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Sehen und Handeln Ohne Land kein Brot 2013 Kampagnen- magazin

Kampagnenmagazin 2013

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Ökumenische Kampagne 2013 - Ohne Land kein Brot

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Sehen und Handeln

Ohne Land kein Brot

2013

Kampagnen-magazin

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ImpressumÖkumenische Kampagne 2013 vom 13. Februar bis 31. März 2013Kampagnenmagazin 2013

Redaktion Urs Brunner-Medici, Siegfried ArendsLektorat Sylvia GarattiRedaktionsschluss 15.10.12Gestaltung ComMix, WabernAuflage 17’000 Exemplare

© Fastenopfer, Luzern/Brot für alle, Bern, Herbst 2012

Kampagne im Überblick 3–5

Gäste aus dem Süden 5

Entwicklungspolitischer Hintergrund 6–7

Theologischer Impulstext aus Südafrika 8–11

Fachpersonen für Referate usw. 12–13

Kunstschaffende und Filme 14

Impulsveranstaltungen 15

Sehen und Handeln

Brot für alle und Fastenopfer führen seit 1969 jährlich eine ökumenische Kampagne zur vorös-terlichen Fastenzeit durch; seit 1994 beteiligt sich daran auch Partner sein, das Hilfswerk der Christ- katholischen Landeskirche.Das Ziel der Kampagne ist die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit über die weltweit existierende Ungerechtigkeit, dass rund 900 Mio. Menschen an Hunger leiden. Dieser Realität ins Auge zu schauen genügt jedoch nicht. Deshalb zeigen die drei Werke auch Handlungsmöglichkei-ten auf, zum Beispiel das eigene Konsumverhal-ten zu verändern, ein Südprojekt mit einer Spende zu unterstützen oder an einer Aktion mitzumachen. So wird die Fasten-/ Passionszeit zum Inbegriff der Solidarität.

Monbijoustrasse 29, Postfach 5621, 3001 BernTel. 031 380 65 65, Fax 031 380 65 [email protected], www.brotfueralle.ch,Postkonto 40-984-9

Materialbestellungen direkt unter031 380 65 63

Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 LuzernTel. 041 227 59 59, [email protected], Postkonto 60-19191-7

Materialbestellungen direkt unter041 227 59 12

Nives Hagmann, Im Has 6, 4616 Kappel SO Tel. 062 216 46 65, [email protected]

www.partner-sein.ch, Postkonto 25-10000-5

PARTNER SEIN

Das Label Oecumenica wurde 2009 der ökumenischen Kampagne von Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein verliehen. Die Arbeitsge-meinschaft der christlichen Kirchen in der Schweiz zeichnet mit dem Label vorbildliche ökumenische Projekte aus.

Editorial

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Kampagne im Überblick

Weltweit gesehen sind es die Kleinbäuerinnen und – bauern, die den Grossteil der Nahrung produzieren. Paradoxerweise sind es aber auch kleinbäuerliche Fa- milien, die weltweit die grösste Gruppe unter den Hun- gernden darstellen. Viele können sich von dem, was sie anbauen, ernten oder verkaufen, nicht mehr er- nähren. Zudem wird ihnen der Boden oft buchstäblich unter den Füssen weggezogen: Ihr Land wird für Jahr-zehnte an ausländische Inverstoren verpachtet, der Ertrag wird exportiert, die Bauernfamilien stehen mit leeren Händen und Bäuchen da (siehe dazu S. 5–6). Land und Brot sind biblische Kernthemen. Wenn fast eine Million Menschen ohne Land kein Brot (Kampag-nen-Thema) hat, so dürfen die Kirchen nicht schweigen. Ein theologischer Text aus Südafrika zeigt die biblischen und ethischen Perspektiven des Kampagnenthemas auf (S. 7–10). Wir bieten Ihnen zahlreiche Begegnungs- und Bildungsmöglichkeiten an: Wenn Sie das Kampagnen-thema in Ihrer Pfarrei/Kirchgemeinde diskutieren, so eröffnen sich Handlungsmöglichkeiten. Sehen und Handeln ist damit nicht nur ein Slogan, sondern auch Programm für Ihre Kirchgemeinde/Pfarrei. Wir wün-schen Ihnen viel Freude an der Auseinandersetzung mit dem Thema und der Kampagne und danken herzlich für Ihr Engagement!

Siegfried ArendsBrot für alle

Urs Brunner-MediciFastenopfer

Mein Fastenkalender 2013

Die Agenda 2013 thematisiert die persönliche Fasten-zeit: «Verzicht macht glücklich – versuchen Sie es mal». Handlungsideen für einen ganz eigenen Weg führen als roter Faden durch den Kalender. Das genaue Hinsehen will geübt werden, immer wieder in Verbindung zum Thema der ökumenischen Kampagne «Ohne Land kein Brot». Vielfältig, lustvoll und voller Farbe sind die ein- zelnen Seiten: Geschichten von Menschen, Zitate, Medi- tationen und schöne Bilder machen den Kalender zu einem unverzichtbaren Begleiter für die Fastenzeit. Lassen Sie sich inspirieren!

Einen Mustertext als Begleitbrief zur Agenda finden Sie auf Seite 5

Die Ökumenische Kampagne auf dem Netz

Die Kampagne wird auch 2013 im Internet präsent sein. Bereits jetzt finden Sie Hintergrundinformationen und Zusatzmaterial auf unserer Website. Mit Bildern und Geschichten werden wir zum Kampagnenstart die Pro- blematik des legalisierten Landraubs ausführlich dar- stellen. Wir werden zeigen, wie wir uns gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen dagegen wehren. Und auf Facebook werden alle Interessierten die Möglichkeit haben, sich über einen nachhaltigen Lebensstil auszu-tauschen. Ganz nach dem Motto: Sehen und Handeln.www.oekumenischekampagne.ch

Sehen undhandeln

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Kampagne im Überblick

Das Hungertuch 2013/2014 ist ein lichterfülltes, klar strukturiertes Meditati-onsbild. Vier biblische Szenen sind gegliedert und verbunden durch das Kreuz als Zeichen von Leiden und Auferstehung. Jede Szene zeigt einen Tisch, um den sich Menschen versammelt haben: Das tägliche Brot, Hunger, Gemein-schaft, erlittene Gewalt, aber auch das Land als Lebensgrundlage sowie das weisse Licht als Symbol der Liebe und des Lichtes Christi verbinden Realitäten und drängen auf Veränderung hin. Wie in vergangenen Jahren wird zu den Bil- dern des Hungertuches ein Meditationsheft im Kleinformat angeboten. Die Texte verfasste der bekannte Schweizer Theologe und Autor Pierre Stutz.

Rosenaktion: Samstag, 9. März 2013Die Rosenaktion ist fester Bestandteil der Kam-pagnenzeit: An rund 700 Verkaufsstellen werden die 160‘000 Max Havelaar-Rosen zum symboli-schen Preis von 5 Franken von Freiwilligen zu- gunsten ausgewählter Projekte verkauft. Die von der Migros gesponserten Rosen können reser-viert werden unter www.oekumenischekampagne.ch/rosen (solange der Vorrat reicht)

Aktion «Brot zum Teilen»In der Kampagnenzeit werden wiederum 600 Bäckerei-Verkaufsstel-len ein «Brot zum Teilen» mit einem Aufpreis von 50 Rappen zu Gunsten der Werke verkaufen. Bäckereien, die 2012 mitgemacht haben, werden direkt von Fastenopfer/Brot für alle/Partner sein zum Mitmachen eingela-den. Damit die Brotaktion Kreise zieht, können weitere Bäckereien auf www.oekumenischekampagne.ch/brot aufmerksam gemacht werden.

Pan y Tierraeine Konzertlesung zur Eröffnung der ökumenischen Kampagne 2013Musik: Grupo Sal, Lateinamerika, Politik: Beat Dietschy, Zentralsekretär Brot für alle, Poesie: Katharina Morello, SchriftstellerinMit Musik, Sachkenntnis, Poesie, Humor und visionärer Frechheit nä- hern sich die Mitwirkenden dem Themenkreis Land, Ernährung und Gerechtigkeit. Sie greifen aktuelle Fragen auf, vermitteln Einblick in komplexe Zusammenhänge und Zu- gang zu fremden Welten. Lieder, Ge- schichten und Zeugnisse aus unter-schiedlichen Perspektiven sprechen zu Kopf und Herz und machen Mut zum Handeln. «Pan y Tierra» wird im Februar 2013 in mehreren Städten in der Deutschschweiz aufgeführt. Kom- men Sie zu einer der Vorstellungen und machen Sie für unser Kulturpro-gramm Werbung: Die vorbereitete Infomail zum Weiterschicken erhalten Sie bei: Sylvia Garatti: [email protected] zum Programm, zu den Aufführungsorten sowie Banner- werbung zum Herunterladen finden Sie ab Ende Oktober 2012 auf www.oekumenischekampagne.ch

Hungertuch und Meditationsheft

Die slowenisch-bolivianische Künstlerin Ejti Stih schuf das diesjährige Hungertuch

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Gäste aus dem Süden

Mohamed Conteh, Sierra Leoneist ein couragierter Kämpfer gegen den Landraub in seiner Heimat. Als nationaler Koordinator der von Brot für alle unterstützten Organi-sation SiLNoRF (Sierra Leone Net- work on the Right to Food) setzt er sich dafür ein, dass die Rechte der Bevölkerung in einem von der Schweizer Firma Addax Bioenergy betriebenen Grossprojekt gewahrt bleiben. Conteh verbindet persön-liches Engagement mit profunder Fachkenntnis zu Fragen von Land- rechten und Landraub. Gerne be- richtet er auch von dem unkompli-zierten Zusammenleben zwischen christlicher und muslimischer Be- völkerung in seinem Heimatland. Auf www.oekumenischekampag-ne.ch/gaeste finden Sie ein kurzes Filmporträt von Mohamed Conteh und seiner Arbeit.Einsatzzeit: Mohamed Conteh ist vom 3. bis 18. März 2013 in der Schweiz.Sprache: Englisch, eine Überset-zung ist gewährleistet.Einsatzmöglichkeiten: Kirchge-meinden, Schulen (ab 10. Schul-jahr), Fachhochschulen, Abendver-anstaltungen, Podium.Kosten: ab Fr. 200.–, je nach Art des Einsatzes Kontakt: Christoph Rohrer, [email protected], 031 380 65 61

Musterbrief AgendaSehen und HandelnLiebe Angehörige der Pfarrei / Kirchge-meinde St. Beispiel

Der beiliegende Fastenkalender beglei- tet sie in den kommenden vierzig Tagen bis Ostern: Die Einladung zu persönli-chem Verzicht und solidarischem Han- deln wird darin in Verbindung mit der Lebenswelt von Menschen im Süden gesetzt. Vielfältig, lustvoll und voller Farbe präsentiert der Kalender Geschich- ten von interessanten Menschen, Medi- tationen und Handlungsideen.Vielen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika wird ihre Lebensgrund- lage entzogen: Ausländische Regierun-gen und Grosskonzerne pachten bestes Ackerland für den Anbau von Agrotreib-stoff oder den Export von Nahrungs-mitteln. Die lokale Bevölkerung verliert das Land, das sie seit Generationen bearbeitet. Der Kalender sieht hin und beurteilt die oft verborgenen Ungerechtigkeiten im Licht der christlichen Botschaft. Han- deln können wir, indem wir die Projekte von Fastenopfer, Brot für alle und Partner sein unterstützen und versu-chen, bewusst zu leben - auch zu unse- rem persönlichen Wohl. Wir freuen uns, Ihnen in den kommen-den Wochen zu begegnen: Im Gottes-dienst, am Suppentag oder am Rosen-aktionstag. Der beiliegende Flyer/ das Pfarreiblatt/ der Kirchenbote machen Sie auf vielfältige Angebote aufmerk-sam.

Mit herzlichem Gruss und freundlicher EinladungPfarrei/Kirchgemeinde, Unterschrift Name, Funktion…

Diese Vorlage herunterladen unter: www.oekumenischekampagne.ch/Begleitbrief_Fastenkalender

Ajoy Kumar, Indienarbeitet seit 30 Jahren mit den ärmsten Volksgruppen Indiens, mit Indigenen (Adivasi) und «Unbe-rührbaren» (Dalits). Der Agronom und Politikwissenschaftler ist Koordinator von Fastenopfer und setzt sich mit Erfolg für Schuldskla-ven («Leibeigene») ein. Diese befreien sich dank selbst geführten Sparkassen aus der Schuldknecht-schaft und beantragen Landtitel für ein eigenes Stück Land, um so ihre Lebensgrundlage selbständig erwirtschaften zu können. Da er sich für die Landrechte der Indige-nen engagiert, gerät er oft in Konflikt mit Vertretern von Wirt-schaft und Staat. Einsatzzeit: Ajoy Kumar ist vom 14. Februar bis 1. März 2013 in der Schweiz. Sprache: Englisch, eine Überset-zung ist gewährleistet.Einsatzmöglichkeiten: Schulen (ab 10. Schuljahr), Fachhochschu-len, Abendveranstaltungen, Podium, Pfarreien/ Kirchgemein-den.Kosten: ab Fr. 200.–, je nach Art des Einsatzes Kontakt: Franziska Maibach, [email protected] 041 227 59 37

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Die kleinen und mittleren Bauernbe-triebe sorgen heute für unser Essen. Wer tut dies in Zukunft? Soll diese tatsächlich den Rohstoffproduzenten der Agro-Industrie gehören, wie dies ein Teil von Wirtschaft und Politik anstrebt? Studien aus allen Kontinen-ten belegen, dass die bäuerlichen Familienbetriebe weltweit gesehen nicht nur 70% aller Nahrungsmittel produzieren, sondern auch produkti-ver sind als die Grossbetriebe des Agrobusiness. Dennoch drohen die Kleinen zunehmend von den Grossen verdrängt zu werden. Damit Kleinbäu-erinnen und -bauern Nahrungsmittel produzieren können, sind für sie neben angepasstem Saatgut und Wasser vor allem der Zugang zu Land sowie gesicherte Landrechte ent-scheidende Faktoren. Nur wenn das eigene Land garantiert ist, können Bauern und Bäuerinnen in dieses Land investieren und zum Beispiel Bäume pflanzen, die erst nach Jahren oder für die nächste Generation er- tragreich sind.

Doch vielerorts in Afrika und anders-wo sind Landtitel und die traditionelle

Land heroder Leben!?

Miges BaumannLeiter EntwicklungspolitikBrot für alle

Diese Campesinos in Guatemala haben nach langem Ringen ihre Landtitel erhalten.

Bewirtschaftung durch Bäuerinnen und Bauern rechtlich nicht abgesi-chert. Spätestens seit der Nahrungs-krise 2007 ist fruchtbares Land, besonders in Afrika, zum Spekulati-onsobjekt und zum Investitionsgut von ausländischen westlichen Firmen und Hedgefonds sowie staatlichen Investitionsgesellschaften aus China, Ostasien oder dem arabischen Raum geworden. Mit oft fragwürdigen und unlauteren Methoden reissen sich diese Investoren riesige Ackerflächen unter den Nagel und schliessen für 50–99 Jahre Pachtverträge ab, die ihnen die exklusive Verfügungsge-walt über das Land und das damit verbundene Wasser zugestehen.Die kleine Nichtregierungsorganisati-on GRAIN, eine Partnerorganisation vonBrot für alle, verfolgt diese Praktiken, die sie als Land Grabbing (Land an sich reissen) bezeichnet hat,

seit langem. GRAIN hat weltweit 416 Fälle von Land Grabbing identifiziert, davon 228 in Afrika. Gemäss Berech-nungen der Internationalen Land Koalition ILC wurden zwischen 2000 und 2010 solche Landverträge für eine Fläche von insgesamt 203 Mio. Hektaren verhandelt oder abge-schlossen. In einigen Ländern sind so mehr als die bisher gepflügte Acker-fläche und grosse Anteile der land-wirtschaftlichen Nutzfläche an ausländische Investoren verpachtet worden. In der Republik Kongo zum Beispiel machen die schon verpachte-ten 670 000 Hektar Land 134% der bisher als Ackerland genutzten Landwirtschaftsfläche aus, und in Sierra Leone sind über 500 000 Hektar vergeben worden, was 46% des Ackerlandes oder 15% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche (inkl. Weideland) ausmacht.

Entwicklungspolitischer Hintergrund

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Entwicklungspolitischer Hintergrund

Die Investoren bauen Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Rohstoffe für den Export an und nicht für die einheimische Bevölkerung. In vielen dieser Länder herrscht gleichzeitig Hunger und eine hohe Nahrungsun-sicherheit. Oft dienen die Agrarpro-dukte der Herstellung von Agro-Treib-stoffen für die Tanks europäischer Autos.

Dadurch wird das Menschenrecht auf Nahrung verletzt. Land Grabbing hat dramatische Auswirkungen auf die Nahrungssicherheit und untergräbt die Ernährungssouveränität der betroffenen Länder.

Die lokale Bevölkerung verliert das Land, das den Familien seit Generati-onen zu Nahrung und Einkommen verholfen hat und mit dem sie Nahrungsmittel für den lokalen Markt produzieren konnte. Die auf den neuen Plantagen geschaffenen Arbeitsplätze beschäftigen nur einen Bruchteil der betroffenen Menschen. Dies meist zu Löhnen, die keine Familien zu ernähren vermögen. Die Anzahl der unterernährten Frauen, Kinder und Männer steigt.

Viele Partnerorganisationen von Brot für alle und Fastenopfer wehren sich gegen diese fatale Entwicklung. In Westafrika unterstützt Brot für alle beispielsweise ein Netzwerk von

Organisationen, die gegen Land Grabbing aktiv sind. Sie dokumentie-ren konkrete Fälle, setzen Verbesse-rungen für die lokale Bevölkerung durch oder wirken auf Parlament und Regierung für die Verbesserung der Landrechte von Kleinbäuerinnen und traditionellen Landnutzern ein.Fastenopfer unterstützt viele Organi-sationen im ökologischen Landbau und bei der Sicherung ihres ange-passten Saatgutes.Aber auch auf internationaler Ebene setzen sich Brot für alle und Fasten-opfer für einen Stopp von Land Grabbing und klare Regeln für Agrar- investoren und die Respektierung der Menschenrechte ein.

Bäuerliche Familienbetriebe produzieren 70 % aller Nahrungsmittel und sind weltweit auch produktiver als die Grossbetriebe des Agrobusiness.

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Theologischer Impulstext aus Südafrika

Der Einsatz für eine gerechte Verteilung und Nutzung von Land ist eine grundlegende Herausforderung für die christlichen Kirchen. Land ist ein Geschenk Gottes. Es darf weder der Spekulation dienen noch dem Profit einiger Weni-ger. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Land zielt auf die Sicherung der Ernährung aller und auf die Lebensqualität der Gemeinschaft.

Kirchliche Vision einer Landreform – ein südafrikanischer Beitrag

«Gott übergab die Erdeallen Menschen umsonst»

Mike Deeb Philani Mkhize

1. Einleitung

Wallmansthal, nördlich von Pretoria: Nach mehr als zehn Jahren schwieri-ger Verhandlungen gibt die Regierung Land an über 700 Familien zurück. Diese waren zwischen 1965 und 1977 von ihrem Grund und Boden vertrie-ben worden und hatten erfolgreich dagegen geklagt.

In der Zwischenzeit hatten jedoch andere Familien begonnen, dieses Land zu besetzen und informelle Behausungen darauf zu errichten. Auch sie erhoben nun Anspruch auf das Land. Der Konflikt hatte ein Gerichtsurteil zur Folge, wonach die Besetzerinnen und Besetzer ihre Gebäude abreissen und das Terrain räumen müssen.

Macambini in KwaZulu Natal: Die Regierung verspricht der Ruwaad Holding aus Dubai 165 Quadratkilo-meter Land, ohne die lokale Bevölke-rung in die Verhandlungen einzube-ziehen. Auf dem Terrain soll ein Vergnügungspark mit angeblich Tausenden von Arbeitsplätzen geschaffen werden. Das Projekt hätte die Umsiedlung von 10 000 Familien zur Folge. Die lokale Bevölkerung

Der 59jährige Dominikaner Mike Deeb ist seit 2008 Koordinator von Justitia und Pax (J+P) Südafrika, der bischöflichen Kommission für Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Sein En- gagement gegen die Politik der Apart-heid brachte ihn 1985 ins Gefängnis. Im «neuen» Südafrika arbeitete er als Landpfarrer, später neun Jahre in Paris als Seelsorger von zwei inter- nationalen katholischen Studieren-denorganisationen.

Philani Mkhize wurde 1968 im Osten Südafrikas geboren und studierte Philosophie, Entwicklungswissen-schaft und Führungsmanagement. Er ist gegenwärtig Fachverantwort- licher für Landfragen bei J+P Südafri-ka. Gleichzeitig begleitete Mkhize die Übergabe von kirchlichem Landbesitz an örtliche Gemeinden.

wehrt sich mit heftigen Protesten gegen das Vorhaben.

Zwei Beispiele, die zeigen, dass die Landfrage auch bald 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ein heikles Thema bleibt. Dabei hatte der Aufbruch 1994 bei vielen Menschen in Südafrika grosse Hoffnungen geweckt – auch auf eine gerechte und faire Rückgabe und Neuverteilung von Land. Als Nelson Mandela erster schwarzer Präsident Südafrikas wurde, verfügte die schwarze Bevölkerungsmehrheit (80 Prozent) lediglich über 13 Prozent des Landes,

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Theologischer Impulstext aus Südafrika

2. Unsere Vision: Ein gerech-ter Zugang zu Land für alle

Unsere Vision einer Landreform orientiert sich an der Heiligen Schrift und an der kirchlichen Tradition. Die Bibel und die christliche Tradition als theologische Basis geben uns Hin- weise, wie Land gerecht verteilt und genutzt werden soll:

2.1 Befreiung als ProzessDie biblische Geschichte vom Auszug aus der Sklaverei hat die verarmten und unterdrückten Menschen in Süd- afrika inspiriert. Der Prozess der Be- freiung muss aber zu Ende geführt werden. Menschen brauchen Verwur-zelung, Land und Beheimatung, damit sie ihren Bund mit Gott, dem eigent- lichen Schöpfer und Eigentümer des Landes, leben können.

2.2 Das Land gehört Gott und ist allen anvertrautDas Alte Testament betont, dass die Erde Gott gehört, und dass Gott es dem Volk Israel als Erbe anvertraut hat. Daher muss es unter allen Stäm- men und Familien aufgeteilt werden. Während in Ägypten und Babylonien alles Land dem Pharao oder dem König gehörte, gilt in Israel Gott als der wahre Eigentümer und ist das Volk lediglich dessen Verwalter oder Treuhänder. So wie es im Buch Leviti-

die rund zehn Prozent Weissen jedoch über 87 Prozent.Seither sind erst knapp sieben Prozent des kultivierbaren Landes neu verteilt worden. Noch immer bleibt den meisten Landarbeiterinnen und Landarbeitern einzig das Ver-sprechen und die Hoffnung auf ein besseres Leben. Hinzu kommt eine rapide wachsende Frustration unter den Millionen von Landlosen. Den-noch überlässt die Regierung aus-wärtigen Firmen weiterhin Land, auch wenn die lokale Bevölkerung wie in Macambini dadurch verdrängt zu werden droht.

Alle Betroffenen müssen sich heute dringend für eine gerechte Landre-form einsetzen. Auch die Kirchen sind gefordert. Als Christinnen und Christen haben wir uns für eine gerechtere Nutzung des kirchlichen Landbesitzes engagiert. Darum sind wir überzeugt, dass die Kirchen eine wichtige Rolle bei der Entwick-lung einer gerechten und brauch- baren Landreform in Südafrika spielen müssen. Eine solche Land- reform kann überall auf der Welt, wo um die gerechte Nutzung von Land gekämpft wird, als Beispiel dienen.

cus heisst: «Das Land darf nicht end- gültig verkauft werden; denn das Land gehört mir und ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei mir.» (25,23).

2.3 Achtsamkeit im Umgang mit der Gabe des Landes Erkennen wir Gott als Eigentümer des Landes an, hat niemand das Recht, einen Menschen zu enteignen, der das Land bewirtschaftet. Nicht einmal ein König hat dazu die Befug-nis (vergl. Elias Anklage gegen Ahab in 1. Kön 21, nachdem er den Wein-berg des Nabot enteignet hat). Die Propheten (Jes 5,8; Mi 2,2) verurtei-len die Reichen, die die armen Klein- bäuerinnen und Kleinbauern zwin-gen, ihre Familienbetriebe aufzuge-ben, aufs Schärfste. Jede Form von Besitz, der willkürlich und einzig dem eigenen Vorteil dient, ist verboten.

Der Geist des Teilens prägte bereits die frühen christlichen Gemeinden (Apg 2,44-45; 4,32-37): Sie teilten alle Güter, den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend. Der Weltkirchenrat folgert daraus, dass «Diskriminie-rung, Ausschluss und eine ungleiche Verteilung von Wohlstand und Macht die Werte der Agape-Gemeinschaft verleugnen und das Gebot zur Gottes- und Nächstenliebe verletzen». Wir sind daher aufgefordert, uns für eine

«Das Land darf nicht endgültig verkauft werden; denn das Land gehört mir und ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei mir.»Levitikus 25,23

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Theologischer Impulstext aus Südafrika

denen einige Christen waren – wetter-te: «Von wem habt ihr diese grossen Ländereien erhalten, und von wem hat derjenige es erhalten, der es euch übertragen hat? … Gott übergab die Erde allen Menschen in gleicher Weise, und zwar umsonst. … Ist es etwa kein Übel, dass ihr das, was allen gehört, für euch alleine be-sitzt?»

2.5 Privatbesitz ist der universellen Bestimmung der Güter untergeordnetDie christliche Soziallehre geht von der Unterordnung des Privatbesitzes unter die universelle Bestimmung der Güter aus. Grosser Landbesitz, insbe- sondere wenn die Eigentümerinnen und Eigentümer gar nicht dort leben, verstösst gegen das Prinzip der kat- holischen Soziallehre, «dass die Erde allen anvertraut ist und nicht nur den

Landreform in Solidarität mit landlo-sen Landarbeitern und Kleinbäuerin-nen einzusetzen und den Zugang zu Nahrung als universales Menschen-recht anzuerkennen.

2.4 Konzentration von Land in den Händen von wenigen ist ein SkandalDie christliche Soziallehre bezeichnet die Konzentration von Landbesitz als Skandal, der gegen den Willen Gottes und seinen Heilsplan verstösst. Ungleich verteilte öffentliche Güter und ungleiche Chancen auf individu-elle Entwicklung sind eine wesentli-che Ursache von Konflikten. Sie untergraben das Leben der Gesell-schaft und zerstören das soziale Gefüge sowie die Umwelt. Schon der Kirchenvater Johannes Chrysostomos verurteilte die Ungleichheit, als er gegen Grossgrundbesitzer – von

Reichen. Niemand hat das Recht, für seinen ausschliesslich eigenen Gebrauch zu behalten, was er nicht benötigt, wenn anderen das Lebens-notwendige fehlt.»

2.6 Respekt vor dem gemeinschaftlichen Eigentum indigener BevölkerungenDie Kirche betrachtet den individuel-len Besitz nicht als die einzig legitime – und im Konfliktfall meist dominie-rende – Form von Landbesitz.

Gemäss der Soziallehre muss in gleicher Weise der Gemeinschafts-besitz geschützt werden, welcher ein Merkmal der Sozialstrukturen vieler indigener Bevölkerungen ist. Diese Form von Landbesitz spielt eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen

Landbesitz allein genügt nicht. Auch der Zugang zu Saatgut, technischem Material und Fachwissen gehört dazu. Kleine Gemüsegärten erfüllen eine mehrfache Funktion: Wissens- vermittlung, vielfältigere und dadurch gesündere Ernährung.

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Theologischer Impulstext aus Südafrika

Werden nicht rasch Massnahmen ergriffen, dreht sich die unheilvolle Spirale von Gewalt und Elend wegen der ungleichen Landverteilung weiter und die Erde wird zu einem zuneh-mend unsicheren Ort zum Leben.Unsere Vision einer erfolgreichen Land- und Agrarpolitik ist: Das Land wird auf eine respektvolle und für- sorgliche Weise für die heutige und die künftigen Generationen genutzt. Die Lebensqualität aller, einschliess-lich der Landbevölkerung, ist gut. Die ländliche lokale Ökonomie blüht, sie ist in das gesamte Wirtschaftssystem integriert und bietet attraktive Mög- lichkeiten für junge Menschen. Alle Menschen haben Zugang zu adä- quatem Land für Wohnung, Weide- und Anbauflächen. Dies gilt nicht nur für Männer, sondern ausdrücklich auch für Frauen. In den meisten tra- ditionellen afrikanischen Kulturen verfügen Frauen nicht über Land- besitz. Hier muss die Gleichberechti-gung der Frauen, so wie sie in der südafrikanischen Verfassung ver-bürgt ist, geltend gemacht werden. In verschiedenen Basisinitiativen insbesondere schwarzer Frauen geschieht dies bereits.

Eine erfolgreiche Agrarreform führt dazu, dass Land nicht länger als reine Handelsware verstanden wird, son- dern als unsere Mutter, als Ort des Lebens und als Gottes Gabe an alle. Wir selbst sind Hüterinnen und Hüter des Landes und tragen dafür Verant-wortung.

Den vollständigen Text mit Literatur-angaben finden Sie unter www.oekumenischekampagne.ch/impulstext

Leben dieser Völker. Er ist Teil ihres Überlebens und Wohlergehens und dient zugleich dem Schutz der natürlichen Ressourcen.

2.7 Neuverteilung und Rückerstat- tung von Land reicht nicht ausEine Agrarreform gemäss der kirchli-chen Soziallehre muss mehr beinhal-ten als nur die einfache Neuordnung der Landbesitzverhältnisse. Entschei-dend ist auch ein einfacher Zugang zu Wissen sowie zu den technischen und naturwissenschaftlichen Mög-lichkeiten für alle Menschen. Sie sollen zudem Investitionen tätigen und Infrastrukturen verbessern können. So steigt die landwirtschaft-liche Produktivität und lassen sich Produkte besser verkaufen.

3. Doppelte Rolle der Kirchen bei der Landreform

Um solche umfassenden Reformen erfolgreich umzusetzen, muss die Kirche – so wie immer – solidarisch mit den Armen und Landlosen sein. Zum einen muss sie das reiche theo- logische und sozialethische Wissen und die Erfahrung aus den Schriften und der kirchlichen Lehre zum Thema Land in die politische Diskussion ein- bringen. Zum andern muss sie dafür sorgen, dass die Armen und Land- losen in allen Angelegenheiten, die sie betreffen, einbezogen werden. Die Kirche hat die Selbstbestimmung aller Menschen besonders zu stär-ken.

4. Folgerung und Vision

Es ist Aufgabe aller Menschen – und ganz besonders aller Christinnen und Christen – die Ungerechtigkeiten rund um den Besitz von Land und anderen Reichtümern zu überdenken.

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Fachpersonen für Vorträge Gottesdienste und Workshops

ReferentInnen

Die folgenden externen Fachperso-nen können direkt für Einsätze rund um das Kampagnen-Thema «Ohne Land kein Brot» angefragt werden. Ihre Einsatzmöglichkeiten, zeitliche Verfügbarkeit sowie Kontaktdaten finden Sie unter www.oekumenischekampagne.ch/fachpersonen

Elisabeth Bürgi BonanomiRechtsanwältin, Expertin in Völker-recht, Stiftungsrätin Brot für alle tätig am Center for Development and Environment (CDE) und am World Trade Institute (WTI), beides Univer-sität Bern. Beteiligt an einer Studie zu Land Grabbing im Süden. Themen: Handel und Menschenrech-te; Investitionsschutz und Menschen-rechte; nachhaltige Entwicklung und Wirtschaft; nachhaltige Investitionen in die Landwirtschaft; nachhaltiges Agrarhandelsabkommen; kohärente Aussenwirtschaftspolitik. Im Speziel-len der Zusammenhang zwischen Land Grabbing und Fragen der Unternehmensverantwortung.

Josef EstermannTheologe und Philosoph; Fachperson und Landeskoordinator der Bethle-hem Mission Immensee (BMI) in Peru (1990-1998) und Bolivien (2004-2012). Dozent und Forscher am ISEAT (Instituto Superior Ecuménico Andino de Teología) in La Paz-Bolivien. Leiter

des RomeroHauses in Luzern ab Oktober 2012Themen: Befreiungstheologie; indi- gene Theologien; das «Gut Leben»; Religion und Entwicklung; Ökumene; interreligiöser Dialog; Bolivien; Peru; Interkulturalität; Schöpfungstheolo-gie; indigene Spiritualität.

Detlef HeckingTheologe, Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks, Lehrbeauf-tragter für Neues Testament, Univer-sität Luzern.Themen: Land und Landkonflikte im Ersten Testament; Jobeljahr – Land für alle; «Selig die Armen»? Jesu Gottesreichsbotschaft und die Land- losen seiner Zeit; Ersttestamentliche Landverheissungen zwischen Bibel, israelischer Siedlungspolitik und palästinensischer Befreiungstheolo-gie.

Angelika HilbeckAgrarökologin, Dozentin und For-scherin am Institut für Integrative Biologie, ETH Zürich. Mitarbeit an Weltagrarbericht, UN Biosicherheits-protokoll, Vorsitzende European Net- work of Scientists for Social and En- vironmental Responsibility (ENSSER), Stiftungsrätin Brot für alle.Themen: Paradigmenwechsel in der (internationalen) Landwirtschaft;

Hunger- und Armutsproblematik; sozio-ökologische Umweltauswir-kungen der Einführung neuer Technologie wie die Gentechnik in Entwicklungsländern (Versprechen und Realität); Forschung wofür und für wen?

Ruedi KüngJournalist, lic.phil.I (Philosophie, Politologie). Ehemaliger Afrikakorres-pondent von Schweizer Radio DRS. Hat elf Jahre in Afrika gelebt und gearbeitet (Uganda, Südafrika, Sudan und Kenia). Heute als Afrika-experte mit der Firma InfoAfrica.ch tätig.Themen: Kleinbauern in afrikani-schen Gesellschaften; Land Grabbing in Afrika - konkrete Beispiele, Hinter- gründe, Ausmass und Folgen; Land, Landbesitz und seine Bedeutung in afrikanischen Gesellschaften.

Esther LeemannEthnologin, Dozentin, Leitung eines Forschungsprojektes zu Land Grabbing, Universität Luzern.Themen: Soziale und kulturelle Auswirkungen von Landraub; Land und Identität; Land und Indigene.

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ReferentInnen

Jules Rampini-StadelmannBergbauer und Theologe im Napfge-biet, regionaler Mitarbeiter der Mis- sionskonferenz. 1993–2001 Einsatz für die Bethlehem Mission Immensee in einer typischen von Landflucht be- troffenen Stadt im Norden von Peru. Kämpft gegen die Bedrohungen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und engagiert sich für ein weltweites Überleben familiärer Landwirtschaft in Berggebieten. Themen: Bedrohung landwirtschaftli-cher Nutzflächen hier und im Süden; Landnutzung und Ernährungssiche-rung; MitschöpferInnen Gottes sein auf der Erde; Land als Gemeingut für weltweite familiäre Landwirtschaft.

Neben externen Fachpersonen können auch Mitarbeitende von Brot für alle und Fastenopfer für Einsätze angefragt werden. Diese können die Kampagnenthematik mit der Arbeit der Werke verbinden. Mehr Informa-tionen sowie Kontaktadressen, Verfügbarkeit und mögliche Einsatz-formen unter www.oekumenischekampagne.ch/fachpersonen

Markus BrunLeiter Entwicklungspolitik und Grundlagen (bis 2012), Leiter Bereich Süden (ab 2013) bei Fastenopfer.Themen: Landkonflikte; Land Grabbing; Entwicklungspolitik allgemein.

Tobias BuserEthnologe, Verantwortlicher des Landesprogrammes Indien von Fastenopfer.Thema: Die Landfrage in Indien am Beispiel von Projekten von Fasten-opfer.

Claudia Fuhrer

Ethnologin. Fachverantwortliche Ernährungssouveränität und Verant-wortliche Landesprogramm Südafri-ka von Fastenopfer.Themen: Landzugang; Konflikte zu lebensnotwendigen Ressourcen (Land, Wasser, Saatgut); Land Grabbing; Landfragen in Afrika und speziell am Beispiel von Südafrika.

Miges BaumannJournalist und Ökonom, Leiter Entwicklungspolitik Brot für alle. Themen: Land und Water Grabbing; Auswirkungen auf die Ernährungs- sicherheit; Paradigmenwechsel Landwirtschaft; Klimawandel

Beat DietschyTheologe und Philosoph, Zentralse-kretär von Brot für alle. Themen: Land als Lebensgrundlage und Geldanlage; Land Grabbing in Lateinamerika und Afrika; kulturelle und spirituelle Dimension der Land- frage.

Yvan Maillard ArdentiProgrammverantwortlicher Entwick-lungspolitik Brot für alle.Themen: Land Grabbing; Schweizer Agrotreibstoffunternehmen Addax Bioenergy in Sierra Leone; Nahrungs-mittelspekulation.

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Kunstschaffende und Filme

Interkulturelle Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem Süden

Kunst bedeutet Ausdruck über Bewegung, Farbe, Musik und Sprache. Kunst erlaubt Verständigung dort, wo die Alltagssprache versagt. Kunst bedeutet sinnliches Erleben und schlägt Brücken zum Gegenüber. artlink vermittelt für Gottesdienste und die Katechese KünstlerInnen aus Lateinamerika, Afrika und Asien, die in der Schweiz leben und arbeiten. Passend zum Thema der Kampagne 2013 schlägt artlink Veranstaltungen mit einem Geschichten- erzähler und Trommler aus Kamerun vor, mit Tänzerinnen aus Indien und Kolumbien, mit einem Perkussionisten aus Burkina Faso und weiteren Künst-lern. Liste von Künstlerinnen und Künstlern zur Kampagne 2013 unterwww.oekumenischekampagne.ch/kunstschaffende

Der Workshop von Rhavina de Mello lebt von Spielfreude, Kreativität und Spontaneität

Aureline und Natascha leben in den abgele- genen Bergen Madagaskars. (aus der DVD «Hab und Gut in aller Welt»)

Filme zur Kampagne 2013

Die für die Kampagne empfohlenen Filme beleuchten verschiedene As- pekte des Themas. So wird am Bei- spiel Paraguays gezeigt, wie gross-flächiger Sojaanbau die Existenz einheimischer Bauernfamilien be- droht – eindringlich schildern die Campesinos und Campesinas ihren Widerstand gegen die landwirt-schaftliche Verödung. In Indien setzen sich Landlose mit der Strate-gie der Gewaltfreiheit für ihre Rechte ein. In Burkina Faso nutzen dörfliche Gemeinschaften mit einfachen Tech- niken ihren Boden effizienter. Ein Film zeigt, wie der Ausverkauf der Welt immer schneller vorangeht. Die einzelnen Filme sind vorgestellt auf www.oekumenischekampagne.ch/filme

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Impulsveranstaltungen

AargauDo. 17.01.2013 Lenzburg, Pfarreizentrum, HERZ JESU, 16.30–20.30 Bahnhofstrasse 23 Einführung in die ökumenische Kampagne 2013/ Aargauer Impulsveranstaltung 2013 steht allen Interessierten offen

AppenzellMi. 16.01.2013 Teufen, Kath. Pfarreizentrum Stofel 19.00–22.00 Appenzeller Impulsabend zur Kampagne, Work- shops alle Stufen

Basel Stadt und LandMi. 23.01.2013 Basel, Ökumenisches Zentrum im 14.00–17.30 Hatstätterhof, Lindenberg 8, Pfarreisaal Allgemeine Einführung mit Workshops zu Religions- unterricht und Katechese

Bern/Solothurn Mi. 16.01.2013 Bern, Kath. Fachstelle Religionspädagogik 8.30–11.30 Mittelstr. 6a, Katechese Ateliers für alle Stufen und Filmvisionie- rung

Mi. 16.01.2013 Langenthal, Kath. Pfarreizentrum, Hasenmattstr. 36, 18.00–21.00 Einführungsveranstaltungen mit verschiedenen Workshops, ohne Katechese

Fr. 18.01.2013 Thun, Pfarreisaal, Kath. Pfarrei St. Martin, 9.00–12.00 Martinstr. 7, Einführungsveranstaltungen mit verschiedenen Workshops (inklusive Katechese)

Do. 24.01.2013 Solothurn, Pfarreisaal kath. Pfarrei St. Ursen 18.00–21.00 Einführungsveranstaltungen mit verschiedenen Workshops

FreiburgDi. 15.01.2013 St. Antoni, Burgbühl, thematische Einführung 19.30–21.30

GlarusMi. 23.01.2013 Glarus, Reformiertes Kirchgemeindehaus 19.00–21.30 Allgemeine Einführung

GraubündenDi. 22.01.2013 Chur, Centrum Obertor, Welschdörfli 2, 17.00–20.00 Einführungsveranstaltung

Mi. 23.01.2013 Samedan, Evangelisches Kirchgemeindehaus, 14.00–17.00 Einführungsveranstaltung

LuzernDi. 15.01.2013 Luzern, Haus St. Agnes, Abendweg 1, 8.30–11.30 Einführungsveranstaltung für Katechese und Jugendarbeit

Mi. 16.01.2013 Sursee, Kath. Pfarreiheim, Dägersteinstr. 1, 14.00 - 17.00 Einführungsveranstaltung für Katechese und Jugendarbeit

Nidwalden/ObwaldenMi. 09.01.2013 Stansstad, Oeki Stansstad, NW 14.00–16.30 Allg. Einführung in Kampagne und Ateliers für Religionsunterricht auf Unter-, Mittel- und Ober- stufe.

SchaffhausenMi. 23.01.2013 Schaffhausen, Pfarreisaal St. Maria, 14.00–17.00 Promenadenstr. 23 Workshop für Katechese und Liturgie.

Schwyz (Innerschwyz)So. 26.01.2013 Schwyz, Reformiertes Kirchenzentrum 8.30–12.00 Katechetische Einführung

Schwyz (Ausserschwyz) So. 29.01.2013 Pfäffikon, Reformiertes Kirchgemeindehaus 19.00–21.30 Katechetische Einführung

St. GallenSa. 12.01.2013 St. Gallen, Centrum St. Mangen 09.00–16.00 ökumenische Impulsveranstaltung ganzer Tag Vormittag Vertiefungsreferate Nachmittag div. Workshops und Einführung Katechese/Religionsunterricht alle Stufen

Di. 22.01.2013 Walenstadt, Pfarreitreff Rägäbogä Walenstadt 17.30–20.00 Impulsveranstaltung, Workshops alle Stufen

Mi. 23.01.2013 Altstätten, Kath. Pfarreiheim 14.00–17.00 Einführung Katechese/Religionsunterricht alle Stufen

Mi. 06.02.2013 Wattwil, Kath. Pfarreiheim 14.15–17.15 Einführung Katechese/Religionsunterricht alle Stufen

UriDo. 17.01.2013 Altdorf, Schulhaus Florentini, Bahnhofstrasse 38, 17.00–18.30 Einführungsveranstaltung für Katechet/innen

ZugMi. 16.01.2013 Zug, Reformiertes Kirchenzentrum, Bundes- 14.00–17.00 strasse 15 Katechese

ZürichSa. 12.01.2013 Zürich, Hirschengraben 50, 09.00–16.00 Ökumenische Impulstagung mit Referaten, Workshops zur Kampagnenthematik für Gemeinde, Gottesdienst, Katechese

GesamtschweizerischMi. 12.12.2012 Luzern, Kirchgemeindehaus Lukaskirche, 13.45–16.45 Einführungsveranstaltung für katechetisch Verantwortliche

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«Am Tisch der Gerechtigkeitteilen Hände die Macht und das Brotund alle werden sattund das Leben besiegt den Tod.»Gabriela Berz

Monbijoustrasse 29, Postfach 5621 3001 BernTel. 031 380 65 [email protected] www.brotfueralle.chPostkonto 40-984-9

Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 LuzernTel. 041 227 59 59 [email protected] Postkonto 60-19191-7

Nives Hagmann, Im Has 6 4616 Kappel SO Tel. 062 216 46 65 [email protected] www.partner-sein.ch Postkonto 25-10000-5

PARTNER SEIN

Brot für alle – Für eine gerechtere Welt

Brot für alle, die Stiftung der evangelischen Kirchen in der Schweiz, unterstützt Ent-wicklungsprojekte auf der ganzen Welt und verbindet den lokalen Kampf gegen Hunger und Armut mit dem globalen Engagement für faire soziale, politische und wirtschaftliche Rahmenbe-dingungen. Mit Informations-arbeit befähigt Brot für alle Menschen, die Welt zu verändern. Christliche Werte bilden die Grundlage dafür.

Fastenopfer – Menschen stärken Menschen

Fastenopfer ist das Hilfswerk der Katholikinnen und Katholi-ken in der Schweiz und setzt sich in Afrika, Asien und Lateinamerika für die Men-schenrechte und ein Leben in Würde ein. Der Slogan «Wir teilen» umschreibt das Enga-gement von Fastenopfer: Es stärkt lokale Gemeinschaften vor Ort sowie auf politischer Ebene und unterstützt Men-schen, die ihre Zukunft selber in die Hand nehmen.

Partner sein – Solidarität weltweit

Das christkatholische Hilfs-werk Partner sein sensibili-siert über Mission und Ent-wicklungszusammenarbeit. Es unterstützt und begleitet Projekte für die soziale und wirtschaftliche Entfaltung von benachteiligten Menschen. Die Projekte dienen der Hilfe zur Selbsthilfe, wobei der Dialog mit den Projektpart-nern Zeichen einer gelebten Solidarität mit den Christen anderer Länder ist.