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Abschlussbericht im Projekt TrieKis Gesundheit-Bewegung-Leistung Zeitraum des Projektes: 2008-2012 Kooperationspartner: Landessportbund Rheinland - Pfalz Stadt Trier Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier Sportakademie Trier FoSS Projektleitung FoSS: PD Dr. Ilka Seidel, apl. Prof. Dr. Swantje Scharenberg Prof. Dr. Klaus Bös Berichtsautoren: Andreas Roth & PD Dr. Ilka Seidel [email protected]; 0721/608-48484; vorgelegt im September 2013

KIT - Institut für Sport und SportwissenschaftHomepage - … · 2013. 10. 22. · Studie. In Kapitel 7 werden die Ergebnisse vorgestellt. Kapitelpunkt 7.1 beschäftigt sich mit den

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Abschlussbericht im Projekt TrieKis Gesundheit-Bewegung-Leistung

Zeitraum des Projektes: 2008-2012

Kooperationspartner:

Landessportbund Rheinland - Pfalz

Stadt Trier

Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier

Sportakademie Trier

FoSS

Projektleitung FoSS:

PD Dr. Ilka Seidel,

apl. Prof. Dr. Swantje Scharenberg

Prof. Dr. Klaus Bös

Berichtsautoren: Andreas Roth & PD Dr. Ilka Seidel [email protected];

0721/608-48484;

vorgelegt im September 2013

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Inhalt

Zusammenfassung .............................................................................................. 1

1. Einleitung ........................................................................................................ 4

2. Projektidee und Ziele ...................................................................................... 6

3. Theoretische Grundlagen ................................................................................ 8

3.1 Übergewicht und Adipositas ............................................................................................ 8

3.2 Körperlich-sportliche Aktivität ......................................................................................... 9

3.3 Deutscher-Motorik-Test 6-18 ........................................................................................ 11

4. Fragestellungen und Hypothesen .................................................................. 15

5. Untersuchungsmethodik ............................................................................... 16

5.1 Fragebogen Aktivitätsverhalten ..................................................................................... 16

5.2 Auswertung DMT 6-18 ................................................................................................... 16

6. Stichprobe ..................................................................................................... 18

7. Ergebnisse ..................................................................................................... 21

7.1 Anthropometrische Daten ............................................................................................. 22

7.1.1 Schuljahr 2011/2012 ............................................................................................................... 22

7.1.2 Längsschnitt 2008-2012 .......................................................................................................... 23

7.1.3 Längsschnitt 2009-2012 .......................................................................................................... 25

7.2. Körperlich-sportliche Aktivität ...................................................................................... 28

7.3. Motorische Leistungsfähigkeit ...................................................................................... 33

7.3.1 Schuljahr 2011/2012 ............................................................................................................... 33

7.3.2 Längsschnitt 2008-2012 .......................................................................................................... 41

7.3.3 Längsschnitt 2009-2012 .......................................................................................................... 48

7.4 Zusatzfragestellungen .................................................................................................... 54

8. Zusammenfassung der Ergebnisse ................................................................. 56

9. TrieKis – Wie geht es weiter?......................................................................... 62

Literaturverzeichnis .......................................................................................... 65

Abbildungsverzeichnis ...................................................................................... 68

Tabellenverzeichnis........................................................................................... 69

Anhang ............................................................................................................. 70

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Zusammenfassung

Einleitung:

Gesundes Aufwachsen in Deutschland ist in diversen Gesundheitskonferenzen Thema,

Längsschnittdaten werden über die bundesweite KiGGs-Studie erhoben, wie sieht es aber

konkret in einer Stadt aus? Diese Frage kann jetzt für Trier beantwortet werden.

TrieKis ist eine vierjährige Längsschnittstudie mit den thematischen Kernpunkten Bewe-

gung, Gesundheit und Leistung.

Das Projekt startete im Februar 2008 und endete im Oktober letzten Jahres. „Durch Trie-

Kis soll ein starkes und nachhaltiges Netzwerk zur kommunalen Gesundheitsförderung

und ein durchlässiges System für die Förderung der Stärken der Trierer Kinder etabliert

werden“ (LSB R.-P., 2012). Die Steuerungsgruppe bestand aus Vertretern des Lan-

dessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB Rheinland-Pfalz; vertreten durch Sonja Krämer), der

Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD; vertreten durch Theodor Lamberts) in Trier,

der Sportakademie Trier (vertreten durch Norbert Storz) und des Forschungszentrum für

den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen (Projektleitung: PD Dr. Ilka

Seidel/Prof. Dr. Klaus Bös; MitarbeiterInnen: Rebecca Kunz/Andreas Roth). Die Projektlei-

tung oblag Theodor Lamberts von der ADD. Im Projekt TrieKis standen insbesondere die

körperliche und die motorische Entwicklung der Trierer Grundschulkinder im Fokus.

Methodik:

In Kooperation mit 23 Trierer Grundschulen wurden mit den Schülerinnen und Schülern

(SuS) der Klasse 1-4 der Deutsche-Motorik-Test 6-18 durchgeführt. Außerdem wurde die

körperlich-sportliche Aktivität mittels Fragebogen aufgenommen. Darüber hinaus wurden

der Body-Mass-Index (BMI), das Taille-zu Hüfte-Verhältnis sowie das „Taille-zu Höhe-

Verhältnis erfasst.

An dem Projekt nahmen Schülerinnen und Schülern (SuS) teil, die 2008 eingeschult wur-

den und im Schuljahr 2011/2012 ihre Grundschulzeit beendeten. Die Gesamtsumme aller

teilnehmenden SuS beträgt 4249. Der Längsschnitt, welcher von 2008-2012 ohne Unter-

brechung an der Studie teilnahm, beinhaltete 254 Schülerinnen und Schüler (m=136;

w=118). Auch der darauffolgende Jahrgang machte bei TrieKis mit. Diese Gruppe umfass-

te 315 Schülerinnen und Schüler (m=150; w=165).

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Ergebnisse:

Der Anteil der Kinder, die im Schuljahr 2011/2012 als übergewichtig eingestuft werden,

beträgt 16,8 %. Davon leiden 6,4 % an Adipositas. Im Vergleich zur KiGGS-Studie (vgl.

Kurth & Schaffrath, 2007) ist der Anteil an übergewichtigen Kindern (KiGGS: 15 %) erhöht.

Die Verbreitung von Adipositas ist im Vergleich zur KiGGS-Studie (KiGGS: 6,4 %) ungefähr

gleich. Bei den Längsschnittanalysen von 2008-2012 und 2009-2012 liegen die Ergebnisse

leicht unter den Vergleichswerten. Im Jahr 2012 der Längsschnittanalyse (08-12) sind 14,2

% der Trierer Kinder übergewichtig, wovon 6,3 % als adipös eingestuft werden. Bei dem

darauffolgenden Jahrgang sind in 2012 14,1 % übergewichtig. Davon leiden 4,6 % unter

Adipositas.

Nach Berechnung des Taille-zu-Höhe-Verhältnis wurden im Schuljahr 2011/2012 12,2 %

der Jungen und 13,0 % der Mädchen als kritisch eingestuft. Damit liegen die Werte im

Bereich der FoSS-Vergleichsstudie. Bei den Längsschnittauswertungen von 2008-2012 und

2009-2012 wurde festgestellt, dass der Anteil der Kinder, deren Taillenumfang größer als

die Hälfte der Körperlänge ausmacht, deutlich über den Werten der Vergleichsstudie

liegt.

Für die körperlich sportliche Aktivität wurde das 2008/2009 ausgewertet. Hinsichtlich der

Häufigkeit des Sportunterrichtes wurden bei den Trierer Kindern auffallend hohe Werte

registriert. 13,6 % der befragten Erstklässler haben drei Mal in der Woche und 7,5 % der

Kinder haben 4-5 Mal pro Woche Sportunterricht. Hinsichtlich des Sportengagements,

geben 7,2 % der befragten Erstklässler an, dass sie eine Sport-AG besuchen. Dieser Wert

liegt über dem bundesweiten Durchschnitt (MoMo: 5,2 %). Außerdem sind 42,4 % der

Erstklässler in einem Sportverein. Im Vergleich zur MoMo-Studie ist die Vereinszugehö-

rigkeit der Trierer Kinder damit herabgesetzt. Bezüglich der Wettkampfteilnahme der

Trierer Erstklässler sind 16,8 % der SuS regelmäßig aktiv, wobei die Jungen deutlich mehr

am Wettkampfsport partizipieren als die Mädchen.

Im Schuljahr 2011/2012 schneiden die Mädchen besser ab als die Jungen. Betrachtet man

die Klassenstufen, so erreicht die 4. Klasse bessere Ergebnisse als die 3. Klasse. Bei den

Testaufgaben seitliches Hin- und Herspringen, Balancieren rückwärts und Liegestütz

schneiden beide Klassen besser als der bundesweite Durchschnitt ab. Die Testaufgaben

Standweitsprung und 20m-Sprint wurden, insbesondere bei der 3. Klasse, als Schwächen

identifiziert.

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Im Längsschnitt 2008-2012 sowie im Längsschnitt 2009-2012 erreichen die Mädchen die

besseren Ergebnisse als die Jungen, wobei die geschlechtsspezifischen Unterschiede von

2009-2012 geringer sind als von 2008-2012. Die Leistungssteigerungen sind sowohl bei

Jungen als auch Mädchen bei allen Testaufgaben, außer bei der Rumpfbeuge-Aufgabe

signifikant. Die Testaufgaben seitliches Hin- und Herspringen sowie Liegestütz gehören

zudem eindeutig zu den Stärken der Trierer Grundschulkinder.

Ausblick:

Durch TrieKis war es möglich, die körperlich-sportliche Aktivität und die motorische Leis-

tungsfähigkeit von Trierer Grundschulkindern zu erfassen und zu beurteilen und den tat-

sächlichen Handlungsbedarf hinsichtlich Sportfördermaßnahmen einzuschätzen. Ergebnis

war, dass die Trierer SuS bei der körperlich-sportlichen Aktivität auf Basis der vorliegen-

den Daten bezüglich Vereinsmitgliedschaft unter dem bundesweiten Durschnitt liegen.

Hinsichtlich des Sportunterrichtes und der Teilnahme an Sport-AGs befinden sich die

Werte über dem Bundesdurchschnitt. Bei der Überprüfung der anthropometrischen Da-

ten wurden vor allem durchschnittliche Werte registriert. Bei der motorischen Leistungs-

fähigkeit schneiden die Trierer SuS etwas besser ab als der Bundesdurchschnitt. Auf Basis

der Ergebnisse kann das Sportangebot in Schule und Verein analysiert und angepasst

werden. Der steigende Anteil an übergewichtigen und adipösen Kindern sensibilisiert be-

züglich der Risikofaktoren Bewegungsmangel bzw. Adipositas und ist Anlass genug, um

über die Umsetzung von Bewegung, Spiel und Sport im Gesamten zu diskutieren. Wichti-

ges Ziel von TrieKis muss es sein, dass die gewonnen Erfahrungen und Erkenntnisse in

neue Kooperationen und Projekte münden, um damit einen positiven Beitrag zur körper-

lichen, motorischen, kognitiven und psychosozialen Entwicklung von Kindern und Jugend-

lichen zu leisten.

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1. Einleitung

Gesundes Aufwachsen in Deutschland ist in diversen Gesundheitskonferenzen Thema,

Längsschnittdaten werden über die bundesweite KiGGs-Studie erhoben, wie sieht es aber

konkret in einer Stadt aus? Diese Frage kann jetzt für die Stadt Trier beantwortet werden.

TrieKis ist eine vierjährige Längsschnittstudie mit den thematischen Kernpunkten Bewe-

gung, Gesundheit und Leistung. Ein wichtiger Aspekt für die Projektdurchführung am

Standort Trier waren die hervorragenden Strukturbedingungen in den Bereichen Schule

und Leistungssport. Im Juli 2007 wurden die Voraussetzungen für das „Modell für Trierer

Kinder“ geschaffen. Der Projektzeitraum startete im Februar 2008 und endet mit diesem

Abschlussbericht.

Die Projektorganisation gliederte sich in die Steuerungsgruppe, die Arbeitsgruppe und

den Beirat. Die Steuerungsgruppe des Projektes setzte sich aus denen, im Projekt am

meisten beteiligten Akteuren zusammen. Die Steuerungsgruppe bestand aus Vertretern

des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB Rheinland-Pfalz; vertreten durch Sonja Krä-

mer), der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD; vertreten durch Theodor Lam-

berts) in Trier, der Sportakademie Trier (vertreten durch Norbert Storz) und des For-

schungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen (Projekt-

leitung: PD Dr. Ilka Seidel/Prof. Dr. Klaus Bös; MitarbeiterInnen: Rebecca Kunz/Andreas

Roth). Die Projektleitung oblag Theodor Lamberts von der ADD.

Weiterhin waren die Grundschule Reichertsberg, die Grundschule Mariahof, das Gesund-

heitsamt Trier, der regionale Elternbeirat, das Haus der Gesundheit, der Sportbund Rhein-

land, das Bildungswerk Trier, die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) sowie das Institut

für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Sporthochschule Köln mit Vertretern in

der Arbeitsgruppe des Projektes involviert. Je nach Themenschwerpunkt wurden Unter-

arbeitsgruppen gebildet.

Darüber hinaus existierte ein Beirat aus Vertretern des Ministeriums des Innern für Sport

(ISM), des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur der Europäischen

Akademie, sowie der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK). Der Beirat tagte einmal im

Jahr und wurde über den Projektverlauf in regelmäßigen Abständen informiert.

Dieser Abschlussbericht wurde von Andreas Roth (FoSS) verfasst und dient insbesondere

der Ergebnissicherung der vierjährigen Studie.

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Inhaltlich werden in der Hauptsache die anthropometrischen Daten, die körperlich-

sportliche Aktivität sowie die motorische Leistungsfähigkeit thematisiert. Der For-

schungsbericht ist folgendermaßen gegliedert:

Kapitel 2 informiert den Leser1 über die Projektidee und die damit in Verbindung stehen-

den Ziele. Das darauffolgende Kapitel 3 liefert dem Leser die theoretischen Grundlagen zu

den Themenbereichen Übergewicht und Adipositas (3.1), körperlich-sportliche Aktivität

(3.2) und Deutscher-Motorik-Test 6-18 (3.3) in kompakter Form.

Weiterführend werden in Kapitel 4 die Fragestellungen und die Hypothesen formuliert.

Das anschließende Kapitel 5 setzt sich mit der Untersuchungsmethodik auseinander: In

Kapitelpunkt 5.1 wird der Fragebogen zum körperlich-sportlichen Aktivitätsverhalten

thematisiert. Darauf folgt die Erläuterung der Auswertungsstrategie beim Deutschen-

Motorik-Test 6-18. Das nachfolgende Kapitel 6 beschreibt die Stichprobe der vierjährigen

Studie.

In Kapitel 7 werden die Ergebnisse vorgestellt. Kapitelpunkt 7.1 beschäftigt sich mit den

anthropometrischen Daten. Es werden das Schuljahr 2011/2012 (7.1.1), der Längsschnitt

von 2008-2012 (7.1.2) und der Längsschnitt von 2009-2012 (7.1.3) detailliert dargestellt.

Darauf folgt die Auswertung der körperlich-sportlichen Aktivität in Kapitelpunkt 7.2, in

dem das Schuljahr 2008/2009 betrachtet wird. Der Themenbereich motorische Leistungs-

fähigkeit wird in 7.3 behandelt und umfasst die Unterpunkte Schuljahr 2011/2012 (7.3.1),

Längsschnitt 2008-2012 (7.3.2), sowie Längsschnitt 2009-2012 (7.3.3).

Kapitel 8 fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und bewertet diese: 8.1 anthropo-

metrische Daten, 8.2 körperlich-sportliche Aktivität und 8.3 motorische Leistungsfähig-

keit. In Kapitel 9 werden der Nutzen und die Vorteile motorischer Tests, insbesondere

Chancen und Potentiale des Deutschen Motorik-Tests 6-18, herausgehoben. Das ab-

schließende Kapitel 10 zieht ein Fazit und gibt einen Ausblick, wie es im Jahr 2013 mit

TrieKis weitergehen kann.

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher

Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

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2. Projektidee und Ziele

Sport und Bewegung liefern einen positiven Beitrag bezüglich der Entwicklung von Kin-

dern und Jugendlichen in vielfacher Hinsicht. Neben positiven Effekten auf die körperli-

che, psychosoziale, kognitive und motorische Entwicklung, kann Sport und Bewegung

auch das Schulklima und die Schulentwicklung verbessern (vgl. Roth & Knobloch; 2006;

Bös & Kunz, 2011). Darüber hinaus wurden im Rahmen wissenschaftlicher Studien auch

positive Wirkungen auf das Aggressionsverhalten von Kindern und Jugendlichen und ein

Rückgang von Unfällen ausgemacht (vgl. Bös & Kunz, 2011).

Im Projekt TrieKis standen insbesondere die körperliche und die motorische Entwicklung

im Fokus. Folgende vier Hauptziele wurden zu Projektbeginn formuliert:

1. Zuverlässige und für alle Grundschüler Triers gültige Aussagen, auf Basis aktueller Daten, zum Stand der körperlichen Fitness, zur motorischen Leis-tungsfähigkeit und Gesundheit,

2. Ermittlung des tatsächlichen Handlungsbedarfs, 3. Begründete Empfehlungen für die Kinder entsprechend ihres Leistungs-

standes, 4. Schaffung voraussetzungsorientierter und nachhaltiger Angebote

(Seidel, 2012)

Durch ein flächendeckendes Screening (siehe Abb. 1) können gültige Aussagen über die

körperliche Fitness gemacht und Empfehlungen entsprechend der aktuellen Leistungsfä-

higkeit ausgesprochen werden.

Abb. 1: Flächendeckendes Screening

Legende:

σ = Standardabweichung

weichung

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Befinden sich die Motorik-Ergebnisse der Kinder und Jugendlichen im Bereich der durch-

schnittlichen Leistungsfähigkeit, bzw. bis zu einer Standardabweichung (σ) über bzw. unter

dem Durchschnitt, sind Breitensportangebote für die Schülerinnen und Schüler (SuS) emp-

fehlenswert. Liegen die Ergebnisse mehr als eine Standardabweichungen über dem

Durchschnitt, sollten Angebote im Sinne der Talentförderung bereitgestellt werden. Sind

die Ergebnisse schlechter als bei dem Großteil der Kinder und Jugendlichen und liegen

mehr als eine Standardabweichung unter dem Mittelwert, so ist es ratsam, dass die be-

troffenen SuS bzw. deren Eltern Angebote im Bereich Bewegungsförderung in Betracht

ziehen.

Die Ziele von TrieKis können folgendermaßen auf einen Punkt gebracht werden:

„Durch TrieKis soll bis 2012 unter Einbeziehung der verschiedenen Institutio-nen (Familien, Schulen, Vereine, Verbände, Ämter, Ministerien) ein starkes und nachhaltiges Netzwerk zur kommunalen Gesundheitsförderung und ein durchlässiges System für die Förderung der Stärken der Trierer Kinder etab-liert werden“ (LSB Rheinland-Pfalz, 2012).

Neben den erwähnten Hauptzielen von TrieKis entstehen durch eine erfolgreiche Projekt-

durchführung folgende Chancen und Potentiale:

- Schaffung von Chancengleichheit für die weitere gesunde Entwicklung - Überprüfung der Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen - Profilierung der Studierenden der Sportakademie im Bereich motorisches

Testen (Diagnosekompetenz) (Seidel, 2012)

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3. Theoretische Grundlagen

Das Kapitel 3 liefert dem Leser dieses Abschlussberichtes theoretische Grundlagen und

Hintergrundinformationen zu den Themenbereichen Übergewicht und Adipositas (3.1),

körperlich-sportliche Aktivität (3.2) sowie Deutscher-Motorik-Test 6-18 (3.3).

3.1 Übergewicht und Adipositas

Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter haben in den letzten Jahren

weltweit zugenommen. Auch für Deutschland konnte eine Zunahme der Prävalenz von

Übergewicht und Adipositas belegt werden (vgl. von Kries, 2005, S. 17). In Deutschland

sind laut der KiGSS-Studie 15 % der Kinder im Alter von 7-10 Jahren übergewichtig. Davon

sind 6,4 % adipös (vgl. Kurth & Schaffrath, 2007, S.737). Oft werden die Begriffe Überge-

wicht und Adipositas synonym verwendet, was allerdings aus medizinischer Sicht falsch

ist. Übergewicht liegt vor „wenn das körperhöhenbezogene Körpergewicht ein bestimmtes

Maß übersteigt“ (Kromeyer-Hauschild, 2005, S. 4).

Bei Adipositas ist die erhöhte Fettmasse maßgebend. Um Adipositas definieren zu kön-

nen, muss die Fettmasse bestimmt werden. Weiterführend muss festgelegt werden, ab

welchem Ausmaß eine erhöhte Fettmasse, also Adipositas besteht (vgl. Kromeyer-

Hauschild, 2005, S. 4).

Bei der Beurteilung der Fettmasse bei Kindern und Jugendlichen hat sich der Body-Mass-

Index (BMI) als praktikables Diagnoseinstrument durchgesetzt. Der BMI kann mit der Kör-

pergröße sowie mit dem Körpergewicht berechnet werden. Die Formel lautet:

Körpergewicht (kg) / (Körpergröße (m))².

Die Einordnung des BMI erfolgt anhand der Perzentilkurven, welche die altersspezifischen

und geschlechtsspezifischen Änderungen der Körperzusammensetzung im Kindes- und

Jugendalter berücksichtigen. Die Perzentile wurden auf Basis von Querschnittsdaten von

17147 Jungen und 17275 Mädchen aus 17 Untersuchungen in verschiedenen Regionen in

Deutschland erstellt. Liegt der BMI zwischen dem 90.-97. Perzentil wird die entsprechen-

de Altersgruppe als übergewichtig eingestuft. Befindet sich der BMI über dem 97.

Perzentil wird Adipositas diagnostiziert (vgl. Kromeyer-Hauschild, 2005, S. 4f.).

Eine andere Methode zur Abschätzung der Fettverteilung ist die Messung des Hüft- und

Taillenumfangs. Mithilfe der Taillen- und Hüftumfänge werden bei Erwachsenen Rück-

schlüsse auf die Fettverteilung im Bauch und im Hüftbereich gezogen. Der Taillenumfang

wird im Stehen zwischen Rippenbogen und Beckenkamm gemessen, der Hüftumfang kann

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auf Höhe des Hüftknochens ermittelt werden. Bei dem sogenannten Waist-to-hip-ratio

(WHR) wird der Taillenumfang durch den Hüftumfang geteilt. Bei Kindern kann mithilfe

des WHR die Veränderung der Körperzusammensetzung dokumentiert werden (vgl. Law-

renz, 2005, S. 7). Für den WHR liegen aktuell keine Normwerte für Kinder und Jugendliche

vor, so dass eine Bewertung der Werte nicht möglich ist.

Außerdem kann die Körperzusammensetzung mit dem „Taille-zu-Höhe-Verhältnis“ beur-

teilt werden. Anders als beim BMI wird nicht das Körpergewicht, sondern der Taillenum-

fang zur Körpergröße in Relation zueinander gesetzt. Je größer das Verhältnis, desto

schlechter ist der Wert und umso größer ist das damit in Verbindung stehende gesund-

heitliche Risiko. Im Vergleich zu dem Body-Mass-Index sehen die englischen Forscher

McCarthy und Ashwell (2006) beim „Waist-to-height-ratio“ (WHTR) eine höhere gesund-

heitliche Relevanz. Als kritischer Wert wird 0,5 angegeben (vgl. Mc Carthy & Ashwell,

2006, S. 989). Dementsprechend sollte der Taillenumfang nicht die Hälfte der Körperlänge

übersteigen. Bislang existiert für den WHTR lediglich ein fester Grenzwert, es sind keine

Anpassungen hinsichtlich Alter oder Geschlecht erfolgt (vgl. Schlenker, Schmidt,

Hanssen-Doose, Grillenberger, Willhöft, Seidel, 2010).

3.2 Körperlich-sportliche Aktivität

Körperliche Inaktivität wird als weit verbreiteter, gesundheitlicher Risikofaktor angesehen.

Die WHO identifiziert körperliche Inaktivität als Risikofaktor, der weltweit jährlich ca. 3,2

Millionen Todesfälle verursacht. Insbesondere Herzkreislauferkrankungen, Diabetes sowie

Lungen- und Darmkrebserkrankungen führen Wissenschaftler u.a. auf diesen Risikofaktor

zurück (WHO, 2013).

Körperliche Aktivität (physical activity), insbesondere sportliche Aktivität steigert das

Wohlbefinden und verringert das gesundheitliche Risiko. Der Begriff „körperliche Aktivi-

tät“ bezieht sich auf den Energieaufwand, weniger auf die Art und Weise des aktiven Ver-

haltens. Sportliche Aktivität ist eine Teilmenge der körperlichen Aktivität (vgl. Schlicht &

Brand, 2007, S. 16).

Woll (2006, S. 26) bezeichnet sportliche Aktivität als „aktiver, zielmotivierter, spezifisch

organisierter Umgang mit dem Körper innerhalb eines sportlichen Rahmens“. Knoll (1997,

S.17) definiert sportliche Aktivität als einen geplanten, strukturierten Prozess zum Zweck

des Erhalts oder der Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die wesentlichen

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Funktionen der sportlichen Aktivität aus gesundheitlicher Perspektive sind die Förderung,

die Erhaltung und die Wiederherstellung der Gesundheit (vgl. Woll, 2006, S. 26).

Die zentralen Kriterien zur Erfassung der sportlichen Aktivität sind Dauer (Stunden pro

Woche), Frequenz (Häufigkeit pro Woche), Art (Schwimmen, Laufen) und Intensität (vgl.

Woll, 2006, S. 26). Für die sportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen spricht die

WHO (2011) folgende Empfehlungen aus:

- Mindestens 60 Minuten moderater bis hoher körperlicher Intensität an jedem Tag - Der Großteil der körperlichen Aktivität sollte im aeroben Bereich sein - Mehr als 60 Minuten täglich bringen gesundheitliche Vorteile - Zwei Mal pro Woche Aktivitäten, die gut für die Kraft, Beweglichkeit und die Kno-

chendichte sind.

Oft können die Begriffe körperliche Aktivität und sportliche Aktivität nicht eindeutig ge-

trennt werden. Aus diesem Grund wird in diesem Abschlussbericht nachfolgend der Be-

griff körperlich-sportliche Aktivität verwendet, der beide Begriffe beinhaltet.

Blair et al. (1989) stellen in ihrem Modell (siehe Abb. 2) hypothetische Beziehungen zwi-

schen körperlich-sportlicher Aktivität und Gesundheit in der Kindheit und im Erwachse-

nenalter dar:

Abb. 2: Beziehungen zwischen körperlicher Aktivität und Gesundheit

Blair et al. (1998) gehen davon aus, dass durch körperlich-sportliche Aktivität im Wesentli-

chen drei Vorteile erzielt werden.

1. Die direkte Verbesserung des Gesundheitsstatus und der Lebensqualität der Kinder (A).

2. Die direkte Verbesserung des Gesundheitsstatus im Erwachsenenalter durch, bei-spielsweise das Verzögern des Beginns von chronischen Krankheiten im Erwachse-nenalter (B).

3. Die wachsende Wahrscheinlichkeit, adäquate körperlich-sportliche Aktivität auch im Erwachsenenalter beizubehalten, was indirekt den Gesundheitsstatus im Er-wachsenenalter verbessert (C-D) (zitiert nach Romahn, 2007, S. 13f.).

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Weiterhin sollen durch ausreichend körperlich-sportliche Aktivität im Kindesalter über

einen verbesserten Gesundheitsstatus in der Kindheit auch positive Effekte auf die Ge-

sundheit im Erwachsenenalter wirken (E) (Blair, 1998, zitiert nach Romahn, 2007, S. 14 f.).

3.3 Deutscher-Motorik-Test 6-18

Motorische Tests gewinnen im Sport sowie im medizinisch-diagnostischen Bereich

immer mehr an Bedeutung und kommen in verschiedenen Settings wie Schule, Kindergar-

ten oder Verein zum Einsatz.

„Sportmotorische Tests sind wissenschaftliche Routineverfahren zur Untersu-chung eines oder mehrerer theoretisch definierbarer und empirisch abgrenz-barer Persönlichkeitsmerkmale. Gegenstandsbereiche sind das individuelle, allgemeine und spezielle Fähigkeitsniveau. Ziel ist eine möglichst quantitative Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung. Sportmotorische Tests müssen unter Standardbedingungen durchführbar sein und den statistischen Gütekriterien genügen“ (Bös, 1987).

Bei der testdiagnostischen Vorgehensweise werden anhand sichtbarer Fertigkeiten (Lau-

fen, Springen) auf motorische Grundeigenschaften geschlossen. Mit motorischen Grund-

eigenschaften sind Fähigkeiten wie Ausdauer, Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Be-

weglichkeit gemeint. Fähigkeiten werden auch als „hauptsächliche Voraussetzungen für

das Erlernen und die Ausführung von Bewegungshandlungen“ (Meinel & Schnabel, 2007,

S. 261) bezeichnet.

Als Beispiel sei der 6-Minuten-Lauf angeführt, welcher die aerobe Ausdauerfähigkeit misst

(vgl. Bös, Schlenker, Büsch, Lämmle, Müller, Oberberger, Seidel & Tittlbach., 2009, S. 10).

Im Gegensatz zu Fähigkeiten sind Fertigkeiten „aufgabenzentriert“ (Bös et al., 2009, S.

14).

Eine wissenschaftlich anerkannte Systematisierung motorischer Fähigkeiten liefert Bös

(1987). Diese Systematisierung (siehe Abb. 3) bildet die Grundlage zur Konstruktion und

Klassifizierung motorischer Testverfahren:

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Abb. 3: Systematisierung motorischer Fähigkeiten

In der ersten Hierachiestufe werden zwischen energetisch determinierten (konditionelle)

Fähigkeiten sowie informationsorientierten (koordinative) Fähigkeiten unterschieden. Auf

einer weiter ausdifferenzierten Ebene werden die zentralen Komponenten Ausdauer,

Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit gegeneinander abgegrenzt. Die

Schnelligkeit lässt sich nicht eindeutig dem konditionellen respektive dem koordinativen

Fähigkeitsbereich zuordnen und kann somit als Mischform betrachtet werden. Die Be-

weglichkeit wird dem passiven System der Energieübertragung zugeordnet. Auf einer wei-

teren Ebene lassen sich zehn motorische Fähigkeiten unterscheiden, welche auch als

„Dimensionen der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit“ angesehen werden (vgl.

Bös, 2001, S. 2).

Der DMT 6-18 wurde auf Anfrage der Sportministerkonferenz von renommierten Sport-

wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bös im Jahre 2007 entwickelt. Mit

dem DMT 6-18 ist es möglich die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendli-

chen zwischen 6 und 18 Jahren zu messen und zu bewerten. Die Testaufgaben sind wis-

senschaftlich überprüft. Es bestehen Kenngrößen zu den wissenschaftlichen Gütekriterien

Objektivität, Validität und Reliabilität Der Großteil der Normwerte entstand im Rahmen

des bundesweiten Survey MoMo (2003-2006), in dem repräsentativ für Deutschland ca.

4500 Kinder und Jugendliche getestet wurden (vgl. Bös et al., 2009, S. 9 ff.).

Der DMT 6-18 beinhaltet insgesamt acht Testaufgaben. Folgende Tabelle (Bös et al., 2009,

S. 27) zeigt die acht Testaufgaben hinsichtlich der Aufgabenstruktur und der zu überprü-

fenden Fähigkeit.

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Tab. 1: Aufgabenklassifikation nach Fähigkeiten und Aufgabenstruktur

Aufgabenstruktur

Struktur motorischer Fähigkeiten Passive Systeme der Energie- übertragung

Ausdauer Kraft Schnelligkeit Koordination Beweglichkeit

AA KA SK AS KZ KP B

Lokomotions- bewegungen

Gehen, Laufen

6-Min 20m Balrw

Sprünge SW SHH

Teilkörper- bewegungen

Obere Extremitäten

LS

Rumpf SU RB

Legende: 6-Min = 6-Minuten-Lauf

LS = Liegestütz

20m=20m-Sprint

SHH = Seitliches Hin- und Herspringen

SW = Standweitsprung SU = Sit-ups Balrw = Balancieren rückwärts RB = Rumpfbeuge

Der 20m-Sprint dient der Überprüfung der Aktionsschnelligkeit. Die Testperson muss 20

Meter möglichst schnell sprinten. Für die weitere Auswertung wird der bessere von zwei

Wertungsdurchgängen herangezogen. Die Testaufgabe Standweitsprung testet die

Schnellkraft bei Sprüngen. Die Testperson springt in zwei Durchgängen mit beiden Beinen

möglichst weit. Der bessere der beiden Versuche wird für die Auswertung berücksichtigt

(vgl. Bös et al., 2009, S. 33).

Die Sit-ups kontrollieren die Kraftausdauer der Rumpfmuskulatur. Die Testperson muss in

40 Sekunden möglichst viele Sit-ups durchführen. Es findet ein Wertungsdurchgang statt,

der für die Auswertung relevant ist. Bei der Testaufgabe Liegestütz hat die Testperson die

Aufgabe, in 40 Sekunden möglichst viele, standardisierte Liegestütze zu machen. Diese

Testaufgabe überprüft die Kraftausdauer der oberen Extremitäten. Die Wiederholungs-

zahl des Wertungsdurchganges fließt in die Auswertung ein (vgl. Bös, Schlenker, Kunz &

Seidel., 2010, S.10ff.).

Die Testaufgabe Seitliches Hin- und Herspringen misst die Koordinationsfähigkeit unter

Zeitdruck. Der Mittelwert von zwei Durchgängen wird für die Auswertung verwendet. Das

Balancieren dient der Überprüfung der Koordination unter Präzisionsdruck. Die Kinder

laufen über drei verschieden breite (3cm, 4,5cm, 6cm) Balken jeweils zwei Mal rückwärts.

Für die Auswertung ist die Summe aller sechs Versuche maßgeblich (vgl. Bös et al., 2009,

S. 34f.).

Die Rumpfbeuge erfasst die Rumpfbeweglichkeit sowie die Dehnfähigkeit der hinteren

Oberschenkelmuskulatur. Die Aufgabe besteht darin, den Oberkörper möglichst weit

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nach vorne zu beugen. Der bessere Wert, in Relation zum Fußsohlenniveau aus zwei Wer-

tungsdurchgängen, ist für die Auswertung maßgeblich. Die Testaufgabe 6-Minuten-Lauf

findet zum Abschluss einer Testung statt. Diese Testaufgabe dient der Überprüfung aero-

ber Ausdauerfähigkeit. Für die Auswertung ist die zurückgelegte Gesamtstrecke in Metern

relevant (vgl. Bös et al., 2010, S. 23 f.).

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4. Fragestellungen und Hypothesen

In dieser Arbeit werden die anthropometrischen Merkmale Größe und Gewicht, das Tail-

le-Hüfte-Verhältnis sowie das Taille-zu-Höhe-Verhältnis der Trierer Grundschulkinder be-

trachtet. Des Weiteren wird das Aktivitätsverhalten anhand des Fragebogens ausgewer-

tet. Die motorischen Fähigkeiten werden mit dem DMT 6-18 überprüft. In Kapitel 7 erfolgt

eine deskriptive Darstellung der Ergebnisse. Bei der Ergebnisdarstellung werden die Vari-

ablen Alter und Geschlecht einbezogen. Die Ergebnisse werden mit den vorliegenden

Normwerten bzw. mit Werten aus anderen Studien verglichen, um herauszufinden, wie

die vorliegenden Resultate der Trierer Grundschulkinder einzuschätzen sind.

Nach der beschreibenden Darbietung werden zwei Zusatzfragestellungen bearbeitet.

Des Weiteren wird in einer Unterschiedsanalyse festgestellt, ob sich die Vereinsmitglied-

schaft positiv auf die motorische Leistungsfähigkeit auswirkt. Die dazugehörige Null-

Hypothese lautet:

Hypothese 1: Die Sportvereinsmitglieder erzielen bessere Ergebnisse als die Nicht-

Sportvereinsmitglieder.

Im nächsten Schritt wird untersucht, inwiefern die Teilnahme an Wettkämpfen die motori-

sche Leistungsfähigkeit beeinflusst. Hierzu wird folgende Hypothese formuliert:

Hypothese 2: Die Kinder mit regelmäßiger an Wettkampfteilnahme erzielen bessere

Ergebnisse als die Kinder ohne regelmäßige Wettkampfteilnahme.

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5. Untersuchungsmethodik

5.1 Fragebogen Aktivitätsverhalten

Im Projekt TrieKis wurde das Aktivitätsverhalten der Kinder mittels Fragebogen erhoben.

Der TrieKis-Fragebogen enthält Fragen aus dem Motorik-Modul (MoMo). MoMo ist ein

bundesweiter, repräsentativer Gesundheitssurvey, der unter der Leitung der Professoren

Woll, Worth und Bös am Institut für Sport und Sportwissenschaft des Karlsruher Instituts

für Technologie in Kooperation mit der Universität Konstanz, der Pädagogischen Hoch-

schule Karlsruhe, der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und des Robert-

Koch-Instituts durchgeführt wird (http://www.motorik-modul.bplaced.net/). Die Fragen

wurden im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten, beispielsweise in der Dissertation von

Nathalie Romahn, auf die Gütekriterien hin überprüft. Im Schuljahr 2008/2009 kam in

Trier ein einseitiger Fragebogen zum Einsatz, welcher sich auf den Bereich Alltag, Schule

und Verein fokussierte. Die erste Version des Fragebogens wird im Ergebnisteil ausgewer-

tet. Der Fragebogen wurde in den darauffolgenden Schuljahren um die Bereiche „körper-

lich sportliche Aktivität allgemein“ und „sportliche Aktivität außerhalb des Vereins“ erwei-

tert. Der Fragebogen des Schuljahres 2008/2009 befindet sich im Anhang.

5.2 Auswertung DMT 6-18

Mit der Auswertung des Deutschen-Motorik-Tests (auch siehe Anhang) können die moto-

rischen Fähigkeiten bewertet werden. Die Messwerte werden anhand alters- und ge-

schlechtsspezifischer Normwerte in sogenannte Punktwerte (Z-Werte) umgerechnet. Die

Punktwerte ermöglichen die Bewertung einer Leistung, aber auch den Vergleich der Leis-

tungsfähigkeit einer Klasse oder einer ganzen Schule.

Die Z-Werte reichen von 70 bis 130 Punkte. Die Auswertung anhand von Z-Werten ist

sehr genau. Bei dieser Vorgehensweise bezieht man sich auf die Verteilung der Tester-

gebnisse, wobei von einer Normalverteilung auszugehen ist (vgl. Bös et al., 2009, S. 60 f.).

Addiert man die Z-Werte der acht Testaufgaben, so erhält man den Z-Wert-gesamt. Die-

ser Wert liegt im Bereich zwischen 560 und 1040 Z-Wert-Punkten. Der Z-Wert gesamt-

wird dann durch die Anzahl der Testaufgaben und somit durch acht dividiert und anhand

der untenstehenden Tabelle (Tab. 2) beurteilt.

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Außerdem kann die Auswertung des DMT 6-18 auch anhand von Prozenträngen vorge-

nommen werden. Bei der Auswertung nach Prozenträngen kann man die Ergebnisse in

Quintile einordnen, das bedeutet in fünf Leistungsgruppen, die von der Anzahl der Pro-

banden gleich sind. Diese Leistungsklassen gehen von „weit unterdurchschnittlich“ bis

„weit überdurchschnittlich“. Folgende Tabelle (Tab. 2) zeigt den Zusammenhang zwischen

Prozentrang Punktwert (Z-Wert) und Quintile bzw. Leistungsklassen (vgl. Bös et al., 2009,

S. 60f.).

Tab. 2: Zusammenhang zwischen Prozentrang, Punktwert und Bewertung

Prozentrang Punktwert (Z-Wert) Bewertung

81 - 100 108,31 - 130 weit überdurchschnittlich

61 - 80 102,51 – 108,3 Überdurchschnittlich

41 - 60 97,51 – 102,5 Durchschnittlich

21 - 40 91,68 – 97,5 Unterdurchschnittlich

0 - 20 70 – 91,67 weit unterdurchschnittlich

Die Auswertungen für die TrieKis-Kinder wurden in den ersten drei Schuljahren in Koope-

ration mit dem Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Sporthochschu-

le Köln erstellt. Hierfür wurde von der Sporthochschule ein Auswertungstool entwickelt.

Die Auswertung erfolgte auf der Basis von Z-Werten. Im vierten Untersuchungsjahr wurde

die Auswertung mit der DMT 6-18 Auswertungssoftware erstellt. Eine beispielhafte Aus-

wertung mit Urkunde befindet sich im Anhang.

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6. Stichprobe

Im Folgenden wird auf die Stichprobe eingegangen. Die Zusammensetzung der Stichprobe

wird für die Untersuchungsjahre 2008-2012 differenziert dargestellt. Weiterhin werden

die TrieKis-Schulen, die am Projekt teilgenommen haben, mit der Anzahl der teilnehmen-

den SuS, aufgelistet.

Im Schuljahr 2008/2009 wurden 623 SuS der Klasse 1 in Trier getestet. Im darauffolgenden

Schuljahr wurden insgesamt 1404 SuS, im Schuljahr 10/11 1318 SuS und im letzten Schul-

jahr 904 SuS hinsichtlich der motorischen Fähigkeiten Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koor-

dination und Beweglichkeit überprüft. Folgende Abbildung (Abb. 4) zeigt die Gesamtstich-

probe getrennt nach Klassenstufe und Schul- bzw. Untersuchungsjahr (Seidel, 2012).

Abb. 4: Gesamtstichprobe nach Schuljahr und Klassenstufe

Die Testungen wurden von den Auszubildenden der Sportakademie Trier, nach einer Test-

leiterschulung durch das FoSS, durchgeführt. Der Altersbereich der Untersuchungsstich-

probe lag in den Untersuchungszeiträumen durchschnittlich zwischen 6,8 und 9,7 Jahren.

Die Altersstruktur der Gesamtstichprobe nach Klassen und Geschlecht ist in der nachste-

henden Tabelle (Tab. 3) dargestellt. Neben der Anzahl der Testpersonen (N) sind die Al-

tersmittelwerte mit Standardabweichungen aufgeführt (Seidel, 2012):

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Tab. 3: Altersstruktur der Gesamtstichprobe

249 SuS (m=137; w=112) konnten in allen Klassenstufen, von Klasse 1 bis Klasse 4 getestet

werden. Diese SuS bilden den Längsschnitt von 2008-2012. Die Gruppe der SuS, die im

Schuljahr 2009/2010 erstmalig dabei war, und in den darauffolgenden Schuljahren

2010/2011 und 2011/2012 ebenfalls getestet wurde, bildet den 2. Längsschnitt von 2009-

2012. Dieser Teil der Stichprobe beinhaltet insgesamt 315 (m=150; w=165) SuS.

Insgesamt waren 23 Schulen am TrieKis-Projekt beteiligt. Die Grundschule Reichertsberg,

sowie die Grundschule Mariahof waren zudem noch in der Arbeitsgruppe von TrieKis in-

volviert. In Kooperation mit der Sportakademie Trier konnten an 14 Schulen jedes Jahr

Kinder unterschiedlicher Klassenstufen (abgesehen vom Schuljahr 2008/2009) in die Stu-

die miteinbezogen werden. Die meisten Kinder wurden an der Keune-Grundschule (376

SuS) getestet, gefolgt von der Heiligkreutz-Grundschule (321 SuS) und der Grundschule

Schweich (265 SuS). Nachfolgende tabellarische Übersicht (Tab. 4) gibt dem Leser dieses

Berichts einen Überblick, welche Schulen in welchem Umfang mit der Sportakademie ko-

operierten:

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20

Tab. 4: Anzahl der teilnehmenden SuS an den Kooperationsschulen

Grundschule 2008/20099

2009/2010 2010/2011 2011/2012 Gesamt

Klasse 1 Klasse 1 Klasse 2 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 3 Klasse 4

Ambrosius 32 40 40 39 26 17 25 219 Ausonius 27 36 36 37 35 33 33 237 GS Biewer 32 45 45 42 32 - - 196 GS St. Peter 27 44 44 41 33 37 31 257 GS Irsch 32 31 31 32 28 35 36 225 Keune GS 56 50 50 55 57 59 49 376 Martin-GS 33 34 34 28 31 18 27 205 Gregor-von-Pf. 16 26 26 9 21 - - 98 GS Quint 14 17 17 - - - - 48 GS Ruwer 15 29 29 32 14 - - 119 GS Tarforst 20 54 54 51 25 44 22 270 GS Heiligkreuz 48 52 52 44 51 50 24 321 Egbert-GS 41 33 33 39 47 26 42 261 Johann-

Hermann

35 33 33 35 39 - - 175 Barbara GS 16 17 17 20 19 - 18 107 GS Marienhof 26 21 21 23 26 17 22 156 Matthias GS 35 40 40 33 28 39 31 246 GS Olewig 19 16 16 17 19 16 19 122 GS Pallien 16 16 16 14 13 - - 75 GS Reichertsb. 26 14 14 19 25 16 23 137 GHS Zewen 17 30 30 32 24 - - 133 GS Schweich 21 48 48 49 23 51 25 265

GS Kürne 18 - 13 14 14 - - 59

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21

7. Ergebnisse

In den folgenden Kapitelpunkten werden die Ergebnisse für die Bereiche anthropo-

metrische Daten (7.1), körperlich-sportliche Aktivität (7.2), sowie motorische Leis-

tungsfähigkeit (7.3) deskriptiv dargestellt. Als Moderator-Variablen dienen Alter und

Geschlecht.

Bei den Themenbereichen motorische Leistungsfähigkeit und anthropometrische

Merkmale werden die Daten des Schuljahres 2011/2012, sowie die Längsschnittda-

ten von 2009-2012 und 2008-2012 betrachtet. Die Auswertung der Motorik-Daten

erfolgt auf Basis von Z-Werten (siehe 5.2). Es erfolgen Vergleiche mit den aktuellen

Normwerten.

Bei den anthropometrischen Daten werden die Ergebnisse des BMI, gemäß den

Perzentilkurven, in Gewichtsklassen eingestuft. Zudem erfolgt ein Vergleich mit an-

deren Studien. Das Taille-zu-Höhe-Verhältnis wird mit der Studie von McCarthy und

Ashwell (2006) und mit Daten des FoSS (Schlenker et al., 2010) verglichen. Bei Mc

Carthy und Ashwell wurde der WHTR von insgesamt 8135 Kindern im Alter von 5-17

Jahren erfasst. In der FoSS-Studie wurde WHTR und BMI von insgesamt 10461 Kin-

dern im Alter zwischen 3 und 10 Jahren erhoben.

Im Gegensatz zu den Bereichen Motorik und Anthropometrie konnten bei der kör-

perlich-sportlichen Aktivität weitaus weniger Fälle betrachtet werden. Der Grund

hierfür ist die Rücklaufquote der Fragebögen bzw. viele unbeantwortete Fragen in

den Jahren 2009-2012. Im Schuljahr 2009/2010 und im Schuljahr 2010/2011 lag die

Rücklaufquote der Fragebögen bei ca. 65%, jedoch wurden die Fragebögen meist

nur teilweise ausgefüllt, einzelne Fragen wurden überhaupt nicht beantwortet. Im

Schuljahr 2011/2012 betrug die Rücklaufquote der Fragebögen weniger als 10 %.

Im Ergebnisteil wird das Aktivitätsverhalten im Schuljahr 2008/2009 fokussiert. Die

Daten von 2008/2009 werden mit den Ergebnissen des Motorik-Moduls (MoMo)

verglichen. Die Vergleichsdaten wurden im Zeitraum 2003-2006 mit einer repräsen-

tativen Stichprobe erhoben. Die vorliegenden Vergleichswerte wurden für den

TrieKis-Abschlussbericht selbstständig berechnet.

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22

7.1 Anthropometrische Daten

Im Kapitelpunkt 7.1 werden die anthropometrischen Daten BMI, Taille-Hüfte-

Verhältnis und Taille-zu-Höhe-Verhältnis thematisiert. In Kapitelpunkt 7.1.1 wird

das Schuljahr 2011/2012 behandelt. Darauf folgt in 7.1.2 die Analyse des Längs-

schnittes von 2008-2012. Im abschließenden Kapitelpunkt 7.1.3 werden die Jahre

2009-2012 betrachtet.

7.1.1 Schuljahr 2011/2012

BMI:

Anhand des BMI werden die Kinder (n=904; m=444; m=460) gemäß den Perzentil-

kurven in anorex, untergewichtig, normalgewichtig, übergewichtig und adipös ein-

gruppiert. Betrachtet man alle Kinder, die am TrieKis-Projekt in 2011/2012 teilge-

nommen haben, so sind 16,8 % der Kinder übergewichtig, 6,4 % der übergewichti-

gen Kinder leiden unter Adipositas. Im Vergleich zur KiGGS-Studie ist der Anteil an

Übergewichtigen in Trier leicht erhöht (KiGGS-Studie: 15 %). Der Anteil an adipösen

Kindern ist gleich (KiGGS-Studie: 6,4 %) (vgl. Kurth & Schaffrath, 2007, S.737).

74,9 % der Jungen sind im Schuljahr 2011/2012 normalgewichtig. 18,1 %, also

knapp 1/5 der Jungen, sind übergewichtig (10,4 %) oder adipös (7,7%). Bei den

Mädchen zeigt sich eine ähnliche Verteilung. 76,9 % der Mädchen sind normalge-

wichtig, 15,5 % der Mädchen sind übergewichtig. 5,1 % der übergewichtigen Kinder

werden als adipös eingestuft. Die Verteilung nach Gewichtsklassen, getrennt nach

Geschlecht, ist nachfolgend (Abb. 5) dargestellt:

2,5 4,5

74,9

10,4 7,7

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Jungen

in %

7 % 18,1 %

1,3 6,4

76,9

10,4 5,1

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100Mädchen

in %

7,7 % 15,5 %

Abb. 5: Verteilung in Gewichtsklassen Jungen und Mädchen 2011/12

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23

15,88 16,58 16,92

17,91

15,52 16,14 16,32 17,55

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

Taille-Hüfte-Verhältnis:

Die Erhebung des Taillen- und Hüftumfangs begann im Schuljahr 2009/2010. Der

Mittelwert beim Taille-Hüfte-Verhältnis (n=460; m=230, w=230) beträgt sowohl bei

den Mädchen als auch bei den Jungen 0,88 (Jungen: SD=0,08; Mädchen: SD=0,07).

Der Taillenumfang bewegt sich zwischen 36 und 98 Zentimeter(SD=8,53). Beim

Hüftumfang liegen die Werte zwischen 49 und 110 Zentimeter. Der Taillen- Hüfte-

Verhältnis hat bei Kindern im Grundschulalter eine geringe Aussagekraft. Es liegen

aktuell keine Normwerte vor. Aus diesem Grund wird auf eine Bewertung verzich-

tet.

Taille-zu-Höhe-Verhältnis

Das Taille-zu-Höhe-Verhältnis (n=460; m=230; w=230) beträgt durchschnittlich 0,43

(m=0,43; w= 0,43). 13,0 % der Jungen und 12,2 % der Mädchen liegen über 0,5, und

werden somit kritisch eingestuft. Bei der FoSS-Studie (Schlenker et al., 2010) wur-

den (Alter: 6-8 Jahre) 12,8 % der Mädchen und 12,9 % der Mädchen kritisch einge-

schätzt. Bei Mc Carthy und Ashwell (2006) waren es lediglich 5,5 % der 9-jährigen

Jungen und 2,5 der 9-jährigen Mädchen, die den Wert 0,5 überschritten.

7.1.2 Längsschnitt 2008-2012

BMI:

Der durchschnittliche BMI steigt sowohl bei den Mädchen (n=112) als auch bei den

Jungen (n=137) mit zunehmender Zeit signifikant an. Es liegen keine wesentlichen

geschlechtsspezifischen Unterschiede vor. Die Jungen haben die höheren Durch-

schnittswerte im Vergleich zu den Mädchen (siehe Abb. 6).

Abb. 6: Verlauf BMI 2008-12

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24

0,86 0,83 0,88

0,86 0,84 0,90

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

1,00

1,20

2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

Der Anteil der Kinder, die übergewichtig oder adipös sind, steigt im Untersuchungs-

verlauf an. In Klasse 1 beträgt der Anteil an übergewichtigen und adipösen Kinder

11,4 %, in Klasse 2 erhöht sich dieser Anteil auf 14,2 %, in Klasse 3 auf und in Klasse

4 werden ebenfalls 14,2 % der Kinder als mindestens übergewichtig eingestuft. Der

Anteil der Kinder, die unter Adipositas leiden steigt von 5,5 % in Klasse 1 auf 5,9 %

in Klasse 2, auf 6,3 % in Klasse 3 und bleibt bei 6,3 % in Klasse 4. Nachfolgende Ab-

bildung (Abb. 7) zeigt den Anteil der übergewichtigen und adipösen Kinder im

Längsschnitt 2008-2012.

Abb. 7: Verteilung in Gewichtsklassen 2008-12

Taille-Hüfte-Verhältnis

Das Taille-Hüfte-Verhältnis von 2009 bis

2012 bleibt weitestgehend konstant (siehe

Abb. 8). Beim älteren Jahrgang (n=86;

m=57; w=29) fällt der Quotient bei den

Jungen und bei den Mädchen im 2.

Schuljahr leicht ab und erhöht sich im

letzten Schuljahr wieder auf 0,88 bzw. 0,90 bei den Mädchen. Es liegen keine

geschlechtsspezifischen Unterschiede vor. Auf eine Bewertung der Daten wird an

dieser Stelle wegen fehlender Normwerte verzichtet.

5,9

8,3 7,9 7,9

5,5

5,9 6,3 6,3

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

20

Klasse1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4

adipös

übergewichtig

in %

Abb. 8: Verlauf Taille-Hüfte-Verhältnis 2009-12

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25

16,33 16,25 17,10

15,92 16,01 17,02

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

Jungen

MW

0,43 0,44 0,44

0,44 0,44 0,42

0,00

0,10

0,20

0,30

0,40

0,50

2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

Taille-zu-Höhe-Verhältnis:

Das Taille-zu-Höhe-Verhältnis bleibt

sowohl bei den Jungen (n=56) als auch

bei den Mädchen (w=26) relativ

konstant, wobei die Durchschnittswerte

bei den Mädchen etwas höher ausfallen

als bei den Jungen (siehe Abb. 9).

Es liegen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern vor.

Interessant ist der Anteil der Jungen bzw. der Mädchen, bei denen das Verhältnis

Taillenumfang zu Körpergröße höher als 0,5 ist. 14,03 % der Jungen liegen in Klasse

2 über dem Wert von 0,5, in Klasse 3 erhöht sich der Anteil auf 16,6 % und in Klasse

4 verringert sich der Anteil wieder (12,08 %). Bei den Mädchen liegen in Klasse 2

16,4 % über dem Wert von 0,5, in Klasse 2 sind es 13,6 %, und in Klasse 3 beträgt

dieser Anteil 15,2%. Im Vergleich zu Schlenker und Andere (2010; Alter 6-8 Jahre;

WHTR>0,5=12,9 %; m=12,8%; w=12,9%) ist der Anteil der Kinder, die kritisch

eingestuft werden, leicht erhöht.

7.1.3 Längsschnitt 2009-2012

BMI:

Die Mittelwerte des BMI bewegen sich

zwischen 15,92 und 17,10 BMI-Punkten

(siehe Abb. 10). Bei den Mädchen

(n=165) ist ein leichter, stetiger Anstieg

von Jahr zu Jahr zu verzeichnen.

Bei den Jungen (n=150) fällt der BMI im 2. Untersuchungsjahr leicht ab und steigt

daraufhin auf 17,10 an. Bei den Mädchen steigert sich der BMI von 15,92 in Klasse

1, auf 16,01 in Klasse und 17,02 in Klasse 3. Es sind keine wesentlichen Unterschiede

hinsichtlich der Zeit oder des Geschlechts zu erkennen.

Die nachstehende Tabelle (Tab. 5) zeigt die Verteilung nach BMI-Gruppen im Längs-

schnitt von 2009-2012. Der Anteil an übergewichtigen bzw. adipösen Kindern steigt

im Untersuchungsverlauf an. In Klasse 1 sind 13,5 % der Kinder übergewichtig. 5,2 %

Abb. 9: Taille-zu-Höhe-Verhältnis 2009-12

Abb. 10: Verlauf BMI 2009-12

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26

0,85 0,83 0,88

0,86 0,84 0,87

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

1,00

1,20

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

davon leiden unter Adipositas. In Klasse 2 werden 13,7 % und in Klasse 3 14,1% der

Kinder als übergewichtig eingestuft. Der Anteil an adipösen Kindern liegt im Schul-

jahr 2010/2011 bei 5,4 % und verringert sich im letzten Schuljahr auf 4,6 %.

Tab. 5: Einstufung in Gewichtsklassen 2009-12

Schuljahr anorex untergewichtig normalgewichtig Übergewichtig adipös

2009/2010 0,6 % 4,9 % 77,8 % 8,3 % 5,2 %

2010/2011 3,1 % 11,4 % 72,0 % 8,3 % 5,4 %

2011/2012 1,8 % 5,8 % 77,8 % 9,5 % 4,6 %

Taille-Hüfte-Verhältnis

Der Waist-to-hip-ratio nimmt bei beiden

Geschlechtern im Längsschnitt von 2009-

2012 (n=118; m=53; w=65), ähnlich wie

beim älteren Jahrgang der Stichprobe,

zuerst geringfügig ab und steigt im 3.

Schuljahr auf 0,88 bzw. 0,87 an.

Abbildung 11 zeigt den Verlauf des Waist-to-hip-ratio von 2009-2012. Es liegen

keine signifikanten Unterscheide in Bezug auf die Zeit oder auf das Geschlecht vor.

Auf eine Bewertung wird aufgrund fehlender Norm- und Vergleichswerte verzichtet.

Taille-zu- Höhe-Verhältnis:

Bei den Jungen sind es in Klasse 1 15 % die über dem kritischen Wert von 0,5 liegen.

In Klasse 2 sind es 17,4 % und in Klasse 3 12,8 %. Bei den Mädchen sieht die

Verteilung folgendermaßen aus:

In Klasse 1 sind 22,5 %, die kritisch eingestuft werden, in Klasse 2 sind es

21,7 % und in Klasse 3 fällt dieser Anteil auf 14,4 %. Zum Vergleich: Bei der FoSS-

Studie (Schlenker et al., 2010) lag dieser Anteil bei 12,9 %. Dementsprechend fallen

die Werte in Klasse 1 und 2 bei den Trierer Kindern auffallend hoch aus.

Abb. 11: Verlauf Taille-Hüfte-Verhältnis 2009-12

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27

Der Anteil der Kinder, die im Schuljahr 2011/2012 als übergewichtig eingestuft

werden, beträgt 16,8 %. Davon leiden 6,4 % an Adipositas. Im Vergleich zur

KiGGS-Studie ist der Anteil an übergewichtigen Kindern (KiGGS: 15 %) leicht er-

höht. Die Verbreitung von Adipositas ist im Vergleich zur KiGGS-Studie ungefähr

gleich (KiGGS: 6,3 %). Bei den Längsschnittanalysen von 2008-2012 und 2009-

2012 liegen die Ergebnisse leicht unter den Werten der KiGGS-Studie. Nach Be-

rechnung des Taille-zu-Höhe-Verhältnis wurden im Schuljahr 2011/2012 12,2 %

der Jungen und 13,0 % der Mädchen als kritisch eingestuft. Somit liegen die Wer-

te im Bereich der FoSS-Vergleichsstudie. Bei den Längsschnittauswertungen von

2008-2012 und 2009-2012 wurden höhere Werte festgestellt. Diese Ergebnisse

liegen deutlich über der Vergleichsstudie.

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28

7.2. Körperlich-sportliche Aktivität

Bei der Auswertung der körperlich-sportlichen Aktivität werden die SuS einbezogen,

welche in 2008 eingeschult wurden. Insgesamt werden die Daten von 311 Jungen

und 312 Mädchen berücksichtigt. Der Fragebogen wurde im Schuljahr 2008/2009

von fast allen Kindern vollständig ausgefüllt. In den darauffolgenden Schuljahren

verringerte sich die Rücklaufquote der Fragebögen auf unter 50 %. Aufgrund der

fehlender Aussagekraft der Daten wird auf eine Analyse der Längsschnittdaten ver-

zichtet.

7.2.1 Schuljahr 2008/2009

1. An wie vielen Tagen pro Woche hast du Sportunterricht in der Schule?

Mit dieser Frage wird die Frequenz bezüglich des Sportunterrichts (m=311; w=312)

pro Woche überprüft. Die Dauer des Sportunterrichtes wird an dieser Stelle nicht

betrachtet. Ein Großteil der Kinder (60,0 %) hat zwei Mal Sportunterricht in der Wo-

che (siehe Abb. 12). Darauf folgt die Gruppe mit einem Mal Sportunterricht pro Wo-

che (18,8 %). 13,6 % der Kinder hat drei Mal Sportunterricht und 7,5 % der Kinder

hat 4-5 Mal Sportunterricht pro Woche. Durchschnittlich haben die Kinder 3,17 Mal

Sportunterricht pro Woche. Die Grundschule Reichertsberg (n=26) und die Grund-

schule Schweich (n=21) sind die beiden Schulen, an denen 5 Mal pro Woche Sport

unterrichtet wird. An vier Grundschulen wird in Klasse 1 lediglich 1 Mal Sportunter-

richt pro Woche erteilt. Betreffs Anzahl der Sportstunden kann aufgrund fehlender

Werte keine Aussage getroffen werden. Gemäß der Verwaltungsvorschrift des Mi-

nisteriums für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung (1998) sind für das Unter-

richtsfach Sport in Klasse 1 mindestens 150 Minuten Sport pro Woche festgelegt.

Die Häufigkeit der Unterrichtseinheiten wird nicht vorgegeben. Nach den Ergebnis-

sen sieht es danach aus, dass an den meisten Grundschulen die 150 Minuten Sport-

unterricht pro Woche erreicht oder übertroffen werden.

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Abb. 12: Tage mit Sportunterricht pro Woche 2008/09

Im Vergleich zu den Trierer Erstklässlern haben die Erstklässer der repräsentativen

MoMo-Stichprobe (n=154) weniger Sportunterricht ( x =2,01). 20,1 % der MoMo-

Stichprobe haben 1 Mal Sportunterricht in der Woche, 43,5% haben 2 Mal Sportun-

terricht, 24,7 % haben 3 Mal Sportunterricht und 2,6 % haben 4 Mal Sportunterricht

pro Woche.

2. Wie sehr strengst du dich dabei Sportunterricht) in der Regel an?

Ein Großteil der Erstklässler, die im Schuljahr 2008/2009 befragt wurden, (n= 623;

m=311; w=312) gibt eine mittlere Anstrengung (59,1%) im Sportunterricht an. 23,4

% der Befragten behaupten, dass sie ohne schwitzen auskommen, wohingegen 15,3

% der Kinder im Sportunterricht viel schwitzen. Bei der MoMo-Stichprobe (n=154)

sind eindeutige Parallelen zu erkennen. 25,3% der Erstklässler geben an, dass sie

ohne schwitzen auskommen, 58,4% schwitzen etwas und 14,9 % der Kinder schwit-

zen viel.

Betrachtet man die Alter und Geschlecht getrennt voneinander, so kommt bei den

Trierer Erstklässlern zu folgendem Ergebnis: 19,7% der 6-jährigen Jungen (TrieKis)

sagen, dass sie im Sportunterricht viel schwitzen. Bei den 6-jährigen Mädchen sind

es lediglich 9,9 %. Bei den 7-jährigen schwitzen die Jungen (16,7 %) mehr als die

Mädchen (15,0 %). Die Anstrengung im Sportunterricht getrennt nach Alter und

Geschlecht) ist nachfolgend (Abb. 13) dargestellt:

18,8

60,0

13,6 7,5

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

1 x/Woche 2x/Woche 3x/Woche 4-5/Woche

Tage proWoche mitSportunterricht

in %

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30

Abb. 13: Anstrengung im Sportunterricht 2008/09

3. Bist du in einer Sport-AG (z.B. Volleyball AG, Fußball AG…) in deiner Schule?

Mit diesem Item wird die körperlich-sportliche Aktivität in der Schule aber auch das

Sportengagement von SuS abgefragt. 7,2 % der befragten SuS (n=623) geben an,

momentan in einer Sport-AG zu sein. Bei der MoMo-Studie waren es lediglich 5,2%.

Die Sportart Basketball wurde am häufigsten genannt. Die Jungen im Alter von

sechs Jahren sind am aktivsten. 13 % der befragten Jungen in diesem Alter sind in

einer Sport-AG. Die 7-jährigen Jungen geben eine geringere Aktivität (2,6 %) hin-

sichtlich Sport-AGs an (siehe Abb. 14).

Bei den Mädchen ist der Anteil der AG-Teilnehmerinnen im Altersvergleich gleich

groß und liegt bei 5 %. Die Keune-Grundschule (n=15) und die Matthias-

Grundschule (n=10) verzeichnen im Vergleich zu den anderen Trierer Grundschulen,

die mit Abstand größte Teilnehmerzahl bezüglich Sport-AGs.

Abb. 14: Teilnahme Sport-AG 2008/09

22,3 24,6 24,8 22,0

56,0 57,0 62,4

60,0

19,7 16,7 9,9 15,0

0,010,020,030,040,050,060,070,080,090,0

100,0

6 Jahre 7 Jahre 6 Jahre 7 Jahre

Jungen Mädchen

viel schwitzen

etwas schwitzen

ohne schwitzen

in %

13,0

5,0

2,6

5,0

0,02,04,06,08,0

10,012,014,016,018,020,0

Jungen Mädchen Jungen Mädchen

6 Jahre 7 Jahre

in %

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31

6. Bist du zurzeit Mitglied in einem Sportverein?

42,4 % der befragten Erstklässler (n=623) waren im Schuljahr 2008/2009 im Sport-

verein. Im Vergleich zu MoMo sind das prozentual weniger Vereinsmitglieder (Mo-

Mo: 58,5 %). 151 (48,5 %) der 311 Trierer Jungen waren in der 1. Klasse Vereinsmit-

glied. 23 Jungen sind Vereinsaussteiger (7,3 %). Bei den Mädchen sind es lediglich

36,3 % aktive Vereinsmitglieder. 10,2 % geben an, zu einem früheren Zeitpunkt im

Sportverein gewesen zu sein. Außerdem zeigt sich, dass die Jungen im Vergleich zu

den Mädchen mehr am Vereinsleben partizipieren. 56,5 % der männlichen 6-

jährigen Jungen sind Mitglied in einem Sportverein. Auch bei den Mädchen sind

sind die 6-jährigen (39,1 %) im Vergleich zu den 7-jährigen prozentual häufiger im

Sportverein vertreten (siehe Abb. 15).

Abb. 15: Vereinsmitgliedschaft 2008/09

7. Nimmst du an Wettkämpfen teil?

Auf die Frage, ob die Kinder an Wettkämpfen teilnehmen, antworteten 16,5% der

Befragten mit ja, 83,5 % der Kinder nehmen nicht an Wettkämpfen teil. Es sind

deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede zu erkennen. 25,7 % der Jungen

nehmen an Wettkämpfen teil, bei den Mädchen sind es lediglich 7,4 %. Betrachtet

man Alter und Geschlecht, so ergibt sich die untenstehende Verteilung (Abb. 16).

Die 6-jährigen Kinder sind bezüglich des Wettkampfsportes aktiver als die 7-jährigen

Kinder.

36,8

51,5 56,1 56,0 56,5

39,1 36,0 30,3

6,7 9,4 7,9 13,1

0,010,020,030,040,050,060,070,080,090,0

100,0

männlich weiblich männlich weiblich

6 Jahre 7 Jahre

nein

ja

Aussteiger

in %

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Abb. 16: Wettkampfteilnahme 2008/09

70,5 79,8

91,6 93

29,5 20,2

8,4 6

,010,020,030,040,050,060,070,080,090,0

100,0

6 Jahre 7 Jahre 6 Jahre 7 Jahre

männlich weiblich

ja

nein

Für die körperlich sportliche Aktivität wurde das 2008/2009 ausgewertet. Hinsichtlich

der Häufigkeit des Sportunterrichtes wurden bei den Trierer Kindern hohe Werte re-

gistriert. 13,6 % der Kinder haben 3 Mal in der Woche und 7,5 % der Kinder haben 4-5

Mal pro Woche Sportunterricht. Hinsichtlich des Sportengagements, geben 7,2 % der

befragten Kinder an, dass sie eine Sport-AG besuchen. Dieser Wert liegt über dem

Bundesdurchschnitt. Außerdem sind 42,4 % der Erstklässler in einem Sportverein.

Dieser Anteil ist geringer als bei der repräsentativen MoMo-Studie. Bezüglich der

Wettkampfteilnahme sind 16,8 % der SuS regelmäßig aktiv, wobei die Jungen deutlich

mehr am Wettkampfsport partizipieren als die Mädchen.

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7.3. Motorische Leistungsfähigkeit

Bei den sportmotorischen Tests im Schuljahr 2011/2012 (siehe 7.3.1) nahmen 904

SuS der Klassenstufe 3 und 4 teil. Die Stichprobe besteht aus 427 Jungen und 477

Mädchen. In 7.3.2 wird der Längsschnitt von 2008-2012 betrachtet. Diese Gruppe

umfasst 249 SuS (m=137; w=112). Der abschließende Kapitelpunkt 7.3.3 beschäftigt

sich mit den Kindern, die von 2009 bis 2012 (n=315; m=150; w=165) an der Studie

mitmachten.

7.3.1 Schuljahr 2011/2012

Bei der Auswertung nach Prozenträngen existieren fünf Leistungsgruppen, die von

der Anzahl der Probanden gleich groß sind. Die in den Balkendiagrammen markier-

te, blaue Linie liegt bei 20% und kennzeichnet die Größe der Leistungsgruppen. Lie-

gen die Werte der Trierer SuS unter der blauen Linie, so ist der Anteil der Kinder in

der entsprechenden Leistungsgruppe geringer als beim Bundesdurchschnitt. Liegt

der Wert darüber, so ist die Gruppe größer als beim Bundesdurchschnitt.

20m-Sprint:

Der 20m-Sprint wurde per Handstoppung gemessen. In der Klassenstufe 3 bewegen

sich die gemessenen Zeiten zwischen 3,47 und 6,90 Sekunden. Die Mädchen waren

im Durchschnitt (4,5 s) zwei Zehntel langsamer als die Jungen (4,3 s). In der Klassen-

stufe 4 erreichen die Probanden Zeiten im Spektrum von 2,35 bis 6,0 Sekunden. Die

Jungen erreichen einen Durchschnittswert von 4,1 Sekunden, die Mädchen schaff-

ten durchschnittlich 4,3 Sekunden.

Betrachtet man die Leistungen bezüglich der Normwerte (siehe Abb. 17), so schnei-

den die Drittklässler deutlich schlechter als die Viertklässler ab. Lediglich 8,6 % der

SuS aus Klasse 3 erzielen ein „weit überdurchschnittliches“ Ergebnis. Demgegen-

über stehen 35,4 %, die in die Gruppe „weit unterdurchschnittlich“ fallen. Im Ver-

gleich zu der Normstichprobe schneidet die 3. Klasse schlechter ab. Die Klasse 4

liegt ungefähr im bundeweiten Durchschnitt bzw. leicht darunter (siehe blaue Linie).

In die Leistungsklasse „weit überdurchschnittlich“ fallen 16,9 % der Kinder. Dement-

sprechend fallen in diese Leistungsklasse weniger Kinder als bei Normstichprobe (20

%).

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34

Abb. 17: Verteilung in Leistungsklassen 20m-Sprint 2011/12

Standweitsprung:

Bei der Testaufgabe Standweitsprung bewegen sich die Leistungen zwischen 54 und

200 Zentimeter. (3. Klasse: 54-200 cm; 4. Klasse 71-197 cm). Die Drittklässler errei-

chen durchschnittlich 128 Zentimeter, die Viertklässler 135 Zentimeter. Die Jungen

der 3. Klasse sind 2 Zentimeter besser als die Mädchen der gleichen Altersstufe, in

Klasse 4 beträgt die Differenz durchschnittlich 5 Zentimeter.

Der Standweitsprung zählt nicht zu den Stärken der Trierer SuS. Lediglich 15 Dritt-

klässler (3,5 %) schneiden „weit überdurchschnittlich“ ab. 47,5 % der Drittklässler

erreichen ein „weit unterdurchschnittliches“ Ergebnis. Bei den Viertklässlern sind

ähnliche Tendenzen zu verzeichnen. Lediglich 7,1 % der Kinder schaffen es in die

höchste Leistungsklasse. 15,2 % der Kinder sind „überdurchschnittlich“. Knapp 1/3

der Kinder erzielt ein „weit unterdurchschnittliches“ Ergebnis (siehe Abb. 18).

35,4

19,5 19,5 17

8,6

20,6 21,1 21,8 19,7

16,9

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weitüberdurchn.

Klasse 3

Klasse 4

in %

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Abb. 18: Verteilung in Leistungsklassen Standweitsprung 2011/12

Sit-ups:

Bei der Testaufgabe Sit-ups liegen die Wiederholungszahlen zwischen 0 und 36. Die

Jungen waren in beiden Altersstufen leicht besser als die Mädchen. Folgende Tabel-

le (Tab. 6) gibt einen Überblick über Mittelwerte, Standardabweichungen (SD) sowie

Min.- und Max.-Werte:

Tab. 6: Mittelwerte, Standardabweichungen und Min- und Max-Werte Sit-ups 2011/12

Klasse Geschlecht n x SD Min Max

3 Jungen 235 18,4 5,68 0 30

3 Mädchen 241 17,8 5,14 0 33

4 Jungen 209 21,53 6,03 1 36

4 Mädchen 218 20,12 5,54 2 34

Im Vergleich zu den Normwerten schneiden die Trierer SuS deutlich schlechter ab.

93,3 % der Drittklässler fallen in die Kategorien „weit unterdurchschnittlich“, „un-

terdurchschnittlich“ und „durchschnittlich“. Bei den SuS der Klasse 4 sind es 81 %

der SuS, die weder ein „überdurchschnittliches“ respektive ein „weit überdurch-

schnittliches Ergebnis“ erzielen.

Achtung: Wie aktuelle Studien zu den Normwerten der Testaufgabe Sit-ups erga-

ben, sind die verwendeten Vergleichswerte zu hoch angesetzt. Die Normwerte wer-

den momentan vom FoSS angepasst. Die Bewertung der motorischen Leistungsfä-

higkeit bei der Testaufgabe Sit-ups wurde in diesem Bericht noch mit den alten

Normwerten vorgenommen. Dementsprechend sind die Ergebnisse nicht ganz kor-

47,5

23 18,2

7,8 3,5

31,6

23,5 22,5

15,2

7,1

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weitüberdurchschn.

Klasse 3

Klasse 4

in %

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rekt und die schlechten Leistungen in diesem Bereich sind nicht so schlecht wie aus-

gewiesen.

Abb. 19: Verteilung in Leistungsklassen 2011/12

Liegestütz

Bei der Testaufgabe Liegestütze erreichen die Schüler der 3. Klasse Wiederholungs-

zahlen von 1 bis 25. Die Jungen erzielen durchschnittlich 14,0 und die Mädchen

14,40 Liegestütze. In der 4. Klasse liegen die Werte zwischen 4 und 27, wobei die

Jungen durchschnittlich 16,6 und die Mädchen 15,9 Wiederholungen schaffen.

Wie man auf der nachfolgenden Abbildung (Abb. 20) erkennen kann, sind sowohl

Drittklässler als auch Viertklässler deutlich besser als der bundesweite Durchschnitt

(siehe blaue Linie). 86 % der Viertklässler sind „überdurchschnittlich“ oder besser

(n=367). Hier würde man im Normalfall 40 % erwarten. Bei den Drittklässlern liegt

diese Quote bei 71,7 %.

Abb. 20: Verteilung in Leistungsklassen Liegestütz 2011/12

52,6

22,4 18,2

4,8 1,9

28,8

21,8

30,4

11,5 7,5

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weitüberdurchschn.

Klasse 3 Klasse 4

in %

8,4 12,6

7,3

25,8

45,9

3,7 5,2 5,2 13,6

72,4

0

10

20

30

40

50

60

70

80

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weitüberdurchn.

Klasse 3

Klasse 4

in %

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Seitliches Hin- und Herspringen:

Bei der Testaufgabe Seitliches Hin- und Herspringen erzielen die Trierer SuS sehr

gute Ergebnisse. Die Wiederholungsraten bewegen sich in Klasse 3 zwischen 7 und

48,5 Sprüngen. Durchschnittlich werden 30,9 Sprünge absolviert (m=29,9; w=31,8).

Die SuS der 4. Klasse schaffen durchschnittlich vier Sprünge mehr als die SuS der

Klasse 3. Die Jungen aus Klasse 4 erzielen im Durchschnitt 34,7 Sprünge, die Mäd-

chen machen durchschnittlich 35,5 Sprünge.

Im Vergleich zu der Normstichprobe (siehe Abb. 21) schneiden die Triekis-Kinder

der 3. und der 4. Klasse wesentlich besser ab. Die Hälfte aller Viertklässler erzielt ein

„weit überdurchschnittliches“ Ergebnis. In der Normstichprobe sind es ja nur 20 %,

die „weit überdurchschnittlich“ (siehe blaue Linie) abschneiden. Lediglich 11,7 %

der Kinder der Trierer 4.-Klässler erzielen ein „weit unterdurchschnittliches“ Ergeb-

nis. Bei den Drittklässlern sind es 28,5 %, die in die Leistungsklasse „weit überdurch-

schnittlich“ fallen, 23,3 % der Kinder werden bei der Testaufgabe Seitliches Hin- und

Herspringen „weit unterdurchschnittlich“ eingestuft.

Abb. 21: Verteilung in Leistungsklassen Seitliches Hin- und Herspringen 2011/12

Balancieren rückwärts:

Die Summe aller sechs Versuche liegt bei der Klasse 3 zwischen 6 und 48 Schritten.

Durchschnittlich werden 34,1 Schritte realisiert. Die Jungen erreichen 32,42 Schrit-

te, die Mädchen machen im Durchschnitt 35,71 Schritte. 10,2 % der Jungen und 3,7

% der Mädchen können maximal 1 Schritt auf dem 3 cm breiten Balken balancieren.

In Klasse 4 erzielen die Schüler Werte zwischen 8 bis 48, der Durchschnitt beträgt

36,94 Schritte (m: 35,42; w: 38,40). 7,2 % der männlichen sowie 4,1 % der

23,3

14 17,4 16,8

28,5

11,7 11,9 12,2 13,8

50,4

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weitüberdurchschn.

Klasse 3

Klasse 4in %

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weiblichen Viertklässler sind nicht in der Lage, mehr als ein Schritt auf dem 3 cm

schmalen Balken zurückzulegen.

In Bezug auf die aktuellen Normwerte (siehe Abb. 22) fallen die Ergebnisse der SuS

der 3. und 4. Klasse besser aus. Insbesondere in Klasse 4 erkennt man deutliche

Unterschiede. 34,9 % der Viertklässler erreichen ein „weit überdurchschnittliches“

Ergebnis (3. Klasse: 22,5%). Demgegenüber stehen 13,6 %, die in die Prozentränge

80-100 (3. Klasse: 19,8%) fallen. Die 3. Klasse liegt ebenfalls über dem Bundesdurch-

schnitt (siehe blaue Linie). 48,2 %, d.h. knapp die Hälfte der 3. Klasse, ist „über-

durchschnittlich“ oder besser.

Abb. 22: Verteilung in Leistungsklassen Balancieren rückwärts 2011/12

Rumpfbeuge

In der 3. Klasse werden Werte von -22 bis 19 Zentimeter registriert. Bei der Rumpf-

beuge liegt der Durchschnittswert bei -0,7 Zentimeter. Die Mädchen sind bewegli-

cher als die Jungen. Sie erreichten durchschnittlich 1,2 Zentimeter unter dem Fuß-

sohlenniveau. Die Jungen schafften durchschnittlich -2,5 Zentimeter und bleiben

somit über dem Fußsohlenniveau. 59,2 % der Jungen erreichen nicht das Fußsoh-

lenniveau, bei den Mädchen sind es lediglich 40,2 %, die einen negativen Wert bei

der Rumpfbeuge haben.

In Klasse 4 liegt der Minimalwert bei -24 Zentimeter und der Höchstwert bei 23 Zen-

timeter. Die Mädchen in Klassenstufe 4 sind beweglicher als die Jungen und durch-

schnittlich 1,6 Zentimeter weiter nach unten. Die Jungen schneiden mit einem

Durchschnittswert von -1,7 Zentimeter deutlich schlechter ab. In Klasse 4 erreicht

die Hälfte aller Jungen (50,3 %) nicht das Fußsohlenniveau, bei den Mädchen sind es

38,1 %.

19,8

13,1

18,9

25,7 22,5

13,6 9,6

13,8

28,1

34,9

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weit überdurchn.

Klasse 3Klasse 4

in %

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39

Die Trierer SuS schneiden schlechter ab als die bundesweite Normstichprobe. 30 %

der Viertklässler sowie 29,4 % der Drittklässler werden „weit unterdurchschnittlich“

eingestuft. Im Gegensatz hierzu schafften 12,8 % der Drittklässler ein „weit über-

durchschnittliches“ Ergebnis. Bei den Viertklässlern liegt der Anteil der Kinder, wel-

che die höchste Leistungsklasse erreichen, bei 17,1 %. Die Verteilung in die Leis-

tungsklassen ist nachfolgend (Abb. 23) dargestellt.

6-Min-Lauf:

Die zurückgelegte Strecke beim 6-Min-Lauf bewegt sich in Klasse 3 zwischen 270

und 1300 Meter. Durchschnittlich werden 956 Meter (m: 948 m; w: 928 m) zurück-

gelegt. In der 4. Klasse werden Werte von 437 bis 1368 Meter gemessen. Im Ver-

gleich zu der 3. Klasse, legt die 4. Klasse durchschnittlich 23 m (Mittelwert=979m)

mehr zurück. Auch in Klasse 4 erzielen die Jungen im Vergleich zu den Mädchen die

besseren Ergebnisse. Die Jungen kommen durchschnittlich auf 1010 Meter, die

Mädchen erreichen 949 Meter. Betrachtet man diese Leistungen im Vergleich zu

den zur Normstichprobe (siehe Abb. 24), so liegt die Klasse 3 leicht darunter und die

Klasse 4 liegt ungefähr gleich auf. Die Verteilung in Leistungsklassen ist nachfolgend

dargestellt.

30

21,6 17,4 18,1

12,8

29,4

17,1 21,7

14,7 17,1

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weit überd.

3. Klasse

4. Klasse

in %

Abb. 23: Verteilung in Leistungsklassen Rumpfbeuge 2011/12 Abb. 23: Verteilung in Leistungsklassen Rumpfbeuge

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40

Abb. 24: Verteilung in Leistungsklassen 6-Min-Lauf 2011/12

Gesamtergebnis:

Bei der Berechnung Gesamtwert Z-Werte aller acht Testaufgaben addiert und durch

acht geteilt. Das schlechteste Gesamtergebnis liegt bei 72,75 Z-Wert-Punkten. Das

beste Ergebnis sind 117,75 Z-Wert-Punkte pro Testaufgabe. Der Mittelwert insge-

samt liegt bei 99,66 Z-Wert-Punkten. Die 3. Klasse erreicht durchschnittlich 97,83 Z-

Wert-Punkte, wobei die Jungen 97,58 und die Mädchen 98,08 Z-Wert-Punkte erzie-

len. Die 4. Klasse kommt im Mittel auf 101,69 Z-Wert-Punkte pro Testaufgabe. In

Klasse 4 schneiden die Jungen mit 102,05 Z-Wert-Punkten besser als die Mädchen

(Z-Wert-Summe: 101,37) ab.

Betrachtet man die Drittklässler bezüglich der Leistungsklassen des Gesamtwertes,

so erreichen 14,3 % ein „weit unterdurchschnittliches“ Gesamtergebnis, 29,0 % er-

reichen ein „unterdurchschnittliches“ Ergebnis und 25,4 % ein „durchschnittliches“

Ergebnis. Des Weiteren erzielen 19,5 % der SuS ein „überdurchschnittliches“ Ergeb-

nis, lediglich 2,7 % der SuS erreichen ein „weit überdurchschnittliches“ Ergebnis. Ein

Junge der Grundschule Heiligkreuz erreicht 111,36 Z-Wert-Punkte. Diese Leistung

wurde lediglich von einem Mädchen aus der Grundschule Olewig übertrumpft. Die-

se Schülerin erzielt insgesamt 111,75 Z-Wert-Punkte.

In Klassenstufe 4 werden bessere Ergebnisse als in Klassenstufe 3 erzielt. Eine Schü-

lerin der Grundschule Tarforst erzielt mit 117,75 das beste Gesamtergebnis. Eine

Schülerin der Ausonius-Grundschule schneidet mit 79,7 Z-Wert-Punkten pro Test-

aufgabe am schlechtesten ab. Insgesamt sind 39,7 % der SuS aus Klasse 4 „über-

durchschnittlich“ oder besser. Lediglich 5,8% erreichen, bezüglich des Gesamtwer-

23,3 21,6 19,5 20,5 15,1

19,7 19,9 21,3 20,1 19

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weitüberdurchschn.

Klasse 3

Klasse 4in

%

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41

tes, „weit unterdurchschnittliche“ Ergebnisse. Folgende Abbildung (Abb. 25) zeigt

die Verteilung nach Leistungsklassen in der 4. Klasse:

Abb. 25: Verteilung in Leistungsklassen Gesamtergebnis 2011/12

7.3.2 Längsschnitt 2008-2012

20m-Sprint

Bei der Testaufgabe 20m-Sprint verbessern sich die Jungen sowie die Mädchen im

Zeitverlauf signifikant. In der nachfolgenden Abbildung (Abb. 26) erkennt man, dass

die Zeiten der Jungen in allen vier Untersuchungsjahren ca. ein Zehntel besser sind,

als die Zeiten der Mädchen. Die Jungen laufen in Klasse 1 durchschnittlich 4,97 Se-

kunden (SD=0,44). Sie verbessern sich in 2. Klasse auf 4,49 (SD=0,48) Sekunden, in

Klasse 3 auf 4,32 (SD=0,36) Sekunden und in Klasse 4 auf 4,16 (SD=0,37) Sekunden.

Die Mädchen laufen in Klasse 1 5,07 (SD=0,36) Sekunden, verbessern ihre Zeit in

Klasse 2 auf 4,58 (SD=0,34) Sekunden, in Klasse 3 auf 4,41 (SD=0,26) Sekunden und

in Klasse 4 auf 4,22 (SD=0,28) Sekunden. Zwischen den Geschlechtern gibt es keine

signifikanten Unterschiede.

Abb. 26: Verlauf 20m-Sprint 2008-12

5,8

17,5 24,1

32,2

7,5

0

10

20

30

40

50

weit unterd. unterdurchschn. durchschn. überdurchschn. weitüberdurchschn.

Klasse 4

in %

4,97 4,49 4,32 4,16

5,07 4,58 4,41 4,22

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

7,00

8,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

in

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Standweitsprung

Bei der Testaufgabe Standweitsprung sind signifikante Leistungssteigerungen im

Untersuchungsverlauf, sowohl bei Jungen als auch Mädchen, zu beobachten. Die

Jungen erzielen an allen vier Testzeitpunkten die größeren Weiten. Die Werte un-

terscheiden sich in Klasse 3 maximal (5,34 cm). Es sind keine wesentlichen Unter-

schiede bezüglich der Geschlechter auszumachen.

Die Jungen springen in der 1. Klasse durchschnittlich 112,38 Zentimeter (SD=18,44)

weit und steigern ihre Weiten kontinuierlich. In Klasse 2 werden durchschnittlich

119,43 Zentimeter und in Klasse 3 130,98 Zentimeter erreicht. In der 4. Klasse wird

eine durchschnittliche Weite von 136,94 (SD=17,17) realisiert.

Bei den Mädchen ist ein ähnlicher Entwicklungsverlauf (siehe Abb. 27) zu sehen. In

Klasse 1 springen die Mädchen im Mittel 108,58 (SD=15,21) Zentimeter, verbessern

sich in der 2. Klasse auf 117,29 Zentimeter (SD=15,89), in Klasse 3 auf 125,64 Zenti-

meter (SD=13,60) und in Klasse 4 auf 132,57 Zentimeter.

Abb. 27: Verlauf Standweitsprung 2008-12

Seitliches Hin- und Herspringen:

Bei der Testaufgabe Seitliches Hin- und Herspringen verbessern sich die Wiederho-

lungsraten fortlaufend. Die Steigerungsraten sind signifikant. Die Mädchen schnei-

den in allen Testjahren besser ab als die Jungen (siehe Abb. 28). Die Mädchen sind

zu den Testzeitpunkten ca. eine Wiederholung bzw. ein Sprung besser als die Jun-

gen. Die Unterschiede sind jedoch nicht wesentlich (F=4,14; df=1; p=.04).

112,38 119,43

130,98 136,94

108,58 117,29 125,64

132,57

0,00

20,00

40,00

60,00

80,00

100,00

120,00

140,00

160,00

180,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

in c

m

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43

Die Jungen steigern ihre Wiederholungsrate von 17,39 (SD=4,73) in Klasse 1 auf

21,92 (SD=6,19) in Klasse 2. In Klasse 3 schaffen sie 29,02 (SD=7,20) Wiederholun-

gen und in Klasse 4 35,03 Wiederholungen. Die Mädchen verbessern ihre Widerho-

lungszahl in Klasse 1 von 18,65 (SD=5,27) auf 23,41 (SD=5,75) in Klasse 2. In Klasse 3

erreichen die Mädchen 30,85 (SD=6,38) Sprünge und in Klasse 4 36,00 (SD=7,25)

Sprünge.

Abb. 28: Verlauf Seitliches Hin- und Herspringen 2008-12

Sit-ups:

Bei der Testaufgabe Sit-ups liegen die Leistungskurven der Jungen und Mädchen

eng beisammen (siehe Abb. 29). In der 1. Klasse schaffen die Mädchen im Vergleich

zu den Jungen mehr Wiederholungen. Von Klasse 2 bis 4 sind die Jungen besser. Es

liegen keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Geschlechts vor. Die

Steigerungsraten im Zeitverlauf sind sowohl bei den Jungen als auch bei den

Mädchen signifikant.

Die Jungen erreichen in der 1. Klasse einen Durchschnittswert von 12,35 (SD=5,61)

Wiederholungen. In der 2. Klasse liegt der Durchschnittswert bei 16,54 (SD=6,05), in

der 3. Klasse bei 19,42 (SD=6,55) Wiederholungen und in der 4. Klasse bei 21,66

(SD=5,98) Wiederholungen. Die Mädchen absolvieren in der 1. Klasse 13,24

(SD=4,82) Sit-ups, in der 2. Klasse 16,08 (SD=5,15), in der 3. Klasse 18,00 (SD=4,84)

17,39

21,93

29,02

35,03

18,65

23,41

30,85

36,00

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

30,00

35,00

40,00

45,00

50,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

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44

und in der 4. Klasse schaffen sie 20,51 (SD=5,19) Wiederholungen.

Abb. 29: Verlauf Sit-ups 2008-12

Liegestütz:

Jungen wie Mädchen verbessern sich im Projektverlauf signifikant. Wesentliche Un-

terschiede in Bezug auf das Geschlecht sind nicht zu erkennen (siehe Abb. 30). Die

Mädchen schaffen im 1. Schuljahr durchschnittlich eine halbe Wiederholung mehr

als die Jungen. In den darauffolgenden Schuljahren sind die Werte fast gleichauf.

Die Jungen absolvieren in Klasse 1 durchschnittlich 9,46 (SD=3,25) Wiederholungen,

in Klasse 2 12,35 (SD=3,74), in Klasse 3 14,68 (SD=3,80) und in Klasse 4 16,79

(SD=3,93) Wiederholungen (siehe Abb. 29). Die Mädchen machen die Bewegungs-

aufgabe in Klasse 1 im Durchschnitt 10,04 (SD=3,44) Mal, verbessern ihre Wieder-

holungsrate in Klasse 2 auf 12,26 (SD=3,68), in Klasse 3 auf 14,58 (SD=2,96) und in

Klasse 4 auf 16,48 (SD=3,17) Mal.

Abb. 30: Verlauf Liegestütz 2008-12

12,35

16,54

19,42 21,66

13,24

16,08 18,00 20,51

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

30,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

9,46

12,35

14,68 16,79

10,04

12,26

14,58 16,48

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

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45

Balancieren rückwärts:

Beim Balancieren rückwärts legen die Mädchen in allen vier Schuljahren durch-

schnittlich mehr Schritte auf den drei Balancierbalken zurück als die Jungen (siehe

Abb. 31). Im 2. Schuljahr sind die Mädchen durchschnittlich um ca. vier Schritte bes-

ser als die Jungen. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Untersuchungsver-

lauf sind allerdings nicht signifikant (F=5,097; df=1; p=.025). Im Gegensatz hierzu

können die Steigerungsraten bei beiden Geschlechtern als statistisch relevant ein-

gestuft werden. Die Jungen legen im 1. Schuljahr im Durchschnitt 24,01(SD=8,73)

Schritte auf den Balancierbalken zurück. Im 2. Schuljahr steigt die Anzahl der Schrit-

te auf 26,95 (SD=9,29), im 3. Schuljahr auf 31,83 (SD=10,57) Schritte und im 4.

Schuljahr auf 36,67 (SD=9,16) Schritte. Bei den Mädchen beträgt die Summe aller

Schritte in der 1. Klasse durchschnittlich 24,59 (SD=8,73). In Klasse 2 erreichen die

Mädchen durchschnittlich 30,90 (SD=8,82) Schritte, in Klasse 3 34,07 (SD=9,89)

Schritte und in Klasse 4 38,27 (SD=7,89) Schritte.

Abb. 30: Verlauf Balancieren rückwärts 2008-12

Rumpfbeuge:

Bei der Testaufgabe Rumpfbeuge erzielen die Mädchen in allen Untersuchungsjah-

ren die besseren Ergebnisse als die Jungen. Die geschlechtsspezifischen Unterschie-

de sind signifikant (F=22,58; df=1; p=.00). Der Verlauf der Kurven ist ähnlich. In Klas-

se 2 verschlechtert sich bei beiden Geschlechtern das Ergebnis im Vergleich zu Klas-

se 1, in Klasse 3 sind wieder Leistungssteigerungen zu verzeichnen, bevor die

24,01

26,95

31,83

36,67

24,59

30,90 34,07

38,27

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

30,00

35,00

40,00

45,00

50,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

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46

durchschnittliche Beweglichkeit sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen in

Klasse 4 wieder zurückgeht.

Die Mädchen schaffen es im Durchschnitt in allen vier Untersuchungszeiträumen

unter das Fußsohlenniveau, die Jungen bleiben darüber. Die Jungen erreichen in

Klasse 1 durchschnittlich -0,1 (SD=5,82) Zentimeter, in Klasse 2 -2,28 (SD=6,25), in

Klasse 3 -0,6 (SD=6,44) und in Klasse 4 -2,35 (SD=7,43) Zentimeter. Die Mädchen

erzielen bei der Überprüfung der Beweglichkeit in Klasse 1 im Mittel 2,05 (SD=5,97)

Zentimeter, in Klasse 2 schaffen sie 1,63 (SD=6,21), in Klasse 3 2,67 (SD=6,66) und in

Klasse 4 2,19 (SD=7,23) Zentimeter (siehe Abb. 31).

Abb. 31: Verlauf Rumpfbeuge 2008-12

6-Min-Lauf:

Die Jungen erreichen beim 6-Min-Lauf in allen vier Untersuchungszeiträumen

durchschnittlich eine größere Gesamtstrecke als die Mädchen (siehe Abb. 32). Der

Unterschied zwischen den Geschlechtern ist signifikant (F=17,81; df=1; p=.00). Die

Leistungssteigerungen im Untersuchungsverlauf sind bei Jungen und bei Mädchen

statistisch relevant.

Bei den Mädchen fällt auf, dass sie im 2. Schuljahr weniger Meter als im 1. Schuljahr

zurücklegen. Die Jungen können ihre Leistung kontinuierlich steigern. Die Jungen

legen in Klasse 1 durchschnittlich 921,85 Meter (SD=98,68) zurück, steigern die Ge-

samtstrecke in Klasse 2 auf 945,87 (SD=113,60) und in Klasse 3 auf 994,64 Meter

(SD=82,76). In Klasse 4 legen die Jungen eine durchschnittliche Gesamtstrecke von

1021,33 Meter (SD=151,39) zurück. Die Mädchen laufen in Klasse 1 durchschnittlich

900,94 Meter (SD=75,51). In Klasse 2 verschlechtern sich die Mädchen im

-0,10 -2,28 -0,60 -2,35

2,05 1,63 2,67 2,19

-15,00

-10,00

-5,00

0,00

5,00

10,00

15,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

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Durchschnitt auf 891,24 (SD=97,37) Meter. In Klasse 3 beträgt die durchschnittliche

Gesamtstrecke 946,13 Meter (SD=82,76) und in Klasse 4 958,59 (SD=108,37) Meter

(siehe Abb. 32).

Abb. 32: Verlauf 6-Min-Lauf 2008-12

Gesamtergebnis:

Die Mädchen schneiden hinsichtlich des Gesamtergebnisses, der an dieser Stelle als

Orientierungswert herangezogen wird, besser ab als die Jungen. In den ersten drei

Schuljahren steigen die Z-Werte kontinuierlich an. Die Mädchen erzielen im Ver-

gleich zu den Jungen ein besseres Ergebnisse. Im 4. Schuljahr gleichen sich die Kur-

ven wieder an und die Mädchen sind noch 0,36 Z-Wert-Punkte besser als die Jun-

gen.

Die Z-Wert-Summe der Mädchen beträgt im ersten Jahr 102,29 (siehe Abb. 33). Die

Summe der Z-Werte steigt in Klasse 2 auf 104,20 in Klasse 3 auf 105,76 und fällt in

Klasse 4 auf 102,29 Z-Wert-Punkte ab. Bei den Jungen fällt die Summe der Z-Werte

von 101,93 in Klasse 1 auf 101,64 in Klasse 2 und auf 103,83 Z-Wert-Punkte in Klas-

se 3. In Klasse 4 werden 101,93 Z-Wert-Punkte erreicht. Über 102,5 Z-Wert-Punkten

ist das Gesamtergebnis „überdurchschnittlich“.

921,85 945,87 994,64 1021,33

900,94 891,24 946,13 958,59

0,00

500,00

1000,00

1500,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

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48

4,77 4,54 4,28

4,87 4,63 4,38

0,00

2,00

4,00

6,00

8,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

JungenMädchen

MW

in s

Abb. 33: Verlauf Gesamtergebnis 2008-12

7.3.3 Längsschnitt 2009-2012

In die nachfolgende Auswertung werden alle SuS einbezogen, die im Jahr 2009 in

Klasse 1 an den motorischen Tests teilnahmen und in den beiden darauffolgenden

Schuljahren ebenfalls mitmachten. Insgesamt beinhaltet der Längsschnitt 2009-

2012 315 SuS (m=150; w=165).

20m-Sprint:

Bei der Testaufgabe 20m-Sprint sind sowohl

bei den Jungen als auch bei den Mädchen

signifikante Unterschiede im Untersuchungs-

verlauf zu erkennen (Jungen: F=154,27; df=2;

p=.00; Mädchen: F=178,27).

Die Jungen erzielten zu allen drei

Untersuchungszeitpunkten bessere Ergebnisse als die Mädchen (siehe Abb. 34). Die

Jungen steigern ihre Sprintleistung in der 2. Klasse auf durchschnittlich 4,54

(SD=0,36) Sekunden und in der 3. Klasse auf 4,28 (SD=0,37) Sekunden. Die Mädchen

verbessern ihre durchschnittliche Zeit in Klasse 2 auf 4,63 (SD=0,35) Sekunden und

im darauffolgenden Schuljahr auf 4,38 Sekunden (SD=0,36). Zwischen den Ge-

schlechtern liegen keine signifikanten Unterschiede vor (F=6,75; df=1; p=.01).

101,93 101,64 103,83 101,93

102,29 104,20 105,76

102,29

60,00

70,00

80,00

90,00

100,00

110,00

120,00

130,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

Abb. 34: Verlauf 20m-Sprint 2009-12

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112,29 123,39 131,67

107,61 118,75 126,77

0,00

20,00

40,00

60,00

80,00

100,00

120,00

140,00

160,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

in c

m

18,04

24,44

30,69 18,50

25,86

32,04

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

30,00

35,00

40,00

45,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

Standweitsprung:

Bei der Testaufgabe Standweitsprung wur-

den bei den Jungen, wie auch bei den

Mädchen signifikante Unterschiede im Un-

tersuchungsverlauf festgestellt (Jungen:

F=108,88; df=1; p=.00; Mädchen: 105,42;

df=2; p=.00).

Die Jungen) schneiden in allen drei Schul-

jahren besser ab als die Mädchen (siehe Abb. 35). Die Jungen erreichen im 1. Schul-

jahr im Durchschnitt eine Sprungweite von 112,29 Zentimeter (SD=18,08), steigern

das Ergebnis auf durchschnittlich 123,39 (SD=21,17) Zentimeter und erreichen im 3.

Schuljahr eine Weite von 131,67 (SD=22,54) Zentimeter. Auch die Mädchen können

ihre Leistungen kontinuierlich verbessern.

Im 1. Schuljahr gelingt den Mädchen eine durchschnittliche Sprungweite von 107,68

(SD=17,76) Zentimeter, im 2. Schuljahr verbessern sie sich auf 118,75 (SD=17,39)

Zentimeter und im 3. Schuljahr auf 126,77 (SD=20,81) Zentimeter. Die Unterschiede

zwischen den Geschlechtern sind nicht signifikant (F=5,88; df=1; p=.016).

Seitliches Hin- und Herspringen:

Bei der Testaufgabe Seitliches Hin- und

Herspringen sind die sowohl bei den

Jungen als auch bei den Mädchen signi-

fikante Steigerungsraten im Zeitverlauf

zu erkennen (Jungen: F=293,88; df=2;

p=.00; Mädchen: F=400,96; df=2; p=.00).

Die Mädchen schneiden zu allen Untersuchungszeitpunkten besser ab als die Jun-

gen (siehe Abb. 36). Die Jungen steigern die Wiederholungszahl der Sprünge im 2.

Schuljahr auf durchschnittlich 24,44 (SD=6,21) und im darauffolgenden Schuljahr

auf 30,69 (SD=7,38) Wiederholungen (siehe Abb. 37). Die Mädchen steigern die

Wiederholungsrate in Klasse 2 auf durchschnittlich 25,86 (SD=5,93) und in Klasse 3

Abb. 36: Verlauf Seitl. Hin- und Herspringen 2009-12

Abb. 35: Verlauf Standweitsprung 2009-12

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50

13,22

17,12 18,56

13,73

16,35 17,74

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

25,00

30,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

8,84

12,34

14,50

9,28

12,42

14,60

0,00

5,00

10,00

15,00

20,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

JungenMädchen

MW

auf 32,04 Wiederholungen. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind nicht

statistisch relevant.

Sit-ups:

Die Leistungssteigerungen in den

einzelnen Schuljahren sind sowohl

bei den Jungen als auch bei den

Mädchen signifikant (siehe Abb. 37).

Die Mädchen schaffen zum 1. Messzeitpunkt durchschnittlich mehr Sit-ups als die

Jungen. In Klasse 2 und 3 sind die Jungen besser als die Mädchen (siehe Abb. 38).

Die Jungen absolvieren in Klasse 1 durchschnittlich 13,22 (SD=6,09) Sit-ups, steigern

sich in Klasse 2 auf 17,12 (SD=6,14) Wiederholungen und erreichen in Klasse 3 18,56

(SD=5,37) Wiederholungen. Bei den Mädchen werden in der 1. Klasse durchschnitt-

lich 13,73 (SD=5,68) Sit-ups gezählt. Die durchschnittliche Wiederholungszahl stei-

gert sich in der 2. Klasse auf 16,35 (SD=4,89) und in 3. Klasse auf 17,74 (SD=5,18)

Wiederholungen. Die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen sind unwesent-

lich.

Liegestütz:

Die Steigerungsraten in den einzelnen Klas-

senstufen sind bei den Jungen als auch bei

den Mädchen signifikant (Jungen:

F=141,68; df=2; p=.00; Mädchen: F=132,54;

df=2; p=.00).

Die Mädchen sind im Mittel in allen drei Schuljahren geringfügig besser als die

Jungen (siehe Abb. 39). Die Jungen erreichen in Klasse 1 durchschnittlich 8,84

(SD=3,52) Liegestütz, verbessern sich in Klasse 2 auf 12,34 (SD=3,22) und absolvie-

ren in Klasse 3 14,50 (SD=3,85) Liegestütz. Die Mädchen steigern ihre Wiederho-

lungsrate von durchschnittlich 9,28 (SD=3,67) auf 12,42 (SD=3,48) in Klasse 2 und

Abb. 38: Verlauf Liegestütz 2009-12

Abb. 37: Verlauf Sit-ups 2009-12

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51

18,42

25,93 33,28

23,14

28,99 35,77

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

JungenMädchen

MW

-1,11 -1,51 -2,25

1,18 2,20

1,64

-10,00

-8,00

-6,00

-4,00

-2,00

0,00

2,00

4,00

6,00

8,00

10,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

JungenMädchen

MW

in c

m

auf 14,60 (SD=3,37) in Klasse 3. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind nicht

signifikant (siehe Abb. 38).

Balancieren rückwärts:

Die Steigerung der Gesamtsumme der

Schritte bei der Testaufgabe Balancieren

rückwärts ist im Untersuchungsverlauf sig-

nifikant (Jungen: F=177,39; df=2; p=.00;

Mädchen: F=143,18; df=2; p=.00).

Bei der Testaufgabe Balancieren rückwärtsschaffen die Mädchen in allen drei Klas-

sen durchschnittlich mehr Schritte als die Jungen (siehe Abb. 39). Die Jungen absol-

vieren in Klasse 1 im Mittel 18,42 (SD=8,68) Schritte auf den Balancierbalken, in

Klasse 2 erreichen sie 25,93 (SD=9,68) Schritte und in Klasse 3 33,28 (SD=8,75)

Schritte. Die Mädchen verbessern sich von durchschnittlich 23,14 (SD=9,00) Schritte

auf 28,99 (SD=9,45) Schritte und erreichen in Klasse 3 mit 35,77 (SD=8,73) die

höchste Schrittzahl. Beim Balancieren rückwärts liegen signifikante Unterschiede

zwischen den Geschlechtern vor.

Rumpfbeuge:

Bei der Testaufgabe Rumpfbeuge schnei-

den die Mädchen zu allen Messzeitpunkten

durchschnittlich besser ab als die Jungen.

Die Leistungen der Jungen verschlechtern

sich von durchschnittlich -1,11 Zentimeter

(SD=5,60) in Klasse 1 auf -1,51 (SD=6,26)

Zentimeter in Klasse 2 und auf -2,25 Zenti-

meter (SD=7,15) in Klasse 3.

Die Mädchen erreichen in Klasse 1 1,18 Zentimeter (siehe Abb. 40), verbessern ihre

Leistung in Klasse 2 auf 2,20 (SD=6,85) Zentimeter. In Klasse 3 verschlechtern sich

die Werte auf durchschnittlich 1,64 (SD=7,36) Zentimeter. Die geschlechtsspezifi-

schen Unterschiede sind signifikant.

Abb. 39: Verlauf Balancieren rückwärts 2009-12

Abb. 40: Verlauf Rumpfbeuge 2009-12

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891,10 951,49 1000,80

840,64 903,26 936,72

0,00

200,00

400,00

600,00

800,00

1000,00

1200,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

in m

6-Min-Lauf:

Die Laufleistungen der SuS in den drei

Schuljahren verbessern sich bei beiden

Geschlechtern signifikant (Jungen:

F=65,231; df=2; p=.00; Mädchen: F=52,13;

df=2; p=.00). Beim 6-Min-Lauf schneiden

die Jungen besser ab als die Mädchen.

Die Jungen verbessern ihre Laufleistung

von durchschnittlich 891 (SD=106,47)

Meter auf 951,49 (SD=96,92) Meter und in der 3. Klasse auf 1000,80 (SD= 141,01)

Meter (siehe Abb. 42). Bei den Mädchen steigt die zurückgelegte Strecke von

durchschnittlich 840,64 (SD=110,46) Meter auf 903,26 (SD=87,13) Meter und in

Klasse 3 auf 936,72 (SD=126,70) Meter an. Die Unterschiede in der Laufleistung von

Jungen und Mädchen sind signifikant.

Z-Wert gesamt:

Um den Z-Wert gesamt zu erhalten, werden die Z-Werte der acht Testaufgaben

addiert und durch acht dividiert. Betrachtet man den Z-Wert gesamt fällt auf, dass

der Gesamtwert bei den Jungen und bei den Mädchen im 2. Schuljahr im Vergleich

zum 1. Schuljahr ansteigt und in Klasse 3 wieder abfällt (siehe Abb. 42). Die Mäd-

chen erzielen die besseren Gesamtergebnisse. Die Mädchen steigern ihre Gesamt-

leistung von 101,58 Z-Wert-Punkten in Klasse 1 auf 104,47 in Klasse 2. In Klasse 3

fällt der Z-Wert-Gesamt auf 98,54 Z-Wert-Punkte. Die Jungen steigern ihr Ergebnis

von 100,41 Z-Wert-Punkte in Klasse 1 auf 102,77 in Klasse 2. In Klasse 3 sinkt der

durchschnittliche Z-Wert gesamt auf 98,65 Z-Wert-Punkte. In Klasse 2 erzielen so-

wohl die Jungen als auch die Mädchen im Mittel mehr als 102,5 Z-Wert-Punkte und

erreichen somit ein „überdurchschnittliches“ Gesamtergebnis.

Abb. 41: Verlauf 6-Min-Lauf 2009-12

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Abb. 42: Verlauf Gesamtergebnis 09-12

100,41 102,77

98,65

101,58

104,47

98,54

60,00

70,00

80,00

90,00

100,00

110,00

120,00

130,00

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse

Jungen

Mädchen

MW

Im Schuljahr 2011/2012 schneiden die Mädchen besser ab als die Jungen. Be-

trachtet man die Klassenstufen, so erreicht die 4. Klasse bessere Ergebnisse als

die 3. Klasse. Bei den Testaufgaben Seitliches Hin- und Herspringen, Balancieren

rückwärts und Liegestütz schneiden beide Klassen besser als der Bundesdurch-

schnitt ab. Die Testaufgaben Standweitsprung und 20m-Sprint wurden, insbe-

sondere bei der 3. Klasse als Schwächen identifiziert.

Im Längsschnitt 2008-2012 sowie im Längsschnitt 2009-2012 erreichen die Mäd-

chen die besseren Ergebnisse als die Jungen. Die geschlechtsspezifischen Unter-

schiede von 2009-2012 sind geringer als die geschlechtsspezifischen Unter-

schiede von 2008-2012. Die Leistungssteigerungen sind sowohl bei Jungen als

auch Mädchen bei allen Testaufgaben, außer bei der Rumpfbeuge signifikant.

Die Testaufgaben seitliches Hin- und Herspringen sowie Liegestütz gehören ein-

deutig zu den Stärken von beiden Jahrgängen.

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7.4 Zusatzfragestellungen

In der Zusatzfragestellung wird der Zusammenhang zwischen Sportengagment und

motorischer Leistungsfähigkeit genauer betrachtet. Es wird untersucht, ob Sport

bzw. sportliche Aktivität im Rahmen der Vereinszugehörigkeit positive Effekte Sport

auf die motorische Leistungsfähigkeit hat. In einem weiteren Schritt wird herausge-

arbeitet, inwiefern die Teilnahme an Wettkämpfen hinsichtlich der motorischen

Leistungsfähigkeit einen Einfluss hat. Für beide Fragestellungen werden t-Tests für

unabhängige Stichproben für die acht Testaufgaben berechnet. Als Basis für die mo-

torische Leistungsfähigkeit werden die Z-Werte herangezogen. Folgende Tabelle

(Tab. 11) gibt einen Überblick über die motorischen Leistungen der Sportvereins-

mitglieder sowie der Nicht-Sportvereinsangehörigen im Schuljahr 2008/2009. Ne-

ben der Anzahl der Teilnehmer sind die Mittelwerte ( x ) sowie die Standardabwei-

chungen (SD) dargestellt.

Tab. 7: Testleistungen Vereinsmitglieder und Nicht-Vereinsmitglieder

Vereinsmitglieder Nicht-Mitglieder t-test Diff.

(Z-Werte) Testitems N x SD N x SD t p

20m-Sprint 260 96,83 8,62 350 93,82 9,05 4,14 ,000 3,01

Bal. rw 260 102,82 9,50 351 100,21 9,25 3,41 ,001 2,61

SHH 260 105,68 11,21 352 102,61 11,17 3,36 ,001 3,07

Sit-ups 260 96,55 7,34 350 95,05 7,84 2,38 ,017 1,50

Standweit 260 101,75 9,92 352 98,52 9,99 3,96 ,000 3,23

Liegestütz 260 103,88 9,59 351 100,83 10,20 3,74 ,000 3,05

Rumpfbeuge 260 101,97 10,18 351 101,89 9,56 0,1 ,924 0,08

6-Min-Lauf 260 106,71 8,18 351 104,75 8,07 2,95 ,003 1,96

Die SuS, die einem Sportverein angehören, schneiden bei allen Testaufgaben besser

ab als die Kinder, die nicht im Sportverein sind. Bei den Testaufgaben 20m-Sprint,

Balancieren rückwärts, Seitliches Hin- und Herspringen, Standweitsprung, Liegestütz

sowie 6-Min-Lauf liegen signifikante Unterschiede vor. Bei der Testaufgabe Stand-

weitsprung (Differenz: 3,23) sind die Unterschiede bezüglich der Z-Werte am größ-

ten. Es folgen Seitliches Hin- und Herspringen (Differenz Z-Werte: 3,07) und Liege-

stütz (3,05) (Differenz Z-Werte: 3,05) Für die genannten Testaufgaben kann die

Nullhypothese widerlegt werden. Bei den Testaufgaben Rumpfbeuge und Sit-ups

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55

sind die Unterschiede nicht signifikant. Dementsprechend wird die Null-Hypothese

bestätigt.

In einem weiteren Schritt wird festgestellt, ob Die Kinder, die regelmäßig an Wett-

kämpfen teilnehmen besser abschneiden als Kinder ohne regelmäßige Wettkampf-

teilnahme (siehe Tab. 12). Ja, diese Annahme trifft zu. Die Kinder mit Wettkampf-

teilnahme schneiden in allen Testaufgaben besser ab als Kinder ohne Wettkampf-

teilnahme. Beim seitlichen Hin- und Herspringen wurde der größte Unterschiedsbe-

trag (Differenz: 4,15 Z-Wert-Punkte) festgestellt. Danach kommen die Testaufgaben

Liegestütz (Differenz 3,88 Z-Wert-Punkte) und Balancieren rückwärts (Differenz:

3,46 Z-Wert-Punkte). Bei den Testaufgaben seitliches Hin- und Herspringen, Liege-

stütz, Standweitsprung und Balancieren rückwärts sind die Unterschiede zwischen

den Vergleichsgruppen signifikant. Bei den genannten Testaufgaben kann die Null-

Hypothese widerlegt werden. Bei den Testaufgaben 20m-Sprint, Sit-ups, Rumpf-

beuge und 6-Min-Lauf sind keine statistisch relevanten Unterschiede zu erkennen.

Somit wird für diese Testaufgaben die Null-Hypothese angenommen.

Tab. 8: Testleistungen Wettkampfteilnehmer und Nicht-Wettkampfteilnehmer

Wettkampfteilnahme keine Wettkämpfe t-test Diff.

(Z-Werte) Testitems N x SD N x SD t p

20m-Sprint 103 96,17 8,85 507 94,88 9,01 1,32 ,186 1,26

Bal. rw 103 104,19 9,29 508 100,73 9,37 3,42 ,001 3,46

SHH 103 107,37 11,30 509 103,22 11,16 3,44 ,001 4,15

Sit-ups 103 97,00 7,12 507 95,42 7,74 1,91 ,057 1,58

Standweit 103 102,62 9,77 509 99,34 10,06 3,03 ,003 3,28

Liegestütz 103 105,36 10,08 508 101,47 10,08 3,61 ,000 3,88

Rumpfbeuge 103 103,70 9,90 508 101,56 9,90 2,02 ,044 2,14

6-Min-Lauf 103 106,56 7,78 508 105,39 7,78 1,33 ,183 1,18

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56

8. Zusammenfassung der Ergebnisse

8.1 Anthropometrische Daten

Die Auswertung des Body-Mass-Index zeigt, dass im Schuljahr 2011/2012 16,8 %

der SuS übergewichtig sind. Davon leiden 6,4% unter Adipositas. Vergleicht man die

vorliegenden Wert mit den Dritt- und Viertklässlern der MoMo-Studie, so ist der

Anteil an Übergewichtigen (16,8 %) im Vergleich zu MoMo (MoMo: 14,5 %) erhöht.

Der Anteil der adipösen Kinder (6,4 %) ist etwa gleich (MoMo: 6,0). Auch im Ver-

gleich zur KiGGs sind die Werte der Trierer Kinder etwas erhöht. Bei der KiGSS-

Studie (n=4131) wurden bei den 7- bis 10-jährigen Kinder 15,0 % als übergewichtig

eingestuft. 6,4 % der Kinder waren adipös (vgl. Kurth & Schaffrath Rosario, 2007).

Betrachtet man die Gewichtsklassen getrennt nach Geschlecht, so sind 18,1 % der

Jungen und 15,5 % der Mädchen aus Trier übergewichtig. 7,7 % der Jungen und 5,1

% der Mädchen leiden unter Adipositas.

In den Untersuchungsjahren 2008-2012 steigt der durchschnittliche BMI bei den

Jungen in den vier Untersuchungsjahren durchschnittlich von 15,88 auf 17,91 an,

bei den Mädchen ist ein Anstieg von 15,52 auf 17,91 zu erkennen. In Klasse 1 sind

11,4 % der Kinder übergewichtig sowie 5,5 % adipös In Klasse 2 erhöht sich der An-

teil übergewichtigen Kinder auf 14,2 %. 5,9 % der Kinder leiden unter Adipositas. In

Klasse 3 und 4 sind jeweils 14,2 % der Kinder übergewichtig und 6,3 % der Kinder

werden als adipös eingestuft.

Im darauffolgenden Jahrgang (2009-2012) steigert sich der durchschnittlich bei den

Jungen von 16,33 auf 17,10. Bei den Mädchen erhöht sich der BMI von 15,92 auf

17,02. Der Anteil der übergewichtigen Kinder steigt in den Untersuchungsjahren

leicht an. Der Anteil der Kinder, die unter Adipositas leiden, geht dabei leicht zu-

rück. In Klasse 4 sind 14,1 % der Kinder übergewichtig sowie 4,6 % der Kinder adi-

pös.

Das Taille-zu-Höhe-Verhältnis verändert sich lediglich marginal. Im Querschnitt so-

wie im Längsschnitt bewegt sich der WHR zwischen 0,85 und 0,9. Der Anteil der

Kinder, die über dem Grenzwert von 0,5 sind, beträgt im Schuljahr 2011/2012 13,0

% (Jungen) und 12,2% (Mädchen). Die Anzahl der SuS, die den kritischen Wert von

0,5 übersteigen, ist bei TrieKis (2011/2012) im Vergleich zur Studie Mc Carthy &

Ashwell (2006) erhöht. Im Vergleich zur FoSS-Studie liegen die Werte von

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2011/2012 gleich auf. Im Längsschnitt werden bei den Trierer Kindern höhere Wer-

te berechnet.

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8.2 Körperlich-sportliche Aktivität

Der Fragebogen zur körperlich-sportlichen Aktivität wurde für das Schuljahr

2008/2009 ausgewertet. Bei der Häufigkeit des Sportunterrichtes pro Woche, stellt

sich heraus, dass die Trierer Kinder im Durchschnitt 3,17 Mal pro Woche Sportun-

terricht haben. 60 % der Kinder haben 2 Mal Sportunterricht pro Woche, 13,6% ha-

ben 3 Mal Sportunterricht und 7,5 % haben 5 Mal Sportunterricht in der Woche. Im

Vergleich zur MoMo-Studie, wird den Kindern der 1. Klasse in Trier häufiger Sport-

unterricht pro Woche erteilt.

Weiterhin geben 59,1 % der Trierer SuS, dass sie im Sportunterricht etwas schwit-

zen, 23,4 % der SuS kommt ohne Schwitzen aus und 15,3 % der SuS schwitzt viel.

Die Jungen strengen sich im Vergleich zu den Mädchen mehr an. Bezüglich der Teil-

nahme an einer Sport-AG, nutzen 7,2 % der SuS in 2008/2009 das zusätzliche Ange-

bot. Die Jungen im Alter von sechs Jahren sind prozentual am meisten in Sport-AGs

vertreten.

Im Schuljahr 2008/2009 waren 42,4 % der Trierer SuS im Sportverein, wobei die

Jungen (48,5%) im Vergleich zu den Mädchen (36,3%) mehr am Vereinsleben parti-

zipieren. Im Vergleich zur MoMo-Studie gibt es in der 1. Klasse weniger aktive Ver-

einsmitglieder.

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8.3 Motorische Leistungsfähigkeit

Anhand der Motorik-Daten können im Schuljahr 2011/2012 Stärken und Schwächen

ausgemacht werden. Die Testaufgaben Liegestütz, Seitliches Hin- und Herspringen

sowie das Balancieren rückwärts sind definitiv Stärken der TrieKis-Kinder. Sowohl

die Dritt- als auch Viertklässler schneiden im Vergleich zur Normstichprobe besser

ab.

Bei der Testaufgabe Liegestütz erreichen 72,4% (Bundesdurchschnitt: 20%) der

Viertklässler die Leistungsklasse „weit überdurchschnittlich“. Bei dem jüngeren

Jahrgang gehören 45,9 % der SuS der höchsten Leistungsklasse an. Die Viertklässler

erzielen bei dieser Testaufgabe, wie auch bei anderen Items, jeweils die besseren

Ergebnisse.

Bei den Testaufgaben Standweitsprung und Rumpfbeuge schneiden die Trierer SuS

schlechter ab als der bundesweite Durchschnitt. Bei der Testaufgabe Rumpfbeuge

fallen die Ergebnisse der 3. und 4. Klassen in Bezug auf die Normwerte gleicherma-

ßen schlecht aus. 30 % der SuS in Klasse 3 und 29,4 % der SuS in Klasse 4 erreichen

„weit unterdurchschnittliche“ Leistungen. Im Bundesdurchschnitt sind es lediglich

20 %, die in die unterste Leistungsklasse fallen.

Beim 6-Min-Lauf liegen die Viertklässler im Vergleich zur Normstichprobe gleich auf.

Die Drittklässler schneiden etwas schlechter ab. Beim 20m-Sprint schneiden die

Drittklässler deutlich schlechter ab als die Viertklässler. Bei den Drittklässlern erzie-

len lediglich 8,5 % der SuS ein „weit überdurchschnittliches“ Ergebnis. Demgegen-

über stehen 35,4 %, die „weit unterdurchschnittlich“ abschneiden. Die Viertklässler

fallen im Vergleich zur Normstichprobe nur leicht ab.

Hinsichtlich des Gesamtergebnisses im Schuljahr 2011/2012 erreicht die 3. Klasse

durchschnittlich 98,08 Z-Wert-Punkte wobei die Jungen schlechter sind (97,58) als

die Mädchen (98,08). Die 4. Klasse schafft es im Mittel auf 101,69 Z-Wert-Punkte. In

Klasse 4 schneiden die Jungen mit 102,05 Z-Wert-Punkten besser ab als die Mäd-

chen (Z-Wert-Summe: 101,37).

Im Untersuchungsverlauf 2008-2012 kristallisieren sich die Testaufgaben Liegestütz,

Seitliches Hin- und Herspringen als Stärken heraus. Dort schneiden die Trierer Kin-

der „überdurchschnittlich“ ab. Bei den Sit-ups erreicht die Gesamtstichprobe „un-

terdurchschnittliche“ Ergebnisse, wobei diese Ergebnisse nicht zu hoch eingeschätzt

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werden dürfen weil die Beurteilung der Testaufgabe Sit-ups noch nach den alten

Normwerten vorgenommen wurde. Beim 20m-Sprint, Rumpfbeuge, Balancieren

rückwärts, 6-Minuten-Lauf sowie Standweitsprung werden „durchschnittliche“ Er-

gebnisse erzielt. Auffällig ist, dass die Mädchen bezüglich der Z-Werte bei allen

Testaufgaben die besseren Ergebnisse erzielen als die Jungen. Weiterhin sind bei

allen Testaufgaben, außer bei der Rumpfbeuge, signifikante Leistungssteigerungen

im Untersuchungsverlauf festzustellen.

Sowohl die Jungen als auch die Mädchen verbessern ihre Zeiten beim 20m-Sprint

kontinuierlich. Die Jungen laufen durchschnittlich etwa eine Zehntel schneller als

die Mädchen. Auch bei der Testaufgabe Standweitsprung steigen die Sprungweiten

jährlich an. Die Jungen springen weiter als die Mädchen. Die Abstände liegen durch-

schnittlich zwischen 2,1 und 5,3 Zentimeter. Bei der Testaufgabe Seitliches Hin- und

Herspringen sind die Mädchen besser. Die Mädchen schaffen durchschnittlich 1-2

Sprünge mehr als die Jungen. Bei der Testaufgabe Sit-ups erzielen die Mädchen in

Klasse 1 überaschenderweise in etwa eine Wiederholung mehr. Ab dem 2. Schuljahr

erreichen die Jungen durchschnittlich höhere Wiederholungszahlen (0,5-1,5 Wie-

derholungen mehr).

Bei der Testaufgabe Liegestütz absolvieren Jungen und Mädchen fast die identische

Wiederholungszahl. Bei dem Balancieren rückwärts sind, wie erwartet die Mädchen

besser. Sie legen im Durchschnitt bis zu vier Schritte mehr als die Jungen zurück. Bei

der Rumpfbeuge-Aufgabe beugen die Mädchen ihren Oberkörper weiter nach un-

ten als die Jungen. Der Abstand der Geschlechter ist in Klasse 4 maximal und be-

trägt ca. 4,5 cm. Beim 6-Min-Lauf legen die Jungen, wie erwartet, eine größere Stre-

cke als die Mädchen zurück. In Klasse 4 ist der Abstand mit rund 63 Metern am

größten.

Hinsichtlich des Gesamtergebnisses schneiden die Mädchen besser ab als die Jun-

gen. Der Z-Wert gesamt steigt bei beiden Geschlechtern von Klasse 1 bis Klasse 3

an, in Klasse 4 ist ein Abfall der Gesamtwertes, insbesondere bei den Mädchen, zu

erkennen.

Beim jüngeren Jahrgang, welcher von 2009 bis 2012 an der Studie teilnahm, sind

ähnliche Tendenzen wie beim älteren Jahrgang zu erkennen. Bei den Testaufgaben

Liegestütz und Seitliches Hin- Und Herspringen schneiden die SuS „überdurch-

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61

schnittlich“ ab. Bei der Testaufgabe Sit-ups werden „unterdurchschnittliche“ Ergeb-

nisse erzielt. Bei den anderen Testaufgaben sind die Leistungen „durchschnittlich“.

Insgesamt sind die Leistungen Im Geschlechtervergleich ausgeglichener als beim

älteren Jahrgang (2008-2012). Bei den Testaufgaben 20m-Sprint, Standweitsprung,

Sit-ups und 6-Minuten-Lauf sind die Jungen besser als die Mädchen. Bei der Test-

aufgabe zur Überprüfung der aeroben Ausdauerfähigkeit (6-Min-Lauf) sind die ge-

schlechtsspezifischen Unterschiede signifikant. Bei den Sit-ups sind die Mädchen in

Klasse 1 bezüglich der Wiederholungszahl besser als die Jungen. Ab Klasse 2 über-

treffen die Jungen die Mädchen. Beim Balancieren rückwärts, seitlichen Hin- und

Herspringen und Rumpfbeuge schneiden die Mädchen besser ab. Die geschlechts-

spezifischen Unterschiede bei den Testaufgaben Balancieren rückwärts und Rumpf-

beuge sind statistisch relevant. Bei der Testaufgabe Liegestütz liegen beide Ge-

schlechter gleich auf.

Hinsichtlich des Z-Wertes gesamt ist der Abstand zwischen Jungen und Mädchen

nicht so deutlich wie bei dem älteren Jahrgang. In Klasse 1 und 2 erreichen die

Mädchen das bessere Gesamtergebnis. In Klasse 1 beträgt der Abstand durch-

schnittlich ein Z-Wert-Punkt, in Klasse 2 sind es knapp zwei Z-Wert-Punkte. In Klasse

3 sind die Jungen etwas besser als die Mädchen und erreichen 98,65 Z-Wert-Punkte

(Mädchen: 98,54 Z-Wert-Punkte).

Die erste Zusatzfragestellung beschäftigte sich mit der motorischen Leistungsfähig-

keit von Sportvereinsmitglieder und Nicht-Sportvereinsmitglieder. Die Sportver-

einsmitglieder schneiden in allen Testaufgaben besser ab. Bei den Testaufgaben

20m-Sprint, Balancieren rückwärts, Seitliches Hin- und Herspringen, Standweit-

sprung, Liegestütz sowie 6-Min-Lauf liegen signifikante Unterschiede zwischen

Sportvereinsmitgliedern und Nicht-Sportvereinsmitgliedern vor. In einem weiteren

Schritt wurde untersucht, ob die Kinder, die regelmäßig an Wettkämpfen teilneh-

men bessere Ergebnisse erzielen als die Kinder ohne regelmäßige Wettkampfteil-

nahme. Dabei kam heraus, dass die Kinder mit regelmäßiger Wettkampfteilnahme

in allen acht Testaufgaben besser als die Kinder ohne regelmäßige Wettkampfteil-

nahme abschneiden.

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9. TrieKis – Wie geht es weiter?

Durch TrieKis war es möglich, die körperlich-sportliche Aktivität und die motorische

Leistungsfähigkeit von Trierer Grundschulkindern zu erfassen und zu beurteilen und

den tatsächlichen Handlungsbedarf hinsichtlich Sportfördermaßnahmen einzu-

schätzen. Ergebnis war, dass die Trierer SuS bei der körperlich-sportlichen Aktivität

auf Basis der vorliegenden Daten bezüglich Vereinsmitgliedschaft unter dem bun-

desweiten Durschnitt liegen. Hinsichtlich des Sportunterrichtes und der Teilnahme

an Sport-AGs befinden sich die Werte über dem Bundesdurchschnitt. Bei der Über-

prüfung der anthropometrischen Daten wurden bezüglich des BMI vor allem durch-

schnittliche Werte registriert. Bei dem „Taille-zu-Höhe-Verhältnis“ sind die Werte

des Längsschnittes erhöht. Die Ergebnisse von 2011/2012 sind ähnlich wie bei der

FoSS-Vergleichsstudie. Bei der motorischen Leistungsfähigkeit schneiden die Trierer

SuS etwas besser ab als der Bundesdurchschnitt. Die Testaufgaben seitliches Hin-

und Herspringen und Liegestütz sind eindeutige Stärken der Trierer Grundschüler.

Betrachtet man die zu Beginn des Projektes formulierten Ziele (siehe Kapitel 2), so

war TrieKis ein voller Erfolg. Durch das Projekt konnten gültige Aussagen für die

Trierer SuS zum aktuellen Stand der körperlichen Fitness, motorischen Leistungsfä-

higkeit und Gesundheit getroffen werden. Weiterhin wurden den Lehrkräften der

kooperierenden Schulen detaillierte Auswertungen (siehe beispielhafte Auswertung

im Anhang) ihrer SuS ausgehändigt. Somit war es möglich, den tatsächlichen Hand-

lungsbedarf entsprechend des Leistungsstandes ermitteln und begründete Empfeh-

lungen auszusprechen. Hieraus resultiert eine erhöhte Chancengleichheit für die

weitere gesunde Entwicklung der Trierer SuS (siehe Kapitel 2).

Außerdem waren die Auswertungen der Testergebnisse für die Lehrkräfte ein Hilfs-

mittel bei der Evaluation des Sportunterrichtes. Die auf Basis der Ergebnisse einge-

leiteten Maßnahmen, konnten von den Lehrkräften auf Wirksamkeit überprüft

werden. Darüber hinaus profitierten die Auszubildenden der Sportakademie von

TrieKis, indem sie die Diagnosekompetenz im Bereich DMT 6-18 (Bös et al., 2009)

erlangten.

Ein wichtiges Ziel muss es sein, die gewonnen Erfahrungen und Erkenntnisse in neue

Kooperationen und Projekte münden zu lassen, die mit der Schaffung von voraus-

setzungsorientierter und nachhaltigen Angeboten einhergehen. Diesbezüglich sind

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bereits hervorragende Strukturbedingungen in Trier vorhanden. Nachfolgend wer-

den neue Projektideen und Vorschläge für die Zukunft gemacht.

Der DMT 6-18 sollte in weiterführenden Projekten wichtiger Bestandteil sein. Es

wäre denkbar, dass in Kooperation mit der ADD eine Schulung für interessierte

Lehrkräfte stattfindet, um den DMT 6-18 an Trierer Grundschulen weiter zu imple-

mentieren. Auch andere Settings wie Kindergarten oder Verein könnten von Wei-

terbildungen in diesem Bereich profitieren. Denkbar wäre auch eine Info-

Veranstaltung für interessierte Eltern, in der das Projekt TrieKis und der DMT 6-18

vorgestellt wird.

Ein neues Projekt, welches auch für Trier interessant sein könnte, nennt sich Sport-

patenprojekt. Hierbei kooperieren Universität oder Sportakademie (Bereich Sport-

wissenschaften), weiterführende Schule und Grundschule.

Das Sportpatenprojekt besteht aus vier verschiedenen Phasen: In Phase 1 findet die

Vernetzung zwischen den genannten Akteuren statt. An der Universität und der

weiterführenden Schule wird jeweils ein Projektseminar „Sportpatenschaften an

Schulen“ angeboten. In Phase 2 führen die Sportstudierenden (PuP I) sowie die älte-

ren SuS (PuP II) mit den Grundschulkindern den DMT 6-18 durch. Zudem werden im

Rahmen des Seminars an der Universität die theoretischen Hintergründe (z.B. Mo-

dell der motorischen Leistungsfähigkeit) genauer betrachtet.

In Phase 3 wählen die PuP II und PuP I gemeinsam mit den Lehrkräften die SuS aus,

die motorische Defizite oder ein noch nicht gefördertes sportliches Talent aufwei-

sen. In einem weiteren Schritt unterstützen die PuP II ihre Patenkinder dabei, ein

geeignetes Bewegungs- bzw. Sportangebot zusammenzustellen und aufzunehmen.

In Phase 4 findet eine wissenschaftliche Aufbereitung und eine Abschlussreflexion

des Projektes statt (vgl. Ghanbari & Tietjens, 2012, S. 7).

In dieser, oder einer modifizierten Form, könnten auch die SuS (PuP II) an weiter-

führenden Schulen die Diagnosekompetenz, eventuell in Zusammenarbeit mit der

Sportakademie, erwerben und die Kinder bei der Auswahl von Bewegungs- oder

Sportangeboten unterstützen.

Hinsichtlich der Auswertungssoftware wird es ebenfalls Neuerungen geben. Diese

Innovationen könnten auch für Trier ertragreich sein. Voraussichtlich 2013 erscheint

eine neue, internetbasierte Auswertungssoftware für den DMT 6-18. Neben erwei-

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terten Auswertefunktionen werden die Testergebnisse automatisch mit Interventi-

onsprogrammen verknüpft. Berücksichtigt werden hierbei die motorischen Fähig-

keiten Kraft, Ausdauer und Koordination. Die Interventionsprogramme basieren auf

den Trainingsprinzipien für die Altersklassen 6-9 Jahre, 10-12 Jahre und 13-18 Jahre.

Eine Trainingsempfehlung wird gemäß folgendem Muster aufgebaut:

1. Testergebnis 2. Trainingsziel 3. Trainingsprinzipien 4. Trainingsweg 5. Trainingseinheit (vgl. Schlenker, 2012)

Durch TrieKis war es möglich, den Erfahrungsschatz im Bereich der gesunden Ent-

wicklung von Kindern und Jugendlichen zu erweitern. Die genannten Ideen sind le-

diglich ein kleiner Ausschnitt, was in Trier zukünftig möglich ist. Durch den Erfolg

des Projektes steigt die Motivation der beteiligten Personen. Neue Projekte und

Kooperationen sollten zukünftig in Trier entstehen, um damit auch weiterhin einen

positiven Beitrag zur körperlichen, motorischen, kognitiven und psychosozialen

Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu leisten.

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Flächendeckendes Screening ....................................................................................... 6

Abb. 2: Beziehungen zwischen körperlicher Aktivität und Gesundheit .................................. 10

Abb. 3: Systematisierung motorischer Fähigkeiten ................................................................ 12

Abb. 4: Gesamtstichprobe nach Schuljahr und Klassenstufe ................................................. 18

Abb. 5: Verteilung in Gewichtsklassen Jungen und Mädchen 2011/12 ................................. 22

Abb. 6: Verlauf BMI 2008-12 .................................................................................................. 23

Abb. 7: Verteilung in Gewichtsklassen 2008-12 ..................................................................... 24

Abb. 8: Verlauf Taille-Hüfte-Verhältnis 2009-12 .................................................................... 24

Abb. 9: Taille-zu-Höhe-Verhältnis 2009-12 ............................................................................ 25

Abb. 10: Verlauf BMI 2009-12 ................................................................................................ 25

Abb. 11: Verlauf Taille-Hüfte-Verhältnis 2009-12 .................................................................. 26

Abb. 12: Tage mit Sportunterricht pro Woche 2008/09 ........................................................ 29

Abb. 13: Anstrengung im Sportunterricht 2008/09 ............................................................... 30

Abb. 14: Teilnahme Sport-AG 2008/09 .................................................................................. 30

Abb. 15: Vereinsmitgliedschaft 2008/09 ................................................................................ 31

Abb. 16: Wettkampfteilnahme 2008/09 ................................................................................ 32

Abb. 17: Verteilung in Leistungsklassen 20m-Sprint 2011/12 ............................................... 34

Abb. 18: Verteilung in Leistungsklassen Standweitsprung 2011/12 ...................................... 35

Abb. 19: Verteilung in Leistungsklassen 2011/12 .................................................................. 36

Abb. 20: Verteilung in Leistungsklassen Liegestütz 2011/12 ................................................. 36

Abb. 21: Verteilung in Leistungsklassen Seitliches Hin- und Herspringen 2011/12 ............... 37

Abb. 22: Verteilung in Leistungsklassen Balancieren rückwärts 2011/12 ............................. 38

Abb. 23: Verteilung in Leistungsklassen Rumpfbeuge ........................................................... 39

Abb. 24: Verteilung in Leistungsklassen 6-Min-Lauf 2011/12................................................ 40

Abb. 25: Verteilung in Leistungsklassen Gesamtergebnis 2011/12 ....................................... 41

Abb. 26: Verlauf 20m-Sprint 2008-12 .................................................................................... 41

Abb. 27: Verlauf Standweitsprung 2008-12 ........................................................................... 42

Abb. 28: Verlauf Seitliches Hin- und Herspringen 2008-12 .................................................... 43

Abb. 29: Verlauf Sit-ups 2008-12 ........................................................................................... 44

Abb. 30: Verlauf Balancieren rückwärts 2008-12 .................................................................. 45

Abb. 31: Verlauf Rumpfbeuge 2008-12 .................................................................................. 46

Abb. 32: Verlauf 6-Min-Lauf 2008-12 .................................................................................... 47

Abb. 33: Verlauf Gesamtergebnis 2008-12 ............................................................................ 48

Abb. 34: Verlauf 20m-Sprint 2009-12 .................................................................................... 48

Abb. 35: Verlauf Standweitsprung 2009-12 ........................................................................... 49

Abb. 36: Verlauf Seitl. Hin- und Herspringen 2009-12 ........................................................... 49

Abb. 37: Verlauf Sit-ups 2009-12 ........................................................................................... 50

Abb. 38: Verlauf Liegestütz 2009-12 ...................................................................................... 50

Abb. 39: Verlauf Balancieren rückwärts 2009-12 .................................................................. 51

Abb. 40: Verlauf Rumpfbeuge 2009-12 .................................................................................. 51

Abb. 41: Verlauf 6-Min-Lauf 2009-12 .................................................................................... 52

Abb. 42: Verlauf Gesamtergebnis 09-12 ................................................................................ 53

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Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Aufgabenklassifikation nach Fähigkeiten und Aufgabenstruktur .............................. 13

Tab. 2: Zusammenhang zwischen Prozentrang, Punktwert und Bewertung ......................... 17

Tab. 3: Altersstruktur der Gesamtstichprobe ......................................................................... 19

Tab. 4: Anzahl der teilnehmenden SuS an den Kooperationsschulen .................................... 20

Tab. 5: Einstufung in Gewichtsklassen 2009-12 ..................................................................... 26

Tab. 6: Mittelwerte, Standardabweichungen und Min- und Max-Werte Sit-ups 2011/12 .... 35

Tab. 7: Testleistungen Vereinsmitglieder und Nicht-Vereinsmitglieder ................................. 54

Tab. 8: Testleistungen Wettkampfteilnehmer und Nicht-Wettkampfteilnehmer .................. 55

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Anhang

TrieKis-Fragebogen aus dem Jahr 2008/2009:

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Beispielhafte Auswertung DMT 6-18 (Eingabeblatt)

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Beispielhafte Auswertung DMT 6-18 (Ergebnisübersicht)

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Beispielhafte Urkunde DMT 6-18

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