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KlimaKultur Dokumentation und Evaluation

KlimaKultur - DBU · Großereignis zu ermöglichen, werden große Mengen Ressourcen benötigt. Dabei wird auch CO 2 ausgestoßen. Der 2. ÖKT hat es sich zum Ziel gemacht, diese Umweltwirkungen

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KlimaKultur

Dokumentation und Evaluation

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Inhalt

I Hintergrund, Anlass und Ziele des Projekts

II Bausteine und Maßnahmen des Projekts 1. KlimaKultur in der öffentlichen Diskussion

a) Diskussionsveranstaltungen b) Publikationen/Veröffentlichungen c) Internet und Internetforum d) KlimaKultur während des 2. ÖKT

2. Wettbewerbe „KlimaKultur in der Schule“ und „KlimaKultur in der Gemeinde“ a) Ausschreibung und Koordination b) Jury und Auswahl der Preisträger c) Wettbewerbspreise d) Preisverleihung

3. KlimaKultur in der Organisation des 2. Ökumenischen Kirchentags

a) Arbeit des Umweltteams b) Workshops c) Handbuch d) KlimaKultur/Umweltcontrolling

III Zusammenfassung und Ausblick 1. Die Handlungsfelder des Projekts KlimaKultur 2. Wirkung des Projekts 3. Weiterführung der KlimaKultur

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I Hintergrund, Anlass und Ziele des Projekts

Von 12. bis 16. Mai fand in München der 2. Ökumenische Kirchentag (2. ÖKT) statt. Mehr als 130 000 Dauerteilnehmende und 40 000 Tagesgäste kamen zu diesem Großereignis nach München. Um solch ein Großereignis zu ermöglichen, werden große Mengen Ressourcen benötigt. Dabei wird auch CO2 ausgestoßen. Der 2. ÖKT hat es sich zum Ziel gemacht, diese Umweltwirkungen so weit wie möglich zu vermeiden. Damit nahm er seine Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz sowie seine Rolle als Multiplikator in der Gesellschaft wahr.

Der Schutz des Klimas und der Umwelt ist Katholikentagen und Deutschen Evangelischen Kirchentagen ein großes Anliegen. Doch trotz zahlreicher vorbildlicher Initiativen, dem Beitritt einzelner Kirchen zur bundesweiten Klima-Allianz sowie dem Engagement der Umweltbeauftragten beider großer Kirchen ist ein engagierter, in alle Bereiche kirchlichen Lebens und Wirtschaftens integrierter Klimaschutz weder Priorität noch etwas Selbstverständliches geworden. Ähnlich wie bei den Kommunen wird ein entsprechendes Engagement – seien es Energiemanagement, Umwelt- oder Nachhaltigkeitsengagement additiv verstanden. Klimaschutz ist noch nicht (Alltags-)Kultur geworden.

Der 2. Ökumenische Kirchentag 2010 in München bot eine ideale Plattform, um an vorhandene eigene Ansprüche zu erinnern und Gemeinden wie kirchliche Einrichtungen in allen Regionen zum Einstieg in eine klimaverträgliche Kultur zu motivieren. Die Kirchen zählen zu den größten Arbeitgebern und zu den größten Verbrauchern mit einem geschätzten jährlichen Beschaffungsvolumen von circa 70 Milliarden Euro. Mit der Etablierung einer neuen Klimakultur würden sie Maßstäbe setzen.

Auch in der Region München wollte der 2. ÖKT nachhaltige Spuren hinterlassen sowie möglichst nachhaltig agieren. Ziel war es, die Bevölkerung des Großraums und viele tausend Teilnehmende des 2. ÖKT anzuregen, neue, grundlegende und konsequente Handlungsalternativen zum Klimaschutz zu entwickeln.

Um eine klimafreundliche Kultur in der Gesellschaft und bei der Organisation einer Großveranstaltung voranzutreiben hat der 2. ÖKT gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt das Projekt „KlimaKultur – Integriert, engagiert neue Wege denken“ ins Leben gerufen. Das Projekt eröffnete die Möglichkeit, als Multiplikator die Bevölkerung vor Ort und viele tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. ÖKT für den Klimaschutz zu sensibilisieren und zum Handeln anzuregen. Im Mittelpunkt standen dabei Gewohnheiten, Alltagsstrukturen und Lebensstile. Deren Klimawirkung ist den Menschen oft wenig bewusst. Für sämtliche Lebensbereiche wie Wohnen, Freizeit, Ernährung und Mobilität sind neue, grundlegende und konsequente Handlungsalternativen für den Klimaschutz zu entwickeln. Das Ziel des Projekts war, dazu einen Beitrag zu leisten.

Handlungsfelder und Ziele:

Ziel des Projekts war (und ist) es, den notwendigen kulturellen Wandel anzustoßen. Viele Menschen in Schulen, kirchlichen Einrichtungen und dem gesamten Umfeld des Kirchentages sollten mit dem Projekt erreicht und zur Auseinandersetzung mit der eigenen, oft unbewussten Klimakultur motiviert werden. Dadurch bot sich die Chance, lebensnahe klimaschonende Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und eine neue, umweltschonende Klimakultur für den Alltag zu fördern. Darüber hinaus sollte die Lebenswirklichkeit von Menschen in den Blick genommen werden, die in stark vom Klimawandel betroffenen Regionen leben.

Um diese übergeordneten Ziele zu erreichen, wurden drei Handlungsfelder mit jeweils eigenen Zielen definiert:

Der 2. ÖKT regt mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit eine Diskussion über die Thematik Klimakultur an (siehe II/1) und sensibilisiert die Öffentlichkeit für den Zusammenhang zwischen den eigenen Verhaltens- und Lebensweisen und dem Klimawandel.

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Der 2. ÖKT schreibt Wettbewerbe zur Auseinandersetzung mit der eigenen Klimakultur und Handlungsalternativen aus (siehe II/2) und fördert damit die Bewusstseinsbildung der Wettbewerbsteilnehmenden, ihrer Gruppen, Initiativen oder Gemeinden.

Der 2. ÖKT nimmt die eigenen klimakulturellen Wirkungen einer Veranstaltungsorganisation in den Blick. Damit setzt er Impulse für den Evangelischen Kirchentag in Dresden, den Katholikentag in Mannheim und alle folgenden kirchlichen Großveranstaltungen (siehe II/3).

Wichtige Eckdaten des Projekts KlimaKultur:

14. August 2009 Bewilligung des Projekts

09. Dezember 2009 Ausschreibung des Wettbewerbs KlimaKultur

18. Dezember 2009 Treffen mit den lokalen Kooperationspartnern

10. Februar 2010 Anmeldeschluss für die Teilnahme am Wettbewerb KlimaKultur

12. Februar 2010 Start des KlimaKultur-Forums

11. März 2010 Diskussionsveranstaltung „Klima konkret – Bildung in Schulen und Gemeinden“

14. April 2010 Diskussionsveranstaltung „Der grüne Warenkorb – Wie Konsum das Klima schützt“

19. April 2010 Abgabefrist für die Beiträge zum Wettbewerb KlimaKultur

23. April 2010 Erste Konferenz der Jury zum Wettbewerb

29. April 2010 Zweite Konferenz der Jury zum Wettbewerb

13.-16. Mai 2010 Ausstellung KlimaKultur während des 2. ÖKT in München

13. Mai 2010 Preisverleihung zum Wettbewerb KlimaKultur

01. Juni 2010 Workshop KlimaKultur

Tabelle 01: Überblick über die Eckdaten des Projekts KlimaKultur

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II Bausteine und Maßnahmen des Projekts

Im Folgenden werden die drei angesprochenen Handlungsfelder Öffentlichkeitsarbeit (siehe II/1), Wettbewerbe (siehe II/2) sowie KlimaKultur in der Organisation des 2. Ökumenischen Kirchentags (siehe II/3) analysiert. Dabei werden insbesondere der Projektverlauf sowie unterstützende oder hemmende Umstände erläutert und die Ergebnisse – verglichen mit den ursprünglichen Zielen – beschrieben und bewertet.

1. KlimaKultur in der öffentlichen Diskussion

Ziele gemäß der Antragstellung:

Diskussionsrunden in München – in Kooperation mit lokalen Gruppen –, Informationsmaterialien und ein Internet-Diskussionsforum sollten Probleme aufdecken und die Konzeption neuer Handlungsweisen vorantreiben, um so die Grundlage für eine neue solidarische KlimaKultur zu schaffen. Durch die vielseitigen Netzwerke, auf die der 2. ÖKT Zugriff hat, sollte eine breite, interessierte Öffentlichkeit erreicht werden. Die kirchlichen Institutionen sollten in diesem Zusammenhang mit ihrer Multiplikatorfunktion und Vorbildrolle eingebunden werden.

Im Folgenden werden – gegliedert in die drei Teilbereiche Diskussionsveranstaltungen, Informationsmaterialien und Internetdiskussionsforum – der Projektverlauf sowie für die Ziele besonders unterstützende und hemmende Umstände dargestellt. Zudem wird die Zielerreichung geprüft und eventuelle Abweichungen erläutert.

a) Diskussionsveranstaltungen

Projektvorlauf:

Ab September 2009 wurde Kontakt zu lokalen Initiativen und Einrichtungen aufgenommen. Nach ersten telefonischen Vorgesprächen fand am 18. Dezember 2009 mit Vertretern der interessierten Organisationen Green City e.V., Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. und der Internetplattform www.utopia.de ein Kooperationstreffen in der Geschäftsstelle des 2. ÖKT statt. Alle Beteiligten unterstützten den Vorschlag, gemeinsam Diskussionsveranstaltungen mit klimakulturellem Bezug in München auszurichten. Von Seiten des 2. ÖKT wurde der Wunsch geäußert, den Diskussionsrunden einen regionalen Bezug zu geben. Außerdem sollten die Veranstaltungen dazu anregen, Projekte zu initiieren, die nach dem 2. ÖKT fortgeführt werden.

Durch die hohe Arbeitsbelastung der Kooperationspartner war eine gemeinsame Konzeption und Durchführung der Diskussionsveranstaltungen nur eingeschränkt möglich, doch die Partner signalisierten die Bereitschaft, sich bei der Vorbereitung der Diskussionsveranstaltung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu beteiligen und diese inhaltlich mitzugestalten.

Bezüglich der möglichen Zielgruppen, die die Veranstaltungen erreichen sollten, wurden von den Kooperationspartnern zwei Probleme angesprochen. Erstens besuchen Fachkräfte kaum Veranstaltungen, die sich auch an die Allgemeinheit richten, weshalb sich die jeweilige Veranstaltung an eine spezifische Zielgruppe richten müsse. Zweitens sei es grundsätzlich äußerst schwierig, die Bevölkerung in München zu mobilisieren und für ein Umweltthema zu begeistern. Dies zeigten bereits durchgeführte Veranstaltungen und die Erfahrungen der Kooperationspartner.

Trotz besagter Probleme waren sich die Beteiligten einig, dass sich mit dem 2. ÖKT gemeinsam eine neue, bisher nicht erreichte Zielgruppe erschließen lassen könnte, nämlich Gemeinden und kirchlich Interessierte.

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Die Anwesenden sprachen sich schließlich für zwei Veranstaltungen aus:

Eine Veranstaltung für Lehrer und Multiplikatoren, mit Vorstellung der Bildungsprojekte von Ökoprojekt – MobilSpiel e.V. und Green City e.V. und der Möglichkeit zum Vernetzen und Austauschen ;

Eine weitere Veranstaltung gemeinsam mit Utopia zum Thema „Nachhaltiger Konsum“ für eine breite, teilweise schon kritische Münchner Öffentlichkeit.

Die Planung und Organisation der Veranstaltungen geschah von Seiten der Geschäftsstelle des 2. ÖKT. Noch im Dezember wurde ein Konzept für zwei Veranstaltungen zur besagten Thematik entwickelt und mit den Kooperationspartnern abgestimmt. Ab Januar wurden Referenten, Podiumsgäste und passende Veranstaltungsräume gesucht sowie ein Flyer für die Veranstaltungen entworfen. Die Planung der beiden Veranstaltungen

„Klima konkret – Bildung in Schulen und Gemeinden“ in Kooperation mit Green City e.V. und Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. sowie

„Der grüne Warenkorb – Wie Konsum das Klima schützt“ gemeinsam mit Utopia (vgl. S. 7 ff)

nahm Formen an.

Diskussionsveranstaltung I: Klima konkret – Bildung in Schulen und Gemeinden

Termin:

Donnerstag, 11. März 2010, 19.00-22.00 Uhr, EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Zielgruppe:

Zielgruppe der Veranstaltung waren Lehrerinnen und Lehrer, Gemeindevertretende und Umweltbeauftragte von Gemeinden aus dem Großraum München. Sie waren als Zielgruppe bezüglich des Themas Klimakultur von besonderer Bedeutung. Denn ihnen obliegt die besondere Aufgabe, die Menschen mit denen sie arbeiten aufzuklären und zu motivieren, ihre Lebensweisen klimafreundlich zu gestalten. Das Thema Klimawandel betrifft sie in ihrem (beruflichen) Alltag sehr stark. Die Diskussionsveranstaltung bot ihnen die Möglichkeit, sich über das Erfolgsrezept gelungener Umweltbildungsmaßnahmen zu informieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu vernetzen.

Öffentlichkeitsarbeit:

Die Einladung zur Veranstaltung erfolgte überwiegend per Email. Angeschrieben wurden u.a. die Städtischen Grund-, Haupt-, Real- und Berufsschulen sowie die Gymnasien im Großraum München. Ebenso erreichte die Einladung über den Verteiler der Evangelischen Landeskirche in Bayern und das Erzbischöfliche Ordinariat die katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden und Umweltbeauftragten in den kirchlichen Gemeinden. Die Kooperationspartner Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. und Green City e.V. verschickten den Flyer und die Einladung über ihren Verteiler. Haptische Flyer wurden im EineWeltHaus München ausgelegt, welches die Veranstaltung auch auf seiner Webseite ankündigte. Ebenso lagen sie im Ökologischen Bildungszentrum München sowie bei den Kooperationspartnern Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. und Green City e.V. aus. Die Startseite des 2. ÖKT machte die Internetuser auf die Veranstaltung aufmerksam, ebenso die Facebook-Seiten des 2. ÖKT und von Green City e.V. Die Lokalredaktionen von SZ, TZ, AZ und Münchner Merkur wurden gebeten, die Veranstaltung anzukündigen.

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Referenten und Diskussionspartner:

Folgende Personen konnten als Referenten und Diskussionspartner für die Veranstaltung gewonnen werden:

Marie-Luise Herrmann, Umweltbildungsreferentin bei Green City e.V., Jobst Kraus, Studienleiter für Umweltpolitik und nachhaltige Entwicklung an der Evangelischen Akademie

Bad Boll Marion Loewenfeld, Geschäftsführerin von Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. und 1. Vorsitzende der

Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung, Landesverband Bayern e.V. Werner Reuter, Umweltbeauftragter des Evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks München, Dr. Ulrike Wagner, Leiterin der Münchner Volkshochschule im Ökologischen Bildungszentrum und

Mitorganisatorin des Münchner Klimaherbstes 2010

Für die Moderation der Veranstaltung konnte Corinna Spies von der Locht, Redakteurin und Moderatorin beim Bayerischen Fernsehen, gewonnen werden.

Ablauf der Veranstaltung:

Nach einleitenden Worten von Frau Spies eröffnete Jobst Kraus den Diskussionsabend mit einem Impulsreferat zum Themenkomplex Klima und Kultur. Er führte unter anderem in die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs, die Nord-Süd-Problematik und die Rolle von Schulen und Gemeinden für den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Kultur ein. Danach stellte Marion Loewenfeld die Bildungsmaßnahmen von Ökoprojekt-MobilSpiel an Schulen vor und ging unter anderem auf folgende Maßnahmen näher ein: Wasser, Wolken, Wetterfrosch - Abenteuer Klima sowie Künstler, Köche, Konstrukteure – Kids in Aktion. Dr. Ulrike Wagner referierte anschließend über den Münchner Klimaherbst, der seit 2007 jeden Oktober stattfindet und mit diversen Veranstaltungen die Münchner Bevölkerung jeden Alters anspricht, zu dessen Organisation, Zielen und Schwierigkeiten. Marie-Luise Herrmann stellte daraufhin die Bildungsmaßnahmen „Bus mit Füßen“, „Mobi Race“, „Energieschule München“ und „Jugend filmt Klima“ der Umweltorganisation Green City an Schulen im Großraum München vor. Werner Reuter schloss die Runde der Impulsreferate mit einer Ausführung über das Thema „Klimaschutz rund um den Kirchturm“ und stellte beispielhaft Projekte aus dem Dekanat München vor. Die einzelnen circa 10-minüten Referate wurden jeweils durch einen kurzen Diskussions- und Frageblock getrennt.

Fotos 01 und 02: Eindrücke zur Diskussionsveranstaltung „Klima konkret“

In der daran anschließenden Diskussion mit dem Publikum ging es insbesondere um die Erörterung und Lösung folgender Fragen:

Warum schafft die Gesellschaft nicht den Sprung vom Wissen über den Klimawandel zum klimafreundlichen Handeln? Was lässt sich dagegen tun?

Warum passiert selbst in so wichtigen Institutionen und Einrichtungen wie den Kirchen und an Schulen so wenig, obwohl sie eine Vorbildfunktion haben und mit gutem Beispiel voranschreiten müssten?

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Was können einzelne Projekte wie die in den Referaten beschriebenen bewirken? Sind sie nicht ein Tropfen auf den heißen Stein?

Sind die Ergebnisse von Kopenhagen ein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken oder ganz gezielt und explizit „Klimaschutz von unten“ zu fördern?

Ökodiktatur oder Laissez faire-Demokratie: Was bringt die Gesellschaft nachhaltiger in Richtung einer klimafreundlichen Kultur?

„Es ist zu spät, ein Pessimist zu sein.“ Dieses Resümee zogen die Beteiligten gemeinsam mit dem Publikum bezüglich der diskutierten Sachverhalte. Es gäbe guten Grund zum Optimismus, das zeigten die zahlreichen kleinen guten und erfolgreichen Projekte allerorts. Als kleine Mosaiksteine ergäben sie in der Summe ein großartiges Netz und wirkten gemeinsam einer klimafreundlichen Kultur entgegen.

Die Veranstaltung schloss um 22.15 Uhr mit Podiums- und Publikumsgästen, die sich für die Qualität, die interessanten Impulse und den guten Verlauf des Abends bedankten. Auch Kontakte zwischen den beiden Personenkreisen sowie Diskussionsteilnehmer aus dem Publikum konnten geknüpft werden.

Bewertung:

Trotz hervorragender Referenten und Podiumsgäste, der zahlreichen gezielten Werbemaßnahmen und der guten Lage des EineWeltHauses im Zentrum von München nahmen lediglich 17 Gäste an der Veranstaltung teil, darunter Lehrer, Gemeindevertretende und lokale Initiativen wie das Naturerlebniszentrum Pullach oder das Umweltnetz München Ost.

Die anwesenden Gäste und die Mitwirkenden waren mit der Qualität der Veranstaltung sehr zufrieden. Doch ein wesentliches Ziel der Veranstaltung wurde nicht erreicht: die Diskussion des Themas mit einem großen Publikum und somit Möglichkeiten zur Vernetzung zu schaffen. Die konzipierte Veranstaltung hätte wesentlich mehr Personen der avisierten Zielgruppe ansprechen müssen. Ein Grund für die geringe Resonanz war vermutlich das zu dieser Zeit noch äußerst winterliche Wetter in München. Etliche Menschen scheuten deswegen eventuell den Weg zum Veranstaltungsort. Die Kooperationspartner hatten sicherlich aber auch Recht bei ihrem Bedenken, dass es schwierig sei, die Lehrer und Multiplikatoren für eine Diskussionsveranstaltung zu mobilisieren. Die Bemühungen von Seiten des 2. ÖKT und seiner Multiplikatoren aus den beiden Landeskirchen schlugen dahingehend fehl.

Das Ziel der Identifikation klimakultureller Aspekte in München in Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnern und die thematische Präsentation in der Öffentlichkeit wurde erreicht.

Diskussionsveranstaltung II: Der grüne Warenkorb – Wie Konsum das Klima schützt

Termin:

Mittwoch, 14. April 2010, 19.00-21.00 Uhr, Tagungszentrum Salesianum, Sieboldstr. 11, 81669 München

Zielgruppe:

Die Diskussionsveranstaltung richtete sich an eine breite, teils bereits kritische Öffentlichkeit aus dem Großraum München. Ziel der Veranstaltung war es, die Gäste aus dem Publikum für klimaschonenden Konsum zu sensibilisieren, ihnen ihre Macht zu verdeutlichen und Wege nachhaltigen Konsums aufzuzeigen. Fachfremde Personen und Klimaschutz-Laien sollten erfahren, welche Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen, um eine neue Klimakultur zu fördern – und das nicht nur mit gutem Gewissen, sondern auch mit Spaß.

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Öffentlichkeitsarbeit:

Die Veranstaltung wurde über zahlreiche Kanäle wie den digitalen Versand des Flyers, die Bekanntmachung im Internet sowie die Auslage an verschiedenen öffentlich zugänglichen Orten und Stellen beworben. Der Kooperationspartner Utopia wies auf seiner Internetseite und im Newsletter auf die Veranstaltung hin, Green City e.V. und Ökoprojekt-MobilSpiel e.V. über ihre jeweils eigenen Kanäle. Das Szenemagazin „in münchen“ kündigte die Veranstaltung in ihrer Print- und Onlineversion an.

Diskussionspartner und Podiumsgäste:

Als Diskussionspartner und Podiumsgäste konnten folgende Personen gewonnen werden:

Dr. Karl von Koerber, Leiter des Beratungsbüros ErnährungsÖkologie in München Claudia Langer, Gründerin der Internet-Plattform www.utopia.de Wolf Lüdge, Geschäftsführer der Hess Natur-Textilien GmbH Kathrin Hartmann, Redakteurin und Autorin des Buches „Ende der Märchenstunde“ Ulrike Krakau-Brandl, Konsumentin aus München und Gründerin des Tagwerk Fördervereins

Für die Moderation der Veranstaltung konnte Martin Kloss, Schauspieler, Moderator und Vorstand von Green Life e.V. gewonnen werden.

Fotos 03 und 04: Der Saal und die Podiumsgäste der Veranstaltung „Der grüne Warenkorb“

Verlauf der Veranstaltung:

Nach einer Begrüßung von Seiten des 2. ÖKT durch Dr. Silke Lechner, Studienleiterin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, übernahm Martin Kloss die Moderation der Veranstaltung. Er begrüßte das Publikum seinerseits und leitete zum Thema des Abends über. Claudia Langer, Gründerin der Internet-Plattform www.utopia.de, gab in einem kurzen Referat Impulse zum Themenkomplex Konsum und Klimaschutz, zur Rolle der Wirtschaft sowie zum großen Unsicherheitsfaktor „Konsument“. Dem Referat folgte die Vorführung des Kurzfilms „Die Rechnung“ von Germanwatch, der die Klimarelevanz des Konsumverhaltens nochmals verdeutlichte. Martin Kloss initiierte daraufhin eine Diskussion mit gezielten Fragen an die Gäste auf dem Podium. Wesentliche Inhalte bestanden aus der Erörterung folgender Fragen:

Wann ist ein Warenkorb grün? Welche Konsumgüter und Güter des täglichen Bedarfs dürfen Konsumenten in ihren Warenkorb legen, wenn sie klimafreundlich konsumieren wollen?

Welches Interesse haben Unternehmen daran, klimafreundlich zu wirtschaften? Geht es ihnen zuvorderst um die Steigerung des Gewinns und einen vermeintlich guten Ruf oder um aufrichtige Verbesserungen im Sinne der Nachhaltigkeit?

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Wie lassen sich die Verbraucher mobilisieren, klimafreundliche Produkte zu kaufen und von den Herstellern zu fordern? Welche Rolle spielen dabei das Web 2.0 und Umweltorganisationen?

Die Diskussion mit anschließender Fragerunde aus dem Publikum schloss mit dem Fazit, der Verbraucher sei der größte Unsicherheitsfaktor. Es gäbe zahlreiche Mittel und Wege, klimafreundlich einzukaufen und klimafreundlichen Konsum zu fördern. Dafür brauche es nicht besonders viel Geld, sondern ein Umdenken. Doch die Bevölkerung über eine bereits existierende kritische Öffentlichkeit hinaus zu erreichen, sei äußerst schwierig. Bisher fehlten Ideen und neue Konzepte.

Bewertung:

Trotz der vielfältigen Werbemaßnahmen nahmen lediglich 47 Gäste an der Veranstaltung teil, darunter Bürger der Stadt München, Vertreter von Initiativen oder Einrichtungen wie der Verbraucherzentrale, dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Stadt München und der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie Mitarbeitende des 2. ÖKT. Die anwesenden Gäste und die Mitwirkenden waren mit der Qualität der Veranstaltung sehr zufrieden. Sie lobten die gute Organisation und die Impulse sowie Anregungen durch die hochkarätigen Publikumsgäste. Das Salesianum eignete sich als Veranstaltungsort sehr gut. Der angemietete Saal im zentralen Stadtviertel Haidhausen bot Platz für die erhofften 350-500 Teilnehmenden und war mit Bühne, Leinwand, Lichtanlage, Pult, Ton, Ausschank und Garderobe ausgestattet.

Ein wesentliches Ziel wurde auch mit der zweiten Diskussionsveranstaltung nicht erreicht: die Diskussion des Themas mit einem breiten Münchner Publikum. Aufgrund der prominenten Personen auf dem Podium und der zahlreichen Werbemaßnahmen hätte der Abend wesentlich mehr als den anwesenden Personenkreis ansprechen können. Die Bemühungen, möglichst viele Menschen durch die Öffentlichkeitsarbeit zu erreichen schlugen fehl, ebenso die Mobilisierung interessierter Personen aus kirchlichen Einrichtungen und Gemeinden.

Gründe hierfür liegen vermutlich in der öffentlichen Resonanz des Themas Umweltschutz, das nach der Klimakonferenz in Kopenhagen einen Tiefpunkt erreichte und von weiteren Themen, die zu dieser Zeit stärker in den Medien aufgegriffen wurden.

Für zukünftige Projekte und geplante Diskussionsveranstaltungen sollten Personen, die in noch höherem Maße öffentlich bekannt sind, eingeladen werden, die dann wiederum mehr Publikumsgäste zur Teilnahme bei der Veranstaltung bewegen.

b) Publikationen/Veröffentlichungen

Die Publikationen und Veröffentlichungen dienten dazu, die Reichweite des Projekts und der einzelnen Handlungsfelder zu vergrößern und relevante Informationen zu transportieren. Dabei wurden die Printauflagen bewusst niedrig gehalten. Dies hat sich in der Vergangenheit bewährt und trägt dem ressourcenschonenden Ansatz des 2. ÖKT und des Projekts KlimaKultur Rechnung. Alle Publikationen standen auf der Website des 2. ÖKT zum Download zur Verfügung.

Um den Publikationen ein einheitliches Design und dem Projekt KlimaKultur ein Logo zu geben, wurde das Motiv des Baumes gewählt und mit dem Motiv des 2. ÖKT – Wasser und Berge im Hintergrund – kombiniert. Dabei entstand folgendes Logo:

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Abbildung 01: Logo des Projekts KlimaKultur

Im Folgenden werden die einzelnen Publikationen beschrieben und deren Zielsetzung erläutert.

Flyer zum Wettbewerb „KlimaKultur in der Schule“ und „KlimaKultur in der Gemeinde“ mit einer Auflage von je 1000 Exemplaren

Der Flyer diente dazu, Schulen und kirchliche Einrichtungen über den Wettbewerb zu informieren und zur Teilnahme zu motivieren. Sie wurden im Zuge der Wettbewerbsausschreibung an die entsprechenden Schulen im Großraum München versandt. Zudem wurden die katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden im Großraum München mithilfe des Flyers auf den Wettbewerb hingewiesen. Bis zum Ablauf der Anmeldefrist für den Wettbewerb wurden nahezu alle Flyer verteilt (siehe Originalflyer im Anhang).

Informationsbroschüre KlimaKultur mit einer Auflage von 2000 Exemplaren

Die Broschüre KlimaKultur gibt Interessierten einen Einblick in die Thematik Klimakultur. Sie zeigt auf, wie sich der eigene CO2-Verbrauch im Handumdrehen senken und das Klima mit ein paar kleinen Veränderungen im Alltag schützen lässt. Zudem gibt sie einen Überblick über das Projekt KlimaKultur des 2. ÖKT. Die Informationsbroschüre steht seit Erstellung auf der Website des 2. ÖKT zum Download bereit und konnte als haptische Fassung angefordert werden. Während der Durchführung lag sie im Rahmen der Ausstellung KlimaKultur aus. Nahezu alle Exemplare sind verteilt (siehe Originalbroschüre im Anhang).

Flyer zu den Diskussionsveranstaltungen mit einer Auflage von 1000 Exemplaren

Der Flyer „KlimaKultur diskutiert“ bewarb die beiden Diskussionsveranstaltungen im Rahmen des Projekts. Die pdf-Version wurde per Mail über die eigenen sowie die Kanäle der Kooperationspartner verteilt, die haptische Version an verschiedenen Stellen des öffentlichen Lebens in München ausgelegt. Alle Exemplare wurden verteilt (siehe Originalflyer im Anhang).

Postkarte KlimaKultur als Beilage für die Tagungsmappe mit einer Auflage von 150 000 Exemplaren

Die Postkarte mit kurzen Informationen zum Projekt KlimaKultur auf dem Kirchentag lag der Tagungsmappe für die Teilnehmenden des 2. Ökumenischen Kirchentags bei (siehe Originalpostkarte im Anhang). Beim vorherigen Evangelischen Kirchentag hat sich gezeigt, dass durch die Beilage der Postkarte „Tut dem Klima gut“ die Bekanntheit des Projekts gesteigert werden konnte. Es ist davon auszugehen, dass dies auch auf das Projekt KlimaKultur zutrifft.

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Flyer zur Umweltarbeit des 2. ÖKT mit einer Auflage von 3500 Exemplaren

Der Flyer zur Umweltarbeit des 2. ÖKT steht seit seiner Erstellung als pdf auf der Website des 2. ÖKT zum Download bereit. In gedruckter Form wurde er während der zweiten Diskussionsveranstaltung und in der Ausstellung KlimaKultur während des 2. ÖKT verteilt (siehe Originalflyer im Anhang)

Acht Roll-Ups zur Darstellung des Projekts KlimaKultur auf dem 2. ÖKT

Die Roll-Ups informieren über das Thema KlimaKultur, geben Tipps zum CO2-Sparen und stellen das Projekt KlimaKultur mit seinen Handlungsfeldern und Bausteinen vor (siehe Anhang).Sie standen dem Publikum in der Ausstellung KlimaKultur während des 2. ÖKT zur Verfügung. Ende Mai wurden sie für den KlimaKultur-Workshop in den Räumen der Geschäftsstelle aufgestellt, wo sie bis zum Umzug der Materialien zum 33. Evangelischen Kirchentag nach Dresden Ende Juni verblieben.

c) Internet und Internetforum

Der Internetauftritt zum Projekt KlimaKultur diente insbesondere der bundesweiten Streuung von Informationen. Durch eine prominente Verlinkung auf der Seite des 2. Ökumenischen Kirchentages und Seiten anderer kirchlicher Einrichtungen fand die Homepage eine große Verbreitung. Sie informierte über das Projekt KlimaKultur und bot News, insbesondere über den Verlauf des Wettbewerbs KlimaKultur an Schulen und Gemeinden. Zudem konnten interessierte Internetuser die Informationsbroschüre KlimaKultur, den Flyer zur Umweltarbeit des 2. ÖKT sowie alle wesentlichen Informationen für eine Teilnahme am Wettbewerb herunterladen. Besonders relevante und für die Allgemeinheit interessante Meldungen und Inhalte zum Projekt wurden auf der Startseite www.oekt.de verlinkt, etwa das Interview mit dem Schirmherr Cem Özdemir zum Projekt KlimaKultur oder die Ankündigung der beiden Diskussionsveranstaltungen.

Abbildung 02: Ausschnitt aus dem Interview mit Schirmherrn Cem Özdemir auf der Website des 2. ÖKT

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Abbildung 03: Ankündigung der Diskussionsveranstaltung „Der grüne Warenkorb“ auf der Website des 2. ÖKT

Abbildung 04: Ausschnitt der Ankündigung der Diskussionsveranstaltung „Klima konkret“ auf der Website des 2. ÖKT

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Abbildung 05: Ausschnitt der Webseite zum Projekt KlimaKultur und zum Stand des Wettbewerbs

Nutzung der Internetseiten (Klickraten)

Die Internetseiten wurden in unterschiedlicher Frequenz genutzt, die Startseite „Umwelt“ weist mit 20.172 Klicks die höchste Rate auf. Von dieser Seite wurde entsprechend auf die Unterseiten hingewiesen. Hier lag die höchste Klickrate bei 5.365 für die Umweltstrategie. Das Projekt KlimaKultur wurde insgesamt 4.686-mal angeklickt, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Seite „ Umweltstrategie“ drei Monate vor der Seite KlimaKultur online ging. Auch die Wettbewerbe (siehe Kapitel II.2) wurden im Internet beworben, wobei festzustellen ist, dass sich erheblich mehr Personen über die Wettbewerbe informierten, als letztlich teilnahmen (1092 Kicks auf die Ausschreibung für Gemeinden, 392 Klicks auf die Teilnahmebedingungen für Gemeinden; 1031 Klicks auf die Ausschreibung für Schulen und 96 Klicks auf die Teilnahmebedingungen für Schulen zzgl. 971 Klicks auf die Pressemitteilung des Umweltwettbewerbs.

Internetforum:

Allen Teilnehmenden am Wettbewerb KlimaKultur hat der 2. ÖKT ein moderiertes Diskussionsforum zum Austausch angeboten. Dort konnten sie über Ideen diskutieren, sich mit anderen Teilnehmenden vernetzen und sollten in regelmäßigen Abständen über den Stand ihrer Projekte berichten. Das Forum ging am 12. Februar 2010, kurz nach Anmeldeschluss für den Wettbewerb, online. Die Teilnehmenden am Wettbewerb konnten in den vier Einzelforen „News, Tipps und Hinweise“, „KlimaKultur in der Schule“, „KlimaKultur in der Gemeinde“ und „Meine KlimaKultur“ Beiträge lesen, verfassen und kommentieren. Bis zur Preisverleihung wurden von den Wettbewerbsteilnehmenden und der Moderation 42 Beiträge eingestellt. Personen, die nicht am Wettbewerb teilnahmen, konnten sich zwar nicht aktiv im Forum einbringen. Sie hatten jedoch die Möglichkeit die Diskussion im Forum zu verfolgen, sobald sie sich einen Gastzugang eingerichtet hatten.

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Abbildung 06: Struktur und Einzelforen des KlimaKultur-Forums des 2. ÖKT

Bewertung:

Die Beteiligung am Forum lief sehr schleppend an, obwohl die Wettbewerbsteilnehmenden per Mail über den Start des Forums benachrichtigt und angehalten wurden, sich darin zu informieren und regelmäßig Bericht zu erstatten. So wurde das Forum zwar häufig als Informationsmedium in Anspruch genommen, wovon die hohen Klickraten (639) zeugen. Doch die Wettbewerbsteilnehmenden stellten wenige eigene Beiträge ein. Erst auf eine zweite Mail hin nahm die aktive Beteiligung geringfügig zu. Ein Hemmnis war eventuell die fehlende Internet- oder Forumsaffinität zahlreicher Gruppen oder die mangelnde Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Zahlreiche Teilnehmende waren vielseitig aktiv und teilweise in die Vorbereitungen für den 2. ÖKT eingebunden. Ebenso könnte sich die Absprache bezüglich des Inhalts eines möglichen Beitrags innerhalb der Wettbewerbsgruppe als zeitlich oder organisatorisch schwierig erwiesen haben.

d) KlimaKultur während des 2. ÖKT

Der Auftritt und die Präsentation des Projekts KlimaKultur während des 2. ÖKT verfolgten vier wesentliche Ziele:

In den Veranstaltungen und Ausstellungen sollte eine Diskussion über die eigenen Handlungsmöglichkeiten und die KlimaKultur in anderen Regionen und den Zusammenhang beider angeregt werden.

Mit einem eigenen Stand sollte das Projekt sich und die neue KlimaKultur präsentieren und Platz für Diskussionen bieten.

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Referentinnen und Referenten aus besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen sollten eingeladen werden und zusammen mit den Wettbewerbsteilnehmenden Lebensweisen und neue Perspektiven darstellen. In einem gemeinsamen Dialog sollten gesellschaftliche Konzepte entworfen werden, die über die eigene Lebenswelt hinausgehen und dazu beitragen, neue Wege zu einer gemeinsamen KlimaKultur zu gehen.

Damit durch die Teilnahme der Referentinnen und Referenten aus dem Ausland keine negative Klimawirkung erfolgt, sollten die CO2-Emissionen der Flüge ausgeglichen werden.

Ausstellung zum Projekt KlimaKultur:

Während des 2. ÖKT präsentierte sich das Projekt KlimaKultur in Halle A3 Umwelt und Ressourcen auf der Messe. Auf einer Ausstellung mit Roll-Ups konnten sich die interessierten Besucher über das Thema KlimaKultur und das Projekt des 2. ÖKT informieren. Den Inhalt für die einleitenden Roll-Ups, die in das Thema KlimaKultur einführten und Tipps für klimafreundliches Verhalten gaben, gestalteten Dr. Franz Mauelshagen und Dr. Bernd Sommer vom Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (KWI) im Rahmen des Kooperationsvertrags. Die weiteren Roll-Ups wurden von der Geschäftsstelle des 2. ÖKT. erstellt. Sie waren jeweils zwei Meter hoch und 85 Zentimeter breit.

Fotos 05 und 06: Ausstellungsbereich zum Wettbewerb und Projekt KlimaKultur

Ausstellung zum Wettbewerb KlimaKultur:

Die eingegangenen Kurzfilme wurden in der acht auf acht Meter messenden Wabe auf einem großen Plasmabildschirm in Dauerschleife vorgeführt. Vor dem Bildschirm waren 40 Papphocker aufgebaut, auf denen sich die Besucher niederlassen konnten. Außerdem wurden die Gewinnerbeiträge aus den Schulen auf der Ausstellungsfläche zum Wettbewerb (gegenüber der Wabe) auf einheitlich gestalteten Plakaten präsentiert. Auf derselben Fläche waren zudem zahlreiche Informationen über die Beiträge der Gewinnergemeinden ausgestellt – ebenso auf einheitlich gelayouteten Plakaten im A3-Format und von den Wettbewerbsteilnehmenden selbst gestalteten Elementen wie Bildern und Grafiken.

Alle nicht gekürten Beiträge konnten auf zwei freien Stellwänden während der Zeit der Standbetreuung durch die Wettbewerbsteilnehmenden selbst dargestellt und präsentiert werden. Dies stieß auf große Resonanz seitens der Besucher, da sie direkt mit den Projektbeauftragten oder -vertretern ins Gespräch kommen konnten.

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Fotos 07 und 08: Besucher der Ausstellung KlimaKultur in Halle A3 Umwelt und Ressourcen

Preisverleihung zum Wettbewerb:

Die Preisverleihung fand am Donnerstag, den 13. Mai von 12.30-13.00 Uhr auf der großen Bühne in Halle A3 Umwelt und Ressourcen statt. Dr. Fritz Brickwedde, stellvertretend für die DBU, und Dr. Stefanie Meilinger vom Fachausschuss Umwelt des 2. ÖKT und Jurymitglied, ehrten die Gewinnergruppen (mehr dazu auf S. 22).

Bewertung:

Das Projekt KlimaKultur und der dazugehörige Wettbewerb wurden dem Publikum in einem eigenen Ausstellungsbereich präsentiert. Es gab Platz und Raum für Diskussionen am Stand, der besonders intensiv genutzt wurde, wenn die Wettbewerbsteilnehmenden selbst über ihre Projekte und Tätigkeiten Auskunft geben und mit Interessierten diskutieren konnten. Je mehr Teilnehmende am Stand vertreten waren, desto mehr Personen wurden angezogen und kamen ins Gespräch. Ebenso luden die Kurzfilme zahlreiche Menschen zum Verweilen und Informieren ein. Die Ziele, die für Präsentation des Projekts während des 2. ÖKT formuliert wurden, konnten somit erreicht werden.

Halle A3 Umwelt und Ressourcen:

Das Projekt KlimaKultur mit seiner Ausstellung und der Preisverleihung zum Wettbewerb bettete sich ein in ein umfangreiches Gesamtkonzept und Programm zum Thema Umwelt und Ressourcen. Zahlreiche Aussteller aus dem Umweltbereich präsentierten in Halle A3 ihre Arbeit und Inhalte. Dazu gehörten unter anderem die DBU, die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und das Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement.

Auf der großen Bühne der Halle fanden Diskussionsrunden zum Themenkomplex Umwelt und Ressourcen statt. Dazu zählten die Veranstaltungen „Wer rettet das Klima – Technik oder Lebensstile?“, „Auch der Mensch verliert – Soziale Folgen des Klimawandels“ oder „Zukunft auf Rädern? Visionen ressourcenschonender Mobilität“. Für diese Veranstaltungen hat der 2. ÖKT auch Referentinnen und Referenten aus besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen eingeladen. Mit ihnen wurden Lebensweisen, neue Perspektiven und Konzepte diskutiert, die zu einer klimaschonenden, ökologisch und sozial gerechten Kultur führen können. Damit durch die Teilnahme der Referentinnen und Referenten aus dem Ausland keine negative Klimawirkung erfolgt, wurden die CO2-Emissionen der Flüge kompensiert.

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2. Wettbewerbe „KlimaKultur in der Schule“ und „KlimaKultur in der Gemeinde“

Anliegen der Wettbewerbe:

Insbesondere in der Kirchentagsregion wurden Schulen und kirchliche Einrichtungen dazu aufgerufen, sich am Projekt „KlimaKultur – Integriert, engagiert neue Wege denken“ zu beteiligen, da diese täglich vor der Herausforderung stehen, die Menschen ihres Umfelds aufzuklären und zu einem nachhaltigen Lebensstil anzuregen. Als Anreiz zum Mitmachen wurden die zwei mit attraktiven Preisgeldern dotierten Wettbewerbe „KlimaKultur in der Schule“ und „KlimaKultur in kirchlichen Einrichtungen“ ausgeschrieben.

Das Anliegen der Wettbewerbe war es, die Teilnehmenden und ihr Umfeld für die eigenen kulturellen Verhaltensweisen zu sensibilisieren und die Wirkungen eigener Handlungen auf andere Regionen bewusst zu machen. Effizienz wurde explizit nicht als ein zentrales Thema betrachtet, sondern das Alltagsverhalten und dessen Klimawirkung.

Anforderungen:

Die Teilnehmenden standen vor der Aufgabe, das Thema Klimakultur unter von ihnen gewählten Gesichtspunkten aufzugreifen. Sie hatten die Möglichkeit, darzustellen, welche Auswirkungen das alltägliche Handeln in der Gemeinde oder Schule auf die Umwelt und das Klima hat. Ebenso konnten sie geplante oder bereits durchgeführte Projekte präsentieren, die helfen eine neue, klimaverträgliche Kultur voranzutreiben. Die Wettbewerbsbeiträge sollten in jedem Fall dokumentieren, wie die eigene Klimakultur zum Klimaschutz beiträgt, sie sollten aber auch die gesamtgesellschaftliche Relevanz aufzeigen. Beiträge mussten die Teilnehmenden etwa als schriftliche oder grafische Darstellungen, Ausstellungen, Foto- oder Videodokumentationen einreichen. Den Schulen wurde das Medium Kurzfilm vorgegeben.

a) Ausschreibung und Koordination

Die beiden Wettbewerbe wurden im Dezember 2009 ausgeschrieben. Per Brief wurden 152 Schulen im Großraum München angesprochen, die während des 2. Ökumenischen Kirchentags als Gemeinschaftsquartier zur Verfügung standen und die Jahrgangsstufen 7-11 unterrichten. Zudem wurden über alle Gemeindebeauftragten, die Informationen des 2. ÖKT an Gemeinden weitertrugen, die katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden im Großraum München auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. Auf digitalem Weg wurde der Flyer an die Umweltbeauftragten der Evangelischen Landeskirche in Bayern und des Erzbistums München und Freising weitergegeben, die ihrerseits in Gemeinden auf das Projekt aufmerksam machten.

Da sich vor dem Anmeldeschluss für Schulen am 01. Februar abzeichnete, dass die Beteiligung von Schulen und Gemeinden unter den Erwartungen liegen würde, wurde die Anmeldefrist auf den 10. Februar verlängert und umgehend eine zweite Informationskampagne gestartet. Alle angeschriebenen Schulen wurden telefonisch nochmals auf den Wettbewerb hingewiesen, auf Nachfrage wurden zusätzliche Informationen verschickt. Die Internetseite des Kultusministeriums in Bayern und die Verteiler der Evangelischen Schulstiftung in Bayern sowie des Katholischen Schulwerks in Bayern riefen nochmals zur Teilnahme am Wettbewerb „KlimaKultur in Schulen“ auf. Der Wettbewerb „KlimaKultur in Gemeinden“ wurde über den Helfer-Verbandsverteiler des 2. ÖKT, den Verteiler der Evangelischen Landeskirche in Bayern sowie über den Verteiler der Katholischen Kirche nochmals kommuniziert.

Daraufhin gingen etliche Anmeldungen ein, so dass sieben Schulen und 15 Gemeinden gegeneinander antraten. Bis zur Abgabefrist am 19. April reichten – bei geringfügiger Absprungrate – insgesamt fünf Schulen und 14 Gemeinden Beiträge ein. (siehe Flyer und Teilnahmebedingungen im Anhang).

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Unterstützung der teilnehmenden Schulen:

Den Schulen wurde eine filmische Präsentation der Beiträge vorgegeben. Zu ihrer Unterstützung sollte ein Filmseminar angeboten werden. Geplant war ursprünglich, technisches Equipment für den Verleih anzuschaffen und den Schulen das benötigte Material für den Dreh und den Schnitt zur Verfügung zu stellen. Die inhaltliche Planung und Durchführung sollte eine fachkundige Person übernehmen. Bei der Ausschreibung für das Filmseminar konnte eine Partnerfirma gefunden werden, die als Pauschalangebot sowohl das Filmseminar als auch die technische Ausstattung und die Betreuung gewährleisteten.

Die Schülergruppen, die das Angebot im Rahmen des Projekts in Anspruch nahmen, wurden bei der Erstellung des Drehbuchs begleitet und während des Seminars im Umgang mit Kamera- und Lichttechnik geschult. Die Dreh- und Schnitttage unterstützte die Produktionsfirma fachlich, personell und mit Equipment.

Foto 09: Einführung in die Kameratechnik; Foto 10: Drehtermin am Gymnasium Fürstenried West

Die teilnehmenden Schulen und Schülergruppen erhielten dadurch die Chance, mit Unterstützung des 2. ÖKT und der Filmproduktionsagentur roll call productions einen professionellen Film zu einem von ihnen selbst konzipierten Drehbuch zu erstellen. Sie lernten hautnah die verschiedenen Phasen einer Filmproduktion kennen: das Schreiben des Drehbuchs, das Organisieren eines Filmteams, den Dreh, Schnitt und die Vertonung. Trotz der guten Betreuung von Seiten des 2. ÖKT und der Filmproduktionsagentur „roll call productions“ gerieten alle Schulgruppen jedoch aufgrund der knappen Wettbewerbslaufzeit in Bedrängnis. Drei Gruppen sagten ihre Beteiligung daher kurzfristig ab, die übrigen mussten ihrem Kurzfilmprojekt sehr viel freie Zeit außerhalb des normalen Schulalltags widmen. Für die lehrplanbedingt sehr beanspruchten Schüler war dies kaum zu schaffen. Für kommende Wettbewerbe sind unbedingt die langen Vorlaufzeiten für Projekte an den Schulen einzuplanen, Ferientermine zu berücksichtigen und die Vielzahl ausgeschriebener Wettbewerbe zu beachten. Optimal wäre es, einen Wettbewerb künftig zu Beginn eines Schuljahres auszuschreiben und nahezu bis zum Schuljahresende laufen zu lassen. In diesem Fall musste der geplante zeitliche Rahmen des Wettbewerbs aufgrund des spät eintreffenden Bewilligungsbescheids gekürzt werden.

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Teilnehmende:

Insgesamt fünf Schulgruppen und 14 Gruppen aus kirchlichen Gemeinden reichten Beiträge für den Wettbewerb KlimaKultur ein.

Schule Titel des Kurzfilms

Bildungszentrum Niedernhall Klimaschutzzwerge retten die Welt!

Gymnasium Fürstenried West Schöne Aussichten? Schlechte Aussichten?

Hauptschule an der Perlacher Straße Jugend filmt Klima! – Energy-scream; Veränderungen sind möglich

Tierschutzgruppen Anima Allegra und Arche Löhe

VeggiDays sind Happy Days – für Erde, Klima, Mensch und Tier

Kirchliche Einrichtung Projekt, Konzept oder Idee

Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Arbeitskreis Ökologie

Öko-Wandertage mit dem kleinen blauen Rucksack

Evangelische Jugend im Dekanat Freising Eindruck braucht Ausdruck

Evangelische Jugend München Südost und Prodekanat München Südost

Konficamp 2010 – nachhaltiger, bewusster Umgang mit der Natur im täglichen Leben

Evangelische Kirchengemeinden Esch und Reinborn

Energie-Erntedank

JUNA - Jugend und Naturschutz JUNA-Initiative – geht überall!

Katholische Landvolkbewegung Deutschlands fair-wandel dein Klima

Katholische Pfarrei Maria Königin, Baldham Umwelttage in Maria Königin am 10. und 11. April

Katholische Pfarrei Zu den Hl. Schutzengeln, Eichenau

Von Worten zu Taten durch gelebte Schöpfungsverantwortung

Kindertagesstätte St. Georg, Rohrberg Sonnenbaum

Protestantische Jugend Speyer Plakataktion Pinguine würden….; Postkarte „Erde made by god“; Straßentheater und Straßenumzug „Klima sucht Schutz“

Solarinitiative Germering Von der Vision zum Netzanschluss – zwei Germeringer Bürgersolaranlagen

Thomas Morus e.V. Würzburg Klimobil – Umweltbildung unterwegs

Tabelle 02: alphabetischer Überblick über die Teilnehmenden und ihre Projekte

b) Jury und Auswahl der Preisträger

Verlauf des Auswahlprozesses:

Die Jury setzte sich gemäß der Zielsetzung aus drei Personen zusammen:

Jobst Kraus, Studienleiter für Umweltpolitik und nachhaltige Entwicklung an der Evangelischen Akademie Bad Boll und Mitglied im Fachausschuss Umwelt des 2. ÖKT

Dr. Stefanie Meilinger, Umweltwissenschaftlerin und Vorsitzende des Fachausschusses Umwelt des 2. ÖKT

Stephanie Weigel, Leiterin der Umweltprojekte der Tollwood GmbH

Am 23. April trafen sich die drei Jurymitglieder gemeinsam mit den Projektbeauftragten in der Geschäftsstelle des 2. ÖKT, um die eingereichten Beiträge zu sichten und zu diskutieren. Dafür wurden die eingereichten Materialien, Filme, Präsentation, Collagen, Plakate und Ausstellungsstücke entsprechend aufbereitet. Auch wurde ein Bewertungsbogen erstellt, um die Beiträge aus Schulen genauso wie die Beiträge aus Gemeinden jeweils miteinander vergleichbar zu machen und ein Ranking erstellen zu können. Da während dieser Sitzung noch keine Entscheidung über die sehr unterschiedlichen und verschieden umfangreich präsentierten Beiträge gefällt werden

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konnte, entschied sich die Jury zu einer weiteren Konferenz am Telefon am 29. April. Bis dahin sollten die Jurymitglieder die Projektbeiträge detailliert sichten und mit Hilfe des Bewertungskatalogs beurteilen. Durch die weitere Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den Beiträgen bildete sich in der zweiten telefonisch geführten Konferenz rasch ein klares Meinungsbild und die Entscheidung konnte einstimmig gefällt werden.

Die Projekte vor Ort wie ursprünglich geplant zu besichtigen, war der späten Projektbewilligung geschuldeten kurzen Laufzeit des Wettbewerbs und der verschobenen Einreichfrist nicht mehr möglich. Da die Beiträge aus dem gesamten Bundesgebiet stammten, waren die ursprünglich geplanten Reisen organisatorisch nicht mehr möglich. Hinzu kam, dass ganzjährige Kampagnen oder einzelne bereits zurückliegende Aktionen nicht plastisch oder direkt vor Ort zu begutachten waren. Dadurch, dass die Teilnehmenden aber mit Videodokumentationen, Filmen, Bildern, Collagen oder Powerpoint-Präsentationen sehr illustrative Materialien einreichten, waren Besichtigungen nicht zwingend notwendig. Dazu kam, dass lediglich die für die Preise nominierten Beiträge und Gruppen die Kriterien und Anforderungen des Wettbewerbs gemäß der Zielsetzung vollkommen erfüllten. Ausschlaggebende Kriterien und Anforderungen waren, ob sich die umgesetzten Maßnahmen zur Auseinandersetzung mit der vorherrschenden KlimaKultur oder zur Etablierung einer neuen Kultur eignen. Außerdem wurde gewichtet, inwieweit es der Gemeinde oder Einrichtung gelungen war, die Frage des Umgangs mit Energie- und Ressourcenknappheit zum Gespräch zu machen und einen kommunikativen wie praktischen Prozess zu etablieren.

Preisträger:

Davon ausgehend entschieden sich die Jurymitglieder für die Prämierung folgender Gruppen und Projekte:

Wettbewerb "KlimaKultur in der Schule"

1. Preis: Projektseminar Deutsch des Gymnasiums Fürstenried West für ihren Kurzfilm "Schöne Aussichten? Schlechte Aussichten?"

2. Preis: 8. Klasse des Bildungszentrums Niedernhall für ihren Kurzfilm "Klimaschutzzwerge retten die Welt!"

3. Preis: Klassen 7a/7b der Hauptschule an der Perlacherstraße für ihre Kurzfilme "Energy scream" und "Veränderungen sind möglich"

Sonderpreis: Tierschutzgruppen Anima Allegra und Arche Löhe der Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg für ihren Kurzfilm "VeggieDays sind Happy Days"

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Wettbewerb "KlimaKultur in der Gemeinde"

1. Preis: Arbeitskreis Schöpfung und Umwelt der Pfarrei Maria Königin in Baldham für ihre Umwelttage in Maria Königin und das langjährige Umweltengagement in der Pfarrei

2. Preis: Evangelische Jugend Speyer für den Straßenumzug und das Straßentheater "Klima sucht Schutz", die Plakataktion "Pinguine würden..." und die Postkarte "Erde made by god"

3. Preis: Evangelische Jugend München Süd-Ost für ihr Konficamp 2010

Sonderpreis: Katholische Pfarrgemeinde Zu den Hl. Schutzengeln in Eichenau für ihr Projekt "Solarkocher für Haiti" und ihr Umweltengagement in der Gemeinde

Ausführliche Informationen über die Gewinnerbeiträge und alle eingegangenen Beiträge befinden sich in der Dokumentation zum Wettbewerb (siehe Anhang).

c) Wettbewerbspreise

Den überzeugendsten Darstellungen aus Schulen und kirchlichen Einrichtungen stehen jeweils Preise in Höhe von 2.500, 1.500 und 1.000 Euro zur Verfügung. Zwei Beiträge, die den Klimawandel in den Ländern des Südens einbeziehen respektive thematisieren, wurden mit einem Sonderpreis in Höhe von 3.000 Euro gewürdigt. Das Preisgeld dient gemäß der Zielsetzung dazu, geplante Projekte umzusetzen oder die Entwicklung der neuen Klimakultur voranzutreiben. Dies wurde den Preisträgern nachdrücklich kommuniziert und ausdrücklich gefordert.

Da kein weiterer eingereichter Beitrag einen evidenten Schwerpunkt auf den Klimawandel in den Ländern des Südens legte, entschied sich die Jury, keinen dritten Sonderpreis zu vergeben. Die für diesen dritten Sonderpreis eingeplanten 3.000 Euro werden auf Wunsch der Juroren und nach Rücksprache mit der DBU für die Dokumentation des Wettbewerbs und der Beiträge verwendet. Die Dokumentation wird nach Fertigstellung auf der Website des 2. ÖKT zu finden sein. Sie soll eine interessierte Öffentlichkeit dazu motivieren, die eingereichten Projekte nachzuahmen, selbst in der Schule oder Gemeinde tätig zu werden und eine klimaschonende Kultur voranzutreiben.

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Preis Schule Verwendungszweck des Preisgeldes

1. Preis Gymnasium Fürstenried Wes Ausrichtung und Gestaltung des Umwelttages, Unterstützung der Burkina Faso-Gruppe des Gymnasiums

2. Preis Bildungszentrum Niedernhall Ausbildung der Schüler zu „Klimaschutzberatern“ sowie Durchführung des Projekts „Grünes Klassenzimmer“

3. Preis Hauptschule an der Perlacher Straße Fortführung der Klimaaktivitäten an der Schule, Förderung von Green City e.V., CO2-neutrale Exkursion zum Blockheizkraftwerk Sauerlach

Sonderpreis Tierschutzgruppen Anima Allegra und Arche Löhe

Vorantreiben der Kampagnen und Aufklärungsarbeit der Tierschutzgruppen, Besuch eines Klima-Kochkurses;

Preis Kirchliche Einrichtung Verwendungszweck des Preisgeldes

1. Preis Arbeitskreis Schöpfung und Umwelt der Pfarrei Maria Königin, Baldham

Exkursion der Aktiven der Umwelttage zu einem Biobauernhof, Publikation der Ergebnisse der Umwelttage, Unterstützung der Genossenschaft Oikocredit

2. Preis Protestantische Jugend Speyer Spende für eine Fotovoltaik-Anlage im Frauenbildungszentrum in Abokobi/Ghana (Projekt des Evangelischen Missionswerks in Südwestdeutschland) und Finanzierung energiesparender Maßnahmen im Gemeindehaus Fußgönheim

3. Preis Evangelische Jugend München Südost und Prodekanat München Südost

Finanzierung von Bildungsmaßnahmen zum Thema Klimaschutz auf dem Konficamp, Abfederung der Mehrkosten für ökologische Speisen aus der Region

Sonderpreis Katholische Pfarrgemeinde Zu den Hl. Schutzengeln, Eichenau

Projekt „Solarkocher für Haiti“

Tabelle 03: Angaben der Preisträger zur Verwendung des Preisgeldes

d) Preisverleihung

Die Wettbewerbsbeiträge wurden während des 2. ÖKT in einer Ausstellung präsentiert (siehe S. 15 f). Die Preisverleihung zum Wettbewerb fand am Donnerstag, den 13. Mai von 12.30-13.00 Uhr auf der großen Bühne in Halle A3 Umwelt und Ressourcen statt. Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und Dr. Stefanie Meilinger, Jurymitglied, ehrten die Gewinnergruppen. Sie überreichten ihnen einen überdimensional großen Scheck als Andenken. Den mit dem Preisgeld gezeichneten eigentlichen Scheck erhielten die Preisträger nach der Veranstaltung. Rund 500 Personen verfolgten die Preisverleihung als Zuschauer.

Fotos 11 und 12: Szenen der Preisverleihung

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Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen und Schirmherr des Projekts, konnte die Preise aufgrund seines verzögerten Flugs nach München nicht mit überreichen. Er kam erst zum Ende der Veranstaltung in Halle A3 auf der Messe an, stellte sich jedoch noch für Gruppenfotos mit den Gewinnern zur Verfügung, was diese sehr freute.

Foto 13: Preisträger im Gespräch mit Schirmherrn Cem Özdemir

Wegen einer technischen Störung konnte die Veranstaltung auch nicht wie geplant mit einem Trailer zu den Gewinnerkurzfilmen beginnen. Um technische Unwägbarkeiten zukünftig bestmöglich zu vermeiden, ist eine weitere Person für die Gewährleistung eines reibungslosen technischen Ablaufs einzuplanen. Ebenso sollte eine Preisverleihung künftig mit einer längeren Veranstaltungsdauer angesetzt werden, um den Gewinnern die Möglichkeit zu geben, ein paar Worte über ihre Projekte zu sagen.

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3. KlimaKultur in der Organisation des 2. Ökumenischen Kirchentags

Ziele gemäß der Antragstellung:

Das dritte Handlungsfeld des Projekts nahm die eigene KlimaKultur in den Blick. Damit sollte der 2. ÖKT zum einen seiner Verantwortung für Klima- und Umweltschutz gerecht werden, zum anderen der Verantwortung als Initiator des Projekts KlimaKultur. Durch die Etablierung einer KlimaKultur in der Geschäftsstelle des 2. ÖKT sollte ein Vorbild für andere kirchliche Institutionen geschaffen werden. Durch die personelle Überschneidung aus den Organisationsteams des Evangelischen Kirchentages und des Katholikentags besteht zudem die Möglichkeit, dass die neue KlimaKultur direkt in beide Großveranstaltungen hineinwirken. Aus diesem Grund sollte eine gemeinsame, auf beide Veranstaltungen anwendbare KlimaKultur entwickelt werden.

Teilbereiche:

Arbeit eines Umweltteams Zielgerichtete Erarbeitung einer neuen KlimaKultur in Workshops Dokumentation der Ergebnisse in einem gemeinsamen Handbuch Überprüfung der eigenen Klima- und Umweltwirkung durch ein Umweltcontrolling

Diese Bereiche sollten zudem grundsätzliche Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigten.

a) Arbeit des Umweltteams

Der 2. ÖKT hatte den Anspruch, das Großereignis möglichst umweltfreundlich und ressourcenschonend zu organisieren und durchzuführen. Unter dem Motto „Wir tun, was wir fordern“ wollte er auf allen Ebenen der Veranstaltung ein lebendiges und glaubwürdiges Zeugnis dafür geben, dass Christen die Verantwortung für Gottes Schöpfung wahrnehmen. Dabei konnte der 2. ÖKT an das Engagement vergangener Katholiken- und Kirchentage anknüpfen und setzte Bewährtes auch in München um. Beispielsweise bezog die Geschäftsstelle ausschließlich Öko-Strom, Kaffee und Kekse waren fair gehandelt und Briefe wurden auf Recyclingpapier geschrieben.

Um neue Ideen zu entwickeln, hat der 2. ÖKT den Fachausschuss Umwelt gegründet. Er bestand aus Mitarbeitenden der Geschäftsstelle des 2. ÖKT und ehrenamtlich engagierten Umwelt-Experten. Er hat die Geschäftsstelle in allen Umweltfragen beraten und bei der Entwicklung einer eigenen Umweltstrategie unterstützt.

Um die Umweltstrategie und das Umweltengagement innerhalb der Geschäftsstelle zu unterstützen, wurde ein Umweltteam einberufen. In den ersten Sitzungen des Umweltteams wurde ein Ziel- und Maßnahmenplan erarbeitet, um die Umweltarbeit in der Geschäftsstelle festzuhalten und Richtlinien für eine eigene KlimaKultur zu entwickeln. Die Vertreter aus den verschiedenen Arbeitsbereichen, die das Umweltteam bildeten, waren anschließend für die Umsetzung der Maßnahmen verantwortlich.

b) Workshops Workshop KlimaKultur

In Kooperation mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) wurde am 01. Juni 2010 ein eintägiger Workshop zum Thema „KlimaKultur in der Organisation und Durchführung einer Großveranstaltung“ durchgeführt. Ziel war die Erarbeitung von Eckpunkten für eine institutionalisierte Klimakultur und von konkreten Maßnahmen für die Vorbereitung und Durchführung künftiger christlicher Großereignisse. Dr. Franz Mauelshagen und Dr. Bernd

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Sommer vom KWI bereiteten den Workshop inhaltlich vor. Einen Teilbereich übernahm der Autor und Journalist Toralf Staud.

Zur Teilnahme eingeladen bzw. aufgerufen waren die Geschäftsführung des 2. ÖKT, die Bereichsleitenden, das Umweltteam, alle interessierten Mitarbeitenden und insbesondere Personen, die das Thema Klima- und Umweltschutz auf den kommenden Katholiken- und Evangelischen Kirchentagen weiterverfolgen. Es nahmen rund 35 Mitarbeitende an der Veranstaltung teil.

Verlauf:

Der Workshop gliederte sich in drei Bereiche:

Teil 1: KlimaKultur: Theoretische Überlegungen und Relevanz für den Alltag Teil 2: „Dos & Don'ts": Möglichkeiten zur klimafreundlichen Organisation einer Großveranstaltung Teil 3: Erarbeitung von Eckpunkten einer institutionalisierten KlimaKultur für künftige Katholiken- und

Evangelische Kirchentage

Der erste Teil bestand aus kurzen Referaten von Dr. Bernd Sommer und Dr. Franz Mauelshagen, an die sich jeweils eine Diskussion anschloss. Sie stellten heraus, dass selbst ein massiver Effizienzschub und die Ausschöpfung der erneuerbaren Potenziale das Ziel der Einhaltung der 2-Grad-Leitplanke nicht erreichen könne. Daher sei ein Umdenken insbesondere in den Bereichen Ernährung und Mobilität notwendig, es brauche einen Kulturwandel. Es folgte die Erörterung der verschiedenen Dimensionen von Klimakultur, etwa der historischen, ökonomischen und wissenschaftlichen sowie der Handlungsfelder hin zu einer klimafreundlichen Kultur.

Den zweiten Teil gestaltete Toralf Staud. In seinem Vortrag ging es hauptsächlich um die Themen Greenwashing in Unternehmen, die Grenzen von Kompensationszahlungen (inklusive Worst- und Best-Practice-Beispielen) und um Eckpfeiler tatsächlicher Klimaneutralität. Entgegen den Vorstellungen der Organisation ging er nur am Rande auf besondere Möglichkeiten der CO2-Vermeidung und -Reduzierung in der Organisation einer Großveranstaltung ein. Erst während der Diskussion wurden auf Nachfrage einige Ideen genannt, die bei der Organisation und Durchführung von Kirchentagen jedoch zum Großteil schon umgesetzt werden.

Den dritten Teil bildete die Diskussion über mögliche Eckpfeiler einer institutionalisierten Klimakultur. Es stellte sich heraus, dass der 2. ÖKT bereits zahlreiche Möglichkeiten des Energiesparens und -vermeidens ausgelotet und umgesetzt hat. Die Referenten betonten, dass es deswegen umso wichtiger sei, offen für völlig neue Denkweisen zu sein und bestehende Strategien regelmäßig zu überdenken.

Als Problem wurde identifiziert, dass der ÖKT als Großveranstaltung auf die Gegebenheiten der ausrichtenden Stadt eingehen muss: So werden erforderliche Kapazitäten im Blick auf die Veranstaltungsorte gedeckt, die teilweise mit feststehenden Lieferanten und Logistikunternehmen kooperieren. Hier ist eine Auswahl des Angebots unter Kriterien der Klima- und Umweltfreundlichkeit kaum möglich. Als Verbesserung dieser Lage wurde von Seiten der Experten angeregt, die Entscheidung über den Austragungsort auf der Basis einer öffentlichen Ausschreibung zu treffen, in der klare Kriterien der Klima- und Umweltverträglichkeit vorgegeben werden. Der ÖKT hätte die Chance, als bedeutende Großveranstaltung mit starker öffentlicher Wahrnehmung einen Wettbewerb um die beste „KlimaKultur“ eines Veranstaltungsortes in Gang zu setzen und damit ein Zeichen für die Zukunft zu setzen.

Bewertung:

Die Mitarbeitenden des 2. ÖKT erfuhren in dem Workshop insgesamt sehr viel Neues, auch den theoretischen Hintergrund zum Thema Klimakultur, und beschäftigten sich nochmals mit der eigenen Klimakultur im „Unternehmen 2. ÖKT“. Entsprechend der zeitlichen Restriktionen und des inhaltlichen Inputs konnten erste Inhalte für die Gestaltung des Handbuches gesammelt werden.

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Umweltschulungen

Die Umweltschulungen fanden in regelmäßigen Abständen in der Geschäftsstelle des 2. ÖKT statt und richteten sich an die jeweils neuen Kollegen. Nahezu alle Mitarbeitenden konnten in diesem Prozess geschult werden. Der Fokus lag auf folgenden Inhalten:

Einführung in die Klima- und Umweltproblematik; Vorstellung der Umweltgremien und -strukturen des 2. ÖKT; Erläuterung der Aktivitäten des 2. ÖKT; Umsetzung des Umweltwissens im Büroalltag und in der Freizeit;

Die Umweltschulungen sensibilisierten die Mitarbeiterschaft für ein klimafreundliches Verhalten am Arbeitsplatz und sicherten einen großen Rückhalt für das Anliegen des 2. ÖKT, möglichst umwelt- und ressourcenschonend zu arbeiten und zu wirtschaften.

c) Handbuch

Zentrales Element für die Fortführung der KlimaKultur in den Veranstaltungsorganisationen von Katholiken- und Evangelischen Kirchentagen ist das KlimaKultur-Handbuch. Es wird als internes Dokument verwendet und beinhaltet eine Einführung in die Thematik sowie in Ziele und Maßnahmen des Umweltteams. Darüber hinaus thematisiert es die Bedeutung der Klimakultur für die Organisation und Durchführung einer Großveranstaltung und enthält eine Anleitung zur Überprüfung der eigenen Klimawirkung. Der Kooperationspartner konzipierte für das Handbuch eine Einleitung, die auch den Mitarbeitenden, die nicht am Workshop teilnahmen, einen Einblick in das Thema KlimaKultur gibt.

Das Handbuch soll die künftige Umweltarbeit stützen und Anregungen zur Fortführung geben. Dazu werden die Erfahrungen des 2. ÖKT zusammengetragen und anhand der Ergebnisse des KlimaKulturcontrollings auf ihre Wirksamkeit geprüft. Gemeinsam mit den jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der einzelnen Arbeits- und Organisationsbereiche werden Optimierungsmöglichkeiten benannt. Zudem fließen die Vorschläge aus dem KlimaKultur-Workshop ein. So entsteht eine Vielfalt an Maßnahmen, die eine Umsetzung der KlimaKultur auch bei anderen Großveranstaltungen ermöglicht. Die konkrete Beteiligung der Mitarbeitenden sowohl des Katholikentages als auch des Evangelischen Kirchentages ermöglicht die Fortführung einer Klimakultur in beiden Häusern.

Ein wichtiger Teil stellt die Anleitung für das KlimaKultur/Umweltcontrolling dar. Dieses Kapitel des Handbuchs richtet sich an Mitarbeitende, die an der Umsetzung des Umweltcontrollings beteiligt sind und sichert sowohl die Nachvollziehbarkeit als auch die Transparenz der Daten. Die Besonderheiten der beiden christlichen Großveranstaltungen, die auch weiterhin die KlimaKultur umsetzen wollen, werden darin berücksichtigt. Zudem nimmt die Anleitung für das KlimaKultur/Umweltcontrolling die Erfahrungen aus den jeweiligen Häusern auf und dient so als Grundlage für die weitere Arbeit.

Die Wirksamkeit des Handbuches lässt sich erst benennen, wenn es beide Häuser für die folgenden Veranstaltungen aufnehmen.

d) KlimaKultur-/Umweltcontrolling

Die Umsetzung des KlimaKulturcontrollings ermöglicht es nachweislich, die Klimawirkung der Veranstaltung und deren Auswirkung auf die Umwelt zu erfassen und die Maßnahmen und Ziele anhand der gewonnenen Zahlen für

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die folgenden Veranstaltungen zu verfeinern. Die Methodik des Controllings soll ebenfalls für Katholikentage und Evangelische Kirchentage anwendbar sein.

Ablauf:

Die Firma ecocontrolling wurde beauftragt, das Umweltcontrolling für den 2. ÖKT durchzuführen und dieses zu einem KlimaKulturcontrolling weiterzuentwickeln. In einem ersten Schritt wurden Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den verschiedenen Häusern durchgeführt, um sowohl die Abläufe als auch die Relevanz verschiedener Themen zu erfassen. Anhand der Ergebnisse wurde die Methodik für das Umweltcontrolling beim Evangelischen Kirchentag überarbeitet und für beide Häuser anwendbar gemacht. Die Methodik ist im dritten Teil des Handbuchs dokumentiert und kann so auch von anderen Dienstleister verglichen bzw. angewandt werden.

Anhand dieser Methodik wurde dann das KlimaKulturcontrolling für den 2. ÖKT durchgeführt. Die Ergebnisse dazu liegen zum Jahresende vor und werden in Form des Umweltberichtes dokumentiert.

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III Zusammenfassung und Ausblick

Um eine klimafreundliche Kultur in der Gesellschaft und in der Organisation einer Großveranstaltung voranzutreiben hat der 2. ÖKT gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt das Projekt „KlimaKultur – Integriert, engagiert neue Wege denken“ ins Leben gerufen. Das Projekt eröffnete die Möglichkeit, als Multiplikator die Bevölkerung vor Ort und viele tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. ÖKT für den Klimaschutz zu sensibilisieren und zum Handeln anzuregen. Im Mittelpunkt standen dabei Gewohnheiten, Alltagsstrukturen und Lebensstile.

So waren Schulen, Gemeinden und Institutionen, aber auch weitere Personengruppen und Einzelne dazu aufgerufen, sich mit ihrem alltäglichen Handeln auseinanderzusetzen und dabei zu hinterfragen, welche Auswirkungen der individuelle Lebensstil auf die Umwelt und das Klima hat. Dabei war es den Initiatoren ein besonderes Anliegen, nicht nur neue Ideen anzustoßen, sondern auch für bereits bewährte Umweltaktivitäten eine Plattform zu bieten. Denn diese können als Best practice-Aktivitäten zur Nachahmung motivieren. Desweiteren sollte über das Projekt die Klimakultur in der Geschäftsstelle des 2. ÖKT vorangetrieben werden und eine möglichst umwelt- und ressourcenschonende Arbeitsweise garantieren.

1. Handlungsfelder des Projekts KlimaKultur

Um diese Projektziele zu erreichen, wurden drei Handlungsfelder definiert, die zusammen wirkten und sich gegenseitig verstärkten:

Öffentlichkeitsarbeit: Durch Diskussionsveranstaltungen, die Präsentation während des 2. ÖKT, Informationsmaterialien und ein KlimaKultur-Forum auf der Website regte der 2. ÖKT eine Diskussion über die Thematik Klimakultur an und sensibilisierte die Öffentlichkeit für den Zusammenhang zwischen den eigenen Verhaltens- und Lebensweisen und dem Klimawandel.

Wettbewerbe: Die Wettbewerbe „KlimaKultur in der Schule“ und „KlimaKultur in der Gemeinde“ riefen Schülergruppen, Gemeinden und kirchliche Einrichtungen zur Auseinandersetzung mit der eigenen Klimakultur und Handlungsalternativen auf und förderten somit die Bewusstseinsbildung der Wettbewerbsteilnehmenden und ihres Umfeldes.

KlimaKultur in der Organisation und Durchführung des 2. ÖKT: Der 2. ÖKT setzte sich mit seinen eigenen klimakulturellen Wirkungen auseinander und ergriff die im Rahmen der Veranstaltungsorganisation möglichen Maßnahmen zum Klimaschutz. Dazu zählten Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs, der Bezug von Ökostrom, der Materialbezug unter Beachtung ökologischer Aspekte, die Verwendung umweltfreundlichen Verpackungsmaterials und von Recyclingpapier, der Paket- und Päckchenversand mit „GoGreen“ von DHL sowie die Verpflegung möglichst nach den Kriterien ökologisch, regional und fair. Abgesehen von der Umsetzung konkreter Maßnahmen bot die Geschäftsstelle ihren Mitarbeitenden Umweltschulungen und einen KlimaKultur-Workshop an, führte ein KlimaKultur/Umweltcontrolling durch und erstellte das KlimaKultur-Handbuch. Durch die Etablierung einer KlimaKultur in der Geschäftsstelle schuf der 2. ÖKT ein Vorbild für andere kirchliche Institutionen. Durch die personelle Überschneidung aus den Organisationsteams des Evangelischen Kirchentages und des Katholikentags kann diese neue KlimaKultur direkt in beide Großveranstaltungen hineinwirken.

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2. Wirkung des Projekts

Die Resonanz des Projektes ist positiv zu sehen. Die über die Öffentlichkeitsarbeit und Wettbewerbe erreichten Personen hatten ein großes Interesse für den Themenkomplex Klimawandel und Kultur, ebenso für das Projekt KlimaKultur des 2. ÖKT. Sie sahen und sehen großen Handlungsbedarf und möchten selbst einen Beitrag hin zu einer klimafreundlicheren Gesellschaft im eigenen Umfeld und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten leisten.

Die Teilnehmenden am Wettbewerb KlimaKultur wurden durch den Wettbewerb außerdem in ihrem – oft schon jahrzehntelangen – Engagement bestärkt. Sie erfuhren Lob und Anerkennung für ihre beispielhaften Projekte und Ideen und wurden für ihre Leistungen gewürdigt. Die Dokumentation zum Wettbewerb wird allen Interessierten die Möglichkeit zur Nachahmung geben und Mut zum eigenen Einsatz für den Klimaschutz machen.

Bei den Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle fand das Projekt KlimaKultur ebenfalls großen Anklang. Mit hohem Interesse nahmen sie an den Umweltschulungen sowie am KlimaKultur-Workshop teil und setzten die Maßnahmen zum schonenden Umgang mit Ressourcen und zur Vermeidung von CO2 im Arbeitsalltag um. Das Thema KlimaKultur hat Eingang gefunden in den normalen „Geschäftsbetrieb“ des 2. ÖKT. Auch seitens der beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter des KWI, Dr. Bernd Sommer und Dr. Franz Mauelshagen, ist das Projekt wiederholt positiv gewürdigt worden.

Kritisch anzumerken ist an dieser Stelle, dass die Beteiligung an dem Projekt, vor allem mit Blick auf die Diskussionsveranstaltung und die Zahlen der Wettbewerbsteilnehmenden, unter den Erwartungen der Projektverantwortlichen lag. So muss auch festgehalten werden, dass die erwünschte Breitenwirkung des Projektes vor allem während der Durchführung des 2. ÖKT erzielt wurde, im Vorfeld jedoch nur in geringem Maße und vor allem über das Internet eingetreten ist.

3. Weiterführung der KlimaKultur

Bei Katholikentagen und Deutschen Evangelischen Kirchentagen ist die Umweltarbeit bereits seit langem in die Veranstaltungsorganisation integriert. An dieses Engagement knüpfte der 2. ÖKT an, entwickelte jedoch – eingebettet in das Projekt KlimaKultur – neue Ideen und Ziele. Die KlimaKultur, die dadurch in der Geschäftsstelle des 2. ÖKT entstand und selbstverständlich wurde, wird in den Veranstaltungsorganisationen von Katholiken- und Evangelischen Kirchentagen Eingang finden. Das zentrale Element dafür ist das KlimaKultur-Handbuch. Es unterstützt die Umweltarbeit in den beiden Häusern und gibt Anregungen zur Fortführung und Weiterentwicklung der KlimaKultur. Da die Bewahrung der Schöpfung bei beiden Großveranstaltungen ein Leitthema ist, wird die KlimaKultur durch das Engagement der Veranstaltungsorganisation fortgeführt werden.

Die Weiterführung innerhalb der Region Münchens ist dagegen weniger gut zu messen: Die in Schulen und Gemeinden angestoßene Auseinandersetzung führt sich vermutlich in den einzelnen Klassen fort, sicher gestellt werden kann dies jedoch nur bei den Gewinnern des Wettbewerbs, die mit den Preisgeldern in nachhaltige Umwelt- und Klimaschutzprojekte investieren und so das Projekt unmittelbar weiter fortsetzen.

Die nachhaltige Wirkung des Projektes wurde mit der Dokumentation der Wettbewerbsbeiträge dahingehend gefördert, dass die Projektideen über die Kooperationspartner in die Region Münchens verbreitet und so von weiteren Organisationen und Institutionen genutzt und fortgeführt werden können.

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