114 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern beide arbeitslos sind, zeigen bei allen drei Aussagen höhere Zustimmungen, gefolgt von Befragten mit nur einem arbeitslosen Elternteil.

5.2 Sorgen und Probleme

Auch in dieser Jugendstudie sind die Sorgen und Probleme der Kinder und Jugendli-chen von Interesse. Den Befragten wurde eine Reihe von Problemen zur Bewertung vorgelegt. Bei dieser Frage konnten bis zu drei Probleme angekreuzt werden. Wie aus der nachfolgenden Abbildung ersichtlich ist, haben sämtliche Probleme und Sorgen der Befragten im Vergleich zu den vergangen Jahren zugenommen. Einzige Ausnah-me bildet die Kategorie „anderes“. Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung von „Liebe/Freundschaft“, hier ist ein Zuwachs von 10,6% zu verzeichnen. In dieser Studie wurden drei weitere Quellen von Problemen, „Angst etwas falsch zu machen“, „Eifersucht“ und „Mobbing“, neu abgefragt. Ein Vergleich mit den vorangegangenen Jahren ist an diesen Stellen nicht möglich.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

keiner arbeitslos

einer arbeitslos

beide arbeitslos

keiner arbeitslos

einer arbeitslos

beide arbeitslos

keiner arbeitslos

einer arbeitslos

beide arbeitslos

Ich

bin

oft

ner

vös

od

er

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zu v

iel a

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in

Ich

hle

mic

h in

me

ine

r K

lass

em

anch

mal

als

Au

ße

nse

iter

24,2

28,7

35,7

43,8

53,2

55,2

14,3

18,2

28,7

24,9

27,4

18,3

25,0

20,1

18,1

13,8

17,2

15,7

50,8

43,9

46,1

31,2

26,8

26,7

71,9

64,6

55,7

in Prozent

stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab

Abb. 132 Psychosoziale Befindlichkeit und Arbeitssituation der Eltern

115 Erziehung und Unterstützung

In der offenen Antwortkategorie wurde mit acht Nennungen Zeitdruck bzw. Leis-tungsdruck am häufigsten genannt.

Sorgen und Probleme Anzahl der Nennungen

Zeitdruck/Leistungsdruck 8

eigene Gesundheit 7

Hobby 5

Krankheit in der Familie 5

Probleme mit Mitschülern 5

Probleme in der Familie 4

Probleme mit Geschwistern 4

Geldprobleme in Familie 3

Trennung der Eltern 3

Weltgeschehen 3

Aussehen und Gewicht 2

Prüfungsangst 2

Zukunft 2

Tabelle 18 „Andere“ Sorgen und Probleme

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Liebe / Freundschaft

Schule / Ausbildung

Angst, etwas falsch zu machen

Stress mit Eltern

Stress mit Lehrern

Eifersucht

Beziehungsstress

Sexualität

Mobbing

Gewalt

Sucht

anderes

Diebstahl

39,4

38,6

30,2

22,9

11,2

9,5

8,9

7,4

7,3

5,6

5,0

3,0

3,4

28,8

32,9

12,9

5,6

5,8

5,4

2,0

3,0

2,7

0,9

24,4

35,9

15,5

6,8

3,9

3,1

2,0

2,1

5,9

0,4

in Prozent

2011 2009 2006

Abb. 133 Sorgen und Probleme im Vergleich

116 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Differenziert man nach Geschlecht, ergeben sich, wie auch schon in den letzten Jah-ren, typische Mädchen- und Jungenthemen. So gaben weibliche Befragte häufiger als die männlichen, Sorgen in folgenden Bereichen an:

Liebe/Freundschaft (Mädchen: 50,5%, Jungen:32,9%),

Beziehungsstress (Mädchen: 11,4%, Jungen: 7,4%),

Eifersucht (Mädchen: 12,9%, Jungen: 6,6%),

Stress mit den Eltern (Mädchen: 28,2%, Jungen: 20,2%)

Angst etwas falsch zu machen (Mädchen: 36,4%, Jungen: 27,5%)

Schule/Ausbildung (Mädchen: 44,4%, Jungen:37,3%).

Die Jungen hingegen äußern häufiger Probleme im Zusammenhang mit Gewalt ‚(Jun-gen: 8,5%, Mädchen: 3,4%) und Diebstahl (Jungen: 5,5%, Mädchen: 1,5%). Außerdem geben sie häufiger an, Stress mit Lehrern zu haben (Jungen: 14,0%, Mädchen: 9,4%).

In der Unterscheidung nach Alter, wird deutlich, dass die Älteren in den Bereichen Liebe/ Freundschaft, Sexualität, Stress mit den Eltern und Schule/Ausbildung häu-figer mit Sorgen und Problemen kämpfen, als die Jüngeren.

Befragte, die mit beiden Elternteilen aufwachsen, geben häufiger an Stress mit ihren Eltern zu haben (29,2%), als Jugendliche, die nur mit einem Elternteil zusammen wohnen oder nicht bei ihren Eltern leben (22,0% bzw. 20,0%).

Kinder und Jugendliche deren Eltern nicht erwerbstätig sind, äußern in neun von zwölf Kategorien häufiger Probleme und Sorgen, als dies Befragte mit nur einem arbeitslo-sen Elternteil bzw. mit erwerbstätigen Eltern tun. Am deutlichsten ist der Unterschied in der Kategorie „Mobbing“. Hier geben 23,5% der Befragten, deren beide Elternteile arbeitslos sind an, häufig Probleme in diesem Bereich zu haben, während dies ledig-lich 5,7% derjenigen mit erwerbstätigen Eltern tun.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Liebe/ Freundschaft

Sexualität

Stress mit Eltern

Schule/ Ausbildung

38,2

4,3

19,8

32,7

47,3

10,7

29,5

51,7

in Prozent

9-13 Jahre 14-20 Jahre

Abb. 134 Sorgen und Probleme nach Alter

117 Erziehung und Unterstützung

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Liebe/ Freundschaft

Beziehungsstress

Sexualität

Eifersucht

Mobbing

Stress mit Eltern

Angst, etwas falsch zu machen

Schule/ Ausbildung

Stress mit Lehrern

Sucht

Gewalt

Diebstahl

anderes

43,4

12,4

11,0

13,1

15,9

24,8

31,0

40,0

18,6

8,3

14,5

9,0

1,4

48,1

13,8

8,7

11,6

9,2

28,9

32,8

42,2

14,6

6,6

6,6

3,2

2,0

38,9

7,3

6,7

8,6

6,1

21,8

32,1

41,0

9,6

4,1

4,4

2,7

4,0

in Prozent

HS RS Gym

Die Ergebnisse der Differenzierung nach Schulabschluss sind in der folgenden Abbil-dung dargestellt.

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Beziehungsstress

Sexualität

Eifersucht

Mobbing

Stress mit Eltern

Stress mit Lehrern

Sucht

Gewalt

Diebstahl

8,2

6,7

8,8

5,7

22,7

10,7

3,9

4,0

2,7

12,0

8,8

14,6

14,0

29,9

14,3

8,8

11,0

4,2

18,5

21,8

18,5

23,5

35,3

22,7

15,1

18,5

15,1

in Prozent

keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos

Abb. 135 Probleme und Sorgen nach Arbeitssituation der Eltern

Abb. 136 Sorgen und Probleme nach Schulabschluss

118 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Es ist festzustellen, dass die Kinder und Jugendlichen schulformübergreifend ähnlich häufig über Sorgen und Probleme berichten. Einzige Ausnahme stellt dabei die Kate-gorie „Gewalt“ dar, die von Hauptschüler/innen deutlich häufiger angegeben wurde.

Betrachtet man die Einordnung der Kinder und Jugendlichen nach dem Leistungs-stand, fällt auf, dass Schüler/innen, die sich selbst eher im hinteren Leistungsdrittel sehen, deutlich öfter Sorgen und Probleme in den verschiedenen Kategorien haben. Besonders offensichtlich ist dies bei „Schule/Ausbildung“ und „Stress mit den Eltern“.

Ein ähnlicher Trend zeigt sich in der Darstellung der Ergebnisse nach Migrationshin-tergrund. Es wird deutlich, dass Migranten/innen in allen Kategorien häufiger Proble-me angeben, als Nicht-Migranten/innen. Dies war 2009 noch anders. Damals lagen die Probleme von Migranten/innen vorrangig in den Bereichen Stress mit Eltern bzw. Leh-rern, Sucht, Gewalt und Diebstahl, während die anderen Problemlagen eher die Nicht-Migranten/innen betrafen.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Schule/ Ausbildung

Mobbing

Sucht

Gewalt

Stress mit Eltern

Stress mit Lehrern

Angst, etwas falsch zu machen

Sexualität

38,1

6,9

4,7

5,9

21,3

8,9

29,9

9,1

41,0

7,2

4,7

5,3

23,8

12,3

33,0

5,9

58,0

16,5

14,2

10,2

38,6

20,5

41,5

15,3

in Prozent

vorderes Leistungsdrittel mittleres Leistungsdrittel hinteres Leistungsdrittel

Abb. 137 Sorgen und Probleme nach Leistungsstand

119 Erziehung und Unterstützung

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Liebe/ Freundschaft

Beziehungsstress

Sexualität

Eifersucht

Mobbing

Stress mit Eltern

Angst, etwas falsch zu machen

Schule/ Ausbildung

Stress mit Lehrern

Sucht

Gewalt

Diebstahl

42,2

8,8

6,6

9,3

7,2

22,8

31,8

41,7

10,5

4,1

4,7

2,4

45,0

13,3

11,3

12,0

10,7

30,7

36,3

45,0

15,3

10,7

10,3

9,0

in Prozent

Nicht-Migranten/innen Migranten/innen

5.3 Rat und Unterstützung

Zum wiederholten Mal wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, wo sie sich Rat und Unterstützung holen. Den Befragten wurde eine Liste mit 15 Antwortalternativen vorgegeben, aus denen sie auswählen konnten. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit in einer offenen Antwortkategorie selbst etwas einzutragen. In der folgenden Abbil-dung sind die Ergebnisse im Vergleich mit den Jahren 2009 und 2006 dargestellt. Da 2011 einige neue Beratungsangebote zusätzlich abgefragt wurden, sind nicht an jeder Stelle Vergleiche mit den Vorjahren möglich.

Betrachtet man die Ergebnisse genauer, so hat sich die Rangfolge der Items, die in allen drei Jahren abgefragt wurden, nicht wesentlich verändert. Lediglich die Katego-rien „Familie“ und „Freunde“ haben die Plätze getauscht. Neu hinzugekommen sind die Kategorien „Nachhilfe“, „Vertrauenslehrer“, „Telefonseelsorge“, „Beratungsleh-rer“ und „Jugendnottelefon“.

Abb. 138 Sorgen und Probleme nach Migration

120 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

In der offenen Antwortkategorie wurden genannt: Psychotherapeut (21 Nennungen), Tiere (9 Nennungen), Bekannte (4 Nennungen), sowie Tagebuch (3 Nennungen) und Lehrer/in (2 Nennungen). Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennun-gen.

Geschlechtsspezifische Differenzen gibt es bei den Kategorien „Freunde“, „Familie“ und „Zeitschriften“. Die Mädchen nutzen Freunde (80,2%) und Familie (71,3%) häufi-ger als Ansprechpartner und suchen auch öfter Rat in Zeitschriften (13,4%), als dies die Jungen tun (Freunde: 58,6%; Familie: 59,3% und Zeitschriften 6,5%).

Nach dem Alter differenziert, ergibt sich, dass die Gruppe der Älteren gegenüber den Jüngeren sowohl häufiger im Internet Unterstützung sucht (36,8% vs. 20,9%), als auch häufiger Freunde um Rat bittet (75,7% vs. 66,1%).

Abb. 139 Rat und Unterstützung wird gefunden bei/durch … im Vergleich

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0

Freunde

Familie

Internet

Nachhilfe

Zeitschriften

Vertrauenslehrer

Schulsozialarbeiter/in

Polizei

Jugendeinrichtung

Jugendamt

Beratungsstelle

anderes

Telefonseelsorge

Beratungslehrer

Jugendnottelefon

Jugendverband

65,7

61,6

26,6

16,1

9,6

8,1

7,3

3,3

2,9

2,8

2,6

2,6

2,4

2,1

1,9

1,8

31,0

44,4

6,7

3,1

2,1

0,6

1,2

1,3

0,5

1,4

1,3

33,4

46,6

5,1

2,3

0,7

0,4

0,8

1,2

0,3

2,1

0,7

in Prozent

2011 2009 2006

121 Erziehung und Unterstützung

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0

Nachhilfe

Internet

Jugendamt

Schulsozialarbeiter/in

Beratungsstelle

Jugendeinrichtung

17,8

31,7

4,5

8,2

3,0

3,6

17,0

26,5

1,8

7,3

2,0

2,5

10,0

25,0

1,7

11,7

6,7

5,0

in Prozent

nicht alleinerziehend alleinerziehend anderes

Betrachtet man die Ergebnisse danach, ob die Kinder und Jugendlichen bei einem, beiden oder keinem Elternteil leben, ergibt sich, dass Befragte, die bei einem Eltern-teil leben häufiger Rat und Unterstützung bei der Nachhilfe suchen. Kinder und Ju-gendliche, die nicht bei ihren Eltern wohnen, suchen häufiger als die anderen Rat und Unterstützung im Internet, beim Jugendamt, bei Sozialarbeitern/innen, Beratungs-stellen und Jugendeinrichtungen.

Deutliche Unterschiede ergeben sich ebenfalls bezüglich der Arbeitssituation der El-tern. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, geben Befragte, deren Eltern beide arbeitslos sind, häufiger an, diese Beratungsangebote zu nutzen. Nur im Hinblick auf die Familie als Ansprechpartner bilden sie in der Nutzungshäufigkeit das Schlusslicht.

Abb. 140 Rat und Unterstützung nach Familiensituation

122 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Während Migranten/innen häufiger als Nicht-Migranten/innen Rat im Internet (33,7% vs. 26,9%) und bei der Nachhilfe (24,0% vs. 15,7%) suchen, wird die Familie von Nicht-Migranten/innen (68,8% vs. 57,0%) öfter als Ansprechpartner/in bei Problemen ge-nutzt.

Erstmals wurde in der Jugendstudie gefragt, warum Beratungsangebote von den Kin-dern und Jugendlichen nicht genutzt werden. Es wurden ihnen dazu 7 Antwortalterna-tiven vorgegeben, aus denen gewählt werden konnte. Zusätzlich gab es wieder eine offene Antwortkategorie.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Familie

Internet

Schulsozialarbeiter/in

Zeitschriften

Polizei

Jugendamt

Jugendeinrichtung

Telefonseelsorge

Jugendverband

Jugendnottelefon

Beratungslehrer

Beratungsstelle

anderes

67,0

27,6

6,6

9,3

2,3

2,0

1,9

1,5

1,1

1,3

1,4

2,3

2,5

65,6

28,2

10,1

12,0

4,9

4,5

4,2

2,9

1,9

1,3

3,6

2,9

2,6

56,3

39,5

18,5

16,8

15,1

12,6

12,6

12,6

8,4

8,4

7,6

7,6

7,6

in Prozent

keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos

Abb. 141 Rat und Unterstützung nach Arbeitssituation der Eltern

123 Erziehung und Unterstützung

Am häufigsten wurde angegeben, dass die Befragten ihre Probleme selbst regeln (36,3%), gefolgt von der Aussage „Ich habe keine Probleme“ (32,3%).

In der offenen Antwortkategorie wurden außerdem noch genannt

„Andere Gründe“ Anzahl der Nen-

nungen

wird nicht benötigt 49

kein Vertrauen zu Beratern 16

keine Zeit/Lust 6

weiß nicht 5

wird als sinnlos empfunden 5

will nicht 4

ich rede nicht gerne über Probleme 2 Tabelle 19 Andere Gründe Beratungsangebote nicht zu nutzen

Interessante Ergebnisse liefert die Unterscheidung nach Geschlecht, Alter und Ar-beitsstatus der Eltern. So gaben mehr Jungen (38,2%) an, keine Probleme zu haben als Mädchen (30,1%).

Während die Gruppe der Älteren häufiger ihre Probleme selbst regelt (43,4% vs. 35,3%), sind sich die Jüngeren häufiger unsicher (13,4% vs. 8,6%), wo sie entsprechen-de Beratungsangebote finden können.

36,3%

32,3% 18,0%

10,8%

10,0%

8,7% 5,6% 4,7%

Ich regle meine Probleme selbst Ich habe keine Probleme

Ich habe nicht daran gedacht Ich weiß nicht, wo es so etwas gibt

Ich habe mich nicht getraut Ich habe Angst, dass ich mich blamiere

Es gibt keine Beratungsangebote in meiner Nähe sonstiges

Abb. 142 Gründe Beratungsangebote nicht zu nutzen

124 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

6 S C H U L E

Den Kindern und Jugendlichen wurden Aussagen zum Thema Schule vorgelegt, die sie zwischen 1= „trifft voll und ganz zu“ und 5= „trifft nie zu“ bewerten sollten.

Die einzelnen Aussagen wurden zur besseren Übersicht verschiedenen Themenberei-chen, wie Eltern und Schule, Nachhilfe bzw. allgemein dem Thema Freizeit in der Schule zugeordnet.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Nach dem Unterricht gehe ich meist sofort nachHause

Ich verbringe einen Großteil meiner Freizeit in derSchule

Ich bin über die Freizeitangebote an meiner Schuleinformiert

Die meisten Freizeitangebote werden von demLehrer/innen durchgeführt

In der Schule wird gelernt, für Freizeit sind andereOrte und Institutionen zuständig

Ich engagiere mich in der Schule (z.B. Schülerrat,Klassensprecher usw.)

Ich würde gern Nachhilfeangebote nutzen, kenneaber keine

Meine Eltern organisieren für mich regelmäßigNachhilfeangebote

Ich würde gern Nachhilfeangebote nutzen, diese sindmir aber zu teuer

Meine Eltern engagieren sich innerhalb der Schule(z.B. sind im Elternrat)

Meine Eltern unterstützen mich gerne bei schulischenAufgaben

Meine schulischen Aufgaben erledige ich lieber ohnedie Mithilfe meiner Eltern

Häufig haben meine Eltern keine Zeit mir beischulischen Aufgaben zu helfen

Für meine schulischen Belange interessieren sichmeine Eltern wenig

Oft traue ich mich nicht, meine Eltern um Hilfe beider Bewältigung meiner schulischen Aufgaben zu…

Fre

izei

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72,2

17,3

54,6

48,8

45,1

15,9

8,2

11,5

10,4

19,3

69,5

43,5

17,9

7,4

10,3

14,8

23,6

23,4

31,0

28,8

13,7

11,1

12,0

8,2

19,7

18,0

26,4

19,0

11,7

10,9

13

59,1

22

20,1

26,1

70,4

80,7

76,4

81,3

61

12,6

30,1

63,1

80,9

78,9

in Prozent

trifft voll und ganz zu/trifft zu teils teils trifft weniger zu/trifft nie zu

Abb. 143 Aussagen Schule

125 Schule

0 20 40 60 80 100

nicht alleinerziehend

alleinerziehend

anderes

nicht alleinerziehend

alleinerziehend

anderes

r m

ein

esc

hu

lisch

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ge

inte

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euer

7,7

6,7

20,0

13,7

8,9

10,9

13,7

10,1

10,9

9,7

7,1

5,5

78,6

83,2

69,1

76,6

84,0

83,6

in Prozent

trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu

Im ersten Bereich gaben 69,5% der Befragten an, die Eltern würden sie gern bei schu-lischen Aufgaben unterstützen, 43,5% sagten, sie würden ihre Aufgaben lieber ohne die Eltern erledigen und 7,4% meinen die Eltern interessieren sich nur wenig für schu-lische Belange. Die Nachhilfe betreffend gaben 11,5% der Schüler/innen an, die Eltern organisieren die Nachhilfe, 8,2% würden gern Nachhilfeangebote nutzen, kennen aber keine und für 10,4% ist sie zu teuer. Betrachtet man die allgemeinen Aussagen zur Freizeit in der Schule, so verbringen die Befragten nur 17,3% ihrer Freizeit haupt-sächlich dort, 72,2% der Kinder und Jugendlichen geht nach der Schule sofort nach Hause.

In diesem Zusammenhang wurde auch nach signifikanten Zusammenhängen ge-schaut. So stimmen die Kinder von Nicht-Alleinerziehenden signifikant häufiger der Aussage „Für meine schulischen Belange interessieren sich meine Eltern wenig“ zu (7,7% versus 6,7%). Gleichzeitig würden Kinder von Alleinerziehenden signifikant häu-figer (13,7% versus 8,9%) Nachhilfeangebote nutzen, wenn diese nicht so teuer wären.

Auch hinsichtlich des angestrebten Schulabschlusses ergeben sich signifikante Unter-schiede. So sind mit 58,8% Gymnasiasten/innen besser über Freizeitangebote an der Schule informiert, als Realschüler/innen (49,9%) und Hauptschüler/innen (39,4%). Weiterhin trauen sich Hauptschüler/innen signifikant seltener (17,8%) als Realschü-ler/innen (13,9%) und Gymnasiasten/innen (8,3%) ihre Eltern um Hilfe bei der Bewälti-gung schulischer Aufgaben zu bitten. Gleichzeitig würden Hauptschüler/innen signifi-kant häufiger (16,9%) als die anderen Schulformen (Realschule: 10,0%; Gymnasium: 6,6%) Nachhilfeangebote nutzen, kennen allerdings keine.

Abb. 144 Aussagen zu Schule differenziert nach Familienform

126 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Hauptschule

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Gymnasium

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in Prozent

trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Hauptschule

Realschule

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Hauptschule

Realschule

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in Prozent

trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu

Abb. 145 Aussagen zu Schule differenziert nach angestrebtem Schulabschluss I

Abb. 146 Aussagen zu Schule differenziert nach angestrebtem Schulabschluss II

127 Schule

0 20 40 60 80 100

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

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Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

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20,5

11,2

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61,3

in Prozent

trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu

Differenziert nach dem Migrationshintergrund zeigt sich, dass Migranten/innen signi-fikant häufiger Nachhilfeangebote nutzen würden, jedoch keine kennen (Migran-ten/innen: 13,5% versus Nicht-Migranten/innen: 7,0%). Auffällig ist weiterhin, dass Migranten/innen signifikant häufiger der Aussage „Für meine schulischen Belangen interessieren sich meine Eltern wenig“ zustimmen (Migranten/innen: 10,3% versus Nicht-Migranten/innen: 6,2%). Nicht-Migranten/innen geben hingegen signifikant häufiger an, von ihren Eltern bei schulischen Aufgaben unterstützt zu werden (Nicht-Migranten/innen: 71,6% versus Migranten/innen: 60,1%). Nachfolgende Abbildungen zeigen wie die Aussagen im Einzelnen bewertet wurden.

Abb. 147 Aussagen zu Schule differenziert nach Migration I

128 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0 20 40 60 80 100

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

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Migranten/innen

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in Prozent

trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu

Eine letzte Differenzierung im Rahmen dieses Komplexes erfolgte nach der Arbeitslo-sigkeit der Eltern. Besonders auffällig ist hier, dass Kinder, deren Eltern beide er-werbstätig sind, signifikant häufiger von ihren Eltern bei schulischen Aufgaben unter-stützt werden als dies in den Vergleichsgruppen der Fall ist (keiner arbeitslos: 72,5%; einer arbeitslos: 60,9%; beide arbeitslos: 50,9%). Weiterhin würden die Kinder der Eltern, die beide arbeitslos sind, gerne Nachhilfeangebote nutzen, jedoch sind ihnen diese zu teuer. Auch hier ergeben sich signifikante Unterschiede zwischen den Grup-pen (keiner arbeitslos: 8,7%; einer arbeitslos: 12,8%; beide arbeitslos: 25,9%).

Abb. 148 Aussagen zu Schule und Migration II

129 Schule

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

keiner arbeitslos

einer arbeitslos

beide arbeitslos

keiner arbeitslos

einer arbeitslos

beide arbeitslos

keiner arbeitslos

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keiner arbeitslos

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83,8

79,7

60,2

in Prozent

trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu

Ebenfalls Bestandteil der Befragung war eine Selbsteinschätzung der tatsächlich prak-tizierten Mitbestimmung in der besuchten Schule. 13,1% aller Befragten sind der An-sicht sehr viel bzw. viel mitbestimmen zu können.

Mit 18,8% am höchsten schätzen Migranten/innen ihre Mitbestimmung ein. Im Ver-gleich dazu gaben lediglich 12,1% der Nicht-Migranten/innen an, sehr viel mitbestim-men zu können. Ein Vergleich der Mitbestimmung nach verschiedenen Kategorien (Geschlecht, Alter, Migration) erfolgt in der nächsten Abbildung.

Abb. 149 Aussagen zu Schule differenziert nach Arbeitslosigkeit

130 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0 20 40 60 80 100

alle Befragten

männlich

weiblich

9-13 Jahre

14-20 Jahre

Migranten/innen

Nicht-Migranten/innen

13,1

14,6

11,3

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18,8

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35,9

51,0

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in Prozent

bestimme sehr viel mit/bestimme viel mit bestimme manchmal mit

bestimme selten mit/bestimme gar nicht mit

Eine weitere Frage beschäftigte sich mit der Teilnahme der Kinder und Jugendlichen an der Schulspeisung. Im Vergleich mit 2002, 2004 und 2009 ist der Anteil der Befrag-ten, die täglich in der Schule essen, von 16,5% (2002) auf 37,6% (2011) angestiegen. Über ein Drittel der Schüler/innen nutzt jetzt täglich die Mittagsversorgung in der Schule. Der Anteil derer, die nie die Schulspeisung nutzen, ist erneut zurückgegangen. Während 2002 noch beinahe drei Viertel der Schüler/innen angaben, nie an der Schul-speisung teilzunehmen, trifft dies derzeit noch auf 38,9% der Befragten zu.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

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in Prozent

2011 2009 2004 2002

Abb. 151 Schulspeisung im Vergleich

Abb. 150 Möglichkeit der Mitbestimmung in den besuchten Schulen

131 Schule

Eine Differenzierung der Schulspeisung nach Geschlecht zeigt kaum Unterschiede. Die Jungen nutzen, wie schon durch die Erhebung von 2009 festgestellt, geringfügig häufiger die tägliche Mittagsversorgung als die Mädchen (39,1% versus 36,5%).

Ebenfalls ist für die aktuelle Erhebung, im Gegensatz zu den vorrangegangenen Stu-dien aus 2004 und 2009, kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Schulspei-sung und dem Zusammenleben mit den Eltern nachweisbar. Befragte, die mit beiden Elternteilen zusammen leben, nehmen häufiger nicht an der Schulspeisung teil, als Befragte, die nur bei einem Elternteil leben („überhaupt nicht“: 43,6% versus 36,3%).

Für das Alter hingegen konnte erneut ein signifikanter Zusammenhang mit der Schul-speisung festgestellt werden. Wieder sind es die jüngeren Befragten, welche signifi-kant häufiger an der Schulspeisung teilnehmen. Drei Viertel (75,9%) der jüngeren Be-fragten essen mindestens selten in der Schule, dagegen nur 43,8% der 14- bis 20-Jährigen. Obwohl in beiden Altersgruppen die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, welche die Schulspeisung nutzen, angewachsen ist, besteht diese, bereits in den Stu-dien von 2004 und 2009, festgestellte Differenz weiterhin.

Bei der Betrachtung von Schulspeisung und Arbeitslosigkeit der Eltern ist, im Ver-gleich zu den Ergebnissen aus der Studie von 2009, eine deutliche Annährung der Werte zu erkennen. 2009 gaben die Befragten, deren Eltern beide arbeitslos waren zu 42,8% an, täglich die Schulspeisung zu nutzen. Von den Schüler/innen, deren Eltern sich beide in Arbeit befanden, waren es nur 30,3%. Derzeit sind es vor allem die Be-fragten, deren Eltern beide erwerbstätig sind, welche am häufigsten die Schulspei-

Abb. 152 Schulspeisung

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

2011

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in Prozent

täglich 3-4 mal pro Woche 1-2 mal pro Woche seltener überhaupt nicht

Abb. 153 Schulspeisung und Alter im Vergleich

132 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0

2011

2009

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2009

2004

2011

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in Prozent

täglich 3-4 mal pro Woche 1-2 mal pro Woche seltener überhaupt nicht

sung nutzen (39,0%). Zwischen den Befragten mit einem arbeitslosen Elternteil und den Kindern und Jugendlichen, deren beide Eltern arbeitslos sind, gibt es kaum einen Unterschied (33,0 versus 32,5%)

7 A L K O H O L , N I K O T I N U N D A N D E R E D R O G E N

Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit den Themen Konsum von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen. Die Fragen zu diesen Themen waren nur Gegenstand in dem Erhebungsinstrument für die Klassenstufen acht bis zwölf.

7.1 Alkohol

24,0% der Jugendlichen geben an, nie alkoholische Getränke zu sich zu nehmen (2009: 22,9%; 2006: 12,3%). Der Anteil der Befragten, die Alkohol konsumieren, ist demnach von 87,7% (2006) auf 76,0% (2011) gesunken.

Abb. 154 Schulspeisung und Arbeitslosigkeit der Eltern im Vergleich

133 Alkohol, Nikotin und andere Drogen

Biermixgetränke sind bei den Jugendlichen sehr beliebt, gefolgt von Wein/Sekt/Obstwein. Auch Bier ist unter den Befragten, wie schon in der Studie von 2009, sehr beliebt. Im Vergleich zu den vorangegangenen Studien hat Schnaps an Beliebtheit gewonnen, während Wein/Sekt/Obstwein in geringeren Mengen konsu-miert werden.

Von den Jungen werden Bier, Biermixgetränke, Schnaps und Schnapsmixgetränke signifikant häufiger getrunken, als von den Mädchen (Bier: 67,0% versus 45,7%; Bier-mixgetränke: 61,9% versus 58,6%; Schnaps: 50,2% versus 41,8%; Schnapsmixgeträn-ke: 48,3% versus 39,6%). Dafür bevorzugen die Mädchen eher Wein/Sekt/Obstwein (60,4% versus 56,3).

Täglich konsumieren Jugendliche mit Migrationshintergrund signifikant häufiger alle alkoholischen Getränke als Befragte ohne einen solchen Hintergrund.

0,0

20,0

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täglich mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat monatlich oder seltener nie

Abb. 155 Alkoholkonsum

134 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

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56,0 59,7

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56,5 49,6

in P

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Nicht-Migranten/innen Migranten/innen

Hauptschüler/innen trinken alle alkoholischen Getränke signifikant häufiger als die anderen Schüler/innen.

Am häufigsten wird Alkohol bei Familienfeiern (71,6%; 2009: 71,0%), mit Freunden bei privaten Partys (69,1%) und mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten (59,9%) kon-sumiert. Die Items „mit Freunden bei privaten Partys“ und „mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten“ wurden 2009 noch in Form eines gemeinsamen Items „auf Par-tys/Festen/Konzerten/zur Disco“ abgefragt. Die detaillierten aktuellen Ergebnisse sind im folgenden Diagramm dargestellt:

Abb. 157 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums

Abb. 156 Alkoholkonsum und Migrationshintergrund

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0

zu Hause bei Familienfeiern

mit Freunden bei privaten Partys

mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten

wenn ich Spaß haben und feiern will

mit Freunden im Wohngebiet

wenn andere auch trinken

allein, zu Hause am Wochenende

zum Essen

bei Veranstalltungen im Jugendzentrum

wenn ich Probleme habe

allein, zu Hause an Schultagen

9,1

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15,0

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3,5

2,5

4,3

3,5

2,7

18,7

20,8

15,4

14,1

11,9

9,3

4,3

3,2

2,6

3,2

2,0

23,4

13,9

13,3

13,6

12,6

14,8

9,7

8,6

8,2

5,8

4,5

20,4

10,0

10,0

10,2

10,4

14,5

12,1

12,2

6,0

5,9

8,3

in Prozent

sehr häufig häufig manchmal selten

135 Alkohol, Nikotin und andere Drogen

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0

allein, zu Hause an Schultagen

allein, zu Hause am Wochenende

zu Hause bei Familienfeiern

mit Freunden bei privaten Partys

mit Freunden im Wohngebiet

mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten

bei Veranstalltungen im Jugendzentrum

zum Essen

wenn ich Probleme habe

wenn ich Spaß haben und feiern will

wenn andere auch trinken

22,4

36,0

70,6

69,5

50,6

57,8

23,8

33,2

22,2

56,2

49,2

11,3

23,0

73,0

69,1

39,9

62,1

17,0

20,2

13,3

50,3

43,5

in Prozent

männlich weiblich

2009 waren die häufigsten drei Orte beziehungsweise Gelegenheiten zum Alkohol-konsum Familienfeiern (71,0%), Partys/Festen (70,1%) und der Urlaub (58,5%). Das Problemorientierte „Trinken“ ist, nachdem es 2009 im Vergleich zu 2006 abnahm (24,1% versus 15,9%), wieder leicht angestiegen (18,3%).

Die Jungen trinken zu fast allen Gelegenheiten häufiger Alkohol als die Mädchen. Le-diglich zu den Gelegenheiten „zu Hause bei Familienfeiern“ (70,6% versus 73,0%) und „mit Freunden bei Festen/Disco/Konzerten“ (57,8% versus 62,1%) konsumieren die Mädchen häufiger Alkohol.

Befragte, die einen Hauptschulabschluss anstreben, trinken zu allen Gelegenheiten häufiger Alkohol als die restlichen Schüler/innen. Ihnen folgen bei der Mehrheit der Aussagen die Realschüler/innen. Die Gymnasiasten/innen konsumieren nur zu folgen-den Gelegenheiten häufiger Alkohol als die Realschüler/innen: „zu Hause bei Familien-feiern“, „zum Essen“, „wenn andere auch trinken“.

Jugendliche, die nur bei einem Elternteil aufwachsen, konsumieren im Vergleich zu den Befragten, die mit beiden Elternteilen zusammenleben, zu jeder Gelegenheit mehr Alkohol. Dies entspricht den Ergebnissen der Jugendstudie von 2009.

Abb. 158 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums nach Geschlecht

136 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Mit den Freunden im Wohngebiet trinken vor allem die Jugendlichen aus den Ge-meinden (50,0%), Jena-Nord (47,4%) und aus Winzerla (47,2%). Auf die Jugendlichen aus Jena-Nord traf dies auch schon in der Studie von 2009 (66,7%) zu.

Weitere Ergebnisse zum Thema Alkoholkonsum nach Planungsraum zeigen sich im nachfolgenden Diagramm:

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

zu Hause bei Familienfeiern

mit Freunden bei privaten Partys

mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten

wenn ich Spaß haben und feiern will

wenn andere auch trinken

mit Freunden im Wohngebiet

allein, zu Hause am Wochenende

zum Essen

bei Veranstalltungen im Jugendzentrum

wenn ich Probleme habe

allein, zu Hause an Schultagen

71,0

66,3

57,5

50,8

45,0

40,9

26,3

24,7

18,2

14,7

14,6

73,3

76,8

64,2

57,2

49,1

51,4

32,7

27,0

22,3

20,0

18,0

in Prozent

nicht alleinerziehend alleinerziehend

Abb. 159 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums nach Familiensituation

137 Alkohol, Nikotin und andere Drogen

0 20 40 60 80

allein, zu Hause an Schultagen

allein, zu Hause am Wochenende

zu Hause bei Familienfeiern

mit Freunden bei privaten Partys

mit Freunden im Wohngebiet

mit Freunden bei Festen, Disco,Konzerten

bei Veranstalltungen imJugendzentrum

zum Essen

wenn ich Probleme habe

wenn ich Spaß haben und feiernwill

wenn andere auch trinken

17,7

31,2

71,2

70,5

47,4

55,1

19,8

26,9

22,4

51,9

46,8

11,5

20,0

61,1

53,7

36,8

51,1

17,2

28,4

15,8

42,7

47,4

18,3

24,4

76,9

72,0

42,5

66,3

20,1

28,0

16,9

57,5

49,8

16,4

32,5

75,8

77,0

47,2

65,0

24,4

33,3

17,9

58,5

45,9

19,2

33,9

69,7

66,5

43,8

54,5

20,5

17,6

18,9

49,4

43,5

20,6

35,0

70,7

69,1

50,0

62,3

25,7

27,8

19,8

53,4

43,8

in Prozent

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

Abb. 160 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums nach Planungsraum

138 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

12 13 14 15 16 über 16

0,8 5,6

18,5

33,9

27,4

13,7

0,7

16,1

11,3

28,1

19,6

38,1

1,0 6,0

14,0

21,0 25,0

52,0

2,0

11,0

19,0

31,0

39,0

47,0

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

7.2 Nikotin

Das Rauchverhalten der Jugendlichen wurde auch in diesem Jahr wieder thematisiert. 14,8% der Befragten gaben an, zu rauchen. Damit ist der Anteil der Raucher/innen unter den Jugendlichen im Vergleich zu 2009 um 1,6% und im Verglich zu 2006 um 3,6% ange-stiegen, wobei er noch immer unter dem Wert von 2004 (19,0%) liegt

Einen signifikanten Zusammenhang gibt es beim Thema Rauchen, der Altersverteilung, dem angestrebten Schulabschluss sowie dem Migrationshintergrund. Wie schon 2009 rau-chen die Hauptschüler/innen mit 40,6% (2009: 33,3%; 2006: 32,0%; 2004: 34,0%) signifikant

häufiger als die Realschüler/innen mit 18,2% (2009: 25,2%; 2006: 24,0%; 2004: 34,0%) und die Gymnasiasten/innen mit 9,2% (2009: 6,0%; 2006: 8,0%; 2004: 14,0%).

Schaut man die Er-gebnisse hinsichtlich des Alters genauer an, so ist festzustel-len, dass der Anteil der Raucher/innen bei den 12- und 14- bis 16-Jährigen im Vergleich zu 2009 angestiegen ist. Die 13-Jährigen und über 16-Jährigen rauchen dagegen deutlich weniger, als noch 2009.

Die Migranten/innen bevorzugen das Rau-

chen eher als die Nicht-Migranten/innen (22,8% versus 12,4%). Auch in der Studie von 2009 konnte dieser signifikante Unterschied bereits festgestellt werden (26,8% versus 10,2%), wobei im Vergleich heute 4,0% weniger Migranten/innen und 2,2% mehr Nicht-Migranten/innen angeben zu rauchen.

Mit Blick auf die Planungsräume rauchen die meisten Jugendlichen in Lobeda (15,5%; 2009: 20,8%), gefolgt von den Gemeinden (15,0%; 2009: 7,8%), Jena-Nord (13,2%; 2009: 11,3%), Winzerla (13,0%; 2009: 27,9%), Jena-West (12,0%; 2009: 8,5%), und Je-na-Ost (10,7%; 2009: 5,5%).

Abb. 162 Raucher/innen nach Alter im Vergleich

14,8

85,2

Raucher Nichtraucher

Abb. 161 Verhältnis Raucher/innen und Nichtrau-cher/innen

139 Alkohol, Nikotin und andere Drogen

Wenn die Befragten angeben zu rauchen, dann am häufigsten bis zu sieben Ziga-retten pro Tag (64,0%). Im Ver-gleich zu den Vorjah-ren ist dies der nied-rigste Wert für dieses Item. Im Gegensatz dazu ist der Konsum von über 20 Zigaret-ten erneut angestie-gen.

7.3 Andere Drogen

Weitere Fragen drehten sich um den Drogenkonsum der Jugendlichen, wobei es vor allem um illegale Drogen wie beispielsweise Cannabis, Ecstasy oder Crystal/Speed

ging.

84,4% der Befragten (2009: 91,6%; 2006: 89,2%; 2004: 87,1%) gaben an, noch nie ille-gale Drogen konsumiert zu haben. Dies ist im Vergleich zu den stetig steigenden Werten der Vorjahre das niedrigste Ergebnis. Demnach konsumieren mehr Ju-gendliche illegale Dro-gen als in den vergan-genen Jahren.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Studien konnte in diesem Jahr ein signifikan-ter Zusammenhang zwischen Geschlecht und illegalem Drogenkonsum festgestellt werden. Während von den weiblichen Jugendlichen 10,7% schon einmal illegale Dro-gen genommen haben, trifft dies signifikant häufiger auf die männlichen Jugendlichen (19,8%) zu.

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

illegale Drogen konsumiert nie

15,6

84,4

8,4

91,6

10,8

89,2

12,9

87,1

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

Abb. 164 Illegaler Drogenkonsum im Vergleich

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

bis zu 7 am Tag bis zu 20 am Tag mehr als 20 am Tag

64,0

20,0 16,0

76,2

14,3 9,5

69,5

23,2

7,3

74,9

18,9

6,2

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

Abb. 163 Anzahl der Zigaretten pro Tag im Vergleich

140 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Weiterhin lässt sich ein signifikanter Unterschied für den Drogenkonsum nach Migra-tionshintergrund nachweisen. Demzufolge haben Migranten/innen signifikant häufi-ger Erfahrung mit Drogen (28,3%) als Nicht-Migranten/innen (12,9%).

Für die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Leistungsstand ist, ebenso wie in der Studie von 2009, ein signifikanter Einfluss auf den Konsum von Drogen zu verzeich-nen. Befragte, die sich zum „hinteren“ Leistungsdrittel (28,6%) zählen, nehmen signi-fikant häufiger illegale Drogen als die aus dem „vorderen“ Leistungsbereich (16,2%) oder aus dem „mittleren“ Leistungsdrittel (12,8%). Im Vergleich mit 2009 fällt auf, dass der Anteil der Jugendlichen, die sich dem „hinteren“ Leistungsdrittel zuordnen und illegale Drogen konsumieren, gleich geblieben ist (2009: 28,6%), während heute mehr Jugendliche des „vorderen“ (2009: 7,7%) und „mittleren“ Leistungsbereiches (2009: 6,1%) Drogen nehmen.

Eine Differenzierung des illegalen Drogenkonsums nach dem Alter zeigt folgende Er-gebnisse:

Im Vergleich zu 2009 hat der illegale Drogenkonsum in fast allen Altersjahrgängen zugenommen. Die 16-, 17- und 18-Jährigen haben heute deutlich mehr Erfahrung mit illegalen Drogen als noch in den Jahren 2009 und 2006. Einzig die 14-Jährigen nehmen weniger Drogen.

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

14 15 16 17 18

6,2 11,6

22,6

33,0

25,0

8,4 9,1 9,3 4,8

14,3

5,4

13,7 14,8

23,5

14,3

in P

roze

nt

2011 2009 2006

Abb. 165 Konsum illegaler Drogen nach Alter im Vergleich

141 Alkohol, Nikotin und andere Drogen

Die Jugendlichen wurden ebenfalls gefragt, wie häufig sie bereits Kontakt zu Drogen

hatten.

Der Anteil der Ju-gendlichen, welche ein- oder zweimal Drogen probiert ha-ben, ist gegenüber den vorangegange-nen Studien zurück-gegangen. Für die Befragten, die be-reits ein paar Mal Drogen konsumiert haben, ist im Ver-gleich zur Studie von 2009 ein gleichblei-bender Wert zu ver-zeichnen. Auffällig ist der Anstieg des

Anteils der Jugendlichen, die häufiger Drogen nehmen. Mit 30,8% ist dieser um 13,4% höher als noch im Jahr 2009.

Folglich konsumieren heute nicht nur mehr Jugendliche illegale Drogen, sondern sie tun dies auch häufiger.

Ebenso wie für den Drogenkonsum ist auch für den Verkauf von Drogen ein Anstieg zu verzeichnen. In keinem der Jahre zuvor gaben ver-gleichbar viele Jugendliche an, schon einmal ille-gale Drogen an andere verkauft zu haben.

Jungen verkaufen, wie auch schon 2009, signifikant häufiger Drogen als Mädchen (2011: 8,8% versus 3,1%; 2009: 8,0% versus 2,0%). Al-lerdings hat der

Anteil der Mädchen, die schon einmal illegale Drogen an andere verkauft haben, im Vergleich zum Anteil der Jungen, stärker zugenommen.

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

häufiger ein paar mal ein oder zwei mal

30,8 30,2 39,0

17,4

30,4

52,2

32,5

22,5

45,0

27,9 29,2

42,9

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

Abb. 166 Häufigkeit des illegalen Drogenkonsums im Vergleich

0

20

40

60

80

100

Drogen an andere verkauft nie

6,2

93,8

4,8

95,2

4,0

96,0

4,1

95,9

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

Abb. 167 Verkauf von illegalen Drogen im Vergleich

142 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Zudem geben signifikant mehr Migranten/innen an, schon einmal Drogen an andere verkauft zu haben als Nicht-Migranten/innen (16,9% versus 3,8%).

Das folgende Diagramm zeigt den Konsum und den Verkauf von Drogen differenziert nach Planungsraum:

Die Jugendlichen aus Jena-Ost konsumieren am häufigsten Drogen, gefolgt von de-nen aus Winzerla und Jena-West. Im Vergleich zu 2009 gab es in Jena-Ost den deut-lichsten Anstieg des Drogenkonsums. Während in der letzten Studie dort kein Dro-genkonsum dokumentiert werden konnte, ist der Planungsraum Ost nun führend im Drogenkonsum. Auch für Winzerla (2009: 6,8%) und die Gemeinden (2009: 3,5%) ist eine starke Zunahme des Drogenkonsums zu verzeichnen. In Jena-Nord nahm der Konsum nur leicht zu (2009: 11,1%), während er für Jena-West nahezu konstant blieb (2009: 15,8%) und in Lobeda sogar zurückging (2009: 16,7%).

Der Verkauf von Drogen hat am stärksten in Jena-West (2009: 2,6%), Jena-Nord (2009: 0,0%) und Jena-Ost (2009: 2,6%) zugenommen. Auch in Winzerla stieg er an (2009: 6,7%). In den Gemeinden blieb der Wert nahezu gleich und für Lobeda ist, ebenso wie beim Drogenkonsum, ein Rückgang des Drogenverkaufs zu verzeichnen (2009: 9,5%).

8 P O L I T I S C H E O R I E N T I E R U N G

Ein weiterer Fragenkomplex beschäftigte sich mit der politischen Orientierung der Jugendlichen. Die folgenden Aussagen zu Demokratieorientierung und Gruppenbe-zogener Menschenfeindlichkeit wurden allen Kindern und Jugendlichen zur Bewer-tung vorgelegt. Die Fragen nach dem Interesse für Politik, der politischen Zuordnung und der Abgrenzung von Menschengruppen waren hingegen nur Teil des Fragebogens der Klassen acht bis zwölf.

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden

12,5 20,2

15,4 18,2 14,6 14,3

3,8 6,4 7,2 7,6 5,1 6,8

in P

roze

nt

Drogenkonsum Drogenverkauf

Abb. 168 Drogenkonsum und Drogenverkauf nach Planungsraum

143 Politische Orientierung

8.1 Demokratieorientierung

Im Rahmen des Themas „Demokratieorientierung“ sollten die Kinder und Jugendli-chen angeben, wie sie zu Aussagen bezüglich der Meinungsfreiheit, Demokratie und dem politischen/sozialen Engagement stehen.

79,7% der Befragten sind dafür, dass es möglich sein muss, die eigene Meinung auch gegen die Meinung der Mehrheit vertreten zu können. Dies sind 7,9% weniger als 2009.

Für die übrigen Items sind die Zustimmungswerte ebenfalls gesunken. Vor allem die Aussagen zur politischen Betätigung (-19,3%) und dem sozialen Engagement (-13,4%) erfahren, im Vergleich zu 2009, deutlich weniger Zustimmung. Ähnliches gilt für die Aussage, dass die Demokratie die angemessenste Regierungsform ist. Dieser stimm-ten 10,5% weniger Kinder und Jugendliche zu als noch 2009.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Jeder sollte das Recht haben, für seine Meinungeinzutreten, auch wenn die Mehrheit anderer

Meinung ist

Die Menschen müssen sich politisch stärkerbetätigen, damit sie politische Entscheidungen mit

beeinflussen können

Ich bin mit der deutschen Demokratie zufrieden

In Jena wird eine Menge für Jugendliche getan

Jeder Mensch sollte sich in seiner Stadt oderGemeinde sozial engagieren

Jeder Bürger sollte die gleiche Chance haben, diePolitik der Regierung zu beienflussen

Die Demokratie ist die angemessensteRegierungsform

79,7

35,3

25,3

30,3

23,7

57,7

38,4

87,6

54,6

29,0

35,8

37,1

64,3

48,9

90,1

50,4

15,4

28,3

32,2

63,1

40,4

90,7

50,4

13,1

29,0

28,8

65,2

38,0

in Prozent 2011 2009 2006 2004

Abb. 169 Demokratieorientierung im Vergleich

144 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Signifikant mehr Mädchen als Jungen meinen, dass es möglich sein muss, die eigene Meinung auch gegen die Meinung der Mehrheit vertreten zu können (77,3% versus 83,3%). Demgegenüber stimmen signifikant mehr Jungen als Mädchen mit der Aussa-ge zur politischen Betätigung (37,7% versus 33,7%) überein. Ebenso sind es die Jungen, welche mit der deutschen Demokratie zufriedener sind (31,0% versus 20,2%) und auch der Aussage „Die Demokratie ist die angemessenste Regierungsform“ signifikant häu-figer zustimmen (42,2% versus 36,2%).

Die Gymnasiasten/innen beurteilen, wie schon in der Studie von 2009 festgestellt, fast alle Items signifikant positiver als die anderen Schüler/innen. 84,7% der Abiturien-ten/innen finden, dass jeder für seine Meinung eintreten sollte und 48,0% beurteilen die Demokratie als die angemessenste Regierungsform. Jedoch sind nur noch 28,0% (2009: 37,4%) der Gymnasiasten/innen mit der deutschen Demokratie zufrieden, wäh-

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Jeder sollte das Recht haben, für seine Meinungeinzutreten, auch wenn die Mehrheit anderer

Meinung ist

Die Menschen müssen sich politisch stärkerbetätigen, damit sie politische Entscheidungen mit

beeinflussen können

Ich bin mit der deutschen Demokratie zufrieden

In Jena wird eine Menge für Jugendliche getan

Jeder Mensch sollte sich in seiner Stadt oderGemeinde sozial engagieren

Jeder Bürger sollte die gleiche Chance haben, diePolitik der Regierung zu beienflussen

Die Demokratie ist die angemessensteRegierungsform

66,7

20,8

24,6

30,3

25,0

40,5

18,3

73,4

29,1

20,0

32,5

21,8

48,8

23,6

84,7

40,4

28,0

30,2

25,3

64,3

48,0

in Prozent

HS RS Gym

Abb. 170 Demokratieorientierung nach angestrebtem Schulabschluss

145 Politische Orientierung

rend, im Vergleich zu 2009, mehr Realschüler/innen (2009: 16,7%) und Hauptschü-ler/innen (2009: 12,5%) dieser Aussage zustimmen. Dass in Jena eine Menge für Ju-gendliche getan wird, finden die Realschüler/innen mit 32,5% (2009: 39,4%) häufiger als die Hauptschüler/innen (30,3%; 2009: 25,0%) und die Gymnasiasten/innen (30,2%; 2009: 34,5%). Die gleichen Chancen für jeden Bürger zur Beeinflussung der Politik fordern 64,3% der Abiturienten/innen und 48,8% der Realschüler/innen beziehungs-weise 40,5% der Hauptschüler/innen.

Kinder und Jugendliche, die sich selbst dem „vorderen“ Leistungsdrittel zuordnen, bewerten alle Aussagen besser als die anderen Schüler/innen. Sie fordern signifikant häufiger die gleichen Chancen für jeden Bürger zur Beeinflussung der Politik (65,1%; „mittlerer“ Bereich 56,7%; „hinterer“ Bereich 48,8%) und die Mehrheit von ihnen be-wertet die Demokratie als die angemessenste Regierungsform (50,5%; „mittlerer“ Bereich 34,6%“, „hinterer“ Bereich 30,2%).

Ebenso wie schon 2009 empfinden die Nicht-Migranten/innen (41,1%; 2009: 52,3%) die Demokratie eher als die angemessenste Regierungsform als die Migranten/innen (34,8%; 2009: 25,8%), wobei die Zustimmung der Nicht-Migranten/innen heute deut-lich niedriger ausfällt und die Zustimmung der Migranten/innen gestiegen ist. In Be-zug auf die Zufriedenheit mit der deutschen Demokratie unterscheiden sich die bei-den Gruppen kaum noch (Nicht-Migranten/innen: 26,1%; 2009: 33,5%; Migran-ten/innen: 25,6%; 2009: 9,7%). Des Weiteren stimmen Nicht-Migranten signifikant häufiger der Aussage „Jeder sollte das Recht haben, für seine Meinung einzutreten, auch wenn die Mehrheit anderer Meinung ist“ zu (81,8%) als Migranten/innen (71,7%).

Auch hinsichtlich des Planungs-raumes und der Aussage „Die Demokratie ist die angemes-senste Regierungsform“ gibt es einen signifikanten Zusammen-hang. Die Jugendlichen aus Je-na-West stimmen dem häufiger zu als die anderen Befragten.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Jena-West

Jena-Ost

Jena-Nord

Gemeinden

Winzerla

Lobeda

46,9

42,9

42,5

39,9

31,2

27,4

in Prozent

Abb. 171 „Die Demokratie ist die angemessenste Regierungsform“ und Planungsraum

146 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

8.2 Interesse an Politik und politische Selbstkategorisierung

Im Vergleich zur letzten Studie ist das Politikinteresse um 7,9% gesunken. Heute inte-ressiert sich nicht einmal ein Viertel der Jugendlichen für Politik (23,4%; 2009:31,3%; 2006: 26,1%; 2004: 23,0%). Das Desinteresse hat hingegen erneut zugenommen. Nie zuvor gaben in den Studien vergleichbar viele Jugendliche an sich wenig oder gar nicht für Politik zu interessieren (53,4%; 2009: 43,8%; 2006: 42,5%; 2004: 47,1%)

Die Jungen sind signifikant häufiger an Politik interessiert als die Mädchen (30,5% ver-sus 17,0%). Ebenso haben die Gymnasiasten/innen (26,9%) ein größeres Politikinte-resse als die Realschüler/innen (17,4%) oder die Hauptschüler/innen (15,8%).

Die Befragten, die sich selbst zum „vorderen“ Leistungsdrittel zugehörig einstufen, sind mit 32,0% häufiger politikinteressiert, als die aus dem „hinteren“ Leistungsbe-reich (19,7%) beziehungsweise aus dem „mittleren“ Bereich (18,7%).

Wie schon in den Studien zuvor zeigen die Jugendlichen, die sich selbst links/eher links beziehungsweise rechts/eher rechts einordnen, ein signifikant größeres Interesse an Politik als die, die sich keiner speziellen Richtung zuordnen konnten.

Insgesamt ordnen sich 29,8% (2009: 33,2%; 2006: 30,9%; 2004: 29,6%) der Befragten links beziehungsweise eher links ein. Mehr Jugendliche, als in den Studien zuvor, rechnen sich zur „neutralen“ Mitte (62,6%) und 7,6% ordnen sich dem rechten Spekt-rum zu (2009: 9,1%; 2006: 9,0%; 2004: 10,9%). Dies sind 1,5% weniger als 2009.

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

sehr etwas teilweise weniger gar nicht

10,8 12,6

23,0 23,0

30,4

8,5

22,8 25,0 18,8

25,0

6,9

19,2

31,4 24,3

18,2

6,2

16,8

29,9 23,3 23,8

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

Abb. 172 Interesse an Politik im Vergleich

147 Politische Orientierung

Einen signifikanten Zusammenhang gibt es zwischen dem Geschlecht und der politi-schen Orientierung sowie zwischen dem angestrebten Schulabschluss und der politi-schen Orientierung. Die weiblichen Befragten ordnen sich signifikant häufiger keiner politischen Orientierung zu, als die männlichen (67,6% versus 58,1%). Ebenso fühlen sich signifikant mehr Realschüler/innen (70,6%) keiner politischen Orientierung zuge-hörig als die Gymnasiasten/innen (59,7%) und Hauptschüler/innen (56,8%).

Ein Blick auf die Planungsräume zeigt folgende nicht signifikante Ergebnisse. Befan-den sich 2009 die rechten Orientierungen eher im Raum Jena-Nord (14,6%) und Lo-beda (11,9%), so trifft man sie heute, wie auch schon 2006, im Raum Lobeda (9,6%; 2006: 11,1%) und Winzerla (8,6%; 2006: 10,8%) an. Erhöhte linke Werte finden sich in den Planungsräumen Jena-Nord (34,0%), Jena-West (32,2%) und Lobeda (31,8%). In der Erhebung von 2009 waren dies vorzugsweise Jena-Ost (42,5%) und Jena-West (37,5%). Große Veränderungen hat es im Vergleich zwischen 2009 und 2011 in den folgenden Punkten gegeben:

Im Planungsraum Jena-Nord von rechts eher in die Mitte und nach links

Im Planungsraum Jena-Ost von links in die Mitte

Im Planungsraum Jena-West von links in die Mitte

Im Planungsraum Lobeda von links und rechts eher in die Mitte

Im Planungsraum Gemeinden von links und rechts eher in die Mitte

Die befragten Kinder und Jugendlichen, die sich hinsichtlich ihrer Gesinnung links be-ziehungsweise eher links einordnen, sehen die Demokratie häufiger als angemessens-te Regierungsform an. Dieses Ergebnis deckt sich mit denen aus den vorangegange-nen Studien.

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

links tendenz links weder noch tendenz rechts rechts

12,1 17,7

62,6

5,5 2,1

9,1

24,1

57,7

6,9 2,2

13,8 17,1

60,2

6,3 2,7

12,2 17,4

59,6

7,4 3,5

in P

roze

nt

2011 2009 2006 2004

Abb. 173 Politische Selbstkategorisierung im Vergleich

148 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

8.3 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist dieses Jahr zum ersten Mal im Rah-men der Jugendstudie thematisiert worden. Die Kinder und Jugendlichen sollten sich vorstellen, dass Menschen unterschiedlichster Gruppen in die Wohnung nebenan zie-hen würden und angeben, ob sie das gut oder nicht gut finden oder ob es ihnen egal ist. Die Ergebnisse zeigt das folgende Diagramm:

In der Mehrheit stehen die Kinder und Jugendlichen den jeweiligen Situationen „gleichgültig“ gegenüber. 39,3% würden es gut finden, wenn eine Familie aus Groß-britannien neben ihnen einzieht, ein Drittel der Befragten, wenn es sich um eine deut-sche Familie mit vielen Kindern handelt und 30,5% würden den Einzug einer Familie aus Afrika mit dunkler Hautfarbe begrüßen. Einen an AIDS erkrankten Nachbarn leh-nen hingegen 28,0% der Kinder und Jugendlichen ab, ebenso wie eine deutsche Fami-

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

eine Familie aus Großbritannien

eine deutsche Familie mit vielen Kindern

eine Familie aus Afrika mit dunkler Hautfarbe

eine Wohngemeinschaft mit mehreren Studenten

ein altes Rentnerehepaar

ein homosexuelles Paar (Schwule, Lesben)

eine Aussiedlerfamilie aus Russland

ein Rollstuhlfahrer

eine islamische Familie

jemand der an AIDS erkrankt ist

eine deutsche Familie, die von Hatz IV lebt

39,3

32,5

30,5

29,9

25,4

17,6

16,8

16,0

14,6

8,9

8,7

53,9

49,3

61,0

51,5

60,5

62,1

66,0

74,0

66,2

63,1

70,5

6,8

18,2

8,5

18,5

14,1

20,3

17,2

10,0

19,2

28,0

20,9

in Prozent

finde ich gut ist mir egal finde ich nicht gut

Abb. 174 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

149 Politische Orientierung

lie, die von Hartz IV lebt (20,9%), ein homosexuelles Paar (20,3%) oder eine islamische Familie (19,2%).

Mädchen zeigen in fast allen Situationen eine signifikant geringer ausgeprägte grup-penbezogene Menschenfeindlichkeit als Jungen. Lediglich den Einzug einer deut-schen Hartz-IV-Familie finden mehr Mädchen als Jungen explizit nicht gut (22,5% ver-sus 19,7%).

Für die Altersgruppen 9-13 Jahre und 14-20 Jahre ist kein eindeutiger Trend feststell-bar. Während die älteren Jugendlichen den Einzug eines homosexuellen Paares (27,9% versus 8,6%), einer Wohngemeinschaft mit mehreren Studenten (41,7% versus 20,9%) und eines an AIDS Erkrankten (10,4% versus 7,3%) signifikant häufiger gut fin-den, trifft dies für die jüngeren Befragten eher auf den Einzug einer deutsche Familie mit vielen Kindern (38,7% versus 26,8%) und eines alten Rentnerehepaares (27,7% versus 23,4%) zu.

Die Befragten aus Jena-West weisen die am geringsten ausgeprägte gruppenbezoge-ne Menschenfeindlichkeit auf. Sie bewerten nicht nur fast alle Situationen signifikant häufiger als gut, sondern geben in der Mehrheit auch weniger häufig „find ich nicht gut“ an. Eine vergleichbar eindeutige Aussage lässt sich für die Kinder und Jugendli-chen aus den anderen Planungsräumen nicht treffen.

Das Antwortverhalten der Migranten/innen und Nicht-Migranten/innen ist nur für zwei der Items signifikant: den Einzug einer Aussiedlerfamilie aus Russland und den einer islamischen Familie. Beide Situationen werden von Migranten/innen signifikant öfter als gut empfunden als von Nicht-Migranten/innen (31,1% versus 15,0%; 22,6% versus 14,1%).

Von den Gymnasiasten/innen wird die Mehrheit der geschilderten Situationen signifi-kant häufiger als positiv bewertet als von den anderen Schüler/innen. Nur den Einzug eines alten Rentnerehepaares, einer deutschen Hatz-VI-Familie, eines Rollstuhlfahrer und eines an AIDS erkrankten finden sie weniger häufig gut als die anderen Befragten. Allerdings geben die Abiturienten/innen für diese potentiellen Nachbarn auch weniger oft an, dass sie deren Einzug nicht gut finden würden. Im Vergleich zeigt sich, dass es in allen Fällen die Hauptschüler/innen sind, welche die geschilderten Situationen signi-fikant häufiger als „nicht gut“ bewerten, gefolgt von den Realschülern/innen.

150 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0

finde ich gut

finde ich nicht gut

finde ich gut

finde ich nicht gut

finde ich gut

finde ich nicht gut

finde ich gut

finde ich nicht gut

finde ich gut

finde ich nicht gut

finde ich gut

finde ich nicht gut

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finde ich nicht gut

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finde ich nicht gut

finde ich gut

finde ich nicht gut

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finde ich nicht gut

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AID

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12,4

34,3

11,6

37,0

28,5

30,7

16,1

40,1

30,7

26,3

16,2

30,9

22,8

27,2

8,1

40,7

18,7

31,3

17,0

25,9

10,4

46,7

13,9

22,2

13,3

22,7

24,9

22,8

23,8

22,4

25,4

16,0

7,6

21,8

23,7

13,0

11,4

26,6

31,1

8,1

15,5

13,3

7,3

36,5

20,4

16,3

19,0

12,0

37,2

15,0

35,7

13,6

25,3

12,1

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19,5

35,6

4,3

17,1

13,4

46,8

3,3

16,1

6,8

9,5

21,8

in Prozent

HS RS Gym

Abb. 175 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nach angestrebtem Schulabschluss

151 Politische Orientierung

Weiterhin wurden die Jugendlichen erstmals in einer offenen Frage danach gefragt, ob es Gruppen von Menschen gibt, von denen sie sich abgrenzen. Die nachstehende Tabelle zeigt die häufigsten Nennungen. Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.

Gruppen, von denen sich die Jugendlichen abgrenzen Anzahl der

Nennungen

Menschenfeindliche Gruppen 338

Jugendgruppen/-bewegungen 146

Ausländer/ Immigranten 64

Alkohol-, Nikotin-, Drogenabhängige 62

Menschen mit als unangenehm empfundenen Charaktereigen-schaften

52

Randständige der Gesellschaft 48

Kriminelle 40

Politisch orientierte Gruppen 31

(Anders)Gläubige 20

Kranke/Behinderte 19

Homosexuelle 18

andere Fangruppen 9

Außenseiter 8

Hartz IV- Empfänger 5

Deutsche 3

Eltern 3

Fußballspieler 3

Politiker, Metaller 3

„Getto“-Kinder 2

Kinder 2

Mädchen 2

Menschen ohne eigene Meinung 2

reiche Menschen 2

Unhygienische Menschen 2 Abb. 176 Gruppen, von denen sich die Jugendlichen abgrenzen

152 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

9 M E D I E N N U T Z U N G

Die Kinder und Jugendlichen hatten die Möglichkeit anzugeben, wie oft sie welches Medium nutzen. Das folgende Diagramm gibt einen Überblick.

Am meisten nutzen Kinder und Jugendliche täglich 1-2 Stunden den Fernseher (38,2%). Danach folgen der Computer (37,5%) und das Internet (37,1%). Mehrmals pro Woche wird ebenfalls am häufigsten Fernsehen geschaut (21,1%), der Computer (20,8%) sowie das Internet (20,4%) genutzt. Der DVD-Player wird vorwiegend mehr-mals im Monat (38,6%) eingeschaltet. So gut wie nie nutzen die Kinder und Jugendli-chen Twitter (86,1%) und ein Handy mit Internetflatrate (75,9%).

Bei der Differenzierung nach dem angestrebten Schulabschluss ergeben sich signifi-kante Zusammenhänge. In dem folgenden Diagramm ist die Ausprägung „nie“ nicht dargestellt.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

TV

Computer

Internet

Schüler-VZ, Facebook (o.ä.)

Mp3-Player/ IPod

Radio

Handy ohne Internetflatrate

Computerspiele

Spielkonsolen

Online-Computerspiele

DVD-Player

Handy mit Internetflatrate

Twitter

38,2

37,5

37,1

29,4

27,3

26,0

25,0

20,2

18,1

16,2

13,9

7,1

3,8

12,5

17,1

15,9

10,8

11,4

8,1

6,9

6,0

5,6

5,4

3,6

2,1

1,2

8,5

7,6

10,2

7,5

9,1

6,2

9,2

3,9

4,6

4,2

3,5

3,1

1,8

21,1

20,8

20,4

13,7

16,2

20,3

20,1

13,9

14,7

13,3

20,0

4,9

2,7

9,9

13,0

11,2

7,0

12,4

14,9

10,8

22,0

19,2

18,6

38,6

6,8

4,5

9,8

4,1

5,2

31,5

23,6

24,4

28,0

34,0

37,9

42,2

20,4

75,9

86,1

in Prozent

täglich ( 1 - 2 Stunden) täglich ( 3 - 5 Stunden) täglich (mehr als 5 Stunden)

mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat nie

Abb. 177 Mediennutzung

153 Mediennutzung

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

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Inte

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Tw

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37,3

42,6

36,8

30,6

31,7

28,6

24,2

21,5

28,6

24,6

24,6

28,6

30,8

21,9

12,2

22,4

20,0

10,0

21,2

26,1

17,1

14,4

8,8

5,3

7,1

5,2

2,5

13,4

19,2

9,4

9,0

13,1

10,2

5,5

9,9

8,1

6,9

11,3

10,2

6,0

9,7

3,2

8,2

4,5

2,6

8,3

10,2

3,9

4,5

2,9

1,3

0,8

1,3 1,1

14,2

12,4

6,0

8,2

12,9

5,1

10,2

7,9

5,0

10,8

6,5

5,1

9,0

6,3

2,7

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6,4

1,7

7,6

5,5

2,5

6,8

5,2

1,8

3,1

2,7

1,2

11,2

14,2

25,3

8,2

10,9

14,8

17,2

16,2

22,8

16,2

13,3

14,8

10,5

11,5

14,5

11,2

16,5

22,6

12,1

13,8

14,4

4,5

7,0

3,6

3,1

4,4

1,5

14,2

6,8

11,0

5,2

6,8

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10,9

12,7

15,9

14,6

18,7

7,7

9,8

17,4

20,3

23,1

30,5

44,9

14,4

15,7

25,5

6,1

10,1

5,4

3,1

5,4

4,1

in Prozent

täglich ( 1 - 2 Stunden) täglich ( 3 - 5 Stunden) täglich (mehr als 5 Stunden)

mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat

Abb. 178 Mediennutzung nach Schulabschluss

154 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Von allen Befragten schauen Realschüler/innen am meisten täglich 1-2 Stunden

(42,6%) und 3-5 Stunden (19,2%) Fernsehen. Jedoch nutzen Hauptschüler/innen am

meisten mehr als fünf Stunden täglich das Fernsehgerät (14,2%). Dieser Wert ist im

Vergleich zu den anderen Medien der höchste Wert in dieser Ausprägung. 22,8% der

Gymnasiasten/innen geben am häufigsten an, mehrmals pro Woche Radio zu hören.

Diese nutzen ebenfalls am meisten mehrmals im Monat den DVD-Player (44,9%).

Weiterhin wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, was sie hauptsächlich im In-

ternet tun. Folgende Grafik gibt einen Überblick:

Sehr häufig nutzen die Befragten SchülerVZ, Facebook, Twitter (41,2%), gefolgt von

Chatmöglichkeiten (36,8%). Häufig hören die Kinder und Jugendlichen Musik bzw.

laden diese herunter (23,6%). Manchmal wird für den Unterricht recherchiert (31,7%),

aber eher selten lesen die Befragten Nachrichten zu aktuellen Themen (23,0%). Für

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Schüler_VZ, Facebook, Twitter (o.ä)

Chatten

Musik hören und herunterladen

Videos/ Bilder anschauen/ herunterladen

E-mails lesen und verschicken

(Online-) Computerspiele spielen

einfach drauflossurfen

für den Unterricht recherchieren

nach interessanten Themen suchen

Nachrichten zu aktuellen Themen lesen

Recherche

Shoppen/ Einkaufen

41,2

36,8

28,3

25,3

22,4

18,7

13,8

13,0

12,3

10,2

9,6

8,1

14,6

19,0

23,6

20,5

20,2

11,0

13,4

19,1

16,7

11,1

13,4

9,1

8,9

11,4

16,1

20,9

19,1

16,9

19,5

31,7

20,7

19,0

24,0

16,9

4,9

6,2

9,7

13,6

14,3

15,5

16,7

19,8

20,7

23,0

20,7

19,2

30,3

26,7

22,3

19,7

24,0

37,9

36,5

16,4

29,6

36,7

32,3

46,6

in Prozent

sehr häufig häufig manchmal selten nie

Abb. 179 Internetnutzung

155 Mediennutzung

das Shoppen bzw. Einkaufen wird das Internet eher weniger genutzt (Ablehnung:

46,6%).

Im folgenden Diagramm wurden die Ausprägungen „sehr häufig“ und „häufig“ sowie „selten“ und „nie“ zusammengezogen

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

RS

Gym

HS

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Gym

HS

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Gym

HS

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Gym

HS

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Gym

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52,6

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67,2

62,1

47,4

71,3

60,0

58,5

in Prozent sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

Abb. 180 Internetnutzung nach Schulabschluss

156 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

Realschüler/innen chatten signifikant am häufigsten (66,2%) oder nutzen soziale Netzwerke (64,9%). Auch Hauptschüler/innen nutzen das Internet am meisten, um zu chatten (59,3%). Gymnasiasten/innen sind ebenfalls häufig in sozialen Netzwerken zu finden (52,8%). 32,1% der Gymnasiasten/innen geben an, manchmal für den Unter-richt im Internet zu recherchieren. Bei den Realschüler/innen sind es 31,2% und bei den Hauptschüler/innen 28,6%. 71,3% der Hauptschüler/innen nutzen nur selten oder nie das Internet, um Nachrichten zu aktuellen Themen zu lesen. Mehr als die Hälfte der Gymnasiasten/innen geht nicht im Internet einkaufen (69,8%) und 62,1% der Re-alschüler/innen nutzen das Internet selten bzw. nie für Recherchen.

Differenziert nach Planungsräumen ergeben sich die folgenden Ergebnisse hinsicht-lich der Aktivitäten im Internet. Berücksichtigt wurden nur signifikante Ergebnisse. Wiederum wurden die Ausprägungen „sehr häufig“ und „häufig“ sowie „selten“ und „nie“ zusammengezogen. Die Möglichkeit zu Chatten nutzen mit 68,7% am häufigs-ten die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda, gefolgt von den Befragten aus Winzerla (59,3%). Mit 48,0% den geringsten Wert erreichen die Kinder und Jugendlichen aus Jena-Ost. Auch hinsichtlich der Nutzung von Schüler-VZ, Facebook, Twitter (o.ä.) zei-gen sich die höchsten Werte in Lobeda (68,5%), gefolgt von den Gemeinden mit 54,6%. Mit 22,4% am häufigsten kaufen die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda im Internet ein. Am seltensten nutzen die Befragten aus Jena-Nord diese Möglichkeit. 68,3% dieser Befragtengruppe gaben an, dies „selten bis nie“ zu tun.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

Lobeda

Gemeinden

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

Lobeda

Gemeinden

Jena-Nord

Jena-Ost

Jena-West

Winzerla

Lobeda

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36,9

42,2

38,5

29,6

20,1

32,4

40,9

44,8

39,2

33,9

21,3

34,8

68,3

70,1

69,6

61,5

57,4

68,2

in Prozent

sehr häufig/häufig manchmal selten/nie

Abb. 181 Internetnutzung nach Planungsraum

157 Mediennutzung

Weiterhin wurden die Befragten im Rahmen dieses Komplexes gebeten, zu einigen Aussagen Stellung zu nehmen. Das Antwortspektrum lag zwischen „stimme voll zu“ und „lehne voll ab“. Jeweils die ersten und letzten beiden Kategorien wurden zusam-mengefasst. Mit 27,9% die höchste Zustimmung erfährt die Aussage „Wenn ich von der Schule nach Hause komme, schalte ich sofort meinen Computer an“, gefolgt von „Meine Eltern schimpfen, weil ich dauernd vor dem Computer sitze“ mit 16,7%. Gerin-gere Zustimmungswerte ergeben sich bei den Aussagen „Ich verbringe lieber Zeit an meinem PC, als mit anderen Personen etwas zu unternehmen“ (4,9%) und „Außer meinem Computer ist alles andere langweilig für mich“ (3,9%). 90,6% aller Befragten lehnen diese Aussage ab beziehungsweise voll ab.

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0

Wenn ich von der Schule nach Hausekomme, schalte ich sofort meinen

Computer an

Meine Eltern schimpfen, weil ich dauerndvor dem Computer sitze

Wenn mich jemand hindert, an denComputer zu gehen, werde ich wütend

Ein Tag ohne Computerspiele ist für mchein verlorener Tag

Häufig stelle ich meinen Computermorgens vor der Schule an

In der Schule denke ich häufig an meinComputerspiel

Ich verbringe lieber Zeit an meinem PC, alsmit anderen Personen etwas zu

unternehmen

Außer meinem Computer ist alles anderelangweilig für mich

27,9

16,7

9,3

8,7

7,0

6,5

4,9

3,9

23,5

18,7

9,9

7,2

5,1

7,3

8,7

5,5

47,7

64,6

80,8

84

87,9

86,2

86,5

90,6

in Prozent

stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab

Abb. 182 Bewertung der Aussagen zur Computernutzung

158 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011

10 S P R A C H E N

Die befragten Kinder und Jugendlichen sollten angeben, welche Sprachen sie am häu-figsten und zweithäufigsten zu Hause sprechen. 1.262 Befragte gaben an, ausschließ-lich Deutsch zu Hause zu sprechen.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die häufigsten Sprachkombinationen. An erster Stelle steht die Kombination Deutsch-Englisch mit 568 Nennungen, gefolgt von Russisch-Deutsch mit 46 Nennungen und Deutsch-Russisch mit 39 Angaben. Die ersten drei Sprachkombinationen waren bereits 2009 in dieser Reihenfolge vorhan-den. In allen Kombinationen ist Deutsch als mindestens eine Sprache genannt.

Neben den dargestellten Kombinationen existieren noch weitere Einzelnennungen.

Sprachkombinationen Anzahl der Nennungen

Deutsch-Englisch 568

Russisch-Deutsch 46

Deutsch-Russisch 39

Deutsch-Spanisch 22

Deutsch-Französisch 17

Deutsch-Polnisch 6

Abb. 183 Sprachkombinationen