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BIKE BILD 3/2017 23 M it ihrem Image stand es lange nicht zum Besten: Klappvelos sind ein 70er-Jahre-Relikt, gelten als Rentner- räder und wurden in Testberichten schon mal als gefährlich eingestuft, weil sich ihr Klappscharnier wäh- rend der Fahrt öffnete. Vorbei, vergessen, verziehen: Moderne Falträder mit Elektromotor sind eine reiz- volle Fahrradgattung mit vielen Vorzügen. Für einen möglichst mühelosen Transport machen sie sich klein, verschwinden elegant im Autokofferraum, begleiten ihre Eigner in Bus und Bahn oder lassen sich fast unsichtbar unterm Bürotisch lagern. Dank E-Motor erklimmen aktuelle Klappis giftige Steigungen und sind auch für lange Touren geeignet. Trotz technischer Fortschritte ist ihre Konstruktions- weise gleich geblieben: Ein Klappscharnier im Rahmen ermöglicht es, das Rad zu falten und seine Pack- maße um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Das relativ günstige Germanxia und das teure Hercules kommen mit einem traditionellen U-Rahmen, Tern und Torrot haben ein massives Zentralrohr, Hercules und Tern einen Mittelmotor, Germanxia und Torrot dagegen einen Hinterradnaben-Antrieb. Wo liegen die Vorteile, wo Nachteile? Welche Bikes machen sich besonders klein? Wie sieht es mit den Kosten aus? Und auch nicht unwichtig: Welcher Typ hat das beste Design? BIKE BILD hat vier Modelle auf alle wesentlichen Kaufkriterien untersucht. Statt auf möglichst großen Unterstützungsfaktor oder hohes Durchschnitts- tempo – wie bei normal großen E-Bikes besonders relevant – haben wir das Augenmerk lieber auf Gewicht und Handhabung gerichtet. Gerade beim Packmaß und der Klappfunktionalität liegen oft entscheidende Unterschiede. So schwanken die Packmaße im gefalteten Zustand zwischen 246 und 319 Kubikzentimetern und damit zwischen passt und passt nicht – in einen Pkw-Kofferraum zum Beispiel. Auffällig bei allen vier E-Faltbikes ist das (zu) hohe Gewicht. Keines wiegt unter 20 Kilo. So einen Brocken über Bahnhofstreppen zu schleppen ist eine echte Qual. Das kann und müsste leichter gehen! Die Industrie sollte darum besser kleinere Akkus und Motoren verbauen. Denn in der Regel werden E-Falträder eher für Kurztrips als für Langstrecken- touren genutzt. KLAPPRÄDER HATTEN LANGE EINEN FRAGWÜRDIGEN RUF. ALS E-VARIANTE ERWEITERN SIE IHREN AKTIONSRADIUS STARK. WER FALTET UND FÄHRT AM BESTEN? 4 FALTRÄDER 1) GERMANXIA 2) TERN 3) TORROT 4) HERCULES 1 2 3 4 SEITE 23: Wer baut das beste E-Faltrad? SEITE 26: Acht kompakte Elektro-Flitzer im Vergleich KLEIN, SCHNELL, ABER AUCH GUT? 22 BIKE BILD 3/2017 FOTOS: B. GRIESHABER, M. KREPLIN TEST E-Klappräder

KLAPPRÄDER HATTEN LANGE SIE IHREN AKTIONSRADIUS Torrot ...€¦ · 26 BIKE BILD 3/2017 BIKE BILD 3/2017 27 Hersteller/Modell Riese & Müller Tinker City Gewicht (kg) 23,8 Antrieb

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Page 1: KLAPPRÄDER HATTEN LANGE SIE IHREN AKTIONSRADIUS Torrot ...€¦ · 26 BIKE BILD 3/2017 BIKE BILD 3/2017 27 Hersteller/Modell Riese & Müller Tinker City Gewicht (kg) 23,8 Antrieb

BIKE BILD 3/2017 23

Mit ihrem Image stand es lange nicht zum Besten: Klappvelos sind ein 70er-Jahre-Relikt, gelten als Rentner-räder und wurden in Testberichten schon mal als gefährlich eingestuft, weil sich ihr Klappscharnier wäh-

rend der Fahrt öffnete. Vorbei, vergessen, verziehen: Moderne Falträder mit Elektromotor sind eine reiz-volle Fahrradgattung mit vielen Vorzügen. Für einen möglichst mühelosen Transport machen sie sich klein, verschwinden elegant im Autokofferraum, begleiten ihre Eigner in Bus und Bahn oder lassen sich fast unsichtbar unterm Bürotisch lagern.

Dank E-Motor erklimmen aktuelle Klappis giftige Steigungen und sind auch für lange Touren geeignet. Trotz technischer Fortschritte ist ihre Konstruktions-weise gleich geblieben: Ein Klappscharnier im Rahmen ermöglicht es, das Rad zu falten und seine Pack- maße um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Das

relativ günstige Germanxia und das teure Hercules kommen mit einem traditionellen U-Rahmen, Tern und Torrot haben ein massives Zentralrohr, Hercules und Tern einen Mittelmotor, Germanxia und Torrot dagegen einen Hinterradnaben-Antrieb. Wo liegen die Vorteile, wo Nachteile? Welche Bikes machen sich besonders klein? Wie sieht es mit den Kosten aus? Und auch nicht unwichtig: Welcher Typ hat das beste Design?

BIKE BILD hat vier Modelle auf alle wesentlichen Kaufkriterien untersucht. Statt auf möglichst großen Unterstützungsfaktor oder hohes Durchschnitts-tempo – wie bei normal großen E-Bikes besonders relevant – haben wir das Augenmerk lieber auf Gewicht und Handhabung gerichtet. Gerade beim Packmaß und der Klappfunktionalität liegen oft entscheidende Unterschiede. So schwanken die Packmaße im gefalteten Zustand zwischen 246 und 319 Kubikzentimetern und damit zwischen passt und passt nicht – in einen Pkw-Kofferraum zum Beispiel.

Auffällig bei allen vier E-Faltbikes ist das (zu) hohe Gewicht. Keines wiegt unter 20 Kilo. So einen Brocken über Bahnhofstreppen zu schleppen ist eine echte Qual. Das kann und müsste leichter gehen! Die Industrie sollte darum besser kleinere Akkus und Motoren verbauen. Denn in der Regel werden E-Falträder eher für Kurztrips als für Langstrecken-touren genutzt.

KLAPPRÄDER HATTEN LANGE EINEN FRAGWÜRDIGEN RUF. ALS E-VARIANTE ERWEITERN SIE IHREN AKTIONSRADIUS STARK. WER FALTET UND FÄHRT AM BESTEN?

4 FALTRÄDER1) GERMANXIA2) TERN3) TORROT4) HERCULES

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SEITE 23:Wer baut das

beste E-Faltrad?

SEITE 26: Acht kompakte Elektro-Flitzer

im Vergleich

KLEIN, SCHNELL, ABER AUCH

GUT?

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TEST E-Klappräder

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BIKE BILD 3/2017 2524 BIKE BILD 3/2017

TEST E-Klappräder

Hersteller/ModellGermanxiaMobilmaster Touring CH-10

Gewicht (kg)24,5

Antrieb250-W-x-German-Hinterrad-nabenmotor

Batterie360 Wh Li-Ionen 36 V, 10 Ah

SchaltungShimano Tourney 7-Gang

BremsenTektro V-Brake

BereifungKenda 57-406

BILLIG-BIKE MIT ZWEI GESICHTERN

NR. 1: GERMANXIA MOBILMASTER

Komplettpreis: 1199 EURO

1200 Euro für ein klappbares E-Bike sind ein verlockendes Argument. Der Blick auf Bremsen (V-Brakes) und Schaltung (Shimano Tourney) zeigt, dass der Hersteller bei den Komponenten spart. Dafür gibt es aber eine Federgabel – nur Effekthascherei, denn die 5,7 Zentimeter breiten Reifen sorgen für guten Fede-rungskomfort. Das Rad lässt sich mühe-los falten und passt locker in einen Kofferraum, wiegt aber stolze 24,5 Kilo. Beim Fahren zeigt das Billig-Bike zwei Gesichter: In den Modi Eco und City wirkt der Nabenmotor müde und hilft wenig. In Stellung Tour und Power dagegen marschiert das Bike nicht nur flott voran, sondern schiebt auch ordentlich nach – eine feinfühlige Abstimmung sieht anders aus. Unterm Strich bleibt mehr Enttäuschung als Begeisterung; da tröstet auch der günstige Preis nicht.

Nach hinten gezogener Lenker schafft eine gerade Sitzposition. Das Display fordert viel Eingewöhnung. Für Akku ­entnahme klappt der Sattel nach vorn

Hersteller/ModellTorrot Citysurfer

Gewicht (kg)22,35

Antrieb250-W-Bafang-Hinterrad- nabenmotor

Batterie374 Wh Li-Ionen 36V, 10,4 Ah

SchaltungShimano TX55 7-Gang

BremsenMechanische Scheiben-bremse Tektro Novela

BereifungKenda 57-406

FAST EIN BLAUES WUNDER

NR. 3: TORROT CITYSURFER

Komplettpreis: 1758 EURO

Der rechteckige Rahmen in Blau macht das Torrot zum Blickfang. Aber optisch harmonisch wirkt der Citysurfer nicht. Vor allem der eigen-willig ausgerichtete Gepäckträger stört die Linie. Egal, das relativ geringe Gewicht, Klappmechanismus und Packmaß überzeugen. Glei-ches gilt für den Fahrspaß. Der Bafang-Motor sitzt im Hinterrad und drückt das Rad kräftig nach vorn. Erstaunlicherweise ist der Nabenmo-tor nicht sonderlich leise; eigentlich eine Stärke dieses Antriebskon-zepts. An Steigungen und bei hoher Trittfrequenz ist der Antrieb stets hörbar. Stark dagegen ist das Torrot wiederum im Kostenkapitel: 1758 Euro Neupreis, 349 Euro für den Ersatzakku und 24 Monate Garantie sprechen für den Citysurfer.

Ein Hinterradmotor drückt das Torrot kräftig vorwärts. Trotz Scharnier wirkt es stabil. Die Federgabel ist eigentlich überflüssig

SEHR, SEHR GERN EIN TERN

NR. 2: TERN VECTRON

Komplettpreis: 2999 EURO

Die taiwanesische Marke Tern gilt als Pionier des modernen Faltrads und macht auch bei der mit einem Bosch-Mittelmotor elektrifizierten Variante fast alles richtig. Stimmiges Design und viel Fahr-freude durch kräftigen Antrieb bringen das Vektron nach vorn. Dazu kommen griffige, gut dosierbare Scheibenbremsen sowie hoher Abrollkomfort. Besser als bei der Konkurrenz ist aber vor allem der clevere Klappmechanismus. Mit den Ab-messungen 88 x 70 x 40 Zentimeter passt es nicht nur bequem in einen Kompakt-wagen-Kofferraum, sondern die Fixie-rung mittels Magneten an den Naben und einem soliden Gummizug ist vor-bildlich gelöst. Außerdem lässt sich das 22 Kilo schwere Tern am Sattel gefasst wie ein Rollkoffer schieben oder ziehen. Störend sind nur der laute Bosch-Motor und der vergleichsweise hohe Neupreis.

Die präzise Zehngang­Kettenschaltung bringt das Tern fast mühelos auf Tempo. Die Faltlogik mit dem soliden Rahmenscharnier ist vorbildlich

Hersteller/ModellTern Vektron

Gewicht (kg)22

Antrieb250-W-Bosch-Active-Line- Mittelmotor

Batterie300 Wh Li-Ionen 36 V, 8,3 Ah

SchaltungShimano Deore 10-Gang

BremsenHydraulische Scheibenbremse Shimano BR-M 615

BereifungSchwalbe Big Apple 50-406

GROSSER NAME, KLEINES RAD

NR. 4: HERCULES ROB FOLD

Komplettpreis: 2699 EURO

Wer Hercules heißt, hat Großes vor. Die deutsche Traditionsmarke ge-hört heute zur Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG), und die will mit dem Rob Fold möglichst an der Spitze der Falträder mitspielen. Ver- geblich, denn dem Hercules fehlt eine für Falträder essenzielle Eigenschaft: Es macht sich nicht klein genug. Da es über keine abklapp bare Lenk-stange verfügt, passt es nicht in einen normalen Autokofferraum – für viele potenzielle Käufer ein KO-Kriterium. Schade, denn ansonsten überzeugt das Rob Fold mit durchdachter Ergonomie und leichtfüßigem Handling beim Fahren. Der Bosch-Mittelmotor gehört auch im Hercules-Rahmen nicht zu den Leisetretern. Positiv: große Akku-Kapazität, 24 Monate Garantie auf den Stromspeicher und gute Verarbeitung.

Gute Ergonomie wie Sattel­ und Rahmengriffe erleichtern das Rangieren und Tragen des Rob Fold. Der Bosch­Mittelmotor könnte leiser sein

Hersteller/ModellHercules Rob Fold

Gewicht (kg)23,8

Antrieb250-W-Bosch-Active-Line- Mittelmotor

Batterie400 Wh Li-Ionen 36 V, 11 Ah

SchaltungShimano Nexus 8-Gang

BremsenHydraulische Felgenbremsen Magura HS22 und Rücktritt

BereifungSchwalbe Big Apple 50-406

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BIKE BILD 3/2017 2726 BIKE BILD 3/2017

Hersteller/ModellRiese & Müller Tinker City

Gewicht (kg)23,8

Antrieb250-W-Bosch-Active-Cruise- Mittelmotor

Batterie500 Wh Li-Ionen 36 V, 13,4 Ah

SchaltungShimano Alfine 8-Gang

BremsenHydraulische Scheibenbremse Tektro Dorado

BereifungSchwalbe Big Ben 55-406

GROSSES BIKE, HOHER PREIS

KOSTSPIELIGER NOBEL-HOBEL

NR. 2: RIESE & MÜLLER TINKER CITY

NR. 1: KNAUS BESV

Komplettpreis: 3190 EURO

Komplettpreis: 3199 EURO

Die deutsche Firma Riese & Müller (RM) versteht sich als Premium-Anbieter besonders ausgereifter E-Fahrräder. Das Tinker City macht da keine Ausnahme und holt sich eine hohe Fahrspaß-Bewer-tung. Auch die Garantiezeit auf den Akku kann sich sehen lassen. Eigene Wege dagegen geht die Firma bei den Verstellmechanismen. RM verzich-tet auf den üblichen und bewährten Speed-Lift (ein Schnellspannhebel er-laubt gleichzeitiges Verdrehen und Aus - ziehen des Lenkers) und setzt auf eine spezielle Kipplösung. Ein Packmaß von über 700 Kubikzentimetern wirft das Bike in der Handhabung ebenso zurück wie der hohe Anschaffungspreis. Wem das nicht so wichtig ist, der erhält mit dem RM ein solide konstruiertes und spritziges E-Fahrrad mit großer Akku-kapazität für Touren aller Art.

Edle Anmutung, das ist die augenscheinlichste Kompetenz des extra-vaganten Bikes vom Reisemobilhersteller Knaus. Gefertigt wird es bei der Firma BESV, die zum BenQ-Konzern gehört. Ohne den Knaus-Schriftzug ist es in Webshops rund 200 Euro günstiger zu haben. Aber auch dann ist der Preis eine stolze Ansage. Gut, das Modell rollt auch als einziges mit einem Carbonrahmen vor (mit Alurahmen ist es für 2400 Euro zu haben) und wiegt weniger als die Konkurrenz. Das Hand-ling beim Fahren ist okay und beim Verstauen besser als bei den meis-ten anderen Testkandidaten. Dazu kommen günstige Akkukonditionen. Dass es dennoch nicht zu einem der vorderen Plätze reicht, liegt am eigen-willigen Design und den lauten Geräuschen des Hinterradmotors.

Seine Spritzigkeit spricht fürs Tinker City. Das Klappen des Lenkers erfordert mehrere Handgriffe. Guter Abrollkomfort dank Federgabel gehört bei Riese & Müller zu den wichtigsten Kompetenzfeldern

Trotz Carbonrahmen mit eingepasstem Akku wiegt das Knaus­Bike über 20 Kilo. Schuld daran sind wichtige Anbau­ teile wie Seitenständer und Schutzbleche

Die Federgabel macht Eindruck, wäre aber auch verzichtbar. Der Motor sitzt im Hinterrad und ist mit einer Sieben­ gang­Kettenschaltung kombiniert

Hersteller/ModellKnaus BESV

Gewicht (kg)20,2

Antrieb250-W-Hinterradnabenmotor

Batterie238 Wh Li-Ionen 36 V, 6,6 Ah

SchaltungShimano Altus 7-Gang

BremsenHydraulische Scheibenbremse Tektro Auriga

BereifungSchwalbe Big Apple 50-406

Ganz klar: Diese Bikes haben einen Hin-guck-Faktor. Egal wo man mit einem der 20-Zoll-E-Fahrräder auftaucht, interessierte Blicke sind ihnen gewiss. Liegt es an den eigenwilligen Formen? An den kompakten Abmessungen?

Oder den knalligen Farben?Wahrscheinlich von jedem etwas. Klar ist: Kom-

pakte E-Fahrräder sind ein Wachstumssegment, in dem sich immer mehr und neue Anbieter tummeln. Besonders unter Reisemobilisten erfreuen sich die kleinen Bikes mit dem eingebauten Elektro-Rücken-wind großer Beliebtheit. Gleich zwei Wohnmobil-hersteller – Hymer und Knaus – offerieren Bikes unter ihrem Markennamen.

Klar, je kleiner das Rad, desto leichter lässt es sich auf den Stauflächen eines Reisemobils unterbringen. Auch für Fahrer von Mittelklassekombis sind sie eine überlegenswerte Alternative. Passen sie doch ohne die Laufräder auszubauen oder Teile zu demontieren in der Regel problemlos in den erwei-terten Kofferraum ihres Autos.

Aber sind die kleinen Bikes auch zu großen Leis-tungen fähig? Können sie ein Fahrrad mit 28-Zoll-Bereifung ersetzen? Oder sind die Schrumpf- modelle am Ende nur ein fauler Kompromiss? BIKE BILD wollte es genau wissen und hat die acht Testkandidaten gründlich untersucht. Neben der optischen Erscheinung, dem Fahrspaß und den Garantieleistungen zum Akku haben wir bei dieser Radgattung das Gewicht, die Handhabung und den Preis nach unserer Sternewertung beurteilt. Wie breit das Segment aufgestellt ist, lässt sich gut an den Neupreisen ablesen: Von 1999 bis 3199 Euro ist alles dabei. Im Testkapitel Handhabung haben wir ausprobiert, wie gut Lenker und Sattel verstell- oder entfernbar sind. Außerdem haben wir gemessen, wie klein sich die Bikes „komprimieren“ lassen. Die Spanne reicht dabei von 438 (Klever) bis 772 Kubik-zentimeter (Kalkhoff).

Wie immer bei den E-Bike-Tests von BIKE BILD gehört dem Motor besondere Aufmerksamkeit. Neben der Antriebsperformance, die maßgeblich für den Fahrspaß ist, werden die Motorgeräusche sowie die Kosten für einen Ersatzakku beleuchtet. Erfreu-liches Fazit: Fast alle Räder sind flott unterwegs, und sie machen Freude. Nur beim hohen Gewicht dürften sich die Hersteller an ein wichtiges Konstruk-tionsprinzip erinnern: Fahrradbau ist Leichtbau und kein Heavy-Metal-Konzert. Jörg Maltzan

WENDIG, SPRITZIG UND VOLL IM TREND: SIND KOMPAKTRÄDER MIT ELEKTROANTRIEB EINE ALTERNATIVE ZUM VOLLWERT-E-BIKE?

Feste Größen: Acht 20-Zoll-Kompakträder im Test

Gewicht der Testkandidaten

20,2bis

25,2 Kilo

8 KOMPAKTRÄDER1) KNAUS BESV2) RIESE & MÜLLER Tinker City3) PROPHETE Navigator Caravan4) HARTJE I:SY5) KLEVER Q Power6) KALKHOFF Sahel7) WINORA Radius Tour8) HYMER by FLYER

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KOMPAKT UND KRÄFTIG

TEST E-Kompakträder

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BIKE BILD 3/2017 2928 BIKE BILD 3/2017

TEST E-Kompakträder

Hersteller/ModellProphete Navigator Caravan

Gewicht (kg)24

Antrieb250-W-AEG-EcoDrive- Mittelmotor

Batterie374 Wh Li-Ionen 36 V, 10,4 Ah

SchaltungNabenschaltung Shimano Nexus 7-Gang

BremsenHydraulische Felgenbremse Magura HS11, Rücktritt

BereifungKenda 52-406

EINE ECHTE PROPHEZEIUNG

NR. 3: PROPHETE NAVIGATOR CARAVAN

Komplettpreis: 1999 EURO

Wer Prophete für eine billige Discountermarke hält, wird in diesem Test eines Besseren belehrt. Das Navigator Caravan kostet stolze 2000 Euro und kommt nicht nur mit ansehnlicher Ausstattung daher, sondern sammelt fleißig Sterne in allen Testkriterien. Zwar ist es nirgends über- ragend und sieht konser vativ aus, kann aber in der Summe seiner Eigen-schaften überzeugen und wird knapper Testsieger. Der AEG-Mittelmotor spricht spontan an, arbeitet relativ leise und hat auch an Steigungen einen guten Unterstützungsfaktor. Nur bei abgeschaltetem Antrieb fährt es sich schwerfällig. Der 374-Wattstunden-Akku sollte also stets gut ge-füllt sein; sonst wird das 24 Kilo schwere Bike zum Klotz an den Füßen. Mit dem tiefgezogenen Rahmen bietet es einen bequemen Durchstieg und beeindruckt mit einem kleinen Packmaß (539 Kubikzentimeter).

Die Siebengang­Nabenschaltung arbeitet präzise und ist gut abgestuft. Neben der Rücktrittbremse gibt es vorn und hinten hydraulische Magura­Felgenbremsen

Hersteller/ModellKlever Q Power

Gewicht (kg)26

Antrieb250-W-Klever-Biactron-Hinterradnabenmotor

Batterie470 Wh Li-Ionen 44 V, 10,7 Ah (Standard 360 Wh)

SchaltungShimano ZEE 10-Gang

BremsenScheibenbremse hydraulisch Tektro Volans

BereifungSchwalbe Big Apple 50-406

WIE CLEVER IST DAS KLEVER?

NR. 5: KLEVER Q POWER

Komplettpreis: 3078 EURO

Federung vorn und hinten im Zusammen-spiel mit kleinen Rädern ist eine gute Idee. Denn wirken die Federgabeln bei den anderen Bikes eher mäßig, beein-druckt das Klever mit einem überragendem Abrollkomfort. Allerdings ist der Hinterbau auf ruppigen Pisten auch etwas unruhig, und der sportliche Fahrer erhält in Kurven wenig Feedback von der Straße. Überhaupt zeigt das Bike eine lästige Flatterneigung, die zulasten des Fahrspaßes geht. Dazu kommt das höchste Gewicht im Testfeld. Schade, denn mit nur 438 Kubikzentimetern macht sich das Rad bei eingeklapptem Lenker und versenkter Sattelstütze besonders klein. Ebenfalls gut: der lautlose Hinter-radnabenmotor wirkt kräftig und schiebt kaum nach. Bergab rekuperiert er sogar die Bewegungsenergie und speist Strom in den Akku zurück.

Das Klever hat ein eigen­williges Design und fällt auf. Bei Stößen von der Straße neigt der Rahmen zum Flattern. Federgabel vorn und Dämpfer hin­ ten sorgen aber für sehr guten Fahrkomfort

Hersteller/ModellKalkhoff Sahel Compact Impulse

Gewicht (kg)23,1

Antrieb250-W-Impulse-2.0-Mittelmotor

Batterie416 Wh Li-Ionen 36 V, 11,6 Ah

SchaltungShimano Nexus 8-Gang

BremsenFelge hydraulisch Magura HS11; Rücktritt

BereifungSchwalbe Big Ben 55-40

KLASSIKER VON KALKHOFF

NR 6: KALKHOFF SAHEL

Komplettpreis: 2499 EURO

Das Sahel von Kalkhoff ist ein Kompaktrad-Klassiker und beein-druckte bereits im ersten BIKE BILD-E-Fahrradtest vom Herbst 2016 durch viel Laufruhe und große Wendigkeit. Verpatzt hat eine bessere Bewertung damals die schwache Bremsleistung bei Nässe. Wer sichergehen will, lässt beim Kauf die giftigeren roten Beläge auf die Magura-Bremsanlage montieren. Optisch wirkt das Sahel mit seinem Kreuzrahmen sehr stabil und stimmig. Wer draufsitzt, freut sich über den guten Unterstützungsfaktor und ein angenehmes Fahrgefühl. Gewicht (23,1 Kilo) und Preis gehen in Ordnung, das Packmaß weniger. Mit 772 Kubikzentimetern braucht das Kalkhoff deutlich mehr Stauraum als andere Kompakt-Bikes.

Die Shimano Nexus wechselt die Gänge schnell und problemlos. Der Kettenverschleiß hält sich in Grenzen

Die Magura HS11 ist eine tolle Felgen­bremse mit großer Wirkung. Schwarze Beläge können bei Regen­fahrten aber problematisch werden

Hersteller/ModellHartje i:SY DrivE S8 ZR

Gewicht (kg)22,8

Antrieb250-W-Bosch-Active-Line- Mittelmotor

Batterie500 Wh Li-Ionen 36 V, 13,4 Ah

SchaltungNabenschaltung Shimano Nexus 8-Gang

BremsenHydraulische Scheibenbremse Tektro Draco

BereifungSchwalbe Big Ben Plus 55-406

HARMONISCHES BIKE VON HARTJE

NR. 4: HARTJE i:SY DRIVE S8 ZR

Komplettpreis: 3099 EURO

Der Preis mag etwas schrecken, doch der Gegenwert ist gut. Schließlich hat der Akku 500 Wattstunden. Mit dem i:SY bietet Hartje ein markant gestyltes Kompaktbike mit vielen Talenten. Wer in die Pedale tritt, spürt sofort eine angenehme Agilität. So viel Fahrspaß bietet ansonsten nur das sehr ähnlich konstruierte Kalkhoff Sahel. Doch an-ders als dieses kann der Hartje-Flitzer auch beim Packmaß (469 Kubikzentimeter) überzeugen und bietet eine anständige Akku-garantie. Das Zusammenspiel zwischen der sehr knackigen Shimano-Nexus-Achtgangnabe und dem Bosch-Mittelmotor ist tadel-los. Nur bei höherer Trittfrequenz und an Steigungen kann das mahlende Motorgeräusch dem Fahrer schon mal auf die Nerven gehen.

Das Speed­Lift­System erlaubt ein schnelles Fixieren des Lenkers auf die ge­ wünschte Höhe. Die Verarbeitung ist sehr solide. Ohne Federgabel wirkt das i:SY optisch harmonisch und gehört mit 22,8 Kilo zu den leichteren Bikes im Test

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30 BIKE BILD 3/2017

TEST E-Kompakträder

Hersteller/ModellHymer by Flyer

Gewicht (kg)24,3

Antrieb250-W-Panasonic-Mittelmotor

Batterie432 Wh Li-Ionen 36 V, 12 Ah

SchaltungShimano Nexus Naben-schaltung 8-Gang

BremsenHydraulische Felgenbremse Magura HS22

BereifungSchwalbe Big Ben 55-406

Hersteller/ModellWinora Radius Tour

Gewicht (kg)22,2

Antrieb250-W-Yamaha-Mittelmotor

Batterie500 Wh Li-Ionen 36 V, 13,4 Ah

SchaltungShimano Nexus Naben-schaltung 8-Gang

BremsenHydraulische Scheibenbremse Shimano Deore M445

BereifungSchwalbe Big Ben, 55-406

(K)EINE HYMNE AUFS HYMER

EIN FLOTTER BRUMMER

NR. 8: HYMER BY FLYER

NR. 7: WINORA RADIUS TOUR

Komplettpreis: 2799 EURO

Komplettpreis: 2699 EURO

Normalerweise sagt man Bosch-Moto-ren nach, sie seien eher laut. Doch auch der Yamaha-Antrieb im Winora arbei- tet sehr geräuschvoll – bei Stadtfahrten angesichts des Verkehrslärms un- wichtig, kann das permanente Elek tro-Summen in ruhiger Umgebung nervig werden. Das Radius Tour gehört zusam-men mit dem Hymer zu den lautesten Bikes im Test. Immerhin liefert es dafür begeisternden Vortrieb. Sitzposition und Charakter des Bikes sind insgesamt sportlich ausgelegt. Es federt straff und reagiert spontan auf Richtungsän-derungen. Da der 500-Wattstunden- Akku vergleichsweise günstig ist und Winora zwei Jahre Garantie darauf gibt, schneidet das Bike gut im Kosten-kapitel ab. Weniger überzeugend ist das Packmaß. Mit 558 Kubikzentimetern liegt es über dem Test-Durchschnitt.

Neben Knaus hat auch der Reisemobilhersteller Hymer ein eigenes E-Kompaktrad im Angebot. So ein Hymer-Bike macht sich halt gut am Heck eines Hymer. Dahinter steckt natürlich auch wieder ein Fahr- radhersteller, der das E-Rad fertigt, in diesem Fall der renommierte Schweizer E-Bike-Pionier Flyer. Das baugleiche Modell nennt sich Flogo und hat Scheiben- statt Felgenbremsen. Mit ausbalancierter Motorunterstützung, angenehmer Rahmengeometrie und guter Lenk präzision fährt das Bike souverän auf einen Mittelplatz. Dass es nicht für einen Rang weiter vorn reicht, liegt vor allem am hohen Ge- wicht und Preis. Beim Packmaß (545 Kubikzentimeter) gehört das für mo-bile Menschen konzipierte Rad eher zu den größeren Testkandidaten.

Der lange Winora­Akku speichert bis zu 500 Wattstunden Energie. Beim Gewicht ge­ hört es dennoch zu den besseren Bikes. Die Klapppedale erinnern an einen Schmetter­ ling. Das große Display ist gut ablesbar

Eine spezielle Sattelfeder erhöht den Fahrkomfort und sieht sehr technisch aus. Die Magura­Felgenbremsen verzögern das Rad souverän

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BIKE BILD 3/2017 3332 BIKE BILD 3/2017

TEST E-Kompakträder

HERSTELLER TERN TORROT HERCULES GERMANXIA PROPHETE HARTJE I:SY KLEVER HYMER WINORA KALKHOFF RIESE & MÜLLER KNAUS HERSTELLERModell Vectron Citysurfer Rob Fold Mobilmaster Touring Navigator Caravan DrivE S8 ZR Q Power E-Bike by Flyer Radius Tour Sahel Compact Impulse Tinker City BESV Modell

Preis 2999 Euro 1758 Euro 2699 Euro 1199 Euro 1999 Euro 3099 Euro 3078 Euro 2799 Euro 2699 Euro 2499 Euro 3190 Euro 3199 Euro Preis

WERTUNG WERTUNG

Design 11114 11544 11154 11444 11544 11154 11544 11144 11154 11115 11154 14444 Design

Fahrspaß 11114 11114 11111 14444 11114 11111 11144 11154 11115 11111 11114 11154 Fahrspaß

Gesamtpreis 15444 11114 11444 11111 11154 15444 15444 11444 11444 11544 15444 14444 Preis

Gewicht 11115 11114 11144 11544 11144 11154 14444 11544 11114 11154 11144 11111 Gewicht

Handhabung 11111 11114 14444 11144 11154 11114 11111 11144 11444 14444 15444 11114 Handhabung

Antriebsgeräusche 11144 11544 11154 14444 11144 11544 11111 11114 14444 11154 11544 14444 Antriebsgeräusche

Akku/Kosten 11115 11111 11111 11154 11115 11154 11111 11115 11115 14444 11115 11111 Akku/Kosten

Summe (Sterne) 26,5 26 23 18 24 23,5 23 22,5 21,5 21 20,5 20,5 Summe

PLATZ 1 2 3 4 1 2 3 4 5 6 7 7 PLATZ

FAZIT

Lange Faltrad-erfahrung zahlt sich aus. Das Tern ist zwar teuer, aber auch gut gemacht. Besonders Klapp- mecha nismus, Verstellungen und das Packmaß überzeugen.

Das Torrot holt sich den zweiten Rang mit gutem Packmaß, fairem Preis, viel Fahrspaß und guten Akkukonditionen. Der Hinterradmotor sorgt für ein leben - diges Fahrgefühl.

Größter Nachteil des Hercules ist die Lenkstange. Sie lässt sich nicht klappen und macht das Rob Fold zu sperrig für enge Stau- flächen. Ansonsten eine saubere Vorstellung.

Billig-Bike mit nur einem echten Vorteil: dem niedrigen Preis. Unharmoni-scher Antrieb, laute Geräusche und klobiges Design können nicht überzeugen.

Glückwunsch, das günstigste Bike wird Testsieger. Konser- vativ gestaltet und solide konstruiert, bietet es viel Fahr- freude, wird nicht zu laut und hat keine echten Schwächen.

Das schicke, aber auch teure Hartje macht viel richtig und landet mit hauchdünnem Rückstand auf Rang zwei. Fährt stark und lässt sich gut verstauen.

Kleines Packmaß, geringe Geräusche und gute Akkukonditionen sprechen fürs Klever. Toller Fahrkomfort durch Vollfederung. Schwach beim Gewicht. Ein Bike für Individualisten.

Mit Flyer hat Hymer einen guten Lieferanten. Das Bike zum Wohnmobil sieht ansprechend aus, ist leise und vermittelt viel Fahrfreude. Der Preis ist selbst- bewusst.

Der laute Yamaha-Motor wirft das Winora zurück. Auch Packmaß und Bedienung könnten besser sein. Überzeugend dagegen beim Fahr- gefühl und Design.

Tolles Allround-Bike mit hohem Fun-Faktor. Nur die fehlende Akku- garantie – Kalkhoff gibt nur Gewähr-leistung – und das zu große Packmaß ver- hindern eine bessere Platzierung. Schade!

Optisch ähnlich dem Winora geht Riese & Müller bei der Funktionalität des Lenkers eigene Wege. Das Bike fährt sich flott und stabil. Der Mittelmotor dürfte leiser sein.

Einziges Carbonrad im Test, darum leichter als der Rest. Aber auch teurer. Außer- dem laut und beim Fahreindruck nur durchschnitt- lich. Immerhin gutes Packmaß.

FAZIT

4 FALTRÄDER 8 KOMPAKTRÄDERDie kleinen Verwandlungskünstler wollen gern mitgenommen werden – im Auto wie in der Bahn.

Stabil und anpassungsfähig an verschiedene Fahrer-größen: Diese Bikes können viel, aber nicht alles.

SO HABEN WIR GETESTETWelche Kriterien sind für E-Kompakträder maßgeblich? BIKE BILD passt sein Testschema jeweils dem Einsatzzweck der Prüflinge an. Zusammen mit den Elektrobike-Experten von ExtraEnergy haben wir auch den Preis, das Gewicht und die Handhabung (Funktionalität von Sattelstütze/Lenkerverstellung sowie Packmaß) mit in die Beur-teilung genommen. Sind diese Punkte doch bei Kompakträdern be-sonders relevant für die Kaufentscheidung. Natürlich sind auch Fahr-gefühl, Motorgeräusche und das Design wichtig. Große Unterschiede gab es bei den Betriebskosten. Diese errechnen wir aus dem Faktor Akkuersatzpreis geteilt durch Garantiezeit. Sie schwankt zwischen keiner Garantie und zwei Jahren. Alle Bikes durchlaufen das umfang-reiche ExtraEnergy-Testprogramm, werden mit Messsensorik be-stückt und von sieben unterschiedlichen Fahrern bewertet. Das Design wird ebenfalls von einer mehrköpfigen Jury so lange diskutiert, bis eine Bewertung steht. Alle sieben Testkriterien sind ungewichtet. Die Zahl der gesammelten Sterne bildet das Gesamtergebnis.

In der Gruppe der Falträder haben wir zusätzlich zu den objektiven Abmessun­gen im gefalteten Zustand (Handhabung) Praxisversuche in der U­Bahn und einem Autokofferraum durchgeführt. Ob sich ein Faltrad im ÖPNV gut mitnehmen lässt (Griffe, Balance, Fixierungen etc.) oder ob und wie es in den Kofferraum eines Kompaktwagens passt, ist schließlich ein Hauptzweck klappbarer E­Bikes. Beim Hercules beispielsweise lässt sich der Kofferaumdeckel nicht mehr schließen (r.)

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