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    o 1.Herr und Frau Miller sind bei sich zu Hause. Es ist morgens. Sie sitzen am Tisch, FrauMiller trinkt Kaffee.

    o Herr Miller steht aufgeregt auf. Er beklagt sich ber einen Adligen, der um seine(brgerliche, also niedriger gestellte) Tochter buhlt.

    o Herr Miller macht sich Sorgen darber, dass sich das Verhalten des Adligen negativ aufihn auswirken knnte. Er befrchtet zum Gesptt der Leute zu werden. Auerdem gehter davon aus, dass der Adlige seine Tochter bald sitzen lassen werde - und sptestensdann sei auch sie das Gesptt der Leute. Eine langfristige Beziehung zwischen einemAdligen und einer brgerlichen sei jedenfalls undenkbar.

    o Herr Miller glaubt, dass es dem Major (=der Adlige) nur um Sex geht. Seine Frauverweist zwar auf die hbschen, emotionalen Briefe, die dieser schreibt. Miller glaubtaber, dass dieser nur ein Weg sind, um das Herz seiner schnen Tochter zu erobern -und sie dann ins Bett zu kriegen.

    o Die Bcher, die der Adlige mitbringt, erfllten laut Herrn Miller den gleichen Zweck: Siesollten nur Verwirrung stiften und "unchristliche" Gedanken im Kopf seiner Tochter

    entstehen lassen. Auerdem knnte sich seine Tochter in den berzogenenDarstellungen von Liebe verlieren, was langfristige Konsequenzen haben knnte(besonders sobald der Adlige sie wieder verlassen hat).

    o Frau Miller weist auf das Geld hin, das die Geschenke des Adligen ihnen eingebrachthaben. Auf dieses Argument reagiert Herr Miller entsprechend zornig - er will seineTochter nicht "verkaufen".

    o Herr Miller will noch am selben Tag zum Vater des Adligen gehen, ihm von derBeziehung erzhlen und sie somit unterbinden.

    2. Zu Herrn und Frau Miller (aus der ersten Szene) kommt nun Herr Wurm hinzu (Herr Wurmist der Sekretr des Prsidenten - der Prsident ist der Vater des Adligen, der um Herr und FrauMillers Tochter wirbt).

    Aus dem nachfolgenden Gesprch geht hervor, dass Luise Herrn Wurm als Ehefrauversprochen oder zumindest ernsthaft angeboten wurde.

    Whrend des Gesprchs versucht Frau Miller zu erwhnen, dass der Major (der Adlige) umsie wirbt und ihr seine Liebe gestanden habe. Herr Miller versucht sie davon abzuhalten, um denrelativ gut gestellten Herrn Wurm nicht zu verschrecken. Dazu stt er sie mit dem Ellbogen an,kneift ihr ins Ohr, tritt ihr leicht in den Hintern, droht damit, sie mit seiner Geige zu schlagen undbeschimpft sie.

    Herr Wurm erfhrt trotzdem von Frau Miller von der Beziehung. Herr Miller kann ihn aberschnell wieder beruhigen.

    Herr Miller uert aber, dass er keinen Ehemann fr seine Tochter Luise haben will, mit demdiese dann nicht glcklich werden wrde - das knnte er sich nie verzeihe. Herr Wurm msstedaher dafr Sorge tragen, seiner Tochter zu gefallen.

    Herr Wurm bittet Herrn Miller darum, ein gutes Wort fr ihn bei Luise einzulegen. Herr Millerempfindet diese Bitte als feige. Es zeige, dass Herr Wurm nicht die Courage habe, selbst Luises

    Herz zu erobern. Er werde Luise sogar von ihm abraten. Herr Wurm geht daraufhin. Zwar beklagt sich Herr Miller danach nochmal ber den Charakter von Herrn Wurm, er ist

    aber trotzdem noch immer wtend ber Verhalten seiner Frau.

    o 3. Luise kommt aus der Kirche zurck. Sie hat ein Buch von Ferdinand dabei (undvermutlich in der Kirche gelesen).

    o Nachdem sie es abgelegt hat begrt sie ihren Vater freundlich und fragt, ob Ferdinandbereits da gewesen sei (der Adlige).

    o Herr Miller reagiert enttuscht ber diese Frage.

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    o Luise beschreibt ihre Liebe als in ihren Gedanken allgegenwrtig. In der Kirche knne siesich auch nicht mehr auf die Messe konzentrieren.

    o Luise empfindet sich nicht als wrdig, die Partnerin Ferdinands zu sein (z.B. da sie keineAdlige ist). Aufgrund dieser Tatsache msse sie bereits fr die geringsten Gesten derZuneigung von Ferdinand unendlichen Dank zeigen.

    o Herr Miller wnscht sich, dass Luise Ferdinand nie kennengelernt htte. Luise ist darber

    erschrocken, schnell glaubt sie aber, dass ihr Vater es nicht so gemeint habe.o Sie erinnert sich daran, wie sie Ferdinand kennengelernt hat. Es war Liebe auf den

    ersten Blick.o Herr Miller meint, dass er keine Heirat zwischen Luise und Ferdinand zulassen knne.

    Luise strt das nicht sonderlich. Mglicherweise bekomme sie ihn nicht im Diesseits,dafr aber im Jenseits.

    o Die Mutter sieht daraufhin Ferdinand kommen.

    o 4. Ferdinand kommt herein (der Adlige, der Luise liebt). Luise ist inzwischen blassgeworden und setzt sich erst in einen Sessel, fllt ihm aber dann um den Hals.

    o Ferdinand erklrt ihr seine Liebe und fragt dann nach, weshalb sie so trbselig ist.o Luise erwhnt den Stndeunterschied (sie Brgerliche - er Adliger). Ferdinand will davon

    nichts wissen. Er glaubt, dass die Liebe alle Grenzen berwinde. Auerdem wirft er ihrvor, berhaupt ber sowas nachgedacht zu haben. Ihm selbst wre dies vor lauter

    ablenkenden Gedanken an seine Liebe gar nicht mglich gewesen.o Ausschweifend erklrt er, dass sie sich vor nichts frchten solle. Er werde ber sie

    wachen und wolle, dass sie bis ans Ende ihres Lebens an seiner Seite bleibt.o Ferdinands Erklrungen bewegen Luise zwar innerlich, sie empfindet diese Gefhle aber

    als hoffnungslos/aussichtslos und will daher nichts mehr davon hren. Sie gehtdaraufhin. Ferdinand folgt ihr sprachlos.

    o 5. Die Szene spielt in einem Saal beim Prsidenten (Vater vom Adligen, der Luise liebt -also von Ferdinand). Es sprechen der Prsident und Herr Wurm miteinander.

    o Herr Wurm hat dem Prsidenten offensichtlich von der Beziehung zwischen Ferdinandund Luise erzhlt.

    o Sie diskutieren ber Luise. Sie sei eine auerordentlich schne Blondine, die auch mitden schnsten Frauen am Hof mithalten knne.

    o Der Prsident glaubt, dass Herr Wurm ihm nur von der Beziehung zwischen Luise undFerdinand erzhlt, um sie zu beenden und damit selbst bei Luise bessere Karten zuhaben.

    o Er bezeichnet die Beziehung zunchst als durchaus Willkommen und glaubt, dass seinSohn dem Mdchen die Gefhle nur vorspiele. Wenn sein Sohn mit seiner Dirne (=Hure)ein Kind bekme, wrde er bereitwillig die Strafe dafr zahlen.

    o Der Prsident meint, Herr Wurm solle nicht so eiferschtig sein. Die Damen, die am Hofheirateten, seien gewhnlich auch bereits mehrfach "gebraucht" - von verschiedenenMnnern.

    o Der Prsident erklrt Herrn Wurm, dass er eine Heirat zwischen Ferdinand und LadyMilford plane. Diese habe exzellente Kontakte zum Frsten. Er wrde daher durch dieHeirat auf diesen groen Einfluss ausben knnen. (=> Zweckheirat statt Heirat ausLiebe)

    o Der Prsident will seinem Sohn an diesem Nachmittag von der Vermhlung erzhlen.Herr Wurm glaubt, dass Ferdinand uerst negativ reagieren werde. Er schlgt vor, demSohn erst einmal eine Heirat mit einer mglichst makellosen Frau anzukndigen und dieReaktion abzuwarten. Der Prsident stimmt zu.

    o Der Prsident verspricht Herrn Wurm dabei zu helfen, an Luise ranzukommen, wenn erihm dafr dabei hilft, ihm Luise als Schwiegertochter vom Hals zu halten.

    o Herr Wurm geht, Hofmarschall Kalb kommt herein.

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    6. Hofmarschall von Kalb tritt ein. Er ist so bertrieben elegant gekleidet, dass es schonlcherlich wirkt. Freudig strmt er auf den Frsten zu und umarmt ihn. Er entschuldigt sein sptesKommen mit Ttigkeiten, von denen eine unwichtiger als die andere erscheint.

    Der Marschall war an diesem Tag bereits beim Herzog. Der Prsident will wissen, was eswichtiges neues gibt. Der Marschall beschreibt daraufhin, was der Herzog an hatte.

    Der Prsident verkndigt dem Marschall die von ihm geplante Heirat von Ferdinand und Lady

    Milford. Der Prsident bittet den Marschall darum, zu Lady Milford zu fahren und ihr von der Heirat zuerzhlen. Auerdem solle er die Neuigkeit berall verknden. Von Kalb verspricht, dass es inKrze die ganze Stadt wisse.

    Danach weist er Herrn Wurm an, seinen Sohn hereinzubringen.7. Der Prsident und Ferdinand sprechen alleine miteinander.

    Der Prsident meint, Ferdinand knne sich ruhig seine jugendlichen, gefhlvollenAusschweifungen erlauben. Er solle aber dafr auf die zukunftsorientierten Plne seines Vatersvertrauen.

    Er gibt an, viel fr seinen Sohn getan zu haben. Unter anderem habe er gute Kontakte zumFrsten aufgebaut und einen Vorgnger aus dem Weg gerumt (Mord). Ferdinand trage nunmilitrische Ehrentitel und knnte bald Minister werden - mit allen Privilegien.

    Ferdinand ist erschrocken darber. Er will solch ein blutig erkauftes Erbe nicht antreten undbezeichnet seinen Vater als abscheulich.

    Ferdinand wirft seinem Vater vor, Glck nur dann empfinden zu knnen, wenn es anderenelendig geht. Er selbst dagegen findet das Glck in seinem Herzen.

    Der Prsident verkndet seinem Sohn daraufhin, dass er noch heute offiziell seine Heiratbekanntgeben werde. Ferdinand solle nun zu seiner zuknftigen Frau fahren und sich alsBrutigam vorstellen. Ferdinand ist erschrocken darber.

    Zwar bezeichnet der Prsident die Heirat als einen Glcksfall - Ferdinand werde bald ganz inder Nhe des Frsten sein - Ferdinand selbst aber wehrt sich dagegen so gut es ihm mglich ist.Eine Heirat mit Lady Milford sei eine Verletzung seiner Ehre.

    Zum Schein gibt der Prsident nun vor, dass Ferdinand noch am Mittag "Friederike vonOstheim" heiraten werde. Ferdinand bezeichnet diese Frau zwar als makellos, er knne sie abertrotzdem nicht heiraten, da er sie nicht liebe.

    Der Vater urteilt daher, dass es Ferdinand nicht um die Person oder um die Ehre, sondern umdie Heirat an sich geht.

    Der Prsident droht Ferdinand: Sollte er die Heirat ausschlagen, dann wrde er damit denPrsidenten als Lgner vor dem Frsten und allen anderen darstellen (da er diesen bereits vonder Heirat erzhlt hat). Auch eine versteckte andere Beziehung werde er nicht dulden. Sollte seinSohn nicht bei der Heirat erscheinen, dann werde dieser seinen ganzen Zorn zu sprenbekommen.

    Der Prsident geht. Ferdinand meint, dass er sich an dem ganzen anderen Adel oder an derAnsicht seines Vaters nicht stre. Er beschliet, wieder zu Luise zu gehen.II.Akt1. Lady Milford ist mit ihrer Kammerdienerin Sophie in ihrem Palais. Die geplante Heiratwurde ihnen bereits verkndet und sie warten auf Ferdinand.

    Lady Milford ist unruhig; sie berlegt auszureiten. Sophie schlgt vor, einige Leute des Hofeszur Unterhaltung herkommen zu lassen.

    Lady Milford weist diesen Vorschlag ab. Die Leute des Hofes seien ihr zuwider. Sie htten

    keinen Charakter und wrden nur schleimen, um beim Frsten etwas besser dazustehen. Auch vom Frsten hielte sie nicht viel. Sie hat zwar offensichtlich eine (nicht eheliche)Beziehung zu ihm und er kann ihr auch auergewhnliche materielle Geschenke machen - liebentut er sie aber genauso wenig wie sie ihn.

    Sie sei nur noch aus Ehrgeiz mit dem Frsten zusammen (sie will keine andere Frau am Hofvor sich sehen). Ihr Herz rche sich aber bereits fr diese auf Ehrgeiz basierende Beziehung.

    Lady Milford wnscht sich die groe Liebe. Laut ihrer Aussage sei die geplante Heirat mitFerdinand das Werk ihrer Liebe. Sie habe es allen (Frst, Prsident, Marschall) eingeredet, dassdiese Beziehung aus rationalen Grnden das beste wre (um die jeweils eigene Position zu

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    o Lady Milford entschuldigt auerdem ihr Verhalten damit, dass nun das ganze Land aufsie und die geplante Heirat schaue. Sie geht daraufhin und lsst Ferdinand zurck.

    o 4. Die Szene spielt im Haus der Millers. Frau Miller und Luise sind anwesend.o Herr Miller kommt hereingestrmt, will schnell seine besten Sachen haben und beklagt

    sich ber sein unfeines Aussehen. Er verwnscht seine Frau. Frau Miller und Luise sindber das Verhalten verwundert und wollen wissen, was los ist.

    o Herr Miller erklrt, dass ein Bediensteter des Ministers vorm Haus stehe und nach ihmverlange. Vermutlich habe Herr Wurm dem Prsidenten von der Beziehung zwischenFerdinand und Luise erzhlt.

    o Frau Miller erwhnt, dass der Bedienstete auch aus anderen Grnden als der Beziehungzwischen Ferdinand und Luise geschickt worden sein knnte. Herr Miller glaubt abernicht daran.

    o Luise und Frau Miller sind aufgeregt bis verzweifelt. Herr Miller flucht auf Herrn Wurm.o Herr Miller will nun zum Minister und ihm alles erzhlen. Er ist wtend darber, dass

    seine Frau ihm nicht frher von der Beziehung erzhlt hat. Er erwgt, mit Luise ber dieGrenze zu fliehen.

    o 5. Ferdinand strmt in das Zimmer hinein, wo bereits die Millers sind. Er fragt, ob seinVater schon da gewesen sei.

    o Die Millers sind erschrocken ber diese Frage. Indes nimmt Ferdinand Luise in den Arm

    und schwrt, dass sich niemand ihrer Liebe in den Weg stellen knne.o Ferdinand spricht kurz mit sich selbst und drckt dabei seinen Zorn ber seinen Vater

    und Lady Milford aus. Dann gesteht er die geplante Heirat mit ihr.o Luise ist frustriert, geht zu ihrem Vater. Sie glaubt, sie sei von Ferdinand ausgenutzt

    worden und meint, sie sei nun aus einem schnen Traum aufgewacht.o Ferdinand schwrt, die Intrigen von seinem Vater und von Lady Milford abzuwehren und

    sich aus seinen "Ketten" zu befreien. Er will endlich frei sein.o Noch einmal schwrt er seine Liebe. Dann geht er auf den Prsidenten zu, der bereits zu

    sehen ist.o 6. Zu Herrn Miller, Frau Miller, Luise und Ferdinand kommt nun der Prsident hinzu.o Er spricht zuerst mit Luise. Dabei erkundigt er sich zu Anfang darber, wann sie sich

    kennengelernt haben. Danach will er wissen, welche Versicherungen Luise vonFerdinand erhalten hat und ob Ferdinand Luises Dienstleistungen in Bar bezahlte.

    o Ferdinand unterbricht ihn mehrmals mit Hinweisen auf seine Liebe zu Luise. SeinenVater macht dies wtend. Die Stimmung wird zunehmend gereizter und Ferdinandverlangt von seinem Vater mehr Respekt gegenber den Armen Leuten. Als derPrsident schlielich Luise als Hure bezeichnet, zieht Ferdinand seinen Degen, beruhigtsich aber schnell wieder.

    o Danach mischt sich Herr Miller ein und spricht mit dem Prsidenten. Er verlangt einehflichere Art und uert die Absicht, den Prsidenten aus seiner Wohnung zuschmeien.

    o Der Prsident reagiert sehr zornig darauf. Er schickt einen Teil seines Gefolges los, umGerichtsdiener zu holen. Herrn Miller schwrt er, dass dieser im Zuchthaus landen wird.Frau Miller und Luise wrden an den Pranger gestellt werden.

    o Herr Miller erwgt nun, zum Herzog zu gehen. Er kenne dessen Leibschneider und hoffe,so Kontakt zu diesem und somit Hilfe zu bekommen. Der Prsident fragt, wie er mit dem

    Herzog sprechen wolle, wenn er im Kerker eingesperrt ist.

    7. Die Gerichtsdiener sind inzwischen im Haus der Millers eingetroffen und Luise ist inOhnmacht gefallen.

    Der Prsident weist die Gerichtsdiener an, Luise wegzubringen. Frau Miller bittet umErbarmen, Herr Miller stoppt sie aber. Der Prsident weist Herrn Miller darauf hin, dass nocheinige Galgen leer stnden, falls er sich weiterhin so negativ verhalten sollte.

    Ferdinand hlt die Gerichtsdiener davon ab, Luise zu holen. Er zieht seinen Degen. Mehrmalswiederholt sich nun das Spielchen, dass der Prsident anweist, Luise zu holen, die

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    Gerichtsdiener zu ihr gehen, Ferdinand sie mit dem Degen zurckdrngt und sich der Prsidentwiederum ber den "Ungehorsam" dieser aufregt.

    Schlielich verwundet Ferdinand sie mit seinem Degen. Daraufhin geht der Prsident selbstlos und holt Luise.

    Ferdinand fragt nacheinander, ob es seinem Vater auch Recht sei, wenn er sich neben Luisean den Pranger stelle, wenn er seine Offizierslaufbahn aufgebe oder wenn er Luise tte, bevorandere schlecht ber sie redeten. Der Prsident strt sich nicht daran und lsst sie trotzdemwegbringen.

    o Daraufhin kndigt Ferdinand an, mal einigen Leuten zu erzhlen, wie der Prsidentan seine Position gelangt ist (Ermordung des Vorgngers) und geht. Das wiederum strtseinen Vater allerdings sehr und er rennt hinter Ferdinand her.

    o III.

    1. Der Prsident und Herr Wurm sind alleine in einem Saal beim Prsidenten. Der Prsident stellt fest, dass die Aktion bei den Millers schief gelaufen ist. Herr Wurm

    besttigt dies: Zwang verbittere Liebhaber nur, er bringe sie aber nicht zur "Vernunft". Laut Herrn Wurm verstehe Ferdinand als Akademiker nicht, wie es am Hof zugeht. Er sei

    auerdem zu jung und zu ungeduldig, um Intrigen zu planen und durchzufhren - daher hielte er

    auch naturgem nichts von ihnen. Herr Wurm warnt davor, auf Ferdinand noch mehr Druck auszuben. Dieser knnte dannreagieren, indem er anderen von den Intrigen des Prsidenten erzhlt.

    Herr Wurm schlgt vor, gegenber Ferdinand behutsamer vorzugehen und eine Intrigeauszuben. Diese sollte dann folgendermaen durchgefhrt werden:

    o Herr und Frau Miller wrden verhaftet werden.o Um ihre Eltern wieder freizubekommen, msste Luise einen Liebesbrief an eine andere

    Person als Ferdinand schreiben. Dieser Liebesbrief wrde dann aber bereits vorher vonHerrn Wurm konzipiert werden und Luise msste ihn abschreiben (damit auch nichtsfalsches drin steht).

    o Alle Millers - also auch Luise - wrden dann gezwungen werden, einen Eid abzuleisten,der besagt, dass sie niemanden die Wahrheit ber den Brief erzhlen werden.

    o Der Brief wrde dann unauffllig Ferdinand zugespielt werden.

    Die erhofften Konsequenzen wren dann, dass zum einen Ferdinand eiferschtig wird undsich von Luise lossagt. Zum anderen wrden die Millers in Scham zurckbleiben - und wrendann entsprechend dankbar fr Herrn Wurms Heiratswunsch mit Luise. Dieser wrde dannnmlich das Ansehen der Familie wiederherstellen.

    Der Prsident stimmt der Intrige zu. Als Empfnger fr den Liebesbrief gucken sich er undHerr Wurm den Hofmarschall von Kalb aus.

    o Herr Wurm geht sogleich los, um den Liebesbrief zu schreiben. Der Prsident schicktdie notwendigen Briefe an die Gerichte, um die Haftbefehle auszustellen. Auerdem lsster den Hofmarschall herbitten.

    2. Der Prsident spricht nun mit Hofmarschall von Kalb. Der Prsident erzhlt Hofmarschall von Kalb davon, dass Ferdinand sich weigere, Lady

    Milford zu heiraten. Der Hofmarschall ist verwundert ber solch ein Verhalten. Der Prsident zhlt mehrere Grnde auf, weshalb die Einstellung Ferdinands fr den

    Hofmarschall problematisch werden knnte:

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    o Der Hofmarschall hat bereits berall erzhlt, dass Ferdinand und Lady Milford heiratenwerden. Sollte sich nun herausstellen, dass sie dies nicht tun, stnde er berall alsLgner da.

    o Ferdinand hat gedroht, von dem Mord zu erzhlen, den der Prsident verbt hat. DerHofmarschall war in diesen Mord verstrickt. Seine eigene Position ist also auchgefhrdet. (Der Prsident konnte nach Akt 2, Szene 6 Ferdinand zunchst davon

    abhalten, etwas zu erzhlen.)o Ein Herr "von Bock" hat bereits Interesse an Lady Milford gezeigt. Sollte Ferdinand die

    Heirat ausfallen lassen, dann wrde vermutlich dieser Herr "von Bock" Lady Milfordheiraten und fortan exzellente Kontakte zum Frsten haben. Der Hofmarschall kanndiesen Herrn von Bock allerdings nicht ausstehen und will daher nach Mglichkeitverhindern, dass dieser an mehr Macht kommt.

    Der Hofmarschall lsst sich davon berzeugen, dass man alles tun msse, um Ferdinand zuder Heirat zu bewegen. Der Prsident erzhlt daraufhin von der geplanten Intrige und demLiebesbrief.

    o Der Hofmarschall will zuerst nicht seinen Namen als Empfnger des Liebesbriefeshergeben (mglicher Reputationsverlust durch Beziehung zu einer Brgerlichen),akzeptiert dann aber doch. Er verspricht dafr zu sorgen, dass Ferdinand den Brieferhalte und werde die Beziehung vor diesem nicht abstreiten. Danach geht er.

    3. Herr Wurm kommt in das Zimmer des Prsidenten. Der Prsident und Herr Wurm redenmiteinander.

    Herr Wurm berichtet, dass Herr und Frau Miller erfolgreich heimlich verhaftet und eingesperrtworden sind. Auerdem habe er den Liebesbrief fertig geschrieben.

    o Der Prsident liest den Brief und ist begeistert davon. Sie machen sich auf den Wegzu Herrn Miller und Luise.

    4. Ferdinand und Luise sind im Haus der Millers. Sie reden miteinander. Ferdinand meint, dass er nun keine Verpflichtungen mehr gegenber seinem Vater habe. Er

    will, dass sie gemeinsam mit Luises Vater flchten. Sie htten schlielich sich selbst und ihreLiebe, alles andere wre nicht so wichtig.

    Ferdinand plant, einige Wertgegenstnde von sich zu Geld zu machen. Auerdem wolle erGeld im Namen seines Vaters leihen. In der Nacht wrde er dann einen Wagen zu Luiseschicken in den sie einsteigen sollte und mit dem sie dann flchten wrden.

    Luise ist skeptisch. Sie befrchtet, dass Ferdinands Vater sie verfluchen und berallhinverfolgen wrde. Lieber wolle sie ihn verlieren, als ihn sich durch eine solche Tat zu erhalten.

    Luise fhlt sich als Verbrecherin, da sie Vater und Sohn getrennt und die gesellschaftlicheOrdnung auf den Kopf gestellt habe. Sie empfange nun die Strafe dafr. Ferdinand solle sich aufdie Heirat einlassen und sie trauernd zurcklassen.

    o Ferdinand kann nicht glauben, was Luise ihm erzhlt. Er glaubt, dass sie dies nichtaufgrund ihres Pflichtgefhls sagt, sondern weil sie einen neuen Liebhaber hat. Danngeht er.

    5. Nachdem Ferdinand gegangen ist, ist Luise nun allein. Sie macht sich Sorgen um ihre Eltern. Ihr Vater hatte versprochen, dass sie in wenigen

    Minuten zurck sein werden - nun sind sie bereits 5 Stunden weg.

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    o Whrenddessen tritt Herr Wurm ein, hlt sich aber zunchst etwas versteckt und sagtnichts, sodass Luise ihn nicht bemerkt.

    6. Herr Wurm macht sich nun Luise bemerkbar. Sie ist erschrocken ber dessen Anwesenheitund ahnt bses.

    Herr Wurm berichtet, dass Luises Vater "im Turm" und Luises Mutter "im Spinnhaus"

    eingesperrt worden seien. Angeblich seien die Verhaftungen auf Anweisung des Frstendurchgefhrt worden, da sein Stellvertreter (der Prsident) von Luises Eltern verletzt worden sei.Luises Vater drohe nun die Hinrichtung. Auerdem sei Ferdinand nun gezwungen, Lady Milfordzu heiraten. Andernfalls drohe ihm die Enterbung und die Verfluchung durch seinen Vater.

    Luise ist tief frustriert. Sie bemitleidet Herrn Wurm aber auch, da er nicht nur dunkle Intrigenausfhrt, sondern dann auch solch schlechte Nachrichten berbringen muss.

    Als sie hrt, dass es fr ihren Vater um Leben und Tod ginge, will sie losgehen undversuchen, mit dem Frsten zu sprechen. Herr Wurm meint, dass der Frst ihren Bitten sicherlichnachkme - allerdings msste sie sich dann selbst als Bezahlung anbieten.

    Luise hlt inne. Sie wrde zwar fr ihren Vater sterben, aber nicht sndigen. Herr Wurm bietet Luise eine letzte Mglichkeit an: Luise solle den Major von der Beziehung

    zu ihr "befreien" indem sie einen Brief schreibt. Whrend sie schreibt, was Herr Wurm diktiert,steht sie mehrmals verwirrt bis frustriert auf und will aufhren. Am Ende schreibt sie aber dochden Liebesbrief.

    o Zum Schluss verlangt Herr Wurm noch von Luise, den Eid abzugeben, dass der Brieffreiwillig geschrieben worden sei.

    o IV

    1. Ferdinand kommt in einen Saal beim Prsidenten. Er hat inzwischen den geflschtenLiebesbrief von Luise an den Hofmarschall gefunden und ist entsprechend wtend.

    Der Kammerdiener richtet Ferdinand aus, dass der Prsident ihn sehen wolle.

    o Ferdinand fragt, ob der Hofmarschall dagewesen sei. Der Kammerdiener meint,dieser sei ganz in der Nhe. Ferdinand lsst ihn herbestellen.

    o 2. Ferdinand ist allein und hlt einen Monolog.o Er kann nicht glauben, dass Luise in Wirklichkeit so teuflisch gewesen sein soll wie es

    der Brief darstellt (gesamte Liebe sei nur vorgespielt gewesen). Dennoch sei dieHandschrift im Brief Luises gewesen, was ihre Schuld beweise.

    o Ferdinand kann nicht fassen, dass alles gespielt gewesen sein soll: Die Trnen, dasErblassen, das Errten, der erste Kuss usw.

    o Luises Verhalten erscheint dadurch aber sinnvoller: Sie habe das mutige Opfer gespieltund ihn zur Heirat mit Lady Milford ermutigt, weil sie ihn nie wirklich liebte. Gleiches gelteauch fr ihre Ablehnung der Flucht, die er vorgeschlagen hatte.

    3. Hofmarschall von Kalb kommt herein. Ferdinand gibt ihm den Liebesbrief. DerHofmarschall tut so, als wre er nervs und habe wirklich eine Beziehung mit Luise.

    Ferdinand ist (stink-)sauer. Er will ein Duell mit dem Hofmarschall und holt zwei Pistolen.Dieser ist natrlich nicht daran interessiert, sein Leben fr ein Mdchen zu riskieren, das er garnicht kennt.

    Der Hofmarschall versucht zu fliehen. Ferdinand verriegelt aber die Tren. Ferdinand beleidigt danach ausfhrlich den Hofmarschall (er sei ein Feigling/Weichei, eine

    Beleidigung fr die gesamte Menschheit, eine Missgeburt, etc.). Zwischenzeitlich scheint es, alswrde sich Ferdinand beruhigen, dann wird er aber wieder wtender.

    Dann richtet Ferdinand die Pistole auf den Hofmarschall und will wissen, wie weit er es mitLuise getrieben hat (heit: ob sie Sex hatten). Der Hofmarschall erzhlt daraufhin davon, dass erLuise gar nicht kenne und die ganze Sache vom Prsidenten inszeniert worden sei.

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    o Ferdinand beruhigt sich etwas. Er glaubt zwar, dass der Hofmarschall lgt, schickt ihnaber trotzdem weg.

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    o 4. Ferdinand ist nun wieder allein und hlt einen Monolog.o Er bezeichnet sich und Luise als verloren und unglckselig. Auerdem nennt er Luises

    Seele "schlecht".

    o Er bittet Gott darum, ihm Luise zu lassen. Dies sei sein einziger Wunsch - alles anderehabe er bereits aufgegeben.o Laut Beschreibung entwickelt er einen "schrecklichen Gedanken" und bezeichnet sich

    nun selbst als Luises "Teufel", whrend er vorher ihr "Gott" gewesen sei.o Er glaubt, dass sie nun bald in der Hlle seien. Ihr gegenseitiger Liebesschwur binde sie

    bis in alle Ewigkeit, egal ob sie dies wollen oder nicht.o Der Prsident kommt herein.

    5. Ferdinand und der Prsident sprechen nun miteinander. Ferdinand empfngt den Prsidenten diesmal nicht abweisend, sondern beraus herzlich. Er glaubt jetzt, dass es sein Vater eigentlich nur gut mit ihm gemeint habe. Er wre einfach

    eine Dummheit von ihm gewesen, den Bitten seines Vaters nicht nachzukommen. Der Vater gibt vor, er sei gekommen, um sich bei Ferdinand zu entschuldigen. Jetzt sei er der

    berzeugung, dass Luise eigentlich ein gutes Herz habe. Er akzeptiere jetzt die Entscheidungseines Sohnes und sei mit einer Heirat einverstanden.

    o Ferdinand ist erschttert. Er glaubt, Luise habe auch seinen Vater reingelegt(nachdem sie ihn schon mit einer vorgespielten Liebe betrogen hat). Er rennt aus demZimmer, sein Vater folgt ihm.

    6. Die Szene spielt in einem Saal bei Lady Milford. Sophie und die Lady sprechenmiteinander.

    Offensichtlich hatte Lady Milford Sophie losgeschickt, um Luise zu sich zu bitten. Luise ist derBitte nachgekommen. Laut dem, was sie Sophie erzhlt hat, wre sie aber sowieso auch einenTag spter von sich aus zu Lady Milford gegangen.

    Sophie erkennt, dass Lady Milford stolz auf ihren Adelstitel ist und versucht mit ihrer Position

    Luise zu beeindrucken. Lady Milford hrt das nicht gerne, da sie sich selbst anders sieht und wirdentsprechend wtend.

    o Ein Kammerdiener berichtet, dass Luise nun angekommen sei. Lady Milford schicktSophie drohend weg und erwartet Luise.

    o 7. Luise und Lady Milford sprechen nun miteinander.o Lady Milford stellt zu Anfang einige Fragen und mustert sie ber einen Spiegel (sie hat

    ihr zunchst den Rcken zugewendet). ber diesen Weg kommt sie zu dem Schluss,dass Luise (ihrer Meinung nach) nicht sonderlich hbsch und ein Trotzkopf genauso wieFerdinand sei. Auerdem gibt Luise an, dass sie 16 Jahre alt ist.

    o Lady Milford erzhlt ihr, dass Sophie bald heiraten werde und Luise dann ihre Stelleeinnehmen knnte. Offensichtlich glaubt sie, dass sie Ferdinand dann bewegen knnte,die Heirat mit ihr zu akzeptieren (da er die Beziehung mit Luise heimlich aufrecht erhaltenknnte). Sie ist der Auffassung, dass diese Beziehung aufgrund von Luises jungem Alterohnehin bald zerbrechen werde.

    o Luise will Sophies Position nicht einnehmen.o Lady Milford ist geradezu emprt ber Luises Ablehnung. Sie weist sie darauf hin, dass

    ihre Beziehung nicht ewig halten werde und ihr Liebhaber ihr nur leere Schwrmereienber ihre Schnheit erzhle. Frher oder spter msse sie normale brgerliche Arbeiterledigen - zumindest, wenn sie Lady Milfords Angebot nicht annehme.

    o Luise zweifelt daran, dass Lady Milford Luises Anblick auf Dauer ertragen knnte. Siewre zweifelsohne wesentlich glcklicher als Lady Milford.

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    o Lady Milford droht ihr: Falls es da "etwas anderes" gebe, was Luise dazu bewegt, sobeharrlich alle Vorschlge abzulehnen, msste Luise mit entsprechenden Konsequenzenrechnen (eigentlich wei Lady Milford aber lngst von der Beziehung zwischen Luise undFerdinand und will Luise nur Angst machen).

    o Luise hlt aber Stand. Lady Milfords Drohungen schchtern sie nicht ein, da ihr Leidohnehin schon zu gro sei. Sie wolle nun nicht, dass Lady Milford sich zu ihrer "Retterin"

    aufspiele und sie aufs neue an ihr Unglck erinnere. Sie wolle nun lieber ihre Ruhehaben.o Danach schwenkt Luise um und fragt Lady Milford, ob diese denn wirklich glcklich sei.

    Lady Milford erwhnt, dass jemand anders Luise diese "Gre" beigebracht haben muss.o Luise deutet an, dass sie bereits ahnt, dass Lady Milford von der Beziehung wei. Lady

    Milford gibt dies schlielich zu. Sie verfllt in tiefe Wut und droht Luise aufs neue: Wennsie schon nicht mit Ferdinand glcklich werden soll, dann soll es Luise auch nichtwerden.

    o Aufs neue hlt Luise stand und Lady Milford beruhigt sich wieder. Schlielich versuchtsie, Luise mit Geld zu bestechen und so ihre Beziehung aufzugeben.

    o Schlielich gibt Luise nach. Sie will Ferdinand freiwillig loslassen - ohne irgendwelcheBegnstigungen oder irgendwelches Geld dafr zu bekommen. Gott werde aber keinenSegen fr eine Heirat zwischen Ferdinand und Lady Milford geben. Anschlieend kndigt

    Luise ihren Selbstmord an - er soll wie ein Schatten ber der Heirat liegen.o

    8. Nachdem Luise gegangen ist, ist Lady Milford nun allein. Sie denkt ber einen der letztenStze nach, den Luise ihr gesagt hat, nmlich "Nehmen sie ihn hin!" (heit: "Nimm ihn dir!").

    Lady Milford gefllt es nicht, dass sich Luise umbringen will. Unter diesen Umstnden knnesie Ferdinand nicht nehmen. Ihr ganzer Plan, um an ihn zu gelangen, sei nun hinfllig und solltenicht mehr zu Ende gefhrt werden.

    Sie schmt sich dafr, dass Luise durch ihre Tugendhaftigkeit letztlich mehr menschlicheGre zeigt, als sie - obwohl Luise "nur" eine Brgerliche ist.

    Sie beschliet nun, ebenfalls mehr Tugendhaftigkeit zu zeigen. Sie will ihre eigene Liebeverdrngen und ihre Beziehung zum Frsten verschlechtern (->dadurch muss sie vor ihm fliehenund das Land verlassen), um so die Beziehung zwischen Luise und Ferdinand zu schtzen.

    o Sogleich macht sie sich an die Arbeit und beginnt damit, einen Brief an den Frstenzu schreiben.

    9. Lady Milford sitzt in ihrem Zimmer, schreibt geistesabwesend und spricht vor sich hin. Ein Kammerdiener und Sophie sagen ihr, dass der Hofmarschall da sei. Sie reagiert erst

    kaum, lsst ihn aber dann hereinbitten. Beachten tut sie ihn aber trotzdem vorerst nicht. Sophie hat Luise wtend hinausstrmen sehen. Sie macht sich Sorgen. Lady Milford ist schlielich fertig mit schreiben. Sie gibt den Brief dem Hofmarschall und weist

    ihn an, diesen dem Frsten zu berbringen. Sophie gibt sie die Anweisung, den Wagenvorzubereiten und alle Kleider zu holen. Sophie geht und ahnt bses.

    Der Hofmarschall liest den Brief. Dieser sagt aus, dass sich Lady Milford vom Verhalten desFrsten gegenber seinen Untertanen verraten fhle. Sie knne ihn nun nicht mehr lieben und

    werden innerhalb von einer Stunde ber der Grenze sein.

    o Die Bediensteten und der Hofmarschall sind erschrocken. Lady Milford bedankt sichbei den Bediensteten und gibt dem Schatzmeister den Befehl, ihren Schmuck unter denBediensteten zu verteilen. Dann geht sie.

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    1. Die Szene spielt bei den Millers zu Hause. Luise sitzt im Dunkeln. Ihr Vater kommt hereinund bemerkt sie erst kurze Zeit spter.

    Herr Miller wundert sich darber, dass Luise im Dunkeln sitzt. Luise redet von der Ewigkeit,von Tod und Verwesung. Sie glaubt, dass ihr Kampf nun zu Ende sei.

    Luise redet ber den Eid. Es sei tricht gewesen zu glauben, dass sie dieser zum Schweigenbringe. Der Eid binde sie zwar als Lebende, aber nicht als Tote. Sie hat daher einen Briefgeschrieben, den ihr Vater nach ihrem Tod berbringen soll.

    Der Vater liest den Brief. Er ist an Ferdinand gerichtet und beschreibt diesem den Eid. Erermuntert ihn zum Selbstmord, damit sie sich an einem besseren, "dritten Ort" wiedertreffen, alsoim Jenseits.

    Der Vater ist erschrocken darber. Luise aber beschreibt den Tod in bildreicher Sprache alsetwas schnes, angenehmes.

    Der Vater bezeichnet den geplanten Selbstmord als die schlimmste Snde, die sie je begehenknne. Wenn sie dann auch noch Gott um Erbarmen bitte, wrde sie diesen verspotten. Sehrwahrscheinlich werde sie diese Erbarmung nicht erhalten.

    Auerdem sei sie auch alles, was er habe - durch ihren Tod wrde sie ihm dementsprechendauch alles nehmen.

    Er knne sie trotzdem nicht davor zurckhalten - nur davor warnen. Er geht daraufhin los undholt einen Dolch. Diesen solle sie sich ins Herz stoen, wenn ihr mehr am Major liege als anihrem Vater. Sie kann sich aber nicht dazu berwinden dies zu tun.

    o Ihr Vater ist entsprechend erfreut und dankbar. Luise bittet ihn, die Stadt mit ihr zuverlassen. Er stimmt zu.

    o 2. Ferdinand kommt zu Luise und Herrn Miller hinzu. Luise hat Angst, er sei gekommen,um sie umzubringen. Herr Miller reagiert abweisend gegenber Ferdinand.

    o Ferdinand erinnert sich daran, dass es Zeiten gab zu denen er im Hause der Millers mitSehnsucht erwartet worden sei. Herr Miller beschuldigt ihn, Unglck in sein Hausgebracht zu haben.

    o Ferdinand erzhlt davon, dass Lady Milford das Land verlassen hat und sein Vater nundie Heirat duldet. Herr Miller bezeichnet dies als Lgen. Ferdinand schwrt, dass er dieWahrheit sage, stellt aber auch fest, dass er trotzdem nicht auf viel Freude treffe. Er holtdaraufhin den angeblichen Liebesbrief von Luise heraus. Luise zerschlgt den Brief.

    o Herr Miller ist verwirrt, Luise totenbleich. Ferdinand meint, nun zeige sie ihr wahresGesicht. Herrn Miller rt er, nun besser zu sterben, damit er nie erfahren msse, was freine Person seine Tochter wirklich sei.

    o Ferdinand meint, es sei Vorsehung gewesen, dass er den Brief findet. Er will von Luisewissen, ob sie den Brief geschrieben hat. Herr Miller ermuntert sie "ja" zu sagen, dannsei es endlich vorber.

    o Luise besttigt es. Ferdinand will es erst nicht glauben und fragt zwei weitere Male - undzwei weitere Male sagt sie ja.

    o Ferdinand meint, sie werde fr immer verdammt sein. Luise bittet ihn zu gehen.Ferdinand fragt nach einer Limonade - als letzten Wunsch, um sich wieder abzukhlen.

    3. Whrend Luise weg ist, reden Ferdinand und Herr Miller miteinander. Ferdinand fragt, wie er eigentlich zum ersten Mal zu den Millers gekommen sei. Herr Miller

    erinnert ihn daran, dass er Fltenunterricht bei ihm genommen hat. Laut Ferdinand kme der Fltenunterricht nun beide teuer zu stehen. Er glaubt, er htte ihnbesser nie nehmen sollen.

    o Danach fragt er, ob Luise die einzige Tochter von Herrn Miller sei. Herr Millerbesttigt dies. Er habe fr ihre Erziehung seine gesamte Liebe aufgebracht. Ferdinand isterschttert darber (->er will Luise tten->Mitleid). Dann geht Herr Miller um nach Luisezu schauen.

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    4. Ferdinand ist nun kurzfristig allein. Er denkt darber nach, was Herr Miller gesagt hat: Dass seine Tochter das einzige sei, was er

    hat. Er fhlt sich schuldig dafr, zu planen, einem armen Mann seinen letzten Besitz zu nehmen (-

    >den Besitz zu nehmen, indem er Luise ermordet).

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    Andererseits glaubt er aber auch, dass Luise jegliche Liebe nur vorspielt - und daherauch das Glck von Herrn Miller falsch sei.

    5. Herr Miller kommt zurck. Er berichtet, dass Luise gleich mit der Limonade kme - sieweine sich derzeit in der Kche die Seele aus dem Leib.

    Ferdinand deutet an, dass auch Luise einmal sterben knnte und es sehr wagemutig vonHerrn Miller sei, wenn er alle seine Hoffnungen nur in sie setze.

    Ferdinand gibt Herrn Miller seine gesamte Geldbrse mit mehreren Goldstcken darin. Er gibtan, dass es seine Bezahlung fr die drei schnen Monate mit Luise seien. Er hlt aber zweimalinne - mglicherweise will er erst sagen, dass er damit Luise "bezahlt", denn diese will er ja ttenund damit Herrn Miller wegnehmen.

    Herr Miller ist erst skeptisch, als er aber Ferdinands Erklrung hrt dafr ganz aus demHuschen und vollends begeistert.

    Ferdinand kndigt indirekt seinen Tod an: Er wolle in ein Land reisen, wo Geld nicht zhlt.Herr Miller bemerkt den Hinweis nicht. Herr Miller plant, was er nun alles tun wolle. Das Geld sei aber nicht in erster Linie fr ihn,

    sondern fr Luise wichtig. Dieser wolle er nun Franzsisch-, Tanz- und Gesangsunterricht gebenlassen, sowie schne Kleider kaufen. Alle sollen ber sie sprechen.

    o Als Herr Miller darber redet, wofr er das Geld alles verwenden will, verlangtFerdinand noch recht ruhig, dass dieser schweigen soll. Als Herr Miller aber Bezug aufLuise nimmt, wird er sehr viel nachdrcklicher und deutlicher. Auerdem bittet er darum,dass Herr Miller in Zukunft keine Musikstunden mehr geben soll (bei einer dieser hatte erLuise kennengelernt).

    6. Luise kommt herein und gibt Ferdinand die Limonade. Sie hat rote Augen und eine zittrige

    Stimme. Ferdinand stellt das Glas wieder hin. Er bittet Herrn Miller darum, zu einem Kammerdiener

    des Prsidenten zu gehen und ihn vom Essen zu entschuldigen - er sei nicht in derentsprechenden Laune, dorthin zu gehen. Auerdem bittet er ihn, noch einen Brief fr denPrsidenten mitzunehmen.

    Luise hat Angst, mit Ferdinand allein in der Wohnung zu sein. Sie mischt sich daher sofortdamit ein, dass ja auch sie gehen knnte. Ihr Vater reagiert erst nicht darauf und weist dann denVorschlag ab: Es sei bei Nacht drauen fr sie zu gefhrlich.

    o Ferdinand schickt sie noch kurz ihrem Vater hinterher: Sie solle diesem den Weg biszur Tr ausleuchten. Whrend sie weg ist, vergiftet er die Limonade.

    o 7. Luise kommt langsam wieder ins Zimmer zurck. Sie und Ferdinand sind nun allein.Einige Zeit schweigen beide.

    o Ferdinand bezeichnet sich selbst als dumm dafr, an die "ewige Liebe" geglaubt zuhaben. Luise bezeichnet ihn als "unglcklich". Er regt sich darber auf: Sie htte wissenmssen, dass er so auf das Ende der Beziehung reagieren werde. Sie htte auch wissenmssen, dass er dafr in den Tod gehen muss. Er meint, sie sei nicht leichtsinnig odereinfltig, dafr aber teuflisch.

    o Er trinkt von der vergifteten Limonade und fordert danach Luise auf, ebenfalls zu trinken.Das tut diese auch.

    o Ferdinand wundert sich darber, wie Gott ein uerlich so vollkommenes Wesen wieLuise schaffen konnte, nur um dann eine teuflische Seele hineinzusetzen.

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    o Er erinnert sich an ihren ersten Kuss zurck und weint laut eigener Aussage ber Luisesverkommener Seele.

    o Luise deutet an, dass ihre Liebe zu Ferdinand echt war und jemand sie auseinandergetrieben hat. Ferdinand interpretiert dies als eine Lge.

    o Er erzhlt ihr davon, dass die Limonade vergiftet war und sie beide sterben werden.Luise ist erschrocken. Zeitgleich wird ihr bel. Sie dankt an ihren Vater und an ihre Mutter

    und bittet Gott um Vergebung fr ihre und Ferdinands Seelen.o Luise meint, dass durch ihren baldigen Tod nun der Eid, den sie dem Prsidenten gab,

    hinfllig ist. Whrend sie im Sterben liegt erzhlt sie Ferdinand davon, dass sie zwar denLiebesbrief geschrieben hat, sein Vater ihn aber diktierte. Es sei eine Intrige gewesen,um sie auseinander zu treiben und sie htte zum Wohle ihrer Eltern mitmachen mssen.In ihren letzten Atemzgen bittet sie Gott noch einmal um Vergebung fr FerdinandsSeele.

    o Ferdinand ist erschrocken ber diese Nachricht. Er berlegt nun, seinen Vaterumzubringen. Auerdem sprt er nun wieder seine Liebe zu Luise und trauert um sie. Daer selbst das Gift noch nicht sprt greift er noch einmal zur Limonade und trinkt.

    8. Zu Ferdinand und der toten Luise kommen nun Herr Wurm, der Prsident und einigeBediente hinzu.

    Der Prsident hat den Brief in der Hand, den Ferdinand ihn schickte. Offensichtlich stand indiesem drin, was er vorhatte. Der Prsident ist erschrocken, Ferdinand gibt aber ihm die Schuld. Herr Miller kommt mit einigen Gerichtsdienern hereingestrmt. Auch er ist tief erschrocken. Der Prsident gibt Herrn Wurm die Schuld an allem. Dieser verteidigt sich: Der Prsident sei

    nicht verpflichtet gewesen, seine Vorschlge anzunehmen. Er kndigt auerdem an, dem Gerichtdavon zu erzhlen, dass der Prsident seinen Vorgnger ermordet hat.

    Herr Miller wirft Ferdinand das Gold hin und strmt frustriert hinaus. Ferdinand gibtAnweisung, es Herrn Miller wiederzugeben.

    o Ferdinand stirbt neben Luise. Kurz bevor er tot ist gibt er aber noch seinem Vater dieHand. Der interpretiert dies als Vergebung und lsst sich abfhren. Ende.

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