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Kath. Kirchengemeinde St. Aegidius Realisierungswettbewerb Neubau Verwaltungsgebäude Kirchplatz 4 und Umbau Gebäude Kirchplatz 5 in Rheda-Wiedenbrück Protokolldokumentation Preisgericht 23.11.2017 e gi d ius 1. Preis

Kath. Kirchengemeinde St. Aegidius egidius · 2 Neu-/Umbau Kirchplatz 4/5 – St. Aegidius – Rheda-Wiedenbrück Grundsatzberatung, Vorprüfbericht, Zulassung der Wettbewerbsarbeiten

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Kath. Kirchengemeinde St. Aegidius

Realisierungswettbewerb

Neubau Verwaltungsgebäude Kirchplatz 4

und Umbau Gebäude Kirchplatz 5

in Rheda-Wiedenbrück

Protokolldokumentation

Preisgericht 23.11.2017

egidius

1. Preis

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St. Aegidiushaus Wiedenbrück

Das Preisgericht tritt um 9.30 Uhr zusammen. Herr Pfarrdechant Edeler begrüßt das Preisgericht und dankt den Anwesenden für ihre Bereit-schaft zur Mitwirkung an diesem Verfahren. Die Prüfung der Anwesen-heit führt zu folgender Zusammensetzung des Preisgerichtes:

1. Bruno Markwort, Stellvertretender Diözesanbaumeister, Paderborn2. Prof. Zvonko Turkali, Architekt, Frankfurt am Main3. Susanne Schamp, Architektin, Dortmund4. Michaela Köller, Architektin, Kirchenvorstand St. Aegidius, Rheda-

Wiedenbrück5. Inga Linzel, Stadtplanerin, Fachbereichsleiterin Stadtplanung und

Bauordnung, Stadt Rheda-Wiedenbrück6. Pfarrer Reinhard Edeler, Leiter Pastoralverbund Reckenberg und

Pfarrdechant St. Aegidius7. Jürgen Algermissen, Kirchenvorstand St. Aegidius, Rheda- Wiedenbrück

8. Nils Oetterer, Architekt, Werl9. Antonius Hasse, Bauamt Erzbischöfliches Generalvikariat, Paderborn 10. Georg Effertz, Rheda-Wiedenbrück

11. Pastor Olaf Loer, Pastoralverbund Reckenberg12. Heinz Bremehr, Kirchenvorstand St. Aegidius, Rheda-Wiedenbrück13. Theres Sudbrock, Pfarrgemeinderat St. Aegidius, Rheda- Wiedenbrück14. Raimund Eilebrecht, Finanzabteilung Erzbischöfliches Generalvikariat, Paderborn

15. Gudrun Walter, Architektin, Stadtplanerin, DHP, Bielefeld

Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird Prof. Zvonko Turkali einstim-mig bei eigener Enthaltung zum Vorsitzenden des Preisgerichts ge-wählt. Die Protokollführung übernimmt Gudrun Walter.Der Vorsitzende prüft die Beschlussfähigkeit des Preisgerichts.

Alle zu den Sitzungen des Preisgerichts zugelassenen Personen geben die Versicherung zur vertraulichen Behandlung der Beratungen und erklären, keinen Austausch mit den Teilnehmern über deren Arbeiten außerhalb des Kolloquiums gehabt zu haben.

Der Vorsitzende versichert der Ausloberin, den Teilnehmern und der Öffentlichkeit die größtmögliche Sorgfalt und Objektivität des Preisge-richts nach den Grundsätzen der RPW 2013.

Teil AOrt der Preisgerichtssitzung

StimmberechtigtePreisrichter/innen

Stellvertretende Preisrichter

Sachverständiger Berater/in

Vorprüferin

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Grundsatzberatung,Vorprüfbericht, Zulassung der

Wettbewerbsarbeiten

Bewertung der Wettbewerbsarbeiten

Der Vorsitzende erläutert den vorgesehenen Ablauf des Preisgerichts-verfahrens und übergibt das Wort an Frau Walter, die den allgemeinen Vorprüfungsbericht vorstellt.

Alle 5 aufgeforderten Teilnehmer haben ihre Arbeiten mit den gefor-derten Unterlagen jeweils fristgerecht abgegeben. Aufgrund der darge-stellten Leistungen waren alle Arbeiten vorprüfungsfähig. Der Empfehlung, alle Arbeiten entsprechend zuzulassen, schließt sich das Preisgericht einstimmig an.

Im folgenden Informationsrundgang werden die Arbeiten durch Frau Walter im Zusammenhang mit dem fachlichen Vorprüfbericht vorge-stellt und wertfrei erläutert.

Nach dem Informationsrundgang werden die gewonnenen Eindrücke zusammengetragen und reflektiert, wobei folgende Aspekte hervorge-hoben werden:

Neubau Kirchplatz 4• Auf die städtebauliche Situation am Kirchplatz wird unterschiedlich

reagiert; das Bestreben, den Platz zu fassen, führt zu dem Ansatz, das Volumen des Neubaus zu vergrößern.

• Die Haltung des Hauses ist angesichts der Lage am Kirchplatz wich-tig.

• Der Einbettung des Gebäudes in den städtebaulichen Kontext und dem Bezug zu den Nachbargebäuden ist besondere Beachtung zu schenken.

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• Das Gebäude sollte von allen vier Seiten positiv wahr-genommen werden.

• Die Materialität ist im Hinblick auf das Umfeld und die Funktion des Hauses zu bewerten.

• Ausbildung der Eingangssituation.• Das Haus sollte – über die Funktion eines Büroge-

bäudes hinaus – ein lebendiges Gebäude der Kirche darstellen und weitere Angebote ermöglichen, Trans-parenz und Offenheit nach außen zeigen, einladend wirken, Neugierde wecken, niederschwellig aufgesucht werden können.

• Für die hier arbeitenden Menschen wird ein Höchst-maß an Kommunikation im Team gewünscht, u.a. mit vereinfachten Arbeitsprozessen.

• Vertraulichkeit ist aber auch ein Aspekt, der insbeson-dere im Hinblick auf die Dienstzimmer der Pfarrer mög-lich sein muss.

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• Für die Qualität der Arbeitsplätze ist deren Ausrichtung in alle Him-melsrichtungen denkbar.

• Funktion und Qualität der Fläche zwischen Kirchplatz 4 und 5 ist zu bewerten.

• Anordnung der Stellplätze. Umbau Kirchplatz 5• Privatsphäre ist sicherzustellen, auch im Außenraum.• Funktionsbeziehungen im Inneren sollen überzeugen.• Schonender Umgang mit der Altbausubstanz ist wünschenswert • Praktikabilität.

Die Frage, was können wir uns leisten und wie wollen wir nach außen auftreten, spielt eine Rolle. Sind eventuell höhere Kosten mit einer Qua-litätssteigerung verbunden.

Es wird festgestellt, dass alle Arbeiten das Bemühen zeigen, mit dem Raumprogramm wirtschaftlich umzugehen, dabei aber die Aufgabe sehen, an prominenter Stelle einen Entwurf zu präsentieren, der dem Kontext gerecht wird, ohne zu laut zu sein.

Aufgrund der Würdigung aller 5 Arbeiten und den darin gezeigten Ansätzen im Hinblick auf die oben formulierten und in der Auslobung genannten Kriterien wird im ersten Wertungsrundgang keine Arbeit ausgeschlossen.

Im anschließenden zweiten Wertungsrundgang werden die Arbeiten intensiv diskutiert und ihre Vorzüge bzw. weniger überzeugenden Aspekte herausgestellt.

Dabei werden zwei Arbeiten mit dem angegebenen Abstimmungsver-hältnis ausgeschieden:

1601 (5:2) 1604 (6:1)

(Mittagspause 12.50 – 13.20 Uhr) Im Anschluss werden vom Preisgericht die schriftlichen Beurteilungen für die drei verbliebenen Arbeiten der engeren Wahl besprochen (s. An-hang)

1602 1603 1605

Das Preisgericht diskutiert daraufhin die drei Arbeiten nochmals ver-gleichend und wägt die verschiedenen Argumente ab. Neben den in-

Erster Rundgang

Zweiter Rundgang

Engere Wahl

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nenräumlichen Qualitäten sind dabei insbesondere die städtebauliche Einfügung, die Ausbildung der Raumkante für den Kirchplatz, die Hö-henentwicklung im Kontext der Nachbarbebauung und die architekto-nische Haltung wesentliche Themen.

In der Auseinandersetzung kristallisiert sich eine Rangfolge heraus, die sich bei Rangfolge und der Vergabe der Preise in folgendem Abstim-mungsergebnis widerspeigelt:

1. Preis (3.500 €) 1603 (6:1) 2. Preis (2.000 €) 1605 (5:2) 3. Preis (1.500 €) 1602 (7:0)

Alle Teilnehmer erhalten, wie in der Auslobung formuliert, eine Grund-vergütung in Höhe von 1.000 €.

Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin einstimmig, die Verfasser der mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit unter Zugrundelegung der schriftlichen Beurteilung mit der weiteren Bearbeitung zu beauftragen.

Die Anonymität des Verfahrens wird durch das Verlesen der Verfasserer-klärungen aufgehoben (s. Anhang).

Der Vorsitzende bittet um die Entlastung der Vorprüfung und bedankt sich für die sorgfältige Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens. Er dankt den Mitgliedern des Preisgerichtes für die gute und sehr kon-struktive Diskussion und gibt den Vorsitz an die Ausloberin zurück.

Herr Markwort bedankt sich insbesondere beim Kirchenvorstand der St. Aegidiusgemeinde für die Durchführung des Wettbewerbes und beim Vorsitzenden sowie bei Frau Linzel als Vertreterin der Stadt. Herr Pfarrdechant Edeler bedankt sich seinerseits bei Herrn Prof. Turkali für die engagierte Sitzungsführung und die gewonnenen Inspirationen. Er lädt die Beteiligten zur Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellungs-eröffnung ein, die am ersten Adventssonntag, dem 03.12.2017 um 11.30 Uhr in der Aegidiuskirche stattfinden wird im Anschluss an das Hochamt, das um 10.30 Uhr beginnt.

Die Sitzung endet um 14.40 Uhr.

Rheda-Wiedenbrück, den 23.11.2017

Das Preisgericht (Unterschriften s. Teilnehmerliste im Original)

Rangfolge und Zuerkennung der Preise

und Anerkennungen

Empfehlung des Preisgerichtes

Abschluss des Preisgerichts

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Beurteilung durch das Preisgericht

Die im Kontext des Kirchhofes entwickelte Gebäude-kubatur kann ebenso überzeugen, wie auch die in-nere Organisation der funktionalen Zusammenhänge sowie die freiräumliche Verbindung zwischen Bestand und Neubau.

Das vom Auslober definierte Raumprogramm wird in zwei giebelständigen Gebäuden am Kirchplatz ge-genüber der St. Aegidius-Kirche sinnvoll realisiert. Das ruhige Erscheinungsbild der Giebeldächer mit natur-roter Ziegeldeckung, das monolithische Mauerwerk mit einem mineralischen Edelkratzputz sowie kraft-volle Fensterlaibungen aus Eiche stellen einen guten Ortsbezug her. Die beiden Gebäude werden durch einen als Glasfuge ausgebildeten Raum verbunden, der der zentrale Erschließung aufnimmt. Im Vergleich

zur derzeitigen Situation entsteht durch den Neubau eine klare Fassung und damit eine deutliche Aufwertung des Kirchplatzes.

Zur Straße „Himmelreich“ wird die Gassenbildung stark ausgeprägt. Dies wird durch die Unterbringung von Stellplätzen und einer Loggia im rückwärtigen Bereich des Gebäudes erzielt, wodurch die Seitenfläche des Gebäudes verlängert wird. Hiermit wird eine für den historischen Altstadtbereich Wiedenbrücks typische Figur und Fassadenabwicklung gewählt. Der Entwurf fügt sich dem Wunsch des Ausloberin entsprechend zurückhaltend und klar in das bestehende Gefüge ein und dominiert über die gewählte Ausgestal-tung nicht das Ensemble am Kirchplatz.

Seitens der Jury wird der Hinweis gegeben, dass das Gebäude bei der Auswahl der Materialien eine hohe Wertigkeit erfordert und in seinem Ausdruck nicht mit einem Wohnhaus zu verwechseln ist. Vielmehr sollte die öffentliche Nutzung des Gebäudes herausgearbeitet werden. Die dargestellte Höhe des verglasten Zwischenraumes ist aufgrund der erforderdlichen Überfahrt des Fahrstuhls zu überprüfen. Eine Erhöhung der Traufe sollte aus stadträumlichen Gründen vermieden werden.

Positiv herauszustellen sind die großen Öffnungen in der Fassade und der hohe Glasanteil, wodurch eine einladende Geste zum Platz entsteht. Im Inneren des Verwaltungsgebäudes St. Aegidius, „Kirchplatz 4b“, öff-net sich hinter dem großzügigen Eingangsbereich das Kontaktbüro als zentrale Anlaufstelle, die barrierefrei zu erreichen ist. Der Wartebereich

1. Preis – 1603

Kennzahl 369693

architektur-werk-stadt Balhorn Wewer Karhoff Martin Uwe Balhorn BDA Architekt, Paderborn

Mitarbeit: Swetlana Rinas, Meral Kilic

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mit Garderobe ist richtigerweise zum Kirchplatz mit Blick zur Aegidius-Kirche orientiert. Somit wird dem Wartenden die Möglichkeit geboten, das Geschehen auf dem Kirchplatz zu verfolgen. Ebenso sinnvoll ist es, dass im Anschluss an den Wartebereich das Sekretariat mit Tagesarchiv und die Registratur sowie im Obergeschoss Kirchplatz 4b die beiden Dienstzimmer der Pfarrer samt Konferenzraum angeordnet sind. Der Konferenzraum bekommt durch seine Lage im Obergeschoss ein beson-deres Ambiente, da er großzügig zum Dachraum geöffnet ist.

Die i Erdgeschoss des Neubaus „Kirchplatz 4a“ geplanten Räume, wie ZBV-Büro, das Archiv, das Behinderten-WC und weitere Nebenräume zeigen einen funktionalen Zusammenhang, der im Preisgericht kontro-vers diskutiert wurde und in enger Abstimmung mit der Bauherreschaft zu überprüfen ist. Festzuhalten ist jedoch, dass die vorgesehene Anordnung der Räume die Kommunikation im Gebäude fördert. Ein Blickbezug zur St. Aegidius-Kirche ist aus zahlreichen Räumen gegeben.

Die Lösung zur Raumaufteilung des Altbestandes ist nach Auffassung der Jury nicht durchgehend überzeugend, da u.a. die Erschließung der Gästezimmer über private Bürobereiche vorgesehen ist. Hier kann nach Auffassung der Jury durch eine Überplanung eine bessere Lösung für die Zuordnung der verschiedenen Nutzungen zueinander gefunden werden. Positiv hervorgehoben wird der Ansatz, den beiden Pfarrern jeweils ei-nen eigenen Außenbereich anzubieten – wobei der Einbau eines Bal-kons mit Ausrichtung zum Kirchplatz nicht befürwortet wird.

Das Gebäude zeigt einen großen Bruttorauminhalt, der in Teilbereichen des Daches nicht genutzt wird. Vor dem Hintergrund einer wirtschaftli-chen Umsetzung sollte der Dachboden genutzt werden.

Die Gebäude der Kirche mit dem Aegidiushaus, dem Pfarrhaus und dem neuen Zentralen Pfarrgemeindebüro erhalten einen gemeinsamen, den Bedürfnissen an Privatheit und Öffentlichkeit differenzierten Freibereich. Der Baumbestand bleibt erhalten.

Insgesamt würdigt das Preisgericht die städtebauliche und gestalterische Qualität des Neubaus und die geschickte Einbindung des Bestandes.

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2. Preis – 1605

Kennzahl 156039

drewes+strenge architekten bda partnerschaftsgesellschaft mbbFrank Drewes, Architekt / Martin Strenge, ArchitektBielefeld

Mitarbeit: Projektarchitekten Markus Müller / Eike Harant

Fachplanung – Brandschutz: Dipl.-Ing. Andreas Wegener, Rheda-Wiedenbrück

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwickeln ein Gebäude, das auf eine selbstbewusste und zugleich sensible Weise eine stadträumliche Reparatur vornimmt und in seiner Materialität Bezüge zum Gotteshaus herstellt. Die funktionalen Anforderungen sind weitgehend gut erfüllt.

Durch die Positionierung des Neubaus ist der Bezug zum Platz hergestellt und der Haupteingang durch einen Rücksprung in der Fassade eindeutig formuliert. Die Geste des Eingangs wird in konsequenter Weise im Inneren durch eine großzügige Halle samt ge-schwungener Treppenanlage weitergeführt. Die skulpturale Wirkung des Gebäudes, unterstützt durch eine geschlämmte Ziegelfassade, eine ruhige Fensteraufteilung sowie gefaltete Dachflächen, wird

im Innenraum übernommen. Sie zeigt zugleich an mehreren Stellen ihre räumlichen Probleme, insbesondere bei kleineren Räumen.Die Verteilung des geforderten Raumprogrammes ist auf eine ökono-mische Weise erfolgt.

Die Flurflächen bieten im Erdgeschoss und im Obergeschoss erlebbare Aufenthaltsbereiche und vermeiden Dunkelzonen. Auch die vorgeschlagenen Grundrissänderungen im Altbau sind durch-aus vorstellbar.Intensiv diskutiert das Preisgericht die Kubatur des Ensembles. Um einen maßstäblichen Bezug zu den Nachbargebäuden herzustellen und eine wirksame Schließung des Platzraumes zu erreichen, ist das geplante Volumen aus Sicht des Preisgerichts zu klein. Das Preisgericht würdigt die hohe architektonische Qualität und den detaillierten Ausarbeitungsgrad des Beitrages.

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1605

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3. Preis – 1602

Kennzahl 405803

n o p t o Architekt Dipl.-Ing. Matthias Nopto, ArchitektHerzebrock-Clarholz

Mitarbeit: Stefan Schlepphorst, Architekt

Beurteilung durch das Preisgericht

Für den Neubau Kirchplatz Nr. 4 schlagen die Verfas-ser einen kompakten dreigeschossigen Baukörper vor, der die geforderten Nutzungen unter einem Dach vereint. Städtebaulich positiv wird der Bezug des Neubaus zur angrenzenden Rathaus-Bebauung gesehen, auf die er mit seiner Giebelständigkeit zum Kirchplatz sowie einer Anpassung in Höhe und Dachneigung eingeht. Durch die Anordnung an der westlichen Baulinie wird zur räumlichen Fassung des Kirchplatzes die Erhöhung der Grenzmauer vorgeschlagen. Dies wird als nicht ausreichend betrachtet, die Erhöhung im Bereich des Altbaus zur Wahrung der Privat-sphäre jedoch befürwortet. Die Positionierung der Stellplätze im entstehenden Freiraum zwischen den beiden Gebäuden ohne direkte Wegeverbindungen

sollte überdacht werden. Das Erdgeschoss ist über einen überdachten Eingang vom Kirchplatz aus erschlossen und beinhaltet die geforderten Nutzungen und Raumbeziehungen. Im Obergeschoss befinden sich der Konferenzraum und die Büros der Referenten, die zu schmal ausfallen. Durch die Anordnung der Dienstzimmer für Leiter und Pfarrer im Dach wird die Kommunikation zu den Gemeindereferenten im Obergeschoss erschwert. Ein Luftraum im Flurbereich ermöglicht zumindest eine verti-kale Verbindung. Die Erschließung über die südöstliche Gebäudeecke entspricht den Vorstellungen der Gemeinde von einer Öffnung des Gebäudes zum öffentlichen Raum ebenso wie die hohen senkrechten Fensterbänder. Die vor dem Eingang angeordneten breiten Säulen werden dagegen als kontraproduktiv angesehen.Die Fassade wirkt ruhig und passt sich als Lochfassade mit unterschied-lich großen Fenstergruppen der Umgebung an. Jedoch lässt die Ge-staltung der Gebäudehülle auch eine gewisse Beliebigkeit für die sich dahinter befindlichen Nutzungen zu und deutet nicht unmittelbar auf die Nutzung als Pfarrhaus bzw. ein öffentliches Gebäude hin.Der Umbau des Hauses Nr. 5 stellt aufgrund geringer Grundrissände-rungen eine wirtschaftliche Lösung dar. Die Erschließung der Technikräu-me über die vorhandene Kellertreppe durch die Küche der Erdgeschoss-Wohnung wird jedoch kritisch gesehen. Insgesamt stellen der Entwurf des Neubaus sowie die Planung des Umbaus eine kompakte, wirtschaftliche und der Umgebung angepasste Lösung dar. Die Funktionalität des Neubaus sowie die räumliche Fassung des Kirchplatzes und der Bezug zum Bestandsgebäude können nicht vollumfänglich überzeugen.

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1602

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1601 Kennzahl 405803 - Werkraum Forthaus - Bernhard Forthaus, Dipl.-Ing. (FH) Architekt, LangenbergMitarbeit: Henrik Steffen, Kira KnippertzFachplanung – Tragwerksplanung und Bauphysik: Schnatmann und Lefeld GmbH & Co.KG, Dipl.-Ing. Frank Schnatmann, RietbergFachplanung – Technische Gebäudeausrüstung + Wärmeschutz: Klaus Reckmeyer TGA VDI, Gütersloh

1604 Kennzahl 405803 - Brüchner-Hüttemann Pasch bhp Architekten+Generalplaner GmbHDipl.-Ing. Architekt AKD Kai Brüchner-Hüttemann / Dipl.-Ing. Architektin BDA Ursula Pasch, BielefeldMitarbeit: M.A. Meike Humpert

Auszüge aus Plandarstellungen - Neubau Kirchplatz 4 -

Grundrisse EG und OG, Schnitt und Südostansicht

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AusloberinKath. Kirchengemeinde St. Aegidius WiedenbrückKirchplatz 5, 33378 Rheda-Wiedenbrückwww.pv-reckenberg.de

WettbewerbsbetreuungDrees & Huesmann . PlanerVennhofallee 97, 33689 [email protected] / www.dhp-sennestadt.de