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Was sagen Jugendliche ohne Behinderung zum Thema Inklusion? Gespräche mit Jugendlichen ohne Behinderung über Jugendliche mit Behinderung, Teil 1 Von Projektreporter Jan Dimog März 2013 1 Einander kennenlernen „Hier bekommt man Hilfe bei den Hausaufgaben. Danach spiele ich mit meinen Freunden oder ich gehe zum Töpferkurs. Ich finde es gut, dass die Jugendlichen mit Behinderung auch manchmal hier sind und sie betreut werden. Die Jugendlichen können ja nichts dafür, dass sie behindert sind. Deshalb ist es gut, dass wir einander kennenlernen.“ Sophie, 10 J. Angebote für Kinder mit und ohne Behinderung von 9 bis 12 Jahren Die Kinder können ihre Freizeit in der JeverNeun aktiv gestalten, kreativ sein und gemeinsam die Zeit verbringen. Mal- und Töpferkurse, Mädchen- oder Fußballgruppe und die Kindertheatergruppe sind Teil des Nachmittagsprogramms. Das Kindercafé hat von Montag bis Freitag von 15 – 17 Uhr geöffnet. Sozial sein „Ich bin jeden Tag hier, treffe meine Freunde und spiele hier. Überhaupt sind die Freizeitbeschäftigungen cool. Die Jugendlichen mit Behinderung sind Menschen wie wir alle und sollten so behandelt werden wie man selbst als Mensch behandelt werden möchte. Ich bin halt ein sehr sozialer Mensch.“ Ole, 12 J. Unterschiede und Gleichheit „Ich bin täglich hier. Erst zur Hausaufgabengruppe, danach zum Spielen. Ich habe letztes Jahr zum Weihnachtsfest die Theateraufführung der Jugendlichen mit Behinderung gesehen. Es hat Spaß gemacht, weil es ungewöhnlich war. Die Jugendlichen sind Menschen wie wir, mit dem Unterschied, dass sie ein wenig anders sind. Natürlich sollte man sie so behandeln wie alle anderen Menschen auch.“ Nataša, 11 J.

JeverNeun Jugendliche Teil 1

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Was sagen Jugendliche ohne Behinderung zum Thema Inklusion? Gespräche mit Jugendlichen ohne Behinderung über Jugendliche mit Behinderung, Teil 1 Von Projektreporter Jan Dimog

März 2013 1

 

Einander kennenlernen „Hier bekommt man Hilfe bei den Hausaufgaben. Danach spiele ich mit meinen Freunden oder ich gehe zum Töpferkurs. Ich finde es gut, dass die Jugendlichen mit Behinderung auch manchmal hier sind und sie betreut werden. Die Jugendlichen können ja nichts dafür, dass sie behindert sind. Deshalb ist es gut, dass wir einander kennenlernen.“

Sophie, 10 J.

Angebote für Kinder mit und ohne Behinderung von 9 bis 12 Jahren Die Kinder können ihre Freizeit in der JeverNeun aktiv gestalten, kreativ sein und gemeinsam die Zeit verbringen. Mal- und Töpferkurse, Mädchen- oder Fußballgruppe und die Kindertheatergruppe sind Teil des Nachmittagsprogramms. Das Kindercafé hat von Montag bis Freitag von 15 – 17 Uhr geöffnet.

 

 

Sozial sein „Ich bin jeden Tag hier, treffe meine Freunde und spiele hier. Überhaupt sind die Freizeitbeschäftigungen cool. Die Jugendlichen mit Behinderung sind Menschen wie wir alle und sollten so behandelt werden wie man selbst als Mensch behandelt werden möchte. Ich bin halt ein sehr sozialer Mensch.“

Ole, 12 J.

 

Unterschiede und Gleichheit „Ich bin täglich hier. Erst zur Hausaufgabengruppe, danach zum Spielen. Ich habe letztes Jahr zum Weihnachtsfest die Theateraufführung der Jugendlichen mit Behinderung gesehen. Es hat Spaß gemacht, weil es ungewöhnlich war. Die Jugendlichen sind Menschen wie wir, mit dem Unterschied, dass sie ein wenig anders sind. Natürlich sollte man sie so behandeln wie alle anderen Menschen auch.“

Nataša, 11 J.

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Reden und erklären „Ich bin hier seit Februar 2013 Praktikantin. Ich kenne das Jugendcafé gut, weil ich drei Jahre lang hierher gegangen bin. Ich glaube, dass der Umgang mit Menschen mit Behinderungen nicht immer einfach ist, aber machbar und möglich. Bei mir war es so, dass ich am Anfang nicht wusste wie ich mit ihnen umgehen sollte. Aber, auch dank der Leiter und Betreuer, die viel erklärt haben, hat sich bei mir auch einiges verändert. Das ist auch der Schlüssel, finde ich: reden, erklären und sich damit auseinandersetzen.“

Wiebke, 17 J.

Gut, dass sie kommen „Ich bin hier, weil ich die Hilfe bei den Hausaufgaben brauche und weil ich Spaß habe, z.B. wenn ich in der Küche mitkoche. Bei den Behinderten gibt es eine, die viel umarmt. Das will ich aber nicht. Ich habe nix gegen Umarmungen, ich weiß bloß nicht, ob ich dabei nicht Fehler mache. Es ist gut, dass sie hierher kommen, damit sie auch andere, nicht-behinderte Kinder sehen.“

Petar, 11 J.

Menschen wie wir „Ich bin täglich hier. Meine Freunde sind da, meine Schwester auch. Als ich das erste Mal die Jugendlichen mit Behinderungen gesehen habe, habe ich mich zurückgehalten. Ich kannte das nicht, wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Aber Bastian und Katrin haben viel darüber gesprochen. Das hat geholfen. Die sind halt auch Menschen. Wie wir. Nur ein wenig anders. Ich finde Alina z.B. sehr nett.“

Ana, 12 J.