KARMA REINKARNATION & CHRISTENTUM - …Karma, Reinkarnation und Christentum Dieses Buch basiert auf einer Vortragsreihe, die Elizabeth Clare Prophet am Freitag, den 11. Oktober 1991

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Aus dem Amerikanischen übersetzt von Manfred Miethe

ELIZABETH CLARE PROPHET

KARMAREINKARNATION& CHRISTENTUMEIN SPIRITUELLER BRÜCKENSCHLAG

Karma Reinkarnation u Christentum_Buch_24I05I13_rz_Layout 1 24.05.13 09:20 Seite 3

Copyright © 1999 Summit Publications, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Diese Versionist Gegenstand eines Lizenzvertrages zwischen dem Verlag »Die Silberschnur« undSummit University Press.Originaltitel: »Karma, Reincarnation and Christianity«, Pearls of Wisdom Volume 35Numbers 11, 12, 13, 14, 17 and 22 by Elizabeth Clare Prophet

Summit University Press, 63 Summit Way, Gardiner, Montana 59030 U.S.A.Tel: +1-406-848-9500 · Fax: +1-406-848-9555www.SummitUniversityPress.com · E-Mail: [email protected] · www.SummitLighthouse.org

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Copyright © 2013 der deutschen Ausgabe Verlag »Die Silberschnur« GmbHAlle Rechte der deutschen Ausgabe vorbehalten.

ISBN: 978-3-89845-403-2

1. Auflage 2013

Übersetzung: Manfred MietheGestaltung: XPresentation, Güllesheim;

unter Verwendung des Motivs #10130148, www.istockphoto.comDruck: Finidr, s.r.o. Cesky Tesin

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstraße 1 · 56593 Güllesheimwww.silberschnur.de · E-Mail: [email protected]


INHALT

I. KAPITEL

DER SCHLEIER DES VERGESSENS 7

II. KAPITEL

DIE FRÜCHTE UNSERES KARMAS 25

KAPITEL 3:

DAS GESETZ DES KARMAS IMGEGENSATZ ZUR GÖTTLICHEN GNADE 45

KAPITEL 4:

JESUS LEHRTE DAS GESETZDES KARMAS 67

KAPITEL 5:

JESUS LEHRTE DIE REINKARNATION 89

KAPITEL 6:

DIE STUNDE DER OFFENBARUNG – DER AUGENBLICK DER WAHRHEIT 107

ANMERKUNGEN 137ÜBER DIE AUTORIN 151


Karma, Reinkarnation und Christentum

Dieses Buch basiert auf einer Vortragsreihe,

die Elizabeth Clare Prophet am Freitag, den 11.

Oktober 1991 im Rahmen eines viertägigen Se-

minars mit dem Titel Class of the Golden Cycle

im New Orleans Airport Hilton Hotel hielt.


I. KAPITEL

DER SCHLEIERDES VERGESSENS

Ich werde mit der Schilderung meines eigenenWeges beginnen, da Gott mir das Wissen um Karmaund Reinkarnation schon sehr früh offenbarte.

Wie viele von euch hatten schon einmal ein Erlebnis,bei dem sie sich auf irgendeine Weise an ein früheresLeben erinnerten? Hebt bitte die Hände. Offensichtlichhatten schon einige der Anwesenden ein solches Er-lebnis. Wie viele von euch hatten nie das Gefühl, sichan ein früheres Leben zu erinnern? Das sind auch ei-nige. Bevor wir heute Abend fertig sind, werden wohletliche derjenigen, die glauben, sich noch nie an ein

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früheres Leben erinnert zu haben, realisieren, dass siedies sehr wohl getan haben.

Wir alle kennen das Gefühl der Vertrautheit mitMenschen oder Orten, obwohl wir mit ihnen in diesemLeben noch nie Kontakt hatten – es ist eine Art sofor-tiger Zu- oder Abneigung. Selbst Liebe auf den erstenBlick weist auf ein Seelenwissen hin. Wir bekommenalso kleine Hinweise, aber tatsächlich gibt es einenGrund, warum wir uns nicht an Einzelheiten aus un-serer Vergangenheit erinnern können. Gott in seinerBarmherzigkeit zieht den Vorhang zu, wenn wir unsim Geburtskanal befinden. Diesen Vorhang nennenwir den “Vorhang des Vergessens”. Es ist ein Akt derBarmherzigkeit, da wir eine bestimmte Aufgabe indiesem Leben zu erfüllen haben und uns nur auf einLeben konzentrieren können, wenn wir diese Aufgabeerfüllen wollen.

Aber dann und wann zieht Gott den Vorhang bei-seite und zeigt uns einen oder zwei Ausschnitte aus ei-nem früheren Leben. Dies geschieht, um unsere Seelean unsere Verantwortung in diesem Leben zu erinnernund an die Verpflichtungen, die wir vor unserer ge-genwärtigen Verkörperung eingegangen sind. Gottschickt seine Engel, damit sie uns aus unserem eigenenkarmischen Lebensbuch vorlesen, so dass wir erleuch-tete Entscheidungen treffen und unsere Prüfungenmeistern können.

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KARMA, REINKARNATION UND CHRISTENTUM


Weil Gott selbst in diesem Augenblick eure Seelenunterweist und ihnen über euer Karma und eure In-karnationen berichtet, werde ich euch erzählen, wieich zum ersten Mal etwas über Karma und Reinkarna-tion erfahren habe. Ich tue dies in der Hoffnung, dassmeine Geschichte einen Widerhall in euch findenmöge. Ich werde euch jetzt erzählen, wie ich merkte,dass Gott zum ersten Mal den Vorhang für mich hob.

Eines Tages, ich war etwa vier Jahre alt, spielte ichin meinem Sandkasten in Red Bank, New Jersey, woich geboren wurde. Ich spielte auf dem Spielplatz, denmein Vater für mich gebaut hatte. Da gab es ein Spiel-haus, eine Schaukel und einen Sandkasten. Der Spiel-platz, der direkt neben einem wunderbaren Garten lag,den meine Eltern angelegt hatten, war von einem wei-ßen Lattenzaum mit einem Torbogen umgeben.

Es war ein herrlicher Tag. Dicke weiße Wolken zo-gen über einen strahlend blauen Himmel. Ich war ganzallein, genoss die Sonne, sah zu, wie mir der Sand durchdie Finger rann, malte Muster in den Sand und bukSandkuchen mithilfe von Kuchenformen.

Dann ganz plötzlich, so als ob jemand einen Schalterumgelegt hätte, spielte ich im Sand am Ufer des Nilsin Ägypten und erlebte die volle Schönheit meinerneuen Umgebung. Diese war genauso real wie meinSpielplatz in Red Bank und mir ebenso vertraut. Ich

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Der Schleier des Vergessens


vertrieb mir die Zeit, plantschte im Wasser und spürteden warmen Sand auf meinem Körper. Meine ägypti-sche Mutter war ganz in der Nähe. Irgendwie war auchdas hier meine Welt. Es war, als ob ich diesen Flussschon immer gekannt hätte.

Nach einiger Zeit – ich weiß nicht, wie viel Zeitvergangen war – war es, als sei der Schalter wieder um-gelegt worden, und ich war wieder zu Hause auf mei-nem kleinen Spielplatz. Mir war nicht schwindelig,ich war nicht verwirrt. Ich war zurück in der Gegenwartund mir vollkommen bewusst, dass ich eben noch ganzwoanders gewesen war.

Ich sprang auf und suchte meine Mutter. Ich fandsie am Küchenherd stehend und erzählte ihr aufgeregtmeine Geschichte. Dann fragte ich: “Mami, was istpassiert?” Sie nahm mich auf den Schoß, sah mich anund antwortete: “Du hast dich an ein früheres Lebenerinnert.” Mit diesen Worten eröffnete sie mir eine an-dere Dimension. Danach war ich nie wieder dieselbe.

Statt sich über mich lustig zu machen oder meinErlebnis infrage zu stellen, erklärte sie mir, dass dieSeele ihre Aufgabe nicht in einem einzigen Leben er-füllen könne. Weiter sagte sie, dass meine Seele ewigund dass unser Körper wie ein Mantel sei, den wir tra-gen. Er verschleißt, bevor wir beenden können, waswir tun wollten. Also schenkt Gott uns eine neue Mutti

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und einen neuen Vati, und wir werden wiedergeboren,damit wir das Werk zu Ende bringen können, das Gottuns aufgetragen hat, um endlich in unsere Lichtheimatim Himmel zurückkehren zu können. Aber auchwenn wir einen neuen Körper bekommen, so bleibenwir doch immer dieselbe Seele. Diese besitzt die be-ständige Erinnerung an die Vergangenheit, die wirnicht haben.

Sie erklärte mir das alles in einfachen und kindge-rechten Begriffen, die ich verstehen konnte. Es war, alshätte ich dies alles schon immer gewusst – und als obmeine Mutter nun meine Seelenerinnerung weckenwürde.

Im Laufe der nächsten Jahre wies sie mich immerwieder auf Kinder hin, die verkrüppelt oder blind ge-boren waren, auf andere, die besonders begabt waren,und auf Kinder, die in reiche oder arme Familien hi-neingeboren worden waren. Sie erklärte diese Un-gleichheit mit Karma und mit der früheren Aus -übung des freien Willens. Sie sagte, dass es so etwaswie göttliche oder menschliche Gerechtigkeit nichtgeben könne, wenn wir nur ein einziges Leben hätten,und dass Gottes Gerechtigkeit nur im Zusammenhangvieler Leben verstanden werden könne. Nur in diesemZusammenhang können wir erkennen, wie unserefrüheren Taten in den gegenwärtigen Umständen un-seres Lebens Früchte tragen.

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Da ich gewohnt war, zu Jesus zu beten, dachte ich so-fort an ihn. Ich erkannte die Logik der Reinkarnationund sagte zu mir selbst: “Gott muss mir dieses frühereLeben aus einem bestimmten Grund gezeigt haben.”Aber Gott teilte mir den Grund erst viel später mit, alsich bereits erwachsen war. Dann erkannte ich, dass dasdamalige Leben in Ägypten der Schlüssel zu dem Werkwar, das ich in diesem Leben zu vollbringen hatte. OhneZweifel wurde mir durch diesen kurzen Blick auf dieweit zurückliegende Vergangenheit ein Teil meinesSelbst übertragen – vielleicht schweres Karma, das ichheute, 33 Jahrhunderte später, ausgleichen musste, odereine Aufgabe, die ich nicht zu Ende gebracht hatte, derenZeit aber jetzt gekommen war.

Seither hat Gott mir weitere Inkarnationen offenbartund mich etwas über positive sowie negative Impulsegelehrt, denen ich folgen oder nicht folgen muss. Sohabe ich die Ursachen der Auswirkungen des schlech -ten Karmas gesehen, das ich in diesem Leben auszuglei-chen habe, und ich habe gesehen, dass mein gutes Karmader Wind in den Segeln ist, der mir hilft, meine Ziele zuerreichen. Tatsächlich ist unser Karma der Grund, warumwir überhaupt hier sind. Auch ihr habt sowohl guteswie schlechtes Karmas mitgebracht, das ihr ausgleichenmüsst. Ganz sicher habt ihr alte Verbindungen zu eurenFamilienangehörigen und zu Menschen, die ihr schonkennt oder denen ihr noch begegnen werdet. Das Lebenist immer Herausforderung und Chance zugleich.

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Da die Konzepte von Karma und ReinkarnationSchlüssel zum Verständnis der Reise unserer Seele sind,bitte ich euch, mir heute Abend aufmerksam zuzuhören,weil ich zu diesem Thema einiges zu sagen habe. Ichwerde nichts unversucht lassen, euch diese Lehre nahe-zubringen. Dann könnt ihr, auf meinen Erkenntnissenaufbauend, eure eigenen Nachforschungen anstellen.Ihr könnt meditieren und über das nachdenken, waseuch zu diesem Thema in den Sinn kommt. Ihr solltnichts glauben, nur weil ich es sage, sondern weil derHerr Jesus Christus direkt zu euren Herzen spricht unddie Wahrheit bekräftigt, dass der Heilige Geist durchmich spricht.

Ich bin mein ganzes Leben lang mit Jesus gewandeltund habe mit ihm gesprochen. Jesus hat meine Fragenbezüglich der Schriften beantwortet, bezüglich derPredigten der Pfarrer und Geistlichen, der Messe, derRabbiner und bezüglich vieler Dinge, über die meinHerz nachdachte. Ich habe die Bibel studiert und Jesusum Antworten gebeten – und er hat mich noch nie imStich gelassen. Und so gebe ich nun das wieder, was ichdirekt von Jesus erfahren habe, und das, was ich auf-grund meiner Forschungen auf dem Gebiet von Kar-ma, Reinkarnation und Christentum zusammenge-tragen habe.

Der Glaube an Reinkarnation ist uralt und weit ver-breitet. 1886 schrieb der Theologe W. R. Alger das Buch

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A Critical History of the Doctrine of a Future Life, daszum christlichen Standard werk zum Thema Unsterb-lichkeit werden sollte. In seinem Buch schrieb Alger:“Keine andere Lehre hat einen so weitreichenden, be-herrschenden und ständigen Einfluss auf die Menschheitausgeübt wie die von der Seelenwanderung (ein ande resWort für Reinkarnation), also die Vorstellung, dass dieSeele, nachdem sie den Körper verlassen hat, in einemanderen Körper wiederge boren wird, wobei Rang, Cha rakter, Lebensumstände und Erfahrungen einer solchen späteren Existenz von den Eigenschaften, Tatenund Errungenschaften früherer Leben abhängen.”1

Bevor das Christentum entstand, war die Lehre vonder Reinkarnation ein Teil des spirituellen Glaubensvieler europäischer Völker; so glaubten beispielsweisedie frühen teutonischen Stämme, die Finnen, Isländer,Lappen, Norweger, Schweden und Dänen, die frühenSachsen und die Kelten Irlands, Schottlands, Englands,Galliens, der Bretagne und Wales’ an die Wiedergeburt.Die Walliser behaupten sogar, dass es die Kelten waren,die den Glauben an die Reinkarnation nach Indienbrachten.2 Der Schriftsteller Ignatius Donnelly vertrittdie Ansicht, dass der keltische Glaube an die Reinkar-nation von den Bewohnern des versunkenen KontinentsAtlantis stammt, die nach Irland gekommen waren.3

Im antiken Griechenland glaubten sowohl Pytha-goras als auch Platon an Reinkarnation. Im sechsten

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Jahrhundert vor Christus lehrte Pythagoras, dass dieSeele viele Inkarnationen hat, welche Gelegenheiten zurLäuterung und Vervollkommnung der Seele darstellen.“Die menschliche Seele ist unsterblich”, sagte er, “dennsie gleicht den Sternen am Himmel und ist wie diese inständiger Bewegung.”4 Seinem Biographen DiogenesLaertios zufolge behauptete Pythagoras, dass er sich inder Vergangenheit als Aithalides und als Euphorbos verkörpert hatte, der in Troja von Menelaos getötet wor-den war.5

Im vierten Jahrhundert vor Christus lehrte Platon,dass die Seele unsterblich ist und dass die Umstände desgegenwärtigen Lebens von dem Charakter abhängen,der in einem früheren Leben geformt wurde. In Der

Staat gibt er im zehnten Kapitel die Geschichte einerGruppe von Seelen wieder, die kurz vor der Wiederver-körperung stehen und denen von einem Propheten ge-raten wird: “Tugend kennt keinen Meister. Wer sie ehrt,wird mehr davon besitzen; wer sie verschmäht, weniger.Die Verantwortung liegt bei dem, der wählt. Den Him-mel trifft keine Schuld.”6

Gewissen Gelehrten zufolge weisen Aussagen des jü-dischen Historikers Flavius Josephus aus dem ersten Jahr-hundert darauf hin, dass die Pharisäer und Essener anReinkarnation glaubten. Andere Quellen glauben, dassgewisse Texte auf die Auferstehung der Toten in neuenKörpern hinweisen. In seinem Buch Die Judäischen

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Kriegeschreibt Flavius Josephus: “[Die Pharisäer] sagen,dass alle Seelen unzerstörbar seien, dass die Seelen guterMenschen aber in andere Körper übergehen, währenddie Seelen schlechter Menschen ewiger Bestrafung un-terworfen sind.”7 Und in Jüdische Altertümer schreibter: “[Die Pharisäer] glauben auch, dass die Seelen eineunsterbliche Kraft in sich haben und dass es unter derErde Belohnungen oder Bestrafungen geben wird – jenachdem, ob sie in diesem Leben tugendhaft oder sünd-haft gelebt haben. Die Letzteren werden in ein ewigesGefängnis gesperrt, aber die Ersteren werden die Machthaben, sich zu erholen und wieder zu leben.”8

Das Konzept der Reinkarnation wurde auch vonden Schülern der Kabbala gelehrt, einem System desjüdischen esoterischen Mystizismus, das im 13. Jahr-hundert aufblühte. Reinkarnation ist immer noch Teilder religiösen Überzeugung des jüdischen Chassidis-mus, der im 18. Jahrhundert entstand.

Neben gewissen Stämmen der amerikanischen Ureinwohner haben auch zahlreiche Völker Mittel-und Südamerikas an Reinkarnation geglaubt. Heuteexistiert der Glaube an Reinkarnation bei über 100Stämmen in Afrika, aber auch bei den Inuit, den zen-tralaustralischen Aborigines und vielen pazifischenVölkern wie den Hawaiianern, Tahitianern, Melane-siern und den Bewohnern Okinawas.

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Die am ausführlichsten entwickelten Konzepte derReinkarnation finden sich in den religiösen TraditionenIndiens, besonders im Hinduismus, Buddhismus, Jai-nismus und Sikhismus. In all diesen Religionen stehtdie Reinkarnation in einem engen Zusammenhang mitdem Gesetz des Karmas. Karma ist ein Wort aus demSanskrit, das so viel wie “Akt”, “Handlung”, “Arbeit”oder “Tat” bedeutet. Ursprünglich bezog sich das WortKarma im Hinduismus auf heilige Handlungen, diein den vedischen Ritualen ausgeführt wurden. Späterentwickelte sich der Begriff weiter und bedeutete mo-ralische Taten. Dann wurde es in einen Zusammenhangmit dem Konzept der Reinkarnation in einen anderenKörper oder eine andere Lebensform gebracht.

Manche der östlichen religiösen Traditionen glau-ben, dass sich ein Mensch aufgrund früherer Missetatenoder Grausamkeiten als Tier wiederverkörpern odersich zu einem tierähnlichen Zustand zurückentwickelnkann. Andere, wie die Jains, sehen die Wiedergeburtals Tier nicht als Bestrafung, sondern als notwendigeErfahrung im Rahmen der spirituellen Entwicklung.Auch Pythagoras hätte dieser Theorie wohl zuge-stimmt. Einer seiner Zeitgenossen erzählte einmal diefolgende Geschichte: “Es heißt, Pythagoras sah einmal,wie ein Hund geschlagen wurde. Er erbarmte sich sei-ner und rief: ‚Halt! Schlagt ihn nicht. In diesem Körperwohnt die Seele eines meiner treuen Freunde, dessenStimme ich in dem Heulen des Hundes erkannt habe.”9

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Dem Gesetz des Karmas zufolge, wie es im Osten ge-lehrt wird, werden unsere gegenwärtigen Lebensum-stände durch unsere Gedanken, Worte und Taten ausfrüheren Leben bestimmt. Und unsere Gedanken, Wor-te und Taten in diesem Leben bestimmen unser Los inzukünftigen Leben. Es ist ziemlich schwierig, das zuakzeptieren. Die Menschen neigen sowieso dazu, ihrenEltern, den Umständen oder ihren Genen die Schuldan dem zu geben, was ihnen in ihrer Kindheit wider-fahren ist; auch verpasste Chancen schieben sie gerneauf die Umstände oder Ähnliches – nur sich selbst ma-chen sie nicht dafür verantwortlich.

Ich glaube, dass die kirchliche Lehre des Sühneop-fers (Jesus Christus beglich die Schuld für unsere Sün-den) unseren Wunsch, jemand anders möge die Lastunseres Karmas tragen – mit anderen Worten: die Lastunserer Sünden –, nur noch verstärkt. Wenn uns einUnheil widerfährt, denken wir: “Na ja, das ist ja dieSchuld von Soundso.” Oder: “Ich war eben ein Opferder Umstände.” Oder: “Ich war eben zur falschen Zeitam falschen Ort.” Manche Leute geben Gott die Schuldan allem und sind ein Leben lang wütend auf ihn. Alldiese Einstellungen sind falsch. Wir müssen uns in denFahrersitz setzen und die Verantwortung für unser Le-ben und unsere Handlungen übernehmen. Wenn wirdas tun, dann fangen wir an zu sehen, dass es im Uni-versum sehr wohl Gerechtigkeit gibt.

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Ich selbst hatte wahrlich kein leichtes Leben. Icherinnere mich, dass ich mich vor meiner Verkörperungmit der Bitte an die Herren des Karmas gewandt hatte,einen Großteil meines Karmas schon bei der Geburtanzunehmen, was mir auch gewährt wurde. Ich ak-zeptiere, dass die meisten Dinge, die mir widerfahrensind, ob nun gut oder schlecht, durch mein eigenesWirken zustande gekommen sind.

Ich sage “die meisten”, weil die Menschen jeden Tagneues negatives Karma schaffen. Menschen tun ande-ren Menschen willentlich Böses an, so wie Länder an-deren Ländern Böses antun, obwohl es zwischen ihnenvorher kein Karma gab. Daher ist die geschädigte Parteinicht der Empfänger alten Karmas, das nun auf ihnzurückfällt, sondern Opfer eines neuen Unrechts. Ausdiesem Grund können wir zu Recht sagen, dass nichtalles, was uns widerfährt, die Folge unserer eigenenHandlungen ist.

Dann gibt es noch die Sache mit der Einweihungunserer Seelen, die vom kosmischen Christus kommt.Und es gibt die Versuchung, die vom Antichristenkommt. Einweihung und Versuchung sind die Mittel,die Gott zugelassen hat, um unsere Seelen zu prüfen.Die Geschichte von Hiob schildert ein klassisches Beispiel für ein Unglück, das Gott zulässt, damit wirunsere Liebe zu ihm beweisen können. Diese Prüfun-gen lehren uns etwas. Wenn wir sie bestehen, sind wir

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bereit für die nächste Prüfung und die darauffolgende,bis wir die irdische Schule abgeschlossen haben.

Unser gutes Karma bringt uns unzählige Segnun-gen als Früchte unserer guten Taten. Unser schlechtesKarma bringt uns dagegen die Frucht dessen, was wirfälschlich gesät haben. Und wir werden beidem nicht“um den kleinsten Buchstaben noch um ein Tüttelvom Gesetz entgehen”.10 Aber es stimmt, dass wir guteoder schlechte Energie empfangen. Da wir nicht im-mer sagen können, ob das Glück, das uns widerfährt,unserem guten Karma zuzuschreiben ist oder der Gna-de Gottes, und da wir nicht wissen, ob Unglück unse-rem schlechten Karma zuzuschreiben, eine Prüfungder Seele oder eine der höchsten Stufen der Einwei-hung Gottes ist, sollten wir mit allem, was uns wider-fährt, auf positive, dankbare Weise umgehen. Wirmüssen entschlossen sein, gerecht mit uns selbst, un-serem Gott und unseren Mitmenschen umzugehen,damit es einen Sieg, einen Segen und eine Lösung füralle Beteiligten gibt.

Ihr seht also, es gibt Lebensumstände, die nicht ein-deutig als Folge von Karma eingeordnet werden kön-nen – außer natürlich, dass es unser karmisches Losist, alles zu ertragen, weil wir es ja waren, die uns ur-sprünglich von Gott entfernt haben. Und so habenwir uns das Karma aufgeladen, den Weg zurück zuihm “im Schweiße unseres Angesichts” zu finden, bis

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die Ursünde ausgeglichen ist, die darin besteht, dasswir uns von Gott abgewandt haben.

In meiner Vorstellung von Gott und dem Univer-sum bin ich für die Lektionen, die ich aufgrund meinesKarmas gelernt habe, nur dankbar. Denn ich hatte dasGesetz des Karmas in meinem Herzen verstanden, be-vor es mir je beigebracht wurde. Mein Motto lautet: Esgibt nirgendwo im Universum Ungerechtigkeit. Dasmag erstaunlich klingen, aber wenn wir um alle Um-stände unserer früheren Leben wüssten, um alles, waswir “richtig” oder “falsch” gemacht haben, könntenwir erkennen, dass dies der Wahrheit entspricht.

Wenn wir die Kontinuität des Seins verstehen wür-den und wüssten, was wir in der Vergangenheit gesagtund getan haben, dann würden wir erkennen, dass un-sere Worte und Taten als Lehrer zu uns zurückkehren.Und wenn das nicht so angenehm ist, dann sollten wirbegreifen, dass uns unangenehme Dinge widerfahren,damit wir unsere Fehler selbst berichtigen können. Siegeschehen, damit wir selbst erfahren, wie es sich an-fühlt, der Empfänger für das zu sein, was wir in einemfrüheren Leben einem anderen angetan haben.

Ich glaube, es ist das Mündigwerden eines Mannes,einer Frau oder eines Kindes, wenn die Seele einensolchen Reifegrad erreicht hat, dass sie sagen kann:“Was auch immer mir widerfahren mag, ich werde esfreudig annehmen. Ich weiß, dass ich mich auf meine

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Gemeinschaft mit Gott und letztend lich auf jenen Tagfreuen kann, an dem ich die vollständige Wiederverei-nigung mit meinem göttlichen Vater und meiner gött-lichen Mutter erreiche, wenn ich die Situation löse.”

Hinduismus und Buddhismus lehren, dass das Ge-setz des Karmas ein universelles Gesetz von Ursacheund Wirkung ist, dem alle unterliegen. Wie das dritteNewtonsche Gesetz besagt: Jede Handlung bringt einegleiche oder entgegengesetzte Reaktion hervor. DasGesetz des Karmas wirkt automatisch, und aus diesemGrund gibt es auch keine Ungerechtigkeit. Wir glau-ben, dass manche Menschen mit allem durchkommen,während man uns nichts durchgehen lässt. Deshalbärgern wir uns und zweifeln an, ob es tatsächlich einengerechten Gott gibt. Wir müssen uns einfach unsereninneren Frieden bewahren und uns die Worte aus demfünften Buch Mose in Erinnerung rufen, auf die sichPaulus bezog, als er sagte: “Die Rache ist mein; ich willvergelten, spricht der HERR.”11 Daher obliegt es uns zuvergeben. Gott wird seine Gerechtigkeit walten lassen,und wir sollten sicher nicht den Wunsch haben, ir-gendjemandem zu schaden – auch nicht denen, diewir selbst zu unseren Feinden erklärt haben.

Wir wissen, dass Karma sowohl auf der individuel-len als auch auf der kollektiven Ebene existiert. Para-mahansa Yogananda, ein Yogi des 20. Jahrhunderts,schrieb: “Die kumulativen Handlungen der Menschen

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in Gemeinschaften, Nationen oder der Welt im Allge-meinen erzeugen ein Massenkarma, das sowohl lokaleals auch weitreichende Auswirkungen hat, je nach demAusmaß und Anteil von Gut oder Schlecht. Daher tra-gen die Gedanken und Handlungen jedes Einzelnenzum Guten oder Bösen in der Welt und dessen Auswir-kungen auf alle Menschen bei.”12

Es gibt also so etwas wie persönliches Karma, etwassehr Persönliches, das zum Beispiel allein zwischendir und mir existiert. Dann gibt es aber auch noch dasGruppenkarma. Ganze Nationen, Städte oder Familienhaben kollektives Karma erschaffen, weil sie sich gegendas Leben gewandt haben. Sie haben gemeinsam alsein Körper gehandelt und müssen sich daher auch ge-meinsam wiederverkörpern. Die Mafiafamilien keh-ren beispielsweise aufgrund ihres Karmas immer wie-der gemeinsam zurück.

Es wurde gesagt – und es ist wahr –, dass Amerikadas wiederauferstandene Atlantis ist; dass die meistenvon uns in Atlantis gelebt haben und hier sind, um dieDinge zu berichtigen, die wir damals falsch gemachthaben, und um unseren Sieg zu erringen. Atlantis warein blühender Kontinent mit großen Errungenschaf-ten auf den Gebieten von Wissenschaft und Technolo-gie. Viele unserer Wissenschaftler haben dieselben Er-findungen gemacht, die sie schon in Atlantis gemachthatten.

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Wenn ihr das Buch von Phylos dem Tibeter Hier

teilt sich der Weg gelesen habt, sind euch viele Szenen,die auf jenem versunkenen Kontinent spielen, viel-leicht bekannt vorgekommen. Möglicherweise öffnetGott sogar eure Erinnerung und offenbart euch einfrüheres Leben, um euch mitzuteilen, was ihr heutetun müsst, um ein wichtiges Kapitel in eurer Lebens-geschichte abzuschließen. Wie ihr seht, ist das Lebeneine unglaubliche Chance.

Ich bete jeden Tag dafür, dass die Menschen Ame-rikas ihre göttliche Bestimmung erkennen mögen;dass sie wissen, dass sie die wiedergekehrten Atlantersind und die Aufgabe haben, Amerika und die ganzeWelt in ein goldenes Zeitalter zu führen, das dem äh-nelt, das wir vor 25000 Jahren in Atlantis hatten. Undich bete, da dies meine Berufung ist, dafür, dass icheuch helfen kann, die Antworten auf eure Fragen zufinden, damit ihr das Beste aus dem Rest eures Lebensmachen könnt und mit guten Noten zu Gott heim-kehrt; damit ihr am Ende dieses Lebens freudig vordas Gericht des heiligen Feuers treten und das göttlicheUrteil vernehmen könnt: “Ei, du frommer und ge-treuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen,ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines HerrnFreude!”13

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