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Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V.Spandauer Damm 274 14052 BerlinTelefon 030/300932-0Fax 030/300932-69
Internet: http://www.gartenfreunde-berlin.deE-Mail: [email protected]
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KleingärtnersKräutergarten
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Inhaltsverzeichnis
1. Kräuter als Teil der kleingärtnerischen Nutzung . . . . . . . 3
2. Gestaltung von Kräuterbereichen im Kleingarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.1. Kräuterbeet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.2. Kräuterspirale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2.3. Kräuterpyramide . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2.4. Kräuterbaum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.5. Kräuterhochbeet . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.6. Kräuter als Teil des Staudenbeetes . . 8
2.7. Kräuter als Flächenfüller (z.B. auf Baumscheiben) . . . . . . . . . . 8
3. Gestaltungsbeispiele für Kleingärten mit Kräuterbereichen . . . . . . . . . . . . . . . . 9
4. Umgang mit Kräuterarten (ein- und mehrjährige Kräuter) . . . . . . . 11
4.1. Zuordnung von Kräutern zu Standorten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
4.2. Empfehlenswerte Gewürzkräuter für den Kleingarten . . . . . . . . . . . . . . 12
4.3. Teilung und Vermehrung von Kräutern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
4.4. Pflanzung von Kräutern . . . . . . . . . . . 14
4.5. Pflege von Kräutern (Düngen, Gießen) . . . . . . . . . . . . . . . 15
4.6. Ernte verschiedener Kräuterarten . . . 15
4.7. Lagerung/Konservierung . . . . . . . . . . 16
5. Verwendung der selbst gepflanzten Kräuter . . . . . . . . . . . . 17
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1. Kräuter als Teil der kleingärtnerischen Nutzung
Kräuter sollten in keinem Garten fehlen, da sie mit zur kleingärtnerischen Nutzung gehö-ren. Hinzu kommt, dass sie herrlich vielseitigsind. Sie können gut schmecken, gut riechen,schön aussehen sowie heilen oder pflegen. Für jeden ist das „richtige Kraut gewachsen“,und wer sich ein bisschen mit Kräutern be-schäftigt, wird schnell zum Kräuterliebhaberoder -sammler.
Im Frühling ist die beste Zeit, Kräuter zupflanzen, weil sie kräftige Wurzeln bilden und schnell anwachsen.
Für den Kleingarten kann man verschiedeneKräutergruppen unterscheiden, die der Klein-gärtner nach eigenen Gesichtspunkten an-pflanzen kann.
Man unterscheidet
– Küchenkräuter
– Duftkräuter
– Heilkräuter.
Küchenkräuter sind in den Gärten am weitesten verbreitet, da sie nicht nur Anschau-ungsmittel sind, sondern auch Teil der Ernäh-rung.
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In diesem romantischen Kräutergärtlein macht das Schauen und die Ernte Spaß Foto: Scheu-Helgert
2. Gestaltung von Kräuterbereichen im Kleingarten
Die Anpflanzung von Kräutern wird jedem Klein-gärtner empfohlen, denn sie ist ein wichtigerTeil der kleingärtnerischen Nutzung der Parzel-lenfläche. Dabei müssen nicht immer traditio-nelle Beete das Bild des Kleingartens prägen,sondern auch andere Gestaltungsformen.
Als solche Gestaltungsformen bieten sichfolgende Möglichkeiten an:2.1. Das Kräuterbeet2.2. Die Kräuterspirale2.3. Die Kräuterpyramide2.4. Der Kräuterbaum2.5. Das Kräuterhochbeet2.6. Kräuter als Teil des Staudenbeetes2.7. Kräuter als Flächenfüller
(z.B. auf Baumscheiben)
Für den Kleingärtner vor Ort sollen im FolgendenAnwendungsbeispiele dargestellt werden, ausdenen einzelne Formen der individuellen Gestal-tung der Parzelle ausgewiesen werden sollen.
2.1. Das KräuterbeetDas Kräuterbeet ist die klassische Form der Anpflanzung von Gemüse und auch von Kräu-
Eine stilvolle Gestaltungsart für Kräutergärten ist die Kreuzform Foto: Glanzer
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tern im Kleingarten. Diese Art der Anpflanzungist übersichtlich und gradlinig und lässt eine pro-blemlose Einordnung in den Gemüsegarten zu.
2.2. Die Kräuterspirale
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Die Kräuterspirale ist ein dreidimensionalesBeet. Es ermöglicht auf kleinstem Raum Stand-ortansprüche von Pflanzen aus verschiedenenKlimazonen zu realisieren. Die Oberfläche wirddurch einen sich spiralförmig nach obenwindenden Turm vergrößert. Die Seitenwändedes Turms können z.B. aus geschichteten Stei-nen bestehen.Eine harmonisch gestaltete Kräuterspirale benö-tigt eine Grundfläche von ca. 2,50 bis 3,00 m2
Anlegen einer Kräuterspirale
und eine Höhe von ca. 1,00 m in sonniger Lage.Zum Bau der Kräuterspirale kann man Naturstein(Feldstein) oder auch Klinkersteine verwenden.Als Boden wird im unteren Bereich humoseKomposterde und an der Spitze durchlässigemagere mit Kalk durchmischte Erde verwendet.Am Fuße der Kräuterspirale kann ein kleinerTeich angelegt werden, der Wärme speichertund reflektiert. Der Fantasie der Bepflanzungsind keine Grenzen gesetzt. Im Teichbereichgedeiht u.a. Brunnenkresse gut.
2.3. Die KräuterpyramideDie Kräuterpyramide ähnelt der Kräuterspirale.Das Material besteht aus Naturstein und humo-ser Gartenerde. Sie kann als kleine Pyramideangelegt werden, oder auch etwas größer, sodass sie begehbar ist; ähnlich einem Steingar-ten. Sie kann im Bereich der Sonneneinstrah-
lung liegen oder auchteilweise im Halb-schatten – dement-sprechend muss dieBepflanzung erfolgen.Kräutersorten könnenauch in Abhängigkeitvon der Himmelsrich-tung in einer drei-oder vierseitigen flä-chenhaften Pyramideangeordnet sein.
Steinpyramide in un-regelmäßigen Stufen,auch als Großpyramideim Rahmengrün möglich
Die Bepflanzung muss dabei entsprechend derStandortanforderungen der Kräuter erfolgen.
z.B. Estragon, Pimpinelle
z.B. Schnittlauch, Petersilie
z.B. Bohnenkraut, Majoran
Aufschichtung aus Kompost-erde, unterlegt mit Astmaterial
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2.4. Der KräuterbaumEin Kräuterbaum, z.B.großer Ast, oder ein sogenannter Todbaum, dersowohl in einem Ge-wächshaus als auchdraußen stehen kann,bietet die Möglichkeit,die verschiedenstenKräuter ganzjährig aneiner Stelle zu konzen-trieren. Die Kräuter wer-den in Gefäßen (Töpfe, Ei-mer, Körbe etc.) ausgesät oder gepflanzt unddie Gefäße an den Kräuterbaum gehängt. Dabeiwirkt er auch als Dekoration sehr originell. Bei seinem Aufbau ist hinsichtlich der Pflan-zenauswahl insbesondere auf die Notwendig-keit eines ausreichenden Lichteinfalls zu achten.
2.5. Das KräuterhochbeetDas Kräuterhochbeet kann erheblich zu einerinteressanten Gartengestaltung beitragen. Dabeikann es ein selbst gewähltes Gestaltungselementdes Kleingartens sein, bildet aber auch einehilfreiche Variante des Gemüse- und Kräuteran-baus in Behindertengärten oder in Gärten mitbelasteten Böden. Es findet überall Anwendung.Bei kontaminierten Böden bildet das Hoch-beet z.B. eine gute Alternative, wenn derGemüseanbau auf ebener Erde nicht getätigtwerden darf.Beim Kräuterhochbeet bedarf es keinerbesonderen Anleitung für die Füllung desBeetes – lediglich dieoberen 30 bis 40 cmsollten aus Humus-boden bestehen. Im unteren Bereichträgt das Einbringenvon kompostier-baren Materialien (z.B. Laub, Astwerk)zur Humusanreiche-rung bei.
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Kräuterhochbeet
Der Kräuterbaum
Bohnenkraut
Basilikum
Estragon
Salbei
2.6. Kräuter als Teil des Staudenbeetes
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Kräuterfreunde verschönern alle möglichen Plätz-chen im Garten mit ihren Lieblingen. Hier umspieltBorretsch den Fuß eines jungen Apfelbäumchens.
Foto: Scheu-Helgert
Um ein Staudenbeet einmal „anders“ zu gestal-ten, empfiehlt es sich, kleine Gruppen von Kräu-tern zu pflanzen. Diese Kräuter können auchmehrjährig sein und bereichern das Stauden-beet durch Blütenpracht und Düfte. Zudemkommt es zu einer auflockernden Wirkung inder Bepflanzung.
2.7. Kräuter als Flächenfüller (z.B. auf Baumscheiben)
Eine Staude mit vielen Gesichtern – der Salbei Foto: BdS
Da die Gewürzpflanzen in vielen Fällen rechtanspruchslos sind, eignen sie sich auch als so genannte „Lückenfüller“, d.h. es lassen sich Baumscheiben mit diesen Pflanzen alsBlickfang gestalten. Auch finden sie Platz inLücken von Rabatten und Steingärten.
Bei Baumscheiben ist zu beachten, dass nurwenige Kräuter eingebracht werden, denn diefreie Fläche um den Stamm dient eigentlichdem ungehinderten Wachstum des Baumes.
3. Gestaltungsbeispiele für Kleingärten mit Kräuterbereichen
Jede Parzelle bietet Raum, um zumindest die so genannten Küchenkräuter anzupflanzen.Aber auch Duft- und Heilkräuter können einenPlatz auf der Parzelle finden, wobei Bodensowie Lichteinfall (Halbschatten und Schatten)eine wichtige Rolle spielen.
Bohnenkraut Melisse FenchelThymian Minze B Kerbel Salbei Borretsch Waldmeister
Diese wohlriechenden Kräuter enthaltenätherische Öle sowie Gerb- und Bitterstoffe,die einen arttypischen Duft verbreiten unddem Garten ein besonderes Gepräge geben.Während einige Kräuter ausgesprochene Son-nenplätze lieben, gedeihen andere Sortenauch an anderen Standorten.
Die Einbringung von Kräutern in den Aufwuchsvon Kleingärten kann individuell erfolgen.Jedoch sollten die gegebenen Hinweise zurGrundlage von Entscheidungen gemacht wer-den. Die im Folgenden dargestellten Gestal-tungsbeispiele sollen Anregungen für die Ein-beziehung von Kräutern in die kleingärtnerischeNutzung des Bodens geben.
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Beispiele für die Gestaltung eines Kleingartens mit Kräutern
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Kompostanlage
Kräuterbaum Gewächshaus
Beerensträucher
Kräuter
Kräuter in derBaumscheibe
Hochbeete
Birne
Apfel
Kirsche
Pflaume
Laube
Laube
Gemüsebeete
Sitzecke
Blumenrabattemit Kräutern
Kräuterpyramide
Kräuterbeet
Kompostanlage
Hochbeet mit Kräutern
Birne
Aprikose
Apfel
Kirsche
Kirsche
Himbeeren
Hecke
Kräuterspirale
Blumenrabatte
Ziersträucher
Kräuter imSträucherbeet
Hecke
Brombeerhecke
Beerensträucher
Kräuterbeet
Gemüsebeete
4. Umgang mit Kräuterarten (ein- und mehrjährige Kräuter)
4.1. Zuordnung von Kräutern zu Standorten
Die meisten Kräuter bevorzugen einen sonni-gen Standort. Ein zugiger Platz unterdrückt oftdas Wachstum dieser Pflanzen. Der Duft ein-zelner Kräuterarten lässt sich besser dort erle-ben, wo nicht so viel Windbewegung herrscht.Doch keine Regel ohne Ausnahme; denn esgibt auch Kräuter für den Schatten oder denHalbschatten (z.B. Waldmeister, Lungenkraut,Bärlauch, Baldrian usw.).
Grundlage für ein gesundes Pflanzenwachstumist ein humoser, lockerer Boden, der sich leichterwärmt.
Alle mehrjährigen Gewürzkräuter sollten nachdrei bis vier Jahren verpflanzt werden, um einereinseitigen Bodenbeanspruchung entgegen-zuwirken.
Also – auf jeden Fall beim Kauf der Kräuterauf die Standortbedingungen achten!
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Beim Pflanzen immer auf die Standortbedingungender Kräuter achten Foto: Gitte
4.2. Empfehlenswerte Gewürzkräuter für den Kleingarten
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Name Standortansprüche Alter Höhe in cm
Basilikum Sehr sonnig und Einjährig 25-60warm, bei Trocken- heit wässern
Bohnen- Sehr sonnig, warm, Einjährig 10-40kraut im Sommer trocken-
heitsverträglich
Borretsch Sonnig, Boden Einjährig 50-80durchlässig, gute Wasserversorgung
Dill Sehr sonnig, Einjährig 50-120windgeschützt,Boden feucht
Estragon Sonnig bis halb- Mehrjährig 60-100schattig, Boden feucht und durchlässig
Knoblauch Sonnig, Boden Mehrjährig 20-60nährstoff- und humusreich
Majoran Sehr sonnig, Einjährig 25-40Boden leicht durchlässig und nährstoffreich
Meer- Volle Sonne oder Mehrjährig 60rettich leichter Schatten
Petersilie Halbschattig, Zweijährig 30-90Boden feucht,keine Selbst-verträglichkeit
Schnitt- Sonnig bis halb- Mehrjährig 20-30lauch schattig, Boden feucht
und nährstoffreich
Salbei Sehr sonnig, Boden Mehrjährig 10-60trocken und durchlässig
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Pflanzzeit Verwendbare Anzucht/Aussaat Pflanzenanteile
Saat Ende März/Anfang April Blätter frisch unter Glas, Ende Mai/ getrocknet, gefrorenAnfang Juni Freiland
Anfang April in knapp 1 cm Kraut, tiefe Rillen, später ausdünnen frisch getrocknet
Freilandaussaat März bis Juni Blätter, Blüten, frisch
Ab April in knapp 1 cm tiefe Kraut, Samen, frisch, Rillen, dann ausdünnen, gefroren, getrocknetFolgesaaten bis Juni
In Gärtnereien aufgezogene Kraut, Blätter, frisch, Jungpflanzen gefroren
Ende Oktober Knoblauchzehen Zwiebel, Blätter, in Abständen von 15 cm in frischfeinkrümeligen Boden gerade bedeckt stecken
Märzaussaat unter Glas in Kraut, frisch, gefrorenKomposterde, Ende Mai/Anfang Juni ins Freiland oder Freiland- aussaat bereits im April
März/April, 8 -12 cm lange WurzelnSeitenwurzeln in Boden legen, leicht mit Erde abdecken
Ende Februar für Sommer/ Kraut, Wurzeln, frisch,Herbst, Ende Juli für Winter/ getrocknet, gefrorenFrühling, Samen dünn in 1 cm Rillen aussäen
Samen von April bis Juni Blatter, frisch, 1,5 cm tief säen gefroren
Jungpflanzen aus Gärtnerei Kraut, Blätter, frisch im März/April oder aussäen im Frühjahr
4.3. Teilung und Vermehrung von Kräutern
Teilung: Erfolgt bei mehrjährigen Pflanzen imHerbst oder Frühjahr. Pflanzen mit Faserwurzelnwerden ausgegraben und auseinander gezogenund damit in selbstständige Pflanzen geteilt.
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Stecklinge: Eine große Anzahl von Kräuterpflan-zen lassen sich im Juli/August durch Stecklingevermehren. Es werden vorrangig so genannteKopfstecklinge – ausgereifte Triebspitzen – verwendet.
Wie der hier abgebildete Frauenmantel, eine Zier-pflanze, können auch Kräuter problemlos geteilt undauf diese Weise vermehrt werden Foto: Jaehner
Es können aber auch Jungpflanzen in Gärtnerei-en gekauft werden, die bereits vorgezogen sind.
4.4. Pflanzung von Kräutern
Im Hinblick auf Bodeneigenschaften sind die meisten Kräuter nicht anspruchsvoll. Meistens wird magerer oder kalkhaltigerBoden (PH-Wert von 6,5 bis 7,5) benötigt.
Vor der Pflanzung muss der Boden spatentief,d.h. 25 cm tief, gelockert werden. Dabei sindsämtliche Unkräuter mit ihren Wurzeln zu entfer-
nen. In diesen lockeren Boden werden die Pflan-zen so tief eingepflanzt, dass die Wurzeln (Ballen)ca. zwei bis drei Zentimeter mit Erde bedecktsind (tiefer als Bodenoberfläche). Anschließendgut andrücken und angießen. Der PH-Wert desPflanzbodens soll zwischen 6,0 und 7,5 liegen.
4.5. Pflege von Kräutern (Gießen und Düngen)Die Pflege eines Kräutergartens ist ein reizvollesHobby – wenn auch etwas arbeitsintensiv.
Gießen und DüngenDa viele Kräuter aus heißen und trockenenBreiten stammen, erfordern sie wenig Aufmerk-samkeit beim Gießen. Regelmäßiges, leichtesGießen ist vorteilhaft, besonders bei einjährigenKräutern (Rosmarin, Oregano, Salbei,Lavendel). Kräuter aus trockenen Gegendenbenötigen generell weniger Dünger (im Früh-jahr reifer Kompost oder organischer Dünger)als Kräuter, die eine feuchte Erde bevorzugen(Schnittlauch, Petersilie, Minzen, Zitronen-melisse usw.). Für sie bietet sich im Frühjahrebenfalls reifer Kompost an. Vor allem, wennviel geerntet wird, sollte auch im Sommer –nicht zu spät – nachgedüngt werden. Der imFachhandel angebotene organische Dünger istfür die Kräuter gut anwendbar.
Da im Laufe der Zeit die Namen und Zusam-mensetzungen der Dünger wechseln, sollteman sich vom Fachhandel beraten lassen.
Kräuter in Pflanzgefäßen müssen regelmäßiggedüngt und gegossen werden.
4.6. Ernte verschiedener KräuterartenFrische Kräuter lassen sich den ganzen Sommerüber ernten. Dabei können Blüten, Blätter undWurzeln als Geschmacksträger für dieErnährung des Menschen genutzt werden.
Kräuter und deren Blüten sollen, wenn sie zumTrocknen vorgesehen sind, morgens geerntetwerden, bevor die Sonne die ätherischen Ölefreigesetzt hat.
Blüten sind zu pflücken, wenn die Blüte vollentfaltet ist.
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4.7. Lagerung/KonservierungFür Gewürzkräuter, die konserviert werdensollen, liegt der beste Erntezeitpunkt kurz vorder Blüte, weil dann der größte Blattertrag mit dem höchsten Gehalt an Inhaltsstoffen zu erwarten ist. Werden die Samen als Gewürzverwendet, erntet man diese kurz vor der voll-ständigen Reife, da sie sonst bei der Ernte aus-fallen. Es bieten sich mehrere Konservierungs-methoden an:
Trocknen
– Blätter, Blüten werden getrocknet – vorwie-gend in dunklen, trocknen, luftigen Räumen.
– Kräuter oder Teile davon werden ca. eineMinute in kochendes Wasser getaucht, ab-
Nachstehend einige Beispiele zur Ernte/Erntezeit von Kräutern
Name Verwendung Erntezeit
Bohnen- Blätter. Schmecken am V-IXkraut besten im Juli vor der Blüte,
dann Rückschnitt.
Dill Junge Blätter werden gepflückt; VI-IXStängel bei trockenem Wetter geschnitten, sobald die Samen herangereift sind.
Estragon Pflücken der Blätter. V-XI
Majoran Blätter pflücken; für die VI-XITrocknung im Juni kurz vor der Blüte schneiden.
Meer- Im November ausgraben. XIrettich
Peter- Stiele abschneiden, jedoch IV-XIIsilie höchstens 3 von einer Pflanze.
Schnitt- ca. 6 Wochen nach der Aussaat. IV-XIlauch Man schneidet häufig und nah
am Boden, um weiteres Wachs-tum anzuregen.
Salbei Blätter. Zum Trocknen die Stän- VI-XIIgel im Mai vor der Blüte undbei neuem Zuwachs schneiden.
getrocknet und im Backofen bei geöffneter Türca. 60 Minuten bei 40 bis 50 °C behandelt.
Einfrieren von ganzen Kräutern
– Vor allem Blattgewürze, wie Petersilie oderBasilikum, werden sorgfältig gewaschen, ge-trocknet und zweckmäßigerweise in kleinenGefrierbeuteln portionsweise eingefroren.
– Zuerst wird blanchiert, d.h. die Kräuterwerden kurzfristig in kochendes Wassergetaucht, ausgeschüttelt und ca. eine Minutein kaltes Wasser getaucht – anschließend inPlastikbeutel gefüllt, luftdicht verschlossenund in der Tiefkühltruhe eingefroren.
Einfrieren in Eiswürfeln
– Die Gewürze werden klein geschnitten und in eine Eiswürfelschale gegeben, mit Wasserübergossen und eingefroren. Bei der Zube-reitung von Speisen kann man jeweils einenWürfel zusetzen.
Einsalzen
– Die frischen Kräuter werden fein geschnittenund lagenweise mit Salz in Gläser oder Töpfegeschichtet. Auf vier Teile der Kräuter ist einTeil Salz einzusetzen.
Konservierung mit Olivenöl
– Die Gewürzkräuter werden klein geschnit-ten und in Gläser gefüllt. Man gibt so vielOlivenöl zu, dass die Flüssigkeit etwa 1 bis2 cm über den Kräutern steht. Die gut ver-schlossenen Gläser werden kühl und dunkelaufbewahrt.
5. Verwendung der selbst gepflanzten Kräuter
Die im vorigen Kapitel beschriebenen konser-vierten Kräuter werden in der jeweiligen Formund je nach Geschmack den Speisen zugesetzt.
Weitere Möglichkeiten sind:
• Kräuter in Essig als Estragon-Essigals Dill-Essigals Zitronenmelisse-Lavendel-Essig.
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Von den betreffenden Kräutern werden Zweigeabgespült, getrocknet und in einer Flasche mitWeinessig 14 Tage angesetzt.
• Kräuter in ÖlNach dem gleichen Prinzip, wie „Kräuter inEssig“ werden auch „Kräuter in Öl“ hergestellt.
Als beliebte Zutaten zur guten Küche bietensich u.a. nachstehende Kräuter an:
In der Heilkunde sind Kräuter ein wichtiger,kaum wegzudenkender Bestandteil von Salbenund Medikamenten, so z.B.
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Name Verwendung
Bohnenkraut Zu Bohnen und Eintöpfen, Würzen von Wurst, Fleisch, Suppen usw.
Dill Junge Blätter sowie Samen für Soßen, Fisch, Eierspeisen, Gemüse, Salate usw.
Estragon Zubereitung von Estragon-Essig, in Suppen, Omeletten, Salaten, einigen Fleischgerichten.
Majoran Geflügel, Fleisch, Fisch, Suppen, Eintöpfen usw.
Meerrettich Pikante Würze zu Fleisch und Fisch.
Petersilie Fleisch, Fisch, Geflügel, Soßen, Suppen, Gemüse usw.
Schnittlauch Klein gehackt auf Salaten, Eierspeisen, Käsegerichten, Schmorfleisch und Soßen.
Salbei Schweine-/Lammfleisch, Tomatensoße, Fisch usw.
Name Verwendung
Bohnenkraut Bei Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit u.a.
Dill Fördert Verdauung, wirkt krampf- und schmerzlösend.
Majoran u.a. zur Behandlung schmerzen-der, versteifter Gelenke.
Meerrettich Gegen Rheuma, bei Gicht.
Die Vielfalt der Möglichkeiten, Kräuter im Rah-men der kleingärtnerischen Nutzung im Kleingar-ten anzusiedeln, zeigt, dass der Kleingärtnerdabei ein interessantes Hobby entwickeln kann.Es macht nicht nur viel Spaß, sondern ist auchnützlich und bietet zusätzlich anderen einennachahmenswerten Einblick in die Gartenge-staltung.
Kräuter können nach eigenem Ermessen undeigenem Geschmack auch für eine Vielzahlweiterer Nahrungsmittel verwandt werden, so z.B.
– Marinierter KäseDazu eignen sich folgende Kräuter:
Basilikum, Rosmarin, Thymian, Salbei, Laven-del, Minze, Kerbel, Zitronenmelisse, Dill,Bohnenkraut und Schnittlauch.
– KräuterbutterDazu eignen sich folgende Kräuter:Kerbel, Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel,Zitronenmelisse, Basilikum, Dill, Kresse,Bohnenkraut, Estragon, Thymian, Lavendel und Steinklee.
– RohkostsalateDazu eignen sich folgende Kräuter:
Kresse, Schnittlauch, Basilikum, Borretsch,Pimpinelle, Schnittknoblauch.
– Löwenzahn-HonigDazu werden u.a. Löwenzahnblüten undZitronenmelisse verwendet.
Die einschlägigen Rezepte sind in vielfältigenKochbuchdarstellungen zu finden.
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Name Verwendung
Petersilie Als Tee gegen Rheuma, Gelbsucht,Leberleiden u.v.m.
Schnittlauch Blutdrucksenkend, heilsam für die Nieren.
Salbei Bei Erkältungen, Nervosität, Erschöpfung, Entzündungen in Mund und Rachen usw.