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131 KAPITEL 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten Prüfungsziele in diesem Kapitel: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken Datenbankadministratoren für Microsoft SQL Server 2012 müssen nicht nur das Datenbank- modul bereitstellen können, sondern auch Analysis Services und Reporting Services, und zwar sowohl im systemeigenen als auch im SharePoint-Modus. In diesem Kapitel lernen Sie die Funktion der FileTables kennen und erfahren, wie Sie die Sicherheit für Integration Services und die Unterstützung für FILESTREAM einrichten. Als Datenbankadministrator müssen Sie darüber hinaus auch wissen, wie Sie Volltextindizes erstellen, Dateigruppen, Partitionstabel- len und Indizes entwerfen und wie Sie die transparente Datenverschlüsselung und Datenkom- primierung einrichten. Die Lektionen in diesem Kapitel Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten . . . . . . . . . . . . . . 132 Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Bevor Sie beginnen Damit Sie die Übungen in diesem Kapitel durchführen können, müssen folgende Vorausset- zungen erfüllt sein: Sie müssen die Computer DC, SQL-A, SQL-B und SQL-CORE wie in der Einleitung dieses Buches beschrieben eingerichtet haben. Sie müssen die Installationsaufgaben aus den Übungen am Ende der Lektionen von Kapitel 1, »Planen und Installieren von SQL Server 2012«, und Kapitel 2, »Konfigurieren und Verwalten von SQL Server-Instanzen«, durchgeführt haben. Für dieses Kapitel sind keine weiteren Konfigurationsarbeiten erforderlich.

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K A P I T E L 3

Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten

Prüfungsziele in diesem Kapitel:Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-KomponentenVerwalten und Konfigurieren von Datenbanken

Datenbankadministratoren für Microsoft SQL Server 2012 müssen nicht nur das Datenbank-modul bereitstellen können, sondern auch Analysis Services und Reporting Services, und zwar sowohl im systemeigenen als auch im SharePoint-Modus. In diesem Kapitel lernen Sie die Funktion der FileTables kennen und erfahren, wie Sie die Sicherheit für Integration Services und die Unterstützung für FILESTREAM einrichten. Als Datenbankadministrator müssen Sie darüber hinaus auch wissen, wie Sie Volltextindizes erstellen, Dateigruppen, Partitionstabel-len und Indizes entwerfen und wie Sie die transparente Datenverschlüsselung und Datenkom-primierung einrichten.

Die Lektionen in diesem Kapitel Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten . . . . . . . . . . . . . . 132

Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152

Bevor Sie beginnenDamit Sie die Übungen in diesem Kapitel durchführen können, müssen folgende Vorausset-zungen erfüllt sein:

Sie müssen die Computer DC, SQL-A, SQL-B und SQL-CORE wie in der Einleitung dieses Buches beschrieben eingerichtet haben.Sie müssen die Installationsaufgaben aus den Übungen am Ende der Lektionen von Kapitel 1, »Planen und Installieren von SQL Server 2012«, und Kapitel 2, »Konfigurieren und Verwalten von SQL Server-Instanzen«, durchgeführt haben.

Für dieses Kapitel sind keine weiteren Konfigurationsarbeiten erforderlich.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten132

Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-KomponentenSQL Server 2012 umfasst mehr als nur das Datenbankmodul. In dieser Lektion lernen Sie, wie Sie SQL Server 2012 Analysis Services, Reporting Services und Integration Services sowie die SharePoint-Integration und die Volltextindizierung bereitstellen und wie Sie FILESTREAM und FileTables einrichten.

Bereitstellen und Konfigurieren von Analysis ServicesBei der Installation von Analysis Services können Sie zwischen dem mehrdimensionalen und Data-Mining-Modus und dem Tabellenmodus wählen, wie Abbildung 3.1 zeigt. Der Modus ist instanzspezifisch. Wenn Sie mehr als einen Modus benötigen, müssen Sie mehrere Instan-zen von Analysis Services installieren. Zwischen den Modi besteht folgender Unterschied:

Mehrdimensionaler und Data-Mining-Modus Dies ist der Standardmodus von Analy-sis Services. Er unterstützt OLAP-Datenbanken (Online Analytical Processing) und Data-Mining-Modelle.Tabellarischer Modus Unterstützt die neuen Funktionen zur tabellarischen Modellierung. In diesem Modus kann Analysis die im Tabellenmodelldesigner eingebauten Lösungen aus-führen. Wenn Sie über ein Netzwerk auf tabellarische Modelldaten zugreifen wollen, müs-sen Sie Analysis Services im Tabellenmodus verwenden.

Mit der Option /FEATURES=AS können Sie Analysis Services auch an der Befehlszeile instal-lieren. Die Option /ASSERVERMODE können Sie dabei auf MULTIDIMENSIONAL, TABU-LAR oder POWERPIVOT setzen. Um beispielsweise die Analysis Services-Instanz ASMulti im mehrdimensionalen und Data-Mining-Modus zu installieren, den Netzwerkdienst als Konto zu verwenden und contoso\kim_akers als Administratorkonto für Analysis Services festzulegen, verwenden Sie folgenden Befehl:Setup.exe /q /IAcceptSQLServerLicenseTerms /Action=install /Features=AS /ASSERVERMODE=MULTIDIMENSIONAL /INSTANCENAME=ASMulti /ASSVCACCOUNT=NetworkService /ASSYSADMINACCOUNTS=contoso\kim_akers

Nach dieser Lektion werden Sie in der Lage sein, die folgenden Aufgaben auszuführen:Bereitstellen und Konfigurieren von Analysis ServicesBereitstellen und Konfigurieren von Reporting ServicesBereitstellen und Konfigurieren der SharePoint-IntegrationVerwalten der VolltextindizierungKonfigurieren der Sicherheit von SQL Server Integration ServicesKonfigurieren von FILESTREAM und FileTables

Veranschlagte Zeit für die Lektion: 60 Minuten

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 133

Abbildung 3.1 Auswahl zwischen mehrdimensionalem und Data-Mining-Modus und dem tabellarischen Modus

Um die Analysis Services-Instanz ASTabular im tabellarischen Modus, mit dem Netzwerk-dienst als Dienst- und contoso\kim_akers als Administratorkonto zu erstellen, verwenden Sie folgenden Befehl:Setup.exe /q /IAcceptSQLServerLicenseTerms /Action=install /Features=AS /ASSERVERMODE=TABULAR /INSTANCENAME=ASTabular /ASSVCACCOUNT=NetworkService /ASSYSADMINACCOUNTS=contoso\kim_akers

Mit der Installationsoption /ASSERVERMODE=POWERPIVOT können Sie Analysis Services auch im PowerPivot-Modus für SharePoint installieren. In dem Dialogfeld aus Abbildung 3.1 wird eine solche Möglichkeit allerdings nicht geboten.

Weitere Informationen: Installieren von Analysis ServicesMehr über die Installation von Analysis Services erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/hh231722(SQL.110).aspx.

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Standardmäßig verwendet Analysis Services bei der Installation ein verwaltetes Dienstkonto. Sie können Analysis Services jedoch auch zur Nutzung eines lokalen oder Domänenbenutzer-kontos einrichten.

Wenn Analysis Services im Sicherheitskontext des Anmeldekontos Verbindung mit Netz-werkressourcen aufnehmen muss, erstellen Sie für die Funktion ein Domänenbenutzer-konto. Sie können aber auch das Konto Netzwerkdienst (NetworkService) verwenden. In diesem Fall werden Remoteservern die Anmeldeinformationen des lokalen Computers übergeben. Um Zugriff auf dieses Konto zu gewähren, verwenden Sie das Computerkonto des Hostrechners von Analysis Services.Braucht Analysis Services keine Verbindungen zu externen Netzwerkressourcen, kann die Funktion mithilfe eines lokalen Benutzerkontos, eines Domänenbenutzerkontos, eines virtuellen Kontos oder eines verwalteten Dienstkontos ausgeführt werden.

Am besten ist es, Analysis Services mit einem Konto auszuführen, dem die geringstmöglichen Berechtigungen zugewiesen sind. In Hochsicherheitsumgebungen sollten Sie die Verwendung der Konten LocalService und NetworkService vermeiden, da die Verbindungszeichenfolgen und Kennwörter von Analysis Services entschlüsselt werden können und für das Anmelde-konto der Funktion zugänglich sind.

Bereitstellen und Konfigurieren von Reporting ServicesUm einen reinen Berichtsserver mit einer Instanz von SQL Server Reporting Services (SSRS) im systemeigenen Modus zu installieren, gehen Sie im SQL Server-Installationscenter folgen-dermaßen vor:

1. Öffnen Sie das SQL Server-Installationscenter im Ordner Konfigurationstools.2. Klicken Sie auf Installation und wählen Sie dort Neue eigenständige SQL Server-Installa-

tion oder Hinzufügen von Funktionen zu einer vorhandenen Installation aus. Geben Sie den Speicherort der SQL Server 2012-Installationsdateien an.

3. Klicken Sie auf OK, nachdem die Überprüfung der Setupunterstützungsregeln abgeschlos-sen ist.

4. Klicken Sie auf der Seite Produktupdates auf Weiter.5. Klicken Sie auf der Seite Setupunterstützungsregeln auf Weiter.6. Wählen Sie auf der Seite Installationstyp die Option SQL Server 2012 neu installieren.7. Geben Sie auf der Seite Product Key den Product Key ein.

Weitere Informationen: Analysis Services-KontenMehr über die Konten für Analysis Services erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/en-us/library/ms174905(SQL.110).aspx.

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8. Aktivieren Sie auf der Seite Lizenzbedingungen die Option Ich akzeptiere die Lizenz-bedingungen.

9. Wählen Sie auf der Seite Setuprolle die Option SQL Server-Funktionsinstallation.10. Wählen Sie auf der Seite Funktionsauswahl wie in Abbildung 3.2 gezeigt, Reporting

Services – Systemeigen und Datenbankmoduldienste. Klicken Sie auf Weiter.

Abbildung 3.2 Installieren von Reporting Services

11. Klicken Sie auf der Seite Installationsregeln auf Weiter.12. Geben Sie auf der Seite Instanzkonfiguration einen Namen für die Reporting Services-

Instanz an.13. Klicken Sie auf der Seite Erforderlicher Speicherplatz auf Weiter.14. Überprüfen Sie auf der Seite Serverkonfiguration die Dienstkonten und klicken Sie auf

Weiter.15. Fügen Sie auf der Seite Datenbankmodulkonfiguraton die Benutzer hinzu, die die Rolle

des SQL Server-Administrators übernehmen sollen, und klicken Sie auf Weiter.

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16. Wählen Sie auf der Seite Reporting Services-Konfiguration aus Abbildung 3.3 die Option Installieren und konfigurieren. Diese Option steht nur dann zur Verfügung, wenn die erforderlichen Webserverkomponenten bereits installiert sind.

Abbildung 3.3 Installieren und Konfigurieren von Reporting Services

17. Klicken Sie auf der Seite Fehlerberichterstattung auf Weiter, auf der nächsten Seite eben-falls, und wählen Sie dann Installiern. Klicken Sie auf Schließen, um den Installations-assistenten zu beenden.

Um Reporting Services in der Standardkonfiguration für den systemeigenen Modus an der Befehlszeile zu installieren, verwenden Sie den folgenden Befehl. In diesem Beispiel wird NetworkService als Dienstkonto sowohl für Reporting Services als auch für SQL Server verwendet, die Mitglieder von BUILTIN\Administrators erhalten Systemadministratorzugriff auf SQL Server und die Instanz bekommt den Namen RPTSVR:

PrüfungstippDie Option Installieren und konfigurieren können Sie nur dann auswählen, wenn Sie zuvor die Webserverrolle installiert haben. Außerdem müssen Sie das Datenbankmodul in derselben Instanz installieren.

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 137

setup /q /IAcceptSQLServerLicenseTerms /ACTION=install /FEATURES=SQL,RS,TOOLS /INSTANCENAME=RPTSVR /SQLSYSADMINACCOUNTS="BUILTIN\ADMINISTRATORS" /RSSVCACCOUNT=NetworkService /SQLSVCACCOUNT=NetworkService /AGTSVCACCOUNT=NetworkService /RSSVCSTARTUPTYPE="Manual" /RSINSTALLMODE="DefaultNativeMode"

Wenn Sie mithilfe der Option Installieren und konfigurieren den Konfigurations-Manager für Reporting Services installieren, wird die Funktion automatisch für sie konfiguriert. Installieren Sie dagegen nur die Dateien von Reporting Services, müssen Sie den Konfigurations-Manager für diese Funktion ausführen (siehe Abbildung 3.4), um sie einzurichten.

Abbildung 3.4 Der Konfigurations-Manager für Reporting Services

Weitere Informationen: Reporting ServicesMehr über die Installation von Reporting Services erfahren Sie auf http://msdn.micro-soft.comde-de/library/ms143711(SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten138

Den Konfigurations-Manager für Reporting Services können Sie über das Menü Konfigura-tion starten. Mit diesem Programm können Sie folgende Aufgaben erledigen:

Konfigurieren des Dienstkontos für Reporting ServicesKonfigurieren des Webdienst-URLs. Dazu gehören die Einstellungen für das virtuelle Ver-zeichnis, die IP-Adresse, den TCP-Port, das SSL-Zertifikat und den SSL-Port.Konfigurieren der Berichtsserver-Datenbank und ihrer AnmeldeinformationenKonfigurieren des Berichts-Manager-URLsKonfigurieren der E-Mail-Einstellungen wie Absenderadresse, aktuelle SMTP-Übermitt-lungsmethode und SMTP-ServerEinrichten des Ausführungskontos. Dies ist gewöhnlich ein Domänenkonto mit minimalen Berechtigungen und dient zum Abruf von externen Berichtsdatenquellen, die keine Authentifizierung verlangen, und zur unbeaufsichtigten Verarbeitung von Berichten.Einrichten von Sicherung und Wiederherstellung und Aktualisieren der Verschlüsselungs-schlüssel für Reporting ServicesEinrichten der horizontalen Skalierung

Bereitstellen und Konfigurieren der SharePoint-IntegrationSie können Analysis Services und Reporting Services auch als freigegebene Dienste in einer SharePoint-Farm bereitstellen. Dadurch können Sie Funktionen wie PowerPivot für Microsoft SharePoint und Power View nutzen, einen interaktiven Berichtsdesigner für Reporting Services.

Um Reporting Services, Power View und PowerPivot für SharePoint bereitstellen zu können, müssen Sie die folgenden Produkte installieren:

SharePoint Server 2010 Enterprise Edition mit Service Pack 1SQL Server 2012-DatenbankmodulSQL Server 2012 Reporting Services und Reporting Services-Add-InSQL Server 2012 PowerPivot für SharePoint

Der Hostcomputer muss Mitglied der Domäne sein. Außerdem müssen Sie Domänenbenutzer-konten für die folgenden Dienste einrichten:

SharePoint Web Services und Administrative ServicesReporting ServicesAnalysis Services

Weitere Informationen: Konfiguration von Reporting ServicesMehr über die Konfiguration von Reporting Services erfahren Sie auf http://msdn.micro-soft.com/de-de/library/ms157412(SQL.110).aspx.

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 139

Microsoft Excel ServicesSecure Store ServicesPowerPivot System Service

Das Datenbankmodul von SQL Server 2012 kann ein virtuelles oder ein verwaltetes Dienst-konto nutzen. Um die Integration von SQL Server 2012 in SharePoint 2010 einzurichten, führen Sie die folgenden Schritte durch:

1. Installieren Sie eine Farm mit SharePoint Server 2010 SP1 Enterprise Edition. Wählen Sie Option, die Farm später zu konfigurieren. Führen Sie nicht den Produktkonfigurations-Assistenten von SharePoint 2010 aus. Dadurch können Sie später das SQL Server 2012-Datenbankmodul als Datenbankserver der Farm verwenden.

2. Installieren Sie das SQL Server 2012-Datenbankmodul und PowerPivot für SharePoint (siehe Abbildung 3.5).

Abbildung 3.5 Installieren von SQL Server PowerPivot für SharePoint

3. Übernehmen Sie die vorgegebene Instanz-ID von PowerPivot und schließen Sie den Installationsassistenten von SQL Server 2012 ab.

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4. Erstellen Sie mithilfe des PowerPivot-Konfigurationstools, das im Ordner Konfigurations-tools zur Verfügung steht, die Farm, eine Standard-Webanwendung und eine Stammweb-sitesammlung (siehe Abbildung 3.6).

Abbildung 3.6 Das PowerPivot-Konfigurationstool

5. Wechseln Sie zu Zentralverwaltung, um sich zu vergewissern, dass die Farm betriebs-bereit ist.

6. Führen Sie das Setupprogramm von SQL Server 2012 erneut durch, um Reporting Services und das Reporting Services-Add-In zu installieren und zu konfigurieren.

7. SharePoint-Websiteadministratoren können die SharePoint-Dokumentbibliotheken erwei-tern, um auch BI-Inhaltstypen (Business Intelligence) zu verwenden. Dazu dienen die fol-genden Schritte:a. Klicken Sie in Freigegebene Dokumente oder einer anderen Dokumentbibliothek auf

die Registerkarte Bibliothek und dann auf Bibliothekseinstellungen. Klicken Sie unter Allgemeine Einstellungen auf Erweiterte Einstellungen. Klicken Sie unter Inhaltstypen auf Ja, um die Verwaltung der Inhaltstypen zu ermöglichen.

b. Klicken Sie auf der Registerkarte Bibliothek auf Bibliothekseinstellungen. Klicken Sie unter Inhaltstypen auf Aus vorhandenen Websiteinhaltstypen hinzufügen. Suchen Sie die Inhaltstypgruppe Business Intelligence und fügen Sie BI-Semantikmodellverbin-dung und Berichtsdatenquelle hinzu.

8. SharePoint-Websiteadministratoren können Datenverbindungsdateien erstellen, um Power View zu starten. Dazu müssen Sie eine BI-Semantikmodellverbindung (.bism) oder eine freigegebene Reporting Services-Datenquelle (.rsds) als Datenquelle für Power View anlegen.

Weitere Informationen: SharePoint-IntegrationMehr über die Integration von SharePoint 2010 in SQL Server 2012 erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/hh231671(SQL.110).aspx.

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Konfigurieren der Sicherheit von SQL Server Integration ServicesMit Integration Services können Sie Integration Services-Pakete in SQL Server Management Studio ausführen und zeitlich planen. Integration Services kann nur einmal auf einem Compu-ter installiert werden, selbst wenn dieser Computer mehrere Instanzen beherbergt. Die Instal-lation kann als freigegebene Funktion im SQL Server-Setupassistenten erfolgen, aber auch an der Befehlszeile. Verwenden Sie dazu folgenden Befehl:Setup.exe /q /IAcceptSQLServerLicenseTerms /Action=Install /Features=IS

In früheren Versionen von SQL Server hatten alle Mitglieder der Gruppe Benutzer Zugriff auf die Dienste von Integration Services. In SQL Server 2012 dagegen ist der Dienst standardmäßig abgesichert: Nur Mitglieder der integrierten Gruppe Administratoren können Integration Ser-vices ausführen. Um einzelnen Benutzern Zugriff auf SQL Server Integration Services (SSIS) zu gewähren, müssen Sie das DCOM-Konfigurationstool (dcomcnfg.exe) verwenden. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

1. Führen Sie Dcomdnfg.exe über das Textfeld Programme/Dateien durchsuchen im Start-menü aus.

2. Erweitern Sie die Knoten Komponentendienste, Computer, Arbeitsplatz und DCOM-Konfiguration.

3. Rechtsklicken Sie auf Microsoft SQL Server Integration Services 11.0 und wählen Sie Eigenschaften.

4. Klicken Sie auf der Registerkarte Sicherheit, die Sie in Abbildung 3.7 sehen, im Bereich Start- und Aktivierungsberechtigungen auf Bearbeiten.

5. Fügen Sie Benutzer hinzu und weisen Sie ihnen Berechtigungen zu. Die folgenden Berechtigungen sind möglich:

Lokaler StartRemotestartLokale AktivierungRemoteaktivierung

Schnelltest Welchen Modus müssen Sie bei der Installation von Analysis Services auswählen, wenn Sie OLAP-Datenbanken unterstützen möchten?

AntwortUm OLAP-Datenbanken zu verwenden, müssen Sie Analysis Services im mehrdimen-sionalen und Data-Mining-Modus installieren.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten142

Abbildung 3.7 Einrichten der Berechtigungen für Integration Services mit Dcomcnfg.exe

Verwalten der VolltextindizierungVolltextindizes enthalten Informationen über wichtige Wörter und deren Speicherort innerhalb der Spalten einer Datentabelle. In SQL Server 2012 ist das Volltextmodul kein eigenständiger Dienst, sondern Teil des SQL Server-Prozesses. Für jede Tabelle oder indizierte Sicht kann nur ein Volltextindex erstellt werden. Ein Volltextindex kann bis zu 1024 Spalten umfassen.

In SQL Server Management Studio können Sie Volltextindizes wie folgt erstellen:

1. Rechtsklicken Sie auf die Tabelle, für die Sie den Volltextindex anlegen möchten, und wählen Sie Entwerfen.

2. Klicken Sie im Menü Tabellen-Designer auf Volltextindex, um das gleichnamige Dialog-feld zu öffnen. Klicken Sie auf Hinzufügen und richten Sie die Eigenschaften des Index wie in Abbildung 3.8 ein.

Weitere Informationen: Integration ServicesMehr über Integration Services erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms143731(SQL.110).aspx.

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 143

Abbildung 3.8 Erstellen eines Volltextindex

Statt des Tabellen-Designers können Sie auch wie folgt den Assistenten für die Volltext-indizierung ausführen:

1. Rechtsklicken Sie auf die Tabelle, für die Sie einen Volltextindex anlegen möchten, und wählen Sie Volltextindex und dann Volltextindex definieren. Dadurch wird der Assistent für die Volltextindizierung gestartet.

2. Wählen Sie auf der Seite Index auswählen einen eindeutigen Index für die Tabelle aus.3. Wählen Sie auf der Seite Tabellenspalten auswählen die Spalten aus, die sich für Voll-

textabfragen eignen (siehe Abbildung 3.9).

Abbildung 3.9 Spalten eines Volltextindex

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten144

4. Geben Sie auf der Seite Änderungsnachverfolgung auswählen an, ob Änderungen auto-matisch, manuell oder gar nicht nachverfolgt werden sollen.

5. Auf der Seite Katalog, Indexdateigruppe und Stoppliste auswählen haben Sie die Gele-genheit, einen vorhandenen Volltextkatalog auszuwählen oder einen neuen zu erstellen. Außerdem können Sie die Indexdateigruppe und die Volltext-Stoppliste auswählen. Abbildung 3.10 zeigt, wie Sie einen neuen Katalog namens NEWCATALAOG erstellen.

Abbildung 3.10 Erstellen eines neuen Volltextkatalogs

6. Auf der Seite Auffüllungszeitpläne definieren können Sie einen Zeitplan zum Auffüllen des Volltextkatalogs festlegen.

7. Klicken Sie auf der Seite mit der Übersicht auf Fertig stellen, um den neuen Volltextindex anzulegen.

Um einen Volltextindex für eine Tabelle zu erstellen, können Sie auch die Anweisung CREATE FULLTEXT INDEX verwenden. Das folgende Beispiel zeigt den Code, um dies für die Tabelle Production.ProductReview in der Datenbank AdventureWorks2012 zu tun. Dabei werden die Spalten ReviewerName, Email Address und Comments des vorhandenen eindeutigen Index PK_ProductReview_ProductReviewID verwendet und der neue Volltextkatalog production_catalog erstellt.USE AdventureWorks2012;GOCREATE FULLTEXT CATALOG production_catalog;GOCREATE FULLTEXT INDEX ON Production.ProductReview

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 145

( ReviewerName, EmailAddress, Comments ) KEY INDEX PK_ProductReview_ProductReviewID ON production_catalog; GO

Um einen Volltextindex zu löschen, rechtsklicken Sie auf die zugehörige Tabelle, wählen Volltextindex und dann Volltextindex löschen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Anweisung DROP FULLTEXT INDEX zu verwenden. Beispielsweise können Sie den im vorherigen Beispiel erstellten Index mit der folgenden Abfrage entfernen:DROP FULLTEXT INDEX ON Production.ProductReview

Einrichten von FILESTREAMFILESTREAM versetzt SQL Server-gestützte Anwendungen in die Lage, unstrukturierte Daten wie Bilder und Dokumente im Dateisystem des Hostcomputers zu speichern. Um FILESTREAM nutzen zu können, müssen Sie eine Datenbank so erstellen oder ändern, dass sie eine besondere Art von Dateigruppe umfasst. Anschließend erstellen oder ändern Sie die Tabellen so, dass sie Spalten vom Typ varbinary(max) mit dem Attribut FILESTREAM ver-wenden können.

Setzen Sie FILESTREAM unter den folgenden Umständen ein:

Wenn Sie Objekte speichern möchten, die größer als 1 MB sind. Der herkömmliche Grenz-wert von 2 GB für varbinary(max) gilt nicht für BLOBs (Binary Large Objects), die im Dateisystem gespeichert sind.Ein schneller Lesezugriff ist wichtig.

Verwenden Sie für Objekte, die kleiner als 1 MB sind, den BLOB-Datentyp varbinary (max). Wenn Sie eine 32-Bit-Version von SQL Server 2012 auf einem 64-Bit-Betriebssystem ausfüh-ren, können Sie FILESTREAM nicht aktivieren.

Führen Sie folgende Schritte aus, um FILESTREAM einzuschalten:

1. Öffnen Sie den SQL Server-Konfigurations-Manager im Ordner Konfigurationstools.2. Klicken Sie auf SQL Server-Dienste, und rechtsklicken Sie dann auf der rechten Seite des

Fensters auf die Instanz, auf der Sie FILESTREAM aktivieren möchten, und zeigen Sie ihre Eigenschaftenseite an.

Weitere Informationen: VolltextindizesMehr über Volltextindizes erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/cc879306(v=SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten146

3. Aktivieren Sie auf der Registerkarte FILESTREAM das Kontrollkästchen FIELSTREAM für Transact-SQL-Zugriff aktivieren. In diesem Dialogfeld können Sie auch FILESTREAM für den E/A-Datenzugriff aktivieren und den Remoteclientzugriff auf FILESTREAM-Daten zulassen (siehe Abbildung 3.11).

Abbildung 3.11 Aktivieren von FILESTREAM

4. Führen Sie in SQL Server Management Studio die folgende Abfrage aus:EXEC sp_configure filestream_access_level, 2RECONFIGURE

5. Starten Sie den SQL Server-Dienst der Instanz, auf der Sie FILESTREAM aktiviert haben, im SQL Server-Konfigurations-Manager neu.

6. Erstellen Sie eine FILESTREAM-Dateigruppe für die Datenbank. Um beispielsweise die FILESTREAM-Dateigruppe FileStreamFileGroup für die Datenbank Litware2012 anzu-legen, verwenden Sie folgende Abfrage:USE masterGOALTER DATABASE Litware2012 ADD

Hinweis: filestream_access_levelWenn Sie filstream_access_level auf 0 setzen, wird der FILESTREAM-Zugriff deaktiviert. Die Einstellung 1 lässt nur den Transact-SQL-Zugriff zu, Einstellung 2 erlaubt Transact-SQL und Win32-Streaming.

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 147

FILEGROUP FileStreamFileGroup CONTAINS FILESTREAM;GO

7. Fügen Sie der FILESTREAM-Dateigruppe FILESTREAM-Dateien hinzu, indem Sie einen Ordner angeben, der noch nicht existiert. Um beispielsweise das Verzeichnis C:\FSTRM zu erstellen und mit der FILESTREAM-Datei FileStrmFile in der FILESTREAM-Datei-gruppe FileStreamFileGroup für die Datenbank Litware2012 zu erstellen, verwenden Sie folgende Abfrage:USE masterGOALTER DATABASE Litware2012 ADD FILE (NAME = FileStrmFile,FILENAME = 'C:\FSTRM'TO FILEGROUP FileStreamFileGroup

Konfigurieren von FileTablesFileTables sind eine besondere Form von Tabelle, mit der Sie Dateien und Dokumente innerhalb von SQL Server 2012 speichern können. Diese Dateien und Dokumente sind von Windows-Anwendungen aus zugänglich, als wären sie ganz normal im Dateisystem abgelegt. So können Sie Dateien und Ordner beispielsweise mit der Maus in Windows Explorer in die FileTable hin-einziehen und auf ebensolche Weise auch wieder daraus entfernen.

Eine FileTable weist folgende Eigenschaften auf:

Eine FileTable stellt eine Hierarchie von Dateien und Verzeichnissen bereit.Jede Zeile in einer FileTable steht für eine Datei oder ein Verzeichnis.Jede Zeile enthält die folgenden Elemente:

Eine FILESTREAM-Spalte für Streaming-Daten und den global eindeutigen Bezeich-ner (GUID) file_id.Die Spalten path_locator und parent_path_locator, die die Datei- und die Verzeichnis-hierarchie angeben.Zehn Dateiattribute, darunter das Erstell- und das Änderungsdatum.Eine Typspalte, die die Volltext- und die semantische Suche ermöglicht.

FileTables können mit normalen Transact-SQL-Abfragen aktualisiert werden.

Weitere Informationen: FILESTREAMMehr über FILESTREAM erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/gg471497(SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten148

Führen Sie folgende Schritte aus, um die FileTable-Funktion zu aktivieren:

1. Aktivieren Sie FILESTREAM in der Instanz. Dazu können Sie folgende Anweisung ver-wenden:EXEC sp_configure filestream_access_level, 2RECONFIGURE

2. Aktivieren Sie in der Datenbank den Nichttransaktionszugriff. Das können Sie beim Erstellen einer Datenbank mit der Anweisung CREATE DATABASE tun, indem Sie die Option FILESTREAM NON_TRANSACTED_ACCESS angeben:CREATE DATABASE DatenbanknameWITH FILESTREAM ( NON_TRANSACTED_ACCESS = FULL, DIRECTORY_NAME = N'dir_name')

Bei einer bestehenden Datenbank verwenden Sie die Anweisung ALTER DATABASE mit der Option SET FILESTREAM:ALTER DATABASE DatenbanknameSET FILESTREAM (NON_TRANSACTED_ACCESS = FULL, DIRECTORY_NAME = N'directory_name')

3. Geben Sie in der Datenbank ein Verzeichnis für FileTables an, falls Sie das nicht schon bei der Einrichtung des Nichttransaktionszugriffs getan haben. Den Verzeichnisnamen können Sie mit der Option SET FILESTREAM der Anweisung ALTER DATABASE ändern, aber auch auf der Seite Optionen des Dialogfelds Datenbankeigenschaften aus Abbildung 3.12.

Um in SQL Server Management Studio eine FileTable zu erstellen, rechtsklicken Sie auf den Knoten Tabellen und wählen Neue FileTable. Dadurch wird ein Fenster mit einer Transact-SQL-Skriptvorlage geöffnet, die Sie ändern können. FileTables können Sie auch mit der Anweisung CREATE TABLE anlegen, indem Sie die Option AS FILETABLE angeben. Um beispielsweise die neue FileTable DocStore zu erstellen, verwenden Sie folgende Abfrage:CREATE TABLE DocStore as FileTable;GO

Das Erstellen von FileTables unterliegt folgenden Bedingungen:

Bereits vorhandene Tabellen lassen sich nicht in FileTables umwandeln.Sie müssen auf Datenbankebene ein übergeordnetes Verzeichnis angegeben haben.Es muss eine gültige FILESTREAM-Dateigruppe vorhanden sein. Wenn Sie keine Datei-gruppe angeben, wird die FILESTREAM-Standarddateigruppe verwendet.Beim Erstellen der Tabelle können Sie keine Tabelleneinschränkungen angeben. Sie kön-nen sie aber anschließend hinzufügen.In der Datenbank tempdb können keine FileTables angelegt werden.

FileTables haben ein vordefiniertes, festes Schema, sodass es nicht möglich ist, Spalten hinzu-zufügen oder zu ändern. Sie können jedoch benutzerdefinierte Indizes, Trigger und Einschrän-kungen hinzufügen. Wenn Sie eine FileTable löschen, werden auch das Verzeichnis und die darin enthaltenen Unterverzeichnisse entfernt.

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 149

Abbildung 3.12 Festlegen des Verzeichnisses für FileTables

Übung: Installieren von Analysis Services und Reporting ServicesIn dieser Übung stellen Sie zwei Instanzen von Analysis Services in unterschiedlicher Konfi-guration sowie eine Instanz von Reporting Services bereit.

Übung 1: Installieren von Analysis ServicesIn dieser Übung installieren Sie zwei Instanzen von Analysis Services, die erste im multidimen-sionalen und Data-Mining-Modus, die zweite im tabellarischen Modus. Führen Sie dazu die fol-genden Schritte aus:

1. Melden Sie sich mit dem Benutzerkonto Contoso\Kim_Akers an SQL-A an.

Weitere Informationen: FileTablesMehr über FileTables erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ff929144(SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten150

2. Installieren Sie an der Befehlszeile eine neue Instanz von Analysis Services auf Server SQL-A mit folgenden Eigenschaften:

Installationsmodus: Mehrdimensionaler und Data-Mining-ModusInstanzname: ASMultiDienstkonto für Analysis Services: NetworkServiceServeradministrator für Analysis Services: contoso\kim_akers

3. Installieren Sie an der Befehlszeile eine weitere Instanz von Analysis Services auf Server SQL-A mit folgenden Eigenschaften:

Installationsmodus: Tabellarischer ModusInstanzname: ASTabularDienstkonto für Analysis Services: NetworkServiceServeradministrator für Analysis Services: contoso\kim_akers

Übung 2: Installieren von Reporting ServicesIn dieser Übung installieren Sie mit Windows PowerShell die Webserverrolle, auf die Repor-ting Services zurückgreift, und stellen dann an der Befehlszeile eine neue Reporting Services-Instanz bereit. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

1. Öffnen Sie eine PowerShell-Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten und führen Sie folgenden Befehl aus:Import-module ServerManager

2. Führen Sie den folgenden Befehl aus:Add-WindowsFeature Web-Server -IncludeAllSubFeature

3. Installieren Sie an der Befehlszeile eine neue Instanz von Reporting Services. Verwenden Sie dabei die folgenden Optionen, sodass es nicht mehr erforderlich ist, die Instanz nach der Installation mit dem Konfigurations-Manager für Reporting Services einzurichten:

Installieren Sie Datenbankmoduldienste, Reporting Services und Tools.Nennen Sie die Instanz RPTSVR.Verwenden Sie NetworkService als Dienstkonto für Reporting Services, SQL Server und den SQL Server-Agent.Richten Sie Reporting Services für den manuellen Start ein.Verwenden Sie den standardmäßigen Installationsmodus von Reporting Services im systemeigenen Modus.Nehmen Sie für die Systemadministratorkonten von SQL Server die Gruppe BUILTIN\Administrators.

4. Öffnen Sie nach Abschluss der Installation den Konfigurations-Manager für Reporting Services und vergewissern Sie sich, dass Reporting Services korrekt bereitgestellt und der Dienst gestartet wurde.

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Lektion 1: Konfigurieren zusätzlicher SQL Server-Komponenten 151

Zusammenfassung der LektionEine Analysis Services-Instanz im mehrdimensionalen und Data-Mining-Modus unter-stützt OLAP-Datenbanken.Eine Analysis Services-Instanz im tabellarischen Modus unterstützt die neue Funktion der tabellarischen Modellierung.Wenn Sie nur die Dateien für Reporting Services bereitstellen, müssen Sie anschließend den Konfigurations-Manager für Reporting Services ausführen.Mit FILESTREAM können Sie BLOB-Objekte im Dateisystem speichern.FileTables sind Tabellen einer besonderen Art, in denen Sie Dateien und Verzeichnisse direkt in der Datenbank speichern können, wobei sie jedoch trotzdem über das Windows-Dateisystem zugänglich sind. Die Möglichkeiten von Analysis Services und Reporting Services können durch die Kom-bination mit SharePoint erweitert werden.Die Sicherheit von Integration Services können Sie mit dem DCOM-Konfigurationstool einrichten.

Lernzielkontrolle Beantworten Sie die folgenden Fragen, um zu prüfen, wie gut Sie den Stoff aus dieser Lektion beherrschen. Antworten auf diese Fragen und Erklärungen darüber, warum eine bestimmte Antwort falsch oder richtig ist, finden Sie im Abschnitt »Antworten« am Ende dieses Kapitels.

1. Welches Programm setzen Sie ein, um Benutzern Zugriff auf Integration Services zu gewähren?a. SQL Server Management Studiob. SQL Server-Konfigurations-Managerc. SQL Server-Datentoolsd. DCOM-Konfigurationstool (Dcomcnfg.exe)

2. Mit welchem Programm ändern Sie das Ausführungskonto von Reporting Services?a. SQL Server Management Studiob. Konfigurations-Manager für Reporting Servicesc. SQL Server-Konfigurations-Managerd. SQL Server-Installationscenter

3. Wie viele Volltextindizes können Sie für eine partitionierte Tabelle höchstens einrichten?a. 1b. 32c. 1024d. 2048

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten152

4. Welche der folgenden Schritte müssen Sie durchführen, um FILESTREAM auf einer SQL Server 2012-Instnaz mit Datenbankmodul und Analysis Services zu aktivieren? (Die voll-ständige Lösung besteht aus mehreren Antworten. Wählen Sie zwei aus.)a. Bearbeiten Sie die Eigenschaften des SQL Server-Dienstes im SQL Server-Konfigura-

tions-Manager.b. Bearbeiten Sie die Eigenschaften des Analysis Services-Dienstes im SQL Server-Kon-

figurations-Manager.c. Führen Sie sp_configure filestream_access_level, 2 aus.d. Führen Sie sp_configure filestream_access_level, 0 aus.

Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von DatenbankenHäufig sind Datenbankadministratoren dafür verantwortlich, die Datenbank-Infrastruktur einzurichten und zu verwalten. Dazu gehören z.B. der Speicherort der Datenbankdateien oder die Datenbankverschlüsselung, die sich direkt auf die Benutzer der Datenbank auswirken. In dieser Lektion geht es um die Verwaltung und Konfiguration der Eigenschaften von Datenbank: Dateigruppen, Standardisierung von Datenbanken, eigenständige Datenbanken, Datenkompri-mierung, transparente Datenverschlüsselung, Partitionierung, Verwaltung von Protokolldateien und Befehle der Datenbankkonsole.

Entwerfen und Verwalten von DateigruppenJede Datenbank hat eine primäre Dateigruppe. Sie enthält die primäre Datendatei und alle sekundären Dateien, die Sie keinen anderen Dateigruppen zugewiesen haben. Auch die Sys-temtabellen sind in der primären Dateigruppe untergebracht. Es gibt verschiedene Gründe, um Dateigruppen zur gemeinsamen Speicherung von Datendateien zu erstellen, beispielsweise die Gliederung der Daten, die Verwaltung oder die räumliche Aufteilung. Sekundäre Daten-dateien weisen die Endung .ndf auf. Diese Dateien können Sie verschiedenen Dateigruppen

Nach dieser Lektion werden Sie in der Lage sein, die folgenden Aufgaben auszuführen:Entwerfen und Verwalten von DateigruppenStandardisieren und Konfigurieren von DatenbankenImplementieren und Konfigurieren eigenständiger DatenbankenEinrichten der DatenkomprimierungVerwalten der transparenten DatenverschlüsselungEinrichten der Tabellen- und IndexpartitionierungVerwalten des Wachstums von ProtokolldateienVerwenden von Befehlen der Datenbankkonsole

Veranschlagte Zeit für die Lektion: 60 Minuten

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 153

zuweisen. Dabei können sekundäre Datendateien, die auf verschiedenen Volumes unterge-bracht sind, ein und derselben Dateigruppe angehören.

Wenn Sie eine Tabelle oder einen Index erstellen, können Sie angeben, welche Dateigruppe genutzt werden soll. Enthält eine Dateigruppe mehr als eine Datei, schreibt das Datenbank-modul die Daten gleichmäßig in alle Dateien. Die genaue Verteilung hängt davon ab, wie viel Platz in den einzelnen Dateien frei ist.

Hinzufügen von neuen DateigruppenIn SQL Server Management Studio können Sie einer Datenbank wie folgt eine neue Datei-gruppe hinzufügen:

1. Rechtsklicken Sie in SQL Server Management Studio auf die gewünschte Datenbank und wählen Sie Eigenschaften.

2. Klicken Sie auf der Seite Dateigruppen auf Hinzufügen und geben Sie den Namen der neuen Dateigruppe ein (siehe Abbildung 3.13).

Abbildung 3.13 Hinzufügen einer Dateigruppe

Weitere Informationen: DateigruppenMehr über Dateigruppen erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms189563(SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten154

3. Auf der Seite Dateien des Dialogfelds Datenbankeigenschaften können Sie der Datei-gruppe neue Dateien hinzufügen.

Sie können auch die Anweisung ALTER DATABASE mit der Option ADD FILEGROUP verwenden, um einer Datenbank Dateigruppen hinzuzufügen. Um der Datenbank Adventure-Works2012 beispielsweise die Dateigruppe Tertiary hinzuzufügen, verwenden Sie folgende Abfrage:USE [master]GOALTER DATABASE [AdventureWorks2012] ADD FILEGROUP [Tertiary]GO

Verschieben eines Index in eine andere DateigruppeUm einen Index in SQL Server Management Studio in eine andere Dateigruppe oder ein ande-res Partitionsschema zu verschieben, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Rechtsklicken Sie in SQL Server Management Studio auf den Index, den Sie verschieben möchten, und wählen Sie Eigenschaften.

2. Wählen Sie auf der Seite Speicher im Dropdownmenü Dateigruppe die Dateigruppe aus, zu der Sie den Index verschieben möchten (siehe Abbildung 3.14).

Abbildung 3.14 Verschieben eines Index

Zum Verschieben von Indizes gelten folgende Bedingungen:

In SQL Server Management Studio ist es nicht möglich, Indizes zu verschieben, die mit einer UNIQUE- oder PRIMARY KEY-Einschränkung erstellt wurden. Hierzu müssen Sie die Anweisung CREATE INDEX mit der Option DROP_EXISTING=ON verwenden.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 155

Ist die Tabelle oder der Index partitioniert, müssen Sie das Partitionsschema auswählen, in das der Index verschoben werden soll.Gruppierte Indizes können Sie nur online verschieben, wobei der Benutzerzugriff während des Vorgangs gestattet ist.

Um einen Index mit Transact-SQL zu verschieben, verwenden Sie die Anweisung CREATE INDEX mit der Option DROP_EXISTING=ON und geben die Zieldateigruppe an.

Konfigurieren und Standardisieren von DatenbankenDie Konfiguration von Datenbanken können Sie standardisieren, indem Sie Einstellungen wie das automatische Schließen, die automatische Verkleinerung oder das Wiederherstellungs-modell in der Systemdatenbank model vornehmen. Wie Sie in Kapitel 2 gelernt haben, dient model als Vorlage für alle neuen Datenbanken, die Sie in der Instanz erstellen. Die Eigenschaf-ten der Datenbank model können Sie wie in Abbildung 3.15 gezeigt in SQL Server Manage-ment Studio bearbeiten, aber auch mit der Anweisung ALTER DATABASE.

Abbildung 3.15 Eigenschaften der Datenbank model

Weitere Informationen: Verschieben von IndizesMehr über das Verschieben von Indizes in andere Dateigruppen erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms175905(SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten156

Grundlagen von eigenständigen DatenbankenEigenständige Datenbanken enthalten sämtliche Einstellungen und Metadaten, die zu ihrer Definition erforderlich sind. Es bestehen keine Konfigurationsabhängigkeiten von der Instanz des Datenbankmoduls, auf der sie bereitgestellt sind. Benutzer können daher Verbindung mit einer eigenständigen Datenbank aufnehmen, ohne sich am Datenbankmodul zu authentifizie-ren. Ein Vorteil eigenständiger Datenbanken besteht darin, dass Sie sie auf einfache Weise zu anderen Instanzen oder zu SQL Server 2012 Azure verschieben können. Da alle Konfigura-tionseinstellungen in der Datenbank selbst enthalten sind, können die Besitzer der Datenbank diese Einstellungen verwalten.

SQL Server 2012 unterstützt neben eigenständigen auch teilweise eigenständige Datenbanken, die nicht vollständig unabhängig, aber schon sehr stark von der Instanz des Datenbankmoduls getrennt sind. Dabei handelt es sich um eine Übergangsform zu eigenständigen Datenbanken.

In der SQL Server 2012-Implementierung von teilweise eigenständigen Datenbanken ist Fol-gendes nicht möglich:

Nummerierte ProzedurenSchemagebundene Objekte, die von integrierten Funktionen mit Sortierungsänderungen abhängig sindEine Änderung der Bindung als Ergebnis einer Sortierungsänderung, einschließlich Ver-weisen auf Objekte, Spalten, Symbole oder TypenReplikation, Erfassung von Änderungsdaten und Änderungsablaufverfolgung

In den Sichten sys.dm_db_uncontained_entities und sys.sql_modules (Transact-SQL) finden Sie Informationen über die nicht eigenständigen Objekte und Funktionen. Damit können Sie den Grad der Eigenständigkeit von Anwendungen ermitteln und herausfinden, welche Objekte oder Funktionen Sie beim Übergang zu einer vollständig eigenständigen Datenbank ersetzen oder ändern müssen. Sie sollten auch das Ereignis database_uncontained_usage beobachten, um zu bestimmen, ob in einer Datenbank nicht eigenständige Funktionen genutzt werden.

Die Verwendung eigenständiger Datenbanken ermöglichen Sie in SQL Server Management Studio auf der Seite Erweitert der Eigenschaften einer Instanz. Setzen Sie dort die Option Eigenständige Datenbanken aktivieren auf True, wie Sie in Abbildung 3.16 sehen.

In Transact-SQL verwenden Sie für diesen Zweck folgende Abfrage:sp_configure 'contained database authentication', 1;GORECONFIGURE ;GO

Weitere Informationen: Die Datenbank »model«Mehr über die Datenbank model erfahren Sie unter http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms186388.aspx.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 157

Abbildung 3.16 Aktivieren eigenständiger Datenbanken

Um eine Datenbank in eine vollständig oder teilweise eigenständige Datenbank umzuwandeln, bearbeiten Sie in SQL Server Management Studio ihre Eigenschaften. Ändern Sie auf der Seite Optionen den Einschlusstyp in Teilweise oder Vollständig (siehe Abbildung 3.17).

Nachdem Sie die Möglichkeit der Eigenständigkeit innerhalb der Datenbankinstanz aktiviert haben, können Sie einzelne Datenbanken mit der Option SET CONTAINMENT der Anwei-sung ALTER DATABASE eigenständig machen. Um beispielsweise aus AdventureWorks2012 eine teilweise eigenständige Datenbank zu machen, verwenden Sie folgende Abfrage:USE [master]GOALTER DATABASE [AdventureWorks2012] SET CONTAINMENT = PARTIALGO

Weitere Informationen: Teilweise eigenständige DatenbankenMehr über teilweise eigenständige Datenbanken erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ff929071(SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten158

Abbildung 3.17 Einschlusstyp von Datenbanken

DatenkomprimierungDurch die Zeilen- und Seitenkomprimierung von Tabellen und Indizes können Sie die Größe einer Datenbank verringern und somit Speicherplatz sparen. Als Nachteil wird dadurch jedoch die CPU-Nutzung erhöht, da die Daten komprimiert und bei jedem Zugriff wieder entkompri-miert werden müssen. Für Systemtabellen ist eine Datenkomprimierung nicht möglich. Außer-dem steht diese Funktion nur in der Enterprise und der Developer Edition von SQL Server 2012 zur Verfügung.

Folgende Elemente lassen sich komprimieren:

Gruppierte TabellenHeap-Tabellen (ein Heap ist eine Tabelle ohne gruppierten Index)Nicht gruppierte IndizesIndizierte SichtenEinzelne Partitionen einer partitionierten Tabelle oder eines partitionierten Index

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 159

In SQL Server 2012 gibt es drei Formen der Datenkomprimierung: die Zeilen-, die Unicode- und die Seitenkompirmierung.

ZeilenkomprimierungBei der Zeilenkomprimierung werden wirkungsvollere Speicherformate für Daten fester Länge verwendet. Dabei wird mithilfe der folgenden Vorgehensweisen Platz gespart:

Numerische und CHAR-Datentypen fester Länge werden gespeichert wie Datentypen variabler Länge.NULL- und Null-Werte werden nicht gespeichert.Die Metadaten werden auf das Nötigste für die Datenspeicherung reduziert

Durch die Zeilenkomprimierung wird zwar die Menge an Platz verringert, den die Daten brau-chen, doch bietet diese Vorgehensweise nicht die Verbesserungen der Speicherplatzanforde-rungen, die sich bei der Seitenkomprimierung ergeben. Der Vorteil der Zeilenkomprimierung besteht darin, dass sie weniger CPU-Ressourcen benötigt als die Seitenkomprimierung. Um die Zeilenkomprimierung für eine Tabelle durchzuführen, verwenden Sie folgende Syntax:ALTER TABLE Tabellenname REBUILD WITH (DATA_COMPRESSION=ROW)

Um beispielsweise alle Partitionen der Tabelle Sales.Customer aus der Datenbank AdventureWorks2012 mithilfe der Zeilenkomprimierung neu zu erstellen, verwenden Sie fol-gende Abfrage:USE [AdventureWorks2012]ALTER TABLE [Sales].[Customer] REBUILD PARTITION = ALLWITH (DATA_COMPRESSION = ROW)

Zur Einrichtung eines Index mit Zeilenkomprimierung verwenden Sie folgende Syntax:ALTER INDEX Indexname ON Tabellenname REBUILD PARTITION ALL WITH (DATA_COMPRESSION=ROW)

Weitere Informationen: HeapsMehr über Heaps erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/hh213609(v=SQL.110).aspx.

Weitere Informationen: ZeilenkomprimierungMehr über die Zeilenkomprimierung erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/cc280576(v=sql.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten160

Unicode-KomprimierungMithilfe der Unicode-Komprimierung kann das Datenbankmodul Unicode Werte in seiten- oder zeilenkomprimierten Objekten komprimieren. Diese Art der Komprimierung kann für die Datentypen nchar(n) und nvarchar(n) fester Länge verwendet werden. Sie wird automatisch eingesetzt, wo es angemessen ist, sofern die Zeilen- und die Seitenkomprimierung aktiviert sind.

SeitenkomprimierungBei der Seitenkomprimierung werden wiederholte Werte und gängige Präfixe nur einmal gespeichert. Anschließend werden Verweise auf diese Werte von einer anderen Stelle inner-halb der Tabelle aus verwendet. Wird für eine Tabelle die Seitenkomprimierung durchgeführt, so werden auch die Techniken der Zeilenkomprimierung angewandt. Dabei werden folgende Richtlinien befolgt:

Die Zeilenkomprimierung wird angewandt, um so viele Zeilen wie möglich auf einer Seite zu speichern.Es wird eine Spaltenpräfixkomprimierung durchgeführt, indem sich wiederholende Daten-muster durch Verweise ersetzt werden. Diese Daten werden im Seitenheader gespeichert.Die Wörterbuchkomprimierung sucht nach sich wiederholenden Werten und speichert diese Informationen ebenfalls im Seitenheader.

Wie groß die Vorteile der Seitenkomprimierung sind, hängt von der Art der komprimierten Daten ab. Daten mit einer größeren Menge an sich wiederholenden Werten werden stärker komprimiert als Daten mit einem größeren Anteil an eindeutigen Werten. Zur Anwendung der Seitenkomprimierung dient folgende allgemeine Syntax:ALTER TABLE Tabellenname REBUILD WITH (DATA_COMPRESSION=PAGE)

Um beispielsweise alle Partitionen der Tabelle Sales.Customer aus der Datenbank AdventureWorks2012 mithilfe der Seitenkomprimierung neu zu erstellen, verwenden Sie fol-gende Abfrage:USE [AdventureWorks2012]ALTER TABLE [Sales].[Customer] REBUILD PARTITION = ALLWITH(DATA_COMPRESSION = PAGE)

Zur Einrichtung eines Index mit Seitenkomprimierung verwenden Sie folgende Syntax:ALTER INDEX Indexname ON Tabellenname REBUILD PARTITION ALL WITH (DATA_COMPRESSION=PAGE)

Weitere Informationen: Unicode-KomprimierungMehr über die Unicode-Komprimierung erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ee240835(SQL.110).aspx.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 161

Partitionierte Tabellen und Indizes lassen sich partitionsweise komprimieren. Wenn Sie eine Partition mit der Anweisung ALTER PARTITION aufteilen, erbt die neue Partition die Daten-komprimierungseigenschaften der ursprünglichen. Die Vereinigung zweier Partitionen erhält die Komprimierungseigenschaften der Zielpartition.

Durch die Komprimierung können zwar mehr Zeilen auf einer Seite gespeichert werden, aller-dings ändert sich dadurch nicht die maximale Anzahl der Zeilen einer Tabelle oder eines Index. Wenn die maximale Zeilengröße und der Komprimierungsoverhead 8060 Byte über-steigen, kann die Komprimierung für eine Tabelle nicht aktiviert werden.

Die standardmäßige Komprimierungseinstellung für Indizes lautet NONE. Um eine andere Einstellung zu verwenden, müssen Sie sie beim Erstellen des Index angeben. Nicht gruppierte Indizes erben nicht die Komprimierungseigenschaften der zugehörigen Tabelle, gruppierte Indizes eines Heaps dagegen übernehmen dessen Komprimierungsstatus.

Die Datenkomprimierung erfolgt nur an der Quelle. Wenn Sie also Daten aus einer kompri-mierten Quelle exportieren, gibt SQL Server sie im unkomprimierten Zeilenformat aus. Beim Import in eine Tabelle, für die die Komprimierung aktiviert ist, werden unkomprimierte Daten komprimiert.

Die Komprimierung von Tabellen und Indizes können Sie mit den bereits gezeigten Transact-SQL-Anweisungen und mit dem Datenkomprimierungs-Assistenten von SQL Server Manage-ment Studio durchführen. Der Assistent erlaubt es Ihnen auch, die Komprimierung wieder zu entfernen. Um die Komprimierungseinstellungen für Tabellen und Indizes mithilfe des Assis-tenten zu ändern, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Rechtsklicken Sie in SQL Server Management Studio auf die gewünschte Tabelle bzw. den Index, wählen Sie Speicher und dann Komprimierung verwalten.

2. Klicken Sie auf der Seite Willkommen beim Datenkomprimierungs-Assistenten auf Weiter.3. Auf der Seite Komprimierungstyp auswählen aus Abbildung 3.18 können Sie entweder

festlegen, dass für alle Partitionen dieselbe Art der Komprimierung verwendet wird, oder partitionsweise die Zeilen- (Row), die Seiten- (Page) oder gar keine Komprimierung (None) auswählen. Klicken Sie auf Berechnen, um den Unterschied zwischen dem jetzi-gen Speicherplatzbedarf und dem der komprimierten Version zu bestimmen.

Weitere Informationen: SeitenkomprimierungMehr über die Seitenkomprimierung erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/cc280464(v=sql.110).aspx.

Weitere Informationen: DatenkomprimierungMehr über die Datenbankomprimierung erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/cc280449(v=sql.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten162

Abbildung 3.18 Der Datenkomprimierungs-Assistent

4. Legen Sie auf der Seite Ausgabeoption auswählen fest, ob ein Skript erstellt, die Opera-tion sofort ausgeführt oder nach Zeitplan erledigt werden soll. Klicken Sie auf Weiter und dann auf Fertig stellen, um den Assistenten abzuschließen.

Abschätzen der Platzeinsparung durch die KomprimierungDie beste Möglichkeit, um die Vorteile der Komprimierung bei einem bestimmten Objekt zu bestimmen, besteht darin, die gespeicherte Prozedur sp_estimate_data_compression_savings auszuführen. Wie groß die Einsparungen sind, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. der Einma-ligkeit der Daten. Die gespeicherte Prozedur sp_estimate_data_compression_savings steht nur in SQL Server 2012 Enterprise Edition zur Verfügung.

Sie weist folgende Syntax auf:sp_estimate_data_compression_savings[ @schema_name = ] 'Schemaname', [ @object_name = ] 'Objektname', [@index_id = ] Index-ID,[@partition_number = ] Partitionsnummer, [@data_compression = ] 'Komprimierungsart'

Weitere Informationen: Der Datenkomprimierungs-AssistentMehr über den Datenkomprimierungs-Assistenten erfahren Sie auf http://msdn.micro-soft.com/de-de/library/hh710070#SSMSProcedure.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 163

Um beispielsweise die Auswirkung der Zeilenkomprimierung auf die Tabelle HumanResour-ces.Employee der Datenbank AdventureWorks2012 zu bestimmen, führen Sie folgende Trans-act-SQL-Anweisung aus:USE AdventureWorks2012;GOEXEC sp_estimate_data_compression_savings 'HumanResources', 'Employee', NULL, NULL, 'ROW';GO

Wollen Sie für dieselbe Tabelle die Platzersparnis durch die Seitenkomprimierung ermitteln, verwenden Sie folgende Anweisung:USE AdventureWorks2012;GOEXEC sp_estimate_data_compression_savings 'HumanResources', 'Employee', NULL, NULL, 'PAGE';GO

Verschlüsseln von Datenbank mit transparenter DatenverschlüsselungMit der transparenten Datenverschlüsselung (Transparent Data Encryption, TDE) können Sie ganze Datenbanken verschlüsseln. TDE schützt die Datenbank für den Fall, dass nicht autori-sierte Dritte Zugriff auf die Festplatte oder auf Sicherungsdateien mit der Datenbank erhalten. Durch diese Funktion wird die Datenbank mit einem Datenbankverschlüsselungsschlüssel (Database Encryption Key, DEK) verschlüsselt, der im Boot-Eintrag der Datenbank abgelegt wird. Der DEK wiederum ist durch den Datenbankhauptschlüssel geschützt, und dieser durch den Diensthauptschlüssel. Auf Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2 können Sie auch das gesamte Volume mit der BitLocker-Laufwerksverschlüsselung verschlüsseln. Dabei ist allerdings nicht für eine Verschlüsselung der Datenbanksicherungen gesorgt.

Um eine Datenbank mit TDE zu verschlüsseln, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Erstellen Sie den Verschlüsselungs-Hauptschlüssel.2. Erstellen Sie ein Zertifikat, das vom Hauptschlüssel geschützt wird.3. Erstellen Sie einen DEK und schützen Sie ihn mit dem Zertifikat.4. Verschlüsseln Sie die Datenbank.

Weitere Informationen: sp_estimate_data_compression_savingsMehr über die Bestimmung der Platzersparnis durch die Komprimierung erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/cc280574(v=sql.110).aspx.

Hinweis: TDE und tempdbWenn für irgendeine Datenbank der Instanz TDE eingesetzt wird, ist auch die Systemdaten-bank tempdb verschlüsselt.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten164

Der erste Schritt beim Anwenden von TDE besteht darin, mit der Anweisung CREATE MAS-TER KEY ENCRYPTION BY PASSWORD einen Verschlüsselungs-Hauptschlüssel zu erstellen. Beispielsweise können Sie dazu folgende Abfrage verwenden:USE master;GOCREATE MASTER KEY ENCRYPTION BY PASSWORD = '<Passwort für Hauptschlüssel>';GO

Nachdem Sie den Verschlüsselungs-Hauptschlüssel erstellt haben, müssen Sie als Nächstes das Zertifikat anlegen, das zur Verschlüsselung der Datenbank eingesetzt wird. Hierzu ver-wenden Sie die Anweisung CREATE CERTIFICATE. Um beispielsweise ein Zertifikat mit dem Namen ServerCertificate und dem Antragstellernamen Server Certificate zu erstellen, führen Sie folgende Abfrage aus:CREATE CERTIFICATE ServerCertificate WITH SUBJECT = 'Server Certificate';GO

Sind Hauptschlüssel und Zertifikat vorhanden, können Sie die DEK für die gewünschte Daten-bank mit der Anweisung CREATE DATABASE ENCRYPTION KEY erstellen. Die folgende Abfrage legt beispielsweise einen DEK für die Datenbank AdventureWorks2012 an:USE AdventureWorks2012;GOCREATE DATABASE ENCRYPTION KEYWITH ALGORITHM = AES_128ENCRYPTION BY SERVER CERTIFICATE ServerCertificate;GO

Da Sie nun über alle erforderlichen Schlüssel und Zertifikate verfügen, können Sie die Daten-bank mit der Anweisung ALTER DATABASE verschlüsseln. Um beispielsweise Adventure-Works2012 zu verschlüsseln, setzen Sie folgende Abfragen ein:ALTER DATABASE AdventureWorks2012SET ENCRYPTION ON;GO

Bei der Verwendung von TDE sollten Sie das Serverzertifikat in der Datenbank master sichern. Wenn der Datenbankserver nicht mehr zur Verfügung steht und Sie diese Information nicht gesichert haben, können Sie nicht mehr auf die Daten in den mit TDE geschützten Datenbanken zugreifen. Mit der Anweisung BACKUP CERTIFICATE können Sie eine Sicherung des Zer-tifikats und des privaten Schlüssels erstellen, die beide für die Wiederherstellung des Zertifikats erforderlich sind. Das Kennwort des privaten Schlüssels muss nicht mit dem des Datenbank-Hauptschlüssels identisch sein. Beispielsweise erstellt der folgende Code, der in der System-datenbank master ausgeführt werden muss, eine Sicherung des Zertifikats ServerCertificate in der Datei ServerCertExport und den privaten Schlüssel PrivateKeyFile:BACKUP CERTIFICATE ServerCertificateTO FILE = 'ServerCertExport'WITH PRIVATE KEY

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 165

( FILE = 'PrivateKeyFile', ENCRYPTION BY PASSWORD = '<PrivateKeyPasswordHere>');GO

SQL Server schreibt diese Sicherungsdateien in das Verzeichnis \MSSQL\DATA der Instanz.

Partitionieren von Indizes und TabellenDurch die Partitionierung werden Indizes und Tabellen auf mehrere Dateigruppen verteilt. Dabei werden Gruppen von Zeilen einzelnen Partitionen zugeteilt. Alle Partitionen einer Tabelle oder eines Index müssen sich in derselben Datenbank befinden. Partitionierte Indizes und Tabellen können Sie nur in der Entprise und der Developer Edition von SQL Server 2012 nutzen. Die x64-Versionen von SQL Server 2012 lassen bis zu 15.000 Partitionen zu. Auf den x86-Versionen las-sen sich im Grunde genommen mehr als 1000 Partitionen erstellen, allerdings wird dies nicht von Microsoft unterstützt.

Bei der Partitionierung von Tabellen und Indizes spielen folgende Elemente eine Rolle:

Partitionsfunktion Legt fest, wie die Zeilen eines Index oder einer Tabelle den einzelnen Partitionen zugewiesen wird. Grundlage dafür sind die Werte der Partitionierungsspalten.Partitionsschema Ordnet die Partitionen einer Partitionsfunktion einer Sammlung von Dateigruppen zu.Partitionierungsspalte Die Spalte eines Index oder einer Tabelle, die eine Partitions-funktion zur Partitionierung dieses Objekts heranzieht.Ausgerichteter Index Ein Index, der dasselbe Partitionsschema verwendet wie die Tabelle, zu der er gehört.Nicht ausgerichteter Index Ein Index, der unabhängig von der zugehörigen Tabelle partitioniert ist.Eliminieren einer Partition Der Vorgang, durch den der Abfrageoptimierer nur auf die Partitionen zugreift, die geeignet sind, um die Filterkriterien einer Abfrage zu erfüllen.

Weitere Informationen: Transparente DatenverschlüsselungMehr über die transparente Datenverschlüsselung erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/bb934049(SQL.110).aspx.

Schnelltest Welche Transact-SQL-Anweisung verwenden Sie zum Verschlüsseln einer Datenbank, nachdem Sie die erforderlichen Schlüssel und Zertifikate erstellt haben?

AntwortALTER DATABASE mit der Option SET ENCRYPTION ON.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten166

Um partitionierte Tabellen oder Indizes zu erstellen, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Erstellen Sie die Dateigruppen, die die Partitionen aufnehmen sollen.2. Erstellen Sie eine Partitionsfunktion, die die Zeilen der Tabelle oder des Index auf der

Grundlage der Werte einer bestimmten Spalte den einzelnen Partitionen zuweist.3. Erstellen Sie ein Partitionsschema, dass Partitionen zu Dateigruppen zuordnet.4. Erstellen oder ändern Sie einen Index oder eine Tabelle und geben Sie dabei das Parti-

tionsschema an.Zur Partitionierung von Tabellen und Indizes sind die folgenden Berechtigungen erforderlich:

Damit ein Benutzer eine partitionierte Tabelle erstellen kann, benötigt er die Berechtigung CREATE TABLE für die Datenbank, die ALTER-Berechtigung für das Schema, in der die Tabelle angelegt wird, und eine der folgenden Berechtigungen:

ALTER ANY DATASPACECONTROL oder ALTER für die DatenbankCONTROL SERVER oder ALTER ANY DATABASE für die Instanz

Damit ein Benutzer einen partitionierten Index erstellen kann, benötigt er die ALTER-Berechtigung für die Tabelle oder Sicht, die den Index aufnehmen soll, und eine der folgenden Berechtigungen:

ALTER ANY DATASPACECONTROL oder ALTER für die DatenbankCONTROL SERVER oder ALTER ANY DATABASE für die Instanz

Um eine partitionierte Tabelle zu erstellen, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Rechtsklicken Sie in SQL Server Management Studio auf die gewünschte Tabelle, wählen Sie Speicher und dann Partition erstellen.

2. Klicken Sie auf der ersten Seite des Assistenten zum Erstellen von Partitionen auf Weiter.3. Wählen Sie auf der Seite Partitionierungsspalte auswählen aus Abbildung 3.19 die Spalte

aus, die Sie zur Partitionierung der Tabelle verwenden möchten. Außerdem können Sie hier die folgenden Optionen aktivieren:

Diese Tabelle für die ausgewählte partitionierte Tabelle anordnen Diese Option kann die Effizienz von Abfragen erhöhen.Speicherausrichtung aller nicht eindeutigen Indizes und aller eindeutigen Indizes mit indizierter Partitionierungsspalte Mithilfe dieser Option können Sie Partitionen wirkungsvoller in partitionierte Tabellen hinein und aus ihnen heraus verschieben.

4. Wählen Sie auf der Seite Partitionsfunktion auswählen eine vorhandene Partitionsfunk-tion aus oder geben Sie den Namen einer neuen Funktion ein.

5. Wählen Sie auf der Seite Partitionsschema auswählen ein vorhandenes Partitionsschema aus oder geben Sie den Namen eines neuen Schemas ein.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 167

Abbildung 3.19 Auswählen einer Partitionierungsspalte

6. Wählen Sie auf der Seite Partitionen zuordnen entweder die Option Linke Begrenzung oder Rechte Begrenzung, um den höchsten oder niedrigsten Grenzwert innerhalb jeder einzelnen Dateigruppe zu bestimmen. Geben Sie in der Spalte Begrenzung den Grenzwert an (siehe Abbildung 3.20).

Abbildung 3.20 Zuordnen der Partitionen

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten168

Wenn Sie die Datumswerte in der Partitionierungsspalte verwenden wollen, können Sie auch auf Begrenzungen festlegen klicken. Das ist sinnvoll, wenn Sie Tabellendaten auf der Grundlage des Kalenderdatums in Dateigruppen aufteilen. Diese Möglichkeit steht daher nur für Partitionierungsspalten vom Typ date, datetime, smalldatetime, datetime2 und datetimeoffset zur Verfügung.

7. Entscheiden Sie sich auf der Seite Ausgabeoption wählen für die Möglichkeit Skript erstellen, Sofort ausführen oder Zeitplan.

8. Klicken Sie auf der Seite Zusammenfassung der Überprüfung auf Fertig stellen.Eine Partitionsfunktion können Sie mit der Anweisung CREATE PARTITION FUNCTION erstellen. Beispielsweise legen Sie mit der folgenden Anweisung die Funktion PartFunction an, die eine Tabelle am Grenzwert 50 in zwei Partitionen aufteilt:CREATE PARTITION FUNCTION PartFunction (int)as RANGE LEFT FOR VALUES (50);

Ein Partitionsschema können Sie mit der Anweisung CREATE PARTITION SCHEMA erstel-len. Beispielsweise legen Sie mit der folgenden Abfrage das Partitionsschema PartScheme an, das die Partitionsfunktion PartFunction auf die Dateigruppen FgOne und FgTwo anwendet:CREATE PARTITION SCHEME PartScheme AS PARTITION PartFunction TO (FgOne, FgTwo);GO

Eine Tabelle können Sie partitionieren, indem Sie das Partitionsschema angeben. Um beispiels-weise die Tabelle Exemplar zu erstellen, die das Partitionsschema PartScheme zur Partitionie-rung von col1 verwendet, führen Sie folgende Abfrage aus:CREATE TABLE Exemplar (col1 int, col2 char(20)) ON PartScheme (col1);GO

Mit der Anweisung ALTER PARTITION FUNCTION können Sie eine bestehende Partitions-funktion ändern und dadurch entweder eine Partition in zwei aufteilen oder zwei zu einer ver-einigen. Zur Änderung eines bestehenden Partitionsschemas nehmen Sie die Anweisung ALTER PARTITION SCHEME.

Verwalten von ProtokolldateienTransaktionsprotokolldateien haben die Endung .ldf. Eine Datenbank kann zwar über mehrere Protokolldateien verfügen, allerdings behandelt SQL diese als eine einzige, durchgehende vir-tuelle Datei. Würden die Protokolleinträge niemals gelöscht, so würden die Protokolle schließ-

Weitere Informationen: Partitionierte Indizes und TabellenMehr über partitionierte Indizes und Tabellen erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms190787(SQL.110).aspx.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 169

lich den gesamten Speicherplatz auf ihrem Volume einnehmen. Das Abschneiden des Pro-tokolls ist der Vorgang, mit dem das Datenbankmodul Platz in der virtuellen Datei freigibt, sodass er wieder für das Transaktionsprotokoll genutzt werden kann. Dieser Vorgang erfolgt automatisch in den folgenden Situationen:

Wenn eine Datenbank das einfache Wiederherstellungsmodell nutzt, schneidet das Daten-bankmodul das Transaktionsprotokoll nach einem Prüfpunkt ab. Prüfpunkte werden auto-matisch jedes Mal gesetzt, wenn die Anzahl der Protokolleinträge den Betrag erreicht, den das Datenbankmodul während des Wiederherstellungsintervalls verarbeiten kann. Dieser Zeitraum wird als eine der Serverkonfigurationsoptionen festgelegt. Beim einfachen Wie-derherstellungsmodell setzt das Datenbankmodul automatisch einen Prüfpunkt, wenn das virtuelle Protokoll zu 70% gefüllt ist. Mit der Anweisung CHECKPOINT können Sie auch manuell Prüfpunkte festlegen.Wenn eine Datenbank das vollständige oder das massenprotokollierte Wiederherstellungs-modell nutzt, schneidet das Datenbankmodul das Transaktionsprotokoll nach einer Proto-kollsicherung ab, sofern seit der letzten Sicherung ein Prüfpunkt aufgetreten ist. Mehr über das Sichern von Transaktionsprotokollen erfahren Sie in Kapitel 11, »Sicherung und Wie-derherstellung«.

Mit dem Befehl DBCC SQLPERF (LOGSPACE) können Sie die Menge des belegten Proto-kollspeicherplatzes überwachen. Abbildung 3.21 zeigt die Ausgabe dieses Befehls.

Abbildung 3.21 DBCC SQLPERF (LOGSPACE)

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten170

Um einer Datenbank Protokolldateien hinzuzufügen, verwenden Sie die Anweisung ALTER DATABASE mit der Option ADD LOG FILE. Die Größe einer Transaktionsprotokolldatei ändern Sie mit der Option MODIFY FILE der Anweisung ALTER DATABASE, wobei Sie Werte für SIZE und MAXSIZE angeben: Standardmäßig sind die Transaktionsprotokoll-dateien von SQL Server 2012 mit einem automatischen Wachstum von 10% bis zum Höchst-wert von 2.097.152 MB eingerichtet.

Verwenden von Befehlen der DatenbankkonsoleMit Befehlen der Datenbankkonsole (Database Console Commands, DBCC) können Sie SQL Server 2012 durch Abfragen verwalten, anstatt die grafische Benutzeroberfläche von SQL Server Management Studio zu verwenden. Es gibt folgende Kategorien von DBCC-Befehlen:

Wartung Befehle, die Wartungsaufgaben an Datenbanken, Indizes und Dateigruppen vornehmen.Informationen Befehle, die SQL Server-Informationen anzeigen.Validierung Befehle, mit denen Sie Operationen an Datenbanken, Tabellen, Indizes, Katalogen und Dateigruppen überprüfen können.Verschiedenes Befehle, mit denen Sie Ablaufverfolgungsflags aktivieren, die in den Arbeitsspeicher zu ladenden DLLs festlegen und ähnliche Aufgaben durchführen können.

WartungsanweisungenDie folgende Aufstellung nennt die DBCC-Wartungsanweisungen, ihren Zweck und die zu ihrer Ausführung erforderlichen Berechtigungen:

DBCC CLEANTABLE Fordert Speicherplatz von gelöschten Spalten variabler Länge in indizierten Sichten und Tabellen zurück. Der Benutzer muss Besitzer der Tabelle oder indizierten Sicht, Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Daten-bankrolle db_owner oder db_ddladmin sein.DBCC DBREINDEX Erstellt einen oder mehrere Indizes für eine Tabelle neu. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Daten-bankrolle db_owner oder db_ddladmin sein. Diese Anweisung gilt in der jetzigen Version von SQL Server als veraltet. Für diese Aufgabe sollten Sie ALTER INDEX einsetzen.DBCC DROPCLEANBUFFERS Entfernt alle leeren Puffer aus dem Pufferpool. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin sein.DBCC FREEPROCCACHE Entfernt alle Elemente oder einen bestimmten Plan aus dem Plancache oder alle Cacheeinträge, die zu einem bestimmten Ressourcenpool gehö-ren. Der Benutzer muss über die Berechtigung ALTER SERVER STATE für das Daten-bankmodul verfügen.

Weitere Informationen: TransaktionsprotokolldateienMehr über Transaktionsprotokolle erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms190925(SQL.110).aspx.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 171

DBCC INDEXDEFRAG Defragmentiert Indizes. Diese Funktion wird in zukünftigen Versionen von SQL Server entfernt. Verwenden Sie stattdessen ALTER INDEX. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Daten-bankrolle db_owner oder db_ddladmin sein.DBCC SHRINKDATABASE Verkleinert alle Daten- und Protokolldateien der ange-gebenen Datenbank. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.DBCC SHRINKFILE Verkleinert die angegebene Daten- oder Protokolldatei. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Daten-bankrolle db_owner sein.DBCC UPDATEUSAGE Aktualisiert die Daten über die Seiten- und Zeilenzahl für Katalogsichten, um Ungenauigkeiten auszumerzen. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein. Diese Anweisung wird aus Gründen der Rückwärtskompatibilität zur Verfügung gestellt.

Informative AnweisungenDie folgende Aufstellung nennt die informativen DBCC-Anweisungen, ihren Zweck und die zu ihrer Ausführung erforderlichen Berechtigungen:

DBCC INPUTBUFFER Zeigt die letzte Weiterleitung von Anweisungen vom Client zum Datenbankmodul. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin sein oder über die Berechtigung SERVER STATE verfügen.DBCC OPENTRAN Zeigt Informationen über die älteste laufende Transaktion, die älteste laufende verteilte Transaktion und die älteste laufende nicht verteilte Transaktion an. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.DBCC OUTPUTBUFFER Zeigt den aktuellen Ausgabepuffer für eine angegebene session_id im Hexadezimal- und im ASCII-Format an. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin sein.DBCC PROCACHE Zeigt Informationen über den Prozedurcache an. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.DBCC SHOW_STATISTICS Zeigt aktuelle Abfrageoptimierungsstatistiken für eine Tabelle oder indizierte Sicht an. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sys-admin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner oder db_ddladmin sein.DBCC SHOWCONFIG Zeigt Informationen über die Fragmentierung von Tabellen, Sichten und Indizes an. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner oder db_ddladmin sein Diese Anweisung gilt als veraltet. Um diese Informationen einzusehen, sollen Sie zur Verwendung der ent-sprechenden dynamischen Verwaltungssichten übergehen.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten172

DBCC SQLPERF Zeigt Statistiken über die Speicherplatznutzung von Transaktions-protokollen für alle Datenbanken in einer Instanz an. Für den Zugriff ist die Berechtigung VIEW SERVER STATE auf dem Server erforderlich.DBCC TRACESTATUS Zeigt Informationen über Ablaufverfolgungsflags an. Der Benutzer muss Mitglied der Rolle public sein.DBCC USEROPTIONS Zeigt Informationen über die zurzeit gültigen Optionen der Verbindung an. Der Benutzer muss Mitglied der Rolle public sein.

ValidierungsanweisungenDie folgende Aufstellung nennt die DBCC-Validierungsanweisungen, ihren Zweck und die zu ihrer Ausführung erforderlichen Berechtigungen:

DBCC CHECKALLOC Führt eine Konsistenzprüfung der Strukturen für die Zuweisung von Festplattenspeicherplatz durch. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sys-admin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.DBCC CHECKCATALOG Prüft die Konsistenz der Kataloge von Onlinedatenbanken. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.DBCC CHECKCONSTRAINTS Überprüft die Integrität einer bestimmten Einschrän-kung oder sämtlicher Einschränkungen einer Tabelle in der aktuellen Datenbank. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Daten-bankrolle db_owner sein.DBCC CHECKDB Prüft die physische und logische Integrität aller Objekte in einer gegebenen Datenbank; führt DBCC CHECKALLOC, DBCC CHECKTABLE und DBCC CHECKCATALOG aus; überprüft die Inhalte aller indizierten Sichten; überprüft die Konsistenz auf Linkebene zwischen Tabellenmetadaten, Dateisystemverzeichnissen und Dateien, wenn varbinary(max)-Daten mit FILESTREAM im Dateisystem gespeichert wer-den; validiert Service Broker-Daten. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.

DBCC CHECKFILEGROUP Überprüft die Zuweisung und strukturelle Integrität indi-zierter Sichten und Tabellen in einer gegebenen Dateigruppe. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.DBCC CHECKIDENT Überprüft und ändert ggf. den Identitätswert einer gegebenen Tabelle. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner oder db_ddladmin sein.

Weitere Informationen: DBCC CHECKDBMehr über DBCC CHECKDB erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms176064(SQL.110).aspx.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 173

DBCC CHECKTABLE Überprüft die Integrität aller Seiten und Strukturen, die eine Tabelle oder indizierte Sicht bilden. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner oder db_ddladmin sein.

Verschiedene weitere AnweisungenDie folgende Aufstellung nennt verschiedene weitere DBCC-Anweisungen, ihren Zweck und die zu ihrer Ausführung erforderlichen Berechtigungen:

DBCC DLL-Name (FREE) Entfernt die angegebene DLL einer erweiterten gespeicher-ten Prozedur aus dem Arbeitsspeicher. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin oder Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner sein.DBCC FREESESSIONCACHE Leert den Verbindungscache für verteilte Abfragen. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin sein.DBCC FREESYSTEMCACHE Leert alle nicht verwendeten Einträge aus sämtlichen Caches. Hierzu ist die Berechtigung ALTER SERVER STATE erforderlich.DBCC HELP Gibt Informationen über die angegebenen DBCC-Befehle. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin sein.DBCC TRACEOFF Deaktiviert die angegebenen Ablaufverfolgungsflags. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin sein.DBCC TRACEON Aktiviert die angegebenen Ablaufverfolgungsflags. Der Benutzer muss Mitglied der festen Serverrolle sysadmin sein.

Übung: Tabellenpartitionierung, Komprimierung, Verschlüsselung und ProtokolldateienIn dieser Übung partitionieren Sie Tabellen, richten die Verschlüsselung und Komprimierung ein und verwalten SQL Server-Protokolldateien.

Übung 1: Partitionieren von TabellenIn dieser Übung fügen Sie Dateigruppen und Dateien zur Datenbank WingTipToys2012 hinzu. Außerdem erstellen Sie eine Partitionsfunktion und ein Partitionsschema und legen eine Tabelle an, die dieses Partitionsschema nutzt. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

PrüfungstippMachen Sie sich mit der Funktion von DBCC CHECKDB vertraut, bevor Sie die Prüfung 70-462 ablegen.

Weitere Informationen: DBCC Mehr über DBCC erfahren Sie auf http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ms188796(SQL.110).aspx.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten174

1. Melden Sie sich mit dem Benutzerkonto von Kim Akers an SQL-A an.2. Erstellen Sie mithilfe von SQL Server Management Studio die Datenbank WingTip-

Toys2012 in der Instanz SQL-A.3. Fügen Sie der Datenbank WingTipToys2012 die Dateigruppen FgOne, FgTwo und

FgThree hinzu.4. Fügen Sie FgOne die Datenbankdatei file1 hinzu, FgTwo die Datei file2 und FgThree die

Datei file3.5. Erstellen Sie mithilfe von Transact-SQL die Partitionsfunktion WTPartFunction für die

Datenbank WingTipToys2012. Diese Funktion soll für eine Partitionierung nach den RANGE LEFT-Werten 30 und 60 vom Datentyp integer sorgen.

6. Erstellen Sie mithilfe von Transact-SQL das Partitionsschema WTPartScheme für WTPartFunction und die Dateigruppen FgOne, FgTwo und FgThree.

7. Erstellen Sie die Tabelle Toys mit Spalte 1 vom Datentyp integer und Spalte 2 vom Typ char(30). Wenden Sie WTPartScheme auf Spalte 1 an.

Übung 2: Einrichten von Verschlüsselung und KomprimierungIn dieser Übung stellen Sie eine Verbindung zur Instanz SQL-A\ALTERNATE her, erstellen eine neue Datenbank und verschlüsseln sie. Außerdem legen Sie neue Tabellen an und kom-primieren sie. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

1. Stellen Sie in SQL Server Management Studio eine Verbindung zur Instanz SQL-A\ALTERNATE her.

2. Erstellen Sie die neue Datenbank WingTipToys2012 mit den Standardeinstellungen.3. Verschlüsseln Sie WingTipToys2012 mithilfe der geeigneten Transact-SQL-Abfragen mit

TDE.4. Erstellen Sie in WingTipToys2012 die Tabelle Aeroplanes. Die Tabelle soll nur über eine

einzige Spalte namens Model vom Datentyp varchar(max) verfügen.5. Richten Sie für Aeroplanes die Zeilenkomprimierung ein.6. Erstellen Sie in WingTipToys2012 die Tabelle Helicopters. Die Tabelle soll nur über eine

einzige Spalte namens Model vom Datentyp varchar(max) verfügen.7. Richten Sie für Helicopters die Seitenkomprimierung ein.

Übung 3: Verwalten von TransaktionsprotokolldateienIn dieser Übung verwalten Sie Transaktionsprotokolldateien. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

1. Fügen Sie auf der Standardinstanz von SQL-A eine Datei zum Transaktionsprotokoll der Datenbank WingTipToys2012 hinzu.

2. Setzen Sie einen Transaktionsprotokoll-Prüfpunkt in WintTipToys2012.3. Bestimmen Sie mit den geeigneten Transact-SQL-Anweisungen, wie viel Platz in den

Transaktionsprotokollen frei ist.

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Lektion 2: Verwalten und Konfigurieren von Datenbanken 175

Zusammenfassung der LektionDateigruppen sind Sammlungen von Datenbankdateien, die es Ihnen ermöglichen, Tabel-len und Indizes zu partitionieren.Um die Datenbanken auf einer Instanz zu standardisieren, richten Sie die Systemdatenbank model ein.Eigenständige Datenbanken weisen keine Abhängigkeiten vom Datenbankmodul auf. Dadurch können Sie zu anderen Datenbanken und zu Cloud-Bereitstellungen wie SQL Azure verschoben werden.Durch die Zeilenkomprimierung werden die Datentypen geändert, um den Betrag an ver-wendetem Speicherplatz zu verringern. Bei der Seitenkomprimierung werden Wörterbuch-Komprimierungstechniken eingesetzt. Dadurch wird noch mehr Speicherplatz eingespart, was allerdings auf Kosten der CPU-Nutzung geht.Mit der transparenten Datenverschlüsselung (Transparent Data Encryption, TDE) können Sie ganze Datenbanken verschlüsseln. Die Datenbank bleibt selbst bei der Sicherung ver-schlüsselt.Wann das Transaktionsprotokoll abgeschnitten wird, hängt vom verwendeten Wiederher-stellungsmodell ab. Mit der Anweisung CHECKPOINT können Sie das Setzen eines Prüf-punkts erzwingen.

Lernzielkontrolle Beantworten Sie die folgenden Fragen, um zu prüfen, wie gut Sie den Stoff aus dieser Lektion beherrschen. Antworten auf diese Fragen und Erklärungen darüber, warum eine bestimmte Antwort falsch oder richtig ist, finden Sie im Abschnitt »Antworten« am Ende dieses Kapitels.

1. Mit welcher Anweisung fügen Sie eine Dateigruppe zu einer vorhanden Datenbank hinzu?a. ALTER DATABASEb. CREATE DATABASEc. ALTER TABLEd. CREATE TABLE

2. Die Tabelle Students enthält die Namen, Adressen und Kontaktinformationen von Studenten der örtlichen Universität. Sie umfasst die Spalten Student_Name, DOB, Tele-phone, Email, Street_Address, Town, State und Zip Code. IDX1 ist ein Index der Spalte Student_Name. Mit welcher der folgenden Anweisungen erreichen Sie die größte Redu-zierung des erforderlichen Speicherplatzes für die Daten der Tabelle Students?a. ALTER TABLE STUDENTS REBUILD WITH (DATA_COMPRESSION=ROW)b. ALTER TABLE STUDENTS REBUILD WITH (DATA_COMPRESSION=PAGE)c. ALTER INDEX IDX1 ON STUDENTS REBUILD PARTITION ALL WITH

(DATA_COMPRESSION=ROW)d. ALTER INDEX IDX1 ON STUDENTS REBUILD PARTITION ALL WITH

(DATA_COMPRESSION=PAGE)

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten176

3. Was müssen Sie tun, bevor Sie TDE für eine Datenbank aktivieren können? (Die vollstän-dige Lösung besteht aus mehreren Antworten. Wählen Sie drei aus.)a. Erstellen Sie den Verschlüsselungs-Hauptschlüssel.b. Erstellen Sie ein Zertifikat.c. Erstellen Sie den Datenbank-Verschlüsselungsschlüssel.d. Aktivieren Sie die Seitenkomprimierung.

4. Welchen Befehl müssen Sie ausführen, um die physische und logische Integrität aller Objekte innerhalb einer gegebenen Datenbank zu überprüfen?a. DBCC CHECKFILEGROUPb. DBCC CHECKDBc. DBCC SQLPERFd. DBCC SHRINKDATABASE

FallstudienWenden Sie in den folgenden Fallstudien das an, was Sie über die Einrichtung zusätzlicher SQL Server-Komponenten und über die Verwaltung und Konfiguration von Datenbanken gelernt haben. Die Antworten auf die Fragen finden Sie im Abschnitt »Antworten« am Ende dieses Kapitels.

Fallstudie 1: Konfigurieren von FILESTREAM und FileTablesSie haben gerade SQL Server 2012 auf dem Server SYDNEY-DB bereitgestellt. Auf diesem Server soll eine Menge an Bilddateien gespeichert werden, von denen die meisten eine Größe zwischen 10 und 20 MB aufweisen. Angesichts dessen wollen Sie für die Standardinstanz von SYDNEY-DB die FILESTREAM-Funktion einrichten. Außerdem möchten Sie die Verwen-dung von FileTables ermöglichen, um das Hinzufügen von Bilddateien zur Datenbank zu ver-einfachen. Beantworten Sie unter Berücksichtigung dieser Voraussetzungen die folgenden Fragen:

1. Welche Schritte müssen Sie in groben Zügen unternehmen, um FILESTREAM auf der Standardinstanz von Server SYDNEY-DB zu aktivieren?

2. Welche Schritte müssen Sie in groben Zügen unternehmen, um eine FileTable zu erstellen, nachdem Sie FILESTREAM auf der Standardinstanz von Server SYDNEY-DB aktiviert haben?

Fallstudie 2: Bereitstellen der transparenten DatenverschlüsselungSie möchten die transparente Datenverschlüsselung (TDE) verwenden, um die Datenbank ContosoCars2012 auf einer der Instanzen des SQL Server 2012-Datenbankmoduls Ihrer Orga-nisation zu schützen. Beantworten Sie unter Berücksichtigung dieser Voraussetzungen die fol-genden Fragen:

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Empfohlene Übungen 177

1. Welche Abfrage verwenden Sie, um einen Verschlüsselungs-Hauptschlüssel mit dem Kennwort P@ssw0rd zu erstellen?

2. Mit welcher Abfrage erstellen Sie das Zertifikat zur Verschlüsselung der Datenbank? Der Zertifikatname soll dabei ServerCertA und der Antragstellername Server Certificate A lauten.

3. Mit welcher Abfrage erstellen Sie den Datenbank-Verschlüsselungsschlüssel (DEK) für ContosoCars2012? Dabei sollen Sie den Verschlüsselungsalgorithmus AES-128 und das Zertifikat ServerCertA verwenden.

4. Mit welcher Abfrage verschlüsseln Sie die Datenbank ContosoCars2012?5. Welche Abfrage verwenden Sie, um das Serverzertifikat in der Datei CertExport und

den privaten Schlüssel in der Datei PrivateKey mit dem Kennwort P@ssw0rd zu ver-schlüsseln?

Empfohlene ÜbungenDamit Sie die in diesem Kapitel vorgestellten Prüfungsziele meistern können, sollten Sie die folgenden Übungsaufgaben durchführen.

FILESTREAM und FileTableFühren Sie zunächst die einzelnen Schritte auf, durch die Sie die folgenden Aufgaben erledi-gen wollen, und gehen Sie erst dann die Übungen an. Überprüfen Sie anschließend, wie genau Sie die notwendigen Schritte vorausgesagt haben.

Übung 1 Aktivieren Sie FILESTREAM auf der Instanz ALTERNATE von Server SQL-A.Übung 2 Erstellen Sie auf der Instanz ALTERNATE von Server SQL-A eine neue Daten-bank. Erstellen Sie eine FileTable in dieser Datenbank und füllen Sie sie.

Transparente Datenverschlüsselung und TabellenpartitionierungFühren Sie zunächst die einzelnen Schritte auf, durch die Sie die folgenden Aufgaben erledi-gen wollen, und gehen Sie erst dann die Übungen an. Überprüfen Sie anschließend, wie genau Sie die notwendigen Schritte vorausgesagt haben.

Übung 1 Verschlüsseln Sie die neue Datenbank auf der Instanz ALTERNATE von SQL-A mit TDE.Übung 2 Fügen Sie eine zweite Dateigruppe sowie Dateien zu der neuen Datenbank hinzu. Erstellen Sie eine partitionierte Tabelle, die die primäre und die sekundäre Datei-gruppe nutzt.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten178

AntwortenDieser Abschnitt enthält die Antworten auf die Fragen der Lernzielkontrolle und die Lösungen der Fallstudien in diesem Kapitel.

Lektion 11. Richtige Antwort: D

a. Falsch: Mit SQL Server Management Studio können Sie Benutzern keinen Zugriff auf Integration Services geben.

b. Falsch: Mit dem SQL Server-Konfigurations-Manger können Sie Benutzern keinen Zugriff auf Integration Services geben.

c. Falsch: Mit den SQL Server-Datentools können Sie Projekte in Analysis Services, Integration Services und Reporting Services erstellen. Es ist damit aber nicht möglich, Benutzern Zugriff auf Integration Services zu gewähren.

d. Richtig: Mit dem Programm Dcomcnfg.exe können Sie Benutzern, die keine Adminis-tratoren sind, Zugriff auf Integration Services gewähren.

2. Richtige Antwort: B a. Falsch: Mit SQL Server Management Studio können Sie das Ausführungskonto von

Reporting Services nicht ändern.b. Richtig: Mit dem Konfigurations-Manager für Reporting Services können Sie das

Ausführungskonto von Reporting Services ändern.c. Falsch: Mit dem SQL Server-Konfigurations-Manager können Sie das Ausführungs-

konto von Reporting Services nicht ändern.d. Falsch: Mit dem SQL Server-Installationscenter können Sie das Ausführungskonto

von Reporting Services nicht ändern.3. Richtige Antwort: A

a. Richtig: Die maximale Anzahl von Volltextindizes für eine Tabelle beträgt 1.b. Falsch: Die maximale Anzahl von Volltextindizes für eine Tabelle beträgt 1.

Eine partitionierte Tabelle kann keine 32 Volltextindizes haben.c. Falsch: Die maximale Anzahl von Volltextindizes für eine Tabelle beträgt 1.

Eine partitionierte Tabelle kann keine 1024 Volltextindizes haben.d. Falsch: Die maximale Anzahl von Volltextindizes für eine Tabelle beträgt 1.

Eine partitionierte Tabelle kann keine 2048 Volltextindizes haben.4. Richtige Antworten: A und C

a. Richtig: Um FILESTREAM zu aktivieren, müssen Sie die Eigenschaften des SQL Server-Dienstes im SQL Server-Konfigurations-Manager bearbeiten.

b. Falsch: Um FILESTREAM zu aktivieren, müssen Sie die Eigenschaften des Analysis Services-Dienstes im SQL Server-Konfigurations-Manager nicht bearbeiten.

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Antworten 179

c. Richtig: Um FILESTREAM zu aktivieren, müssen Sie die sp_configure filestream_access_level, X ausführen, wobei X ein von null verschiedener Wert ist.

d. Falsch: Durch sp_configure filestream_access_level, 0 deaktivieren Sie FILE-STREAM.

Lektion 21. Richtige Antwort: A

a. Richtig: Mit der Anweisung ALTER DATEBASE können Sie eine Dateigruppe zu einer vorhandenen Datenbank hinzufügen.

b. Falsch: Mit der Anweisung CREATE DATABASE können Sie eine neue Datenbank erstellen, aber keine vorhandene ändern.

c. Falsch: Mit der Anweisung ALTER TABLE können Sie eine Tabelle bearbeiten, aber keine Datenbank.

d. Falsch: Mit der Anweisung CREATE TABLE können Sie eine Tabelle erstellen, aber keine Datenbank ändern.

2. Richtige Antwort: B a. Falsch: Angesichts der Eigenschaften der Tabelle sorgt die Seitenkomprimierung für

eine stärkere Verringerung des erforderlichen Speicherplatzes als die Zeilenkompri-mierung.

b. Richtig: Sofern die Tabelle nicht aus lauter einmaligen Daten besteht, sorgt die Seiten-komprimierung für die stärkste Verkleinerung, was aber auf Kosten der CPU-Nutzung geht.

c. Falsch: In diesem Fall sorgt die Zeilenkomprimierung des Index nicht für eine so große Platzersparnis wie die Komprimierung der gesamten Tabelle.

d. Falsch: In diesem Fall sorgt die Seitenkomprimierung des Index nicht für eine so große Platzersparnis wie die Komprimierung der gesamten Tabelle.

3. Richtige Antworten: A, B und C a. Richtig: Bevor Sie TDE für eine Datenbank aktivieren können, müssen Sie einen

Verschlüsselungs-Hauptschlüssel erstellen.b. Richtig: Bevor Sie TDE für eine Datenbank aktivieren können, müssen Sie ein Zerti-

fikat erstellen.c. Richtig: Bevor Sie TDE für eine Datenbank aktivieren können, müssen Sie einen

Datenbank-Verschlüsselungsschlüssel erstellen.d. Falsch: Um TDE für eine Datenbank aktivieren zu können, ist es nicht erforderlich,

die Seitenkomprimierung zu aktivieren.

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Kapitel 3 Konfigurieren von SQL Server 2012-Komponenten180

4. Richtige Antwort: B a. Falsch: DBCC CHECKFILEGROUP überprüft die Zuweisung und strukturelle Inte-

grität indizierter Sichten und Tabellen in einer gegebenen Dateigruppe, aber nicht für die gesamte Datenbank.

b. Richtig: DBCC CHECKDB prüft die physische und logische Integrität aller Objekte in einer gegebenen Datenbank.

c. Falsch: DBCC SQLPERF zeigt Statistiken über die Speicherplatznutzung durch Transaktionsprotokolle an.

d. Falsch: DBCC SHRINKDATABASE verkleinert alle Daten- und Protokolldateien der angegebenen Datenbank.

Fallstudie 11. Um FILESTREAM auf der Standardinstanz des Servers SYDNEY-DB zu aktivieren,

müssen Sie folgende allgemeine Schritte durchführen:a. Bearbeiten Sie die Eigenschaften des SQL Server-Dienstes, um FILESTREAM zu

aktivieren.b. Führen Sie die gespeicherte Prozedur sp_configure filestream_access_level, X aus,

wobei Sie für X den Wert 1 oder 2 einsetzen.c. Starten Sie die SQL Server-Dienste neu.d. Erstellen Sie eine FILESTREAM-Dateigruppe.e. Fügen Sie eine Datei zur FILESTREAM-Dateigruppe hinzu.

2. Nachdem Sie FILESTREAM auf der Standardinstanz von Server SYDNEY-DB aktiviert haben, müssen Sie die folgenden allgemeinen Schritte durchführen, um eine FileTable zu erstellen:a. Aktivieren Sie in der Datenbank den Nichttransaktionszugriff.b. Geben Sie auf der Datenbankebene ein Verzeichnis für FileTables an.c. Erstellen Sie eine Tabelle als FileTable.

Fallstudie 21. Um einen Verschlüsselungs-Hauptschlüssel mit dem Kennwort P@ssw0rd zu erstellen,

verwenden Sie folgende Abfrage:USE master;GOCREATE MASTER KEY ENCRYPTION BY PASSWORD = 'P@ssw0rd';GO

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Antworten 181

2. Verwenden Sie die folgende Abfrage, um das Zertifikat ServerCertA mit dem Antrag-stellernamen Server Certificate A zu erstellen:CREATE CERTIFICATE ServerCertA WITH SUBJECT = 'Server Certificate A';GO

3. Verwenden Sie die folgende Abfrage, um einen DEK für die Datenbank ContosoCars2012 mit dem Verschlüsselungsalgorithmus AES-128 und dem Zertifikat ServerCertA zu erstel-len:USE ContosoCars2012;GOCREATE DATABASE ENCRYPTION KEYWITH ALGORITHM = AES_128ENCRYPTION BY SERVER CERTIFICATE ServerCertA;GO

4. Verwenden Sie die folgende Anweisung zur Verschlüsselung der Datenbank Contoso-Cars2012ALTER DATABASE ContosoCars2012SET ENCRYPTION ON;GO

5. Verwenden Sie folgende Anweisung, um das Serverzertifikat in der Datei CertExport und den Privatschlüssel in der Datei PrivateKey mit dem Kennwort P@ssw0rd zu sichern:BACKUP CERTIFICATE ServerCertATO FILE = 'CertExport'WITH PRIVATE KEY ( FILE = 'PrivateKeyFile', ENCRYPTION BY PASSWORD = 'P@ssw0rd');GO

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