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Johannes-Passion Jo�. Sebastian Bach BWV 245
Eintrittspreise: 23,00 € · 18,00 € · 10,00 €
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre: Eintritt frei
Samstag, 14.03.2015 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr)ev. Johanneskirche Moers-Meerbeck, Bismarckstraße 32Mitglied der Musikalischen Gesellschaft Moerswww.moerser-kammerchor.de
Liebe Freunde des Moerser Kammerchors, sehr geehrte Damen und Herren,
Ich freue mich, Sie alle am heutigen Abend in
der ev. Johanneskirche im Namen des Moerser
Kammerchores zu unserem Konzert begrüßen
zu dürfen.
Diejenigen, die mehrfach oder vielleicht sogar
regelmäßig unsere Konzerte besuchen, werden
nicht verwundert sein, dass ich auch heute die
Sorge des Moerser Kammerchores noch einmal
aufgreife, die darin besteht, dass wir für die Zu-
kunft weiterhin unsicheren Zeiten hinsichtlich
eines Auff ührungsortes für unsere nächsten Kon-
zerte entgegensehen. Bereits in unserer Begrü-
ßung anlässlich des Konzertes „Weihnachtsora-
torium“ am Vorabend des 4. Advents 2014, hatte
ich mitteilen müssen, dass das heutige Konzert
defi nitiv das letzte Konzert in den Räumlichkeiten
der ev. Johanneskirche sein wird, da Umbauten
eine weitere Nutzung als Konzertraum in Zukunft
nicht mehr möglich machen werden.
An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzlicher
Dank an die Evangelische Kirchengemeinde
Moers-Meerbeck für die freundliche Aufnahme
und tatkräftige Unterstützung in den letzten
Jahren!
Mit großem Interesse habe ich zur Kenntnis ge-
nommen, dass off enbar eine realistische Perspek-
tive besteht, im Jahre 2015 wieder in der Evan-
gelischen Stadtkirche in Moers konzertieren zu
können.
Wir alle hoff en und wünschen uns, dass die wei-
tere Zeitgestaltung nicht dazu führt, dass der re-
gelmäßige Konzertzyklus unterbrochen werden
muss. Ich darf Ihnen versichern, dass der Vorstand
des Moerser Kammerchores mit Hochdruck daran
arbeitet, auch alternative Räumlichkeiten weiter
zu prüfen.
Das heutige Konzert stellt für jeden Chor eine
besondere Herausforderung dar. In einer Werk-
einführung zur Johannespassion des Komponis-
ten Markus Schönewolf habe ich dazu folgende
Ausführungen gefunden:
„(…) Mit 2 gewaltigen Chören, 14 Turbachören,
11 Choralsätzen und der Beteiligung an 2 Arien
wird dem Chor eine tragende Rolle zugedacht.
Im Gegensatz zu denen der Matthäus-Passion
sind die Turbasätze, mit denen der Chor die Rol-
le der Massen übernimmt, von ausladendem
Umfang ungekannt zugespitzter, Bachs eigene
Ästhetik geradezu überwindender Tonsprache.
Neben den enormen technischen Hürden ist die
psychologische Belastung für die Sängerinnen
und Sänger nicht zu unterschätzen, nimmt der
Chor doch Jesus gefangen, verlangt als Pöbel
dessen Kreuzigung, mimt die prügelnden und
spottenden Häscher, streitet sich um seine Klei-
der, während der Geschundene über der Szene
hängend am Holz verreckt. Daneben repräsentiert
er in den Choralsätzen, in ihrer Funktion den Ari-
en vergleichbar, intelligent kommentierend und
Titus Heck,Vorsitzender des Moerser Kammerchores
aufrichtig Anteil nehmend den Zuhörer/die ge-
samte Christenheit (…) und bettet den Herrn im
Schlusschor zu Ruhe. (…)“
Auch wenn die Wortwahl des Komponisten uns
teilweise sehr hart erscheinen mag, zeigt sich
doch die Bandbreite der Herausforderungen aus
meiner Sicht eindringlich.
Wir wünschen uns und Ihnen im Sinne dieser
Vielfältigkeit und Tiefe einen besinnlichen und
anrührenden Konzertabend.
Titus Heck
1. Vorsitzender des Moerser Kammerchores
Eines darf nie vergessen werden: Ohne unsere
Inserenten und Sponsoren wäre auch dieses Kon-
zert nicht möglich gewesen, das alleine über die
Gestaltung der Eintrittspreise nicht einmal bei
ausverkauftem Haus finanziert werden kann.
Daher ein besonderer Dank an unsere treuen
Inserenten und Sponsoren!
Innenraum der Nikolaikirche zu Leipzig, Blick Richtung Altar
Quelle: Wikipedia
Johannes-Passion (BWV 245)Johann Sebastian Bach
Samstag, 14. März 2015
19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
ev. Johanneskirche, Moers-Meerbeck, Bismarckstr. 32
Ausführende: Elisa Rabanus Sopran (Arien, Ancilla)
Esther Borghorst Alt (Arien)
Mark Heines Tenor (Evangelist)
Gregor Finke Bass (Jesus)
Sebastian Neuwahl Bass (Pilatus, Petrus, Arien)
Moerser Kammerchor e. V.
Camerata Louis Spohr Düsseldorf
Jens-Peter Enk Orgel-Continuo
Leitung: Klaus-Peter Pfeifer
m o e r s e r k a m m e r c h o r e.v.
Vereinsanschrift:Kantstraße 9 · 47447 Moers Tel. 0 28 41 - 3 43 36 · Fax 0 28 41 - 1 67 [email protected]
Vorstand:Titus Heck, Vorsitzender · Arno Kleinlützum, stv. VorsitzenderUli Cremer, Schriftführer · Gisela Jans, SchatzmeisterinDorothea Hillemacher, Notenwartin · Klaus-Peter Pfeifer, ChorleiterSusanne Weber-Spickers, Beisitzerin · Dietmar Kramer, Beisitzer
Die Veranstaltung fi ndet in Zusammenarbeit mit der Stadt Moers statt.Gestaltung und Produktion: KLXM Crossmedia GmbH, Moers · www.klxm.de
Johann Sebastian Bach hat seine Johannes-Pas-
sion wahrscheinlich in der Zeit vor Ostern 1724
in relativ kurzer Zeit komponiert. Dabei konnte
er neben dem biblischen Passionstext aus dem
Johannes-Evangelium auf den fertigen Text eines
unbekannten Dichters zurückgreifen, der sich
stark an der damals sehr bekannten Dichtung
„Der für die Sünde der Welt Gemarterte und Ster-
bende Jesus“ des Hamburger Ratsherren Barthold
Heinrich Brockes orientiert. Passionsvertonungen
dieser Vorlage gibt es unter anderem auch von
Reinhard Keiser, Georg Friedrich Händel, Georg
Philipp Telemann, Johann Friedrich Fasch und
Gottfried Heinrich Stölzel.
Im Laufe seines Lebens hat Bach die Passion insge-
samt mindestens viermal aufgeführt, wobei es im-
mer wieder zu Bearbeitungen und Veränderungen
kam. Die heute zur Auff ührung gebrachte Fassung
ist eine Mischung aus der unvollendeten Neufas-
sung vom Ende der 1730er-Jahre und der vierten
Fassung von 1749, ohne die späteren Textände-
rungen in den Arien.
Der Dichter der Passion orientiert sich über weite
Strecken an der Theologie des Johannes-Evange-
liums. Schon im Eingangschor „Herr unser Herr-
scher“ ist dies deutlich zu erkennen. Nicht Jesus
als Mensch und Leidender stehen hier im Mittel-
punkt, sondern der Auftrag des Gottessohnes, die
Menschen zu erlösen und seine Verherrlichung
durch die gläubige Gemeinde. Dieser Aspekt fi n-
det sich besonders in den insgesamt 11 Chorälen
aber auch in der Sopran-Arie „Ich folge dir gleich-
falls“ und in der Alt-Arie „Es ist vollbracht“ wieder.
Der von Seufzermotiven geprägte 1. Teil dieser
Trauerarie wird im zweiten Teil kontrastiert mit
dem fanfarenartigen Thema „Der Held aus Juda
siegt mit Macht“.
Der Evangelienbericht stimmt bis auf zwei Ein-
schübe mit dem Text des Johannes überein. Er-
gänzt sind zwei Stellen aus Matthäus: „Da dachte
Petrus an die Worte Jesu [...] und ging hinaus und
weinete bitterlich“ sowie „Und der Vorhang im
Tempel zerriss in zwei Stück[...]“. Ursache für die
beiden Einfügungen ist off enbar die Absicht, Af-
fekte wie „Klage“ und „Reue“ im Sinne der Aff ek-
tenlehre der Zeit nutzbar zu machen.
In den Chören benutzt Bach an vier Stellen einen
genialen Kunstgriff , indem er die selben musika-
Die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach
Johann Sebastian Bach im Jahre 1746. Ölgemälde von Elias Gottlob Haußmann
Am Karfreitag des Jahres 1724 erklang in der Leipziger Nikolaikirche erstmals Johann Sebas-tian Bachs Johannes-Passion. Heute ist das hochdramatische Werk auf der ganzen Welt ein Inbegriff der musikalischen Auseinandersetzung mit dem zentralen Thema des christlichen Glaubens. „Kühner“ sei die Johannes-Passion, urteilte einst Robert Schumann, „gewaltiger, poetischer“ als ihr Schwesterwerk, die Matthäus-Passion – „wie gedrängt, wie durchaus genial, namentlich in den Chören, und von welcher Kunst!“
Das BLICKWINKEL-Team freut sich auf Sie!
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lischen Themen mit unterschiedlichen Texten
versieht. So entstehen folgende Paarungen, die
der Passion eine dramatische Dichte und Steige-
rung verleihen:
„Wäre dieser nicht ein Übeltäter“
– „Wir dürfen niemand töten“
„Sei gegrüßet lieber Judenkönig“
– „ Schreibe nicht der Judenkönig“
„Kreuzige“
– „Weg, weg mit dem“
„Wir haben ein Gesetz“
– „Lässest du diesen los“
Überhaupt ist der Chor von Anfang bis Ende der
Passion in den Handlungsablauf eingebunden. In
den Chorälen vertritt er die versammelte Gemein-
de und macht das Geschehen zu seinem eigenen
Anliegen, das in die heutige Zeit transportiert
wird. In den Volkschören ist er direkt an dem Pas-
sionsgeschehen beteiligt und lässt die Vergangen-
heit wieder lebendig werden. Am Ende steht er am
Grab des Gekreuzigten und singt den Schlusschor
„Ruht wohl ihr heiligen Gebeine“. Doch es bleibt
nicht bei der Trauer. Ganz im Sinne von Johannes
heißt es dort: „Das Grab, das mir bestimmet ist
und ferner keine Not umschließt, macht mir den
Himmel auf und schließt die Hölle zu.“
Klaus-Peter Pfeifer
Elisa Rabanus (Sopran). Die
Düsseldorferin hat sich weit-
gehend auf die Musik des 16.
bis 18. Jahrhunderts spezia-
lisiert. So gewann sie z.B. den
ersten Preis beim „Austria Baroque Academy
Music Award“ in Gmunden, Österreich. Sie ar-
beitet freischaff end als Solistin und als freie Mit-
arbeiterin für bedeutende deutsche Rundfunk-
chöre.
Elisa Rabanus studierte Gesang an der Hoch-
schule für Musik und Tanz Köln – zunächst mit
Diplom-Abschluss in der künstlerischen Ausbil-
dung Oper und Konzert bei Prof. Henner Leyhe
und darauf folgend mit dem Master of Music
in Barockgesang bei Prof. Kai Wessel und Prof.
Barbara Schlick.
Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie in
Meisterklassen bei Prof. Gerald Hambitzer, In-
geborg Danz, Prof. Klesie Kelly-Moog und Prof.
Ute von Garczinsky.
Im Rahmen ihrer Konzerttätigkeit arbeitete Elisa
Rabanus u.a. mit den Originalklang-Ensembles
Concerto Köln, Düsseldorfer Hofmusik, Le Con-
cert Lorrain und Das Kleine Konzert und trat bei
renommierten Festivals wie den Brühler Schloss-
konzerten, den Tagen Alter Musik Herne, dem
Festival Alte Musik Knechtsteden, den Händel
Festspielen Halle, dem Bachfest Leipzig und dem
Rheingau Musikfestival auf.
Ihre Arbeit führte sie u.a. mit den Ensembles
Cantus Cölln, Rheinische Kantorei, Immortal
Bach Ensemble, Kölner Kammerchor und den
Dirigenten Konrad Junghänel, Hermann Max,
Peter Neumann, Helmuth Rilling und Morten
Schuldt Jensen zusammen. Sie wirkt regelmä-
ßig bei CD- und Rundfunkproduktionen für den
WDR, NDR, SWR, den Saarländischen Rundfunk
und den Deutschlandfunk mit.
Die im Emsland geborene
Altistin Esther Borghorst
erhielt ihre Gesangsausbil-
dung bei Prof. Mechthild Ge-
org, Prof. Janina Stano sowie
bei Prof. Gudrun Pelker. Ihre privaten Gesangs-
studien setzt sie derzeit bei Ingeborg Danz fort.
Ihre rege Konzerttätigkeit führte sie auf verschie-
dene Konzertpodien im In- und Ausland, darun-
ter das Théâtre des Champs Elisée in Paris, die
Kölner Philharmonie, die Düsseldorfer Tonhalle
sowie das Aichi Art Center in Nagoya / Japan.
Im Jahr 2012 war sie Preisträgerin beim Euregio
Vokalwettbewerb in Heek. Die Schwerpunkte
ihrer sängerischen Tätigkeit liegen im Konzert-
und Oratorienbereich. Zu ihrem breit gefächer-
ten Repertoire zählen vorwiegend geistliche,
Die Mitwirkenden
4 7 4 4 1 M o e r s | K i r c h s t r a ß e 8 K i r c h s t r a ß e 8Tel. 02841-23170 | Fax 02841-170694 Fax 02841-170694w w w . s c h u h - s e i l t g e n . d ew w w . s c h u h - s e i l t g e n . d e
Die Mitwirkenden
aber auch weltliche Kompositionen vom Barock
bis zur zeitgenössischen Musik, ausgehend von
den großen Werken Händels und Bachs (Messias,
Weihnachtsoratorium, Johannes-Passion, Matthä-
us-Passion, h-moll Messe) bis hin zu Kompositio-
nen von Haydn, Mozart (div. Messen, Requiem),
Mendelssohn (Elias, Paulus), Brahms, Rossini (Peti-
te messe solenelle), Donizetti (Requiem), Langlais,
Honegger (König David), Pärt und Sisask.
Des Weiteren gilt ihre besondere Liebe dem
Liedgesang, dem sie sich seit einigen Jahren
gemeinsam mit der polnischen Pianistin Ho-
norata Rusin widmet. Als Mitglied des Solisten-
Ensembles „Consort Franckfort” beschäftigte sie
sich schwerpunktmäßig mit der Alten Musik.
Zusammen mit dem auf zeitgenössische Mu-
sik spezialisierten und mehrfach international
preisgekrönten Chor „Modus Novus” arbeitete
sie außerdem mit Harry Christophers, Fritz ter
Wey, Scott MacPherson und Mauricio Kagel zu-
sammen. Esther Borghorst lebt mit ihrer Familie
in Dinslaken und arbeitet dort regelmäßig mit
verschiedenen Chören als Stimmbildnerin und
erteilt privat und im Rahmen der Musikschule
Gesangsunterricht. Neben ihren musikalischen
Aktivitäten arbeitet Esther Borghorst als Apothe-
kerin in einer öff entlichen Apotheke.
Mark Heines (Tenor). Sein
breit aufgestelltes Repertoire
erarbeitete sich Mark Heines
unter Anleitung des engli-
schen Tenors und Grün-
dungsmitglied der ”King’s Singers“ Alastair
Thompson, sowie der ungarischen Sopranistin
Krisztina Laki.
Auf der Opernbühne zeigt sich der jugendliche
Tenor charakterstark: Er fühlt sich gleich wohl
in barocken Partien Georg Friedrich Händels
(Acis and Galatea, Acis) oder Thomas Arnes
(Artaxerxes, Rimines), wie in der Wiener Klassik
und Mozarts Theatermusik (Zauberfl öte, Tamino;
Don Giovanni, Don Ottavio). Ebenso spielfreu-
dig zeigt er sich als Rinuccio in Puccinis Gianni
Schicchi oder Lysander in Brittens A Midsummer
Night’s Dream.
Große Aufmerksamkeit erringt Mark Heines
mit seinen dramatischen Interpretationen der
Bachschen Passionsoratorien, die er bereits unter
der Leitung von Helmuth Rilling vielfach mitge-
staltete, und zugleich durch oratorische Werke
Joseph Haydns, Felix Mendelssohn Bartholdys
oder Gioacchino Rossinis.
Sein vielseitiges musikalisches Interesse ver-
wirklicht Mark Heines im Rahmen intensiver
Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Bei seiner
Erster Teil1. Coro Herr, unser Herrscher, dessen RuhmIn allen Landen herrlich ist!Zeig uns durch deine Passion,Dass du, der wahre Gottessohn,Zu aller Zeit,Auch in der größten Niedrigkeit,Verherrlicht worden bist!
2a. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach Kidron, da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wusste den Ort auch, denn Jesus versammlete sich oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu sich hatte genom-men die Schar und der Hohen-priester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Als nun Jesus wusste alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen:Jesus: Wen suchet ihr?Evangelist: Sie antworteten ihm:
2b. Coro Jesum von Nazareth.
2c. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Jesus spricht zu ihnen: Jesus: Ich bin‘s.Evangelist: Judas aber, der ihn verriet, stund auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin‘s, wichen sie zurücke und fielen zu Boden. Da fragete er sie abermal:Jesus: Wen suchet ihr?Evangelist: Sie aber sprachen:
2d. Coro Jesum von Nazareth.
2e. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Jesus antwortete:Jesus: Ich hab‘s euch gesagt, dass ich‘s sei, suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen!
3. Choral O große Lieb, o Lieb ohn alle Maße,Die dich gebracht auf diese Mar-terstraßeIch lebte mit der Welt in Lust und Freuden,Und du musst leiden.
4. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Auf dass das Wort erfüllet würde, welches er sagte: Ich habe der keine verloren, die du mir gegeben hast. Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein recht Ohr ab; und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petro:Jesus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater ge-geben hat?
5. Choral Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleichAuf Erden wie im Himmelreich.Gib uns Geduld in Leidenszeit,Gehorsam sein in Lieb und Leid;Wehr und steur allem Fleisch und Blut,Das wider deinen Willen tut!
6. Recitativo (Tenor)Evangelist: Die Schar aber und der Oberhauptmann und die Diener der Juden nahmen Jesum und bunden ihn und führeten ihn aufs erste zu Hannas, der war Kaiphas Schwäher, welcher
des Jahres Hoherpriester war. Es war aber Kaiphas, der den Juden riet, es wäre gut, dass ein Mensch würde umbracht für das Volk.
7. Aria (Alt) Von den Stricken meiner SündenMich zu entbinden,Wird mein Heil gebunden.Mich von allen LasterbeulenVöllig zu heilen,Läßt er sich verwunden.
8. Recitativo (Tenor) Evangelist: Simon Petrus aber folgete Jesu nach und ein ander Jünger.
9. Aria (Sopran) Ich folge dir gleichfalls mit freu-digen SchrittenUnd lasse dich nicht,Mein Leben, mein Licht.Befördre den LaufUnd höre nicht auf,Selbst an mir zu ziehen, zu schie-ben, zu bitten.
10. Recitativo (Tenor I, Tenor II Bass I, Bass II, Sopran) Evangelist: Derselbige Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in des Hohenpriesters Palast. Petrus aber stund draußen für der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Ho-henpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führete Petrum hinein. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petro:Sopran: Bist du nicht dieses Men-schen Jünger einer?Evangelist: Er sprach:Petrus I: Ich bin‘s nicht.Evangelist: Es stunden aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlfeu‘r gemacht (denn es war kalt) und wärmeten sich.
Petrus aber stund bei ihnen und wärmete sich. Aber der Hohe-priester fragte Jesum um seine Jünger und um seine Lehre. Jesus antwortete ihm:Jesus: Ich habe frei, öffentlich geredet für der Welt. Ich habe allezeit gelehret in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgnen geredt. Was fragest du mich darum? Frage die darum, die gehöret haben, was ich zu ihnen geredet habe! Siehe, dieselbigen wissen, was ich gesaget habe.Evangelist: Als er aber solches redete, gab der Diener einer, die dabeistunden, Jesu einen Backen-streich und sprach:Diener: Solltest du dem Hohen-priester also antworten?Evangelist: Jesus aber antwortete:Jesus: Hab ich übel geredt, so be-weise es, dass es böse sei, hab ich aber recht geredt, was schlägest du mich?
11. Choral Wer hat dich so geschlagen,Mein Heil, und dich mit PlagenSo übel zugericht‘?Du bist ja nicht ein SünderWie wir und unsre Kinder,Von Missetaten weißt du nicht.Ich, ich und meine Sünden,Die sich wie Körnlein findenDes Sandes an dem Meer,Die haben dir erregetDas Elend, das dich schläget,Und das betrübte Marterheer.
12a. Recitativo (Tenor) Evangelist: Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohen-priester Kaiphas. Simon Petrus stund und wärmete sich, da sprachen sie zu ihm:
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Johannes-Passion (BWV 245)
12b. Coro Bist du nicht seiner Jünger einer?
12c. Recitativo (Tenori, Bass) Evangelist: Er leugnete aber und sprach:Petrus: Ich bin‘s nicht.Evangelist: Spricht des Hohen-priesters Knecht‘ einer, ein Ge-freundter des, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte:Diener: Sahe ich dich nicht im Garten bei ihm?Evangelist: Da verleugnete Petrus abermal, und alsobald krähete der Hahn. Da gedachte Petrus an die Worte Jesu und ging hinaus und weinete bitterlich.
13. Aria (Tenor) Ach, mein Sinn,Wo willt du endlich hin,Wo soll ich mich erquicken?Bleib ich hier,Oder wünsch ich mirBerg und Hügel auf den Rücken?Bei der Welt ist gar kein Rat,Und im HerzenStehn die SchmerzenMeiner Missetat,Weil der Knecht den Herrn ver-leugnet hat.
14. Choral Petrus, der nicht denkt zurück,Seinen Gott verneinet,Der doch auf ein‘ ernsten BlickBitterlichen weinet.Jesu, blicke mich auch an,Wenn ich nicht will büßen;Wenn ich Böses hab getan,Rühre mein Gewissen!
Zweiter Teil15. Choral Christus, der uns selig macht,Kein Bös‘ hat begangen,Der ward für uns in der Nacht
Als ein Dieb gefangen,Geführt für gottlose LeutUnd fälschlich verklaget,Verlacht, verhöhnt und verspeit,Wie denn die Schrift saget. 16a. Recitativo (Tenor, Bass)Evangelist: Da führeten sie Jesum von Kaiphas vor das Richthaus, und es war frühe. Und sie gingen nicht in das Richthaus, auf dass sie nicht unrein würden, sondern Ostern essen möchten. Da ging Pi-latus zu ihnen heraus und sprach:Pilatus: Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen?Evangelist: Sie antworteten und sprachen zu ihm:
16b. Coro Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überant-wortet.
16c. Recitativo (Tenor, Bass) EvangelistDa sprach Pilatus zu ihnen:Pilatus: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetze!Evangelist: Da sprachen die Juden zu ihm:
16d. Coro Wir dürfen niemand töten.
16e. Recitativo (Tenor, Bass I, Bass II) Evangelist: Auf dass erfüllet wür-de das Wort Jesu, welches er sag-te, da er deutete, welches Todes er sterben würde. Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm:Pilatus: Bist du der Juden König?Evangelist: Jesus antwortete:Jesus: Redest du das von dir selbst, oder haben‘s dir andere von mir gesagt.
Evangelist: Pilatus antwortete:Pilatus: Bin ich ein Jüde? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan?Evangelist: Jesus antwortete:Jesus: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darob kämpfen, dass ich den Ju-den nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen.
17. Choral Ach großer König, groß zu allen Zeiten,Wie kann ich gnugsam diese Treu ausbreiten?Keins Menschen Herze mag indes ausdenken,Was dir zu schenken.Ich kann‘s mit meinen Sinnen nicht erreichen,Womit doch dein Erbarmen zu vergleichen.Wie kann ich dir denn deine Lie-bestatenIm Werk erstatten?
18a. Recitativo (Tenor, Bass I, Bass II) Evangelist: Da sprach Pilatus zu ihm:Pilatus: So bist du dennoch ein König?Evangelist: Jesus antwortete:Jesus: Du sagst‘s, ich bin ein Kö-nig. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, dass ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.Evangelist: Spricht Pilatus zu ihm:Pilatus: Was ist Wahrheit?Evangelist: Und da er das gesaget, ging er wieder hinaus zu den Ju-den und spricht zu ihnen:
Pilatus: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohn-heit, dass ich euch einen losgebe; wollt ihr nun, dass ich euch der Juden König losgebe?Evangelist: Da schrieen sie wieder allesamt und sprachen:
18b. Coro Nicht diesen, sondern Barrabam!
18c. Recitativo (Tenor) Evangelist: Barrabas aber war ein Mörder. Da nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn.
19. Arioso (Bass) Betrachte, meine Seel, mit ängst-lichem Vergnügen,Mit bittrer Lust und halb be-klemmtem HerzenDein höchstes Gut in Jesu Schmer-zen,Wie dir auf Dornen, so ihn stechen,Die Himmelsschlüsselblumen blühn!Du kannst viel süße Frucht von seiner Wermut brechenDrum sieh ohn Unterlass auf ihn!
20. Aria (Tenor) Erwäge, wie sein blutgefärbter RückenIn allen StückenDem Himmel gleiche geht,Daran, nachdem die WasserwogenVon unsrer Sündflut sich verzogen,Der allerschönste RegenbogenAls Gottes Gnadenzeichen steht!
21a. Recitativo (Tenor) Evangelist: Und die Kriegsknech-te flochten eine Krone von Dornen und satzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und sprachen:
21b. Coro Sei gegrüßet, lieber Judenkönig!
21c. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Und gaben ihm Backen-streiche. Da ging Pilatus wieder he-raus und sprach zu ihnen:Pilatus: Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, dass ihr erkennet, dass ich keine Schuld an ihm finde.Evangelist: Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und Purpurkleid. Und er sprach zu ihnen:Pilatus: Sehet, welch ein Mensch!Evangelist: Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sprachen:
21d. Coro Kreuzige, kreuzige!
21e. Recitativo (Tenor, Bass)Evangelist: Pilatus sprach zu ihnen:Pilatus: Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm!Evangelist: Die Juden antworteten ihm:
21f. Coro Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.
21g. Recitativo (Tenor, Bass I, Bass II) Evangelist: Da Pilatus das Wort hö-rete, fürchtet‘ er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu:Pilatus: Von wannen bist du?Evangelist: Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu ihm:Pilatus: Redest du nicht mit mir? Weißest du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugeben?
Evangelist: Jesus antwortete:Jesus: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben; darum, der mich dir überantwortet hat, der hat‘s größ‘re Sünde.Evangelist: Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe.
22. Choral Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn,Muss uns die Freiheit kommen;Dein Kerker ist der Gnadenthron,Die Freistatt aller Frommen;Denn gingst du nicht die Knecht-schaft ein,Müßt unsre Knechtschaft ewig sein. 23a. Recitativo (Tenor) Evangelist: Die Juden aber schrieen und sprachen:
23b. Coro Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum Könige machet, der ist wider den Kaiser.
23c. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Da Pilatus das Wort hö-rete, führete er Jesum heraus und satzte sich auf den Richtstuhl, an der Stätte, die da heißet: Hochpflas-ter, auf Ebräisch aber: Gabbatha. Es war aber der Rüsttag in Ostern um die sechste Stunde, und er spricht zu den Juden:Pilatus: Sehet, das ist euer König!Evangelist: Sie schrieen aber:
23d. Coro Weg, weg mit dem, kreuzige ihn!
23e. Recitativo (Tenor, Bass) Spricht Pilatus zu ihnen:Pilatus: Soll ich euren König kreu-zigen?Evangelist: Die Hohenpriester ant-worteten:
23f. Coro Wir haben keinen König denn den Kaiser.
23g. Recitativo (Tenor) Evangelist: Da überantwortete er ihn, dass er gekreuziget würde. Sie nahmen aber Jesum und führeten ihn hin. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da hei-ßet Schädelstätt, welche heißet auf Ebräisch: Golgatha.
24. Aria B e Coro Eilt, ihr angefochtnen Seelen,Geht aus euren Marterhöhlen,Eilt - Wohin? - nach Golgatha!Nehmet an des Glaubens Flügel,Flieht - Wohin? - zum Kreuzeshügel,Eure Wohlfahrt blüht allda!
25a. Recitativo (Tenor) Evangelist: Allda kreuzigten sie ihn, und mit ihm zween andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne. Pilatus aber schrieb eine Über-schrift und satzte sie auf das Kreuz, und war geschrieben: „Jesus von Nazareth, der Juden König“. Diese Überschrift lasen viel Juden, denn die Stätte war nahe bei der Stadt, da Jesus gekreuziget ist. Und es war geschrieben auf ebräische, griechische und lateinische Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilato:
25b. Coro Schreibe nicht: der Juden König, sondern dass er gesaget habe: Ich bin der Juden König.
25c. Recitativo (Tenor, Bass)Evangelist: Pilatus antwortet:Pilatus: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.
26. Choral In meines Herzens GrundeDein Nam und Kreuz alleinFunkelt all Zeit und Stunde,Drauf kann ich fröhlich sein.Erschein mir in dem BildeZu Trost in meiner Not,Wie du, Herr Christ, so mildeDich hast geblut‘ zu Tod!
27a. Recitativo (Tenor) Evangelist: Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuziget hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegesknechte sein Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war un-genähet, von oben an gewürket durch und durch. Da sprachen sie untereinander:
27b. Coro Lasset uns den nicht zerteilen, son-dern darum losen, wes er sein soll.
27c. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Auf dass erfüllet würde die Schrift, die da saget: Sie haben meine Kleider unter sich geteilet und haben über meinen Rock das Los geworfen, Solches taten die Kriegesknechte. Es stund aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und Maria Mag-dalena. Da nun Jesus seine Mutter sahe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter:Jesus: Weib, siehe, das ist dein Sohn!Evangelist: Darnach spricht er zu dem Jünger:Jesus: Siehe, das ist deine Mutter!
28. Choral Er nahm alles wohl in achtIn der letzten Stunde,Seine Mutter noch bedacht,
Setzt ihr ein‘ Vormunde.O Mensch, mache Richtigkeit,Gott und Menschen liebe,Stirb darauf ohn alles Leid,Und dich nicht betrübe! 29. Recitativo (Tenor, Bass) Evangelist: Und von Stund an nahm sie der Jünger zu sich. Darnach, als Jesus wusste, dass schon alles voll-bracht war, dass die Schrift erfüllet würde, spricht er:Jesus: Mich dürstet!Evangelist: Da stund ein Gefäße voll Essigs. Sie fülleten aber einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Isopen, und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er:Jesus: Es ist vollbracht!
30. Aria (Alt) Es ist vollbracht!O Trost vor die gekränkten Seelen!Die TrauernachtLäßt nun die letzte Stunde zählen.Der Held aus Juda siegt mit MachtUnd schließt den Kampf.Es ist vollbracht!
31. Recitativo (Tenor) Evangelist: Und neiget das Haupt und verschied.
32. Aria (Bass, Chor) Mein teurer Heiland, lass dich fragen,Jesu, der du warest tot,Da du nunmehr ans Kreuz geschla-genUnd selbst gesagt: Es ist vollbracht,Lebest nun ohn Ende,Bin ich vom Sterben frei gemacht?In der letzten TodesnotNirgend mich hinwendeKann ich durch deine Pein und SterbenDas Himmelreich ererben?
Ist aller Welt Erlösung da?Als zu dir, der mich versühnt,O du lieber Herre!Du kannst vor Schmerzen zwar nichts sagen;Gib mir nur, was du verdient,Doch neigest du das HauptUnd sprichst stillschweigend: ja.Mehr ich nicht begehre! 33. Recitativo (Tenor) Evangelist: Und siehe da, der Vor-hang im Tempel zerriss in zwei Stück von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen.
34. Arioso (Tenor) Mein Herz, in dem die ganze WeltBei Jesu Leiden gleichfalls leidet,Die Sonne sich in Trauer kleidet,Der Vorhang reißt, der Fels zerfällt,Die Erde bebt, die Gräber spalten,Weil sie den Schöpfer sehn erkalten,Was willst du deines Ortes tun?
35. Aria (Sopran) Zerfließe, mein Herze, in Fluten der ZährenDem Höchsten zu Ehren!Erzähle der Welt und dem Himmel die Not:Dein Jesus ist tot!
36. Recitativo (Tenor) Evangelist: Die Juden aber, dieweil es der Rüsttag war, dass nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über (denn desselbigen Sab-bats Tag war sehr groß), baten sie Pilatum, dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und bra-chen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuziget war. Als sie aber zu Jesu kamen, da sie sahen, dass er schon gestorben
war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer eröffnete seine Seite mit ei-nem Speer, und alsobald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeuget, und sein Zeugnis ist wahr, und der-selbige weiß, dass er die Wahrheit saget, auf dass ihr gläubet. Denn solches ist geschehen, auf dass die Schrift erfüllet würde: „Ihr sollet ihm kein Bein zerbrechen“. Und abermal spricht eine andere Schrift: „Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben“.
37. Choral O hilf, Christe, Gottes Sohn,Durch dein bitter Leiden,Dass wir dir stets untertanAll Untugend meiden,Deinen Tod und sein UrsachFruchtbarlich bedenken,Dafür, wiewohl arm und schwach,Dir Dankopfer schenken!
38. Recitativo (Tenor) Evangelist: Darnach bat Pilatum Jo-seph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war (doch heimlich aus Furcht vor den Juden), dass er möchte ab-nehmen den Leichnam Jesu. Und Pilatus erlaubete es. Derowegen kam er und nahm den Leichnam Jesu herab. Es kam aber auch Niko-demus, der vormals bei der Nacht zu Jesu kommen war, und brachte Myrrhen und Aloen untereinander, bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und bunden ihn in leinen Tücher mit Spezereien, wie die Juden pflegen zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er ge-kreuziget ward, ein Garten, und im Garten ein neu Grab, in welches nie-mand je geleget war. Daselbst hin legten sie Jesum, um des Rüsttags willen der Juden, dieweil das Grab nahe war.
39. Coro Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine,Die ich nun weiter nicht beweine,Ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh!Das Grab, so euch bestimmet istUnd ferner keine Not umschließt,Macht mir den Himmel auf und schließt die Hölle zu.
40. Choral Ach Herr, lass dein lieb EngeleinAm letzten End die Seele meinIn Abrahams Schoß tragen,Den Leib in seim SchlafkämmerleinGar sanft ohn einge Qual und PeinRuhn bis am jüngsten Tage!Alsdenn vom Tod erwecke mich,Dass meine Augen sehen dichIn aller Freud, o Gottes Sohn,Mein Heiland und Genadenthron!Herr Jesu Christ, erhöre mich,Ich will dich preisen ewiglich!
BARBARA BUCHHANDLUNG · Burgstr. 3 · 47441 Moers
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Arbeit begleiten ihn sowohl Ensembles, die sich
der historischen Auff ührungspraxis widmen, wie
die Hannoversche Hofkapelle oder das Main-Ba-
rockorchester, aber auch Orchester mit moder-
nem Instrumentarium, wie das Bach-Collegium
Stuttgart.
Mit großer Ambition tritt Mark Heines bei Auf-
führungen zeitgenössischer Kompositionen in
Erscheinung, unter anderem als regelmäßiger
Gast der Ruhrtriennale sang er in Urauff ührun-
gen und Werken von Tan Dun, Sofi a Gubaidulina,
Wolfgang Rihm, Claude Vivier, Samir Odeh-Tami-
mi, Enojuhani Rautavaara, John Taverner oder
Salvatore Sciarrino.
Gregor Finke studierte zu-
nächst Kirchenmusik an der
Folkwang-Hochschule Essen.
Nach dem anschließenden
Studium der Alten Musik,
Hauptfach Gesang, am Sweelinck-Conservato-
rium Amsterdam bei Peter Kooy und Max van Eg-
mond setzte seine umfangreiche Konzerttätig-
keit ein. Neben dem gängigen Konzertrepertoire
bildet die Alte Musik einen Schwerpunkt seiner
künstlerischen Arbeit. Er arbeitete mit namhaf-
ten Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Konrad
Junghänel und Paul van Nevel zusammen.
In verschiedenen Opernproduktionen konnte er
sein sängerisches und darstellerisches Können
unter Beweis stellen, zuletzt war er als Gast an
den Wuppertaler Bühnen mit Salvatore Sciarri-
nos Oper „Macbeth“ zu sehen (Spielzeit 2006/07).
Seit dem Wintersemester 2007/ 08 unterrichtet
er an der Folkwang-Universität der Künste in
Essen.
Sebastian Neuwahl (Bariton)
–Der junge Bass-Bariton Se-
bastian Neuwahl wurde 1988
in Neuss geboren. Seine mu-
sikalische Ausbildung be-
gann er früh in der Kirchenmusikarbeit seiner
Heimatgemeinde und erlangte so neben Erfah-
rungen im Chor und Emsemble auch erste solis-
tische Auftrittspraxis. So sang er bereits vor dem
Abitur in Großkirchen wie dem Hamburger Mi-
chel, dem Dom zu Wetzlar oder der Kaiser-Wil-
helm-Gedächtniskirche in Berlin. Nach dem ersten
Gesangsunterricht bei Alastair Thompson (King‘s
Singers), wurde er als Jungstudent in der Ge-
sangsklasse Prof. Josef Protschkas an der Musik-
hochschule in Köln aufgenommen, wo er nach
dem Abitur auch sein Bachelorstudium absolviert.
Seit dem Jahr 2012 studiert er privat bei Gemma
Visser in Maastricht. Bereits während seiner Studi-
enzeit gab er sein solistisches Debüt als Leutnant
von Schweinitz („Der Bettelstudent“ von Karl Mil-
Die Mitwirkenden
Die Mitwirkenden
löcker) während der Xantener Sommerfestspiele
im Jahre 2010. Es folgten Mitwirkungen in Hoch-
schulproduktionen, wie bei „La fi nta giardiniera“
(W.A.Mozart) als Nardo oder in einer Neuaufl age
von Claudio Monteverdis Oper „Il ritorno d‘Ulixe in
patria“ im Auftrag der Bayer AG Leverkusen. Zu-
letzt führten ihn Engagements an die Kammero-
per Köln, wo er die Rollen des Papageno („Die
kleine Zauberfl öte“), Pappacoda („Eine Nacht in
Venedig“ von J.Strauss) und Antonio („Hochzeit
des Figaro“) übernahm.
Neben seiner Bühnentätigkeit fühlt er sich auch
dem Konzertfach sehr verbunden. Sein Repertoire
umfasst neben einer großen Anzahl Bachkantaten
auch die berühmten Oratorien der romantischen
Komponisten Deutschlands, Frankreichs und
Englands. Sebastian Neuwahl singt regelmäßig
Liederabende und Oratorienkonzerte in ganz
Deutschland, der Schweiz und den Beneluxlän-
dern. Im Jahr 2015 war er bereits mit Dvoraks „Bi-
blischen Liedern“ in der Wuppertaler Hauptkirche
zu hören gewesen und freut sich nun auf sein
Debüt als Bass-Solist in Bachs „Johannespassion“.
Jens-Peter Enk wurde 1971
in Braunschweig geboren
und schon früh wurde seine
musikalische Begabung ent-
deckt. Mit 7 Jahren erlernte
er das Klavier – und mit 11 Jahren das Orgelspiel.
Mit 13 Jahren war Jens-Peter Enk schon fest-
angestellter Organist an einer ev-luth.Kirchen-
gemeinde im Kreis Peine (bei Hannover). Diese
Anstellung führte er insgesamt 20 Jahre aus.
Das Studium führte ihn an die Hochschule für
Musik und Theater nach Hannover – und dann
an die Hochschule für Künste in Bremen. Von
2001 bis 2005 war Jens-Peter Enk auch Assistent
der Chorleitungsprofessorin Friederike Woeb-
cken an der Hochschule für Künste, Bremen. Er
machte den B – und das große Kirchenmusik A-
Abschluss. Seit seinem 17. Lebensjahr war Jens-
Peter Enk auch Leiter von verschiedenen Chören
(Kirchenchören) aber auch Assistent vom Chor-
direktor am Stadttheater Hildesheim mit Leitung
des sinfonischen Chores. Konzertreisen führten
ihn ins In – und Ausland (u.a. auch nach Südafrika
und England).
Von 1997 bis 2005 war er 2. Kirchenmusiker an
der St. Andreas-Kirche in Hildesheim (dort steht
die größte Orgel Norddeutschlands). Von 2006
bis 2012 war Jens-Peter Enk Kantor und Orga-
nist an der Christuskirche in Düsseldorf, bevor
er im Februar 2012 als Leiter in die Arbeitsstelle
Kirchenmusik im Theologischen Zentrum der
Evangelischen Kirche im Rheinland in Wuppertal
berufen wurde. Zugleich bekleidet er die Kan-
torenstelle der Evangelischen Kirchengemeinde
in Wuppertal-Unterbarmen.
Der Moerser Kammerchor e.V. ist ein Konzert-
und Oratorienchor und besteht aus über 120
aktiven Sängerinnen und Sängern. In seiner
über 60-jährigen Geschichte kamen fast alle
großen Werke der Chorliteratur zur Aufführung.
Eine besondere Bedeutung spielt die chorische
und individuelle Stimmbildung, die von einem
eigenen Stimmbildner versehen wird. Die leis-
tungsorientierten Proben und Konzerte werden
ergänzt durch ein gut funktionierendes gesell-
schaftliches Mitein ander im Chor.
Eine Reihe von CD-Einspielungen, Konzertreisen
ins In- und Ausland und die Teilnahme an den
Großveranstaltungen der Musikalischen Gesell-
schaft Moers zeugen von der Wirksamkeit des
Kammerchores.
Die „Camerata Louis Spohr“ besteht in ihren
ursprünglichen Formen bereits seit vielen Jah-
ren. Es ist ein festes Ensemble, welches als Pro-
jektorchester seine ideale Form gefunden hat.
Die Mitglieder sind alle Berufsmusiker aus den
namhaften Orchestern im Rheinland und spie-
len seit Jahren in verschiedenen Formationen
zusammen, hierbei stets unter der bewährten
Betreuung und dem Management ihres Solo-
Oboisten Bernd Fugelsang.
Seit einigen Jahren plante nun Bernd Fugelsang,
der nach vielen Jahren im Orchester 2007 mit sei-
ner Dirigenten-Ausbildung begann, zusammen
mit Estelle Spohr, seiner Ehefrau und Nachfahrin
des berühmten Komponisten, Dirigenten und
Geigers Louis Spohr (1784-1859), aus diesen For-
mationen ein festes, großes Orchester zu bilden.
Die Musiker der „Camerata Louis Spohr“ haben
sich zum Ziel gesetzt, im musikalischen Alltag
etwas Herausragendes zu schaffen. So ist das
Orchester auch innerhalb seiner Struktur zu
einem harmonischen Klangkörper gewachsen,
der gerne von verschiedenen Kantoren und Di-
rigenten eingeladen wird. So erfolgten Gastspie-
le mit Konzerten in Königswinter (Petersberg),
Niederkrüchten (St. Bartholomäus) und Brüggen
(St. Nikolaus), Kleve (städt. Singgemeinde Kleve),
Mettmann (St. Lambertus) oder an St. Gertrud
in Düsseldorf.
Das Orchester erfreut sich eines zunehmenden
Bekanntheitsgrades und steht als Profiorchester
Kooperationen und Projekten mit Chören im
Rheinland offen gegenüber.
WOLFRAM TACKEFachanwalt für Verwaltungsrecht
PETER BOSCHHEIDGENFachanwalt für Arbeitsrecht
FRANK LEMMFachanwalt für Bau- und Architektenrecht
DR. ESTHER SUHRFachanwältin für Arbeitsrecht
GUIDO SCHÄFERFachanwalt für Familienrecht
DR. GERD-DIETER HAARFachanwalt für Bau- und Architektenrecht
DR. CHRISTOPH SCHERERFachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht
MICHAEL FÜLLINGFachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz
DANIEL VOGELFachanwalt für VerwaltungsrechtFachanwalt für Sozialrecht
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Klaus-Peter Pfeifer, Musik-
studium in Düsseldorf (Kir-
chenmusik, Liedbegleitung
und Gesang). Unterricht bei
den Professoren Hartmut
Schmidt (Dirigieren), Almut Rößler (Orgel) und
Ingeborg Reichelt (Gesang). 1979 Kantoren- und
1984 staatliches Musiklehrer-Examen.
1982 Stipendiat der Richard-Wagner Stiftung
in Bayreuth, im selben Jahr Studienleiter an der
Berliner Kammeroper. Mitwirkung als Sänger
bei verschiedenen Opernprojekten (Urauff üh-
rungen) sowie Liederabende und Konzerte.
Teilnahme an Meisterkursen im Bereich Ge-
sang und Dirigieren in Karlsruhe (Internationa-
le Händel-Akademie), Stuttgart (Internationale
Bach-Akademie) und Salzburg (Mozarteum) und
weitere Dirigierstudien bei Sir John Pritchard in
Köln und London. Musikalisch-szenische Auf-
führungen von Telemanns „Tag des Gerichts“
und Bachs „Weihnachtsoratorium“. Begründer
der alle zwei Jahre stattfi ndenden „Willicher
Kirchenmusikwoche“ unter Einbeziehung der
Bildenden und Darstellenden Künste.
Seit 1976 Kantor der Ev. Emmaus-Kirchenge-
meinde Willich und Gründer der „Emmaus-
Kantorei“. Seit 1997 Musikalischer Leiter des
„Moerser Kammerchor e. V..“ Von 1990 bis 1998
Dozent für Gesang an der Düsseldorfer Robert-
Schumann-Musikhochschule. Seit 1997 Kreiskan-
tor des Kirchenkreises Krefeld-Viersen.
Nach jedem Konzert beginnt der Moerser Kam-
merchor mit der Erarbeitung eines neuen Werkes
anspruchsvoller Chorliteratur.
Wenn Sie beim Hören der Johannespassion Lust
bekommen haben, mit uns zu singen, sind Sie
herzlich eingeladen, sich mit uns neuen Heraus-
forderungen zu stellen. Wir begrüßen Sie auch
gerne als Projektsänger, um auszuprobieren, ob
Sie sich unserem Chor dauerhaft anschließen
möchten.
Geprobt wird jeden Dienstag (nicht in den Schul-
ferien) von 19:45 Uhr bis 21:45 Uhr im Kammer-
musiksaal des Martinstiftes, Filder Straße 126,
47447 Moers.
Interessierte wenden sich bitte an unseren
Vorsitzenden, Titus Heck, Telefon 02841/21025
Wir freuen uns über Ihr Interesse, aber auch
wenn Sie nicht mitsingen möchten, den Chor
aber finanziell fördern wollen. Mit jedem Beitrag
unterstützen Sie die Chorarbeit und die Perspek-
tive, dass wir weiterhin in Moers unseren Beitrag
am kulturellen Leben leisten können!
Weitere Informationen über den Moerser
Kammerchor finden Sie auch im Internet
unter: www.moerser-kammerchor.de
Vom Zuhören zum Singen !
Unsere Kulturförderung:Gut für die Sinne.Gut für die Region.
Kunst und Kultur sind für die gesellschaftliche Entwicklung entscheidend. Sie setzen Kreativität freiund fördern die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem. Die Philosophie der Sparkasse ist es, vor Ortund regional in einer Vielzahl von Projekten Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Mitihren jährlichen Zuwendungen ist die Sparkasse am Niederrhein eine der größten nichtstaatlichenKulturförderer in ihrer Region. www.sparkasse-am-niederrhein.de
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