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AZ Appenzell AV/Donnerstag, 19. April 2018 Nummer 62 / Preis Fr. 1.90 Redaktion: Telefon: 071 788 30 01, [email protected] / Inserate: Telefon: 071 788 50 20, [email protected] / Abodienst: Telefon: 071 788 50 20, [email protected] / Internet: www.appenzeller-volksfreund.ch Notfalldienste Ärzte Appenzell (Innerer Landesteil): Notfall-Dienstarzt immer unter Telefon 0844 55 00 55 Oberegg (Vorderland): Notfall-Dienstarzt immer unter Telefon 0844 00 11 22 Zahnärzte Notrufzentrale 144 x!7HB6G1-afjaad! ,K.K.k.q.m APPENZELLER VOLKSFREUND OBEREGGER ANZEIGER Innerrhoder Zeitung / Amtliches Publikationsorgan Drohnen für die Armee Mini-Aufklärungsdrohnen für Bodentruppen Die Armee testet neue Mini-Drohnen. Diese sollen der Infanterie oder den Ret- tungstruppen im Feld helfen, die nähere Umgebung zu beobachten. Erklärtes Ziel ist es, Informationen mit möglichst ge- ringem Risiko zu gewinnen. (sda) Für die Beschaffung sind acht Mil- lionen Franken eingeplant. Der Kauf ist schon seit längerer Zeit geplant. Mit den Mini-Drohnen betritt die Armee jedoch rüstungstechnisches Neuland, deshalb wurden zunächst verschiedene Hersteller zu Demonstrationen eingeladen. Heute verfügt die Luftwaffe über rund ein Dutzend Ranger-Aufklärungsdrohnen mit knapp 6 m Spannweite. Diese werden nun durch die mehr als doppelt so grosse is- raelische Hermes-Drohne ersetzt. Modellflugzeuge für die Armee Die Geräte, die die Armee nun testen will, haben hingegen bloss die Grösse von Mo- dellflugzeugen. Nach Auskunft von arma- suisse handelt es sich um die Orbiter 2b des israelischen Unternehmens Aeronau- tics. Die Drohne hat ein maximales Start- gewicht von gut zehn Kilogramm und eine Spannweite von drei Metern. Die Daten- übertragung funktioniert auf bis zu hun- dert Kilometer weit. Infos ohne Risiko Ebenfalls im Rennen ist das Fly Eye der polnischen WB Electronics mit ähnli- chen technischen Spezifikationen. Beide Drohnen haben einen Elektromotor. Sie sollen den Truppen am Boden helfen, mit geringem Risiko Bildinformationen der näheren Umgebung zu sammeln. Blinde Bodentruppen In der Schweizer Armee bestehe diesbe- züglich eine Fähigkeitslücke, schreibt das Verteidigungsdepartement VBS im Projektbericht 2017. Das trifft vor al- lem die kleineren Einheiten im Feld, die in der Regel nicht auf die grösseren Aufklärungsdrohnen oder Super-Puma- Helikopter zurückgreifen können. Testflüge auf Waffenplatz Die Testflüge finden zwischen 16. Ap- ril und 29. April auf dem Waffenplatz Hongrin VD statt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat am Dienstag das dafür nötige Flugverbot für das Gebiet im Bun- desblatt publiziert. Gemäss dem VBS-Be- richt soll das Beschaffungsprojekt 2021 abgeschlossen sein. EU-Erweiterung Albanien und Mazedonien im Visier Die EU soll nach Jahren der Krise wie- der wachsen: In diesem Sinne sprach sich die EU-Kommission am Dienstag für die Aufnahme von Beitrittsver- handlungen mit Albanien und Ma- zedonien aus. Für die Türkei gab es gleichzeitig schlechte Noten. (sda) Albanien und Mazedonien hätten in den letzten Monaten «viel getan», sagte EU-Erweiterungskommissar Jo- hannes Hahn in Strassburg mit Blick auf Reformen in den zwei Ländern. «Und das sollte anerkannt werden.» Von den sechs Westbalkan-Staaten gibt es derzeit nur Beitrittsverhandlungen mit Serbien und Montenegro. Die EU- Kommission sieht diese bisher als Fa- voriten für einen Beitritt bis zum Jahr 2025. Voraussetzung dafür ist jedoch auch, dass die Länder bis dahin alle ihre Grenzkonflikte aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawiens lösen. Albanien und Mazedonien sind bisher nur Kandidaten ohne Verhandlungen. Albanien seit dem Jahr 2014, Maze- donien seit 2005. Bei Albanien sieht Brüssel noch deutliche Defizite im Justizsystem. Korruption bleibe zudem weiterhin «ein ernsthaftes Problem». Bei Mazedonien muss vor Beitritts- verhandlungen auch erst noch der Namensstreit mit Griechenland gelöst werden. Athen fürchtet wegen seiner Region Mazedonien Gebietsansprüche des nördlichen Nachbarn. Unter Uno- Vermittlung wird hier intensiv nach einer Lösung gesucht. Türkei entfernt sich Beitrittsgespräche ziehen sich über viele Jahre. Und sie bieten keine Ga- rantie, EU-Mitglied zu werden. Dies zeigt sich im Falle der Türkei, mit der seit 2005 verhandelt wird. Ihr Verhältnis zur EU hat sich seit dem gescheiterten Militärputsch von Mitte 2016 und dem repressiven Vorgehen der Regierung gegen Kritiker von Prä- sident Recep Tayyip Erdogan massiv verschlechtert. Die Beitrittsgespräche liegen de facto seit Ende 2016 auf Eis. Die Türkei bewege sich «in grossen Schritten weg von der Europäischen Union», sagte Hahn. Bei den Themen Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Rechtsstaat werde das Land gerade um Jahre zurückgeworfen. In Kürze Eurokurs: In den letzten Tagen hat der Euro-Franken-Kurs die Schwelle von 1,19 überschritten. Der Franken hat sich also soweit abgeschwächt, dass die Marke von 1,20 Franken pro Euro wieder in Griff- nähe scheint – erstmals seit Januar 2015, als die SNB den Schutz aufhob. Koreafrage: Nach den Spannungen der vergangenen Monate kommt Nordkorea zunehmend aus der Isolation. US-Prä- sident Donald Trump und hochrangi- ge südkoreanische Regierungsvertreter sprachen offen von der Möglichkeit eines Friedensvertrages – 65 Jahre, nachdem der Korea-Krieg durch ein Waffenstill- standsabkommen ausgesetzt wurde. Zu- nächst ist für den 27. April ein Nord-Süd- Gipfel angesetzt. Geprüft wird, «ob der Waffenstillstand in einen Zustand des Friedens überführt werden kann». «Innerrhoder Wirtschaft» Viele Branchen wurden oder werden aufgrund Disruptionen grundlegend verändert – die Druckereibranche und das Bankenwesen als Beispiele. Die gute Nachricht ist, diese Verän- derungen kommen nicht plötzlich: KMU und Gewerbebetriebe können sich darauf vorbereiten. Seite 4 Hoher Hirschberg Mit einem Teilabbruch und Umbau sowie der Montage einer Photovol- taik-Anlage soll das auf 1168 M über Meer gelegene Berggasthaus auf dem Hohen Hirschberg erneuert und er- weitert werden. Seite 5 Basler Zeitung Der Zürcher Medienkonzern Ta- media kauft die «Basler Zeitung» (BaZ). Dafür geht unter anderem das «Tagblatt der Stadt Zürich» an die Zeitungshaus AG, wie Tamedia und die Zeitungshaus AG am Mitt- woch mitteilten. Seite 9 Barbara Bush Die frühere First Lady der USA, Barbara Bush, ist tot. Die Frau des ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush und Mutter des späteren Präsidenten George W. Bush starb am Dienstag im Alter von 92 Jahren. Seite 11 der Anziehungs-Punkt für die neue Frühlingsmode Hirn Appenzell AG 9050 Appenzell-Meistersrüte Tel. 071 787 36 36 · www.hirn.ch Renault Alaskan 3,5t Anhängerlast ab Fr. 33‘000.-- Weder eine neue Flurstrasse noch ein touristisch attraktiver Rad- und Gehweg mit gemächlichen Steigungen fernab der Ver- kehrsachse Appenzell-Urnäsch schlängelt sich bei der Schopfhalde Richtung Gontenbad: ein Teilstück des neu aufgebauten Trassees der Appenzeller Bahnen wurde am Dienstag mit einer Heissmischtragschicht versehen. (Bild: Hans Ulrich Gantenbein) Seite 3

AZ Appenzell AV/Donnerstag, 19. April 2018 Nummer 62 ... 19-04-2018.pdf · Seite 11 der Anziehungs-Punkt fürdie neue F r ü h l i n g s m o d e Hirn Appenzell AG 9050 Appenzell-Meistersrüte

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AZ Appenzell AV/Donnerstag, 19. April 2018Nummer 62 / Preis Fr. 1.90

Redaktion: Telefon: 071 788 30 01, [email protected] / Inserate: Telefon: 071 788 50 20, [email protected] / Abodienst: Telefon: 071 788 50 20, [email protected] / Internet: www.appenzeller-volksfreund.ch

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Appenzell (Innerer Landesteil):Notfall-Dienstarzt immer unterTelefon 0844 55 00 55

Oberegg (Vorderland):Notfall-Dienstarzt immer unterTelefon 0844 00 11 22

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OBEREGGER ANZEIGERInnerrhoder Zeitung / Amtliches Publikationsorgan

Drohnen für die Armee Mini-Aufklärungsdrohnen für Bodentruppen

Die Armee testet neue Mini-Drohnen. Diese sollen der Infanterie oder den Ret-tungstruppen im Feld helfen, die nähere Umgebung zu beobachten. Erklärtes Ziel ist es, Informationen mit möglichst ge-ringem Risiko zu gewinnen.

(sda) Für die Beschaffung sind acht Mil-lionen Franken eingeplant. Der Kauf ist schon seit längerer Zeit geplant. Mit den Mini-Drohnen betritt die Armee jedoch rüstungstechnisches Neuland, deshalb wurden zunächst verschiedene Hersteller zu Demonstrationen eingeladen.Heute verfügt die Luftwaffe über rund ein Dutzend Ranger-Aufklärungsdrohnen mit knapp 6 m Spannweite. Diese werden nun durch die mehr als doppelt so grosse is-raelische Hermes-Drohne ersetzt.

Modellflugzeuge für die ArmeeDie Geräte, die die Armee nun testen will, haben hingegen bloss die Grösse von Mo-dellf lugzeugen. Nach Auskunft von arma-suisse handelt es sich um die Orbiter 2b des israelischen Unternehmens Aeronau-tics. Die Drohne hat ein maximales Start-gewicht von gut zehn Kilogramm und eine Spannweite von drei Metern. Die Daten-

übertragung funktioniert auf bis zu hun-dert K ilometer weit.

Infos ohne RisikoEbenfalls im Rennen ist das Fly Eye der polnischen WB Electronics mit ähnli-chen technischen Spezifikationen. Beide Drohnen haben einen Elektromotor. Sie sollen den Truppen am Boden helfen, mit geringem Risiko Bildinformationen der näheren Umgebung zu sammeln.

Blinde BodentruppenIn der Schweizer Armee bestehe diesbe-züglich eine Fähigkeitslücke, schreibt das Verteidigungsdepartement VBS im Projektbericht 2017. Das trifft vor al-lem die kleineren Einheiten im Feld, die in der Regel nicht auf die grösseren Aufklärungsdrohnen oder Super-Puma-Helikop ter zurückgreifen können.

Testflüge auf WaffenplatzDie Testf lüge finden zwischen 16. Ap-ril und 29. April auf dem Waffenplatz Hongrin VD statt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat am Dienstag das dafür nötige Flugverbot für das Gebiet im Bun-desblatt publiziert. Gemäss dem VBS-Be-richt soll das Beschaffungsprojekt 2021 abgeschlossen sein.

EU-Erweiterung Albanien und Mazedonien im Visier

Die EU soll nach Jahren der Krise wie-der wachsen: In diesem Sinne sprach sich die EU-Kommission am Dienstag für die Aufnahme von Beitrittsver-handlungen mit Albanien und Ma-zedonien aus. Für die Türkei gab es gleichzeitig schlechte Noten.

(sda) Albanien und Mazedonien hätten in den letzten Monaten «viel getan», sagte EU-Erweiterungskommissar Jo-hannes Hahn in Strassburg mit Blick auf Reformen in den zwei Ländern. «Und das sollte anerkannt werden.»Von den sechs Westbalkan-Staaten gibt es derzeit nur Beitrittsverhandlungen mit Serbien und Montenegro. Die EU-Kommission sieht diese bisher als Fa-voriten für einen Beitritt bis zum Jahr 2025. Voraussetzung dafür ist jedoch auch, dass die Länder bis dahin alle ihre Grenzkonf likte aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawiens lösen.Albanien und Mazedonien sind bisher nur Kandidaten ohne Verhandlungen. Albanien seit dem Jahr 2014, Maze-donien seit 2005. Bei Albanien sieht Brüssel noch deutliche Defizite im

Justizsystem. Korruption bleibe zudem weiterhin «ein ernsthaftes Problem».Bei Mazedonien muss vor Beitritts-verhandlungen auch erst noch der Namensstreit mit Griechenland gelöst werden. Athen fürchtet wegen seiner Region Mazedonien Gebietsansprüche des nördlichen Nachbarn. Unter Uno-Vermittlung wird hier intensiv nach einer Lösung gesucht.

Türkei entfernt sichBeitrittsgespräche ziehen sich über viele Jahre. Und sie bieten keine Ga-rantie, EU-Mitglied zu werden. Dies zeigt sich im Falle der Türkei, mit der seit 2005 verhandelt wird.Ihr Verhältnis zur EU hat sich seit dem gescheiterten Militärputsch von Mitte 2016 und dem repressiven Vorgehen der Regierung gegen Kritiker von Prä-sident Recep Tayyip Erdogan massiv verschlechtert. Die Beitrittsgespräche liegen de facto seit Ende 2016 auf Eis.Die Türkei bewege sich «in grossen Schritten weg von der Europäischen Union», sagte Hahn. Bei den Themen Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Rechtsstaat werde das Land gerade um Jahre zurückgeworfen.

In KürzeEurokurs: In den letzten Tagen hat der Euro-Franken-Kurs die Schwelle von 1,19 überschritten. Der Franken hat sich also soweit abgeschwächt, dass die Marke von 1,20 Franken pro Euro wieder in Griff-nähe scheint – erstmals seit Januar 2015, als die SNB den Schutz aufhob.

Koreafrage: Nach den Spannungen der vergangenen Monate kommt Nordkorea zunehmend aus der Isolation. US-Prä-sident Donald Trump und hochrangi-ge südkoreanische Regierungsvertreter sprachen offen von der Möglichkeit eines Friedensvertrages – 65 Jahre, nachdem der Korea-Krieg durch ein Waffenstill-standsabkommen ausgesetzt wurde. Zu-nächst ist für den 27. April ein Nord-Süd-Gipfel angesetzt. Geprüft wird, «ob der Waffenstillstand in einen Zustand des Friedens überführt werden kann».

«Innerrhoder Wirtschaft»Viele Branchen wurden oder werden aufgrund Disruptionen grundlegend verändert – die Druckereibranche und das Bankenwesen als Beispiele. Die gute Nachricht ist, diese Verän-derungen kommen nicht plötzlich: KMU und Gewerbebetriebe können sich darauf vorbereiten. Seite 4

Hoher HirschbergMit einem Teilabbruch und Umbau sowie der Montage einer Photovol-taik-Anlage soll das auf 1168 M über Meer gelegene Berggasthaus auf dem Hohen Hirschberg erneuert und er-weitert werden. Seite 5

Basler ZeitungDer Zürcher Medienkonzern Ta-media kauft die «Basler Zeitung» (BaZ). Dafür geht unter anderem das «Tagblatt der Stadt Zürich» an die Zeitungshaus AG, wie Tamedia und die Zeitungshaus AG am Mitt-woch mitteilten. Seite 9

Barbara BushDie frühere First Lady der USA, Barbara Bush, ist tot. Die Frau des ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush und Mutter des späteren Präsidenten George W. Bush starb am Dienstag im Alter von 92 Jahren. Seite 11

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Renault Alaskan

3,5t Anhängerlast

ab Fr. 33‘000.--

Weder eine neue Flurstrasse noch ein touristisch attraktiver Rad- und Gehweg mit gemächlichen Steigungen fernab der Ver-kehrsachse Appenzell-Urnäsch schlängelt sich bei der Schopfhalde Richtung Gontenbad: ein Teilstück des neu aufgebauten Trassees der Appenzeller Bahnen wurde am Dienstag mit einer Heissmischtragschicht versehen. (Bild: Hans Ulrich Gantenbein) Seite 3

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Innerrhoden AV/Donnerstag, 19. April 2018 3

Grossbaustelle zwischen Gontenbad und AppenzellAnlässlich der Erneuerung der Appenzeller Bahnen wird das Trassee neu aufgebaut und eine Schüttung für eine neue Kreuzungsstelle vorgenommen

Ab Pfingstsamstag läuft der Betrieb der Appenzeller Bahnen zwischen Gossau und Appenzell tagsüber wieder normal. Bis es aber soweit ist, wird mit Kraftak-ten das Trassee erneuert. Den Schwer-punkt der aktuell laufenden Arbeiten bildet dabei der Abschnitt Gontenbad-Appenzell, wo rund fünf Millionen Fran-ken investiert werden.

Hans Ulrich Gantenbein

Wegen der baulichen Erneuerung der Bahntrassees und den Anpassungen von Haltestellen sind die Appenzeller Bahnen nicht nur momentan, sondern bereits seit längerer Zeit auf das Wohlwollen der Fahrgäste angewiesen. Aktuell ist nicht nur die Strecke von Teufen nach St.Gallen, sondern auch die von Appen-zell Richtung Urnäsch unterbrochen. Die Passagiere werden mit Bahner-satzbussen transportiert und auch die traditionelle Muttertagsfahrt mit dem Bistro-Wagen «fällt ins Wasser». Doch ab Pfingstsamstag wird auf der Linie Gos-sau-Herisau-Urnäsch-Appenzel l-Wasser-auen der Betrieb – abgesehen von Abend-sperrungen – wieder normal laufen. Bis es soweit ist, erneuern Arbeiter mit grossem Maschineneinsatz das leicht ab-fallende Bahntrassee zwischen Gontenbad und Appenzell. Dabei wird – wie bei den SBB – auf die Kofferung eine Heissmisch-tragschicht eingebaut. Mit ihr kann der Schotter, der die Schwellen und Schienen trägt, vor Verschmutzung geschützt wer-den. Bei einem solchen Aufbau lässt sich in ferner Zukunft bei Bedarf der Schotter unter den Gleisen leichter ersetzen.

Je 10 m3 Beton wurden am Dienstag nach dem Mittag mit total rund 60 Helikopter-Rotationen in die Schalungen der beiden neuen AB-Brücken beim Gäbisböhl (Bild) sowie beim Neugaden geflogen.

Oberhalb der Weiersbrugg werden gegen 15 000 m3 Material als Schüttung für die ab 2020/21 geplante Kreuzungsstelle eingebracht. (Bilder: H9) Eine Heissmischtragschicht trennt die auf das Erdreich eingebrachte Kofferung künftig vom Schotter.

Begehung heute Abend(H9) Für interessierte Personen führen die Appenzeller Bahnen kurzfristig heute Donnerstag eine öffentliche Begehung der knapp drei Kilometer langen Baustelle zwischen Gontenbad und Appenzell durch. Treffpunkt ist um 18.15 Uhr bei der Haltestelle Gontenbad. Für die rund einstündige Wanderung auf dem Bahntrassee ist gutes Schuhwerk un-umgänglich. Bei der Begehung dabei sind nebst den AB-Infrastruktur-Fachleuten Michael Bolt und Daniel Lenggenhager auch Bauführer betei-ligter Bauunternehmer, die Red’ und Antwort stehen. Der Bahnersatzbus Richtung Jakobs-bad fährt auch heute um 18 Uhr in Appenzell ab und trifft rechtzeitig vor Begehungsbeginn in Gontenbad ein.