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WWW.SVC.CH SCHWEIZERISCHER VERBAND DIPLOMIERTER CHEMIKER FH ASSOCIATION SUISSE DES CHIMISTES DIPLÔMÉS HES À JOUR Nr. 2/15 | September / septembre 2015 SVC – Chemie, Life Sciences & Biotechnologie Bildquelle: Prof. Yan Liang, Hefei, University of Science & Technology Beautiful Chemistry

ÀJOUR...tern des SVC (Patrick Keller, Simon Giese ) zusammen mit der FH Schweiz (Sabina Schwyter) und Vertretern der Swissmedic (Monika Joos, Barbara Walther) war sehr informativ

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    SCHWEIZERISCHERVERBANDDIPLOMIERTERCHEMIKER FH

    ASSOCIATIONSUISSEDES CHIMISTESDIPLÔMÉS HES

    ÀJOURNr. 2/15 | September / septembre 2015 SVC – Chemie, Life Sciences & Biotechnologie

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    Beautiful Chemistry

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    À JOUR 2/15 Inhalt + Impressum

    Deutsch SVC Das Wort des Präsidenten – Y. Santa Eugenia 3

    Wirtschaft + Politik Swissmedic – Simon Giese 4 –5

    Naturwissenschaft Asymmetrische Polyencyclisierung – Nicole Senn, Fridtjof Schröder und Rainer Riedl

    6 –7

    Isolation, Strukturaufklärung und Derivatisierung eines biogenen Wirk-stoffes – Jael Bürki, Stefan Höck und Rainer Riedl

    8–10

    Diverses Vorstellung eines neuen SVC-Vorstand-Mitgliedes – Pedro Kaiser 11–13

    Kulturanlass – Gabriela Giese 14–15

    English Science Analytical methods development for a ghrelin antagonist candidate – Ms. Sevim Topcu

    16–17

    Optimization of Bromine Recovery Process – Jonathan Colliard 18–19

    Français SVC Le mot du président – Y. Santa Eugenia 20

    Économie + politique Swissmedic – Simon Giese 21

    Points diverses Présentation d’un nouveau membre du comité de la SVC M. Pedro Kaiser 22–23

    ImpressumDas À JOUR erscheint zweimal jährlich als offizielles Bulletin des SVC / À JOUR parait deux fois par anSchweizerischer Verband diplomierter Chemiker FH / Association suisse des chimistes diplomés HESRedaktion À JOUR CH-4000 Baselwww.svc.ch

    Chefredaktor / Rédacteur en chef: Yves Santa Eugenia; [email protected]Übersetzungen / Translations: Yves Santa Eugenia, Alexis Delacrétaz, Florian Zbinden, FORTUNA ÜBERSETZUNGENNächste Ausgabe/Prochain numéro: März / mars 2016; Redaktionsschluss / Clôture de la rédaction: 7. Februar / février 2016Nachdruck von Texten nur unter Quellenangabe / Pas de publication des textes sans source d’informationVerantwortlich für den fachlichen Inhalt sind die Autoren der Artikel / Les auteurs des articles sont responsables du contenu spécialisé.Die Einteilung der Sprachen erfolgte nach dem Alphabet / La répartition des langues se fait selon l'alphabet.In machen Texten wird nur die männliche Anrede verwendet; dies dient dem Lesefluss und soll niemanden diskriminieren / Dans les textes, seule le genre masculin est utilisé: cela contribue à une meilleure lisibilité et nul ne doit y voir une quelconque discrimination.Beiträge und Feedbacks sind erwünscht. Es besteht jedoch kein genereller Anspruch auf Abdruck. / Les commentaires et les feedbacks sont les bienvenus. Il n'y a toutefois aucune obligation générale de publication.

    Inhalt

    Auf dem DeckblattFreude an der ChemieHeutzutage blickt die Gesellschaft auf die Chemie wie auf eine schmutzige Industrie. Professor Yan Liang von der Universität für Wissenschaft und Technologie in Hefei (China) zeigt mit einer sehr schönen Initi-ative, dass Chemie positive Emotionen erzeugen kann.

    Weitere spektakuläre Videos und Bilder unter http://beautifulchemistry.net/

    En couverturela chimie avec plaisirAujourd’hui, la société voit la chimie comme une industrie sale, mais le professeur Yan Liang de l’université de science et de technologie à Hefei (Chine), prouve, avec une très belle initiative, que la chimie peut générer des émotions positives.

    Autres vidéos et photos spectaculaires sur http://beautifulchemistry.net/

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    ««Thema»» À JOUR 2/09

    Das Thema « Energie und Wasser » unseres Kulturanlasses vom letz-ten Juni, der uns in das unterirdi-sche Laboratorium der Nagra führte, in dem Versuche zur End-lagerung radioaktiven Abfalls und zur Dichtheitsproblematik der Rie-selwässer durchgeführt werden, wird mit einem besonders interes-santen Rahmenprogramm anläss-lich unserer Generalversammlung in Aarau vervollständigt: die Kern-energie, der Abfall, und die Be-deutung von Wasser für die Indus-trie. Die Energie, ob Kernenergie oder neue fossile Energiequellen wie Schiefergase, mit der umstrit-tenen Gewinnung, und Wasser, sind gleichfalls Arbeitsgebiete für Chemiker. Die chemische und die pharmazeutische Industrie sind Industrien mit einem sehr hohen Energie- und Wasserverbrauch. Die Zukunft dieser Industrien hängt, nicht nur in der Schweiz, sondern auch im gesamten Euro-pa, vom Preis dieser fundamen-talen Ressourcen ab. Die Wettbe-werbsfähigkeit und Tausende von Arbeitsplätzen können davon tan-giert sein.Die Produktionsverlagerungen werden sich leider weiterhin fort-setzen und dies nicht nur wegen der Lohnkosten.Diskutieren Sie mit uns diese wich-tigen Fragen am Freitag, dem 16. Oktober 2015.

    Neues Design der SVC-MedienDer neue Auftritt unserer Websei-te ist fertiggestellt. Sie werden ihn bald auf Ihren Tablets, Smart- phones und natürlich auf Ihren PCs entdecken können.

    VorstandszusammensetzungUnser ehemaliger Vorstandskolle-ge Pedro Kaiser möchte sich er-neut im Vorstand engagieren. Er war es, der die « Nano Coating

    days », die « Seminare PCS » orga-nisierte. Wir freuen uns, Ihnen den dynami-schen und professionell arbeiten-den Pedro Kaiser für die Wahl in den Vorstand an der GV vorzu-schlagen und ihn erneut im Vor-stand begrüssen zu dürfen.

    Politische Fragen: FH PhDEines unserer Mitglieder teilte uns mit, es fühle sich durch unseren Verband nicht mehr gut repräsen-tiert, weil wir die Idee des Dokto-rats FH verfolgen würden. Die FH sind Universitäten der angewand-ten Wissenschaften geworden, deren hohes Niveau der For-schungsarbeiten allseits anerkannt wird. Dies wird dadurch deutlich, dass Doktoranden der BASF oder der EPFL ihre Arbeiten zur Disser-tation auch an der FHNW Muttenz oder an der EIA Freiburg durchfüh-ren. Zugegeben, die Fachhoch-schulen bilden Studenten zu be-rufsqualifizierten Bachelors aus. Doch sie werden oft als Super-La-boranten oder Super-Produktions-

    operators eingesetzt. Die Industrie verlangt für Forschungsaufgaben Masters und Ingenieure der Che-mie und der Biotechnologie. Die Studenten bevorzugen, ihren Mas-ter an den ETH oder an den Univer-sitäten zu erlangen, denn hier wird ihnen die Tür zum PhD geöffnet.Der FH-Master in Life Sciences ist nicht definitiv etabliert (die Anzahl der Interessenten liegt unter den zur Verfügung stehenden Studien-plätzen) und die Finanzierung wird regelmässig durch die Behörden in Frage gestellt. Vielleicht sollte ein nebenberuflicher Masterstudien-gang aufgebaut werden, der den Bachelors mit einigen Jahren Be-rufserfahrung von Nutzen wäre. Wäre diese Möglichkeit nicht aus-schlaggebend für die Zukunft un-serer jungen Kollegen? Weshalb sollte sich der SVC nicht für diese Sache engagieren? Zögern Sie nicht, uns Ihre Ansichten und Er-fahrungen mitzuteilen.

    [email protected]

    SVC À JOUR 2/15

    Das Wort des Präsidenten

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    Die Furkabahn – Kohle und Wasserdampf

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    Gesetze und Verordnungen sind dazu da, Situationen genau zu definieren und zu regeln. Aber es gibt auch Gummiparagraphen oder For-mulierungen, welche nicht ganz so klar sind. Der SVC setzt sich dafür ein, solche Situationen zu klären, damit der FH-Chemiker nicht be-nachteiligt wird.

    Autor Simon Giese

    Im Visier stand diesmal Artikel 13 der Betäubungsmittelkont-rollverordnung ( BetmKV ) :

    – Wird hier der FH-Chemiker mit einer Person mit HF-Ab-schluss gleichgesetzt ?

    – Darf er nur für Substanzen des Verzeichnisses f verant-wortlich sein ?

    – Was ist die Praxis ?

    Im vergangenen Jahr haben sich die Vorstandsmitglieder Patrick Keller und Simon Giese mit die-sem Thema auseinandergesetzt und mit den verantwortlichen Stellen das Gespräch gesucht.Zunächst war es nicht ganz ein-fach, Zugang zu den verant-wortlichen Stellen zu finden. Hier konnten wir zum ersten Mal von der Zusammenarbeit mit FH Schweiz profitieren. Über FH Schweiz wurde der Kontakt mit Swissmedic hergestellt.Den meisten Mitgliedern ( vor al-lem jenen, welche in der Pharma arbeiten ) ist Swissmedic ein Be-griff.

    Die Swissmedic in dieser Form gibt es seit 2002. Sie ist die Zu-

    lassungs- und Aufsichtsbehör-de für Heilmittel in der Schweiz mit einem Leistungsauftrag vom Bundesrat ( EDI ). Die Grundlagen ihrer Tätigkeit sind unter anderem das Heilmittelge-setz und dessen Verordnungen. Im Zusammenhang mit der BetmKV erteilt sie entsprechen-de Betriebsbewilligungen.

    Ein Gespräch zwischen Vertre-tern des SVC ( Patrick Keller, Simon Giese ) zusammen mit der FH Schweiz ( Sabina Schwyter ) und Vertretern der Swissmedic ( Monika Joos, Barbara Walther ) war sehr informativ und weiter-führend.

    Auszug aus dem Protokoll :Patrick Keller erklärt die Situa-tion. Es geht um Artikel 13 der BetmKV. Im Abs.1, lit a wird fest-gehalten, dass eine verantwort-liche Person einen Hochschulab-schluss haben muss. Im Absatz 3 wird gesagt, dass auch Personen mit einem FH-Abschluss und einem HF-Abschluss verantwort-liche Personen sein können, falls in ihrer Abteilung/Firma aus-schliesslich Substanzen des Ver-zeichnisses f gehandhabt wer-den.

    Für die FH SCHWEIZ und den SVC enthält dieser Artikel einen Widerspruch. Denn gemäss HFKG ist ein FH-Abschluss ein Hochschulabschluss und muss auch als solcher angesehen wer-den. Der SVC präzisiert, was das heisst : « Master FH = Master UH ».

    Im weiteren Verlauf des Gesprä-ches erklärten die Vertreter von Swissmedic ihre Arbeitsweise

    insbesondere in Bezug auf die BetmKV, welche auch auf inter-nationalen Abkommen beruht. Bei einer Bewilligungserteilung ist es wichtig, dass die verant-wortliche Person top ausgebildet und ausserdem eine charakter-starke Persönlichkeit ist, welche sich in ihrer Position und Ver- antwortung auch schon mal gegen oben oder gegen den Wunsch anderer Bereiche stellen muss – Attribute, welche durch-aus auch auf FH-Absolventen zutreffen.

    Allgemein wurde klar, dass sich vieles verändert, z.B. auch die Ausbildung ( man denke nur mal an die Begriffe Chemiker HTL, Chemiker FH, Bachelor, Master oder das neue Hochschulförde-rungs- und -koordinationsgesetz – HFKG ). Umgangssprachlich wird von Hochschulen gespro-chen und damit UH gemeint, resp. von Schulen, gemeint FH.

    Auszug aus dem Protokoll :Frau Joos sagt, es sei durchaus möglich, dass der Art. 13 der BetmKV im Widerspruch zum HFKG stehe, dies müsse jedoch durch die Bundeskanzlei festge-stellt werden.

    Aufgrund dieses Gespräches hat Swissmedic mit dem BAG die Situation geklärt.

    Fazit : Das BAG und die Swissmedic betrachten die FH-Abschlüsse ( Bachelor ) wie Chemie oder Bioche-mie ebenfalls als Hochschulabschlüs-se. Art. 13 Abs. 1 Bst. a BetmKV wird als Mindestanforderung verstanden, wobei zusätzliche ausbildungsunab-hängige Kriterien ebenfalls erfüllt

    ««Thema»» À JOUR 2/09À JOUR 2/15 Wirtschaft + Politik

    Darf der Chemiker FH für Betäubungsmittel verantwortlich sein?

    SchweizerischesHeilmittelinstitut

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    ««Thema»» À JOUR 2/09Wirtschaft + Politik À JOUR 2/15

    sein müssen, um als verantwortliche Person gelten zu können. In diesem Sinne drängt sich eine Re-vision der gesetzlichen Grundlagen nicht auf.

    Wir freuen uns, dass dieses The-ma geklärt werden konnte, und danken allen Beteiligten, insbe-sondere von der FH Schweiz, für ihren Einsatz und Hilfeleistung.

    Falls Sie als Mitglied davon be-troffen sind oder diesbezüglich Probleme mit den Behörden ha-ben, bitten wir Sie, sich mit dem SVC-Vorstand in Verbindung zu setzen.

    Art. 13 Anforderungen an die verantwortliche Person

    ¹ Die verantwortliche Person muss:

    a. eine Medizinalperson sein oder über einen naturwissenschaftlichen Hochschulabschluss verfügen;

    b. mit der Gesuchstellerin oder dem Gesuchsteller in einem schriftlichen Vertrag die Verantwortlichkeit und Präsenzpflicht regeln, sofern sie nicht selber Gesuchstellerin ist; und

    c. ihre fachliche Tätigkeit weisungsunabhängig ausüben können.

    ² Die zuständige Behörde kann Personen als verantwortliche Personen zulassen, die über gleichwertige, an ausländischen Hochschulen erworbene Diplome der genannten Berufe und nachweislich über die nötigen Fachkenntnisse verfügen.

    ³ Ist die Betriebsbewilligung auf kontrollierte Substanzen des Verzeichnisses f (Vorläuferstoffe) begrenzt, so kann das Institut als verantwortliche Person Personen zulassen, die über ein Diplom einer Fachhochschule oder einer höheren Fachschule im Bereich der Naturwissenschaften und nachweislich über die nötigen Fachkenntnisse verfügen.

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    À JOUR 2/15 Naturwissenschaft

    Ein wichtiger Bestandteil von Parfüms ist das Ambrox. Es be-sitzt einen ausgeprägten Ge-ruch nach feuchtem moosigem Waldboden, nach Tabak, nach balsamigem Sandelholz und hat eine warme animalische Moschusnote. Ambrox wurde erstmals aus der grauen Ambra isoliert. Die Ambra wird von Pottwalen ins Meer ausgeschieden. Mit dem Wal-fangverbot reduzierten sich die Ambrafunde jedoch stark, da die Ambra nun nur noch in angespülten Ambraklumpen an Stränden gefunden wird und diese nicht mehr von ge-schlachteten Tieren gewon-nen werden kann. Die Ambra ist wegen ihres wohligen Ge-ruchs seit ihrer Entdeckung stark begehrt und hat seither einen stattlichen Preis. Daher wurde nach Alternativen ge-sucht, um den in der Ambra enthaltenen Geruchsstoff Am-brox synthetisch herzustellen.

    Autoren: Nicole Senn, Fridtjof Schröder und Rainer Riedl*

    Die Weltjahresproduktion von Ambrox und dessen Analoga liegt bei ungefähr 300 Tonnen. Ein Kilogramm Ambrox hat heu-te einen Wert von bis zu 1000 CHF (je nach synthetischer Quali-tät). Es wird in hochwertigen Par-füms wie Chanel No. 5, Davidoff Cool Water oder Azzarro pour Homme verwendet.Eine vielversprechende Methode zur Herstellung von Ambrox ist die Polyencycliserung. Dabei wird aus einem offenkettigen Polyen ein Ringsystem synthetisiert, wie z.B. jenes von Ambrox. In dieser Diplomarbeit wurde als Polyen

    E,E-Homofarnesol verwendet, welches z.B. wie von Barrero 1996 beschrieben hergestellt werden kann. Aufgrund der vier Stereozentren des Ambrox-Mo-leküls sind verschiedene Diaste-reomere möglich, welche deut-lich unterschiedliche Geruchs-schwellen zeigen. Ziel dieser Ar-beit war es, einen diastereoselek-tiven Weg zu finden, mit wel-chem Ambrox als Hauptkompo-nente isoliert werden kann. Das (-)-Ambrox sollte zudem in einer chiralen Synthese mit einem möglichst hohen Enantiomeren-überschuss hergestellt werden. (-)-Ambrox bezeichnet die enan-tiomerenreine Verbindung, es ist

    ein Handelsname der Firma Firmenich. Weitere Handelsna-men für die gleiche Verbindung mit aber unterschiedlichen Iso-merenverhältnissen sind Ambro-xan, Amberlyn, Ambrofix oder Cetalox. Cetalox bezeichnet das Racemat aus (+/-)-Ambrox. Ab-bildung 2 zeigt einige Isomere von Ambrox mit ihren zugehöri-gen Geruchsschwellenwerten. Das Cetalox hat eine Geruchs-schwelle von 0.5 ppb. Der Ge-ruch des Cetalox unterscheidet sich kaum von dem des Ambrox.Zur dia- und enantioselektiven stereoselektiven Synthese wur-den chirale metallorganische Katalysatoren eingesetzt. Unter

    Asymmetrische Polyencyclisierung

    Abbildung 1: Pottwal – in seinem bis zu 250 m langen Darm wird die Ambra gebildet

    Abbildung 2: Geruchsschwellen ausgewählter Ambrox-Isomere

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    Naturwissenschaft À JOUR 2/15

    Verwendung dieser Katalysato-ren ist es gelungen, (-)-Ambrox mit hohem Enantiomeren- und Diastereomerenüberschuss her-zustellen.

    Nicole Senn, geboren 1992, ab-solvierte eine Lehre als Chemiela-borantin von 2008 bis 2011 im Kernkraftwerk Gösgen AG und besuchte zeitgleich die techni-sche Berufsmaturitätsschule in

    Lenzburg. Anschliessend begann sie ihr Bachelorstudium in Life Sciences im Fachbereich Chemie an der ZHAW in Wädenswil. Die Diplomarbeit schloss sie 2014 auf dem Gebiet der organischen Chemie in der Fachstelle für Or-ganische Chemie und Medizinal-chemie von Prof. Dr. Rainer Riedl in Kooperation mit der Givaudan Schweiz AG in Dübendorf ab. Seit September 2014 befindet sie sich im Masterstudium in Life Sciences mit Vertiefung in Che-mie an der ZHAW in Wädenswil.

    *Korrespondenzautor:Prof. Dr. Rainer Riedl, Fachstelle Organische Chemie und Medizi-nalchemie, ZHAW Zürcher Hoch-schule für Angewandte Wissen-schaftenE-Mail: [email protected]/organische-chemie

    Literatur:

    [1] H. Yamamoto, K. Ishihara, H. Ishibashi,

    Journal of the American Chemical

    Society, 2002, 120, 3647–3655.

    [2] B. Schäfer, Ambrox – unwiderstehliche

    Duftnote, Chemie unserer Zeit, 2011,

    45, 374–388.

    [3] C. Sell, A fragrant introduction to

    terpenois chemistry, Royal Society of

    Chemistry, 2003.

    [4] G. Ohloff, Riechstoffe und Geruchssinn,

    Springer-Verlag, 1990.

    [5] A. J. Barrero et al. Journal of Organic

    Chemistry 61, 2215–2218 (1996)

    Abbildung 3: ZHAW-Team

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    À JOUR 2/15 Naturwissenschaft

    Zytotoxische Naturstoffe bil-den eine wichtige Grundlage in der Entwicklung von neuen Wirkstoffen für die Behand-lung von malignen Tumoren. In Industriestaaten erkrankt durchschnittlich jeder Dritte im Verlauf seines Lebens an Krebs, jeder Vierte stirbt in-folge einer Krebserkrankung. Zytostatika haben auf Grund ihrer eher unspezifischen Wir-kung meist schwere Neben-wirkungen. Zusätzlich zu mutagenen, teratogenen und embryotoxischen Wirkungen kann das Immunsystem ge-schwächt werden, Haaraus-fall und Leberschäden können auftreten. Die Entwicklung von neuen, selektiveren Wirk-stoffen ist daher sehr gefragt. [1]

    Autoren: Jael Bürki, Stefan Höck und Rainer Riedl*

    Entstehung und Eigen- schaften von malignen ZellenDie Entstehung von malignen Zellen ist ein mehrstufiger Pro-zess, der Mutationen der DNA beinhaltet, die dazu führen, dass Gensequenzen, die für Zellzyk-lus und Zellwachstum entschei-

    dend sind, irreversibel verändert werden. Solche dauerhaften Veränderungen im Erbgut kön-nen Mutationen wie Fehler bei der DNA-Replikation sein, die keine äusseren Ursachen besit-zen. Ein weitaus grösseres Ge-fahrenpotential kommt aber von Karzinogenen wie Aflatoxinen, Verbindungen wie Asbest, ver-schiedenen Viren und Strah-lungsarten. Vom Kontakt mit Karzinogenen bis zur Entste-hung eines Tumors können meh-rere Jahrzehnte vergehen. Kann eine Zelle sich selbst mit Wachstumsfaktoren versorgen, die Apoptose umgehen, sich un-limitiert teilen, Metastasen bil-den und Gefässneubildung aus-lösen, so kann sie sich zu einem Tumor entwickeln. [2]

    Behandlung von malignen Tumoren heuteMaligne Tumore können prinzi-piell in jedem Organ auftreten, es gibt aber Häufungsunter-schiede auf Grund von Alter, Geschlecht und Ernährungs- gewohnheiten. Lungen- und Darmkrebs gehören zu den häu-figeren Krebsarten. Die verschie-denen Tumorerkrankungen kön-nen ganz unterschiedlich verlau-fen, so kann die Bildung von Metastasen sehr schnell oder kaum erfolgen. Dies hat einen

    grossen Einfluss auf die Hei-lungschancen. Inzwischen kön-nen einige maligne Tumoren vollständig geheilt werden (z.B. Leukämie). Auf Grund der Ent-wicklung von Resistenzen der Tumorzellen gegenüber der Therapie sowie der schwerwie-genden Nebenwirkungen der Chemotherapie und der daraus entstehenden Dosisbegrenzung ist dies allerdings nicht für alle Tumore möglich. [1, 2] Behandelt werden maligne Zel-len durch operative Massnah-men, Strahlentherapien und Chemotherapien, die alle das Ziel der Reduktion und Entfer-nung des Tumors haben. Wer-den als Therapiemassnahme Zy-tostatika eingesetzt, so werden meistens mehrere Wirkstoffe miteinander kombiniert, um die Resistenzentwicklung von Tu-morzellen zu verzögern. Tabelle 1 zeigt Beispiele heute einge-setzter Wirkstoffe und ihre Wir-kung auf Vorgänge der Zelltei-lung. Das Verhältnis von Nutzen und Risiko muss bei der Behand-lung von malignen Tumoren immer mit einbezogen werden, besonders auch, weil die Wahr-scheinlichkeit, nach einer erfolg-reichen Behandlung mit Zytosta-tika ein zweites Mal zu erkran-ken, zunehmend ist. [1]

    Isolation, Strukturaufklärung und Derivatisierung eines biogenen Wirkstoffes

    Abbildung 1: Rationale Wirkstoffentwicklung

  • 9

    Naturwissenschaft À JOUR 2/15

    Entwicklung von neuen WirkstoffenDurch gezielte Wirkstoffent-wicklung, welche die unter Ab-bildung 1 dargestellten Prozesse umfasst, können aktive Verbin-dungen so optimiert werden, dass sie als Arzneimittel einge-setzt werden können. Dabei werden Struktur-Aktivitäts-Be-ziehungen (SAR) erarbeitet, welche die detaillierte Interak-tion der Wirkstoffmoleküle mit dem therapeutischen Target eruieren. [3] Das Institut für Biotechnologie an der ZHAW hatte festgestellt, dass bestimmte Bakterien der Gattung Kitasatospora, welche im Boden vorkommen, eine oder mehrere zytotoxisch wirkende Verbindungen produzieren. [4] Im Rahmen dieser Bachelorar-

    beit wurde die Struktur einer ak-tiven, aus dem Kulturüberstand isolierten Verbindung mittels NMR-Spektren – sowie einem hochaufgelösten Massenspekt-rum – aufgeklärt. Von dieser identifizierten Verbindung wur-den verschiedene Derivate ab-geleitet, synthetisiert und mit einem MTT-Assay auf ihre zyto-toxische Wirkung untersucht (siehe Abbildung 2). Bei diesen niedermolekularen Wirkstoffen handelte es sich hauptsächlich um substituierte Heteroaromaten. Die Ergebnisse der MTT-Assays wurden verwen-det, um daraus quantitative Beziehungen zwischen Struktur und Wirkung abzuleiten, dies mit dem Ziel, die Wirkung zu optimieren. [5] Die Erkenntnisse der Beziehungen von Struktur

    und Wirkung der verschiedenen Derivate können nun als Grund-lage dienen, weitere Verbindun-gen mit verbesserten Eigen-schaften zu synthetisieren.

    Jael Bürki, geboren 1991, absol-vierte von 2007 bis 2010 eine Lehre zur Chemielaborantin in der Fachrichtung Synthese bei der Dottikon Exclusive Synthesis AG und besuchte zugleich die techni-sche Berufsmaturitätsschule in Lenzburg. Im Herbst 2011 begann sie das Bachelorstudium in Life Sciences im Fachbereich Chemie an der ZHAW in Wädenswil. Die Diplomarbeit schloss sie 2014 auf dem Gebiet der Organischen Chemie in der Gruppe von Prof. Dr. Rainer Riedl ab. Seit Januar 2015 ist sie bei der Carbogen Amcis AG angestellt.

    Abbildung 2: MTT-Assay zur Untersuchung der zytotoxischen Wirkung der synthetisierten Verbindungen

    Wir danken Tobias Wermelinger und David Frasson, Institut für Biotechnologie, ZHAW, für die Durchführung dieser Assays.

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    À JOUR 2/15 Naturwissenschaft

    [1] E. Mutschler, G. Geisslinger,

    H. Kroemer, P. Ruth, M. Schäfer-Korting,

    Arzneimittelwirkungen kompakt,

    Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

    mbH Stuttgart, 2006.

    [2] D. Hanahan, R. Weinberg, Cell 2011,

    144, 646–674.

    [3] a) G. Klebe, Wirkstoffdesign, Spektrum

    Akademischer Verlag, 2009;

    [3] b) T. Fischer, R. Riedl, Strategic

    Targeting of Multiple Water-Mediated

    Interactions: A Concise and Rational

    Structure-Based Design Approach

    to Potent and Selective MMP-13

    Inhibitors, ChemMedChem 2013, 8,

    1457–1461;

    [3] c) J. Lanz, R. Riedl, Merging Allosteric

    and Active Site Binding Motifs:

    De novo Generation of Target

    Selectivity and Potency via

    Natural-Product-Derived Fragments,

    ChemMedChem 2014, in press, doi:

    10.1002/cmdc.201402478.

    [4] H. Killer, Entwicklung zellbasierter

    Testsysteme zum Nachweis bakteri-

    eller Wirkstoffe, M. Sc. Arbeit ZHAW

    Wädenswil, ICBC, 2012.

    [5] J. Bürki, Isolation, Strukturaufklärung

    und Derivatisierung eines biogenen

    Wirkstoffes, B. Sc. Arbeit ZHAW

    Wädenswil, ICBC, 2014.

    *Korrespondenzautor: Prof. Dr. Rainer

    Riedl, Fachstelle Organische Chemie und

    Medizinalchemie, ZHAW Zürcher Hoch-

    schule für Angewandte Wissenschaften

    E-Mail: [email protected]

    www.icbc.zhaw.ch/organische-chemie

    Tabelle 1: Beispiele von heute verwendeten Wirkstoffen, ihre zugehörige Substanzgruppe und ihre Wirkung auf Vorgänge bei der

    Zellteilung [1]

  • 11

    Diverses À JOUR 2/15

    Autor : Pedro Kaiser

    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen

    Anfang Jahr habe ich beschlos-sen, mich wieder beim SVC für einen Posten im Vorstand zur Verfügung zu stellen, da mir unser Verband sehr am Herzen liegt, und ich hoffe, dass ich an der Generalversammlung von Euch gewählt werde.

    Meine Laufbahn habe ich in jun-gen Jahren mit der Lehre zum Chemielaboranten von 1981 bis 1984 bei der Ems Chemie AG in Domat/Ems gestartet. Es war eine sehr lehrreiche und schöne Zeit, wir hatten mit Otto Buchmann einen der besten Ausbildner, die man sich vorstellen kann.

    Kaum aus der Lehre zog es mich nach Zürich an die ETH, wo ich das erste Mal mit der Textilche-mie in Berührung kam. Auf Anraten von Professor Zollinger und Dr. Swoboda von der ETH Zürich beschloss ich, mich an der Textilfachschule in Wattwil von 1986 bis 1987 zum Textil-veredelungstechniker ausbilden zu lassen. In den 80er Jahren ar-beiteten in der Schweiz in der Textilindustrie noch über 90 000 Personen, heute sind es kaum noch 20 000.

    Nach der Ausbildung in Wattwil zog es mich für einen Sprach-aufenthalt in die USA nach San Diego, was meinen Horizont in jeder Hinsicht stark erweiterte. Fast wäre ich in den USA hän-gen geblieben, hatte eine Stelle als Textilingenieur in Aussicht, doch mich zog es zurück in die Heimat.Im August 1988 konnte ich bei der damaligen Balzers AG in Bal-zers eine Stabsstelle als Chemie-verantwortlicher antreten. Die Arbeit bei der Balzers AG war sehr vielfältig und interessant, zu meinen Aufgaben gehörte auch die Vertretung der Balzers AG im OC-Oerlikon-Konzern in der Gruppe Chemie und Um-weltschutz.Da für mich Weiterbildung im-mer ein Thema war und ist, fing ich 1988 am Abendtechnikum Chur das Chemie-Ingenieur-FH-Studium an. Die fünf Jahre am Abendtechnikum waren streng, fordernd und prägend. Wäh-rend des Studiums war ich nach 3½ Jahren Balzers noch bei der Fluka AG für zwei Jahre beim Aufbau der Verkaufsgruppen von Sigma Aldrich mit dabei ( mein erster Kontakt mit dem Verkauf ).

    Von 1994 bis 1995 absolvierte ich zusammen mit fünf weiteren Studienkollegen aus der Abend-technikum-Zeit ein weiteres berufsbegleitendes Studium zum Betriebswirtschaftsingenieur FH wieder in Chur. 1994 konnte ich beim VSM ( heute Swissmem ) eine Stelle als Sachbearbeiter übernehmen. Im VSM konnte ich für verschiede-ne Gruppen ( z.B. Textilmaschi-nen, Werkzeuge und Werkzeug-maschinen ) diverse Aufgaben in internationalen Verbänden, in der Exportförderung und in der Vertretung der Gruppen an in-ternationalen Messen wahrneh-men und ausüben. Die Aufga-ben beim VSM waren sehr inter-essant und auch hilfreich für mein Studium.Nach drei Jahren beim VSM stell-te sich mir die Frage, ob ich mei-ne weitere Karriere beim Ver-band machen sollte oder doch wieder eine Aufgabe in meinem angestammten Gebiet suchen sollte. Wie der Zufall es wollte, fand ich in der NZZ ein Stelleninserat der Firma Hüls AG, die einen Sales Manager für die Schweiz suchte.

    Pedro Kaiser stellt sich vor

    Textilfabrik

  • 12

    À JOUR 2/15 Diverses

    Ich bewarb mich für die Stelle und bekam die Stelle durch mei-nen damaligen Vorgesetzten Herrn Dr. Volker Grunwald ( heu-te ein guter und geschätzter Kollege ). Seit September 1996 bin ich nun beim Konzern ( wir haben schon einige Male den Namen gewechselt und der Konzern heisst heute Evonik In-dustries AG ) als Regional Sales Manager tätig. Ich habe eine sehr vielfältige Aufgabe im Kon-zern, konnte die Märkte Schweiz und Österreich für die Produkte-gruppe der Silane aufbauen und betreue diese heute noch. Der Anwendungsbereich der Silane ist so vielfältig ( von der Bauche-mie bis zur Raumfahrt ), dass es heute noch sehr viel Spass macht, diese Produkte im Markt zu betreuen. In meiner Funktion habe ich mit allen möglichen Stellen der Kun-den Kontakt, z.B. der Einkaufs-abteilung, der R&D-Abteilung, der Logistikabteilung und der Geschäftsleitung. Ein sehr wich-tiger und interessanter Bestand-teil meiner Arbeit ist es auch,

    mit Kunden, Instituten und For-schungseinrichtungen neue Pro-jekte zu starten und neue um-weltfreundliche Produkte/Syste-me für die Zukunft zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es auch, « meine » Firma in den entsprechenden Fachver-bänden zu vertreten. In Sachen Weiterbildung habe ich neben diversen Verkaufs- und Marketing-Schulungen ein EMBA-General-Management-Studium von 2007 bis 2008 an der HSG in St. Gallen durchlau-fen und abgeschlossen. Dieses Studium diente mir als Basis für einige spezielle Aufgaben, die ich im Evonik-Konzern wahr-nehmen konnte.Geboren und aufgewachsen bin ich in St. Moritz im lieblichen Engadin. Seit über 20 Jahren lebe ich mit meiner heutigen Frau Bri-gitte zusammen ( geheiratet ha-ben wir am 15. Mai in diesem Jahr ) und habe eine 13-jährige Tochter, Vanessa Soraya. Meine Familie ist mir eine grosse Stütze,

    St. Moritz

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    Diverses À JOUR 2/15

    ohne die ich meine vielfältigen Aufgaben nicht wahrnehmen könnte ( hier ein Danke an Euch meine Lieben ). Wir wohnen seit über 15 Jahren im schönen Trim-mis im schönsten Kanton der Schweiz – in Graubünden.Meine Hobbys sind unsere Tiere ( wir haben einen halben Zoo zuhause ), Motorradfahren, Old-timer ( habe einen Youngtimer, einen alten Japaner – und mein Traum wäre, irgendwann einmal eine C2 Corvette aus dem Jahr 1965 oder einen alten Jaguar zu besitzen ), Reenactor Amerikani-scher Bürgerkrieg, Naturwissen-schaften, Innovationsthemen und die Freundschaften.Von meinem Wesen her bin ich ein sehr offener und zugängli-cher Mensch und eher ein Nachtmensch als ein Tagmensch. Führe gerne Diskussionen und akzeptiere auch andere Meinun-gen ( solange diese nicht andere Menschen beleidigen oder dis-kriminieren ) und ich mag keine « Besserwisser » und « Unbelehr-baren ». Ich stehe zu meinem Wort und versuche, immer mein « Bestes » zu geben.

    Meine Vision für die Zukunft ist es, durch die Einführung von neuen Technologien und neuen umweltfreundlichen Produkten und Systemen den uns folgen-den Generationen eine intakte Welt zu hinterlassen. Zudem hoffe ich ( die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ), dass sich die Menschheit aus ihrem « Affendasein » weiterent-wickelt und irgendwann Krieg, Hunger und Armut beseitigt werden können und wir harmo-nisch miteinander leben kön-nen.

    Falls Ihr Fragen an mich habt, könnt Ihr mir diese gerne an [email protected] zusen-den, werde alle Fragen im Rah-men meiner Möglichkeiten be-antworten, versprochen.

    Freue mich auf eine fruchtbare und spannende Zusammenar-beit im SVC.

    Trimmis

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    À JOUR 2/15 Diverses

    Der Wecker geht um 05:30 Uhr ab. So früh aufstehen, und das an einem Samstag? Die Aussicht auf einen äusserst interessanten Ausflug mit dem SVC machte mir dann das Aufstehen doch etwas leichter.

    Autorin: Gabriela Giese

    Felslabor Grimsel Schon bald sassen wir im Zug Richtung Luzern zu unserem Treffpunkt. Auf dem Programm stand die Besichtigung des Felslabors Grimsel der Nationa-len Genossenschaft für die Lage-rung radioaktiver Abfälle, besser bekannt als Nagra. Unsere Gruppe zählte 13 Perso-nen, die sich mit einem Kleinbus durch Luzern auf den Brünig und dann auf die Grimsel chauffieren liess. Auf dem Brünig gab es einen Kaffee-Gipfeli-Halt. Das Wetter war etwas grüselig, aber das konnte unsere gute Laune nicht trüben. Wir schmökerten in der Antiquitätenbrocki herum, schwatzten und lachten. Dann ging es weiter auf die Grimsel. Hier war es neblig, feucht und windig. Wir wurden von Mitar-beitern der Nagra begrüsst und bekamen unsere Leuchtwesten. Dann hiess es einsteigen in zwei Büsschen und ab fuhren wir in

    das Berginnere. Ausgestattet mit Helm, wurde uns das Labor gezeigt, die verschiedenen Ap-parate und Langzeitexperimente erklärt. Das Hauptthema der Nagra ist eben das Lagern von radioaktiven Abfällen. Mich be-eindruckte das Modell eines Be-hälters und wie er für die Lage-rung hochradioaktiver Abfälle vorgesehen ist. So wie ich es er-klärt bekommen habe, muss ich gestehen, dass meine Bedenken für eine solche Lagerung recht zerstreut wurden.Der absolute Höhepunkt war aber hinter Glas und Jalousien versteckt! Durch die Tunnelboh-

    rung wurde eine Kristallader ent-deckt, die wir jetzt sehen durf-ten. Es war einfach überwälti-gend, was in so einem Berg alles drinsteckt. In den Tunneln konnten wir auch die verschiedensten Felsstruktu-ren bestaunen. Die Führung war absolut span-nend, kurzweilig und lehrreich. Ich hatte sogar vergessen, dass ich eigentlich kalt hatte…

    Grimsel-PasshöheAber jetzt knurrte so langsam der Magen. Mit unserem Klein-bus ging es weiter auf die Grim-sel-Passhöhe. Hier im Restaurant

    Kulturanlass

    Am Eintritt des Felslabors

    Die Kristallader

    Bistrowagen (links), Revisor und Sekretär auf der Dampflok (rechts)

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    Diverses À JOUR 2/15

    war Platz für uns reserviert. Nach einem stärkenden, währschaften Menü fuhren wir dann nach Gletsch. Bei der Ankunft hörten wir schon die Geräusche der Dampfbahn und sahen Rauch-säulen aufsteigen. So eine alte Dampflok ist schon eine Augen-weide. Sie wurde von unserer Gruppe bestaunt und sogar die Sonne brach jetzt (kurz) durch und liess alles noch imposanter wirken. Dann durften wir im Bis-tro-Wagen Platz nehmen und schon ratterten wir los. Gemüt-lich aber mit Volldampf kämpfte sich die Bahn hoch. Bevor wir die Passhöhe der Furkabahn erreich-ten, mussten wir einen Halt ein-legen. Hier türmten sich links und rechts noch hohe Schnee-mauern auf.Dann ging es durch den Tunnel und wir kamen schlussendlich bei der Furkapass-Bahnstation an. Selbstverständlich gab es hier auch einen Halt. Eine Wirt-schaft in einem Festzelt mit Fest-bänken, bestückt mit Decken und Fellen, wird durch Freunde der Furkabahn betrieben. Dort

    konnte man ausser den verschie-densten Kaffees mit oder ohne Güx auch noch regionale Pro-dukte kaufen. Wir haben uns mit feinem Alpkäse eingedeckt. Zu-dem mussten wir natürlich so eine spezielle Kaffeekreation probieren. Das wärmte uns dann auch von innen her. Unsere fröh-liche Gesellschaft nahm dann wieder im Bistro-Wagen Platz. Dann gings weiter durch eine blühende Alpenflora nach Realp.

    Die Rückkehr und der Gott-hardDa die Strasse von Andermatt bis Göschenen immer noch gesperrt war, mussten wir für die Heim-fahrt zuerst über den Gotthard-pass fahren, damit wir dann wie-der durch den Gotthardtunnel nach Luzern gelangen konnten. Unten in Airolo angekommen, war aber die Einfahrt Airolo Richtung Gotthardtunnel ge-sperrt. Unser Chauffeur und des-sen Freundin erklärten den zwei Carabinieri mit viel Charme, wa-rum wir jetzt eben hier auf die

    Autobahn und nicht noch einen Umweg nach Biasca machen wollten. Schlussendlich klappte es und wir durften doch hier auf die Autobahn fahren. So sind wir dann ohne weitere Schwierigkei-ten wieder bei unserem Treff-punkt in Luzern angekommen. Etwas müde, aber einfach glück-lich und zufrieden bestiegen (be-rannten) wir den Zug zurück nach Hause.Ein ganz herzliches Dankeschön an den Organisator! Wie immer spannend, lustig, erlebnisreich, einfach genial!! Ich bin überaus froh, dass ich durch meinen Mann überhaupt erst dazu kom-me, an diesen Ausflügen teilzu-nehmen.

    Am Ziel

    Die Schneemauern

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    À JOUR 2/15 Science

    The aim of this work was to develop analytical methods for identification and quantification of a new ghrelin antagonist can-didate.The project was focused on the analytical development to sup-port a new chemical process. The methods will be used for the in-process controls and the quantitative analysis of final API as well as for impurity determi-nation.

    Author: Ms. Sevim Topcu

    In general about ghrelinGhrelin, the "hunger hormone", a 28-amino acid peptide secreted mainly from the gastrointestinal tract functions as a neuropeptide, in the central nervous system for regulation of hunger. As several gastrointestinal hormones may regulate food intake and energy balance by affecting the acurate nucleus of the hypothalamus that mediates changes in energy expenditure and appetite1.Helsinn Molecule 04 (herein HM04), a ghrelin antagonist candidate, should act on ghrelin cells and regulate met-abolic disorders, e.g. diabetes asso-

    ciated to obesity, binge eating and drug abuse.

    Goal and objectives The work was subdivided into differ-ent parts:Develop an HPLC method for deter-mination of assay and impurities of HM04 using a design of experiments soft-ware, DryLab® 4, for optimiza-tion and method robustness.Validate the new analytical methods according to ICH rules.Develop a chiral HPLC method for the determination of HM04’s enan-tiomer.Develop a headspace gas chromato-graphic (HS-GC) method for residual solvent determination.Development of HPLC assay and im-purity method by software modeling Drylab

    Software modeling DrylabDryLab® 4 is a chromatographic mod-eling software and it’s based on De-sign of Experiments (DoE)2. In this work, it was used for screening and optimization of gradient time, pH and column temperature to separate by RP-HPLC a mixture of HM04 and seven impurities.The development of the method was carried out using Drylab three-varia-ble model that can be represented with a cube. The three axes (XYZ) of the cube represent the studied ana-

    lytical parameters and the length of axes their range of study.

    How Drylab worksDrylab generates a plan of experi-ments matching all studied variable (2tGx2Tx3pH). After processing in laboratory the trials, retention times and area of all peaks of interest are entered in the program. At this point the software calculates for every peak a mathematical function and predicts where a peak will be under different conditions. Drylab generates respons-es in form of resolution 3D-map and for each point of resolution map it predicts a chromatogram.In figure 2, it is shown 3D resolution map of HM04 and impurities sepa-ration. In warm "red" colors, large

    Analytical methods development for a ghrelin antagonist candidate

    Figure 1: Design for a three dimensional

    optimization; white circles represent

    the twelve input experiments for a 3D

    model; in this work studied parameters

    were: gradient time from 25 to 55 min,

    column temperature from 25 to 40 °C

    and the pH of mobile phase A at 3.2,

    3.5 and 4.2.

    Figure 2: left, Drylab resolution maps showing only robust region (the robust region

    is where the resolution of all peaks in the chromatogram are baseline separated from

    each other; Rs > 1.5); right complete resolution map

    Selected working point

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    Science À JOUR 2/15

    resolution values (Rs>1.5) are shown while in cold "blue" colors low-reso-lution values (Rs

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    À JOUR 2/15 Science

    Recovering bromine from dif-ferent waste water effluents is an essential activity for Syn-genta and its main manufac-turing site in Monthey. More than economically viable, the installation dedicated for bro-mine recovery is strategic for the company and allows Syn-genta to produce brominated derivatives in a competitive way. Unfortunately, the ro-bustness and efficiency of the process are noticeably influ-enced by the quality of the brominated waste streams and cleaning shutdowns become more and more frequent. This project has been kicked off to determine the main issues that lead to the observed variability and come up with solutions in order to optimize the whole process.

    Author: Jonathan Colliard

    Bromine recovery, from scratch up to full automatized processesThe main processes for bromine recovery are based on two par-

    ticularities of bromine1. The first one is its high volatility which confers to this compound the property to be easily isolable by evaporation. The second one is the reduction potential of its ionic form that lies slightly below the one of chloride2. The major natu-ral source of bromide being brines, such as the Dead Sea wa-ter, this second property allows bromide to be oxidized in a selec-tive way.From the end of the 19th century, two major approaches have been explored in order to oxidize bro-mide. Early industry in Germany developed electrolysis for this purpose3. Requiring more power than chemical oxidation (3000 kW∙t-1 against 2000 kW∙t-1 2; "t" denotes tones of bromide) and encountering recurrent problem of clogging due to insoluble hy-drolyzed products4, electrolysis is no longer commercially exploited. Therefore, the only way adopted by the today industries is the chemical oxidation using chlorine as oxidizing agent. Developed by Konrad Kubierschky in the early 20th century, this process has been adopted and optimized step by step in order to cover the increas-ing demand in pure bromine of the chemical industry.

    Syngenta’s challenges and opportunitiesSyngenta’s process for bromine recovery is an adaptation of the Kubierschky’s steaming-out pro-cess.Instead of treating natural bro-mide containing brine, this instal-lation allows recovering bromine from waste water streams gener-ated by three different production buildings (see Figure 1).This installation is strategic for the company because it allows

    Syngenta to produce more than 400 kg∙h-1 of pure bromine from its own waste and reduces its bro-mide concentration in order to respect the imposed discharge standards. Pure bromine is then stored and reused for the produc-tion of brominated intermediates.

    Issues affecting the Syngenta’s processThe bromine recovery plant is no-ticeably influenced by the quality of the brominated waste streams. Quality being not constant, varia-bility in the process efficiency and random fouling of the installation are observed. Foulings are re-sponsible of frequent cleaning shutdowns and are less and less admissible regarding production planning and cadencies.

    Scope and objectives of the projectThe goal of the entire study was the determination and under-standing of the main factor that

    Optimization of Bromine Recovery Process

    Figure 1: Bromine regeneration

    principle

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    Science À JOUR 2/15

    contributes to the formation of residue in order to optimize the bromine recovery process owned by Syngenta.To achieve this objective, the opti-mization procedure had to meet with the following milestones: first, the determination of the main factors that lead to the ob-served clogging, then the valida-tion of the findings on the Syn-genta’s bromine recovery process, and finally the elaboration of measures or process modifica-tions in order to eliminate or at least reduce the clogging impact on the process robustness.

    Project results and outlooksIn order to meet with the require-ment, different research axes were explored such as causal rela-tionship study using process indi-cators, statistical analysis of pro-cess databases archived over more than one year or scale down of the installation for the treat-ment of specific samples (see Fig-ure 2).Gathered outputs allowed point-ing out two hypotheses that are rejected by neither analytical in-vestigations done on collected residues nor process simulation

    realized to determine production plant weakness. Hence, the use of an antifoaming agent and a confirmed lack of efficiency af-fecting a specific installation for waste water treatment were con-sidered as the main factors lead-ing to the observed formation of residues.Based on those two scenarios, process modifications have been developed. Those modifications include process troubleshooting which can be implemented with-out further research, as well as new operating principles requir-ing further investments. Detailed analyses of drivers and feasibility have led to the proposal of an im-plementation strategy that is ex-pected to meet with sustainable improvement regarding reduction of the shutdowns frequency.

    Personal introductionJonathan Colliard completed an apprenticeship as chemical oper-ator in 2008 at CIMO Monthey SA. "This first step in the field of chemistry was a key point in my entire formation. It provided me a detailed vision of chemical pro-duction and gave me the willing-ness to be an important actor in

    this environment". Based on this target, he decided to pursue his studies and completed a technical Matura that allowed him entering the College of Engineering and Architecture of Fribourg for a Bachelor program in chemical en-gineering. In 2012, he was honored by the Swiss Plastic Award for his Bache-lor work entitled "Reactive extru-sion of poly-lactic acid". After having spent four months in Van-couver Canada to achieve a Cam-bridge Advanced Certificate of English, he went on with a Master in Life Science in the field of Chemical Development and Pro-duction. For his Master thesis, Syngenta Monthey gave him the opportunity to come back into production for an appealing pro-ject presently summarized. For this last achievement, he was awarded by the SVC. His forma-tion being cleared, he started working for Syngenta Monthey in April 2015 as an Asset Manager. "I finally found the position which motivated me to get through my study and makes me now enthu-siastic regarding the next chal-lenges".

    References1 Zvi Enrico Jolles, editor. Bromine and its

    Compounds. Ernest Benn Limited Bouverie

    House; 1966

    2 Mills JF. Bromine. Ullmann’s Encyclopedia of

    industrial chemistry. 2012. p. 317–30

    3 Bromine, Bromine Chloride, BCDMH,

    and Iodine. White’s Handbook of

    Chlorination and Alternative Disinfectants.

    5th ed. Hoboken, NJ, USA: John Wiley &

    Sons, Inc.; 2009. p. 848–65

    4 Ghosh PK, Sanjay S. Process for electro-

    chemical oxidation of bromide to bromide.

    2004. p. 2–7

    Figure 2: Lab scale Kubierschky process for the treatment of specific samples

    of bromide containing water

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    À JOUR 2/15 SVC

    La thématique «Energie et eau» de la sortie culturelle de juin dernier au laboratoire souterrain de la Nagra qui effectue des expériences sur le stockage final des déchets radioac-tifs et la problématique de l’étan-chéité aux eaux de ruissellement sera complétée cette année le jour de notre assemblée générale à Aarau par un programme-cadre par- ticulièrement intéressant: l’énergie nucléaire, les déchets, et l’impor-tance de l’eau pour l’industrie. L’énergie, qu’elle soit nucléaire ou provenant de nouvelles ressources fossiles comme les gaz de schiste aux procédés d’extraction contro-versés et l’eau sont bien également l’affaire des chimistes. Les indus-tries chimiques et pharmaceutiques sont de grosses consommatrices d’énergie et d’eau. L’avenir de ces industries non seulement en Suisse mais dans toute l’Europe dépend du prix de ces deux ressources fon-damentales. Il en va de leur compé-titivité et des milliers de postes de travail en dépendent. Les délocali-sations de productions se pour-suivent malheureusement et pas uniquement en raison du coût du travail. Venez débattre avec nous de ces questions essentielles le ven-dredi 16 octobre 2015.

    Nouveau design pour les médias de la SVCLe nouveau design de votre site Web est achevé. Vous le découvri-rez bientôt sur vos tablettes et smartphones et bien sûr toujours sur votre PC.

    FormationNotre ancien collègue du comité, Pedro Kaiser revient. C’est lui qui organisait brillamment les Na-no-Coatings days, les séminaires PCS (Praxis Chemie Seminare) ainsi que des AG de haut vol. Pour celles et ceux qui ne le connaissent pas encore, il se présente dans cet

    À JOUR. Avec son dynamisme et son professionnalisme, nous nous réjouissons de recommander son élection à l’assemblée générale et de l’accueillir à nouveau dans le comité.

    Questions politiquesPHD HES: un membre nous a fait part de son sentiment de ne plus se sentir bien représenté par la SVC lorsqu’elle défend l’idée du docto-rat HES. Les HES sont devenues des universités de sciences appliquées dont les travaux de recherche ap-pliquée sont reconnus comme étant de très haut niveau. J’en veux pour preuve que des docto-rants de BASF ou de l’EPFL effec-tuent leur thèse respectivement à la FHNW de Muttenz et à la EIA de Fribourg. Les HES sans les Masters forment et qualifient certes des Bachelors mais ceux-ci vont sou-vent occuper des postes de su-per-laborants ou super-opérateurs de production. L’industrie veut des Masters et des ingénieurs en chimie et en biotechnologie. J’ai déjà men-tionné lors d’un Mot du Président précédent, la concurrence avec les

    diplômés français, allemand, autri-chiens et italiens. Le problème est que les étudiants préfèrent effec-tuer leur Master dans les EPF ou les universités car cela leur ouvrent la voie du doctorat. Le Master HES en Life Science n’est pas définitive-ment établi (les effectifs ne sont pas aussi importants que les places disponibles) et le financement est régulièrement challengé par les au-torités. Les étudiants hésitent pour des raisons souvent financières. Peut-être faudrait-il encourager une filière Master en cours du soir pour les Bachelors bénéficiant de quelques années d’expérience.Il en va de l’avenir de nos jeunes collègues. Pourquoi la SVC ne s’en-gagerait pas pour cette cause qui me semble juste? N’hésitez pas à nous communiquer vos opinions, vos expériences. C’est avec votre feedback que nous pourrons ajus-ter au mieux nos actions.

    [email protected]: 079 429 47 16.

    Votre Président

    Le mot du président

    Sou

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    ia

    Le train de la Furka - Charbon et Vapeur d’eau

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    xxxx À JOUR x/xxÉconomie + politique À JOUR 2/15

    Les lois et les ordonnances d’ap-plication ont pour but de définir et régler précisément des situa-tions. Parfois, les formulations sont alambiquées. La SVC se mo-bilise pour éclaircir des situa-tions embrouillées pouvant léser le chimiste HES.

    Auteur Simon Giese

    L’article 13 de l’ordonnance d’ap-plication sur le contrôle des pro-duits stupéfiants (OStup) pose problème:

    – Le chimiste HES est-il mis sur un pied d’égalité avec un/e di-plômé/e d’une haute école?

    – Peut-il n’être responsable que des substances de la liste f?

    – Qu’en est-il dans la pratique?

    L’an passé, les membres du comité Patrick Keller et Simon Giese se sont penchés sur ce thème et ont contacté les instances compé-tentes.Mais il n’a pas été aisé d‘accéder à ces instances responsables. Pour la première fois, nous avons profité de la coopération avec FH-Suisse qui a établi le contact avec Swiss-medic.Pour la plupart des membres (ceux qui travaillent dans le domaine pharmaceutique) le nom de Swiss-medic est bien connu.

    Swissmedic existe sous cette forme depuis 2002. Elle est l’instance suisse d’autorisation et de contrôle des médicaments mandatée par le conseil fédéral (DFI). Ses activités se basent sur la loi sur les médica-

    ments et ses ordonnances. Elle attribue d’après l’OStup, les auto-risations d’exploitation. Une discussion entre les représen-tants de la SVC (Patrick Keller, Simon Giese) avec FH Suisse (Sabina Schwyter) et les représentants de Swissmedic (Monika Joos, Barbara Walther) fut très constructive.

    Extrait de la réunion:Patrick Keller explique qu’il est question de l’article 13 de l’OStup. Le paragraphe 1 al. a stipule que la personne responsable doit être ti-tulaire d’un diplôme d’une Haute Ecole. Au paragraphe 3, il est men-tionné que des personnes avec un diplôme HES ou d’une haute école peuvent être responsables, au cas où leur département/société mani-pulent exclusivement des subs-tances classées dans la liste f. Pour FH Suisse et la SVC, cet article contient une contradiction. En ef-fet, selon la Loi fédérale sur l'en-couragement des hautes écoles et la coordination dans le domaine suisse des hautes écoles LEHE un diplôme HES est un diplôme de Haute Ecole et doit être considéré comme tel. Cela signifie: «Master HES = Master Uni».

    Au cours de la discussion, les re-présentants de Swissmedic ont expliqué leur approche sur notam-ment, l’OStup soumise à des accords internationaux. Pour l’at-tribution d’une autorisation, il est important que la personne respon-sable soit formée au plus haut niveau et possède une force de caractère, qui dans sa position et sa responsabilité, doit savoir aller au-delà ou parfois à l’encontre des souhaits d’autres services – des attributs que les diplômés HES possèdent absolument.

    D’une façon générale, les choses ont changé clairement comme par exemple, la formation profession-nelle (titres: chimiste ETS, chimiste HES, Bachelor, Master ou la nou-velle loi sur la promotion et la coordination des hautes écoles (LEHE). Dans le langage courant, lorsque l'on parle de Hautes Ecoles, on pense aux universités et aux EPF et d'Ecoles en pensant aux HES.

    Extrait de la réunion:Madame Joos déclare qu’il est bien possible que l’article 13 de l’OStup soit en contradiction avec la HFKG. Ceci doit être toutefois constaté par la chancellerie fédérale. Sur la base de cette discussion, Swissmedic a éclairci la situation avec l’OFSP (Office Fédéral de la Santé Publique): en résumé, l‘OFSP et Swissmedic considèrent le di-plôme Bachelor HES en chimie/ biochimie comme un diplôme de Haute Ecole. L’Art. 13 §1 Ali. a de l’OStup doit être entendu comme une exigence minimale mais il sous-entend aussi le respect d’autres critères indépendants de la formation. Une révision des bases législatives n’est pas requise dans cette op-tique.Nous nous réjouissons que ce thème ait pu être éclairci et remer-cions toutes les parties prenantes et en particulier, FH-Suisse pour leur engagement et leur aide.

    Vous êtes concerné/e et avez des problèmes avec les autorités? De-mandez conseil au comité de la SVC.

    Le chimiste HES peut-il être responsable pour les stupéfiants?

    SchweizerischesHeilmittelinstitut

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    À JOUR 2/15 Points diverses

    Auteur: Pedro Kaiser

    Chères et chers collègues,

    En début d’année, j’ai décidé de me mettre à disposition pour un poste au sein du comité de la SVC. En effet, je porte notre association dans mon cœur et espère être élu, par vos votes, lors de l’AG.

    Parcours professionnelJ’ai démarré mon parcours par un apprentissage de laborant en chimie de 1981–1984 chez Ems Chemie AG à Domat/Ems. Cette période était très enrichissante grâce à Otto Buchmann qui était le meilleur formateur imaginable. Juste après l’apprentissage, je par-tis à l’ETHZ où je côtoyais pour la 1ère fois la chimie des textiles. Sur conseil du professeur Zollinger et

    du Dr. Swoboda de l’ETHZ, je par-tis me former à l’ennoblissement des fibres textiles à la haute école de textile à Wattwil de 1986–1987.Dans les années 80, plus de 90 000 personnes travaillaient alors dans l’industrie textile dans notre pays, à peine 20 000 aujourd’hui. Après la formation à Wattwil, je partis aux USA pour un séjour lin-guistique à San Diego, afin d’élar-gir mon horizon. Je serais bien resté aux USA si un poste d’ingé-nieur en textile ne m’avait pas ramené à la maison.En août, 1988 je pris un poste de responsable en chimie à l’an-cienne Balzers SA à Balzers. Le travail était varié et intéressant. Parmi mes responsabilités, je re-présentais Balzers au sein du groupe OC Örlikon dans le groupe chimie et écologie.Comme la formation continue est un thème important à mes yeux, je commençais des études du soir à la haute école du soir pour de-venir ingénieur en chimie HES. Les cinq années d’études furent dures, exigeantes et m’ont marquées. Pendant mes études, je travaillais à Balzers puis chez Fluka à la mise en place du groupe de ventes de Sigma Aldrich (mon premier contact avec la vente).De 1994 à 1995, je fréquentais, avec cinq collègues d’études, une formation en cours d‘emploi en économie d’entreprise à Coire.En 1994 je démarrais en tant que spécialiste chez VSM (aujourd’hui Swissmem). Chez VSM, je pris part pour plusieurs groupes (par ex. machines-textiles, outils et ma-chines-outils) à diverses activités liées à l’export et la représentation du groupe aux foires internatio-nales. Les activités chez VSM étaient très intéressantes et égale-

    ment utiles pour mes études.Après trois ans à VSM, se posait la question de poursuivre ma car-rière au sein de l’association ou de chercher un poste dans mon acti-vité d’origine.Par hasard, je trouvais une annonce dans la NZZ de l’entreprise Hüls SA qui cherchait un manager des ventes pour la Suisse. Je postulais et fus embauché par mon supérieur de l‘époque M. Dr. Volker Grunwald (encore aujourd’hui un bon et esti-mé collègue). Depuis septembre 1996, je travaille en tant que ma-nager régional des ventes dans cette multinationale (nous avons déjà changé plusieurs fois de nom et nous appelons aujourd‘hui Evo-nik Industries SA). Mon activité est très variée, je suis en charge des marchés suisses et autrichiens pour le groupe de produits des silanes. Le domaine d’application des sila-nes est si varié (de la chimie de la construction jusqu’à l‘astronau-tique), que j’ai toujours beaucoup de plaisir à m’occuper de ces pro-duits.Ma fonction me donne accès à tous les aspects de la relation client, par exemple les ventes, la R&D, la logis-tique et la direction. Une part très intéressante de mon travail est de démarrer et de développer des pro-jets avec des clients et des instituts de recherches en vue de dévelop-per et d’amener sur le marché des produits impactant moins l’environ-nement. Une tâche importante est de représenter mon entreprise dans les associations professionnelles.A côté des diverses formations continues en ventes et marketing, j’ai passé un EMBA en general ma-nagement de 2007 à 2008 à la haute école de St-Gall. Cette for-mation me sert de base aux tâches particulières que j’assume au sein d’Evonik.

    Pedro Kaiser se présente

    Usine textile

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    Points diverses À JOUR 2/15

    A propos de Pedro KaiserJe suis né et ai grandi à St-Moritz dans les Grisons et suis en couple depuis 20 ans avec ma femme Bri-gitte (nous nous sommes mariés le 15 mai cette année); nous avons une fille de 13 ans, Vanessa So-raya. Ma famille représente un soutien fort sans lequel je ne pourrais pas assumer ces nom-breuses obligations (merci à vous, mes chères). Nous habitons depuis 15 ans dans le beau village de Trimmis dans le plus beau canton de Suisse, les Grisons.Mes hobbies sont nos animaux (nous avons un zoo entier à la maison), la moto, les oldtimer (j’ai une yougtimer, une vieille japo-naise et mon rêve serait de possé-der une Corvette C2 de 1965 ou une vieille Jaguar), les reconstitu-tions de la guerre civile améri-caine, les sciences naturelles, les thèmes liés à l’innovation et entre-tenir mes amitiés.De caractère ouvert et accessible, je suis d’avantage «un oiseau de nuit» que du jour. Je discute vo-lontiers et accepte les autres opi-nions (tant que cela respecte et ne discrimine pas les autres per-

    sonnes) et n’aime pas les «je-sais-tout» ni les «incorrigibles». Je tiens mes promesses et essaie de toujours donner le meilleur de moi-même.Ma vision du futur est de laisser un monde intact aux futures gé-nérations en introduisant de nou-velles technologies et des produits et systèmes moins polluants.J’espère (l’espoir fait vivre c’est bien connu) qu’un jour ou l’autre les hommes évoluent de leur exis-tence de grand singe à un stade plus avancé et puissent éliminer la guerre, la faim et la pauvreté afin de vivre en harmonie les uns avec les autres.Je me réjouis de notre collabora-tion fructueuse et passionnante au sein de la SVC. ContactAu cas où vous auriez des ques-tions, vous pouvez m’écrire à [email protected] et j’y répondrai du mieux possible, promis.

    St. Moritz

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    Jahresbeitrag CHF 100.– (für bereits FH-Schweiz-Mitglieder CHF 75.–)Cotisation annuelle CHF 100.– (pour les membres de FH Suisse CHF 75.–)