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Zeilschr. far ailgear. Chemie, 41. 1. leZel - - -. - 1091 ._ durch die beachtenswerten wenn auch kUrzeren Ausgaben Uber die Vorkommen und die Nutzbarkeit von Andalusit, Disthen und Sillimanit, welche heute in der Herstellung feuerfester Materialien eine wichtige Stellung einnehmen. Im einzelnen sind freilich einige kleine Ungenauigkeiten aus der enten Auflago stehengeblieben, welche der Mineraloge gerne richtig- gestellt gesehen hiitte. Fur den Chemiker sind die guten Schemata iiber Aufbereitung z. B. des Schwerspates (S. 37f., 43) des Asbests (S. 33ff.) bemerkenswert, dann die neue Bearbeituny des Abschnittes ,,AlaunniineraIien", wie auch die Zusammenstellung der verschiedenen Lithiummineralien. Sehr begrilhnswert erscheint der Artikel ,,Asbest" (S. 242-314), Feldspat (S. 326-342), Talk (S. 395-411) und Ton (Kaolin) (S. 414-447). Der Bentonit, welcher in Amerika in der kolloid- chemischen Literatur eine beachtenswerte Rolle spielt, ist bei der Walkerde nicht genannt. Abgesehen von solchen kleinen Ausstanden ist dae Buch auch in dem zweiten Bande eine h6chst erwiinschte Hilfe ale Nachschlagewerk zur rasehen und guten Orientierung iiber Mineral-Rohstofffragen, wie Produktion, Vor- kommen, Uewertung usw. Ein voller Erfolg ist daher deni Buche auch in dieser Auflage sicher. Dio offirinellen Drogen und ihre Ersatzstolle. Von A. F a 1 c k. Fertiggestellt und herausgegeben von M. B a u r. Johnnn Anibrosius Ihrth, Leipzig 1928. Brosch. 25,- RM., geb. 27,- RM. Dieses Buch hatte Prof. F a l c k , Kiel, fast vollendet, als ihn der Tod ereilte. Herrn Privatdozent Dr. B a u r , Kiel, ge- buhrt das Verdienst, daa Werk vollstlndig fertiggestellt und dio Drucklegung erledigt zu hnben. Das lhch ist eine wertvolle Arbeit zur Schaffung einer zweifellos frUher oder spater notwendigen internationalen Pharmakopoe, ein Nachschlagebuch, aus deni AufschluD erhalten werden kann iiber die Benennungen vieler Rohstoffe, die von nusllndischen Arzten unter wenig bekannten Namen arzneilieti verordnet sind. Es ist bestimmt fiir die verschiedenen Mit- glieder (Apotheker, Botaniker, Chemilter, Pharmakognosten und andere) der Kommissionen, die fur die Bearbeitung neuer Aus- gaben der Phnrmakopkn und fUr ahnliche Arbeiten eingesetzt sind, ferner fur Apotheker, die in Orten rnit starkem Fremden- Yerkehr hiluiig Arzneiverordnungen ausliindischer Xrzte zur Anfertigung erhalten. Endlich sol1 das Duch den AnstoB gebeii zu einheitlicher Fasung der Arzneibticher. Diesen Forderungen entspricht das Werk in ganz vortreff- licher Weisc. Wir finden darin eine Zusammenstellung der pflanzliclien und tierischen Drogen, der Naturstoffe, die arznei- lirh verwendet aerden oder bei der I'riifung der Arzneimittel, bci der iirztlichen Untersuchung notig sind oder far die An- l'crtigung pharmazeutischer Zubereitungen gefordert werden. Ikr Arbeit zugrunde gelegt sind die 28 jetzt gesetzlich ein- Crfiihrten Anneibticher und deren Nachtritge. Die Stoffe werden in folgender Reihenfolge aufgefuhrt : 1. Alkaloide, 2. Qlykoside, 3. Gerbstoffe, 4. Hane, 5. Farbstoffe, 6. Bitter- sloffe und Scharfstoffe, 7. allgemeiner verbreitete Pflanzen- siiuren, 8. Kohlenhydrate, 9. Fette und Wachse, 10. Kautschuk- gruppe, 11. Kohlenwasserstoffble, 12. Weingeiststoffe, 13. iithe- rischo Ole, 14. EiweiOstoffe, 15. Kohle, 16. Anorganica, 17. Hiru- dines vivae. 18. ungeniigend untersuehte Pflanzenteilc, 19. C'hemikalieri. In dem Werk von Falrk finden wir vie1 mehr, als man nacli clem Titel erwarten dlirfte. Es ist fUr alle Gruppen der Natur- wissenschaftler. die oben genannt wurden, von allgerneincr groDer Bedeutung. Gilg. [BB. 83.1 Kommentar rum deutschen Armeibuch. 6. Auegabe 1926. Auf Grundlage der Hager-Fischer-Hartwichschen Kommentare der friiheren Arzneibiicher herausgegeben von Prof. 0. A n s e 1 - m i n o und Prof. Dr. Ernst G i l g . Mit zahlreichen in den Text eingedrurkten Abbildungen. 2. B a n d. Verlag von .Juliue Springer, Berlin 1928. Preis geb. 60,- RM. Der zweite Band umfa0t die Artikel von Laktylphenetidin big Zinksulfat, enthiilt ferner die Erlluterung der Reagenzien und der volumetriwhen Losungen sowie das Tabellenmaterial, {Ins zur Benutzung des Arzneibuchs erforderlich ist. SchlieGlich sirid einige Nnchtriige zum ersten Band aufgenommen, in denen Iiauptsiirh1ic.h neue Forschungsergebnisse mitgeteilt werden; z. 11. siiiti Iiier {lie neugewoiiiienen Ansirhten Uber die Natur des W. Eilel. [BB. 172.1 Thyroxins vemichnet. Der zweite Band Mlt in vollem MaOe, was der erste versprochen hat. Die Behandlung des Stoffee bei den einzelnen Artikeln ist wieder vortrefflich, 80 daO der Leser ersch6pfende Auskunft Uber Gewinnung, Herkunft, Zusammen- aetzung und Prtlfung des jeweils beeprochenen Arzneimittels erhdt. Sehr gut gelungen ist auch die Beschreibung der mab- analytischen Methoden des Armeibuches, insbesondere der Ab- echnitt Uber Indikatoren. So ist mit diesem Kommentnr ein Werk geschaffen worden, das jeder, der sich fur pharmazeu- tische Prllparate interessiert, rnit groatem Nutzen zur Hand nehmen wird. Wissenschaftliche Veroffentlichungen pus dem Siemens-Konrern, Band VI, 2. Heft. Herausgegeben von der Zentralstelle fur wissenschafllich-technieche Forschungsarbeiten des Siemens- Konzerns. Mit 158 Abbildungen iiii Text und iiuf 10 Tafeln. VI und 216 Seiten. Julius Springer, Berlin 1928. AuOer einer gr6Oeren Anzahl von Aufsiitzen aus den1 Ge- bieto der Elektrotechnik enthllt das neue Heft, ebenso wie die friiheren, einige Mitteilungen, die auch die Leser dieser Zeit- schrift angehen. A. G y em a n t berichtet Uber einen FlUssig- keitswiderstand aua Pikrinsiiure in Benzol-Alkohollilsung mit 1@-10" Ohm. H. M i e t h i n g hat die Optik der Gesamt- strahlungspyrometer untersucht und gefunden, daO die Strah- lungsenergie selektiv strahlender Karper mit einem ,,Ardo- meter" mit Glaslinse nicht zu messen ist. - Ein empfindlicher Nachweis des Kobalts ist nach H. F i s c h e r mit Hilfe von Diphenylthiocarbazon mtjglich, auch in Gegenwart von Nickel, Zink und anderen Metallen. Eine Untersuchung von W. N a g e I und I. G rue D beschitftigt sich mil der Messung der Haft- festigkeit von Kitten und VerguOmassen, wofUr ein besonderer Apparat hergestellt wurde. Diese Bestinimungen erlaubten, fUr viele ,der bekannten Kittmischungen (z. B. Zinkoxychlorid, Magnesiunioxychlorid) das gUnstigsle Mischungsverhilltnis fest- zustellen, utid geben wohl zum ersten Male quantitative Grund- lngen fiir die Beurteilung der zahlreichen anorganischen und organkchen Kit tsorten. I. Koppel. [RR. 119.1 C. Mannich. [BB. 168.1 Qauhgung der nordwestdeutschen Berirksrereine des Ver- eins deutscher Chemiker in K6ln am 14. und 15. Juli 1928. Die Veranstaltung wurde am Samstag, den1 11. Juli, nach- mittags, durch eine Besichtigung der Pressa und anschlieknde gesellige Zusammenkunft eingeleitet. Am Sonntag vorm. 10 Uhr fanden die Vortrlige von Prof. P l e B n e r (Jler Begtiff dea Lebendigen"), Prof. R. H 6 be r (,,Membranen als Objekle physiko-chemischer und physiologischer Forachung"), Prof. W. H e u b n e r (,,Am der Pharmakologie des Sloffzrechsels") statt. Darauf brachte ein Sonderdampfer die Teilnehmer rhein- aufwiirts bis Grafenwerth und zurUck nach Koln. - Die Tagung war von 250 Teilnehmern besucht. Pro!. P 1 e B n e r : ,,Der Begriff des Lebendigen." Die groBen Fortschritte, welche die organische ('heniie in der zweiten Hiilfte des 19. Jahrhunderts gemacht hatte, schienen den Streit um die Sonderstellung des Lebendigen in der Natur zugunsten des Mechanismus entschieden zu haben. Um so zu- versichtlicher arbeitete die Physiologie des Menschen, der Tiere und Pflanzen an einer exakt-mechanischen Erfassung der Lebensvorgiinge. Einen besonderen Triumph und eine Be- stlltigung ihrer Grundsiitze erblickte sie daher in dem be- riihmten Experiment von W. R o u x , der am sich entwlckelnden Froschei im Zweizellenstadium die eine Zelle abgetbtet und (der raumlichen Lage entsprechend) eine halbe Kaulquappe erhalten hatte. Die niechanistische Annahme, daB die Ent- wicklung des fertigen Organismus aus dem Ei durch eine be- stimmte Ausgangskonstellation zwangslaufig hervorgerufen werde (wie es speziell We i s m a n n s Keimplasniatheorie an- schaulich machte), schien bewiesen. Als D r i e s c h am See- igelel zu dein paradoxen Ergebnis gekommen war, daB auch aus einer Furchungszelle bzw. aus Hnlb- und Viertelkeimen nuf den verschiedensten Furchungsstndien ganze Larven zu erzielen waren, nls dann nach ihm ein anierikanischer Foncher dils R o u x sche Experiment nni Froschei wiederholte, und zwar

Kommentar zum deutschen Arzneibuch. 6. Ausgabe 1926. Auf Grundlage der Hager-Fischer-Hartwichschen Kommentare der früheren Arzneibücher herausgegeben von Prof. O. Anselmino und Prof

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Page 1: Kommentar zum deutschen Arzneibuch. 6. Ausgabe 1926. Auf Grundlage der Hager-Fischer-Hartwichschen Kommentare der früheren Arzneibücher herausgegeben von Prof. O. Anselmino und Prof

Zeilschr. far ailgear. Chemie, 41. 1. leZel - - -. -

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durch die beachtenswerten wenn auch kUrzeren Ausgaben Uber die Vorkommen und die Nutzbarkeit von Andalusit, Disthen und Sillimanit, welche heute in der Herstellung feuerfester Materialien eine wichtige Stellung einnehmen. Im einzelnen sind freilich einige kleine Ungenauigkeiten aus der e n t e n Auflago stehengeblieben, welche der Mineraloge gerne richtig- gestellt gesehen hiitte. Fur den Chemiker sind die guten Schemata iiber Aufbereitung z. B. des Schwerspates (S. 37f., 43) des Asbests ( S . 3 3 f f . ) bemerkenswert, dann die neue Bearbeituny des Abschnittes ,,AlaunniineraIien", wie auch die Zusammenstellung der verschiedenen Lithiummineralien. Sehr begrilhnswert erscheint der Artikel ,,Asbest" (S. 242-314), Feldspat (S. 326-342), Talk (S. 395-411) und Ton (Kaolin) (S. 414-447). Der Bentonit, welcher in Amerika in der kolloid- chemischen Literatur eine beachtenswerte Rolle spielt, ist bei der Walkerde nicht genannt. Abgesehen von solchen kleinen Ausstanden ist dae Buch auch in dem zweiten Bande eine h6chst erwiinschte Hilfe ale Nachschlagewerk zur rasehen und guten Orientierung iiber Mineral-Rohstofffragen, wie Produktion, Vor- kommen, Uewertung usw. Ein voller Erfolg ist daher deni Buche auch in dieser Auflage sicher.

Dio offirinellen Drogen und ihre Ersatzstolle. Von A. F a 1 c k. Fertiggestellt und herausgegeben von M. B a u r. Johnnn Anibrosius Ihrth, Leipzig 1928.

Brosch. 25,- RM., geb. 27,- RM. Dieses Buch hatte Prof. F a l c k , Kiel, fast vollendet, als

ihn der Tod ereilte. Herrn Privatdozent Dr. B a u r , Kiel, ge- buhrt das Verdienst, daa Werk vollstlndig fertiggestellt und dio Drucklegung erledigt zu hnben.

Das l h c h ist eine wertvolle Arbeit zur Schaffung einer zweifellos frUher oder spater notwendigen internationalen Pharmakopoe, ein Nachschlagebuch, aus deni AufschluD erhalten werden kann iiber die Benennungen vieler Rohstoffe, die von nusllndischen Arzten unter wenig bekannten Namen arzneilieti verordnet sind. Es ist bestimmt fiir die verschiedenen Mit- glieder (Apotheker, Botaniker, Chemilter, Pharmakognosten und andere) der Kommissionen, die fur die Bearbeitung neuer Aus- gaben der Phnrmakopkn und fUr ahnliche Arbeiten eingesetzt sind, ferner fur Apotheker, die in Orten rnit starkem Fremden- Yerkehr hiluiig Arzneiverordnungen ausliindischer Xrzte zur Anfertigung erhalten. Endlich sol1 das Duch den AnstoB gebeii zu einheitlicher F a s u n g der Arzneibticher.

Diesen Forderungen entspricht das Werk in ganz vortreff- licher Weisc. Wir finden darin eine Zusammenstellung der pflanzliclien und tierischen Drogen, der Naturstoffe, die arznei- lirh verwendet aerden oder bei der I'riifung der Arzneimittel, bci der iirztlichen Untersuchung notig sind oder far die An- l'crtigung pharmazeutischer Zubereitungen gefordert werden. I k r Arbeit zugrunde gelegt sind die 28 jetzt gesetzlich ein- Crfiihrten Anneibticher und deren Nachtritge. Die Stoffe werden in folgender Reihenfolge aufgefuhrt : 1. Alkaloide, 2. Qlykoside, 3. Gerbstoffe, 4. Hane, 5. Farbstoffe, 6. Bitter- sloffe und Scharfstoffe, 7. allgemeiner verbreitete Pflanzen- siiuren, 8. Kohlenhydrate, 9. Fette und Wachse, 10. Kautschuk- gruppe, 11. Kohlenwasserstoffble, 12. Weingeiststoffe, 13. iithe- rischo Ole, 14. EiweiOstoffe, 15. Kohle, 16. Anorganica, 17. Hiru- dines vivae. 18. ungeniigend untersuehte Pflanzenteilc, 19. C'hemikalieri.

In dem Werk von Falrk finden wir vie1 mehr, als man nacli clem Titel erwarten dlirfte. Es ist fUr alle Gruppen der Natur- wissenschaftler. die oben genannt wurden, von allgerneincr groDer Bedeutung. Gilg. [BB. 83.1

Kommentar rum deutschen Armeibuch. 6. Auegabe 1926. Auf Grundlage der Hager-Fischer-Hartwichschen Kommentare der friiheren Arzneibiicher herausgegeben von Prof. 0. A n s e 1 - m i n o und Prof. Dr. Ernst G i l g . Mit zahlreichen in den Text eingedrurkten Abbildungen. 2. B a n d. Verlag von .Juliue Springer, Berlin 1928. Preis geb. 60,- RM.

Der zweite Band umfa0t die Artikel von Laktylphenetidin big Zinksulfat, enthiilt ferner die Erlluterung der Reagenzien und der volumetriwhen Losungen sowie das Tabellenmaterial, {Ins zur Benutzung des Arzneibuchs erforderlich ist. SchlieGlich sirid einige Nnchtriige zum ersten Band aufgenommen, in denen Iiauptsiirh1ic.h neue Forschungsergebnisse mitgeteilt werden; z. 11. siiiti Iiier {lie neugewoiiiienen Ansirhten Uber die Natur des

W. Eilel. [BB. 172.1

Thyroxins vemichnet. Der zweite Band Mlt in vollem MaOe, was der erste versprochen hat. Die Behandlung des Stoffee bei den einzelnen Artikeln ist wieder vortrefflich, 80 daO der Leser ersch6pfende Auskunft Uber Gewinnung, Herkunft, Zusammen- aetzung und Prtlfung des jeweils beeprochenen Arzneimittels erhdt. Sehr gut gelungen ist auch die Beschreibung der mab- analytischen Methoden des Armeibuches, insbesondere der Ab- echnitt Uber Indikatoren. So ist mit diesem Kommentnr ein Werk geschaffen worden, das jeder, der sich fur pharmazeu- tische Prllparate interessiert, rnit groatem Nutzen zur Hand nehmen wird.

Wissenschaftliche Veroffentlichungen pus dem Siemens-Konrern, Band VI, 2. Heft. Herausgegeben von der Zentralstelle fur wissenschafllich-technieche Forschungsarbeiten des Siemens- Konzerns. Mit 158 Abbildungen iiii Text und iiuf 10 Tafeln. V I und 216 Seiten. Julius Springer, Berlin 1928.

AuOer einer gr6Oeren Anzahl von Aufsiitzen aus den1 Ge- bieto der Elektrotechnik enthllt das neue Heft, ebenso wie die friiheren, einige Mitteilungen, die auch die Leser dieser Zeit- schrift angehen. A. G y e m a n t berichtet Uber einen FlUssig- keitswiderstand aua Pikrinsiiure in Benzol-Alkohollilsung mit 1@-10" Ohm. H. M i e t h i n g hat die Optik der Gesamt- strahlungspyrometer untersucht und gefunden, daO die Strah- lungsenergie selektiv strahlender Karper mit einem ,,Ardo- meter" mit Glaslinse nicht zu messen ist. - Ein empfindlicher Nachweis des Kobalts ist nach H. F i s c h e r mit Hilfe von Diphenylthiocarbazon mtjglich, auch in Gegenwart von Nickel, Zink und anderen Metallen. Eine Untersuchung von W. N a g e I und I. G r u e D beschitftigt sich mil der Messung der Haft- festigkeit von Kitten und VerguOmassen, wofUr ein besonderer Apparat hergestellt wurde. Diese Bestinimungen erlaubten, fUr viele ,der bekannten Kittmischungen (z. B. Zinkoxychlorid, Magnesiunioxychlorid) das gUnstigsle Mischungsverhilltnis fest- zustellen, utid geben wohl zum ersten Male quantitative Grund- lngen fiir die Beurteilung der zahlreichen anorganischen und organkchen Kit tsorten. I. Koppel. [RR. 119.1

C. Mannich. [BB. 168.1

Qauhgung der nordwestdeutschen Berirksrereine des Ver- eins deutscher Chemiker in K6ln am 14. und 15. Juli 1928.

Die Veranstaltung wurde am Samstag, den1 11. Juli, nach- mittags, durch eine Besichtigung der Pressa und anschlieknde gesellige Zusammenkunft eingeleitet. Am Sonntag vorm. 10 Uhr fanden die Vortrlige von Prof. P l e B n e r (Jler Begtiff dea Lebendigen"), Prof. R. H 6 b e r (,,Membranen als Objekle physiko-chemischer und physiologischer Forachung"), Prof. W. H e u b n e r (,,Am der Pharmakologie des Sloffzrechsels") statt. Darauf brachte ein Sonderdampfer die Teilnehmer rhein- aufwiirts bis Grafenwerth und zurUck nach Koln. - Die Tagung war von 250 Teilnehmern besucht.

Pro!. P 1 e B n e r : ,,Der Begriff des Lebendigen." Die groBen Fortschritte, welche die organische ('heniie in

der zweiten Hiilfte des 19. Jahrhunderts gemacht hatte, schienen den Streit um die Sonderstellung des Lebendigen in der Natur zugunsten des Mechanismus entschieden zu haben. Um so zu- versichtlicher arbeitete die Physiologie des Menschen, der Tiere und Pflanzen an einer exakt-mechanischen Erfassung der Lebensvorgiinge. Einen besonderen Triumph und eine Be- stlltigung ihrer Grundsiitze erblickte sie daher in dem be- riihmten Experiment von W. R o u x , der am sich entwlckelnden Froschei im Zweizellenstadium die eine Zelle abgetbtet und (der raumlichen Lage entsprechend) eine halbe Kaulquappe erhalten hatte. Die niechanistische Annahme, daB die Ent- wicklung des fertigen Organismus aus dem Ei durch eine be- stimmte Ausgangskonstellation zwangslaufig hervorgerufen werde (wie es speziell We i s m a n n s Keimplasniatheorie an- schaulich machte), schien bewiesen. Als D r i e s c h am See- igelel zu dein paradoxen Ergebnis gekommen war, daB auch aus einer Furchungszelle bzw. aus Hnlb- und Viertelkeimen nuf den verschiedensten Furchungsstndien ganze Larven zu erzielen waren, nls dann nach ihm ein anierikanischer Foncher dils R o u x sche Experiment nni Froschei wiederholte, und zwar