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erwiesene Tatsache kein Mythos Geschichtliche Existenz Jesu Echtheit der Evangelien Jesus: wahrer Mensch und wahrer Gott Die Geschichtliche Existenz Jesu 1. Heidnische Zeugnisse Tacitus, der wichtigste römische Geschichtsschreiber, erzählt in den 116 n. Chr. Verfaßten “Annalen“ vom Brande Roms und berichtet, daß Kaiser Nero (64 n. Chr.) den „Christen“ die Schuld daran zugeschoben habe: Tacitus: „Der Name leitet sich her von Christus, der unter der Regierung des Tiberius durch den Statthalter Pontius Pilatus hingerichtet worden ist. Der Aberglaube war mit für den Augenblick unterdrückt. Er brach aber wieder aus, nicht nur in Judäa, dem Ursprungsland dieses Übels, sondern sogar in Rom, wo alles Rohe und Schändliche aus der ganzen Welt zusammenfließt und Anhang findet.“ Tacitus war hoher Beamter gewesen, 97 n. Chr. sogar Konsul, so war er mit amtlichen Urkunden wohl vertraut. Und „schändlich“ mußte für ihn ein solcher „Aberglaube“ schon deshalb sein, weil sein Urheber von römischen Instanzen hingerichtet worden war. Tiberius Iulius Caesar Augustus * 16. Nov. 42 v. Chr. Rom; † 1.März 3 n. Chr. Kap Misenum Chrestians of Christ. Book XV of Tacitus´s Annals is preserved in the 11th-12th-century Codex Mediceus II, a collection of medial manuscripts now housed in the Bibliotheca Medicea Laurenziana in Florence, Italy, along with other manuscripts and books that belonged of the Medici family. Higlighted above is the Latin text reading “…whom the crowd called Chrestians. The founder of this name, Christ, hat been executed in the reign of Tiberius by the procurator Pontius Pilate …” Photo: Codex Mediceus 68 II, fol. 38, Bibliotheca Medicea Laurenziana, Florence, Italy 1

Jesus Christus - Gott und Kyrios

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Jesus Christus - Gott und Kyrios Geschichtliche Existenz Jesu ChristiDie Echtheit der EvangelienJesus - wahrer Mensch und wahrer Gott

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erwiesene Tatsache kein Mythos

Geschichtliche Existenz Jesu – Echtheit der Evangelien – Jesus: wahrer Mensch und wahrer Gott

Die Geschichtliche Existenz Jesu 1. Heidnische Zeugnisse Tacitus, der wichtigste römische Geschichtsschreiber, erzählt in den 116 n. Chr. Verfaßten

“Annalen“ vom Brande Roms und berichtet, daß Kaiser Nero (64 n. Chr.) den „Christen“ die Schuld daran zugeschoben habe:

Tacitus: „Der Name leitet sich her von Christus, der unter der Regierung des Tiberius durch den Statthalter Pontius Pilatus hingerichtet worden ist. Der Aberglaube war mit für den Augenblick unterdrückt. Er brach aber wieder aus, nicht nur in Judäa, dem Ursprungsland dieses Übels, sondern sogar in Rom, wo alles Rohe und Schändliche aus der ganzen Welt zusammenfließt und Anhang findet.“

Tacitus war hoher Beamter gewesen, 97 n. Chr. sogar Konsul,

so war er mit amtlichen Urkunden wohl vertraut. Und „schändlich“ mußte für ihn ein solcher „Aberglaube“ schon deshalb sein, weil sein Urheber von römischen Instanzen hingerichtet worden war.

Tiberius Iulius Caesar Augustus * 16. Nov. 42 v. Chr. Rom;

† 1 .März 3 n. Chr. Kap Misenum

Chrestians of Christ. Book XV of Tacitus´s Annals is preserved in the 11th-12th-century Codex Mediceus II, a collection of medial manuscripts now housed in the Bibliotheca Medicea Laurenziana in Florence, Italy, along with other manuscripts and books that belonged of the Medici family. Higlighted above is the Latin text reading “…whom the crowd called Chrestians. The founder of this name, Christ, hat been executed in the reign of Tiberius by the procurator Pontius Pilate …”

Photo: Codex Mediceus 68 II, fol. 38, Bibliotheca Medicea Laurenziana, Florence, Italy

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Lateinischer Textauszug:

Sed non ope humana, non largitionibus principis aut

deum placamentis decedebat infamia, quin iussum

incendium crederetur. Ergo abolendo rumori Nero

subdidit reos et quaesitissimis poenis adfecit, quos per

flagitia invisos vulgus Chrestianos appellabat. Auctor

nominis eius Christus Tiberio imperitante per

procuratorem Pontium Pilatum supplicio adfectus erat;

repressaque in praesens exitiabilis superstitio rursum

erumpebat, non modo per Iudaeam, originem eius mali,

sed per urbem etiam, quo cuncta undique atrocia aut

pudenda confluunt celebranturque. Igitur primum

correpti, qui fatebantur, deinde indicio eorum multitudo

ingens haud proinde in crimine incendii quam odio

humani generis convicti sunt. Et pereuntibus addita

ludibria, ut ferarum tergis contecti laniatu canum

interirent aut crucibus adfixi, ubi defecisset dies, in usum

nocturni luminis urerentur. Hortos suos ei spectaculo

Nero obtulerat et circense ludicrum edebat, habitu aurigae

permixtus plebi vel curricolo insistens. Unde quamquam

adversus sontes et novissima exempla meritos miseratio

oriebatur, tamquam non utilitate publica, sed in saevitiam

unius absumerentur.

Codex Mediceus 68 II, fol. 38, Bibliotheca Medicea Laurenziana, Florence, Italy

Tacitus, Annalen, XV.44

44. Dies nun waren Veranstaltungen menschlicher Vorsicht. Darauf suchte man Sühnmittel für die Götter und

befragte die sibyllinischen Bücher, nach welchen dem Vulcan, der Ceres und der Proserpina ein Betfest

gehalten, und Juno von den Matronen versöhnt wurde, zuerst auf dem Kapitel, dann an der nächsten Küste des

Meeres, aus welchem Wasser geschöpft, und Tempel und Bild der Göttin besprengt wurde.

Auch Sellisternien und Pervigilien feierten die Frauen, welche Männer hatten. Doch nicht durch menschliche

Hilfe, nicht durch kaiserliche Schenkungen, noch durch Sühnungen der Götter ließ sich das schmähliche

Gerücht bannen, daß man glaubte, die Feuersbrunst sei befohlen worden.

Um daher dies Gerede zu beenden, gab Nero denen, die wegen ihrer Schandtaten verhaßt das Volk Christen

nannte, die Schuld, und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen. Der, von welchem dieser Name

ausgegangen, Christus, war unter der Regierung des Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet

worden. Der für den Augenblick unterdrückte verderbliche Aberglaube brach nicht nur in Judäa, dem

Vaterlande dieses Unwesens, sondern auch in Rom, wo von allen Seiten alle nur denkbaren Gräuel und

Abscheulichkeiten zusammenfließen und Anhang finden, wieder aus.

Anfangs wurden solche ergriffen, welche sich dazu bekannten, und dann auf deren Anzeige hin eine ungeheure

Menge nicht nur der Brandstiftung als auch des allgemeinen Menschenhasses überwiesen. Bei ihrem Tod

wurde auch noch Spott mit ihnen getrieben, indem sie, bedeckt mit den Fellen wilder Tiere von Hunden

zerrissen oder ans Kreuz geheftet starben oder zum Feuertode bestimmt, sich zur nächtlichen Erleuchtung

verbrennen lassen mußten, wenn sich der Tag neigte. Nero hatte seinen Park zu diesem Schauspiele geöffnet

und gab ein Zirkusspiel, wobei er sich im Aufzuge eines Wagenlenkers unter das Volk mischte, oder auf dem

Wagen stand. Daher wurde auch für noch so Schuldige, welche die härtesten Strafen verdienten, Mitleiden

rege, als würden sie nicht dem allgemeinen Besten, sondern der Mordlust eines einzigen geopfert."

(Tacitus, Sämtliche Werke, Phaidon Verlag Essen, Unter Zugrundelegung der Übertragung von Wilhelm

Bötticher neu bearbeitet von Andreas Schäfer, S. 611)

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Sueton, der Biograph der römischen Kaiser des 1. Jahrhunderts, schreibt um n. Chr. )n seinem Werk “Das Leben der Cäsaren“, Claudius Kaiser von bis habe die Juden aus Rom vertreiben lassen, weil es unter ihnen

„wegen eines gewissen Christus ständig Unruhen gebe“.

Es sind die die gleichen Unruhen, von denen in der

Apostelgeschichte (18,2) zu lesen ist.

„Dort lernte er Aquila kennen, einen Juden, der aus der Provinz Pontus stammte. Aquila und seine Frau Priszilla waren

erst kurz zuvor aus Italien gekommen, weil ´Kaiser` Klaudius

ein Edikt erlassen hatte, wonach alle Juden Rom verlassen

mussten.“ (Apg. 18,2)

Tiberius Claudius Nero Germanicus

* 1. Aug. 10 v. Chr. Lugdunm (Lyon); † 13. Okt. 54 n.Chr.

Plinius d. Jügere schreibt im Jahre 111 n. Chr. an Kaiser Trayan als Statthalter von Bithynien in

Kleinasien einen Brief, in dem er anfragt, wie er gegen das Christentum, das bereits

Massenbewegung geworden war, die Verfolgungsgesetze anwenden soll. Er berichtet von den Christen, daß sie „an einem bestimmten Tag sich in der Frühe versammeln, um einen gewissen Christus als einem Gotte Lieder zu singen“. Plini Caecili Secundi Epistularum X96

Es ist mir wichtig, Herr, alles, worüber ich im Zweifel bin, dir vorzutragen. Denn wer kann besser mein Zaudern lenken oder meine Unkenntnis belehren? An Gerichtsverhandlungen gegen Christen habe ich niemals teilgenommen; daher weiß ich nicht, was und wieweit man zu strafen oder nachzuforschen pflegt. Ich war auch ganz unschlüssig, ob das Lebensalter einen Unterschied macht, oder ob die ganz Jungen genauso behandelt werden wie die Erwachsenen; ob bei Reue Verzeihung gewährt werden soll oder ob es dem, der einmal Christ gewesen ist, nichts nützt, wenn er davon abgelassen hat; ob schon der blosse Name, auch wenn kein Verbrechen vorliegt, oder nur mit dem Namen verbundene Verbrechen bestraft werden.

Einstweilen bin ich mit denen, die bei mir als Christen angezeigt wurden, folgendermaßen verfahren: ich habe sie gefragt, ob sie Christen seien.

Die Geständigen habe ich unter Androhung der Todesstrafe ein zweites und drittes Mal gefragt. Die dabei blieben, ließ ich abführen.

Marcus Ulpius Traianus *18. September 53, Italica oder in Rom;

†8. August 117 in Selinus, Kilikien

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Denn ich war der Überzeugung, was auch immer es sei, was sie damit eingestanden, daß auf alle Fälle ihr Eigensinn und ihre unbeugsame Halsstarrigkeit bestraft werden müsse. Es gab auch noch andere mit ähnlichem Wahn, die ich, weil sie römische Bürger waren, zur Überstellung nach Rom vorgemerkt habe. Während der Verhandlung breitete sich gewöhnlich die Anschuldigung weiter aus und es ergaben sich mehrere verschieden gelagerte Fälle.

Es wurde eine Schrift ohne Verfasserangabe vorgelegt, die viele Namen enthielt. Diejenigen, die bestritten, Christen zu sein oder gewesen zu sein, glaubte ich freilassen zu müssen, da sie mit einer von mir vorgesprochenen Formel die Götter anriefen und vor Deinem Bild, das ich zu diesem Zwecke zusammen mit den Bildern der Götter herbeibringen ließ, mit Weihrauch und Wein opferten und außerdem Christus schmähten, Dinge, zu denen wirkliche Christen, wie man sagt, nicht gezwungen werden können.

Andere, von den Denunzianten Genannte erklärten zunächst, Christen zu sein, leugneten es aber bald wieder: sie seien zwar Christen gewesen, hätten dann aber davon abgelassen, manche vor drei Jahren, manche vor noch mehr Jahren, einige sogar vor zwanzig Jahren. Auch diese haben alle Dein Bild und die Statuen der Götter verehrt und Christus geflucht. Sie versicherten darüber hinaus, ihre ganze Schuld oder ihr ganzer Irrtum habe darin bestanden, daß sie sich gewöhnlich an einem bestimmten Tage vor Sonnenaufgang versammelten, Christus wie einem Gott einen Wechselgesang darbrachten und sich durch Eid nicht etwa zu irgendeinem Verbrechen verpflichteten, sondern keinen Diebstahl, Raubüberfall oder Ehebruch zu begehen, ein Versprechen nicht zu brechen, eine angemahnte Schuld nicht abzuleugnen. Danach seien sie gewöhnlich auseinander gegangen und dann wieder zusammengekommen, um Speise zu sich zu nehmen und zwar ganz gewöhnliche und unschädliche; selbst das hätten sie nach meinem Erlaß, mit dem ich deinen Aufträgen entsprechend Vereine verboten hatte, unterlassen.

Für umso notwendiger hielt ich es, aus zwei Mägden, die Dienerinnen genannt werden, unter der Folter herauszubekommen, was wahr sei. Ich fand nichts anderes als einen wüsten, maßlosen Aberglauben. Deswegen ist die Untersuchung aufgeschoben worden und ich habe mich beeilt, Deinen Rat einzuholen. Die Angelegenheit schien mir nämlich einer Beratung zu bedürfen, insbesondere wegen der Anzahl der gefährdeten Personen. Denn viele jeden Alters, jeden Ranges, auch beiderlei Geschlechts sind jetzt und in der Zukunft gefährdet. Nicht nur über die Städte, sondern auch über die Dörfer und das flache Land hat sich die Seuche dieses Aberglaubens ausgebreitet. Es scheint aber, daß sie aufgehalten und in die richtige Richtung gelenkt werden kann. Ziemlich sicher steht fest, daß die fast schon verödeten Tempel wieder besucht und die lange eingestellten feierlichen Opfer wieder aufgenommen werden, und daß das Opferfleisch, für das kaum noch ein Käufer gefunden wurde, überall wieder zum Verkauf angeboten wird. Daraus kann man leicht erkennen, welche Menge Menschen gebessert werden kann, wenn man Gelegenheit zur Reue gibt.

Traianus Plinio Epistularum X97 Du hast, mein Secundus, bei der Untersuchung der Fälle derer, die bei dir als Christen angezeigt wurden, die Verfahrensweise befolgt, die notwendig war. Denn etwas allgemein gültiges, das gleichsam einen festen Rahmen bietet, kann nicht festgelegt werden. Nach ihnen fahnden soll man nicht.

Wenn sie angezeigt und überführt werden, müssen sie bestraft werden, jedoch so, daß, wer leugnet, Christ zu sein, und dies durch eine entsprechende Handlung beweist, nämlich durch die Anrufung unserer Götter, wegen seiner Reue Verzeihung erhält, selbst wenn er für die Vergangenheit verdächtig bleibt. Anonym vorgelegte Klageschriften dürfen bei keiner Straftat Platz haben, denn das wäre ein schlechtes Beispiel und paßt nicht zu unserer Zeit.

Justinus verweist ausdrücklich auf die Prozeßakte Jesu in einer Verteidigungsschrift des christlichen Glaubens, die er (gest. 165 n. Chr. als Märtyrer) dem römischen Kaiser Antonius Pius überreichen ließ.

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2. Jüdische Zeugnisse Von den Juden ist die Existenz Jesu niemals geleugnet worden, auch seine Wundertaten

werden nie bestritten, sondern als Teufelswerk dargestellt.

„Am Richtag vor dem Passahfest“ so sagt z.B. der babylonische Talmud, „hat man Jesus von

Nazareth gehängt, weil er gezaubert und verführt und Israel abspenstig gemacht hat“.

Babylonischer Talmud, Baraita Sanhedrin 43a:

"Am Vorabend des Passafestes hängte man Jeschu. Vierzig Tage vorher hatte der Herold ausgerufen: 'Er wird zur Steinigung hinausgeführt, weil er Zauberei getrieben und Israel verführt und abtrünnig gemacht hat; wer etwas zu seiner Verteidigung zu sagen hat, der komme und sage es.' Da aber nichts zu seiner Verteidigung vorgebracht wurde, so hängte man ihn am Vorabend des Passafestes!"

Eine andere Version des Textes besagt: »Yeshu, der Nazarener«. Jeschu ist die Kurzform des hebr. Namens Jeschua. Die griech./lat. Form von Jeschua ist Jesus. Der jüdische Gelehrte Klausner schreibt in: Jesus von Nazareth. Seine Zeit, sein Leben und seine Lehre, 1952, S.31 "Der Talmud spricht von Aufhängen an Stelle von Kreuzigung, da diese schreckliche Form der Todesstrafe den jüdischen Gelehrten nur von römischen Gerichtsverfahren her bekannt war. Im jüdischen Rechtswesen gab es das nicht. Selbst der Apostel Paulus erklärt [Galater 3,13] die Stelle verflucht ist, wer am Holz hängt [5. Mose 21,23] als auf Jesus bezogen."

Babylonian Talmud,

Ms. Munich Cod. hebr. 95, fol. 342r

(tractate Sanhedrin, fol. 43a–b), with erasures by the censor.

By courtesy of the Bayerische Staatsbibliothek, Munich.

Der Vorwurf zum Verführen durch Zauberei: Auch die Evangelien berichten davon, dass die Juden Jesus anklagten mit dem Teufel im Bunde zu sein: I. „Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen.“ (Mt 9,34)

II. „Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er hat den Beelzebul, und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.“ (Mk 3,22) III. „Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die

Dämonen aus.“ (Lk 11,15) IV. „Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Was sucht

ihr mich zu töten? Die Volksmenge antwortete: Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu

töten?” (Joh 7,19-20)

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Der Philosoph Justin, geboren um das Jahr 100 n. Chr. zu Sichem in Palästina, war mit den

Verhältnissen in Palästina aufs genaueste vertraut. In seinem Dialog mit dem Juden Tryphon

veröffentlicht er das Urteil, wie es sich die Juden seiner Zeit über Jesus gebildet hatten:

„Jesus, der Galiläer, ist der Urheber einer gottlosen und gesetzlosen Sekte. Wir haben ihn gekreuzigt. Seine Jünger haben den Leichnam nachts aus dem Grabe gestohlen und verführen die

Menschen, indem sie sagen, er sei von den Toten auferstanden und gen Himmel aufgefahren.“

Flavius Josephus, jüdischer Geschichtsschreiber, geb. um 40 n. Chr. in Jerusalem, hat die

christliche Urgemeinde von Jerusalem gekannt und sich als Angehöriger des jüdischen

Priesteradels kritisch mit der neuen Religion beschäftigt. Während des jüdischen Aufstands von

Vespasian gefangen, später aber begnadigt und freigelassen, lebte er, mit reichen Gütern

beschenkt, in Rom seinen Studien.

In seinem um 93 n. Chr. entstandenen Werk „Jüdischer Altertümer“ finden sich die beiden bedeutsamen Textstellen:

„Zu dieser Zeit lebte Jesus, ein weiser Mann. Er tat wunderbare Werke. Viele Juden und Heiden zog er an sich. Und als ihn auf

Anklage unserer vornehmen Männer Pilatus mit dem Kreuzestod

bestraft hatte, ließen die nicht ab, die ihn früher geliebt hatten. Noch

bis heute hat das Geschlecht derer nicht aufgehört, die nach ihm

Christen genannten sind.“

Josephus Flavius *37 als Joseph ben Mathitjahu ha Kohen;

† nach 100 vermutlich in Rom

Und: “Der Hohepriester Annas versammelte den Hohen Rat zum Gericht und stellte vor denselben

den Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, den Jakobus, nebst noch einigen anderen und

ließ sie zur Steinigung verurteilen.”

Ge ei t ist hier der Apostel Jako us der Jü gere, der au h i Gal. 1,19 „Bruder des Herr “ ge a t wird. Er war erster Bischof von Jerusalem und wurde Ostern 62 n. Chr. gesteinigt. Bereits in der ersten Hälfte des 2.

Jahrhunderts pflegen die Rabbiner das christliche Evangelium al „Unheilsschrift“ oder „Sündenschrift“ zu

verlästern, wodurch erwiesen ist, daß in dieser Zeit die Evangelien tatsächlich schon geschrieben waren und

daß damit das Vorhandensein des Christentums und seines Begründers ihnen bekannt war.

Unter Vespasian´s Kommando als Heerführer wurde die

Niederschlagung des jüdischen Aufstandes durchgeführt; 67 n. Chr.

rückte Vespasian an die Spitze dreier Legionen – darunter eine unter

dem Kommando von Trajans Vater Marcus Ulpius Traianus und eine

unter dem Kommando seines Sohnes Titus – mit 60 000 Mann in die

Provinz Iudaea ein. Zunächst für die Römer ein erfolgloses,

Unternehmen, welches sich über Jahre hinzog, wurde der Aufstand

unter seinem Sohn Titus blutig niedergeschalgen als er Kaiser des

römischen Imperiums wurde.

Titus Flavius Vespasianus * 17. November in Falacrinae; † 23. Juni 79 in Aquae Cutiliae 1. Juli 69 bis 23. Juni 79 römischer Kaiser

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3. Christliche Zeugnisse An erster Stelle steht das Zeugnis des Paulus, der wenige Jahre nach dem Tode Jesu Christ wurde und dessen erhaltene Briefe aus den Jahren vor 50 n. Chr. stammen. An eingehendsten unterrichten uns die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes über Jesus, sein Leben und seine Lehre. Die drei älteren Evangelien sind vor der Zerstörung Jerusalems entstanden, das Johannesevangelium gegen Ende des 1. Jahrhunderts. Ihre Verfasser sind zum Teil Augenzeugen (Matthäus, Johannes), zum Teil Schüler der

Apostel (Markus, Lukas), die das öffentliche Leben ihres Meisters geteilt haben. Wie die evangelischen Theologen Schlatter und Althaus feststellten, sind wir über keine Persönlichkeit des Altertums so gut unterrichtet wie über den historischen Jesus von Nazareth.

Inschrift von der Residenz des Statthalters in

Judäa P. Pilatus zu Ehren des Kaisers Tiberius:

TIBERIEUM PONTIUS PILATUS

PRAEFECTUS JUDAEAE

Die Echtheit und Glaubwürdigkeit der Evangelien Papyrus war das Material, auf das man schrieb. Die ältesten Fragmente des Neuen Testaments

sind auf Papyrus 7Q 5und 7Q4 aus der 7. Hähle von Qumran mit den Worten aus Mk. 6,52-53 und

dem Thessalonicherbrief. Diese Papyri stammen jedenfalls aus der Zeit vor dem Jahre 50 n. Chr. Darüber hinaus hat man eine Unzahl Papyri des Neuen Testaments in Ägypten gefunden. Am wichtigsten sind der Papyrus 52 mit Joh. 18,37-38, der nach wissenschaftlicher Untersuchung etwa aus dem Jahre 125 stammt, und der Papyrus66 aus den Jahren 130 n. Chr. mit dem gesamten Johannesevangelium.

Johannes 18,31–33 (recto)

„ Ν Ω Ν Α Η Ν Ν

OY ΑΝ ΑΝ Ν Γ Ν Ν Η

Η ΩΘΗΝ Ν Ν Η Α Ω Ν ΩΝΘ ΩΝΗ Θ Η Ν Η Θ Ν

Ν Ν Ν Ν Ω Ν Ν Ν ΝΦΩ Η Ν Ν Η Α Ν Ν ΩΝ ΝΝ Ν Ω Ν ΩN“

„[…]ΝsprachenΝzuΝihm dieΝJuden,Ν„Uns ist erlaubt

zu töten niemanden,“ΝdamitΝdasΝWort Jesu sich

erfüllen sollte, das er gesagt hatte, um

anzuzeigen welche Art des Todes er

sollte sterben. Er ging wieder in das Praetorium

des Pilatus und rief Jesus und sprach zu ihm,

„BistΝduΝderΝKönigΝder Juden? […]“

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Johannes 18,37–38 (verso/recto)

„ Ν Ν ΓΩΝ ΝΓ Γ Η Α Ν( Ν )Ν Η Θ Ν Ν

Ν Ν ΑΝ Α Η ΩΝ ΗΝ ΗΘ ΝΝ ΝΩ Ν Ν Η ΝΑ ΗΘ I Ν Ν Ν Η Ν

ΦΩ Η Γ ΝΑ Ω Ν Ν Ν ΝΗΘ Ν Ν Ν Ω Ν Ν Η Θ

Ν Ν Ν Γ Ν

ΓΩΝ Ν ΩΝ Ν ΩΝ “

„[…]ΝichΝeinΝKönigΝbin.ΝIchΝbin dazu geboren

worden und (dazu) bin ich gekommen in die Welt,

damit ich Zeugnis ablege für die Wahrheit. Jeder,

der ist aus der Wahrheit hört auf meine

Stimme. Sprach zu ihm Pilatus,Ν„WasΝistΝWahrheit?“ und nachdem er dies gesagt hatte,

ging er wieder hinaus zu den Juden und sprach zu

ihnen:Ν„Ich nicht findeΝbeiΝihmΝSchuld.““

Papyrus P 52: Pilatus sagt zu ihm: „Also bist du doch ein König“ Jesus antwortete: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit

Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“ (Joh 18,37)

Papyrus P66 (130 n. Chr.)

mit dem gesamten Johannesevangelium

Bibliotheca Bodmeriana, Genf Papyrus Bodmer II: Evangile de Jean 1 – 14 (1956)

Papyrus Bodmer II: Evangile de Jean 14 - 21 (1928)

Pergament war fast unbeschränkt haltbar. Unter allen sind als älteste annähernd vollständige Ausgaben des Alten und Neuen Testaments der “Codex Vaticanus” aus dem 4. Jahrhundert und der fast ebenso alte “Codex Sinaiticus“. Auch die frühen Übersetzungen bestätigen die Echtheit späterer Abschriften. Die am 17. Juli 180 n. Chr. hingerichteten zwölf Scilitanischen Märtyrer besaßen z.B., wie die Akten bekunden, die Paulusbriefe und die Evangelien. Wir kennen über 9000 Handschriften solcher Übersetzungen (so auch im 4. Jahrhundert die Bibel des Goten Ulfilas).

Codex Sinaiticus

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Keine Schriften wurden von Anfang an so sehr analysiert wie die Evangelien. Schon Klemens von

Rom zitiert in seinem um 96 n. Chr. verfaßten Korintherbrief 6mal die Evangelien.

Der zur Zeit des Kaisers Trajan von Syrien nach Rom gebrachte und dort 107 n. Chr. hingerichtete

Bischof Ignatius von Antiochien schrieb auf der Reise sieben Briefe, in denen sich Zitate aus

Evangelien und Paulusbriefen finden.

Iräneus von Lyon kannte noch persönlich die Schüler des Apostels Johannes: Polykarp von Smyrna

sowie Papias von Hierapolis, „den Man der alten Zeit“, der ebenfalls mit Johannes und der ersten

christlichen Generationen noch in Verbindung stand.

Irenäus hatte somit mit Polykarp und Papias noch direkt Zugang zum Apostel Johannes.

Irenäus schreibt um 180 n. Chr.: „Matthäus hat unter den Hebräern in deren Sprache seine Evangelienschrift herausgegeben zur Zeit, da Petrus und Paulus in Rom die Frohbotschaft verkündeten und die Kirche stifteten.

Nach ihrem Weggang (Tod) hat auch Markus, der Schüler und Dolmetsch des Petrus, das, was von Petrus verkündet worden war, uns schriftlich übergeben.

Lukas aber, ein Begleiter des Paulus, hat das Evangelium, das von jenem gepredigt wurde, in seinem Werke aufgezeichnet.

Danach hat Johannes, der Jüngere des Herrn, der auch an seiner Brust ruhte, ebenfalls sein Evangelium herausgegeben, als er zu Ephesus in Asien weilte.“

Bei Justinus (um 150 n. Chr.) finden wir 300 Bibelzitate, bei Klemens von Alexandrien um (200 n. Chr.) etwa 24000. Tertullian (um 200 n. Chr.) führt 925mal die Evangelien an. 40 Jahre später schrieb Origenes Erklärungen für alle Bücher des Neuen Testaments, das er an 18 000 Stellen zitiert.

Für die Echtheit des Neuen Testaments haben wir mehr Sicherheit als für jedes andere Buch des Altertums.

Die früheste vollständige Handschrift der Ilias und Odyssee Homers (aus dem 8. Jahrhundert vor Chr.) stammt aus dem 11. Jahrhundert nach Chr., also 1800 Jahre später. Platons Werke entstanden 427-357 vor Chr., die früheste vollständige Handschrift, die wir besitzen, stammt aus dem Jahre 895 nach Chr., dazwischen liegen also 1300 Jahre; Horaz stammt die älteste Handschrift aus dem 8., von Caesar aus dem 10., also 1000 Jahre vom Urtext entfernt.

Die ältesten Fundstücke des Neuen Testaments sind noch nicht 17 Jahre von

der Kreuzigung Christi entfernt.

Der Kanon der römischen Kirche, die sich im Kampfe gegen die Irrlehre schon im 2. Jahrhundert gezwungen sah, ein amtliches Verzeichnis der ursprünglichen, apostolischen Schriften herzustellen, war kurz nach 150 n. Chr. in Rom verfaßt und nennt unsere vier Evangelien als heilige Schriften.

Schon Marcion besaß um 140 n. Chr. eine feste Sammlung von Schriften des Paulus; andere Teilsammlungen greifen in die Urkirche zurück, deren Gemeinden diese Briefe abschrieben, sorgfältig verwahrten oder gegenseitig austauschten (Paulus selbst wünschte es so im Thessalonicher – und Kolosserbrief).

Petrus benützt bereits in seinem ersten Sendschreiben Paulusbriefe und in 2 Petr. 3,15 spricht er von Paulus-Briefen insgesamt.

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Heute wissen wir, daß der erste Thessalonicherbrief vor dem Jahre 50 n.Chr. und der zweite kurz darauf geschrieben wurde. Den ergreifend schönen Korintherbrief schrieb Paulus in Ephesus, um alsbald ein zweites Schreiben folgen zu lassen; der berühmte Römerbrief entstand vor dem Jahre 57 zu Korinth, die Gefangenschaftsbriefe von 61 - 63 n. Chr.

Das große Theater von Ephesus, der Schauplatz der

leidenschaftlichen Protestversammlung gegen Paulus,

wo die in Aufruhr gebrachte Volksmenge während fast

zwei Stunden schrie: „G ß A E !“ (Apg 19)

„ Groß ist die Artemis von Ephesus“

Aber um jene Zeit entstand ein nicht unbedeutender Aufruhr um des Weges willen.

Denn ein gewisser Mann namens Demetrius, ein Silberschmied, verfertigte silberne

Tempel der Diana und verschaffte den Künstlern beträchtlichen Gewinn. Diese

versammelte er samt den Arbeitern desselben Faches und sprach: Ihr Männer, ihr wißt,

daß von diesem Gewerbe unser Wohlstand kommt. Und ihr seht und hört, daß dieser

Paulus nicht allein in Ephesus, sondern fast in ganz Asia eine große Menge überredet

und umgestimmt hat, indem er sagt, daß es keine Götter gebe, die mit Händen gemacht

werden. Aber es besteht nicht nur die Gefahr, daß dieses unser Geschäft in Verruf

kommt, sondern auch, daß der Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet und

zuletzt auch ihre Majestät gestürzt wird, die doch ganz Asia und der Erdkreis verehrt!

Als sie das hörten, wurden sie voll Zorn und schrieen: Groß ist die Diana der Epheser!

Und die ganze Stadt kam in Verwirrung, und sie stürmten einmütig ins Theater und

zerrten die Mazedonier Gajus und Aristarchus, die Reisegefährten des Paulus, mit sich.

Als aber Paulus unter die Volksmenge gehen wollte, ließen es ihm die Jünger nicht zu.

Auch etliche der Asiarchen, die ihm wohlgesonnen waren, sandten zu ihm und baten

ihn, sich nicht ins Theater zu begeben. Hier schrie nun alles durcheinander; denn die

Versammlung war in der größten Verwirrung, und die Mehrzahl wußte nicht, aus

welchem Grund sie zusammengekommen waren. Da zogen sie aus der Volksmenge den

Alexander hervor, da die Juden ihn vorschoben. Und Alexander gab mit der Hand ein

Zeichen und wollte sich vor dem Volk verantworten. Als sie aber vernahmen, daß er

ein Jude sei, schrieen sie alle wie aus einem Mund etwa zwei Stunden lang: Groß ist die

Diana der Epheser! Da beruhigte der Stadtschreiber die Menge und sprach: Ihr Männer

von Ephesus, wo ist denn ein Mensch, der nicht wüßte, daß die Stadt Ephesus die

Tempelpflegerin der großen Göttin Diana und des vom Himmel gefallenen Bildes ist?

Da nun dies unwidersprechlich ist, so solltet ihr euch ruhig verhalten und nichts

Übereiltes tun. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Tempelräuber sind,

noch eure Göttin gelästert haben. Wenn aber Demetrius und die Künstler, die mit ihm

sind, gegen jemand eine Klage haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind

Statthalter da; sie mögen einander verklagen! Habt ihr aber ein Begehren wegen

anderer Angelegenheiten, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden.

Denn wir stehen in Gefahr, daß wir wegen des heutigen Tages des Aufruhrs angeklagt

werden, weil kein Grund vorliegt, womit wir diese Zusammenrottung entschuldigen

könnten! Und als er das gesagt hatte, entließ er die Versammlung. (Apg 19)

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Oberstes Gesetz: „Bewahre das dir anvertraute Gut!“ (2 Tim 1,14). Allerschärfstens reagierte er gegen jedes Abweichen von den „Wegen in Christus“ (1 Kor 4,17), „von der gesunden Lehre“ (1 Tim 6), von einem Evangelium, das zurecht bestünde, auch „wenn ein Engel vom Himmel käme, um ein anderes zu verkünden.“ (Gal 1,8)

Kein Gegner Christi hat sich so wild, so unbändig gegen dieses Zeugnis gewehrt wie Paulus; Christus war ihm ein Ärgernis, ein Gräuel, seine Zeugen hat er verfolgt, gefesselt und gefangengesetzt. (Apg 22,4)

„Ich verfolgte die Gemeinde Gottes und suchte sie zu vernichten!“(Gal 1,13) Plötzlich ist der gekreuzigte Christus seine Überwältigung: „Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“ (2 Kor

4,6) Nichts Stolzeres vermag er zu sagen als „Apostel Jesu Christi“. Was früher sein Haß war, ist jetzt seine Liebe.

In seinem Haß und in seiner Liebe ist Paulus der eindringlichste Zeuge Jesu Christi. Es gab viele Zeugen, die all das mitterlebt hatten, und viele dieser Zeugen lebten noch, als die Evangelienberichte geschrieben und ständig in den Gemeinden vorgelesen wurden.

„Das alles hat sich ja nicht in einem Winkel zugetragen.“ (Apg 26,26), sagt Paulus vor Gericht. Er hat sich für die Wahrheit seines Berichtes über die Auferstehung Jesu berufen auf das Zeugnis der mehr als 500 Brüder, „von denen die meisten bis jetzt noch leben.“ (1 Kor 15,6)

Über diese gepflasterte Säulenstraße in Korinth, die vom Marktplatz direkt zum Hafen hinunterführt, ist Paulus oft geschritten. Im gastlichen Haus des Zelttuchehepaares Aquilla und Priszilla fand er Unterkunft und Arbeit. Eineinhalb Jahre verkündete er hier die frohe Botschaft Christi, bis man ihn vor den Richterstuhl schleppte. Die Grundmauern der Basilika, wo Paulus als Angeklagter vor dem Prokonsul stand, sind noch erkennbar in der Bildmitte rechts.

Matthäus, von dem Papias schreibt, daß er „Herrensprüche auf aramäisch zusammenstellte“, und Johannes waren Apostel und Augenzeugen.

Markus, Vetter des Barnabas, Reisegefährte des Paulus auf dessen erster Missionsreise und späterer Mitarbeiter des Petrus in Rom, ist Verfasser des Evangeliums, das heute weithin als das älteste, griechisch geschriebene Evangelium gilt. Papisas schreibt darüber:

„Markus, der Dolmetsch des Petrus, schreibt alles woran er sich erinnern konnte, sorgfältig auf,

wenn auch nicht der Reihe nach, sowohl Worte als auch Taten des Herrn.“

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Lukas , der geborene Heide (Kol 4,11), Arzt (Kol 4,14), Begleiter und Mitarbeiter des Paulus (Phm

24), der griechischen Allgemeinsprache hervorragend mächtig, schrieb nicht als Augen- und Ohrenzeuge, ließ sich aber „von Augenzeugen und Dienern des Wortes, nachdem er allem von

vorn an genau nachgegangen ist“, über Jesus auf das getreueste Bericht erstatten und benützte neben mündlichen Aussagen auch schriftliche Aufzeichnungen seiner Vorgänger, nämlich des Markus, und als weitere Quelle den aramäischen Matthäus in griechischen Übersetzung. Ängstlich gewissenhaft, opferte er sogar sein von allen anerkanntes Griechisch, wo es gilt, hebräisch-aramäische Texte dem Wortlaut nach zu übersetzen. Er schrieb das dritte

Evangelium und die Apostelgeschichte.

Johannes, der greise Apostel, zeichnet das letzte der Evangelien erst rund 35 Jahre später in Ephesus auf. Er denkt aramäisch und schreibt griechisch. Johannes kennt die drei Synoptiker, ergänzt sie und wagt es, zu den drei ersten noch ein viertes

Evangelium hinzuzuschreiben, wobei er von der herkömmlichen Weise absieht; wie mit leichter

Handbewegung holt er zu dem kühnen Wurf aus, in neuen Zusammenhängen, mit neuen

Angaben und psychologischen Tiefenblick einen Christus zu zeichnen, dessen intimstes

Seelenleben in einer Innerlichkeit, Zartheit und Liebe aufstrahlt, wie nur jener Jünger zu schreiben vermochte, „den Jesus lieb hatte“ und der gewürdigt worden war, beim letzten Abendmahl an der Brust Jesu zu ruhen.

Straße in Ephesus, die zum oberen Marktplatz hinaufführt, der in Bau war, als der Evangelist Johannes

sich in der Stadt aufhielt.

So kann der heilige Schriftsteller Johannes betonen, daß er nur Selbsterlebtes berichte (Joh 1,14;

19,35), genau so, wie er es in seinem Brief (1 Jo 1,13) beteuert.

Johannes schreibt: „Und der dies gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und

dieser weiß, daß er die Wahrheit sagt, auf daß ihr glaubt.“ (Jo 19,36), und: „Was wir gehört, was wir mit eigenen Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände

berührt haben, das künden wir. Erschienen ist das Leben! Wir haben es gesehen und bezeugen es.

Wir verkünden, was wir gesehen, gehört und betastet haben…“ (1 Jo 1,13) Weiter: „Und wir, wir haben es geschaut und bezeugen es, daß der Vater den sohn abgesandt hat

als Heiland der Welt. Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er

bleibt in Gott.“ (1 Jo 4,14) 12

Ruinen der aus dem 3. Jahrhundert

stammenden Synagoge von Kafarnaum,

die vermutlich an der gleichen

Stelle stehen, wo sich die

Synagoge befand, in der Jesus mit

all der Vollmacht lehrte, die

seine Zuhörer zugleich verwirrte

und begeisterte. Hier Sprach er

die Worte:

„Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt,

wird nie mehr Durst haben.“ (Jo 6,35) „…mein Fleisch ist wahrhafte eine Speise, und mein Blut ist wahrhafter Trank.“

„Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der

lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich ißt, durch mich

leben.“ (Jo 6,55) „Wer davon ißt und trinkt, ohne zu bedenken, daß es der Leib des Herrn ist, der ißt und trinkt sich

das Gericht.“ (1 Kor 11,29) Als Petrus und Johannes vor Gericht standen, bot man ihnen Begnadigung an unter der Bedingung, fortan zu schweigen. Da antworteten die Apostel: “Es ist unmöglich, von dem nicht zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apg 4,20) Petrus sagt: „Denn wir sind nicht klug ersonnenen Legenden gefolgt, als wir auch die Macht und Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus kundtaten, sondern wir sind Augenzeugen seiner herrlichen Majestät gewesen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hocherhabenen Herrlichkeit an in erging: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen haben! Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her kommen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.“ (2 Petr 1,16)

Der Berg Tabor. Hier erlebten die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes als Augen – und Ohrenzeugen die Verklärung Jesu, und Johannes bezeugt ähnlich wie Petrus: „Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des

einzigen Sohnes vom Vater.“ (Jo 1,14)

Johannes: „Im Anfang war das Wort (Jesus), und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieser war am Anfang bei Gott. Alles ist durch ihn geworden, und ohne ihn ward nichts von dem,

was geworden ist.“ (Joh 1,1)

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Jesus – wahrer Mensch und wahrer Gott

1. Er erfüllt die Messias-Verheißung Der Messias ist göttlich: „Gott selber wird kommen, euch zu erlösen“ (Jes 35,4) und: „Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt… Dir will ich Völker zum Erbe geben und zum Besitz der Erde Grenzen.“ (Ps 2,7)

Setze dich zu meiner Rechten!“ (Ps 109)

Die Vollendung aber wird, und auch das „steht geschrieben“, nur durch das Leiden des Erlösers möglich sein:

„Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen8 willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.

Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der HERR

ließ ihn treffen unser aller Schuld. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund

nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor

seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf.“ (Jes 53)

„Seht das Lamm Gottes“ (Jo 1,29), so bezeichnet Johannes der Täufer Jesus, den Messias.

Taufstätte Christi am Jordan, wo Johannes der Täufer Jesus als den Messias verkündet.

Und Jesus litt, „damit die Schrift in Erfüllung geht“. „Mußte nicht Christus all das leiden, um so in seine Herrlichkeit einzugehen?“ (Lk 24) Der Einzug in Jerusalem, die Schrecklichkeit der Tortur, das Loswerfen über sein Gewand, das Grab eines Reichen … alles geht in Erfüllung. Im Buche Daniel (Dan 7, 13) wird vom Messias als von einem, der aussieht „wie ein Menschensohn“.

„Aus der Hand Gottes“ nimm er entgegen „Macht und Ansehen und Herrschaft und das

Reich, daß alle Völker, Geschlechter und Zungen ihm dienen müssen, Seine Macht ist eine

ewige, die nicht vergeht…“

Dieses Wort bezieht Jesus, als er unter Eid vor Gericht befragt wird, auf sich. (Mt 26, 57-66)

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Mehr als 80mal nimmt er den Titel Menschensohn – Messias für sich in Anspruch. Immer wieder betont Jesus seine Sendung: „Ich muß die Frohe Botschaft vom Reiche Gottes verkünden, dazu bin ich gesandt.“ (Lk 4,43)

„Die Zeit ist erfüllt und das Gottesreich nahe herbeigekommen!“ (Mk 1,15) „Wenn ich mit dem Finger Gottes Dämonen austreibe, so ist das Reich Gottes zu euch gekommen.“ (Lk 11,20)

Er fragt: „Für wen haltet ihr mich?“ Petrus: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Und Jesus bestätigt es und geht für diese seine messianische Sendung auch in den Tod. (Mt 16)

2. Jesus Christus nennt sich den wesensgleichen Sohn

Gottes.

Hier ist nicht „Sohn“ in einem allgemeinen Sinn gemeint – etwa als Liebling oder Gesandter Gottes – oder Sohn, wie wir alle Kinder Gottes sind, sondern Sohn in einem sehr genauen und ihm allein zukommenden Sinn. Auch die Juden haben klar die Tragweite seiner Worte verstanden: „Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muß er sterben, denn er hat sich selbst zum Sohn Gottes gemacht!“ (Jo 19,7) „Er nennt Gott seinen Vater und macht sich so Gott gleich.“ (Jo 5,18)

Jesus berichtigt dies nicht. Er ist wirklich „der Sohn, der einzige, der geliebte.“ (Mk 12,1)

Er schreibt sich göttliche Erkenntnis zu: „Niemand kennt den Sohn als der Vater, und den Vater kennt niemand als der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.“ (Mt 11,27)

Er nimmt göttliches Sein für sich in Anspruch: „Ehe Abraham ward, bin ich.“ (Jo 8,58) Er bittet den Vater: „Verherrliche mich bei dir mit der

Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt entstand.“ (Jo 17,5)

Ja, im letzten sind Vater und Sohn wesensgleich: „Ich und der Vater sind eins.“ (Jo 10,30) „Wer mich sieht, der sieht den Vater.“ (Jo 14,9. „Mein Vater wirkt bis zur Stunde, so wirke auch ich.“ (Jo 5,17)

So beansprucht er göttliche Ehre: „… damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren!“ (Jo 5,23), und läßt sich Anbetung gefallen: „Mein Herr und mein Gott!“ (Jo 20,28)

3. Er macht vom Glauben an sich das ewige Heil jedes

Menschen abhängig.

„Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird

das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ (Jo 3,36)

Der Glaube an Jesus selbst hilft den Kranken: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ (Mt 9,22)

So wird auch, wer an ihn glaubt, das ewige Leben haben: „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.“ (Jo 11,25)

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„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“ (Jo 3,16)

Die vielen Selbstaussagen Jesu werden so deutlich: "ICH BIN das lebendige Brot, das vom

Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brote ißt, wird ewig Leben." (Joh 6,51)

Der Abendmahlsaal in Jerusalem. In

seiner heutigen Gestalt stammt der

Raum aus der Kreuzritterzeit. Er

wurde zwischenzeitlich als Moschee

benutzt.

Hier brach Jesus nach antiker Sitte

im Orient am Abend vor seinem Tod das

Brot mit seinen Jüngern:

„Das ist mein Leib, der für euch gegeben

wird … Das ist der Kelch des neuen

Bundes, mein Blut, das für euch

vergossen wird.“

„Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 6,51)

„Ich bin die Tür. Wer durch mich eingeht, wird gerettet werden.“ (Jo 10,9)

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Jo 14,6)

4. Er macht sic sie Selbstaussagen des ewigen Gottes im

Alten Bund zueigen.

Auf dieses „Ich bin“ stößt man immer wieder. Dies aber ist der ehrwürdige, aus Scheu

nicht ausgesprochene Name Gottes.

„ICH BIN (ANI HU) der Herr dein Gott.“ Seht nun, daß ICH, ICH es BIN (ANI HU),

und es ist kein Gott außer mir.“ (5 Mos 32) Dieses „ICH der HERR“, „ICH BIN“ durchzieht das Alte Testament, oft in Verbindung mit menschlicher Furcht: „ICH BIN der Herr, dein Gott, der deine Rechte erfaßt, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht!“ (Jes 43 u. 44)

So erscheint Jesus den bedrängten Jüngern vor Tagesanbruch mitten auf dem unruhigen See

Genezareth. Sie schreien auf. Er aber spricht: „ICH BIN es, fürchtet euch nicht.“ (Mk 6,50)

Kein sterblicher Mensch darf dieses „ICH BIN“ (ANI HU) aussprechen. Im Alten Bund hat

Gott der Herr gesagt: „Ihr seid meine Zeugen – Spruch des Herrn-, die ich erwählt habe, damit ihr

erkennt und mir glaubt und einseht, daß ICH es BIN. Vor mir ist kein Gott erschaffen und nach

mir wird keiner sein. ICH, ICH allein BIN der Herr!“ (Jes 43,10)

Jetzt übernimmt Jesus diese Worte: „Jetzt schon sage ich es euch…, damit ihr glaubt, daß ICH es

BIN.“ (Jo 13,19) „Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß

ICH es BIN…“ (Jo 8,28)

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Die jüdische Laubhüttenfest-Liturgie ist reich an „ICH BIN“ Texten (z.B. gab es einen

Litaneigesang der Priester zur Prozession, der aus dem Wechsel von ANI HU und HOSIANNA bestand. die Tempelpriester waren ja die einzigen, die den Gottesnamen ANI HU überhaupt aussprechen durften). Nun bezieht Jesus das Laubhüttenfestritual mit Wasser, Licht, Sündenvergebung auf sich:

„Wer dürstet, komme zu mir und trinke.“ (Jo 7,37) „ICH BIN das Licht der Welt.“ (Jo 12) „Wenn ihr nicht glaubt, daß ICH es BIN, so werdet ihr in euren Sünden sterben.“ (Jo 8,24)

Der Jakobsbrunnen (Bir Yakub) bei Sychar (Samarien am Fuß des Berges Garizim in der Nähe von Sichem/heute Nablus).

Der Jakobsbrunnen, an dem Jesus der Samariterin antwortet „ICH BIN es, der mit dir redet.“ (Jo 4,26)

Ja, er nennt sich mit dem Gottesnamen und bezeichnet sich als ewig: „Ehe Abraham ward, BIN ICH.“ (Jo 8,58) Das war für die Juden ein so ungeheurer Frevel, daß sie sogleich „Steine aufhoben“, um ihn als Gotteslästerer zu töten. Und dann steht er vor Gericht:

„Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?“ (Mk 14,61)

Jesus antwortet: „ANI HU – ICH BIN es. Und ihr werdet den Menschensohn sitzen

sehen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels.“ (Mk 14,62)

Das Urteil für solch eine Behauptung fest: Gotteslästerung!

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5. Er handelt als Gott.

Er läßt Sünden nach. Sünde ist ein Vergehen gegen Gott, und nur Gott kann sie vergeben. Jesus aber läßt Sünden nach und bestätigt die Wirklichkeit dieses an sich ja nicht kontrollierbaren Geschehens durch Krankenheilung. (Mt 9,2-8)

Er legt autoritativ das Gebot Gottes aus und setzt ein neues daneben: „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist…, ich aber sage euch!“ (12mal in der Bergpredigt/Mt 5,1-7, 29) „Ich gebe euch ein neues Gebot!“ (Jo 13,34)

Er ist der Herr über den Tag des Herrn: „Hier ist mehr als der Tempel … Der Menschensohn is

Herr über den Sabbat.“ (Mt 12,6-8) Er schickt seine Engel aus und hält Gericht: „Der Menschensohn wird kommen mit seinen Engeln … Er vergilt jedem nach seinen Werken.“ (Mt 16,27; 25,31) Unter Naturkatastrophen erscheint er zum Gericht, und alle vernehmen sein Urteil. (Mt 24,29) Er macht lebendig: „Es ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben habe. Ich werde ihn am Jüngsten Tag auferwecken.“ ((Jo 6,40) Wie er

Vater Tote auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.“ (Jo 5,2) Und er beweist die Wahrheit seiner Worte durch Krankenheilungen und Totenerweckungen:

„Ich will; sei rein!“ (Mk 1,41) „Ich sage dir, steh auf!“ (Mk5) Er sendet aus göttlicher Machtvollkommenheit Jünger aus: „Mir ist alles Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters

und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe.

Seht, ich bin bei euch bis ans Ende der Welt.“ (Mt 28) „Alles ist mir von meinem Vater übergeben.“ (Mt 11,27) „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ (Jo 20,21) „Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben!“ (Mt 16,18)

6. Und seine Jünger glauben an ihn Thomas: „ !“ (Jo 20,28)

Johannes: „ w w !“ (1 Jo 5,20)

Paulus: „ , ü , , in Ewigkeit. Amen!“ (Röm 9,5)

„…z ß J .“

(Tit 2,13)

Petrus: „… (=“Ky “, a e a e c e G e a e) und

Heiland Jesus Christus.“ (2 Petr 1,1)

Paulus: „Jesus Christus ist der Herr.“ (Phil 2,11) „Aber er, der in Gottesgestalt war, hielt die Gottgleichheit nicht wie einen Raub fest, sondern entäußerte sich selbst, nahm Knechtsgestalt an und wurde den Menschen gleich. Er erschien im Äußeren als Mensch und erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tode … Im Namen Jesu soll sich jedes Knie beugen im Himmel und auf Erden und in der Unterwelt.“ (Phil 2,6)

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Die Auferstehung Christi

Sie ist die Mitte des christlichen Glaubens und das beherrschende Thema der apostolischen Verkündigung.

„Jesus von Nazareth … diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben

war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Doch Gott hat ihn

auferweckt; wir alle bezeugen es!“ (Apg 2,23)

Und vor Gericht, als man Petrus und Johannes unter der Bedingung, von allem zu schweigen,

freilassen will: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott! Wir

können unmöglich schweigen von dem, was wir gesehen und gehört haben!“ (Apg 4,19)

In dem wohl ältesten Glaubensbekenntnis der Urgemeinde (1 Kor 15,3-5) sagt Paulus: „Denn

ich habe euch zu allererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für

unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und daß er begraben worden ist und daß er

auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, und daß er dem Kephas erschienen ist, danach

den Zwölfen. Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten

noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Danach erschien er dem Jakobus, hierauf

sämtlichen Aposteln. Zuletzt aber von allen erschien er auch mir…“

Felsengrabkammer bei Jerusalem aus der Zeit Christi.

Schon im ältesten Buch des Neuen Testaments, dem vor 50 n. Chr. geschriebenen

1.Thessalonicherbrief, ist die Auferstehung bezeugt. Eine spätere Legendenbildung

ist also ausgeschlossen.

„Wenn Christus nicht auferstanden ist, dann ist unsere Predigt nichtig, dann sind wir falsche Zeugen Gottes.“ (1 Kor 15,14)

Die Apostel und mit ihnen die frühen Christengemeinden waren von der Auferstehung des Herrn

stringent überzeugt.

Sie waren bereit, für die Wahrheit ihres Zeugnisses in den Tod zu gehen und vielerlei irdische

Nachteile in Kauf zu nehmen. Und daß die Predigt der Apostel keine nur geistig sinnbildliche

Auferstehung meinte, zeigt die Verkündigung des Paulus. Ihm ist es um die leibliche, reale

Auferstehung zu tun, ihretwegen verspotten ihn die Leute von Athen, die ja an dem Fortleben der

Seele durchaus festhielten. (Apg 17,32)

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Jesus erschien als der Lebendige: vor Maria Magdalena (Jo 20,11), vor anderen

Frauen (Mt 28,8), vor dem Emmausjüngern (Lk 24,13-35), vor Petrus (Lk 24,34), vor allen

Aposteln außer Thomas (Lk24,36-43), vor allen Aposteln (Jo 20,24-29), vor mehreren Jüngern

am See Genezareth(Jo 21,1) , vor mehr als fünfhundert Jüngern in Galiläa (1Kor 15,6), vor

Jakobus (1Kor 15,7), vor den Jüngern in Jerusalem (Apg 1,4-5 , vor Paulus (1 Kor 15,8).

Die Jünger waren „kleingläubig“, jedenfalls sehr kritisch und nüchtern, und sie blieben es auch, als

sie die Gerüchte von einer Auferstehung hörten.

„Ihr Unverständigen, wie seid ihr doch so schwerfällig zu glauben.“ (Lk 24,25)

Die Jünger kommen sehr schwer zum Glauben: Maria Magdalena nimmt erst an, man habe den

Leichnam fortgenommen. (Jo 20,13) Die Apostel halten den Bericht für Weibergeschwätz. (Lk 24,11)

Als ihnen Jesus selber erscheint, vermeinen sie einen Geist zu sehen. Jesus muß mit ihnen essen,

sich berühren lassen. (Lk 24,36-43) Thomas zweifelt bis zuletzt, bis auch er greifen und begreifen

kann. (Jo 20)

Der Areopag in Athen von der Akropolis aus

gesehen. Hier auf diesem Felsen stehend hielt

Paulus seine berühmte Rede von der Auferstehung.

Nicht der Osterglaube der Jünger an den Herrn, der unmöglich tot sein konnte, steht also am Anfang all der Erscheinungen. Umgekehrt: Erst die Erscheinungen überzeugen die schwerfälligen Jünger, daß Jesus lebt.

"Denn erschienen ist die Gnade Gottes, heilbringend für alle Menschen,

und unterrichtet uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnend,

besonnen und gerecht und gottselig leben in der jetzigen Weltzeit,

indem wir erwarten die selige Hoffnung und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen

Gottes und unseres Retters Jesus Christus,

der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns von aller Gottlosigkeit loskaufte und sich

selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken." (Tit 2,11-15)

Æ O N E V A N G E L I Ω

ΛΩ

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