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jazzwerkstatt JAZZ JAZZWERKSTATT JW 142 CD LABEL: ARTICLE No.: MEDIUM: ARTIST: x TITLE: ERIC PLANDÉ UWE OBERG/PETER PERFIDO TOUCHING www. werkstatt.eu jazz Schon in den ersten vier Minuten kann man viel über dieses Trio lernen. Man hört ein wunderbar nervöses, unruhiges Schlagzeug, das die Zwischenräume frickelnd und mit gebrochener Metrik füllt. Dazu die Direktheit des Saxofons, ein immer gespannter, ungemein gegenwärtiger Ton, in dem irrsinnig viel Kraft steckt. Und dann das Klavier, das erst einmal im Hintergrund bleibt, das gewissermaßen warten kann, vereinzelte Akkorde setzt, nach seinem Platz sucht – und ihn dann mit Wucht ergreift. Das Trio löst sich dabei nie in Soli auf, wohl aber in Dialoge, die aber weniger als Gespräch zu denken sind, als vielmehr ein Austausch von Energie. Hier sind spürbar drei musikalische Individuen am Werk, jeder für sich mit einer ureigenen musikalischen Sprache, einer Identität, einer Spielhaltung. Und das Schöne ist: keiner von ihnen möchte das verleugnen. Alle Drei sind nur offen genug und vor allem viel zu musikalisch, um nicht in Konkurrenz zueinander zu treten. Und so verbindet sich auf Touching, der ersten gemeinsame CD von Eric Plandé, Uwe Oberg und Peter Perfido, die aktuelle improvisierte Musik mit den mächtigen Einflüssen der Post-Coltrane-Ära. Aber auch das allein wäre vielleicht noch nicht einmal erstaunlich. Umwerfend ist, wie souverän das geschieht. Tim Gorbauch Eric Plandé, Uwe Oberg & Peter Perfido Photo: Shelomo Sadak

Jw 142 eric plande touching de

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jazzwerkstattJA

ZZ

JAZZWERKSTATTJW 142CD

LABEL: ARTICLE No.: MEDIUM:

ARTIST: x

TITLE:

ERIC PLANDÉUWE OBERG/PETER PERFIDO

TOUCHING

www. werkstatt.eujazz

Schon in den ersten vier Minuten kann man viel über dieses Trio lernen. Man hört ein wunderbar nervöses, unruhiges Schlagzeug, das die Zwischenräume frickelnd und mit gebrochener Metrik füllt. Dazu die Direktheit des Saxofons, ein immer gespannter, ungemein gegenwärtiger Ton, in dem irrsinnig viel Kraft steckt. Und dann das Klavier, das erst einmal im Hintergrund bleibt, das gewissermaßen warten kann, vereinzelte Akkorde setzt, nach seinem Platz sucht – und ihn dann mit Wucht ergreift. Das Trio löst sich dabei nie in Soli auf, wohl aber in Dialoge, die aber weniger als Gespräch zu denken sind, als vielmehr ein Austausch von Energie.Hier sind spürbar drei musikalische Individuen am Werk, jeder für sich mit einer ureigenen musikalischen Sprache, einer Identität, einer Spielhaltung. Und das Schöne ist: keiner von ihnen möchte das verleugnen. Alle Drei sind nur offen genug und vor allem viel zu musikalisch, um nicht in Konkurrenz zueinander zu treten. Und so verbindet sich auf Touching, der ersten gemeinsame CD von Eric Plandé, Uwe Oberg und Peter Perfido, die aktuelle improvisierte Musik mit den mächtigen Einflüssen der Post-Coltrane-Ära. Aber auch das allein wäre vielleicht noch nicht einmal erstaunlich. Umwerfend ist, wie souverän das geschieht. Tim Gorbauch

Eric Plandé, Uwe Oberg & Peter PerfidoPhoto: Shelomo Sadak