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© Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V./ Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. 2020 Juli: Die Obere Donau – der Huchen Der Huchen (Hucho hucho L.) war 2015 Fisch des Jahres. Mit einem Klick auf den Link hps:// www.wilde-welten.net/kalenderblaeer-2015/januar-2015/ kannst Du Dir dieses Kalender - bla ansehen und den Text lesen, in dem Wissenswertes über den Huchen steht. Das Bild zeigt einen Huchen neben einem Taucher. Der Vergleich verdeutlicht, wie riesig diese Tiere werden können! Aufgabe 1: Die Abbildung kannst Du ausmalen – als Vorlage dient Dir das Kalenderbla. Beschriſte außer - dem: Seitenlinienorgan, Kiemendeckel, Maul, Bruslosse, Bauchflosse, Rückenflosse, Aſterflos- se, Schwanzflosse und Felosse. Aufgabenbla www.wilde-welten.net Huchen Aufgabenblatt JULI 2020: DIE OBERE DONAU – DER HUCHEN

Juli 2020: Die Obere DOnAu – Der HucHen Infomaterial · 2020. 6. 15. · Als Stadtbewohner untergräbt der Fuchs, der zu unseren häufigsten Säugetieren im Land gehört, besonders

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    Juli: Die Obere Donau – der Huchen

    Der Huchen (Hucho hucho L.) war 2015 Fisch des Jahres. Mit einem Klick auf den Link https://www.wilde-welten.net/kalenderblaetter-2015/januar-2015/ kannst Du Dir dieses Kalender-blatt ansehen und den Text lesen, in dem Wissenswertes über den Huchen steht. Das Bild zeigt einen Huchen neben einem Taucher. Der Vergleich verdeutlicht, wie riesig diese Tiere werden können!

    Aufgabe 1: Die Abbildung kannst Du ausmalen – als Vorlage dient Dir das Kalenderblatt. Beschrifte außer-dem: Seitenlinienorgan, Kiemendeckel, Maul, Brustflosse, Bauchflosse, Rückenflosse, Afterflos-se, Schwanzflosse und Fettflosse.

    Infomaterial

    www.wilde-welten.net

    Empfohlen als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel.

    Herausgegeben vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V. und vom Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.

    Gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg(Fischereiabgabe/Jagdabgabe)

    Wilde Welten 2014Tierwelten in Baden-Württemberg

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    Wiederansiedlung des StörsBedingt durch Überfischung, Gewässer-verbau sowie die damalige schlechteWasserqualität konnte sich der Stör in Deutschland nicht mehr erfolgreichfortpflanzen. Infolgedessen ver-schwand der Stör allmählich und giltheute als verschollen. Zur Förderungeines Störbestandes wird insbesondereauf drei Maßnahmen gesetzt: Die be-stehenden Restbestände in Nord- undOstsee zu schützen. Besatzmaßnahmendurchzuführen. Und vor allem gilt es,geeignete Lebensräume und erreich-bare Laichgebiete wiederherzustellen.

    Fisch des Jahres 2014 Auch in diesem Jahr wurde ein Fisch desJahres gewählt: Der Stör. Da seine Vorfah-ren bereits vor über 200 Millionen Jahren inder Natur vorkamen, wird er auch als leben-des Fossil bezeichnet. Die Fischart Stör istleicht anhand seiner charakteristischen Ge-stalt zu erkennen: Die Schnauze ist lang undmit vier Barteln versehen. Die Beschuppungist stark reduziert. Dafür befinden sich anden Körperseiten fünf Längsreihen mit Kno-chenplatten. Darüber hinaus ist die Rücken-flosse weit nach hinten versetzt und dieasymmetrische Schwanzflosse ähnelt dervon Haien. Manch einer verbindet den Störgedanklich auch mit Kaviar. Dabei handeltes sich um die gereinigten und gesalzenenEier, den Rogen.Ursprünglich waren in Deutschland zweiStörarten heimisch: In der Nordsee der Euro-päische Stör (Acipenser sturio) und in derOstsee der Atlantische Stör (Acipenser oxy-

    rinchus). Indessen war der Stör in Baden-Württemberg seit jeher selten. Diese beidenStörarten zählen zu den anadromen Wander-fischen. Dies bedeutet, dass die adultenTiere Laichwanderungen in Flüsse unterneh-men, um sich dort fortzupflanzen. Dabeiverbleiben die Jungtiere des EuropäischenStörs für 2–4 Jahre im Geburtsgewässer undwandern am Ende eines Sommers ins Meerab. Dort ernähren sie sich von wirbellosenOrganismen am Boden. Nach einem Aufent-halt von 12–15 Jahren im Meer werden dieadulten Tiere geschlechtsreif und sind beiihrer ersten Laichwanderung 120–160 cmgroß.

    Impressum Herausgeber: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Konzeption: Gerd Wolpert, www.wolpert-fotografie.de Titelfoto: Rehböcke (Erich Marek), Bachforelle (Gabriela Wolpert)Text: Klaus Lachenmaier, Katharina MorawetzLayout & Satz: www.summerer-thiele.deHerstellung: UWS Papier & Druck GmbH, Libanonstraße 72 a, Stuttgart (Gedruckt auf PEFC-zertifziertem Papier aus nachhaltigem Waldanbau.) Vertrieb: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Der Schulkalender ist als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel empfohlen und orientiert sich am Lehrplan für baden-württembergische Schulen.

    Ausführliche Informationen zu Revieren und Tieren für Unterrichtszwecke finden Sie unter www.wilde-welten.net

    Fotos:Marder (Dr. Beate Ludwig)Falke (Andreas Agne/Pixelio)Fuchs, Hase (R.B., R.K./Pixelio)

    Fotos:Rotwild (Erich Marek)Wildfütterung (fotolia.com)

    Fotos:Bodensee (Gerd Wolpert)Quappe (Rute & Rolle)

    Fotos:Brenz bei Heidenheim/Hecht-portrait (Gerd Wolpert)Hecht/Wasserpflanzen (Joakant/Pixelio)

    Fotos:Schwarzwild (fotolia.com)Jäger (Erich Marek)Waldlichtung (Gerd Wolpert)

    Fotos:Wildente (Erich Marek)Jagdhund (fotolia.com)Seenlandschaft (Gerd Wolpert)

    Fotos:Kröten (Gerd Wolpert)Kaulquappen (T. Kunze/Pixelio)Kaulquappe (clipdealer)

    Fotos:Rheinhafen Karlsruhe (Gerd Wolpert)Schwarzmundgrundel (Lubomir Hlasek)

    Fotos:Enz bei Rosswag (Gerd Wolpert)Eisvogel (Erich Marek)

    Fotos:Rheinauen (Gerd Wolpert)Nutria (fotolia.com)Freisteller Nutria (clipdealer)

    Fotos:Stör (fotolia.com)

    Fotos:Bühler bei Geislingen (Mathias Wolpert)Steinkrebs und Strömer(Herbert Frei)

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    TurmfalkeTurmfalken sind elegante Fliegerund fühlen sich – der Name ver-rät es – in Bereichen mit hohenGebäuden wohl, die für sie künst-liche Felsen darstellen. Hier findensie in Nischen und Ecken geeigneteBrutplätze. Sie ernähren sich vonMäusen und jungen Vögeln (z.B.Tauben). Auch ihre Verwandten, die seltenen Wanderfalken, habeninzwischen die Stadt als geeigne-ten Brutplatz und Lebensraum fürsich entdeckt.

    Hallo Nachbarn –Wildtiere in der StadtAls Stadtbewohner untergräbt der Fuchs, der zu unseren häufigsten Säugetierenim Land gehört, besonders gerne Gartenhütten und Garagen, um dort seinen Bauanzulegen. Füchse sind für ihre Sammelleidenschaft bekannt: z.B. wurden schonbis zu 120 Schuhe an Fuchsbauen gefunden. Ein Kulturfolger ist auch der weit verbreitete Steinmarder. Er ist ein hervorra-gender Kletterer, der sich oft auf dem Dachboden einquartiert, wo er den Tagverschläft. In der Dämmerung geht er auf Nahrungssuche und schlüpft gerne inden Motorraum von parkenden Autos, wo er Plastikkabel durchbeißt oder be-schädigt.

    FeldhaseAuch Feldhasen sind inzwischenin Städten heimisch, besondersin größeren Stadtparks fühlen sie sich wohl. Sie leben dabei wie auf grünen Inseln, weil dieStraßen um die Grünflächen oftstark befahren sind. Die Gefahr,überfahren zu werden ist groß.Bedroht sind die „Stadthasen“auch durch freilaufende Hundeoder Krähen.

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    Das Schwäbische Meer –wenig Nährstoffe, wenig Fische?Der Bodensee war in der Vergangenheit von einer deutlichenEutrophierung, also einer Nährstoffanreicherung, betroffen.Dabei wurde zum Beispiel Phosphor durch unzureichend gerei-nigtes Abwasser oder durch das Ausschwemmen von Düngeraus Äckern eingetragen. Durch verschiedene Maßnahmen, wiedem vermehrten Ausbau von Kläranlagen, ist der Nähstoffge-halt im See drastisch gesunken. Infolgedessen gilt der Bo-densee heutzutage wieder als nährstoffarm. Aufgrund dieserNährstoffarmut steht den Fischen im See allerdings wenigerNahrung zur Verfügung, wodurch die Fangerträge der Berufs-fischer wiederum sehr gering ausfallen.

    Bodensee

    Die TrüscheDie Fischart Trüsche wird auchQuappe oder Rutte genannt. Sie ist die einzige Art aus der Familie der Dorsche, die im Süßwasser vorkommt. Charak-teristisch sind, neben der marmorierten Färbung, der langeBartfaden am Kinn und die kehlständigen Bauchflossen,die vor den Brustflossen liegen.Trüschen kommen in gut struk-turierten und kühlen Oberlauf-regionen oder kühlen Seen vor. Dabei ist ihr Bestand im Boden-seesystem stabil und gilt dortnicht als gefährdet. Tagsüber verstecken sich Trüschen am Bodengrund und werden erst mit Einbruch der Dämmerungaktiv. Die Nahrung setzt sich aus Wirbellosen und kleinen bodenorientierten Fischen zu-sammen.

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    APRILWildschweinrotteWildschweine leben im Familienverband, den derJäger „Rotte“ nennt. Anführerin ist eine alte er-fahrene Bache, die mit ihren Jungen, den Frisch-lingen, und oft auch mit mehreren jüngerenBachen und deren Nachwuchs die Rotte bildet.Die Allesfresser wühlen im Boden nach Nahrung,sie „brechen“ wie der Jäger sagt. Umgebrochenwerden leider oft auch Wiesen und Felder, wo dieSchwarzkittel nach Regenwürmern, Insektenlar-ven, Mäusen, Pflanzenwurzeln, Kartoffeln oderErnteresten graben. In Maisfeldern werden diefrisch gesäten Körner oder die nicht ganz reifenKolben gefressen, wobei hohe Schäden entste-hen können. Wildschweine werden wegen derSchäden stark bejagt und liefern dabei auchschmackhaftes Fleisch.

    MischwälderIn Mischwäldern, besonders mit hohem Anteil von Eichenund Buchen fühlen sich Wild-schweine besonders wohl. Sie sind nachtaktiv und daherschwer zu beobachten, dochWühlstellen und charakteris-tische Fährten zeigen, dass Wildschweine unterwegs sind.An feuchten Stellen wälzen sich Wildschweine gerne imSchlamm, es entsteht eine„Suhle“. Das Schlammbad dient im Sommer zur Abküh-lung und zum Schutz vor lästigen Parasiten.

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    MÄRZKleine Gewässer –große BedeutungIn Deutschland kommen insgesamt 21 Amphibienarten vor,diese werden auch Lurche genannt. Die meisten davon, wiebeispielsweise die Erdkröte, verbringen den Großteil ihresLebens in Hecken, Wiesen, Weiden, Wäldern oder Gärten.Zur Laichzeit suchen Amphibien stehende kleine Gewässer,langsam fließende Gräben oder kleine Bodensenken auf,um sich dort fortzupflanzen. Diese Laichbiotope sind fürden Schutz der Amphibienbestände zwingend zu erhalten.

    KaulquappenDie Entwicklung vom Laich zurjuvenilen Erdkröte beträgt 2–3Monate. Aus der Embryonalent-wicklung gehen die Kaulquappenhervor. Sie zeichnen sich durchKiemenbüschel und einen um-säumten Ruderschwanz aus. Nach einer Anheftungsphase beginnen die Kaulquappen freiumherzuschwimmen und sichhauptsächlich von pflanzlichemMaterial und kleinem Plankton zu ernähren.

    LarvenentwicklungWährend der sogenannten Metamorphose erfolgt die Verwandlung der Gestalt vonder Larve zum kleinen Lurch.Dabei entsteht aus der Larvemit Schwanz, die über Kiemenatmet, ein vierbeiniger Lurch,der über die Lunge atmet. Nach ungefähr 3–5 Jahren erreicht die Erdkröte die Ge-schlechtsreife.

    LaichbiotopeZur Fortpflanzung suchendie Erdkröten für gewöhn-lich ihr Geburtsgewässerauf. Der Laich wird meistin mehrreihigen Schnürenabgegeben und um Struk-turen im Wasser gewickelt.

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    Herrlich aber hart – Schnee und EisZauberhafte Schnee- und Eislandschaften erfreuen uns an kalten Frost-tagen im Februar. Viele Vögel und Wildtiere sind gut an die Kälte ange-passt und können auch die knackig kalten Nächte überstehen. Wasservögel sammeln sich an den verbliebenen eisfreien Abschnittender Fließgewässer. Höckerschwäne, Stockenten und Blässhühner kom-men mit karger Pflanzennahrung über die Runden oder werden von Men-schen zugefüttert. Gänsesäger, Graureiher und der Eisvogel brauchenjedoch Fische zum Überleben. Frieren die Gewässer weiter zu, müssen siewegziehen. Manch einer schafft das nicht mehr. Gerade bei Eisvögelnkommt es in harten Wintern zu erheblichen Verlusten.

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    FEBRUARDer Eisvogel Mit der Renaturierung vieler Bäche und vermehrt milden Win-tern erholt sich auch der Bestanddes Eisvogels. Schon im Februarbeginnt die Balz, bei der sich zwei Vögel im pfeilschnellen Flugflach über das Wasser verfolgen.Das Männchen überreicht danndem Weibchen einen erbeutetenFisch, hier eine Groppe. Die Brut-höhle wird in vom Wasser abge-spülte Ufersteilwände gegraben,wie sie an der Enz noch zu findensind.

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    Enz/Rosswag

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    Untersuchungen am Fluss KocherIn Kocher, Bühler und Fichtenberger Rot werden Unter-suchungen zur Ausbreitung und zum Schutz des Strömersund des Steinkrebses durchgeführt. Die Bestände desStrömers können sich wegen den bestehenden Wander-hindernissen, wie zum Beispiel Wehren, nicht wieder-ausbreiten. Der Steinkrebs hingegen wird durch Wander-barrieren vor dem Kontakt mit gebietsfremden Krebs-arten geschützt, die ihn direkt oder durch die Übertra-gung von Krankheiten gefährden. Die Untersuchung sollzeigen, welche Querbauwerke erhalten und welche ab-getragen werden müssen.

    Bühler/Geislingen

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    Der StrömerDie Fischart Strömer ist durch die gelb bis orange-rote Seiten-linie und die ebenso gefärbtenFlossenansätze gekennzeichnet.Er besiedelt saubere, schnell-fließende und strukturreicheFließgewässer. Der Strömer istdabei auf viele verschiedene Ha-bitate angewiesen und wechseltständig zwischen diesen. Auf-grund der zahlreichen Wanderbar-rieren in allen Fließgewässernsind die Bestände des Strömersin der Vergangenheit stark zu-rückgegangen und er gilt heuteals vom Aussterben bedroht. Einzelne Populationen sind imRhein-, Neckar- und Bodensee-system zu finden.

    Der SteinkrebsDer Steinkrebs, auch Bachkrebsgenannt, bewohnt in Baden-Württemberg kleinere, sommer-kühle und saubere Fließgewässer.Tagsüber versteckt sich dernachtaktive Steinkrebs typischer-weise unter Steinen oder ver-birgt sich in selbst gegrabenenHöhlen. Sein Vorkommen beschränkt sich oftmals aufquellnahe Gewässerabschnitte, da er auf verschmutztes Wasser angrenzender Siedlungen oder intensiver Landwirtschaft emp-findlich reagiert.

    DEZEMBERRotwild im SchneeKnietief liegt der Schnee in den Mittelgebirgen – herrliche Wintersport-bedingungen. Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid oder be-deutet im schlimmsten Fall den Tod. Denn Wildtiere leiden erheblich unterdem Stress, den Freizeitsportler und Spaziergänger in Wald und Flur aus-lösen. Wenn hohe Schneelagen länger anhalten, beginnt für die Tiere dieNotzeit: Wildtiere reduzieren ihren Stoffwechsel im Winter auf ein Mini-mum. Jede Störung durch querfeldein fahrende und laufende Erholungs-suchende oder freilaufende Hunde erzwingt eine Flucht mit hohemVerbrauch von Energiereserven, gleichzeitig ist das natürliche Nahrungs-angebot sehr knapp. Deshalb: Bitte Wege, Pisten und Loipen nicht ver-lassen und Hunde anleinen!

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    Hirsch an der FütterungJäger bringen in Notzeiten art-gerechtes Futter als Ausgleichs-maßnahme aus, denn die Tierefinden in der heutigen, vomMenschen geprägten Kulturland-schaft oft nicht mehr die natür-lichen Möglichkeiten vor, sichauch im Winter ausreichend zuernähren: Tallagen sind zuge-baut und von Straßen durch-schnitten, landwirtschaftlicheFlächen und artenarme Wälderliefern keine Nahrung mehr. Das Wild ernährt sich, wenn es nichts anderes findet, dannverstärkt von Knospen jungerWaldbäume – nicht zur Freudeder Waldbesitzer.

    RotwildgebieteRotwild kommt in Baden-Württemberg ausschließlich in fünf Rotwildgebieten vor: 1) Odenwald2) Nordschwarzwald3) Südschwarzwald4) Schönbuch 5) Württembergisches AllgäuW

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    NOVEMBER

    Wiederherstellung naturnaher Fließgewässer Die Brenz wird mit insgesamt acht Renaturierungsmaßnahmen ökologisch aufgewertet.Bisher wurden bereits sechs Maßnahmen genehmigt und weitestgehend umgesetzt.Dabei werden strukturreiche Ufer und ein naturnaher Gewässerverlauf geschaffen sowieTeillebensräume vernetzt. Das Ziel von Renaturierungen ist die Wiederherstellung natur-naher Lebensräume, von denen zahlreiche Fische und andere Lebewesen profitieren.

    Der HechtDer Hecht ist anhand seinerlanggestreckten Gestalt unddem entenschnabelähnlichenMaul leicht zu erkennen. Sofernein Gewässer nicht zu starkdurchströmt ist und durch ver-schiedenste Strukturen wie Wurzelstöcke Deckung bietet,eignet es sich als Lebensraumfür Hechte. Aufgrund umfangreicher Ver-bauungen finden Hechte in vielen Fließgewässern heutekeine geeigneten Laichhabitatevor. Daher ist seine Reproduk-tion in diesen Gewässern starkbeeinträchtigt. Im Main- undNeckarsystem gilt die FischartHecht bereits als gefährdet.

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    Brenz/Heidenheim

    OKTOBER

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    Streitende ErpelBei den Stockenten sind – wie beiallen Entenarten – Männchen (Erpel)und Weibchen (Enten) unterschiedlichgefärbt, wobei die farbenfroheren dieMännchen sind. Bei den Stockentenherrscht Männchenüberschuss. Vieleprächtig gefärbte Erpel streiten be-reits ab November um die tarnfarbe-nen Enten. Jäger erlegen deshalb beider Entenjagd möglichst nur Erpel, umso den Bestand schonend zu bejagen.Enten, die einen schmackhaften Bra-ten liefern, werden erst im Herbst be-jagt, wenn das Brutgeschäft, auch vonanderen Wasservögeln beendet ist.Enten legen ihre Nester in Schilf undRöhrichtbeständen an und brüten oftschon im April. Wenn Enten ihre Ge-lege oder Jungvögel durch Hochwas-ser oder Räuber verlieren, gibt esspäter eine Nachbrut. Stockenten sindPflanzenfresser, die im flachen Ge-wässer nach Nahrung suchen, das als„gründeln“ bezeichnet wird.

    FeuchtbiotopeSie sind Lebensräume der Stockente,die wir auf Seen, in Flüssen und Bächen, aber auch an kleinen Teichen finden. Die Stockente ist ein gutes Beispiel für die Verbindungvon Schutz und Nutzung von Wild-tieren durch Jäger. Wenn Jäger Teiche oder Tümpel anlegen oder von dichtem Uferbewuchs befreien,um Brutgewässer für Enten zu schaffen, entstehen Lebensräume für viele andere Tier- und Pflanzen-arten: Frösche, Kröten, Libellen, Fische und Wasserpflanzen.

    Gut ausgebildeter Jagdhund Auf ihn kann man bei der Entenjagd nicht verzichten. Der Hund stöbert Enten im Schilf auf und apportiert die vom Jäger erlegte Ente und bringt sie ihm – eine perfekte Teamarbeit.

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    SEPTEMBER

    Der größte Fluss DeutschlandsDer Rheinhafen Karlsruhe ging 1901 in Betrieb. Er stellt einen bedeutenden Umschlagpunktfür zahlreiche Rohstoffe wie beispielsweise Eisen, Stahl oder Beton dar. Der Rhein wurde alsBundeswasserstraße durch zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen verändert und ist daherauf weiten Strecken monoton ausgebaut. Desweiteren ist dieser streckenweise mit Schad-stoffen belastet. Folglich ist die Funktion des Flusses als Lebensraum für heimische Fischeund andere Organismen beeinträchtigt. Ferner werden im Rhein vermehrt gebietsfremdeArten nachgewiesen. Diese kommen natürlicherweise nicht im Rhein vor und wurden überdie Verbindung der Gewässersysteme sowie die internationale Schifffahrt eingeführt.

    Rheinhafen Karlsruhe

    Die SchwarzmeergrundelnWie die Bezeichnung Schwarz-meergrundel vermuten lässt, stammen diese ursprünglich ausdem Kaspischen und dem Schwar-zen Meer. Bisher konnten im Rhein fünf verschiedene Artennachgewiesen werden. Dabei kommen Schwarzmeergrundeln häufig in großen Massen vor. Das vermehrte Auftreten von Grundeln gefährdet die heimischeArtenvielfalt, welche auch als Artendiversität bezeichnet wird.

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    AUGUST

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    Taubergießen

    Wilde Natur im TaubergießenIm Rheintal zwischen Offenburg und Freiburg findet sich noch ein StückNaturlandschaft, das vom Ausbau des Rheins im 19. Jahrhundert verschontgeblieben ist. Der dichte Auwald wird hier von zahlreichen Wasserläufenund Altarmen des ursprünglichen Rheinstroms durchzogen und bildet eineneinzigartigen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Das Gebiet ist des-halb heute ein Naturschutzgebiet, das fast 12 km lang ist und 1.700 Hektargroß ist. Der Name des Gebiets setzt sich aus zwei Teilen zusammen, diedafür charakteristisch sind: In den „Gießen“ tritt unterirdisch nährstoffar-mes Grundwasser in den Gewässern aus, nährstoffarme Gewässer mit gerin-gem Fischbestand bezeichnen die Fischer am Oberrhein als „taub“.

    Vorsicht VerwechslungAuf den ersten Blick kann die Nutria mit dem heimischen Biber oder mit dem ebenfalls eingeschleppten Bisam ver-wechselt werden. Der Bisam istaber wesentlich kleiner und hateinen abgeplatteten Schwanz.Der Biber hat eine typische flache Schwanzkelle. Die Nutriahat dagegen einen runden, walzenförmigen Schwanz.

    NutriaEiner der Bewohner des Tauber-gießen, ist die Nutria, ein anWasser gebundenes Nagetier ausSüdamerika, das 1926 bei uns alsPelzlieferant eingeführt wurde.Aus Pelzfarmen entwichene Tiereleben inzwischen auch in freierWildbahn und breiten sich aus – bei uns in Baden-Württembergvor allem in der Rheinebene. Die zwischen 8 und 10 kg schwereNutria, auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt, gräbt Baueund kann dadurch beträchtlichenSchaden an Uferböschungen undDämmen anrichten. Fraßschädenan gewässernahen, landwirt-schaftlichen Kulturen sind eben-falls häufig. Deshalb wird dieNutria auch bejagt.

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    LFV Kalender 2014 _lay 12.09.13 13:42 Seite 1

    Empfohlen als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel.

    Herausgegeben vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V. und vom Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.

    Gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg(Fischereiabgabe/Jagdabgabe)

    Wilde Welten 2014Tierwelten in Baden-Württemberg

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    Wiederansiedlung des StörsBedingt durch Überfischung, Gewässer-verbau sowie die damalige schlechteWasserqualität konnte sich der Stör in Deutschland nicht mehr erfolgreichfortpflanzen. Infolgedessen ver-schwand der Stör allmählich und giltheute als verschollen. Zur Förderungeines Störbestandes wird insbesondereauf drei Maßnahmen gesetzt: Die be-stehenden Restbestände in Nord- undOstsee zu schützen. Besatzmaßnahmendurchzuführen. Und vor allem gilt es,geeignete Lebensräume und erreich-bare Laichgebiete wiederherzustellen.

    Fisch des Jahres 2014 Auch in diesem Jahr wurde ein Fisch desJahres gewählt: Der Stör. Da seine Vorfah-ren bereits vor über 200 Millionen Jahren inder Natur vorkamen, wird er auch als leben-des Fossil bezeichnet. Die Fischart Stör istleicht anhand seiner charakteristischen Ge-stalt zu erkennen: Die Schnauze ist lang undmit vier Barteln versehen. Die Beschuppungist stark reduziert. Dafür befinden sich anden Körperseiten fünf Längsreihen mit Kno-chenplatten. Darüber hinaus ist die Rücken-flosse weit nach hinten versetzt und dieasymmetrische Schwanzflosse ähnelt dervon Haien. Manch einer verbindet den Störgedanklich auch mit Kaviar. Dabei handeltes sich um die gereinigten und gesalzenenEier, den Rogen.Ursprünglich waren in Deutschland zweiStörarten heimisch: In der Nordsee der Euro-päische Stör (Acipenser sturio) und in derOstsee der Atlantische Stör (Acipenser oxy-

    rinchus). Indessen war der Stör in Baden-Württemberg seit jeher selten. Diese beidenStörarten zählen zu den anadromen Wander-fischen. Dies bedeutet, dass die adultenTiere Laichwanderungen in Flüsse unterneh-men, um sich dort fortzupflanzen. Dabeiverbleiben die Jungtiere des EuropäischenStörs für 2–4 Jahre im Geburtsgewässer undwandern am Ende eines Sommers ins Meerab. Dort ernähren sie sich von wirbellosenOrganismen am Boden. Nach einem Aufent-halt von 12–15 Jahren im Meer werden dieadulten Tiere geschlechtsreif und sind beiihrer ersten Laichwanderung 120–160 cmgroß.

    Impressum Herausgeber: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Konzeption: Gerd Wolpert, www.wolpert-fotografie.de Titelfoto: Rehböcke (Erich Marek), Bachforelle (Gabriela Wolpert)Text: Klaus Lachenmaier, Katharina MorawetzLayout & Satz: www.summerer-thiele.deHerstellung: UWS Papier & Druck GmbH, Libanonstraße 72 a, Stuttgart (Gedruckt auf PEFC-zertifziertem Papier aus nachhaltigem Waldanbau.) Vertrieb: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Der Schulkalender ist als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel empfohlen und orientiert sich am Lehrplan für baden-württembergische Schulen.

    Ausführliche Informationen zu Revieren und Tieren für Unterrichtszwecke finden Sie unter www.wilde-welten.net

    Fotos:Marder (Dr. Beate Ludwig)Falke (Andreas Agne/Pixelio)Fuchs, Hase (R.B., R.K./Pixelio)

    Fotos:Rotwild (Erich Marek)Wildfütterung (fotolia.com)

    Fotos:Bodensee (Gerd Wolpert)Quappe (Rute & Rolle)

    Fotos:Brenz bei Heidenheim/Hecht-portrait (Gerd Wolpert)Hecht/Wasserpflanzen (Joakant/Pixelio)

    Fotos:Schwarzwild (fotolia.com)Jäger (Erich Marek)Waldlichtung (Gerd Wolpert)

    Fotos:Wildente (Erich Marek)Jagdhund (fotolia.com)Seenlandschaft (Gerd Wolpert)

    Fotos:Kröten (Gerd Wolpert)Kaulquappen (T. Kunze/Pixelio)Kaulquappe (clipdealer)

    Fotos:Rheinhafen Karlsruhe (Gerd Wolpert)Schwarzmundgrundel (Lubomir Hlasek)

    Fotos:Enz bei Rosswag (Gerd Wolpert)Eisvogel (Erich Marek)

    Fotos:Rheinauen (Gerd Wolpert)Nutria (fotolia.com)Freisteller Nutria (clipdealer)

    Fotos:Stör (fotolia.com)

    Fotos:Bühler bei Geislingen (Mathias Wolpert)Steinkrebs und Strömer(Herbert Frei)

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    JUNI

    TurmfalkeTurmfalken sind elegante Fliegerund fühlen sich – der Name ver-rät es – in Bereichen mit hohenGebäuden wohl, die für sie künst-liche Felsen darstellen. Hier findensie in Nischen und Ecken geeigneteBrutplätze. Sie ernähren sich vonMäusen und jungen Vögeln (z.B.Tauben). Auch ihre Verwandten, die seltenen Wanderfalken, habeninzwischen die Stadt als geeigne-ten Brutplatz und Lebensraum fürsich entdeckt.

    Hallo Nachbarn –Wildtiere in der StadtAls Stadtbewohner untergräbt der Fuchs, der zu unseren häufigsten Säugetierenim Land gehört, besonders gerne Gartenhütten und Garagen, um dort seinen Bauanzulegen. Füchse sind für ihre Sammelleidenschaft bekannt: z.B. wurden schonbis zu 120 Schuhe an Fuchsbauen gefunden. Ein Kulturfolger ist auch der weit verbreitete Steinmarder. Er ist ein hervorra-gender Kletterer, der sich oft auf dem Dachboden einquartiert, wo er den Tagverschläft. In der Dämmerung geht er auf Nahrungssuche und schlüpft gerne inden Motorraum von parkenden Autos, wo er Plastikkabel durchbeißt oder be-schädigt.

    FeldhaseAuch Feldhasen sind inzwischenin Städten heimisch, besondersin größeren Stadtparks fühlen sie sich wohl. Sie leben dabei wie auf grünen Inseln, weil dieStraßen um die Grünflächen oftstark befahren sind. Die Gefahr,überfahren zu werden ist groß.Bedroht sind die „Stadthasen“auch durch freilaufende Hundeoder Krähen.

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    MAI

    Das Schwäbische Meer –wenig Nährstoffe, wenig Fische?Der Bodensee war in der Vergangenheit von einer deutlichenEutrophierung, also einer Nährstoffanreicherung, betroffen.Dabei wurde zum Beispiel Phosphor durch unzureichend gerei-nigtes Abwasser oder durch das Ausschwemmen von Düngeraus Äckern eingetragen. Durch verschiedene Maßnahmen, wiedem vermehrten Ausbau von Kläranlagen, ist der Nähstoffge-halt im See drastisch gesunken. Infolgedessen gilt der Bo-densee heutzutage wieder als nährstoffarm. Aufgrund dieserNährstoffarmut steht den Fischen im See allerdings wenigerNahrung zur Verfügung, wodurch die Fangerträge der Berufs-fischer wiederum sehr gering ausfallen.

    Bodensee

    Die TrüscheDie Fischart Trüsche wird auchQuappe oder Rutte genannt. Sie ist die einzige Art aus der Familie der Dorsche, die im Süßwasser vorkommt. Charak-teristisch sind, neben der marmorierten Färbung, der langeBartfaden am Kinn und die kehlständigen Bauchflossen,die vor den Brustflossen liegen.Trüschen kommen in gut struk-turierten und kühlen Oberlauf-regionen oder kühlen Seen vor. Dabei ist ihr Bestand im Boden-seesystem stabil und gilt dortnicht als gefährdet. Tagsüber verstecken sich Trüschen am Bodengrund und werden erst mit Einbruch der Dämmerungaktiv. Die Nahrung setzt sich aus Wirbellosen und kleinen bodenorientierten Fischen zu-sammen.

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    APRILWildschweinrotteWildschweine leben im Familienverband, den derJäger „Rotte“ nennt. Anführerin ist eine alte er-fahrene Bache, die mit ihren Jungen, den Frisch-lingen, und oft auch mit mehreren jüngerenBachen und deren Nachwuchs die Rotte bildet.Die Allesfresser wühlen im Boden nach Nahrung,sie „brechen“ wie der Jäger sagt. Umgebrochenwerden leider oft auch Wiesen und Felder, wo dieSchwarzkittel nach Regenwürmern, Insektenlar-ven, Mäusen, Pflanzenwurzeln, Kartoffeln oderErnteresten graben. In Maisfeldern werden diefrisch gesäten Körner oder die nicht ganz reifenKolben gefressen, wobei hohe Schäden entste-hen können. Wildschweine werden wegen derSchäden stark bejagt und liefern dabei auchschmackhaftes Fleisch.

    MischwälderIn Mischwäldern, besonders mit hohem Anteil von Eichenund Buchen fühlen sich Wild-schweine besonders wohl. Sie sind nachtaktiv und daherschwer zu beobachten, dochWühlstellen und charakteris-tische Fährten zeigen, dass Wildschweine unterwegs sind.An feuchten Stellen wälzen sich Wildschweine gerne imSchlamm, es entsteht eine„Suhle“. Das Schlammbad dient im Sommer zur Abküh-lung und zum Schutz vor lästigen Parasiten.

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    MÄRZKleine Gewässer –große BedeutungIn Deutschland kommen insgesamt 21 Amphibienarten vor,diese werden auch Lurche genannt. Die meisten davon, wiebeispielsweise die Erdkröte, verbringen den Großteil ihresLebens in Hecken, Wiesen, Weiden, Wäldern oder Gärten.Zur Laichzeit suchen Amphibien stehende kleine Gewässer,langsam fließende Gräben oder kleine Bodensenken auf,um sich dort fortzupflanzen. Diese Laichbiotope sind fürden Schutz der Amphibienbestände zwingend zu erhalten.

    KaulquappenDie Entwicklung vom Laich zurjuvenilen Erdkröte beträgt 2–3Monate. Aus der Embryonalent-wicklung gehen die Kaulquappenhervor. Sie zeichnen sich durchKiemenbüschel und einen um-säumten Ruderschwanz aus. Nach einer Anheftungsphase beginnen die Kaulquappen freiumherzuschwimmen und sichhauptsächlich von pflanzlichemMaterial und kleinem Plankton zu ernähren.

    LarvenentwicklungWährend der sogenannten Metamorphose erfolgt die Verwandlung der Gestalt vonder Larve zum kleinen Lurch.Dabei entsteht aus der Larvemit Schwanz, die über Kiemenatmet, ein vierbeiniger Lurch,der über die Lunge atmet. Nach ungefähr 3–5 Jahren erreicht die Erdkröte die Ge-schlechtsreife.

    LaichbiotopeZur Fortpflanzung suchendie Erdkröten für gewöhn-lich ihr Geburtsgewässerauf. Der Laich wird meistin mehrreihigen Schnürenabgegeben und um Struk-turen im Wasser gewickelt.

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    Herrlich aber hart – Schnee und EisZauberhafte Schnee- und Eislandschaften erfreuen uns an kalten Frost-tagen im Februar. Viele Vögel und Wildtiere sind gut an die Kälte ange-passt und können auch die knackig kalten Nächte überstehen. Wasservögel sammeln sich an den verbliebenen eisfreien Abschnittender Fließgewässer. Höckerschwäne, Stockenten und Blässhühner kom-men mit karger Pflanzennahrung über die Runden oder werden von Men-schen zugefüttert. Gänsesäger, Graureiher und der Eisvogel brauchenjedoch Fische zum Überleben. Frieren die Gewässer weiter zu, müssen siewegziehen. Manch einer schafft das nicht mehr. Gerade bei Eisvögelnkommt es in harten Wintern zu erheblichen Verlusten.

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    FEBRUARDer Eisvogel Mit der Renaturierung vieler Bäche und vermehrt milden Win-tern erholt sich auch der Bestanddes Eisvogels. Schon im Februarbeginnt die Balz, bei der sich zwei Vögel im pfeilschnellen Flugflach über das Wasser verfolgen.Das Männchen überreicht danndem Weibchen einen erbeutetenFisch, hier eine Groppe. Die Brut-höhle wird in vom Wasser abge-spülte Ufersteilwände gegraben,wie sie an der Enz noch zu findensind.

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    Enz/Rosswag

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    JULI

    Untersuchungen am Fluss KocherIn Kocher, Bühler und Fichtenberger Rot werden Unter-suchungen zur Ausbreitung und zum Schutz des Strömersund des Steinkrebses durchgeführt. Die Bestände desStrömers können sich wegen den bestehenden Wander-hindernissen, wie zum Beispiel Wehren, nicht wieder-ausbreiten. Der Steinkrebs hingegen wird durch Wander-barrieren vor dem Kontakt mit gebietsfremden Krebs-arten geschützt, die ihn direkt oder durch die Übertra-gung von Krankheiten gefährden. Die Untersuchung sollzeigen, welche Querbauwerke erhalten und welche ab-getragen werden müssen.

    Bühler/Geislingen

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    Der StrömerDie Fischart Strömer ist durch die gelb bis orange-rote Seiten-linie und die ebenso gefärbtenFlossenansätze gekennzeichnet.Er besiedelt saubere, schnell-fließende und strukturreicheFließgewässer. Der Strömer istdabei auf viele verschiedene Ha-bitate angewiesen und wechseltständig zwischen diesen. Auf-grund der zahlreichen Wanderbar-rieren in allen Fließgewässernsind die Bestände des Strömersin der Vergangenheit stark zu-rückgegangen und er gilt heuteals vom Aussterben bedroht. Einzelne Populationen sind imRhein-, Neckar- und Bodensee-system zu finden.

    Der SteinkrebsDer Steinkrebs, auch Bachkrebsgenannt, bewohnt in Baden-Württemberg kleinere, sommer-kühle und saubere Fließgewässer.Tagsüber versteckt sich dernachtaktive Steinkrebs typischer-weise unter Steinen oder ver-birgt sich in selbst gegrabenenHöhlen. Sein Vorkommen beschränkt sich oftmals aufquellnahe Gewässerabschnitte, da er auf verschmutztes Wasser angrenzender Siedlungen oder intensiver Landwirtschaft emp-findlich reagiert.

    DEZEMBERRotwild im SchneeKnietief liegt der Schnee in den Mittelgebirgen – herrliche Wintersport-bedingungen. Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid oder be-deutet im schlimmsten Fall den Tod. Denn Wildtiere leiden erheblich unterdem Stress, den Freizeitsportler und Spaziergänger in Wald und Flur aus-lösen. Wenn hohe Schneelagen länger anhalten, beginnt für die Tiere dieNotzeit: Wildtiere reduzieren ihren Stoffwechsel im Winter auf ein Mini-mum. Jede Störung durch querfeldein fahrende und laufende Erholungs-suchende oder freilaufende Hunde erzwingt eine Flucht mit hohemVerbrauch von Energiereserven, gleichzeitig ist das natürliche Nahrungs-angebot sehr knapp. Deshalb: Bitte Wege, Pisten und Loipen nicht ver-lassen und Hunde anleinen!

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    Hirsch an der FütterungJäger bringen in Notzeiten art-gerechtes Futter als Ausgleichs-maßnahme aus, denn die Tierefinden in der heutigen, vomMenschen geprägten Kulturland-schaft oft nicht mehr die natür-lichen Möglichkeiten vor, sichauch im Winter ausreichend zuernähren: Tallagen sind zuge-baut und von Straßen durch-schnitten, landwirtschaftlicheFlächen und artenarme Wälderliefern keine Nahrung mehr. Das Wild ernährt sich, wenn es nichts anderes findet, dannverstärkt von Knospen jungerWaldbäume – nicht zur Freudeder Waldbesitzer.

    RotwildgebieteRotwild kommt in Baden-Württemberg ausschließlich in fünf Rotwildgebieten vor: 1) Odenwald2) Nordschwarzwald3) Südschwarzwald4) Schönbuch 5) Württembergisches AllgäuW

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    NOVEMBER

    Wiederherstellung naturnaher Fließgewässer Die Brenz wird mit insgesamt acht Renaturierungsmaßnahmen ökologisch aufgewertet.Bisher wurden bereits sechs Maßnahmen genehmigt und weitestgehend umgesetzt.Dabei werden strukturreiche Ufer und ein naturnaher Gewässerverlauf geschaffen sowieTeillebensräume vernetzt. Das Ziel von Renaturierungen ist die Wiederherstellung natur-naher Lebensräume, von denen zahlreiche Fische und andere Lebewesen profitieren.

    Der HechtDer Hecht ist anhand seinerlanggestreckten Gestalt unddem entenschnabelähnlichenMaul leicht zu erkennen. Sofernein Gewässer nicht zu starkdurchströmt ist und durch ver-schiedenste Strukturen wie Wurzelstöcke Deckung bietet,eignet es sich als Lebensraumfür Hechte. Aufgrund umfangreicher Ver-bauungen finden Hechte in vielen Fließgewässern heutekeine geeigneten Laichhabitatevor. Daher ist seine Reproduk-tion in diesen Gewässern starkbeeinträchtigt. Im Main- undNeckarsystem gilt die FischartHecht bereits als gefährdet.

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    Brenz/Heidenheim

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    Streitende ErpelBei den Stockenten sind – wie beiallen Entenarten – Männchen (Erpel)und Weibchen (Enten) unterschiedlichgefärbt, wobei die farbenfroheren dieMännchen sind. Bei den Stockentenherrscht Männchenüberschuss. Vieleprächtig gefärbte Erpel streiten be-reits ab November um die tarnfarbe-nen Enten. Jäger erlegen deshalb beider Entenjagd möglichst nur Erpel, umso den Bestand schonend zu bejagen.Enten, die einen schmackhaften Bra-ten liefern, werden erst im Herbst be-jagt, wenn das Brutgeschäft, auch vonanderen Wasservögeln beendet ist.Enten legen ihre Nester in Schilf undRöhrichtbeständen an und brüten oftschon im April. Wenn Enten ihre Ge-lege oder Jungvögel durch Hochwas-ser oder Räuber verlieren, gibt esspäter eine Nachbrut. Stockenten sindPflanzenfresser, die im flachen Ge-wässer nach Nahrung suchen, das als„gründeln“ bezeichnet wird.

    FeuchtbiotopeSie sind Lebensräume der Stockente,die wir auf Seen, in Flüssen und Bächen, aber auch an kleinen Teichen finden. Die Stockente ist ein gutes Beispiel für die Verbindungvon Schutz und Nutzung von Wild-tieren durch Jäger. Wenn Jäger Teiche oder Tümpel anlegen oder von dichtem Uferbewuchs befreien,um Brutgewässer für Enten zu schaffen, entstehen Lebensräume für viele andere Tier- und Pflanzen-arten: Frösche, Kröten, Libellen, Fische und Wasserpflanzen.

    Gut ausgebildeter Jagdhund Auf ihn kann man bei der Entenjagd nicht verzichten. Der Hund stöbert Enten im Schilf auf und apportiert die vom Jäger erlegte Ente und bringt sie ihm – eine perfekte Teamarbeit.

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    SEPTEMBER

    Der größte Fluss DeutschlandsDer Rheinhafen Karlsruhe ging 1901 in Betrieb. Er stellt einen bedeutenden Umschlagpunktfür zahlreiche Rohstoffe wie beispielsweise Eisen, Stahl oder Beton dar. Der Rhein wurde alsBundeswasserstraße durch zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen verändert und ist daherauf weiten Strecken monoton ausgebaut. Desweiteren ist dieser streckenweise mit Schad-stoffen belastet. Folglich ist die Funktion des Flusses als Lebensraum für heimische Fischeund andere Organismen beeinträchtigt. Ferner werden im Rhein vermehrt gebietsfremdeArten nachgewiesen. Diese kommen natürlicherweise nicht im Rhein vor und wurden überdie Verbindung der Gewässersysteme sowie die internationale Schifffahrt eingeführt.

    Rheinhafen Karlsruhe

    Die SchwarzmeergrundelnWie die Bezeichnung Schwarz-meergrundel vermuten lässt, stammen diese ursprünglich ausdem Kaspischen und dem Schwar-zen Meer. Bisher konnten im Rhein fünf verschiedene Artennachgewiesen werden. Dabei kommen Schwarzmeergrundeln häufig in großen Massen vor. Das vermehrte Auftreten von Grundeln gefährdet die heimischeArtenvielfalt, welche auch als Artendiversität bezeichnet wird.

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    AUGUST

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    Taubergießen

    Wilde Natur im TaubergießenIm Rheintal zwischen Offenburg und Freiburg findet sich noch ein StückNaturlandschaft, das vom Ausbau des Rheins im 19. Jahrhundert verschontgeblieben ist. Der dichte Auwald wird hier von zahlreichen Wasserläufenund Altarmen des ursprünglichen Rheinstroms durchzogen und bildet eineneinzigartigen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Das Gebiet ist des-halb heute ein Naturschutzgebiet, das fast 12 km lang ist und 1.700 Hektargroß ist. Der Name des Gebiets setzt sich aus zwei Teilen zusammen, diedafür charakteristisch sind: In den „Gießen“ tritt unterirdisch nährstoffar-mes Grundwasser in den Gewässern aus, nährstoffarme Gewässer mit gerin-gem Fischbestand bezeichnen die Fischer am Oberrhein als „taub“.

    Vorsicht VerwechslungAuf den ersten Blick kann die Nutria mit dem heimischen Biber oder mit dem ebenfalls eingeschleppten Bisam ver-wechselt werden. Der Bisam istaber wesentlich kleiner und hateinen abgeplatteten Schwanz.Der Biber hat eine typische flache Schwanzkelle. Die Nutriahat dagegen einen runden, walzenförmigen Schwanz.

    NutriaEiner der Bewohner des Tauber-gießen, ist die Nutria, ein anWasser gebundenes Nagetier ausSüdamerika, das 1926 bei uns alsPelzlieferant eingeführt wurde.Aus Pelzfarmen entwichene Tiereleben inzwischen auch in freierWildbahn und breiten sich aus – bei uns in Baden-Württembergvor allem in der Rheinebene. Die zwischen 8 und 10 kg schwereNutria, auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt, gräbt Baueund kann dadurch beträchtlichenSchaden an Uferböschungen undDämmen anrichten. Fraßschädenan gewässernahen, landwirt-schaftlichen Kulturen sind eben-falls häufig. Deshalb wird dieNutria auch bejagt.

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    LFV Kalender 2014 _lay 12.09.13 13:42 Seite 1

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    Aufgabenblatt

    Infomaterial

    www.wilde-welten.net

    Empfohlen als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel.

    Herausgegeben vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V. und vom Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.

    Gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg(Fischereiabgabe/Jagdabgabe)

    Wilde Welten 2014Tierwelten in Baden-Württemberg

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    JANUAR

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    Wiederansiedlung des StörsBedingt durch Überfischung, Gewässer-verbau sowie die damalige schlechteWasserqualität konnte sich der Stör in Deutschland nicht mehr erfolgreichfortpflanzen. Infolgedessen ver-schwand der Stör allmählich und giltheute als verschollen. Zur Förderungeines Störbestandes wird insbesondereauf drei Maßnahmen gesetzt: Die be-stehenden Restbestände in Nord- undOstsee zu schützen. Besatzmaßnahmendurchzuführen. Und vor allem gilt es,geeignete Lebensräume und erreich-bare Laichgebiete wiederherzustellen.

    Fisch des Jahres 2014 Auch in diesem Jahr wurde ein Fisch desJahres gewählt: Der Stör. Da seine Vorfah-ren bereits vor über 200 Millionen Jahren inder Natur vorkamen, wird er auch als leben-des Fossil bezeichnet. Die Fischart Stör istleicht anhand seiner charakteristischen Ge-stalt zu erkennen: Die Schnauze ist lang undmit vier Barteln versehen. Die Beschuppungist stark reduziert. Dafür befinden sich anden Körperseiten fünf Längsreihen mit Kno-chenplatten. Darüber hinaus ist die Rücken-flosse weit nach hinten versetzt und dieasymmetrische Schwanzflosse ähnelt dervon Haien. Manch einer verbindet den Störgedanklich auch mit Kaviar. Dabei handeltes sich um die gereinigten und gesalzenenEier, den Rogen.Ursprünglich waren in Deutschland zweiStörarten heimisch: In der Nordsee der Euro-päische Stör (Acipenser sturio) und in derOstsee der Atlantische Stör (Acipenser oxy-

    rinchus). Indessen war der Stör in Baden-Württemberg seit jeher selten. Diese beidenStörarten zählen zu den anadromen Wander-fischen. Dies bedeutet, dass die adultenTiere Laichwanderungen in Flüsse unterneh-men, um sich dort fortzupflanzen. Dabeiverbleiben die Jungtiere des EuropäischenStörs für 2–4 Jahre im Geburtsgewässer undwandern am Ende eines Sommers ins Meerab. Dort ernähren sie sich von wirbellosenOrganismen am Boden. Nach einem Aufent-halt von 12–15 Jahren im Meer werden dieadulten Tiere geschlechtsreif und sind beiihrer ersten Laichwanderung 120–160 cmgroß.

    Impressum Herausgeber: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Konzeption: Gerd Wolpert, www.wolpert-fotografie.de Titelfoto: Rehböcke (Erich Marek), Bachforelle (Gabriela Wolpert)Text: Klaus Lachenmaier, Katharina MorawetzLayout & Satz: www.summerer-thiele.deHerstellung: UWS Papier & Druck GmbH, Libanonstraße 72 a, Stuttgart (Gedruckt auf PEFC-zertifziertem Papier aus nachhaltigem Waldanbau.) Vertrieb: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Der Schulkalender ist als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel empfohlen und orientiert sich am Lehrplan für baden-württembergische Schulen.

    Ausführliche Informationen zu Revieren und Tieren für Unterrichtszwecke finden Sie unter www.wilde-welten.net

    Fotos:Marder (Dr. Beate Ludwig)Falke (Andreas Agne/Pixelio)Fuchs, Hase (R.B., R.K./Pixelio)

    Fotos:Rotwild (Erich Marek)Wildfütterung (fotolia.com)

    Fotos:Bodensee (Gerd Wolpert)Quappe (Rute & Rolle)

    Fotos:Brenz bei Heidenheim/Hecht-portrait (Gerd Wolpert)Hecht/Wasserpflanzen (Joakant/Pixelio)

    Fotos:Schwarzwild (fotolia.com)Jäger (Erich Marek)Waldlichtung (Gerd Wolpert)

    Fotos:Wildente (Erich Marek)Jagdhund (fotolia.com)Seenlandschaft (Gerd Wolpert)

    Fotos:Kröten (Gerd Wolpert)Kaulquappen (T. Kunze/Pixelio)Kaulquappe (clipdealer)

    Fotos:Rheinhafen Karlsruhe (Gerd Wolpert)Schwarzmundgrundel (Lubomir Hlasek)

    Fotos:Enz bei Rosswag (Gerd Wolpert)Eisvogel (Erich Marek)

    Fotos:Rheinauen (Gerd Wolpert)Nutria (fotolia.com)Freisteller Nutria (clipdealer)

    Fotos:Stör (fotolia.com)

    Fotos:Bühler bei Geislingen (Mathias Wolpert)Steinkrebs und Strömer(Herbert Frei)

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    TurmfalkeTurmfalken sind elegante Fliegerund fühlen sich – der Name ver-rät es – in Bereichen mit hohenGebäuden wohl, die für sie künst-liche Felsen darstellen. Hier findensie in Nischen und Ecken geeigneteBrutplätze. Sie ernähren sich vonMäusen und jungen Vögeln (z.B.Tauben). Auch ihre Verwandten, die seltenen Wanderfalken, habeninzwischen die Stadt als geeigne-ten Brutplatz und Lebensraum fürsich entdeckt.

    Hallo Nachbarn –Wildtiere in der StadtAls Stadtbewohner untergräbt der Fuchs, der zu unseren häufigsten Säugetierenim Land gehört, besonders gerne Gartenhütten und Garagen, um dort seinen Bauanzulegen. Füchse sind für ihre Sammelleidenschaft bekannt: z.B. wurden schonbis zu 120 Schuhe an Fuchsbauen gefunden. Ein Kulturfolger ist auch der weit verbreitete Steinmarder. Er ist ein hervorra-gender Kletterer, der sich oft auf dem Dachboden einquartiert, wo er den Tagverschläft. In der Dämmerung geht er auf Nahrungssuche und schlüpft gerne inden Motorraum von parkenden Autos, wo er Plastikkabel durchbeißt oder be-schädigt.

    FeldhaseAuch Feldhasen sind inzwischenin Städten heimisch, besondersin größeren Stadtparks fühlen sie sich wohl. Sie leben dabei wie auf grünen Inseln, weil dieStraßen um die Grünflächen oftstark befahren sind. Die Gefahr,überfahren zu werden ist groß.Bedroht sind die „Stadthasen“auch durch freilaufende Hundeoder Krähen.

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    Das Schwäbische Meer –wenig Nährstoffe, wenig Fische?Der Bodensee war in der Vergangenheit von einer deutlichenEutrophierung, also einer Nährstoffanreicherung, betroffen.Dabei wurde zum Beispiel Phosphor durch unzureichend gerei-nigtes Abwasser oder durch das Ausschwemmen von Düngeraus Äckern eingetragen. Durch verschiedene Maßnahmen, wiedem vermehrten Ausbau von Kläranlagen, ist der Nähstoffge-halt im See drastisch gesunken. Infolgedessen gilt der Bo-densee heutzutage wieder als nährstoffarm. Aufgrund dieserNährstoffarmut steht den Fischen im See allerdings wenigerNahrung zur Verfügung, wodurch die Fangerträge der Berufs-fischer wiederum sehr gering ausfallen.

    Bodensee

    Die TrüscheDie Fischart Trüsche wird auchQuappe oder Rutte genannt. Sie ist die einzige Art aus der Familie der Dorsche, die im Süßwasser vorkommt. Charak-teristisch sind, neben der marmorierten Färbung, der langeBartfaden am Kinn und die kehlständigen Bauchflossen,die vor den Brustflossen liegen.Trüschen kommen in gut struk-turierten und kühlen Oberlauf-regionen oder kühlen Seen vor. Dabei ist ihr Bestand im Boden-seesystem stabil und gilt dortnicht als gefährdet. Tagsüber verstecken sich Trüschen am Bodengrund und werden erst mit Einbruch der Dämmerungaktiv. Die Nahrung setzt sich aus Wirbellosen und kleinen bodenorientierten Fischen zu-sammen.

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    APRILWildschweinrotteWildschweine leben im Familienverband, den derJäger „Rotte“ nennt. Anführerin ist eine alte er-fahrene Bache, die mit ihren Jungen, den Frisch-lingen, und oft auch mit mehreren jüngerenBachen und deren Nachwuchs die Rotte bildet.Die Allesfresser wühlen im Boden nach Nahrung,sie „brechen“ wie der Jäger sagt. Umgebrochenwerden leider oft auch Wiesen und Felder, wo dieSchwarzkittel nach Regenwürmern, Insektenlar-ven, Mäusen, Pflanzenwurzeln, Kartoffeln oderErnteresten graben. In Maisfeldern werden diefrisch gesäten Körner oder die nicht ganz reifenKolben gefressen, wobei hohe Schäden entste-hen können. Wildschweine werden wegen derSchäden stark bejagt und liefern dabei auchschmackhaftes Fleisch.

    MischwälderIn Mischwäldern, besonders mit hohem Anteil von Eichenund Buchen fühlen sich Wild-schweine besonders wohl. Sie sind nachtaktiv und daherschwer zu beobachten, dochWühlstellen und charakteris-tische Fährten zeigen, dass Wildschweine unterwegs sind.An feuchten Stellen wälzen sich Wildschweine gerne imSchlamm, es entsteht eine„Suhle“. Das Schlammbad dient im Sommer zur Abküh-lung und zum Schutz vor lästigen Parasiten.

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    MÄRZKleine Gewässer –große BedeutungIn Deutschland kommen insgesamt 21 Amphibienarten vor,diese werden auch Lurche genannt. Die meisten davon, wiebeispielsweise die Erdkröte, verbringen den Großteil ihresLebens in Hecken, Wiesen, Weiden, Wäldern oder Gärten.Zur Laichzeit suchen Amphibien stehende kleine Gewässer,langsam fließende Gräben oder kleine Bodensenken auf,um sich dort fortzupflanzen. Diese Laichbiotope sind fürden Schutz der Amphibienbestände zwingend zu erhalten.

    KaulquappenDie Entwicklung vom Laich zurjuvenilen Erdkröte beträgt 2–3Monate. Aus der Embryonalent-wicklung gehen die Kaulquappenhervor. Sie zeichnen sich durchKiemenbüschel und einen um-säumten Ruderschwanz aus. Nach einer Anheftungsphase beginnen die Kaulquappen freiumherzuschwimmen und sichhauptsächlich von pflanzlichemMaterial und kleinem Plankton zu ernähren.

    LarvenentwicklungWährend der sogenannten Metamorphose erfolgt die Verwandlung der Gestalt vonder Larve zum kleinen Lurch.Dabei entsteht aus der Larvemit Schwanz, die über Kiemenatmet, ein vierbeiniger Lurch,der über die Lunge atmet. Nach ungefähr 3–5 Jahren erreicht die Erdkröte die Ge-schlechtsreife.

    LaichbiotopeZur Fortpflanzung suchendie Erdkröten für gewöhn-lich ihr Geburtsgewässerauf. Der Laich wird meistin mehrreihigen Schnürenabgegeben und um Struk-turen im Wasser gewickelt.

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    Herrlich aber hart – Schnee und EisZauberhafte Schnee- und Eislandschaften erfreuen uns an kalten Frost-tagen im Februar. Viele Vögel und Wildtiere sind gut an die Kälte ange-passt und können auch die knackig kalten Nächte überstehen. Wasservögel sammeln sich an den verbliebenen eisfreien Abschnittender Fließgewässer. Höckerschwäne, Stockenten und Blässhühner kom-men mit karger Pflanzennahrung über die Runden oder werden von Men-schen zugefüttert. Gänsesäger, Graureiher und der Eisvogel brauchenjedoch Fische zum Überleben. Frieren die Gewässer weiter zu, müssen siewegziehen. Manch einer schafft das nicht mehr. Gerade bei Eisvögelnkommt es in harten Wintern zu erheblichen Verlusten.

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    FEBRUARDer Eisvogel Mit der Renaturierung vieler Bäche und vermehrt milden Win-tern erholt sich auch der Bestanddes Eisvogels. Schon im Februarbeginnt die Balz, bei der sich zwei Vögel im pfeilschnellen Flugflach über das Wasser verfolgen.Das Männchen überreicht danndem Weibchen einen erbeutetenFisch, hier eine Groppe. Die Brut-höhle wird in vom Wasser abge-spülte Ufersteilwände gegraben,wie sie an der Enz noch zu findensind.

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    Enz/Rosswag

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    JULI

    Untersuchungen am Fluss KocherIn Kocher, Bühler und Fichtenberger Rot werden Unter-suchungen zur Ausbreitung und zum Schutz des Strömersund des Steinkrebses durchgeführt. Die Bestände desStrömers können sich wegen den bestehenden Wander-hindernissen, wie zum Beispiel Wehren, nicht wieder-ausbreiten. Der Steinkrebs hingegen wird durch Wander-barrieren vor dem Kontakt mit gebietsfremden Krebs-arten geschützt, die ihn direkt oder durch die Übertra-gung von Krankheiten gefährden. Die Untersuchung sollzeigen, welche Querbauwerke erhalten und welche ab-getragen werden müssen.

    Bühler/Geislingen

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    Der StrömerDie Fischart Strömer ist durch die gelb bis orange-rote Seiten-linie und die ebenso gefärbtenFlossenansätze gekennzeichnet.Er besiedelt saubere, schnell-fließende und strukturreicheFließgewässer. Der Strömer istdabei auf viele verschiedene Ha-bitate angewiesen und wechseltständig zwischen diesen. Auf-grund der zahlreichen Wanderbar-rieren in allen Fließgewässernsind die Bestände des Strömersin der Vergangenheit stark zu-rückgegangen und er gilt heuteals vom Aussterben bedroht. Einzelne Populationen sind imRhein-, Neckar- und Bodensee-system zu finden.

    Der SteinkrebsDer Steinkrebs, auch Bachkrebsgenannt, bewohnt in Baden-Württemberg kleinere, sommer-kühle und saubere Fließgewässer.Tagsüber versteckt sich dernachtaktive Steinkrebs typischer-weise unter Steinen oder ver-birgt sich in selbst gegrabenenHöhlen. Sein Vorkommen beschränkt sich oftmals aufquellnahe Gewässerabschnitte, da er auf verschmutztes Wasser angrenzender Siedlungen oder intensiver Landwirtschaft emp-findlich reagiert.

    DEZEMBERRotwild im SchneeKnietief liegt der Schnee in den Mittelgebirgen – herrliche Wintersport-bedingungen. Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid oder be-deutet im schlimmsten Fall den Tod. Denn Wildtiere leiden erheblich unterdem Stress, den Freizeitsportler und Spaziergänger in Wald und Flur aus-lösen. Wenn hohe Schneelagen länger anhalten, beginnt für die Tiere dieNotzeit: Wildtiere reduzieren ihren Stoffwechsel im Winter auf ein Mini-mum. Jede Störung durch querfeldein fahrende und laufende Erholungs-suchende oder freilaufende Hunde erzwingt eine Flucht mit hohemVerbrauch von Energiereserven, gleichzeitig ist das natürliche Nahrungs-angebot sehr knapp. Deshalb: Bitte Wege, Pisten und Loipen nicht ver-lassen und Hunde anleinen!

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    Hirsch an der FütterungJäger bringen in Notzeiten art-gerechtes Futter als Ausgleichs-maßnahme aus, denn die Tierefinden in der heutigen, vomMenschen geprägten Kulturland-schaft oft nicht mehr die natür-lichen Möglichkeiten vor, sichauch im Winter ausreichend zuernähren: Tallagen sind zuge-baut und von Straßen durch-schnitten, landwirtschaftlicheFlächen und artenarme Wälderliefern keine Nahrung mehr. Das Wild ernährt sich, wenn es nichts anderes findet, dannverstärkt von Knospen jungerWaldbäume – nicht zur Freudeder Waldbesitzer.

    RotwildgebieteRotwild kommt in Baden-Württemberg ausschließlich in fünf Rotwildgebieten vor: 1) Odenwald2) Nordschwarzwald3) Südschwarzwald4) Schönbuch 5) Württembergisches AllgäuW

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    NOVEMBER

    Wiederherstellung naturnaher Fließgewässer Die Brenz wird mit insgesamt acht Renaturierungsmaßnahmen ökologisch aufgewertet.Bisher wurden bereits sechs Maßnahmen genehmigt und weitestgehend umgesetzt.Dabei werden strukturreiche Ufer und ein naturnaher Gewässerverlauf geschaffen sowieTeillebensräume vernetzt. Das Ziel von Renaturierungen ist die Wiederherstellung natur-naher Lebensräume, von denen zahlreiche Fische und andere Lebewesen profitieren.

    Der HechtDer Hecht ist anhand seinerlanggestreckten Gestalt unddem entenschnabelähnlichenMaul leicht zu erkennen. Sofernein Gewässer nicht zu starkdurchströmt ist und durch ver-schiedenste Strukturen wie Wurzelstöcke Deckung bietet,eignet es sich als Lebensraumfür Hechte. Aufgrund umfangreicher Ver-bauungen finden Hechte in vielen Fließgewässern heutekeine geeigneten Laichhabitatevor. Daher ist seine Reproduk-tion in diesen Gewässern starkbeeinträchtigt. Im Main- undNeckarsystem gilt die FischartHecht bereits als gefährdet.

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    Brenz/Heidenheim

    OKTOBER

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    Streitende ErpelBei den Stockenten sind – wie beiallen Entenarten – Männchen (Erpel)und Weibchen (Enten) unterschiedlichgefärbt, wobei die farbenfroheren dieMännchen sind. Bei den Stockentenherrscht Männchenüberschuss. Vieleprächtig gefärbte Erpel streiten be-reits ab November um die tarnfarbe-nen Enten. Jäger erlegen deshalb beider Entenjagd möglichst nur Erpel, umso den Bestand schonend zu bejagen.Enten, die einen schmackhaften Bra-ten liefern, werden erst im Herbst be-jagt, wenn das Brutgeschäft, auch vonanderen Wasservögeln beendet ist.Enten legen ihre Nester in Schilf undRöhrichtbeständen an und brüten oftschon im April. Wenn Enten ihre Ge-lege oder Jungvögel durch Hochwas-ser oder Räuber verlieren, gibt esspäter eine Nachbrut. Stockenten sindPflanzenfresser, die im flachen Ge-wässer nach Nahrung suchen, das als„gründeln“ bezeichnet wird.

    FeuchtbiotopeSie sind Lebensräume der Stockente,die wir auf Seen, in Flüssen und Bächen, aber auch an kleinen Teichen finden. Die Stockente ist ein gutes Beispiel für die Verbindungvon Schutz und Nutzung von Wild-tieren durch Jäger. Wenn Jäger Teiche oder Tümpel anlegen oder von dichtem Uferbewuchs befreien,um Brutgewässer für Enten zu schaffen, entstehen Lebensräume für viele andere Tier- und Pflanzen-arten: Frösche, Kröten, Libellen, Fische und Wasserpflanzen.

    Gut ausgebildeter Jagdhund Auf ihn kann man bei der Entenjagd nicht verzichten. Der Hund stöbert Enten im Schilf auf und apportiert die vom Jäger erlegte Ente und bringt sie ihm – eine perfekte Teamarbeit.

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    SEPTEMBER

    Der größte Fluss DeutschlandsDer Rheinhafen Karlsruhe ging 1901 in Betrieb. Er stellt einen bedeutenden Umschlagpunktfür zahlreiche Rohstoffe wie beispielsweise Eisen, Stahl oder Beton dar. Der Rhein wurde alsBundeswasserstraße durch zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen verändert und ist daherauf weiten Strecken monoton ausgebaut. Desweiteren ist dieser streckenweise mit Schad-stoffen belastet. Folglich ist die Funktion des Flusses als Lebensraum für heimische Fischeund andere Organismen beeinträchtigt. Ferner werden im Rhein vermehrt gebietsfremdeArten nachgewiesen. Diese kommen natürlicherweise nicht im Rhein vor und wurden überdie Verbindung der Gewässersysteme sowie die internationale Schifffahrt eingeführt.

    Rheinhafen Karlsruhe

    Die SchwarzmeergrundelnWie die Bezeichnung Schwarz-meergrundel vermuten lässt, stammen diese ursprünglich ausdem Kaspischen und dem Schwar-zen Meer. Bisher konnten im Rhein fünf verschiedene Artennachgewiesen werden. Dabei kommen Schwarzmeergrundeln häufig in großen Massen vor. Das vermehrte Auftreten von Grundeln gefährdet die heimischeArtenvielfalt, welche auch als Artendiversität bezeichnet wird.

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    AUGUST

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    Taubergießen

    Wilde Natur im TaubergießenIm Rheintal zwischen Offenburg und Freiburg findet sich noch ein StückNaturlandschaft, das vom Ausbau des Rheins im 19. Jahrhundert verschontgeblieben ist. Der dichte Auwald wird hier von zahlreichen Wasserläufenund Altarmen des ursprünglichen Rheinstroms durchzogen und bildet eineneinzigartigen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Das Gebiet ist des-halb heute ein Naturschutzgebiet, das fast 12 km lang ist und 1.700 Hektargroß ist. Der Name des Gebiets setzt sich aus zwei Teilen zusammen, diedafür charakteristisch sind: In den „Gießen“ tritt unterirdisch nährstoffar-mes Grundwasser in den Gewässern aus, nährstoffarme Gewässer mit gerin-gem Fischbestand bezeichnen die Fischer am Oberrhein als „taub“.

    Vorsicht VerwechslungAuf den ersten Blick kann die Nutria mit dem heimischen Biber oder mit dem ebenfalls eingeschleppten Bisam ver-wechselt werden. Der Bisam istaber wesentlich kleiner und hateinen abgeplatteten Schwanz.Der Biber hat eine typische flache Schwanzkelle. Die Nutriahat dagegen einen runden, walzenförmigen Schwanz.

    NutriaEiner der Bewohner des Tauber-gießen, ist die Nutria, ein anWasser gebundenes Nagetier ausSüdamerika, das 1926 bei uns alsPelzlieferant eingeführt wurde.Aus Pelzfarmen entwichene Tiereleben inzwischen auch in freierWildbahn und breiten sich aus – bei uns in Baden-Württembergvor allem in der Rheinebene. Die zwischen 8 und 10 kg schwereNutria, auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt, gräbt Baueund kann dadurch beträchtlichenSchaden an Uferböschungen undDämmen anrichten. Fraßschädenan gewässernahen, landwirt-schaftlichen Kulturen sind eben-falls häufig. Deshalb wird dieNutria auch bejagt.

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    LFV Kalender 2014 _lay 12.09.13 13:42 Seite 1

    Empfohlen als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel.

    Herausgegeben vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V. und vom Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.

    Gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg(Fischereiabgabe/Jagdabgabe)

    Wilde Welten 2014Tierwelten in Baden-Württemberg

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    JANUAR

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    Wiederansiedlung des StörsBedingt durch Überfischung, Gewässer-verbau sowie die damalige schlechteWasserqualität konnte sich der Stör in Deutschland nicht mehr erfolgreichfortpflanzen. Infolgedessen ver-schwand der Stör allmählich und giltheute als verschollen. Zur Förderungeines Störbestandes wird insbesondereauf drei Maßnahmen gesetzt: Die be-stehenden Restbestände in Nord- undOstsee zu schützen. Besatzmaßnahmendurchzuführen. Und vor allem gilt es,geeignete Lebensräume und erreich-bare Laichgebiete wiederherzustellen.

    Fisch des Jahres 2014 Auch in diesem Jahr wurde ein Fisch desJahres gewählt: Der Stör. Da seine Vorfah-ren bereits vor über 200 Millionen Jahren inder Natur vorkamen, wird er auch als leben-des Fossil bezeichnet. Die Fischart Stör istleicht anhand seiner charakteristischen Ge-stalt zu erkennen: Die Schnauze ist lang undmit vier Barteln versehen. Die Beschuppungist stark reduziert. Dafür befinden sich anden Körperseiten fünf Längsreihen mit Kno-chenplatten. Darüber hinaus ist die Rücken-flosse weit nach hinten versetzt und dieasymmetrische Schwanzflosse ähnelt dervon Haien. Manch einer verbindet den Störgedanklich auch mit Kaviar. Dabei handeltes sich um die gereinigten und gesalzenenEier, den Rogen.Ursprünglich waren in Deutschland zweiStörarten heimisch: In der Nordsee der Euro-päische Stör (Acipenser sturio) und in derOstsee der Atlantische Stör (Acipenser oxy-

    rinchus). Indessen war der Stör in Baden-Württemberg seit jeher selten. Diese beidenStörarten zählen zu den anadromen Wander-fischen. Dies bedeutet, dass die adultenTiere Laichwanderungen in Flüsse unterneh-men, um sich dort fortzupflanzen. Dabeiverbleiben die Jungtiere des EuropäischenStörs für 2–4 Jahre im Geburtsgewässer undwandern am Ende eines Sommers ins Meerab. Dort ernähren sie sich von wirbellosenOrganismen am Boden. Nach einem Aufent-halt von 12–15 Jahren im Meer werden dieadulten Tiere geschlechtsreif und sind beiihrer ersten Laichwanderung 120–160 cmgroß.

    Impressum Herausgeber: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Konzeption: Gerd Wolpert, www.wolpert-fotografie.de Titelfoto: Rehböcke (Erich Marek), Bachforelle (Gabriela Wolpert)Text: Klaus Lachenmaier, Katharina MorawetzLayout & Satz: www.summerer-thiele.deHerstellung: UWS Papier & Druck GmbH, Libanonstraße 72 a, Stuttgart (Gedruckt auf PEFC-zertifziertem Papier aus nachhaltigem Waldanbau.) Vertrieb: LANDESFISCHEREIVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V./LANDESJAGDVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.Der Schulkalender ist als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel empfohlen und orientiert sich am Lehrplan für baden-württembergische Schulen.

    Ausführliche Informationen zu Revieren und Tieren für Unterrichtszwecke finden Sie unter www.wilde-welten.net

    Fotos:Marder (Dr. Beate Ludwig)Falke (Andreas Agne/Pixelio)Fuchs, Hase (R.B., R.K./Pixelio)

    Fotos:Rotwild (Erich Marek)Wildfütterung (fotolia.com)

    Fotos:Bodensee (Gerd Wolpert)Quappe (Rute & Rolle)

    Fotos:Brenz bei Heidenheim/Hecht-portrait (Gerd Wolpert)Hecht/Wasserpflanzen (Joakant/Pixelio)

    Fotos:Schwarzwild (fotolia.com)Jäger (Erich Marek)Waldlichtung (Gerd Wolpert)

    Fotos:Wildente (Erich Marek)Jagdhund (fotolia.com)Seenlandschaft (Gerd Wolpert)

    Fotos:Kröten (Gerd Wolpert)Kaulquappen (T. Kunze/Pixelio)Kaulquappe (clipdealer)

    Fotos:Rheinhafen Karlsruhe (Gerd Wolpert)Schwarzmundgrundel (Lubomir Hlasek)

    Fotos:Enz bei Rosswag (Gerd Wolpert)Eisvogel (Erich Marek)

    Fotos:Rheinauen (Gerd Wolpert)Nutria (fotolia.com)Freisteller Nutria (clipdealer)

    Fotos:Stör (fotolia.com)

    Fotos:Bühler bei Geislingen (Mathias Wolpert)Steinkrebs und Strömer(Herbert Frei)

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    TurmfalkeTurmfalken sind elegante Fliegerund fühlen sich – der Name ver-rät es – in Bereichen mit hohenGebäuden wohl, die für sie künst-liche Felsen darstellen. Hier findensie in Nischen und Ecken geeigneteBrutplätze. Sie ernähren sich vonMäusen und jungen Vögeln (z.B.Tauben). Auch ihre Verwandten, die seltenen Wanderfalken, habeninzwischen die Stadt als geeigne-ten Brutplatz und Lebensraum fürsich entdeckt.

    Hallo Nachbarn –Wildtiere in der StadtAls Stadtbewohner untergräbt der Fuchs, der zu unseren häufigsten Säugetierenim Land gehört, besonders gerne Gartenhütten und Garagen, um dort seinen Bauanzulegen. Füchse sind für ihre Sammelleidenschaft bekannt: z.B. wurden schonbis zu 120 Schuhe an Fuchsbauen gefunden. Ein Kulturfolger ist auch der weit verbreitete Steinmarder. Er ist ein hervorra-gender Kletterer, der sich oft auf dem Dachboden einquartiert, wo er den Tagverschläft. In der Dämmerung geht er auf Nahrungssuche und schlüpft gerne inden Motorraum von parkenden Autos, wo er Plastikkabel durchbeißt oder be-schädigt.

    FeldhaseAuch Feldhasen sind inzwischenin Städten heimisch, besondersin größeren Stadtparks fühlen sie sich wohl. Sie leben dabei wie auf grünen Inseln, weil dieStraßen um die Grünflächen oftstark befahren sind. Die Gefahr,überfahren zu werden ist groß.Bedroht sind die „Stadthasen“auch durch freilaufende Hundeoder Krähen.

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    Das Schwäbische Meer –wenig Nährstoffe, wenig Fische?Der Bodensee war in der Vergangenheit von einer deutlichenEutrophierung, also einer Nährstoffanreicherung, betroffen.Dabei wurde zum Beispiel Phosphor durch unzureichend gerei-nigtes Abwasser oder durch das Ausschwemmen von Düngeraus Äckern eingetragen. Durch verschiedene Maßnahmen, wiedem vermehrten Ausbau von Kläranlagen, ist der Nähstoffge-halt im See drastisch gesunken. Infolgedessen gilt der Bo-densee heutzutage wieder als nährstoffarm. Aufgrund dieserNährstoffarmut steht den Fischen im See allerdings wenigerNahrung zur Verfügung, wodurch die Fangerträge der Berufs-fischer wiederum sehr gering ausfallen.

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    Die TrüscheDie Fischart Trüsche wird auchQuappe oder Rutte genannt. Sie ist die einzige Art aus der Familie der Dorsche, die im Süßwasser vorkommt. Charak-teristisch sind, neben der marmorierten Färbung, der langeBartfaden am Kinn und die kehlständigen Bauchflossen,die vor den Brustflossen liegen.Trüschen kommen in gut struk-turierten und kühlen Oberlauf-regionen oder kühlen Seen vor. Dabei ist ihr Bestand im Boden-seesystem stabil und gilt dortnicht als gefährdet. Tagsüber verstecken sich Trüschen am Bodengrund und werden erst mit Einbruch der Dämmerungaktiv. Die Nahrung setzt sich aus Wirbellosen und kleinen bodenorientierten Fischen zu-sammen.

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    APRILWildschweinrotteWildschweine leben im Familienverband, den derJäger „Rotte“ nennt. Anführerin ist eine alte er-fahrene Bache, die mit ihren Jungen, den Frisch-lingen, und oft auch mit mehreren jüngerenBachen und deren Nachwuchs die Rotte bildet.Die Allesfresser wühlen im Boden nach Nahrung,sie „brechen“ wie der Jäger sagt. Umgebrochenwerden leider oft auch Wiesen und Felder, wo dieSchwarzkittel nach Regenwürmern, Insektenlar-ven, Mäusen, Pflanzenwurzeln, Kartoffeln oderErnteresten graben. In Maisfeldern werden diefrisch gesäten Körner oder die nicht ganz reifenKolben gefressen, wobei hohe Schäden entste-hen können. Wildschweine werden wegen derSchäden stark bejagt und liefern dabei auchschmackhaftes Fleisch.

    MischwälderIn Mischwäldern, besonders mit hohem Anteil von Eichenund Buchen fühlen sich Wild-schweine besonders wohl. Sie sind nachtaktiv und daherschwer zu beobachten, dochWühlstellen und charakteris-tische Fährten zeigen, dass Wildschweine unterwegs sind.An feuchten Stellen wälzen sich Wildschweine gerne imSchlamm, es entsteht eine„Suhle“. Das Schlammbad dient im Sommer zur Abküh-lung und zum Schutz vor lästigen Parasiten.

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    MÄRZKleine Gewässer –große BedeutungIn Deutschland kommen insgesamt 21 Amphibienarten vor,diese werden auch Lurche genannt. Die meisten davon, wiebeispielsweise die Erdkröte, verbringen den Großteil ihresLebens in Hecken, Wiesen, Weiden, Wäldern oder Gärten.Zur Laichzeit suchen Amphibien stehende kleine Gewässer,langsam fließende Gräben oder kleine Bodensenken auf,um sich dort fortzupflanzen. Diese Laichbiotope sind fürden Schutz der Amphibienbestände zwingend zu erhalten.

    KaulquappenDie Entwicklung vom Laich zurjuvenilen Erdkröte beträgt 2–3Monate. Aus der Embryonalent-wicklung gehen die Kaulquappenhervor. Sie zeichnen sich durchKiemenbüschel und einen um-säumten Ruderschwanz aus. Nach einer Anheftungsphase beginnen die Kaulquappen freiumherzuschwimmen und sichhauptsächlich von pflanzlichemMaterial und kleinem Plankton zu ernähren.

    LarvenentwicklungWährend der sogenannten Metamorphose erfolgt die Verwandlung der Gestalt vonder Larve zum kleinen Lurch.Dabei entsteht aus der Larvemit Schwanz, die über Kiemenatmet, ein vierbeiniger Lurch,der über die Lunge atmet. Nach ungefähr 3–5 Jahren erreicht die Erdkröte die Ge-schlechtsreife.

    LaichbiotopeZur Fortpflanzung suchendie Erdkröten für gewöhn-lich ihr Geburtsgewässerauf. Der Laich wird meistin mehrreihigen Schnürenabgegeben und um Struk-turen im Wasser gewickelt.

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    Herrlich aber hart – Schnee und EisZauberhafte Schnee- und Eislandschaften erfreuen uns an kalten Frost-tagen im Februar. Viele Vögel und Wildtiere sind gut an die Kälte ange-passt und können auch die knackig kalten Nächte überstehen. Wasservögel sammeln sich an den verbliebenen eisfreien Abschnittender Fließgewässer. Höckerschwäne, Stockenten und Blässhühner kom-men mit karger Pflanzennahrung über die Runden oder werden von Men-schen zugefüttert. Gänsesäger, Graureiher und der Eisvogel brauchenjedoch Fische zum Überleben. Frieren die Gewässer weiter zu, müssen siewegziehen. Manch einer schafft das nicht mehr. Gerade bei Eisvögelnkommt es in harten Wintern zu erheblichen Verlusten.

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    FEBRUARDer Eisvogel Mit der Renaturierung vieler Bäche und vermehrt milden Win-tern erholt sich auch der Bestanddes Eisvogels. Schon im Februarbeginnt die Balz, bei der sich zwei Vögel im pfeilschnellen Flugflach über das Wasser verfolgen.Das Männchen überreicht danndem Weibchen einen erbeutetenFisch, hier eine Groppe. Die Brut-höhle wird in vom Wasser abge-spülte Ufersteilwände gegraben,wie sie an der Enz noch zu findensind.

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    Enz/Rosswag

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    JULI

    Untersuchungen am Fluss KocherIn Kocher, Bühler und Fichtenberger Rot werden Unter-suchungen zur Ausbreitung und zum Schutz des Strömersund des Steinkrebses durchgeführt. Die Bestände desStrömers können sich wegen den bestehenden Wander-hindernissen, wie zum Beispiel Wehren, nicht wieder-ausbreiten. Der Steinkrebs hingegen wird durch Wander-barrieren vor dem Kontakt mit gebietsfremden Krebs-arten geschützt, die ihn direkt oder durch die Übertra-gung von Krankheiten gefährden. Die Untersuchung sollzeigen, welche Querbauwerke erhalten und welche ab-getragen werden müssen.

    Bühler/Geislingen

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    Der StrömerDie Fischart Strömer ist durch die gelb bis orange-rote Seiten-linie und die ebenso gefärbtenFlossenansätze gekennzeichnet.Er besiedelt saubere, schnell-fließende und strukturreicheFließgewässer. Der Strömer istdabei auf viele verschiedene Ha-bitate angewiesen und wechseltständig zwischen diesen. Auf-grund der zahlreichen Wanderbar-rieren in allen Fließgewässernsind die Bestände des Strömersin der Vergangenheit stark zu-rückgegangen und er gilt heuteals vom Aussterben bedroht. Einzelne Populationen sind imRhein-, Neckar- und Bodensee-system zu finden.

    Der SteinkrebsDer Steinkrebs, auch Bachkrebsgenannt, bewohnt in Baden-Württemberg kleinere, sommer-kühle und saubere Fließgewässer.Tagsüber versteckt sich dernachtaktive Steinkrebs typischer-weise unter Steinen oder ver-birgt sich in selbst gegrabenenHöhlen. Sein Vorkommen beschränkt sich oftmals aufquellnahe Gewässerabschnitte, da er auf verschmutztes Wasser angrenzender Siedlungen oder intensiver Landwirtschaft emp-findlich reagiert.

    DEZEMBERRotwild im SchneeKnietief liegt der Schnee in den Mittelgebirgen – herrliche Wintersport-bedingungen. Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid oder be-deutet im schlimmsten Fall den Tod. Denn Wildtiere leiden erheblich unterdem Stress, den Freizeitsportler und Spaziergänger in Wald und Flur aus-lösen. Wenn hohe Schneelagen länger anhalten, beginnt für die Tiere dieNotzeit: Wildtiere reduzieren ihren Stoffwechsel im Winter auf ein Mini-mum. Jede Störung durch querfeldein fahrende und laufende Erholungs-suchende oder freilaufende Hunde erzwingt eine Flucht mit hohemVerbrauch von Energiereserven, gleichzeitig ist das natürliche Nahrungs-angebot sehr knapp. Deshalb: Bitte Wege, Pisten und Loipen nicht ver-lassen und Hunde anleinen!

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    Hirsch an der FütterungJäger bringen in Notzeiten art-gerechtes Futter als Ausgleichs-maßnahme aus, denn die Tierefinden in der heutigen, vomMenschen geprägten Kulturland-schaft oft nicht mehr die natür-lichen Möglichkeiten vor, sichauch im Winter ausreichend zuernähren: Tallagen sind zuge-baut und von Straßen durch-schnitten, landwirtschaftlicheFlächen und artenarme Wälderliefern keine Nahrung mehr. Das Wild ernährt sich, wenn es nichts anderes findet, dannverstärkt von Knospen jungerWaldbäume – nicht zur Freudeder Waldbesitzer.

    RotwildgebieteRotwild kommt in Baden-Württemberg ausschließlich in fünf Rotwildgebieten vor: 1) Odenwald2) Nordschwarzwald3) Südschwarzwald4) Schönbuch 5) Württembergisches AllgäuW

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    NOVEMBER

    Wiederherstellung naturnaher Fließgewässer Die Brenz wird mit insgesamt acht Renaturierungsmaßnahmen ökologisch aufgewertet.Bisher wurden bereits sechs Maßnahmen genehmigt und weitestgehend umgesetzt.Dabei werden strukturreiche Ufer und ein naturnaher Gewässerverlauf geschaffen sowieTeillebensräume vernetzt. Das Ziel von Renaturierungen ist die Wiederherstellung natur-naher Lebensräume, von denen zahlreiche Fische und andere Lebewesen profitieren.

    Der HechtDer Hecht ist anhand seinerlanggestreckten Gestalt unddem entenschnabelähnlichenMaul leicht zu erkennen. Sofernein Gewässer nicht zu starkdurchströmt ist und durch ver-schiedenste Strukturen wie Wurzelstöcke Deckung bietet,eignet es sich als Lebensraumfür Hechte. Aufgrund umfangreicher Ver-bauungen finden Hechte in vielen Fließgewässern heutekeine geeigneten Laichhabitatevor. Daher ist seine Reproduk-tion in diesen Gewässern starkbeeinträchtigt. Im Main- undNeckarsystem gilt die FischartHecht bereits als gefährdet.

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    Brenz/Heidenheim

    OKTOBER

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    Streitende ErpelBei den Stockenten sind – wie beiallen Entenarten – Männchen (Erpel)und Weibchen (Enten) unterschiedlichgefärbt, wobei die farbenfroheren dieMännchen sind. Bei den Stockentenherrscht Männchenüberschuss. Vieleprächtig gefärbte Erpel streiten be-reits ab November um die tarnfarbe-nen Enten. Jäger erlegen deshalb beider Entenjagd möglichst nur Erpel, umso den Bestand schonend zu bejagen.Enten, die einen schmackhaften Bra-ten liefern, werden erst im Herbst be-jagt, wenn das Brutgeschäft, auch vonanderen Wasservögeln beendet ist.Enten legen ihre Nester in Schilf undRöhrichtbeständen an und brüten oftschon im April. Wenn Enten ihre Ge-lege oder Jungvögel durch Hochwas-ser oder Räuber verlieren, gibt esspäter eine Nachbrut. Stockenten sindPflanzenfresser, die im flachen Ge-wässer nach Nahrung suchen, das als„gründeln“ bezeichnet wird.

    FeuchtbiotopeSie sind Lebensräume der Stockente,die wir auf Seen, in Flüssen und Bächen, aber auch an kleinen Teichen finden. Die Stockente ist ein gutes Beispiel für die Verbindungvon Schutz und Nutzung von Wild-tieren durch Jäger. Wenn Jäger Teiche oder Tümpel anlegen oder von dichtem Uferbewuchs befreien,um Brutgewässer für Enten zu schaffen, entstehen Lebensräume für viele andere Tier- und Pflanzen-arten: Frösche, Kröten, Libellen, Fische und Wasserpflanzen.

    Gut ausgebildeter Jagdhund Auf ihn kann man bei der Entenjagd nicht verzichten. Der Hund stöbert Enten im Schilf auf und apportiert die vom Jäger erlegte Ente und bringt sie ihm – eine perfekte Teamarbeit.

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    SEPTEMBER

    Der größte Fluss DeutschlandsDer Rheinhafen Karlsruhe ging 1901 in Betrieb. Er stellt einen bedeutenden Umschlagpunktfür zahlreiche Rohstoffe wie beispielsweise Eisen, Stahl oder Beton dar. Der Rhein wurde alsBundeswasserstraße durch zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen verändert und ist daherauf weiten Strecken monoton ausgebaut. Desweiteren ist dieser streckenweise mit Schad-stoffen belastet. Folglich ist die Funktion des Flusses als Lebensraum für heimische Fischeund andere Organismen beeinträchtigt. Ferner werden im Rhein vermehrt gebietsfremdeArten nachgewiesen. Diese kommen natürlicherweise nicht im Rhein vor und wurden überdie Verbindung der Gewässersysteme sowie die internationale Schifffahrt eingeführt.

    Rheinhafen Karlsruhe

    Die SchwarzmeergrundelnWie die Bezeichnung Schwarz-meergrundel vermuten lässt, stammen diese ursprünglich ausdem Kaspischen und dem Schwar-zen Meer. Bisher konnten im Rhein fünf verschiedene Artennachgewiesen werden. Dabei kommen Schwarzmeergrundeln häufig in großen Massen vor. Das vermehrte Auftreten von Grundeln gefährdet die heimischeArtenvielfalt, welche auch als Artendiversität bezeichnet wird.

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    AUGUST

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    Taubergießen

    Wilde Natur im TaubergießenIm Rheintal zwischen Offenburg und Freiburg findet sich noch ein StückNaturlandschaft, das vom Ausbau des Rheins im 19. Jahrhundert verschontgeblieben ist. Der dichte Auwald wird hier von zahlreichen Wasserläufenund Altarmen des ursprünglichen Rheinstroms durchzogen und bildet eineneinzigartigen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Das Gebiet ist des-halb heute ein Naturschutzgebiet, das fast 12 km lang ist und 1.700 Hektargroß ist. Der Name des Gebiets setzt sich aus zwei Teilen zusammen, diedafür charakteristisch sind: In den „Gießen“ tritt unterirdisch nährstoffar-mes Grundwasser in den Gewässern aus, nährstoffarme Gewässer mit gerin-gem Fischbestand bezeichnen die Fischer am Oberrhein als „taub“.

    Vorsicht VerwechslungAuf den ersten Blick kann die Nutria mit dem heimischen Biber oder mit dem ebenfalls eingeschleppten Bisam ver-wechselt werden. Der Bisam istaber wesentlich kleiner und hateinen abgeplatteten Schwanz.Der Biber hat eine typische flache Schwanzkelle. Die Nutriahat dagegen einen runden, walzenförmigen Schwanz.

    NutriaEiner der Bewohner des Tauber-gießen, ist die Nutria, ein anWasser gebundenes Nagetier ausSüdamerika, das 1926 bei uns alsPelzlieferant eingeführt wurde.Aus Pelzfarmen entwichene Tiereleben inzwischen auch in freierWildbahn und breiten sich aus – bei uns in Baden-Württembergvor allem in der Rheinebene. Die zwischen 8 und 10 kg schwereNutria, auch Sumpfbiber oder Biberratte genannt, gräbt Baueund kann dadurch beträchtlichenSchaden an Uferböschungen undDämmen anrichten. Fraßschädenan gewässernahen, landwirt-schaftlichen Kulturen sind eben-falls häufig. Deshalb wird dieNutria auch bejagt.

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    LFV Kalender 2014 _lay 12.09.13 13:42 Seite 1

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    Huchen

    Aufgabenblatt

    Juli 2020: Die Obere DOnAu – Der HucHen

  • Infomaterial

    www.wilde-welten.net

    Empfohlen als unterrichtsbegleitendes Lehrmittel.

    Herausgegeben vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V. und vom Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.

    Gefördert mit M