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Jörg Widmann Lebenslauf (lang) Seite 1 Jörg Widmann gehört zu den aufregendsten und vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Als Inhaber des Richard and Barbara Debs Composer Chair der Carnegie Hall New York wird sein Werk in der Spielzeit 2019/20 dort im Fokus stehen. Zudem ist er in dieser Saison in allen seinen Facetten, sowohl als Klarinettist, Dirigent und als Komponist als Residenzkünstler des WDR Sinfonieorchesters, des Palau de la Música Catalana in Barcelona und beim Bergen International Festival zu erleben. Langjährige Kammermusikpartner wie Sir András Schiff, Daniel Barenboim, Mitsuko Uchida, Tabea Zimmermann, Antoine Tamestit und das Hagen Quartett werden zusammen mit Jörg Widmann unter anderem bei der Schubertiade Schwarzenberg, den Salzburger Festspielen, in der Carnegie Hall New York und dem Wiener Kozerthaus konzertieren. Seine Tätigkeiten als Dirigent erweitert Jörg Widmann stetig. So ist er unter anderem mit dem Ensemble Kanazawa in Japan, dem WDR Sinfonieorchester, dem Swedish Chamber Orchestra und dem Hessischen Staatsorchester zu erleben. Im Novemeber 2019 wird er mit dem Irish Chamber Orchestra, dessen Chefdirigent er ist, auf Tournee durch die USA gehen. Ausgebildet von Gerd Starke in München und Charles Neidich an der Juilliard School New York war der Klarinettist Jörg Widmann 16 Jahre lang selbst Professor für Klarinette an der Freiburger Musikhochschule, davon sieben Jahre auch als Professor für Komposition. Er war regelmäßig zu Gast bei bedeutenden internationalen Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, Orchestre National de France, Tonhalle-Orchester Zürich, National Symphony Orchestra Washington, Orchestre symphonique de Montréal, National Symphony Orchestra Taiwan, Netherlands Philharmonic Orchestra und Toronto Symophony Orchestra und konzertiert mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Kent Nagano, Christoph Eschenbach und Christoph von Dohnanyi. Im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2015 brachte er das neue Klarinettenkonzert über von Mark Andre zur Uraufführung. Mehrere Klarinettenkonzerte sind ihm gewidmet und durch ihm uraufgeführt worden, unter anderem etwa die Musik für Klarinette und Orchester von Wolfgang Rihm (1999) und Cantus von Aribert Reimann (2006). Komposition studierte Jörg Widmann bei Kay Westermann, Wilfried Hiller, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm. Sein Schaffen wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem renommierten, nur alle zwei Jahre verliehenen Stoeger Prize der New Yorker Chamber Music Society of Lincoln Center (2009). 2001 erhielt Jörg Widmann den Hindemith-Preis des Landes Schleswig-Holstein, 2004 den Schönberg-Preis des Arnold Schönberg Centers Wien, des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und DeutschlandRadio Berlin, 2006 erhielt er den Kompositionspreis des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg für die bemerkenswerteste Uraufführung der Donaueschinger Musiktage sowie den Claudio- Abbado-Kompositionspreis der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker.

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  • Jörg Widmann

    Lebenslauf (lang)

    Seite 1

    Jörg Widmann gehört zu den aufregendsten und vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Als Inhaber des Richard and Barbara Debs Composer Chair der Carnegie Hall New York wird sein Werk in der Spielzeit 2019/20 dort im Fokus stehen. Zudem ist er in dieser Saison in allen seinen Facetten, sowohl als Klarinettist, Dirigent und als Komponist als Residenzkünstler des WDR Sinfonieorchesters, des Palau de la Música Catalana in Barcelona und beim Bergen International Festival zu erleben.

    Langjährige Kammermusikpartner wie Sir András Schiff, Daniel Barenboim, Mitsuko Uchida, Tabea Zimmermann, Antoine Tamestit und das Hagen Quartett werden zusammen mit Jörg Widmann unter anderem bei der Schubertiade Schwarzenberg, den Salzburger Festspielen, in der Carnegie Hall New York und dem Wiener Kozerthaus konzertieren.

    Seine Tätigkeiten als Dirigent erweitert Jörg Widmann stetig. So ist er unter anderem mit dem Ensemble Kanazawa in Japan, dem WDR Sinfonieorchester, dem Swedish Chamber Orchestra und dem Hessischen Staatsorchester zu erleben. Im Novemeber 2019 wird er mit dem Irish Chamber Orchestra, dessen Chefdirigent er ist, auf Tournee durch die USA gehen.

    Ausgebildet von Gerd Starke in München und Charles Neidich an der Juilliard School New York war der Klarinettist Jörg Widmann 16 Jahre lang selbst Professor für Klarinette an der Freiburger Musikhochschule, davon sieben Jahre auch als Professor für Komposition.

    Er war regelmäßig zu Gast bei bedeutenden internationalen Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, Orchestre National de France, Tonhalle-Orchester Zürich, National Symphony Orchestra Washington, Orchestre symphonique de Montréal, National Symphony Orchestra Taiwan, Netherlands Philharmonic Orchestra und Toronto Symophony Orchestra und konzertiert mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Kent Nagano, Christoph Eschenbach und Christoph von Dohnanyi.

    Im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2015 brachte er das neue Klarinettenkonzert über von Mark Andre zur Uraufführung. Mehrere Klarinettenkonzerte sind ihm gewidmet und durch ihm uraufgeführt worden, unter anderem etwa die Musik für Klarinette und Orchester von Wolfgang Rihm (1999) und Cantus von Aribert Reimann (2006).

    Komposition studierte Jörg Widmann bei Kay Westermann, Wilfried Hiller, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm. Sein Schaffen wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem renommierten, nur alle zwei Jahre verliehenen Stoeger Prize der New Yorker Chamber Music Society of Lincoln Center (2009). 2001 erhielt Jörg Widmann den Hindemith-Preis des Landes Schleswig-Holstein, 2004 den Schönberg-Preis des Arnold Schönberg Centers Wien, des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und DeutschlandRadio Berlin, 2006 erhielt er den Kompositionspreis des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg für die bemerkenswerteste Uraufführung der Donaueschinger Musiktage sowie den Claudio- Abbado-Kompositionspreis der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker.

  • Jörg Widmann

    Lebenslauf (lang)

    Seite 2

    Dirigenten wie Daniel Barenboim, Daniel Harding, Kent Nagano, Christian Thielemann, Mariss Jansons, Valery Gergiev, Andris Nelsons und Simon Rattle bringen seine Musik regelmäßig zur Aufführung. Orchester wie die Wiener und die Berliner Philharmoniker, das New York Philharmonic, Orchestre de Paris, BBC Symphony Orchestra und viele andere haben seine Musik uraufgeführt und regelmäßig in ihrem Konzertrepertoire.

    Eine besondere Verbindung verband Jörg Widmann mit Pierre Boulez, der im Januar 2007 sein Stück Armonica mit den Wiener Philharmonikern in Salzburg aus der Taufe hob und mit dem er eng an dessen Dialogue de l’ombre double arbeitete, das er zu Boulez 85. Geburtstag in Paris zur Aufführung brachte.

    Mit dem Cleveland Orchestra und dessen Chefdirigenten Franz Welser-Möst verbindet ihn seit seiner zweijähringen Residenz als composer in residence eine besondere künstlerische Zusammenarbeit. 2014 war sein für das Orchester geschriebene Flûte en suite das zentrale Werk auf der Europatournee des Cleveland Orchestra, in der Berliner Philharmonie widmete das Orchester seiner Musik einen ganzen Konzertabend. Unter der Leitung von Kent Nagano und unter Mitwirkung namhafter Sänger eröffnete die Uraufführung seiner Oper Babylon die Spielzeit 2012/13 an der Bayerischen Staatsoper München, im März 2019 wurde die revidierte Fassung an der Berliner Staatsoper unter den Linden zur Aufführung gebracht.

    2009 wurde zum 20-jährigen Jubiläum der Pariser Opéra Bastille das Musiktheater Am Anfang von Anselm Kiefer und Jörg Widmann uraufgeführt. Widmann agierte hier als Komponist, Klarinettist und gab sein Debut als Dirigent.

    Jörg Widmann war Residenzkünstler zahlreicher Orchester und Festivals wie den Lucerne Festival, den Salzburger Festspipelen, bei den Bamberger Symphonikern und in der Saison 2015/16 als „creative chair“ des Tonhalle-Orchesters Zürich. Das Konzerthaus Wien, die Alte Oper Frankfurt und die Kölner Philharmonie widmeten Widmann in den vergangenen Jahren Komponistenportraits. Unter Kent Nagano brachte das Philharmonische Staatsorchester Hamburg im Januar 2017 Widmanns Oratorium ARCHE im Rahmen des Eröffnungswochenendes der Elbphilharmonie Hamburg zur Uraufführung. In der Saison 2017/18 war Jörg Widmann der erste Gewandhauskomponist in der Geschichte Leipzigs.

    Seit 2017 bekleidet Widmann einen Lehrstuhl für Komposition an der Barenboim-Said Akademie Berlin. Er war Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Freien Akademie der Künste Hamburg (2007) und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (2016), von der er 2018 mit dem Robert Schumann Preis für Dichtung und Musik ausgezeichnet wurde. Im Dezember 2018 wurde Jörg Widmann mit dem bayerischen

    Maximiliansorden geehrt.

  • Jörg Widmann

    Lebenslauf (kurz)

    Seite 3

    Jörg Widmann gehört zu den aufregendsten und vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Ausgebildet von Gerd Starke in München und Charles Neidich an der Juilliard School New York ist der Klarinettist Jörg Widmann regelmäßig zu Gast bei bedeutenden internationalen Orchestern, wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dessen erster Gewnadhauskomponist er in dieser Saison ist, Orchestre National de France, Tonhalle-Orchester Zürich oder National Symphony Orchestra Washington und konzertiert mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Valery Gergiev, Kent Nagano, Sylvain Cambreling, Christoph Eschenbach und Christoph von Dohnanyi.

    Im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2015 brachte er das neue Klarinettenkonzert über von Mark Andre zur Uraufführung. Mehrere Klarinettenkonzerte, von Komponisten wie Wolfgang Rihm oder Aribert Reimann sind ihm gewidmet und durch ihm uraufgeführt worden.

    Komposition studierte Jörg Widmann bei Kay Westermann, Wilfried Hiller und Wolfgang Rihm. Sein Schaffen wurde vielfach ausgezeichnet.

    Dirigenten wie Daniel Barenboim, Daniel Harding, Kent Nagano, Christian Thielemann, Mariss Jansons, Andris Nelsons und Simon Rattle bringen seine Musik regelmäßig zur Aufführung. Orchester wie die Wiener und die Berliner Philharmoniker, das New York Philharmonic, Orchestre de Paris, BBC Philharmonic Orchestra und viele andere haben seine Musik uraufgeführt und regelmäßig in ihrem Konzertrepertoire. Mit dem Cleveland Orchestra und dessen Chefdirigenten Franz Welser-Möst verbindet ihn seit seiner Tätigkeit als Daniel R. Lewis Young Composer Fellow eine besondere künstlerische Zusammenarbeit. Unter der Leitung von Kent Nagano und unter Mitwirkung namhafter Sänger eröffnete die Uraufführung seiner Oper „Babylon“ die Spielzeit 2012/13 an der Bayerischen Staatsoper München. Die Alte Oper Frankfurt widmete ihm in derselben Saison ihr Komponistenportrait „Auftakt“.

    2009 wurde zum 20-jährigen Jubiläum der Pariser Opéra Bastille das Musiktheater Am Anfang von Anselm Kiefer und Jörg Widmann uraufgeführt. Widmann agierte hier als Komponist, Klarinettist und gab sein Debut als Dirigent.

    Jörg Widmann war Residenzkünstler zahlreicher Orchester und Festivals wie den Lucerne und Grafenegg Festivals, bei den Bamberger Symphonikern und in der Saison 2015/16 als crative chair des Tonhalle-Orchesters Zürich. Das Konzerthaus Wien, die Alte Oper Frankfurt und die Kölner Philharmonie widmeten Widmann in den vergangenen Jahren Komponistenportraits – in der Carnegie Hall New York stand seine Musik unter dem Motto „Making Music: Jörg Widmann“ für eine Spielzeit im Fokus.

    Widmann ist Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Freien Akademie der Künste Hamburg (2007), der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste (2007) und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (2016).

  • Jörg Widmann

    Lebenslauf (tabellarisch)

    Seite 4

    1973 Geboren am 19. Juni in München

    ab 1984 Kompositionsunterricht bei Kay Westermann in München

    ab 1986 Klarinettenstudium an der Hochschule für Musik München

    1994-95 Klarinettenstudium bei Charles Neidich an der Juilliard School of Music New York

    1994-96 Kompositionsstudium bei Hans Werner Henze und Wilfried Hiller in München

    1996 Kulturförderpreis der Landeshauptstadt München

    1997 Bayerischer Staatspreis für junge Künstler

    1997-99 Kompositionsstudium bei Heiner Goebbels und Wolfgang Rihm in Karlsruhe

    1998 Belmont-Preis für Zeitgenössische Musikder Forberg-Schneider-Stiftung

    2001 Louis-Spohr-Medaille der Stadt Seesen

    ab 2001 Professur für Klarinette an der Hochschule für Musik Freiburg i. Br.

    2002 Schneider-Schott-Musikpreis Mainz;Hindemith-Preis des Landes Schleswig-Holstein

    2003 Förderpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung;Ehrenpreis der Münchener Opern-Festspiele, Das Gesicht im Spiegel von der Zeitschrift 'Opernwelt’ zur wichtigsten Uraufführung der Spielzeit 2003/04 gewählt

    2004 Arnold-Schönberg-Preis des Schönberg-Centers Wien und desDeutschen Symphonie Orchesters Berlin

    2005 Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München

    2006 Kompositionspreis des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg für „Zweites Labyrinth“;Claudio-Abbado-Preis der Orchesterakademieder Berliner Philharmoniker

    2007 Musikpreis der Christoph und Stephan Kaske-Stiftung

    2008 Arbeitsaufenthalt in Dubai, gefördert vom Siemens Arts Program

    2009 Elise L. Stoeger Prize der Lincoln Center Chamber Music Society,New York

    2010 Verleihung der Marsilius-Medaille der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    2013 Musikpreis des "Heidelberger Frühling";
Deutscher Musikautorenpreis der GEMA in der Kategorie SinfonikPremio una vita nella musica giovani in der Kategorie Komposition

    2014 Composer & Artist in Residence beim Rheingau Musikfestival

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    Jörg Widmann

    Lebenslauf (tabellarisch)

    2015 Komponistenporträt des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz

    2016 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

    2017 Wird Chefdirigent des Irish Chamber OrchestraProfessur für Komposition an der Barenboim-Said-Akademie Berlin

    2018 Robert Schumann-Preis für Musik und Dichtung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur MainzBayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst

    2019 Richard and Barbara Debs Composer's Chair at Carnegie HallOPUS KLASSIK als "Komponist des Jahres" für das Oratorium ARCHE