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Kitelife 05 | Ausgabe 05-2007 | Dezember/Januar | Deutschland 4,80 | A 4,80 | CH 11,- SFR | Benelux 5,80 | E/I 7,50

Kitelife 5

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5. Ausgabe des kostenlosen Kitemagazin Kitelife

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Kitelife 05 | Ausgabe 05-2007 | Dezember/Januar | Deutschland 4,80 € | A 4,80 € | CH 11,- SFR | Benelux 5,80 € | E/I 7,50 €

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i n h a l t

© Foto: Christoph Maderer Fahrer: Mallory

i n h a l t

lang

blickfang 10

brothers 30

wortwechsel 42

insider 52

local hero 66

flightcheck 76

glidecheck 86

spin the globe/mauritius 94

spin the globe/norwegen 104

kurz

inhalt 06

editorial 08

new to view 16

dr. e. summer 20

augenschlag 22

gut zu wissen 24

event 28

lesershots 62

horizonte 72

technikcheck 90

do it yourself 112

gewinnspiel 120

was macht eigentlich 118

shopempfehlungen 126

impressum 128

ausblick 130

Covershot: Stefan Permien by Christian Böhne

inhalt

© Foto: Stina Teichmann Spot: Surendorf Kitelifes grafische Unterstützung.

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e d i t o r i a l

© Foto: Sebastian Setz Fahrer: Peter Goldbach Spot: Tarifa

Das Jahr 2007, das erste Jahr von Kitelife, neigt sich nun dem Ende zu. An dieser Stelle will ich mal ein paar persönliche Zeilen loswerden, denn es war wohl das verrückteste Jahr, das ich je er-lebt habe. Was für ein Jahr ... Vor genau zwölf Monaten dachte ich noch überhaupt nicht an Kitelife oder ähnliche Projekte. Was hat sich nicht alles verändert. Dabei war Kitelife nur ein Teil davon. Nebenbei liefen die Abschlussprüfungen meines Studiums und die eine oder andere Arbeit an Kiteschule und Shop. Dass es hin und wieder stressig wurde, brauche ich wohl nicht zu sagen. Die größ-te Veränderung, die dieses Jahr mit sich gebracht hat, ist ohne Fra-ge die Geburt meines Sohnes Anfang November. So sitze ich gera-de mit meinem schlafendem Kind auf dem Schoß am Schreibtisch und bemerke, wie sich meine Sicht der Welt verändert. Und ich komme zwangsläufig ins Grübeln, wieso ich mir dieses Jahr eigent-lich so viel Stress gemacht habe. Ich sehe mit der Frage zurück: „Wenn du dieses Jahr noch einmal leben könntest, würdest du al-les wieder genauso machen?“ Ich überlege kurz und komme zum Ergebnis: „Nein, nicht ganz. Das nächste Mal würde ich einiges lo-ckerer sehen und alles mehr genießen ...“

In diesem Sinne: Kommt gut und entspannt über die Feiertage in das neue Jahr.

editorial

e d i t o r i a l

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b l i c k f a n g

© Foto: Ludovic Franco Fahrer: Soufiane Spot: Tarifa

b l i c k f a n g

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b l i c k f a n gb l i c k f a n g

© Foto: tomkoerber.de Fahrer: Volker Arp Spot: Stein

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b l i c k f a n g

© Foto: Oliver Cammann Fahrer: Marco Peter Spot: Ras Sudr

b l i c k f a n g

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n e w t o v i e w n e w t o v i e w

Das neue Club Mistral Center in Dahab ist ab sofort geöffnet, ebenso wie das anliegende, neue

Fünf-Sterne-Hotel Le Meridien. Alle Gäste haben daher die Möglichkeit, an zwei Club Mistral

Centern in Dahab zu surfen. Eine Woche im Hotel Le Meridien inklusive Flug und Halbpension

kannst du schon ab 899 Euro buchen. www.club-mistral.com, +49 (0)881-9096010

Club Mistral Dahab

Der kleine Finn hat das Licht der Welt erblickt … und bei dem Papa ist es nur eine

Frage der Zeit, bis er die Windel gegen die ersten Surfshorts eintauscht. In den kom-

menden Jahren werden wir bestimmt noch viel von ihm hören, denn dass Finn ein

talentiertes Nachwuchstalent mit richtig viel Potenzial ist, zeichnet sich jetzt schon ab.

So wie der die Milch hamstert, ist er in einem Jahr stark genug für seine ersten unhoo-

ked Manöver. Ein reiner Milchhamster halt. Das Terra Oceanis Verlags Team wünscht

Finn, und natürlich der gesamten Familie Goldbach, Gesundheit und Glück im Leben!

Goldbacher Milchhamster

Die Skyriders Kitesurf-Schulen unterrichten seit Neuestem mit Helmen von Headzone,

die ein integriertes Funkgerät besitzen. Durch diese Helme werden ein viel besserer

und intensiverer Kontakt zum Schüler und somit ein noch größerer Lern erfolg bei

der Schulung erreicht. Die Helme haben eine sehr gute Klangqualität und mit einem

Funkgerät können mehrere Schüler gleichzeitig auf verschiedenen Kanälen unterrichtet

werden. Seit Sommer wird der funktionale Kopfschutz in den Skyriders Centern Preá,

Golf de Roses, Mauritius, Ras Sudr und Safaga getestet. Das Feedback war sehr positiv,

sodass die Helme auch in den anderen Skyriders Centern eingesetzt werden. Alle Sky-

riders Center sind nun auch mit dem neusten Material von North Kiteboarding ausge-

stattet. www.club-mistral.com

Skyriders Center

Dieses Jahr kommt Camaro gleich mit zwei Trockenanzü-

gen für den Wassersport, dem C5 und dem C6. Der C6-

Trockensurfer von CAMARO bietet durch das superleichte

und elastische, wasserabweisende Bi-Trilaminatmaterial ma-

ximale Bewegungsfreiheit. Durch den horizontalen Front-

zipp ist ein einfacher Einstieg möglich. Einfach anziehen,

Frontzipp vorne schließen, den verstellbaren Gurt einmal

um den Körper wickeln und kompakt mit einer Steck-

schnalle fi xieren. Der C5-Trockensurfer kombiniert wärmei-

solierendes Neopren mit bequemen, wasserabweisenden

Trilaminatmaterial. Die Hose des C5 ist aus Neopren, wäh-

rend das Oberteil aus dem elastischen Trilaminat gefertigt

ist. Auch hier sorgt ein Frontzipp für einfachstes Einsteigen

in den Anzug. Beide Modelle sind in den Herrengrößen 48

bis 56 erhältlich. Der C6 ist für 499 und der C5 für 449

Euro zu haben. www.camaro.at, +43 (0)6232 4201-0

Camaro C5 & C6

Wer mit dem Kitesport anfangen will (ob auf Schnee, Sand

oder Wasser), der sollte zunächst eine saubere Kitesteue-

rung beherrschen. Kitepionier Peter Lynn bringt nun einen

neuen Trainerkite, der genau dafür geschaffen wurde. Er

eignet sich sowohl als Fun- als auch als Trainerkite. Der

Zweileiner gibt exakte Rückmeldung und lässt seinen Pi-

loten erspüren, wo im Windfenster der Drachen die meiste

Power entwickelt, ohne ihn gleich zu überfordern. Aus-

geliefert wird der wahlweise zwei oder drei Quadratmeter

große Trainer komplett mit Bar, Leinen, Handgelenkleash

und Bag. Kosten wird der Kite 129 Euro in der Zwei-Qua-

dratmeter-Version und 149 Euro mit drei Quadratmetern.

www.peterlynnkiteboarding.com, +49 (0)7641 9687628

Impulse Trainerkite

Das Premiumprodukt von PAT LOVE. Die Besonderheit

dieses High-End-Hüfttrapezes ist nicht nur die 100-pro-

zentige Thermoform, sondern vor allem sein niedriges

Rückenteil, das zu bester Bewegungsfreiheit führt. Ein

besonders hoher Tragekomfort wird durch die gut abge-

polsterten Kanten erreicht. Die perfekte Körperergonomie

und sein Schnellverschluss am Trapezhaken sind weitere

Highlights, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Wei-

terhin besitzt das Trapez alle wichtigen Features wie einen

integrierten, innenliegenden Power Stretch Belt für opti-

male Körperanpassung, verstellbare Rücken-Lendenpolster,

Safe Knife und vieles mehr. www.pat-love.com

Kitetrapez PAT LOVE QUEST

Gin SoftshelljackeDie Kite- und Gleitschirmfi rma Gin bietet neben Fluggerä-

ten auch die dazu passende Kleidung an. Gerade Snow-

kitern wird die neue Softshelljacke gefallen. Sie ist was-

serundurchlässig und trotzdem hoch atmungsaktiv. Die

Membran von Gelantos bietet große Festigkeit, die den

hohen Anforderungen von Sportswear entsprechen. Die

Jacke wirkt wie eine zweite Haut, ist überraschend stra-

pazierfähig und bietet besten Schutz und Bequemlichkeit.

www.gingliders.com, www.aerosport.de

Das JN Tiger ist eines der wenigen Snowboards auf dem

Markt, das speziell auf Snowkiten ausgerichtet ist. 140

und 150 Zentimeter Länge reichen hier für gutes Fahr-

verhalten völlig aus, da das Brett nicht so stark tailliert

ist wie herkömmliche Snowboards. Durch die Breite hat

sogar ein „Duckfoot Rider“ mit Größe 47 ausreichend

Platz auf dem Brett. Darüber hinaus bietet der weite

Kurvenradius dem Fahrer mehr Grip beim Carven auf

hartem Untergrund. Für Freestyler bietet das Board die

Eigenschaft, hervorragend zu „sperren“, wie man es bis-

her nur vom Kiten auf dem Wasser kennt. Der Tiger ist

ein limitiertes, handgemachtes Produkt, in dem wertvolle,

hochqualitative Materialien verarbeitet sind. Das ist auch

gut so, denn Schnee ist eben doch härter als Wasser. Er-

hältlich ist das Board für 395 Euro. www.jn-kites.com

JN Tiger

kitereisen.com bringt zum Jahresende einen brandneuen,

umfangreichen, 160 Seiten starken Jahreskatalog 2008

raus. Wie jedes Jahr haben die Mitarbeiter im Laufe der

letzten Saison fast alle Ziele besucht, um die Informationen

auf den neuesten Stand zu bringen. Auch bei der Suche

nach neuen Spots waren sie erfolgreich und bieten nun

sieben neue Ziele zum Kiten an, darunter auch ein neu-

er Spot im Norden Fuerteventuras. Der Katalog kann ab

sofort bestellt werden. www.kitereisen.com, +49 (0)89

628167-0, [email protected]

kitereisen.com Jahreskatalog 08

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19n e w t o v i e w n e w t o v i e w

Die ultimative Softshelljacke george von Chiemsee gibt

es in schwarz, weiß und defi lade green. Sie ist nicht nur

absolut modisch, sondern auch hochfunktionell – durch

Kapuze, abnehmbarem Schneefang, Taschen mit magne-

tischem Verschlusssystem und Verbindungsschlaufen zur

Befestigung an jeder Chiemsee-Funktionshose. Das beson-

ders angenehm zu tragende und bewegliche Softshell-Ma-

terial macht das Snowkiten zum Genuss. Die Jacke ist zu

einem Preis von 330 Euro erhältlich. www.chiemsee.com

Chiemsee Jacke

Vom 08. bis 10.02.2008 fi ndet zusammen mit der deut-

schen Snowkitemeisterschaft das KWC am Reschensee in

Südtirol statt. Der Event wurde vor vier Jahren von Marco

Peter, einem begeisterten Kiter aus Niederbayern, ins Le-

ben gerufen. Beim „Kite Wildlife Camp“ stehen der Spaß

und das Gemeinschaftsgefühl der Kiter im Vordergrund.

Idee hinter dem Event ist es, Kiter und Hersteller zusam-

menzuführen. So kann jeder Teilnehmer die neuesten Pro-

dukte testen, die seitens der vertretenen Hersteller angebo-

ten werden. Tagsüber ist mit Grillwürstel, Fleisch, Bier und

Glühwein für das leibliche Wohl gesorgt. Abends trifft man

sich erst in einer guten Pizzeria zum Essen, um anschlie-

ßend gemeinsam zu feiern. kwc.philipp-hofmann.org

Kite Wildlife Camp Reschensee

Der Neoprenanzug für den Winter! Das wohl derzeit innova-

tivste Verschlusssystem am Anzug inklusive Haube und Hals-

manschette lässt jeden Winter zu einem gemütlichen Ereignis

werden. Das modulare MUTANT-System deckt einen sehr

großen Temperatur-Einsatzbereich ab und ist perfekt für kalte

Tage auf dem Wasser. Die wärmende FIREWALL im Brust-

und Nierenbereich sowie keine Nähte in den Bewegungszo-

nen sind zusätzlich klasse Features des Anzuges. Ein absolu-

tes MUSS für alle, die auch im Winter ihren Spaß auf dem

Wasser haben wollen. www.oneill.com

O´neil Wind Mutant

Endlich kommen mal wieder Garanten für bestes Entertain-

ment auf den Markt: „Next“ ist ein genialer Mix aus Flatwater-

und Slider-Aktionen in Hatteras/North Carolina und Waveri-

ding in den Wellen vor Maui. Bei „Evolution“ reist du mit den

besten Kitesurfern dieser Welt an die besten Spots! Beide

DVDs und weitere tolle Filme gibt es auf www.insidextrem.

de, hier fi ndest du auch nähere Infos zu den Produktionen.

Bei uns kannst du von einem Titel deiner Wahl eine von ins-

gesamt drei DVDs gewinnen. Beantworte dafür nur die fol-

gende Frage: Was bedeutet unhooked? Schick die Antwort

via Mail mit dem Betreff „Evolution“ oder dem Betreff „Next“

an [email protected]. www.insidextreme.de

Next und Evolution DVD

Mit „Ratchet & Clank: Tools of Destruction“ geben Ratchet

und Clank ihr Debüt auf PLAYSTATION 3. Wer das Duo

aus früheren Abenteuern kennt, der weiß, wofür die beiden

garantieren: Explosive Action mit Schraubschlüssel-Gefech-

ten, jede Menge erfi ndungsreiche Waffen und unverwech-

selbarer „Jump ’n’ Run“-Spaß. Die genialste Waffe ist das

sogenannte „Groovitron“. Diese Discotanzbombe verwandelt

selbst die fi esesten Roboter in willenlose, leichtfüßige Möch-

tegern-Michael-Jacksons – und während sie mit ihren wilden

Tanzschritten beschäftigt sind, lassen sie sich ganz einfach

erledigen. Eine umwerfende Grafi k, ein gelungenes Charak-

terdesign sowie hochwertige Animation und Handlung im

Blockbuster-Format machen aus dem Spiel einen absoluten

Tophit. Wenn du eines der fünf „Ratchet und Clank“-Spiele

samt Discokugel gewinnen möchtest, dann schreib eine Mail

an [email protected] und beantworte folgende Frage:

Wie heißt die coole Waffe, die jeden Gegner zum Tanzen bringt?

www.playstation.com

PS3 Ratchet & Clank

Schon mal nach einem versemmelten Trick auf deinen wert-

vollen Kronjuwelen gelandet? Wenn du dir dabei nicht wehge-

tan hast, hattest du wahrscheinlich die Ball Slapper Shorts an.

Sie hat einen „Crash_Padz“-Einsatz zum Schutz deines Allerhei-

ligsten. Natürlich kann man das „Crash_Padz“ auch herausneh-

men, falls man Eier aus Stahl hat. Das Material besteht wie bei

der Lycra-Shorts aus sehr elastischem, wärmendem und schnell

trocknendem BiPoli-Jersey. www.ion-essentials.com

ION Ball Slapper Shorts

North kommt nun mit einem neuen Kite, dem EVO 08.

Beeindruckende Leichtwindeigenschaften, ein enorm gro-

ßer Einsatzbereich, Fehler verzeihende Flugeigenschaften

und ein homogenes Bar-Gefühl sollen dieses Modell aus-

zeichnen. Die exakte Rückmeldung der Steuerbefehle er-

möglicht hohe, kontrollierte Sprünge und schnelle Turns.

Die innovative „Bridge Profi le Geometrie“ ermöglicht ein

extrem frühes Angleiten bei gezogener Bar, ohne einen

Backstall zu provozieren. Möglich wird dies durch optimale

Anströmung der Zwischenprofi le. Diese sind zwischen den

Struts deutlich schlanker und ermöglichen dadurch einen

ausgeglichenen Spannungsverlauf um die Nase herum, was

den Kite zusätzlich beschleunigt. Die großzügigen Verstär-

kungen lassen den Evo 08 auch extreme Beanspruchungen

unbeschadet überstehen. www.northkites.com

North EVO 08

Der Verband Deutscher Windsurfi ng und Wassersport-

schulen e.V. (VDWS) bietet neuerdings mit dem soge-

nannten Safety Tool eine Rundumversicherung für Wasser-

sportler. Bei einem Jahresbeitrag von 39 Euro erhält man

einen weltweiten Kaskoschutz für Mietmaterial sowie eine

Haftpfl icht- und Unfallversicherung für die Ausübung des

Sports. Das Angebot gilt für Segler, Windsurfer und Kite-

surfer. www.vdws.de, + 49 (0)881 9311-0

VDWS Safety Tool

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d r . e . s u m m e r

Noch Fragen? Alle deine Probleme und Anliegen sowie sämtliche Leserbriefe bear-beitet für uns der Mann für alle Fälle: Dr. Endless Summer. Schreib, was dir auf dem Herzen liegt, an [email protected] und er wird sich um dich kümmern!

Hi. Bei Reise-/Spot-Berichten nervt es mich total, wenn kein Kartenausschnitt dabei ist. Schöne Grüße, Marcus.

Dr. E. Summer: Das nervt dich? Sag doch was. Bisher haben wir das nicht gemacht, weil wir uns damit nur vertun würden. Wir sind froh, wenn wir Deutschland und Italien auseinanderhalten können. Blätter jetzt mal zu „spin the globe“... besser so?

Ich frage mich ja nur, wie manche Leser weiße Ränder, schöne Bilder und eigentlich normal-inhaltliche Textauswahl so eintönig kritisieren können. Sollen die doch wirklich weiterhin bei der Qualität ihrer Bild-Zeitung bleiben. Ich finde die von euch angebotene Mischung der – auch im weiteren Sinne „artverwandten“ – Textbeiträge gerade mit den oft besonders ausgewählten Fotos einfach interessanter. Zum Beispiel der Artikel über Quallen, das ist ja wohl auch eine absolut klasse Idee. Vielleicht sollte aber doch auch mal ein reißerischer Bericht über die Gefährlichkeit von See- und Meerungeheuern auf-genommen werden, damit diejenigen, die sich von solcher Berichtsqualität inspirieren lassen, uns auf dem Wasser mehr Platz lassen. Christoph aus München

Dr. E. Summer: Das freut uns, wenn es dir gefällt. Geschmäcker sind verschieden und es gibt immer welche, die nicht (manche auch nie) zufrieden sind. Ganz ehrlich machen diese artverwandten Texte mit am meisten Spaß, da man sich echt in Sachen vertiefen kann, die einen schon immer mal interessiert haben. Was die Ungeheuerstory angeht: Bitte schick uns gute Fotos vom weißen Hai, Nessie und dem Yeti, dann könnte das eine schöne Geschichte werden!

Hi. Im Bericht über den letzten Worldcup beschreibt ihr „Kitefrisbee“, bei dem einer den Kite mitsamt Bar davonfliegen lässt und der nächste ihn fängt. Ich finde das ein Unding, es sollte hier einfach mehr Wert auf die Safty gelegt werden. Holger aus Wil-helmshaven

Dr. E. Summer: Es heißt Safety. S A F E T Y. Und Trapezhaken, nicht Trapezhacken. Sorry, das wollte ich schon immer mal loswerden.

Ich habe da noch eine Bemerkung zum Test vom Bandit. Ich habe selbst zwar nur ei-nen 13er und kann den Test über einen weiten Bereich nachvollziehen, aber teilweise kommt es mir auch so vor, dass ihr einen anderen Kite geflogen habt. Ich finde den Relaunch im unteren Windbereich nun nicht wirklich sooo toll. Johann, Minden

Dr. E. Summer: Wir haben auch einen anderen Kite getestet. Wir hatten einen Neu-ner. Du musst bedenken, dass sich manche Größen echt unterschiedlich verhalten. Vier Quadratmeter machen wirklich eine Menge aus, das gilt auch für den Bandit.

Euer Heft ist ja echt ganz schön, muss da aber wirklich so viel Werbung drin sein? Das macht doch Tests viel unglaubwürdiger. (Anonym)

Dr. E. Summer: Ohne Frage soll Kitelife ein Heft für den Leser bleiben und keine Werbebroschüre. Man muss aber eines bedenken: Die 21,60 Euro im Jahr decken nicht einmal annähernd die Druck- und Ver-sandkosten. Man muss Werbung nicht unbedingt so negativ sehen. Es ist eine zusätzliche Information über Produkte seitens des Herstellers, die manchmal sogar richtig schön aussieht. Die Firmen und die Werbung ermöglichen es dir, das Heft zu diesem Preis (im Abo sogar inklusive DVD) zu bekommen. Und du kannst dir sicher sein, dass wir hier nicht reich werden und alle nur Porsche fahren (auch wenn wir es alle verdient ha-ben). Wenn du die getesteten Produkte fliegst, wirst du feststellen, dass wir da nichts in den Himmel loben, nur weil jemand viel Werbung schaltet.

Ich finde eure „Local Hero“-Rubrik echt genial. End-lich wird auch mal über ganz normale Leute berichtet. Anke, Frankfurt

Dr. E. Summer: Danke, wir bekommen oft sehr po-sitives Feedback zu dieser Rubrik. Daher setzen wir jetzt noch einen drauf mit unserer Lesergalerie, den Lesershots (nein, nicht Lasershots). So können wir noch mehr „normale Leute“ abdrucken. Hoffe, das sagt dir ebenfalls zu. Und wenn noch jemand Wünsche für Themen hat, immer her damit, vielleicht lässt es sich ja verwirklichen.

doktorendlesssummer

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a u g e n s c h l a g

ein bild & seine geschichteText: Peter Goldbach © Foto: Frank Süß Fahrer: Peter Müller

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Dieses Foto entstand nach einer längeren windlosen Phase. Irgendwann fängt man als Kitejunkie an, sich beim kleinsten Windhauch unter den Kite zu hängen, meist kombiniert mit längeren Lauf- oder Schwimmeinlagen (oder beidem). FlySurfer-Teamrider Peter Müller hat für sich eine Lösung gefunden, auch den kleinsten Windhauch auszunutzen: Kitesna-keboarding. Durch den geringen Widerstand und dadurch, dass man selbst Fahrtwind er-zeugen kann, kommt man auch bei unter fünf Knoten auf erstaunliche Geschwindigkeiten. Und wenn der Wind dann noch auffrischt und man die entsprechenden Voraussetzungen (no brain, no pain) mit sich bringt, geht es los mit den ersten Tricks: Kiteloops.

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g u t z u w i s s e n

howtokaltsurfenText: Peter Goldbach © Foto: Jan-Tjark Schimanski

Jedes Jahr im Frühjahr sagt man es sich aufs Neue: „Das tust du dir nicht noch einmal an. Ich gehe nur noch im Sommer kiten und im Winter fl iege ich weg, wie es viele tun.“ Doch mit der Zeit lernt man, sich einzuschätzen und weiß, dass die Sucht zu groß ist und man sich doch wieder auf vereisten Parkplätzen in den Trockenanzug schmeißen wird. Wenn man sich durch die Bilder wühlt und zurückdenkt, bleiben auch die härtesten und kältesten Sessions einmalige und großartige Erlebnisse. So wie vorletztes Jahr, als wir 70 Kilometer gefahren sind, um neue Prototypen von Boards auf dem vereisten Use-dom zu testen. Diese weite Strecke mussten wir fahren, da unser Homespot zugefroren war. Bei Temperaturen um die null Grad und schräg aufl andigem Wind über Eisschollen zu steigen, um ins Wasser zu kommen, und dann bei diesen extremen Bedingungen zu kiten, ist schon etwas Besonderes. Oft gibt es im Winter ein einmaliges Licht und durch das Eis am Strand und die dick eingepackten Strandspaziergänger eine einmalige Kulis-se. Ohne Frage, Winterkiten hat seinen eigenen Reiz. Doch gibt es einiges zu beachten, denn sonst kann das Erlebnis schnell gefährlich werden. An dieser Stelle stellen wir dir

g u t z u w i s s e n

deswegen einen kleinen Leitfaden zusammen, damit du sicher und mit viel Spaß über den Winter kommst.

Wann immer man seinem Körper ziemlich viel abver-langt, sollte man über dessen Funktionsweise zumin-dest halbwegs Bescheid wissen. Wir berichteten schon in der ersten Ausgabe von Kitelife einmal über das Überleben im kalten Wasser, dennoch wollen wir der Vollständigkeit halber einige Fakten nochmals aufgrei-fen. Der Körper hat einen Blutkreislauf, der im idealen Fall um die 37 Grad Celsius warm ist. Bei sportlicher Betätigung erhöht sich diese Temperatur für den Zeit-raum der Aktivität um etwa ein Grad. Temperaturen darüber treten auf, um Krankheiten zu bekämpfen

(Fieber), und sind dann bei über 42 Grad nicht mehr mit dem Leben vereinbar. Der Körper kann durch-aus auch deutliche Unterkühlungen verkraften, bei 27 Grad wird es allerdings kritisch. Wird diese Marke un-terschritten, ist der Tod so gut wie sicher. Man sollte als Wassersportler außerdem wissen, dass ein Muskel beim Auskühlen schnell einen großen Teil seiner Lei-stungsfähigkeit verliert. Bei kalten Bedingungen ist es logischerweise wichtig, möglichst wenig Kälte an die Umgebung abzugeben. Ein großer Wärmeaustausch beziehungsweise -verlust findet überall da statt, wo es eine große Oberfläche mit wenig Volumen gibt, insbe-sondere, wenn die betroffene Region stark durchblutet ist. Dies ist auch der Grund, weshalb viele Tiere in der

Wüste eher schlank sind und oft riesige Ohren haben, während ihre Artverwandten in den kalten Regionen eher gedrungen sind. Recht gut lässt sich dies bei Füchsen oder Mäusen beobachten. Was den Wärmeaustausch begünstigt, ist der Wind beziehungs-weise der Windchilleffekt. Die empfundene Lufttemperatur ist wesentlich kälter als die tatsächliche, da der Wind die Wärme schnell vom Körper wegtransportiert. Durch den Windchill fühlen sich Temperaturen um den Gefrierpunkt schon bei unter 14 Knoten Windgeschwindigkeit wie minus sechs Grad an.

Wie reagiert der Körper nun auf die Kälte, um nicht in einen kritischen Temperaturbe-reich zu gelangen? Ein bekannter Schutzmechanismus ist die Erzeugung von Wärme durch die Muskeln, das Muskelzittern. Da es das Wichtigste ist, dass die wesentlichen Organe wie Herz, Niere, Lunge und Gehirn immer in einem akzeptablen Bereich bleiben, verengen sich die Blutgefäße der Extremitäten. So gibt es kaum noch einen Blutaustausch zwischen Körperkern und dem Blut in den Extremitäten. Kühlt man sehr stark aus, be-schränkt sich der Körper nur noch auf die Versorgung der wichtigsten Organe. Daher ist es auch fatal, Erfrierende zu schnell zu erwärmen (beispielsweise mit einem heißen Bad) oder ihnen Alkohol zu geben. Beides führt zu einer Erweiterung der Gefäße und bewirkt so, dass das kalte Blut aus den Extremitäten wieder in den Kreislauf kommt. Die Tempe-ratur im Körperkern kann auf diese Weise schnell auf einen tödlichen Wert absinken. Die Beine hochzulegen ist ähnlich fatal. Dieser Schutzmechanismus ist im Übrigen auch dafür verantwortlich, dass einzelne Körperteile (wie zum Beispiel die Zehen) absterben können, ohne dass der Rest des Körpers betroffen ist. Diese sogenannten Erfrierungen sind bei geeigneter Ausrüstung im Wassersport ein eher kleineres Problem. Man sollte jedoch die Session beenden, wenn man seine Zehen nicht mehr spürt.

Wenn alle Schutzmechanismen des Körpers nicht mehr ausreichen, wird es kritisch. Bei un-ter 34 Grad Körpertemperatur verliert man nach und nach das Bewusstsein. Teilweise kommt es zur sogenannten Kälteidiotie: Der Erfrierende empfi ndet plötzlich eine starke Wärme und viele beginnen, sich auszuziehen. Spätestens wenn es so weit ist, sollte schnellstens Hilfe kommen. Der Tod durch Erfrieren ist zwar eher angenehm, aber unnötig.

Nun aber direkt zum Kitesurfen. Auch wenn es in erster Linie nicht so scheint: Die Luft-temperatur ist wesentlich entscheidender als die Wassertemperatur. Man befi ndet sich beim Kiten doch meist außerhalb des Wassers. Jeder empfi ndet Kälte anders, die mei-sten können jedoch bei fünf Grad Lufttemperatur durchaus gute Tage auf dem Wasser haben. Erfahrungsgemäß hört um den Gefrierpunkt der Spaß dann aber wirklich auf. Dann gefriert das Wasser an der Bar fest und Eis sammelt sich auf der Schlaufe. Das ist zwar eine interessante Erfahrung, doch kombiniert mit dem Windchill ist null Grad einfach schweinekalt. Egal ob man nun bei fünf oder bei null Grad kitet, man sollte sich einer Sache bewusst sein: Alle Anzüge, ob halbtrocken oder trocken, haben eines ge-meinsam. Für längere Schwimmeinlagen in kaltem Wasser sind sie nicht wirklich geeig-net. Zieht man sich für die Wassertemperaturen passend warm an, wird es beim Kiten schnell zu warm. Daher ist es im Winter auch so wichtig, riskante Manöver und längere Schwimmeinlagen zu vermeiden. Wenn du aber die wichtigsten Regeln beachtest, kannst du relativ sicher sein.

1. Experts onlyKitesurfen im Winter sollte nur derjenige, der wirklich weiß, was er tut. Man sollte auch in schwierigsten Bedingungen in allen Lagen fähig sein, den Kite zu relaunchen, und alle Techniken beherrschen. Auch wichtig ist eine gute körperliche Verfassung.

2. Nah am Ufer bleibenBeim Kiten im kalten Wasser erhöht sich die Gefahr enorm. Demzufolge muss man um ei-niges vorsichtiger agieren als sonst. Alles, was zu längeren Schwimmeinlagen führen könnte,

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ist zu vermeiden, denn der Körper verliert beim Auskühlen deutlich an Kraft. Ablandige Bedingungen sind tabu. Man sollte sich deutlich näher am Ufer aufhalten als sonst und keine großen Experimente wagen.

3. Rechtzeitig aufhörenSo schön der Wind, der Himmel oder die Welle auch sein mag, man sollte rechtzeitig wissen, wann Schluss ist. Die ersten Anzeichen können Konzentrationsverluste, Hunger, Frieren, Zittern oder kalte Hände sein. Man sollte auch bedenken, dass man sich auch noch umziehen und heimfahren muss.

4. Nicht herumstehenSteht man am Strand, kühlt man schnell aus, gerade wenn man keinen Trockenanzug hat. Am besten geht man aufs Wasser, kitet so lange, bis man genug hat und macht sich dann schleunigst auf den Heimweg. Lange im Wind zu stehen, kann schnell das Ende einer Session bedeuten.

5. Kein AlkoholAlkohol gibt zwar ein warmes Gefühl, sorgt aber dafür, dass der Körper schneller aus-kühlt. Ohnehin ist Alkohol auf dem Wasser keine gute Idee.

6. Passende AusrüstungBei kaltem Wetter ist die Ausrüstung einer der wichtigsten Faktoren, um sicher kiten zu gehen. Daher haben wir einen kleinen Produktguide zusammengestellt.

AnzügeEines ist klar: Warm genug muss der Anzug sein. Denn je weniger Wärme am Rumpf verloren geht, umso mehr Energie bleibt für Kopf, Hände und Füße. Die Dicke wird in Zahlen wie 3/3 oder 5/3 angegeben, wobei die erste Zahl für die Dicke des Neo-prenmaterials am Körper steht und die zweite für die an den Extremitäten. Die dick-ste gängige Größe ist 6/3. Die meisten Anzüge sind halbtrocken, das bedeutet, dass

zu tragen. Eine deutlich bessere Wärmewirkung bieten aber sogenannte Metalites. Die-se einen knappen Millimeter dicken Produkte haben eine titanbeschichtete Oberfläche, die Körperwärme gut reflektiert. Es gibt noch eine einfache Möglichkeit, den Rumpf vor dem Auskühlen zusätzlich zu schützen: eine Prallschutzweste.

Haube und SchuheEine absolutes Muss ist eine Neoprenhaube. Diese Hauben sind mit 15 bis 25 Euro nicht nur günstig, sie sind auch ein perfekter Schutz für den Kopf. Wenn die Haube eng sitzt, aber nicht beengt, wärmt sie so gut, dass sie auch bei leichten Minusgraden voll ausrei-chend ist. Wem das noch nicht warm genug ist, der kann seine Haut zusätzlich noch mit einer Fettcreme, Melkfett oder Ähnlichem eincremen. Dass man nicht ohne Schuhe aus-kommt, ist klar. Erfahrungsgemäß reicht ein normaler, fünf Millimeter dicker Schuh, der gut sitzt, für die meisten Zwecke aus. Wer an den Füßen schnell friert, kann durchaus auch auf dickere Schuhe zurückgreifen, hat allerdings dann Einbußen beim Brettgefühl (die der Betroffene aber mit kalten Füßen genauso hätte).

HandschuheEtwas schwieriger ist der Schutz der Hände. Die Finger haben eine große Oberflä-che bei relativ geringem Volumen. Dünne Handschuhe sind schnell zu kalt und dicke greifen sich schlecht. Es gibt Fäustlinge mit Loch in der Mitte, die den Griff kaum einschränken, aber dafür hauptsächlich vor kaltem Wind schützen. Bei Fingerhand-schuhen ist es wichtig, dass die Finger schon möglichst stark vorgebogen sind. Einen guten Kompromiss bieten Trockenhandschuhe. Sie sind dünn und griffig und trotz-dem warm, da wenig bis gar kein Wasser eindringt, allerdings hat dies auch einen gewissen Preis. Wer sehr auf das Sparen aus ist, für den gibt es noch einen alten Trick mit Küchenhandschuhen. Trägt man die Gummifingerlinge über einem dün-nen Stoffhandschuh und taped ihn wasserdicht an Neo oder Arm fest, ist dies eine günstige und warme, aber etwas umständliche Lösung. Gelangt doch Wasser in den Handschuh, bedeutet das fast automatisch das Ende der Session, denn die Hände kühlen dann extrem schnell aus.

etwas Wasser in den Neo gelangt und sich erwärmt. Wichtig ist, dass die Anzüge eng sitzen und so der Wasseraustausch gering ist. Einige Anzüge haben Ti-tanbeschichtungen, die zusätzlich vor dem Auskühlen schützen. Für kurze Sessions bei etwa fünf Grad Luft-temperatur kann ein guter 4/3er schon reichen, bietet jedoch keinen guten Schutz. Glatthautanzüge haben einen entscheidenden Vorteil bei kaltem Wetter: Der Windchilleffekt ist wesentlich weniger ausgeprägt. Dafür sind kaschierte Anzüge (also diejenigen mit ei-ner Textiloberfläche) wesentlich haltbarer und oft auch flexibler und angenehmer zu tragen. Doch kühlt der Wind den nassen Stoff auf der Oberfläche stark aus. Abhilfe kann hier eine Art Windbreaker oder eine dünne Regenjacke schaffen. Das ist auch allgemein ein gutes Mittel gegen den Windchill. Einige tragen einen Shorty und einen Langarmanzug übereinander. Das ist von der Wärme her durchaus gut, schränkt aber die Beweglichkeit spürbar ein.

TrockenanzügeNeuerdings bieten manche Hersteller nach Vorbild der Trockenanzüge für Segler speziell Trockenanzüge für Kiter an. Der Anzug besteht aus Nylonmaterialien und ist an Armen und Beinen mit Manschetten aus Latex versehen. Unter dem Anzug wird dann normale Klei-dung getragen. Optimal geeignet sind Funktionsbeklei-dung und Fleeceunterzieher, da diese oft die Feuchtig-keit von der Haut nach außen transportieren. Wichtig ist, nicht zu viel unterzuziehen, denn sonst fängt man

schnell an zu schwitzen. Das sollte man vermeiden, da man mit nassgeschwitzter Kleidung sehr schnell zu frieren beginnt. Trockenanzüge haben bei kaltem Wet-ter einige Vorteile. Der erste ist eine hohe Flexibilität mit gutem Tragekomfort. Man fühlt sich fast, als trage man einen Jogginganzug. Dann lässt sich die Wärme des Anzugs über die Kleidung unter dem Anzug va-riieren. Ein großer Vorteil ist, dass die Anzüge locker sind und sich so der Windchilleffekt nicht so stark aus-wirkt. Man kann mit einem Trockenanzug schon auch mal am Strand stehen, ohne zu stark auszukühlen. Ein großer Luxus ist der Anzug beim Umziehen, da man wenigstens halbwegs trocken und das Umziehen so an-genehmer ist. Größter Schwachpunkt der Anzüge sind die Manschetten. Sie sollten des Öfteren mit Manschet-ten- oder Gummipflege behandelt werden, da sie sonst schnell spröde werden und getauscht werden müssen. Tauschmanschetten kosten in etwa 25 Euro für Arme, Beine oder Kopf.

Lycras & CoWer wirklich mal ein Lycra über den Neo gezogen hat, der wird schnell die kühlende Wirkung gemerkt haben. Auch unter dem Neo bringt ein Lycra nicht wirklich viel, es sei denn, es ist auch mit Neopren oder Wärme re-flektierendem Titan ausgestattet. Eine neue Alternative sind Lycras, deren Innenseite wie ein Fleece angeraut sind. Sie transportieren die Feuchtigkeit von der Haut weg und vermitteln so ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Auch unter Trockenanzügen sind diese Shirts gut

g u t z u w i s s e ng u t z u w i s s e n

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kiteloopcontest2007Text: Peter Goldbach © Fotos: Timo Christal

Die Idee ist so einfach, dass man sie eigentlich selbst gehabt haben müsste. Ein Event, der einfach, ungezwungen, unkompliziert und doch spektakulär ist. Ein Wettbewerb, der spektakulären Tricks gewidmet ist... Auch dieses Jahr versammelten sich Anfang Oktober wieder Kitelooper aus den verschiedensten Ecken Deutschlands für ein Wochenende in Kiel, um beim Kiteloopcontest die Titel in den Kategorien „Best Girl Overall“, „Most Po-werful Kiteloop“, „Highest Kiteloop“, „Most Technical Kiteloop“ und „Best Wipeout“ unter sich auszumachen. Die Regeln sind einfach. Jeder hat den ganzen Tag die Möglichkeit, nach Lust und Laune zu zeigen, was er drauf hat. Am Ende einigen sich die Fahrer, wer nun die Trophäe in der jeweiligen Disziplin verdient hat. Startgebühren gibt es beim Ki-teloopcontest nicht. Die Veranstalter Timo Christahl und Ruben Griesbach refi nanzieren ihre Unkosten durch die Sponsoren Slingshot, Airush, Twintail, VW Seefl uth, Free und Kitelife. An sich lief alles perfekt... Bis auf das, was man nicht beeinfl ussen kann. Der er-ste Tag verging gänzlich ohne Wind. Es war nicht daran zu denken, einen Kite zu starten. Auch das gecharterte Motorboot zum Wakeboarden wollte nicht so richtig anspringen. So konnten alle Fahrer ihre Kräfte für die KLC-Party am Abend sparen. Wer es danach am Sonntag noch auf die Beine schaffte, der bekam mit extrem böigem und leichtem Wind nur geringfügig bessere Bedingungen. Eine Wertung auszufahren oder Material für das diesjährige KLC-Video zu bekommen, dafür reichte der Wind leider nicht. Um die Trophäen trotzdem zu verteilen, wurde nun aus einem Kiteloopcontest ein Kiteloop-Vi-deo-Contest. Jeder ist aufgefordert, bis Ende des Jahres seine besten Kiteloops in einem kurzen Video einzuschicken. Die Kategorien bleiben die gleichen. Das Video kann weni-ge Sekunden lang sein, es muss nur der Trick deutlich zu sehen sein, inklusive Absprung und Landung. Der Sieger wird per Onlinevoting bestimmt. Genauere Informationen und das Voting fi ndest du unter www.kiteloopcontest.com. Das fertige KLC-Video, das aus diesem Material geschnitten wird, wird dann auch auf der Kitelife-DVD zu fi nden sein.

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speedflyingFür Kiter und Snowkiter braucht es nicht lange, den

Reiz der Sportart zu erkennen. Speedflying, manch-

mal auch Speedriding genannt, ist die Symbiose aus

Skifahren und Gleitschirmfliegen. Der Fahrer bezie-

hungsweise Pilot gleitet, carvt oder fliegt mit einem

kleinen Gleitschirm über Pisten und Tiefschneehänge

und erobert so Hänge, die bisher unfahrbar waren.

Der Speedflyer bietet ihnen dabei die Gewissheit,

gefahrlos über Steilstufen und Hindernisse hinweg-

segeln zu können, um das Spektakel am nächsten

Hang oder in der nächsten Rinne fortzusetzen. Die

nur zehn bis 14 Quadratmeter großen Schirme er-

reichen dabei atemberaubende Geschwindigkeiten.

b r o t h e r s f r o m d i f f e r e n t m o t h e r s

Text: Felix Schuster & Peter Goldbach

© Foto: Heiko Mandel

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Jede Sportart hat seinen Protagonisten. So wie Robby Naish das Kitesurfen zwar nicht erfunden, aber populär gemacht hat, hat auch Speedfl ying seinen Pionier: Francois Bon. Früher arbeitete Francois als Skilehrer. Das ist allerdings inzwischen schon eine Weile her, denn irgendwann hatte er keine Lust mehr, jeden Winter den lieben langen Tag mit Touristen in der Kälte zu stehen. Klar, Ski fahren war für ihn schon eine gute Sache, vor allem steile Tiefschneeabhänge bei optimalen Bedingungen. Außerdem war und ist er leidenschaftlicher Gleitschirmpilot, Fallschirmspringer und Snowkiter. Ohne Zweifel wünschte sich Francois daher schon seit Langem einen Sport, der ihm ermöglichen wür-de, alles zu verbinden: Fliegen, Surfen und extremes Freeriden. Ein Sport, mit dem er genauso radikale Linien in den Hang ziehen kann wie die verrücktesten Powder-Freaks, mit denen er sich bisher nicht messen konnte.

Genau genommen war das Speedfl ying nicht Francois’ und auch keine ganz neue Idee. Schon in den Achtzigerjahren gab es einzelne Fallschirmspringer, die mit ihren Schirmen Skipisten herunterfuhren. Diesen Sport nannten sie „Skifl iegen“. Als Francois vor drei Jahren schließlich in seinem Hausrevier Les Arcs zum ersten Mal jemanden sah, der mit Skiern und einem alten Fallschirm einen Tiefschneehang runterraste und dabei riesige Sprünge machte, dachte er sich: „Voila! Ca y’est!“ Als Gleitschirm-Testpilot hatte Francois mittlerweile genug Erfahrung gesammelt, um sich einen Schirm nach eigenen Wünschen zu modifi zieren. Kurzerhand schnitt der junge Franzose aus einem alten Gleitschirm-Pro-totypen die Hälfte aller Zellen heraus, um die Fläche zu verringern, und baute einen kür-zeren Leinensatz ein. Der erste richtige Speedfl ying-Schirm.

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© Foto: Christoph Kirch

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„Es ist da, es macht Spaß – also lasst es uns tun!“, kommentiert der 32-Jährige, der in Frankreich bereits zu den Superstars der Szene gehört, die Frage nach dem Sinn des Sports mit einem breiten Lachen. Vergangenen Winter wurde er vom Gleitschirmher-steller Gin angestellt, um einen Speedflyer zu entwickeln, mit dem auch Otto Normal-verbraucher den Sport erlernen kann. Nach rund dreimonatiger Arbeit war der Schirm, der den Namen Nano trägt, serienreif. Gegen Ende der Wintersaison 05/06 gab er in St. Anton am Arlberg den ersten Kunden eine Einweisung ins Speedflying. Francois hat in seiner Gleitschirm-Flugschule in Les Arcs mittlerweile einige Skifahrer eingewiesen – und die Nachfrage nach seinen Kursen ist riesig. Einen perfekten Abschluss dieser Saison fand er mit einem gewagten Ritt: Er raste die 3.000 Höhenmeter des Mont Blanc bis ins Tal nach Chamoix in guten acht Minuten herunter. Das sind im Schnitt über 20 Höhenkilometer pro Stunde.

Was in Videos gefährlich und spektakulär aussieht, kann beim Erlernen auch deutlich harmloser ausgeübt werden. Anfänger üben Speedfl ying auf fl achen Pisten, indem sie mit dem Schirm über dem Kopf zunächst einfache Kurven fahren und kleine Hindernisse als „Sprungbrett“ nutzen. Dabei dient der Speedfl yer, dessen Leistung theoretisch groß genug ist, um vom Berg bis hinunter ins Tal zu fl iegen, als Auftrieb erzeugendes Segel. Während der Lernphase werden Hangneigung, Schräglage und Geschwindigkeit immer weiter gesteigert – bis die Speedfl ying-Novizen auch steilste Hänge befahren können.

Das aktuelle Stadium des Speedfl yings erinnert etwas an die ersten Jahre des Kitesur-fens. Noch ist alles überschaubar, doch während vor ein bis zwei Jahren noch sehr wenige Informationen im Internet zu fi nden waren, nimmt das Angebot enorm schnell zu. Die ersten Medien sind auf die neue Sportart aufmerksam geworden. Die Zahl der Speedfl ying-Schulen wächst gerade rasant. Auch die Jury der internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode (ISPO) war überzeugt von dem Potenzial des Speedfl y-ings. Sie kürten den Speedfl ying-Schirm Hellracer von JN zum innovativsten Sportgerät des Winters 06/07. Noch unklar ist derzeit die rechtliche Zukunft des Sports. In der Schweiz und in Österreich benötigt man noch eine Gleitschirmausbildung für eine legale Ausübung des Sports. In Deutschland wird gerade geklärt, ob die Speedfl ying-Schirme eine spezielle luftsportrechtliche Zulassung benötigen und wie umfangreich eine entspre-chende Ausbildung sein muss.

Die Entwicklung schreitet voran. JN, Gin und Ozone bieten eigene Speedfl ying-Schirme an. Die Kosten für eine Ausrüstung liegen im Bereich um die 1500 bis 2000 Euro. Man sollte auch unbedingt einen speziellen Schirm für den neuen Sport nutzen. Um den Kon-takt zum Boden halten zu können, sind die Schirme extrem schnell getrimmt. Mit geöff-neter Bremse, also quasi voll gedepowert, düst der Fahrer mit bis zu 70 Stundenkilometer durch den Schnee. Zieht er die Bremsleinen herunter, verringert sich die Geschwindigkeit auf etwa die Hälfte, gleichzeitig erhöht sich der Auftrieb. Der Gleitwinkel wächst von 1:1 auf etwa 1:3 – das heißt, dass der Pilot bei drei Meter Flugstrecke nur noch einen Meter Höhe verliert. Dies kann der Fahrer nutzen, um sich auf Hindernissen und Bodenwellen abzudrücken und sanft davonzuschweben – oder zu „speeden“. Denn die Dynamik ei-ner scharfen Kurve lässt sich in eine mehrere hundert Meter lange Schwebephase um-setzen. Während im Gleitschirmsport schlechtes Startverhalten und Turbulenzanfälligkeit leider immer wieder zu Unfällen führen, verhalten sich Speedfl yer auch bei ungünstigen Windbedingungen deutlich kontrollierter und stabiler. Ein durch das Material bedingter Absturz ist daher etwas unwahrscheinlicher, da die Schirme nicht die Leistung von Gleit-schirmen haben müssen und so mit dickeren Kammern ausgestattet werden können.

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Im Gegensatz zum Gleitschirmfliegen sucht der Fahrer beim Speedflying den Bo-denkontakt. Deshalb ist Speedflying eigentlich enger mit dem Skifahren verwandt als mit dem Flugsport. „Obwohl die ganze Steuerung wie bei einem Gleitschirm funktioniert, erlernen Skifahrer den Sport schneller als Leute, die vom Gleitschirm-fl iegen kommen“, beantwortet Francois Bon die Frage danach, welche Zielgruppe für den Sport in Frage kommt. Wenn er recht hat und die Gesetzgeber auf eine aufwändige und kostspielige Ausbildung wie beim Gleitschirmfl iegen verzichten, könnte Speedfl ying eine Entwicklung einschlagen, die der des Kitesports nicht unähnlich ist.

Im Interview: JN-Testpilot Xandi MeschuhXandi Meschuh ist 31 Jahre alt und Speedflyer der ersten Stunde. Der Kärnt-ner ist als professioneller Gleitschirmakrobat in die Entwicklung der Icaro-Gleit-schirme involviert und eben auch Testpilot für JN. Wir sprachen mit ihm über den neuen Wintersport.

Kitelife: Speedfl ying sieht ohne Frage nach Spaß aus. Was ist denn für dich der Kick an dem Sport?Xandi: Es ist diese Mischung aus Tiefschneefahren und Fliegen. Beides macht eine Menge Spaß, aber die Kombination ist einfach unschlagbar. Wenn es dazu noch einen starken Wind hat, wird es noch einmal geiler. Der Speedrider ist en-orm vielseitig einsetzbar. Bei Wind kite ich im Tiefschnee bis zum Gipfelkreuz. Oben fl iege ich über den steilen Felsen und tauche mit einer Steilkurve und leich-tem Rückenwind nach unten zum großen Tiefschneefeld. Mit circa 80 Stunden-kilometern setze ich weich auf und stelle dann den Schirm leicht zum Hang. Die Geschwindigkeit verringert sich. Mit einem radikalen Zug auf der Außenbremse mache ich einen 180er und stehe. Dann kite ich wieder nach oben... Nach zwei Stunden tut mir schon alles weh, weil es sehr anstrengend ist. Aber ich kann dann noch nicht aufhören, weil es so kickt...

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Kitelife: Klingt verlockend. Wie bist du zum Speedflying gekommen? Kommst du vom Snowkiten?Xandi: Ich komme vom Gleitschirmfl iegen. Kiten und Snowkiten habe ich beides schon ausprobiert, aber meine Prioritäten liegen aber beim Akrofl iegen mit dem Gleitschirm. Dazu bin ich als Testpilot stark eingespannt und hatte so nie die Zeit zum Kiten. Das Speedfl ying war für mich eine Liebe auf den ersten Blick. Kurz nachdem ich den ersten Speedfl yer in Frankreich gesehen habe, traf ich mich mit unserem Designer und erzählte ihm davon. Kurze Zeit später bekamen wir den ersten Proto, welcher auf Anhieb funktionierte. Nach einigen Detailveränderungen war der Hellracer fertig und ich war regelmäßig am Gletscher damit unterwegs. Es war eines der ersten Seriengeräte und auf der ISPO gleich beim Brandnew Award erfolgreich.

Kitelife: Der Schirm funktionierte auf Anhieb? Das heißt, die technischen Anfor-derungen an einen Speedriding-Schirm sind wohl nicht so hoch...Xandi: Das ist nicht ganz der Fall. Das erste Modell funktionierte zwar, aber bis zur Serienreife war schon etwas Arbeit dahinter. Die Anforderungen an einen Speedflyer sind alles andere als klein. Vielseitigkeit ist enorm wichtig. Man sollte sowohl im flachen Gelände als auch in ganz steilen Abhängen fahren können, ohne dass man automatisch abhebt. Der Geschwindigkeitsbereich sollte zwischen 30 und 90 Stundenkilometern liegen. Dabei muss das Gerät sehr stabil fliegen, darf bei Böen nicht einklappen und das Handling muss auch noch ausgewogen sein. Wir haben diese Eigenschaften mit speziellen Profilen umgesetzt, welche bei großen Anstellwinkelveränderungen stabil bleiben und ein großes Leistungs-spektrum besitzen.

Kitelife: Dass es fatal werden kann, wenn so ein Fallschirm instabil ist, erscheint lo-gisch. Kann das dennoch vorkommen? Wie gefährlich ist denn Speedfl ying eigentlich?Xandi: Unabsichtliche Klapper sind theoretisch nicht ausgeschlossen, kommen aber bei normalen Bedingungen nicht vor. Das Risiko hängt stark vom Verhalten des Piloten ab. Jeder Sport wird gefährlich, wenn man seine persönlichen Gren-zen überschreitet. Speedfl ying ist etwas für Menschen, die genau wissen, wo die-se Grenzen sind, und nicht zur Selbstüberschätzung neigen. Mit dieser Einstellung kann man an diesem Sport sehr lange Freude haben. Wenn man sich beim Snow-kiten nicht an die Gesetze hält, kann es genauso gefährlich werden. Im fl achen, hindernisfreien Gelände, die Trimmer auf Low-Speed, ist Speedfl ying sogar recht einfach zu erlernen. Es stellen sich schnell Erfolgserlebnisse ein. Gefährlich wird es, wenn man mit zu wenig Praxis vom „Übungsgelände“ ins „Freie“ geht, speziell da, wo es steil ist und es viele Felsen hat.

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Kitelife: Wie sieht es eigentlich mit Wettkämpfen aus. Gibt es schon Contests? Wie lau-fen diese ab?Xandi: Es gab schon Wettkämpfe, doch wie der Sport sind auch die Contests noch in der Entwicklung. Bei den Bewerben trifft sich die Szene, fährt und fl iegt einen ausge-steckten Parcours auf Zeit und auf Style, wobei eine Jury nach gewissen Kriterien Punkte verteilt. Einige Länder haben jedoch bei der ordentlichen Durchführung solcher Events noch mit dem Gesetz zu kämpfen, da es für die Geräte noch keine Zulassung gibt. Somit gibt es die meisten Contests in Frankreich und in der Schweiz. Der Deutsch-Österrei-chische Speedfl ying-Verband (www.speedfl yingverband.com) kümmert sich um diese Pro-bleme und sieht der Speedfl ying-Zukunft sehr positiv entgegen.

Kitelife: Positive Zukunft? Siehst du das auch so? Wird Speedfl ying eher ein Massen-sport oder bleibt es ein kleiner Kreis von Verrückten?Xandi: Ich denke, so klein ist der Kreis der Verrückten gar nicht mehr. In Frankreich ist die Entwicklung am rasantesten. Aber auch in den restlichen Alpenländern entstehen viele Speedfl ying-Schulen. Nicht nur Paragleiter, sondern auch Leute aus vielen anderen Sportarten sind sehr, sehr neugierig auf das Speedriden geworden. Da man allerdings viel Platz und Schnee braucht, werden leicht zugängliche Spots schon bald gefüllt sein. Ein Spot mit zu vielen Piloten kann dann schnell gefährlich werden. Aber die Entwick-lung geht zurzeit sehr steil bergauf und viele unentdeckte Spots gibt es auch noch...

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Alvaro Onieva gehört schon lange zur internationalen

Kiteszene. Schon seit Ende seiner Schulzeit dreht sich

sein Leben ausschließlich ums Kitesurfen. Mit Erfolg,

denn mittlerweile hat er es in die Top 3 der PKRA ge-

schafft. Doch auch hinter den Kulissen spielt Alvaro eine

wichtige Rolle. Wir unterhielten uns mit ihm über seine

Erfolge, sein bisheriges Leben und seine Philosophie.

alvaroonievaText: Peter Goldbach © Fotos: Gavin Butler

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Kitelife: So lange wir uns erinnern können, fährst du bei Contests mit. Dieses Jahr bist du bei der PKRA zum ersten Mal auf dem Treppchen gelandet, herzlichen Glückwunsch. Und nun? Was kommt jetzt?Alvaro: Danke. Ich war bereits bei der ersten PKRA mit dabei. Aaron und ich sind die einzigen, die von Beginn an bis jetzt jedes Jahr mitgefahren sind. Leider habe ich nie einen Stopp gewonnen, aber wenigstens bin ich oft Zweiter geworden. Und beim PKRA Slider Contest in Italien wurde ich Erster. Das Gewinnen ist schon das Beste und ich arbeite sehr hart dafür. Im ersten Jahr bin ich Sechzehnter geworden. Das Jahr darauf war ich Achter, dann Siebter, danach Sechster, letztes Jahr Vierter und dieses Jahr habe ich mit vielen Punkten den dritten Platz geschafft. Bis jetzt habe ich mich je-des Jahr um mindestens einen Platz verbessert. Wenn das jetzt noch einmal klappen soll, dann wird das nicht einfach. Aaron und Kevin sind derzeit allen anderen vo-raus, aber keiner ist unschlagbar. Es ist nicht unmöglich und ich glaube, dass ich es schaffen kann.

Kitelife: Hast du einen Trainer, der dir dabei hilft?Alvaro: Ich hatte mal einen, aber der hatte irgend-wann genug von mir. Es gibt trotzdem viele, die mir helfen. Das ist echt großartig. Aber motivieren muss ich mich schon selbst. Hin und wieder gehe ich in ein Fitnesscenter, um mich in Form zu halten, wenn längere Zeit kein Wind ist. Aber das kommt eher sel-ten vor, denn zum Glück habe ich gute Trainingsbe-dingungen. Meine Eltern haben sowohl in Malaga als auch in Tarifa ein Haus und ich fahre immer dorthin, wo es gerade am besten ist.

Kitelife: Da habe ich eine Frage, die ich dir schon immer mal stellen wollte. Das erste Mal als ich dich sah, warst du etwa 16 Jahre alt. In Warnemünde bist du bei der Trophy mitgefahren und hättest haus-hoch gewonnen. Du wurdest im Finale disqualifiziert,

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da du keine Prallschutzweste anhattest. War das Absicht, um den deutschen Fahr-ern nicht die Punkte wegzunehmen? Warum hast du die Weste ausgezogen?Alvaro: Oh... das ist aber wirklich lange her. Nein, Absicht war das nicht. Dass ich dis-qualifi ziert wurde, hat mich schon überrascht. Während des Wettbewerbs haben wir ge-merkt, dass diese Weste einfach störte. Die Leash blieb ständig hängen und so konnten wir einige Tricks nicht springen. Im Finale hatten wir einen großartigen Lauf, wir waren beide sehr happy. Als wir am Strand angekommen sind, kamen die Judges und haben uns mitgeteilt, dass wir disqualifi ziert sind. Das war schon sehr strikt. Ich wollte zwar nicht disqualifi ziert werden, ich wollte aber unbedingt Spaß auf dem Wasser haben.

Kitelife: Wie hat sich denn dein Leben seither verändert?Alvaro: Die letzten Jahre waren schon wirklich aufregend und schön. Die Wettkämpfe und das Training haben mich an Spots in den verschiedensten Teilen der Erde geführt. Ich habe das Gefühl, ein Teil der Entwicklung dieses Sports zu sein. Seit vielen Jahren entwickle ich meinen Style und passe ihn an das an, was gerade Stand der Dinge ist. Anfangs sind wir Nofoots gesprungen und jetzt geht es darum, doppelte Handlepasses zu zeigen. Es ist toll, an den Veränderungen teilzuhaben und sie mit zu beeinfl ussen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Die für mich größte Veränderung der letz-ten Jahre ist die Firma, die wir vor Kurzem gegründet haben. Das hat meine Einstellung zum Job und zum Kitesurfen stark verändert. Jetzt lerne ich, wie ich die Fahrer manage, ich arbeite als Designer, als Tester und als Firmeninhaber. Und vor allem ist es für mich eine neue Motivation, aufs Wasser zu gehen und den Leuten zu zeigen, wie gut unsere Produkte funktionieren. Und ich genieße es jeden Tag mehr. Kitesurfen macht nun noch mehr Sinn für mich.

Kitelife: Eine eigene Firma? Was für eine Firma? Wer ist „wir“?Alvaro: Ich habe gemerkt, dass die Industrie die Produkte eher für die breite Mas-se entwickelt, nicht für die Pros. Deshalb wollte ich etwas Eigenes anfangen. Unsere Firma heißt „Balance Riders Philosophy“. Wir, das sind die Fahrer. Es gibt nicht einen großen Firmenchef, der das Sagen hat. Wir haben damit angefangen, eigene Boards für unsere Anforderungen zu bauen. Ich bin schon so lange als Teamfahrer in die Entwick-lung involviert, jetzt versuche ich, diese Erfahrung für die eigenen Produkte umzusetzen.

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Sex, Drugs & Rock`n Roll.

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Es gibt bereits ein Promodel von mir und schon bald wird eines von Youri Zoon kom-men. Wir wissen sehr gut, worauf es uns bei Boards ankommt, und bekommen daher mittlerweile ein sehr gutes Feedback. Es funktioniert für uns und das ist uns wichtig. Das ist auch die Idee: Von den Fahrern für die Fahrer. Im Moment machen wir Boards, doch bald sollen auch Accessoires hinzukommen. Und wohin es sich dann entwickelt, werden wir noch sehen.

Kitelife: Werdet ihr dann auch Kites bauen? Man sieht dich immer mit den alten Yargas fl iegen. Bist du denn mit den neuen nicht zufrieden?Alvaro: Nein, erst einmal bauen wir keine Kites, denn dazu fehlt uns das Know-how. Wir haben es nicht vor, erst einmal sind andere Produkte wichtiger. Was den Yarga an-geht: Der neue Yarga ist ein Hybridkite, eher für die breite Masse und nicht 100% Free-style. Für mich muss ein Schirm solide, stabil am Himmel und schnell sein. Viel Depower brauche ich nicht. Daher mag ich es eher, wenn ein Kite so einfach wie möglich gehal-ten ist. Nächstes Jahr soll wieder ein reiner C-Kite von Best kommen und bis dahin fl iege ich weiter meine Yarga Pros.

Kitelife: Jetzt aber noch einmal zurück zu deiner Firma. Was hat der Name „Balance Ri-ders Philosophy“ zu bedeuten? Was steckt denn für eine Philosophie dahinter?

Alvaro: Meine Philosophie ist es, in allem, was ich mache, meine persönliche Balance zu finden. Ich ver-suche, so viel wie möglich für andere zu geben, denn wenn die Leute in meinem Umfeld glücklich sind, ma-chen sie mich glücklich. Und ich wünsche mir, dass diese Einstellung noch mehr Menschen übernehmen und ihre eigene Balance finden. Auch sind wir die di-rekte Verbindung von dem, was wir auf dem Wasser empfinden, und dem, was wir in den Boards verwirk-lichen. Deswegen nennen wir unsere Firma „Balance Riders Philosophy“. Mir ist diese Philosophie schon wichtig und ich hoffe, möglichst viele davon begei-stern zu können.

Kitelife: Na, dann viel Erfolg für das nächste Jahr. Wir sehen uns dann bei der nächsten PKRA in St. Peter. Vielleicht auch wieder auf dem Treppchen.Alvaro: Danke. Auf jeden Fall werde ich mein Bes-tes geben.

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© Foto: Ralph Thomas

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i n s i d e r

Es ist früh morgens, du steigs

t am Berninapass aus der Bergbahn. Das er-

ste, was du wahrnimmst, ist traumhafter Wind, der dir um die Ohren pfeift,

und die massiven Viertausender, die sich rechts und links von dir erheben.

Ein wenig fertig bist du zwar eigen

tlich, nimmst es aber nicht mehr wahr.

Du weißt: Die 13 Stunden Zugfahrt bis hierher haben sich ausgezahlt.

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i n s i d e r

Das Umziehen ist bereits in der Bahn erledigt, so gehst du durch den

frischen Powder runter zum See. Du legst deinen Kite aus und über-

prüfst noch einmal alles. Leinen... o.k. Kite... o.k. Quickrelease... auch

o.k. Du atmest durch und los geht es. Kite ist in der Luft. Ordentlich

Druck. Erstmal im Flachen warm fahren. Die ersten Sprünge gelingen

ganz gut, aber nicht hoch genug. Ganz klar, der Berg muss herhalten.

54

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56

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Du suchst dir eine Line und schraubst dich dann langsam hinauf. Bergauf im tiefen Pul-

verschnee zu boarden, ist ein unglaubliches Gefühl. Je höher du kommst, desto stärker

wird der Wind. Jeder Loop bringt dich ein Stück weiter und ein Stück schneller nach

oben. Du wirfst einen kurzen Blick zurück. Die anderen Kites, die unten auf dem Stau-

see fahren, sind schon klein…sehr klein sogar. Egal, noch ein Stück weiter.

i n s i d e r

Es wird immer felsiger und steiler. Langsam setzt die

Vernunft ein. Du beschließt jetzt doch mal, eine Pause

zu machen. Kurz überlegst du, ob du es wirklich ma-

chen sollst, aber der Entschluss steht eigentlich schon

längst fest. Es gibt kein Zurück – außer den Luftweg.

Du fährst den Berg ein Stück runter, um einen guten Ab-sprungpunkt zu fi nden. Gefunden! Also wieder rauf, und zwar noch ein Stück höher als zuerst. Ganz oder gar nicht. Du gehst noch mal kurz in dich und heizt bergab.

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56

Du fährst den Berg ein Stück runter, um einen guten

Absprungpunkt zu fi nden. Gefunden! Also wieder rauf,

und zwar noch ein Stück höher als zuerst. Ganz oder gar

nicht. Du gehst noch mal kurz in dich und heizt bergab.

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i n s i d e r

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i n s i d e r

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60

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i n s i d e r

Du fährst zu deinen Freunden zurück und legst den Kite

weg. Kein Wort, nur verstörtes Grinsen. Du hast gerade

Geschichte geschrieben… Ein Stück deiner eigenen Ge-

schichte, fest eingebrannt in deinen Erinnerungen.

K i t e l i f e | A u s g a b e 5 / 2 0 0 7

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l e s e r s h o t s

© Foto: Chris Binner Fahrer: Ingo Wagner

© Foto: Thilo Held Fahrer: Ben & Ben© Foto: Kerstin Kobahn Fahrer: Sascha Kobahn

© Foto: Simon Leopold Fahrer: irgendjemand vom Campingplatz 2

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lesershots

l e s e r s h o t s

Ab dieser Ausgabe gibt es eine neue Rubrik bei Kitelife: die Lesershots. Hier

bist du der Star. Schick deine besten Bilder per Email an [email protected] und

mit etwas Glück und guten Fotos bist du in einer der nächsten Ausgaben

abgedruckt. Eine Bitte, damit wir es leichter haben: Benenn deine Bilder

nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B. KarstenBier_Christiane-

Krise_Tarifa.jpg). Denk außerdem auch daran, dass wir eine gute Aufl ösung

brauchen, damit wir die Bilder auch abdrucken können.

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© Foto: Jessie Schell Fahrer: Florian Brendel

© Foto: Sabrina Patscheider Fahrer: Klaus Brunner

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Page 34: Kitelife 5

© Foto: Inga Jekabsone Fahrer: Thiemo Kemena

© Foto: Melanie Michelberger Fahrer: Moritz

© Foto: Daniel Pinto Fahrer: Marco Kohl

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© Foto: Petra Schramowski Fahrer: Max Schramowski

© Foto: Michael Fahrer: Sascha

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© Foto: Roger Protzen Fahrer: Frank Vormelker

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67l o c a l h e r o

Fahrer: Murdoc © Foto: Jakob Tetens

Jakob Tetens ist nicht nur Kiter aus Leidenschaft, er

bereichert auch unser Kitedasein, indem er den pas-

senden Soundtrack zu den Sessions liefert. Als Grün-

der und Bandleader der Surfband „Pete Rose & The

Blind Judges“ macht er Musik von Kitern für Kiter.

jakobtetensText: Peter Goldbach © Foto: Jakob Tetens

l o c a l h e r o

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Jakob wurde 1980 im windarmen und meerlosen Sü-den – um genau zu sein in Mannheim – geboren. Er war 16 Jahre alt, als ihn die Faszination des Wasser-sports das erste Mal in ihren Bann zog. Damals war es noch das Windsurfen, doch seit 2002 beschränkt er sich, mit Ausnahme einiger Tage auf dem Wellenreiter, ausschließlich auf den Kampf mit dem Drachen. Es war auch der Wassersport und die Nähe zum Meer, weshalb er Hamburg zu seinem Studienplatz und dann zu seiner Wahlheimat machte. Diese Nähe zum Meer wurde und wird seither von Jakob ausgiebig genutzt. So war und ist der Diplom-Pädagoge seitdem oft in Sankt Peter-Or-ding, Heidkate oder auf Fehmarn anzutreffen, erkennbar an dem blauen Bulli im Hawaii-Look am Strand und Ai-rush-Kites am Himmel. Dort zirkelt er dann seine Lieb-lingstricks wie Kiteloop Backloop oder Surface Pass aufs Wasser. Und wenn es die Zeit und das Budget erlauben, packt ihn des Öfteren auch mal das Fernweh. Mauriti-us und Australien sind zwar derzeit noch Jakobs Traum-ziele, doch in Europa war er schon viel unterwegs, denn 2005 erfüllte er sich einen Traum: In den Semesterferien machte er einen Roadtrip durch Frankreich, Spanien und Portugal. Neun Wochen und über neuntausend Kilometer. Das Ganze so günstig wie möglich und trotzdem mit den Luxus, fast jeden Tag an einem wunderschönen Strand aufzuwachen. Er und seine Freundin Johanna schnitten aus den Erlebnissen einen Reisefi lm, der sich im Internet schnell verbreitete und als Vorlage für viele ähnliche Pro-jekte diente. Das war aber nicht Jakobs einziger längerer Ausfl ug. Letztes Jahr nahm er sich ein halbes Jahr Auszeit, um auf dem Gargano als Kitelehrer zu arbeiten. Allerdings kombiniert mit der Erkenntnis, dass selbst zu kiten doch schöner ist, als stundenlang im Meer zu stehen.

Wesentlich früher begann bereits seine zweite große Leidenschaft: die Musik. Was wird der Sohn, wenn die Mutter Geigerin ist, der Vater Cellist und die Schwester wieder Gei-gerin? Richtig: Cellist. Schon mit sieben Jahren hat Jakob die Saiten das erste Mal ge-streichelt. Die Liebe zur Musik hat die Pubertät problemlos überstanden, auch wenn er in dieser Zeit Instrumente wie die E-Gitarre in sein Repertoire aufnahm. Das Cello rutschte zwar in den Hintergrund, aber aufgegeben hat er es nie. Die Bands, in denen Jakob mitt-lerweile mitwirkte, sind viele und vielseitig. Stilrichtungen von Folkrock über Rhythm ’n’ Blues bis hin zu Jazz und Funk. Nebenbei noch Experimente mit Elektro- oder Chillout-Beats. Nur die letzten Jahre musste er in Sachen Bands wegen Diplomarbeit und anderen Aktivitäten etwas kürzertreten. Als das Studium dann 2006 abgeschlossen war, konnte er sich endlich wieder auf die Suche nach der eigenen musikalischen Erfüllung machen. Er wollte einen Musikstil fi nden, der zur anderen großen Liebe, dem Wassersport, passt. Nach einigem Suchen hat es dann vor einem guten Jahr endlich wieder mit einer Band geklappt – natürlich einer Surfband. So fanden sich Jakob, Elisée und Murdoc (alias Se-bastian) zusammen. Die ersten Proben liefen super und schon bald stand der erste Gig an. Nur der Name fehlte noch. Es war Murdoc, der den Vorschlag in den Proberaum brachte: „Pete Rose & the Blind Judges“. Alle waren sich einig, das sollte es werden. Denn der Name passt zur Musik, da er an Bandnamen aus den 70ern erinnert und Soul

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l o c a l h e r o

Fahrer: Lars Burfeindt © Foto: Jakob Tetens Spot: Gargano

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l o c a l h e r o

You feel so grey and uniformed, synchronized in a body

You follow rules, your screw is seized, dissembled disembodied

So live for the day and please let up

Fancy-free your sense without distractions and you´re stoked by drifting with the elements

The surf is up so what you´re waitin´ for?

You have to suck up to your boss, a workaholic with no mind

Maybe if you´re more up the pole, you might catch that your sense is blind

So live for the day and please let up

Fancy-free your sense without distractions and you´re stoked by drifting with the elements

The surf is up so what you´re waitin´ for?

Musik/Text: Jakob

Songtext

- BE UP THE POLE - PETE ROSE & THE BLIND JUDGES

K i t e l i f e

schließlich eine der Wurzeln der Band ist. Zudem ist die Beziehung zum Kiten auch nicht zu übersehen. Für die weniger Eingeweihten: Ein Pete Rose ist ein toeside ab-gesprungener Backloop mit Frontside Handlepass (also ein toeside abgesprungener KGB) und ein Blind Judge das gleiche wie ein Railey to blind. Dass niemand in der Band einen Pete Rose beherrscht, stört nicht, es geht ja um die Musik. Ziel der Band ist, das Feeling vom Strand und vom Kiten auf die Musik zu übertragen. „Unser Sound soll an das immer wieder neue Spiel mit den Ele-menten erinnern, das uns nach einer guten Session sto-ked am Strand zurücklässt. Trotzdem stehen wir nicht nur für easy living, denn unsere Texte dürfen gerne was zu sagen haben, ohne zu angestrengt zu klingen. Hier gibt es aber natürlich keine klare Linie, sondern wir schreiben über das, was uns beschäftigt“, erklärt Jakob.

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Bisher läuft das Projekt Kiteband sehr gut. Gigs in Ham-burg, Kiel und auf Fehmarn liegen schon hinter „Pete Rose & The Blind Judges“, viele weitere sollen folgen. Im Moment sind zwar mehr Coversongs (von Donavon Frankenreiter bis Smash Mouth) als eigene Songs im Programm, das soll aber nach und nach geändert wer-den. Priorität hat jedoch zunächst die Drummersuche, da der jetzige Drummer an seiner professionellen Mu-sikkarriere feilt, während der Rest die Band als Hob-by betreibt. Elisée macht gerade eine Ausbildung zum Gärtner, Jakob ist Doktorand an der Uni Hamburg und Murdoc ist Teilzeitphilosoph (-iestudent) und Kitelehrer auf Fehmarn. Ist die Drummersuche abgeschlossen, soll es dann mit dem ersten rich ti gen Album losgehen. Und dann ein Haufen guter Auftritte folgen. Natürlich an den schönsten Stränden dieser Welt.

Fahrer: Jakob Tetens Foto: Johanna Lauff Spot: Krigvig

© Foto: Jakob Tetens Spot: Portugal © Foto: Jakob Tetens Spot: Portugal

© Fotos: Jakob Tetens

Steckbrief Pete Rose & The Blind Judges

Stil: „acoustic surf grooves“… Mischung

aus Soul, Funk und Surfsound

Besetzung:

Elisée – Saxophon

Jakob – Vocals & Gitarre

Murdoc – Bass

??? – Drums (Wanted!)

Infos und Booking:

myspace.com/peterosetheblindjudges

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Wir machten uns auf die Suche nach den Urhebern und bekamen schnell die Möglichkeit, uns mit J.R. Gloude-mans, dem Entwickler von Kitesim, zu unterhalten, um Hintergrundinformationen zu bekommen. Entstanden ist das Programm bereits Ende 2003, als der Softwareent-wickler gerade arbeitslos war und eine Beschäftigung brauchte, um in Übung zu bleiben. Da er in diesem Jahr mit dem Kiten angefangen hatte, entschloss er sich, das Projekt Kitesimulator anzugehen. Es sei ziemlich schwie-rig gewesen, so erklärte er uns, denn es habe kaum re-levante Informationen im Internet gegeben. So habe er viel experimentieren müssen...

Das Prinzip der Simulation ist deutlich einfacher, als wir es erwartet hätten. Schirm und Leinen sind mit einem Netz von Federn und Massepartikeln beschrieben. Um das Ganze zu vereinfachen, sind Kite und Leinen in verschiedene Segmente unterteilt. Jedem Teilsegment ist eine eigene Masse zugeordnet. An den Übergängen zwischen den Segmenten befi ndet sich je eine Feder, die abhängig von ihrer Position unterschiedlich hart ist. Da wo die Fronttube dicker und somit auch steifer ist, befi ndet sich eine härtere Feder, an den dünneren Regi-onen wird eine weiche simuliert. Auch für die aerodyna-mischen Kräfte hat Gloudemans eine clevere Lösung ge-

funden. Die Berechnung des Auftriebs und Luftwiderstandes erfolgt ebenfalls in einzelnen Segmenten. Für jedes Segment wird der Anstellwinkel und daraus nach Tabellen die Auf-triebs- und Widerstandskraft ermittelt. Gloudemans übernahm den größten Teil der Da-ten für diese Tabellen von einem Windkanalversuch mit einem Segelboot. Die restlichen Daten inklusive des Winkels, bei dem es zum Strömungsabriss kommt (Stallwinkel), hat er schlicht und einfach geraten. Die Schwerkräfte und die aerodynamischen Kräfte werden 30-mal pro Sekunde berechnet, die Federn sogar 900-mal. So versuchen die Kräfte des Windes, den Schirm in alle möglichen Richtungen auseinanderzudrücken, die Federn sor-gen dafür, dass er in Form bleibt.

Sogar die Simulation der Probleme, wie zum Beispiel ein Leinenriss, funktioniert mit die-sem Modell. Man muss dafür in der Simulation nur eine Feder in einer Leine wegzu-lassen. Das Vertauschen zweier Leinen funktioniert einfach, indem wie im realen Leben die Anknüpfpunkte vertauscht werden. Um das Verhalten eines Kites mit zu wenig Druck zu erhalten, werden die Federn gegen deutlich weichere ersetzt. Tatsächlich fängt dann auch der Kite in der Simulation an, stark zu wabern und mit den Flügeln zu schlagen. Und all das brauchte nur zwei Zeilen Quellcode. Er sei selbst davon überrascht, wie gut der Kitesim-Kite manches Verhalten simuliere, gab Gloudemans zu.

Da er Sponsoren für das Freeware-Programm gefunden hat, hat sich die Mühe für ihn sogar fi nanziell wenigstens etwas gelohnt. Doch nun hat der Entwickler wieder einen neuen Job gefunden. Die anderen Projekte ruhen daher. Wir fragten ihn natürlich auch, ob es bald eine Simulation beziehungsweise ein Spiel mit Board und Kite geben könnte. In Ansätzen war das 2004 nach Gloudemans sogar der Fall, doch wurde dieses Pro jekt aufgrund der eher kleinen Zielgruppe wieder fallengelassen. Es ist nun einmal so,

h o r i z o n t e

Dass unser Sport mittlerweile in der Öffentlichkeit angelangt ist, steht außer Fra-

ge. Hin und wieder tauchen sogar Kitesurf-Computerspiele im Internet auf. Fast

alle sind äußerst unrealistisch gestaltete, kleine Onlinegames. Der Kite kann bei

manchen Spielen rückwärts fliegen und verharrt bei fast allen verdächtig ruhig

an unmöglichen Position im Windfenster. Bis auf eine Ausnahme. Ein Programm

überraschte uns mit einem erstaunlich realistischem Flugverhalten: Kitesim. Die

Software kann unter www.flysim.com kostenlos für Windows-PCs heruntergeladen

werden. Schon Anfang 2004 sind wir ein erstes Mal auf dieses schöne Stück Pro-

grammiercode aufmerksam geworden. Schnell stellte sich die Frage: Lässt sich das

Verhalten eines Kites wirklich berechnen und wenn ja, wie? Allerhöchste Zeit, der

Sache einmal auf den Grund zu gehen.

h o r i z o n t e

malennachzahlenText: Peter Goldbach © Fotos: Privat

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dass es wahrscheinlich 100-mal so viele Angler wie Kitesurfer gibt. Daher ist damals dann eine Simulation des Fliegenfi schens entstanden. Trotzdem träumt Glou-demans davon, das Programm eines Tages zu erwei-tern und ein richtiges Computerspiel mit einem Board daraus zu machen. Derzeit fehlt ihm jedoch hierzu die Zeit. Außerdem bleiben die Befürchtungen, dass der kleine Markt und Softwarepiraterie die Verkaufszahlen senken könnten. Dass eine erweiterte Form der beste-henden Simulation auch bei der Kiteentwicklung helfen könnte, hält Gloudemans durchaus für möglich, doch seien dafür weit exaktere Daten und Messungen nö-tig als die, die er zur Verfügung hatte. Auch sollte die Berechnung noch etwas umfangreicher gestaltet sein.

So können wir unsere Ausgangsfrage „Lässt sich ein Kite in Zahlen ausdrücken?“ über einen weiten Bereich bejahen. Ein Kite kann mit einer Menge Federn und Teilsegmenten mit verschiedenen Massen, auf die der Wind einwirkt, beschrieben werden. Ein Softwareent-wickler aus San Francisco hat uns das sogar schon vor vier Jahren bewiesen.

h o r i z o n t e

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© Fotos: Lars Wehrmann

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Ändiiee Dadfuck Jaaansen, kann tatsächlich auch arbeiten.

Dieser Test war für uns deutlich härter als die vorangegangenen. Es ist nun einmal der Herbst eingekehrt und teilweise sogar der Winter. Aber wir halten die Stellung und bleiben zunächst einmal in Deutschland. Die immer kürzeren Tage und die ungünstigen Windprognosen zwangen uns dazu, jeden Wind auszunutzen. Nicht jeder hatte immer Zeit, und wenn jemand bis um 14 Uhr arbeiten musste, war ein Test an diesem Tag für die Person nicht mehr möglich. So diktierte der Wind wieder den einen oder an-deren Tagesablauf. Das Fotoshooting war diesmal ebenfalls eine kleine Zitterpartie. Wir mussten einen Tag finden, an dem der Fotograf Lars Wehrmann und möglichst viele Fahrer bei möglichst guten Bedingungen Zeit haben. Es gab eine Zeit mit Sturm, ge-folgt von Schneefall und Flaute. So kam es, dass wir kurz vor Druckschluss noch ein-mal über 800 Kilometer mit dem Auto fuhren, um dann bei ziemlich schlechtem Wind auf Fehmarn allein auf dem Wasser zu sein. Wenn man zurückblickt, hatten wir noch nie sonderlich gute Bedingungen, als wir unsere Fotos machten oder filmten. Doch we-nigsten riss diesmal der Himmel auf und wir bekamen ein sehr schönes Licht, wie man es nur im Winter an der Küste hat. Es war mit zwischen fünf und zehn Grad sogar so warm, dass man wenigstens für die Fotos die Haube abnehmen konnte, ohne gleich eine ordentliche Krankheit einzufahren.

Thema dieses Tests sind wieder Neuheiten. So wie in der letzten Ausgabe haben wir eine Auswahl von neuen Produkten angefordert. Wir haben mit dem JN Da Vinci so-wie dem Ocean Rodeo Rise zwei Aufsteiger-/Allroundkites und mit Airush Generator und North Vegas 08 zwei C-Kites im Test. Als Boards bekamen wir von North das neue „Sky Solbach“-Promodel, von JN das Bonnie & Clyde und von Airush das X-Pact 2008. Von den insgesamt sieben Produkten gibt es drei, die uns besonders begeistern. So ist North mit dem diesjährigen Vegas ein sehr vielseitiger Kite gelungen, der nicht nur im Freestyle eine gute Figur macht. Der Da Vinci von JN bietet ein besonders ausge-wogenes Handling mit sehr guten Flugeigenschaften und empfiehlt sich den weniger aggressiven Fahrern, Aufsteigern und Wellenfans. Bei den Boards liefert Airush dieses Jahr mit dem X-Pact ein Produkt, bei dem von Ausstattung bis Fahreigenschaften kei-ne Kritikpunkte verbleiben.

flightcheckTexte: Peter Goldbach

f l i g h t c h e c k

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© Fotos: Lars Wehrmann

3. Fazit Wir begrüßen es, dass Airush den Schritt zurück zum reinen C-Kite geht. Ein simples Fünfleinersystem ohne unnötigen Schnickschnack. Die Windrange des Kites ist dabei größer, als es die Form zunächst vermuten lässt. Auch das Drehtempo ist zu unserer Zufriedenheit. Die größte Stärke sind die guten Sprungeigenschaften, die einfach abzu-rufen sind. Insgesamt ist der Kite ein schöner Freestyleschirm, der insbesondere C-Kite-Fans gefallen wird.

airush generator 11,5

Vorbemerkungen: Obwohl der Hybridkite Vapor ein durchweg positives Feedback von seinen Piloten erhält, hat sich Airush entschieden, mit einem Freestylekite seine Palette zu ergänzen. Bei Airush kehrt der reinras-sige C-Kite zurück. Bei dem, was dieses Jahr bei den Worldcups zu sehen war, durchaus ein nachvollzieh-barer Schritt. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische MerkmaleDie Bar: Die Bar des Generator ist mit kleinen Griff-mulden für einen besseren Grip versehen. Der Airush-Stopper ist bei diesem Kite von vornherein komplett blockierend eingebaut, er kann jedoch auf Wunsch de-montiert oder verschiebbar montiert werden. Die mei-sten Freestyler werden die Bar jedoch in diesem Modus belassen. Der Depowerweg ist angenehm kurz und da-durch ist der solide funktionierende Gurtbandadjuster einfach zu erreichen.

Der Kite: Der Generator ist ein reinrassiger C-Kite ohne Kompromisse. Anders als die meisten anderen C-Kites wird die Fronttube nicht um die Ecke gebogen oder umgeknickt. Das Tip wird stattdessen mit einer Karbonstange versteift. Die Stangen können herausge-nommen und geteilt werden, um ein kürzeres Packmaß zu erhalten, was aber wohl nur auf Flugreisen nötig sein könnte. Der Schirm ist relativ gerade geschnitten, mit eher breiten Tips. Jede der fünf Struts ist mit einem Kugelrückschlagventil mit Stiftsystem ausgestattet. Ai-rush setzt auf ein solides und unkompliziertes Konzept: Kein Onepump, kein Y an der fünften Line, kein Y an den Frontlines. 2. FlugverhaltenSteuerung/Handling: Der Generator setzt jede Lenk-bewegung ohne Verzögerung um. Dabei ist das Dreh-tempo hoch, jedoch nicht ganz so hoch wie bei manch

anderen Kites dieser Größe. Die Lenkkräfte sind im oberen Mittelfeld, doch noch im an-genehmen Bereich. Die Haltekräfte sind etwas geringer. So kann der Fahrer die Position des Schirms zu jeder Zeit schnell an der Bar spüren. Bei sehr engen Drehradien beginnt die äußere Seite leicht zu fl attern, doch ist dies noch lange nicht im störenden Bereich. Durch die steifen Tips reagiert der Schirm in allen Lagen sehr vorhersehbar und präzise.

Windrange und Depower: Auch wenn der Kite nicht danach aussieht, bietet er durch-aus viel Depower. Sie ist natürlich nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei vielen Bow- oder Hybridkites, für einen Freestylekite reicht sie aber bei Weitem. Dank der hohen Fluggeschwindigkeit des Schirms ist er leicht auszubremsen, was zu einer insgesamt großen Windrange führt.

Stabilität: Der Generator bietet gute Reserven für viele Freestylemanöver. Wir konnten keine Tendenz zum Front- oder Backstall feststellen. Auch wenn man ihn etwas weiter unterspringt, segelt der Schirm zurück ins Windfenster.

Safety: Das Quickrelease löst zuverlässig aus. Durch die fünfte Leine weht der Schirm sehr druckarm aus. Ein insgesamt sicheres System, wenn man den verschiebbaren Stop-per vernünftig handhabt. Höhelaufen: Die hohe Fluggeschwindigkeit sorgt für ein großes Windfenster und damit auch für gute bis sehr gute Höhelaufeigenschaften. Problemlos kann man schöne Winkel gegen den Wind fahren.

Relaunch: Wer einen Fünfl einer-Relaunch beherrscht, wird keinerlei Schwierigkeiten ha-ben, den Schirm aus dem Wasser zu starten. Auch wenn er mal auf dem Rücken liegt, lässt sich schnell und einfach wieder Wind in das Tip bekommen. Springen und Freestyle: Der Lift ist eine der Stärken des Kites. Ohne viel Technik kommt der Fahrer in die oberen Stockwerke. Auch die Hangtime ist für einen auf Free-style ausgelegten Kite nicht zu verachten. Durch die hohe Fluggeschwindigkeit sollte man für maximalen Pop den Schirm so trimmen, dass er genug Spannung auf den Backlines hat. Dann bekommt man auch bei unhooked Tricks viel Pop. Kiteloops machen mit dem Generator viel Spaß, da der Schirm seinen Fahrer nach dem Loop gut auffängt. Manch-mal würde man sich nur einen noch engeren Drehradius wünschen. Die Querbeschleu-nigung bei Loops ist mittel ausgeprägt, sodass man gut durch die Luft geschleudert, je-doch nicht zerrissen wird.

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© Fotos: Lars Wehrmann

3. Fazit Der Da Vinci überzeugte uns vom ersten Lenkimpuls an. Unser einziger Kritikpunkt sind derzeit Teile der Bar. Hier soll spätestens Januar das neue System erhältlich sein. Doch auch so ist der Italiener für Aufsteiger, Cruiser, Wellenfreaks und Allrounder ein sehr heißer Tipp für 2008. Der Da Vinci 10 bietet ziemlich alles, was man sich von einem Aufsteigerkite wünscht: Ein sehr angenehmes Handling, das auch dem Könner Spaß machen wird, sehr fein abgestimmte Barkräfte und einen fein dosierbaren Druckaufbau. Die Kombination von sauberer Steuerung, sanftem Druckaufbau und Direktheit überraschte uns. Der Da Vinci bietet solide Sprungperformance, ist aber auch für Kiteloops und Freestyle nicht ungeeignet. Auch Windrange, Relaunch, Safety und Verarbeitung sind zu unserer Zufriedenheit.

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jn da vinci 10

Vorbemerkungen: Bereits im Februar kündigte JN den Da Vinci als Kite für die breite Masse an. Dass es sich gelohnt hat, den Kite in Ruhe fertig zu entwickeln, anstatt überstürzt ein Produkt auf den Markt zu werfen, davon sind wir nach diesem Test überzeugt. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische MerkmaleDie Bar:Der Da Vinci wird derzeit noch mit der 2007er-Fünfl einer-Bar ausgeliefert. Etwa zum Jahreswechsel soll eine neue, komplett ausdrehende Bar für die JN-Kites ge-liefert werden. Das fi nden wir auch gut so. Der aktuelle Chickenloop ist etwas unübersichtlich, bietet aber eine Vielzahl von Optionen. Daher sollte der Besitzer des Kites sich etwas genauer mit der Anleitung auseinandersetzen. Der Adjuster ist über eine Seilklemme realisiert und funk-tionierte bei unseren Tests ohne Beanstandung. Das aktu-elle Microhook-System fi nden wir noch nicht optimal.

Der Kite: Die Bezeichnung „Hybridkite“ trifft auf den Da Vinci wohl noch am besten zu. Es handelt sich um einen Fünfl einer, wobei sich sowohl die fünfte Line als auch die beiden Frontlines in einem Y teilen und zu jeweils zwei Aufhängepunkten führen. Rollen oder komplizierte Wa-gen sucht man am Da Vinci vergeblich. Ein besonderes Designmerkmal hat JN bei den größeren Größen verbaut. Dort wurde die mittlere Strut verlängert, wodurch der Kite eine charakteristische Form erhält, die ihm den Bei-namen „Bat“ verleiht. An der Verarbeitung der JN-Kites gibt es nach wie vor nichts zu kritisieren. Alle Struts sind mit Rückschlagventilen mit Stift ausgestattet. 2. FlugverhaltenSteuerung/Handling: Der Da Vinci überrascht mit einem tollen Handling und – damit einhergehend – einem sehr angenehmen Fluggefühl. Er bleibt in allen Lagen sanft, kontrolliert und sehr berechenbar. Steuerbefehle setzt er direkt und mit einem weichen, aber sehr defi nierten

Druckaufbau um. Zu keiner Zeit fühlt sich der Schirm schwammig an. Die Barkräfte sind gering, verraten aber sehr gut die Position des Kites in allen Lagen. Auch bei schlechten Bedingungen behält er seine Form und wabert nicht. Über einen weiten Depowerbereich bleibt die Steuerung konstant.

Windrange und Depower: Die Windrange ist für einen 2008er-Hybridkite angemessen groß. Auch wenn der sanfte Grunddruck zunächst anderes vermuten lässt, bietet der Schirm ein erstaunlich gutes Lowend.

Stabilität: Auch bei schlechten Bedingungen steht der Da Vinci solide am Himmel. Durch den weichen Druckaufbau werden Böen gut abgefedert, weshalb der Schirm auch bei un-günstigen Windverhältnissen viel Spaß macht.

Safety: Das Gurtbandquickrelease löst zuverlässig aus, lässt sich aber auf dem Wasser nur schwer wieder reaktivieren. Das Metallquickrelease („Alex“) hatte bei manchen un-serer Praxistests etwas hohe Auslösekräfte. Der Da Vinci weht an der fünften Leine sehr druckarm aus. Allerdings war der Stopper der fünften Leine bei unserer Testbar zu weit unten, weshalb der Schirm sich an der fünften Leine bei viel Wind etwas zickig verhielt. Wir veränderten den Stopper und bekamen ein wesentlich besseres Verhalten an der Sa-fety. Gepaart mit der guten Stabilität und der großen Depower dennoch ein insgesamt ein sicheres Konzept. Höhelaufen: Die Höhelaufeigenschaften des Kites lassen nichts zu wünschen übrig. Das große Windfenster erlaubt, schöne Winkel gegen den Wind zu fahren. Der weiche, ange-nehme Grunddruck erleichtert dabei Einsteigern das Fahren.

Relaunch: Bei genug Wind lässt sich der Da Vinci problemlos über Zug einer Steuerleine starten. Ist der Wind schwächer, funktioniert der Start über die fünfte Leine oder ein klas-sischer Vierleiner-Relaunch ebenfalls gut und einfach. Springen und Freestyle: Der Absprung des Da Vinci ist leicht zu finden. Der Lift setzt dabei eher gemäßigt ein. Die Sprunghöhe ist im Mittelfeld anzusiedeln. Dennoch bietet der Kite eine satte Hangtime und eine lange Flugphase, da er gut trägt. Für Tricks sind die gute Kontrollierbarkeit und die präzise Steuerung förderlich. Auch bei Kiteloops und unhooked macht der Italiener eine gute Figur. Somit bietet sich der Da Vinci als echter Allrounder an, der nur reinen Freestylern zu brav sein dürfte. Doch ist dies auch nicht die Bestimmung des Kites.

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© Fotos: Lars Wehrmann

3. Fazit Der 2008er-Vegas entpuppt sich als sehr vielseitiger Kite. Dieses Jahr ist North ein sehr ausgereiftes Produkt gelungen, der weit mehr Fahrer zufrieden stellen wird als nur den reinen Freestyler. Das Flugtempo ist hoch und das Drehtempo für die Größe sogar sehr hoch. Ein direktes und spielerisches Handling ist ebenso Merkmal des Vegas wie eine gute Rückmeldung bei angenehmen Barkräften. Der Druckaufbau ist kontrolliert und sportlich zugleich. Auch bei Kiteloops wird der Vegas nicht zu krass, ohne den Spaß zu kurz kommen zu lassen. Lift und Sprunghöhe überzeugen ebenso. Für sportliche Fahrer ist der Schirm eine absolute Empfehlung.

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north vegas 08 12

Vorbemerkungen: Während der 2006er-Vegas ein rich-tiges Erfolgsmodell war, traf der 07er nicht den Ge-schmack jedes Fahrers. 2008 will North nun wieder an alte Zeiten anknüpfen und kommt mit einem komplett überarbeiteten Vegas auf den Markt. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische MerkmaleDie Bar: Wie man es von North gewohnt ist, hat die 2008er-Bar eine große Zahl von Funktionen. Es gibt eine Größenverstellung, ein Microhook-System (für unhooked Tricks raten wir, dies zu entfernen, um nicht versehentlich mit dem Finger hängen zu bleiben) und einen verschieb-baren, doch nicht komplett blockierenden Stopper. Beson-ders gut gefällt uns, dass sich der Depowerweg in Sekun-denschnelle verstellen lässt, ohne den Trimm des Kites zu verändern. Die Belegklemme ist im Gegensatz zum Vorjahr wesentlich kleiner und leichter geworden. Der Verschleiß des Tampens wurde verringert. Nun ist auch das neue Quickrelease, das Iron Hart II, fertiggestellt. Der neue Chi-ckenloop lässt sich nach unhooked Tricks deutlich leichter wieder einhaken, als es beim Vorjahresmodell der Fall war. Was uns weniger gefällt, ist, dass beim Quickrelease rela-tiv scharfe Kanten am Steg über dem Loop existieren und der Loop insgesamt etwas klobig geworden ist.

Der Kite: Der Vegas ist ein C-Kite, bei dem die Front-tube zu den Tips für mehr Depower etwas früher ab-knickt. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Verar-beitung nochmals aufwendiger geworden. Eine breite Dacronbahn an der Hinterkante soll nun für mehr Halt-barkeit sorgen. Die Segellatten, die an der Anström-kante für ein verbessertes Profi l bei Strömungsabrissen sorgen sollen, sind in ein Aramidgewebe eingefasst. Auf ein anfälliges Two-Pump-System ist bei der neuen Pro-duktlinie verzichtet worden. Dicke Karbonstangen sollen an den Tips für erhöhte Steifi gkeit sorgen, was aller-dings ein längeres Packmaß mit sich bringt.

2. FlugverhaltenSteuerung/Handling: Das erste, was beim Vegas 08 auffällt, ist ein sehr hohes Dreh-tempo. Der Kite reagiert sofort und präzise auf jeden Lenkbefehl. Die Fluggeschwindig-keit ist ebenfalls hoch. Die Kraftentfaltung ist kontrolliert und sportlich, jedoch nie ag-gressiv. Das Barfeedback ist im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer geworden, erlaubt aber dennoch die Position des Schirms hervorragend zu spüren. Dadurch fühlt sich der Kite sehr leichtgängig und spielerisch an.

Windrange und Depower: Der Vegas bietet mehr Depower, als man es zunächst erwartet. Er erreicht vielleicht nicht die Windrange mancher Flatkites, kann jedoch durchaus mit vielen Kitesystemen mithalten. Auch der untere Windbereich über-zeugte uns.

Stabilität: Auch bei verwirbelten Windverhältnissen steht der Vegas ruhig am Himmel. Der Schirm kann weit untersprungen werden, ohne dass er anfängt, zu stallen.

Safety: Das neue Quickrelease lässt sich sehr leicht öffnen und wirkt unanfällig gegen Sand oder Verschleiß. An der fünften Leine weht der Vegas sehr druckarm aus und lässt sich danach umgehend wieder relaunchen. Wichtig ist jedoch, dass man nicht zu viele Rotationen in eine Richtung springt, da sich die fünfte Leine sonst verklemmen kann. Hier sollte der Fahrer sehr achtgeben. Höhelaufen: Am Amwindkurs zeigt der Vegas ebenfalls keine Schwächen. Die hohe Fluggeschwindigkeit und das damit einhergehend große Windfenster erlauben es, ver-sprungene Höhe schnell wieder herauszufahren.

Relaunch: Egal ob der Schirm auf dem Rücken liegt oder auf der Fronttube, er lässt sich schnell wieder in die Luft dirigieren. Wer einen halbwegs sauberen Fünfl einer-Relaunch beherrscht, muss mit dem Vegas keine langen Schwimmeinlagen fürchten. Springen und Freestyle: Als Freestylekite ist der Vegas für sämtliche hooked und unhooked Tricks sehr gut geeignet. Er bietet viel Pop und Kontrolle für den radikalen Trickser. Kiteloops macht er sehr kontrolliert mit mittlerem Querzug. Dabei lassen sich der Radius und die Beschleunigung sehr gut kontrollieren. Durch das hohe Drehtempo ist auch ein doppelter Downloop mit dem Zwölfer machbar. Doch auch die Sprunghöhe kann sich sehen lassen. Mit viel Lift wird man weit nach oben katapultiert. Hält man den Kite angepowert, ist sogar die Hangtime üppig ausgeprägt.

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© Fotos: Lars Wehrmann

3. Fazit Mit dem Rise ist den Kanadiern ein sehr abgerundetes Produkt ohne viele Schwächen gelun-gen. Größter Kritikpunkt ist das nicht optimal realisierte Safetysystem. Der Kite bietet eine große Windrange, viel Stabilität, ausgewogene Flugeigenschaften mit einem sanften, wenn auch minimal verzögerten Druckaufbau und eine herausragende Verarbeitung. Zu den größ-ten Stärken gehören auch die guten Sprungeigenschaften und ein breiter Einsatzbereich.

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ocean rodeo rise 12

Vorbemerkungen: Ocean Rodeo ist eine Firma, die in Deutschland eher selten zu sehen ist. Dabei gehen einige Innovationen auf das Konto der Kanadier. So brachten sie das erste Punchout-Safetysystem und den ersten Trocken-anzug für das Kitesurfen auf den Markt. Der Rise soll als Allrounder der „Ocean Rodeo“-Flotte begeistern. 1. Ausführung/Verarbeitung/Technische MerkmaleDie Bar: Das Barsystem des Rise ist sehr übersichtlich gehalten. Zwei Leinen gehen durch die Öse der Bar, wo-rüber ein verschiebbarer, jedoch nicht komplett blockie-render Stopper angebracht ist. Der Adjuster ist über eine Seilklemme am Chickenloop realisiert. Ein Swivel oberhalb des Depowertampens sorgt dafür, dass das System voll-ständig ausdreht. Die Safetyleash wird normalerweise in den Depowertampen eingehakt. Alternativ kann sie auch in einen Ring an einer Frontline eingehängt werden, um eine druckärmere Safety zu erhalten. Allerdings geht da-bei die Ausdrehbarkeit verloren. Der Depowertampen ist sehr lang, weshalb man manchmal in die Leinen greifen muss, wenn der Stopper nach Betätigung des Adjusters nach oben gerutscht ist.

Der Kite: Ein besonderes Designmerkmal wurde beim Rise erstmals verwirklicht: Ein Spaltfl ügel bei Tubekites. Kleine Schlitze einige Zentimeter vor der Schleppkante sollen größere Anstellwinkel ohne Backstall verwirklichen. Die Verarbeitung des Rise ist sehr hochwertig. Man fi n-det viele Verstärkungen und hochwertigeres Segeltuch, als die meisten anderen Marken es verwenden. Eine einfache Waage unterstützt die Fronttube. Die Frontlines sind an Rollen angeknüpft, die auf der Waage laufen. So erreicht Ocean Rodeo wandernde Aufhängepunkte für die Frontlines (wie auch z.B. GK Sonic oder RRD Hypertype). Es gibt vorne und hinten je zwei verschiedene Anknüpf-punkte für unterschiedliche Barkräfte.

2. FlugverhaltenSteuerung/Handling: Der Rise fl iegt gutmütig und wird auch den Einsteiger nicht über-fordern. Der Druckaufbau ist weich und kontrolliert. Trotz des weichen Drehverhaltens ist die Position gut an der Bar zu spüren. Das Drehtempo ist für die Zielgruppe gut gewählt. Welchen Vorteil die Schlitze wirklich bringen, lässt sich beim Fliegen nicht spüren, bis auf dass der Schirm auch stark angepowert bzw. überzogen nicht zum Backstall tendiert. Ande-rerseits braucht es einen kleinen Tick länger, bis die Strömung anliegt. Die meisten Fahrer werden jedoch wenig davon spüren. Windrange und Depower: Der Rise geht früh los und hat einen großen Windbereich. Zum An- und Depowern benötigt man etwas längere Wege. Bei böigen Winden sollte der Fahrer etwas mehr mit der Depower als mit der Kante arbeiten.

Stabilität: Die Stabilität des Rise lässt nichts zu wünschen übrig. Auch bei Flugfehlern oder schlechten Bedingungen gab es keine Tendenz zum Stallen – weder nach vorne, noch nach hinten. Safety: Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, die Safetyleash einzuhängen. Einerseits oberhalb des Depowertampens in eine Frontline, andererseits in den Depowertampen. Bei ersterer ist es nicht möglich, mehrere Rotationen in eine Richtung zu springen, bei der zwei-ten Option ist ein druckarmes Auswehen nicht realisiert. Der Chickenloop löst zwar sehr gut und zuverlässig aus, doch halten wir das restliche Safetykonzept nicht für optimal. Höhelaufen: Der angenehme Grunddruck sorgt für solide Leistung auf dem Amwindwinkel. Der Fahrer wird ohne Probleme versprungene Höhe schnell einfahren können.

Relaunch: Ist genug Wind, lässt der Rise sich über Zug einer Leine einfach aus dem Was-ser dirigieren. Im unteren Windbereich ist ein einfacher Vierleiner-Relaunch nötig. Springen und Freestyle: Hangtime gehört zu den Stärken des Rise. Auch ohne eine saubere Technik kann man mit dem Rise lange Flugzeiten und eine gute Sprunghöhe er-reichen. Auch unhooked Tricks funktionieren ohne jede Beanstandung, da der Kite sehr wenig Backstall und viel Grunddruck hat. Bei Kiteloops hat der Rise die Besonderheit, erst weiter unten anzureißen als die meisten anderen Kites, dafür aber auch nach dem Loop den Fahrer wieder sehr früh aufzufangen. Die Querbeschleunigung ist durchaus gut, wes-halb Kiteloops mit dem Rise viel Spaß machen.

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jn bonnie & clyde

Vorbemerkungen: In Zeiten, in denen fast jeder Herstel-ler in Snowboardbauweise produzieren lässt, geht JN ei-nen anderen Weg und setzt auf einen dickeren Kern und runde Kanten. Zielgruppe dieses von Sven Anton geshap-ten Boards sind schwerere Fahrer, Cruiser und Einsteiger.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Das Bonnie & Clyde ist nach einer anderen Shaperphi-losophie gestaltet als die Boards in Snowboardbauweise. Die Dicke des Boards sorgt für eher gute Steifi gkeit, die durch Griffmulden nochmals erhöht wird. Statt durch den Flex holt das Board weiche Fahreigenschaften durch eine runde Kante. Für den Grip dieser runden Kante sorgt eine Konkave im Unterwasserschiff, die in der Mitte am stärk-sten ausgeprägt ist und bis zu den Tips durchläuft. Eine Kunststoffoberfl äche schützt vor Kratzern und der Beschä-digung des Schaumkerns.

Ausstattung: JN spendiert dem Bonnie & Clyde dicke, aufschraubbare Pads und mit Klett verstellbare Schlaufen. Die Kombination bietet guten Halt und Komfort. Für die Seitenführung sorgen hochwertige G10-Finnen.

2. Fahrverhalten Wer erwartet, dass ein steifes Brett sich auch hart fahren muss, liegt beim Bonnie & Clyde völlig verkehrt. Durch die runde Kante setzt es sanft ins Wasser ein und schlägt auch nicht. Es hat zwar nicht die größte Endgeschwindig-keit, lässt sich dafür aber auch im Kabbelwasser gut kon-trollieren. Das Board ist sehr einfach zu fahren und wird somit Einsteigern und Aufsteigern gut gefallen. In dieser Größe ist es natürlich kein Starkwindboard, dennoch lässt sich die Kante bei mittlerem Druck im Kite noch gut hal-ten. Das Lowend ist durch die Größe gut, wenn auch für ein 140er nicht überragend. Für Freestyle ist das Board erstaunlich gut geeignet, wenn man etwas größer ist und längere Hebel hat. Der Shape sorgt für ein sehr schönes Carvingverhalten, weshalb das Board auch in der Welle und zum Cruisen sehr viel Freude bringt.

3. Fazit In dieser Größe ist das Bonnie & Clyde ein Board für schwerere Fahrer, Einsteiger und leichteren Wind. Gerade zum Cruisen und in der Welle spielt es seine Stärken am meisten aus, da es sehr weich durch das Wasser gleitet und sehr schön carvt. Größere Fahrer werden die nicht zu verachtenden Freestyle-Eigenschaften des Boards ab-rufen können.

© Foto: Lars Wehrmann

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airush x-pact

Vorbemerkungen: Das X-Pact ist das Freestyleboard in Snowboardbauweise in Airushs breit gefächertem Board-sortiment. Schon das 2007er-X-Pact begeisterte uns mit tollen Fahreigenschaften und auch die neue Version ent-täuscht uns keineswegs.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Das X-Pact ist mit einem Holzkern mit Glaslaminat ver-sehen. Die geprägte Kunststoffoberfl äche sorgt für eine einmalige Optik und bietet einen guten Schutz gegen Kratzer. Die Kanten sind aus widerstandsfähigem ABS-Ma-terial gefertigt. Es ist mit einer Konkave im Centerbereich ausgestattet, die zu den Enden ausläuft. Die Tips wurden ausgedünnt, um eine bessere Dämpfung und einen hö-heren Flex zu erhalten. Die Maße 132 mal 40 Zentimeter entsprechen dem derzeitigen Trend für kleine Boards.

Ausstattung: Während die Pads 2007 noch unser Haupt-kritikpunkt waren, kommt Airush nun mit einer exzellenten Pad-Schlaufen-Kombination. Die neuen, aufschraubbaren Pads sind angenehm weich und federn härtere Stöße gut ab. Sowohl mit als auch ohne Schuhe fanden wir in der neuen Kombination exzellenten Halt. G10-Finnen und ein hochwertiger Griff runden das Paket positiv ab.

2. Fahrverhalten Eine große Umstellung braucht man nicht, wenn man zum ersten Mal das X-Pact fährt, es überzeugt auf Anhieb. Es gleitet für die Größe früh an und bietet ein freies Fahrge-fühl sowie erstaunliche Höhelaufeigenschaften. Bei mehr Wind wird man die Kante dank des guten Grips nicht ver-lieren. Auch bei hohen Geschwindigkeiten bietet es volle Kontrolle, ohne zu schlagen. Trotzdem gibt es keine Ten-denz zum Einspitzeln oder Catchen. Die Drehfreudigkeit ist ausgewogen, es ist weder nervös noch zu spurtreu. Der Flex ist ausgewogen und dämpft härtere Landungen gut ab. Auch der Kantengriff ist sehr gut. Der Holzkern bietet eine schnelle Rückstellung und dadurch einen guten Pop. Es ist zwar als Freestyleboard konzipiert, lässt sich aber trotzdem schön carven.

3. Fazit Das X-Pact setzt in seiner Klasse Maßstäbe. Es läuft für die Größe erstaunlich gut Höhe, bietet guten Pop und viel Kan-tengriff. Trotzdem ist es einfach zu fahren. Von der Ausstat-tung bis zu den Fahreigenschaften ein rundum gelungenes Produkt. Es ist nicht nur für den Freestyler sehr zu empfeh-len, wer auf der Suche nach einem guten Board um die 130 Zentimeter ist, wird beim X-Pact 132 auf jeden Fall fündig.

© Foto: Lars Wehrmann

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Airush Generator 11,5

Technische Details

Dacron-Schleppkante

One-Pump

Variable Leinenlänge

Farbige Leinen

Verschiebbarer Stopper

Größenverstellung der Bar

Waage

Adjuster

Leinen

Rollen am Kite

Preis (RTF)

Preis (Kite only)

-

-

-

X

X

-

-

(1)

5

0

1349.-

1029.-

X

X

X

X

X

-

X

(2)

4

2

1319.-

950.-

X

-

-

X

X

X

-

(2)

5

0

1459.-

1129.-

-

-

-

X

-

-

-

(2)

5

0

1350.- (3)

970.-

JN Da Vinci 10 North Vegas 12 Ocean Rodeo Rise 12

t e s t ü b e r s i c h t

Airush X-Pact 132

Technische Details

Länge

Breite

Kern

Konkave (mm)

Verschiedene Stances

Größe Finne (cm)

Finne G10

Signalfarbige Finne

Schraubpads

Preis

132

40

Wood

1,5

2

5

X

-

X

579,-

136

42

Foam

0

2

5

X

X

X

699.-

142

43

Foam

7

4

4,5

X

-

X

699.-

JN Bonnie & Clyde 142

North Sky Pro 08

testauswertungen1) Gurtbandadjuster 2) Seilklemme 3) Preis mit neuer Switchcraft Bar

north sky pro

Vorbemerkungen: Bei North bekommen in 2008 vier Teamrider ein eigenes Promodel. Sky Solbach ist dabei der größte und schwerste Fahrer mit einem sehr kraftvollen Stil. Sein Promodel wurde auf diesen Stil angepasst.

1. Ausführung/Verarbeitung/Technische Merkmale Wie bei den anderen Boards setzt North auch beim Sky Pro auf einen speziellen Schaumkern. Eine ABS-Kante und eine ABS-Oberfl äche sorgen für einen guten Schutz gegen Kratzer und Schäden. Mit 136 mal 41 Zentime-ter zielt es klar auf die schwereren Fahrer ab. So ist das Board auch vom Flex eher hart abgestimmt. Die Tips sind stark ausgedünnt, um trotzdem den Komfort nicht zu kurz kommen zu lassen.

Ausstattung: Die aufschraubbare Pad-Schlaufen-Kombi-nation bietet guten Halt und bietet die Möglichkeit, die Schlaufe in Höhe und Breite an den Fuß anzupassen. Wie man es von North gewohnt ist, sind die Pads relativ hart, um ein direkteres Brettgefühl zu haben und bei Stürzen die Schlaufe schnell verlassen zu können. Für unseren Geschmack hätten sie deutlich weicher gewählt werden können. Keine Kompromisse gibt es auch bei den Finnen: Rot durchgefärbte G10-Finnen der Tarifa Fin Company stehen für Qualität.

2. Fahrverhalten Das Board ist für schwerere Fahrer ausgelegt und bringt daher die entsprechende Gleitleistung mit sich. Es geht für die Größe früh los und gleitet auch in Windlöchern gut durch. Die Drehfreudigkeit ist sehr ausgewogen. Auch beim Höhelaufen macht das Sky Pro eine gute Figur. Der Shape bietet einen guten Kantengriff und damit einherge-hend einen guten Absprung. Die harte Abstimmung sorgt für viel Pop bei unhooked Tricks. Landungen können mit-unter ebenfalls etwas härter ausfallen, sind aber gut zu meistern. Zum Carven ist eher das X-Ride von North zu bevorzugen, auch wenn man mit dem Sky Pro durchaus nette Halsen ins Wasser zirkeln kann.

3. Fazit Das Sky Pro ist ein rundes Produkt für den etwas schwereren Kiter. Es bietet eine tolle Gleitleistung, gepaart mit guten Höhelaufeigenschaften. Manchmal würden wir uns nur etwas knieschonendere, weichere Pads wün-schen. Seine beste Figur macht das Board im Wakestyle, da es viel Pop hat. Trotzdem ist es auch als Allroundboard alles andere als ungeeignet.

© Foto: Lars Wehrmann

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t e c h n i k c h e c k

© Fotos: Bestkiteboarding.com Fahrer: Shannon Best

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best nemesis hp

Manche Hersteller warten 2008 mit einem gänzlich neu-en Konzept auf und insbesondere auf dem deutschen Markt ist ja auch immer das besonders interessant, was ganz neu ist. Peter Stiewe aber ist das egal. Sein Ent-wurf des Nemesis HP ist eine konsequente Weiterwick-lung der Kites aus 2007. Der Chefdesigner von Best ist der festen Überzeugung, dass der Nemesis HP in 2008, wie auch schon der Waroo in den Jahren zuvor, einer der erfolgreichsten Kites sein wird.

„Die dritte Generation der Cuben-Fiber-Fronttube erlaubte es uns, einen Wave- und Freestylekite mit einer nie da-gewesenen Performance zu konstruieren“, sagt der Chef-designer von Best. „Die unverwebte Faser besteht aus gleichlaufenden Fäden und ist ähnlich aufgebaut wie eine Karbonstruktur. Sie ist nicht dehnbar und absorbiert somit auch keine Lenkimpulse.“ Dieses Konstruktionsmerkmal soll dem Nemesis HP ein besonders gutes Ansprechver-halten geben. „Die im Nemesis HP verbaute Cuben-Fiber- Fronttube ist aber nicht nur steifer, sondern auch dünner als eine Dacron-Fronttube. Sie erlaubte es uns, dem Kite ein aerodynamisch günstigeres Profi l zu geben. Der schnel-lere Kite schneidet förmlich durch die Luft und hat darum auch eine extrem hohe Kraftentwicklung.“ Im Vergleich zum Waroo hat der Nemesis HP einen größeren High-End-Bereich oder wie Peter es formuliert: Er hat mehr Punch.

Die Wave- und Freestyleausrichtung des Nemesis HP macht sich vor allen Dingen in den Turns bemerkbar.

„Die Art und Weise wie der Kite dreht, hat sich im Vergleich zu den Bows entscheidend verändert“, erklärt der Kitedesigner. „Der Nemesis HP dreht sauber um das Tip und hat im Gegensatz zu seinen Vorgängern keine Tendenz zum Tellern. Das war uns sehr wich-tig, denn wir wollten jede Art von Strömungsabriss verhindern.“

Verantwortlich dafür ist vor allen Dingen das neue Leinensystem VP2. Der Nemesis HP ist der erste Kite von Best, der mit dieser „Virtual Pulley Position Front Bridle“ ausgestattet wurde. Es gibt eine getrennte Waage für Frontlines und Backlines. Die Backlines teilen sich in einem kleinen V und werden an den Tips direkt an zwei Punk-ten angeknüpft. Drei Rollen in den Frontbridles sorgen dafür, dass die Fronttube ideal unterstützt wird. Die Umlenkung ermöglicht, dass der Kite sich beim Drehen besser verformen kann. Anders als bei fixierten Bridles und Fünfte-Leine-Systemen verla-gert sich so die Last zwischen den Wingtips und dem Centerbereich. Das soll sowohl die Stabilität als auch die Geschwindigkeit des Kites in den Turns optimieren. Aber das VP2-System bietet noch einen weiteren entscheidenden Vorteil, es reduziert den Depowerweg. So hat der Fahrer die Möglichkeit, den Kite weit zu depowern, ohne gleich zum Adjuster greifen zu müssen. Durch die 2:1-Übersetzung ist dies über einen großen Windbereich möglich.

Mit fünf verschiedenen Möglichkeiten, die Steuerleinen anzuknüpfen, bietet der Nemesis HP darüber hinaus sehr viel Spielraum für persönliche Vorlieben. „Die Einstellmöglich-keiten haben einen sehr großen Einfl uss, sowohl auf die Kraftentfaltung als auch auf die Drehgeschwindigkeit“, sagt Peter. „Darum ist es auch wichtig, dass sich alle Besitzer der 2008er-Serie mit dem Backbridle-System auseinandersetzen und ihren persönlichen Trimm fi nden.“ Das Flugverhalten jedenfalls soll in jeder der Einstellungen ausgeglichen sein.

Neben der Performance und der Handhabung wurde bei der Entwicklung des Neme-sis HP aber auch viel Wert auf Haltbarkeit gelegt. Die Materialien wurden sorgfäl-tig geprüft, das Tuch an belasteten Stellen gedoppelt und spezielle Nähte entwickelt.

Text: Tommes Wolf

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„Konstruktionen mit geraden Nähten können da nicht mithalten“, versichert Peter. „Der Nemesis HP hingegen wird auch nach zwei oder drei Jahren noch so gut funktionieren wie an dem Tag, als er das erste Mal in der Luft war.“

Das Konzept, das hinter dem Nemesis HP steht, baut auf die Erfahrung der letzten Jahre, anstatt mit einem gänzlich neuen Shape zu arbeiten. Peter formuliert es so: „Ich denke, dass neue Sachen nur wirklich gut sind, wenn sie wirklich einen Performance-Vorteil brin-gen. Solange es eine rein optische Angelegenheit ist, stehe ich dem Ganzen eher kritisch gegenüber. Was die Performance betrifft, braucht sich der Nemesis HP jedenfalls hinter nichts, was momentan auf dem Markt ist, zu verstecken. Im Gegenteil.“

Und wenn man es genau betrachtet, hat auch der Nemesis HP ein sehr innovatives Design.

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Am ersten September um fünf Uhr morgens erlöste mich endlich der Wecker aus meinem Halbschlaf, denn vor

lauter Vorfreude und Erwartungen an den bevorstehenden Trip war an richtigen Schlaf nicht zu denken. Die

Gedanken kreisten darum, ob ich alles eingepackt hatte, ob die Swellvorhersage – die versprochenen drei Meter

mit einem Abstand von 13 Sekunden – auch wirklich realistisch sei, ob wir das Gepäck problemlos durchbekom-

men würden und ob nicht doch irgendein abartiger Grund diesen klasse Trip irgendwie verhindern könnte…

flysurferfotoshootmauritius

s p i n t h e g l o b e 95

© Fotos: Marc Pettersen Text & Fahrer: Sebastian Bubmann

s p i n t h e g l o b e

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Pünktlich eine halbe Stunde vor Abfahrt fand ich mich also am Bahnhof ein. Ich wollte lieber auf Nummer sicher gehen, denn die Deutsche Bahn spielte in meiner Angst vor dem Scheitern unseres Trips keine untergeordnete Rolle. Marc Pettersen, unser Fotograf, schien meine Befürchtungen zu teilen und war sogar schon vor mir am Gleis. Wir hatten einen Zeitpuffer von stolzen drei Stunden eingeplant, um zum Frankfurter Flughafen zu gelangen. Trotz diverser „Personenschäden“, über die wir in Lautsprecherdurchsagen in-formiert wurden, und einigen Umwegen schafften wir es sogar halbwegs pünktlich…

Am Check-in trafen wir uns mit Ramon Schoenmaker, unserem internationalen Verkaufs-manager und holländischem Importeur, sowie den beiden Teamridern Lennart und Sam, die beide ebenfalls aus Holland kommen. Danach suchten wir verzweifelt nach einer net-ten, jungen Dame, die uns ohne größere Komplikationen durchlassen würde. Glücklicher-weise wurden wir fündig. Mit fünf Personen bekamen wir insgesamt etwa 300 Kilogramm Gepäck ohne Aufpreis durch. Echt der Hammer, denn bei Condor darf man eigentlich nur 30 Kilo Kitesurfgepäck bis zu einer Länge von 140 Zentimeter umsonst mitnehmen. Unser Problem mit den Taschen, deren Nähte bei jeder Bewegung zu platzen drohten, ließ sich durch einen netten Smalltalk aus der Welt schaffen.

Nach elf langen, zehrenden Stunden in engen Sitzen der Economy-Class (der Notausgang kostet bei den meisten Airlines auf der Langstrecke mittlerweile bis zu 60 Euro Aufpreis), kamen wir dann endlich an. Schon aus dem Flugzeug sahen wir einige sehr sauber laufen-de Reefbreaks. Unsere Vorfreude stieg nochmals an und dementsprechend schnell eilten wir aus dem Flughafen. Der Vermittler unserer Ferienwohnung hatte uns einen Minivan mitsamt Fahrer geschickt, um uns zu unserem Haus in La Gaulette zu bringen. Während der zirka einstündigen Fahrt über sanfte Hügel, riesige Zuckerrohrfelder, vorbei an Palmen gesäumten Vorgärten konnten wir uns nicht am Flair dieser Insel sattsehen. Endlich wie-der Farben, Wärme und vor allem eins: Wind! Die Kokosnusspalmen bogen sich in dem 25 Knoten starken Südost-Passat und die Wellen liefen sauber über die Riffs.

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, uns zunächst ein wenig nach der langen Reise auszuruhen, doch daraus wurde natürlich nichts. Hektisch schraubten wir Finnen an die Boards, schmissen unsere Kites in den Pickup, der für die zwei Wochen der Reise unser Gefährt sein sollte, und fuhren auf schnellstem Wege zum Strand. Am riesigen Felsklotz in Le Morne vorbei, der sich mehrere hundert Meter über den Indischen Ozean erhebt und

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An jenem Tag allerdings sah es sogar nach Sechser-Wetter aus. So entschieden wir uns, ein paar Buchten weiter in den Süden zu fahren, nach Souillac. Hier weht der Wind immer schwächer als in Le Morne, dafür ist der Spot aber nur fortgeschrittenen Fahrern zu emp-fehlen. Man sollte dort nie alleine fahren, denn die Strömung ist die stärkste, die ich beim Kiten je erlebt habe. Die Wellen drücken riesige Wassermassen über das Riff in das Innere der Lagune, diese Massen suchen sich ihren Weg zurück ins Meer durch einen kleinen und recht tiefen Channel. Man kann unmöglich gegen die Strömung anschwimmen und muss mit den Boards aufpassen, denn die Strömung drückt gegen den Wind raus aufs offene Meer. Sollte man das Board verlieren, wird es schwer, es wiederzufi nden, wenn man sich nicht gegenseitig helfen kann. Schön an Souillac ist: Es ist nicht so voll wie in Le Morne und man hat in der Strömung recht glattes Wasser. Aber wie gesagt, hier sollte man wirklich vorsich-tig sein! Die Geschichten, die uns die Locals über hier verschwundene Menschen erzählten, hätten wir auch lieber nicht gehört…

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den Wind umlenkt und verstärkt. Ein Grund, weshalb es bei dem vorherrschenden Süd-ost-Passat in Le Morne stets mit ein bis zwei Windstärken mehr als auf dem Rest der Insel weht. An diesem Tag hatten wir noch eine wahnsinnig gute Session auf unseren Achter-Kites und waren auf dem Wasser, bis die Sonne unterging. Leider nicht länger, denn es ist unglaublich, wie schnell es dann auf Mauritius dunkel wird. Wenn der untere Rand der Sonne den Horizont berührt, dauert es keine Minute, bis die Sonne komplett verschwun-den ist und wenig später ist es dann stockfi nster. Man muss schon sehr aufpassen, zumal nach 17 Uhr auch der Rescueservice der Robinson-Station nicht mehr arbeitet.

Wie auch schon im letzten Jahr begannen meine Tage mit dem morgendlichen Marsch zum kleinen Supermarkt um die Ecke, wo man die besten Baguettes auf der Südinsel bekommt. Weil Mauritius von 1715 bis 1810 unter französischer Besetzung war, ist die gesamte Kultur und Lebensweise der Menschen dort auch heute noch stark französisch geprägt. Die britischen Besatzer, die die Insel von 1810 bis 1968 belagerten, hatten weni-ger Einfl uss auf das Geschehen und die Verhältnisse auf der Insel. Im Wesentlichen hin-terließen sie nicht viel mehr als den Linksverkehr. Auch die französische Sprache blieb erhalten. Zwar ist die Amtssprache Englisch, doch der Großteil der Bevölkerung bevorzugt Französisch und Kreolisch.

Nach dem Frühstück wurde das Auto gepackt und auf ging’s zum Strand. Geparkt wurde neben den anderen Pickups unter den Bäumen, direkt am Strand. Ohne Pickup läuft auf Mauritius nichts, denn die öffentlichen Verkehrsmittel lassen sehr zu wünschen übrig. Ge-rade wenn man mit dem ganzen Material an abgelegene Spots kommen möchte, ist ein Pickup einfach genial. Da der Wind meist erst gegen elf Uhr richtig einsetzt, konnten wir die Tage zum Glück entspannt angehen lassen und jeden Tag gemütlich frühstücken. Wenn man so gut kochen kann wie wir fünf, geht man abends lieber essen. Auf Mauritius fi ndet man eine große kulinarische Vielfalt vor: Man kann entweder für viel Geld die Gourmetkü-chen der Fünf-Sterne-Superior-Hotels besuchen oder bei „Big Mama“ für einen Euro Nudeln satt essen. Wir wählten meist einen Mittelweg und gingen in La Gaulette in die Mittelklas-serestaurants. Die Küche ist zum Teil indisch, zum Teil französisch und kreolisch geprägt. Zu empfehlen ist immer frischer Fisch und Reisgerichte, die zwischen sechs und zehn Euro kosten. Ein weiterer guter Tipp ist auch die Pizzeria im Einkaufszentrum in Black River. Der Laden ist cool eingerichtet und auch die Musik stimmt. Man kann sich hier recht gut vorm Feiern aufwärmen und dann im zirka 30 Kilometer entfernten Flic en Flac richtig Gas geben.

Während der beiden Septemberwochen hatten wir so viel Wind, dass selten etwas größeres als unsere Zehner-Kites brauchten. Endlich mal wieder kleine Kites rocken, einfach genial.

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Line bricht close-out, also gleichzeitig. Weil die Wellen auf einen Schlag vom sehr tiefen ins sehr fl ache Wasser rollen, türmen sie sich auf und brechen sehr hohl. Gut für Tuberi-des, schlecht für Wipeouts, wie ich schmerzlich am eigenen Körper erfahren sollte.

Als wir abends im Büro unseres Vermieters die Wind- und Swellvorhersage checkten, schlugen unsere Herzen höher. Gemeldet waren endlich wieder drei Meter, die für Oneye absolute Traumbedingungen bedeuten würden. Doch der folgende Tag bot wieder ein-mal das gleiche Spielchen wie bisher: Kleine bis mittelhohe Wellen in Oneye, vereinzelt große Wellen in Manawa. Es war nicht die Swellhöhe, sondern die Swellrichtung, die uns einen Strich durch die Rechnung machte. Der Swell kam einfach zu südlich und streifte dabei nur leicht Manawa. Tag fünf sollte auch windtechnisch nicht der Hit sein, im Ge-gensatz zu den vorherigen Tagen. Wir beschlossen, einen Trip auf die andere Seite der Insel, nach Cap Malheureux zu machen. Dort sollte ein toller Freestyle-Spot sein, wie man uns erzählte. Morgens um sieben Uhr verließen wir das Haus, um die zweistündige Au-tofahrt anzutreten. Doch als wir gegen acht Uhr die Hauptstadt Port Louis durchqueren wollten, war eine Zwangspause angesagt. Wir standen mindestens eine Stunde im Stau! Das relativ schlecht ausgebaute Straßennetz auf Mauritius sorgt unter der Woche jeden Morgen für Verkehrschaos zur Rushhour. Ein kurzer Stopp bei einem Restaurant einer weltweit bekannten Fastfoodkette machte allerdings alles wieder gut. Gesättigt fährt es sich eben entspannter. Wesentlich später als geplant kamen wir dann im Norden an und waren überrascht, wie gut der Spot tatsächlich war. Kite-, surf- und windsurftechnisch versammelt sich alles stets in Le Morne und der näheren Umgebung, doch dieser Spot bietet eine echte Alternative. Nordwestlich von Saint-Antoine, fast ganz am nördlichsten Punkt der Insel, liegt ein kleines Örtchen, das für seine Kirche berühmt ist. Wenn man von Saint-Antoine kommend ins Zentrum des Örtchens fährt, sieht man auf der rechten Seite eine Bucht, die nur durch eine kleine Öffnung mit dem Meer verbunden ist. Die Felsen schirmen jegliche Wellen ab und das Wasser ist spiegelglatt und stehtief. Auch der Sandboden macht den Spot sehr angenehm zum Üben. Das einzige Problem ist, dass der durch das Kap abgelenkte, hier aus östlichen Richtungen kommende Wind hin-ter den Bäumen am Einstieg neben dem Parkplatz sehr böig ist. Man muss unter Um-ständen 100 bis 200 Meter nach draußen laufen und dann den Kite im Wasser starten.

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In Souillac konnten wir dank des fl achen Wassers den ganzen Tag an unseren Tricks üben. Doch nur zum Freestylen waren wir nicht nach Mauritius in das Wave-Eldorado des Indischen Ozeans gekommen. Der Wavespot Le Morne mit der berühmten Welle na-mens Oneye stand am nächsten Tag an. Leider wurden wir von der Größe des Swells bei unserem ersten Besuch etwas enttäuscht und es war auch ziemlich voll mit Windsurfern und anderen Kitern. Die Wellen liefen trotzdem sauber und so entschieden wir uns, fo-totechnisch einen Tag auszusetzen und uns einfach ganz entspannt in den Wellen warm zu fahren. In Le Morne gibt es vier Reefbreaks, die gut zum Kiten sind. Am leichtesten zu fahren ist das Riff, das in Blickrichtung aufs Meer direkt rechts vom großen Channel liegt. Die Wassertiefe ist immer ein bis zwei Meter, sodass man genügend Spielraum zum Riff hat. Man kann entspannt über das Riff in die Lagune fahren, wenn man zum Beispiel lieber im fl achen Wasser auf einem Directional halsen will. Dafür sind die Wellen dort nicht ganz so schön und es ist meistens recht voll. Der zweite Break liegt links vom Chan-nel. Das Innenriff. Die Wellen laufen hier fast gegen den Wind und sind sehr steil und kraftvoll. Da hier nur wenig Wasser über dem Riff ist, ist diese Welle nur für Experten geeignet. Weiter draußen, am Ende des großen Channels links, liegt Manawa. Dieser Spot eignet sich sehr gut zum Einstieg in größere Wellen, denn das Wasser ist sehr tief, zwi-schen zwei und drei Meter. Man darf den Spot allerdings auch nicht unterschätzen. Wenn ein sehr großes Set kommt, dann haben die Wellen solche Kräfte, dass man nach einem Waschgang nicht mehr weiß, wo unten oder oben ist. Auch das Weißwasser macht es schwer, vernünftig zu schwimmen. Man sollte nie alleine nach Manawa gehen, denn der Spot liegt etwa eineinhalb Kilometer vom Kitebeach entfernt. Es sollte immer ein zwei-ter Mann dabei sein, der im Falle eines Falles den Rescueservice verständigen kann. Der vierte Spot der Gegend ist der berühmt-berüchtigte Reefbreak Oneye. Wenn der Swell klein ist, sollte der Spot kein Problem für fortgeschrittene Kiter sein. Wenn die Wellen je-doch höher als zwei Meter werden, dann wird Oneye zum Killer. Das Riff wird bei Nied-rigwasser fast komplett leergesaugt, während man auf der Welle ist. Die Wellen brechen extrem schnell, teilweise machen ganze Sektionen auf einmal dicht oder die komplette

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Bei Niedrigwasser läuft die Bucht jedoch fast komplett leer. Nur etwas weiter draußen ist noch ein zwei Fußballfelder großes Becken, in dem man dann gut kiten kann. Hier fanden wir eine Überraschung für alle, die in der Welle lieber mit der linken Hand und dem lin-ken Fuß vorne fahren. Die Wellen am Cap Malheureux sind alle Righthander, man kann die Wellen also andersrum abfahren als zum Beispiel in Le Morne. Wir hatten eine kurze Session mit einem Boot und konnten echt gute Bilder machen, obwohl die Wellen wieder kleiner als erwartet waren. Dafür konnten wir uns nach der Session an den Kokosnüssen, die am Strand lagen, sattessen. Ein echter Genuss, wenn man aus Deutschland kommt und dann in Shorts am Strand sitzt und sich nach einer guten Session eine Kokosnuss schmecken lässt.

Die letzten Tage unseres Trips verbrachten wir dann wieder in Le Morne, denn der Swell nahm tatsächlich noch einmal zu und wir konnten noch ein paar gute Tage in Oneye und Manawa auf unseren neuen Pulse2 mitnehmen. Man kann kaum in Worte fassen, wie es ist, an einem großen Tag in Oneye zu kiten. Es ist zwar gefährlich, aber wenn man eine Session dann ohne Wipeout überstanden hat und vom Land aus mit einer frischen Ko-kosnuss in der Hand auf die riesigen Brecher blickt, ist man einfach nur noch gestoked. Ich bin im Nachhinein sehr froh, dass ich in diesem Jahr nicht jeden Tag nach Le Morne gefahren bin, sondern einen Großteil der Insel besuchen konnte und erlebt habe, was für eine Vielfalt an Spots es auf Mauritius gibt. Man sollte jedoch immer mit Kollegen unter-wegs sein, sich genau bei den Locals informieren und dann zusammen aufs Wasser ge-hen, denn die Strömungen und Wellen sind nicht zu unterschätzen. Leider hat es nicht ganz für einen Monat gereicht in diesem Jahr, doch wenn es sich irgendwie einrichten lässt, dann muss ich im nächsten Jahr wieder nach Mauritius. Und zwar noch länger...

Wind und Wetter: Wenn bei uns Sommer ist, ist auf der Südhalbkugel und auf Mauritius Winter. Dann ist dort die beste

Zeit zum Kitesurfen, denn der Passat bläst beständig und stark aus Südost. Es kann zwar zwischendurch auch mal kurzzeitig

regnen, in der Zeit von Juni bis September ist es jedoch meistens trocken. Die Wellen sind zu dieser Jahreszeit auch am

höchsten und weil in unserem Sommer dort Nebensaison ist, sind die Flug- und Unterkunftspreise vergleichsweise niedrig.

Spots: Anfänger und Fortgeschrittene kommen in der Lagune in Le Morne und auch am Cap Malheureux voll auf ihre Kosten.

Das Wasser ist fl ach bis kabbelig und es gibt auch kleinere Wellen, an die man sich langsam rantasten kann. Für Fortgeschrit-

tene und Wavecracks bieten Oneye und andere Breaks alles, was man sich als Wavekiter nur wünschen kann.

Anreise: Die billigsten Flüge findet ihr mit Condor von Frankfurt/Main aus. Je nachdem, wie früh man bucht, liegen die

gesamten Flugkosten unter 500 Euro. Kitesurfgepäck ist bei Condor bis 140 Zentimeter und 30 Kilogramm frei. Der Flug

dauert gute elf Stunden.

Unterkunft: Man kann es fein und teuer haben, wie zum Beispiel im Indian Resort oder im Paradise Hotel, die direkt am

Spot Le Morne liegen. Wir haben uns jedoch immer für eine günstigere Variante entschieden und haben dieses und letztes

Jahr eine Wohnung bei Ropsen Appartements in La Gaulette gebucht. La Gaulette liegt eine Viertelstunde mit dem Auto von

Le Morne entfernt. Es gibt dort einen Supermarkt und ein paar kleine Restaurants. Das Appartement, das wir in diesem Jahr

hatten, hat am Tag zirka 80 Euro inklusive Mietwagen gekostet. Wir waren zu fünft, womit die täglichen Übernachtungskosten

bei 16 Euro lagen. Wenn man abends essen geht, kann man in Black River bei der Pizzeria für fünf bis acht Euro sehr gut

essen. Ansonsten haben alle Appartements auch eine Küche und man kann billiges Essen einkaufen. Es hängt jedoch auch

stark davon ab, was man kauft, nach dem Prinzip Reis = billig und Nutella = teuer.

Die Spots: Le Morne: 20°27‘57.89“S (Breite), 57°18‘34.04“O (Länge)

Cap Malheureux Lagune: 19°59‘29.43“S (Breite), 57°38‘2.27“O (Länge)

Cap Malheureux Wellen: 19°58‘43.82“S (Breite), 57°39‘14.50“O (Länge)

Souillac: 20°31‘20.80“S (Breite), 57°30‘44.40“O (Länge)

Flughafen: 20°25‘48.60“S (Breite), 57°40‘52.25“O (Länge)

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hardangerviddaNomen est omen. Die Gegend um Geilo bietet für

den Snowkiter so ziemlich alles, was man sich wün-

schen kann, und gilt nicht zu Unrecht als Paradies für

den anspruchsvollen Snowkiter. Warum sollte man

sich nicht einmal aufmachen und den hohen Nor-

den besuchen, anstatt sich im warmen Süden in ein

ägyptisches Disneyland zu stürzen? Klar kann es im

Winter in Norwegen extrem kalt werden und logisch

sind die Tage teilweise ziemlich kurz. Doch bieten

kilometerlange, hügelige Landschaften die perfekte

Grundlage für ein Erlebnis der ganz besonderen Art.

Und für ein ganz besonderes Freiheitsgefühl.

Text: Martin Stobbe und Peter Goldbach

© Foto: Leo König

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Fahrer: Martin Stobbe

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© Foto: Martin Stobbe

© Foto: Leo König

© Foto: Leo König

Die Reise nach Haugastøl, ein kleines verschlafenes Nest eine viertel Stunde von Geilo gelegen, führt – so kommt es einem manchmal vor – in eine andere Welt. Der Ort ist etwa 250 Kilometer oder fünf Autostunden von Oslo entfernt. Etwa auf dem Breitengrad Bergens befindet sich Haugastøl am Rande des Hardangervidda National-parks. Dieser Nationalpark ist ein etwa 8000 Quadratkilometer großes Hochplateau mit großen (im Winter natürlich zugefrorenen) Seen und vielen runden Hügeln unter-schiedlicher Höhe. Die typisch norwegische Fjellvegetation oberhalb der Waldgrenze wird der Wintertourist allerdings nur auf Bildern bewundern können. Zwar liegt die Region mit 1000 Meter nicht sonderlich hoch, doch kann man von November bis Mai von einer dicken Schneeschicht ausgehen. Über eine riesige Fläche ist Weiß dann die nahezu einzige Farbe. Wenn man bei einem Aufenthalt längere Zeit nichts als Weiß gesehen hat und das Gefühl bekommt, langsam farbenblind zu werden, emp-fiehlt sich zur Abwechslung ein Ausflug an den Eidfjord. Nur 70 Kilometer westlich von Haugastøl beginnt das Meer, wo schöne Fjordlandschaften und mildere Tempe-raturen garantiert sind.

Schon die Anfahrt in die Gegend ist ein Erlebnis. Ein wenig Selbst-bewusstsein am Steuer und Übung auf glatten Untergründen sind durchaus von Vorteil, um hunderte Kilometer auf blankem Eis mit dem Auto zu überstehen. Auch Vorkenntnisse aus dem Ralleysport sind sicherlich nicht verkehrt. Schneeverwehungen sind an der Ta-gesordnung und mit Glätte muss man durchgehend rechnen. In sehr ungünstigen Wetterlagen wird sogar das „Kolonnekjøring“ angeord-net: Die Straßen werden dann gesperrt und nur für die Durchfahrt geführter Kolonnen freigegeben. Wer lieber ohne Auto unterwegs ist, nimmt einfach einen Flug bis Oslo und setzt sich in die Bergen-bahn, die Bergen mit Oslo verbindet. Diese Bahnstrecke ist eine der am höchsten gelegenen Hauptbahnstrecken Europas. Und sie ist eine der schönsten. Im Zug kann man die bizarre Landschaft aus Schnee und Eis über viele Kilometer aus dem Fenster zu beobachten und dann entspannt und erholt am kleinen Bahnhof in Haugastøl aussteigen.

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die Straße Richtung Bergen als zu überwindendes Hin-dernis im Weg. Wind gibt es eigentlich fast jeden Tag, durch die exponierte Lage und eine gut funktionieren-de Thermik. Wenn im Tal kein Lüftchen weht, aber die Sonne scheint, sucht man am besten den See am Fuße des höchsten Berges der Umgebung auf. Gleichmäßige Fallwinde mit bis zu fünf Windstärken versprechen be-stes Kitevergnügen. Doch sollte man stets vernünftig handeln. Fährt man zu weit weg vom Berg, hört der Wind irgendwo schlagartig auf und der Kite fällt vom Himmel. Man sollte sich auch immer bewusst sein, dass man sich im Gebirge bewegt und mit dem Kite schnell große Strecken zurücklegt, die man besonders im Tiefschnee nicht mal eben so zurücklaufen kann. Das Wetter ändert sich auf dem Plateau sehr schnell. Daher sollte man die Warnungen und Ratschläge des Herbergsvaters besser ernst nehmen.

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© Foto: Martin Stobbe

© Foto: Leo KönigAls Unterkunft kommt wohl nur das Haugastøl Turistsen-ter in Frage, da so gut wie alle Snowkiter dort wohnen. Die Eltern des Snowkiteweltmeisters Björn Kaupang sind die Besitzer und haben immer kleinere Arbeiten an arme Kiteprofi s zu vergeben. Die können sich dann zum Beispiel mit Staubsaugen ihren Aufenthalt fi nanzie-ren. Anschluss fi ndet man hier sofort, denn Norweger sind meist sehr freundlich und offen und für die norwe-gischen Kiter gilt das erst recht. Da die meisten hervor-ragend englisch und viele sogar ganz gut deutsch spre-chen, wird man auch abends nicht alleine im Zimmer sitzen. Die Locals um Remi Meum, Björn Kaupang und Claes Lundin sind nicht nur auf dem Schnee beeindru-ckend unterwegs, auch in der Disko in Geilo kann man ordentlich mit ihnen Gas geben.

Wenn man sich einen perfekten Spielplatz für Snowkiter vorstellen würde, er würde aussehen wie die Hardan-gervidda im Winter. Man fährt von Haugastøl einfach wenige Kilometer nach Osten, hält an einer der vielen kleinen Parkbuchten und kitet los. Eine unendliche wei-ße Wüste mit Dünen aus Schnee, riesigen Windlips, Wächten und Felsen, die zu Drops einladen. Ab und zu fi ndet man ein halb eingeschneites Haus, wie gemacht für einen Boardslide auf dem Giebel. Mutige haben stets

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© Foto: Leo König

© Foto: Leo König

Die beste Reisezeit ist Februar bis März, da die Tage vorher doch etwas kurz sind und die Temperaturen manchmal leicht an Sibirien erinnern. So kam eines Tages im Januar bei minus 20 Grad ein deutscher Kiter ohne Winterjacke vom Training aus Brasilien ins tief verschneite Norwegen. Hätte Remi ihm nicht einen dicken Overall geliehen, wäre er wohl erfroren. Warme, schneefeste Kleidung ist ein un-bedingtes Muss, egal wann man unterwegs ist. Sollte der Wind mal länger schwä-cheln, kann man in Geilo eines der beliebtesten und größten Skigebiete Europas unsicher machen. An 18 Liftanlagen, 25 Kilometer Piste und 220 Kilometer Loipe kann man sich hier austoben. Für Boarder und Skifahrer, die sonst in den Alpen unterwegs sind, sieht das Skigebiet von unten eher aus wie ein Idiotenhügel, wer aber Lust auf Pipe und Park hat, wird begeistert sein. Auch das Hinterland ist loh-nenswert für fl eißige Schaufl er, mit etwas Glück fi ndet sich auch schon ein fertiger Kicker, den die Schüler des ansässigen Snowboardgymnasiums gebaut haben.

Wer also Lust hat auf ein besonderes Abenteuer außerhalb des Pauschaltouris-mus, der sollte mal darüber nachdenken, die unendlichen, weißen Landschaften des Norden zu erkunden.

Webcams, Wetterstationen und Unterkunft sind unter www.haugastol.no zu fi nden.

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Wenn du halbwegs sicher auf dem Brett stehst, ist das Fa-hren auf der Zehenkante einer der nächsten Schritte. Auch wenn man hierzulande oft switch dazu sagt, wird es bei Con-tests offiziell toeside genannt, während switch die schlech-tere Fahrtrichtung bezeichnet. Wie auch immer man es be-zeichnet, es ist eine elementare Technik beim Kitesurfen. Es ist wichtig, um Wellen abzureiten, und die Grundlage für schöne Halsen. Da man nicht umspringen muss, ist der Trick schnell zu erlernen. Einfach probieren, du wirst feststellen, dass es schon bald klappt.

Generelles: Es ist von Vorteil, wenn du nicht zu wenig Druck im Kite hast, da dir die Power im Schirm das Weiterfahren erleichtert. Doch üben kannst du schon im unteren Wind-bereich problemlos. Für die ersten Versuche ist es hilfreich, wenn du den Schirm etwas höher fl iegst, da so weniger Last auf dem Board ist.

Das Switchen: Fahr mit normaler Geschwindigkeit an. Stell das Brett etwas planer. Du kannst schon einmal leicht an-bremsen, um etwas Spannung auf die Leinen zu bekommen. Bringe etwas mehr Gewicht auf den vorderen Fuß, lass das Heck ausbrechen und schiebe deinen hinteren Fuß in einem Halbkreis nach vorn.

Das Weiterfahren: Im Gegensatz zum normalen Kiten, musst du nun dein Gewicht bäuchlings verlagern. Du belastest jetzt die Zehenkante. Anfangs wirst du wahrscheinlich nur mit Raumwind fahren. Verdrehe deshalb deine Hüfte noch ein wenig mehr und bring mehr Druck auf die Zehenkante. Am einfachsten kommst du aus dem Switch, indem du den Schirm auf die andere Seite steuerst und eine Halse fährst. Du kannst aber auch einen kleinen Chophop machen und dann in der Luft das Board drehen.

aufsteiger to toesideText: Peter Goldbach

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© Foto: Lars Wehrmann

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Blind fahren ist kein Trick, der sich ganz von allein lernt. Wer aber ein wenig übt, wird schon bald die Rück-wärtsfahrt beherrschen. Blindfahren sieht nicht nur ver-blüffend aus, es ist auch die Grundlage für eine Menge neuer Tricks.

Basisc: Anders als beim Switchen kommt man nur dann zum Into blind, indem man umspringt. Fahr dafür mit kontrollierter Geschwindigkeit. Halte den Schirm auf mittlerer Höhe. Hast du ordentlich Power im Schirm, solltest du ihn eher fl ach halten. Wenn du einen ver-schiebbaren Stopper hast, stell ihn so ein, dass du an-genehm viel Druck zum Fahren hast, wenn du die Bar am Stopper parkst. Greif mit der vorderen Hand die Bar mittig und lass die hintere schon einmal los.

Absprung: Drück dich mit einem kleinen Chophop nach oben ab. Es funktioniert besser, wenn du dich nach oben abdrückst und nicht wie bei normalen Sprün-gen nach hinten. Es geht hier eben nicht darum, mög-lichst weit nach oben zu kommen. Du solltest gerade so viel Zeit haben, dass du die halbe Drehung schaffst.

Flugphase: Dreh dich nun mit dem Körper entgegen der Fahrtrichtung vom Kite weg. Es wird dir deutlich leich-ter fallen, wenn du den Blick vom Kite nimmst und nach hinten unten auf das Wasser richtest. Verdreh dich dann noch ein Stück mehr, indem du das ehemals hintere Bein in Fahrtrichtung streckst. Lehn dich schräg nach hinten, um nicht mit dem vorderen Tip hängenzubleiben.

Landung: Lande den Sprung. Wenn du die ersten Me-ter überstanden hast, kannst du beim Blindfahren an Bar und Trapezhaken vorbei auf den Kite schauen, da-mit du trotzdem siehst, wohin du fährst. Wenn du den Schirm steuern willst, kannst du auch die zweite Hand wieder an die Bar nehmen, nur musst du dich dabei ziemlich stark verwinden. Alternativ kannst du auch die Hand an der Bar auf die obere Seite nehmen (also zum Beispiel die linke Hand auf die rechte Seite der Bar) und so den Schirm einhändig steuern.

checker into blindText: Peter Goldbach

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Der Airpass (manchmal auch Straight Airpass genannt) ist die Mutter aller Handlepass-Variationen. Er ist bestimmt nicht gera-de der eleganteste Trick, der im Kitesurfen je erfunden wurde, stellt aber die Grundlage für viele weitere Tricks dar.

Üben: Es ist sehr hilfreich, den Bewegungsablauf zunächst im Trockenen zu üben. Häng dazu eine alte Bar so hoch auf, dass du sie bequem mit leicht angewinkelten Armen greifen kannst. Bring deine Beine nach oben und ziehe die rechte (oder linke) Seite deiner Hüfte möglichst nah an die Bar. Lass dann die linke (bzw. rechte) Hand los und versuche, die Bar hinter dem Rü-cken zu übergeben. Nicht aufgeben, es ist mehr eine Frage der Technik als eine der Kraft.

Generelles: Am einfachsten funktioniert dieser Trick mit Kites, die klein sind und wenig Hangtime haben. Dann brauchst du wesentlich weniger Kraft und Technik. Gerade Freestylekites bis zwölf Quadratmeter eignen sich sehr gut. Greif die Bar mittig, direkt neben dem Depowertampen.

Der Absprung: Halte den Schirm auf etwa elf Uhr (später ru-hig auch tiefer). Hak dich aus und lenk den Schirm mit einem kräftigen Lenkimpuls kurz hinter den Zenit. Spring wie bei einem normalen Sprung ab. Steuer den Schirm noch in der auf-steigenden Phase wieder nach vorn Richtung Zenit. So fällst du nach dem Trick nicht wie ein Stein ins Wasser.

Der Pass: Warte nach dem Absprung, bis du den höchsten Punkt fast erreicht hast. Schwing deine Beine maximal nach oben. Zieh nun die Bar an deine hintere Hüfte und blick über deine vordere Schulter. Du wirst einen Moment spüren, in dem der Kite nicht mehr zieht. In diesem Moment kannst du die Bar gut übergeben. Entscheidend ist, dass die Bar so dicht wie möglich an deinem Körper bleibt. Wenn du einmal den rich-tigen Moment getroffen hast, wirst du merken, dass du für den Trick kaum Kraft brauchst. Versuch, deinen Arm gebeugt zu halten und so schnell wie möglich die zweite Hand wieder an die Bar zu bekommen. Wenn das nicht gelingt, halte gut fest, du kannst den Trick trotzdem stehen.

Die Landung: Jetzt musst du nur noch zusehen, dass du auf dem Board landest, denn landen kannst du schon von deinen anderen Tricks.

pro airpassText: Peter Goldbach & Mathias Wichmann

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© Foto: David Sonnabend Fahrer: Mathias Wichmann

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schlag – es wurde schwarz. Sekunden später, vom Kite unter Wasser gezogen, kam er zu sich. Er konnte seinen Kopf nicht mehr bewegen. Unter Schock stehend fuhr er im Neo zum nahe liegenden Klinikum nach Bad Tölz. Er war noch nicht einmal richtig raus aus der Röntgenröhre, da wurde der Hubschrauber zur nächsten Spezialklinik schon gestar-tet. Ein Arzt erzählte ihm, dass er eigentlich nicht mehr am Leben sein dürfte. Jetzt erst wurde Dieter bewusst, was eigentlich passiert war – er hatte einen Genickbruch, Überle-benschance zirka ein bis drei Prozent. Vor der OP wurden ihm seine geringen Chancen mitgeteilt, jemals die Beine wieder bewegen zu können. Der zweite Halswirbel wurde mit einer etwa sechs Zentimeter langen Schraube fi xiert. Als er von der Narkose aufwachte, überprüfte er sofort, ob er seine Beine noch spüren konnte – mit positivem Ergebnis. Dieser Tag jährt sich bald zum zweiten Mal. Er wird diesen Tag wohl ganz bewusst ange-hen. So viel bewusster, wie er seither jeden Tag erlebt.

Viele andere hätten sicher ihr Material verkauft. Für ihn war es nur eine kurze Phase der Pause. Seine Sucht nach radikalen, stylischen Moves, dem Gefühl eines angepowerten Kites und dem Blick von oben ist einfach nach wie vor zu groß. Er hat mir mal erzählt,

dass er kurz vor seinem Unfall einfach den Respekt ver-loren hatte. Die Ampel war schon auf Rot und es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich mal richtig lang ma-chen würde. Heute geht er nicht mehr an jedem Spot und bei jedem Wind aufs Wasser. Er sagt auch mal Nein und sieht zu. Fette Kiteloops, einfach oder doppelt, down oder up, hooked oder unhooked, zieht er nach wie vor. Oldschool, Newschool oder reinrassiger Wake-style. Er lebt noch. Bewusster und in allererster Linie für seine Familie, Freunde und für den Sport. Obwohl sein gebrochenes Genick und die Vernunft seit dem Unfall nicht mehr jeden Move zulassen, ist er in meinen Au-gen immer noch einer der radikalsten und stylischsten Kiteloopkurbler Deutschlands. Vom Contestgeschehen beim Snowboarden und beim Kiten hat er sich komplett verabschiedet und rippt heute nur noch aus Spaß.

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Dieter Moherndl ist vielleicht in der Kiteszene kein sehr

bekannter Name. Doch fuhr der ehemalige Snowboardwelt-

meister auch beim Snowkiten einen Vizeweltmeistertitel ein.

Ein Kiteunfall warf ihn aus der Bahn und sogar fast aus dem

Leben. Wie es ihm heute ergeht und wie es dazu kam, das

berichtet sein Freund Markus Hohmann.

An manchen Tagen ärgere ich mich einfach. Nein, nicht über ihn – ich bin unzufrieden mit mir selbst. Wir standen um 3:30 Uhr morgens auf und rasten zum Lago di Garda. Er heizte, als ob das seine letzte Session wäre und jede Sekunde zählten würde. Ich hatte die Hosen richtig voll und konnte nicht eine Minute die Augen schließen. Um 7:00 Uhr in Campagnola angekommen, knisterte der Auspuff eine Stunde später im-mer noch. Dummerweise hatte ich mich auch noch für einen 12er-C-Kite entschieden. Völlig überpowert riss mir nach zwei Stunden die Leash. Zu allem Überfl uss musste ich so das gol-dene Seepferdchen machen. Er rettete mein Material. Nach einem kurzem Frühstück pennte ich tief und fest, mindestens drei Stunden. Anschließend zwei Stunden Ora rippen. Nun lag ich im Auto. Ich war nur noch platt. Er wollte, dass ich mitkomme – eine Runde auslaufen. Was heißt auslaufen, der geht nicht joggen, sondern rennt wie bescheuert. „Sorry, kei-nen Bock, lass mich bitte etwas chillen. Danke.“ Er war ga-rantiert eine Stunde weg. Wo nimmt er die Energie her?

Dieter Moherndl ist nicht nur in Bezug auf den Sport eine Ausnahme, sondern auch menschlich oberste Liga. „Wenn du glaubst, etwas zu sein, hast du aufgehört, etwas zu werden“ könnte sein Lebensmotto sein. Ein bodenständiger und nah-barer Extremsport-Freak, der den Snowboardweltmeistertitel auf Schnee und Sand trägt. Er war ganz vorne in Nagano mit dabei, als Snowboarden olympisch wurde. 2001 begann er mit dem Kiten und sicherte sich auch hier 2003 den Vi-zeweltmeister auf Schnee. Abheben, Öffentlichkeit, ein Star sein, sich vermarkten. Nein, so richtig war das nie sein Ding.

Sein Sohn Jannick war noch kein Jahr alt, da passierte es: Er war mit Freunden an einen Binnenspot gefahren, an dem viele nicht einmal daran denken würden, einen Kite aufzu-bauen. Die Lache ist maximal 300 Meter lang und 100 breit. Extrem böige Windbindungen. Er zog einen hooked Kiteloop mit satter Querbeschleunigung. Unter der Wasseroberfl äche sah er im Wasser einen Baumstumpf. Er riss den Schirm noch mal durch und hoffte, er würde es schaffen. Dann der Ein-

was macht eigentlich… dieter moherndl?Text & © Fotos: Markus Hohmann

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g e w i n n s p i e l

1X RUCKSACK, WETSHIRT UND T-SHIRT VON AIRUSH

2X „COMPLETE KIT“-REPARATURSET VON KITEFIX1X TASCHE VON SCHWERELOSIGKITE

1X PULSE2 IN ACHT QUADRATMETERN VON FLYSURFER

2X WETSHIRT, T-SHIRT, PUMPE MIT MANOMETER UND CAP VON AIRUSH

1X ESKIMO BAG VON GIN

1X NORTH MEN’S BLING HOODY GREEN

1X NORTH MEN’S STRAYL SHORT

HAUPTGEWINN: 1X PULSE2 IN ACHT QUADRATMETERN VON FLYSURFER

1X KALIMA-KITEBOARD1X RUCKSACK, WETSHIRT UND T-SHIRT VON AIRUSH2X WETSHIRT, T-SHIRT, PUMPE MIT MANOMETER UND CAP VON AIRUSH2X TRIGGERNAUT TRANSMITTER IN BRAUN INKLUSIVE SAFETYLEASH UND T-SHIRT 1X PAD-SCHLAUFEN-KOMBINATION VON UNDERGROUND PLUS T-SHIRTS VON FAMOUSFRANK1X SNOWPAKET MIT HANDSCHUHEN UND MÜTZE GIN2X „COMPLETE KIT“-REPARATURSET VON KITEFIX1X TASCHE VON SCHWERELOSIGKITE1X ESKIMO BAG VON GIN

DIEPREISE

1X NORTH AIRSTYLER 08 HÜFTTRAPEZ1X NORTH MEN’S BLING HOODY GREEN1X NORTH GIRL’S BLING HOODY WHITE1X NORTH GIRL’S BOARDSHORT CRAZE1X NORTH MEN’S STRAYL SHORT1X NORTH DAYPACK 08

1X SNOWPAKET MIT HANDSCHUHEN UND MÜTZE GIN

g e w i n n s p i e l

Es ist ein knappes Jahr her, dass wir in unserer ersten Ausgabe von Kitelife einige Fahrer fragten, wie sie denn den Winter verbringen. Wir hörten von Geschichten aus Brasilien, Kapstadt und Spanien, doch der eine oder andere blieb auch in Deutschland und trai-nierte im kalten Wasser der Nord- oder Ostsee. Doch wie sieht es bei denen aus, die keine Contests fahren? Es muss viel mehr Möglichkeiten geben, zu überwintern. So ist nun unsere Frage: Wie verbringst DU die kalte Jahreszeit?

Daher fordern wir dich an dieser Stelle auf, uns von deinem tollsten, schrägsten, skurrilsten, witzigsten, verrücktesten, normalsten, überraschendsten, langweiligsten oder was auch immer Wintererlebnis zu berichten, von deinem besten Trip, wie man über die kalte Jahreszeit kommt, oder alles, was mit Winter und Kiten zu tun hat. Dazu brauchen wir von dir einen Text mit mindestens 300 und höchstens 3000 Zeichen und dazu aussagekräftige Bilder. Alles ist er-laubt, von Poser-Prosa bis Sprachkunst, es muss nur zum Thema passen. Bedenke, dass die Bilder eine hohe (am besten volle) Aufl ösung haben müssen und wir auch immer die Namen

kitelifestorycontest

der Fotografen brauchen. Auch DVD-Einsendungen für die Kitelife-DVD werden angenommen, jedoch sollte kein ur-heberrechtlich geschütztes Material (z.B. Musik) darauf zu fi nden sein. Schick deine Story bis zum 31.12.2007 an [email protected] und mit etwas Glück bist du mit dabei.

Damit sich für dich die Mühe auch lohnt, machen wir daraus ein Gewinnspiel. Flysurfer spendiert euch zu die-sem Zweck sogar einen nagelneuen Pulse2. Die besten Einsendungen werden sowohl in der nächsten Ausgabe von Kitelife veröffentlicht als auch mit den besten Prei-sen dotiert. Die Gewinner werden nach Kreativität, Ori-ginalität, Qualität und nach Willkür von unserer Kitelife-Jury ausgewählt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

1X KALIMA-KITEBOARD

2X TRIGGERNAUT TRANSMITTER IN BRAUN INKLUSIVE SAFETYLEASH UND T-SHIRT

2X TRIGGERNAUT TRANSMITTER IN BRAUN INKLUSIVE SAFETYLEASH UND T-SHIRT

1X NORTH AIRSTYLER 08 HÜFTTRAPEZ

1X NORTH GIRL’S BOARDSHORT CRAZE

1X NORTH GIRL’S BLING HOODY WHITE

1X NORTH DAYPACK 08

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KITE MANIA COCHE

Wenn man beschreiben möchte was ein Kiter(in) benötigt, um optimale Revier-bedingungen zu fi nden, in denen man sowohl als noch frischer Kiter, als auch als fortgeschrittener Kiter alles lernen kann und einfach unendlichen Spaß hat, der sollte sich einfach mal die Insel Coche anschauen. Auf der Insel gibt es ein Dorf. Am Rande dieses Dorfes, am weißen Sandstrand unter Palmen, liegt die Hotelanlage Coche Paradise. Was ursprünglich die Windsurfer begeistert hat, ist inzwischen als waschechte Kitehochburg etabliert. Das Besondere dieses Reviers? Eine halbmondförmige Bucht, rundherum nur feiner Sand und mode-rater, konstanter ablandiger Wind. Diese Revierbeschaffenheit hat zur Folge, dass das Wasser hier spiegelblank ist und die Kiter sich zu 100% auf das Höhe-halten, das Höhelaufen, die ersten Sprünge und natürlich die abgedrehtesten Sprungvarianten konzentrieren können.

Ablandiger Wind (?)- normalerweise Kiters Schreck, schockt die Teilnehmer der Kite Mania Tour nicht sonderlich, denn wir halten für Euch ein Sicherungs-boote ständig an Ort und Stelle und patroulliert non stop hin und her. Dirk Muschenich, Leiter des TEAM waterworld: „Ich muss zugeben, dass ich auf der ganzen Welt kein Revier kenne, in dem man als Kitesurfer(in) derartig schnelle Fortschritte macht. Hier scheint es keinerlei Grenzen zu geben“. Die Woche auf der Isla Coche ist für alle Kiter(innen) Könnensstufen gedacht.

Doch nicht nur die Wasserbedingungen sind hier optimal. Die Insel Coche liegt unmittelbar vor den Toren El Yaques. In einer halben Transferstunde ist man mit dem Speedboot auf der Insel und wird in unserem Hotel in einem kleinen, karibischen Paradies begrüßt. Eine großzügige Gartenanlage, beina-he noch großzügigere Zimmer, freifl iegende Papageien und ein All Inclusive Verpfl egungsprogramm runden den ersten Eindruck ab.

Das Highlight der Woche ist ein Tagesausfl ug, den wir auf die benachbarte Insel Cubaqua machen. Wenn Coche schon gut ist, dann ist Cubaqua das i-Tüpfelchen auf Deiner Kiterkarriere. Eigentlich ist die Insel recht unspektaku-lär, würde es auf der Leeseite nicht eine Bucht geben, in die der Wind sideoff-shore einfällt. Das Wasser hier ist klarer, als in El Yaque oder Coche, der Wind ist konstanter und dadurch, dass er schräg ablandig bläst, bestehen mehr Möglichkeiten wieder an Land zu kommen. Außerdem sind die Stehbereiche in Cubaquas Kiterbucht größer, als die Möglichkeiten auf Coche es bieten.

Isla Coche, Funpark, bügelglatte Piste, gleichmäßiger Wind, karibisch warm

Zielgruppe: Aufsteiger und Fortgeschrittene, Du solltest bereits Höhehal-ten könnenTermine: 08.-15.02.2008/15.-22.02.2008Leistung: All InclusiveHighlights: Vom Bett auf´s Brett und wieder zurück. Das Hotel Speed Paradise liegt direkt am Kitestrand von Coche. Beste Kitebedingungen und chillige Atmosphäre bei coolen Drinks.Komplettpaket: 996,- Euro/Teilnehmer (ohne Flug) Das Komplettangebot liegt bei 1790,- Euro/Teilnehmer (inkl. Flug, Transfer)

KITE MANIA Tour 2008Monat Termin Austragungsort Thema

Februar 08.-22.02. Coche Kite Mania Tour

März 03.-10.03. Tavila/Abu Soma/Lahami Bay Kite Mania Safari NEU

13.-20.03. Hurghada Girl Mania Tour NEU

April 04.-11.04. Dakhla Kite Mania Tour

11.-18.04. Dakhla Girl Mania Tour NEU

29.04.-06.05. Essaouira Kite Mania Tour NEU

Mai 08.-15.05. Tavila Island / El Gouna Girl Mania Tour NEU

15.-29.05. Tavila Island / El Gouna Kite Mania Tour

31.05.-07.06. Lancarote / la Graciosa Kite Mania Tour NEU

Juni 14.-21.06. Dänemark Kite Mania Tour

Juli 17.-24.07. Tavila Island / El Gouna Girl Mania Tour NEU

24.07.-14.08. Tavila Island / El Gouna Kite Mania Tour

August 15.-22.08. Dakhla Girl Mania Tour NEU

15.-29.08. Dakhla Kite Mania Tour

September 11.-18.09. Lahami Bay Girl Mania Tour

11.-18.09. Robinson Kite Mania Tour

18.09.-02.10. Hamata / Lahami Bay Kite Mania Tour NEU

Oktober 09.-23.10. Abu Soma Kite Mania Tour

November 05.-11.11. Flesheiras Kite Mania Tour NEU

10.11.-01.12. Kite Safari Florianapolis Kite Mania Tour NEU

Wir nehmen dich mit auf eine REISE. Eine Reise an die besten KITESPOTS der Welt. Immer nur zur SICHERSTEN WINDZEIT. ERFOLG, schnelles Lernen durch optimales Training. Kleine Gruppen und PROFESSIONELLES TRAI-NING. Dein Trainer vom TEAM waterworld ist immer dabei. Und mitten in einer Gruppe von Leuten, die gut drauf sind: DU.

Fleisheras/November 08

Kite Safari Florianapolis/Dezember 08

Dakhla/April 08

Dakhla/Girl Mania/April 08

Essaouira/Mai 08

Dakhla/Girl Mania/August 08

Dakhla/August 08

Coche/Februar 08

Juni 08

La Graciosa/Mai 08

Safari/März 08

Hurghada/Girl Mania/März 08

Tavila Island El Gouna/Girl Mania/Mai 08

Tavila Island El Gouna/Mai 08

Tavila Island El Gouna/Girl Mania/Juli 08

Tavila Island El Gouna/Juli – August 08

Lahami Bay/Girl Mania/September 08

Lahami Bay – Hamata/September 08

Robinson/ September 08

Abu Soma/Oktober 08

Pro Kiter Paket: 916,- Euro/Pro Kiter (ohne Flug)Reiseveranstalter: Sun and Fun SportreisenExperteninfo: Kite Mania Hotline (Dirk Muschenich) 0700 / KITEMANIA Tel. +49-179-2010743 Mail. [email protected] bei: Sun and Fun Sportreisen, Marion Henne, Tel. +49-89-38014111, Mail. [email protected]

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Und das sind die Eventleiter der Kite Mania Tour 2007 aus dem TEAM waterworld (v.l.n.r.) Florian Krämer, Christoph Bürger, Klaus Schweighofer, Eckhard Ehm, Dominik Schlemmer, Kathrin Jugl,Artur Poniatowski.

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen im-mer im Komplettpreis enthalten.

Touristische Landleistungen (Hotel, Transfer, etc.)*, 4-6 Std. Intensivtraining pro Tag (auf dem Wasser, wann immer es geht) , Event-Shirt, Betreuung und Rahmenprogramm, Abschlussparty bzw. Beach-Barbecue. Alle Fotos der Veran-staltungen werden unter www.KiteManiaTour.com unmittelbar nach der Veran-staltung online gestellt. Foto- und Video-CD-Rom/-DVD, die euch euren tollen

Urlaub noch mal richtig verbildlicht, kann bei Bedarf bestellt werden. Der Pro-Kiter-Tarif: Mit diesem Tarif bietet für Dich als fortgeschrittener Kiter(in) die Möglichkeit, am kompletten Pro-gramm der Kite Mania Tour teilzunehmen, den Materialpool zu nutzen und gemeinsam mit allen Teilnehmern eine tolle Ur-laubs- und Kitewoche zu genießen. Lediglich das Training unter professioneller Anleitung wurde aus dem Angebotspaket herausgenommen. *Kite Mania Abu Soma inkl. Flug.

Checkpoint Kite Mania Leistungen

•Materialpool Immer auf dem neuesten Stand, individuell auf die Teilnehmer und das Revier abgestimmt.

•Test Bilde dir deine Meinung, hier kannst Du das Material der namhaften Marken testen.

•Trainerteam Das TEAM waterworld (VDWS-Ausbilder) garantiert für höchste Trainingsperfomance.

•Trainingsgruppen Im Schnitt 4-5 Teilnehmer pro Trainer. Individuelles Training pur.

•Revier Für jeden Geschmack und Geldbeutel das richtige Angebot, immer zur besten Windzeit.

•Stimmung Wo der Wind weht, ist die Stimmung immer gut, für Alleinreisende, Paare und Gruppen.

•Technik Du wirst nach den aktuellsten Lehrmethoden mit Digitalfoto und -videounterstützung unterrichtet.

•Magazin Für jeden Teilnehmer der Kite Mania Tour gibt es ein gratis Jahresabo des KITELIFE-Magazins.

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour

„Wir überlassen Deinen Erfolg nicht dem Zufall“

Kite Mania Hotline

Beratung, Tipps und

Buchung der Kite Mania Tour

0700 / KITEMANIA

+49 179/2010743

[email protected]

•Sun and Fun Sportreisen, Spezialistin Henriette Kuse, Tel. +49-(0)89-38014114, [email protected]

•Club Mistral Travel, Spezialistin Julia Hermann, Tel. +49-(0)881-90960122, [email protected]

•Surf & Action Company, Spezialist Oliver Hilf, Tel +49-(0)89-628167-27, [email protected]

•TEAM waterworld, Spezialist Dirk Muschenich, Tel. +49-(0)179-2010743, [email protected]

•Travelworld4You (A), Spezialist Gerhard Gruber, Tel. +43-(0)2743-77124, [email protected]

Kite Mania Hotline

Beratung, Tipps und

Buchung der Kite Mania Tour

0700 / KITEMANIA

+49 179/2010743

[email protected]

DETAILSZielgruppe: Einsteiger, Aufsteiger und Fortgeschrittene

Girl Mania HurghadaTermine: 13.-20.03.08 – Sun and Fun SportreisenKomplettpaket: 1195,- Euro (inkl. Flug)Pro Kiter Paket: 1075,- Euro (inkl. Flug)

Girl Mania DakhlaTermine: 11.-18.04.08/ 05.-22.08.08 Surf & Action CompanyPreise: noch nicht verfügbar.

Girl Mania Tavila Island/El GounaTermine: 08.-15.05.08/ 17.-24.07.08 Surf & Action CompanyPreise: noch nicht verfügbar.

Girl Mania Lahami BayTermin: 11.-18.09.08 Surf & Action CompanyPreise: noch nicht verfügbar.

Girl Mania Tour

GIRL MANIA TOUR – die leichte Art Kiteurlaub zu machen

Girl Mania bedeutet eine Trainings- und Urlaubswoche von Frauen für Frauen. Wenig Stress, optimale Materialausstattung mit aktuellem und möglichst leichtgängigem Material, sowie kleine und individuelle Gruppen sind die entscheidenden Merkmale. Na-türlich haben wir für Dich nach den besten Spots für diesen Zweck gesucht und haben gleich drei an der Zahl gefunden. Unsere Auswahlkriterien waren eindeutig: Alle Könnensstufen von der Einsteigerin, bis zur semiprofessionellen Fahrerin, sollen sich bei uns sicher und gut aufgehoben fühlen und möglichst optimale Trainingsergebnisse erzielen können.

Dies sind unsere Girl Mania Spots 2008:Girl Mania Hurghada (Ägypten) – gute Kitebedingungen, ein sehr gutes Hotel und die Nähe zur Wassersport Metropole Hurghada. Untergebracht sind wir in der neuen Hotelanlage „Grand Seas“ und im Pro Center von Tommy Friedl. Die Einsteigerlagune liegt direkt vor der Tür und das rote Meer bietet allen Fortgeschrittenen ausreichend Platz.

Girl Mania Dakhla (Marokko) – ab in die Wüste, kurz vor dem Ende der Welt ist noch Platz ohne Ende und ein Revier, das in jeder Phase und für jede Könnensstufe Sicherheit bietet, da es fast ausschließlich feinsandig und stehtief ist. Kleine Kiteausfl üge mit großen, aber immer sicheren Downwindstrecken stellen die Höhepunkte Eures Trainings dar.

Girl Mania Tavila Island / El Gouna (Ägypten) – wenn Du reif für die Insel bist und auf einem Weg eine Lagune und ein Flach-wasserrevier der Extraklasse für Dich haben möchtest, dann steig ein ins Kite Mania Schiff nach Tavila Island. Wir wohnen im Kitemekka El Gouna und nehmen Dich täglich mit auf die Insel.

Girl Mania Lahami Bay (Ägypten)– in der Ruhe liegt die Kraft. Mal was ganz Neues ist die im Süden Ägyptens gelegene Lahami Bay. Unser wunderschönes und ruhiges Hotel von einer deutschen Managerin geleitet, liegt direkt an einer Kitelagune, die rund herum abgeschlossen ist und somit Safety total bietet. Wir fl iegen mit Dir direkt von Deutschland zum internationalen Flughafen Marsa Alam und sind innerhalb von 40 Minuten am Hotel/Spot. Als Leckerbissen planen wir einen Kite-Tagesausfl ug.

Kathrin Jugl, „Chefi n“ der Girl Mania Tour

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Kitelife-DVD

Hier klebt keine DVD? Dann bist du wahrscheinlich noch kein

Abonnent von Kitelife! Das kannst du aber sofort ändern. Klick ein-

fach auf www.kitelife.de und abonniere die Pflichtlektüre des Kite-

sports! Das Jahresabonnement (6 Ausgaben) sichert dir gegenüber

dem Einzelverkaufspreis einen Preisvorteil von 25 Prozent! Für nur

21,60 Euro schicken wir dir ein Jahr lang Kitelife nach Hause!

Und dein großer Vorteil: Du bekommst zu jedem Magazin exklusiv

eine DVD dazu! Auf der DVD erklären wir dir die Produkte aus

unserem Testteil im Magazin nochmals. Als zusätzlichen Bonus fin-

dest du auf der DVD Actionfilme, soweit wir welche an den Start

bekommen haben!

Also: Abo abschließen! Dann bekommst du auch eine DVD zum

Magazin! Sollte hier keine DVD kleben, obwohl du schon Abon-

nent bist, sende einfach eine E-Mail mit deiner Kundennummer an

[email protected]!

KITELIFE - IMPRESSUM

Verleger & Herausgeber: Alexander Lehmann

Redaktionsanschrift: Kitelife | Braunstr. 32 | 24145 Kiel Fon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 86 [email protected]

Chefredakteur: Peter [email protected], Fon +49 (0)3834 764701

Art Direction: Jan Weisner | outline-graphix.deFon +49 (0)431 64 73 173 | [email protected]

Grafische Unterstützung: Maria Malmberg

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Tommes Wolf, Kirsa Stoltenburg, Jonas Wagner, David Kahl, Jan Weisner, Martin Stobbe, Markus Hohmann, Sebastian Bubmann

Chef vom Dienst: Tim Jacobsen

Fotografen: Lars Wehrmann, Tom Körber, David Sonnabend, Sabrina Jung, Marc Pettersen, Stina Teichmann, Gavin Butler, Sebastian Setz, Ludovic Franco, Oliver Camann, Frank Süß, Timo Christahl, Stefan Kuback, Leo König, Martin Stobbe, Markus Hohmann

Shopanzeigenleitung: Tim [email protected]

Kaffeekocher des Monats: Andi Jansen

Digital Imaging: Imprint Digital Foto Kiel

Erscheinungsweise: Alle zwei Monate

Abonnements: Für jährlich 21,60 Euro auf www.kitelife.de

Druck: impress media GmbH, Mönchengladbach

Verlag: Terra Oceanis Verlag | www.terraoceanisverlag.de

Geschäftsführer: Alexander Lehmann

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

ANZEIGEN: Nordstern Media Eliane Lehmann [email protected] Fon +49 (0)431 71 97 888 www.nordstern-media.de

Im Terra Oceanis Verlag erscheinen außerdem die Titel: Windsurfing Jahrbuch (www.windsurfing-jahrbuch.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Sailing Journal (www.sailing-journal.de), Brett (www.brettmag.de) und Free-Magazin (www.free-magazin.de).

Infos unter: www.terraoceanisverlag.de

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© Foto: Erik Powder Fahrer: Niklas Rödin© Foto: Martin Stobbe

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