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Die Folklore-Illustrierte der Schweiz 10 3/2012 2011 war ein absolutes Rekordjahr für das Jugendchörli Appenzell. Die sangesfreudigen Mädchen und Buben gingen als Sieger beim Schweizer Folklorenachwuchs-Wettbewerb hervor, sind Träger des Kleinen Prix Walo und wurden zum «Appenzeller des Jahres» gewählt. Auf ihren Lorbeeren ausruhen will sich die aufgestellte 37-köpfige Jungmann- schaft allerdings nicht. Mit Chorleiter Stephan Streule wird in den wöchentlichen Proben noch eifriger am Stimmvolumen gefeilt und das Repertoire erweitert. Egal ob es draussen stürmt oder die Sonne lacht: Jeden Donnerstag ist für das Jugendchörli Appenzell im Pri- marschulhaus Gringel in Appenzell ab punkt 16.15 Uhr 50 Minuten Probe an- gesagt, in der auch nach dem anstren- genden Schulunterricht volle Konzent- ration aufgebracht werden muss. Dieses Jahr wurden die 37 jungen Sängerinnen und Sänger (2/3 Mäd- chen, 1/3 Buben) für ihren Einsatz reichlich belohnt und konnten in der ganzen Schweiz Preise und Honora- tionen entgegennehmen. Gerade we- gen des aktuellen Erfolgs gilt es für die Formation nun erst recht das Niveau zu halten, um weiterhin die Herzen von Juroren und Publikum zu erobern. Es dauert nur Sekunden, bis die übermütige Horde sich vor Leiter Stephan Streule formiert hat; Erste, zweite und dritte Stimme – jedes der 8- bis 14-Jährigen weiss, wo es seinen Platz hat. «Uns steht ein wichtiger Auftritt bevor, und ich will, dass wir gut sind», feuert der Lehrer sein Chor an. Er meint damit die bevorstehende HV der Frauengemeinschaft in Appenzell, an der das Jugendchörli Appenzell vor der vollbesetzten Aula ihr ganzes Können zeigen soll: Appenzeller Jodellieder, Ruggusseli, Ratzliedli, Talerschwingen. «Graadhäbe» und «Zuelose» Die Probe im Singzimmer fängt aber wie immer nur mit einem einzigen Ton an, den Stephan Streule an seinem Klavier vorgibt. Den gilt es zu halten und darauf einen Akkord aufzubauen. Das Einsingen und «Graadhäbe» ist Grundlage für die Stimmbildung und man merkt beim engelsgleichen Klang der durch den Raum schwebt sofort: da wurde schon viel Arbeit investiert. «Wenn eine tannigi Hose het» schallt es dann aus allen Kehlen. Streule tigert vor dem Chor herum, seine Augen funkeln, er gestikuliert «lauter» und dann wieder «leiser», Jugendchörli Appenzell ist top 2012: Sogar das Aufstellen für den Fototermin wird spielerisch, locker und doch ernst genommen. Von Ursula Burgherr Titelgeschichte 19....: ‚‚‚‚‚‚‚‚‚???????

Jugendchörli Appenzell ist top - Jugendchörli: Jugendchörli · wie immer nur mit einem einzigen Ton an, den Stephan Streule an seinem Klavier vorgibt. Den gilt es zu halten und

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  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz10 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz 113/2012

    2011 war ein absolutes Rekordjahr für das Jugendchörli Appenzell. Die sangesfreudigen Mädchen und Buben gingen als Sieger beim Schweizer Folklorenachwuchs-Wettbewerb hervor, sind Träger des Kleinen Prix Walo und wurden zum «Appenzeller des Jahres» gewählt. Auf ihren Lorbeeren ausruhen will sich die aufgestellte 37-köpfige Jungmann-schaft allerdings nicht. Mit Chorleiter Stephan Streule wird in den wöchentlichen Proben noch eifriger am Stimmvolumen gefeilt und das Repertoire erweitert.

    Egal ob es draussen stürmt oder die Sonne lacht: Jeden Donnerstag ist für das Jugendchörli Appenzell im Pri-marschulhaus Gringel in Appenzell ab punkt 16.15 Uhr 50 Minuten Probe an-gesagt, in der auch nach dem anstren-genden Schulunterricht volle Konzent-ration aufgebracht werden muss. Dieses Jahr wurden die 37 jungen Sängerinnen und Sänger (2/3 Mäd-chen, 1/3 Buben) für ihren Einsatz reichlich belohnt und konnten in der ganzen Schweiz Preise und Honora-tionen entgegennehmen. Gerade we-gen des aktuellen Erfolgs gilt es für die Formation nun erst recht das Niveau zu halten, um weiterhin die Herzen von Juroren und Publikum zu erobern. Es dauert nur Sekunden, bis die übermütige Horde sich vor Leiter Stephan Streule formiert hat; Erste, zweite und dritte Stimme – jedes der

    8- bis 14-Jährigen weiss, wo es seinen Platz hat. «Uns steht ein wichtiger Auftritt bevor, und ich will, dass wir gut sind», feuert der Lehrer sein Chor an. Er meint damit die bevorstehende HV der Frauengemeinschaft in Appenzell, an der das Jugendchörli Appenzell vor der vollbesetzten Aula ihr ganzes Können zeigen soll: Appenzeller Jodellieder, Ruggusseli, Ratzliedli, Talerschwingen.

    «Graadhäbe» und «Zuelose»Die Probe im Singzimmer fängt aber wie immer nur mit einem einzigen Ton an, den Stephan Streule an seinem Klavier vorgibt. Den gilt es zu halten und darauf einen Akkord aufzubauen. Das Einsingen und «Graadhäbe» ist Grundlage für die Stimmbildung und man merkt beim engelsgleichen Klang der durch den Raum schwebt sofort:

    da wurde schon viel Arbeit investiert. «Wenn eine tannigi Hose het» schallt es dann aus allen Kehlen. Streule tigert vor dem Chor herum, seine Augen funkeln, er gestikuliert «lauter» und dann wieder «leiser»,

    Jugendchörli Appenzell ist top2012: Sogar das Aufstellen für den Fototermin wird spielerisch, locker und doch ernst genommen.

    Von Ursula Burgherr

    Titelgeschichte

    19....: ‚‚‚‚‚‚‚‚‚???????

  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz10 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz 113/2012

    spurtet ans Piano um gleich darauf wieder vor einem Einzelnen zu stehen. «Macht den Mund mehr auf beim Sin-gen», fordert er zwei Buben auf und korrigiert einen anderen: «Achte auf Deine Körperhaltung, die muss locker und trotzdem aufrecht sein». Und immer wieder trichtert er der gesamten Schar ein: «Hört auf die anderen! Nur so kommt der perfekte Chorklang zustande.»

    Fördern aber nicht überfordernDas Lied ist fertig, alle Blicke richten sich auf die Wandtafel. Dort zeichnet Stephan Streule einen Apfelbaum. Es gilt, einen neuen Text samt Melodie zu lernen.

    «Öberem Hag im Pfarrers-Garte hett’s drei wackeri Epfelbömm…» Jetzt klingen die Jugendlichen zögerlicher. Da muss definitiv noch dran gefeilt werden. «Die weiteren Strophen ler-nen wir das nächste Mal», meint der Lehrer. Ihm ist das kleine Motivations-tief nicht entgangen. «Wenn irgendwann die Konzen-tration weg ist, muss man auch mal etwas stehen lassen können. Ich will den Chor zu Höchstleistungen her-ausfordern aber niemals überfordern. Das ist ganz wichtig», sagt er und hat etwas ganz Besonderes vor: Das neue Apfelbaumlied soll später auf der Bühne gleichzeitig mit den bei-den Schweizer Volksliedern «Wenn

    eine tannigi Hose het» und «Aade bini loschtig gse» gesungen werden. Das Jugendchörli Appenzell nennt die Kombination «Remix 3» und alle sind überzeugt: «Das wird der Hammer.» Bei den zwei Ruggusseli, die folgen, zeigen sich dann alle Probeteilnehmen-den wieder in Höchstform. Aurel, An-dreas F. und Andreas S. betätigen sich zum Jodelgesang als Talerschwinger, und jetzt sind auch verschiedene Soli zu hören. Bei jedem Lied übernehmen wieder andere Kinder die Soloparts als Vorjodlerinnen oder Vorjodler. Streule achtet sehr genau darauf, dass nicht immer dieselben im Mit-telpunkt stehen. «Ond z’Appezöll ond z’Herisau, do stoht es Pfeffertröckli,

    Titelgeschichte

    Jeden Donnerstag wird unter der Leitung von Stephan Streule im Singzimmer des Primarschulhauses Gringel in Appenzell intensiv geprobt.

    Auch das Talerschwingen mit Ruggusseli muss geübt sein.Zur Singprobe gehört nebst Stimmbildung auch Bewegung.

  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz12 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz 133/2012

    wenn die Buebe d’Meedle gsiehnd, so nend si grad es Jöckli». Zum Schluss der Übungsstunde laufen die Jugendlichen nochmals zu Bestform auf. Sie tanzen, haben pas-send zum Lied eine witzige Choreo-graphie einstudiert. Zur Probe sind sie alle sportlich erschienen: in Jeans und T-Shirt. Aber man kann sich vorstellen, wie hübsch das Ganze aussieht, wenn sie auf der Bühne ihre Appenzeller Trachten tragen.

    Die Chance packenNeben dem vielseitigen Repertoire und einer abwechslungsreichen Show ist die traditionelle, farbenprächtige Ap-penzeller Tracht der Blickfang bei den

    Darbietungen des Jugendchörli Appen-zell. Sie verbindet die Kinder mit ihrer Heimat, ihren Bergen und ihrer Kultur. Wenn die Mädchen und Buben sie tra-gen, stehen sie laut Stephan Streule nicht nur «ganz anders da», sondern klingen auch viel schöner. Wer kein eigenes Kleid im Familien-besitz hat, muss eines beim Trachten-verleih mieten oder bekommt eines aus dem Bekanntenkreis. Die Kosten dafür berappen die Eltern, ohne deren Unterstützung für ihre Sprösslinge so-wieso gar nichts geht. Die Transporte zu den inzwischen zahlreich geworde-nen Auftrittsorten und andere Neben-kosten werden durch die Gagen und Spesenentschädigungen finanziert.

    Aber Stephan Streule ist auch im-mer aktiv auf Sponsorensuche. Seit 1987 leitet er nun das Jugendchörli Appenzell, zu dem Lehrer Josef Dö-rig vor vielen Jahren den Grundstein legte. Dessen Projekt wurde damals im Rahmen der Stiftung «zemusita» von Hanspeter Masina und weiteren Lehrkräften fortgeführt bis die orts-ansässige Musikschule das Patronat übernahm. Die Formation wuchs in guten Zei-ten auf bis zu 45 Mitglieder an und schrumpfte in den Anfängen auch schon auf lediglich 12. Seit einigen Jahren bleibt die Zahl relativ stabil auf 30 bis 35 Sängerinnen und Sänger. Dass das Jugendchörli schon 2002

    Titelgeschichte

    2005: Das Jugendchörli Appenzell am Final der Finalisten in Interlaken (o.) und zu Hause im schönen Appenzellerland.

    1984: Lehrer Stephan Streule tritt mit seinen Fünftklässlern auf. 19.....: ..........??????????????????

    2011: Zweimal Eidgenössisches Jodlerfest Interlaken: Konzentrierter Auftritt am nationalen Final (o.) und im legendären Park beim Casino Interlaken.

  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz12 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz 133/2012

    2002: Das Jugendchörli Interlaken liebt und pflegt das heimische Brauchtum.

    Titelgeschichte

    und 2005 auf dem Siegertreppchen des Schweizer Folklorenachwuchs-Wettbewerbs stand, gab der Truppe Aufwind. Denn nichts spornt mehr an, als Erfolg. «Die Teilnahme an Wettbewerben und Gesangsfesten ist für die Jugend-lichen immer wieder eine Standortbe-stimmung und Bestätigung zugleich», meint Streule. Auch die Gemeinschaft und Geselligkeit kittet zusammen: «Allein ist man niemand, aber mitein-ander sind wir ein Chor!» Im vergangenen Jahr haben die Bu-ben und Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren nun endgültig Musikgeschichte geschrieben. Sie gingen zum dritten Mal als Gesamtsieger des Schweizer

    Folklorenachwuchs-Wettbewerbs her-vor (mit dem Lied «En wonderbare Morge» von Hans Schläpfer); wurden anschliessend mit dem Kleinen Prix Walo gekürt und schliesslich von der Leserschaft der Appenzeller Zeitung mit grossem Vorsprung zum «Appen-zeller des Jahres» ausgewählt. «Diese Chancen müssen wir pa-cken», sagte damals Stephan Streule vorausschauend. «Jetzt können wir uns nicht ausruhen, sondern müssen erst recht beweisen, dass wir die Preise und das Lob verdient haben.»

    Akkordeonist ist Supermusiker Dass sie überhaupt soweit gekommen sind, ist auch Akkordeonist Daniel

    Bösch zu verdanken, der das Jugend-chörli Appenzell seit über zehn Jahren an ihren Auftritten begleitet und immer wieder wertvolle musikalische Impulse gibt. Er spielt u. a. auch als Mitglied der bekannten Formation «Quartett Laseyer» in der Schweizer Volksmusik eine prägende Rolle.

    Bescheiden bleiben trotz HöhenflugEin Auftritt am Bernisch-Kantonalen Jodlerfest 2012 in Schwarzenburg steht bevor. Für das Postplatz-Openair in Appenzell hat das Jugendchörli ein 40-minütiges Programm einstudiert und tritt dabei neben internationalen Pop- und Rockformationen auf. Volks-musik ist im Trend. Dazu gehören auch

    1988: Jugendchörli-Probe im Schulzimmer von Stephan Streule. 1990: ......................??????????????????

  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz14 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz3/2012 15

    peppige Elemente. «Wir bieten eine Show ohne das traditionelle Liedgut zu verhunzen», sagt Stephan Streule

    Titelgeschichte

    mit Nachdruck. «Heute erwartet das Publikum einfach etwas mehr Action auf der Bühne. Wir tanzen, sind aber

    Ob diese Mädchen Appenzeller Witze erzählten, wissen wir nicht, aber sehr lustig hatten sie es auf jeden Fall?

    auch konzentriert und andächtig. Je nach Lied eben.» Bodenständigkeit ist ganz wichtig für die Kinder und wird

    2011: Alle Bilder auf dieser Seite sind Impressionen vom Eidg. Volksmusikfest in Chur, wo das Jugendchörli Appenzell Gesamtsieger 2011 wurde.

    Inspektion der Tracht (o.) und: Worauf er wohl wartet?

  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz14 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz3/2012 15

    Chorleiter Stephan Streule

    gehoben oder überheblich zu sein. Die Gunst der Öffentlichkeit kann man auch schnell wieder verlieren.»

    Wird es nicht zunehmend schwieri-ger, den Nachwuchs zu disziplinieren und bei Stange zu halten? « Ich erlebe

    vom Chorleiter auch vorgelebt. «Wir haben jetzt eine gewisse Popularität. Das gibt aber keinem das Recht ab-

    Titelgeschichte

    2006: Auftritt beim Staatsbesuch Ihrer Majestäten König Harald V. und Königin Sonja von Norwegen mit Bundesrat Moritz Leuenberger in Appenzell (o.) und Konzert an der Olma in St. Gallen.

    Akkordeonist Daniel Bösch versteht es hervorragend die Kinder pas-send musikalisch zu begleiten.

    Stephan Streule, 53, ist Primarschullehrer und wohnt in Brülisau AI. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Tochter Stefanie (21) war Mitglied beim Jugendchörli Appenzell, Sohn Lukas (13) singt heute mit. Michèle (19) und Oliver (11) pflegen andere Hobbys. Die Musik bezeichnet Streule als etwas vom Aller-wichtigsten in seinem Leben. Bereits in frühen Jahren war er Mitglied in einer Blasmusik, lernte später Klavier und erwarb sich bei seiner Ausbildung am Lehrersemi-nar fundierte Kenntnisse in Methodik und Didaktik sowie Sologesang. Neben der Chorleitung spielt er die erste Posaune bei der Musikgesellschaft Oberegg, einer grossen und in der ganzen Region Appenzell bekannten Bigband.

    Der Gewerkschafts-präsident der Lehrer Ap-penzell Innerrhoden und Vorsteher der Primar-schule Gringel beher-bergt in seinem Garten neun Bienenvölker und produziert seinen eige-nen Honig. Zudem hält die Familie mit viel Liebe ihre fünf Appenzeller Spitzhaubenhühner.

  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz16 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz 173/2012

    Titelgeschichte

    Stimmen aus dem Jugendchörli Appenzell

    Andreas Fässler, 14, Weissbad: «Einige meiner Kollegen lachen, weil ich in einem Jodelchörli bin. Das ist mir egal. Denn andere finden es super.»

    Evelyne Zimmermann, 10, Weissbad: «Ich singe seit einem halben Jahr im Jugendchörli Appenzell mit und freue mich auf jede Probe.»

    Maria Fässler, 10, Weiss-bad: «Wir singen zusammen und haben es lustig. Das ist toll. Total aufregend war es, als ich mit Isabelle und Andreas ein Interview auf der DRS Musikwelle geben durfte.»

    Andrea Müller, 12 Weiss-bad: «Als ich in der 1. Klasse war, sah ich mit meiner Mama einen Auftritt vom Jodelchörli Appenzell und wollte unbedingt auch mitmachen. Ich teile meine Freude am Singen mit mei-nen Chorkolleginnen und -kollegen.»

    Laura Dörig, 10, Stein-egg: «Der schönste Moment für mich war, als wir im Sep-tember 2011 den Schweizer Folklorenachwuchs-Wett-bewerb gewonnen haben. Meine Kolleginnen haben teilweise gelacht, weil ich in einem Jodelchor dabei bin. Jetzt finden sie es cool und rühmen mich.»

    Seraina Inauen, 11, Eg-gerstanden: «Vor Auftrit-ten bin ich oft sehr aufgeregt und spüre mein Herz schnel-ler schlagen.»

    Alissa Neff, 8, Meis-tersrüte: «Meine ältere Schwester sang schon frü-her im Jugendchörli Appen-zell, jetzt bin ich auch dabei. Am Schwierigsten finde ich es, wenn ich Melodien oder Texte falsch im Kopf habe und mich in der Probe wieder umgewöhnen muss.»

    Riccarda Nef, 10, Meis-tersrüte : «Als wir den klei-nen Prix Walo bekamen, war ich total glücklich. Wir haben eine prächtige Tracht an und ich bin stolz, sie zu tragen.»

    Reto Mösler, 13, Egger-standen, 13: «Wir lernen in jeder Probe, die Gemein-schaft zu pflegen und auf-einander zu hören. Ich freue mich aufs Bernisch-Kanto-nale Jodlerfest vom 16./17. Juni 2012 in Schwarzenburg BE. Aber bis dahin müssen wir noch viel üben!»

    Andreas Signer, 13, Eg-gerstanden: «Es ist schön mit den Mädchen zu singen und wir kommen gut mitein-ander aus. Am nationalen Final des Folklorenach-wuchs-Wettbewerbes am Eidgenössischen Jodlerfest in Interlaken haben wir Bu-ben die Trachten selber ver-sorgt und darauf geachtet, dass es keine Falten gibt.»

  • Die Folklore-Illustrierte der Schweiz16 3/2012 Die Folklore-Illustrierte der Schweiz 173/2012

    Titelgeschichte

    2012: Das Jugendchörli Appenzell hat eine schöne natürliche Ausstrahlung.

    die Kinder heute weder besser noch schlechter als früher. Sie kommen alle freiwillig und gerne in den Chor und le-gen viel Disziplin an den Tag.» Streule lacht: «Störenfriede schenke ich sowieso keine Aufmerksamkeit, dann fühlen sie sich auch nicht bestätigt.»

    Jodeln mit Nadja RässDer Preis für die Auszeichnung «Appenzeller des Jahres» ist ein exklusiver Jodelkurs mit Nadja Räss. Darauf freuen sich alle Kinder wie verrückt. Das ist bestimmt der idealste Preis für die begabten und singfreudigen Appenzeller Kinder.

    Wie weiter?Wird Stephan Streule jetzt von Anfragen zum Mitmachen beim Jugendchörli Appenzell überrollt? «Nein. Es braucht immer wieder Neue, um diejenigen die altershalber gehen, zu ersetzen. Wir lassen deshalb aber keinen ohne Talent auf der Erfolgswelle mitschwimmen. Wenn jemand zum Vorsin-gen kommt, kann ich schnell beurteilen, ob er ein gewisses Musikgehör hat oder nicht. Aber Mädchen und Buben, die nicht gerne singen, melden sich meist gar nicht erst bei uns». Und wer – wie die jetzigen Chormitglieder – mit Be-geisterung dabei ist, der blüht auf. Das hört man nicht nur, sondern sieht es auch in der gan-zen Körperhaltung und den funkelnden Augen der Jugendli-chen. Mit ihrer Ausstrahlung werden sie als Jugendchörli Ap-penzell auch weiterhin die Herzen des Publikums erobern.

    Mitglieder Jugendchörli Appenzell 2012

    Brülisauer Daniela HaslenBrülisauer Roland HaslenBurri Marc AppenzellDörg Laura SteineggDörig Damaris WeissbadEbneter Stefanie AppenzellFässler Andreas WeissbadFässler Konrad AppenzellFässler Maria WeissbadFässler Judith MeistersrüteFässler Karin MeistersrüteFässler Maurus AppenzellFritsche Lukas AppenzellFritsche Nadia EggerstandenGraf Rebecca MeistersrüteHautle Renate EggerstandenInauen Fabian AppenzellInauen Livia AppenzellInauen Seraina EggerstandenInauen Yvonne EggerstandenLocher Jana AppenzellMcKinney Zoe AppenzellMock Aurel SteineggMock Maurus SteineggMock Gian AppenzellMösler Reto EggerstandenMüller Andrea SchwendeNeff Alissa MeistersrüteNeff Riccarda MeistersrüteNeff Samira MeistersrüteSigner Andreas EggerstandenStreule Lukas BrülisauTschirky Isabelle EggerstandenTschirky Aurelia EggerstandenZimmermann Evelyne Schwende

    KontaktJugendchörli AppenzellStephan Streule, Kleinheimat, Schwarzeneggstr. 4,9058 Brülisau AI, Telefon 071 799 16 46E-Mail [email protected] www.jugendchoerli-appenzell.ch