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Jubiläum in Ayopaya, Provinz der magischen Berge Viermonatliches Rundschreiben des Centro Cultural Ayopayamanta 25. Januar 2016. Cochabamba - Bolivien -Ayopaya feiert das 30-jährige Jubiläum des Centro Cultural Ayopayamanta- REDAKTIONS- UND KOORDINATIONSTEAM HERAUSGEBER: Centro Cultural Ayopayamanta EDITIONS-TEAM: Ing. Maya Rene Choque Ing. Jorge Aquino FOTOS: Severino Maldonado, Lidia Albarado, Eva Günther ÜBERSETZUNG INS DEUTSCHE: Eva Günther, Daniel Eckell, Franziska Buchner VERANTWORTLICHE FÜR COTACAXAS IN BOLIVIEN: Centro Cultural Ayopayamanta Casilla 2433 Tel. 00591- 4376461- 4244909 Mail: [email protected] [email protected] INHALT 1.- Prolog der geschriebenen Ausgabe…………………………...2 2.-Centro Cultural Ayopayamanta, 30 Jahre solidarischer Arbeit mit der fleißigen ländlichen Bevölkerung und der Umwelt ........3-4 3.- Ayopaya, das schlafende Aschenputtel…………………....…5 4.- Ökologisches Bildungs- und Erholungszentrum für Kinder, Schüler und Bewohner Independencias………………………..…6-7 5.- Die neue Leitung des CCA, Herausforderungen und Verantwortung für die regionale Entwicklung zum Fortschritt Independencias……………………………………………………......8 6.- In diesem Sinne das Buch: „Villa de la Independencia - Eine grafische Dokumentation über Geschichte, Kultur und Tourismus“ …………………………………………………………………..…....9-11 7.- Unternehmer Independencias, neues Wissen in Reichweite derer, die nicht aufgeben …………………………………...…….…12 8.- Radio Ayopaya „die Stimme der Anden“, eine internationale Vision und direkter Zweig des Kulturzentrums………………....….13 9.- Großes Konzert von Ana Maria Nino de Guzmán, Themis Aranibar, Fernando Claure, Alfredo Coca, Casto Maldonado…14-15

Jubiläum in Ayopaya, Provinz der magischen Berge · COTACAXAS In einer zweiten Phase traf sich die Gruppe mit - 3 - In der Hauptstadt der Provinz Ayopaya, „La Villa de la Independencia“

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Jubiläum in Ayopaya,

Provinz der magischen Berge

Viermonatliches Rundschreiben des Centro Cultural Ayopayamanta 25. Januar 2016. Cochabamba - Bolivien

-Ayopaya feiert das 30-jährige Jubiläum des Centro Cultural Ayopayamanta-

REDAKTIONS- UND

KOORDINATIONSTEAM

HERAUSGEBER:

Centro Cultural Ayopayamanta

EDITIONS-TEAM:

Ing. Maya Rene Choque

Ing. Jorge Aquino

FOTOS:

Severino Maldonado, Lidia

Albarado, Eva Günther

ÜBERSETZUNG INS

DEUTSCHE:

Eva Günther, Daniel Eckell,

Franziska Buchner

VERANTWORTLICHE FÜR

COTACAXAS IN BOLIVIEN:

Centro Cultural Ayopayamanta

Casilla 2433

Tel. 00591- 4376461- 4244909

Mail:

[email protected]

[email protected]

INHALT

1.- Prolog der geschriebenen Ausgabe…………………………...2

2.-Centro Cultural Ayopayamanta, 30 Jahre solidarischer Arbeit mit der fleißigen ländlichen Bevölkerung und der Umwelt........3-4

3.- Ayopaya, das schlafende Aschenputtel…………………....…5

4.- Ökologisches Bildungs- und Erholungszentrum für Kinder, Schüler und Bewohner Independencias………………………..…6-7

5.- Die neue Leitung des CCA, Herausforderungen und

Verantwortung für die regionale Entwicklung zum Fortschritt

Independencias……………………………………………………......8

6.- In diesem Sinne das Buch: „Villa de la Independencia - Eine

grafische Dokumentation über Geschichte, Kultur und Tourismus“ …………………………………………………………………..…....9-11

7.- Unternehmer Independencias, neues Wissen in Reichweite

derer, die nicht aufgeben …………………………………...…….…12

8.- Radio Ayopaya „die Stimme der Anden“, eine internationale

Vision und direkter Zweig des Kulturzentrums………………....….13

9.- Großes Konzert von Ana Maria Nino de Guzmán, Themis

Aranibar, Fernando Claure, Alfredo Coca, Casto Maldonado…14-15

COTACAXAS

Es ist inzwischen 30 Jahre her, dass am 23. Januar auf die Initiative der Aquino-Brüder hin das

CENTRO CULTURAL AYOPAYAMANTA (Kulturzentrum Ayopayas) gegründet wurde; mit

dem bemerkenswerten Ziel, verschiedene Projekte zur Verbesserung der Deckung der

Grundbedürfnisse der Bevölerung der Provinz Ayopaya und ihrer Hauptstadt Independencia

durchzuführen.

Bis heute haben sich dank der harten und fruchtbaren Arbeit des Zentrums konnten folgende

wichtige Projekte durchgeführt werden: Der Bau eines dreistöckigen Gebäudes mit den

notwendigen Räumlichkeiten und der Ausstattung eines modernen Kulturzentrums. Dieses

Kulturzentrum beherbergt das Studio des Radio Ayopaya, einem Kommunikations- und

Bildungssender, eine Bibliothek zur pädagogischen und kulturellen Unterstützung der Schüler wie

auch aller Einwohner des Dorfes die Spaß am Lesen haben sowie ein Kino und auch ein Theater

zur Erholung. Darüber hinaus werden kontinuierlich Bildungsprogramme über Umweltschutz und

Fortbildungsprogramme in handwerklichen Bereichen angeboten. In ländlichen Gemeinden

wurden/werden Projekte zur Sammlung von Trinkwasser und von Wasser für die Bewässerung

der Felder sowie zur regionalen Aufforstung realisiert. Des Weiteren zeigt das Zentrum mit der

Musikgruppe SACAMBAYA auch in kulturellen Aspekten Präsenz. SACAMBAYA unternimmt

oft Reisen nach und in Europa, um die traditionelle Musik der Provinz bekanntzumachen – mit

viel Erfolg.

Aufgrund all dessen verdient das CENTRO CULTURAL seit dreißig Jahren seines Bestehens den

aufrichtigen Dank und die Glückwünsche seiner Autoritätspersonen wie auch aller Einwohner der

Provinz. Danke! Vielen Dank an alle führenden Persönlichkeiten des CENTRO für die großartige

Arbeit, die wesntlich zum Wohl der Provinz beitrug. Wir wünschen auch den Projekten und

Programmen, die es auch weiterhin zum Nutzen Ayopayas umzusetzen gilt, viel Erfolg.

Dr. Rene Terán

Arzt, Vorsitzender des Einwohnerverbandes Independencias

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Prolog der Druckausgabe

COTACAXAS

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In der Hauptstadt der Provinz Ayopaya, „La Villa de la Independencia“ versammelten sich im Januar 1986 Freunde des Dorfes. Unter diesen Freunden befanden sich folgende bekannte: Gualberto Valverde, Jorge Aquino, Nivardo Gallegos, Maria Gallegos, Arminda Bustillo, Eficia Orozco und Gonzalo Zegarra. Sie trafen sich auf dem Hauptplatz 6 de Agosto, wie es abends üblich war, um sich Geschichten und Anekdoten zu erzählen, zu musizieren und manchmal auch um über Illusionen und Träume zu sprechen. Auf diese Weise wurde in dieser Gruppe folgende großartige Idee geboren: Organisieren wir eine kulturelle Aktivität; Zum Beispiel eine Kinovorstellung. So wurde damals damit begonnen, dass jemand kam, um eine Kinovorführung zu machen; So wurde das CENTRO CULTURAL AYOPAYAMANTA gegründet. Basierend auf einem realen Beispiel: Einmal im Jahr kam ein Herr, der vier Nächte in Folge im Innenhof des Ratshauses mexikanische 16 mm Schwarz-Weiß-Filme zeigte; zu einem Preis von einem Peso.

In einer zweiten Phase traf sich die Gruppe mit Dr. Renato Crespo Paniagua, der sich unsere Ideen anhörte und sie mit uns erweiterte. Während dieses Treffens entstand die Idee, ein Kulturzentrum mit folgenden Zielen zu errichten:

- Zusätzliche Bildung durch die Einrichtung einer Bibliothek

- Die Förderung der Wiederbelebung alter Bräuche und Traditionen

- Den Umweltschutz durch Aufforstung voran-zutreiben

- Die Unterstützung der Gemeinden ein Wasser und Stromnetz zu errichten und die Verbesserung ländlichen Schulen

Dr. Renato Crespo Paniagua

CENTRO CULTURAL AYOPAYAMANTA: 30 Jahre solidarischer Arbeit mit der fleißigen ländlichen Bevölkerung und der Umwelt

Ing. Jorge Aquino

Zehn Jahre später konnte das CCA erneut Mut fassen: Es gab Unterstützung in Form neuer Mitglieder wie Eloy Torrez, Jenny Maldonado, Victor Montan, Nicolasa Montan, Wilder Coca, Sandra Herrena, Noemí und der Musikgruppe Ayopayamanta, welche von Ing. Jorge Aquino angeleitet wurde. Bei der ursprünglichen Gruppe handelte es sich um ein Quartett, gebildet von Luis Coca, Jorge Aquino, Orlando Crespo und Favio Coca; kurz darauf traten dann auch Marcelo Quiroz und Edwin Zeballos bei. Die Anzahl der Mitglieder pendelte sich so ein und man schaffte es, das 25. FESTIVAL LAURO DE LA CANCIÓN BOLIVIANA (Festival des bolivianischen Liedes) zu gewinnen.

Das sogen. Haus der Region, Independencia

Die Arbeit des CCA wurde weitergeführt, am 23. Januar

2016 feierten wir 30-jähriges Bestehen; Mit vielen

erfolgreich durchgeführten Projekten: Trinkwasser-

zugang in zehn Gemeinden, Mikrobewässerungs-

anlagen in 12 Gemeinden, Verbesserung der Infra-

struktur in fünf ländlichen Schulen, über 5000 Bücher,

eine Million gepflanzter Bäume, der regionale Radio-

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COTACAXAS

sender Radio Ayopaya „die Stimme der Anden“, das Gästehaus der Internationalität INTI WASI, das Fortbildungszentrum, uvm. All diese Projekte konnten auf Basis humanitärer Solidarität der evangelischen und katholischen Kirche Deutsch-lands und Österreichs wie auch dank kleiner solidarischer Verbände erreicht werden.

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Mit einer 85 prozentigen Investitionsrate in Projekte

und Programme musste das CCA Resultate zeigen,

während insgesamt nur 15 Personen als Fachpersonal

und in der Verwaltung angestellt waren. Dies erklärt

die Erfolge der Projekte, welche zu Gunsten der

Bevölkerung realisiert werden konnten. Zu Beginn

waren wichtige Leistungen das Festhalten einer

autonomen Satzung und die Registrierung des

Eigentums. All dies konnte dank der Zusammenarbeit

mit dem Anwalt und ehemaligen Direktor der UMSS

(öffentliche Universität Cochabambas) Dr. Renato

Crespo umgesetzt werden. Durch die konstante

Beratung der Mitglieder war er eine wichtige Säule des

CCA.

Team des CCA

Danken wir den zahlreichen Freunden aus Deutsch-land, Österreich und Frankreich für die finanzielle Zusammenarbeit, welche durch viel Aufopferung realisiert werden konnte. Es waren und sind zivile Mittel, die aufopferungsvoll in den Gemeinden ge-sammelt und an unsere Bank Mercantil-Santacruz in Cochabamba übermittelt werden. Dank dieser KLEINEN SPENDEN HABEN WIR UNSERE MISSION ERFÜLLT UND ERFÜLLEN SIE AUCH WEITERHIN. DIE RESULTATE SPRECHEN FÜR SICH SELBST und sind stumme Zeugen einer ERFOLGREICHEN Arbeit.

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Ökologischer Garten, einzigartig im Land

Öffentliche Bibliothek

Erfahrungsaustausch

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COTACAXAS

Die Provinz Ayopaya wurde basierend auf dem

obersten Dekret vom 23. Januar 1826 unter der Regi-

erung von Antonio José de Sucre gegründet. Sie war

eine der ersten Provinzen, die sich im departamento

Cochabamba bildeten. Darüber hinaus ist

erwähnenswert, dass sie mit einer Ausdehnung von

9.620 km² die drittgrößte Provinz Cochabambas ist. Der

Zählung von 2012 zufolge hat Ayopaya 54.408

Einwohner.

Das Klima Ayopayas reicht von schneebedeckten Bergen über Täler bis hin zu subtropischen Zonen. Darüber hinaus verfügt die Provinz über viele Vor-kommen von Mineralien. Man findet beispiels-weise Wolfram, Zinn, Halbedelsteine sowie Sodalit – dieses kommt weltweit nur an vier Orten vor, einer davon ist Bolivien.

Ayopaya besteht aus drei sehr individuellen Gemeindeverbänden. Typisch für den Gemeinde-verband von Independencia sind archäologische Ruinen und seine subtropischen Früchte; den Gemeindeverband von Morochata bezeichnet man gemeinhin als Hauptstadt der Kartoffel und Cocapata beherbergt ebenfalls archäologische Ruinen, zusätzlich ist es der jüngste Gemeindeverband Boliviens.

Während der Präsidentschaft von José Manuel Pando

erklärte sich im Dezember 1899 die Kleinstadt

Independencia zur Hauptstadt der Provinz Ayopaya.

AYOPAYA das schlafende Aschenputtel Univ. Marizol Huarachi

Ein tapferes Dorf, das den Namen „Independencia“, also „Unabhängigkeit“ trägt und dabei auch eine Wiege von Helden ist. Von Kultur zu sprechen heißt auch, von Menschen voller Freundlichkeit und ihren alten Bräuchen zu reden; Kultur sind auch die Großväter, die ihren Kindern und Enkeln beibringen, zu lieben und vor allem ihre Erde zu respektieren. Respektieren insofern, als es gilt, die Erde, die einem Leben und Gesundheit schenkt, nicht nur auszubeuten, sondern auch etwas an „Mutter Erde“ zurückzugeben: Eine wechselseitige Beziehung durch die Durchführung von Ritualen, die der Region eigen sind. Diese Lebensweise wird von Generation zu Generation weitergegeben und ist etwas, dass die Ayopayenier charakterisiert.

Es ist eine vollkommene Provinz von exotischem Reichtum, gesegnet mit einer großen kulturellen Vielfalt; Ayopayenier, die Quechua, Castellano und Aymara sprechen; Sprachen, die mit viel Stolz Grenzen überkommen. Eine Region voller Anmut, die noch unter dem immensen Bergzug der Anden schläft und die in dem Herzen all jener lebt, die einmal die Möglichkeit hatten, sie kennenzulernen.

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Diese neue, sich auf Themen der Umwelt und Ökologie spezialisierte Einrichtung ist Teil des Umwelt-erziehungsprogrammes. Der Bau des Informations- und Erholungszentrums schreitet schnell voran, ebenso wie auch die Fertigstellung des ersten ökologischen Hauses, hergestellt aus Holz und Recycling-Materialien; Ein Haus, das gemeinsam mit dem ökologischen Garten dazu bestimmt ist, Kultur und Geschichte der Quechua, ihre Methoden die auf jenen der Inka basieren, wie auch Landwirtschaft, Obstanbau, die Nutzung von Heilpflanzen, die Erzeugung von Strickwaren, traditionelle Musik-instrumente und sich im Prozess des Verschwindens befindliche Technologien zu präsentieren.

Es geht darum, dass Kinder sehen, fühlen und lernen können, was früher inform mündlicher Erzählungen weitergegeben wurde.

DAS ÖKOLOGISCHE BILDUNGS- UND ERHOLUNGSZENTRUM, für

Kinder, Schüler und Bewohner Independencias Ing. Jorge Aquino A.

In diesem komplett auf Basis von Holz gebauten Haus wird die Geschichte Independencias als QUECHUA-Dorf, die alten Existenz- und Organisationsformen seiner AYLLUS [Gemeindezentren der Inka, Anm.] präsentiert.

Der steinerne Fußweg ist ebenfalls nach dem Vorbild der Inka errichtet worden; unterwegs trifft man auf Informationstafeln mit Fotos die eine Beziehung zur Umwelt herstellen. Zu Demonstrationszwecken wurden kleine Modelle fast vergessener Technologien konstruiert: Terassen, Gehwege, Hängebrücken, Wasser-Leitsysteme, Techniken zur Nutzung des Bodens ohne Erosion, Konservierung der Böden etc.

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Auf einer Fläche von 2 Hektar wir ein ökologischer

Schaugarten errichtet. Es soll die Vielfalt der

bekannten Nutz- und Heilpflanzen demonstriert und

die Trandition deren Nutzung bewahrt werden. Die

Nutzung dieser Pflanzen wurde durch mündliche

Überlieferungen weiergegeben und ist davon

bedroht, in Vergessenheit zu geraten.

Die Schüler der beiden Colegios Independencias werden im Zuge der Fächer Erdkunde und Natur-wissenschaften Exkursionen zu Umweltthemen in das ökologische Bildungs- und Erholungszentrum machen.

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Das Grundstück CHILIJCHI PAMPA, auch MOLINO WASA

genannt, hat Potenzial: es wird zu einem Erholungsraum

für Kinder im Grundschulalter mit Spielgelegenheiten aus

Holz werden. Es soll ebenso als Ort des familiären

Beisammenseins dienen; mit traditionellem Ofen,

P'urkas oder Orten für P'ampaku [Kochen mit heißen

Steinen in der Erde, Anm.]. Ein Ort für Familientreffen mit

Tischen und Stühlen aus altem Holz.

Das ökologische Zentrum wird der wichtigste Punkt im

Bezug auf Bildung in den Bereichen Ökologie, Umwelt,

sowie sozio-historischen Aspekten werden. Darüber

hinaus soll es eine wichtige Rolle im Bildungstourismus

spielen, vor allem betreffend die Kulturen der Vorfahren

und alle Aspekte des KULTURELLEN und MUSIKALISCHEN

ERBES wie auch GESCHICHTEN UND LEGENDEN der

Dörfer der Quechua und Aymara.

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Am 16. Januar wurde in der gemütlichen Gemeinde

Chunavi mittels eines demokratischen Prozesses die

Wahl einer neuen Leitung des CCA durchgeführt. Zu

Lernzwecken nahmen nicht nur Mitglieder des CCA, die

für den Gemeindeverband von Independencia arbeiten

teil, sondern auch jene Mitbürger, die vom Zentrum

profitieren.

Die neue Führungsspitze setzt sich zusammen aus Severino Maldonado als Präsident, Dr. Marianela Valenzuela als Vizepräsidentin, Prof. Wilder Coca als Aktensekretär, Delfina Calle als Finanzsekretärin, Carmen Fernandez als erste Beisitzende und schließlich Fidel Calani als zweiter Beisitzender. Radio Ayopaya „die Stimme der Anden“ ist einer der wichtigsten Zweige des CCA, da es das wichtigste Verbindungsmedium zwischen der Bevölkerung Ayopayas und anderer, sich im benachbarten Departement La Paz befindlicher Provinzen ist. Auch die Leitung des Radios wurde neu gewählt: Der Lehrer Grover Poma ist der neue Direktor, Meliton Mollo ist Subdirektor, Evelin Condori übt weiterhin das Amt der Schriftführerin und Aktensekretärin aus, ebenso bleibt Roxana Mollo Schatzmeisterin. Neu ist hingegen Máximo Salas als Beisitzer.

DIE NEUE LEITUNG DES CCA, Herausforderungen und Verantwortung für die regionale Entwicklung zum Fortschritt Independencias

Ing. Maya Rene Choque

Unter den wichtigsten Herausforderungen, die die neue Leitung zu meistern haben wird, sind administrative Formalitäten, Themen der Steuer-abgaben, ein Haushaltsabgleich und Kostenvor-anschläge, die Verbesserung der ökonomischen Stabilität, hohe Elektrizitätskosten der Infrastruktur, uvm. Es wird nicht einfach für die neue Leitung sein, den Weg weiter zu verfolgen und alle Tätigkeiten fortzusetzen. Insbesondere da bekannt ist, dass die Situation für NGOs in unserem Land sehr schwierig ist: für sie gibt es keine Unterstützung, dafür jedoch jede Menge administrativer Hürden. Die direkte regionale Unterstützung durch kleine NGOs wird wenig bis gar nicht anerkannt – dennoch setzen sie ihre Arbeit zum Wohl von Landwirten, Frauen und benachteiligten Klassen fort. Dies sind dieselben Bedingungen, unter denen das CCA bereits 30 Jahre lang gearbeitet hat. Auch für das Radio Ayopaya geht die Arbeit weiter: Die Antennen auf dem Berg von Acutani leiden unter Blitzeinschlägen. Die für die Renovierung nötige Aus-rüstung ist jedoch sehr teuer und Spenden gibt es nur wenige. Als wichtigste zu bewältigende Heraus-forderung gilt es den Service zu verbessern: Moderatoren auszubilden, die sich ihrem llajta, ihrem Dorf, verpflichtet fühlen und versuchen, Informationen wie auch Wissen zur Verfügung zu stellen. An Herausforderungen mangelt es nicht, doch leider existieren viele limitierende Faktoren. Setzen sich jedoch das Personal unseres hochgeschätzten Kulturzentrums und auch Menschen aus ganz Independencia für die Entwicklung des Dorfes ein, wird gewiss jede Hürde überwunden. Die Entscheidung liegt in ihren Händen. Es bleibt nur zu wünschen, dass sie ehrlich sein werden und so uneigennützig arbeiten, wie es ihre Vorgänger in der Leitung des CCA getan haben.

ARCHIVO CCA ARCHIVO CCA

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Am 10. Dezember 2015 konnte mit der Unterstützung

der Regierungsabteilung für Kultur und Interkulturalität

das Buch „Villa de la Independencia. Eine grafische

Dokumentation über Geschichte, Kultur und

Tourismus“ in der Regierungshalle Cochabambas

vorgestellt werden.

Das Werk wurde vom Ministerium für Kultur und Tourismus des Plurinationalen Staates Boliviens, im Rahmen des politischen Programmes zur Unter-stützung und Wiederbelebung lokaler Geschichte und Förderung kultureller Werte sowie touristischen Potenzials in Bolivien veröffentlicht.

Bei dem Buch handelt es sich in einigen Teilen um eine Überarbeitung eines Dokumentes, dass 2011 zur Bearbeitung an die Munizipalregierung von Independencia geschickt wurde.

Um die Struktur und den Inhalt des Buches zu verstehen, ist es nötig, ein bisschen ins Detail zu gehen. Methodisch basiert das Buch auf Material der Sekundarstufe im Bereich Geschichte, während der Teil über Tourismus auf meinen eigenen Beobachtungen, erlebten Erfahrungen, informellen Gesprächen und der kollektiven Erinnerung von Freunden und Einwohnern Independencias beruht.

Ein großer Teil des Inhaltes beschränkt sich allerdings auf das Dorf Independencia oder, im Fall des Bereiches Tourismus, auf den nördlichen Teil des Gemeinde-verbandes. Hier wäre es interessant, eine allgemeine Untersuchung für den gesamten Gemeindeverband durchzuführen.

Der Gemeindeverband von Independencia ist gemeinhin auch unter dem Namen Ayopaya bekannt. Wie wir wissen, ist Ayopaya eine Provinz Cochabambas, welche sich im Nordosten unseres Departements befindet.

In diesem Sinne das Buch: “VILLA DE LA INDEPENDENCIA. Eine

grafische Dokumentation über Geschichte, Kultur und Tourismus”. Dr. Edgar Callejas M.

Der Gemeindeverband von Independencia ist gemeinhin auch unter dem Namen Ayopaya bekannt. Wie wir wissen, ist Ayopaya eine Provinz Cochabambas, welche sich im Nordosten unseres Departements befindet.

Jedoch begann diese Überlagerung der Bezeichnung von Independencia als Ayopaya und umgekehrt schon zu Kolonialzeiten, wie es auch der Guerillero Tambor Vargas in seiner originellen Beschreibung der in der Provinz geschehenen Vorkommnisse während des Unabhängigkeitskrieges bestätigt hat.

In der bolivianischen Geschichtsschreibung ist es so, dass Ayopaya während den Unabhängigkeitskriegen (ca. 1812 – 1825) auch „kleine Republik Ayopaya“ genannt wurde.

Als Bolivien 1825 seine Unabhängigkeit erhielt, lag Ayopaya nicht nur in Ruinen, sondern vergaß auch die neue Republik.

Der lange Guerillakrieg, der die Region von den Spaniern befreite, hinterließ starke Spuren der Zerstörung, insbesondere im aktuellen Gemeindeverband von Independencia: Die Wirtschaft lag praktisch in Ruinen und die Bevölkerung war dezimiert worden. Diese beiden Faktoren bestimmten später stark ihre Rückständigkeit.

Es ist nicht bekannt, auf wessen Initiative hin, jedoch verlieh die Regierung von Mariscal Andrés von Santa Cruz durch das Dekret vom 8. November 1833 dem „Kanton von Palca, Hauptstadt der Provinz Ayopaya, Departement Cochabamba, den Titel Villa de la Independencia – Stätte der Unabhängigkeit als Auszeichnung für seine heldenhaften Dienste, die sie dem Vaterland während des Krieges gegen das spanische Heer erbracht hat“. Bis zu diesem Zeitpunkt nannte sich Independencia „Villa de Palca“ (Kleinstadt Palca).

Quelle: Archiv des Sozialzentrums

Fuente: Archivo Centro Social

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Doch nach dieser Anerkennung und Namensänderung stellte sich bis vor Kurzem die Frage: Was macht der bolivianische Staat weiter für die Dörfer Ayopayas? Es schmerzt, zugeben zu müssen: Wenig bis gar nichts. Erst seit Kurzem kommen mit der Präsidentschaft von Evo Morales einige große Projekte bei uns an.

Nach 1825 gerieten Independencia und Ayopaya in der bolivianischen Geschichte erst einmal in Vergessenheit. Ihr Bekanntwerden ereignete sich erst später, was ich auch gerne das „große Aufwachen“ nenne. Mit Sicherheit wüsste man bis Mitte des letzten Jahrhundert fast nichts über die Region, gäbe es nicht seit 1885 datierte Gemeindeakten.

Einige wichtige Besonderheiten der Geschichte Independencias ab 1885, die diesen Dokumenten entnommen werden können, sind beispielsweise die erste befahrbare Straße, Elektrizität, Konstruktion von Straßen und Veranstaltung von Festen für Schutz-heilige – dies wird alles kunstvoll in meinem Buch aufgeführt. Weitere Details, welche allerdings nur bei-läufig erwähnt werden, erscheinen in einem zweiten Band, der hoffentlich bald ebenso veröffentlicht wird.

Auf der anderen Seite listet das Buch jedoch dem geschichtlichen Teil folgend die wichtigsten zeit-genössischen Geschehnisse auf, die sich im Dorf Independencia ereignet haben. Innerhalb dieses Abschnittes ist es wichtig, die Rolle die die Pfarre gespielt hat hervorzuheben. Diese wird seit 1963 von deutschen Missionaren geleitet; Pater Manfredo Rauh und Schwester Verena Birnbacher bildeten deren Spitze. Seitdem ist die Verbindung der Region mit einigen deutschen Organisationen sehr intensiv.

Aufgrund ihrer Relevanz muss man ebenfalls die Besuche und Präsenz des derzeitigen Präsidenten Evo Morales Ayma erwähnen. Abgesehen davon, dass es sich immerhin um den Präsidenten handelt und dass er soweit man weiß der einzige Präsident ist, der Independencia innerhalb der gesamten Geschichte des Dorfes besucht hat, handelte es sich hierbei nicht lediglich um eine Besichtigung. Der Präsident besuchte ein Dorf und eine Region, die fest in seinen Kindheitserinnerungen verankert ist. Independencia ist für ihn, wie er einmal sagte, „wie sein zweites Orinoca“ [Geburtsort Evo Morales, Anm.].

Als Kind kam er in Begleitung seines Vaters mit ihren Lamas einige Male nach Independencia um durch Tauschgeschäfte Produkte aus dem Tal zu erwerben. Um dies zu ergänzen lässt sich gut eine Tautologie verwenden: Wo ein Bolivianer lebt, befindet sich der Präsident Morales. Denn ich glaube nicht, dass es eine Person oder gar einen Experten in Bolivien gibt, der das Land und seine Probleme so gut kennt wie er.

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Im Kulturteil des Buches werden die wichtigsten Feste die noch immer im Dorf Independencia gefeiert werden erläutert: Das Fest zu Ehren der Jungfrau Carmen mit ihrem berühmten Stierkampf. Zu ergänzen ist jedoch, dass die Feier auf jene von Candelaria, erklärte Schutzpatronin der Provinz Ayopaya, fiel. Dieses Fest feierte man noch bis in die 1920er Jahre. Weitere wichtige Festtage sind die des palcenischen Karnevals mit der zahlreichen Teilnahme der ländlichen Gemeinde. Diese zeigen die große Vielfalt auf, die es auch auf einem so kleinen Raum, wie es der Gemeindeverband ist, geben kann.

Das Buch behandelt ein weiteres wichtiges Thema: das touristische Potenzial; Vor allem jenes im Zusammen-hang mit der Natur und Kultur im Norden des Gemeinde-verbandes. Angefangen wird beim Dorf Independencia selbst, welches eine vielseitige und attraktive Palette an touristischen Angeboten bietet. In dem Buch werden diese Möglichkeiten unter dem Titel „spezielle Orte des Dorfes“ und „Orte für Ausflüge und Tourismus“ behandelt.

Archäologischer und historischer Tourismus, Natur-tourismus, ländlicher Tourismus (Agrartourismus), Ethnotourismus ebenso wie Wissenschaftstourismus sind einige Formen des Tourismus, die bereits vorkommen und stärker angeboten und entwickelt werden können. Hier wird es nötig sein, zu kooperieren, beispielsweise mit der bolivianischen Agentur BOLTUR.

In dem Buch werden natürliche und archäologische Potenziale betont. Beide bestehen in einer Art Symbiose. An dieser Stelle lohnt es sich, einen Ort besonders zu erwähnen: Sacambaya.

Sacambaya hat sich in ein Konzept verwandelt das in meinem Verständnis in gewisser Weise die Vergangen-heit, Gegenwart und Zukunft von Independencia reflektiert.

Quelle: Edgar Callejas

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Geografisch betrachtet ist Sacambaya eine Zone und ein Fluss genau auf der Grenze zwischen Cochabamba (Gemeindeverband von Independencia) und La Paz (Gemeindeverband von Inquisivi). Geoökologisch gesehen hat Sacambaya sehr interessante Eigen-schaften, die die Aufmerksamkeit einiger nationaler und internationaler Untersuchungen verdient haben. Martín Cárdènas zum Beispiel verbrachte 1935 zwei Monate in dieser Zone, um botanische Studien vorzunehmen.

Eine zweite wichtige Charakteristik von Sacambaya sind die unterschiedlichen archäologischen Spuren, die sich im im gesamten Verlauf des Flusses finden. Die größten Überreste stellen die als „La Muralla“ [Die Ringmauer] bekannte Festung inmitten des Flusses sowie die großen Ruinen des „Crestón“ [Kamm] dar.

Drittens bestehen Zusammenhänge mit Geschichten und Legenden von großer Bedeutung: hierbei handelt es sich vermutlich um die Präsenz einer jesuitischen Mission in der Kolonialzeit, um Abenteuergeschichten und Legenden bis hin zu schon vor den Zeiten der Inka versteckten Schätzen; Besonders allerdings um den Schatz der vermutlich von den Jesuiten versteckt wurde, ehe die spanische Krone sie vertrieb. Vergeblich waren jedoch viele Anstrengungen ihn zu finden, was die Legende um ihn nur noch mächtiger macht.

Aufgrund all dessen gibt Sacambaya das „Gesicht“ Independencias wieder: eine Gegend, in der sich Realität und Fiktion vermischen, zwischen der Situation der Armut und dem Traum von Reichtum, konfrontiert mit den Alternativen, weiterhin vor Ort nach einer Zukunft zu suchen (in gewisser Weise ebenfalls eine Art der Schatzsuche) oder zu „neuen Erden“ aufzubrechen (enttäuscht davon, den Schatz nicht haben finden zu können).

Nach alledem ist jedoch ein Aspekt wahr: Independencia ist ein Magnet, der nie aufhören wird, seine Bewohner anzuziehen, wo auch immer sie sind. Wie wir in Cochabamba sagen: „La llajta es llajta“ [Wörtlich: Das Dorf ist Dorf, etwa: Daheim ist daheim].

Zum Schluss möchte ich erwähnen, dass das Buch keine sehr strenge Struktur hat, allerdings weist es eine zeitliche Chronologie auf. Auch möchte ich nicht behaupten, dass es komplett ist; dies wäre schwierig oder gar unmöglich umzusetzen.

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Im kulturellen und touristischen Teil, welcher ja mehr dem zeitgenössischen Geschehen entspricht, geht es vor dem Entwickeln ausführlicher Beschreibungen und theoretischer Analysen vorrangig darum, das Dorf Independencia abzubilden und die Vielfalt sowie den Reichtum der Region zu illustrieren. Dies soll mit der Hilfe entsprechender Bilder und zusammengefasster Be-schreibungen erreicht werden. Auf diese Weise wird gehofft, dass man an der Lektüre und dem „Durchblättern“ Spaß hat.

Das Dorf in dem einer geboren und aufgewachsen ist, ist wie die erste Liebe und der erste Kuss: Man vergisst es nie. So lässt sich hoffen, dass dieses Werk allen Einwohnern Independencias hilft, Erinnerungen aufzu-frischen und scheinbar Vergessenes „zu entstauben“. Und vielleicht gibt es all denjenigen, die die Region noch nicht kennen, genug Gründe, um sie kennen lernen zu wollen.

Der Unabhängigen Munizipalregierung von Independencia möchte ich dafür danken, die Durchführung des ersten Nachforschungsprojektes unterstützt zu haben.

Das aktuelle Werk soll eine Motivation und ein Impuls dafür sein, auch weiterhin unseren Gemeindeverband und vor allem unsere kleinen Gemeinden zu erforschen. Für eine Form der Dekolonialisierung und des Gewinnens ist es meiner Meinung nach von Bedeutung, dass Bauern und Bewohner des ländlichen Raumes aus der „Unsichtbarkeit“ heraustreten und, ihre Perspektiven erahnend, zeigen, was sie sind.

Schlussendlich gilt dem Kulturministerium dafür Dank, die Veröffentlichung des jetzigen Buches realisiert und damit die Wiederaufwertung der lokalen Geschichte Boliviens unterstützt zu haben.

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86,4% der Bevölkerung Independencias leben laut der Zählung von INE im Jahr 2012 in Armut. Angesichts dieser Bedingungen sind es nur wenige Personen, die es in dieser Provinz schaffen, ihre Ausbildung abzuschließen. Die traurige Realität ist, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen, da sie gemeinsam mit ihren Familien auf dem Feld arbeiten, um etwas zum Essen zu haben.

Hinzu kommt die geringe Fortbildung für Landwirte, die Kartoffel ist noch die am meisten angebaute Pflanze, technifizierte Bewässerung wird kaum genutzt, die Effizienz der Bewässerung liegt bei unter 35% und die Einnahmen sind niedrig, da es keine direkte Ver-arbeitung und somit keine direkte Auslieferung vom Landwirten zum Konsumenten gibt.

Das Centro Cultural Ayopayamanta betrachtet Fortbildung für Landwirte als Quelle der Entwicklung. Jedes Jahr werden Kurse zu wichtigen Themen angeboten, damit der Landwirt seine Produktion verbessern und optimieren kann – zum Profit des Bauern wie auch der Konsumenten, die jedes Mal bessere und vielfältigere Produkte genießen können.

UNTERNEHMER INDEPNDENCIAS, neues Wissen in Reichweite derer,

die nicht aufgeben Ing. Maya Rene Choque A.

In den letzten Jahren unterstützten die Förderer vor allem, dass die Bauern eine größere Palette von Produkten anbauen können. Dies stellt angesichts des Klimawandels eine Alternative dar und sichert die Produzenten ab, da sie konstant ernten können um fortzubestehen. Aufgrund der Relevanz dieses Themas wurden über „SEMTA“ (Servicios múltiples de Tecnologías Apropiadas - vielfältige Dienste angemes-sener Technologien) und „Alianza“ (Stiftung aus Peru) vier Unterstützer geschickt, die Fortbildungen zu Landwirtschaft und nachhaltiger Viehzucht hielten.

Vier Unternehmer aus Ayopaya schlossen erfolgreich den Spezialisierungskurs ab: Sergio Alvaréz, Fidel Calani, Moisés Maldonado und Máximo Salas. Die vier Unterstützer führten sieben Module des Erfahrungsaustausches durch und vermittelten theoretische und praktische Kenntnissen, die mit der ökologischer Landwirtschaft in Verbindung stehen. 10 Frauen und 15 Männer aus dem ganzen Land nahmen an der Fortbildung teil, welche in Achocalla in der Stadt La Paz stattfand, wo die Teilnehmer auch ihre Diplome verliehen bekamen.

Diese Aktivitäten sollen ein Mechanismus zum Weitergeben von Technologie“ sein; dies wird dazu führen, dass die Gemeinden selbst wiederum dann technische Unterstützung durch die neuen herausragenden Förderer Ayopayas erhalten können.

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Schon bevor ich nach Bolivien kam wusste ich, dass die Arbeit im Radio ein Teil meiner Aufgaben im CCA sein würde. Aber ehrlich gesagt glaubte ich nicht, direkt als Moderatorin arbeiten zu können. Jedoch wurde ich fast direkt nach meiner Ankunft schon in zwei Programme integriert und seitdem kann die ganze Region mich samstags und sonntags zusammen mit zwei anderen Radiosprecherinnen hören.

Während eines zweiwöchigen Austausches in Frankreich hatte ich bereits die Möglichkeit, Erfahrungen mit der Arbeit im Radio zu sammeln; allerdings wurde meine Stimme dort niemals live übertragen. Hier in Independencia machte es mir am Anfang ein bisschen Angst, dass alle Einwohner des Gemeindeverbandes mich hören können, während ich sie nicht einmal sehen kann – aber schnell merkte ich, dass man sich dessen gar nicht bewusst ist, wenn man sich in dem Zimmer mit der technischen Ausrüstung hinter dem Schaltpult befindet, gemeinsam mit befreundeten Moderatoren. So kann man ohne Angst ganz man selbst sein, wenn man natürlich auch nicht vergessen sollte, dass das, was man sagt, sehr wichtig ist.

Unser Programm am Samstag „Siempre Contigo“ [Immer mit dir] stellt jedes Mal Aspekte eines anderen Landes der Welt vor – beispielsweise allgemeine Daten, Politik, Wirtschaft und andere. Das Programm wurde von meinem Vorfreiwilligen Sebastian Wenz zusammen mit den jungen Moderatorinnen Carmen Gerónimo und Lizbeth Huarachi initiiert. Es ist insofern für die Zuhörer sehr interessant, da niemand diese Orte der Erde alle wird besuchen können, ob nun ein Einwohner Independencias oder aus Deutschland. Es gibt viel zu lernen über unsere Welt und durch den Prozess der Globalisierung werden die unterschiedlichen Ver-bindungen zwischen den Ländern immer wichtiger. Vor dieser Entwicklung können und dürfen wir unsere Augen nicht verschließen, wenn es gleichzeitig natürlich auch gilt, die eignen Traditionen wertzuschätzen und zu bewahren. Sonntags erfüllen wir in unserem Programm Musikwünsche.

Im Gegensatz zu „siempre contigo“, wo wir tatsächlich Wissen vermitteln, ist dies ein reines Unterhaltungs-programm, jedoch bin wohl hier ich diejenige, die dabei noch etwas lernen kann. Innerhalb von zwei Stunden können uns alle Hörer SMS schicken, um sich Lieder zu wünschen und an Menschen, die ihnen wichtig sind, Grüße zu senden. Die Nachrichten kommen aus der ganzen Region. So wird mir einmal mehr bewusst, wie viele Menschen tatsächlich unser Programm hören. Personen, die vielleicht abgesehen vom Radio keine andere Möglichkeit haben, Musik zu hören, denke ich manchmal, aber ich weiß es nicht. Zumindest jedoch fühle ich mich gut, weil ich das Gefühl habe, eine sehr wichtige Arbeit zu machen.

Das Team der Mitarbeiter des Radios erschien mir immer sehr sympathisch und liebenswert. Bei der Mehrheit der Moderatoren handelt es sich um Schüler/Innen, die jedoch

RADIO AYOPAYA “Die Stimme der Anden”, eine internationale Vision und direkter Zweig des Kulturzentrums

Freiwillige Eva Günther

schon alle ihre Programme auf sehr gute und professionelle Art und Weise ausführen.

Oft schon hörte ich im Rahmen der monatlichen Be-sprechungen, dass einige des öfteren zu spät zur Arbeit kommen würden, das entspricht jedoch nicht den Erfahrungen, die ich gemacht habe. Mein Eindruck ist ins-besonders, dass diejenigen, die im Radio arbeiten, gegen-über anderen Personen und der Welt im Allgemeinen sehr offen sind. Ich denke, dass diese Arbeit zur Charakterbildung beitragen kann und auch den Jugendlichen hilft, sich später im Arbeitsleben besser zurecht zu finden. Ebenso kann man mit technischen Geräten Erfahrungen sammeln; was das betrifft, sind mir auch jüngere ModeratorInnen meist über-legen. Vor allem aber gewinnt man durch die Radioarbeit Selbstbewusstsein. Das merke ich auch bei mir selbst.

Fast alle Mitarbeiter haben neben dem Radio noch eine andere Arbeit bzw. gehen zur Schule und machen Radioprogramme, weil es ihnen gefällt und sie das Radio unterstützen wollen, insbesondere für die Schüler stellt jedoch das Gehalt ebenfalls eine Unterstützung da. Insgesamt übernehmen sie alle eine große Verantwortung.

Das Problem ist im Augenblick jedoch die Situation der technischen Ausrüstung. Oft stürzen die Computer einfach ab und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Im Moment funktioniert der Hauptcomputer, bei welchem ich gerade verstanden hatte, wie alles funktioniert, überhaupt nicht mehr und wir mussten auf den zweiten Computer umsteigen, welcher weniger Musik gespeichert hat, sodass wir auch mit CDs arbeiten. Damit komme ich persönlich allerdings noch nicht so gut zurecht und muss noch viel lernen.

Manchmal besteht auch das Problem, dass unsere Stimmen nicht übertragen werden und dann gilt es, zu warten oder irgendwie das Mikrofon wieder in Ordnung zu bringen, bevor man weiter reden kann. In diesem Sinne ist es als sehr gut zu betrachten, dass beschlossen wurde, die Technik nun Stück für Stück zu erneuern; danach wird hoffentlich alles besser funktionieren.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mit meinen Aufgaben im Radio sehr zufrieden bin und mich darüber freue, so schnell so viel Verantwortung erhalten zu haben. Es ist eine außergewöhnliche Arbeit, bei der ich nicht nur selbst unterstütze, sondern auch sehr viel profitiere.

COTACAXAS

Themis Aranibar ist ein sehr anerkannter Sänger und Liederautor. Seit seiner Kindheit ist er der Musik zugeneigt, seine Eltern wurden in Independencia geboren. Er selbst ist ein geborener Musiker und lernte nicht nur das Spielen der Gitarre, sondern beherrscht auch viele der traditionellen indigenen Instrumente Boliviens. Seine Stimme ist ebenfalls ein wichtiger Teil, der sein breitgefächertes Publikum begeistert. Und nicht nur das: Themis ist ein vollendeter Produzent.

Er kann sehen und hören, was er musikalisch erreichen möchte und weiß, was er dafür tun muss, damit dies auch wirksam und schnell in einem modernen Ambiente umgesetzt wird. Fast seine ganze Musik wurde von ihm selbst komponiert.Sein Stil ist vielseitig und wird dies jedes Mal mehr, was sich als Resultat des natürlichen und stets expansiver werdenden Erfassens der „Palette des Lebens“, des Reifens und der profunden Lösung seiner spirituellen Reise betrachten lässt.

Themis ist sein ganzes Leben lang viel gereist und hat in allen Ländern, die er besuchte, Konzerte gegeben, darunter auch: Afrika, Japan, die USA, selbstver-ständlich auch in seinem Geburtsort Südamerika und auch in Australien, wo er heute lebt.

Er hat viele Musikpreise gewonnen, im Besonderen auch für die Repräsentierung seines Landes als Sänger und Komponist für das „Australien International – Festival de la Canción“ [Festival des Liedes] 1988 und die Platzierung als Finalist in der Kategorie „World Music“ für die „Musicoz Challenge“ Australiens 2001 und 2003.

„Nach 17 Jahren komme ich wieder; ich fühle mich stolz, meine Lieder meinen Leuten darzubieten und sehe mich voll der Vergütung, die ihr Applaus für mich darstellt“ waren die Worte dieses ausgezeichneten

Großes Konzert von Ana María Niño de Guzmán, Themis Aranibar,

Fernando Claure, Casto Maldonado Studentin Lidia Albarado

ausgezeichneten Künstlers bei dem Konzert, welches mit dem CCA realisiert wurde.

Ana Maria Nino de Guzmán, in Potosí gebürtige Sängerin zählt 49 Jahre und erinnert sich daran, dass das erste Lied, dass sie sang, der Samba Alfonsina y el mar [Alfonsina und das Meer] war. Dies interpretierte sie mit vier Jahren während einer Bürgerkunde-Stunde in einer Schule Pososís. Mit fünfzehn Jahren, nachdem sie mit ihrer Familie nach Cochabamba umgezogen war, schrieb sie sich an der Kjarkas-Schule ein, wo sie Ulises Hermosa kennenlernte, der ihr das Gitarrespielen beibrachte und sie lehrte, die Kunst der Musik zu lieben. Als sie erst einmal die Akkorde gelernt hatte, gründete Ana María die Folklore-Gruppe „Fortaleza“ [Stärke]. Später nahm sie bei Discolandia und Lauro CDs auf. Unter den ersten Liedern ihrer CD stach besonders Esa mujercita [dieses Fräulein] hervor, eine Komposition der Schauspielerin und Sängerin Libertad Lamarque.

Während mehr als zwei Jahrzehnten verlief ihr

künstlerisches Leben mit ihrer Tochter in den Armen,

die gegenüber ihren Auftritten Vorrang hatte.

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COTACAXAS

Eine der Anekdoten, die sie niemals vergessen wird, ist

jene, dass sie während der Jubiläumsfeier zu Ehren des

verschwundenen Gilberto Rojas die Bühne mit Pepe

Murillo, Guisela Santa Cruz, Luis Rico und Esther

Marisol geteilt hat. Sie bestätigt, dass bei jedem

Liederabend unter anderem die Namen Jach'a Flores,

Yuri Ortuno und Orlando Rojas als große bolivianische

Komponisten des Genre der Folklore besonders

hervortraten.

Das Konzert, welches die Kultur Independencias intensivierte, wurde von Dr. Marco Cabrera unterstützt

Beide Künstler waren eingeladen worden, um für die Kinder, Jugendlichen und erwachsene Bevölkerung von Independencia ein Konzert zu geben. Sie gaben das Beste aus ihren Repertoire und von ihrem Talent vor dem palcenischen Publikum wieder. Danken wir Fernando Claure und Oscar Rojas, die auch Teil der Gruppe sind. Ebenso erfreuten wir uns der Anwesenheit des Sängers und Liedautors Casto Maldonado, die gemeinsam ein Konzert mit international berühmten Künstlern gaben: Viele sprachen von einem UNVERGESSLICHEN KONZERT.

Der Meister Casto Maldonado auf der Bühne

Für das große Konzert eingeladene Künstler

Ing. Jorge Aquino gemeinsam mit der Leitung des Radio Ayopaya, die Lehrer Grover Poma und Nivardo Gallegos

Ana María Guzmán und Fernando Clauro zusammen mit den Anwesenden.

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AUSTELLUNG DER IN FORTBILDUNGEN FÜR FRAUEN

DURCHGEFÜHRTEN ARBEITEN DES CCA

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Anwesende bei der Ausstellung

Ing. Aquino dankt den Anwesenden

Fernando Claure erläutert seine Sicht auf die

Arbeitsperspektiven des CCA

Dr. Marco Cabrera unterstützt die Aktivitäten des

CCA

Sr. Casto Maldonado wendet sich an die Zuhörer

Kleidungsstücke und Nahrungsmittel, deren Herstellung das CCA im Rahmen seiner vielseitigen

Fortbildungen lehrt