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Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 2Jutta Mülle
Gliederung dieses Kapitels
Zwei wichtige Methoden: CPI und BPRSchritte Richtlinien KriterienVarianten
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 3Jutta Mülle
Zwei wichtige Methoden: CPI und BPRContinuous Process Improvement
Anstelle eines „radikalen Durchbruchs“:Optimierung der Prozesse durch kontinuierliche,inkrementelle Verbesserung
CPI ist wichtiger Bestandteil des Total QualityManagement-Ansatzes (TQM)kundenbezogengeht vom Qualitätsgedanken an die Problematik heranZiel ist Erhöhung des Qualitätsbewusstseins im Unternehmen
Methoden- CPI- TQM- BPR-VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 4Jutta Mülle
Continuous Process Improvement als Bestandteil des TQM
stetige Verbesserung der Qualität des Prozesseshohe Prozessqualitätstetige Verbesserung der Qualität des
Produkteshohe Produktqualitäthohe Kundenzufriedenheit;
jede Aktivität beinhaltet auch Messungen/Überprüfungen als Basis zur Aufdeckung von Verbesserungsmöglichkeiten,Verbesserungszyklen z.B. für Produktentwicklung, CRM...,regelmäßige Eliminierung von Überflüssigem/Inaktuellem (z.B. unnötig gewordene Tasks,...)
Methoden- CPI- TQM- BPR-VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 5Jutta Mülle
Continuous Process Improvement als Bestandteil des TQM
stetige, systematische Verbesserung der Qualität durch
Verbesserungszyklen:Plan-Do-Check-Act (PDCA) – Zyklus von Deming:
Methoden- CPI- TQM- BPR-VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 6Jutta Mülle
Weitere TQM-Aspekte (Einschub)Handeln nach Fakten
Fakten / statistische Analysen sind Basis für Planung, Überprüfung, Leistungsüberwachung und -verbesserung, objektive Daten ermöglichen rationale Entscheidungen
Einbezug aller Angestelltenständige Aus- und Weiterbildung der Angestellten,Motivation zu höherer Verantwortung, Kreativität, Innovation ...
TQM Kulturoffene, kooperative Unternehmenskultur,Verantwortung der einzelnen Angestellten für Kundenzufriedenheit
Methoden- CPI- TQM- BPR-VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 7Jutta Mülle
Business Process Reengineering (1)Faktoren:
die Kunden übernehmen das Kommandoder Wettbewerb wird intensiverder permanente Wandel wird zur Konstante
Hammer und Champy: „Reengineering theCorporation“ (1993):
“The fundamental rethinking and radical redesignof business processes to bring about dramatic
improvements in …cost, quality, service and speed.”
Existierende Prozesse und Organisationsstrukturenwerden nicht beachtet !Statt „organize before automate“: „process thinking„ !
Methoden- CPI- TQM- BPR- VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 8Jutta Mülle
Business Process Reengineering (2)BPR ist fundamentales Überdenken und radikale,
dramatische Neugestaltung der Unternehmensprozesse.fundamental:
Warum machen wir die Dinge, die wir tun?Weshalb machen wir sie auf diese Art und Weise?
radikal:völlige NeugestaltungMissachtung aller bestehenden Strukturen u. Verfahrensweisen
dramatisch:als Resultat sind Verbesserungen um Größenordnungen angestrebt
Unternehmensprozesse:Augenmerk nicht auf Aufgaben, Positionen,
Menschen, Strukturen SONDERN auf Prozessen
Methoden- CPI- TQM- BPR- VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 9Jutta Mülle
Workflow-Reengineering: Schritte• Beim BPR wird von Neuem begonnen,• ein existierender Prozess als Ausgangspunkt wie
beim CPI wird nicht betrachtet.
Unklar:Welche Punkte müssen beim neuen Entwurf eines„guten“ Workflows berücksichtigt werden?
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 10Jutta Mülle
Symptome für Verbesserungsbedarfzu viele Fälle im SystemDurchlaufzeit im Verhältnis zur Servicezeit zu hoch (niedriger Servicelevel)zu hohe Ressourcenauslastunghohe Varianz in der Durchlaufzeit (instabiles System)Zahl der OrganisationsbrücheZahl der Medienbrüche
Methoden- CPI- TQM- BPR- VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 11Jutta Mülle
Vergleich von CPI und BPR
Methoden- CPI- TQM- BPR- VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 12Jutta Mülle
Vergleich von CPI und BPR nach Davenport
Methoden- CPI- TQM- BPR- VergleichSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 13Jutta Mülle
Schritte des Reengineerings (1)Start mit Zieldefinition:
messbare Zielvorgaben, Bewertungskriterien definierenBeispiele: Kennziffern, wie Produktivität, Anzahl der Reklamationen
“Start from the future and work backwards!”
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 14Jutta Mülle
Schritte des Reengineerings (2)Orientierung an den kritischen Geschäftsprozessen, d.h. an allen Prozessen, die direkt mit der Leistungserstellung zu tun haben,Ausrichtung dieser Geschäftsprozesse am Kunden,Konzentration auf Kernkompetenzen, d.h. auf spezifische Fähigkeiten des Unternehmens, durch die es sich von den anderen Unternehmen abhebt,Nutzung modernster Informationstechnologie.
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 15Jutta Mülle
Ablaufschema
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 16Jutta Mülle
RichtlinienBeginn mit der Identifizierung des Falles (Case)
Ein Fall wird meist durch einen (internen oder externen) Kunden initiiert,der Prozess sollte zu einer Wertschöpfung bezüglich des Falles führen,ein Fall besitzt einen Lebenszyklus mit Beginn und Ende,ein Fall kann nicht unterteilt werden, die Arbeit jedoch schon.
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 17Jutta Mülle
ProzessfestlegungAus der Fallidentifizierung kann die Definition desProzesses abgeleitet werden:
möglichst genaue Festlegung des Prozess-Ziels,möglichst frühe Festlegung des Prozess-Umfangs,Festlegung der logischen Abhängigkeiten,Abstraktion von Ressourcen beim Entwurf der Prozessdefinition,Prozess-Entwurf ist iterativer Entwicklungsvorgang (keine Angst vor Fehlern),Granularität der Tasks verändert sich,Hierarchie-Konzepte sollten genutzt werden (top-down).
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 18Jutta Mülle
Logische Arbeitseinheiten - TasksTasks als LUWs (Logical Units of Work) während des
Reengineering-Prozesses:atomar: Commit oder Rollback,eine Aufgabe wird von einer Ressource zu einer Zeit an einem Ort ausgeführt,Rüstzeiten sollten minimiert werden,Umfang der LUW`s sollte so klein wie möglich und nur so groß wie notwendig werden (Commit zum frühest möglichen Zeitpunkt).
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 19Jutta Mülle
ACID-EigenschaftenACID-Eigenschaften aus der Datenbankwelt /
Transaktionsverwaltung übertragen:
Atomicity (“alles oder nichts", Commit oder Rollback)Consistency (eine beendete Task überführt das System in einen gültigen Zustand)Isolation (Tasks beeinflussen sich nicht gegenseitig, auch wenn sie parallel ausgeführt werden)Durability (Ergebnisse einer komplettierten Taskgehen nicht verloren)
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 20Jutta Mülle
KommunikationswegeInformationen über einen Prozess sammeln:
Weg der DokumenteKommunikationswege zwischen Einzelpersonen, Teams, AbteilungenKommunikationsmuster feststellen:
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 21Jutta Mülle
BewertungskriterienVier Kriterien zur Bewertung eines Prozessentwurfs:(= kritische Leistungsgrößen)
Problem: in der Regel kommt es zu einem Trade-Off(Abwägen der Kriterien)
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Zeit (T)Qualität (Q)Kosten (C)
Flexibilität (F)
Zeit (T)Qualität (Q)Kosten (C)
Flexibilität (F)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 22Jutta Mülle
Reengineering-Kriterien: Trade-Off
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
(T+/-, Q+/-, C+/-, F+/-)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 23Jutta Mülle
Reengineering-Kriterium I: ZeitDurchlaufzeit (W) setzt sich zusammen aus
Servicezeit (inklusive Rüstzeit)Transportzeit (kann oft verhindert werden)Wartezeit
limitierte Ressourcenexterne Einflüsse (Trigger)
Kennzahlen im Zusammenhang mit DurchlaufzeitDurchschnittVarianzService-LevelTermintreue
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 24Jutta Mülle
Reengineering-Kriterium II: QualitätExterne Qualität: Zufriedenheit des Kunden in Bezug
aufProdukt: entspricht den Anforderungen / ErwartungenProzess: Service-Level
Interne Qualität: Arbeitsbedingungen, z. B.AnspruchAbwechslungKontrolle
Anmerkung:Es existiert oft eine positive Korrelation zwischen interner und externer Qualität
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 25Jutta Mülle
Reengineering-Kriterium III: KostenKostenarten
fixe und variable KostenArbeits-, Personal- und Systemkostenexterne KostenBearbeitungs-, Verwaltungs- und Support-Kosten...
Anmerkung:Es kommt oft zu einem Trade-Off zwischen Arbeits-, Personal- und Systemkosten
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 26Jutta Mülle
Reengineering-Kriterium IV: FlexibilitätFähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren.Flexibilität in Bezug auf
Ressourcen:Fähigkeit, verschiedene und neue Tasksauszuführen,Prozess:Fähigkeit, verschiedene Fälle zu handhaben, verschiedene Auslastungen zu verkraftenManagement:Fähigkeit, Regeln und Ressourcen-Allokation zu ändern,Organisation:Fähigkeit, die Struktur den Anforderungen des Marktes und der Partner anzupassen.
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 27Jutta Mülle
Varianten des Reengineerings (1)mögliche Varianten bzgl. der BPR-Richtlinien:
Notwendigkeit von Tasks überprüfen,Prozess-Verantwortliche bestimmen,Case-Verantwortliche bestimmen,Größe der Tasks überdenken,Trade-Off zwischen einem generischen Prozess und verschiedenen Versionen für einen Prozess überdenken,Trade-Off zwischen generischen Tasks und verschiedenen spezialisierten Tasks überdenken,Grad der Parallelität erhöhen.
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 28Jutta Mülle
Varianten des Reengineerings (2)mögliche Varianten bzgl. der BPR-Richtlinien:
Neue Möglichkeiten durch Einsatz von Technologie untersuchen,Kommunikationswege überprüfen und optimieren,Bedenken: ein elektronisches Dokument ist überall und nirgends,Ressourcen dazu nutzen, wozu sie gut sind,Möglichst hohe Flexibilität bewahren,Rüstzeiten (Setup Time) verringern,Setups verringern,Nicht den Weg des Papiers automatisieren!
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 29Jutta Mülle
Notwendigkeit von Tasks
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Beispiel: jede Check-Task kann ausgelassen werden:Trade-Off zwischen den Kosten der Überprüfung und denKosten durch Nicht-Überprüfung
(T+,Q-,C+/-)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 30Jutta Mülle
VerantwortlicheEin Prozessverantwortlicher überwacht den Prozess und achtet auf Engpässe, Kapazitätsprobleme und Fristen.Case-Verantwortliche werden einem Fall (Case) zugeordnet. Sie sind für die korrekte Bearbeitung des Falls zuständig.
Vorteile:Verantwortung (Commitment)1 AnsprechpartnerVerringerung der Rüstzeit (Setup Time) bei Fällen
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
(Q+)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 31Jutta Mülle
Größe von TasksPro: weniger Arbeit bei Commit, ermöglicht Spezialisierung.Contra: Rüstzeit, Fragmentierung, weniger Verantwortung
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
(T-,F+)
(T+,F-)Pro: weniger Rüstzeit, ...Contra: Commit, erfordert QualifizierungAnmerkung: Trade-Off zwischen Komplexität des
Prozesses und Komplexität der Tasks
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 32Jutta Mülle
Generische Prozesse vs. Versionen
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
(F+/-)
Aspekte: Einfachheit, Effizienz, Kontrollierbarkeit, Wartbarkeit,...
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 33Jutta Mülle
Generische Tasks vs. Versionenvgl. generische Prozesse
Spezialisierung kann die folgenden Auswirkungen haben:verbesserte Allokation der Ressourcenbessere Ausführung der Tasksweniger Flexibilitätkomplexere ProzesseMonotonie
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
(T+,F-)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 34Jutta Mülle
Grad der ParallelitätHoher Grad an Parallelität führt zu einer besseren
Performanz:Verringerung der Wartezeiten,bessere Nutzung von Kapazitäten.
Benötigt wird: IT-Infrastruktur, die gleichzeitige Nutzung von Daten ermöglicht, entsprechende Prozesslogik.
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 35Jutta Mülle
Einsatzmöglichkeiten für IT (1)DBMS: Sharing von Daten„ein elektronisches Dokument ist überall und nirgends“
NetzwerkeKommunikation: E-Mail, WWW, ...Verteilung von Information: Transport von Daten ist schnell und kostengünstig
Automatisierung von Tasks oder automatisierte Unterstützung bei der Ausführung
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 36Jutta Mülle
Einsatzmöglichkeiten für IT (2)Beispiele für Einflüsse
Parallelität (Sharing of data)Kundenbezug (Web-Dokumente)Asynchrone statt synchrone KommunikationAnalyse historischer Daten (z.B. Risikoanalyse)
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
(T+,Q+/-,C+/-,F-)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 37Jutta Mülle
Ressourcen-Allokation (1)Ressourcen gleichmäßig auslasten(Vermeiden von Überlasten, während andere warten)Methoden
SchritteRichtlinienKriterienVarianten
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 38Jutta Mülle
Ressourcen-Allokation (2)Ressourcen ihren Fähigkeiten entsprechend nutzen,jedoch auf Inflexibilität durch Spezialisierung achten,Routine entstehen lassen,Rüstzeit so gut wie möglich verringern:
für Cases,für Tasks.
MethodenSchritteRichtlinienKriterienVarianten
(T+,Q+/-)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 39Jutta Mülle
KommunikationsstrukturAnzahl der auszutauschenden Nachrichten verringern (insbesondere externe Kommunikation),Handhabung der Nachrichten automatisieren,Kommunikationsfehler vermeiden (EDI, WWW),möglichst asynchrone statt synchrone Kommunikation verwenden (Email, Telefon).
(T+,Q+,C+/-,F-)
Workflow-Management-Systeme Kapitel 9 – 40Jutta Mülle
Exemplarische Fragen – Kapitel 9Wie sieht ein Lebenszyklus eines Workflow-Modells aus?Was versteckt sich hinter den Begriffen CPI und BPM? Wie hängen CPI und BPM mit Geschäftsprozessen zusammen und wie stehen diese gegenseitig in Zusammenhang?Welche Entwurfskriterien für Änderungen gibt es, nennen sie 3 Beispiele?