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LITTERING BUDGETSESSION FLÜCHTLINGE FLÜCHTLINGE LITTERING BUDGETSESSION Die Zeitung des LUZERNER KINDERPARLAMENTS NR. 17 JUNI 15

KIZ-BLITZ NR. 17 · 2015. 6. 18. · porte organisieren, verlangen viel Geld. Die Weiterreise nach Libyen führte durch die riesige Wüste Sa-hara. Sie ist sehr gefährlich, da es

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  • LITTERIN

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    BUDGETSESSION

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    BUDGETSESSION

    Die Zeitung des LUZERNER KINDERPARLAMENTS

    NR.

    17 J

    UNI 15

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    MIT POLITIKERINNEN UND POLITIKERN IM GESPRÄCH

    Am Dienstag, 17. März 2015, gingen 22 Kinder- und Jugendparlamentarierin-nen und -parlamentarier in den Lichthof des Regierungsgebäudes, um die rund 30 anwesenden Kantonratskandidatinnen und -kandidaten mit gnadenlosen Fragen zu durchlöchern. Dieses Treffen diente dazu, herauszu-finden, was die Kandidaten und Kandi-datinnen den Kindern und Jugendlichen zu bieten haben und ob es sich loh-nen würde, sie zu wählen (wenn wir Kinder wählen könnten). Organisiert wurde dieser unvergessliche Dienstag-vormittag von Pro Juventute und ande-ren Jugendorganisationen.

    Wir Kinder stellten folgende Fragen:Wieso sollten wir Sie wählen und wie profitieren wir davon?Wie stehen Sie zur Bildung und zum Vorschlag, dort zu sparen?

    Folgendes antwortete Felicitas Zopf i auf die erste Frage: Weil ich mich sehr für die Kinder ein-setze und sie mir sehr wichtig sind. Zum Beispiel sollen die Kinder mehr Platz zum Spielen, mehr Spielplätze und mehr Freiraum für ihre Kindheit bekommen.

    Leider gaben fast alle Befragten die gleichen Antworten, wenn auch etwas anders formuliert. Ylfete Fanaj hatte aber als einzige andere Argumente, zum Beispiel ant-wortete sie auf die zweite Frage fol-gendes:Ich setze mich stark gegen die Dis-kriminierung und für die Gleichbe-rechtigung an Schulen ein. Jedes Kind sollte gleich behandelt werden, egal woher es kommt. Ich bin selber auch in der zweiten Klasse aus dem Kosovo in die Schweiz gekommen.

    Wir wollen nun dieses Jahr beobach-ten, ob die Politiker und Politike-rinnen ihre Versprechen umsetzen oder es nur leere Worte bleiben. Wir sind gespannt.

    Marienne, 12 Jahre

  • Wie jedes Jahr fand wieder die super spannende Budgetsession statt. An dieser wurde die Jahresrechnung 2014 erklärt und das Budget 2015 vorge-stellt und angenommen.

    Am 1. April kamen im Treibhaus wie-der alle Kipas zur Session zusammen. Zudem kamen alle Göttis des Kinder-parlamentes, also Mitglieder aus dem Grossen Stadtrat, und Schülerräte, die ihre Projekte vorstellten. Dazu nachher noch mehr.

    Die Budgetsession ist eine Versamm-lung, an der sich alle Kinderparla-mentarierinnen und -parlamentarier treffen und schauen, wofür das KiPa im Jahr 2014 Geld ausgegeben hat und wofür es das Geld 2015 ausgeben soll. Ausserdem kam diesmal das heikle, ak-tuelle Thema über die geplante Ent-fernung der Fussgängerstreifen in den Tempo-30-Zonen in Luzern auch bei den Kipas zur Sprache und es wurde viel darüber diskutiert. Die Kipas fanden diese Aktion auf jeden Fall sehr kin-derunfreundlich und werden ihre Mei-nung dazu abgeben.

    An Budgetsessionen ist es üblich, dass Schülerräte aus allen Primarschulen der Stadt Luzern die Möglichkeit ha-ben, Anträge an das Kinderparlament einzureichen. Es werden Anträge zwi-schen 50 und 500 Franken unterstützt. Jedoch wird erst an der Budgetsession vom Kinderparlament entschieden, ob die eingereichten Anträge angenommen

    oder abgelehnt werden. Insgesamt wur-den an der diesjährigen Budgetsession acht Anträge eingereicht, leider aber nur sechs angenommen. Der Antrag vom Schulhaus Wartegg wurde zum Beispiel angenommen, es ging um die Unterstüt-zung des Projektes Zirkus Luna in Kombination mit dem 50-jährigen Jubi-läum des Warteggschulhauses.Einer der beiden abgelehnten Anträge war der Antrag vom Schulhaus St. Karli für die Gründung eines Pausenkiosks. Die Kinderparlamentarierinnen und -parlametarier fanden, dass die El-tern ihren Kindern selber ein Znüni einpacken sollten.

    Ein weiterer budgetierter Betrag für 2015 war eine Spende an Kinder. Die Kipas entschieden sich für das Kin-derprojekt Listino vom Paradiesgäss-li. In der vorherigen Sitzung mit der Elefantenrunde war festgelegt worden, dass das Kipa 500 Franken spenden will. Doch an der Budgetsession ent-schied das KiPa, für so ein tolles Projekt 1000 Franken zu spenden. Zum Schluss gabs wie immer ein grosses Süssigkeitenbuffet.

    Orfeo, 9 JahreJunes, 10 Jahre

    KIPABUDGETSESSION

    20152015

  • Tipp 1 Zeichne ein kreatives Bild und schenke es zum Beispiel deiner Mut-ter oder deinem Vater. Darüber freu-en sie sich sicher.

    Tipp 2Spiele draussen mit deinen Freunden Fussball oder ein anderes Spiel, zum Beispiel auf dem Schulhausplatz.

    Tipp 3 Wenn es Winter ist, kannst du Schlit-tenfahren gehen. Du hast sicher ei-nen Berg oder einen Hügel bei dir in der Nähe. Bau dir eine Schanze, um darüber zu fahren.

    Tipp 4Wenn es Sommer ist, kannst du mit Freunden oder deiner Familie zur Uf-schötti gehen und schwimmen und das sogar kostenlos.

    Tipp 5 Spiele Gesellschaftspiele mit dei-nen Eltern oder Geschwistern. Zum Beispiel „Stadt Land Fluss“, da braucht man nur einen Stift und ein Blatt Papier.

    Hassanna, 14 JahreSalvador, 9 Jahre

    TOP

    -5 WAS KANN MAN TUN, WENN FERNSEHEN UND GAMEN LANGWEILIG WERDEN?

    Littering heisst auf Deutsch Vermüllung. Also wenn Leute zum Beispiel Zigaretten oder PET-Flaschen auf den Boden schmeissen. Jährlich kostet es die Stadt Luzern 2 Mil-lionen Franken, den Abfall, der auf dem Boden liegt, zu ent-sorgen. Dieses Geld wird durch die Steu-ern bezahlt. Steuern

    bezahlen alle Menschen, die arbeiten und über 18 Jahre alt sind, also eure Eltern. Damit es nicht mehr so viel Müll auf den Strassen gibt, könnt ihr auch etwas beitragen, zum Beispiel

    Müll von der Strasse aufnehmen und vor allem euren Müll immer in die Ab-falleimer schmeissen.

    Die Stadt Luzern veranstaltet jedes Jahr super Aktionen, um Klein und Gross dazu zu bringen, den Abfall nicht auf den Boden zu werfen. Dieses Jahr läuft die Aktion „Putztüüfeli on Tour“. Wenn du Lust hast, kannst du am 22. August am Helvetiaplatz die Güselgrüseljagd miterleben und viel Spass mit anderen Kindern haben.

    Mehr dazu findest du im Internet: www.luzernglaenzt.ch

    Hassanna, 14 JahreValmir, 10 Jahre

    UnsereTOP-5WAS KANN MAN TUN, WENN FERNSEHEN UND GAMEN LANGWEILIG WERDEN?

    COCO ERKLÄRT:

    LITTERING

  • FLÜCHTLIN

    GE

    FLÜCHTLINGE IN DER SCHWEIZ

    Möchtet ihr mehr über das topaktuelle Thema Flüchtlinge wissen? Wir haben uns für euch schlau gemacht und haben das Asylzentrum Sonnenhof in Emmen-brücke besucht.

    Flüchtlinge sind Menschen, die ihr Heimatland verlassen, weil dort Krieg und Terror herrscht oder sie Angst vor Verfolgung, Hungersnot oder Ar-beitslosigkeit haben. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien, doch viele Menschen kommen auch aus afri-kanischen Staaten.

    Viele Flüchtlinge reisen in überfüll-ten Booten über das Mittelmeer. Oft zahlen sie ihr letztes Geld an Leute, die dann diese Boote bereitstellen. Da diese Leute aber vor allem viel Geld verdienen möchten, füllen sie die Boote mit viel zu vielen Flücht-lingen. Das ist sehr gefährlich.

    Ihr habt sicher von diesem tragischen Vorfall im April gehört. Dort sind mehrere hundert Flüchtlinge vor der libyschen Küste ertrunken. Seit die-sem Ereignis schaut die ganze Welt auf das tragische Schicksal dieser

    Menschen und will dagegen etwas un-ternehmen.

    Wusstest du, dass nicht nur Erwach-sene ihr Leben aufs Spiel setzen auf solch einer Flucht, sondern auch Kin-der und Jugendliche? Viele Kinder reisen sogar ohne ihre Familien. Etwa 1.5 Prozent aller Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche.

    In Luzern gibt es auch ein Asylzen-trum, es heisst Hirschpark. Es wurde letztes Jahr im Mai eröffnet und hat Platz für 100 Personen. Das nächste Asylzentrum in der Nähe von Luzern ist der Sonnenhof in Emmenbrücke. Dort leben 120 Flüchtlinge, darunter auch 30 Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern geflüchtet sind.

    Zoe, 11 Jahre

    Fortsetzung >>>

  • Wir durften im Asylzentrum Sonnenhof in Emmenbrücke mit Hassan, 17 Jahre, aus Afghanistan und Habte, 17 Jahre, aus Eritrea sprechen. Sie sind al-leine aus ihrer Heimat geflüchtet.

    Wie habt ihr in eurer Heimat gelebt und was habt ihr da gemacht?Hassan: Ich bin im Iran geboren und zur Schule gegangen, bis ich 13 Jahre alt war. Wir wurden in allen Fächern unterrichtet, die ihr wahrscheinlich

    auch habt. Also Chemie, Mathe und so. Als ich 13 Jahre alt war, sind wir nach Afghanistan gereist. Meine Fa-milie ist aus Afghanistan. Ich habe dann als Pflanzenschneider und auf dem Bau gearbeitet.Habte: Ich bin in Eritrea in die Pri-marschule gegangen. Mit 14 Jahren habe ich dann angefangen in einer Bä-ckerei zu arbeiten. Ich höre gerne Musik und spiele Fussball.

    Warum seid ihr geflüchtet?Hassan: Mein Vater hatte Probleme mit sehr schlechten Menschen. Sie haben unsere Familie bedroht. Eines Tages sind sie gekommen und haben meinen Vater entführt. Seither ist er weg. Das war vor drei Jahren. Deshalb musste ich fliehen, sie hätten mich sonst auch geholt. Habte: Ich wollte meine Grossmutter

    im Grenzgebiet zu Äthiopien besuchen. Da war ich etwa 16 Jahre alt. In Erit-rea darf man das Land nicht verlassen und das Militär dachte, dass ich über die Grenze will. Sie haben mich dann sieben Monate lang eingesperrt. Das war schlimm. Danach bin ich geflohen.

    Wie verlief die Flucht für euch?Habte: Ich bin erst nach Äthiopien geflüchtet. Da war ich zwei Monate, bis ich weiterreisen konnte. Dann bin ich mit einem Bus in den Sudan. Da musste ich drei Monate warten und auch arbeiten, um die Weiterreise zu finanzieren. Die Leute, die die Trans-porte organisieren, verlangen viel Geld. Die Weiterreise nach Libyen führte durch die riesige Wüste Sa-hara. Sie ist sehr gefährlich, da es sehr heiss wird und wir nicht viel Wasser hatten. Das war sehr schwie-rig. Der Fahrer hat uns auch geschla-gen, wenn wir uns ein bisschen bewegt haben im Bus. Er hat uns oft bedroht und angeschrien. In Libyen haben wir in einem Raum mit 300 Leuten zwei Wochen gewartet. Wir durften nicht reden, sonst richtete der Wärter die Waffe auf uns. Danach haben sie uns auf ein Boot gebracht. Wir waren drei Tage auf dem Meer, bis wir in Italien angekommen sind. Hassan: Ich bin erst durch den Iran in die Türkei. Da wollte niemand mein Geld umtauschen. Also war es sehr schwierig, Essen zu bekommen. Ich habe zwei Wochen in einem Park ge-schlafen. Danach bin ich weiter mit

    Unsere Kiz-Reporter/-innen: BASIL | LADINA | JUNES | JULI ...

    BESUCHEN DAS ASYLZENTRUM SONNENHOF

    über Habtes Bett hängt die

    Schweizer Nationalmannschaft.

  • RÄT

    SEL

    RÄTSEL Zeige uns, wie gut du unseren letzten Kiz-Blitz kennst.

    Nenne das Land, aus dem kein Kiz-Blitz-Reporter kommt. a) Albanienb) Mexikoc) Indien

    Was wurde an der Wahlsession 2014 vergeben?a) Süsser Apfelb) Goldener Lollipopc) Saure Gurke

    Wir haben auch über diesen Sport berichtet:a) Frauenfussballb) Eishockeyc) Männerballett

    Juli, 10 Jahre

    Finde es heraus und sende uns deine Zuteilung zu. Eine Glücksfee wird die drei Gewinnerinnen oder Gewinner auslosen. Der Preis ist ein Kinogutschein.Einsendeschluss ist der Mittwoch, 29. Juli 2015.

    dem Schiff nach Griechenland und dann zu Fuss weiter Richtung Serbien. Manchmal konnte ich in Autos mitfah-ren. In Österreich haben sie mich für zwei Tage verhaftet. Danach bin ich mit dem Zug in die Schweiz gefahren.

    Wie geht es dir hier im Sonnenhof?Habte: Es ist viel besser als in Eritrea. Manchmal ist es schwierig, in Ruhe zu lernen, da wir hier im Sonnenhof so viele Leute sind. Wir werden in drei Fächern unterrichtet. Deutsch, Mathe und Tastatur. Nur wenn wir gut sind, haben wir danach eine Chance auf eine Ausbildung. Wir ler-nen deshalb so viel es geht. Hassan: Ja mir geht es gleich. Ich bin sehr dankbar, die Atmosphäre ist sehr freundlich. Die Leute unterein-ander verstehen sich gut, obwohl wir aus so vielen verschiedenen Ländern kommen. Ich versuche auch so viel wie möglich zu lernen. Da wir selber ko-chen und waschen, müssen wir unsere Zeit gut einteilen.

    Habt ihr Kontakt mit euren Familien, wissen sie, dass es euch gut geht?Hassan: Ja regelmässig. In Afghanis-

    tan gibt es wie hier Internet und gute Telefonanschlüsse.Habte: Ich kann manchmal telefonie-ren, die Telefonleitungen in Eritrea sind leider schlecht, aber meine Fa-milie weiss, dass es mir gut geht. In

    Eritrea haben wir kein Internet und kein Facebook oder Whatsapp.

    Gefällt es euch in der Schweiz?Habte: Hier herrscht Frieden. Ich fühle mich sicher und frei.Hasssan: Die Schweiz ist so schön, wie ich es mir vorgestellt habe.

    Basil, 12 JahreJuli, 10 JahreJunes, 10 JahreLadina, 10 Jahre

    Hassan s

    pielt ge

    rne Gita

    rre.

  • SUPERGUMMI

    IMPRESSUMDer Kiz-Blitz, die Zeitung des Luzerner Kinderparlaments, liegt dreimal jährlich auf den Pulten der Primarschülerinnen und Pri-marschüler der Stadt Luzern.Auflage 3500 Exemplare

    SUPERGUMMI Schaimaa, 14 Jahre

    ICH KOMMEZU HILFE!

    HILFE!!

    MAN HAT MICH HIER

    ANGEKETTET.

    SCHNELL WEGHIER!!!

    DU BIST MEIN HELD SUPERGUMMI!

    JETZT BIST DU FREI.

    IN DEN SOMMERFERIEN IST WIEDER FERIENPASSZEIT!

    6. JULI BIS 16. AUGUST 2015_____________

    FREIZEIT-LUZERN.CH_____________

    NEU MIT TAGESANIMATION

    RedaktionBasil Saleem, Hassanna Daramy, Jessica Wyss, Juli Bucher, Ladina Amrein, Marienne Montero, Orfeo Chiappori, Salvador Ferrari, Schajmaa Imbach, Valmir Etemaj, Zoe Hanselmann, Junes ImbachGestaltung Isabelle Müller, elledesign.chRedaktionsadresseKinderparlament, Stadt Luzern, Kasernenplatz 3, Postfach 7860, 6000 Luzern [email protected], www.kinderparlament.ch

    Titelbild: Marienne, 12 Jahre