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Daniel Leu, Dr. sc. nat. ETH Rheinhalde 32 CH-8200 Schaffhausen Tel.+41 (0)79 431 07 10 e-mail: [email protected] leu & partner consulting - training Kleiner Streifzug durch einige Gebiete des NLP Zu den hier verwendeten Begriffen "systemisch" und "kybernetisch" siehe pdf "Der systemische Ansatz" unter Button "Philosophie" Grundannahmen des NLP Diese Vorannahmen basieren auf den Ansätzen von Menschen, welche die NLP-Ent- wickler (R. Bandler und J. Grinder) als ihre "Modelle" genommen haben, während sie die frühen NLP - Methoden entwickelten; ferner auf den Theorien, die damals ihr gei- stiges Umfeld geprägt haben (s.u. "Zum Ursprung des NLP"): Alfred Korzysbki, Gregory Bateson,Virginia Satir, Milton Erickson, Fritz Perls (Erläuterungen, Kommentare D.L.). Die Landkarte ist nicht das Gebiet, das heisst: Menschen reagieren auf ihre Erfahrungen und mentalen Konstruktionen der Realität, nicht auf die Realität selbst. NLP ist auch ein Modell der vielfältigen Prozesse, wie Menschen ihre "Landkarten" bilden. Geist und Körper sind Teile des gleichen Systems - sie beeinflussen sich gegenseitig. Menschen nehmen Daten auf durch ihre fünf Sinne. Die Datenmenge wird durch mannigfaltige mentale "Filter" massiv reduziert - in Bytes ausgedrückt: um Potenzen von Millionen! Diese Prozesse laufen in Mikrosekunden ab (unbewusst) und sind beeinflusst durch körperliche Merkmale, durch die Lerngeschichte (Erfahrung), durch momentane, bewusste Interessen und unbewusste Absichten. Die reduzierte Datenmenge nennen wir "Information" und speichern sie im Hirn (speichern im Sinne einer Metapher: es gibt keine "Behälter" im Gehirn). Die Art und Weise der Speicherung von "verschlüsselter" Information nennt man im NLP "Repräsentationssysteme"- sie repräsentieren die (kodierten) Sinneswahrnehmungen: das Sehen (V für visuell), das Hören (A für auditiv), das Spüren-Fühlen-Anfassen-Bewe- gen (K für kinästhetisch), das Schmecken (G für gustatorisch) und Riechen (O für olfak- torisch) VAKOG. So gesehen ist Kommunikation Austausch sinnlich erlebter Erfahrungen. Kommunikation ist redundant, das heisst wir kommunizieren immer in den drei Haupt-Repräsentationssystemen gleichzeitig - und wir empfangen und senden Signale immer gleichzeitig auf verschiedenen Systemen. So gesehen ist das in der Kommuni- kationslehre oft verwendete "Sender-Empfänger"-Modell relativ dürftig (der Militär- funk-Wissenschaft entliehen), um Prozesse der zwischenmenschlichen Kommunikation zu erklären.

Kleiner Streifzug durch einige Gebiete des NLPleupartner.com/picts/NLP.pdf · logisierungen - ein kurzer Test und schon wissen wir, mit wem wir es zu tun haben und was der Kerl nötig

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Daniel Leu, Dr. sc. nat. ETH

Rheinhalde 32

CH-8200 Schaffhausen

Tel.+41 (0)79 431 07 10

e-mail: [email protected]

leu & partnerconsulting - training

Kleiner Streifzug durch einige Gebiete des NLP

Zu den hier verwendeten Begriffen "systemisch" und "kybernetisch"

siehe pdf "Der systemische Ansatz" unter Button "Philosophie"

Grundannahmen des NLP

Diese Vorannahmen basieren auf den Ansätzen von Menschen, welche die NLP-Ent-

wickler (R. Bandler und J. Grinder) als ihre "Modelle" genommen haben, während sie

die frühen NLP - Methoden entwickelten; ferner auf den Theorien, die damals ihr gei-

stiges Umfeld geprägt haben (s.u. "Zum Ursprung des NLP"): Alfred Korzysbki,

Gregory Bateson, Virginia Satir, Milton Erickson, Fritz Perls (Erläuterungen, Kommentare

D.L.).

Die Landkarte ist nicht das Gebiet, das heisst: Menschen reagieren auf ihre

Erfahrungen und mentalen Konstruktionen der Realität, nicht auf die Realität selbst.

NLP ist auch ein Modell der vielfältigen Prozesse, wie Menschen ihre "Landkarten"

bilden.

Geist und Körper sind Teile des gleichen Systems - sie beeinflussen sich

gegenseitig.

Menschen nehmen Daten auf durch ihre fünf Sinne. Die Datenmenge wird

durch mannigfaltige mentale "Filter" massiv reduziert - in Bytes ausgedrückt: um

Potenzen von Millionen! Diese Prozesse laufen in Mikrosekunden ab (unbewusst) und

sind beeinflusst durch körperliche Merkmale, durch die Lerngeschichte (Erfahrung),

durch momentane, bewusste Interessen und unbewusste Absichten.

Die reduzierte Datenmenge nennen wir "Information" und speichern sie im Hirn

(speichern im Sinne einer Metapher: es gibt keine "Behälter" im Gehirn). Die Art und

Weise der Speicherung von "verschlüsselter" Information nennt man im NLP

"Repräsentationssysteme"- sie repräsentieren die (kodierten) Sinneswahrnehmungen:

das Sehen (V für visuell), das Hören (A für auditiv), das Spüren-Fühlen-Anfassen-Bewe-

gen (K für kinästhetisch), das Schmecken (G für gustatorisch) und Riechen (O für olfak-

torisch) VAKOG. So gesehen ist Kommunikation Austausch sinnlich erlebter Erfahrungen.

Kommunikation ist redundant, das heisst wir kommunizieren immer in den drei

Haupt-Repräsentationssystemen gleichzeitig - und wir empfangen und senden Signale

immer gleichzeitig auf verschiedenen Systemen. So gesehen ist das in der Kommuni-

kationslehre oft verwendete "Sender-Empfänger"-Modell relativ dürftig (der Militär-

funk-Wissenschaft entliehen), um Prozesse der zwischenmenschlichen Kommunikation

zu erklären.

Wir kommunizieren immer gleichzeitig auf mehreren physiologischen und

Abstraktions - Ebenen: bewusst und unbewusst, implizit und explizit, inhaltlich und

prozesshaft, verbal (sprachlich) und nonverbal ("körpersprachlich").

Wir können nicht nicht kommunizieren. Daraus folgt auch: Wir können nicht nicht mani-

pulieren und wir können uns nicht nicht entscheiden ("Am Anfang des Kurses war ich noch völlig

unentschlossen - jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher...").

Die Bedeutung Deiner Kommunikation ist die Reaktion (Rückmeldung), die Du

bekommst. Also nicht das, was Du meinst und nicht das, was Du glaubst, was der andere ver-

standen habe...., sondern die Antwort und das Verhalten, die Du erhältst. Diese Reaktionen

(=Feedback) kannst Du als Gelegenheit zum Lernen betrachten, als Chance, flexibler zu werden.

Hinter jedem Verhalten gibt es positive Absicht. Diese Absicht kann nicht "objektiv" be-

wertet werden: Sie stimmt auf jeden Fall für die Handelnden - und in einem spezifischen Kontext

und Fokus.

Die Bedeutung einer Aussage oder eines Verhaltens wird durch den Kontext be-

stimmt und nicht durch die Aussage oder das Verhalten "als solche".

Wir achten den Selbstwert jeden Individuums. Wir unterscheiden zwischen Selbst, (evtl.

unbewusster) Absicht und Verhalten. Wenn wir mit einem unserer Verhaltensmuster nicht

zufrieden sind, geht es darum, herauszufinden, wie genau es funktioniert (auf der Ebene der Sinne

und auf der Ebene ihrer Repräsentationssysteme), und es so zu ändern, dass es nützlich und

angenehm wird. Dazu müssen wir zuerst herausfinden, was genau wir wollen... - d.h. "wohlfor-

mulierte Ziele" (s.u.) fassen.

Menschen verfügen über die meisten Ressourcen, die sie brauchen, um sich in einer

gewünschten Richtung zu ändern. Wer Probleme "machen" kann, kann auch Lösungen

machen! Anders gesagt: Jedes Verhalten kann eine Ressource sein, wenn der Kontext stimmt.

Was Menschen brauchen, ist die Möglichkeit, diese Ressourcen so zu organisieren, dass sie sie

zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort nutzen können.

Menschen sind nicht "kaputt" und müssen nicht "repariert" werden. Alles, was sie

tun, stellt eine Leistung dar. NLP zeigt, wie Du dorthin gelangst, wo Du hin willst - und nicht

darauf, was verkehrt ist oder darauf, Leute zu diagnostizieren und zu schubladisieren. Im

Wesentlichen geht es darum, die Zahl von Wahlmöglichkeiten zu erhöhen. Wer flexi-

bel auf sich und andere reagieren kann, vermag Prozesse und Ergebnisse besser zu beeinflussen.

Es gibt keine "Typen", weder rote noch grüne noch gelbe, auch keine Delfine, Barsche oder

Haie, visuelle oder auditive, introvertierte und extravertierte usw. "Typen" sind Konstrukte des

Geistes, wie Etiketten, sie helfen, die Komplexität der Welt (zu stark...) zu vereinfachen. Typologien

sagen oft mehr aus über diejenigen, die sie erfunden haben und / oder anwenden als über die

Typisierten. In der Beratungsszene und Personalentwicklung wimmelt es mittlerweile von Typo-

logisierungen - ein kurzer Test und schon wissen wir, mit wem wir es zu tun haben und was der

Kerl nötig hat... Solche (Pseudo-)Psychologisierung schadet der Branche: Wesen und Werden von

Menschen und die Wissenschaft davon (Psychologie) sind zu komplex, als dass sie mit einfachen

Tricks und Tests für jeden in manipulierbare Muster umgestaltet werden könnten. Anders gesagt:

"Tests testen Tests - und nicht diejenigen, die getestet werden sollen" (Heinz von Foerster in

KybernEthik, Merve).

Wenn jemand etwas gut kann, dann ist es möglich, dieses Verhalten und seine Quellen genau zu

erforschen: auf der Ebene des Sinneswahrnehmungen und ihrer Repräsentationssysteme im Hirn

(VAKOG), mit einbezogen Vorannahmen, Werte Überzeugungen und Glaubenssätze. Die NLPler

nennen diesen Prozess "modellieren". Mittels Modeling können wir erfolgreiche Strategien

anderer auf allen erdenklichen Gebieten für eigene Ziele anwenden lernen, ebenso erfolgreiche

Strategien von uns selber auf neue Gebiete übertragen. Dabei ist es sinnvoll, grosse Vorhaben in

kleine Schritte aufzuteilen. Wie isst man ein Rind? Häppchen für Häppchen. Ein konkretes Beispiel:

siehe Website, Button "Praxis", Methoden, NLP.

Zum Ursprung des NLP

Die meisten der gängigen NLP-Bücher (www.junfermann.de) sind anwendungsorientiert und

erläutern ihre praktischen Quellen und theoretischen Hintergründe kaum. Ich glaube, dass ein

Blick auf die Geschichte, Modelle und philosophischen Erwägungen fruchtbar für Anwender/innen

sein kann. So wie ein Koch, der Herkunft und Zusammensetzung seiner Lebensmittel, die

Sittengeschichte der Küche und Tafel und die Geschichten seiner Gäste kennt, eine famosere

Tafelrunde herbeizaubern kann als einer, der - wenn auch noch so gut - lediglich Rezepte, Töpfe

und Gerätschaften beherrscht ("Tool - User").

Ich halte mich im folgenden Absatz an das Buch "Abenteuer Kommunikation" von Wolfgang

Walker, der spannend die Anfänge des NLP schildert, mit vielen interessanten Quellenhinweisen

und Querbzügen.

Mitte der 70er Jahre begannen Richard Bandler, damals Student der Mathematik, und John

Grinder, Professor für Linguistik, therapeutische Kommunikator/innen zu modellieren (s.o.). Die

Fragestellung war: Wie kommunizieren erfolgreiche Therapeut/innen genau, was machen sie

anders als weniger erfolgreiche (was sind die Unterschiede, die den Unterschied machen), was

sind die Gemeinsamkeiten erfolgreicher Therapeut/innen, die von ihrer Methodik her ganz unter-

schiedlichen "Schulen" entstammen?

Bandler war stark beeinflusst von Fritz Perls, der die Gestalttherapie entwickelt hatte. Er hatte für

einen Verlag Dutzende von Perls' Therapie-Transkripten bearbeitet und leitete bereits selbst erfol-

greich Gestalttherapie-Gruppen. Bandler gab seine "Gestalt - Fähigkeiten" an Grinder weiter und

war begabt im Bilden von Modellen und Grinder machte ihm bewusst, was genau er dabei tat. In

der Folge bildeten die Beiden Begegnungsgruppen (encounter groups), in denen sie verschiedene

Konzepte, Methoden und Programme weiterentwickelten, wobei bald auch andere Teilnehmende

Beiträge lieferten: Leslie Cameron, Judith DeLoizier, David Gordon, Robert Dilts und viele mehr.

Diese Zeit (1974) wird heute als "die Geburtsstunde von NLP" bezeichnet.

Fritz Perls (1893 - 1970)

Der Begriff Gestalttherapie geht zurück auf die "Figur - Hintergrund - Bildung" als Gesetzmässig-

keit der Wahrnehmung von biologischen Systemen. Demnach bildet jede Wahrnehmung eines

Dinges oder Prozesses eine "Figur", die sich von der Gesamtheit aller Reize als "Grund" abhebt.

Diese sich laufend verändernde Figur-Hintergrund-Bildung (Gestalt - Bildung) bildet so die subjek-

tive Erfahrungswelt eines Lebewesens (Kurt Goldstein).

Wahrnehmung wird so als aktiver Prozess aufgefasst, der von den aktuellen Bedürfnissen des Or-

ganismus reguliert wird. Ist ein Bedürfnis befriedigt, tritt die entsprechende Figur wieder in den

Hintergrund zurück. Neurotische Störungen werden (vereinfacht gesagt) aufgefasst als "Gestalten

aus der Vergangenheit", die die aktuelle Bedürfnisstruktur beeinflussen.

Perls hat -wie andere- das lange dominierende, relativ mechanistische Denken Freuds weiterent-

wickelt. Zentral in Perls' Schaffen war das Bedürfnis von Menschen nach Selbstverwirklichung,

nach ganzheitlicher Entwicklung, nach Kontakt. Wichtig war für ihn die Beachtung nonverbaler

Signale, die emotionale Inkongruenzen viel besser zeigen als die oft rationalisierte Sprache. Er

plädierte für ein Arbeiten an der Oberfläche, im Hier und Jetzt, statt einer Analyse von Vorgängen

in der Vergangenheit (sog. Tiefenpsychologie). Weitere Einflüsse für Perls waren Moshé Feldenkrais

(Der aufrechte Gang, Bewusstheit durch Bewegung), Alexandertechnik und später Zen -

Buddhismus.

Gelernt haben sie ferner von

Virginia Satir (1966 - 1988)

Sie entwickelte systemische (kybernetisch) orientierte Methoden der Familientherapie, d.h. den

Einbezug von Familienangehörigen in das Therapiekonzept von Individuen, das Beachten versteck-

ter und offener Regeln und Störungen im Familiensystem. Zentral für Veränderung war für sie der

Einbezug von Dimensionen, die von der positivistischen Wissenschaft ausgeklammert wurden:

Sinn, Wachstum, Selbstwert, Kongruenz, Verbundenheit, Liebe. Ihr Fokus in der Arbeit war lösung-

sorientiert, eher auf Gegenwart und Zukunft gerichtet als auf die Bedeutung vergangener Er-

eignisse. Grossen Wert legte sie auf eine genügend spezifizierte Formulierung von Zielen, so dass

diese in konkrete Handlungen umgesetzt werden können.

Die Fähigkeit zur fortlaufenden Ausbalancierung aller Dimensionen des Menschen betrachtete sie

als Grundbedingung für ein erfülltes und sinnvolles menschliches Lebens. Diese Dimensionen um-

fassen den Körper und die Ebene der Nahrungsaufnahme, die Ebene der fünf Sinne, die intellektu-

ellen Fähigkeiten (Gedanken, Faktenwissen), die emotionalen Fähigkeiten (Gefühle, Intuition), die

Interaktionsebene (Ich - Du, Kommunikation), den Kontext (Umgebung, Raum, Zeit) und die spiri-

tuelle Ebene (Sinn, Seele, Geist, Lebenskraft). Alle diese Ebene beeinflussen und durchdringen sich.

Entstehen an einer Stelle des Systems Disharmonien, so wirkt sich dies auf den ganzen Menschen

aus - und dies ist bei allen (therapeutischen) Interventionen zu berücksichtigen.

Die fünf Freiheiten (Virginia Satir)

Die Freiheit, zu sehen und hören, was ist, statt zu sehen und hören, was sein sollte, was da war

oder einmal sein wird.

Die Freiheit, zu sagen, was Du fühlst und denkst, statt zu sagen, was man darüber sagen sollte.

Die Freiheit, zu fühlen, was Du fühlst, statt zu fühlen, was man fühlen sollte.

Die Freiheit, nach dem zu verlangen, was Du möchtest, statt immer auf Erlaubnis zu warten.

Die Freiheit, in eigener Sache Risiken einzugehen, statt nur Sicherheit zu wählen, um "das Boot

nicht ins Kentern" zu bringen.

Milton H. Erickson (1901 - 1980)

Er gilt als der kreativste Psychotherapeut des 20.Jahrhunderts, als Erneuerer der Klinischen Hyp-

nose oder Trance, die er (wieder) salonfähig gemacht hat. (Über lange Zeit war die Hypnose einem

Verdikt Freuds zum Opfer gefallen). Dabei geht es um etwas anders als um das Hypnotisieren für

Schaulustige, das wir aus Zirkus und Varieté kennen.

Trance (ein hypnotischer Zustand) nach Erickson meint einen mehr oder weniger tiefen Zustand

fokussierter Aufmerksamkeit. In diesem Sinne befindet sich jeder Mensch täglich Dutzende von

Malen in einem Trancezustand. Erickson war ein genialer Beobachtungs- und Sprachkünstler, der

seine Fähigkeiten in akribischer Übung stets gesteigert hat. Zur Induktion von Trance verwendete

er eine ausgefeilte Fragetechnik, auch Anspielungen, Geschichten und Metaphern.

Seine Sprache - kunstvoll vage - steht diametral zu den Techniken, die gelehrt werden, um

Tilgungen, Verzerrungen und Generalisierungen in der Sprache aufzudecken: Was, wer und wie

genau? Verglichen womit? Für wen, wann, wo gilt das? usw.. Erickson hatte zudem einen aus-

geprägten Sinn für Humor. Ein zentraler Begriff in seinen Konzepten ist das "Utilisieren", d.h. das

Nutzen von Verhalten, Werten, Glaubenssätzen, Haltungen, um neue Einsichten zu schaffen und

Verhalten zu ändern.

Ein kleines Beispiel: Ein Knabe, der auf dem Tisch tanzt, wird von der Mutter herunter befohlen

und dadurch noch ausfälliger. Nun tritt seine kleine Schwester ins Spiel und ruft: "Bleib oben!"

Der Bub steigt herunter - die kleine Schwester hat (hier unbewusst) seinen Widerstand gegen

Befehle von aussen utilisiert und damit sein Verhalten geändert...

Erickson war der Meinung - im Gegensatz zu hergebrachten Auffassungen- , dass die Verantwor-

tung für den Erfolg zu einem grossen Teil bei den Therapeuten liege. Daraus forderte er eine per-

manente , intensive und disziplinierte Übung der sprachlichen und nonverbalen Kompetenzen, der

Beobachtungsfähigkeit für minimalste Änderungen des Körperausdrucks und ein Training des Un-

bewussten. Er war kein Freund "grosser Theorien"; pragmatisch forderte er, das zu benutzen, was

wirkt, und alles andere zu verwerfen.

Gregory Bateson (1904 - 1980)

Batesons kybernetische Erkenntnistheorie, seine Lerntheorie und seine Beiträge zu einer systemi-

schen Theorie der menschlichen Kommunikation (mit Jürgen Ruesch, von Paul Watzlawick u.a.

weiterentwickelt) sind die wesentlichen Grundlagen jeder theoretischen Begründung von NLP.

Sie sind der Boden, auf dem NLP erst wachsen konnte, wenngleich Bandler und Grinder sich auf

die Entwicklung praktikabler Methoden konzentriert und die Hintergründe, auf denen sie ent-

standen, kaum erwähnt haben.

Bateson war ein ausserordentlich vielseitiger, kreativer Wissenschaftler und Denker, geistiger Men-

tor des Mental Research Institute (MRI) in Palo Alto, einer, der das damals herrschende Weltbild in

einigen Wissenschaften revolutionierte. Herkommend von der Zoologie beschäftigte er sich inten-

siv als Ethnologe und Anthropologe in Neuguinea und Bali, zusammen mit Margaret Mead u.a..

Er formulierte wegweisende Ansätze in verschiedenen Gebieten der Psychiatrie - u.a. die Double-

Bind-Hypothese (betr. Kommunikation des Musters "Ja - aber Nein"... - oder: "Ich möchte, dass Du

freiwillig, von Dir aus, das und das machst..."). Und er zeigte gleichzeitig, dass diese Phänomene

auch im ganz normalen Alltag wirken. Er publizierte über biologische Evolution und Genetik und

beschäftigte sich immer wieder mit Kommunikation und Lernen, mit philosophischer Erkennt-

nistheorie, Systemtheorie und Ökologie. Er war einer der Wegbereiter der ganzheitlichen ökologi-

schen Sichtweise, die mit dem Bericht des "Club of Rome" (Die Grenzen des Wachstums, 1972)

weltweit und breiter Fuss zu fassen begann.

Der Einfluss von Batesons Forschungen auf die Entwicklung von NLP liest sich ab in vielen der

oben erläuterten Vorannahmen. Ein kleines Beispiel für die "systemische" erkenntnistheoretische

Wende gibt folgendes Zitat (J. Ruesch und G. Bateson: "Communication", 1951): "Man denke an

einen Mann, der einen Baum mit einer Axt fällt. Jeder Hieb der Axt wird entsprechend dem Aus-

sehen der Schnittkerbe des Baumes, die durch den vorherigen Schlag hinterlassen wurde, modi-

fiziert und korrigiert. Dieser selbstregulierende ... Prozess wird herbeigeführt durch ein Gesamt-

system - Baum - Augen - Gehirn - Muskeln - Axt - Hieb - Baum ... Richtiger sollten wir die Sache

so formulieren: (Unterschiede am Baum) ➞ (Unterschiede auf der Retina) ➞ (Unterschiede im

Gehirn) ➞ (Unterschiede in den Muskeln) ➞ (Unterschiede in der Bewegung der Axt) ➞ (Unter-

schiede am Baum) usw. Was innerhalb des Schaltkreises übertragen wird, sind Umwandlungen

von Unterschieden. ... Das ist aber nicht die Weise, in der ein durchschnittlicher Abendländer die

Abfolge der Ereignisse eines fallenden Baumes sieht. Er sagt: 'Ich habe den Baum gefällt' und

glaubt sogar, dass es einen abgrenzenden Vermittler, das 'Selbst' gibt, der eine abgegrenzte

'zweckgerichtete' Handlung an einem abgegrenzten Gegenstand ausführte."

Ruesch und Bateson gehen davon aus, dass jede Kommunikation eine Auswahl aus verschiedenen

Möglichkeiten darstellt. Sie ist selektiv, und man muss ihr das ansehen. Zweitens ist eine Kommu-

nikation nur eine Kommunikation, wenn sie ein Ereignis mit einem anderen verknüpft. Keine

Kommunikation ohne einen Anschluss an eine vorherige und ohne Vorgriff auf eine mögliche

spätere. Drittens ist Kommunikation nur dann Kommunikation, wenn sie Getrenntes miteinander

verbindet. Es kann nur miteinander kommunizieren, was anders nicht miteinander verbunden ist

und sich zugleich wechselweise wahrnimmt. Das heißt, Kommunikation findet nur unter der Be-

dingung der Wahrnehmung statt, dass man selbst wahrgenommen wird und die eigene Wahrneh-

mung wahrgenommen wird.

Die neue prozessuale statt dinghafte Sichtweise hatte Einfluss nicht nur auf psychiatrische Symp-

tome. Statt nach Ursachen von "Dingen" zu suchen (die Angst, der Umsatzrückgang, der Markt,

die Veränderung, ...), kann man fragen, wie es den Betroffenen gelingt, eine Wahrnehmung auf-

rechtzuerhalten, die den Symptomen unangemessen ist, respektive, wie die Wahrnehmung verän-

dert werden müsste, dass ein zielgerechtes Verhalten resultiere.

Menschen handeln in gegebenen Situationen so, wie sie diese wahrnehmen. Gleichzeitig neigen

sie dazu, die Welt so wahrzunehmen, wie sie glauben ,dass sie ist. Veränderung (von Verhalten)

wird daher immer auch eine Veränderung der Wahrnehmung der Betroffenen sein - sei es in der

Therapie, sei es in Consulting- oder Trainings-Situationen. Ziel ist dann, die Prozesse der Informa-

tionsverarbeitung in den Systemen der Betroffenen neu zu regulieren (statt "Persönlichkeits-

veränderung" oder Verhaltensdrill).

Es ist das Verdienst Bandlers und Grinders, auf diesem Boden praktikable, sinnesbasierte, gehirn-

gerechte Ansätze entwickelt zu haben, die neue Wahlmöglichkeiten und Chancen für Veränderun-

gen eröffnen.

Einen faszinierenden Einblick in die Forschungen und Gedankenwelt Batesons gibt der Sammel-

band: Ökologie des Geistes - anthropologische, psychologische, biologische und epistemologische

Perspektiven. Allein die etwa 60 Seiten Dialoge mit seiner Tochter lohnen diese Investition:

"T: Pappi, was ist ein Instinkt?

V: Ein Instinkt, meine Liebe, ist ein Erklärungsprinzip.

T: Aber was erklärt es?

V: Alles - fast alles überhaupt. Alles, was man damit erklären will.

T: Sei nicht albern. Es erklärt doch nicht die Schwerkraft.

V: Nein. Aber nur deshalb, weil niemand will, dass "Instinkt" die Schwerkraft erklärt. Wollte man

es, dann würde er auch das erklären. Wir könnten einfach sagen, dass der Mond einen Instinkt

hat, dessen Stärke sich umgekehrt proportional zum Quadrat der Entfernung verändert....

T: Aber das ist Unsinn, Pappi.

V: Ja, sicher. Aber Du hast doch mit "Instinkt" angefangen, nicht ich.

T: Na gut. Aber was erklärt dann wirklich die Schwerkraft?

V: Nichts, mein Schatz, weil Schwerkraft ein Erklärungsprinzip ist. (...., ....) ... Es ist ein Etikett

dafür, was Schwerkraft tun soll. Es erklärt nicht, wie sie das macht."

Weitere "fruchtbare Böden" für die Entwicklung von NLP

- die Arbeiten des Mathematikers Alfred Korzysbki, Begründer der Allgemeinen Semantik

("Science and Sanity"), der bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts sog. "Neuro-

Linguistische Trainings" durchführte,

- das Werk des Linguisten Noam Chomsky ("Transformationsgrammatik"),

- die Erkenntnistheorie des deutschen Neo-Kantianers Hans Vaihinger ("Die Philosophie des

Als-Ob")

- die Untersuchungen des Anthropologen Edward T. Hall, Doyen der interkulturellen Kommuni-

kation ("The Silent Language"), Körpersprache, Kontaktzonen usw.

- die Befunde der sog. "Split-Brain"-Forschungen (zu Unterschieden zwischen der rechten und

linken Gehirnhälfte) der Neurowissenschaftler Michael Gazzaniga, Roger Sperry und

Robert Ornstein

- heute gehören zum Background und zum Werkzeugkasten seriösen NLPs weitere Schulen und

Autoren des systemischen Ansatzes und des Konstuktivismus (siehe die pdf "Der systemische

Ansatz" und "Konstuktivismus" auf dieser Website).

Anwendungen, Methoden ("Programmieren")

NLP-Methoden können breit eingesetzt werden: Entscheidungsschwierigkeiten, persönliche Poten-

tialentwicklung, Ängste vor einer bestimmten Aufgabe oder gegenüber einer Autoritätsperson,

Stress, Unsicherheit, bis hin zu Lernstrategien, die Kreativität und Lernerfolge in allen möglichen

Gebieten stärken.

Für den Geschäfts- und Vertriebsbereich eignen sich NLP-Techniken im Umgang mit Zielen, Moti-

vation, Kommunikations- und Verkaufstechniken, Zeit- und Selbstmanagement, Moderation, Prä-

sentation und Sitzungsgestaltung, für den Personalbereich bei Führungstechniken, Teamentwick-

lung, Coaching und Selbstcoaching, Stressmanagement, Konfliktmediation sowie Lernunter-

stützung bei Fachkursen.

Jede Arbeit im NLP beginnt mit einem "wohlgeformten" Ziel. Wohlgeformt meint eine Formulie-

rung, die die untenstehenden Kriterien erfüllt

Was willst Du (genau), wohin willst Du, was möchtest Du erreichen?

- positiv formuliert - keine (klaren oder verdeckten) Verneinungen

- sinnlich konkret, d.h. visuell, auditiv und gefühlsmäßig wahrnehmbar (VAK) - so ergeben sich

klare "Messlatten": Woran wirst Du erkennen, dass Du Dein Ziel erreicht hast?

- selbst erreichbar - unabhängig von anderen (bei Zielbestimmungen in Paaren oder Teams muss

Dein Beitrag klar definiert sein)

- in einem bestimmten Kontext: mit wem, wann und wo gilt das Ziel?

- "ökologisch": Welche Auswirkungen auf Deine Umgebung, auf Dich und Deine Beziehungen zu

andern Menschen werden sich ergeben, wenn Du Dein Ziel erreichst? Kannst Du die erzielten

Veränderungen so in Dein Leben einbauen, dass sie für Dich angenehm und nützlich sind und

dass Du Deine erwünschten Beziehungen zu Dritten neutral oder positiv gestalten kannst?

Wenn Du irgendwo bei diesen Kriterien steckenbleibst, geh' "ein Feld zurück", unterteile Dein Ziel

eventuell in Teilschritte, formuliere es anders.

Dieser Prozess der "sauberen" Zielformulierung kann einige Zeit in Anspruch nehmen - und sehr

viel Klarheit ergeben!

Erst wenn Du Dein Ziel so bestimmt hast, wendest Du Dich dem Problem zu. Was ist der Auslöser?

Wie erlebst Du das Problem?

PROBLEM ZIEL

Etwas ungewöhnlich an dieser Vorgehensweise ist, dass Du Dich erst um Dein Ziel kümmerst und

dann erst um das Problem. Bei näherem Betrachten zeigt sich dieses Vorgehen als sinnvoll. Es gibt

ohne Ziele keine Probleme! Ein Problem beschreibt immer die Abweichung eines IST - Zustandes

von einem ZIEL - Zustand. Die unterschiedlichen NLP - Vorgehensweisen helfen dann, einen stim-

migen "Verbindungsweg" vom Ziel zum Problem zu finden.

Ressourcen finden

An diesem Verbindungsweg befinden sich auch Deine Kraftquellen, Deine Fähigkeiten und Stärken,

Dein Wissen und Deine positiven Überzeugungen. Diese Quellen werden gezielt aktiviert. Ziel im

NLP ist es, eigene Ressourcen zu erkennen und zu addieren.

Um eine wirkungsvolle Zielbestimmung mit jemanden oder mit sich selbst zu machen, genügt es

nicht, das Problem nur bewusst zu machen, anzuerkennen oder zu würdigen. Eine Veränderung

oder Lösung tritt erst dann ein, wenn Deine Ressourcen mit dem Lösungsweg und dem Zielzustand

verbunden werden.

Diese Ressourcen gilt es, über den Modellingprozess herauszufinden (s.o.) - durch geschickte, ge-

zielte Fragen in einem vertrauensvollen Rahmen. Ressourcen findest Du in der Vergangenheit, in der

Gegenwart und in der Zukunft.

"Programmieren"

Indem Du Deine mentalen "Speicher" aktivierst, kannst Du nun verschiedene Ressourcen "hinzu-

fügen", um Dein Ziel zu erreichen: Erinnerte positive Erfahrungen (d.h. die Repräsentationssysteme

in Deinem Gehirn und deren Submodalitäten, z.B. hell/dunkel oder laut/leise usw.). Dieser Prozess

kann verstärkt werden durch die Einnahme verschiedener Positionen im Raum ("Raum-Anker"),

durch Symbole und weitere Reiz-Reaktionsmuster (s.u.).

Diese "programmierenden" Prozesse, um Ziele zu klären und Ressourcen in Deinem Neurosystem

zu mobilisieren, werden im NLP "Formate" genannt. Davon gibt es etwa zwei Dutzend und Hun-

derte von Varianten.

Zum Überblick sollen einige Grundtechniken kurz dargestellt werden:

Ankern

meint die Verbindung eines stark erlebten inneren Zustandes, eines Gefühls oder einer positiven

Lernerfahrung aus der Vergangenheit mit einem Auslöse-Reiz. Dieser Reiz kann eine Berührung, ein

Klang, ein Wort oder ein Bild sein. Wichtig ist, dass der Reiz (Anker) selbst gesetzt und wieder ab-

gerufen werden kann. Ankern tun wir ohnehin "immer" (geh' mal an einem Würstchenstand vorbei

und achte, was in Dir passiert...) - hier geht es darum, Anker bewusst in den Dienst der Zieler-

reichung zu setzen.

Assoziation

Eine Stimmung, eine Situation, ein Erlebnis kann assoziiert wahrgenommen werden. Wenn Du

assoziierst, dann bist Du ganz mit dem jeweiligen Erlebnis verbunden. Du befindest Dich "im

Erleben" und kannst momentan keine Distanz aufbauen. Das kann förderlich oder hemmend sein,

je nach Kontext und Aufgabe.

Dissoziation

findet statt, wenn Du Dich "von aussen" wahrnimmst, wie Du Dich in einer Situation verhältst

(quasi wie wenn Du Dich in einem Film siehst). Dissoziation bringt immer Distanz zu überwältigen-

den Gefühlen und ermöglicht, auch aus negativen Situationen zu lernen.

Submodalitäten

sind Eigenschaften der Modalitäten, der Sinnessysteme:

SEHEN (V): hell-dunkel, groß-klein, farbig-schwarzweiß, scharf-verschwommen usw.

HÖREN (A): laut-leise, hoch-tief, nah-fern, anschwellend-abschellend usw.

FÜHLEN (K): stark-schwach, rauh-weich, schwer-leicht, spitz-dumpf usw.

Submodalitäten ändern sich unter der Wirkung der Sprache und sie ändern die Sprache. Wann

immer Du Generalisierungen, Tilgungen oder Verzerrungen brauchst (s.u.), beeinflusst Du Dein

Erleben und die inneren Prozesse Deiner Kommunikationspartner. Mit Veränderung von Sub-

modalitäten können aktuelle und vergangene Erlebnisse verstärkt oder abgeschwächt werden.

Zum Sprachmodell des NLP

Über Sprache konstruieren wir innere Vorstellungen über "die Welt". Wir geben Wörtern Sinn,

indem wir Erfahrungen, Objekte und Situationen zu Wörtern und Sätzen assoziieren (wie stellst Du

Dir eine Feder vor? Was heisst für Dich Entspannung? Was ist für Dich Motivation?). So erzeugen

wir sprachlich Bedeutungen, die als Einstellungen und Überzeugungen unser Erleben beeinflussen.

Wir können nicht wissen, welche Bedeutungskonstruktionen sich die Menschen machen, mit

denen wir sprechen.

Auch wenn wir genau wissen, was wir sagen wollen, haben wir keine Zeit "immer alles ganz

genau" zu beschreiben (die sog. Tiefenstruktur). So helfen uns Generalisierungen, Tilgungen und

Verzerrungen, Situationen in nützlicher Frist mitzuteilen, Erfahrungen und Gedanken in Worte zu

übersetzen. Diese Auslassungen helfen uns nicht nur vor endlosen Ausschweifungen, sie sind

ebenso Gestaltungsmittel für Fragen, sie können uns neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen.

Weil wir nicht wissen, was der andere genau meint, kann es sich lohnen, nachzufragen.

Beispiel einer Generalisierung: „Der Verkehr ist aggressiver geworden!“

Fragen, um zu klären: „Welcher Verkehr, wann aggressiver, was genau bedeutet aggressiver,

aggressiver als was, seit wann beobachtest Du diese Entwicklung, wen betrifft das?

Beispiel einer Verzerrung: „Er macht mich nervös!“

Fragen, um zu klären: „Was genau an ihm bewirkt das, wann macht er Dich nervös, wie macht er

das, wie machst Du es, dass Du nervös wirst, wenn er das macht?"

Beispiel einer Tilgung: „Ich bin begeistert.“

Fragen, um zu klären: „Wovon, wie wirkt das, wie lange, seit wann bist Du begeistert, was

bedeutet das für Dich?“

Wer oft und stark generalisiert, tilgt oder verzerrt, beraubt sich differenzierter Wahrnehmungs-

möglichkeiten, beengt seine Handlungsaktivität und schafft sich Zwänge. Sprache ist nicht nur

Ausdrucksmittel sondern auch ein Wahrnehmungsinstrument (siehe auch unten

"Orientierungsmuster").

Im NLP - Modell der Sprache werden diese drei Bausteine der Sprachkonstruktion noch weiter

unterteilt. Mit entsprechenden Fragen kannst Du Ziele und Probleme schnell bestimmen, spezifi-

sche Ressourcen entdecken und nutzbar machen. Das Modell ist gut geeignet als Diagnosemittel

und zur Verfeinerung der eigenen kommunikativen Fähigkeiten.

Orientierungs - Muster

Es gibt keine "objektive Wirklichkeit", die Welt ist so, wie wir sie sehen (resp. fühlen, hören usw.).

Jede/r macht sich seine "Landkarte" eines komplexen Gebietes. Die Landkarten sind unterschied-

lich und die Landkarte ist nicht das Gebiet.

Um die Komplexität aller Sinneseindrücke zu erfassen, müssen wir filtern, sonst ertrinken wir in

der Datenflut. Dazu (u.a.) schaffen wir uns Orientierungsmuster. Ein Klassiker ist das halb volle

oder halb leere Glas Wein. Weitere solcher Wahrnehmungsfilter sind: Orientierung visuell oder

nach dem Gehör, nach Ganzheiten oder Einzeldaten, nach Problemen oder Lösungen, rational

oder emotional, sich bewegen hin zu etwas oder weg von etwas, aktiv oder passiv und viele mehr.

Dabei gilt nicht "richtig" oder "falsch" und nicht entweder/oder, sondern Tendenzen, die je nach

Situation anders und verschieden stark ausgeprägt sind: Die Muster, die unsere Wahrnehmung bei

der Arbeit steuern, können ganz anders ausgeprägt sein, als jene beim Sport oder zu Hause.

Viele Auseinandersetzungen über "das richtige" Vorgehen bei Projekten und andern Vorhaben

lassen sich auf unterschiedliche Orientierungsmuster der Teilnehmenden zurückführen. Sind diese

erst einmal bewusst, können statt fruchtloser Kämpfe unterstützende Formen der Zusammenarbeit

entwickelt werden: in Teams, in Chef - Mitarbeiter- und in privaten Beziehungen.

Mehr über Orientierungsmuster siehe z.B.:

http://www.think-seminars.com/download/Coaching_mit_Orientierungsmustern_.pdf

oder bei http://www.lernnavigator.com/

Mehr über NLP

Zur Vertiefung empfehle ich "Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und

persönliche Entfaltung" von Joseph O'Connor und John Seymour (VAK). Dieses etwa 300-seitige

Buch bringt für eine Einführung m.E. den richtigen Mix von Hintergrunderklärungen und konkreten

Anleitungen. Weitere Möglichkeiten siehe pdf "Rezeptbücher" (unter Button Praxis, Absatz

"Methoden") oder über folgende links:

Bücher

http://www.lesen.net/

Aufsätze, Ausbildung

http://www.think-seminars.com

Information, Verbände

http://www.dvnlp.de/

http://www.nlp.at/

http://www.nlp.de/hanlp/index.htm

Eine befruchtende theoretische und praktizierbare Weiterentwicklung von NLP leistet

Rudolf Kaehr:

http://www.techno.net/pcl/index.html oder

http://www.vordenker.de

Ausbildung in NLP

Lehrgänge in NLP bieten standardisierte und zertifizierbare Programme auf verschiedenen Stufen

(je ca.21 Tage; für den Trainer-Level sind zusätzlich Assistenzen von mindestens je einem Lehrgang

der Vorstufen sowie Kurse in Trance und erweiterter Sprachkompetenz erforderlich):

1) Practitioner - Training

2) Master - Practitioner - Training

3) Trainer's - Training

Meine NLP - Ausbildung

Stufe Jahr / Dauer Trainer / in

Practitioner 1998 21 Tage Franz Stowasser

Master (Language) 1999 21 Tage Christina Hall

Master (Modelling) 2000 21 Tage Franz Stowasser, Rudolf Kaehr,

Frank Wartenweiler

Trainer 2003 21 Tage Christina Hall

Ergänzende Kurse 1998 - 2002 14 Tage Tom Condon und s.o.

Assistenzen 2001 - 2003 63 Tage s.o.

Zusätzliche Ausbildungen:

"Health and Wealth" - Anwendung fortgeschrittener NLP-Techniken im Gebiet Gesundheit /

Wohlbefinden, 1999 und 2000, sowie "Change Techniques Advanced", 2001, 20 Tage,

Prof. Dr. med. J. Konefal, University of Miami

"Provocative Therapy", 2001, Frank Farelly, 5 Tage

"Certified Coach Lernnavigator", 2002, F. Stowasser und H. G. Thumm

NLP: Schnupperkurse, Ausbildungen, Coaching mit Daniel Leu

Auf Anfrage: [email protected] oder Tel.: +41 52 625 69 29

© Daniel Leu, 2004, leu & partner / consulting -training - coaching / Schaffhausen