Warum kirchlich heiraten?Gedanken zur kirchlichen Trauung – von Domvikar Richard Greul, Präses des BDKJ München und Freising

Silvia und Josef, Korbinian und Su- sanne – das sind nur einige der Paa-re, die ich in den vergangenen zehn Jahren trauen durfte. Als Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) freut es mich immer besonders, wenn sich junge Men-schen im Rahmen der kirchlichen Jugendarbeit, zum Beispiel in den Kreis- und Mitgliedsverbänden des BDKJ, kennen und lieben lernen.

Auf diese Weise wissen sie, welche Wer-te und Anliegen dem anderen wichtig sind. Ihnen ist klar, dass der christliche Glaube eine tragende Rolle im Leben der Partnerin, des Partners spielt. Da-mit haben sie ein gutes und solides Fundament, auf dem sie ihre Ehe auf-bauen und ihre Familie gründen können.

Aber warum wollen sie unbedingt kirchlich heiraten? Sie könnten doch die standesamtliche Hochzeit als aus-reichend betrachten? Meine Erfah-rung ist, dass es vielen sehr wichtig ist, sich das Sakrament der Ehe zu spen-den. Sie wollen ganz bewusst mit dem Segen und der Begleitung Gottes ihre Ehe gestalten. Diese Paare möchten

aus dem christlichen Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe heraus ihre Partnerschaft prägen und ihren Kindern diesen für sie so wichtigen Glauben weitergeben.

Den Schrit t in die Ehe wagenPaare finden ihren Priester für die Trauung auf unterschiedlichsten We-gen. Ich war beispielsweise mit Freun-den auf dem Erdinger Herbstfest, für mich eine gute Gelegenheit, viele Be-kannte meiner Heimatregion wieder-zusehen. Da sprach mich ein junges Pärchen an: „Sie sind doch Pfarrer Greul?“ Ich bejahte und schon bei der nächsten Frage kamen die beiden auf den Punkt. „Wir würden gerne nächstes Jahr hei-raten. Könnten Sie uns bitte trauen?“

Ich klärte im Gespräch ab, ob eine kirchliche Trauung möglich ist und gab ihnen meine Telefonnummer zur Terminabstimmung. Nun – ein Drei-vierteljahr später und nach zwei Vor-bereitungstreffen – durfte ich Silvia und Josef trauen. Die Hochzeit war ein wunderbares Glaubensfest und ich habe bei den beiden ein gutes Gefühl.

Übrigens durfte ich zwischenzeitlich auch ihre beiden Söhne taufen.

Glaube ist das Fundament Bei der Trauung von Susanne und Korbinian, einem befreundeten Ehe-paar (siehe Foto) entzündeten die bei-den ihre Hochzeitskerze an ihren Taufkerzen. Damit wurde verdeut-licht, dass wir als Kinder Gottes, zu denen wir in der Taufe wurden, den Schritt in die Ehe wagen können. Denn wir glauben an einen Gott, der auf allen unseren Wegen liebevoll bei uns ist. Diese Wegbegleitung wird in den Sakramenten auf unserem Lebensweg besonders dicht spürbar. Gott ist bei der Ehe der Dritte im Bund, der uns immer wieder die Kraft und den Glauben schenkt, um das gemeinsame Leben als Paar und als Familie gut zu gestalten.

Es freut mich immer und ist ein Glück, wenn ich in Kontakt mit dem getrauten Paar bleibe, für Taufen an-gefragt werde und die beiden auf ih-rem weiteren Eheweg seelsorgerisch begleiten darf.

“Was Got t verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“ (Mt 19,6)

Fotos: Christian Flamm, BDKJ (2), GHotz – stock.adobe.com

AKTUELLES

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ReinhörenHören Sie ab Sonntag, 7. Juli, was junge Menschen über die Ehe und die Frage „Kirchlich heiraten ja oder nein?“ denken. Außerdem spricht im #jugendraum podcast des BDKJ Mün- chen und Freising unter w w w.mk-online.de/ jugendraum BDKJ-Prä- ses Domvikar Richard Greul ein Dankgebet für die Ehe.

7. Juli 2019 / Nr. 27 #jugendraum news 31