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Telefon 0201-836 7333 (Büro) Telefon 0201-836 7335 (Sternengruppe) Telefon 0201- 836 7336 (Sonnengruppe)
Telefax 0201-836 7334
Kinderhaus Essen e.V. Bischoffstraße 37 45329 Essen www.kinderhaus-essen.de [email protected]
Das Kinderhaus stellt sich vor …
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Inhaltsverzeichnis Gruppenalltag und Aktionen 30 – 43
• Eingewöhnungszeit
• Tagesablauf im Kinderhaus
• Bewegung
• Musik
• Raum für Fantasie und Kreativität
• Kinderkonferenz
• Ausflüge und Freizeit
• Feste
Schulvorbereitung 44 – 48
• Vorschulprojekt
• Eltern und Schule
• Verabschiedung
Wissenswertes für Eltern 49 – 50 • Elternarbeit
Qualität und Ziele 51 – 53 Kontakt 54
Über uns 3 - 7
• Geschichte des Hauses
• Unsere Einrichtung
• So arbeiten wir
Erziehung und Pädagogik 8 – 29
• Partizipation
• Reggiopädagogik
• Kinder unter drei
• Projekte
• Sprachbildung
• Mein Körper und ich
• Religion
• Beobachtung und Dokumentation
• Portfolio
• Unser Team
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Geschichte des Hauses 1904 baute der Ingenieur Wilhelm Linnemann, Mitgründer der Essener
Eisenwerke, für private Zwecke die Villa Berkel in der Bischoffstraße 37
in Altenessen.
Mitte der 60er Jahre vermietete die damalige Erbengemeinschaft Berkel
die Villa an die Stadt Essen, die das Haus als Kindergarten für
körperbehinderte Kinder nutzte.
Nach dessen Umzug in den Stadtteil Essen-Borbeck diente die Villa bis
1980 als Ort zur Förderung Jugendlicher.
Ab Anfang 1981 stand die Villa Berkel leer. Am 2. Mai des Jahres
besetzten schließlich die Mitglieder des Vereins Kinderhaus, seit 1980
auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, im Zuge der Haus-
besetzerwelle das leerstehende Haus.
Gleich wurde der Kinderhausbetrieb aufgenommen, Ämter eingeladen
und Verhandlungen mit der Stadt Essen geführt, so dass der ordentliche
Kinderhausbetrieb im Mai 1981 beginnen konnte.
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Unsere Einrichtung Unser Kinderhaus befindet sich in der Bischoffstraße 37 in Altenessen.
Das Haus selbst, eine alte Villa, besticht durch seine Lage, die Vielzahl
an Räumen, das parkähnliche Außengelände sowie eine eigene kleine
Turnhalle. Zudem ist unser Haus mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell
und gut zu erreichen.
Das Kinderhaus bietet seit jeher U3-Betreuung an, das heißt, wir
nehmen Kinder ab dem ersten Lebensjahr in die Gruppen auf. Zwei
Kindergruppen werden im Haus betreut. Sie sind altersgemischt mit
jeweils 17 Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren.
Die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Räume ermöglicht die
Unterteilung in Gemeinschafts- und Aktionsbereiche, z.B. ein Atelier, in
Rückzugs- und Bewegungsareale. Ein großer Raum bietet sich für
Gruppen übergreifende Angebote, Elternabende oder Festlichkeiten an.
Je nach Jahreszeit, Themengebiet, Wünschen und Interessen der
Kinder werden diese Räume gemeinsam mit den Kindern immer wieder
phantasievoll und kreativ neu- und umgestaltet. Was heute noch ein
Weltraum ist, kann sich schon in näherer Zukunft ins Mittelalter oder in
einen Urwald verwandeln.
Unsere Treppe, die Unter- und Obergeschoß verbindet, wird von den
Kindern gerne genutzt. Die Wände des Treppenhauses bieten eine
großzügige Ausstellungsfläche.
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Unsere Einrichtung In unserer näheren Umgebung gibt es den Bürgerpark, die Jugendfarm,
den Kaiser-Wilhelm-Park, die Zeche Carl sowie das Allee - Center und
den Nordfriedhof. Alle Orte sind zu Fuß innerhalb von 5 bis 20 Minuten
erreichbar und bieten den Kindern viele Erfahrungsmöglichkeiten.
Die Parks mit ihren Spielplätzen und Wiesen laden zum Picknicken und
Toben ein, die Jugendfarm bietet Tiere zum Streicheln und Füttern und
das Einkaufszentrum ist zur Erledigung kleinerer Einkäufe interessant.
Auch den nahegelegenen Friedhof können wir zu Fuß aufsuchen, wenn
die Kinder sich mit dem Thema Trauer und Tod befassen.
Aber: Kein Weg ist zu weit, wir sind durchaus auch mit Bus und Bahn
unterwegs.
Weitere Informationen rund um unser Kinderhaus, unseren Alltag,
unsere Pädagogik und unser Konzept entnehmen Sie bitte den
folgenden Seiten.
Viel Spaß beim Lesen und Stöbern wünscht Ihnen das Kinderhaus-
Team!
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So arbeiten wir im Kinderhaus Als eingetragener Verein haben wir besondere Vorzüge: kleine
Gruppengrößen (max. 17 Kinder pro Gruppe) und viel Betreuungs-
personal. Durch den günstigen Personalschlüssel können wir es uns
erlauben, unser im Vordergrund stehendes Anliegen umzusetzen:
die individuelle Förderung des Kindes und seiner Persönlichkeit.
Die Öffnungszeiten unseres Kinderhauses sind täglich von 7.30 Uhr bis
17.00 Uhr, freitags bis 16.30 Uhr. In den Kernzeiten (9.30 Uhr bis
15.00 Uhr) sind alle Kinder zugunsten der regelmäßigen Struktur
anwesend.
Wir haben ganzjährig geöffnet bis auf eine dreiwöchige Schließungszeit
innerhalb der Sommerferien, den Tagen zwischen Weihnachten und
Neujahr, sowie zwei Brückentagen.
Pro Tag werden vier Mahlzeiten angeboten: Frühstück, eine Obst-
Zwischenmahlzeit, Mittagessen und Spätessen. Es gibt ausschließlich
vegetarische Speisen, nach Möglichkeit aus biologischen Anbau.
Natürlich werden sie von unserer eigenen Köchin täglich frisch
zubereitet. Kinder, die beim Kochen helfen möchten, sind in der Küche
gern gesehen. Zusätzlich und als ein fester Bestandteil der Essenskultur
tragen die Küchenhelfer durch das Eindecken der Tische und das
Servieren zu einer gelungenen Mahlzeit bei.
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„ Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge: Aufgaben, an denen es wachsen kann,
Vorbilder an denen es sich orientieren kann, Gemeinschaft in der es sich aufgehoben fühlt.“
Gerald Hüther, Hirnforscher
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Partizipation Partizipation in der pädagogischen Praxis bedeutet:
Teilhaben, mitwirken, mitgestalten, mitentscheiden, mitbestimmen und
auch selbstbestimmen.
Das ist seit der Gründung des Kinderhauses ein wichtiger Bestandteil
unseres Konzeptes.
Warum?
Wir sehen die Kinder als kompetente Mitgestalter ihrer Entwicklung.
Alle Entscheidungen die wir treffen, betreffen das Leben der Kinder und
die Gemeinschaft unmittelbar. Über die größtmögliche Teilhabe
erlangen die Kinder z.B. ein Bewusstsein über ihre eigenen Vorlieben
und Interessen und die der anderen. Sie können lernen, gemeinsam
nach Lösungen zu suchen und erleben dass sie etwas bewirken können,
ernst genommen werden und wichtig sind.
Was bedeutet das für unseren Alltag:
Ausschlaggebend für ein gutes Gelingen der Partizipation ist die Haltung
der Erwachsenen/ Erzieher.
Die Kinder ernstnehmen heißt z.B.:
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• Ihnen selbständiges Handeln zutrauen
• Fragen nach ihren Plänen, Überlegungen und Meinungen
• Mit ihnen darüber im Gespräch bleiben und ihre Meinungen in unsere
Entscheidungen mit aufnehmen
• Vorab klären, wie die Kinder beteiligt werden können und was sie
mitentscheiden können, Entscheidungen für die Kinder verständlich
erklären.
Die Räume sind so gestaltet, dass sie sicher sind, damit die Kinder sich
frei und ohne unnötige Einschränkungen bewegen können.
Klare, gemeinsam auch mit den Kindern erstellte Regeln sind uns
wichtig, da sie den Kindern ermöglichen selbständig zu agieren.
Unsere Räume sind so strukturiert und das Material frei zugänglich
(altersgerecht) und geordnet, dass sie das selbständige Handeln
unterstützen.
Damit die Kinder erleben, dass die Räume ihnen gehören, unterstützen
wir sie darin bei Bedarf auch Raumbereiche zu verändern, oder Material
auszutauschen, wenn sie ihr Interesse erweitert oder verändert haben.
Natürlich können die Kinder auch kurzfristig die Räume für sich allein
beanspruchen.
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Partizipation An unserem wöchentlichen Mitbringtag können die Kinder ihre Schätze
mit ins Kinderhaus bringen. Wir unterstützen die Kinder und Eltern darin,
bedeutsame Gegenstände von zu Hause mitzubringen, die den
Übergang ins Kinderhaus erleichtern. Jedes Kind hat sein eigenes Fach,
in den Räumen gibt es Fotos der Kinder und deren Familien.
Das Recht auf Teilhabe an der Gestaltung und Bewältigung ihres
Alltags bedeutet hier im Kinderhaus z.B. auch:
• den Wickeltisch über eine Treppe selbständig zu erreichen, was es
auch den Jüngsten ermöglicht, sich aktiv an dem Prozess zu
beteiligen
• es gibt z.B. erreichbare Schubladen, aus denen sie sich ihre Windeln
holen können
• Mitgestaltung des Speiseplans
• Aktive Beteiligung an der Essenszubereitung. Ein Kind hilft jeden Tag
in der Küche mit.
• Eigenständiges Informieren über geplante Mahlzeiten anhand von
fotografierten Speisen auf Karten
• Getränke und Obst sind jederzeit für die Kinder zugänglich, sie
entscheiden selbst, wann und wieviel sie zu sich nehmen.
• Jeden Tag besprechen Kinder und Erwachsene im Morgenkreis ihre
Pläne für den Tag, stellen vor, was sie tun wollen, mit wem und was
sie benötigen.
• Einmal im Monat findet eine Gruppenkonferenz statt und einmal im
Monat eine gruppenübergreifende Kinderkonferenz. Hier besprechen
die Kinder und Erwachsenen ihre Anliegen, handeln Kompromisse
aus über Themen, die alle Bereiche des Kinderhauses betreffen. Die
Ergebnisse sind für alle bindend.
• In der monatlichen Kindersprechstunde bei der Kinderhaus - Leitung
haben die Kinder auch allein die Möglichkeit, alle ihre Anliegen mit
der „Chefin“ zu besprechen, auch, um Ihnen so zu verdeutlichen,
dass ihre Anliegen genauso wichtig sind, wie die der Erwachsenen.
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Reggio-Pädagogik Wir arbeiten in Anlehnung nach Reggio.
Reggio ist eine Grundhaltung und Erziehungsphilosophie, die nach 1945
in den Krippen und Kindergärten der norditalienischen Stadt Reggio
Emilia entstand. Inzwischen ist der Reggio-Ansatz weltweit verbreitet.
Zentrales Prinzip ist, dass Kinder durch ihre Wissbegierde und
Kreativität die eigene Entwicklung maßgeblich bestimmen und dabei von
Erwachsenen begleitet – und nicht angeleitet – werden sollen.
Die Bedürfnisse, Wünsche, Ideen und Anregungen der Kinder werden
jederzeit „mit offenen Ohren“ gehört. Wir schaffen eine kreative
Atmosphäre, um die Kinder zu unterstützen und zu motivieren, ihre
eigenen Ideen umzusetzen und bieten ihnen dazu eine Vielfalt von
Materialien an.
Die Echtheit des Spielmaterials ist uns wichtig, um den Kindern
zufriedenstellende Erkenntnisse durchs Spiel zu ermöglichen. Das
bedeutet, die Kinder spielen nicht nur mit Imitaten aus bruchsicherem
Plastik, sondern sie dürfen z.B. mit Porzellangeschirr spielen, wer
backen möchte, darf echten Teig kneten oder bei der Gartenarbeit
echtes Handwerkszeug benutzen.
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Unsere Pädagogik für Kinder unter drei Jahren
Wir erkennen das Kind von Beginn an als eigene Persönlichkeit an. Es
gilt, dem Kind die Möglichkeit zu geben, Selbstvertrauen zu entwickeln.
Dies bedarf einer anspruchsvollen Begleitung durch die Fachkräfte und
einer entsprechenden Raumgestaltung.
Als „ dritter Erzieher“ (Reggio) muss der Raum der Körperlichkeit des
Kindes entsprechen. Räume und Materialien bieten den Rahmen für
kindliche Aktivitäten in ganzheitlicher Sinneswahrnehmung. Hier bietet
der Raum Gelegenheit für Offenheit und Neugier sich selbst kennen zu
lernen und Gefühle zu erleben wie Freude und Begeisterung.
Die anregende Gestaltung aller Raumebenen z.B. mit Licht, Spiegeln,
nicht festgelegten Basismöbeln und verschiedene Ebenen und die
flexible Gestaltung und Nutzung der Räume sind von großer Bedeutung.
Als Beispiel die taktile Anregung durch unterschiedliche Struktur von
Matten, Kissen, Knisterkissen, Igelbälle etc.. Um den Bedürfnissen der
Kinder gerecht zu werden, stehen draußen und drinnen verschiedene
Elemente zur Verfügung. Hier bietet der Raum Gelegenheit für
Offenheit, um Raum und Umgebung aus verschiedenen Perspektiven zu
erfahren und zu erleben.
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Unsere Pädagogik für Kinder unter drei Jahren
Diese Wahrnehmungs- und Gefühlsarbeit ist ein wesentlicher
Schwerpunkt in unserer Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren und bildet
eine sichere Basis für weitere Entwicklungsschritte. Die sprachliche
Begleitung jeden Handelns dient der Orientierung der Kinder.
Hierdurch gestalten wir eine gesunde Basis für Kinder, Eltern und
Erzieher/Innen, um in den Bildungsbereich Kinderhaus individuell
hineinzuwachsen – in einem ganz persönlichen Tempo. Durch die
Möglichkeit der individuellen Eingewöhnung, viel Zeit und der Wahl der
Bezugspersonen im Tempo des Kindes steht der Beziehungsaufbau
besonders am Anfang der Betreuungszeit im Vordergrund. Die sichere
Bindung ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine stabile,
vertrauensvolle Basis.
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Projekte Projekt wird, was die Kinder interessiert. Was hier zählt, sind nicht
Lehrpläne, sondern die Gedanken und Beobachtungen der Kinder. Wie
klingt das? Wie fühlt es sich an? Warum ist etwas so und nicht anders?
Hierbei greifen wir die Interessen und Impulse der Kinder auf, damit sich
die Kinder nach ihren Möglichkeiten frei entfalten und selbst
verwirklichen können. Uns ist es ein besonderes Anliegen,
Rahmenbedingungen für das einzelne Kind, die Kinder oder die Gruppe
zu schaffen, um die aktive Rolle des Kindes als Konstrukteure und
Gestalter zu sichern. In der Praxis bedeutet das: es können
Einzelprojekte, Kleingruppenprojekte oder Großgruppenprojekte
entstehen, die unabhängige Zeitfenster haben können. Ein Projekt kann
eine Stunde, einen Tag oder auch 10 Tage andauern.
Beim Thema Ritterburg wurde beispielsweise nicht nur die Burg selbst
geplant und errichtet, sondern der gesamte Raum entsprechend
eingerichtet, eine „Ahnengalerie“ erstellt und Gipsrüstungen gebaut. Mit
der Köchin konnten die Kinder Blüten und Kräuter sammeln, pflanzen
und ernten, um daraus einen Ritterimbiss für alle Kinder zuzubereiten.
Der Hausmeister stand mit Rat und Tat zur Seite, um größere
Bauvorhaben mit den Kindern fachgerecht umzusetzen.
Erst wenn sich die Ideen der Kinder erschöpfen, gehen wir zum
nächsten Thema über.
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Sprachbildung Was Kinder zum Spracherwerb motiviert, sind vertraute Personen, die
mit ihnen sprechen, die ihnen zuhören, die sie immer wieder dazu
ermuntern, das Wort zu ergreifen und die sich ernsthaft dafür
interessieren, was sie zu sagen und zu zeigen haben. Im
Zusammenspiel mit ihren körperlichen, geistigen, emotionalen und
sozialen Entwicklungen erobern sie sich nach und nach die Sprache.
Sprache ist allgegenwärtig und überall bietet sich die Gelegenheit, die
Kinder auf ihrem Weg in die Sprache hinein zu begleiten und zu
unterstützen: verbale Begleitung der Handlung z.B. beim Anziehen,
wickeln, beim Frühstück, beim Mittagessen, beim Spätessen oder im
Morgenkreis beim gemeinsamen Singen, in Konferenzen, bei
philosophischen Fragen, Bilderbuchbetrachtungen, bei kreativen
Prozessen oder im eigenständigen Spiel der Kinder. Durch
Fragestellungen und enge Begleitung werden die Kinder motiviert mit
dem Werkzeug Sprache Aufmerksamkeit und Nähe herzustellen,
Bedürfnisse zu äußern, ihre Welt zu ergründen, Spiele zu spielen und
das Zusammensein zu gestalten.
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Sprachbildung Im Alltag bedeutet das:
• Sprachliches Vorbild sein
• intensives Zuhören
• Gefühle in Sprache fassen/ spiegeln
• Versprachlichung alltäglichen Geschehens
• Absichten und Meinungen thematisieren
• „Fehler“ nicht ständig verbessern, um nicht Sprechfreude und
sprachliches Experimentieren zu verhindern
• Rhythmisch-musikalische Begleitung, Lieder
• Sprachspiele erfinden, Wort- und Grammatikschöpfungen aufgreifen,
Reime
• Bücher und andere Medien
• Interesse der Kinder an schriftlichen Symbolen und Zeichen
aufgreifen
Und vieles mehr….
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Die Menschen, die dem Kind nahestehen, die Dinge, die es kennenlernt, die Erfahrungen, die es damit macht, sein sinnliches Erleben, sein
Handeln und Tätig sein, all das fesselt seine Aufmerksamkeit. Gudula List, Psychologin und Sprachwissenschaftlerin
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Sprachbildung Alltagsintegrierte Sprachförderung im Kinderhaus
Die alltagsintegrierte Förderung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und Ausdruckskompetenz der Kinder ist seit langem in unserem Konzept
verankert.
Dazu gehört auch eine bewegungsmotivierende Umgebung, da Bewegungsaktivitäten und der Erwerb von Sprache und die Sprachentwicklung, eng
miteinander verbunden sind. Über Bewegung bekommen Kinder einen Zugang zur Welt. Sie erlangen Wissen über die Umwelt aus eigener Hand
(begreifen), erleben, was sie selbst bewirken können, lernen sich, andere Menschen, Objekte und Dinge kennen. Sprache baut auf all diesen
Erfahrungen und dem eigenen Erleben auf.
Sprache begleitet das Handeln. Vom ersten Lebenstag an nimmt das Kind Beziehungen zu anderen auf, durch Gestik, Mimik, Körpersprache.
Bewegung ist der Motor der kindlichen Entwicklung. Insbesondere in den ersten Lebensjahren entfaltet sich die sprachfördernde Wirkung eher indirekt
bei den vielfältigen, im Alltag eingebetteten Sprachanlässen. Im Umgang mit anderen Menschen und Dingen können die Kinder die nützliche Funktion
der Sprache und Schrift entdecken. Später wird die Sprache unabhängig vom momentanen Handeln und ermöglicht zunehmend abstraktes Denken,
basierend auf der körperlichen Erfahrung.
Für uns ist es wichtig den Kindern lustvolle und sinnhafte Zugänge zu Sprache zu ermöglichen.
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Sprachbildung Unsere Aufgaben als Entwicklungsbegleiterinnen beim Prozess des
Spracherwerbs sind vielfältig:
• ein verlässlicher, wertschätzender und akzeptierender Beziehungsaufbau
• uns in allen Situationen sprachfördernd zu verhalten
• das Schaffen von sprachanregenden Situationen und Räumen
• eine liebevolle, wertschätzende Atmosphäre zu schaffen
• uns selbst ehrlich und authentisch verhalten
• sprachliches Vorbild sein (aussprechen lassen, zuhören usw.)
• ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder haben
• keine unnötigen Unterbrechungen oder Einmischung (verbal und nonverbal)
• verständliche Anweisungen geben (altersentsprechend)
• auf jedes Kind freundlich zugehen
• eine grundsätzlich positive Haltung jedem Kind gegenüber
• Anpassung von Tonfall und Lautstärke an die Gesprächspartner
• Raum und Zeit zum Spielen geben
• Gelegenheit zum Austausch ermöglichen
• Offene Fragen stellen
• Kinder in die Alltagsplanung miteinbeziehen
• Blickkontakt mit den Kindern aufnehmen
• körperlich zugewandt sein
• ermutigende Blicke, anlächeln, zunicken (bestärkende nonverbale Kommunikation)
• sprachliche Begleitung und Strukturierung der Handlung der Kinder
• bei zweisprachigen Kindern, Respektieren der Muttersprache des Kindes als wesentlicher Bestandteil seiner Identität
• sprachliche Begleitung und Strukturierung der Handlungen
• Rituale einführen
• durch Wiederholungen, klar formulierte Gesprächsregeln und Handlungsabläufe, eine vertraute überschaubare Gesprächssituation schaffen
• kein Verbessern des sprachlichen Ausdrucks, sondern durch korrekte Wiederholung des Satzes sprachfördernd einwirken
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Sprachbildung Beispiele aus unserem pädagogischen Alltag:
Schon der erste Kontakt am Morgen bietet vielfältige Sprachanlässe. Eine herzliche, zugewandte, persönliche und respektvolle Begrüßung ist dafür
unerlässlich. Die Verabschiedung am „Winkefenster“ lädt die Kinder dazu ein, sich auszutauschen, z.B. von sich und den Eltern, Geschwistern etc.
zu erzählen. Durch interessiertes, offenes Nachfragen laden wir die Kinder ein von Erlebnissen zu berichten und Geschichten zu erzählen. Der
Blick aus dem Fenster ermöglicht den Kindern das Ankommen oder Gehen anderer zu beobachten, die uns umgebende Natur zu betrachten und
darüber miteinander zu reden.
Im täglichen Morgenkreis wirken die Kinder aktiv an der Gestaltung und Planung des Tages mit. Sie werden ermutigt ihre eigenen Interessen und
Bedürfnissen und Erlebnissen zum Ausdruck zu bringen und so auch Mitspieler/innen zu gewinnen. Abzählreime und Spiellieder motivieren schon
die jüngsten Kinder Bewegungen und Laute nachzuahmen.
Das Frühstück, Mittag- und Spätessen ist für uns ebenso eine wichtige Gelegenheit freudvolle Sprachanlässe zu gestalten und uns gemeinsam zu
unterhalten (Sprachspiele, Reime, Geschichten, austauschen, was wir gerne essen usw.).
Das Wickeln findet an einem ruhigen Ort statt. So können auch hier in einfühlsamer und ruhiger Atmosphäre sprachfördernde Gespräche zwischen
Erzieher und Kind stattfinden. Auch der Kontakt zu anderen, wichtigen täglichen Bereichen der Kita ist für uns selbstverständlich:
Mithilfe in der Küche
Durch das Mithelfen in der Küche haben die Kinder die Gelegenheit, mit unserer Köchin Fachgespräche über Lebensmittel und Rezepte zu führen
und ganz nebenbei neue Wörter kennenzulernen.
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Sprachbildung Dem Hausmeister bei den Tätigkeiten helfen
Durch aktives Mitwirken lernen die Kinder Neues dazu und erhalten die Möglichkeit, eigenes Wissen sprachlich auszudrücken und ebenfalls durch
Fachbegriffe den Wortschatz zu erweitern.
Wir bieten Zeit und Raum für:
gemeinsame freie Spiel- und Bewegungsaktivitäten, deren Inhalte die Kinder selbst- oder mitbestimmen. Das gemeinsame Spiel bietet
selbstgesteuerte verbale und nonverbale Kommunikationsanlässe. Die Kinder treffen Absprachen, formulieren Fragen, drücken ihre eigenen
Gefühle aus, äußern Kritik, finden Kompromisse und vieles mehr.
In den Gruppen gibt es einladende Leseecken, die zum Buchbetrachten und Vorlesen anregen, aber auch Zeit und Raum bieten, um
philosophische Fragen zu erörtern.
Im Kinderhaus gibt es eine kleine Bibliothek. Regelmäßige Besuche der Stadtbücherei sind Teil der Pädagogik (z.B. Recherchen zu Sachfragen,
neue Bücher aussuchen, sich vertraut machen und den Umgang lernen).
Im Atelier gibt es eine Schreibecke. Hier finden die Kinder Buchstaben, Schreibhefte, Bücher, Fachbücher, Schreibutensilien wie u.a. besondere
Stifte, Anspitzer, Lineal. Das motiviert die Kinder dazu, sich eigeninitiativ und für sie sinnhaft mit dem geschriebenen Wort, den einzelnen
Buchstaben, ihren Namen, Lauten, Bewegungen und dem Rhythmus der Sprache und der Hand zu beschäftigen.
Einmal im Monat finden im Kinderhaus eine Kinder- und eine Gruppenkonferenz statt. Hier treffen sich Kinder mit den Erwachsenen, um
gemeinsame Anliegen, Wünsche und auch Beschwerden vorzutragen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Einmal im Monat haben die Kinder die Möglichkeit, allein mit der Leitung alles zu besprechen, was ihnen wichtig ist (Kinderleitungsbesprechung).
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Sprachbildung Bewusst gestaltete Angebote:
• Forschen und Experimentieren motivieren Fragen zu stellen und Antworten zu finden
• Spiel- und Bewegungsangebote die anregen, Sprach- und Bewegungsimpulse aktiv umzusetzen
• Ausflüge, die neue Impulse geben
• Geschichten erzählen oder vorlesen, die zu Spielhandlungen motivieren und dadurch Vorstellungskraft anregen
• Tägliches Musizieren, Singen, Fingerspiele, Kreis- und Singspiele. Beim Singen, Summen, Tönen und Musizieren werden Klang, Rhythmus, Sprachmelodie und Wortschatz vertraut und erlernt und natürlich auch die Sprachlust geweckt.
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Mein Körper und ich Das Kinderhaus möchte für jeden ein Ort des Vertrauens und
Wohlfühlens sein. Ein wertschätzender und freundlicher Umgang
beginnt in der Eingewöhnung mit der Wahl einer festen Bezugsperson,
die in besonderer Weise Zeit und Aufmerksamkeit anbietet. Darüber
hinaus entscheiden die Kinder selbst, wer sie wickelt bzw. auf der
Toilette behilflich ist und ob andere Kinder dabei sein dürfen. Diese
Grundhaltung der freien Wahl zieht sich durch die gesamte
Kinderhauszeit z.B:
• Von wem möchte ich getröstet werden?
• Mag ich es zu matschen?
• Möchte ich das Essen probieren?
• Wie sehe ich im Spiegel aus?
Dem hin und wieder aufkommenden Wunsch der Kinder nackig zu sein
und der natürlichen kindlichen Neugier auf den eigenen Körper dürfen
die Kinder in unserem Haus nachgehen. Selbstverständlich haben wir
stets ein aufmerksames Auge darauf, dass das Spiel in angemessenem,
respektvollem Rahmen bleibt. Die Kinder lernen einen selbstbewussten
Umgang mit der eigenen Körperlichkeit zu entwickeln und Grenzen zu
wahren.
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Religion Im Kinderhaus findet keine religiöse Erziehung statt. Feste und
Feierlichkeiten sind religionsungebunden. Fragen zur Religion, deren
Riten und Feste werden von uns selbstverständlich beantwortet.
Stattdessen gibt es im Winter -zum Jahresabschluss- das
stimmungsvolle Lichterfest, dem die Kinder voller Spannung
entgegensehen, im Frühling ein fröhliches Frühlingsfest u.v.m.
Hierfür wird jeweils schon im Vorfeld projektorientiert gearbeitet,
gebastelt und vorbereitet.
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Beobachtung und Dokumentation Im selbsttätigen Handeln entdeckt, erkundet und erforscht das Kind auf
seine ureigene Weise die Welt.
Während es vordergründig „nur“ einen Ball rollt, macht es Erfahrungen
mit Kausalzusammenhängen und Materialeigenschaften und entdeckt
eigene Interessen mit Freude und Begeisterung. Es erlebt physikalische
Gesetzmäßigkeiten wie z.B. die Schwerkraft, bei der ein Ball hinunter
fällt, wenn es ihn loslässt.
Beobachtet wird in Alltagssituationen, die sich in vorbereiteten oder nicht
vorbereiteten Umgebungen abspielen. Dabei richtet sich die
Aufmerksamkeit auf einzelne Kinder, Kindergruppen, die eigene
Beteiligung der Erzieherin oder anderer Erwachsener und
Rahmenbedingungen, in die das beobachtete Geschehen eingebettet
sind.
Interessen und Fragestellungen der Kinder führen zu Projekten, die
wiederum mit Fotos, Zitaten und Zeichnungen dokumentiert und für alle
sichtbar ausgestellt werden können, sofern die Kinder damit
einverstanden sind.
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Beobachtung und Dokumentation
Die Beobachtung und Dokumentation eines jeden Kindes ist für uns
Grundlage, um einschätzen zu können:
• Was ist ihm wichtig?
• Was braucht es dafür?
• Wie fühlt es sich?
Eine wohlwollende und stärkenorientierte Haltung bei der Wahrnehmung
des Kindes schafft Raum für Individualität und bildet die Basis für eine
stabile und vertrauensvolle Bindung.
Auf dieser Grundlage können kindliche Bildungsprozesse begleitet und
zielgerichtete pädagogische Angebote entwickelt werden
Jedes Kind bekommt die Möglichkeit, in den Bildungsbereich
Kinderhaus individuell hineinzuwachsen – in einem ganz persönlichen
Tempo.
Der Essener Dokumentationsbogen steht für Reflexion und Planung der
Bildungs- und Erziehungsaufgabe in der Kita und der Zusammenarbeit
mit der Schule zur Verfügung. Weiterhin ist er, neben den Bögen zur
Sprachstandserhebung LISEB, SELDAK und SISMIK eine Grundlage für
Elterninformationen und Gespräche im Rahmen der
Erziehungspartnerschaft.
Es werden in regelmäßigen Abständen Entwicklungsgespräche mit den
Eltern geführt. Die erste Dokumentation erfolgt ca. ein ¾ Jahr nach der
Eingewöhnung. Die letzte Dokumentation erfolgt vor der
Schulanmeldung und mit Beendigung der Kindergartenzeit wird nach
dem Gespräch die Dokumentationsmappe an die Eltern übergeben.
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Portfolio Jedes Kind, das zu uns kommt, will wachsen und lernen. Es wird Neues
kennenlernen und mit bereits angeeignetem Wissen verknüpfen. Um
das Lernen und die Lernwege für das Kind und seine Eltern deutlich zu
machen, arbeiten wir mit dem Dokumentationssystem „Portfolio“. Im
ursprünglichen Sinne bedeutet dieses Wort: „Katalog der besten Werke“.
Tag für Tag erleben wir mit den Kindern im Kinderhaus Situationen, die
es wert sind, aufgeschrieben oder fotografiert zu werden. Die kleinen
oder auch größeren Entwicklungsschritte, die jedes Kind individuell für
sich meistert, gilt es in ihrer Einzigartigkeit wahrzunehmen und zu
dokumentieren. Die Kinder spüren unsere Wertschätzung, wenn sie
erleben, dass wir ihrem Tun Bedeutung beimessen und es
dokumentieren. Sie begleiten das Aufschreiben und fügen oft noch
erklärende und ergänzende Kommentare hinzu. Portfolios geben uns die
Chance, die Lernschritte und die Entwicklungsgeschichte der Kinder
professionell und wertschätzend festzuhalten.
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Portfolio Portfolio bedeutet für uns: eine Zusammenstellung der für die Kinder
wichtigsten Arbeiten und Projekte, an denen die Kinder beteiligt sind.
Dieses Portfolio soll am Ende der Kindergartenzeit von jedem Kind mit
nach Hause genommen werden. Es bringt einen Rückblick auf das
Erlebte und Gelernte während der Kinderhauszeit und ist ganz
individuell auf die Kinder abgestimmt.
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Antwort auf die Frage: „Woran erkennst Du das Frühling ist?“
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Unser Team Innerhalb des Teams finden neben täglichem Austausch über aktuelle
Begebenheiten und Besonderheiten regelmäßig wöchentliche
Teamsitzungen statt. Hier werden alle wichtigen Themen, Probleme und
Vorkommnisse, Ideen und Vorschläge besprochen. Der Informations-
austausch zwischen den einzelnen Teammitgliedern erfolgt schnell,
sodass jeder von uns jederzeit auf dem neuesten Stand der Dinge ist.
Dies sorgt für einen reibungslosen Ablauf und für gute Kommunikation
zwischen Team, Kindern und Eltern.
Zusätzlich zum täglichen Informationsaustausch und zu wöchentlichen
Teamsitzungen nehmen wir regelmäßige Supervisions-Termine wahr.
Sichtweisen, Ideen, Vorschläge und Gedanken von außen zu Themen,
die uns aktuell am Herzen liegen, sind für unsere Arbeit und für die
Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung. Des Weiteren bilden wir
uns regelmäßig fort, um neue Ideen und Anregungen in die
pädagogische Arbeit einzubringen.
Wir sind Begleiter und Dialogpartner der Kinder. Wir unterstützen und
motivieren sie, ihre eigenen Ideen umzusetzen.
Unser Team setzt sich zusammen aus acht Fachkräften in Voll- und
Teilzeit, zwei Ergänzungskräften, einer Hilfskraft, sowie einer Köchin
und einem Hausmeister. Über die fachlichen Kompetenzen hinaus
besitzen unsere Teammitglieder Zusatzqualifikationen wie z.B.
Übungsleitung, Bewegungspädagogin nach Dore Jacobs,
Kräuterpädagogin und Sicherheitsbeauftragter. Dieses Know - how fließt
in die tägliche pädagogische Arbeit ein und bietet den Kindern eine Fülle
an Betätigungs-, Erfahrungs-, und Lernfeldern.
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Unser Team Im Kinderhaus wird auf einen wertschätzenden, freundlichen Umgang
geachtet.
Toleranz und Kritikfähigkeit unter den Mitarbeitern sind uns wichtig, um
unterschiedlichen Ansichten und Konflikten respektvoll zu begegnen und
eine gesunde Arbeitsatmosphäre zu schaffen und zu erhalten. Dadurch
bereichern und stärken wir uns und können so konstruktiv, umsichtig
und aufmerksam arbeiten und gestalten.
Dies dient als Vorbild für den Umgang der Kinder untereinander, so dass
sie lernen können, Konflikte zu lösen und Bedürfnisse zu äußern. Das
Kinderhaus wird auf diese Weise für jeden ein Ort des Wohlfühlens und
Vertrauens.
Selbstverständlich zeigen wir die gleiche Haltung auch den Kindern
gegenüber, sehen sie als individuelle Wesen, Forscher und Entdecker,
deren Würde wir in jeder Situation schützen.
Wir sind inspiriert von der Reggio-Pädagogik, die die aktuellen
Bedürfnisse und Impulse sowie die Förderung des Kindes in seiner
Eigenständigkeit und Individualität immer in den Vordergrund stellt.
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Eingewöhnungszeit Zeit für Eltern ist für uns ein weiterer wichtiger Punkt. Sowohl die Kinder
als auch die Eltern brauchen viel Raum, um den Prozess des ersten
Loslassens erfolgreich zu bestehen. Daher unsere Eingewöhnungszeit:
Die Eltern der Kinderhaus-Neulinge haben über einen langen Zeitraum
die Möglichkeit, ihre Kinder im Kinderhausalltag zu begleiten und so die
Trennung auf sanfte Weise nach und nach zu vollziehen.
Wir planen die Eingewöhnungszeit individuell und großzügig. Wir
rechnen mit einer Eingewöhnungszeit von vier Wochen, wobei viele
Kinder weniger, einige Kinder aber auch mehr Zeit benötigen, um sich
von den Eltern für einige Stunden am Tag zu lösen.
In der ersten Zeit verbringen die Kinder und Eltern einige Stunden im
Kinderhaus, diese werden dann individuell verlängert. Die Eltern
begleiten die Kinder im Gruppenalltag und ziehen sich langsam, im
Tempo des Kindes zurück. Dies geschieht in Absprache mit der/m
Bezugserzieher/In.
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Eingewöhnungszeit Unterstützend für die Kinder und als positives Ritual befinden sich in
beiden Gruppen die „Winkefenster“. Hier haben die Kinder und auch die
Eltern die Möglichkeit, sich nochmal zu verabschieden.
Nach der Eingewöhnungszeit werden die Eltern gebeten, ihr Kind in den
ersten Tagen nicht über den ganzen Tag im Kinderhaus zu lassen,
sondern es nach dem Mittagessen wieder abzuholen.
In regelmäßigen Abständen bieten wir Elternabende und ausführliche
Entwicklungsgespräche an. Auch neben den Elternabenden besteht
jedoch immer die Möglichkeit, persönliche Gesprächstermine zu
vereinbaren und sich mit uns auszutauschen. Desweitern bekommen die
Eltern jede Woche eine E-Mail mit den „ News der Woche“.
Hier wird über aktuelle Themen der Gruppe berichtet und womit sich die
Kinder beschäftigt haben.
Für Fragen, Anregungen, Ideen und Probleme haben wir stets ein
offenes Ohr.
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Antwort auf die Frage: „Was ist Zeit?“
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Tagesablauf im Kinderhaus
Unser Alltag bewegt sich im Rahmen fester Strukturen.
Die Tagesstruktur beginnt um 7.30 Uhr mit der Möglichkeit, im
Kinderhaus zu frühstücken. Gegen 9.00 Uhr verteilen sich die Kinder auf
ihre Gruppen, bis 9.30 Uhr sollten alle Kinder eingetroffen sein.
Jede Gruppe beginnt ihren Tag mit einem Morgenkreis, der der
Begrüßung, dem gemeinsamen Singen und dem Besprechen des
weiteren Tagesverlaufs dient.
Morgen-kreis
Begrüßung
Projektbe-sprechung
Küchen-dienst-wahl
Lieder und Bewegungs-
spiele
Gesprächsrunde, philosophische
Fragen & Gruppenkon-
ferenzen
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Tagesablauf im Kinderhaus Nach einer Obst-Zwischenmahlzeit beginnen Freispiel (auch draußen)
und Angebote bis zum Mittagessen. Nach der Mahlzeit und dem
Zähneputzen folgt eine Entspannungsrunde. Vor allem kleinere Kinder
können nun, je nach Bedarf, einen Mittagsschlaf halten, während die
anderen ruhig spielen oder einer Geschichte lauschen dürfen. Am
frühen Nachmittag gibt es eine weitere Mahlzeit, das Spätessen, dann
folgt wieder das freie Spiel. Das Kinderhaus schließt um 17.00 Uhr,
freitags um 16.30 Uhr.
Unter die Wochenstruktur fallen beispielsweise die
gruppenübergreifenden Angebote und die Turnhallennutzung.
Diese gruppenübergreifenden Angebote setzen sich aus
unterschiedlichen Bereichen zusammen u.a. Turnen, Gartenarbeit,
Musik, Atelierarbeit und Sprachförderung. Zu diesem Zweck bilden wir
Kleingruppen, die im Wechsel regelmäßig an einem bestimmten Tag der
Woche mit einer Betreuungsperson das jeweilige Angebot nutzen.
Last but not least gibt es auch noch die Jahresstruktur. Hierunter fallen
all unsere Feste, die Ferienfreizeit oder auch der regelmäßige jährliche
Fototermin in unserem Haus.
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Bewegung Kindheit ist eine bewegte Zeit, in keiner anderen Lebensstufe spielt
Bewegung so eine große Rolle wie in der Kindheit. Vor allem das Alter
zwischen eins und sechs Jahren kann als Zeit eines ungeheuren
Betätigungs- und Bewegungsdrangs, unaufhörlicher Entdeckungen und
ständigen Erprobens und Experimentierens bezeichnet werden. Das
Kind entdeckt sich und die Welt durch Bewegung, es eignet sich seine
Umwelt über seinen Körper und seine Sinne an.
Positive Bewegungserfahrungen können bei Kindern wesentlich dazu
beitragen, dass sie ein realistisches und zuversichtliches Selbstbild
aufbauen.
Im Kinderhaus erhalten die Kinder über eine anregungsreiche,
vorbereitete Umgebung, sowie gezielte regelmäßige
Bewegungsangebote die Möglichkeit, Erfahrungen mit dem Körper und
ihren Sinnen zu machen. Der Tagesablauf wird geprägt von Bewegung.
Das spontane selbsttätige Entdecken und Erfahren der Umwelt durch
eigene Bewegungsaktivität steht in einem ausgewogenen Verhältnis zu
angeleiteten Bewegungsangeboten.
Die gezielt eingesetzten Räume und Freiflächen im Kinderhaus
unterstützen den Prozess, indem Kinder aus alltäglicher
Selbstverständlichkeit heraus ihre Umgebung entdecken und wertvolle
Erfahrungen machen.
Wir bieten den Kindern zur optimalen Entwicklung vielfältige
Spielanregungen /reizvolle Spiellandschaften:
• zum Wahrnehmen
• zum sich Bewegen
• zum Experimentieren
• zum Kommunizieren
• zum eigenständigen Handeln.
An Bewegungsstationen, die weiter umgestaltet und entwickelt werden
können, ist dies möglich.
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Bewegung Der großflächige Außenbereich des Kinderhauses bietet den Kindern
Freiraum und vielfältige Möglichkeiten sich selbst und die Natur mit allen
Sinnen zu erfahren und zu erforschen. Neben Klettergerüsten und
mehreren Sandbereichen gibt es einen Wasserspielplatz, einen
Seilgarten, einen Kletterbaum und große Freiflächen zur eigenen
Gestaltung und freien Nutzung der Kinder. Es gibt üppiges Buschwerk,
einen Duftgarten, Obstbäume und einen Nutzgarten als anregende
Bewegungs- und Erfahrungsräume.
So entdecken die Kinder z.B. Schnecken, ein Ameisennest, eine Kröte
oder verschiedenartige Blätter, sammeln Äste, Zweige, Steine usw.
Jedes Wetter bietet neue Bewegungsmöglichkeiten und
Sinneserfahrungen. Die Matsch-Kleidung hängt stets bereit.
In Bewegungsspielen/Bewegung sammeln Kinder vielseitige
Bewegungserfahrungen, die die Bildung der Basiskompetenzen hilfreich
unterstützen.
Die Basiskompetenzen sind:
• Neugier und Entdeckungslust
• Kreativität
• Grob – und Feinmotorik (Motorische Fertigkeiten erweitern und
verbessern)
• Eigeninitiative und Eigenständigkeit
• Motivationsfähigkeit
• Sprachkompetenzen/Kommunikationsfertigkeiten
• Selbstwertgefühl und Konfliktmanagement
• Denkfähigkeit und Problemlösungsfähigkeit
• Empathie, Toleranz, Verantwortungsbereitschaft
• Lernbereitschaft/die Erfahrung, handelnd zu lernen
• Probleme angehen und lösen
• Wahrnehmung und Erweiterung der eigenen Körperfähigkeiten
Reichhaltig ausgestattet u.a. mit einer Kletter- und Sprossenwand, bietet
die Turnhalle ein breites Bewegungsangebot an. .
„ Das Glück der gelungenen Tat“ Renate Zimmer, Prof. Dr. phil.
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Musik • Wiegenlieder (zum Schlafen gehen)
• Neckspiele und Kniereiter
• Spiellieder wie „Komm, wir hüpfen wie die Bälle“, „Unser kleiner
Bär im Zoo“
• Singen mit dem Körper als Instrument (klatschen, stampfen,
klopfen)
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Musik ist als weiteres Ausdrucksmittel Teil unseres pädagogischen
Konzeptes. Jeder Tag beginnt mit einem Morgenkreis, in dem wir uns
singend begrüßen, uns zu Liedern bewegen, tanzen und die Gitarre
erklingen lassen. Musik fördert die Entwicklung auf ganzheitlicher
Ebene, kann beruhigend oder auch anregend wirken. Wir verbinden
Musik für die Kleinkinder immer auch mit Bewegungserfahrung.
Rhythmische Reime und Lieder sind verbunden mit motorischem
Erleben:
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Musik Den Kindern stehen im Alltag Instrumente zur Verfügung, mit denen sie
experimentieren und ihren eigenen Ausdruck finden können. Über
Singen, Tanzen und Musizieren entdecken die Kinder ihren eigenen
Körper und Rhythmus. Vor allem neuen Kindern erleichtert dies das
Einfinden in die Gruppe.
Dies bedeutet im Detail: Nach dem Morgenkreis (mit Gitarrenbegleitung)
gibt es ein freies Miteinandersingen, Spiel- und Bewegungslieder auf
Wunsch der Kinder und altersgemischt. Zusätzlich bieten wir an:
• 1 x wöchentlich Singen und spielerisches Musizieren mit den U3-
Kindern (Kleingruppe)
• 1 x wöchentlich Singen und spielerisches Musizieren für die Ü3-
Kinder
• 1 x wöchentlich nachmittags eine Wunschliederrunde mit
Gitarrenbegleitung – hier suchen sich die Kinder ihre Wunschlieder
aus oder wählen aus Liederbüchern bekannte oder neue Lieder
• Singkreis – gruppenübergreifend
• gemeinsames Singen mit Fingerspielen jeden Tag vor dem
Mittagessen
In unserem Alltag kommt es so immer zu musikalischen Interaktionen
zwischen einzelnen Kindern und Erwachsenen, Kindern und Kindern
und der Gruppe.
Uns geht es darum, die Kinder mit Freude und Begeisterung zum
Singen zu ermutigen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass
gemeinsames Singen und Musizieren die emotionale Bindung fördert,
Spaß und Freude miteinander bereitet, Freude und Begeisterung an der
eigenen Stimme weckt und zu Klang-Experimenten mit dem eigenem
Körper und Instrumenten anregt. Auch das Singen mit den Eltern und
Großeltern wird angeregt und Kulturgut vermittelt.
Wir sind Felix-zertifiziert und mit einem Gütesiegel des deutschen
Chorverbandes ausgezeichnet worden.
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Raum für Fantasie und Kreativität
In geräumigen und hellen Kunstateliers und in Projekten ohne feste
Vorgaben und Ziele haben die Kinder Raum und Zeit, ihre Fantasie zu
entwickeln, zu forschen, ihren Händen freien Lauf zu lassen und sich
ganz dem Tun zu widmen.
Durch Experimente, Fragestellungen und andere gezielte Impulse
fördern wir nicht nur die Neugier der Kinder, sondern auch ihre
Eigenständigkeit, Dingen auf den Grund zu gehen. Wir unterstützen sie
im Suchen und Finden von Antworten auf ihre Fragen. Im Rahmen
dieser Interaktion eignen sich die Kinder Wissen an, entdecken kausale
Zusammenhänge, erleben Erfolge und Misserfolge und lernen, neue
Lösungsstrategien zu entwickeln.
Alle Aktivitäten werden an „sprechenden Wänden“ dokumentiert. An
ausgewählten Orten hängen Plakate und digitale Bilderrahmen, die
Kindergartenleben und Forschungsergebnisse zeigen. So können die
Kinder ihre Lernprozesse nachvollziehen und überdenken und die Eltern
können daran teilhaben, womit wir uns beschäftigen.
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„Nichts ist im Verstand, was nicht zuvor in den Sinnen war“
Loris Malaguzzi, Begründer der Reggio Pädagogik
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Kinderkonferenz Wir führen regelmäßig Kinderbesprechungen durch, um zu erfahren,
was die Kinder beschäftigt.
In der Kinderkonferenz setzen wir uns mit verschiedenen Themen
auseinander. Hier haben die Kinder eine weitere Möglichkeit, im
besonderen Rahmen demokratische Prozesse zu erleben und
mitzugestalten.
Bei uns werden die Kinder bewusst in die Planung und Organisation
mit einbezogen. Im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und
Mitbestimmung planen und entscheiden die Kinder ihre Themen und
Projekte selbst mit. Gemeinsam werden Lösungs- oder
Veränderungsmöglichkeiten gesucht. Die Kinder erfahren dabei, dass
sie ernst genommen werden, dass sie selbst mitbestimmen und
dadurch etwas bewirken können.
Themen können sein:
• Kinderfestplanung und Festgestaltung
• Projekte und deren Verlauf
• Umgestaltungsmöglichkeiten der Spielräume
• Regeln
• Umgang mit Konflikten
• Angelegenheiten des Hauses
• Gruppenkonflikte
• Themen, die das eigene Leben betreffen
• und was die Kinder sonst noch so beschäftigt…
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Kinderkonferenz Die Kinder lernen:
• sich etwas zu trauen
• selbstbewusst die eigene Meinung zu äußern und später zu vertreten
und dabei …
• viele Zuhörer zu haben
• einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten
• eine Idee zu haben, die im Projektthema verwirklicht wird
• gemütlich in der Gemeinschaft zusammensitzen
• um Zustimmung zu werben
• ihre Meinung vorzubringen
• ihre eigene Meinung zu bilden
• anderen zuzuhören
• ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern
• die eigene Meinung gegebenenfalls zu verändern
• Ideen aufzugreifen
• das Gehörte umzusetzen
• Gehörtes zu verstehen
• Kompromisse einzugehen
• die Bedürfnisse der Anderen zu respektieren
• Ideen evtl. umzuwandeln
• festzustellen, dass man kein Verhalten erzwingen kann
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Ausflüge und Ferienfreizeit Ein besonderes Ereignis im Kinderhaus ist die Ferienfreizeit im Frühling.
In dieser gemeinsamen Zeit lernen sich die Kinder von einer ganz neuen
Seite kennen und erleben ihre Umwelt ohne Eltern. Die Aufgabe, ihre
Freizeit gemeinsam zu gestalten und zu bewältigen, bietet ihnen die
Möglichkeit, als Gemeinschaft stärker zusammenzuwachsen.
Zum Abschluss der Freizeit wird vor Ort ein gemeinsames Abholfest mit
den Eltern und auch all den Kindern, die an der Freizeit nicht
teilgenommen haben, gefeiert. Für die Neulinge im Kinderhaus ist das
ein herrlicher Einstieg, die Umgebung schon einmal kennenzulernen und
auszukundschaften, denn: Die nächste Freizeit kommt bestimmt!
Neben der Ferienfreizeit unternehmen wir über das Jahr verteilt immer
mal wieder kleinere Tagesausflüge wie z.B. Zoobesuche oder
projektorientierte Theaterbesuche. Natürlich nehmen wir auch einfach
Gelegenheiten wahr wie z.B. das Besichtigen einer interessanten
Baustelle.
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Feste
Ein wichtiges Ereignis, vor allem für die Vorschulkinder, ist das Abschiedsfest vor
den großen Ferien. Für die Vorschulkinder und ihre Eltern stellt dieses Fest einen
konkreten, runden Abschluss ihrer Kindergartenzeit dar. Auch für die anderen
Kinder ist spürbar: Es beginnt ein neuer Abschnitt.
Fest eingebunden im Kindergartenjahr sind die Feste:
Karneval
Frühlingsfest
1. Mai-Fest auf Zeche Carl
Abschiedsfest
Laternenfest
Lichterfest
Elternparty
Darüber hinaus können z.B. nach Projekten Feste geplant und gefeiert werden. Dies
geschieht in Zusammenarbeit mit den Ideen der Kinder. Ebenso werden Jubiläen
und Sommerfeste alle 2 – 3 Jahre gefeiert.
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Vorschulprojekt Im Laufe der Kinderhauszeit lernen und erfahren die Kinder viel über die
Beschaffenheit der Welt, über sich selbst, ihre eigenen Vorzüge,
Stärken, Schwächen, Ängste und Bedürfnisse sowie den sozialen
Umgang mit anderen Kindern. Eigene Grenzen zu erkennen und die des
Gegenübers zu respektieren, ist uns ein großes Anliegen. Es ist uns
wichtig, dass die Kinder das Kinderhaus als gestärkte Persönlichkeiten
verlassen und für den neuen Lebensabschnitt Schule bereit sind.
Wir hoffen, die Kinder in ihrer Neugierde auf alles Unbekannte und Neue
bestärkt zu haben, dass sie fähig sind zu hinterfragen, Dinge kritisch zu
betrachten und dass sie Zuversicht und Selbstvertrauen mitnehmen.
Im letzten Halbjahr erstellen die Vorschulkinder ihren eigenen
Bildungsplan mit den Fragen: „Was habe ich gelernt und was möchte ich
noch lernen?“ Diese Fragestellungen bilden die Ausgangssituation für
den weiteren Verlauf des Vorschulprojektes. Zum Thema „Zaubern“
wurden beispielsweise die Einladungen selbst gestaltet, die Kostüme
genäht, Tricks einstudiert und sogar ein Abendessen zubereitet.
In ihrer Vorschulgruppe besuchen die Kinder ihre jeweilige Schule. Die
Kinder zeigen den anderen: „Hier ist meine Schule.“ Sie besichtigen das
Schulgelände und vereinzelt auch Klassenräume und dürfen sogar am
Unterricht teilnehmen.
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Eltern und Schule Nicht nur die Kinder kommen in die Schule, sondern auch die
Eltern.
Um auch die Eltern mit ihren Anliegen und Fragen zu unterstützen,
finden im letzten halben Kinderhausjahr Elternnachmittage zum Thema:
„Auch die Eltern kommen in die Schule“ statt.
In Kooperation mit einer Dozentin vom Lern- und Therapiezentrum
Essen findet das Projekt „ Löwenstark in den Schulalltag“ statt, an dem
Kinder und Eltern gemeinsam teilnehmen. Die Eltern erhalten Handouts
mit Informationen zu den einzelnen Schwerpunkten:
• Beziehungs- und Fürsorgekompetenz,
• Gesundheit und Bewegung,
• schulische Entwicklung
und entsprechende individuelle Fördermöglichkeiten
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Verabschiedung In den letzten Monaten des Kinderhausjahres werden die
Vorbereitungen für das Abschiedsfest getroffen an denen alle Kinder
teilnehmen. Es werden Theaterstücke geprobt oder Tänze einstudiert,
es wird gesungen, gezaubert, gespielt, gelacht und auch geweint. Die
Familien werden auf der Bühne mit Erinnerungen aus der
Kinderhauszeit verabschiedet. Traditionell werden die Lieder „Wann und
wo sehen wir uns wieder und sind froh“ und „Vielen Dank, ihr Kinder“
gesungen.
Anschließend klingt der Nachmittag mit Buffet, Erinnerungen und
Gesprächen aus. Die Vorschulkinder sind immer wieder gern gesehene
Besucher im Kinderhaus. Die Besuchszeiten werden mit der jeweiligen
Gruppe telefonisch abgesprochen.
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Elternarbeit Elternbeteiligung ist erwünscht!
Die Eltern tragen als Vereinsmitglieder zum guten Gelingen unserer
Kinderhausarbeit bei. Durch einen kleinen Anteil an Elternstunden pro
Quartal (aktuell: 9 Stunden) nehmen sie am Geschehen teil und
unterstützen die Arbeit durch Erledigungen kleinerer und größerer
Notwendigkeiten. Diese können in den unterschiedlichen Bereichen
abgeleistet werden.
Für die Kinder bedeutet das: Mama und Papa gehören dazu.
Auch die Vorstandsarbeit wird von Eltern übernommen. Der Vorstand
verantwortet personelle, finanzielle und rechtliche Bereiche. Neben der
Leitung ist er darüber hinaus für alle Kinderhausbelange
Ansprechpartner. Regelmäßig führt er Plenumssitzungen durch, in
denen aktuelle Themen mit den Eltern und dem Kinderhausteam
besprochen und abgestimmt werden.
Der Elternbeirat, bestehend aus vier Elternvertretern, ist
Kommunikationsplattform für Eltern, Vorstand und Team und unterstützt
den Austausch aller Beteiligten. Er plant und organisiert diverse
Veranstaltungen, auch zur finanziellen Unterstützung des Vereins.
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Elternarbeit Uns ist es wichtig, viel und oft mit den Eltern im Gespräch zu sein.
In regelmäßigen Abständen bieten wir Elternabende und ausführliche
Entwicklungsgespräche an. Auch neben den Elternabenden besteht
immer die Möglichkeit, persönliche Gesprächstermine zu vereinbaren
und sich mit uns auszutauschen.
Für Fragen, Anregungen, Ideen und Probleme nehmen wir uns auch im
Alltag stets Zeit.
Die Eltern werden über Aushänge und Fotos über die Gruppenthemen
informiert und wöchentlich per E-Mail auf dem Laufenden gehalten.
Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen Newsletter des
Vorstands verteilt, die über die Belange im Kinderhaus informieren.
Bei Bedarf bieten wir zusätzliche Informationselternabende an, z.B.
„ Wann ist Sprachförderung sinnvoll?“ oder „Warum Grenzen setzen
wichtig ist“ oder „ Spielen als Grundlage kindlicher Entwicklung.“
Unsere Kindertageseinrichtung ist ein wichtiger Ort für Eltern, Kontakt
mit anderen Eltern aufzubauen. Deshalb bieten wir im Rahmen von
Festen, Elternpartys, Elternabenden, Familienfrühstück oder
gemeinsamen Renovierungsaktionen vielfältige
Kommunikationsmöglichkeiten für Eltern untereinander.
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Sicherung und Verbesserung unserer Qualität
Die ständige Verbesserung unserer Arbeit und die Zufriedenheit aller
Beteiligten haben für uns einen hohen Stellenwert. Wir verstehen uns
als lernende Organisation und nutzen das Instrument
Beschwerdemanagement nicht zuletzt aus diesem Grund.
Die Rückmeldungen der Eltern und Kinder sind für uns ein wichtiges
Kriterium für die Qualität unserer Arbeit. Neben einem positiven
Feedback ist insbesondere die Äußerung von Unzufriedenheit oder Kritik
eine wesentliche Hilfe zur Verbesserung unserer Arbeit. Deshalb leben
wir in unserer Einrichtung eine Kultur, die positiv verstärkende
Rückmeldungen und konstruktive Kritik einfordert und annimmt.
Wir sehen „Beschwerden“ als eine Chance der Weiterentwicklung.
Das Team nimmt sich regelmäßig Zeit für die Bearbeitung von
Beschwerden und deren Auswertung.
Grundsätzlich bemühen wir uns um eine Kommunikation mit Eltern und
Kindern, die sie ermutigt, eigenes Befinden zu äußern. Allen Eltern und
Kindern wird im Augenblick der Beschwerde deutlich vermittelt, dass
sich das Team für eine Lösung einsetzt. Die Rückmeldungen der Kinder
werden soweit wie möglich in eine veränderte pädagogische Praxis
umgesetzt. Wir beziehen Kinder in die pädagogische Planung und
Entscheidungsfindung ein.
Durch die Auswertung von regelmäßig durchzuführenden Umfragen bei
den Eltern und über Gespräche erhalten wir ein Feedback als Basis zur
Qualitätsverbesserung.
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Unser Ziel und Anspruch
Wir freuen uns, dass Kinder und Eltern über die Kinderhauszeit
hinausreichende Kontakte untereinander geknüpft haben.
Ehemalige Kinder besuchen uns gerne im Kinderhaus, um alte Freunde
wieder zu treffen oder um einfach noch einmal dabei sein zu können.
Auf eine schöne gemeinsame
Kinderhauszeit!
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Haben sie Fragen? Kontaktieren sie uns gerne:
Kinderhaus Essen e.V. Bischoffstraße 37 45329 Essen [email protected] Telefon 0201-836 7333 (Büro) Telefon 0201-836 7335 (Sternengruppe) Telefon 0201- 836 7336 (Sonnengruppe) Telefax 0201-836 7334
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Weiterführende Literatur: „ Handbuch der Bewegungserziehung“, Renate Zimmer,
„ Dialoge mit Kindern führen“, Petra Best et al. „ Beobachtung und Dokumentation“ Arbeitshilfe für Kitas im
Paritätischen