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Das Kundenmagazin des Bankhauses Schelhammer & Schattera 1/2019 KLIMA UND WELTGEMEINSCHAFT ENGAGEMENT HEKTAR NEKTAR IM PORTRAIT Der Klimawandel im Portfolio Aktives Investieren: Wir reden mit Digitale Starthilfe für die Imkerei PRIVATBANK SEIT 1832

Das Kundenmagazin des Bankhauses Schelhammer ......Zur Einhaltung des 2-Grad Zieles dürften nur noch rund 1.000 Gt CO 2 Äquivavalente ausgestoßen werden. Dies würde bedeuten, dass

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Page 1: Das Kundenmagazin des Bankhauses Schelhammer ......Zur Einhaltung des 2-Grad Zieles dürften nur noch rund 1.000 Gt CO 2 Äquivavalente ausgestoßen werden. Dies würde bedeuten, dass

Das Kundenmagazin des Bankhauses Schelhammer & Schattera 1/2019

Werte

Klima und Weltgemeinschaft

engagement

heKtar neKtar im Portrait

Der Klimawandel im Portfolio

Aktives Investieren: Wir reden mit

Digitale Starthilfe für die Imkerei

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Werte InhaltsverzeIchnIs 2

In dIeser AusgAbeIn dIeser AusgAbe

4 „Traditionelles bankhaus und modernste direktbank passen hervorragend zusammen“

Die Vorstände von Schelhammer & Schattera, Peter Böhler, Ernst Huber und Gerd Stöcklmair, berichten im Interview über ein erfreuliches Geschäftsjahr 2018.

6 der Klimawandel im Portfolio Um wieviel Grad steigt die Erderwärmung bis 2050 und welche Konsequenzen hat dies für die Weltgemeinschaft?

12 Aber was kann ICH tun?Viele von uns haben heutzutage Zugang zu einer großen Vielfalt an Lebensmitteln und anderen Produkten. Aber alles, was wir kaufen – sei es ein Liter Milch oder ein neues Paar Schuhe –, muss erst einmal hergestellt werden. Dabei entsteht CO2 und viele der Herstellungsprozesse schaden der Umwelt und dem Klima.

14 Moral und rendite: Kein WiderspruchAm Beispiel des SUPERIOR 6 beleuchten wir diese Aussage und kommen zu dem Schluss: Besonders strenge Auswahlkriterien tragen zum Erfolg dieses nachhaltigen Investmentfonds bei.

18 Mehr CO2 als jemals zuvor in 3 Millionen Jahren Erstmals ist es einem Team von Wissenschaftlern gelungen, erfolgfreich eine umfassende Computersimulation für diesen Zeitraum durchzuführen.

20 digitale starthilfe für die ImkereiEntsprechend ihrer Maxime „mit digitalen Lösungen die Welt verbessern“ widmen sich die beiden Brüder Martin und Mark Poreda mit ihrem aktuellen Projekt Hektar Nektar dem Bienenschutz und betreiben seit 2017 einen digitalen Marktplatz für den Bienenhandel.

24 Aktives Investieren: Wir reden mitDas Verständnis von Schelhammer & Schattera hinsichtlich einer ethischen Geld-anlage beinhaltet auch die aktive Einflussnahme auf unternehmerische Entschei-dungsprozesse. Im angelsächsischen Raum hat sich für dieses Vorgehen der Begriff „Engagement“ durchgesetzt.

34 die Zukunft des Investierens ist nachhaltigRendite alleine reicht nicht mehr. Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde. Eine Motivation, die für Schelhammer & Schattera seit Jahrzehnten selbstverständlich ist.

38 Alles neu in alten gemäuernRund 15 Millionen Euro hat das Stift Schlägl seit 2014 in eine Generalsanierung investiert, die rechtzeitig zum 800 Jahr Jubiläum im Herbst 2018 abgeschlossenwerden konnte. Zur Landesgartenschau lädt auch das Stift herzlich ein.

42 Karitative Organisationen im blickpunktAktuelle Projekte von Solwodi Österreich und Sonne-International.

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Zu allererst ein herzliches Dankeschön allen Kunden, Freun-den und Mitarbeitern für ihr Vertrauen, ihre Treue und Unterstützung. Wir werden auch im Jahr 2019 alles daran setzen, dieses Vertrauen zu rechtfertigen.

Wie kann man die Geschäftsentwicklung 2018 zu-sammenfassen?Gerd Stöcklmair: Bei der Bilanzsumme nähern wir uns mit 970 Mio. Euro der Milliardengrenze. Die deutliche Steige-rung von 17 Prozent im Jahr 2018 zeigt eine sehr erfolgreiche Entwicklung. Sehr positiv ist, dass sowohl bei den Kunden-einlagen (von 610 auf rund 770 Mio. Euro), als auch bei den Ausleihungen an Kunden (von 255 Mio. auf über 310 Mio. Euro) ein kräftiges Wachstum zu verzeichnen war. Das ist ein sehr schöner und wertschätzender Vertrauensbeweis für das Bankhaus.

Wie schaut‘s auf der Ertragsseite aus?Gerd Stöcklmair: Sowohl im Nettozinsertrag als auch im Provisionsergebnis konnte ein sehr erfreuliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr erreicht werden. Insgesamt konnten die Betriebserträge von 22,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 24,5 Mio. Euro deutlich gesteigert werden. Das Ergebnis der ge-wöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielte mit 10,7 Mio. Euro (Vorjahr 6,5 Mio. Euro) einen neuen Rekord. Traditionell hat das Bankhaus eine sehr stabile und hohe Eigenmittelbasis mit einer Eigenmittelquote von rund 20 Prozent.

Geht man von einem sehr hohen Anteil der Kunden-einlagen an der Bilanzsumme aus, ist das doch in Zeiten der Nullzinsenpolitik der EZB sehr beachtlich…Peter Böhler: Diese dauert ja nun schon zehn Jahre und es ist weiterhin kein Ende in Sicht. Alle haben damit leben gelernt, wenn auch manchmal vergessen wird, dass nicht die Banken die Zinsen machen, sondern die Europäische Zentralbank. Hier sitzen Bank und Sparer im selben Boot.

Das Bankhaus hat seine Aktivitäten in den letzten Jah-ren ja deutlich ausgeweitet?

Gerd Stöcklmair: Wir haben auf der einen Seite das traditio-nelle Bankhaus, Wiens älteste Privatbank, mit einer sehr starken Akzentuierung der nachhaltigen Komponente. Die Marke Schelhammer & Schattera steht insbesondere für Ver-mögensverwaltung im klassischen, sehr persönlich ausge-richteten Stil sowie ein sehr starkes Standbein im Bereich Immobilienfinanzierung. Seit gut zwei Jahren betreibt Schel-hammer & Schattera aber auch die DADAT, Österreichs mo-dernste Direktbank. Und hier können wir wirklich von einer hervorragenden Entwicklung sprechen.

Kann man diese hervorragende Entwicklung auch in Zahlen gießen?Peter Böhler: Sowohl bei den Kundeneinlagen wie auch bei den Kundendepots ist die DADAT in der kurzen Zeit rasant gewachsen. Mittlerweile belaufen sich die Assets under Ma-nagement auf mehr als 300 Mio. Euro. Wachstum ist bei der DADAT ja auch mit laufenden Inno-vationen verbunden?Ernst Huber: Absolut. Das jüngste Angebot der DADAT ist eine moderne Online-Vermögensverwaltung, die bisher nur sehr vermögenden Anlegern vorbehalten war. Bei dieser Online-Vermögensverwaltung, die schon ab 15.000 Euro mög-lich ist, wird ausnahmslos in kostengünstige Indexfonds (ETFs), die weltweit in verschiedene Anlageklassen streuen, investiert. Zur Auswahl stehen drei Vermögensverwaltungs-strategien. „Solide“ ist darauf ausgerichtet, das Vermögen zu erhalten und nach Möglichkeit eine Performance in Höhe der Inflationsrate zu erwirtschaften, „Ausgewogen“ zielt darauf ab, eine Performance über der Inflationsrate zu erwirtschaf-ten, und „Chance“ soll eine hohe Vermögenssteigerung er-wirtschaften.

Schelhammer & Schattera ist ja am Markt die Traditions-marke für ethisch-nachhaltige Produkte. Gilt das auch bei der DADAT?Ernst Huber: Nachhaltige Geldanlagen erwirtschaften eben-so gute oder sogar bessere Renditen als herkömmliche Pro-

dukte. Und wir sehen seit Jahrzehnten die Investition in zu-kunftsfähige Geschäftsmodelle als einen elementaren Bau-stein für die Gesellschaft. Dies gilt auch für unsere Direktbank und die DADAT bietet daher ihren Kunden als erster Anbieter einer Online Vermögensverwaltung auch die Möglichkeit einer Anlage in Unternehmen mit sozialen und ökologischen Vorgaben und fairer Unternehmensführung. Ziel der nach-haltigen Vermögensverwaltung mit ETFs ist es hierbei, nur in Unternehmen zu investieren, die ihre soziale Verantwor-tung gegenüber Mitarbeitern und Kunden wahrnehmen, eine verantwortungsvolle und zukunftsfähige Unternehmensfüh-rung etabliert haben, sowie Menschen- und Umweltrechte respektieren.

Das Bankhaus selbst bietet ja schon seit längerer Zeit On-line-Ethiksparen an. Wie hat sich das entwickelt?Gerd Stöcklmair: Auch in diesem Bereich konnten wir 2018 schöne Zuwächse erzielen, das Volumen ist hier mittlerweile deutlich zweistellig. Auf dieser Schiene zeigt sich in der ein-gangs angesprochenen, wenig attraktiven Zinssituation, sehr stark der verantwortungsvolle Umgang unserer Kunden mit Geld.

Gibt es auf der Produktebene weitere Neuerungen?Peter Böhler: 2018 haben wir den Online Goldshop gestartet, bei dem Kunden sowohl über die DADAT als auch über die Schelhammer-Homepage ihre Goldprodukte sehr bequem aussuchen und kaufen können, die dann direkt zur Bestell-adresse geliefert werden. Ein erstes Resümee wäre da noch etwas zu früh, wir werden aber gerade in diesem Bereich un-sere Kompetenz weiter ausbauen. Und im laufenden Jahr werden wir, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte, mit Online Konsumkrediten starten.

„TradiTionelles Bankhaus und modernsTe direkTBank passen hervo rragend zusammen“

Im GEspräch mIt dEn VorständEnpEtEr BöhlEr, Ernst huBEr und GErd stöcklmaIr

Werte IntervIew

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In Paris wurde 2015 das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Klimaerwärmung unter 2 Grad Celsius – besser noch auf 1,5 Grad – gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu halten. Das Abkommen wurde von 195 Staaten unterzeichnet. Die Forschungsgemeinde ist sich einig: Ohne weitere Maßnahmen wird sich die globale Erwärmung in weiterer Folge bei drei bis vier Grad Celsius bewegen.

Dieses Szenario hätte weitreichende Folgen für unsere Umwelt und damit auch direkte Auswirkun-gen auf die Bevölkerung: Der globale Meeresspiegel würde bis zum Ende dieses Jahrhunderts bei 1,5 Grad Erwärmung um zehn Zentimeter weniger steigen, als bei zwei Grad. Zehn Millionen Menschen wären weniger Klima-bedingten Risiken, wie einer Versal-zung von Äckern oder Überschwemmungen durch Stürme in küstennahen Gebieten, ausgesetzt, heißt es seitens des IPCC. IPCC steht für Intergovernmen-tal Panel on Climate Change („Weltklimarat“).

Der vom IPCC publizierte Report unter Einbe-ziehung von 6.000 Studien zeigt: Ohne entsprechen-de Gegenmaßnahmen wird sich das Klima um 1,5 Grad bis zur Jahrhundertmitte und bis zum Jahr 2100 sogar um mehr als 3-4 Grad erwärmen. Um dies zu verhindern, muss der Anteil erneuerbarer

Energien bei rund 70 bis 85 Prozent bis 2050 liegen. Sollte dies nicht gelingen, bleibt nur noch der Weg, Kohlenstoffdioxid (CO2) direkt aus der Atmosphäre wieder zu entnehmen; dies ist technisch zwar mög-lich, aber mit enormen Kosten verbunden.

Mit der Umsetzung des „Actionplan Sustaina-ble Finance“ der EU zeigt sich die feste Entschlos-senheit seitens der Politik zur Zielerreichung: Bis 2030 soll eine Reduktion der CO2 Emissionen um mindestens 40% zum Niveau von 1990 erreicht sein, sich der Anteil der erneuerbaren Energien auf min-destens 27% belaufen, und eine Energieeinsparung von mindestens 30% erzielt werden.

Um diese Klima- und Energie-Ziele zu verwirk-lichen, bedarf es laut Europäischer Kommission rund 180 Milliarden Euro pro Jahr an zusätzlichen Mitteln, die vor allem aus dem Finanzsektor gene-riert werden sollen.

Was kostet der Klimawandel?

In unzähligen Studien wurden bereits die Folgen des Klimawandels auf Mensch und Umwelt be-schrieben. Die extremen Wetterausschläge, der Anstieg des Meeresspiegels, sowie die Auswirkun-

gen auf den Landwirtschaftsbereich sind hier nur einige der Szenarien, die uns drohen. Ein konkretes Beispiel für Österreich 2018: Durch den außerge-wöhnlich heißen Sommer konnte weniger Energie aus Wasserkraft als gewöhnlich gewonnen werden. Als Konsequenz musste Strom aus dem Ausland importiert werden.

Doch was bedeutet Klimawandel in konkreten Zahlen? Der Quantifizierung liegen hier natürlich Annahmen zu Grunde, doch die geschätzten Kosten zeigen, dass die Folgen nicht ignoriert werden dür-fen und massive Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft zu erwarten sind.

So beschäftigte sich Kate Ricke, Assistenzpro-fessorin vom Institut für globale Politik und Stra-tegien an der University of California, mit den Fol-gen und Schäden, die durch CO2-Emissionen ent-stehen könnten.

Verschiedene Szenarien beziffern die Kosten pro emittierter Tonne CO2 auf bis zu 800 Dollar. Die Berechnung der finanziellen Auswirkungen des Klimawandels kam zu dem Ergebnis, dass einzelne Länder unterschiedlich stark betroffen sein wer-den. Nördliche Länder haben hier geringere „soci-al cost of carbon“ zu erwarten als größere Volks-

wirtschaften wie China, die USA und Indien. Die USA emittieren rund 4,8 Milliarden Tonnen

CO2 pro Jahr. Bei einer sehr konservativen Annahme von 48 Dollar pro Tonne CO2, ergibt dies eine Grö-ßenordnung von etwa 230 Milliarden Dollar.

Schätzungen für Deutschland belaufen sich auf rund 34 Milliarden Euro pro Jahr, die EU gesamt käme auf 175 Milliarden Euro. Auch in Österreich belaufen sich die klimabedingten Schäden auf rund eine Milliarde Euro, Tendenz steigend. Bis 2050 könnten diese jährlich auf 4,2 bis 5,2 Milliarden Euro anwachsen.

Werden Maßnahmen ergriffen und wird aktiv dem globalen Temperaturanstieg entgegengewirkt, so hat dies durchaus positive Effekte auf die Wirt-schaftsleistung: So heißt es im Klimabericht des Umweltbundesamtes 2018: „Die Kosten einer sol-chen Transformation, auch ‚costs of action‘ ge-nannt, sind mittlerweile deutlich geringer als die ‚costs of inaction‘. Aktuelle Modellanalysen der OECD aus 2017 zeigen, dass sofortige Maßnahmen zum Herbeiführen einer Transformation die Wirt-schaftsleistung der G20-Länder um durchschnitt-lich 2,5 bis 2,8% steigen lässt. Ein verzögertes Ein-leiten der Transformation erst ab 2025 würde jedoch

der KlIMAWAndel IM POrTfOlIO

Der Klimawandel oder besser gesagt die Kli-makatastrophe ist ein Faktum. Die Frage ist nur noch: Um wieviel Grad steigt die Erder-wärmung bis 2050 und welche Konsequen-zen hat dies für die Weltgemeinschaft?

Werte KlImawandel

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Werte KlImawandel8 9

Zur Einhaltung des 2-Grad Zieles dürften nur noch rund 1.000 Gt CO2 Äquivavalente ausgestoßen werden. Dies würde bedeuten, dass ein signifikanter Anteil der derzeitigen fossilen Reserven ungenutzt bleiben müsste.

zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um durchschnittlich 2% bis 2035 führen.“

Wer ist schuld am Klimawandel – welche länder sind die größten Co2 emittenten?

Der Weltklimarat bestätigte, dass der vermehrte Ausstoß von Treibhausgasen (dazu zählt eben auch CO2), Hauptursache für den Temperaturanstieg seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist. In Summe wird der anthropogene, also durch den Menschen verursach-te Einfluss am Klimawandel, mit einer Wahrschein-lichkeit von 95 bis 99% beziffert.

CO2 emissionen in Milliarden Tonnen

In den Grafiken ist deutlich sichtbar, dass die glo-balen Emissionen weiterhin steigen. Ein Blick auf die Entwicklungen in den einzelnen Wirtschafts-blöcken lässt eine Abflachung der Emissionen in den USA und Europa erkennen, allerdings sind wir weit von einer signifikanten Reduktion entfernt. Wirtschaftlich stark wachsende und bevölkerungs-reiche Länder wie China und Indien tragen wesent-lich zum Anstieg der globalen Emissionen bei.

Zur Einhaltung des 2-Grad Zieles dürften nur noch rund 1.000 Gt CO2 Äquivalente ausgestoßen werden. Dies würde bedeuten, dass ein signifikan-ter Anteil der derzeitigen fossilen Reserven unge-nutzt bleiben müsste.

Der World Energy Outlook zeigt, dass der Anteil an Öl, Gas und Kohle 2008 bei 81 Prozent lag, 10 Jahre später, 2018 ist dieser Anteil noch immer so hoch und wird auch in den nächsten 20 Jahren nur gering auf rund 74 Prozent im Jahr 2040 sinken.

Der Anteil erneuerbarer Energien am globalen Energieangebot belief sich auf 1%. 2018 weist diese Zahl ein signifikantes Wachstum aus, allerdings sind 7% für eine entsprechende Auswirkung auf das globale Emissionsvolumen noch immer zu wenig.

Damit zeigt sich das ernüchternde Bild, dass CO2 Emissionen weiter steigen und um mehr als 40% höher als noch im Jahr 2000 sind. Laut Prog-nosen ist für die nächsten zwei Jahrzehnte nur eine

Reduktion des Anstiegs geplant – somit ist mit wei-ter steigenden Emissionen zu rechnen.

Der wachsende Energiehunger der aufstreben-den Volkswirtschaften in Asien führt dazu, dass rund zwei Drittel der globalen Energienachfrage 2040 aus dem asiatischen Raum kommen. Hier neh-men vor allem China, Indien und Indonesien füh-rende Positionen ein. Diese Länder setzen allerdings weiterhin auf Kohle zur Energiegewinnung.

Klimawandel im Portfolio – schutz gegen extremereignisse

All diese Entwicklungen haben Auswirkungen auf

den Finanzsektor und die klassische Veranlagung. Es stellen sich die Fragen „Welche Lösungsansätze gibt es für diese Herausforderungen und wie richtet man das Portfolio zukunftstauglich aus?“. Und: „Lohnt sich die Integration eines klimabezogenen Riskmanagements?“

Hier gibt es verschiedene Einflussfaktoren, die potenzielle Auswirkungen auf die Performance- Entwicklung eines Portfolios haben:

Primäre Effekte, bedingt durch physische Risi-ken, werden vor allem Unternehmen aus den Bran-chen Versicherung, Landwirtschaft, Gesundheit, Tourismus, Energie und Infrastruktur zugeordnet. Je nachdem, wie stark das Portfolio exponiert ist,

Diese Grafik zeigt in welchen Ländern das meiste CO2 emittiert wurde. Die globalen akkumulierten Emissionen belaufen sich auf rund 1.151 Gigatonnen CO2. Eine Gigatonne (Gt) steht für eine Milliarde Tonnen. Mehr als 20% wurde von den USA emittiert, 17% aus der EU und 16% werden China zugeordnet. Quelle: Umweltbundesamt Klimaschutzbericht 2018

IEEFa: „kohlE wIrd mIttElFrIstIG unVErsIchErBar“

Über 100 große banken und versicherungen haben ihre kohlefinanzierung und -versicherung bereits eingeschränkt. Laut dem bericht „Over 100 Global Financial institutions are exiting Coal, With More to Come“ des institute for energy economics and Fi-nancial analysis (ieeFa) sind alleine seit anfang 2018 33 neue institutionen dazugekommen.Zu den mehr als 100 Finanzinstitutionen gehören laut ieeFa 40 Prozent der 40 größten banken und 20 versicherer mit einem investi-tionsvolumen von 6 billionen Us-Dollar. Die erste ankündigung kam im Jahr 2013 von der Weltbank. seit anfang 2019 wurden wei-tere fünf einschränkungen bzw. verschärfungen von richtlinien angekündigt. ankündigungen kommen zunehmend auch aus asien. Der ieeFa zufolge bedeutet diese entwicklung, dass „globales investoren- und Fremdkapital mit zunehmender Geschwindigkeit aus der kohle abfließt“. es sei absehbar, dass kohle mittelfristig ‚unversicherbar‘ werde. auf der anderen seite hätten sich neun der größten banken der Welt dazu verpflichtet, jeweils mindestens 100 Milliarden Us-Dollar in saubere energien zu inves-tieren, die Gesamtsumme beläuft sich auf insgesamt 1.388 Milliarden Us-Dollar.Das bankhaus schelhammer & schattera als Österreichs führende spezialbank für ethisch-nachhaltige bankdienstleis-tungen hat bereits 2017 beim thema kohle entsprechende akzente gesetzt und insbesondere auch als reaktion auf die päpstliche enzyklika Laudato si sowie auf die ergebnisse der Weltklimakonferenz in Paris zusätzliche ausschlusskriterien bei den themen kohleförderung, Hochvolumen-Fracking und Förderung von Ölsanden festgelegt. Zusätzlich werden die sUPeriOr ethikfonds auf Länderebene auf die ratifizierung des Pari-ser Übereinkommens geprüft. insgesamt stellen strenge, durch den unabhängigen ethikbeirat des bankhauses definierte auswahlkriterien sicher, dass nur in sozial und ökologisch verantwortungs-volle Unternehmen und Länder investiert wird, deren Praktiken nicht im Widerspruch zu nachhaltigkeit und ethik stehen.

kumulierte CO2-emissionen 1970-2016

CO2-emissionen nach Wirtschaftsraum in Milliarden tonnen

1965 1968 1971 1974 1977 1980 1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2017

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CO2-emissionen global in Milliarden tonnen 1966-2017

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können hier dramatische Zweitrundeneffekte schla-gend werden und sich negativ auf die Performance auswirken.

Regulatorische Risiken sind ebenfalls von Re-levanz. So sieht sich die Finanzindustrie mit einer stärkeren Berichts- und Informationspflicht zum Thema Nachhaltigkeit konfrontiert. Auch eine Än-derung des Anlegerverhaltens ist hier nicht auszu-schließen. Diesbezüglich werden erst die Ergebnis-se der Technical Expert Group der EU Kommission konkrete Rückschlüsse zulassen.

Weiters besteht die Gefahr von Transitionsrisi-ken durch neue Regulierungen, beispielsweise die

Einpreisung von CO2 Emissionen und die Interna-lisierung von Umweltkosten. Auch die Änderung von sozialen Normen oder Technologien können massive Auswirkungen auf die Geschäftsfelder der Unternehmen haben.

Die Transformation in eine kohlenstoffarme Wirtschaft wird auch Verlierer produzieren: Neube-wertungen von Anlagen stehen im Raum, als Ex-tremszenario beispielsweise die Stilllegung von Produktionsstätten klassischer Diesel- und Benzin-motoren. Dies ist unter dem Begriff „Stranded As-sets“ zusammengefasst: Hier ist mögliches Rück-schlags-Potenzial eines Portfolios detailliert zu identifizieren und zu analysieren.

Für börsennotierte Unternehmen mit Schwer-punkt fossiler Energien ist der Begriff „Carbon Bubble“ ein Schlagwort geworden. Damit werden die erhöhten Abwertungsrisiken bezeichnet. So reagieren einige der Big Oil Companies bereits mit

neuen Geschäftsmodellen und versuchen zu diver-sifizieren u.a. durch Investitionen in Solarenergie. Der Anteil am Gesamtgeschäftsvolumen ist natür-lich noch überschaubar.

Ein weiteres Risiko ist durch eine mögliche Kla-gewelle gegeben – das rechtliche Risiko zieht sich hier ebenfalls durch viele Branchen. So sind Staaten, Ölkonzerne und Energieversorger aufgrund des umweltschädlichen Verhaltens und dem Beitrag zum Klimawandel immer mehr mit Klagen kon-frontiert. Der Ausgang ist ungewiss, der Reputati-onsschaden jedoch ein Faktum, und bei tatsächli-chen zukünftigen Verurteilungen drohen massive Strafzahlungen.

Neben Umweltaspekten rücken somit auch im-mer mehr Governance-Themen für die Unternehmen in den Vordergrund. Zusammenfassend ist die Früh-erkennung sämtlicher Risikoaspekte essenziell.

Welche Maßnahmen gesetzt werden können – das klimafreundliche Portfolio

Zum einen empfehlen wir die Dekarbonisierung des Portfolios und Minimierung des CO2-Fußab-druckes. Einige der Marktteilnehmer folgen auch dem Divestment-Ansatz und schließen ein Invest-ment in die Branche der fossilen Energieträger komplett aus.

Weiters tragen Positivkriterien zur Transforma-tion einer kohlenstoffarmen Wirtschaft bei. Auch Impact Investing, also Investitionen in Unterneh-men, die neben finanziellen Erträgen Einfluss auf soziale und ökologische Belange ausüben, sind eine Möglichkeit das Portfolio Klima-fit auszurichten.

Zum anderen bringt die Erweiterung des Risi-komanagements durch die Integration von Nach-haltigkeitsaspekten, Vorteile im Sinne einer prä-ventiven, zukunftsorientierten Ausrichtung des Portfolios. So werden extrem negative Ereignisse wie der Absturz einer Bayer Aktie, die Explosion der Ölplattform von BP oder auch der Atomunfall bei Tepco durch eine nachhaltige Ausrichtung des Port-folios im Idealfall vermieden, da diese Unterneh-men bereits bei diversen Nachhaltigkeitsscreenings

Mängel aufwiesen. Die Zukunft ist schwer vorher-zusagen, allerdings kann eine Nachhaltigkeitsana-lyse potenzielle Risiken, aber auch Chancen iden-tifizieren und somit zu einer zukunftsorientierten Veranlagung beitragen.

bankhaus bietet eine einzigartige fondspalette und deckt sämtliche Assetklassen unter ethisch-nachhaltigen gesichtspunkten ab

Schelhammer & Schattera ist Österreichs Spezialbank mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Experte für ethisch-nachhaltige Bankdienstleistungen. Es wird nicht in Unternehmen aus dem Bereich Kohle, Fra-cking und Ölsande, sowie jene, mit mehr als 30% Umsatzanteil aus Ölförderung, investiert. Staatsan-leihen werden nur von jenen Ländern erworben, die das Pariser Übereinkommen ratifiziert haben.

klImawandEl BEdroht samEnspEIchEr auF spItzBErGEn

„Global seed vault“ (auch Doomsday vault) wird ein Projekt bezeichnet, das für den Fall regionaler oder glo-baler katastrophen alle landwirtschaftlich wichtigen Pflanzenarten in Form von saatgutproben für die nachwelt sichern soll. Dafür lagern bis zu 2,5 Milliarden Pflanzensamen aus aller Welt in einem Hightech-tresor auf spitzbergen in norwegen. etwa 1.300 kilometer vom nordpol entfernt ist der samenspeicher 2008 tief in den Permafrostboden eingegraben worden. spitzbergen galt als idealer aufbewahrungsort ohne erdbebengefahr und mit guter infrastruktur. Doch nun stellt der klimawandel auch dieses Projekt in Frage: seit 1971 sind die temperaturen auf spitzbergen um etwa 5 Grad Celsius gestiegen. Jetzt aber soll aktuellen studien zu Folge die temperatur bis 2100 um weitere 10 Grad steigen. im Winter 2016 lagen die temperaturen jenseits des 80. breitengrads um 20 Grad höher als normal. statt wie üblich bis auf minus 25 bis 40 Grad Celsius zu sinken, näherten sie sich dem Gefrierpunkt und stiegen teilweise sogar darüber. treffen die Prognosen ein, kann die erwärmung erhebliche auswirkungen auf den Global seed vault haben. im inneren der anlage muss eine temperatur von -18 Grad Celsius herrschen, die bei schmelzendem Perma-frostboden wahrscheinlich nicht aufrecht zu erhalten ist. Um die anlage zu schützen, glauben experten, dass die erwärmung auf maximal 7 Grad beschränkt werden müsste.

Neben Umweltaspekten rücken auch immer mehr Governance-Themen für die Unternehmen in den Vordergrund. Zusammenfassend ist die Früh-erkennung sämtlicher Risikoaspekte essenziell.

Werte KlImawandel10

Von der Gruppe Sustainable Investments des Bank-

hauses Schelhammer & Schattera werden regelmäßig

Fachpublikationen, wie „Der Klimawandel im Portfolio“

erstellt.

K o n t a K t :

Katja Balbier-Klug

Karsten Volker

Telefon +43 1 534 34-0

Telefax +43 1 534 34-8065

E-Mail: [email protected]

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Werte Gold

Viele von uns haben heutzutage Zugang zu einer großen Vielfalt an Lebensmitteln und anderen Pro-dukten. Aber alles, was wir kaufen – sei es ein Liter Milch oder ein neues Paar Schuhe –, muss erst ein-mal hergestellt werden. Dabei entsteht CO2. Zudem schaden viele Herstellungsprozesse der Umwelt und dem Klima.

Beim Transport von Lebensmitteln mit dem Flugzeug aus Übersee entstehen 1.700 Mal höhere CO2-Emissionen als beim Lkw-Transport über 50 km. Nicht nachhaltige Forstwirtschaft führt zur Entwaldung, die für rund 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist.

umweltbewusst einkaufen

- Verpackungen vermeiden: Plastikverpackungen verursachen große Mengen Müll und sind oft schlecht zu recyceln. Versuchen Sie, verpackte Produkte zu vermeiden und beispielsweise Shampoo in Nachfüllpackungen zu kaufen.

- Wiederverwendbare Einkaufstaschen verwen-den. Und kaufen Sie aus Recyclingpapier herge-stelltes Küchen- und Toilettenpapier.

- Nachdenken, bevor man Elektronikgeräte aus-tauscht. Elektro- und Elektronikaltgeräte (EEAG)

sind die am schnellsten wachsende Abfallkate-gorie in der EU.

- Auf die Kennzeichnungen achten, etwa bei Holz-waren. Kennzeichnungen wie etwa FSC oder PEFC garantieren die Herkunft des Holzes aus nachhaltiger Erzeugung.

umweltbewusst essen

- Keine Lebensmittel verschwenden. Kaufen Sie nur die Menge, die Sie auch tatsächlich brau-chen, und heben Sie Essensreste für später auf!

- Bevorzugt saisonale Lebensmittel kaufen. Der Anbau von Pflanzen außerhalb der natürlichen Umwelt oder der normalen Wachstumszeiten ist mit enormem Wasser-, Energie- und Ressour-cenverbrauch verbunden.

- Obst und Gemüse in einer Schüssel waschen statt unter laufendem Wasser. Mit dem verbleibenden Wasser können Sie Ihre Pflanzen gießen.

- Wenn man Fleisch isst, rotes Fleisch öfter durch Geflügel, Fisch oder Hülsenfrüchte ersetzen. Durch die Umstellung von Rindfleisch auf Geflü-gel können Sie die CO2-Bilanz Ihrer Mahlzeit um 75 Prozent verringern.

Das EU-Umweltzeichen kennzeichnet Pro-dukte und Dienstleistungen mit geringen Umweltauswirkungen. Achten Sie beim Kauf von Lampen, Reinigungsmitteln, Computern und Kleidung – und selbst bei der Buchung eines Hotelzimmers – auf das Zeichen. Bereits rund 70.000 Produkte und Dienstleistungen tragen das EU-Umweltzeichen!Das EU-Umweltzeichen fördert den Übergang Eu-ropas zur Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet bei-spielsweise, dass Materialien so lange wie möglich genutzt werden: Das Ende alter Produkte ist der Anfang neuer Produkte. Dadurch werden Hersteller angeregt, Produkte herzustellen, die - Umweltinnovation und nachhaltige Industrien

fördern;- in Herstellung und Verbrauch weniger Abfall und

CO2 verursachen;- effizienter mit Energie, Wasser und Rohstoffe

umgehen;- langlebiger und einfacher zu reparieren sind;- einfacher wiederzuverwerten sind. So wird beispielsweise in einigen Farben inzwi-schen Öl aus Algen als Alternative zu traditionellen erdölbasierten Ölen verwendet. Dank der transpa-

renten Kriterien des Umweltzeichens kön-nen Verbraucher umweltbewusste Ent-scheidungen treffen und damit gleichzei-tig Umweltinnovation und den Arbeits-markt unterstützen.Rund 40.000 Produkte und Dienstleistun-gen, von Babykleidung bis hin zu Elektro-

geräten, tragen das EU-Umweltzeichen, das soge-nannte EU Ecolabel. An diesem zuverlässigen Um-weltzeichen sind umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen zu erkennen. Für die Vergabe gelten folgende Bedingungen:- Prüfung durch unabhängige Sachverständige;- strenge, regelmäßig aktualisierte Kriterien für

über 30 verschiedene Produkt- und Dienstleis-tungskategorien;

- Berücksichtigung des gesamten Produktlebens-zyklus von der Produktion bis hin zur Wieder-verwertung bzw. Entsorgung;

- hohe gesundheitsbezogene Anforderungen und verantwortungsbewusste Produktion;

- keine Kompromisse bei der Qualität.Produkte, die mit dem EU-Umweltzeichen versehen werden, können aus der ganzen Welt kommen, so-lange sie die Vergabekriterien erfüllen.

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13 Werte nachhaltIGKeIt

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15Werte nachhaltIGe GeldanlaGen14

In dem herausfordernden und volatilen Marktum-feld 2018 konnte sich der SUPERIOR 6 vergleichs-weise gut behaupten und den globalen Aktienmarkt (gemessen am MSCI World Index) outperformen. Hauptverantwortlich war einerseits die gute Ent-wicklung der Unternehmen aus dem Technologie-sektor und andererseits jener aus der Industrie. Auch seit Jahresbeginn 2019 kann sich die Entwick-lung sehen lassen, so liegt die Outperformance momentan bei 5,8% (Stand 23.04.19) gegenüber dem globalen Vergleichsindex.

Da die Schwerpunkte, beziehungsweise Themen des Global Challenges Index mit den sieben globalen Herausforderungen verbunden sind, bleibt die Er-wartungshaltung trotz eines herausfordernden Markt-umfeldes weiterhin äußerst positiv für den SUPERI-OR 6 Fonds. Diese Anlagethemen widmen sich lang-fristigen Herausforderungen und dadurch ergeben sich für die Unternehmen im Fonds auch über die nächsten Jahre gute Wachstumsmöglichkeiten.

besonders strenge Auswahlkriterien als erfolgsfaktoren

Den Erfolg des Fonds machen in erster Linie seine

besonders strengen Auswahlkriterien aus. Dadurch treffen die Unternehmen im Global Challenges Index auch den Zahn und somit das Bewusstsein der Zeit.

Nicht nur agieren Unternehmen im Fonds ethisch korrekt und nachhaltig, sondern leisten vor allem einen aktiven und bewussten Beitrag zur po-sitiven Veränderung der Risikoszenarien in den sieben Handlungsfeldern. Dadurch können enorme Chancen erarbeitet werden, was sich langfristig in den Aktienkursen der Unternehmen positiv abzeich-nen sollte.

Wie das im Detail aussieht – nachstehend ein kurzer Auszug aus dem Factbook des Global Chal-lenges Index:• Die Möglichkeiten der Unternehmen im Rah-

men ihres Kerngeschäfts in den einzelnen Handlungsfeldern tätig zu werden, sind unter-schiedlich groß. Während die aktuellen Ent-wicklungen zeigen, dass die Unternehmen einen großen Beitrag zum Umgang mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels leisten können und sich dadurch Chancen für die Unterneh-mensentwicklung erarbeiten, sind die unmit-telbaren Handlungsmöglichkeiten in anderen

Bereichen, insbesondere bei den Themen Armut und Bevölkerungsexplosion, komplexer und weniger offensichtlich.

• Beispielhaft hierfür stehen Aktivitäten im Be-reich der Armutsbekämpfung. Wenn es darum geht, im Sinne eines Empowerments die Fähig-keit der Menschen zu verbessern, aus eigener Kraft die Armut zu überwinden, sind die Un-ternehmen mit ihrer Kompetenz und Finanz-kraft gefordert, einen aktiven Beitrag zu leisten. Relevante Handlungsfelder sind beispielsweise Maßnahmen zur Verringerung der Verwund-barkeit (Vulnerabilität) der Menschen (bei-spielsweise durch Mikroversicherungen), zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwick-lung (beispielsweise durch fairen Handel oder Mikrokredite) oder die Verbesserung der Bil-dung und Informationsteilhabe (beispielswei-se durch Überwindung der digital divide).

Insgesamt profitieren Unternehmen besonders im Hinblick auf ihre Ertragskraft und damit ihren Unternehmenswert, die den globalen Herausforde-rungen proaktiv entgegentreten. Zum einen begeg-nen sie bereits akuten beziehungsweise potenziel-len Risiken für den Unternehmenserfolg, zum an-deren eröffnen sie sich Chancen für die Unterneh-mensentwicklung, insbesondere durch:• Sicherung der dauerhaften Verfügbarkeit von

Ressourcen, zum Beispiel durch eine nachhal-tige Forst- und Fischereiwirtschaft,

• Reduzierung der Marktpreisrisiken, zum Bei-spiel durch Steigerung der Energieeffizienz und Sicherung des Zugangs zu Rohstoffen,

• Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit durch techni-sche Innovationen, zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien,

• Erschließung neuer Märkte, zum Beispiel im Bereich Mikrofinanz,

• Erhalt und Ausbau der gesellschaftlichen Ak-zeptanz und Reputation.

Hier ein paar beispiele, um das zu verdeutlichen

Jedes einzelne Unternehmen im Index verfolgt inter-essante Ansätze und Projekte. Nicht vorenthalten wollen wir Ihnen aber die Top-Performancebringer in diesem Jahr: Den US-amerikanischen Chip-Ent-wickler AMD (Advanced Micro Devices). Unter dem Namen 25x20 rief AMD 2014 eine Initiative zur Ver-besserung der Energieeffizienz ins Leben. Ziel ist es, bis 2020 die 25-fache Energieeffizienz von Prozesso-ren zu erreichen. Vor vier Jahren startete das Projekt vor dem Hintergrund, dass weltweit drei Milliarden PCs mehr als 1% der jährlich verbrauchten Energie benötigen. 30 Millionen Computer-Server verbrau-chen zusätzliche 1,5% des gesamten Stromverbrauchs zu jährlichen Kosten von 14 bis 18 Milliarden US-Dollar. Die zunehmende Nutzung des Internets, mobiler Geräte sowie das Interesse an Cloud-basier-ten Video- und Audioinhalten ließen die Zahlen nochmals ansteigen. Für AMD Grund genug, aktiv zu werden. Vier Jahre später kommt der Konzern seinem ursprünglich gesteckten Ziel einer verbes-serten Energieeffizienz immer näher.

Zudem gehört AMD zu den noch wenigen Un-ternehmen, deren Treibhausgasreduktionsziel im Einklang ist mit dem Ziel, die Erderwärmung auf maximal 2°C zu begrenzen.

Diese Bemühungen gehen aber nicht zu Lasten des finanziellen Erfolgs des Unternehmens. Im Ge-genteil. Es hat den Anschein, dass gerade die ver-stärkten Nachhaltigkeitsbemühungen dem Unter-nehmen auf die Sprünge geholfen haben. Nach Jahren des finanziellen Misserfolgs stand 2017 erstmals seit 2012 unter dem Strich wieder ein Plus in den Büchern. Die Erlöse zogen wieder an – gleich-zeitig ging die Verschuldung zurück.

Einem gänzlich anderen Themenfeld widmet sich der Schweizer Rückversicherer Swiss Re. Das Unternehmen bietet Versicherungsprodukte für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen wie beispielsweise in Afrika und der Karibik sowie auch

SUPERIOR 6: Dieser im Oktober 2008 aufgelegte nachhaltige Investmentfonds investiert im Anlageschwerpunkt weltweit in Aktien von Unternehmen, die im Global Challenges Index ent-

halten sind. Der Global Challenges Index ist ein internationaler Nachhaltigkeitsaktienindex und umfasst 50 Unternehmen, die sich aktiv folgenden globalen Herausforderungen stellen und sub-

stanzielle, richtungsweisende Beiträge zur Bewältigung dieser Herausforderungen leisten: die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden

Versorgung mit Trinkwasser, die Beendigung der Entwaldung und die Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, die Bekämpfung der Armut sowie die Unterstützung verantwortungsvoller Governance-Strukturen.

MOrAl und rendITe Kein Widerspruch

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Werte nachhaltIGe GeldanlaGen16

Katastrophen-Anleihen für Entwicklungsländer an. Seit 2007 unterstützt Swiss Re die Caribbean Catastrophe Risk Insurance Facility (CCRIF) als Rückversicherer. Diese wur-de ins Leben gerufen, um Staaten, die von Naturkatastro-phen betroffen sind, schnelle finanzielle Mittel zur Verfü-gung zu stellen. Bis 2017 kam es zu insgesamt 36 Auszah-lungen. All diese wurden binnen 14 Tagen abgewickelt.

YTD verbuchte Swiss Re einen Total Return von mehr als 7% und zählt damit auch zu den Performancebringern im Portfolio.

Moral und Rendite müssen kein Widerspruch sein – im Gegenteil, bei guten Investments ergänzen sie sich.

Die security kaG hat bei der konzeption der ethik- und nach-haltigkeitskriterien stets besonderes augenmerk darauf gelegt, die vereinbarkeit zwischen ertragspotenzial und nachhaltig-keit zu gewährleisten. Die anforderungen von vorsorgekas-sen, Gemeinden, kirchlichen institutionen und Pensionskassen optimal zu erfüllen, stand immer im Fokus der nachhaltigen Fondslösungen der security kaG. bei der aktuellen rfu bran-chenanalyse schneidet die security wieder hervorragend ab und liegt unter den top-3 im nachhaltigkeitsranking der Pu-blikumsfonds österreichischer Fondsgesellschaften.

nachhaltige bzw. ethische, ökologische und gesellschaft-lich verantwortungsvolle kapitalanlagen sind seit vielen Jahren ein wachsendes segment in der österreichischen investment-industrie. Dies gilt sowohl für große asset Owner, allen voran die betrieblichen vorsorgekassen, als auch für heimische Wertpapier-verwaltungsgesellschaften, die mit ihren Fonds die institutionelle und private nachfrage bedienen.

Per ende 2018 verwalten Österreichs Fondsgesellschaften 8,2 Milliarden euro in 90 nachhaltigen Publikumsfonds. Ge-genüber ende 2017 ist dies ein anstieg um rund 700 Millionen bzw. 9,4%, während die assets aller inländischen Publikums-fonds um 8,7% auf 82,2 Mrd. euro (Quelle: vÖiG) gesunken

sind. Wie in so vielen Jahren hat sich damit auch 2018 das nachhaltigkeitssegment deutlich überproportional entwickelt. Der Marktanteil nachhaltiger Publikumsfonds erreicht 2018 erstmals die schwelle von 10,0% (2017 8,3%).

15 der insgesamt 17 österreichischen Fondsgesellschaften bieten nachhaltigkeitsfonds an. Das zeigt, dass sich diese als fester bestandteil einer umfassenden Produktpalette etabliert haben.

im Mittelpunkt der ethisch-nachhaltigen investments-fondspalette des bankhauses schelhammer & schattera steht die Marke sUPeriOr, die seit vielen Jahren zu den Flaggschif-fen auf dem heimischen Markt zählen. Das operative Ma-nagement der Fonds erfolgt durch die security kaG, der Fondsgesellschaft der GraWe bankengruppe. Die security konnte sich auch 2018 unter den top-3 anbietern nachhalti-ger Publikumsfonds platzieren und erreichte einen Marktan-teil von 18%.

Mehr als beachtlich ist auch, dass die security auch 2018 die größte Durchdringung mit nachhaltigkeitsfonds aufweist: knapp 30% ihrer gesamten assets under Management wer-den durch nachhaltige Publikumsfonds dargestellt. Das ist in etwa das vierfache des nächstfolgenden anbieters.

security kaG unter den drei größten anbietern nachhaltiger publikumsfonds

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Werte KlImawandel181818 19

Der Beginn der Eiszeiten, also der Vereisungs-Zyklen von warm zu kalt und wieder zurück, wurde haupt-sächlich durch einen Rückgang des CO2 in der At-mosphäre ausgelöst, wie die Untersuchung zeigt. Heute jedoch, so bestätigt die Analyse zugleich, ist es der Anstieg der Treibhausgase etwa durch das Verfeuern fossiler Brennstoffe, der unseren Planeten grundlegend verändert. Die globalen Temperaturen haben das vorindustrielle Niveau in den letzten drei Millionen Jahren nie um mehr als 2 Grad Celsius überschritten, wie die Studie zeigt – wohingegen die derzeitig wenig wirkungsvolle weltweite Klima-politik, wenn sie nicht besser wird, bereits in den nächsten 50 Jahren die globale Durchschnittstem-peratur über die Grenze von 2 Grad treiben würde.

„Aus der Analyse von Sedimenten vom Meeres-boden wissen wir einiges über die Meerestempera-turen und Eismengen der Vergangenheit, doch bislang war noch nicht vollständig erforscht, welche Rolle ganz genau die Schwankungen des CO2-Ge-halts in der Atmosphäre bei der Entstehung von Eiszeiten und Warmzeiten gespielt haben“, sagt Matteo Willeit vom Potsdam-Institut für Klimafol-genforschung (PIK), Leitautor der nun in Science Advances erscheinenden Studie. „Es ist ein Durch-bruch, dass wir nun mit Computersimulationen nachweisen können, dass die Veränderungen des CO2-Gehalts eine treibende Kraft bei den Eiszeiten war, zusammen mit den Schwankungen, die sich aus der Erdbahn um die Sonne ergeben, den so ge-nannten Milankovitch-Zyklen. Unsere Untersuchun-gen sind dabei nicht nur Simulationen: Wir haben unsere Ergebnisse mit Daten aus Proben aus der

Tiefsee verglichen, und sie stimmen gut überein. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Erd-system schon bei relativ kleinen Schwankungen des atmosphärischen CO2 empfindlich reagiert. So fas-zinierend das ist, so beunruhigend ist es auch.“

Die Vergangenheit der Erde und ihre natürli-chen Klimaschwankungen zu verstehen ist auch ein Schlüssel zum Verständnis möglicher Zukunfts-Szenarien. „Es scheint, dass wir unseren Heimat-planeten derzeit über alle klimatischen Bedingun-gen hinausdrängen, die während des gesamten aktuellen erdgeschichtlichen Zeitalters herrschten, dem Quartär“, sagt Willeit. „Ein Zeitalter, das vor fast 3 Millionen Jahren begann, und in der die menschliche Zivilisation vor 11.000 Jahren ent-stand. Der menschgemachte Klimawandel heute ist eine große Sache, wirklich groß, sogar in erdge-schichtlichen Maßstäben.“

Von der Vergangenheit lernen, um die Zukunft besser zu verstehen

Aufbauend auf früheren Forschungsarbeiten des PIK konnten die Forscher die Hauptmerkmale der natürlichen Klimavariabilität der letzten Millionen Jahre mit einem effizienten numerischen Modell reproduzieren – einer Computersimulation basie-rend auf astronomischen und geologischen Daten und Algorithmen, welche die Physik und Chemie unseres Planeten widerspiegeln. Die Simulation wird ausschließlich angetrieben von den gut be-kannten Veränderungen der Art und Weise, wie die Erde die Sonne umkreist, den sogenannten Orbi-

talzyklen, sowie von verschiedenen Szenarien für langsam variierende Rahmenbedingungen, konkret das Ausgasen von CO2 aus Vulkanen. Die Studie hat auch Veränderungen in der Verteilung von Sedimen-ten auf der Erdoberfläche mit einbezogen, da etwa Eismassen auf Geröll leichter gleiten als auf Fels. Auch die Rolle des atmosphärischen Staubes wurde berücksichtigt, der die Eisoberfläche dunkler färbt und dadurch zur Schmelze beiträgt.

„Die Tatsache, dass die Simulation die Haupt-merkmale der beobachteten Klimageschichte re-produzieren kann, stärkt unser Vertrauen in unser allgemeines Verständnis der Funktionsweise des

Klimasystems“, sagt Andrey Ganopolski vom PIK, Ko-Autor der Studie und Autor mehrerer früherer wegweisender Studien, auf denen die neue Analyse jetzt aufbaut. „Die von uns entwickelten Simulati-onen müssen einerseits einfach genug sein, um Tausende von Berechnungen zu einen Zeitraum über viele tausend Jahre hinweg zu ermöglichen, und müssen andererseits dennoch die kritischen Faktoren erfassen, die unser Klima beeinflussen. Das ist uns hier gelungen. Unsere Ergebnisse bestä-tigen, wie außerordentlich wichtig die Veränderun-gen des CO2-Gehalts der Atmosphäre für das Klima der Erde sind.“

Heute ist mehr vom Treibhausgas CO2 in unserer Atmosphäre als wahrscheinlich je zuvor in den letzten 3 Millionen Jahren. Erstmals ist es einem Team von Wissenschaftlern gelungen, erfolgreich eine umfassende Computersimulation für diesen Zeitraum durchzuführen, deren Ergebnisse gut zu den Erkenntnissen passen, die bereits aus Ablagerungen auf dem Boden der Ozeane zur Klima-entwicklung der Erdgeschichte gewonnen werden konnten.

MeHr CO2 Als JeMAls ZuVOr In 3 MIO. JAHren

VIEr wärmErEkordE Von 2014 BIs 2018

Die botschaft ist erschreckend eindeutig: Die Menschheit wird von Jahr zu Jahr mit neuen Wärmerekorden konfrontiert. „ein klares anzeichen für den anhaltenden langfristigen klimawandel“, schreibt die Weltwetterorganisation WMO nach auswertung von Daten aus fünf namhaften Datensammlungen.Die vergangenen vier Jahre waren nach angaben der WMO die wärmsten seit beginn der aufzeichnungen (vor fast 170 Jahren). 2018 sei das viertwärmste Jahr gewesen, die durchschnittliche Oberflächentemperatur habe 1,0 Grad Celsius über dem Mittel der vorindustriellen Zeit (1850 - 1900) gelegen.Die Jahre 2015 und 2017 lagen 1,1 Grad über dem Mittel. Den rekord hält nach WMO-angaben das Jahr 2016 mit einem Plus von 1,2 Grad über dem vorindustriellen Mittel. in diesem Jahr beobachteten Meteorologen einen ungewöhnlich starken el niño-effekt. Mit diesem alle paar Jahre auftauchenden Wetterphänomen gehen veränderte Windströmungen und Wassertemperaturen im Pazifik einher, die das Wetter auf weiten teilen der erde beeinflussen.Die Wärmerekorde seien „ein klares anzeichen für den anhaltenden langfristigen klimawandel“, schreibt die WMO nach auswer-tung von Daten aus fünf namhaften Datensammlungen. Die 20 wärmsten Jahre lagen in den vergangenen 22 Jahren, sagte WMO-Generalsekretär Petteri taalas. „Die reduzierung der treibhausgase und klimaanpassungsmaßnahmen müssen weltweit Priorität haben“, meinte er. Durch die konzentration der von Menschen verursachten treibhausgase in der erdatmosphäre, die auf rekordniveau ist, staut sich die Wärme auf der erde. „Die erwärmung in den vergangenen vier Jahren war außergewöhnlich, sowohl an Land als auch im Ozean.“ Die höhere Durchschnittstemperatur und rekordkonzentrationen von CO2 in der erdatmo-sphäre habe massive Folgen. „viele Länder und Millionen Menschen haben 2018 extreme Wetterlagen erlebt, mit verheerenden Folgen für Wirtschaft und Ökosystem.“

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Werte sustaInable development Goals20

Die Brüder Mark und Martin Poreda haben sich 2017 nach vielen Gesprächen mit Imkern das Ziel gesetzt, der Imkerei digitale Starthilfe zu geben. Hektar Nektar ist der erste Online-Bienen-Marktplatz und versteht sich als Initiator zukunftsweisender Pro-jekte rund um die Imkerei und sinnvollen, messba-ren Bienenschutz.

Der Gründung gingen zahlreiche intensive Ge-spräche mit Imkern voraus, um alle Voraussetzun-gen für eine sichere und und sinnvolle Umsetzung des Projektes zu erörtern. Das Ergebnis: ein Markt-platz mit glücklichen Verkäufern, zufriedenen Kun-den, ungestochenen Spediteuren und vor allem beflügelten Bienen.

sicherer Transport für bienen und spediteure

Durch den Marktplatz wird der Handel für viele Imker nicht nur erleichtert, sondern überhaupt erst ermöglicht. Was war dazu nötig? Ein sicherer Trans-portweg, bei dem es Bienen und Logistikern gut geht. Der transportable Bienenstock papernuc löst

alle Probleme, die Imker beim Verschicken von Bie-nenvölkern haben können: die Bienen bekommen ausreichend Luft, die Logistiker werden nicht ge-stochen, die Verpackung ist einfach zu nutzen und die Bienen werden nicht der Gefahr ausgesetzt, zu überhitzen. Mark Poreda: „Wir haben die papernuc entwickelt, um den Versand so sicher wie möglich zu machen. Allerdings motivieren wir unsere Käufer bewusst dazu, nach regionalen Angeboten zu su-chen, um den Bienen den Versand zu ersparen.“ Die Möglichkeit des Verkaufs von Bienenvölkern auf dem Marktplatz wird inzwischen auch von Hobby-imkern sehr gut angenommen.

PrOJeKT 2028: unternehmen unterstützen beim bienenschutz

Doch damit lange nicht genug: Mit dem PROJEKT 2028 wird für Unternehmen die Möglichkeit ge-schaffen, junge Imker zu unterstützen, und dadurch die Bienenpopulation im deutschsprachigen Raum in den nächsten zehn Jahren um zehn Prozent zu steigern. Dies ist nur möglich und messbar, wenn

Entsprechend ihrer Maxime „mit digitalen Lösungen die Welt verbessern“ widmen sich die beiden Brüder Martin und Mark Poreda mit ihrem aktuellen Projekt Hektar Nektar dem Bienenschutz und betreiben seit 2017 einen digitalen Marktplatz für den Bienenhandel. Seit Herbst 2018 werden mit dem PrOJekt 2028 Unternehmen dazu motiviert, Imker mit einem Starter-Set zu sponsern und ihnen den Start in die Imkerei zu erleichtern. In weiterer Folge sollen auch Haushalte und Landwirte in die Vision von Hektar Nektar eingeflochten werden, um den Erhalt der für unsere Umwelt so wichtigen Bienenpopulation zu sichern.

dIgITAle sTArTHIlfe für dIe IMKereI

porträt: hektar nektar

„Wir bringen Unternehmen und Imker zusammen und schaffen für beide einen Mehrwert.“Martin Poreda , Gründer von Hek t ar nek t ar

Werte porträt 21

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Werte portraIt22

die Multiplikatoren – also die Imker – tatkräftige Unterstützung erhalten. 10 Prozent mehr Bienen bedeutet umgerechnet 100.000 zusätzliche Bienen-völker – bis 2028. So lautet das ambitionierte Ziel von PROJEKT 2028. Umso erfreulicher sind die Nachrichten des Unternehmens zu Frühlingsbe-ginn: „Es gibt bereits jetzt 3,5 Millionen Bienen

mehr durch PROJEKT 2028”, freuen sich Mark und Martin Poreda von Hektar Nektar über den erfolgrei-chen Start des Projektes, der im Herbst 2018 erfolgte.

Der Einstieg in die Imkerei ist mit vielen Investitionen – von den Bienen über ihre Behausung bis

zum Zubehör – verbunden. Dieser erste Einstieg soll von Unternehmen übernommen werden, die einen sinnvollen Weg suchen, sich am Bienenschutz zu beteiligen. Die Unternehmen sponsern Jung-Imkern das Bienen-Set inklusive Bienenvolk und -stand, Imkerei-Zubehör wie Smoker und Schutzanzug so-wie Fachliteratur. Dieses Angebot richtet sich jedoch nur an ausgebildete Imker, um einen verantwor-tungsvollen Umgang mit diesem wertvollen Gut zu garantieren, bestätigt Martin Poreda: „Letztendlich profitieren alle von PROJEKT 2028: Die Menschen, die Bienen und die Umwelt. Uns ist es wichtig, mit PROJEKT 2028 einen messbaren, nachhaltigen Bie-nenschutz für Unternehmen zu ermöglichen, die keine Flächen für Bienenstöcke haben.”

schelhammer & schattera unterstützt junge Imker

70 Imker werden von deutschen und österreichi-schen Unternehmen bisher unterstützt. Schelham-mer & Schattera ist bereits seit vielen Jahren um das Wohlergehen der Bienen bemüht. „Unser Ziel ist es, den nachfolgenden Generationen etwas zu hinter-

lassen, worauf man aufbauen kann. Die Vermeh-rung der Bienenvölker und somit ihre Unterstützung ist aufgrund ihrer bedeutenden Aufgaben für Natur und Landwirtschaft für unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder essenziell. Auch diese sol-len noch blühende Landschaften, eine vielfältige Tierwelt und lebenswerte Umwelt vorfinden“, be-kräftigt Georg Lemmerer, Leiter Nachhaltigkeit, Institutionelle Kunden & Kirchliche Stellen, das Engagement des Bankhauses Schelhammer & Schat-tera für das PROJEKT 2028.

Wie die Imkerei, bienenschutz und unternehmen zusammenhängen

Die Honigbiene ist ein domestiziertes Tier und be-nötigt Pflege und Versorgung durch Imker, die gleichzeitig als Multiplikatoren der Bienen fungie-ren. Der Start in die Imkerei ist mit hohen Anfangs-investitionen verbunden und die laufende Betreu-ung verschlingt mehr Geld als man mit Bienenpro-dukten erlösen kann. „Wir bringen Unternehmen und Imker zusammen und schaffen für beide einen Mehrwert”, erklärt Martin Poreda.

„Letztendlich profitieren alle von PrOjEkt 2028: Die Menschen, die Bienen und die Umwelt. Uns ist es wichtig, mit PrOjEkt 2028 einen messbaren, nachhaltigen Bienenschutz für Unternehmen zu ermöglichen, die keine Flächen für Bienenstöcke haben.“martIn porEda , Gründer von hek t ar nek t ar

„Die Vermehrung der Bienenvölker und somit ihre Unterstützung ist aufgrund ihrer

bedeutenden Aufgaben für Natur und Landwirtschaft für unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder essenziell.“

GEorG lEmmErEr , sche lhammer & schat te ra

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Besonderes Gewicht erhalten diese Aktivitäten, weil sich das Bankhaus mit zahlreichen privaten und institutionellen Investoren vernetzt hat, die ihre Investmentstrategie ebenfalls nach den Kriterien des Frankfurt-Hohenheimer Leitfadens (FHL) – dem weltweit umfassendsten Katalog zur ethischen Be-wertung von Unternehmen und Staaten – ausrich-ten. Die Kräfte werden so unter dem Dach von CRIC e.V. gebündelt. CRIC steht für Corporate Responsi-bility Interface Center.

Die Schwerpunkte von CRIC liegen in der Be-wusstseinsbildung, dem Dialog mit der Wirtschaft (engl. Engagement) und der wissenschaftlichen Forschung.

Diese größte Investorengemeinschaft zur För-derung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geld-

anlage im deutschsprachigen Raum war es auch, die im März in Zusammenarbeit mit dem Bankhaus Schelhammer & Schattera eine große Investoren-veranstaltung abhielt, bei der das Thema „Engage-ment als Investmentstrategie“ vorgestellt und dis-kutiert wurde. Dabei wurden sowohl die Sichtweisen von institutionell Investierenden, als auch von Un-ternehmen und Finanzdienstleistern eingebracht.

ethisch-nachhaltiges Investment auf dem Weg zur normalität

Aus aktuellem Anlass (Weltfrauentag) bemühte CRIC-Geschäftsführer Klaus Gabriel einen interes-santen Vergleich: „Vor hundert Jahren wurde das Frauenwahlrecht eingeführt. Heute ist das selbst-

verständlich und die Argumentation von damals kann man nur mehr als grotesk bezeichnen. Beim ethisch-nachhaltigen Investment sind wir noch nicht soweit, aber auch hier gibt es deutliche Hin-weise, dass das in einigen Jahren in Richtung Nor-malität gehen wird.“

Warum sich der CRIC-Chef optimistisch zeigt, dass ethisch-nachhaltige Investments bald zum so genannten Mainstream gehören sollten?

„Weil wir positiven Druck von unten und gleichzeitig von oben haben. Druck von unten, weil immer mehr Investoren ihr Geld ‚gut‘ veranlagen wollen und auch institutionelle Investoren Nach-haltigkeit in ihre Finanzanalyse integrieren. Und Druck von oben, weil die Vorgaben etwa im Sinne des neuen Action Plans der EU auf europäischer

wie auf nationaler Ebene steigen. Zuletzt wurde ja auch in Österreich eine neue Initiative in Richtung Green Finance vorgestellt“, so Klaus Gabriel, der aber deswegen nicht gleich in Euphorie ausbrechen will, denn „es sind schon so manche als Tiger in die Luft gesprungen und dann als Bettvorleger gelandet“.

engagement-Ansatz als „politische“ und nachhaltige/ethische Investmentstrategie

Zur generellen Diskussion mische sich immer noch eine gewisse Unsicherheit, was eigentlich unter ethisch-nachhaltigem Investment verstanden wird. Ethisches Investment könne jedenfalls auf unter-schiedlichen Investmentstrategien basieren. Es werde dabei zwischen „vermeidenden“, „fördern-den“ und „politischen“ ethischen Investmentstra-tegien unterschieden. Zumeist würden heute die unterschiedlichen Investmentstrategien für ein nachhaltiges/ethisches Investment in Kombination angewandt.• Der Ansatz einer „vermeidenden“ nachhaltigen/

ethischen Investmentstrategie bedeutet den Ausschluss von menschenrechtsverletzenden, inhumanen und/oder umweltschädlichen Berei-chen des wirtschaftlichen und politischen Le-bens. Dieser Ausschluss folgt entweder komplett (Ausschlusskriterien) oder innerhalb bestimm-ter Toleranzgrenzen aus dem potenziellen An-lageuniversum. Bei der Definition von Negativ-kriterien werden ganze Branchen, Produkte oder Produktionsprozesse beispielsweise von der Aufnahme in den Fonds zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, jedoch negativ bewertet. Die Anwendung von Ausschluss bzw. Negativkrite-rien kann als erster Schritt in Richtung eines ethischen bzw. nachhaltigen Investments gewer-tet werden.

akTives invesTierenWir reden miT

EnGaGEmEnt

Das Verständnis des Bankhauses Schelhammer & Schattera hinsichtlich einer ethischen Geldanlage beschränkt sich nicht nur auf die Berücksichtigung ethischer, ökologischer und

sozialer Aspekte bei der Auswahl der Investments. Es beinhaltet auch die aktive Einflussnahme auf unternehmerische Entscheidungsprozesse. Im angelsächsischen Raum hat sich für dieses Vorgehen der Begriff „Engagement“ durchgesetzt. Die Experten des Bankhauses suchen aktiv den konstruktiven Dialog mit dem Management der Unternehmen außerhalb und innerhalb

der Hauptversammlungen. Dabei werden Missstände und Verbesserungspotenziale aufgezeigt und vor allem auch konkrete Lösungsvorschläge diskutiert.

„CRIC steht für Corporate Responsibility Interface Center. Die Schwerpunkte von CRIC liegen in der Bewusstseinsbildung, dem Dialog mit der Wirt-schaft und der wissenschaftlichen Forschung.“

Werte nachhaltIGe GeldanlaGen

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• Beim „fördernden“ Ansatz einer nachhaltigen/ethischen Investmentstrategie fließt das veran-lagte Geld in Projekte, Unternehmen etc., die einen besonderen ökologischen bzw. sozialen Nutzen für Umwelt und Gesellschaft bedeuten. Zu Positivkriterien zählen zum Beispiel die Be-vorzugung von Ökopionieren oder Firmen mit einem überzeugenden Umweltmanagementsys-tem. Ein weiterer fördernder Investmentansatz ist die Best-in-Class-Strategie, die vor allem bei der Auswahl des Portfolios für einen nachhalti-gen Investmentfonds zur Anwendung kommt. Dabei wird zunächst keine Branche, kein Unter-nehmen oder Staat ausgeschlossen, sondern es werden jeweils die nachhaltigsten Investitions-möglichkeiten innerhalb eines Bereichs gewählt. Die Idee dahinter ist die Förderung eines Wett-bewerbs nach ethischen Maßstäben. Diese Stra-tegie gilt unter Experten als besonders wirkungs-volle Maßnahme zur Förderung des nachhalti-gen Investments.

• Unter einer „politischen“ nachhaltigen/ethischen Investmentstrategie ist der Engagementansatz zu verstehen, dabei nehmen Investoren mit be-

troffenen Unternehmen (Verwaltungsrat/Ma-nagement) bzw. Staaten direkt Kontakt auf, um auf die unternehmerischen bzw. politischen Aktivitäten hinsichtlich ökologischer, sozialer und ethischer Gesichtspunkte Einfluss zu neh-men. Als Druckmittel fungieren dabei das zu veranlagende bzw. bereits investierte Kapital, als auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Die Formen des Engagements können sehr un-terschiedlich ausgeprägt sein und reichen von Lobbyingarbeit bzw. Managementdialog, aktive Ausübung der Stimmrechte bei Aktionärsver-sammlungen bis zum Einbringen von Aktionärs-rechten. Auf diese Weise werden die Unterneh-men mit den ethischen, ökologischen und sozi-alen Aspekten ihres Wirtschaftens konfrontiert mit dem Ziel, sie zu verantwortungsbewusstem Verhalten zu bewegen.

Außermoralische Motive lösen diskussionen aus…

Was den Zugang selbst betrifft, so sieht Gabriel ei-nerseits das klassische Motiv in Übereinstimmung

mit der eigenen Überzeugung („Gutes mit seinem Geld tun und nicht von verwerflichen Geschäften profitieren“), jedenfalls moralische Überlegungen im Zentrum, andererseits seit einiger Zeit zuse-hends auch außermoralische Motive im Sinne der Risiko/Ertrag-Optimierung: „Das löst natürlich Diskussionen aus…“

Die Begrifflichkeiten ethisches bzw. nachhalti-ges Investment sind unterschiedlichen Ursprungs: Ethisches Investment hat einen religiösen Hinter-grund und ist mit einer vermeidenden Investment-strategie verbunden; nachhaltiges Investment stammt aus der Umweltbewegung der 80iger Jahre und ist mit einem fördernden Ansatz verknüpft.

In jüngerer Zeit hat sich auch der Begriff „ethisch-nachhaltiges Investment“ immer mehr durchgesetzt: „ethisch“ wird dabei im philosophi-schen Sinne als „moralisch reflektierend“ verstan-den und in Verbindung mit „nachhaltig“ wird dabei darauf aufmerksam gemacht, dass es verschiedene Nachhaltigkeitsverständnisse gibt, die in moralisch-ethischer Sicht zu prüfen sind.

AKI-engagement: ein beispiel aus deutschland

Doch wie und was kann man mit Engagement tat-sächlich bewirken? Mit dieser Frage befasste sich Karin Bassler vom Arbeitskreis Kirchlicher Inves-toren (AKI) der evangelischen Kirche in Deutsch-land. Diese Vereinigung, die in Österreich vermut-lich kaum jemanden was sagen wird, ist eine ziem-liche Größe. Karin Bassler: „Wir sind in Deutschland zweitgrößter Arbeitgeber nach der öffentlichen Hand!“

Eine Kernaufgabe ist, sich dafür einzusetzen, dass mit Geldanlagen neben den ökonomischen auch ethisch-nachhaltige Ziele verfolgt werden. Geld soll unter Berücksichtigung christlicher Werte si-cher und rentabel, aber auch sozialverträglich, öko-logisch und generationengerecht angelegt werden. Es geht auch um die Frage, wie die Kirche mit den hohen Geldbeträgen umgeht, die sie zur Finanzie-rung der Renten und Pensionen ihrer Mitarbeiten-

den zurücklegen muss. Seit zehn Jahren stehen dafür klare ethische Kriterien, die im „Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evange-lischen Kirche“ ausgewiesen sind, zur Verfügung.

Vor sechs Jahren hat die Vereinigung sich ent-schlossen, Engagement anzugehen, und Karin Bass-ler erzählte aus der Praxis, welche Projekte derzeit laufen – und machte einen Blick nach England, wo es „eine viel längere Erfahrung mit dem Thema gibt, etwa beim Pensionsfonds der Church of England“.

„Money Managers: The new Warriors of Climate Chance“

Und da konnte man tatsächlich 2018 bannbrechen-de Erfolge erzielen. Davon zeugt auch ein Artikel der renommierten Financial Times, die Ende De-zember titelte: „Money Managers: The New Warriors of Climate Chance“ und ergänzte: „…investors in Control of trillion-funds are forcing polluters to change“.

Vermögensverwalter seien also die neuen Krie-ger des Klimawandels und Investoren, die über Tausende Milliarden Euro Fondsvermögen entschei-den, zwingen die Verursacher (des Klimawandels), ihren Weg zu ändern…

Als Beispiel, was man durch Engagement errei-chen könne (dabei sei der Pensionsfonds der Church of England ein nicht unwesentlicher Bau-stein gewesen), erzählte Bassler von der Kampagne, den großen Ölkonzern Shell mehr oder weniger in die Schranken zu weisen; und das Ganze von einer Investorengruppe, die über rund 6%-Aktienkapital verfügt. Es sei gelungen, dass sich Shell selbst har-te Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen auferleg-te und ankündigte, seinen CO2-Fußabdruck bis 2050 zu halbieren. Besonderes Druckmittel: auch die

Die Formen des Engagements können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und reichen von Lobbyingarbeit bzw. Management- dialog, aktive Ausübung der Stimmrechte bei Aktionärsversammlungen bis zum Einbringen von Aktionärsrechten.

Werte nachhaltIGe GeldanlaGen

In der Diskussion: Karin Bassler (Arbeitskreis Kirchlicher Investoren), Silke Jolowicz (ISS ESG), Bernhard Heneis (OMV), Herbert Ritsch (Schelhammer & Schattera), Gesa Vögele (CRIC) (vl.n.r.)

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Werte nachhaltIGe GeldanlaGen28 2928

„Wir machen Fortschritte, die sich festmachen lassen. Unsere Aktivitäten stärken auch die Personen innerhalb der Unternehmen, die sich für

Nachhaltigkeitsthemen einsetzen. Ausschlusskriterien sind wichtig, aber es kann und darf nicht nur durch Bestrafung gehen. Wir müssen diesen

gewaltigen Hebel, den Engagement bietet, wahrnehmen.“k arIn Ba sslEr

a rbe i t sk re i s k i r ch l i che r Inves to ren

Der internationale begriff „shareholder engagement“ oder kurz (englisch ausgesprochen) „engagement“ um-fasst aktivitäten von vermögenden und institutionellen anlegern, mit denen sie allein oder gemeinsam auf Unternehmen mit kritischen Geschäftsaktivitäten zuge-hen. sie versuchen, ihren einfluss geltend zu machen, damit sie eine bessere Unternehmensführung (Corporate Governance) haben, wirtschaftlicher arbeiten und/oder ökosozial risikobewusster und verantwortlicher mit dem kapital ihrer aktionäre umgehen. engagement kann man auf vielerlei art betreiben:ABStimmungen Auf HAuptverSAmmlungen durch eigene anwesenheit oder die beauftragung spezieller Dienstleister (Proxy voting). Zur abstimmung kommen jedoch meist nur Fragen der Corporate Governance und keine Fragen ökologisch und sozial verantwortlichen Wirtschaftens. Das ergaben empirische befunde aus den Usa und europa der letzten Jahre sowie ende 2011 eine studie der Universität stuttgart zu Hauptversamm-lungen der Dax-30-konzerne.nutzung DeS reDerecHtS Auf HAuptverSAmm-

lungen: Hier können anleger selbst oder durch ent-sprechende interessenvertreter gezielt öko-soziale Pro-bleme ansprechen, die das Unternehmen verursacht, sowie verbesserungsmöglichkeiten einfordern.Anträge/gegenAnträge: investoren(gruppen) ver-

suchen eigene anträge bzw. Gegenanträge auf die agenda der Hv zu bekommen oder eine außerordent-liche Hv zu bewirkenDireKter DiAlog mit unterneHmen: Großinvesto-ren versuchen jenseits von öffentlichen veranstaltungen allein oder in bündnissen Unternehmen mit kritischen Geschäftsaktivitäten in direktem, persönlichen Dialog zu verantwortlicherem Geschäftsgebaren und nachhal-tigeren Wirtschaftsweise zu drängen.BericHterStAttung unD ÖffentlicHKeitSArBeit: berichte, über die mit dem engagement verbundenen aktivitäten und erfolge im rahmen eines engagement-reports; Öffentlichkeitsarbeit bezüglich konkreter Fälle.verKAuf von Anteilen: Die androhung des poten-ziellen verkaufs von anteilen soll bei Unternehmen bewirken, auf Forderungen von investoren einzugehen.inveStorengeSpräcHe mit regulierungSBeHÖr-

Den: ansprechpartner können aufsichts- und Finanz-aufsichtsbehörden sein, aber auch ParlamentegericHtlicHe prozeSSe: Juristisches instrument, öfters genutzt zur Durchsetzung von Forderungen im bereich Corporate Governance (Unternehmensführung).

interessant ist engagement vor allem für solche in-vestoren, die ihr Portfolio nicht ändern möchten und trotzdem etwas bewirken wollen. Quelle: www.nachhaltigkeit.info

dEr BEGrIFF EnGaGEmEntkurzfristigen Emissionsziele seien an die Vergütung des Managements gekoppelt.

dialog mit sieben deutschen Textilunternehmen

Eines der Kernthemen, mit denen sich der AKI be-fasst, ist das Engagement im Bereich „Existenz- sichernder Löhne“ in der Lieferkette der Textilin-dustrie. Hier kann man einerseits ein dichtes Netz eigener Experten sowie von Partnerkirchen weltweit nutzen, andererseits arbeitet man intensiv mit dem Institut für Ökonomie und Ökumene („Südwind“) zusammen. Diese Vereinigung engagiert sich seit etwa 30 Jahren für wirtschaftliche, soziale und öko-logische Gerechtigkeit weltweit.

In diesem auf drei Jahre angelegten Projekt geht es um den Dialog mit sieben deutschen Textilun-ternehmen. Während Sicherheitsaspekte, Brand-schutz etc. inzwischen vielfach auch von anderen Anteilseignern thematisiert und von „ihren“ Unter-nehmen eingefordert werden, ist eine konkrete Frage wie z. B. die, ob eine vierköpfige Familie mit zwei vollerwerbstätigen Erwachsenen von den Löh-nen leben kann, die in Textilzulieferfabriken in Bangladesch oder Rumänien gezahlt werden, ein typisch christlich motiviertes Anliegen kirchlicher Anleger.

Mit Hilfe kirchlicher und anderer Partner aus der internationalen Ökumene werden Lohnabrech-nungen und Informationen beschafft, auf deren Grundlage das Gespräch mit in Deutschland ansäs-

sigen Unternehmen gesucht wird. Wenn in deren Zulieferketten Handlungsbedarf besteht, wird ge-meinsam mit den Unternehmen nach Lösungen gesucht und gezielt an der Beseitigung von entspre-chenden Missständen gearbeitet, die für die Unter-nehmen gravierende Reputationsrisiken darstellen.

„gewaltigen Hebel, den engagement bietet, wahrnehmen“

Karin Basslers erstes Resümee bei diesem breit an-gelegten Projekt (es wird demnächst auch einen Bericht geben): „Summa summarum macht es Sinn, es gibt zum Teil kräftige Fortschritte, etwa bei Za-lando; es gibt aber auch Unternehmen, wo wir bis dato kaum was erreichen konnten…“

Und dann gibt es noch Engagement Aktivitäten, die sich daraus entwickelt haben, dass AKI Mitglie-der auch gleichzeitig Kunden (großer) Banken sind. Auch hier hat man die Kräfte gebündelt, um den Nachhaltigkeits-Aspekt intensiver und abgestimmt an die Banken heranzutragen und eine direkte Um-setzung der im Leitfaden aufgestellten Forderung nach einem regelmäßigen Dialog mit Kreditinsti-tuten und Vermögensverwaltern zu ethisch-nach-haltigen Anliegen zu realisieren.

Ziel der Gespräche, die in der Regel einmal jähr-lich stattfinden, ist die glaubwürdigere Veranke-rung von ESG-Aspekten im Kerngeschäft der Ban-ken und Assetmanager. Beispiele dafür sind ver-besserte Nachhaltigkeits-Policies für die Kreditver-gabe und für die Vergütungspraxis und deren

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Werte nachhaltIGe GeldanlaGen30

konkrete Umsetzung. Praktiziert wird das Engage-ment in Form von persönlichen Gesprächen der AKI Fachgruppe Finanz mit Vertretern der Unter-nehmen aus dem Vorstand, sowie den Abteilungen Investor Relations, institutionelle Kunden und Nachhaltigkeit. Für die Gespräche wird in der Regel Vertraulichkeit vereinbart.

Resümee von Karin Bassler: „Wir machen Fort-schritte, die sich festmachen lassen. Unsere Aktivi-täten stärken auch die Personen innerhalb der Un-ternehmen, die sich für Nachhaltigkeitsthemen einsetzen. Ausschlusskriterien sind wichtig, aber es kann und darf nicht nur durch Bestrafung gehen. Wir müssen diesen gewaltigen Hebel, den Engage-ment bietet, wahrnehmen.“

„für ein börsennotiertes unternehmen ist der dialog immer wichtig“

Und wie schaut es auf der anderen Seite des Tisches aus, dort wo die Adressaten von Engagement-Akti-vitäten sitzen?

Ein paar Einblicke hat dazu Bernhard Heneis, Head of Sustainability & Reporting der OMV, wo Öl- und Gasförderung im Mittelpunkt stehen, gege-ben: „Dass Öl und Gas nicht ganz widerspruchsfrei in der öffentlichen Diskussion stehen, wissen wir. Aber gleichzeitig sagen auch unabhängige Rating-agenturen, dass man nachhaltig als Öl- und Gasun-ternehmen agieren kann.“

Die OMV ist da durchaus gut unterwegs, hat für sich definiert, dass das Unternehmen „Best-in-Class“ liefern will und Öl sinnvoll und verantwor-tungsbewusst genutzt wird. Heneis: „Öl sehen wir als wertvollen Rohstoff, dort wo erneuerbare Ener-gie im großen Stil nicht zur Verfügung stehet, aber vor allem ist Öl auch wichtig für hochwertige Mate-

rialien in der Medizin, im Leichtbau, usw. Und im Sinne eines nachhaltigen Kreislaufs wird Öl in ei-nem weiteren Schritt synthetisch hergestellt. Par-allel dazu werden wir immer mehr zum Gasunter-nehmen, weil wir Gas als Träger in der Energiewen-de sehen. Erdgas in allen Formen, synthetisches Gas, Biogas, in Zukunft auch Wasserstoff.“

Letztendlich stehe beim Vis-a-vis eines Öl- und Gaskonzerns, also bei den Kunden, der Wunsch, ein modernes Leben zu führen, und gleichzeitig das Thema Klimaschutz…

Die OMV muss in allen Bereichen wettbewerbs-fähig bleiben, wirtschaftlich, umwelttechnisch und im sozialen Bereich, und hat in ihrer Strategie fünf Schwerpunktbereiche definiert, unter anderem „Klimawandel und Klimaschutz als Thema der CO2-Effizienz, da wir den steigenden Energiebedarf auch sehen und CO2-effizient gedeckt werden soll“. Dafür habe man auch ein Investment-Commitment mit bis zu 500 Millionen Euro. Ein Innovationsbeispiel sei das so genannte „ReOil Verfahren“, wo Plastik-müll wieder in synthetisches Rohöl verwandelt wer-den soll.

Zwischenbilanz von Bernhard Heneis: „Strate-gie und Entwicklung haben wir mit einem Bench-marking gestartet und dabei auch einen ersten Dialog und Engagement-Gespräche mit Investoren und ESG-Ratingagenturen gehabt. Die Zusammen-arbeit mit unabhängigen ESG Rating Agenturen wie Dow Jones, ISS oekom, MSCI, ist für uns außeror-dentlich wichtig. Und es zahlt sich aus, wie man sieht, wir sind „best-in-class“, wir haben Prime-Rating von ISS oekom, wir sind letztes Jahr im Dow Jones Sustainability Index als einziges österreichi-sches Unternehmen aufgenommen worden und das MSCI Top Rating AAA wurde bestätigt“.

Und die Bedeutung des ESG-Standbeins steige weiter deutlich: „Große Investmentbanken, die uns auf der Investor Relations und Kapitalseite covern, ziehen immer mehr auch ESG-Analysten bei. Es gibt also jetzt vermehrt Gespräche nicht nur mit den Finanzanalysten, sondern auch mit ESG-Analysten“, so Heneis.

„Große Investmentbanken, die uns auf der Investor Relations und Kapitalseite covern, ziehen immer mehr

auch ESG-Analysten bei. Es gibt also jetzt vermehrt Gespräche nicht nur mit den Finanzanalysten,

sondern auch mit ESG-Analysten.“BErnhard hEnEIs , omV

Wien: 107,3Graz: 94,2www.radioklassik.at

Im Internet via Livestream und Radiothek

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3232 Werte IntervIew

Was sind Ihre Erfahrungen im Bereich Engagement und warum „engagieren“ Sie sich?Herbert Ritsch: Wir fühlen uns, was die Kompetenz betrifft, durchaus groß, sind aber natürlich von der Bilanzsumme her gesehen ein kleiner Marktteilnehmer. Wer zwei Kinder hat, weiß: will sich der Kleinere Gehör verschaffen, muss er sich etwas lauter artikulieren, um in der Regel etwas zu bekom-men. Ähnlich verhält es sich beim Engagement auf der Inves-torenseite mit großen und kleinen Marktteilnehmern. Wir versuchen einen authentischen Ansatz aufzubauen. Wichtig ist grundsätzlich, dass Engagement innerhalb der letzten Jahre im Mainstream angekommen ist.

Sie setzen neben Ausschlusskriterien und Best-in-Class Ansatz auf aktive Einflussnahme auf unternehmerische Entscheidungsprozesse…Wir setzen alleine Aktivitäten, oder gemeinsam mit Partnern oder mit der Plattform CRIC, die für uns eine sehr wichtige Rolle spielt. Hier komme ich wieder auf unsere Größe zurück, es geht hier selbstverständlich auch um die Möglichkeiten, die man selber hat, um den Kosten/Nutzen-Faktor, um Effi-zienz. Globale Aktivitäten sind schon aus Kostengründen für kleinere Marktteilnehmer nicht leistbar, nur in Kooperation möglich, da sehen wir eine Limitierung. Wir konzentrieren uns auf Akteure mit Zentralen in Europa mit denen wir spre-chen können, die „einen Namen“ haben.

Können Sie uns aus der letzten Zeit ein paar Engage-ment-Beispiele aus Ihrem Haus nennen?Ein Beispiel waren Probleme bei der Deutschen Post bzw. einem Tochterunternehmen in Lateinamerika. Es ging um

die Verhinderung gewerkschaftlicher Zusammenschlüsse und die Benachteiligung von Mitarbeitern, die sich gewerk-schaftlich engagieren. Schelhammer & Schattera und die Steyler Ethik Bank haben daraus – über die CRIC-Plattform – einen Engagement-Fall entwickelt. Ein anderer Fall waren arbeitsrechtliche Verletzungen bei Adidas in El Salvador. Das haben wir alleine durchgeführt. Adidas setzte Maßnah-men und der Ethikbeirat kam zu dem Ergebnis, dass die Aktie wieder in das Investmentuniversum aufzunehmen sei. Ein drittes Beispiel hat H&M betroffen, wo es schwere men-schenrechtliche Verletzungen gegeben hat im sensiblen Bereich der Supply-Chain in Indien und Südostasien. Hier liefen die Engagement-Aktivitäten über die CRIC Plattform.

Haben Sie als kleinerer Akteur auch Interesse an weite-ren potenziellen Kooperationspartnern, etwa dem Arbeits-kreis Kirchlicher Investoren? Selbstverständlich. Als kleinerer Marktteilnehmer ist uns die Zusammenarbeit mit anderen ein großes Anliegen. Es ist so wie bei vielen Dingen im Leben: Wer viel hat, teilt weniger gern, und wer weniger hat, teilt mehr. Ähnlich funktioniert es ja auch, um mit vereinten Kräften Engagement-Aktivitäten durchführen zu können. Eine zweistellige mittlere Milliar-denhöhe werden wir nur dann erreichen, wenn wir wesentli-che Akteure gewinnen können. Es gibt einige internationale Initiativen, die in Österreich noch nicht angekommen sind. Ich würde mir wünschen, mehr mit diesen Kräften arbeiten zu können.

Wo liegt thematisch sozusagen Ihr Kernanliegen?Wir sehen das Soziale im Wesentlichen, also das „S“ von ESG

(Anmerkung: ESG ist die englische Abkürzung für „Environment Social Governance“, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Das heißt aber nicht, dass „E“ und das „G“ weniger Bedeutung haben, aber eben nur in Kombination mit dem „So-cial“. Da bilden Sie auch sehr stark Ihre Historie ab...Wir kommen ja ursprünglich aus dem Kirchenbe-reich, damit sind wir authentisch. Es geht ja auch darum, Partner zu haben, die sich auskennen und mit denen man sich auf Augenhöhe austauschen kann. Jeder Marktteilnehmer findet seine eigene Rolle wieder.

Wenn man ein bisschen in die Zukunft sieht, wo bewegen wir uns da hin?Als ein großes Thema sehe ich die Supplychain in der Textilindustrie. Die großen Wertschöpfungs-ketten brechen geografisch auf. Stichwort Digitali-sierung vor Ort, beispielsweise das Internet of Things. Da kommen Zukunftsszenarien, wo dieses „Social“ wesentlich ins Spiel gebracht werden wird. Aufgrund dessen, dass die Supplychain aufbricht, sehe ich die Gefahr, dass es zur Abschottung von Informationen kommt, obwohl wir in einer Welt leben, wo man relativ offen zu Informationen kom-men kann. Das „Social“, etwa im Bereich Menschen-rechtsverletzungen, wird stärker zu spüren sein. Regional sehe ich das Thema sehr stark in Ländern, die wir jetzt als die Tigerstaaten definieren.

Beim Bankhaus schelhammer & s chaTTera haT das „social“ ganz Besondere s geWichT

kIrchE zIEht GEld aus umwEltschädlIchEn FIrmEn aB

Die katholische kirche in Österreich zieht sich mit ihrem vermögen aus allen Unternehmen zurück, die fossile brenn-stoffe wie kohle, Öl oder erdgas fördern bzw. produzieren. Das hat die Österreichische bischofskonferenz kürzlich be-kannt gegeben. „kirchliche Finanzmittel dürfen keine zer-störerische Wirkung auf das klima haben“, unterstreichen die bischöfe. Daher habe die bischofskonferenz jetzt be-schlossen, die Divestment-erklärung im rahmen des „Glo-bal Catholic Climate Movement“ (GCCM) zu unterzeichnen und die ethischen veranlagungsrichtlinien entsprechend anzupassen. GCCM ist ein 2015 gegründeter Zusammen-schluss verschiedenster katholischer Umweltgruppen aus allen teilen der Welt.

Zusätzlich zum bereits bestehenden ausschluss von kohleförderung und Fracking in allen vermögensklassen bedeute das konkret, dass die kirche in den kommenden fünf Jahren mit ihren Geldveranlagungen aus allen Unter-nehmen aussteigt, die fossile brennstoffe (kohle, Öl, erdgas) fördern bzw. produzieren. Dieser vollausstieg gelte für alle Diözesen, die Österreichische bischofskonferenz und alle ihre einrichtungen. Um die anwendung und interpretation der jetzt verschärften ethischen veranlagungsrichtlinien zu sichern, wird zudem als neues instrument eine ständige kommission eingerichtet, kündigten die bischöfe an.

als reaktion auf die 2015 von Papst Franziskus veröf-fentlichte enzyklika „Laudato si“ hat die Österreichische bischofskonferenz noch im selben Jahr mit der Umsetzung der enzyklika begonnen und sich für eine nachhaltige und klimafreundliche Führung und ausrichtung der Diözesen entschieden. Damit verbunden ist auch eine Wende hin zu erneuerbarer energie.

im Herbst 2017 wurde die „richtlinie ethische Geldan-lagen“ beschlossen. Die kriterien der richtlinien folgen dem Dreiklang einer ökumenisch-christlichen ethik und lauten Gerechtigkeit, Frieden und bewahrung der schöpfung. Die ethischen veranlagungsrichtlinien bieten bewertungen hin-sichtlich anlageformen wie Fonds, Derivative, indexproduk-te oder rohstoffe wie Gold. Die Prinzipien des ethischen investments lauten „verändern - Fördern - verhindern“ und werden umgesetzt durch konkrete ausschlusskriterien, den „best-in-Class-ansatz“ im blick auf besonders veranlagungs- und somit förderungs-würdige Projekte und durch „enga-gement“ zwecks konkreter einflussnahme auf institutionen mittels investitionen.

IntErVIEw mIt hErBErt rItsch, nachhaltigkeitsexperte bei schelhammer & schattera

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Werte nachhaltIGe GeldanlaGe34 35

Dass den Privatbanken die Arbeit nicht so schnell ausgehen wird, zeigt nicht zuletzt ein Blick auf di-verse Global Wealth Reporte. Jener der Credit Suis-se weist beispielsweise aus, dass 2018 das weltweite Vermögen um 14 Billionen $ auf 317 Billionen $ gestiegen ist.

Laut Allianz Versicherung besitzt der durch-schnittliche Österreicher 54.000 Euro pro Kopf und liegt damit zwar vor Deutschland aber weit hinter der Schweiz mit 174.000 Euro Netto-Geldvermögen.

Auch in Österreich wächst der Wohlstand auf-grund der starken Wirtschaftsleistung der vergan-genen Jahre stetig. Damit gibt es auch einiges zu vererben. Die Strategie- und Managementberater zeb prognostizieren, dass 2020 rund 13 Milliarden Euro an junge Erben vererbt werden. Und die haben ihr Anlegerverhalten längst verändert – Rendite steht nicht mehr über allem, Nachhaltigkeit ist bei der jungen Generation das Gebot der Stunde. Damit steigt natürlich auch der Bedarf an qualitativ hoch-wertigem Private Banking.

Trotz dieser erfreulichen Zahlen könnte das Umfeld für Banken etwas einfacher sein, denn kaum eine Branche steht so sehr vor dem Umbruch wie die Finanzbranche. Sind es auf der einen Seite Di-gitalisierung, Fintechs und die großen Technolo-giekonzerne Apple, Amazon und Google, die den Banken ihr Geschäftsfeld abgraben, sind es auf der anderen Seite die geänderten Anforderungen der

Gesellschaft im Allgemeinen und der Investoren im Speziellen, die Banken gehörig Druck machen. Um dennoch langfristig erfolgreich zu sein, müssen die Institute ihre Betreuungsnischen besser nutzen und an den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden an-passen, um sich vom Mitbewerb zu differenzieren.

Nachhaltigkeit lautet das Gebot der Stunde. Ei-ne Übung, die Schelhammer & Schattera nicht schwer fällt, zeichnet sich die Bank doch seit jeher durch einen besonderen Wertekodex aus. Das Bank-haus hat das Thema lange vor seinen Mitbewerbern entdeckt und beschäftigt sich seit 1988 mit ethisch-nachhaltigen Bankdienstleistungen. Hintergrund war es, Anlageformen für die Altersvorsorge der Ordensangehörigen zu finden, die im Einklang mit den Richtlinien der christlichen Soziallehre und der österreichischen Bischofskonferenz stehen.

druck der Investoren

Heute ist das freilich anders, denn das Thema Nach-haltigkeit wird zusehends von einer wachsenden Zahl mächtiger Anleger aufgegriffen. Große US-Investoren schauen längst nicht mehr nur auf die Quartalszahlen, sondern auch auf gute Unterneh-mensführung, ökologische Standards und gesell-schaftliche Verantwortung. Kurzum, auf ein nach-haltiges Geschäftsmodell. Im Fachjargon werden diese Ziele unter dem Kürzel ESG zusammengefasst,

was für „Environment Social Governance“ steht. Die Erwartung dabei ist, dass ein nachhaltiges Ge-schäftsmodell langfristig auch höhere, risikoadjus-tierte Erträge liefert. Deshalb boomt das Nachhal-tigkeitsthema an den Kapitalmärkten gerade auch massiv. 2016 betrug das Volumen in nachhaltigen Investments laut Forum Nachhaltige Geldanlagen rund 23 Billionen Dollar, ein Viertel des weltweit verwalteten Vermögens. Innerhalb von zwei Jahren ist der Markt um 25 Prozent gewachsen und die meisten Experten erwarten, dass sich dieses Wachs-tum noch beschleunigen wird.

Das liegt natürlich auch daran, dass das Vor-urteil, mehr Nachhaltigkeit bedeute weniger Ren-dite von zahlreichen Fonds längst entkräftet wur-de. Nachhaltigkeitsindizes liefern meist eine ähnliche, vielfach sogar eine bessere risikogewich-tete Rendite. So bestätigte das Analysehaus Mor-ningstar, dass nachhaltiges Investieren nicht zu Lasten der Rendite geht, sondern langfristig einen Mehrwert für die Anleger bringt. Verglichen wur-den Indizes, die ausschließlich nachhaltige Un-ternehmen enthalten mit konventionellen Akti-enindizes. Das Ergebnis: Alle nachhaltigen Indizes konnten über einen Vergleichszeitraum von acht Jahren ihre Kontrahenten schlagen. Unter funda-mentalen Gesichtspunkten hätten nachhaltig agierende Unternehmen Wettbewerbsvorteile und eine bessere finanzielle Gesundheit als der Ge-

samtmarkt aufzeigen können, lautet es im Bericht von Morningstar.

Wert mehr als verdoppelt

Die hauseigenen Fonds von Schelhammer & Schat-tera bestätigen diese Analyse seit Jahren. Der 1989 erstmals aufgelegte Fonds SUPERIOR 1 konnte seinen Wert bis heute ebenso verdoppeln, wie das im selben Jahr aufgelegte Schelhammer Portfolio dynamisch, der im Jahr 1991 aufgelegte SUPERIOR 3 und der im Jahr 2008 aufgelegte Fonds SUPERI-OR 6. Der SUPERIOR 6 investiert dabei in Unter-nehmen, die sich auf die großen Herausforderun-gen dieses Jahrtausends, wie zum Beispiel Be-kämpfung der Armut, Erhaltung der Artenvielfalt, ausreichende Versorgung mit Nahrung und Trink-wasser, aber auch verantwortungsvolle Führungs-

Obwohl die Finanzwelt vor einem enormen Umbruch steht, stehen die Sterne für Privatbanken

gut. Das liegt einerseits an dem stetig steigenden weltweiten Vermögen, andererseits an den

geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedin- gungen. Rendite alleine reicht nicht mehr.

Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde. Eine Motivation, die für Schelhammer & Schattera seit

Jahrzehnten selbstverständlich ist.

dIe ZuKunfT des InVesTIe rens IsT nACHHAlTIg

Der 1989 erstmals aufgelegte Fonds SuPEriOr 1 konnte seinen Wert bis heute ebenso verdoppeln, wie das im selben Jahr aufgelegte Schelhammer Portfolio dynamisch, der im Jahr 1991 aufgelegte SuPEriOr 3 und der im Jahr 2008 aufgelegte Fonds SuPEriOr 6.

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Werte vorwort des vorstandesWerte nachhaltIGe GeldanlaGe36 37

Strukturen sowie zukunftsweisende Technologien konzentrieren.

Diese Performance ist auch dem Berliner „Forum Nachhaltige Geldanlagen“ nicht entgangen und be-zeichnet Schelhammer & Schattera deshalb seit Jah-ren als „Spezialbank mit einem ausschließlichen Fokus auf Nachhaltigkeit und als einzige Institution dieser Art am österreichischen Markt“. Seit Jahrzehn-ten sichern strenge ethische und wirtschaftliche

Grundsätze den Erfolg des Bankhauses. Die Formu-lierung der Ausschluss- und Positivkriterien für die SUPERIOR Fondsfamilie, sowie deren laufende Adap-tierung und Überwachung wird von einem unabhän-gigen Ethikbeirat vorgenommen. Dieser besteht aus Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Religion. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für Schelhammer & Schattera, die Bedürfnisse der heutigen Zeit so zu befriedigen, dass nachfolgende Generationen ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches System vorfinden.

nachhaltigkeitsziele der unternehmen

Aber auch alle anderen Bankhäuser sind längst auf

diesen Zug aufgesprungen, denn der Druck auf die Banken, vor allem aber auf die Unternehmen wird in den kommenden Jahren gehörig steigen, weil In-vestoren die Unternehmen immer stärker dazu drän-gen, nachhaltiger zu wirtschaften. Haupttreiber dieses Trends waren anfangs große Staatsfonds, wie Norwegen, mittlerweile sind es aber auch Großanle-ger aus Europa und Nordamerika, die längst nicht mehr nur auf wirtschaftliche Aspekte achten. Groß-anleger thematisieren diese Punkte immer häufiger in Hauptversammlungen und fordern von der Un-ternehmensführung konkrete und messbare Nach-haltigkeitsziele. Dass diese einem Wirtschaftsstand-ort als Ganzem nutzt, liegt auf der Hand, denn schlechte Führung und fehlendes Umweltbewusst-sein schadet einer ganzen Volkswirtschaft.

Der ehemalige Chef der Bundesbank und UBS-Verwaltungsratvorsitzender Axel Weber forderte die Bankenbranche zuletzt in einem Interview mit dem deutschen Handelsblatt auf, einen größeren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit zu leisten: „Unsere Branche war mit-verantwortlich für die Finanzkrise und deren Aus-wirkungen auf die Weltwirtschaft. Jetzt müssen und wollen Banken im positiven Sinne Verantwortung übernehmen und maßgeblich dazu beitragen, dass das Wirtschaftssystem nachhaltiger wird“.

Um die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 tat-sächlich erreichen zu können ist es noch ein weiter Weg, der nach Schätzungen der Weltbank nachhal-tige Investments im Ausmaß von jährlich sieben Billionen Dollar benötigen würde.

Und für all jene, die ihr Geld nicht ausschließ-lich am Kapitalmarkt investieren wollen, hat sich Schelhammer & Schattera seit Jahren als der Han-delsplatz für Gold und andere Edelmetalle für pri-vate Anleger etabliert. Als einer der ganz wenigen Anbieter kann das Bankhaus An- und Verkäufe von Handelsgold in der Regel sofort und ohne Voran-meldung durchführen. In der Wiener Goldschmied-gasse, wo sonst.

Seit Jahrzehnten sichern strenge ethische und wirtschaftliche Grundsätze den Erfolg des

Bankhauses. Die Formulierung der Ausschluss- und Positivkriterien für die SuPEriOr Fondsfamilie, sowie

deren laufende Adaptierung und Überwachung wird von einem unabhängigen Ethikbeirat vorgenommen.

schelhammer.at

Nur online - für unsere Umwelt.https://tinyurl.com/bss-nHb

schelhammer.at

Ethik und Nachhaltigkeit

im Bankhaus

schelhammer.at

P R I V A T B A N K S E I T 1 8 3 2

schelhammer.at

dIE 17 un-nachhaltIGkEItszIElE

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Werte porträt 39

Seit 1218 prägt das Stift Schlägl die kulturelle aber auch die wirtschaftliche Entwicklung des Oberen Mühlviertels. Das Stift diente seit jeher als Grund-lage für Arbeit und Existenz vieler Menschen in die-ser Region und ist weit über die Grenzen Oberöster-reichs bekannt.

Zeiten der Blüte, aber auch schwere Zeiten mit Neuanfang – das Stift Schlägl blickt auf jeden Fall dankbar in die Vergangenheit und hoffnungsvoll in die Zukunft. „Gemeinsam mit den Menschen, die uns aus 27 Pfarren und Betrieben anvertraut sind, feierten wir im Herbst 2018 das Jubiläum in Dank-barkeit und Demut“, sagt Abt Martin Felhofer, den auch über viele Jahre eine enge Zusammenarbeit mit dem Bankhaus verbindet. Aktuell ist Abt Martin auch Vorsitzender des Ethikbeirats von Schelham-mer & Schattera.

Der Ethikbeirat unterstützt das Bankhaus be-kanntlich in beratender Form bei der Definition der ethisch-nachhaltigen Rahmenbedingungen für die Gestaltung und Umsetzung sämtlicher Finanzge-

alles neu in alTen

gemäuern

porträt: stift schlägl

Rund 15 Millionen Euro hat das Stift Schlägl seit 2014 in eine Generalsanierung investiert, die rechtzeitig

zum 800 Jahr Jubiläum im Herbst 2018 abgeschlossen werden konnte – und zumindest Teile des Stiftes auch

optisch nachhaltig verändert hat. 2019 kommt nun die Landesgartenschau dazu.

schäfte und zeichnet ganz konkret für die Definiti-on der Ausschlusskriterien verantwortlich.

nachhaltigkeit als fixer bestandteil der umbauarbeiten

Ein historisches Bauwerk wie das Stift Schlägl trägt die Verantwortung mit sich, erhalten zu bleiben und mit der Zeit zu gehen. Der Innenhof und die Park-plätze, Wege und Durchgänge wurden barrierefrei gemacht und renoviert.

Ein Blick in den Innenhof zeigt, dass das Stift Schlägl es geschafft hat, Altes mit Neuem harmo-nisch zu verbinden: Wieder in frischem Gelb er-strahlt das Stift seit Ende des Sommers 2018, der Baustellenstaub ist beseitigt, die Wiese leuchtet in sattem Grün und der Brunnen wurde ideal ins Blick-feld gerückt.

Die Rezeption bzw. der Klosterladen dienen modern und prominent mit gläsernen Türen und robustem Beton gleichzeitig als barrierefreie Auf-fahrtsrampe zur Stiftskirche, und sogar für Fahr-räder gibt es eigene Abstellplätze im Innenhof.

Die logische Erschließung innerhalb des Stiftes ist nun durch und durch gegeben: Von der Stifts-pforte findet man schnell und einfach zur Rezepti-on, die einen Klosterladen beinhaltet. Zur Kirche geht es quer durch den Hof – oder mit dem Lift einen Stock höher –, zum Stiftskeller kommt man nun auch überdacht, direkt vom Hof und ohne große Umwege von den Seminarräumen.

Vieles musste erneuert werden, um den heuti-gen ökologischen Anforderungen gerecht zu wer-den. Mit den umgesetzten Maßnahmen wurde für die nächsten Jahrzehnte vorgesorgt. In Sachen Um-weltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit war das Stift Schlägl schon immer ein Vorreiter. Durch den Um-bau gab es weitere Erneuerungen, die nun dazu beitragen, dass das Stift zu 100 Prozent mit grünem Strom betrieben wird. Der gesamte Strombedarf wird vom Stift selber erzeugt.

Sämtliche Maßnahmen des Umbaus wurden energietechnisch hinterfragt. So wird beispielswei-se in der Kirche die Sockelheizung durch die Abwär-

me der Kühlhäuser betrieben und es werden fre-quenzgeregelte und leistungsangepasste Aggrega-te verwendet.

stiftskirche gründlich renoviert

Im Zuge des größten Umbaus seit 150 Jahren wurde auch die Stiftskirche gründlich renoviert. Statuen und Gemälde und deren Rahmen wurden restau-riert, und die geweißelten Wände reflektieren nun wieder das farbige Sonnenlicht, das durch die ge-putzten Glasmalereien scheint. Doch nicht nur für das Auge haben sich die Renovierungsarbeiten ge-lohnt. Auch die Orgel hört sich wieder klarer an, wurde gereinigt und neu gestimmt.

Mit der Eröffnung des Jubiläums „800 Jahre Stift Schlägl“ wurde neben der neuen Pforte auch ein neuer Andachtsraum eingeweiht. Gerade für Besu-cher des Seminarzentrums sollte hier ein „Ort der Erfahrung des ganz anderen“ geschaffen werden. Zentrales Anliegen war es, einen Raum zu bieten, der besondere spirituelle Erfahrungen ermöglicht. Der Raum hat ein bewegliches Zentrum, den glä-sernen Altar, der inwendig mit Neonschriftzügen und Spiegeln gestaltet ist. ‚Contemplatio‘, ‚commu-nio‘ und ‚caritas‘, die drei Grundwerte, strahlen vom Altar in den Andachtsraum. Dieser Raum soll auch Anders- oder Nichtgläubigen spirituelle Erfahrun-gen ermöglichen.

bedeutung in der region: Mehr als ein stift

Ein Kloster braucht eine entsprechend gute Ausstat-tung mit Land und Finanzen, um bestehen zu kön-nen. Im Laufe der Zeit entstand daher ein gewisses Vermögen durch Nutzen des Vorhandenen, Schen-

Durch den Umbau gab es weitere Erneuerungen, die nun dazu beitragen, dass das Stift zu 100 Prozent mit grünem Strom betrieben wird. Der gesamte Strombedarf wird vom Stift selber erzeugt.

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kung und Erwerb. Der Besitz ermöglichte dem Klos-ter Freiheit, sicherte ihm die Unabhängigkeit in der Seelsorge und verschaffte die nötige Zeit für Litur-gie, gemeinsames Gebet und Studium. Es verhalf in den Zeiten ohne staatliche Sicherung der Region zu einem Vorsprung an Kultur, Lebensqualität und Einkommen.

Für etwa 200 Menschen aus der Region ist das Stift Schlägl Arbeitgeber: Von der Forstwirtschaft, über die Brauerei bis hin zu einigen Gaststätten und Handwerksbetrieben sowie dem E-Werk gibt das Stift in verschiedensten Betriebsbereichen für seine Mitarbeiter Sicherheit durch beständige Weiterent-wicklung. „Von laufend ca. zehn auszubildenden Lehrlingen, über langjährige Mitarbeiter bis hin zu zahlreichen Ferialpraktikanten in den Sommerfe-rien hat das Stift nicht nur eine spirituelle, sondern auch eine wirtschaftliche Bedeutung“, betont Abt Martin Felhofer stolz.

Weit über die Grenzen der Region am bekann-testen ist vermutlich Österreichs einzige Stiftsbrau-erei, die seit über 400 Jahren im Stift Schlägl Bier produziert. „Werte sind für uns mehr als schöne Worte, daher leben wir Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Sorgfalt Tag für Tag“, wird betont. Diese Werte bilden zugleich die Seele vom Schlägl Bier mit dem Mühlviertler Charakter (geradlinig, ehrlich, tradi-tionsbewusst und beständig) und den einzigartigen

Gaben der Natur: Naturbelassenes Wasser, gewon-nen aus dem Urgestein des Böhmerwaldes, Malz aus österreichischen Mälzereien, Schlägler Biorog-gen und feinster Mühlviertler Hopfen.

Auch die stiftseigene Brauerei wurde umfassend renoviert und bietet den Besuchern ein besonderes Ambiente. Über den ehemaligen Eisteich kommen die Besucher nun ebenerdig und barrierefrei in die Brauerei. Mit einem eigens errichteten Lift erreicht man die Galerie mit einem direkten Einblick in die Produktions- und Lagerhalle. Auch der Kellerbe-reich ist für Besucher zugänglich.

Zum Stiftsbesitz gehören auch rund 6.500 Hek-tar Wald. Der Großteil liegt im österreichischen Teil des Böhmerwaldes und kam in mehreren Etappen zum Stift. Eine erste Schenkung erfolgte durch die Gründerfamilie der Falkensteiner. Das Geschlecht der Rosenberger stattete das Kloster im Jahr 1264 mit weiteren Waldflächen aus. 1522 wurden dann durch das Stift die Reviere Schwarzenberg und An-gerhäuser angekauft.

Zu den 5.700 Hektar im Böhmerwald kamen 1890 durch einen Ankauf 798 Hektar Wald im Gebiet des Hongar (Attersee) dazu.

Die Wälder des Stiftes Schlägl werden seit Mit-te 1960 nach dem von Oberforstmeister DI Heinrich Reininger eingeführten Prinzip der Zielstärkennut-zung bewirtschaftet. Durch die Entnahme einzelner starker Stämme werden die Altersklassenwälder in Dauerwald übergeführt. Die konsequente Anwen-dung der Zielstärkennutzung führt langfristig zum Plenterwald, der sich durch das Nebeneinander aller Dimensionen und Altersstufen der Bäume auf kleiner Fläche auszeichnet.

Von Tausenden Gästen Jahr für Jahr besucht wird das „Erlebnisparadies für alle Jahreszeiten“ am Hochficht, direkt an der bayerischen Grenze gelegen. Mitten im Böhmerwald bildet der Hoch-ficht ein wahres Erlebnisparadies für Naturliebha-ber und Sportler: im Winter sorgen Pisten unter-schiedlicher Schwierigkeitsgrade (u. a. auch die zweitlängste FIS-Abfahrt), zehn Lifte und sechs gut ausgebaute Loipen für besonderes Ski- und Lang-laufvergnügen.

Werte porträt

„Gemeinsam mit den Menschen, die uns aus 27 Pfar-ren und Betrieben anvertraut sind, feierten wir im Herbst 2018 das Jubiläum in Dankbarkeit und Demut.“

aBt mart In FElhoFEr

Die Veranstaltung befindet sich rund um das Stift Schlägl, das durch besondere Angebote, hervorragende Gastronomie und interessante Führungen einen wesentlichen Teil zur OÖ Landesgartenschau beiträgt. Das Stift hat dafür Flächen bereit gestellt sowie Sanierungen und Re-novierungen vorgenommen.

Die Gartenschau wird den Gedanken vom gesunden, bewussten Leben zu den Menschen tragen, die Endlichkeit beachten, das schöne Leben fördern und den achtsamen Umgang mit der Schöpfung zum Thema machen. Gartenliebhaber, Naturfreunde und Interessierte wer-den sich Inspiration, Anstoß und Anregung holen können.

150 Tage lang steht der achtsame Umgang mit Lebensmitteln, Res-sourcen und dem Menschen selbst im Mittelpunkt. Der „Bio.Garten.Eden“ greift ein gesellschaftlich relevantes Thema auf und bietet den perfekten Rahmen, in dem die Themen „Genuss“, „Natur“, „Entdecken“ und „Entschleunigen“ betrachtet werden können.

Neben einer Reihe von Themengärten sowie Spielplätzen und der Präsentation von Handwerkskunst schafft der „Bio.Garten.Eden“ viel Platz für Ruhe, Entspannung, Meditation und Kontemplation. Entlang der Großen Mühl spazieren die Besucher durch den Garten der Schöp-fung auf dem „Pfad der Verantwortung“.

„Der Garten soll die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung bewusst machen, zum Nachdenken und Entspannen anregen und den Besucher zur Ruhe kommen lassen“, sagt Markus Rubasch, Kämmerer im Stift Schlägl. Zugrunde liegt die Schöpfungserzählung aus dem Buch „Genesis“ des Alten Testaments. Stationen mit Impulsen zu ethischen Grundfragen werden auf Grundlage der Papst-Enzyklika „Laudato sì“ angeboten. Aktuelle Infos unter www.biogarteneden.at

Ganz im Sinne der Entschleunigung, der Zeit für sich selbst, für andere

Menschen und natürlich für die Na-tur – dafür steht die Oberösterreichi-

sche Landesgartenschau 2019 „Bio.Garten.Eden“ in Aigen-Schlägl, die

am 17. Mai ihre Tore öffnet und bis 13. Oktober läuft.

PaKet 1: „gut geführt“

Eintrittskarte Gartenschau plus Brauereiführung mit anschlie-

ßender Bierverkostung in der Brauerei.

PaKet 2: „gut überliefert“ –

geheimnis schlägl abtei biere

Eintrittskarte Gartenschau plus Brauereiführung mit dem

Braumeister oder einem Dipl. Biersommelier, anschließend

ausführliche Bierverkostung im altehrwürdigen Lagerkeller.

PaKet 3: „gut gewachsen“ –

rohstoff schlägler roggen

Eintrittskarte Gartenschau plus Brauereiführung mit Verkos-

tung von Bier und Schmankerln zum Thema Schlägler Rog gen.

PaKet 4: „gut beKommen“ – bierKulinarium

Eintrittskarte Gartenschau plus Brauereiführung , ausführliche

Bierverkostung und 4-gängiges Biermenü im Stiftskeller.

tIpp: oö landesgartenschau

spezielle Angebote in der brAuerei stift schlägl Während der lAndesgArtenschAu

Werte porträt

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Extreme Armut und Notsituationen, falsche Versprechungen und Hoffnung auf ein besseres Leben bewegen Frauen dazu, ihre Heimatländer zu verlassen. Aufgrund finanzieller Abhängigkeit, Ausnutzung ihrer Hilflosigkeit, Androhung und Ausübung von psychischer und physischer Gewalt werden Frauen in aus-beuterische Beziehungen, Arbeitsverhältnisse oder in die Prostitution gezwun-gen und so ihrer Rechte und Würde beraubt.

Der Verein Solwodi hilft Frauen beim schwierigen Ausstieg aus dieser men-schenunwürdigen Situation. Neben sicheren Unterkünften und psychologischer Unterstützung bietet der Verein auch Hilfe bei rechtlichen Fragen und Behör-dengängen an, da oftmals auch der aufenthaltsrechliche Status der Frauen erst geklärt werden muss. Auf Wunsch wird den Frauen und ihren Kindern auch die Rückkehr in ihr Herkunftsland ermöglicht.

Die Arbeit von SOLWODI Österreich wird von der Vereinigung der österrei-chischen Frauenorden, Ordensgemeinschaften und privaten Spendern finanziert.

Das Bankhaus Schelhammer & Schattera unterstützte SOLWODI im ver-gangenen Jahr mit der traditionellen Weihnachtsspende. www.solwodi.at

solwodI östErrEIch: hilfe für opfer des Frauenhandels

Das Österreichische Umweltzeichen für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 Ferdinand berger & söhne GmbH

SONNE-International fördert benachteiligte Kinder und Jugendliche primär durch Bildungs- und Aus-bildungsprojekte in ihren Schwerpunktländern (Indien, Myanmar, Bangladesch und Äthiopien). Seit 2005 trägt die Organisation das Österreichische Spendengütesiegel, die steuerliche Absetzbarkeit der Spenden ist seit 2009 gegeben. Bei einem Ver-waltungsaufwand von rund 5% werden die Sozial-projekte effizient und professionell umgesetzt. BILDUNG HILFT! Daher betreibt SONNE-Interna-tional u.a. 25 Schulen für mehr als 2000 SONNE-SchülerInnen.

lebensnotwendige soforthilfsmaßnahmen im größten flüchtlingslager der Welt.Seit letztem August sind über 700.000 Rohingya in die Flüchtlingscamps in Bangladesch geflohen und

fristen dort nun unter men-schenunwürdigen Bedingungen ihr Dasein. SONNE darf als eine von wenigen ausländischen Hilfsorganisationen in diesem Flüchtlingslager helfen! Die Vor-Ort-Klinik von SONNE kümmert

sich vor allem um die vielen bedürftigen Kinder, Frauen und älteren Menschen. Damit die medizi-nische Versorgung auch in Zukunft gewährleistet werden kann, ist die Organisation auf weitere Un-terstützer angewiesen.

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WerteDas kundenmagazin von schelhammer & schattera; ausgabe 1; Mai 2019;

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