Klärschlammentsorgung und P-Rückgewinnung P-Rueck 2018.pdf · Referat 25 “Kommunale Kreislaufwirtschaft, ... Fe, BaP, PFOA, PFOS und dioxinähnliche PCB • Feldrandlagerung längstens

Klärschlammentsorgung und P-Rückgewinnung

- Konsequenzen für Baden-Württemberg -

Marc Zürn

Referat 25 “Kommunale Kreislaufwirtschaft, Abfalltechnik”Umweltministerium Baden-Württemberg

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+49 711 126-2674

Klärschlammentsorgung und P-Rückgewinnung BW / Marc Zürn / 25.10.2018

Arbeiten der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA)

Im Auftrag der UMK (UMK-Umlaufbeschluss 04/2016)

Erstellung des Berichts

„Ressourcenschonung durch Phosphor-Rückgewinnung“

(Stand 05/2018)

Im Auftrag der 110. LAGA-VV (04/2018) Erarbeitung von

Vollzugshinweisen zur Umsetzung der

Klärschlammverordnung (in Bearbeitung)


Pflicht zur Rückgewinnung von Phosphor


Kläranlage> 100.000 EW (ab 2029)

> 50.000 EW (ab 2032)

P-Gehalt < 20 g/kg

Keine Pflicht zur P-Rückgewinnung

P-Gehalt ≥ 20 g/kg

Pflicht zur P-Rückgewinnung

Aschelagerung

P-Rückgew. aus Klär-schlammasche

(Rückgewinnungsquote ≥ 80 %)

Mono-/Mitverbrennung

P-Rückgew. aus Klärschlamm (Rück.-quote 50 % oder P < 20 g/kg)

MitverbrennungDirekte Aschever-wertung (DüMV)

Monoverbrennung

Konsequenzen für Baden-Württemberg

37 Kläranlagen > 100.000 EW

P-Rückgewinnung und Ausbringungsverbot ab 2029

50 Kläranlagen zwischen 50.001 und 100.000 EW

ab 2032Klärschlammentsorgung und P-Rückgewinnung BW / Marc Zürn / 25.10.2018

> 100.000 EW4%

50.001 bis 100.000 EW

6%

≤ 50.000 EW90%

Ausbaugröße Kläranlage

823 Kläranlagen ≤ 50.000 EW:

Bodenbezogene Verwertung

unbefristet zulässig

> 100.000 EW44%

50.001 bis 100.000 EW

17%

≤ 50.000 EW39%

Anteil am Klärschlamm-aufkommen

Stand 2017 Stand 2017

Entsorgungswege von Klärschlamm


Entsorgung von Klärschlamm in den Kreisen 2017


• In allen Landkreisen energetische Verwertung

• Mit 1 Ausnahme überwiegend energetisch verwertet

• 29 der 44 Kreise verwerten Klärschlamm vollständig thermisch

• Im Vergleich zu 2016: 3 Kreise hinzugekommen

Energetische Verwertung von Klärschlamm in Baden-Württemberg

• 4 Zementwerke

• 2 Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen

• 2 Klärschlammvergasungsanlagen

• 1 Kohlekraftwerk

• 1 Papierfabrik


Entsorgungswege von Klärschlamm


Baden-Württemberg

62%

Andere Bundesländer38%

Verbrennung:

231.000 Mg

Baden-Württem

berg16%

Andere Bundesländer

84%

Baden-Württemberg

6%

Andere Bundesländer

94%

Landschaftsbau:

4.000 Mg

Landwirtschaft:

1.500 Mg

hohe Abhängigkeit von den anderen Ländern

Klärschlammverbrennung: Einfluss des Entsorgungsmarkts

• Etwa 38 % des Klärschlamms wird außerhalb von BW verwertet

• Rund 80 % der Klärschlämme werden in der Mitverbrennung energetisch verwertet

• Druck auf Verbrennungsmarkt nimmt zu:

- Anstieg der Verbrennungsquote in anderen Ländern

- Novelle AbfKlärV

- Akzeptanzproblem der landwirtschaftlichen Verwertung

- Verschärfungen des Düngerechts

- Bundesweit gehen Kohlekraftwerke vom Netz


Auswirkungen der AbfKlärV auf die Klärschlammentsorgung

• „Externe“ Verbrennungskapazitäten künftig fraglich

• Langfristige Entsorgungssicherheit nicht mehr überall gegeben

• Deutlich ansteigende Verbrennungspreise

• Aufkündigungen auslaufender Abnahme- und Verwertungsverträge

• Engpässe auch bei der Klärschlammtrocknung

Prüfung der aktuellen Entsorgungswege

Entwicklung neuer Entsorgungsstrategien (Zweckverband?)

neue Monoverbrennungsanlagen

Erweiterung der Mitverbrennungskapazitäten

Neue Verbrennungskapazitäten werden nur langsam aufgebautKlärschlammentsorgung und P-Rückgewinnung BW / Marc Zürn / 25.10.2018

Bodenbezogene Verwertung: Änderung durch neue AbfKlärV

Regelungen ohne Übergangsfrist (bei 36 Kläranlagen relevant)

• Ausbringungsverbot in Wasserschutzgebieten Zone III

• Zusätzlicher Untersuchungsumfang: As, CrVI, Tl, Fe, BaP, PFOA, PFOS und dioxinähnliche PCB

• Feldrandlagerung längstens 1 Woche

• Anwendungsbereich auf Klärschlammverwendung imLandschaftsbau ausgedehnt


Bodenbezogene Verwertung: Auswirkungen des Düngerechts

1. Düngegesetz seit 16. Mai 2017 in Kraft

2. Düngeverordnung seit 2. Juni 2017 in Kraft

3. Stoffstrombilanzverordnung seit 1. Januar 2018 in Kraft

Konkurrenz zu Wirtschaftsdünger, Komposten und Gärresten


P-Rückgewinnung in BW

• Seit 2011 „Stuttgarter Verfahren“ auf KA des AZV Offenburg

• Beim Aufbau der Infrastruktur zur P-Rückgewinnung alle Verfahren

gleichwertig behandelt• Zentrale und dezentrale Anlagen etablieren

• Neben Rückgewinnungseffizienz insbesondere Pflanzenverfügbarkeit und

Schadstoffreinheit wichtige Faktoren

• Sekundär-Phosphor aus Versuchsanlage weist gegenüber Rohphosphaten

geringere Schadstoffbelastung auf


P-Rückgewinnung in BW

• Standardisiertes Verfahren zur Bewertung der Qualität des Recycling-

Phosphors erarbeiten lassen

• Aktualisierung der „Phosphor-Rückgewinnungsstrategie Baden-Württemberg“

steht an

• Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg: P-Rückgewinnung aus EBS-

/Klärschlammasche geplant


P-Rückgewinnung in BW (EFRE)

• Ab zweitem Halbjahr 2018 Etablierung von:

• 2 großtechnische Anlagen

• 2 Versuchsanlagen

davon:

• 3 MAP-Verfahren aus Klärschlamm (bereits bewilligt)

• 1 thermochemisches Aufschlussverfahren

EFRE-Fördermittel derzeit ausgeschöpft


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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