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SalicyMure. - Filtrirpapier. - Ka’irin. 619 Sollen die FoL Uvae ursi selbst verwendet werden, so ist zunkhst die Do& zu erhbhen, dann aber auch die hrbsiiure, die in der hohen Gabe nicht vertxagen werden wiirde, zu entfernen, indem das Decod von 30,O bis 50,O gr. Fol. Uvae ursi : 180,O Colatur, mit Thierkohle geschiittelt und dam fltrirt werden miisste. Salicylstiare. - Bei der wachsenden Bedeutungder Salicylsiiure fur hzlusliche, gewerbliche und hygieinische Zwecke diirfte es fiir die Leser des h h i v s von Interesse sein zu erfahren, dam die Salicylsiiure-Fabrik von Dr. F. von Heyden in Dresden ein Bre vier iiber ihre Fabrikate herausgegeben und ihrer Special-Ausstellung auf der Hygieine-Ausstellung in Bekh beigefiigt hat. Dasselbe be- handelt die grossen Erfolge, welche die Anwendung der Salicylsaure auf dem Gebiete der Chirurgie, der inneren Medicin, der Veteriniirpraxis und zu Conservirungszwecken zu verzeichnen hat und! theilt in Bezug auf die Conservirung von Nahrungs- und Genussmitteln mit Salicylsiiure erprobte Vorschriften mit. Wir empfehlen den Collegen diese kleine sehr beachtensmerthe Schrift , welche den Besuchern der Hygieine- , bez. Salicyl&ure-Busstellung jener Fabrik gratis verabreicht wird. P. (0. nred. a. 1883. 29.1 l? Filtrir-Papier. - Ein gutes, schnell und klar filtrirendes Fliesspapier ist fiir jedes analytische, sowie auch chemische und pharmaceutische Laboratorium von grossem Werthe. Die strebsame Firma Carl Schleicher & Schtill in Diiren (Rheinpreussen) ist schon seit Jahren bemiiht, nach dieser Richtung hin Ausgezeichnetes zu leisten. Ihre weissen , durchfrorenen Fliesspapiere in verschiedenen SWken, sowie ihre mit Salzsiiure und Flusssiiure ausgewaschenen Filter sind in Bezug auf Filtrirgeschwindigkeit und den verhdtniss- mZissig geringen Aschengehalt in der That das Beste, was bisher in dieser Beziehung geleistet worden ist. P. Kal’rin. - Unter diesem Namen ist bekanntlich die salzsaure Verbindung des Oxychinolinmethylhydriira als Surrogat des Chinins in die Heilkunde eingefiihrt worden, welche deshalb wohl richtiger als chlorwasserstoffsaures Kiiirinsalz bezeichnet wiirde , um den Namen airin fiir die h i e Basis zu reserviren, welche eine blgleich aus- sehende Flfissigkeit von geringer Lbslichkeit in Wasser darstellt. Die Liisung seiner S h e giebt mit den allgemeinen Alkaloidrea- gentien Niederschliige. Ueber das Verhalten der Kaiiinsahe im Organismus macht L u d w i g einige, wenn auch noch diirftige Mittheilungen. Nach innerlichem Eairingebrauche zeigt der Haxn steta eine charakteristische grtidiche Farbe, welche von hell- durch olivengriin bis braun- griin variirt. Nur theilweise geht eine eingefiihrte I(birinmenge in

Kaïrin

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SalicyMure. - Filtrirpapier. - Ka’irin. 619

Sollen die FoL Uvae ursi selbst verwendet werden, so ist zunkhst die Do& zu erhbhen, dann aber auch die hrbsiiure, die in der hohen Gabe nicht vertxagen werden wiirde, zu entfernen, indem das Decod von 30,O bis 50,O gr. Fol. Uvae ursi : 180,O Colatur, mit Thierkohle geschiittelt und dam fltrirt werden miisste.

Salicylstiare. - Bei der wachsenden Bedeutung der Salicylsiiure fur hzlusliche, gewerbliche und hygieinische Zwecke diirfte es fiir die Leser des h h i v s von Interesse sein zu erfahren, dam die Salicylsiiure-Fabrik von Dr. F. von Heyden in Dresden ein Bre vier iiber ih re Fabr ika te herausgegeben und ihrer Special-Ausstellung auf der Hygieine-Ausstellung in Bekh beigefiigt hat. Dasselbe be- handelt die grossen Erfolge, welche die Anwendung der Salicylsaure auf dem Gebiete der Chirurgie, der inneren Medicin, der Veteriniirpraxis und zu Conservirungszwecken zu verzeichnen hat und! theilt in Bezug auf die Conservirung von Nahrungs- und Genussmitteln mit Salicylsiiure erprobte Vorschriften mit. Wir empfehlen den Collegen diese kleine sehr beachtensmerthe Schrift , welche den Besuchern der Hygieine- , bez. Salicyl&ure -Busstellung jener Fabrik gratis verabreicht wird. P.

(0. nred. a. 1883. 29.1 l?

Filtrir-Papier. - Ein gutes, schnell und klar filtrirendes Fliesspapier ist fiir jedes analytische, sowie auch chemische und pharmaceutische Laboratorium von grossem Werthe. Die strebsame Firma Carl Schleicher & Schtill in Diiren (Rheinpreussen) ist schon seit Jahren bemiiht, nach dieser Richtung hin Ausgezeichnetes zu leisten. Ihre weissen , durchfrorenen Fliesspapiere in verschiedenen SWken, sowie ihre mit Salzsiiure und Flusssiiure ausgewaschenen Filter sind in Bezug auf Filtrirgeschwindigkeit und den verhdtniss- mZissig geringen Aschengehalt in der That das Beste, was bisher in dieser Beziehung geleistet worden ist. P.

Kal’rin. - Unter diesem Namen ist bekanntlich die salzsaure Verbindung des Oxychinolinmethylhydriira als Surrogat des Chinins in die Heilkunde eingefiihrt worden, welche deshalb wohl richtiger als chlorwasserstoffsaures Kiiirinsalz bezeichnet wiirde , um den Namen air in fiir die h i e Basis zu reserviren, welche eine blgleich aus- sehende Flfissigkeit von geringer Lbslichkeit in Wasser darstellt. Die Liisung seiner S h e giebt mit den allgemeinen Alkaloidrea- gentien Niederschliige.

Ueber das Verhalten der Kaiiinsahe im Organismus macht L u d w i g einige, wenn auch noch diirftige Mittheilungen. Nach innerlichem Eairingebrauche zeigt der Haxn steta eine charakteristische grtidiche Farbe, welche von hell- durch olivengriin bis braun- griin variirt. Nur theilweise geht eine eingefiihrte I(birinmenge in

620 Nachweis freier Schwefelsiiure. - Electrolyse des Glycerins.

den Harn Uber, doch konnte aus solchem Ham regelmhsig durch Ausschutteln mit Aether nach Zusatz von Alkali hinreichend Ka’irin wieder gewonnen werden, um dessen IdentiEt ausser Zweifel zu stellen. Wird a&alisch gemachter Ka’irin-Ham der Einwirkung der Luft iiberlassen, so firbt er sich von der Oberflliche aus immer dingler bis zum tiefen Schwarzbraun, gerade so wie unter gleichen Verhdtnissen es eine Kalrinlbsung auch thut.

Zwei Eigenthiimlichkeiten scheinen noch .besonderer Erw&nung werth: Niemals konnte im Harn eines mit Ka’irin behandelten Kranken Eiweiss nachgewiesen werden und ferner entwickeln sich in einem Ka*Yrinharn beim Stehenlassen die Bacterien in ungewbhn- lich starker Weise, sowohl was deren Zahl als die Kurze der zu ihrem Entstehen erforderlichen Zeit anbelangt. fAnnaZi di Cirim. npp2. No. 5. Naggio 1883.) Dr. Q. V.

Nachweis freier Schwefelstlnre. - Um freie Schwefel- saure im Wein und Essig nachzuweisen, empfiehlt P o l l a c c i , die betreffende Fliissigkeit etwa Icm hoch in ein weites Trinkglas zu giessen und an dessen innere Wandung Streifen reinen Fliesspapiers so anzulegen, dass solche noch etwas iiber die Fliissigkeit hervor- ragen. Man lasst das so hergerichtete Glas etwa 36 Stunden an einem ziigigen, nicht zu kaltem Orte stehen, wo sich dann durch fortwiihrendes Aufsteigen und Verdunsten des Weines an den Papier- streifen eine niclit unerhebliche Menge freier Schwefelsaure in letz- terem concentxirt haben wird. Die Streifen werden in einer Reibschaale mbglichst zerkleinert und nach dem Abtcocknen mit wasserfreiem Aether ausgezogen , welcher n u r die h i e Schwefel- saure aufnimmt , die dam beim Verdunsten des Aethers nach Wasser- zusatz in letzterem zuriickbleibt und in der gewbhnlichen Weise qualitativ nachgewiesen oder quantitativ bestimmt werden kann. /Ann. di C9bim. appX No. 6 Gugno 1883J

Electrolyse des Glycerins. - Im Verfolg ihrer Studien iiber die Oxydation der Alkohole unter dem W u s s des electrischen Stromes untersuchten B a r t o l i und P a p a s o g l i auch daa Glycerin in der angedeuteten Richtung, indem sie als Electroden bald Retorten- kohle, bald Graphit oder Platin verwendeten und das Glycerin mit seinem gleichen Volumen 20 procentiger wassriger Schwefels&ure verdiinnten. Als Hauptproducte der Electrolyse ergaben sich Acro- le’in , Trioxymethylcn , Ameisensaure , Glycerinsaure und eine sehr geringe Menge eines glycoseartigen Kbrpers. Dabei war es beziig- lich der Art der entstehenden Verbindungen vbllig gleichgiltig, aus welchem der drei oben genannten Materialien die Electroden bestan- den, wohl aber wurde hierdurch die Menge der Zersetzungsproducte beeinflusst und denselben Einfluss iiusserte auch die Einwirhgs- dauer und Intensit% des Stromes. Besteht die positive Electrode

Dr. U. V.